Unterredung
Etwas später ließ Heinrich nach Erik rufen.
Im Kaminzimmer wartete dieser auf seinen Sohn, er saß in einem roten Sessel nahe dem Kamin und las, als es klopfte. Auf sein mattes: "Herein!" betrat Erik den Raum. "Ihr habt mich sprechen wollen?"
Heinrich richtete sich auf. Er zählte mittlerweile 62 Jahre, ein stattliches Alter, jedoch wurde sein Körper von Tag zu Tag schwächer, wenngleich sein Geist klar blieb: "Erik, setz dich. Ich möchte mit dir über etwas sehr wichtiges sprechen."
Erik tat wie ihm geheißen und sah dann seinen Vater an: "Sprecht, was gibt es?"
"Du ahnst es sicher schon. Es geht darum, das ich einen Platz für dich gefunden habe, an dem du dich als Soldat beweisen kannst. Die Leibwache des Königs sucht ständig nach jungen, fähigen Männern, vornehmlich Adeligen. Da du außerdem sehr gut reiten und fechten kannst, habe ich beschlossen, dich in die Kavallerie einweisen zu lassen."
Ein Hustenanfall unterbrach ihn, den Erik nutzte um sich eine Antwort zurecht zu legen.
Die Kavallerie in der Leibwache war besser als alles andere, man bekam ein gutes Pferd und hatte sicherlich bessere Aussichten als einfacher Fußsoldat.
Erik musterte seinen Vater, dann antwortete er: "Gut. Einverstanden. Wann geht's los?"
Heinrich lächelte ruhig: "Sobald euer Kind geboren ist. Ich bin mir sicher, das du trotz deiner abweisenden Art Anna-Maria gegenüber wissen willst, was es ist."