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I'm your...

von

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Kapitel 01

Kapitel 01
 

Irgendwie lustlos lag er immer noch im Bett und blickte hinauf zu der weißen Decke seines Schlafzimmers. Leslie räkelte sich vergnügt neben ihm, und sein Körper reagierte unverwandt auf sie, als sie sich ganz nah an ihn kuschelte.

„Morgen.“ Sagte sie vergnügt und blickte ihn mit ihren himmelblauen Augen verträumt an.

„Morgen.“ Erwiderte Colin ihren Gruß und zog sie sanft zu sich, so dass sie jetzt auf ihm lag. Ihr Körper fühlte sich wunderbar weich an und in der letzten Nacht war er öfter in den Genuss gekommen diesen zu küssen.

Nach einem langen Kuss, während dem sie zu seufzen begann, schob sie ihn sanft von sich und stand auf.

„Tut mir leid Colin, aber im Gegensatz zu dir muss ich zu geregelten Arbeitszeiten im Büro sein.“ Es ärgerte ihn, dass sie das so selbstverständlich sagte, vor allem da er wusste wie wichtig ihr ihre Arbeit war. Vor allem jetzt, wo er anfing sie gern zu haben. Doch irgendwie kam keiner gegen ihre Arbeit an, für Leslie stand sie immer an erster Stelle, vor jedem anderem.

Deswegen sagte er auch nichts mehr, lag immer noch im Bett und musterte nur ihren wohlproportionierten Körper, während sie durch das Zimmer lief und ihre Kleidungsstücke einsammelte.

Wenige Minuten später kam sie noch einmal zu ihm, küsste ihn rasch und eilte zur Tür.

Er rührte sich nicht vom Fleck, deswegen war es ziemlich verwunderlich als er sich wenige Augenblicke später auf dem Boden neben seinem Bett wieder fand.

Der Grund seiner misslichen Lage war der furchtbare Schrei, den er aus der Richtung seiner Wohnungstür gehört hatte. Und keine andere als Leslie hatte da ihre sonst so sanfte Stimme heftig erhoben.

Langsam kam er wieder zu sich, rieb sich seinen schmerzenden Hinterkopf und eilte so schnell er konnte zum Ort des Geschehens.

Leslie presste ihre kleinen Hände fest auf ihren Mund, während sie die offene Haustür beobachtete.

„Was ist los Liebling?“ Fragte Colin leise und ging zu ihr.

Ihre blauen Augen starrten ihn erschrocken an, als sie sich durchdrang ihre Hände wieder herunter zu nehmen und auf das Objekt das sie erschreckt hatte zu zeigen.

Colin reagierte für seine Verhältnisse sehr schnell als er sie erblickte. Offensichtlich war sie angelehnt an seine Tür in Unmacht gefallen, so dass sie jetzt quer über seiner Schwelle lag und sich nicht rührte.

Als er sie hochhob, merkte er das sie noch atmete und er selbst konnte dadurch seinen Puls erniedrigen. Es war ihm unbeschreiblich wie eine Frau vor seiner Tür ohnmächtig gelegen hatte, ohne das jemand sie bemerkt hätte.
 

Das laute Zuknallen seiner Haustür bestätigte ihm das Leslie ohne ein weiteres Wort zu sagen weg war. Sie ließ ihn in so einer Lage ganz alleine, mit einer ihm unbekannten Frau in seinen Armen.

Colin legte sie auf sein Sofa und entfernte sich ein wenig von ihr. Einfach gesagt er wusste nicht was er jetzt tun sollte. Vielleicht sollte er einen Krankenwagen rufen?

Doch genau in dem Moment bewegte sie sich und fing an etwas zu murmeln. Schnell kniete er sich wieder neben sie und schob ihr zuerst ihre schwarzen Haare aus dem Gesicht. Sie hatte bis zu den Schultern reichendes, fein gelocktes Haar, und jetzt wo er es berührte fühlte es sich wie pure Seide an.

„H...hung....er.“ Colin führte sein linkes Ohr noch näher an ihre kirschroten Lippen, da er sich nicht sicher war ob er sie gerade richtig verstanden hatte.

„Hunger.“ Sagte sie wieder, doch diesmal kam es viel stärker und deutlicher herüber. Er musste Lächeln, wie konnte es sein das so jemand wie sie hungrig war?

Sie war endlich wieder zu Bewusstsein gekommen und starrte ihn jetzt unruhig an. Wie ein kleines Kind fing sie an zu erröten, was ihrer schneeweißen Haut wieder etwas Farbe gab.

„Bleiben sie liegen, ich werde ihnen ein Sandwich machen, dann können wir uns in Ruhe unterhalten.

Sie gehorchte, aber nicht freiwillig, nein es war einfach so, dass sie immer noch ziemlich wackelig war. Und außer sich in eine richtige Sitzposition zu bringen, hatte sie zu etwas anderem auch momentan keine Kraft.

Colin war froh das er am Tag zuvor noch einkaufen war, sonst wäre er wirklich in ziemliche Schwierigkeiten gekommen. Doch so war es nicht schwer ihr ein gut gefülltes Hünchensandwich und ein Glas Orangensaft anzubieten.

Noch mehr freute es ihn aber als sie jetzt ohne zu zögern anfing zu essen. Immer noch war es ihm ein Rätsel wie jemand in der heutigen Zeit vor Hunger ohnmächtig werden konnte.

Nachdem sie auch den letzten Krümel von dem Teller eingesammelt und verspeist hatte, lehnte sie sich jetzt gemütlich zurück und trank langsam ihren Saft aus.

„Ich will nicht unhöflich sein.“ Colin sprach ruhig und legte jetzt all seinen Charme in seine Worte mit.

„Aber wie kann es sein das jemand vor Hunger ohnmächtig wird, wenn ich fragen darf?“

„Tut mir leid, aber das ist so eine Schwäche von mir.“ Schon wieder bildete sich auf ihren blassen Wangen eine leichte Röte, was sie nur noch schöner erscheinen ließ. Ihre dunkelblauen Augen aber ließen ihn trotz dessen nicht aus ihrem Blickfeld entkommen.

„Schwäche? Darf ich fragen wann sie das letzte Mal gegessen haben?“

„Gestern früh.“

„Gestern früh?“

„Ja, danach hatte ich einfach keine Zeit mehr gehabt etwas zu essen. Ihr Vater hat ja gesagt ich soll sie nicht aus den Augen lassen und na ja, sie und die Lady haben ständig den Ort gewechselt.“ Sie plapperte munter darauf los ohne zu merken, dass sich Colins Miene langsam verdüsterte.

„Mein Vater? Sagen sie, sie arbeiten nicht zufällig für ihn.“

„Oh, ja, natürlich ich bin eine Angestellte seiner Agentur.“

„Und ihre neue Aufgabe bin ich, also sind sie mein neuer...“ Es grauste ihn davor dieses Wort auszusprechen, er konnte es immer noch nicht fassen aber offensichtlich wusste sein Vater nicht wann es Zeit war aufzugeben. Sie dagegen hatte aber keine Probleme das zu sagen, was er nicht konnte.

„Es tut mir leid, ich sollte es eigentlich vor ihnen geheim halten, aber ja sie haben recht. Colin Hartley ich bin ihr neuer Bodyguard.“

Kapitel 02

Kapitel 02
 

Leslie betrachtete die Fenster seiner Wohnung aus ihrem Auto heraus und fragte sich ob es richtig gewesen war, dass sie ihn ohne ein weiteres Wort alleine mit dieser Frau gelassen hatte. Colin war nett und er schien offensichtlich etwas für sie zu empfinden, aber sie wollte sich nicht an einen Mann binden, egal wie gut er aussah.

Langsam drehte sie den Schlüssel um und startete so den Motor, Colin war viel zu besitzergreifend als das es ihr im Laufe ihres Lebens nicht etwas ausmachen würde. Für kurze gemeinsame Nächte war er perfekt, aber Leslie war immer noch nicht bereit für mehr.

Und wenn sie jetzt zurückkehrte, konnte er das falsch auffassen, und das wollte sie auf keinen Fall.
 

„Mein Name ist Samantha Jones, ich bin von ihrem Vater beauftragt worden sie in den nächsten Tagen nicht aus den Augen zu lassen.“ Ihre dunkelblauen Augen strahlten vor Begeisterung während sie ihm kurz ihren Auftrag erklärte. Doch Colin war gar nicht so munter und glücklich wie sie. Für ihn war es eher etwas Negatives all das jetzt von ihr zu hören.

Innerlich stöhnte er nur angespannt auf und ärgerte sich mal wieder darüber das sein Vater ihm so etwas antat, obwohl er es ihm strickt verboten hatte.

J.D. Hartley, Colins Vater, war früher mal ein erfolgreicher Navy Seal gewesen. Und damals, als er seinen Dienst quittiert hatte um eine Familie zu gründen, hatte er beschlossen seine Gabe nicht zu verschwenden, sondern sie dazu zu nutzen anderen Menschen zu helfen.

Er hatte „Hartley Protection Community“, kurz HPC, gegründet, heute eine der besten Sicherheitsfirmen in Boston.

Doch solch ein Job hatte auch seine Nachteile, wenn sein Vater mal wieder einen bekannten Star das Leben rettete, hieß es gleich drauf das er sich einen neuen Feind zugezogen hatte. Denn keiner mochte es, wenn es da jemanden gab der ihm seine Pläne vereitelte.

Und jedes Mal wenn J.D. einen neuen Drohbrief erhielt, konnte er Colin sicher sein, dass bald darauf jemand hinter ihm her war um ihn zu beschützen.

„Hören sie, schön und gut das mein Vater sie beauftragt hat, aber jetzt würde ich sie bitten meine Wohnung zu verlassen, zu J.D. zu gehen und ihm zu sagen, dass er mich in Ruhe lassen soll. Wenn es nötig ist das ich beschützt werden sollte, dann bin ich in der Lage es selbst zu tun.“ Und das entsprach auch der Wahrheit, schließlich hatte Colin nicht umsonst zwei Jahre seines Lebens vergeudet um das harte Training bei seinem Vater zu absolvieren, damit dieser ihn gehen ließ, so dass er sein eigenes Leben führen konnte. Doch trotz dieses Umstandes schien es dennoch nicht so gut zu klappen.

Es machte ihn nur noch mehr wütend das J.D. ihm diesmal eine Frau zugeteilt hatte
 

„Aber...“ Widersprach ihm jetzt Sam, er konnte doch nicht so einfach sagen sie sollte zurückgehen, obwohl sie den strikten Befehl hatte auf ihn aufzupassen. Irgendetwas schien ihn zu ärgern, und sie konnte nur vermuten das er es nicht mochte, dass ihn eine Frau beschützen sollte. J.D. hatte sie ja gewarnt, sollte sie jemals entdeckt werden, würde sein Sohn sie nicht so leicht akzeptieren.

„Bitte gehen sie jetzt.“ Colins vorher lächelndes Gesicht erschien ihr jetzt gefühllos und kalt, und wo sie vorher gedacht hatte das er gut aussah, erschien er ihr jetzt nur noch als ein eingebildeter reicher Sohn.

Er schob sie förmlich vor sich her, als er sie zur Tür begleitete und jedes Mal, wenn sie den Mund aufmachte um etwas zu sagen, schüttelte er seinen Kopf, um ihr zu zeigen das es ihm egal war, was sie ihm mitteilen wollte.

Sie würde gehen und er konnte so oft sagen wie er wollte, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte. Bis heute Nachmittag um drei hatte sie noch die Pflicht sich an ihn zu heften, bevor sie dann einen Tag frei bekam. Und bis heute um drei würde sie auch sein Schatten sein. Jedenfalls hatte sie ihr Problem gelöst und hatte etwas in ihrem Magen. Es war wirklich peinlich, aber sie war nur in einer Hinsicht schwach in ihrem Job. Wenn sie Hunger bekam war sie zu nichts mehr in der Lage. Dabei war es egal das sie J.D.´s Ausbildung mit höchsten Auszeichnungen absolviertet hatte

„Schönen Tag noch Miss Jones.“ Sagte er und schloss die Tür vor ihrer Nase zu. So hatte er den ersten Schritt gemacht, sobald er heute mit der Arbeit fertig war, würde er auch zu seinem Vater gehen um ihm mal wieder seine Meinung zu sagen. Müde schüttelte er den Kopf, irgendwie wusste er schon jetzt ganz genau das es nichts bringen würde.
 

Er wusste er war böse gewesen, oh ja sogar sehr böse. Und er war glücklich darüber das sein nächster Schritt ihn nur noch böser machen würde.

Sie hatten ihn Monster genannt, und jetzt war es an seiner Reihe das er ihnen bewies, dass er auch ein Monster war. Langsam legte er den Pinsel zur Seite und betrachtete sein nächstes Kunstwerk.

Es war mal wieder perfekt, das rote Blut nahm jetzt eine dunklere Tönung an und war nicht mehr so klar leuchtend wie zu Anfang an, als er es auf das Leinen gestrichen hatte, aber es passte perfekt.

Jetzt musste er es nur noch schön verpacken und abschicken, dann konnte er sich zurücklehnen und seinen nächsten Schritt planen. Oh, er war sehr glücklich, er würde ihm wehtun, er würde ihm genauso wehtun, wie er ihm wehgetan hatte.

Die Bilder, die er mit menschlichem Blut gemalt hatte, waren nur der Anfang, sie waren dazu da, dass er ihm Angst einjagen konnte. So viel Angst, dass er nachts nicht schlief, und das er sich bei jedem Schritt den er tat umdrehen würde, um zu schauen ob ihn nicht jemand verfolgte.

Lachend verpackte er das Bild, und verließ das Haus um es abzuschicken. Die Vorfreude war enorm und am liebsten würde er J.D.´s Gesicht sehen wollen, wenn es ankam, doch er durfte nichts überstürzen. Wenn er es langsam angehen ließ, würde alles wunderbar klappen, doch wenn er es überstürzte, könnte alles schief gehen.
 

Colin staunte nicht schlecht, und wunderte sich jetzt auch gar nicht mehr, dass er am vorigen Abend nicht bemerkt hatte das man ihn verfolgt hatte. Aber Samantha Jones verstand wirklich etwas von ihrem Job. Unerwartet erschien sie immer in seiner Nähe und ein paar Mal hatte er sie aus den Augen verloren.

Wenn er nicht darauf geachtet hätte ob sie ihm folgte, hätte er gar nicht bemerkt, dass sie da war. Ein wenig dickköpfig war sie schon. Aber er hatte auch nichts anderes von ihr erwartet, denn wenn sein Vater einen Befehl gab, dann wurde dieser auch bis zum Ende ausgeführt.

Aber es tat ihm dennoch ein wenig leid als er um sechs sein Büro verließ und merkte, dass die schwarzhaarige Schönheit nicht mehr da war. Sie war abgelöst worden und ihr Nachfolger war keinesfalls so gut wie sie, mit seinen Einmeter achtzig war er schwer zu übersehen.

Colin stieg in sein Auto und fuhr los. Wenn er sich etwas Mühe gab, dann konnte er seinen neuen Verfolger austricksen und ihm entfliehen. Und es dauerte auch nicht lange, so dass der dunkelblaue Wagen der ihn verfolgt hatte, nirgends mehr zu sehen war.

Doch noch bevor er nach Hause fahren konnte, musste er vorher einen Abstecher zu seinem Vater machen. Er musste feststellen was für eine Drohung dieser nun bekommen hatte, dass er mal wieder einen Bodyguard auf ihn ansetzen musste.

Seufzend wendete er seinen Wagen, es tat ihm schon etwas weh, dass er Leslie heute nicht treffen konnte. Er war so nah an ihr dran gewesen wie nie zuvor. Wäre dieser Zwischenfall heute Morgen nicht gewesen, hätte er es vielleicht schon heute geschafft noch näher zu ihr vorzudringen. Aber dieses Mal hatte sie nicht angerufen während der Arbeit um sich nach ihm zu erkundigen, was für ihn hieß das er mal wieder von vorne anfangen musste.

Kapitel 03

Kapitel 03
 

J.D. und Sam standen nebeneinander in dem großen Büro und betrachteten besorgt das Bild das J.D auf seinen Stuhl gestellt hatte.

„Das ist nun das dritte Bild, oder?“ Fragte ihn Sam, während sie näher heranging um zu untersuchen ob sie diesmal auch richtig lagen mit der Vermutung, dass die Farbe mit der das Bild gemalt wurde richtiges Blut war. Ob es menschlich war, konnte sie nur vermuten, doch Sam hätte alles dafür verwettet, wenn es nicht so wäre.

„Ja, und das hier kam gerade vor zwei Stunden als Eilzustellung.“

„Wen stellt es diesmal dar? Ich kenne diese Person nicht?“

„Oh doch, sie kennen sie, nur hat er jetzt Colin gemalt als er noch ein kleiner Junge war. Ich weiß, es ist etwas undeutlich, doch für mich ist es ganz eindeutig, wen es darstellen soll.“ J.D.´s massige Gestallt wirkte neben Sam noch größer. Für sein Alter war er sehr muskulös gebaut und trotz der vereinzelten grauen Strähnen in seinem Haar, war er keinesfalls zu unterschätzen.

Doch das neue Problem vor dem er jetzt stand, war doch etwas Ungewöhnliches und etwas total anderes, als alles Vorherige was er bislang erlebt hatte. Seit fünf Tagen kriegte er jeden zweiten Tag ein großes Paket zugeschickt, und jedes dieser Pakete enthielt ein gemaltes Bild seines Sohnes. Alles in allem hätte er dem Ganzen nicht solch eine Bedeutung zugemessen, wenn nicht alle Bilder mit menschlichem Blut gemalt gewesen wären.

Sam verstand ihn gut, was er gerade durchmachen musste. Sie schätzte J.D. sehr und sah in ihm sogar eine Art Vater den sie niemals gehabt hatte. Und sie würde auch nie vergessen was J.D. für sie getan hatte als er ihr mit Sechszehn eine neue Chance gab und sie unterstützte damit sie wenigstens die Schule abschließen konnte. Sie selbst hatte dann aus Dankbarkeit den gleichen Beruf wie J.D. gewählt und versuchte nun ihr möglichstes um ihm zu helfen.

Nur wie half man jemanden, wenn man nicht wusste wer dahinter steckte mit diesen vermeintlichen Bildern, außer die vermeintliche Zielperson zu schützen.
 

Gerade als sie beide das Bild weggepackten und es sicher verstaut hatten um es zur Untersuchung ins Labor zu bringen, wurde die Tür des Büros geöffnet und Colin kam herein.

„Guten Tag Vater, Miss Jones.“ J.D. schien weniger erfreut seinen Sohn schon jetzt zu sehen und Sam erkannte dies auch. Sie nahm das Gemälde und nickte nur kurz J.D. zu, bevor sie das Büro verließ, so das Vater und Sohn nun alleine unter sich waren.

„Sohn?“ J.D. ging zu seinem Schreibtischstuhl und setzte sich dort hin.

„Oh komm schon Vater, du weißt ganz genau warum ich hier bin.“ Auch Colin setzte sich in eines der Stühle die vor dem Schreibtisch standen.

„Ich vermute es.“

„Warum hast du wieder mal einen deiner Schüler auf mich angesetzt, was war diesmal der Grund? Ein Drohbrief?“

„So könnte man es sagen.“

„Du weißt ganz genau das ich dagegen bin, dass du mir einen Bodyguard zur Verfügung stellst. Ich bin in der Lage mich Selbst zu beschützen.“

„Colin?“

„Nein Vater, es ist mir egal was für eine Drohung du diesmal erhalten hast. Bitte lass mich in Ruhe, dass hatten wir doch abgemacht.“ Colin erhob sich und sah seinen Vater flehend an. Er hatte seine Stimme die ganze Zeit über nicht erhoben, aber er hatte so gut wie möglich einen bittenden Unterton versucht, anders wusste er nicht wie er etwas erreichen sollte. Bis jetzt hatte nichts anderes geholfen. Warum verstand sein Vater nur nicht das er ein normales Leben führen wollte, frei von Verfolgungen und Angst.
 

Das Gebäude in dem die Gerichtsmedizin untergebracht war, wirkte hell und freundlich und es fiel einem schwer zu glauben, dass hier tatsächlich alle möglichen Kriminalfälle aufgeklärt wurden.

Aber für Sam war es wie ein zweites Zuhause. Hätte sie sich nicht dafür entschieden ein Bodyguard zu werden, dann wäre sie bestimmt bei der Gerichtsmedizin geblieben. Aber so begnügte sie sich wenigstens damit ab und zu einmal herzukommen und ihren Freunden ein paar Beweisstücke vorbeizubringen.

„Oh mein Herz blutet, wie kannst du so grausam sein und an meinem Büro vorbeigehen ohne mich zu besuchen.“

„Brian!“

„Sieh an die Göttin kennt noch meinen Namen, und ich hätte schwören können du hättest mich total vergessen.“ Sam stellte das Bild das sie trug ab und ging zu Brian um ihn ganz fest zu umarmen. Brian war achtundzwanzig, nur zwei Jahre älter als Sam, und sie beide kannte sich schon seit der Schule. Für sie war er immer wie ein großer Bruder gewesen den sie nie gehabt hatte.

„Na was macht meine Süße hier?“

„Ich wollte zu Rachel, ich brauche ihre Hilfe.“ Sie wies mit dem Kopf in Richtung des Bildes das an der Wand neben ihnen lehnte, und Brian verstand sie sofort.

„Die Blutbilder?“

„Ja.“

„Und wie weit seid ihr gekommen, weiß man schon wem das Blut gehört?“

„Nein, leider nicht.“ Brian betrachtete stirnrunzelnd das Bild und fragte sich nur wer so krank sein konnte mit Menschenblut Bilder zu malen und sie jemandem zu schicken.

„So, und jetzt vergessen wir mal die Arbeit, na wie wäre es, willst du heute Abend mit mir Essen gehen, los sag ja?“

Eigentlich hatte sie noch einiges an Arbeit zu erledigen, aber ein netter Abend mal wieder in freundlicher Gesellschaft wäre wirklich nicht schlecht, vor allem wenn sie daran dachte das sie seit Tagen nicht mehr aus dem Haus gekommen war, außer um zu arbeiten.

„Gerne.“ Nach einem liebevollen Kuss auf die Wange von Brian verabschiedete sie sich schon und ging weiter.

Brian dagegen stand noch eine ganze Weile da und sah ihr nach. Jeder Mann wäre ein Idiot, der nicht erkennen würde das Samantha Jones eine wirkliche Schönheit war. Mit diesem lockigen schwarzen Haar und ihren dunkelblauen Augen sah sie aus wie eine Rachegöttin, die jeden um seinen Verstand bringen konnte. So wie sie es auch bei ihm getan hatte. Er war schon seit langem mächtig in sie verschossen und es war noch nie so schwer für ihn gewesen verliebt zu sein wie jetzt. Er wusste, dass sie in ihm nur einen großen Bruder sah, aber was würde sie tun wenn er ihr eröffnete das er mehr wollte, viel mehr?

Wahrscheinlich würde sie ihn für verrückt erklären lassen Er seufzte tief und ging wieder zurück in sein Büro.
 

Colin war müde, der Tag war schon anstrengend genug gewesen. Und die Auseinandersetzung mit seinem Vater hatte ihm nur den Rest gegeben. Er sah sich kurz um und bemerkte sofort das sein Verfolger nicht die hübsche Miss Jones war, sondern der große Mann von heute Nachmittag.

Eigentlich hatte er sowieso nicht damit gerechnet, dass sein Vater auf ihn hören würde. Aber auch er selbst hatte jeden Versuch vereitelt um diesmal zu erfahren, weswegen er eine Rundumüberwachung benötigte.

Im letzten Moment hatte er beschlossen wenigstens jetzt sein Leben nicht durch seinen Vater beeinflussen zu lassen. Und vielleicht hatte er ja wenigstens dieses eine Mal Glück und sein Vater würde kapieren wie unsinnig es war ihn mit jeder kleinen Drohung zu behelligen.
 

Er liebte das Klicken, dieses regelmäßige Klick Klack des Auslöseknopfs als er ihn fotografierte. Ein perfektes Bild nach dem anderen entstand und er war wirklich ein gutes Motiv. Aber er war nichts im Vergleich zu ihr gewesen, sie die für ihn die Welt bedeutet hatte, bevor sie durch die Hand dieses teuflischen Mannes starb.
 


 

Tut mir leid das diese Geschichte etwas unregelmäßig kommt, aber im Vergleich zu den anderen Geschichten habe ich leider hier das Konzept noch nicht ausgearbeitet. Deswegen könnte es bis zum nächsten Kapitel eventuell auch einige Zeit dauern.
 

Ivy

Kapitel 04

Kapitel 04
 

Die Nacht senkte sich langsam über der Stadt und obwohl Colin schon vor einer halben Stunde davongefahren war, stand J.D. immer noch am Fenster und starrte hinaus.

Er war sich nicht sicher, ob seine Handlungen und Taten richtig waren, oder ob er doch heute Abend hätte anders handeln sollen. Wahrscheinlich hätte er seinem Sohn die ganze Wahrheit sagen müssen, ihm nebenher alle Beweise zeigen und ihn bitten ihm dadurch zu gehorchen.

Doch auch wenn er ganz genau wusste, dass er es heute Abend ein wenig vermasselt hatte, so wusste auch J.D. das es nichts genützt hätte, egal was er Colin heute Abend hätte erzählen wollen, es wäre schief gelaufen.

Viel zu oft hatte er ihn angelogen wegen Lappalien und hatte dabei außer Acht gelassen, dass es auch mal gefährlich werden konnte. Aber wer konnte es ihm verübeln, er liebte seinen Sohn über alles, und er hatte es sich fest vorgenommen ihn zu beschützen. Dazu war er sich nicht zu schade gewesen auch zu unfairen Mitteln zu greifen.

Immer wieder hatte er ein wenig übertrieben auf alle Arten von Drohungen reagiert, er hatte dabei alles außer Acht gelassen, in solchen Momenten hatte für ihn nur die Sicherheit seines Sohnes gezählt.

Müde setzte er sich in seinen Stuhl und betrachtete nervös das Telefon. Dann ergriff er den Hörer und wählte die Nummer seines Sohnes.

„Hallo?“

„Colin, tut mir Leid wegen der Sache von vorhin. Ich möchte dir alles erklären, könntest du morgen wieder kommen, es ist wirklich dringend, bitte.“

„Dad, ich bin mir...“

„Bitte Colin, gib mir nur noch diese eine Chance, morgen, ich erwarte dich um sieben hier bei mir im Büro, sag nicht nein Colin, es ist mir wichtig dir alles erklären zu können.“ Es herrschte Stille und J.D. hörte nur noch die langsamen Atemgeräusche seines Sohnes am gegenüberliegenden Ende der Stadt. Innerlich war er angespannt und fürchtete sich vor dem schlimmsten.

„Na schön, wir sehen uns morgen, aber ich habe um sieben eine Verabredung, ich bin um sechs bei dir, geht das?“

„Ja, das geht.“

„Gute Nacht Dad.“

„Nacht mein Sohn.“ Mit einem tiefen Seufzer legte J.D. den Telefonhörer auf und lehnte sich zurück. Er hatte sich für diesen Weg entschieden, er würde sehen wie es nun weiter ging.
 

Sam wusste jetzt endlich wieder ganz genau warum sie sich für den Beruf eines Leibwächters entschieden hatte. Diese dunklen Gänge hier in der Gerichtsmedizin wirkten viel zu deprimierend, sie machten einem deutlich vor Augen um was für eine Arbeit es sich hier tatsächlich handelte. Man beschäftigte sich hier mit dem Tod, und genau diesen Eindruck hatte man auch, wenn man sich hier vorwärts bewegte.

Ohne anzuklopfen ging sie in eines der Büros in dem sie die letzten vier Tage sehr oft gewesen war.

„Hi Sam, na was bringst du mir dieses Mal Schönes?“

„Nur noch ein krankes Werk dieses idiotischen Irren der denkt er sei ein Picasso auf seinem Gebiet.“

„Welcher Irre denkt nicht er wäre ein Genie, aber wozu wären wir dann hier, wenn wir es diesen Idioten nicht jedes Mal vor die Augen führen würden, wie blöd sie doch in Wahrheit sind.“ Rachel lächelte Sam besänftigend an, sie wusste um das Temperament ihrer Freundin bescheid, und gerade in den Momenten, wenn es um Beweisstücke ging, war es wichtig das man einen kühlen Kopf behielt.

Ihr Lächeln war wirklich großartig, Sam war jedes Mal sehr froh, wenn sie ihre Freundin sah. Und sie freute sich immer dieses Lächeln von Rachel zu sehen, es hatte den Einfluss einen Menschen nur an das Gute im Leben glauben zu lassen.

„Hast du etwas Neues für mich?“

„Einiges, aber ich glaube nicht das dich das wirklich vorwärts bringen wird.“ Nachdem sie die Proben an denen sie gerade arbeitete in die Zentrifuge schob, wandte sie sich endlich mit ihrer vollen Aufmerksamkeit Sam zu.

„Lass mich mal sehen was er dieses Mal gemalt hat.“ Beide Frauen nahmen sich des neuen Bildes an und packten es aus, so dass es jetzt neben den anderen zwei einen Platz erhielt.

„Es ist wieder Colin, jedenfalls hat J.D. das gesagt.“

„Die Bilder sind gut, ich hätte nie gedacht das man mit einer Farbe so gut einen Menschen darstellen kann. Die Person die das gemalt hat Talent.“

„Ja das hatten wir schon beim letzten Mal festgestellt, wie weit bist du mit der Identifizierung des Blutes?“

„Nicht weit, ich habe niemanden gefunden zu dem die betreffenden Daten passen würden, nur eine Sache weiß ich, es stammt von einer Frau. Es gab keine Fingerabdrücke, weder andere Spuren, als die die dir schon bekannt sind.“

„Und wo sind die Neuigkeiten von denen du sprachst?“ Sam setzte sich auf einen der in der Nähe stehenden Stühle und wartete gespannt auf die Antwort ihrer Freundin. Irgendwie hatte sie den Eindruck das die nächsten Informationen die ihr Rachel eröffnen würde ihr gar nicht gefallen würden.

„Ich habe neben den üblichen Beweisstücken beim letzten Bild noch etwas gefunden, es war ein Haar, ein männliches Haar.“

„Das ist doch gut, und hast du den Besitzer schon ausfindig gemacht?“

„Ja habe ich, das Haar ist von Colin.“

„Ah, ich verstehe.“ Aber sie verstand gar nichts, sie verdrängte deswegen resolut die Gänsehaut die sie spürte, während sie das gehörte verarbeitete. Diesmal wollte sie es sachlich angehen, es durften keine Gefühle ins Spiel kommen. Natürlich wäre es ein leichtes gewesen, wenn sie vor Angst zu zittern begann, aber es würde keinem weiterhelfen, vor allem Colin nicht.

Dieser Irre versuchte auf jede erdenkliche Weise ihre Aufmerksamkeit zu erregen, er wollte das man wusste wie nah er ihnen war und er wollte auch das man ihn suchte.

„Ich werde noch morgen mit J.D. sprechen, wenn er auf meinen Vorschlag eingeht dann werde ich ihn schon bald gefasst haben.“

„Sam?“ Rachel hatte angst, sie hatte schon einmal diesen Ton in Sams Stimme gehört und sie wusste was er bedeutete, sie Samantha würde bis zum Äußersten gehen, auch wenn das hieß das sie ihr Leben vielleicht dafür riskierte.

Sam dagegen reagierte gar nicht auf den unterschwelligen Ton von Rachel der ihr besagte das sie all ihre Gedanken missbilligte, sie war momentan viel zu sehr damit beschäftigt sich einen Plan auszudenken, einen sehr guten Plan. Er musste sehr überzeugend sein, ansonsten hätte sie gar keine Chance später bei ihrem Versuch J.D. zu überzeugen.

Überhaupt nicht mehr auf Rachel achtend murmelte sie dieser ein paar Abschiedsworte zu, bevor sie sich auf dem Weg nach Hause machte. Die letzten vierundzwanzig Stunden waren anstrengend gewesen und auch peinlich. Sie verfluchte sich dafür das sie sich hatte erwischen lassen, aber es dauerte auch nicht lange bis sie sich wieder beruhigte. Sam war ein praktisch denkender Mensch und genauso wusste sie das sie aus Fehlern lernen sollte, sie bettete nur das ihr kein richtig schwerwiegenderer Fehler unterlief. In ihrem Beruf würde das nichts Gutes bedeuten. Es würde unweigerlich auf nur das eine hinausführen und das wäre der sichere Tod.

Kapitel 05

Kapitel 05
 

Er ärgerte sich gewaltig, heute war wirklich nicht sein Tag. Alles ging schief, sogar das entwickeln der Bilder bereitete ihm Schwierigkeiten. Noch nie war er so schlecht drauf, dabei musste er unbedingt seinen Zeitplan einhalten.

Und dann nervte auch dieser Köter von nebenan mit seinem lauten Gekläffe. Warum konnte ihn keiner in Ruhe lassen damit er das zu Ende bringen konnte was er angefangen hatte.

Das Blut war ihm ausgegangen, und dabei hatte er die Bilder darin tränken wollen. Immer noch wütend schleuderte er eine nahe gelegene Vase gegen die Wand. Er genoss es, wenn er etwas kaputt machen konnte, nur verursachte das meistens zu viel Aufmerksamkeit.

Aber er musste etwas tun, irgendetwas sonst würde er sein Zittern nicht überwinden können.

Auf die Bilder achtend und immer noch das laute Bellen des Hundes in seinem Hinterkopf hörend, entwickelte er einen Plan der ihm beides auf einmal verschaffen würde. Er würde seinen Zeitplan einhalten und auch seine Befriedigung bekommen, seine Wut an jemanden oder an etwas auszulassen.

Zaghaft vor sich hinlächelnd begab er sich in die Küche um sich das nötige Werkzeug zu verschaffen.
 

Colin konnte nicht verhindern das sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen, als er sie sah. Nun anscheinend war sie heute wieder für ihn zuständig.

„Samantha.“ Leise flüsterte er ihren Namen während er sie von seinem Fenster auf der gegenüberliegenden Straßenseite betrachtete. Er hatte heute nochmals ausschlafen können, da ihm das seine Arbeitszeiten erlaubten, aber sie dagegen schien ziemlich müde zu sein. Sollte er sie nach oben rufen, schließlich müsste ihr nun klar sein das er wusste das sie da war?

Doch bevor er eine Entscheidung treffen konnte, wurde ihm diese durch das Klingeln des Telefons abgenommen.

„Morgen Liebling.“ Sie schnurrte wie eine Katze und er fühlte sofort wie ihn heißes Verlangen durchströmte.

„Morgen Leslie, ich habe von dir heute Nacht geträumt.“ Seine Stimme klang rau, verlangend nach ihr und er hoffte sie hörte es. Wie sollte er den ganzen Tag überstehen wenn er wusste, dass er sie erst heute Abend zu Gesicht bekommen sollte. Das beste dabei war die Tatsache das sie dieses Treffen gewollt hatte.

Nie im Leben hätte er so schnell erwartet das sie ihn sehen würde wollen. Aber sie hatte ihm eine Nachricht auf dem AB hinterlassen und er hätte deswegen fast einen Freudentanz aufgeführt.

„Ich möchte dich sehen Colin, gleich. Ich warte in dem kleinen Cafe in der sechzigsten Straße auf dich.“ Hatte sie womöglich seine Gedanken gelesen fragte er sich.

„Ich bin in zehn Minuten da.“ Ruhig legte Colin den Telefonhörer dorthin, wo er hingehörte und sah sich um. Erst jetzt wurde ihm bewusst das er die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte. Als er diese wieder nach außen frei gab, war er endlich in der Lage sich schnell genug zu bewegen, so dass er nach wenigen Minuten angezogen war und seine Wohnung verlassen konnte.
 

Dieser Mann war attraktiv, und dort wo er neben dieser hübschen Frau in dem kleinen Cafe saß wirkte er nur noch anziehender. Sam musste zugeben das die beiden ein wirklich hübsches Paar abgaben, ein Paar das anscheinend momentan ziemliche Probleme hatte.

Denn als die Frau Colin verließ, blieb er noch dort sitzen und sie konnte seine verletzte Miene sehen. Irgendetwas war passiert und sie konnte nicht anders als sich zu wünschen jetzt zu ihm hinüberzugehen und ihn in den Arm zu nehmen.

Noch nie hatte sie so ein trauriges Gesicht gesehen wie das seine. Nie in ihrem Leben hätte sie gedacht das ein Mann der nach außen hin wie ein Playboy der obersten Sorte wirkte, offen zeigen würde das er wegen etwas verletzt war. J.D. hatte ihr ja sehr oft gesagt das sie sich in Colin irrte. Denn wenn sie ihn zu beschreiben pflegte, schmunzelte J.D. jedes Mal und beteuerte das er seinen Sohn sehr gut kenne und er niemals so sein konnte. War Colin doch nicht so eingebildet und von sich überzeugt wie sie es immer annahm?

Vielleicht war er wirklich gar nicht so übel. Vielleicht...
 

Das Leben war nicht immer einfach und das musste er einsehen, sie konnte ihm dabei nicht helfen. Leslie mochte ihn, sie mochte ihn wirklich sehr, sonst hätte sie nicht diesen leichten Stich neben ihrem Herzen verspürt und sie hätte auch nicht die leichte Ahnung eines Bedauerns verspürt. Aber sie hatte es beenden müssen, es war ihre Pflicht gewesen, vor allem da sie wusste, dass sie nicht dazu bereit war zu heiraten und eine Familie zu gründen. Und er war auf dem besten Weg dahin sich unsterblich in sie zu verlieben und sie besitzergreifend an sich zu binden.

Schon vor zehn Jahren hatte sie sich geschworen, dass sie niemals so enden wollte wie ihre Mutter, nie wollte sie von einem Mann abhängig sein, wenn man es als Frau auch zur Eigenständigkeit schaffen konnte. Und ihr erstes Ziel war es ihre Kariere voranzutreiben, in diesen Plan passte ein Mann für immer einfach nicht hinein.

Sie war sich sicher, hätte sie sich jemals dazu entschließen können zu heiraten dann wäre Colin die beste Wahl gewesen, aber genauso wusste sie das er es niemals hätte akzeptieren können mit ihr nur eine Affäre zu haben. Er war ein viel zu gefühlsbetonter Mensch, und für ihn war eine Ehe etwas Selbstverständliches.

Vielleicht war sie hart aber es war besser das sie das alles beendete, bevor es noch schlimmeren Schaden hätte anrichten können. Sie wusste er war sehr verletzt gewesen, als sie ihm sagte sie wolle ihre Beziehung beenden, aber genauso wusste sie, dass er darüber hinwegkommen würde.

Rasch holte sie aus dem Handschuhfach ihres Wagens eine Packung Aspirin, schluckte zwei von den Tabletten herunter und fuhr los. Für sie war es nicht schwer etwas hinter sich zu lassen und sich nach vorne zu konzentrieren. Und in so einer großen Stadt war sie auch sehr zuversichtlich, dass es sehr lange dauern würde bis sie sich wieder begegnen würden, lange genug das er sie gehen ließ und sie einigermaßen verstand.
 

Aber er verstand es nicht, überhaupt nicht. Wie sollte man solch kalte Worte überhaupt verstehen » Tut mir Leid Colin, aber ich hatte nie vorgehabt mit dir eine richtige Beziehung einzugehen. Und jetzt wo ich spüre das wir uns immer näher kommen, ist es meiner Meinung nach an der Reihe das wir uns trennen. Ich will dir nicht wehtun, aber ich kann nichts anderes mit dir haben als eine kurze und wunderschöne Affäre.«

Sie wollte ihm nicht wehtun, aber er fühlte sich grauenvoll und es tat auch weh. Aber es war weniger die Tatsache das sie mit ihm Schluss gemacht hatte als die Gewissheit das er für sie nichts weiter als ein Spielzeug war, ein Spielzeug mit dem man eine Zeitlang spielte und das man dann, wenn man seiner überdrüssig war, einfach stehen ließ.

Am liebsten hätte er laut aufgelacht und alles vergessen, aber das war nicht möglich. Nicht da er merkte wie sehr er sich in ihr geirrt hatte. Er hatte immer gewusst wie wichtig ihr ihre Arbeit war, aber dass sie so sehr an erster Stelle stand war dann doch erschreckend genug gewesen.

Wahrscheinlich kam er nach ihrem Wagen und ihrer teuren Designerkleidung an Stelle zehn, und stand unter dem Punkt: 10.1. Spaß mit Colin haben und ihm dann einen Laufpass verpassen. Müde und etwas erschlagen erhob er sich, bezahlte den Kaffee und verließ den Laden in dem sie sich getroffen hatten.

Weil sie ihn angerufen hatte, hatte er aus lauter Verliebtheit frei genommen um mit ihr den Tag zu verbringen. Aber was er jetzt brauchte war die harte ehrliche Arbeit die ihn alles vergessen ließ. Doch zuerst musste er zurück in seine Wohnung.

Vor seiner Haustür blieb er überrascht stehen, dort wo er gestern noch die ohnmächtige Samantha Jones gefunden hatte, lag jetzt ein längliches Paket. Und als er sich jetzt nach ihm bücken wollte um es hochzuheben und in seine Wohnung zu tragen, wurde er durch die stimme von Sam daran gehindert.

„Nicht, lassen sie es liegen!“

Kapitel 06

Verdammt, es hat eine Ewigkeit gedauert bis ich mich wieder in die Geschichten hineinversetzen konnte. Erstens ist sie so dermaßen fehlerhaft und zweitens konnte ich und habe auch noch nicht meine alten Aufzeichnungen ganz finden können. Das bedeutet für mich doppelte Arbeit, erst mal für mich neue Aufzeichnungen machen. Ein paar Stunden Extraarbeit, die jetzt zum Glück vorbei ist. Aber dann hatte ich einfach nicht die Kraft auch noch die ganzen Rechtschreibfehler zu korrigieren, vielleicht irgendwann, hab nur die gravierenden Fehler ein bisschen ausgebügelt.

Und jetzt genug von mir und meinen Problemen, viel Spaß mit dem Kapitel!
 

Ivy
 


 

Kapitel 06
 

Die Angst kroch rasend schnell ihren Nacken hinauf während Sam jetzt das längliche Packet begutachtete. Es konnte nicht sein und doch sah es ganz nach der Handschrift ihres Malers aus. Und dennoch, etwas stimmte hier nicht.

„Würden sie mir erklären was das alles zu bedeuten hat?“ Colin stand über der, vor dem Packet knienden, Sam und betrachtete sie fragend. Es war merkwürdig, diese zierliche Frau war wie von der Tarantel gestochen zu ihm rüber gerannt und hatte ihn sanft zur Seite geschubst, so dass sie sich das Packet anschauen konnte. Und dann sah sie es auch noch mit einer Miene an als ob gleich der Weltuntergang bevorstünde.

Da sie immer noch nicht auf seine Anfrage reagierte, beugte er sich leicht herunter und flüsterte ihr ans Ohr „Samantha.“

Sam zuckte heftig zusammen, dadurch dass sie ins Grübeln geraten war, hatte sie alles um sich herum vergessen. So etwas war ihr noch nie passiert, aber irgendwie vermittelte dieser Mann Sicherheit, jedes Mal wenn sie sich in seiner Nähe befand. Doch jetzt hatte sie keine Zeit darüber nachzudenken was das alles zu bedeuten hatte, vor allem warum ihr Herz so laut schlug als sie jetzt in seine blauen Augen sah.

„Ich nehme das Packet mit!“

„Nein.“ Colin lächelte sie süß an, beugte sich herunter und schnappte sich das Paket. Doch was so leicht ausgesehen hatte, entpuppte sich als ziemlich schwer so das Sam noch genug Zeit hatte ihn aufzuhalten als er es mit in seine Wohnung nehmen wollte.

„Das war verantwortungslos von ihnen, das hier ist kein Spiel, wir haben es schließlich mit einem Verrückten zu tun, oder wollen sie sich etwa in meine Arbeit einmischen?“ Sam nahm dem verblüfften Colin ganz schnell das Packet aus der Hand und trug es in Richtung der Treppe. Sie wollte es nicht hier aufmachen, dem Gewicht nach zu Urteilen könnte es alles Mögliche sein, sogar eine Bombe, und ihre erste Aufgabe bestand immer noch darin Colin zu beschützen.

Doch dieser war schneller als ihr lieb war wieder zur Vernunft gekommen und da er nicht durch das Gewicht des Pakets gehindert war, konnte er ungehindert an ihr vorbeigehen und sich ihr in den Weg stellen.

„Hören sie mir gut zu Lady, dieses Paket gehört mir. Und ich weiß nicht wovon sie hier quatschen, aber das ist mir auch völlig egal. Ich habe schon meinen Vater davon zu überzeugen versucht das ich keinen Schutz brauche.“

„Sie wissen nichts, aber ich hatte angenommen, er hätte…“ Also hatte J.D. noch nicht die Möglichkeit gehabt seinen Sohn über alles zu informieren. Diese ganze Angelegenheit entwickelte sich immer mehr zu einem sehr großen Problem, verdammt müsste jeder versuchen ihr die Arbeit zu erschweren.

„Sie können mitkommen, dann wird alles aufgeklärt werden, aber das Paket bekommen sie nicht zurück!“ Sie hasste es kalt zu sein, aber diese Angelegenheit erforderte Schärfe.

„Okay, dann lassen sie mich aber das Paket tragen.“ Auch seine Stimme klang frostig, aber es machte ihn ärgerlich, dass dieses zierliche Frauenzimmer so stur sein konnte und ihn dann auch noch maßregelte als ob er immer noch zwölf Jahre alt wäre.

„Nein!“ Mit dieser letzten entscheidenden Antwort schob sie sich an ihm vorbei und ging zu ihrem Auto. Die ganze Zeit wusste sie das er ihr folgte, es war vielleicht falsch ihn mitzunehmen aber ohne seine Mithilfe wusste sie nicht wie sie es sonst schaffen sollten. Man sagt ja, zu viele Köche verderben den Brei, aber dennoch wenn der eine nicht weiß was der andere tut, könnte es noch schlimmer werden.
 

Nein, nein, nein und nochmals nein! Ihm wäre niemals eingefallen das jemand anderes sein Geschenk in Empfang nehmen würde.

Er hatte sich ein Versteck gesucht das nicht sehr nah an dem Gebäudekomplex lag in dem der Sohn von J.D. wohnte, schließlich war das Spiel noch nicht vorbei. Aber vielleicht hatte er so einen Fehler gemacht, denn dadurch konnte er jetzt nicht verhindern das diese schwarzhaarige Frau sein Geschenk stahl.

„Oh Lily, Lily, Lily.“ Es half, es half ihm sogar sehr immer wieder den Namen seiner Tochter laut aufzusagen. Es war wie eine magische Formel die ihn aufrecht erhielt und ihm die Kraft gab immer weiter zu machen.

Er hatte alles verloren, sogar seine Frau und was war ihm geblieben. Nichts außer der Leere und des Wissens von diesem großen Verlust. Und jetzt hatte er auch keine Möglichkeit dieses ganz besondere Geschenk zu überbringen.

In seiner Wut wegen dieser ersten Niederlage wollte er hinüber rennen und das Paket aus den Händen dieser Frau stehlen. Doch als er nun Colin neben ihr sah, der auch noch mit ihr in ein Auto stieg, war er beruhigt.

Das Wissen darum das er noch herausfinden musste wer diese Frau neben Colin war und der Freude darüber das seine Aufgabe doch noch nicht erledigt war, ließen ihn mit einem Lächeln auf dem Gesicht umkehren, denn schließlich lag noch ein langer Weg vor ihm.
 

Sie stritten sich. Nachdem sie die ganze Zeit während der Fahrt zum Hauptquartier von HPC geschwiegen hatten, ergab sich beim Ausstieg aus dem Auto die Frage wer denn nun das Paket nach oben zu J.D. tragen sollte.

„Kommen sie, geben sie es her, es ist zu schwer für sie!“

„Nein!“

„Verdammt! Es gehört mir, haben sie es gehört ich habe es erhalten und auch ich bin der rechtmäßige Besitzer davon!“

„Meine Antwort lautet trotzdem nein, finden sie sich endlich ab das ich ihr Bodyguard bin Colin. Sie können nichts dagegen machen, ich weiß es zerfrist sie innerlich das sie von einer Frau beschützt werden, aber ihr Ego wird es schon überleben!“

„Wie bitte!“

„Sie haben mich schon verstanden, ich bin ihr B.o.d.y.g.u.a.r.d.“ Sam buchstabierte förmlich das Wort Bodyguard, ganz so als ob sie es nicht mit einem erwachsenen Mann zu tun hatte sondern mit einem Kleinkind.

„Niemals! Schreiben sie sich das hinter ihre hübschen Ohren.“ Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schnappte er sich in sekundenschnelle das Packet, und trug es dann durch die Türen zum Büro seines Vaters.

Samantha kochte vor Wut, wie konnte er ihr nur so etwas antun. Erst jetzt bemerkte sie das alle Mitarbeiter im Büro ihren Streit mitbekommen hatten. Beschämt und kochend vor Wut folgte sie schließlich Colin in J.D.´s Büro und ließ die Türen dann mit einem lauten Knall hinter sich zufallen.
 

J.D. zuckte sichtlich verwundert zusammen während er seinen Sohn und Samantha betrachtete wie sie da so vor ihm standen und sich gegenseitig giftige Blicke zuwarfen. Fast wäre er der Versuchung erlegen zu lächeln, weil sie beide einen unglaublichen Anblick nun boten, aber auch nur fast.

Deswegen setzte er eine ernste Miene herauf um den beiden nicht die Möglichkeit zu bieten sich gegen ihn zu verschwören. Und dennoch er musste zugeben jetzt wo er sie vor sich sah gaben sie ein sehr hübsches Paar ab.

Während er sich aus seinem Stuhl erhob um auf die beiden zuzugehen, fiel ihm erst jetzt auf das Colin ein Paket in seinen Händen trug.

Kapitel 07

Okay da so lange nichts mehr von mir herauskam und ich eigentlich auch nicht von den anderen Geschichten ein ganzes Kapitel vollständig beendet habe, kommt "I´m your..." heute mal im Doppelpack.
 

Ivy
 

Kapitel 07
 

Sie war sein kleines Mädchen gewesen, Daddys wunderschöne Prinzessin.

Immer noch sah er sie vor sich, wie sie ihn angelächelt hatte. Lily war sein Leben, Grace und Lily die schönsten Frauen die es jemals auf der ganzen Welt gegeben hatte, waren sein Eigentum. Und er, er war ein stolzer Ehemann und Vater gewesen.

Er war sich dessen bewusst das sie mit siebzehn in einem schwierigen Alter war, welches junge Mädchen war das denn nicht. Seine Frau hatte ständig etwas an ihr auszusetzen gehabt und die Lehrer in der Schule verstanden sie nicht. Sie waren doch alle neidisch, neidisch auf ihre Jugend und ihre Schönheit.

„Lily, Lily, Lily, Lily, Lily!” Es war seine Beschwörungsformel, immer wieder ihren Namen aufzusagen. Eine Beschwörungsformel die ihn am Leben erhielt, und die ihn immer wieder daran erinnerte, was er verloren hatte.

Sie war zu etwas größerem geboren, das hatte er immer gewusst, aber zu sterben, nein das war niemals ihr Schicksal gewesen.

Er hatte ihr erlaubt auf das Konzert dieses Superstars zu gehen, denn schließlich war sie jung und gesund. Und die erste Liebe seiner Prinzessin sollte man immer in Ehern halten. Außerdem war sie nicht schuld gewesen, das man sie in der Schule beim Rauchen erwischt hatte. Grace hatte damals verlangt, er solle ihr verbieten auf das Konzert zu gehen, so eine Besserwissern, er jedenfalls hatte es nicht gekonnt.

Nein er hatte es nicht übers Herz gebracht seinen kleinen Liebling leiden zu sehen, wer konnte das schon bei solch einem Engelsgesicht. Doch er konnte es nicht wissen, nein niemals, wie konnte er wissen das der Fehler, eines Mannes das Leben seiner Prinzessin kosten konnte.
 

J.D. hatte sich herausgeredet, hatte gemeint sie hätte Alkohol und Drogen zu sich genommen, doch er wusste es besser. Niemals hätte seine Lily so etwas getan. Und die Ärzte, alle waren sie auf seiner Seite gewesen. Bei der Verhandlung haben sie ihn als schlechten Vater dargestellt, haben ihm einzutrichtern versucht er hätte bei der Erziehung seiner Tochter versagt.

Und Grace, diese dumme Gans hatte ihnen auch noch geglaubt.

„Es tut mir leid Sir, aber alle Untersuchungen haben eindeutig bewiesen das ihre Tochter bei dem Konzert eine Menge Alkohol und Ecstasy zu sich genommen hatte, die Notärzte haben alles ihr mögliche Unternommen um ihrer Tochter noch zu helfen, aber leider kam jede Hilfe zu spät.“ Immer wieder, ein und derselbe Satz, immer wieder. Keiner wollte ihm zuhören, keiner wollte ihm glauben, dass dieser Mann der für die Sicherheit in der Halle verantwortlich war, derjenige war, der seine Tochter in den Tod getrieben hatte.

Lily war seine Prinzessin, sein unschuldiges Mädchen, das dieser Mann in den Tod getrieben hatte. Er hatte sie getötet, er hatte ihr junges Leben weggenommen, aber er würde nicht ungeschoren davon kommen. Vielleicht waren die Gerichte anderer Ansicht, aber er wusste es besser.

Er, Bradford Krueger, hatte vielleicht nicht Geld und einflussreiche Freunde bei der Regierung, aber er hatte Verstand und ein Wissen das er gut einsetzen konnte um seine Rache zu bekommen. Ja es war eine Rache an einem Mann der einen anderen dadurch zerstört hatte das er über ihn und seine Familie Lügen verbreitete.

Er konnte Grace vielleicht nicht wieder bekommen, aber das war ihm auch egal. Sie hatte ihn verlassen, weil sie meinte er sei verrückt, jedoch war sie diejenige die nicht mehr klar bei Verstand war. Sie hatten bei ihr eine Gehirnwäsche durchgeführt, sie dazu gebracht ihnen jedes Wort zu glauben.

Es tat ihm nicht leid, dass er ihr so etwas angetan hatte, aber sie hatte nicht zu ihm und auch nicht zu Lily gestanden. Es war ihre eigene Schuld.

Doch er brauchte sie auch nicht bei seinem Plan, bei dem Plan der endlich Gerechtigkeit für ihn hereinbringen würde. Und dazu musste er zuerst J.D.´s Sohn und dann J.D. Hartley selbst zerstören.

Bis jetzt hatte er nur gespielt, aber anscheinend hatte man ihn ernst genommen, wozu schließlich hatte solch ein Mann wie J.D. extra für seinen Sohn einen Bodyguard beauftragt. Bradford war es ein Rätsel was eine Frau groß gegen ihn ausrichten konnte, aber es war ja nicht schlimm, je mehr Menschen starben die J.D. am Herzen lagen desto mehr würde er es genießen weiter zu machen.
 

Rachel LeGrant hatte ihr Studium der Gerichtsmedizin mit Auszeichnungen abgeschlossen, und ihr Wissen wurde von allen hoch geschätzt. Sie hatte in ihren jungen Jahren schon viele Fälle gehabt und auch einige die sehr viel schwieriger waren als das Problem das ihre beste Freundin hier beschäftigte.

Sie hoffte das Sam nichts unüberlegtes tun würde, nur deswegen weil sie sich J.D. Hartley verpflichtet fühlte. Ja, er war vielleicht für Sam so etwas wie ein Vater, denn wenn die Erzählungen ihrer Freundin stimmten dann hatte J.D. Sam ein neues Leben ermöglicht.

Aber nur sehr wenige Dinge im Leben waren es Wert dafür dieses zu riskieren und vielleicht auch zu sterben. Und auf keinen Fall sollte ein junges Leben wie das von Sam nur dafür ein Ende finden, weil sie sich verpflichtet fühlte jemanden etwas sehr wichtiges zurückzugeben.

Rachel starrte immer noch auf den Untersuchungsbericht der vor ihr auf dem Schreibtisch lag. Vor wenigen Minuten hatte sie ihre Aufzeichnungen an die Mordkommission geschickt, und nicht nur ihre Aufzeichnungen, auch die Blutbilder waren gemeinsam mit diesen auf die Reise gegangen.

Langsam erhob sie sich aus ihrem Stuhl und schnappte sich ihre Tasche. Eigentlich war es ihr nicht erlaubt in das Geschehen einzugreifen, es ging sie ja schließlich nichts mehr an. Aber sie konnte und sie wollte sich nicht da raus halten.

Sam war ihre beste Freundin, und sie schuldete es ihr sie wenigstens vorzuwarnen.
 

Vor zwölf Stunden wurde in einer kleinen Wohnung nur zweihundert Kilometer entfernt von dem Ort wo sich Rachel jetzt befand die Leiche einer Frau gefunden. Sie war auf eine sehr grausame Art und Weise gestorben. Man hatte ihr das Blut abgenommen, alles bis zum letzten Tropfen. Und dann hatte man sie geschlagen.

Von ihrem Gesicht war nicht mehr viel übrig gewesen, nur anhand der zahnärztlichen Unterlagen und des Wissens das das ihre Wohnung gewesen war, hatte man sie identifizieren können. Grace Lewis hatte vieles erdulden müssen, bevor sie endlich ihren Frieden fand.

Und Rachel hatte vor nicht mal einer Stunde herausgefunden, dass das Blut mit dem die Bilder gemalt wurden, das von Grace war. Was war das nur für ein Mensch der einem anderen so etwas antat.

Entschlossen trat sie aus dem Gebäude der Gerichtsmedizin heraus. Ihre Angst und ihre Sorge in was sich Sam mal wieder hineinmanövriert hatte, ließen sie all die Vorschriften vergessen, als sie sich nun auf dem Weg zu ihrer besten Freundin machte.

Da diese sich nicht auf ihrem Telefon in ihrer Wohnung gemeldet hatte, ließ das nur einen Schluss zu, sie war noch bei der Arbeit. Und Rachel hoffte das sie sich immer noch im Gebäude bei HPC aufhielt. Es wäre einfach viel zu grausam zu wissen das ihr etwas zustoßen konnte, nachdem Rachel die Bilder von Grace Lewis´ Leiche gesehen hatte.

Kapitel 08

Hi,
 

Nur als Info, ich habe die Kapitel 1-7 etwas überarbeitet, eigentlich habe ich nur kleinere Fehler korrigiert, es ist nichts Neues dazu gekommen oder verändert worden. Ich habe dann festgestellt das da noch einige Fehler schlummern, aber das ist nichts so schlimm, da sie an der Geschichte nicht viel ändern. Ich wünsche wie immer viel Spaß mit diesem Kapitel...
 

Ivy
 

Kapitel 08
 

„Was ist passiert? Colin? Sam?“ J.D.´s Stimme klang besorgt. Er blickte unsicher auf das Päckchen in Colins Händen das dieser nun auf seinen Schreibtisch tat.

„Ich weiß nicht Vater, aber vielleicht könntest du deine Mitarbeiter ein wenig besser darin unterweisen, was es heißt von jemandem anderen Post zu stehlen. Ich glaube so etwas ist strafbar!“

„Ich habe nichts gestohlen!“ Meldete sich Sam zu Wort.

„Ach nein, und was hatten sie dann mit meinem Päckchen vor.

„Ich bin ihr Bodyguard und meine Auf…“

„Ach ja die alte Leier mal wieder…“

„Schluss jetzt, alle beide!“ Sam und Colin benahmen sich wie zwei unreife Kinder und für J.D.´s Nerven war das genau das Falsche. Während er sich hier schreckliche Sorgen machte, stritten die Beiden sich seelenruhig in seinem Büro.

„Also erklärt mir jetzt einer, und ich meine wirklich nur einer von euch, was es mit diesem Päckchen auf sich hat?“

„Es lag vor Colins Tür.“ Sam war dieses Mal schneller gewesen. „Ich vermute mal es trägt die Aufschrift unseres Künstlers. Und warum zum Teufel haben Sie ihrem Sohn nicht alles erzählt, Sie hatten es doch versprochen!“

„Sind sie sich sicher?“ J.D. hatte die Anschuldigungen nicht gehört, das Einzige was er wahrnahm, war die Tatsache das dieser Irre nun direkt seinen Sohn bedrohte.

„Ja, ich bin mir sicher!“ Ohne Colin zu beachten gingen Sam und J.D. gemeinsam zum Packet und beugten sich da drüber.

„Es ist doch keine Bombe?“ Fragte Sam irritiert, es wäre ein unverzeihlicher Fehler gewesen, wenn sie so etwas hier ins Büro von J.D gebracht hätte. An all dem war nur Colin schuld, bei diesem Mann vibrierten ihre Nerven vor Anspannung förmlich. Weswegen sie ihm jetzt einen wütenden Blick zuwarf.

„Nein ich nehme mal an das es keine Bombe ist, aber es ist auch keines der Bilder.“ Colin beobachtete wie sich sein Vater mit Sam unterhielt, während beide das Packet langsam zu öffnen versuchten. Auch er ging neugierig näher heran und blickte auf die sich öffnenden Kartondeckel.
 

„Nein! Nicht!“ Alle drei fuhren auseinander als sie die Stimme wahrnahmen. Rachel stand bei der Bürotür und blickte ängstlich auf das fast geöffnete Packet. Und sie war nicht allein, hinter ihr standen zwei Männer, denen man schon von weitem ansah das sie Polizisten waren.

„Herr Hartley sie sollten das Packet wirklich nicht so ohne weiteres aufmachen.“ Der Mann der sich zuerst gemeldet hatte, kramte ungeschickt in seiner Jackentasche und zog einen Ausweis heraus, der ihn eindeutig als einen Polizisten auswies.

„Lieutenant Gabriel Brewster, und das ist mein Kollege Detective Max Rawling, wir sind von der Mordkommission.“ Der Mann der gesprochen hatte trat herein und ging mit festen Schritten zum Packet.

„Max würden sie das hier übernehmen, es sollte so schnell wie möglich zur Spurensicherung gebracht werden. Ich möchte die Ergebnisse am liebsten jetzt schon haben.“ Max Rawling trat an seinem Partner vorbei, schnappte sich das Packet und marschierte mit diesem hinaus aus der Tür.

„Miss LeGrant, wollen sie Detective Rawling nicht begleiten, vielleicht können sie dann unseren Mitarbeitern noch einmal alles erzählen, was sie über die Blutbilder herausgefunden hatten.“ Das war ein sanfter Wink an Rachel gewesen, das sie gehen sollte. Sie fügte sich in ihr Schicksal, den auch ihr lag viel daran das dieser Fall so schnell wie möglich gelöst werden sollte. Aber sie nahm sich dennoch vor, wenn sie mit ihrer Arbeit fertig war, Sam anzurufen und sie noch einmal als Freundin zu warnen.

J.D. war ruhig geblieben, aber es blieb ihm auch nichts weiter übrig. Der Mann der sich Gabriel Brewster nannte, schien seinen Job zu verstehen. Es stellten sich ihm nur die Nackenhaare auf, wenn er daran dachte das jetzt sogar die Mordkommission in dieser Sache mit hinein involviert war. Und gerade das bedeutete nichts Gutes!

„Und sie sind?“ Fragte nun Lieutenant Brewster, nachdem Detective Rawling und Rachel LeGrant dass Büro von J.D. verlassen hatten.

„Das sind mein Sohn Colin Hartley und meine fähigste Mitarbeiterin Samantha Jones.“ Stellte J.D. die beiden vor, während Gabriel ihnen beiden die Hand reichte.

„Mr. Hartley könnten wir uns unter vier Augen miteinander unterhalten?“

„Vater ich möchte endlich wissen was hier gespielt wird.“ Beide, der Lieutenant und auch Colin hatten zur gleichen Zeit gesprochen und beide sahen jetzt J.D. gespannt an.

„Lieutenant, ich habe keine Geheimnisse vor meinem Sohn und da das auch ihn angeht, hoffe ich sie geben mir etwas Zeit um ihm alles zu erklären?“

„Einverstanden, ich würde selbst gerne erfahren wie und wann sie die Blutbilder erhalten hatten“ Gabriel hatte den Bericht, der die Aussage von J.D. Hartley enthielt, schon vor weniger als einer halben Stunde gelesen, aber er wusste auch das solche Berichte meist nicht alles enthielten. Er musste die ganze Geschichte noch einmal hören.
 

J.D. führte die kleine Gruppe in einen anderen Raum, wo ein großer Konferenztisch stand. Während alle Platz nahmen, bat er seine Sekretärin für Getränke zu sorgen.

„Also gut.“ J.D. drehte sich mit Absicht jetzt so, dass er seinen Sohn ansah. Es war an der Zeit das er mit der Wahrheit herausrückte, und besser jetzt als wenn es vollkommen zu spät war.

„Vor ca. einer Woche, genauer gesagt letzten Montag, erhielt ich ein großes Packet. Es wurde per Eilboten zugesandt. Beim Aufmachen stellte ich fest das es sich um ein Bild handelte, im ersten Moment konnte ich nicht erkennen wen es darstellte, aber diese merkwürdige Farbe irritierte mich auch viel zu sehr. Es war teilweise rot, bis Kupferrot und schwarzgrau, ich dachte mir das diese rote Farbe wie Blut aussah, und da ich schon öfters von meinen Feinden irgendwelche makaberen Sendungen erhalten hatte, bat ich hierbei auch wie jedes Mal einen meiner Mitarbeiter, dieses Mal war es Sam, das Bild zur Polizei zu bringen und es untersuchen zu lassen. Nur zwei Tage später erhielt ich noch ein Bild und das war dem anderen sehr ähnlich. Doch dieses Mal erkannte ich eindeutig wen es darstellen sollte.“ J.D. atmete ein paar Mal tief aus, bevor er seine Rede fortsetzte. Colin dagegen hatte sich schon seinen Tei bis jetzt zusammengereimt.

„Das war ich auf den Bildern, oder? Deswegen hast du mir Sam geschickt?“

„Ja, etwas undeutlich aber dennoch sehr gut ausgearbeitet, wenn man bedenkt das der Künstler alles das mit Blut gemalt hatte, mit menschlichem Blut. Die Ergebnisse benötigen leider ihre Zeit und es ging nicht alles so schnell wie in den Filmen, jedenfalls haben wir dann erfahren das es sich bei der Farbe tatsächlich um menschliches Blut handelte. Wem es aber gehörte, das konnte man nicht herausfinden, außer das es von einer Frau war. Ich habe insgesamt drei solcher Bilder bis jetzt bekommen, Colin du musst verstehen das ich keine Wahl hatte, als Sam daran anzusetzen dich zu beschützen. Du reagierst ja etwas überempfindlich…“

„Überempfindlich, also bitte Vater, wessen Schuld ist es wohl das ich, wie du es so trefflich ausdrückst, überempfindlich reagiere, aber das hier hätte ich doch verstanden, warum hast du mir nicht schon eher was gesagt?“ Colin hatte sich erhoben und ging jetzt zu einem der Fenster, er war sich nicht sicher was er von all dem halten sollte, immer noch klang das alles für ihn viel zu unwirklich um wahr zu sein.

„Die Polizei nahm an das es kein richtiges Blut war, also ich meine schon richtiges Blut aber da es mit EDTA versetzt war, entsprach es eher dem Blut wie es in den Blutkonserven verwendet wird. Sie nahmen an das es aus einer Klinik entnommen wurde. Doch da sie hier sind Lieutenant Brewster nehme ich an das es sich um eine viel ernstere Sache handelt als wir alle vermutet hatten?“ Gabriel nickte nur, er hatte während der Erzählungen von J.D. sein Notizbuch voll gefühlt, und jetzt war es an ihm das er hier Fragen stellte.

„Mr. Hartley, kennen sie eine Frau namens Grace Lewis?“

„Nein, tut mir leid, der Name sagt mir nichts.“ Sam und Colin schüttelten ebenfalls ihre Köpfe, auch sie wussten nicht wer Grace Lewis war.

„Sie wurde vor ca. zehn Tagen, ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest, auf eine sehr brutale Art und Weise getötet. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass das Blut von den Bildern das von Grace Lewis war!“

Kapitel 09

Irgendwie fehlte die Romantik in den Kapiteln zuvor, deswegen wird es in diesem Kapitel ein wenig romantisch ^___^
 

Ivy
 


 

Kapitel 09
 

Erneut lag er in seinem Bett und blickte hinauf zu der weißen Decke seines Schlafzimmers. Die Uhr auf dem Nachttisch zeigte zwei Uhr und neunundfünfzig Minuten, und er konnte immer noch nicht einschlafen. Es war ein turbulenter Tag, mehr als ihm lieb war. Zuerst hatte ihm Leslie einen Korb gegeben und schon dieses hatte bei ihm heftige Bauchschmerzen verursacht, aber dies alles hatte er längst vergessen gehabt, nach dem Gespräch mit seinem Vater.

Drei rote Blutbilder die ihn zeigten wurden zu J.D. geschickt, und schon war sein Leben und auch das seines Vaters in Gefahr. Man hatte ihnen allen dreien, auch Sam, das Bild dieser toten Frau gezeigt. Grace Lewis hatte ein schlimmes Ende gefunden und er hätte gerne diese schrecklichen Bilder Samantha vorenthalten, aber sie war wie eine Wildkatze gewesen.

Und jetzt befand sie sich nur ein Zimmer weiter und schlief auf seinem Sofa. Sie musste ihn beschützen wie sie meinte, und auch da war ein Kampf entbrannt, der damit geendet hatte wer den nun auf dem Sofa schlafen sollte.

Aber was sollte er sagen, er wusste das sein Vater friedlicher schlafen würde, wenn Sam bei ihm war. Also hatte er nachgegeben, auch als sie alle erfahren hatten was in dem letzten Packet drinnen gewesen ist.

Ein Hund, aufs übelste zugerichtet, massakriert wäre vielleicht das richtige Wort, und um ihn herum Bilder, Unmengen von Bildern. Nur das diese keine Zeichnungen waren, sondern echte Bilder, aufgenommen nicht mal vor zwei Tagen, und sie zeigten ihn Colin wie er sein Büro und das seines Vaters verließ, wie er in sein Auto stieg und wie er seine Wohnung betreten hatte. Warum nur war ihm nicht aufgefallen das er verfolgt, ja sogar fotografiert wurde, es war ihm ein Rätsel.

Alle sorgten sich um ihn und noch keiner von ihnen wusste wo der Zusammenhang war zwischen J.D. und Grace Lewis.

Sein Vater hätte ihm früher diese ganzen Informationen geben sollen, dann hätte er etwas unternehmen können, anstatt sich zu ärgern das er der Einzige war der keine Ahnung davon hatte. Aber er würde auch den Streit damals nicht vergessen, als sein Vater ihm mal wieder einen Bodyguard wegen nichts und gar nichts aufgedrängt hatte. Er hatte es nicht mehr ausgehalten, eines der Gründe warum er sich auf die Ausbildung bei seinem Vater eingelassen hatte und sich danach einen ganz anderen Beruf ausgesucht hatte.
 

Colin gab auf, schlafen konnte er doch nicht, weil seine Gedanken die ganze Zeit eigenwillige Kreise zogen und ihn nicht Ruhen ließen. Also stand er auf und begab sich zu seinem Arbeitszimmer.

Das neueste Projekt das auf seinem Schreibtisch lag, hatte er lange genug vernachlässigt, und wenn er sich jetzt etwas darum kümmerte, würde er vielleicht für kurze Zeit vergessen das ihn und seinen Vater ein Irrer bedrohte.

Auf dem Weg durchs Wohnzimmer stellte er fest, dass das Licht in der Küche brannte und das Samantha anscheinend genau wie er nicht schlafen konnte. Sie saß auf einem der Hocker und verdrückte momentan ein Sandwich.

Als sie ihn sah, schluckte sie schnell den Bissen herunter und lächelte ihn an.

„Es tut mir leid, dass ich ihren Kühlschrank geplündert habe, aber ich hatte Hunger.“ Sie beugte den Kopf herunter, fast so als ob es ihr peinlich war, dass er sie erwischt hatte. Eigentlich hatte sie schon früher bemerkt wie er sein Schlafzimmer verließ, aber sie hatte es zu feige gefunden, wenn sie auf die Schnelle die Beweise ihres nächtlichen Ausflugs weggeräumt hätte.

„Macht nichts, mir ist es lieber sie essen etwas als wieder ohnmächtig zu werden.“ Colin nahm sich ein Glas, in das er sich Orangensaft eingoss, und setzte sich neben sie.

„Ihr Vater meint, es sei ein Fluch, der aber leicht behoben werden kann, wenn ich nur darauf achte genug zu essen.“ Sam plapperte mal wieder munter drauf los, und als sie merkte das er mit seinen Gedanken woanders war, hörte sie sofort auf. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie zugegeben müssen, dass ihre große Klappe auch ein Fluch war.

„Ihr Job ist ihnen sehr wichtig?“ Er war ganz in Gedanken versunken, während er ihr diese Frage stellte.

„Ja, ich liebe meinen Job, er ist nie langweilig.“

„Es ist merkwürdig das ich sie all die Jahre noch nie gesehen hatte, dabei war ich früher einst sehr oft bei meinem Vater gewesen.“ Seine Worte hörten sich sehr traurig an, und Sam wusste auch was dieses „früher Mal“ bedeutete. Eigentlich wollte er nichts anderes sagen, als: vor dem Tod seiner Mutter.

„Oh, wir sind uns schon einmal über den Weg gelaufen.“ Sam lächelte fröhlich vor sich hin und versuchte damit seine trübe Stimmung zu heben.

„Das erste Mal war es, als sie eines Tages ins Büro ihres Vaters stürmten und mich mehr oder weniger auf den Boden warfen?“

„Ah ja?“

„Sie stießen mich um und bemerkten es im ersten Moment nicht einmal, ich glaube sie waren wegen irgendetwas wütend.“ Er schüttelte nur irritiert seinen Kopf.

„Ich sah damals noch anders aus, meine Haare waren kürzer…“ Colin konnte sich immer noch nicht erinnern das er Samantha mal gesehen hatte, er war sich sicher das er diese Mischung aus schwarzem Haar und dunkelblauen Augen bestimmt nicht vergessen hätte.

„Die Haare waren viel kürzer, ich sah aus wie ein Junge, sie meinten sogar zu mir: Tut mir leid mein Junge!“ Oh Gott, langsam fiel es ihm wieder ein, das war vor, er musste nachrechnen.

„Das war vor sechs Jahren.“ Sam nickte nur und ließ ihm Zeit sich weiter zu erinnern.

„Ich habe sie danach noch ein paar Mal gesehen, aber das kann nicht sein, dieser junge Mann, das waren sie?“ Er konnte nicht anders als zu lachen, nie im Leben hätte er den burschikosen Jungen von damals mit Sam in Zusammenhang gebracht. Damals fehlte ihr jegliche Weiblichkeit, die sie jetzt eindeutig zu haben schien.

Sam zog ihre Unterlippe nach Oben, und bildete so ein perfektes Gesicht das aussagte, dass es ihr überhaupt nicht gefiel ausgelacht zu werden.

„Damals habe ich dir ganz selbstverständlich jedes Mal über die Haare gestrichen.“ Er war unbewusst zu dem Du rübergewechselt, aber es fühlte sich auch ganz normal an, jetzt wo er das Gefühl hatte sie schon sehr lange zu kennen.

„Und dir hat es nie gefallen, wenn ich deine Frisur durcheinander brachte.“ Colin lächelte immer noch, als er jetzt eines seiner Hände hob und ihre schulterlangen Locken anfasste. Er erinnerte sich, dass sich ihr Haar schon damals so weich angefühlt hatte.

Erst jetzt wurde ihm langsam bewusst das sie beide leicht bekleidet und ganz alleine nebeneinander in seiner Küche saßen. Unwillkürlich wurde die Spannung, die von Anfang an zwischen ihnen bestanden hatte, noch größer. Er spürte die Funken mit jeder Faser seines Körpers, als sie nun zwischen ihnen hin und her flogen.

Sam hatte schon immer gewusst das er gut aussah, und eine Zeitlang hatte sie ihn sogar bei HPC angehimmelt, aber warum war ihr nie aufgefallen, wie dunkel seine hellblauen Augen werden konnten. Und die Tatsache das er vorhin nur mit einer Pyjamahose die Küche betreten hatte, machte ihr jetzt viel mehr aus als sie zugeben wollte.

Er wollte sie küssen, wollte ausprobieren ob diese rosa Lippen sich genauso weich anfühlten wie sie aussahen. Und als er sich jetzt näher zu ihr beugte und sie nicht zurückwich, wäre er fast, aber auch nur fast dem Drang erlegen sie fest in seine Arme zu ziehen. Er ließ ihr Haar los und erhob sich.

„Es ist spät, wir sollten schlafen gehen, morgen wird ein anstrengender Tag.“

„Ja.“ Hauchte sie atemlos. Nachdem er die Küche verlassen hatte, blieb Sam noch eine Zeitlang sitzen. Sie hatte es sich nicht eingebildet, Colin hatte vorgehabt sie zu küssen. Und es wunderte sie wie stark das Gefühl der Enttäuschung in ihr brodelte das er es doch nicht getan hatte. Dabei hatte er richtig gehandelt, eine Beziehung zu diesem Zeitpunkt und auch für später war zwischen ihnen undenkbar.
 

Colin war sich aber gar nicht so sicher ob er richtig gehandelt hatte. Jetzt lag er in seinem Zimmer, erregt und frustriert, was ihn nur noch mehr irritierte. Er wusste das er nicht einschlafen konnte, jetzt noch weniger als zuvor.

Wie konnte er nur so schnell auf eine andere Frau reagieren, wo er nur an diesem morgen von Leslie eine Abfuhr erhalten hatte? Und wie konnte er Leslie so schnell vergessen?

Wütend darüber was er fast getan hätte, klopfte er ein paar Mal auf sein Kopfkissen und nahm sich vor sich am nächsten Morgen von Samantha fernzuhalten. Es würde schwierig werden, da sie dazu verpflichtet war ihn zu beschützen, doch er würde darüber mit seinem Vater reden. Alles würde Gut werden, sagte er sich immer wieder, obwohl er selbst es immer weniger zu glauben schien.

Kapitel 10

So ein neues Kapitel, das nächste ist auch schon fertig, muss nur die Zeit finden es zu überarbeiten.
 

Ich wünsche jedenfalls viel Spaß beim Lesen.
 

Ivy
 


 

Kapitel 10
 

Sie hatten sie gefunden, seine geliebte Grace. Sie hatte Blut vergossen für ihn aber vor allem für Lily, seine geliebte Lily. Es war an der Zeit das er sich eine neue Bleibe suchte. Er hatte noch Zeit, nicht viel aber genug um einen neuen Unterschlupf zu finden.

Grace hatte sich für klug gehalten, als sie versuchte ihre ganze Vergangenheit auszulöschen. Sie hatte SEINEN Namen abgelehnt, hatte so ihn und auch Lily verstoßen. Er hatte Zeit, nur weil sie sich für klug gehalten hatte.

Es war Gerechtigkeit, das was er ihr angetan hatte. Sie hatte wie sie ausgesehen, sie hatten sich so sehr geähnelt. Und er musste sie zerstören, ihr Gesicht das dem von Lily so sehr ähnelte. Wie konnte er es zulassen das sie friedlich weiter lebte, während Lily in einem Grab versauerte.

Nur eine kleine Auszeit, das sagte er sich immer wieder, bevor er seinen nächsten Schlag auf J.D. Hartley in Angriff nehmen konnte. Aber er musste sich in Sicherheit bringen, sonst würden sie ihn erwischen, erwischen noch bevor er seine Rache zu Ende gebracht hatte.
 

„Wie konnte das geschehen, wie konnten wir nur das Wichtigste übersehen!“ Lieutenant Brewster schrie laut und bewegte so seine ganzen Männer sich zu erheben.

„Hat keiner die Akte von Grace Lewis studiert? Verdammt!“ Er hatte kein Recht die anderen anzuschreien, wenn es genauso sein eigener Fehler war. Er hatte die Akte der Frau nur überflogen, und sie hatte ihm nichts gesagt. Einst verheiratet, nun geschieden, lebte seit einem Jahr von ihrem Mann getrennt. Und genau das war es, wo sie nicht tiefer gegraben hätten.

„Krueger, der Name ihres Exmannes war Krueger. Erinnert sich den keiner von euch Idioten an den Fall Lily?“ Die Gespräche in der Halle, die vor ein Paar Minuten als der Lieutenant herausgestürmt war, eingestellt wurden, nahmen nun wieder an Lautstärke zu. Die Polizisten die noch zu jung waren und erst vor kurzem zu der Einheit dazu gestoßen waren, wurden von den Älteren darüber aufgeklärt was der Name Krueger zu bedeuten hatte.

„Findet heraus, wo sein Aufenthaltsort ist und stellt eine Einheit auf, ich will den Mann hier haben, so schnell wie möglich.“ Endlich war der entscheidende Hinweis da, endlich wusste Gabriel was Grace Lewis mit J.D. Hartley verband.
 

In einem ruhigen Viertel, wo Kinder auf dem Rasen spielten und alles sehr friedlich wirkte, war auch das Zuhause der Familie Krueger gewesen. Doch jetzt wo die Polizei hier eingetroffen war, da änderte sich diese friedliche Atmosphäre auf immer.

Sie hatten es alle vermutet als der Hund der Nachbarn verschwand, aber sie hatten alle immer noch gehofft das alles gut werden würde. Doch für die Bewohner dieses Viertels hatte das Wort „Sicher“ eine ganz andere Bedeutung angenommen.

Gabriel und Max standen am Eingang eines Häuschens welches mit keinem Hinweis vermuten ließ, wie es im Inneren wirklich aussah. Blau gestrichen, sauber mit einem fein gemähten Rasen und Kinderspielzeug das überall herumlag, vermittelte es den Eindruck von Perfektion.

„Unglaublich.“ Max wunderte sich immer noch wie das Äußere so sehr trüben konnte.

„Ja.“ Was sollte er antworten, Gabriel wusste es nicht, auch für ihn war das hier eine Neuheit. Er ging mit ruhigen Schritten ins Haus hinein, und blickte sich in dem kleinen Flur um, alles ganz normal, er sah nichts Auffälliges.

Auf dem Weg ins Obergeschoss, vorbei an einigen Polizisten, ging er in das Zimmer das man vielleicht als Operationsbasis bezeichnen konnte. Die Tür war weiß und auch nicht auffällig. Gabriel musste leider zugeben das alles in diesem Haus so normal wirkte wie es nur konnte.

Doch das Zimmer in das er nun hineinsah, war von oben bis unten mit Blut beschmiert. Die Spurenfahndung war auch schon anwesend, und nahm erste Proben ab.

Außerdem sammelten sie die Bilder, die sie später sortieren würden, was sehr schwierig werden würde. Der zerstückelte Hund mit den Bildern von Colin Hartley war nur ein Vorgeschmack darauf gewesen was sie alle hier erwarten würde.

Diese Bilder hier zeigten J.D. und Colin Hartely in allen Lebenslagen, und mit verschiedenen Personen zusammen. Es waren tausende und reichten wahrscheinlich schon einige Monate zurück. Einige der Personen auf den Bildern waren durchlöchert, wahrscheinlich mit einem Messer, wie Gabriel vermutete. Aber das musste noch von der Spurensicherung nachgewiesen werden.

Der Mann der das hier getan hatte, hatte lange und klug geplant wie er seinen Feldzug ausführen wurde.

„Lieutenant, wir haben hier etwas gefunden?“ Brian stieg die Stufen hinauf und reichte Gabriel den in einen Plastikbeutel verschlossenen Brief. Als sie herausgefunden hatten das es sich hier um einen psychisch Kranken handelte, der höchst wahrscheinlich mehrere Personen auf einmal bedrohte, hatte man alle Einsatzkräfte zur Verfügung gezogen.

Als Gabriel sich das Schriftstück ansah, war er sich nun hundertprozentig sicher das alles was sie hier gefunden hatten, auch genauso gefunden werden sollte. Der Brief den er in den Händen hielt war an die Polizei und auch an J.D. Hartley gerichtet, und er gab ihnen allen den Grund an, warum Grace Lewis sterben müsste.
 

Der Morgen danach, so könnte man ihn bezeichnen, auch wenn sich schon längst der Tag dem Ende neigte. Und doch war nichts geschehen, es hätte vielleicht etwas passieren können, aber es war nichts geschehen. Nacheinander benutzten sie die Dusche, zogen sich an, und versuchten sich zu ignorieren, und dieses Ignorieren ging jetzt schon seit Stunden so.

Okay, Sam musste zugeben das Colin mit diesem Spiel angefangen hatte, aber warum sollte sie nicht mitspielen. Es war feige, aber auch sie fürchtete sich vor den Folgen die vielleicht auftreten könnten, wenn sie beide der Anziehung nachgaben.

Während Colin seine Krawatte umzubinden versuchte, saß Samantha auf dem Sofa und trank den Kaffee, den er vor wenigen Stunden zubereitet hatte. Die Funken sprühten nur so hin und her, aber beide ignorierten sie.

Und als das Telefon zu klingeln begann, war es wie ein Rettungsring mitten auf dem Atlantik. Es lenkte beide ab von dem nächtlichen Gespräch und dem was fast geschehen wäre.

„Hallo, hier bei Hartley.“ Colin hörte für einige Minuten seinem Gegenüber zu, bevor er weiter zu sprechen anfing. „Ja,...hmm,… ok. natürlich Lieutenant Brewster, wir werden in wenigen Minuten da sein.“ Sobald er den Telefonhörer aufgelegt hatte, schnappte er sich seine Jacke und stürmte zur Tür.

„Moment mal, wo willst du hin und was ist geschehen?“ Sam hatte nicht beabsichtigt zu lauschen, aber als seine Stimme ernst geworden war, konnte sie nicht anders.

„Ich muss los, Leslie braucht mich.“ Er wollte an ihr vorbeistürmen, doch sie ließ es nicht zu.

„Leslie! Aber ich dachte das wäre der Lieutenant gewesen, Colin sag mir endlich was los ist?“

„Bei Leslie wurde eingebrochen, sie ist auf dem Revier, kommst du.“ Sie nickte nur, dies hier war keine Frage seinerseits gewesen es war eine Tatsache das er auch ohne sie gehen würde. Er verwies sie hiermit auf ihren Platz, sie war nichts anderes als sein Bodyguard. Sam weigerte sich den Schmerz zu synthetisieren, hier ging es um einen Menschen der in Gefahr war. Also folgte sie ihrem Instinkt, schnappte sich ihre Jacke und sagte nur:

„Na dann los, gehen wir.“ Es war ihm egal ob sie mitkam oder nicht, aber da er ohne sie nicht wegkam, folgte er ihr als sie nun als erste zur Tür stürmte. Momentan beherrschte ihn nur ein Gedanke, und das war: Leslie war in Gefahr!

Kapitel 11

Ich weiß und es tut mir schrecklich Leid das die einzelnen Kapitel so selten kommen, aber ich stecke mal wieder im Prüfungsstress. Dieses Kapitel ist auch etwas kurz ausgefallen, aber ich hoffe das es euch trotzdem gefällt...
 

Ivy
 


 

Kapitel 11
 

Noch nie hatte sie sich so sehr gefürchtet wie in dem Augenblick als sie bemerkt hatte das jemand in ihre Wohnung eingebrochen war. Das war ihr Reich und keiner durfte ihn betreten, ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis. Aber nun war es doch geschehen, irgendjemand hatte sich Zutritt verschafft und das jagte ihr eine Gänsehaut ein.

Als Colin und Sam auf dem Polizeirevier eintrafen, saß Leslie in dem Büro von Lieutenant Brewster und nippte vorsichtig an einer Tasse Kaffee.

„Leslie, geht es dir gut?“ Colin setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm, dabei merkte er gar nicht wie sie sich leicht versteifte.
 

„Colin das du dich noch so unbeschwert geben kannst, nachdem du mir das angetan hast!“ Ihre Stimme war fest und das Zittern das sie vor wenigen Stunden nicht kontrollieren konnte, war auch nicht mehr da.

„Ich verstehe nicht, was ist los?“ Es hatte ihn verletzt diese kalte Stimme zu hören, weswegen er sie jetzt losließ und die Frage an den Lieutenant und den Detective stellte. Beide hatten das Geschehen seit dem Eintreffen von Sam und Colin mit Argusaugen beobachtet und zogen daraus nun ihre eigenen Schlüsse.

„Wo waren sie gestern Nacht Mr. Hartley?“ Max stellte Colin diese Frage, er und auch Gabriel waren sich dessen sicher das dieser nichts mit dem Einbruch zu tun hatte, aber er musste diese Frage stellen, vor allem nachdem sie den Blick von Leslie gesehen hatten.

„Wo ich gestern war, sie denken doch nicht wirklich, dass ich bei Leslie eingebrochen habe, ich bin ihr Freund?“

„Der Exfreund.“ Als sie dies sagte und er ihr in die Augen sah, da wusste Colin das auch Leslie daran glaubte er wäre bei ihr eingebrochen. Merkwürdigerweise verspürte er nun gar nichts, an irgendeinem Punkt hatte er bemerkt das er niemals der Mann sein würde der aus Leslie mehr ein menschliches Wesen machen würde als einen Roboter.

„Ich war die ganze Zeit in meiner Wohnung!“ Er betrachtete Leslie gar nicht mehr, sondern blickte starr rüber zu Lieutenant Brewster und sah diesen nur nicken. Dieser Mann verstand ihn und er wusste auch das er ihm glauben würde.

„Ich nehme an, ganz alleine?“ Den triumphalen Unterton in ihrer Stimme konnte keiner überhören, Leslie war fest davon überzeugt das Colin derjenige war der bei ihr eingebrochen hatte.

„Oh nein! Er war nicht alleine.“ Das war der Augenblick wo Leslie Sam bemerkte und sie nun mit zusammengekniffenen Augen ansah.

„Ah ja.“ Dies hier nahm eine falsche Richtung ein wie Colin bemerkte, aber er unterbrach Sam nicht, oder stellte irgendetwas richtig.

„Ja ich war bei ihm.“ Sam lächelte zuckersüß und wunderte sich selbst warum sie das gesagt hatte. Auch wenn sie sich zu Colin hingezogen fühlte, so hatte ihr dieser heute morgen energisch gezeigt, dass er nichts von ihr wollte.

„Nun gut Miss Jones das haben wir uns schon gedacht. Max würdest du so freundlich sein und dafür sorgen das Miss Walter nach Hause gebracht wird. Ich muss mich noch mit Mr. Hartley unterhalten.“ Gabriel und auch Max ließen es nicht zu das Leslie noch irgendetwas sagte. Max handelte schnell, er nahm Leslie bei der Hand und führte sie hinaus.
 

Während Leslie das Zimmer verließ, sammelte Sam ihre Gedanken ein und sie bekam einen schrecklichen Verdacht. Was wäre, wenn der Picasso jetzt auch noch die Freunde von Colin und J.D angriff?

„Ich hoffe sie nehmen es uns nicht übel das wir ihnen diese Fragen gestellt haben, aber das war unsere Pflicht.“ Gabriel sah dabei Colin direkt in die Augen, und Colin nickte nur.

„Aber etwas anderes würde mich gerne interessieren, Miss Walter sagte vorhin das sie beide nicht mehr zusammen wären?“

„Ja, das ist richtig.“ Colin sah es nicht ein, dass er noch mehr Erklärungen abgeben sollte als er es schon getan hatte. Die Geschichte zwischen ihm und Leslie war endgültig aus und vorbei, und nur sein männliches Ego war daran schuld das er es nicht eher kapiert hatte.

„Sagen Sie, Sie denken doch nicht das dieser Überfall irgendetwas damit zu tun haben könnte was J.D. und Colin zur Zeit passiert?“ Als Sam diese Frage stellte, erntete sie bewundernde Blicke von Lieutenant Brewster. Und auch Colin wirkte sichtlich überrascht, es war viel zu abwegig, aber dennoch auch er hatte einen merkwürdigen Beigeschmack gehabt, als er erfahren hatte das jemand bei Leslie eingebrochen war.

„Wir können dies zurzeit nicht ausschließen.“ Er hatte leise gesprochen und in einem Tonfall der jedem anderem Menschen eine Gänsehaut eingejagt hätte, und doch blieben Sam und Colin ruhig. Dies hier entwickelte sich in eine Richtung die keiner von ihnen geahnt oder erhofft hatte.

„Mit Mr. Hartley habe ich mich schon unterhalten und er wird in wenigen Minuten hier eintreffen. Wenn sie damit ein verstanden wären auf ihn zu warten, ich werde ihnen dann alles Wichtige erzählen.“ Colin und Sam nickten nur und stellten sich darauf ein auf J.D. zu warten.
 

Das Motel war eine Absteige übelster Sorte. Aber auch wenn er es wollte, mehr konnte er sich zurzeit sowieso nicht leisten, und wenigstens fiel er hier nicht auf. Bradford Krueger hasste die Tatsache das er sich in schmutzigen und übel riechenden Hotels aufhalten musste, während der Mörder seiner Tochter in einer Luxusvilla wohnte.

Aber er hatte keine Wahl, wenn er wollte das sein Plan funktionierte. Als erstes musste er sein Äußeres verändern, doch das war nicht schwierig. Es reichte aus, wenn er seine Haarfarbe veränderte.

Er hatte viel geleistet um die Polizei in die Irre zu führen, und es war nicht einfach gewesen all die Bilder zu machen und geduldig zu warten. Für jemanden wie ihn war es sehr schwer gewesen. Doch jetzt machte es ihm nichts aus zu warten. Denn er konnte es förmlich riechen, die Angst die sie alle befiehl.

Und doch wusste keiner von ihnen was er vorhatte, auch das verlieh ihm die Kraft zu warten. Er konnte geduldig sein und warten. Oh ja, wenn alles ein Ende hatte, würde seine Lily in den Köpfen der Menschen wieder auferstehen und sie alle würden ihn begnadigen, während die wahren Schuldigen ihre gerechte Strafe erhielten.
 

J.D. stürmte im wahrsten Sinne des Wortes in das Büro von Lieutenant Brewster. Er nickte nur kurz den Anwesenden zu, bevor er sich unaufgefordert neben seinen Sohn auf das Sofa setzte.

„Schießen sie los.“ Er hielt sich selten mit langen Reden auf. Und vor allem jetzt war er sich dessen bewusst, dass Colin und auch Sam gespannt waren zu erfahren wer der wahre Schuldige hinter den einzelnen Geschehnissen war.

Gabriel zögerte auch nur kurz bevor er die erste Frage stellte.

„Ist ihnen der Name Lily Krueger noch ein Begriff?“

„Natürlich. Den tragischen Tod dieses Mädchens werde ich niemals vergessen.“ J.D.´s Erinnerungen würde ihn immer wieder zu dem Tag führen wo er erfahren hatte das ein junges Mädchen an den Folgen von Drogen und Alkoholmissbrauch gestorben war. Und auch wenn er vom Gericht freigesprochen wurde, so hatte er sich stets die Schuld gegeben, dass er seine Mitarbeiter nicht besser instruiert hatte, das sie auch auf solche Fälle achten.

„Grace Lewis Krueger war die Mutter von Lily Krueger. Und alle Hinweise deuten darauf hin das ihr Mörder der Exmann von Grace und der Vater von Lily Krueger ist.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (35)
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Von:  capricious
2007-08-17T21:10:37+00:00 17.08.2007 23:10
RIESEN GROßES SORRYYYYYYYYYYYY ;)
War im Urlaub udn bin deswegen verdammt spät dran... nettes Kapitel obwohl es so kurz ist -_- mag es wie du das ganze weiterspinnst aber würde mich noch mehr freuen, wenn du wieder mal ein längeres Kapitel schreibst, und es bald weitergeht*wein*
Bin doch so gespannt und Sam soll mal nicht so schnell den Colin abschreiben*gggg*
Magst du mir bitte ne ENS schicken wenn es weitergehen sollte? Dann verpass ichs auch nicht.
Fühl dich geknuddelt ;)
Von:  CuteAngel
2007-07-17T06:36:39+00:00 17.07.2007 08:36
So, ich habe jetzt geschafft alle 11 Kapitel zu lesen, ging ja schnell. =3

Also erst einmal muss ich deinen Schreibstyl loben. Ich mag den wirklich sehr, er ist flüssig und man kann gut der Geschichte folgen. Da kenne ich ganz andere Sachen hier bei Animexx.
Bis eben ein zwei typische Gramatikfehler oder Kommafehler, die mir aber auch andauert passieren, weil es eben sehr schwer ist am PC zu verbessern finde ich den Schreibstyl auf jeden Fall gut.

Auch bleiben die Charakteren sich treu. Es kommt nicht wie bei den meisten gezwungen rüber, dass der Charakter sich nun so verhalten muss, weil der Autor es sagt, sondern da die Charaktere von ihren Eigenschaften her so sind. ^^

Was auch sehr schön ist und für immer wieder Spannung sorgt, ist, dass du darauf geachtet hast, dass man immer wieder etwas Neues erfährt vom "Irren", wenn du ihn beschreibst, sowie aber auch von den anderen Charakteren. Du deckst nicht sofort die Karten auf und sorgst so für einen schönen Ablauf der Geschichte. =)

Das Einzige, was ich höchstens schade finde, ist dass die Kapitel wirklich kurz gehalten sind. =(
Ich war immer so schnell durch, dass man gerne mehr lesen würde.

Nun ja, ich hoffe du schreibst schnell weiter. ^__^
Würde mich freuen zu lesen, wie es weiter geht.
Von:  CuteAngel
2007-07-16T13:37:54+00:00 16.07.2007 15:37
Hallöchen!
Ich bin durch Zufall auf deine Fanfic/Roman gestoßen und habe mir mal gedacht, nachdem der Einleitungstext so interessant klingt, lese ich es mal. =)

Das erste Kapitel finde ich schon einmal sehr interessant, auch wenn es sehr kurz geschrieben ist. ^^;
Hätte für meine Verhältnisse länger sein können, aber meistens ist das erste Kapitel ja immer ein Prolog. =3

Bis auf eine Stelle, konnte man eigentlich alles ganz gut lesen. Also schön flüßig und nicht holperig.

Nur mit den Kommas hast du es nicht so. ^^;
Hast die bei vielen Sätzen vergessen.

Ich bin mal gespannt, wie es in den nächsten Kapitel weiter geht.
Schreib dir dann meine Meinung dazu. ;)
Von: abgemeldet
2007-07-15T07:54:23+00:00 15.07.2007 09:54
wow hast du mal wieder richtig toll hinbekommen weiter so!
Von:  capricious
2007-07-04T21:18:12+00:00 04.07.2007 23:18
Wow...ja was anderes lässt sich mal wieder nicht sagen, bin voll baff ;)
schade dass es so kurz ist, aber war trotzdem sehr schön. mir hat es gefallen, wie du die situation zwischen den beiden beschrieben hast ;) sehr gut!!! Natürlich auch das mit dem haus und wie du die geschichte immer und immer wieter spinnst, wahnsinn man steckt da richtig mit drin !!!
Wäre schön wenns das nächste mal noch schneller geht, sitz doch immer auf heißen kohlen und bin so gespannt.

Freu mich schon!
Von: abgemeldet
2007-06-19T11:50:48+00:00 19.06.2007 13:50
Wow, ich bin jedes Mal aufs neue überrascht wie du es schaffst dich in diesen Mann reinzuversetzten und seine subtilen Pläne zu schildern.
Hut ab! Alle achtung!
mach weiter so
LG Cat
Von: abgemeldet
2007-05-12T09:31:31+00:00 12.05.2007 11:31
Du lebst ja noch!!!! Mann, und ich merks nicht mal. Wozu aboniert man eigentlich Geschichten, wenn man dann nicht mal benachrichtigt wird, wenns weiter geht?!? Frechheit.
Ich freu mich jedenfalls, dass du noch schreibst. Bin ja schon seit 2003 ein Fan deiner Geschichten.
Bitte schreib schnell weiter, von deinem Schreibstil bekomm ich nicht genug.
LG, Sarah
Von: abgemeldet
2007-02-18T19:31:51+00:00 18.02.2007 20:31
hahah wie fies!
Ich hab mir wirklich schon alles mögliche vorgestellt was da in dem Paket hätte sein können :D
wirklich gut geschrieben, auch in der küche die spannung zwischen den beiden
nur weiter so ;)
Von:  capricious
2007-01-25T18:56:23+00:00 25.01.2007 19:56
NEIN!!!! wie kannst du mir das antun??? Sie MÜSSEN sich küssen ;)
Bitte Bitte Bitte schreib ganz schnell weiter! Das ist einfach so spannend, mit dem Verrückten und vorallem der Spannung zwischen den Beiden!!! Kannst du vielleicht so lieb sein und mir ne ENS schicken sobald es weiter geht? Wäre echt lieb!
Von:  capricious
2007-01-25T17:57:39+00:00 25.01.2007 18:57
Wow vor allem die letzten Zeilen gefallen mir, langsam spitzt es sich zu udn wird immer besser!!!


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