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DLM

Don't Love Me ...
von

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Hawk

Die Sternen standen hoch am Himmel und Regentropfen fielen leicht herab. An einer gewöhnlichen Nacht würden alle Menschen friedlich zu Hause sitzen und die Ferseheprogramme durchgehen. Doch diese Nacht war keine der gewöhnlichen Nächten.
 

Vor dem Eingang des Tokiomuseums drängelten sich die Leuten zusammen, unzählige Polizisten bewachten das Gebäude und ein paar von ihnen die am Eingang standen hatten große Probleme die Leuten zurückzuhalten. Kommissar Hijirie stand am Dach des Museums. Auch da befanden sich bereits viele Polizisten. In seiner Hand war eine Ankündigung von Hawk.
 

'Heute Nacht um 21Uhr hole ich mir das Juwel der Zeit. Hawk.'
 

Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war 8 Uhr 57.

"Herr Kommissar!" ertönte plötzlich eine Polizistenstimme hinter ihm. "Fräulein Hijirie ist wieder verschwunden."
 

Der Kommissar seufzte. Ach Reika, egal wie sehr er sie auch aus dieser Sache raushalten wollte, sie wollte einfach nicht hören.
 

Der Wind wehte leicht und sorgte dafür, dass unzählige Regentropfen auf seine Wangen fiel und schließlich wieder auf dem Boden tropften.
 

"Da ist er, Hawk!"
 

Plötzlich ertönte eine Stimme in der Menge und wie ein Zeichen das erhoben wurde hoben alle den Kopf und suchten nach der Gestalt. Hawk ließ sich von seinen braunroten Flügeln tragen, die ihn leicht und schwebend durch den Himmel gleiten ließ. Seine Flügeln, die normalerweise nie zum Vorschein traten, damit wurde er geboren. Er war froh, dass er sie hatte, denn sie hatten ihn schon ziemlich oft aus einer schwierigen Situation vor Reika gerettet. Seine Flügeln, ein Zeichen für den Meisterdieb.
 

Leicht und geräuschlos landete er wie der Kommissar es erwartet hatte auf dem Dach des Museums, wo bereis viele Polizisten und auch Herr Hijirie auf ihn warteten.
 

"Das nenne ich einen herzlichen Empfang." sagte der Dieb und grinste während er seine Flügeln wieder zurückzog, bis diese auf seinem Rücken verschwand. Wie immer konnte man sein Gesicht nicht erkennen, denn sein linkes Auge war hinter so einer Art Schutzbrille versteckt was man widerum nicht so bezeichnen konnte, weil sie nur ein Auge verdeckte.
 

"Hawk, ich an deiner Stelle würde aufgeben, denn du kommst hier nicht durch." sagte der Kommissar obwohl er sich nicht so sicher fühlte. Das Grinsen auf Hawks Lippen wurde nur noch breiter. Er wusste, dass der Kommissar sich unsicher fühlte. Wie immer.
 

"Tut mir leid meine Herren," sagte er locker. " aber heute habe ich keine Lust mit euch zu spielen." Er bezeichnete das schon immer als ein Spiel. Die Polizisten sind die leichtesten Gegner, dann kommt der Kommissar und zum Schluss die fürchterliche Endgegnerin mit anderen Worten Reika. Mit diesen Gedanken musste er immer wieder lachen, wie kam er nur auf solche Blödsinn? Wenn Reika das wüsste, was sie wohl mit ihm machen würde?
 

Noch bevor der Satz ganz zu ende ging, löste sich plötzlich Gase am Boden auf, was natürlich von Hawk verursacht wurde und versperrte die Polizisten die Sicht.
 

"Lasst ihn nicht entkommen!" schrie der Kommissar. Die Polizisten liefen panisch umher, stießen gegenseitig zusammen und ließen zu, dass noch mehr Leute über sie stürzten. Der Kommissar konnte es einfach nicht fassen, wieso war er bloß von solche Idioten umgeben???
 


 

Schnelle Schritten durchquerten den Gang im Museum, gefolgt von seinem eigenen Schatten und niemand anderen.
 

Diese Volltrotteln.

Hawk konnte einfach nicht aufhören zu grinsen und erreichte mittlerweile den Saal, wo sich das Juwel aufhielt. Da ist er, in der Vitrine. Doch bevor er sich auf dem Weg machte diese zu nähern, schaltete er noch seine Brille an um zu durchprüfen, dass auch wirklich keine Falle zu sehen war.
 

Nein, es war alles sicher, irgendwie komisch aber was solls. Bisher wurde er immer entweder von Lichtwerfern überrascht oder vom Schlafgasen überfallen, was alles natürlich von Reika geplant wurde. Einmal musste er seine Hose zurück lassen nur weil Reika es geschafft hatte ihn auf einen Sessel zu zwingen, der mit Superkleber verschmiert war. Wenn er nur daran dachte, nein, er wollte nicht daran denken. Damals HATTE ihn Reika fast...aber naja, immer noch besser die Hose liegen zu lassen als von ihr geschnappt zu werden.
 

Mit einem leichten Schlitzer entfernte er das Glas und holte das Juwel heraus. Schwaches Licht fiel auf dieses und es schien, als würde es brennen. Wirklich wunderschön.
 

Der Meisterdieb war gerade dabei das Juwel einzustecken, als er plötzlich eine bekannte Stimme hinter sich hörte.
 

"Keine Bewegung! Hawk!" leicht drehte er seinen Kopf um. Reika trat aus der Dunkelheit und in ihrer Hand befand sich eine Pistole, was den Meisterdieb etwas überraschend vorkam. Dennoch grinste er und drehte sich ganz langsam um.
 

"Hätte ich mir ja denken können." sagte er und grinste wieder. "Wie immer, die kleine Fräulein Hijirie."
 

"Ja, wie immer." sagte sie und grinste ebenfalls. "Allerdings wird das nicht mehr lange dauern, denn heute werde ich dich schnappen." nun hob sie noch eine Hand und umklammerte die Pistole mit beiden Händen.
 

"Findest du nicht, dass du noch zu klein bist um mit einer Pistolen zu spielen? Das ist doch gefährlich." sagte er als würde er das ernst meinen.
 

Reikas Atem stotterte kurz, als sie das Wort "Gefährlich" hörte. Hatte das nicht schon irgendjemand zu ihr gesagt?
 

"Ich bin nicht mehr klein!" brachte sie nach zwei Sekunden zornig hervor, jedoch erschien danach sofort wieder ein Grinsen auf ihrem Gesicht. "Ja...es ist gefährlich ... für dich!"
 

Diesmal war es Hawk der nach Luft schnappte. Er atmete tief durch und sah sie wieder an. Von ihrer Haltung her war er sich sicher, dass die Pistole echt war. Er schluckte. Nun, diesmal schien Reika es ernst zu meinen.
 

"Das hätte ich echt nicht von dir erwartet, Kleines." sagte er möglichst ruhig.
 

Reikas Grinsen wurde noch breiter. Langsam ging sie auf ihn zu.

"Los, her damit!" sagte sie stolz.
 

Hawk sah sie fragend an. "Womit?"
 

Reikas Blick verdunkelte sich.
 

Wenn Blicke töten könnten, dachte er. Zögernd brachte er das Juwel, das er bisher hinter dem Rücken versteckt hatte im Vorschein.
 

"So ist es brav!" entgegnete Reika und grinste nur noch mehr. "Und nun, lege es vorsichtig auf den Boden und gehe fünf Schritte zurück." Sie war wirklich sehr erfahren. Würde sie zulassen, dass Hawk ihr das Juwel überreicht, so würde er ganz bestimmt dafür sorgen, dass ihr die Pistole aus den Händen fällt, schließlich war er sehr schnell.
 

Hawk folgte ihre Anweisungen. Als er nun weit genug weg war, ging Reika langsam auf das Juwel zu, kniete sich nieder und hob es auf, wobei sie mit der anderen Hand immer noch die Pistole fest umklammerte.
 

"Sehr gut, nun brauchen wir nur noch zu warten, bis mein Vater und die Polizisten hier auftauchen und dich hinters Gitter bringen" sagte sie und lachte. Reika konnte manchmal wirklich gruselig sein.
 

Oje, diesmal schien er wirklich in Schwierigkeiten zu stecken. Er musste sich schnell etwas einfallen lassen. Diese verdammte Pistole. Wieso hatte sie überhaupt eine Pistole? Hawk konnte gar nicht mehr zählen, wie viele Flüche er bereits innerlich ausgesprochen hatte. Anstatt zu fluchen sollte er doch lieber nachdenken was zu tun sein sollte.
 

"Wieso stiehlst du eigentlich?" kam die plötzliche Frage von Reika, während Hawk sich einen Plan ausdachte. Der Meisterdieb war etwas überrascht. Nun, wieso stehlt er eigentlich? Er wusste es selber nicht genau. Seine Mutter hatte ihn dazugebracht zu stehlen. Sie hat immer gesagt, dass es eine gute Tat sei. Ja, etwas Besseres war ihr wohl nicht eingefallen. Total lächerlich. Allerdings wunderte er sich wirklich darüber, wieso er ihre Anweisungen trotzdem folgte.
 

Plötzlich fiel ihm ein Plan ein, wie er aus dieser Situation rauskommen konnte. Er grinste.
 

"Ich wollte dich sehen, deswegen stehle ich." sagte er gelassen und gleichzeitig ziemlich cool. Dabei richtete er seine Augen auf Reika und ließ ein Schaudern über ihren Rücken jagen.
 

"Wie meinst du das?" fragte Reika etwas nachdenklich. Hätte sie bloß nicht gefragt. Sie wollte nicht auf dumme Gedanken kommen. Bloß nicht von ihm verwirren lassen. Der Meisterdieb grinste nur noch mehr und ging mit langsamen Schritten auf sie zu.
 

"Bleib wo du bist!" rief Reika und trat ein Schritt zurück. Das Juwel befand sich nun in ihrer Tasche und wieder umklammerte sie die Pistole mit beiden Händen. Hawk jedoch wollte nicht auf sie hören. Er ging weiter ohne zu stoppen.

Obwohl ihn die Pistole nun schon längst an der Brust berührt hatte ging er immer noch weiter und ließ somit das verwirrende Mädchen rückwärts gehen.
 

"Ich schieße." warnte sie ihn. Hawk war jedoch kein bisschen unsicher. Er kannte Reika gut genug und deswegen wusste er, dass sie niemals schießen würde. Schon gar nicht nachdem er sie neugierig gemacht hatte. Ja, sein letzter Satz sollte bezwecken, dass in Reika Neugier erwachte und das war sie auch.
 

Plötzlich spürte sie die kalte Wand hinter ihr. So ein Mist! dachte sie. Der Dieb hob langsam seine rechte Hand und berührte mit dieser die Wand. Nun war er Reika sehr nahe. Sein Gesicht näherte das Ihren und sein Blick zog sie in seiner Bahn.
 

"W..was hast du vor?" fragte sie unsicher, schon längst vergessen, dass sie die Pistole noch in der Hand hielt und somit eigentlich die Kontrolle haben sollte.
 

"Willst du wissen, wer ich bin?" flüsterte der Dieb ihr ins Ohr. Diese Stimme, plötzlich so bekannt und sanft. Und dieser Satz, sie ließ Reika erneut aufzucken.
 

Ohne es gemerkt zu haben fiel die Pistole auf den Boden. Der Dieb grinste. Mit einem Kick ließ er die Pistole im Saal verschwinden, zumindest aus der Sichtweite. Nun ging Hawk seelenruhig von Reika davon, richtung Balkon. Ein perfekter Fluchtweg.
 

Reika stand immer noch verwirrend da. Was war das gerade? Wie ein Blitz ging in ihr plötzlich auf, was da vor sich ging. Der Dieb hatte sie doch tatsächlich für blöd verkauft. Arg....dieser....
 

"Rühre dich nicht von der Stelle oder du wirst es bereuen!" schrie sie nun zornig, ihre Hände zur Fäusten geballt. Der Dieb hörte nicht auf sie.
 

"Was ist? Willst du auf mich schießen?" fragte er und entriegelte gleichzeitig die Tür zum Balkon.
 

Reika konnte es einfach nicht fassen, hastig suchte sie nach der Pistole. Verdammt, wo war sie hin? Mittlerweile kochte sie schon vor Wut. Plötzlich fiel ihr ein Gedanke ein.
 

"Hast du nicht etwas vergessen?" fragte sie ohne es nachzuchecken, nur um dafür zu sorgen, dass er stehenblieb. Tatsächlich, der Dieb stoppte. Er drehte sich um und auf sein Gesicht widerspiegelte sich Entsetzten, was Reika etwas beruhigte, anscheinend hatte er es wirklich vergessen. Ha, dieser Idiot.
 

"Habe ich etwas vergessen?" fragte er jedoch und schien nachzudenken.
 

Das gab es doch nicht, wusste er wirklich nicht was er vergessen hatte? Es schien als habe er ihre Gedanken gelesen, denn nun grinste er.
 

"Ach so, meinst du das hier?" fragte er und auf seiner Handfläche tauchte das Juwel der Zeit auf. " Nein. Das habe ich ganz bestimmt nicht vergessen, trotzdem danke, dass du danach fragst."
 

Reika war nahe davor auszuflippen, jetzt hatte er sie auch noch verarscht. Der Dieb achtete nun nicht mehr auf sie und ging auf den Balkon. Es war ein großer Balkon. Immer noch regnete es schwach. Für heute wars das wohl wieder.
 

Zufrieden breitete er seine Flügeln aus, das einzige was Reika schon immer an ihm fasziniert hatte. Doch bevor er losflog, drehte er sich noch einmal zu Reika um und grinste breit. Er konnte es einfach nicht lassen. Wieso konnte er es nicht lassen?
 

"Um mich zu fangen, musst du schon etwas mehr drauf haben, Kleines!" Hätte er das bloß nicht gesagt, denn in Reika waren nun entgültig alle Sicherungen durchgebrannt.
 

"DU VERDAMMTES SCHWEIN!!!" rief sie und stürzte sich auf den Dieb.

Oh weia, was hatte sie den jetzt wieder vor?
 

Reika hatte gar nichts vor, alles was sie im Moment wollte war, diesem Dieb vor ihr etwas anzutun. Irgendetwas, egal was. Sie hasste diesen Mann so sehr, mehr über alles auf dieser Welt. Sie achtete nicht mehr auf ihre Umgebung, achtete nicht mehr auf den Regen und achtete nicht mehr auf den nassen Boden. Sie war blind vor Wut.
 

Und dann geschah es, kurz bevor sie Hawk schnappen konnte, kurz bevor sie diesen Mistkerl berühren konnte, kurz bevor sie ihm endlich etwas antun konnte, rutschte sie aus.

Sie konnte nicht schnell reagieren und stürzte vom Balkon.
 

"REIKA!!!" schrie der Meisterdieb zum ersten mal ihren Vornamen, brachte seine Flügel zum Schwingen und folgte ihr in die Tiefe. Durch die schnelle Bewegung, fiel ihm jedoch das Juwel aus der Tasche und landete auf den Balkon. Aber das war nun wirklich nicht mehr wichtig.
 

***
 

"Hey ... "
 

Reika konnte eine schwache Stimme hören.
 

"Hey, wach auf."
 

Die Stimme wurde etwas deutlicher. Wer war das? Mühsam versuchte sie ihre Augen zu öffnen. Alles war verschwommen. Sie erkannte nur einen Umriss.
 

"Ist alles in Ordnung?" fragte die Stimme wieder.
 

'Was war geschehen?'

Nun endlich fing ihre Augen an zu arbeiten. Schwarze Haare, braune Augen, fester Blick.

'Dee?'

Und dann, eine Feder, eine rotbraune Feder, dass unter Sternen wie Feuer brannte ... nein, viele Federn. Oh Gott, sind das schöne Federn....WAS??? FEDERN???
 

Schlagartig öffnete sie ihre Augen und sie war im Nu wieder bei vollen Sinne. Vor ihr erkannte sie Hawk. Seine rechte Hand stützte ihren Kopf, sein linker Arm war um ihre Taille geschlungen und sein Gesicht war nur einige cm von dem ihren entfernt.
 

"Aaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhh!!!!!!!" kreischte Reika und stieß den Dieb grob von sich. Dieser schrak zurück, rutschte aus und landete mit seinem Gesicht nach unten auf den nassen Boden. Ja, klar,ausgerechnet mit dem Gesicht. Das hatte weh getan.
 

Was hatte er sich nur dabei gedacht? Sie einfach so anzufassen. Das durfte doch nicht wahr sein. Reika rutschte ein bisschen zurück. Moment, lebte sie etwa noch? Sie wischte sich über das Gesicht. Tatsächlich, sie lebte. Aber ... das war doch unmöglich. Was war verdammt noch mal geschehen???
 

Im selben Moment richtete sich der Dieb wieder mühsam auf. Bei jeder Bewegung knackste sein Rücken.
 

"Wieso musst du dich immer gleich so aufregen, ich tu dir doch nichts." sagte er und seine Flügeln schienen wieder verschwunden zu sein. Reika musste sich zuerst noch an alles erinnern.
 

Hawk. Er stand vor ihr, mit dem Rücken zu ihr gedreht. Und ... seine Brille. Er hatte sie auf der Hand, kaputt, das hieß ja...
 

"Dankeschön, jetzt kann ich mir eine neue Brille besorgen." sagte er und ließ den Schrothaufen in seiner Hosentasche verschwinden. Es musste wohl kaputt gegangen sein, als Reika ihn von sich weggestoßen hatte.
 

Hawk wusste nicht was er machen sollte. Man, wie blöd konnte er denn noch sein? Jeder normaler Dieb würde in diesem Moment sofort verschwinden. War doch logisch. Außerdem war seine Brille gerade kaputt gegangen, so könnte Reika ihn sogar erkennen, wenn er noch länger blieb. Aber ... irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er wollte verschwinden ... nein, er wollte nicht verschwinden. Verdammt, was wollte er?
 

Plötzlich spürte der Meisterdieb wie ein kaltes metallisches Gegenstand sein Handgelenk umklammerte. Zu spät.
 

"Du bist verhaftet!" sagte Reika. Ihr war wieder eingefallen, was sie vor hatte.
 

Ohne auf seine Reaktion zu warten, drehte sie sich um und versuchte ihn zur Bewegung zu bringen, jedoch rührte sich Hawk nicht von der Stelle. Er hob langsam seine Hand und betrachtete die Handschellen. Eines der Enden war an seinem Handgelenk gekettet, das andre an Reikas.

Immer noch gab sich Reika große Mühe ihn von der Stelle zu rühren.
 

"Ist das etwas der Dank dafür, dass ich dir soeben das Leben gerettet habe?" fragte der Meisterdieb und betrachtete die Handschellen immer noch, als habe er diese zum ersten mal gesehen.
 

Reika brauchte nicht lange für diese Frage, hastig drehte sie sich zu ihm um und schrie ihn fast an.
 

"Was heißt hier du hast mein Leben gerettet. Deinetwegen bin ich doch hinuntergestürzt!!!"
 

Hawk hob leicht seine Augenbraue und kratzte sich am Kinn.

"Aber wenn ich mich so recht erinnerte, bist DU doch ausgerutscht." sagte er, als würde er ernsthaft über das Geschehen vorhin nachdenken.
 

Reika hielt inne. Ohne es zu wollen versuchte sie sich zu erinnern.

Sie war dem Dieb bis auf dem Balkon gefolgt ... er stand da und grinste ... sie packte die Wut ... sie rannte hinüber ... der Boden war nass ... sie spürte wie sie das Gleichgewicht verlor ... und dann sah sie seine Flügeln.
 

Das war also geschehen. Wie peinlich, der Dieb hatte ihr doch tatsächlich das Leben gerettet. Es regnete immer noch schwach und zwischen ihnen herrschte Stille.
 

"Ich habe einen Vorschlag." riss Hawk sie plötzlich aus ihren Gedanken.

Fragend richtete Reika ihren Blick auf ihn, dessen Lippen wieder zu einem Grinsen verzogen war. Mühsam versuchte sie sein Gesicht zu erkennen, aber dafür war es leider viel zu dunkel.
 

"Ich habe dir das Leben gerettet ... und deinetwegen das Juwel der Zeit liegen lassen." seine Stimme war leise aber deutlich zu verstehen. "dafür lässt du mich laufen und gibst mir noch etwas anderes ... als Gegenleistung."
 

Hawks Augen schienen plötzlich etwas zu verlangen. Er wusste gar nicht, was er da sagte. Irgendetwas in ihn bewegte ihn dazu zu sprechen.
 

Reika sank ihren Blick. Es war schon richtig, dass er ihr das Leben gerettet hatte und deswegen sie ihn auch laufen lassen sollte. Aber sie war nicht damit einverstanden ihm noch etwas zu geben. Schließlich gehörte das Juwel sowieso nicht ihm. außerdem:
 

"Ich habe leider nichts was das Juwel ersetzen könnte."
 

Plötzlich spürte sie, wie der Meisterdieb sie zu sich zog. Reika war nicht vorbereitet und landete deshalb ohne Probleme mit einem Ruck in seinen Armen.
 

Erschrocken hob sie ihren Kopf, doch bevor sie sein Gesicht erkennen konnte, wurde es noch dunkler. Seine Flügeln. Sie verhindern, dass Licht auf sein Gesicht fiel. Doch komischerweise konnte Reika seine Blicke spüren. Seine Augen schienen selbst zu leuchten. Sie erkannte das Braun in seinen Augen, diese Augen, sie kamen ihr so bekannt vor.
 

"Doch! " hörte sie plötzlich den Dieb flüstern" Du hast jawohl etwas, was das Juwel ersetzen kann."
 

Seine Flügeln breiteten sich noch weiter aus und schützten sie gleichzeitig vor dem Regen. Reika hatte das Gefühl, als wolle seine Flügeln sie verschlingen. Sie wollte etwas sagen, aber sie konnte nicht. Verdammt, was hatte er vor? Wie konnte er es nur wagen? Dieser verfluchter Mistkerl.
 

Verzweifelt versuchte sie sich von ihm zu lösen. Jedoch ergab das wenig Sinn, denn ihre eigene Handschellen ließ sie gefangen bleiben. Reika konnte es einfach nicht fassen, sie war ja so dumm.
 

Langsam wurde ihr schwarz vor Augen. Seine Flügeln hatten sie nun entgültig umschlungen. Toll, was wollte er jetzt machen? Sie wie ein Insekt einhüllen und schließlich verseuchen lassen wie es eine Spinne tat? Oder wollte er sie eher ersticken lassen? Wenn nicht so etwas in der Art, was dann? Es kann ja nur schlimme Sachen kommen. Hilfe!
 

Reika war nahe davor loszuheulen. Jedoch konnte sie etwa spüren. Etwas, das sie beruhigte. Ein angenehmes und sehr bekanntes Gefühl der Wärme. Plötzlich hatte sie keine angst mehr. Allein die Wärme reichte aus um sie wünschen zu lassen, immer hier bleiben zu dürfen.
 

Und dann, plötzlich, spürte sie es. Ihr Herz setzte für einen Schlag aus und klopfte dafür die nächste und die übernächste doppelt so schnell. Ihre Augen erweiterten sich und ihr Atem hielten an. Was ... Seine Lippen. Seine Lippen die nun sanft auf die ihre legte. Sie hob ihre linke Hand und zog mit dieser fest an seinem Hemd. Doch dies half nicht viel, denn sie spürte wie er sein linker Arm nun um ihre Taille legte und sie nur noch näher zu sich zog, ohne den Kuss zu unterbrechen.
 

Sie hatte das Gefühl, als würde sie in jeder weiteren Sekunde vor lauter Herzklopfen explodieren. Sie wollte sich von ihm lösen ... wenn sie es wirklich wollte, würde sie das auch hinkriegen. Aber irgendetwas schien ihre Gehirnzellen eine nach dem anderen auszuschalten. Sie konnte nichts tun.
 

Ihr Herz schlug immer heftiger und heftiger bis es irgendwann wieder ruhiger wurden und Reika ihre Augen schloss. Sie wollte an nichts mehr denken. Sie dachte nicht mehr daran, was sie machen sollte, sie dachte nicht mehr daran, wer sie gerade küsste und sie dachte auch nicht mehr daran wieso dieser Jemand sie küsste. Sie vergaß alles um sich herum.
 

Nach einer Weile, es kam ihr unendlich lang vor, spürte sie wie seine Lippen die ihre freigaben. Sein linker Arm umschlang dennoch immer noch ihre Taille und sie spürte seine leichte Atemzüge dicht neben ihrem rechten Ohr.
 

"Jetzt sind wir quit." flüsterte er und als Reika ihre Augen wieder öffnete, war der Meisterdieb bereits verschwunden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  desertdevil6
2007-04-10T00:19:26+00:00 10.04.2007 02:19
*schmunzelt* Ok, es sind immer noch einige Parallelen da, aber mich stört es nicht. Ich mag die Zwei sogar sehr, selbst Dee scheint als Dieb etwas verändert zu sein und wirkt, nunja wie soll man das beschreiben ... auf seine Art etwas kühler, draufgängerischer, aber dennoch bleiben die Kernzüge erhalten und schimmern immer wieder da. Sind auch sehr interessante Dialoge und Szenen, die du hier gewählt hast - das mit der Pistole, die dann anderweitig im Raum verschwindet, das Juwel in seiner Hand, die Balkonszene ... herrlich. Gefiel mir sehr gut!
Auch wie du zum Schluss seine Flügel benutzt hast, zum Abschirmen des Regens und der Augen ... ob ihr aufgeht, wen sie vor sich hatte? Ob er errötet, wenn er sie das nächste Mal sieht und wenn ja, was wird er denken?

die Dessi
Von:  Carnidia
2005-05-15T05:13:28+00:00 15.05.2005 07:13
XDD
Yupp, ich bin immer noch da. Kein Wunder bei dieser guten FF. Erinnert mich irgendwo stark an DNAngel, aber mir gefällt diese Version viel besser.
Man liest sich
^.^v
Von: abgemeldet
2004-12-19T10:38:12+00:00 19.12.2004 11:38
Geeeeeeeeeeeeenial!!! Irgendwie errinnert sie mich an D.N. Angel, aber ansonsten finde ich es einfach nur Geil!! Guter stil, geniale fantasie und perfekte storyline! also einfach Geeeeeeeeiil! greetz Yorukun
Von: abgemeldet
2004-05-03T13:41:58+00:00 03.05.2004 15:41
Booooooooooooooaaaaaaaaaaarrrrrrrrrrhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!

^__________________________________________________________^

*lob* *schulterklopf*

Einfach genial, phänomenal, cool.......... *muahaaa - die Nerven verlier*

Die Szene mit den Flügeln - aaaaahhhhh ich glaubs nicht..... wie du auf sowas kommst aber egal........ einfach perfekt! So, nimm mir jetzt den Rest vor.....

Bis zum nächsten Kommi! *glup*
bye
Von:  Red_Ops
2004-03-28T19:32:43+00:00 28.03.2004 21:32
Erstmal Hi und GOMMMMMEEEENNNNNNNNN!!!!!!!!!!!
Ein ganz fettes gomen an dich weil ich net weiter gelesen hab. Ich hatte an den einen Tag echt keine lust ich war frustirert und etwas traurig so weit ich mcih erinnern kann. Naja auf jeden fall sag ich nur noch das war echt klasse und ich werde mch gleich daran machen und weiter lesen !!!!!!
Von:  Maybe
2004-03-15T13:27:48+00:00 15.03.2004 14:27
Hi! ^^
Nun ja... hättest mir die Nachricht nicht schreiben brauchen *g*
ich hätte deine FF auch so weiter gelesen! Die ist einfach nur geil! Toll ^^ *freu*
*explodiervorfreude*
Mach aber bloss schnell weiter!!!!
Maybe
Von: abgemeldet
2004-03-12T22:46:13+00:00 12.03.2004 23:46
hi lynnn.........
also zwra ist die ff aus gedcaht doch trotzem find ich sie voll geil!!!!!!! Erinnertn mich ein wneig an jeanne. Ich find es witzie wie dee udn rika sich streiten und de kusssezen auch voll geil.
ich habe deine ff freiwillig gelesen und ich muss sagen WOW!!!!!!! Ist jut,mach doch bitte nach deinen kleinen urlaub weiter und schriebe dir dann wnen fest steht das cih nach london und prag fahre.(klassenfahrt)
Nun nochmal; GO GOGO GO GO LYN GOGO LYN,mach weiter und ich find die ff jetzt nicht nur gut,weil sie von dir ist,nein sie ist echt gut und du kannst echt gut schreiben. hast einen tollen styl,mach weiter so. Viel spaß nochmal.
also bis dann hdl rim
Ps::nimmst du handy mit? wegen einer sms oder so? na aj.
cu


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