Zum Inhalt der Seite

Dice

-Würfelspiel-
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 9

Als Fuji wenige Minuten später seine Zimmertür öffnete, fand er Tezuka an der gegenüberliegenden Wand lehnend. Er hatte wirklich hier oben auf ihn gewartet. Nicht, dass der Tensai je an den Worten seines Captain gezweifelt hätte, allerdings... nun ja, so wie er mal wieder ohne den Willen des Größeren ran gegangen war hätte er es nur all zu verständlich gefunden wäre er sogar ganz gegangen. Ob ihn die Höflichkeit mal wieder hier gehalten hatten? Oder war er doch nicht so böse, wie Fuji es vermutete?

"Ich bin sicher, der Tee ist schon fertig. Du kannst ruhig schon nach unten gehen." Ohne sein typisches Lächeln zu verlieren wandte sich Fuji mit einer Hand der Wand zu, um sich etwas daran abzustützen während er versuchte vorwärts zu kommen.
 

Er hatte nicht wirklich auf die Worte des Kleineren gehört. Schließlich hatte er hier nicht umsonst warten wollen. Davon abgesehen sah man Fuji bereits an, dass ihm die Treppe nicht leicht fallen würde. Also wartete Tezuka nicht länger sondern legte erneut eine Hand um die Taille des Tensai, um diesen auf den Arm nehmen zu können. Nein, er war nicht wirklich zierlich und doch so zart gebaut, dass der Größere allein bei diesem sanften Griff Angst bekam ihm weh zu tun. Außerdem drang seine Wärme durch das dünne Shirt welches er nun trug, direkt an seine Hand und Tezuka ertappte sich, wie er neugierig wurde, die Haut darunter direkt entdecken zu wollen.

Eilig schüttelte der Captain den Kopf und wollte Fuji gerade hochnehmen als er dessen Hand sanft, aber bestimmt auf seinem anderen Arm spürte, der sofort in seiner Bewegung inne hielt. Etwas erstaunt blickte Tezuka auf den Kleineren herab.
 

"Du brauchst mir nicht helfen. Ich kann das allein." Mit diesen Worten nickte Fuji dem Größeren noch zu und löste sich dann aus seinem Griff. Es war schade. Mehr als schade diese Gelegenheit auszulassen und dennoch fand der Tensai, dass er das Tezuka für seinen Überfall schuldig war. Erneute Nähe hätte ihn sicher wieder nur verleitet. Zu was auch immer. Und auch wenn er die starke und dennoch sanfte Hand Tezukas noch immer an seiner Taille spürte und sie sogleich vermisste, so tastete er sich stur weiter bis zu der Treppe vor.
 

Tezuka hatte widersprechen wollen, doch als er den ernsten Ausdruck in Fujis Miene bei seinen Bemühungen sah, hielt er den Mund geschlossen und lief langsam neben dem Kleineren her ohne ihn aus den Augen zu lassen. Irgendwie war es schade die Wärme seines Körpers so schnell wieder verloren zu haben. Auch wenn er das vielleicht nicht hatte denken dürfen. Schließlich war er es doch, der sich hier sträubte, nicht wahr? Fuji hätte nach all diesen Annäherungsversuchen sicher nichts dagegen gehabt. Um so verwunderlicher war es, dass er ihn jetzt zurückwies. Hatte er aufgegeben? So schnell? Nein, das wäre nicht üblich für den Tensai.
 

"Du kannst ruhig vorgehen. Ich brauche sicher noch etwas länger." Sie waren an der Treppe angekommen und Fuji blickte kurz zu seinem Captain auf, bevor er sich die Stufen besah. Eine Freude war es sicher nicht sie allein hinabgehen zu dürfen, aber er hatte sich dafür entschieden also gab es kein Zurück mehr.
 

"Auch wenn du mich nicht helfen lässt, werde ich dennoch an deiner Seite bleiben." Eine bestimmte Aussage, die keinen Widerspruch duldete, so wie man es von dem Captain des Seigaku Teams gewohnt war. Und die er auch gleich bewies und ausführte, in dem er an Fuji vorbei vor ihn trat und die Stufen langsam rückwärts hinab stieg, um den Verletzten im Auge behalten zu können, sollte dieser auch nur ein kleines Anzeichen von Schmerzen aufweisen.
 

Der Satz des Anderen hatte Fuji mehr bewegt als er es zugegeben hätte. Sein Herz hatte sich wirklich über diese Worte gefreut. Irgendwie hatte man sie zu so viel mehr auslegen können... Gut, Fuji Syuusuke wusste natürlich wie sie gemeint gewesen waren, aber dennoch... Man konnte doch etwas hoffen und sich an ihnen erfreuen, nicht wahr?

"Arigatou." Irgendwie hatte er sich dafür bedanken müssen, auch wenn Tezukas Blick verriet, dass er dieses Dankeschön nicht wirklich ganz verstand. Doch es reichte dem Tensai bereits, dass sich ihre Augen trafen. Er liebte es Blickkontakt mit dem Anderen zu haben.

Und so geschah es, dass Fuji unaufmerksam wurde, gebannt von diesen strengen und doch so wunderbaren Augen... Er trat zu knapp auf die Kante der nächsten Stufe und schon war es mit dem Gleichgewicht vorbei. Der geschonte Fuß war nicht bereit zu stützen und der Körper des Tensai begann zu fallen.
 

Tezuka fand es schade bei diesem Kontakt die schönen und tiefen Augen des Tensai nicht sehen zu dürfen und dennoch. Der Blick, der auf ihn gerichtet war, fesselte ihn so sehr, dass er erst im letzten Augenblick bemerkte, wie der Andere zu fallen begann.

Doch es dauerte nicht einmal eine Sekunde, bevor der Größere einen Schritt nach oben getan hatte, den Körper Fujis abfing und seinen Fall bremste. Allerdings schaffte er es nicht wirklich den Fall damit aufzuhalten. Denn auch wenn er den Körper des Anderen auffing, so brachte dieser ihn dazu wieder einen Schritt rückwärts zu straucheln. Was dazu führte, dass beinahe Beide die Treppen hinab gestürzt wären, wenn Tezuka nicht reagiert hätte. Sein Gewicht mit Fuji zur Seite verlagert, fielen sie nicht mehr abwärts, sondern landeten auf der nächsten Treppenstufe, wo Tezuka aufschlug und mit dem Rücken gegen die Wand knallte. Fuji sicher in seinen Armen und seinem Schoß.
 

Fuji spürte als erstes ein paar kräftige Arme, die ihn auffingen als er vor Schreck über den Fall die Augen geschlossen hatte. Dann hörte er auch schon ein lautes Stöhnen und als er die Augen wieder öffnete sah er Tezukas Gesicht, welches schmerzverzerrt an der Wand lehnte. Ein schrecklicher Anblick! Was hatte er nur getan? Ja, er hatte ihn gerettet, aber zu welchem Preis! Für ihn selbst war der Aufprall mehr als sanft gewesen, doch für seinen Gegenüber, der ihn noch immer in den Armen hielt und langsam die Augen öffnete... Das war einfach...

"Daijoubu ka, Fuji?" Tezukas Stimme drang leise zu ihm durch, doch er wollte sie gar nicht hören. Wie konnte er so eine Frage stellen? Natürlich ging es ihm gut! Aber er sollte doch nicht an ihn denken!!

"Natürlich geht es mir gut! Aber..." Er kam nicht dazu etwas weiteres zu sagen, denn schon hatte Tezuka wieder langsam seine Stimme erhoben.

"Das ist gut. Dein Fuß?" Der war egal! Zumindest in diesem Moment und für Fuji, der sich vorsichtig aufrichtete und Tezuka eine Hand auf die Wange legte.

"Mh... Dem geht es schon gut. Aber wie geht es dir?"
 

Die Stimme des Kleineren klang so nervös, nein... eher besorgt. Was hatte er nur? Gut, der Fall war nicht angenehm gewesen, aber er lebte immerhin noch und viel wichtiger war es, dass es seinem Fuß nicht noch mehr geschadet hatte. Aber laut der Aussage des Tensai hatte es das wohl nicht und Tezuka wollte ihm glauben.

"Schon in Ordnung. Mir geht es gut. Sei nur bitte ab jetzt etwas vorsichtiger." Ein Nicken des Tensai und Tezuka versuchte sich aufzurichten, während Fuji auf die Stufe über ihm krabbelte und sich dort sitzend niederließ, um ihm die Möglichkeit zu geben ganz aufzustehen.

Doch gerade als sich der Größere erheben wollte, zuckte er zusammen und blieb in seiner Sitzposition verharren. Er musste den Reflex zu seiner linken Schulter zu greifen, ernsthaft unterdrücken, als diese von einem stechenden Schmerz durchfahren wurde. Aber das würde er Fuji sicher nicht zeigen. Und dennoch... Sein Zusammenzucken und das kurze Flattern seiner Augenlider war den scharfen Augen des Anderen natürlich nicht entgangen.
 

"Was ist? Hast du irgendwo Schmerzen?" Besorgt hatte Fuji seine Hand an den Arm des Größeren gelegt und blickte ihn mit offenen Augen ernst an. Er hatte doch genau gesehen, dass da etwas nicht stimmte!

Hoffentlich war es nicht all zu schlimm! Das war alles seine Schuld! Nur weil er so stur gewesen war und nicht auf die Stufen geachtet hatte.

Aber wieso hatte sich Tezuka auch für ihn "geopfert"? Warum hatte er ihn nicht einfach fallen lassen?

Fuji horchte vor seinen eigenen Gedanken auf, als ihm die Worte des Anderen erneut in den Sinn kamen: "Auch wenn du mich nicht helfen lässt, werde ich dennoch an deiner Seite bleiben."

War es deswegen gewesen? Aber wieso tat er so etwas? Wo er ihn doch andauernd nur bedrängte und seinen Willen überging... Mochte Tezuka ihn vielleicht doch?

Nein, jetzt war sicher nicht der Moment darüber nachzudenken. Besorgt blickte er den Größere an, als sich dieser doch erhob.
 

"Ich sagte bereits, es ist alles in Ordnung. Lässt du dir nun helfen?" Mit diesen Worten hatte sich Tezuka auch schon erhoben und hielt dem Tensai seine Hand hin. Wieso sah ihn Fuji nur so an? Ob er etwas bemerkt hatte? Nein, er sollte daran nicht denken, denn sonst würde es dem Kleineren auf jeden Fall auffallen.
 

Es dauerte etwas, bis Fuji die Hand des Anderen annahm, dieser ihn wieder auf die Beine zog und er es dieses Mal geschehen ließ, dass Tezuka seinen Arm um seine Hüfte legte, um ihn zu stützen. Den einen Arm um seinen Nacken geschlungen hielt sich Fuji vorsichtig an dem Größeren fest und sie nahmen eine Stufe nach der Anderen.

Ja, so war das alles sehr viel angenehmer und dennoch schaffte es der Tensai nicht wirklich sich auf die Stufen zu konzentrieren. Er hatte zu große Angst, dass sich Tezuka doch etwas getan hatte. Daher versuchte er möglichst wenige Gewicht auf diesen zu legen. Was nicht wirklich funktionierte, so wie er auf ihn angewiesen war.

"Ich bin nicht so schwach, wie du vielleicht denkst." Fuji horchte auf, als er Tezukas tiefe Stimme vernahm.
 

Es reichte damit, dass ihn der Tensai besorgt ansah und versuchte sein Gewicht nicht auf ihn zu lehnen. Er hätte seine Dienste sicher nicht angeboten, wenn er nicht damit zurecht gekommen wäre. Darüber sollte sich Fuji wirklich im Klaren sein!

"Du machst es nur schwieriger, wenn du dein Gewicht immer hin und her verlagerst." Das waren die letzten Worte, die er dazu von sich gab. Dann waren sie auch schon am Ende der Treppe angekommen und Beide atmeten wohl erleichtert auf.

"Gomen." Sein übliches Lächeln auf den Lippen traf er auf den Blick Fujis. Irgendwie schienen sie sich doch sehr ähnlich. Keiner von ihnen zeigte dem Anderen was er gerade dachte und welche Schmerzen er besaß...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-05-16T19:42:13+00:00 16.05.2005 21:42
du hast genau den punkt getroffen, dass keiner von den beiden seine Schmerzen zu geben würde,
aber es ist lieb von dir, dass du Fuji nun ein bisschen verständnisvoller auftreten lässt, was Tezukas gefühle angeht

schreib bloß weiter....
ich freu mich schon auf 10. Kaptiel ; )


Zurück