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My Beloved Enemy

JoeyxSeto/JonoxSeth u. a.
von

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Das Geständnis

Danke, danke und nochmals danke für die Kommis! ^__________^ *herumspring* *allen die Hände schüttel* Hier also das neue Kapitel! Ich sage Euch gleich, es endet...gemein. Zumindest ist es fies von mir, genau da aufzuhören, aber sonst ist ja die Spannung weg...*g*
 

Kapitel 12: Das Geständnis
 

Eine wohlmeinende Sonne ging an diesem Morgen über Domino City auf, als wolle sie sich für den trüben Regenabend entschuldigen. Ihre goldenen Strahlen fielen durch das Schlafzimmerfenster eines Hochhauses und schmeichelten sanft über den Baldachin und die seidigen Laken, unter denen zwei junger Männer, eng aneinander geschmiegt, verborgen waren. Dukes Haare fielen offen um seine Schultern, Tristan hatte einen Arm um ihn gelegt und beide schlummerten selig. Ein Sonnenstrahl kitzelte den Dungeon-Dice-Erfinder in der Nase, er blinzelte zunächst, gähnte, reckte und streckte sich und wachte schließlich ganz auf. Er sah sich eine Weile in dem Raum um, bis sein Blick auf seinem Geliebten haften blieb. Wie wunderbar diese gemeinsame Nacht gewesen war....Tristan so nah zu spüren, seinen Körper an sich zu pressen und zu fühlen, wie sie einander alles schenkten, was sie waren, war einfach unendlich schön gewesen....Sanft strich er mit den Fingern über die helle zarte Haut des anderen, dessen Brust sich im Schlaf gleichmäßig hob und senkte. Plötzlich hielt er inne, denn mit einem Mal überlagerte ein Bild in seinem Geist diese Szene und veränderte sie. Er sah immer noch Tristan, aber diesmal schimmerte eine Kette um seinen Hals, deren Anhänger geformt war wie ein ägyptisches Auge, ähnlich der Verzierung auf seiner Waage. Duke schüttelte verwirrt den Kopf und da verschwand die Kette und alles war wieder wie vorher. Wie eigenartig....hatte er sich das nur eingebildet? Er zuckte die Schultern, drückte seinem Schatz einen süßen Kuss auf die Stirn und eilte ins Badezimmer. Nachdem er sich ausgiebig geduscht hatte, kleidete er sich in seinen dunkelroten Morgenmantel und föhnte seine nassen Haare. Eigentlich hätte er sie danach zu seinem üblichen Pferdeschwanz binden können, doch er beschloss, sie wenigstens heute morgen offen zu lassen. Vergnügt vor sich hin pfeifend ging er in die Küche, um ein reichhaltiges und schmackhaftes Frühstück zuzubereiten. Während er die Butter aus dem Kühlschrank holte, um sie auftauen zu lassen, damit man sie ohne allzu grobe Gewalteinwirkung aufs Brot schmieren konnte, schaltete er den Radio ein. Mit Musik war Arbeit einfach besser, egal welcher Art. Leider lief gerade kein Lied, sondern die Nachrichten.
 

"Der Fluss Tone im Umkreis von Tokyo (den hab ich nachgeschlagen, "im Umkreis" ist vermutlich falsch, aber das ist jetzt egal) hat sich rot verfärbt. Das Phänomen ist ganz plötzlich eingetreten und die Wissenschaftler, die den Fluss einer genaueren Überprüfung unterziehen, sind noch zu keinem Ergebnis gelangt. Die Ursache bleibt also weiterhin ungeklärt, doch die Nachforschungen haben gerade erst begonnen.

Politik...."
 

Den Rest hörte Duke schon gar nicht mehr, zumindest nicht bewusst. Ein rot verfärbter Fluss? Woher kannte er das bloß? Natürlich, aus der Bibel. Sein eigenes Bekenntnis war shintoistisch, aber seine Großmutter war eine Christin gewesen, also Mitglied der am geringsten vertretenen Religion in Japan. Sie hatte ihrem Enkel nie aus Märchenbüchern vorgelesen, sondern aus der Bibel, was für ihn aber praktisch das gleiche war, denn ihm schienen die Erzählungen darin ähnlich phantastisch. Ihm hatte sie auch die Heilige Schrift hinterlassen, doch bei ihm verstaubte sie nur im Regal. Jetzt aber war er froh, dass er sie aufgehoben hatte. Kurz-entschlossen fischte er sie vom obersten Brett seiner Mini-Bibliothek im Wohnzimmer, staubte sie ab und suchte das entsprechende Kapitel. Er fand die Stelle im Buch Exodus und las sie durch, mit monotoner Stimme, als erinnerten ihn diese Zeilen an etwas Bestimmtes.

"....Er erhob den Stab und schlug das Wasser im Nil vor den Augen des Pharao und seiner Diener. Da verwandelte sich alles Wasser im Nil zu Blut. Die Fische im Nil starben, der Nil stank, und die Ägypter vermochten kein Wasser mehr aus dem Nil zu trinken. Und das Blut ward im ganzen Ägypterland."

Er sass wie erstarrt, merkte nicht einmal, dass Tristan im blau gestreiften Pyjama in die Küche kam und ihn begrüßen wollte, bei seinem tranceartigen Gesichtsausdruck jedoch zurückwich und ihn verblüfft musterte. Duke konnte sich das Entsetzen nicht erklären, dass ihn gepackt hatte und ihn so gut wie lähmte. In seinem Kopf überschlugen sich Worte, hallten darin wider wie ein grauenhaftes Echo, ohne dass er wusste, wer sie eigentlich aussprach.

~~ Sollte er zurückkehren, wird er mit seinem Erwachen die zehn legendären Plagen über das Land bringen....~~

"DUKE!!!"

Jemand schüttelte ihn vorsichtig und langsam kehrte der Schwarzhaarige in die Realität zurück. Die ruhigen braunen Augen seines Liebsten betrachteten ihn sorgenvoll.

"Was hast du? Fühlst du dich nicht wohl? Soll ich den Arzt anrufen?"

".....N-nein....nein, es ist nichts...."

"Das glaube ich nicht. Du zitterst ja. Was ist geschehen?" Bevor er irgendwie reagieren konnte, hatte Duke seine Arme um ihn geschlungen und drückte sein Gesicht gegen die warme Brust.

"Halt mich fest, bitte...." flüsterte er. Das ließ sich Tristan nicht zweimal sagen....
 

Seto war über seiner Aufgabe eingeschlafen. So fiel ihm auch nicht auf, dass er Erfolg gehabt hatte. Joey öffnete die Augen und versuchte sich daran zu erinnern, was passiert war, nachdem ihn gestern die Ohnmacht ereilt hatte. Erstaunt wurde er des großen weichen Bettes gewahr und der stilvollen Einrichtung des Raumes, in dem er sich befand, die auf viel Geld schließen ließ. Dann fiel ihm auf, dass er kein einziges Stück Stoff mehr am Leib hatte und wurde ein bisschen rot. Was hatte das zu bedeuten?! Als sein Blick zur Seite glitt, hätte nicht viel gefehlt und er hätte einen gellenden Schrei ausgestoßen. WIE, WAS, WO?!?!?! SETO?!?! SETO MIT IHM IN EINEM BETT?!?! UND WO ZUM TEUFEL WAREN DESSEN SACHEN?!?!

Joey wurde puterrot und überlegte angestrengt, welche andere, halbwegs logische Erklärung es dafür geben konnte. Es MUSSTE eine andere sein als die, an die er dachte, denn DAS hätte er doch nun wirklich mitgekriegt!!!!! Oder nicht?! Seine Panik verstärkte sich zusätzlich, als Kaiba sich regte und bald darauf aufwachte. Der Firmenchef registrierte die Situation erst nach einer endlosen Minute peinlichen Schweigens und seine Wangen röteten sich tief. Allerdings hatte er kaum zu einer Antwort angesetzt, als der blonde Duellant ihn in die Kissen zurückschleuderte (O___O Uiuiui.....!), seine Handgelenke festhielt und seine goldbraunen Falkenaugen zornig auf den anderen richtete.

"KAIBA!!!! DU SAGST MIR JETZT AUF DER STELLE, WAS HIER VORGEFALLEN IST, ODER DU BIST EIN TOTER MANN!!!!"

Seto war buchstäblich davor, vor Wonne zu sterben. Nicht allein, dass er sich ihrer beider Nacktheit unter der Bettdecke nur zu deutlich bewusst war, der feurige Ton in der schönen Stimme und das bedrohliche, heiße Glühen in diesen wilden Augen jagten wohlige Schauer durch seinen Körper und ließen ihn erbeben. Ohne dass er es kontrollieren oder gar verhindern konnte, explodierte ein sehnsüchtiges Verlangen in ihm und drang einem Blitz gleich bis tief in seine Lenden. In diesem Moment fühlte er sich Joey hilflos ausgeliefert, sein Engel hätte nur die Hand auszustrecken brauchen, und er wäre sein gewesen, jetzt und hier.
 

"Lass....mich erklären...." brachte er unter einem Keuchen hervor, denn er spürte erschrocken, wie seine Erregung sich sichtbar zu machen begann. "Ich habe dich gefunden....gestern im Regen....ich weiß nicht, was mit dir los war, jedenfalls warst du ohnmächtig....Ich konnte dich doch nicht einfach auf der Straße liegenlassen....und außerdem warst du eiskalt....deine Klamotten waren völlig durchnässt....Also habe ich dich mit zu mir genommen, habe dir die klammen Sachen ausgezogen und dich ins Bett gesteckt....Ich dachte....ich könnte dich retten.... vor dem Erfrieren....wenn ich....wenn ich dich wärmen würde....du warst so eisig....Ich hatte wirklich Angst, du würdest...."

Als er das hörte, verpuffte Joeys Wut im Nichts wie die Luft aus einem Ballon, in den man eine Nadel gepiekt hat. Fassungslos und ungläubig starrte er in diese saphirblauen Ozeane, die ihm auf einmal ein Gefühl vermittelten, das er nicht zu deuten in der Lage war. Der feine Schweißfilm auf der Haut des Braunhaarigen irritierte ihn ebenfalls, bis er es wagte, mal einen Blick tiefer zu riskieren. Er bekam einen knallroten Kopf und konnte nur beten, kein Nasenbluten zu bekommen. In seinem Ungestüm sprang er ohne nachzudenken aus dem Bett und knallte wie erwartet auf den Fußboden.

"AUA!!! Verdammte Scheiße!" Mit einem hastig genuschelten "Leih mir mal kurz was" angelte er nach seiner Jacke, die immer noch dort lag, wo Kaiba sie gestern hin befördert hatte,

wickelte sie sich um die Hüften und trat an den Kleiderschrank, wo er in Windeseile die nötigsten Utensilien zusammen kramte und anzog - schwarze Boxershorts mit dem Monogramm "SK", eine Jeans und ein blaues Muscle-Shirt. Seto hockte währendem immer noch geschockt inmitten der Laken und Kissen und war so rot, dass es ihn nicht gewundert hätte, wäre er mit einer Ampel verwechselt worden. Mr. Red-Eyes-Black-Dragon (Der "Schwarze Rotaugendrache" - Ihr wisst ja, wem die Karte gehört, neh?) fuhr sich nachlässig durch das blonde Haar und fragte schließlich: "......äh....nun....wieso....wieso ist....?"

Der Firmenchef seufzte und schwieg. Eine Weile blieb es still und keiner der beiden sprach ein Wort, bis Seto sich letztendlich dazu durchringen konnte, wieder etwas zu sagen.

"Ich....ich finde dich....ich finde dich schön."
 

My time, my patience, my love

My blood, my sweat, my tears

My burdens, my drama, my pain

My car, my money, my home

My ups, my downs, my fears

And my hours, my work, my strength

My fault, my this, my that
 

"Du....findest mich....? Aber....aber ich....ich bin doch....nichts Besonderes....Du hast mich gesehen....gesehen, wie zerschunden ich bin! Mein Körper ist übersät mit Kratzern, mit blauen Flecken, Prellungen, Blessuren und sogar der einen oder anderen Narbe....meine Lippen....siehst du dieses Pflaster? Blutige, aufgeplatzte Lippen....ich bin eher abstoßend als schön...." Während er seine Hände zu Fäusten ballte und seine Augen in den Boden bohrte, erhob sich Seto und zog sich seine Shorts und seine schwarze Hose über. Langsam näherte er sich Joey, dessen Körper von einem Zittern erfasst wurde, denn die Erinnerung an die Prügel quälte ihn.

"Ja. Ich sehe das Pflaster, ein bisschen von dem getrockneten Blut....ich sah all deine Verletzungen, und ich sehe die zurückgebliebene Spur eines Schlages auf deiner Wange....und dennoch....Dein Körper spiegelt deine Seele wider. Du bist warm wie die Sonne, leidenschaftlich und temperamentvoll wie das Feuer, ehrlich wie ein Kind, tapfer und treu wie ein Ritter und stolz und unabhängig wie ein Falke....Das ist es, was dich ausmacht und genau das, die Schönheit deiner Seele, geht mit deiner äußeren Schönheit Hand in Hand. Und ich verfluche denjenigen, der es gewagt hat, dich anzurühren!!"
 

My shakin', my sleep, my stress

My days, my nights, my rest

My do's, my don'ts, my dares

And my church, my pastor, my prayers

My all, my faith, my powers

And my kitchen, my sink, my towels

My joy, my sad, my hate

And my brother, my cousin, my friends

My lights, my gas, my bills

My role, my way, my will

My hollerin', my fussin', my fights
 

Joey konnte darauf einfach nichts erwidern. Die Augen seines Gegenübers strahlten solch eine Kraft aus, dass ihm fast unheimlich wurde, doch am eindrucksvollsten waren immer noch seine Worte.

"Wer war das? Wer hat dir das angetan?"

"Das war....mein Vater." erklärte der Blonde sachlich, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. Seto zuckte unmerklich zusammen.

"Dein eigener Vater?"

"Weißt du....ich bin in eine glückliche Familie hineingeboren worden. Eine Zeitlang besass ich eine wahre Familie, bis....bis mein Vater sich wegen beruflicher Probleme und Reibereien mit den Kollegen immer häufiger in den Alkohol flüchtete und irgendwann endgültig dem Suff verfiel. Daran ist die Ehe zerbrochen und meine Mutter reichte die Scheidung ein. Ihr wurde das Sorgerecht für Serenity zugesprochen und ich blieb bei meinem Vater. Sein ganzer Zorn entlud sich über mir und ich war das Opfer seiner Gewaltattacken, wenn er wieder einmal betrunken nach Hause kam....Nach einer Randale in seinem Stammlokal ist er im Gefängnis gelandet und ich bin zu meiner Tante gezogen, der Schwester meiner Mutter, wo auch Serenity lebt. Dann ist er wohl ausgebrochen, denn gestern wollte ich meine letzten Habseligkeiten in mein neues Heim bringen, als ich feststellen musste, dass er da war....er stank wie gewöhnlich nach billigem Fusel und hat mich dafür verantwortlich gemacht, dass er hinter Gitter kam....er hat mich verprügelt, ziemlich übel sogar, wie eigentlich nur in seinen schlimmsten Tagen.... Vermutlich wäre ich draufgegangen, wenn nicht...."

Er biss sich auf die Lippen. Jetzt nur den anderen nicht ansehen!

"Du meinst das Kreuz?" (Wah, das hab ich im letzten Teil total vergessen, dass er das ja noch dabei hatte!! Ist mir leider erst später aufgefallen....verzeiht mir! *verbeug* Seto: "Wie kann man nur so blöd sein?" - Halt den Mund, irren ist menschlich!)

"Ja...."

"Ich habe es abgenommen und auf den Tisch gelegt. Ich weiß, dass es für dich von großer Bedeutung ist."

"Ach was? Und woher?"

Der Braunhaarige öffnete eine Schublade im Schrank und holte unter einem Wäschestapel einen goldenen Stab hervor, bei dessen Anblick Joey förmlich das Blut in den Adern zu gefrieren schien. Er kannte diesen Stab....auch wenn er ihn länger in Erinnerung hatte....Seto legte das priesterliche Würdezeichen stumm neben dem Henkelkreuz des Medjai ab und auf einmal begannen beide Gegenstände zu glühen. Sie tauchten alles in ein warmes weißes Licht und als es verschwunden war, standen sich die beiden jungen Männer nach wie vor gegenüber, doch ihre Umgebung war nicht mehr das Kaiba'sche Schlafzimmer, sondern ein Balkon, von dem aus man eine altertümliche Stadt überblicken konnte - Alexandria. Auch trugen sie ihre ägyptische Kleidung und Joey sah sich verwirrt um. Die Millenniumsgegenstände hatten eine Illusion der Vergangenheit geschaffen.
 

"Ich....dieser Ort....ist mir vertraut....ich glaube, ich bin oft hier gestanden....als ich noch wusste, was meine Pflicht war....als ich noch wusste, wem meine Loyalität galt....und ich kenne DICH. Wie ist dein Name?"

"Wenn du mich kennst, müsstest du dich an ihn erinnern....Jono."

Der Blonde spürte eine Flut von unterschiedlichen Bildern und Gefühlen auf sich einströmen, die ihm sein früheres Leben vor Augen führten. Der Tag seiner Geburt....das lächelnde Antlitz seiner Mutter....die Erziehung im Tempel....sein Freund Osiris....der Moment, da sie beide zum Dienst in den Palast gerufen wurden, wo sie zu Medjai ausgebildet werden sollten....wo er den jungen Prinzen kennenlernte, Atemu....der Kampf gegen das Reich Lybien....sein erster großer Verdienst, als er dem Pharao das Leben rettete, die Truppen zum Sieg führte und er zum Dank zum Anführer der Gotteskrieger ernannt wurde, im Alter von gerade mal fünfzehn Jahren....das Erhalten des Beinamen "Horus"....der Treueschwur an den neuen Herrscher Ägyptens, nachdem Atemus Vater an Altersschwäche gestorben war....die erste Begegnung mit dem Hohepriester.... SETH....der Streit....die Meinungsverschiedenheiten, Konflikte....ihre ewige Rivalität....und schließlich....ihre Liebe....und....

....

....

....und Imhotep....!!!
 

Als er schlagartig die Zusammenhänge begriff, wurde ihm schwindelig und er musste sich an der Mauer festhalten, die mit Hieroglyphen beschriftet war. Seltsamerweise konnte er sie entziffern:

"Sollte er zurückkehren, wird er mit seinem Erwachen die zehn legendären Plagen über das Land bringen...." las er stockend und sank in die Knie, überrollt von dem, was er empfand und der Wahrheit, die sich nun klar vor ihm ausbreitete wie ein Licht in der Dunkelheit. Zwei starke Arme packten ihn und halfen ihm, aufzustehen. Als er hochblickte, versank er in dem verführerischen, geheimnisvollen Blau von zwei unermesslich tiefen Seen. Entdeckte den Schmerz in ihnen, das kleine, verlorene, einsame Kind, von dem er angenommen hatte, es sich nur eingebildet zu haben, nur, um jetzt zu begreifen, dass das der wirkliche Seto hinter der arroganten, kalten Fassade war. Der krankhafte Ehrgeiz des Vaters, der den kleinen Jungen gnadenlos gefordert und schließlich zerstört hatte, der dafür sorgte, dass dieses Kind nicht lernte, was Liebe ist und das nur durch die hilfesuchenden Hände seines Bruders davor gerettet wurde, ebenso gefühllos und hartherzig zu werden wie Gozaburo....das Kind, das an seiner Einsamkeit zu zerbrechen drohte und eine Mauer um sich herum errichtete, eine undurchdringliche Mauer, die jeden zerschmetterte, der sich ihr näherte und hindurchsehen wollte....Seto verbarg seine Schwäche vor anderen, um in der Geschäftswelt bestehen zu können....aber dabei tötete er immer wieder einen kleinen Teil seiner Selbst ab, bis auch er alle anderen Menschen von sich stieß, wie sein Vater es getan hatte....ohne Mokuba wäre er verloren gewesen....nur sein kleiner Bruder bewahrte ihn davor, für immer innerlich zu sterben....daher die enge Bindung zwischen den beiden....Alles, was Seto brauchte, war jemand, an dem er sich festhalten konnte, der ihm Geborgenheit und Wärme geben konnte und der ihm das Gefühl vermittelte, geliebt zu werden....und ein begehrenswerter Mann zu sein....Das war ein Aspekt, den Mokuba nicht erbringen konnte....denn Seto wollte auch als Mann geliebt werden, nicht nur als Bruder....Sein Herz war fähig, zu lieben....und es hatte sich für einen entschieden, damals wie heute....

"Du bist stark, Joey", meinte er gerade, "....stärker als ich je war und je sein werde. Aber du bist es, der mir Kraft gibt, der mich Mut fassen lässt....Du bist wie der Diamant. Nichts wird dich brechen - nichts und niemand. Der Falke wird seine Fesseln immer wieder aufzäumen und sich in die Lüfte erheben....um seine Krallen in das Fleisch der Schlange zu schlagen...."

Der Blonde wand sich aus dem Griff, trat an den Tisch und berührte das Henkelkreuz, das daraufhin die Illusion auflöste. Die zwei Duel-Monster-Spieler standen wieder im Zimmer und ihre ägyptische Kleidung war den modernen Sachen gewichen.

"Warum, Seto?"

"Warum was?"

"Warum hast du in der Sporthalle solche Dinge zu mir gesagt?"

"....Ishizu....du weißt, wer sie ist?"

"Jetzt schon."

"Ishizu hat mir bereits vor dir alles offenbart. Ich dachte, wenn ich dich von mir stoße, unsere Beziehung beende, dann hätte Imhotep keinen Grund mehr, mich durch deinen Tod quälen zu wollen....(Dabei hat der was ganz anderes vor....aber nein, das wollt Ihr jetzt noch gar nicht wissen!!) Ich dachte, auf diese Weise könnte ich dich schützen...."

"Und warum?"

"Wie, warum? Was denn noch?"

"Warum....alles andere? Die Demütigung, als du vor mir knietest....die Bezahlung von Serenitys Operation....der Vorfall in der Geisterbahn, wo du freiwillig und von dir aus deine Angst zugegeben hast....dass du bei mir warst, als ich den Unfall hatte.... dass du mich mit zu dir genommen hast, als du mich im Regen fandst....dass du mich....dass du mich....mit deinem Körper gewärmt hast....und deine Worte von vorhin....warum?"

Seto lächelte traurig und schmerzvoll, dass Joey meinte, sein Herz würde zusammengepresst. Der Kummer in diesen wundervollen Saphiren war so bewegend....
 

My future, my hopes, my dreams

My panties, my socks, my things

My flowers, my dress, my ring

My man, my lover, my king

My live, my chance, my fault

And my guts, my courage, my wounds

My fence, my neighbours, my yard

My chains, my lock, my guards

My win, my lose, my gain

And my credit, my card, my name

Myself, my freedom, my roof
 

Er öffnete mühsam den Mund, befeuchtete seine trockenen Lippen mit der Zunge, schluckte einmal und blickte seinem Engel endlich direkt in das schöne Gesicht.

"Weil....weil ich....Weil ich dich liebe."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2013-03-17T17:28:44+00:00 17.03.2013 18:28
Hi ~.*

armer Joey, da hat er ja einen herben Schreck bekommen, wenn er
einfach so neben Kaiba aufwacht. Aber es hat sich ja alles geklört
und sogar der vorfall in der Sporthalle und dann hat es Seto endlich
sagen könne <3

Ist Duke eigentlich ein Gegenspieler oder ist der auch einer der guten?

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-03-10T19:49:34+00:00 10.03.2013 20:49
Hi ~.*

ich finde es so toll, das du soooo viele Charas mit in die
Geschichte bringst, nicht nur Yami und Bakura, sondern
auch noch Tristan und Dunke, aber Ryou und Yugi scheinen
sich ja auch zu mögen *händchen halt* <3

das Ende des Kaptiels hat mir auch gefallen, schade das
Joey es nicht hört, oder nimmt er Setos aussage wenigs
ein klein bisschen wahr?

CuCu Jyorie

Von: abgemeldet
2004-08-22T08:52:20+00:00 22.08.2004 10:52
Wowi, wunderschönes Kapi!
Endlich schafft es Seto und gesteht seine Liebe!
Außerdem spitzt es sich immmer mehr zu und wird spannender!
Bin schon ganz kribblig wie es weitergeht!
Und was Joey antwortet!
Hoffe das neue Kapi kommt bald!

Liebe Grüße Elekgirl
Von: abgemeldet
2004-08-17T20:21:51+00:00 17.08.2004 22:21
Keine Ahnung wie du es schaft, aber deine Kapis werden immer besser. Im Still, im Ausdruck, deine Ideen, deine Art Gefühle aus zudrücke.
Wenn das so weiter geht, kann man bald nix positives mehr dazu schreiben <g>,
Gruß Carja
Von:  Go-San
2004-08-17T19:52:15+00:00 17.08.2004 21:52
Der Schluss ist eine Wucht! Besser hätte das Kapi nich enden können ^^
Wundervoll.
Weiß nich wieso, aber irgendwie hab ich schon ein paar Theorien um was es Imoteph wirklich geht *blühendeFantasie*
Mach fix weiter!

Bye, Go


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