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In the darkness

von

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Bonus chapter nine

Es war schon spät, als Cathan durch das offene Fenster in ihr Zimmer sprang.

Die Nacht war kalt, auf Wiesen und Dächern zeigte sich weiß schimmernder Rauhreif.

Da das Fenster zu Lelaines Raum weit auf gestanden hatte, war es auch im Zimmer kühl.

Cathan runzelte die Stirn.

Wie lange hatte Lelaine so gewartet?

Sie musste doch frieren...

Er beobachtete sie nachdenklich.

Noch hatte sie ihn nicht bemerkt.

Sie stand vor ihrem Regal am anderen Ende des Zimmers und wandte ihm den Rücken zu. In der Hand hielt sie eine große Schneekugel, in deren Inneren die weißen Flocken lautlos mit einander tanzten.

Ihre Haltung wirkte ein wenig steif, unter den ein wenig nach oben gerutschten Ärmeln ihres Pullovers, konnte er sehen, das sie eine Gänsehaut hatte.

Wie lange hatte sie sich der Kälte schon ausgesetzt?

Und warum hatte sie...?

Hatte sie das nur wegen ihm...?

Weil sie auf ihn gewartet hatte?

Ein warmer Schauer rieselte durch seinen Körper, doch dann nahm die Sorge um Lelaine wieder überhand.

Schnell schloss er das Fenster, dass mit einem dumpfen Laut zuschlug.

Bei dem Geräusch wirbelte sie augenblicklich herum. Sie schien regelrecht erschreckt und ließ beinahe die Schneekugel fallen. Aus leicht geweiteten Augen blickte sie ihn an.

Ein unruhiges Flackern durchzog ihre schönen grauen Pupillen.

Was war los?

Stimmte etwas nicht?

Verwundert und ein wenig beunruhigt sah er sie an.

"Alles in Ordnung?", fragte er.

War sie wegen seinem plötzlichen Erscheinen so erschreckt?

Irgendetwas sagte ihm, dass das nicht der Grund war.

Seine Unruhe wuchs.

Warum?

Die Kälte des Raumes kroch langsam in sein Inneres.

Konnte es sein...

Wenn sie nun doch Angst vor ihm bekam?

Das war der schlimmste Gedanke, die furchtbarste Vorstellung.

Wenn Lelaine sich plötzlich wieder oder sogar noch mehr als zu Beginn fürchtete?

Oder wenn sie ihn nun sogar verabscheuen würde?

Die Kälte in seinem Inneren wurde zu einem stechenden Schmerz.

Wenn sie ihn nicht mehr sehen wollte?

Sein Körper verspannte sich, der Schmerz wurde zu einem eiskalten, alles überragenden Brennen.

Wenn Cathan nicht mehr bei ihr sein, ihre Nähe nicht mehr genießen durfte....

Die Vorstellung war grausam!

Angst machte sich in ihm breit.

Unvorstellbare Angst.

Wenn dies tatsächlich der Grund für ihre Unsicherheit war...

Schon den Gedanken konnte er nicht ertragen!

Nicht, wo alles bei ihren letzten Begegnungen noch so friedlich und hoffnungsvoll gewesen war!

Er könnte es nicht ertragen!

Verzweifelt zwang Cathan sich zur Ruhe. Noch hatte sie schließlich nichts gesagt.

Gebannt starrte er sie also an, seine Muskeln in Armen und Oberkörper waren zum Zerreißen angespannt.

Was würde sie...?

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und öffneten sich wieder, nur um sich gleich darauf wieder zusammen zu ziehen.

Lelaine holte tief Luft, gab sich sichtlich einen Ruck: "Morgen fahre ich mit meinen Eltern an die See. Nach Jersey, eine der Kanalinseln. Wir machen dort zwei Wochen Urlaub." Die Worte purzelten überstürzt aus ihrem Mund, ihre Stimme überschlug sich fast vor Nervosität.

Es dauerte einige Sekunden, bis er wirklich begriff, was sie gesagt hatte.

Cathan erstarrte.

Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich.

Im ersten Augenblick durchflutete ihn pure Freude, dass er sich umsonst Sorgen gemacht und sich damit selbst gequält hatte.

Aber dann traf ihn die volle Erkenntnis dessen, was sie ihm erzählt hatte.

Sie würde fort gehen!

Zwei Wochen!

Zwei lange Wochen!

Endlos, einsam, ohne Lelaine!

Wie würde er...?

Wie sollte er...?

Im Vergleich zu den Ewigkeiten, die er schon erlebt hatte, waren diese zwei Wochen ein Wimpernschlag, ein Nichts in der unendlichen Zeit.

Aber urplötzlich so viel Tage und vor allem Nächte ohne sie verbringen zu müssen...

Nur mit den Gedanken bei ihr sein zu können...

Von alles verschlingender Sehnsucht und immer stärker werdender Gier zerfressen und gepeinigt zu werden, ohne durch einen Blick oder eine Berührung wenigstens etwas Frieden zu finden...

Cathan schluckte hart.

Er wollte sie nicht gehen lassen!

Benommen beobachtete er, wie sie verlegen die Schneekugel zurück an ihren Platz stellte.

Er wollte sie nicht gehen lassen!

Sie sollte bei ihm bleiben!

Cathan war sich nicht sicher, dass er diese vierzehn höllischen Tage ohne sie überstehen konnte.

Verzweifelt schüttelte er den Kopf.

Unterdessen wandte Lelaine ihm wieder den Rücken zu und spielte mit einer kleinen Stoffkatze, die auf einem der Regalbretter lag.

Mit leiser Stimme sagte sie: ?Ich wollte es dir schon letztes Mal sagen, aber naja...Wenn ich wieder komme kannst du sofort..."

Ihre Stimme klang schwach und hilflos.

Und bedauernd.

Aber Cathan bemerkte es kaum.

Er hörte einfach nur ihre Stimme, nicht was oder wie sie es sagte, einfach nur ihre Stimme.

Wenn er daran dachte, dass er sie bald nicht mehr hören würde...

Er fühlte sich so kalt und leer.

Aber unterschwellig...

Cathan knurrte fast unhörbar.

Er wollte sie nicht gehen lassen!

Er wollte bei ihr sein!

Sie sollte bei ihm bleiben!

Das Bedürfnis war stark, stärker als alles andere, glühte in ihm.

Der Wille sie nicht zu verlieren und sei die Zeit auch noch so kurz...

In Cathan brodelte es.

Doch was sollte er tun?

Er hatte keine Möglichkeit, sie zurück zu halten.

Wusste sie überhaupt, was sie ihm da antat?

Vermutlich nicht.

Oder hatte sie es ihm deshalb erst so spät gesagt, weil sei nicht den Mut dazu aufgebracht hatte es vorher zu tun? Weil sie ahnte, wie er darauf reagieren würde?

Die Hoffnung flammte nur kurz in ihm auf.

Die Verzweiflung über Lelaines Abreise war zu stark.

Wie konnte sie ihn allein lassen?

Sie gehörte ihm!

- Und er gehörte ihr!

Nur ihr!

Ihr allein!

Plötzlich hielt er es nicht mehr aus.

Er machte einen schnellen Schritt auf Lelaine zu, packte sie und hielt sie mit beiden Händen an den Schultern fest.

Er wusste, dass sein Griff hart und fest war, dass er ihr weh tat.

Aber er konnte nicht anders.

Er musste sie nun einfach berühren!

Der Vampir war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig.

Er brauchte jetzt ihre Nähe, ihre Wärme.

Er brauchte sie!

Nichts anderes!

Bevor er darüber nachdenken konnte, gruben sich seine Zähne wild in ihrem Hals.

Seine Liebste zuckte zusammen und er hörte sie vor Schmerz aufkeuchen.

Ihr süßes Blut füllte seinen Mund, strömte heiß und lebendig durch seinen verkrampften Körper. Ihr weicher Leib, nur durch ein wenig Stoff von seinen Fingern getrennt, die zarte Haut ihres Halses unter seinen Zähnen, direkt an seinem Mund.

Zwei Wochen lang.

Nichts.

Leere.

Kälte.

Einsamkeit.

Sehnsucht.

Verlangen..

Qual.

Abrupt ließ er sie los.

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, konzentrierte sich darauf bewegungslos stehen zu bleiben, nichts zu tun, nichts zu denken.

Ihren Körper an seinem zu spüren...

Daran zu denken, was er mit ihr...

Er musste gehen, wenn er nicht mehr, viel mehr sagen und vor allen Dingen tun wollte.

Er wollte Lelaine!

Mühsam unterdrückte er ein hungriges Stöhnen.

Er musste fort!

Mit weit ausgreifenden Schritten lief Cathan zum Fenster, stieß es gewaltsam auf und stürzte hinaus in die Dunkelheit.

In ihm schrie alles nach Lelaine.

So schnell ihn seine Beine trugen, rannte er davon.

Die Schwärze um ihn herum schien ihn zu erdrücken.

Kalt, leer und dunkel, um ihn, in ihm.
 


 


 

**************************
 

Es hat etwas gedauert, aber das war das neunte Bonus-Kapitel.

Ich hoffe, es hat euch gefallen. ^^

Irgendwie hab ich Angst, dass etwas fehlt...ich weiß nur nicht, was. ^^''
 

Ein großes Dankeschön an alle, die mir Kommis schreiben!!! ^^

Wie beim letzten mal, werde ich wieder diejenigen benachrichten die einen hinterlassen, sobald ich den nächsten Teil fertig habe!

Machts gut!
 

Pitri



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von: abgemeldet
2005-01-07T13:31:41+00:00 07.01.2005 14:31
hmm.. wi efang ich mal an^^
also es sit wirklich supa toll^^ das kapi
esh at mich irgendwei nachdenklich gemacht^^
cathan tut mir auch leid^^
das sie weg muss^^
und hmm ich finde .. er er merkt ja nicht ihre gefühle für ihn^-^
und hmm ich mag catahans art^-^
so rau udn och so einfühlsam^-^
*g*
ja wieß nicht genau was ich sagen soll..
es ist einfach ein super tolle kapi^-^
ich wusel dann mal weiter *gg*
deine Jemi maus^-^
(\./)
(^.^)
(o).(o)
Von:  eulchen
2004-12-03T16:55:00+00:00 03.12.2004 17:55
Hmmm.... wiedre hast du es gecshafft, Cathans Gefühle sehr gut rüber zu bringen. Mir ging's richtig kalt über den Rücken und er tut mir Leid. Ich kann seine reaktionen sehr gut nachvollziehen...
Meine Kommis werden immer kürzer, aber es gitb irgendwie nix mehr zu kritisieren ôO
Das eulchen
Von: abgemeldet
2004-11-28T10:00:14+00:00 28.11.2004 11:00
uaa! der letzte satz war genial!! du schreibst das alles immer so.. ich kanns gar nicht mit worten ausdrücken... einfach genial.^^" eine andere beschreibung fällt mir momentan nicht dazu ein. werd gleich mal das nächste kapi lesen... mein lieblingsteil *g*
Von: abgemeldet
2004-11-10T19:04:11+00:00 10.11.2004 20:04
o.O Boah die Story ist echt klasse!!!
Hab mir alles durchgelesen und muss sagen dein Schreibstil ist wirklich super und die Story liebe ich mittlerweile, einfach genial!!!
Ich will mehr!!!!!!!!!!!!!

Grüßchen
Reika^^
Von: abgemeldet
2004-11-04T11:43:34+00:00 04.11.2004 12:43
Sowas aber auch! Hab ich doch tatsächlich vergessen, beim letzten Kapitel ein Kommi zu hinterlassen! *sich selber hau*
WAHH! Aber dieses Kapitel!! *schwärm* Einfach alles hat gepasst! Die Stimmung, die Gefühle, die Atmosphäre, die Gedanken, usw. Einfach himmlisch!
Dir ist schon bewusst, dass diese Story irgendwie süchtig macht?! Ich bin immer wieder aufs zerreisen gespannt, wie sich Cathans Gefühle und Empfindungen im nächsten Chapter entwickeln! ^.^

Bye bye
Ifnaka
Von:  Lilly-Oriana
2004-11-02T13:59:51+00:00 02.11.2004 14:59
bin wieder daaaaaaaaaahhhhhhhhhaaaaaaaaaaaaaaaa XD
und dieses kapi war wieder sooooooo schöööön~~~ *-*
schnell das nächste *sabba*
Von:  Hepho
2004-10-29T10:23:00+00:00 29.10.2004 12:23
Mmannomann!
Boah!

"Zwei Wochen lang. Nichts. Leere. Kälte. Einsamkeit. Sehnsucht. Verlangen. Qual. Abrupt ließ er sie los.
Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, konzentrierte sich darauf bewegungslos stehen zu bleiben, nichts zu tun, nichts zu denken. Ihren Körper an seinem zu spüren...
Daran zu denken, was er mit ihr...
Er musste gehen, wenn er nicht mehr, viel mehr sagen und vor allen Dingen tun wollte.
Er wollte Lelaine!
Mühsam unterdrückte er ein hungriges Stöhnen.
Er musste fort!
Mit weit ausgreifenden Schritten lief Cathan zum Fenster, stieß es gewaltsam auf und stürzte hinaus in die Dunkelheit.
In ihm schrie alles nach Lelaine.
So schnell ihn seine Beine trugen, rannte er davon.
Die Schwärze um ihn herum schien ihn zu erdrücken.
Kalt, leer und dunkel, um ihn, in ihm." (Zitat)

Das Ende des Pitels hat mir besonders gut gefallen!
Meiner Meinung nach hast du aus Cathans Sicht die Pointe der Story besser beschrieben. Cathans Schmerz kam gut rüber, die Angst davor, sie "so lange" nicht sehen zu können ...
Wie schaffst du das nur immer wieder, die Atmosphäre so rüberzubringen???
Mann, irgendwie tut mir Cathan leid. Und Lelaine auch. Ist ja für sie auch nicht so leicht.

Ist das nächste Kappi schon fertig???
Wird nämlich Zeit für das herzergreifende, romantische Happy End!

@-Schunga
Von:  PurpleDragonfly
2004-10-23T09:37:52+00:00 23.10.2004 11:37
wow sag ich nur. sehr geile story. muss ich schon sagen ^^ bin echt begeistert ^^ hab se mir durchgelesen, war etwas durcheinander mit dem andauernden hin und her klicken aber egal. hat mir auf jedenfall sehr gut gefallen ^^ Großes Lob
MfG
Db_FreaK
Von: abgemeldet
2004-10-22T14:45:22+00:00 22.10.2004 16:45
mh, also ich wüßte auch nicht was dir da fehlt. *kopfkratzgrübel* Ich mein da wäre alles drin gewesen. Besonders hat mir der Vergleich mit dem Wimpernschlag gefallen. Nun, ich hoffe doch schwer das es noch einen Epilog geben wird. Also ich möchte noch wissen was danach geschieht *gg*
Von:  capricious
2004-10-20T21:12:31+00:00 20.10.2004 23:12
klar hat es mir gefakken;)
und mir ist nichts aufgefallen, was fehlen könnte....!!!
ich weiß nicht warum, aber mir gefallen die kapitel aus cathans sicht viel besser
irgendwie ist es wunderschön..........schon allein die idee so zu schreiben
das ergänzt sich perfekt udn du schreibst wirklich richtig gut*ggg*
also mal wieder ein RIESEN LOB
und ich freu mich aufs letzte kapitel=)
ist doch das letzte oder???
oder machste nochn epilog oder sowad;)
nagut bis dann*knuddel*


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