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Die Kindheit eines Wolfs

Hogwarts 1971 - 1978
von

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1.X.Schach und matt

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1.Akt: Kapitel X: Schach und matt

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Es war Mitte Oktober. Die Erstklässler hatten sich allmählich an ihr Leben in Hogwarts gewöhnt oder zumindest begannen sie sich daran zu gewöhnen. Remus saß beim Abendessen und stocherte lustlos in seinem Essen herum. Heute war mal wieder nicht sein Tag. Heute hatte Lily ihm wieder die kalte Schulter gezeigt. Wie lange würde sie ihm das noch übel nehmen? Wie lange würde sie ihm noch einfach nicht zuhören? Bis jetzt hatte er noch kein einziges Wort über seine Lippen bringen können. Mit Ausnahme der Sätze "Lily, warte. Ich muss mit dir reden." worauf ein "Lass mich zufrieden. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben." gefolgt hatte. Aber auch nur dann, wenn es einer ihrer besseren Tage gewesen war. Sonst speiste sie ihm mit einem angewiderten oder zornigen Blick ab, drehte sich um und ging weiter.

,Was soll ich denn noch machen?', dachte er deprimiert. ,Wieso ist sie nur so stur...'

"-mus, Remus! Haaaaallooooooo!"

Sirius wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des Braunhaarigen herum. Dieser schrak aus seinen Gedanken auf und sah ihn verwirrt an.

"Ja? Was? Was ist? Hast du was gesagt?"

Der Schwarzhaarige seufzte schwer, stützte den Kopf in eine seiner Hände - den Arm auf den Tisch stellend - und bedachte seinen Gegenüber mit besorgten Blicken.

"Mensch, Remi. Du bist schon wieder völlig weggetreten. Was ist denn heut schon wieder mit dir los?"

Remus ließ seinen Blick sinken und wendete sich wieder seinem Essen zu.

"Nichts weiter", murmelte er.

"Nichts weiter, nichts weiter...", grummelte Sirius. "Das sagst du immer. Jetzt rück schon mit der Sprache raus. Ich kann es nicht mehr sehen."

"Sirius hat recht", schaltete sich James ein. "Das kann man wirklich kaum noch mit ansehen, so oft wie du Trübsal bläst. Über schlechte Noten kannst du dich weiß Gott nicht beklagen und irgendeine Strafarbeit hast du auch nicht, also was ist mit dir los?"

Remus antwortete nicht. Er stocherte weiter lustlos in seinem Essen herum. Was sollte er den beiden denn sagen? Dass er sich mit Lily über Severus und sie - die beiden schwarzhaarigen Gryffindors - gestritten hatte und sie ihn vollkommen falsch verstanden hatte? Die beiden würden die Geschichte auch nur in den falschen Hals bekommen. Und mit Severus hatte er seit Wochen kein einziges Wort gewechselt. Das letzte Mal war im Zaubertrankunterricht gewesen, als Novis sie zu einem Paar zusammengestellt hatte. Und das war auch schon über einen Monat her. Er seufzte wehmütig. Wieso war das alles nur so kompliziert? Wieso konnte das Leben nicht ein einziges Mal fair sein? Nur ein einziges Mal!

"Oder hast du etwa Liebeskummer?", fragte James und war selbst ein wenig überrascht, als er diesen Gedanken aussprach.

Der kleine Remus konnte doch nicht wirklich von solch einem Elend gequält werden. Doch nicht der kleine, schüchterne, zurückhaltende Remus. Oder etwa doch? Man sagte immerhin, dass stille Gewässer tief und schmutzig waren. Ob das auf ihn zutraf? Ihr Jüngster schüttelte leicht den Kopf.

"Nein, das ist es nicht."

Sirius und James warfen sich viel sagende Blicke zu. Jetzt, wo Remus einmal einen längeren vollständigen Satz gesagt hatte, wollten sie auch die Ursachen seiner Deprimiertheit in Erfahrung bringen. Man konnte es mit einem Fischer vergleichen, der gerade einen Fisch an der Angel hatte. Er gedachte sicherlich nicht, ihn wieder loszulassen.

"Und was ist dann der Grund?", fragte James. "Jetzt sag schon. Wir bohren so lang weiter, bis du es uns sagst."

"Es ist wirklich nichts", beteuerte der Braunhaarige und sah die beiden bittend - fast schon flehend - an.

"Es ist nur zu deinem eigenen Besten", meinte Sirius, wobei er seinen Zauberstab zog und diesen dem Jüngeren vor das Gesicht hielt. "Also: sagst du uns jetzt endlich, was mit dir los ist oder soll ich dich zu deinem Glück zwingen? Und ich schwöre dir, dass dir letztere Variante nicht gerade sehr zusagen wird. Also?"

Ein Paar blauer Augen blitzte erwartungsvoll und auffordernd. Remus blinzelte, um sich zu vergewissern, dass ihm gerade wirklich ein Zauberstab unter die Nase gehalten wurde und nur darauf wartete einen Spruch ausführen zu können. Er seufzte, als er feststellen musste, das dies eine reelle Tatsache war.

"Na schön. Ist ja schon gut, aber nimm das Ding weg."

Er schob den Zauberstab von sich. Sirius ließ ihn wieder unter seinem Umhang verschwinden.

"Also?"

Erneut seufzte der Jüngere.

"Es ist wegen Lily."

"Also doch ein Mädchen", meinte James triumphierend.

Remus funkelte ihn finster an.

"Nicht so wie du schon wieder denkst."

"Und wie dann?"

"Sie ist sauer auf mich", erwiderte er schlicht. "Sie redet kein Wort mehr mit mir und das schon seit einem guten Monat."

"Und wieso?", fragte Sirius interessiert. "Hast du ihr irgendetwas Mieses an den Kopf geworfen?"

Er musterte Remus und lehnte sich dann zurück.

"Kann ich mir bei dir nicht vorstellen. Du bist viel zu nett für irgendwelche Gemeinheiten. Obwohl - oft haben es die Unscheinbaren faustdick hinter den Ohren."

"Danke", gab der Brünette mit einem säuerlichen Lächeln zurück, "aber das ist alles ziemlich kompliziert und ich glaube nicht, dass ihr mich verstehen würdet."

"Um was geht es denn?", fragte nun seinerseits James. "Erzähl es uns und wir versuchen es zu verstehen."

Der junge Gryffindor schüttelte schwach den Kopf.

"Nein, das geht wirklich nicht. Wenn ich euch das erzähl, dann wird die ganze Sache auch nicht besser."

,Ich befürchte eher das Gegenteil', fügte er in Gedanken hinzu.

"Und wieso?"

Wieder folgte ein schwaches Schütteln.

"Ich kann es euch wirklich nicht sagen. Tut mir leid. Hört bitte auf mich deswegen weiter zu löchern."

Die zwei Schwarzhaarigen wandten sich einander zu. Rehbraune Augen trafen tief blaue. Nach einiger Zeit lösten sie sich voneinander und schienen eine schweigende Übereinkunft getroffen zu haben.

"Wisst ihr schon, als was ihr euch zu Halloween verkleidet?", lenkte Sirius zu einem neuen Thema.

"Ich werde als Vampir gehen", erwiderte James prompt.

Sirius sah ihn von der Seite an.

"Das hatten wir schon. Und ich hab dir gesagt, dass du einen lausigen abgeben würdest."

"Ach? Und wieso, Herr Neunmalklug? Würden Sie mir das freundlicher Weise verraten?!", gab James bissig zurück.

"Ganz einfach."

Sirius grinste.

"Dir fehlt der passende Stil."

"Stil?!"

Sirius nickte.

"Der fehlt dir. Das Einzige, was du kannst, ist protzen."

"Ach, und bei dir ist das wohl anders? Nur weil du ein Black bist, weißt du, was Stil ist?"

"Wenn du so willst."

"Nein! Ich will ganz und gar nicht so!"

"Wie du meinst."

"Hör auf damit so gleichgültig zu sein!"

James war kurz davor vollkommen aus der Haut zu fahren. Sirius lächelte amüsiert.

"Stress ist schlecht für den Blutdruck, mein Lieber. Reg dich wieder ab."

"Abregen?! Ich mich? Aber-"

"Ich geh auch nicht als Vampir", meinte Sirius und klang eindringlich.

Er schien den Streit beenden zu wollen.

"Ich hab da an jemand anderen gedacht."

"Und an wen?"

James begann in sein übliches Schmollstadium überzuwechseln, wobei das wen dehnte. Eigentlich wollte er es gar nicht wissen. Sirius deutete mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf seinen Gegenüber. Remus stutzte. Verwirrt deutete er auf sich selbst.

"Ich?"

Sirius nickte bestätigend.

"Remus?", fragte James.

Wieder nickte der Nachwuchs der Blacks.

"Du kannst unmöglich mich meinen. Ich weiß nicht was Stil ist."

Der Blauäugige Schwarzschopf lächelte noch immer.

"Glaub mir, Remus. Du hast Stil. Du weißt es nur noch nicht."

Der junge Gryffindor verstand nicht, worauf der Andere hinaus wollte.

"Wir werden dich für Halloween rausputzen, Remi. Dich wird keiner wieder erkennen."

Er grinste.

"Und uns auch nicht, James."

"Sollte mich das jetzt aufheitern?", fragte Remus, während James gleichzeitig sagte: "Sollte mich das jetzt milde stimmen?"

Die beiden sahen sich kurzzeitig an. Sirius' Grinsen wurde immer breiter.

"Das wird schon, Jungs. Ihr werdet sehen. Nach dem Essen geht's los!"

Er begann wahre Berge an Essen in sich hinein zu schaufeln. Die beiden anderen Gryffindors sahen ihm dabei skeptisch zu und seufzten hin und wieder resignierend.

,Das kann ja heiter werden', dachten sie frustriert.
 

Nach dem Essen gingen die drei nicht etwa in den Gemeinschaftsraum zurück, sondern liefen ein wenig ziellos durch das Schloss. Sirius allen voran.

"Sag mal, wo willst du eigentlich hin?", fragte James misstrauisch.

"Wirst du gleich sehen."

Der Sprössling der Potters murmelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart hinein. Remus lief stillschweigend neben ihm her. Er hatte keine Lust sich in irgendeiner Weise aufzuregen. Es brachte ja doch nichts. Sirius hatte nun mal einen Dickschädel.

"Was denkst du, wo er uns hinschleppt?", murmelte James leise.

Remus zuckte mit den Schultern.

"Sicher zur Bibliothek. Das ist das Einzige, was mir einfällt, was auf dieser Etage ist."

Remus behielt recht. Wenig später fanden sie sich im Eingangsbereich der Bibliothek vor.

"Was willst du hier?", wollte James wissen.

Er klang recht gereizt. Anscheinend wollte er in den Gryffindorturm zurück.

"Nach den Kostümen für Halloween suchen."

"Ach, und seit wann gibt es in einer Bibliothek Klamotten?"

Sirius sah ihn drohend an.

"Stell doch nicht so dumme Fragen. Jeder Narr weiß, dass es hier nur Bücher gibt."

"Und was willst du dann hier?"

James war am Verzweifeln.

"Bücher. Ist das so schwer zu verstehen?"

"Jaaaa!", stieß James entnervt aus.

"Er will sich Bücher holen, wo Hinweise oder Bilder für die Kostüme drin sind", meinte Remus. "Oder?"

Er sah Sirius fragend an. Dieser nickte.

"Du hast es erfasst. James, du bist wirklich schwer von Begriff."

"Bitte was?!"

"Psssst!"

Die drei zuckten zusammen und wandten sich um. Madame Pince - die Bibliothekarin - warf ihnen stechende Blicke zu. Diese hätten mit Leichtigkeit töten können. Sie lächelten entschuldigend. Sirius sah James wütend an.

"Jetzt sei still und komm mit."

Er ging voraus und die anderen zwei eilten ihm hinterher. In der Abteilung für Wahrsagen blieben sie stehen.

"Was willst du hier?", fragte James. "Willst du dich als Kristallkugel verkleiden?"

"Nein, Mr. Potter. Ich dachte eher daran, dass Sie sich als eine verkleiden", grummelte er entnervt. "Jetzt versuch endlich mal deinen Verstand an zu werfen und nach Büchern mit Todes- oder Unglücksomen zu suchen."

"Und wieso?"

"Tu es einfach! Um meiner Nerven willen!"

Von diesem Moment an schwieg James. Sirius war selten so aufgebracht und er wusste, dass lediglich ein weiterer Tropfen genügte und das Fass lief über.

Nachdem sie sich einige Bücher herausgesucht hatten, gingen sie in die Abteilung für magische Wesen, wo sie ebenfalls fündig wurden. Mit einem Stapel Büchern auf den Armen kehrten sie in ihren Gemeinschaftsraum zurück. Die anderen Gryffindors starrten sie verwirrt an. Remus war es ein wenig peinlich im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und war froh, als Sirius verschlug nach oben zu gehen. Dort angekommen, machten sie sich sofort an die Arbeit. Schließlich waren es nur noch knappe zwei Wochen - elf Tage um genau zu sein, heute war der zwanzigste Oktober - bis Halloween. Die Zeit drängte.
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge. Sie investierten jede freie Minuten in ihre Kostüme. Für Peter hatten sie ebenfalls etwas gefunden und dieser beteiligte sich und stand ihnen tatkräftig zur Seite. Remus machte es Spaß alles vor zu bereiten, doch allmählich zerrte es an seinen Kräften, was auch daran lagen mochte, dass bald Vollmond war. Je näher er rückte, desto schlechter ging ihm alles von der Hand. Einen Tag vor Vollmond half er gar nicht mehr mit. Es gelang ihm gerade so sich zum Essen und zum Unterricht zu schleppen. Da konnte er nicht auch noch an dem Kostüm arbeiten. Und das, obwohl er wusste, dass es nur noch vier Tage bis Halloween waren. Ja, Halloween. Es würde das erste Mal sein, dass er ohne seine Eltern feiern würde. Halloween, sein Geburtstag. Nun würde er endlich elf Jahre alt werden. Er hatte schon überlegt, ob er den anderen sagen sollte, dass er an diesem Tag Geburtstag hatte, entschied sich jedoch dagegen. Er wollte nicht im Mittelpunkt stehen. Sie würden sicherlich ein großes Trara darum machen. Er seufzte. Eigentlich wollte er nur mit seinen Eltern bei einem Stück Kuchen und einem Tee feiern. Mehr nicht. Und was war, wenn die anderen auf die tolle Idee kamen, ihm etwas zu schenken? Der Anstand gebot es, dass er ihnen etwas zurückschenkte. Aber seine Eltern waren weiß Gott nicht reich. Sicher, sein Vater verdiente gut und arm waren sie nicht, aber er wollte ihm kein Geld für Geschenke aus dem Kreuz leiern. Das brachte er einfach nicht über's Herz. Wieder seufzte er. Nein, er würde seinen Geburtstag einfach verschweigen. Das war das Beste. Und falls seine Eltern ihm ein Geschenk schicken würden, so würde er sie darum bitten, es entweder dezent zu verpacken oder es später am Tage zu schicken, damit es nicht zu viele mitbekamen.

"So ein Mist", knurrte Sirius und schlug die Tür hinter sich und James zu.

Remus sah auf.

"Was hast du?"

"Novis hat uns für morgen Nachsitzen aufgebrummt", gab James anstelle von Sirius zur Antwort. "Nur weil Peeves ein paar von seinen Zutaten ruiniert hat und wir zufällig in der Nähe waren."

"Zufällig?", fragte Remus ungläubig.

"Mehr oder weniger", murmelte James zur Ergänzung. "Aber es war Peeves Schuld", fuhr er lauter fort.

"Wir dürfen ihn morgen Abend in den Wald begleiten", meinte Sirius und ließ sich vollkommen ausgezehrt auf sein Bett fallen. Und dort dürfen wir Jäger und Sammler spielen. Das dauert sicher die ganze Nacht! Ich könnte ihn..."

"Nehmt es nicht so schwer", antwortete Remus und lächelte. "Der Freitag ist kurz und in Geschichte könnt ihr den verlorenen Schlaf nachholen."

Die Schwarzhaarigen seufzten synchron. Remus lächelte noch immer.
 

Der Donnerstag verlief mehr oder weniger ruhig. Dadurch, dass James und Sirius die ganze Nacht im Verbotenen Wald zubrachten, Peter recht zeitig einschlief und ein Langschläfer war und Davy sich um den Verbleib Remus' recht wenig kümmerte - er konnte ihn noch immer nicht leider - fiel niemandem die Abwesenheit Remus' auf. Am nächsten Morgen war er früh wach. Er kehrte gerade noch rechtzeitig in den Schlafsaal zurück, um sich umzuziehen, bevor Sirius und James - sie waren sichtlich geschafft - sich ebenfalls einfanden. Peter und Davy schliefen noch. Remus saß auf seinem Bett und schmökerte in einem Buch. Er sah auf, als sich die Tür öffnete und lächelte, als er die beiden Schwarzhaarigen erblickte.

"Morgen."

Sirius und James grummelten eine leise Begrüßung, die man allerdings weder als ,Guten Morgen' nach als ein ,Hallo' deuten konnte. Remus machte sich nichts daraus. Er konnte nur allzu gut verstehen, wie erschöpft die beiden waren. Immerhin hatte er selbst keine ruhige Nacht hinter sich gebracht. Sie war ebenso unangenehm gewesen, wie die ihrige. Er war sich sicher, dass die seine wesentlich unerträglicher gewesen war. Nichts desto trotz ließ er sich nicht anmerken. Er würde heute einfach etwas eher zu Bett gehen und damit den Schlafmangel ausgleichen. Sirius und James würden wahrscheinlich ebenso wenig das Bestreben haben heute an den Kostümen zu arbeiten. Und wenn doch, dann würde er selbst sich ziemlich zusammen reißen müssen, um nicht dabei einzuschlafen.

"Ihr seht richtig fertig aus. War es so schlimm?"

Mitleid klang in seiner Stimme mit. Die beiden ließen sich in ihre Betten fallen.

"Der Kerl ist nach dem Unterricht noch grausamer, als während der Stunden. Ich hatte das gar nicht für möglich gehalten", murmelte James. "Wie hast du das nur einen ganzen Monat lang ausgehalten? Du bist nicht normal."

Ein schiefes Lächeln zierte das Gesicht des Brünetten. Hießen James' Worte nicht, dass er unnormal war? Kein richtiger Mensch? Wenn er gewusst hätte, wie recht er mit diesen unbedacht gewählten Worten hatte. Sirius war schon fast wieder im Land der Träume, als Remus einen Blick auf die Uhr warf. Es war schon recht spät. In nicht einmal einer Stunde hatten sie Verteidigung gegen die dunklen Künste und sie hatten noch nicht einmal gefrühstückt. Es war also allerhöchste Zeit.

"He, ihr beiden. Nicht wieder einschlafen. Es gibt gleich Frühstück. Außerdem geht der Unterricht bald los."

Als Antwort erhielt er lediglich ein leises Brummen von James. Sirius war eingeschlafen. Der junge Lupin seufzte und versuchte die anderen zu wecken. Es gelang ihm mehr oder weniger sie wach zu bekommen. Allerdings bekam er das Kissen James' zu spüren. Er nahm es zähneknirschend hin.
 

Während des Unterrichts ergriff die Müdigkeit von den drei Nachtschwärmern Besitz. Professor Redwing störte sich nicht daran. Sie wusste von den Umständen der vergangenen Nacht. Zudem war sie eine recht milde, nette Person, die gern einmal über eine Sache oder Kleinigkeit hinwegsah. Sie fand, dass nicht alles Dinge zu verbissen gesehen werden sollten. Auch Geschichte verlief recht ruhig. Aufgrund der einschläfernden Wirkung von Professor Binns' Stimme - wie schaffte es ein Mensch nur so monoton und langatmig zu sprechen? - gelang es ihnen jedoch nicht wach zu bleiben. Bereits fünf Minuten nach Stunden beginn, waren sie in ein anderes Reich abgedriftet. Der Rest des Tages verlief ebenfalls recht ereignislos. Da die Kostüme kurz vor ihrer Vollendung standen, gönnten sich die vier eine Pause und beschlossen am folgenden Tag - Samstag, der dreißigste Oktober, ein Tag vor Halloween - ihr Werk zu vollenden.
 

Es war Samstag Abend. Remus war gerade dabei einen Brief an das Bein Cassandras zu binden. James und Sirius saßen ebenfalls am Tisch und spielten eine Partie Zauberschach.

"An wen schreibst du?", fragte Sirius, als er seinen Zug beendete.

"An meine Eltern."

Er stand auf und ging - mit seiner Eule auf dem Arm - zum Fenster. Er streichelte ihr Gefieder und öffnete das Fenster. Kalte Nachtluft strömte herein und ließ den Jüngsten erzittern. Es ging mit raschen Schritten auf den Winter zu. Es wunderte ihn, dass noch kein Schnee gefallen war. Soviel er wusste, musste Hogwarts recht weit nördlich gelegen sein. Irgendwo in Schottland.

"Und um was geht es?", fragte Sirius. "Deine Weihnachtsgeschenke?"

Remus entließ Cassandra in die Nacht und schloss das Fenster. Er drehte sich zu den beiden um und nickte Sirius zu.

"Ja, die Geschenke."

"Und was wünschst du dir? Schach."

James grummelte und überlegte sich seinen nächsten Zug.

"Ein paar Bücher", meinte der Braunhaarige und ließ sich am Tisch nieder.

"Bücher? Wie kannst du dir so was zu Weihnachten wünschen? Mit Büchern kannst du nichts anfangen. Schach."

"Wie wäre es damit sie zu lesen?", gab er seufzend zurück.

"Aber du kannst doch nicht die ganze Zeit über lesen. Schach."

Um James herum begann sich ein tiefes, schwarzes Loch aus Groll und Missgestimmtheit zu bilden. Sirius bedachte währenddessen Remus mit einem zweifelnden Blick.

"Für so einen Streber hab ich dich nicht gehalten."

Der Kleinere lächelte.

"Ich lese halt gern und sich weiterzubilden schadet auch nicht."

Er stand auf.

"Ach übrigens", er nahm eine Figur James' und setzte sie auf ein anderes Feld, "Schach und matt. Gute Nacht."

Sirius starrte ungläubig auf das Feld, während sich sein Gegenüber zu freuen begann.

"Ich hab gewonnen", meinte James.

"Das zählt nicht!", knurrte Sirius. "Remus hat den Zug gemacht."

"Na und? Du hast verloren!"

Die beiden begannen sich wie üblich zu streiten. Remus kümmerte sich nicht weiter darum. Er ging ins Bad. Dort duschte er und machte sich bettfertig. Als er in den Schlafsaal zurückkehrte, stritten sich die zwei Schwarzhaarigen noch immer. Zwischenzeitlich hatte sich Davy in dem hitzigen Wortgefecht beteiligt.

"Könnt ihr nicht endlich still sein und schlafen?! Eure ständigen Streitereien nerven echt."

"Wenn es dir nicht passt", gab Sirius zurück und klang dabei wie ein keifender, verärgerter Hund, "dann such dir halt einen anderen Schlafsaal."

"Du willst mich wohl unbedingt loswerden, oder?! Denkst du, ich hab noch nicht nachgefragt?!", rief Davy sauer. "Die sind alle voll. Ich kann nur hier schlafen."

"Die rücken schon ein Stück für dich zusammen", meinte der Schwarzhaarige, während er sich ein Handtuch und seinen Pyjama schnappte.

Er ging zum Bad und blieb in der Tür nochmals stehen, wobei er sich zu Davy umwandte.

"Irgendwo wird es schon ein paar Idioten geben, die dich aufnehmen."

Es klang sehr abwertend. Wäre der Schwarzhaarige nicht daraufhin ins Bad gegangen und hätte nicht die Tür hinter sich abgeschlossen, dann hätte sich der junge Gudgeon wohl auf ihn gestürzt. Dieser murmelte nur etwas leise vor sich hin und ging schließlich, ohne ein weiteres Wort an die anderen zu richten, zu Bett. Remus tat es ihm gleich. Er schlüpfte unter seine Decke und lag noch einige Zeit mit geöffneten Augen da, während er James dabei zusah, wie dieser das Schachbrett beiseite räumte und sich ebenfalls bettfertig machte. Sirius kehrte zurück. Er war ein wenig überrascht, die anderen Gryffindors bereits in ihren Betten wieder zu finden. Peter war bereits eingeschlafen. Er seufzte missmutig und löschte das Licht, bevor auch er sich schlafen legte. Remus beobachtete die Licht-Schatten-Spiele, die vorrangig an der Decke stattfanden. Ab und zu nahmen die Schatten makabre Formen an. Als er noch kleiner gewesen war, hatte er Angst im Dunkeln gehabt, waren die Vollmondnächte daran Schuld gewesen, hatte er sie stets allein verbringen müssen. Inzwischen hatte er seine Furcht überwunden. Die Schatten sah er vielmehr als einen kleinen Zeitvertreib an. Versuchte man in ihnen Formen zu erkennen, konnte man sich so einige Zeit lang ablenken und alles um sich herum vergessen. Nach und nach wurde es jedoch recht langweilig und eintönig. Der Brünette seufzte. Bald musste es Mitternacht sein. Bald war er wieder ein Jahr älter geworden. An Halloween Geburtstag zu haben, hatte sicherlich seine Vorteile, aber auch seine Nachteile. Der letzte Oktobertag war ein Tag, an dem gefeiert wurde. Hatte man Glück, dann bekam man ein gutes Feuerwerk zu sehen. Jeder dachte an diesen Tag und feierte ihn. Somit war die Wahrscheinlichkeit, dass jemand den Geburtstag vergaß gleich Null. Andererseits diente Halloween früher dazu, um böse Geister, Ungetüme, Hexen und Zauberer zu vertreiben. Remus als Zauberer und gleichzeitig auch als Werwolf hasste es an eben dieses Faktum erinnert zu werden. Es trübte die Stimmung ein wenig. Geburtstag an einem Tag zu haben, der normalerweise dazu gedacht war seinesgleichen zu vertreiben. Und so einen Tag feierte man.

Sein Blick glitt zu einem der Fenster. Der abnehmende Mond warf sein Licht auf den Fußboden. Remus konnte einige Sterne am Himmel funkeln sehen. Am nächsten Morgen würde es wohl kühl werden. Ob es morgen regnen würde? Er hoffte es nicht. Wenigstens an seinem Geburtstag wollte er ein wenig Sonnenschein haben. Dieser kam in dieser Jahreszeit sowieso viel zu kurz, so fand er. Übergangszeiten hasste er, da sich das Wetter nie entscheiden konnte, ob es nun gut oder schlecht sein wollte. Meist waren diese Zeiten mit Regen und stürmischen Windböen verbunden. Er fragte sich, ob Cassandra seine Eltern noch rechtzeitig erreichen würde, bevor diese sein Geschenk abschickten. Heute war es windstill. Sicherlich würde sie schnell vorankommen, ohne großartig aufgehalten zu werden. Die Eule war ein äußerst schneller Flieger. Remus hoffte inständig, dass Cassandra es noch rechtzeitig schaffen würde. Er wollte nicht im Mittelpunkt stehen. Ganz und gar nicht. Er liebte es ein wenig Ruhe zu haben. Würde er morgen einfach ein wenig entspannen können, dann reichte ihm das voll und ganz. Er seufzte und drehte sich auf die andere Seite. Cassandra würde es schon schaffen. Er traute ihr viel zu, war sie ein außerordentlich intelligentes Tier. Es war besser, wenn er sich nicht so viele Sorgen darum machte, wie der Tag morgen verlaufen würde. Er konnte es ohnehin nicht beeinflussen. Eine bessere Frage war doch, was ihm seine Eltern eigentlich schenken würden. Er hatte ihnen nicht gesagt, was er sich wünschte. Somit hatte er auch keinerlei Vorstellung davon, was sie ihm schenken würden. Er konnte sich keinerlei Bild davon machen, wie sein Geschenk aussehen würde. Seine Eltern hatten ihm bis jetzt alles mögliche geschenkt. Er hätte es wirklich zu gern gewusst. Ihn machte diese Vorstellung ganz wuschig. Wenn er Glück hatte, dann bekam er einen Besen. Einen eigenen Besen. Ja, den wollte er nur zu gern haben. Andererseits meinten seine Eltern, dass er noch zu jung dafür sei. Somit würde dies wohl als Präsent ausscheiden. Vielleicht ein paar neue Klamotten? Langsam begann er aus seinen alten Sachen herauszuwachsen. Es wurde also höchste Zeit. Andererseits waren Kleidungsstücke nicht gerade das, was Kinder - und zu denen zählte er ja noch immer - zum Geburtstag am meisten begehrten. Sein Vater und seine Mutter waren so verständnisvoll und würden nicht auf die Idee kommen, ihn mit neuen Gewändern zu beglücken. Immerhin waren sie eine Notwendigkeit und der Verschleiß war unumgänglich. Sie waren ein Teil der elterlichen Pflichten, schließlich hatten diese für ihr Kind aufzukommen.

Wieder wälzte sich Remus in seinem Bett herum. Aber wenn es weder neue Roben, noch ein Besen war, dann konnten es doch eigentlich nur Bücher sein. Oder etwa nicht? Doch genau genommen fielen diese bei seinen Überlegungen auch weg. Er hatte seinen Eltern nicht gesagt, ob und wenn ja, was er sich für eine Lektüre wünschte. Es war unwahrscheinlich, dass sie auf's gerate Wohl hinweg eines kaufen und damit riskieren würden, dass es ihrem Sohn missfiel. Oder etwa doch? Sie kannten ihn nun schon seit geschlagenen elf Jahren. In dieser Zeit hatten sie ihren Sohn kennen und lieben gelernt. Beide - vor allem seine Mutter - wussten um seine Interessen, wenn man das Fliegen nicht mit dazuzählte. Daher dürfte es keine allzu großen Schwierigkeiten darstellen, ihm mit dem richtigen Buch eine Freude zu bereiten. Wieder seufzte er und drehte sich zum unzähligsten Male auf die andere Seite. Das war wirklich eine schwierige Frage. In seinem Inneren kribbelte es wie verrückt, wollte er so schnell wie möglich die Antwort auf seine Frage finden. In diesem Moment bedauerte er es, ihnen geschrieben zu haben, dass sie das Geschenk eventuell später schicken sollten. Seine Neugierde war doch größer, als er gedacht hatte. Abermals drehte er sich. Diesmal knarrte sein Bett ein wenig.

"Remus", murmelte ein verschlafener Sirius, "versuch zu schlafen."

"Tut mir leid, ich kann nicht", murmelte der Braunschopf zur Antwort.

Er vernahm ein leises Seufzen. Eine Decke raschelte. Die Dielen knarrten unter dem Gewicht eines Körpers. Remus lugte aus seinem Bett und sah, wie ein dunkler Schemen im Mondlicht tanzte und langsam auf ihn zukam. Sirius kam an dem Bett des Jüngeren an und hockte sich hin, um auf Augenhöhe mit dem anderen Gryffindor zu sein. Er hatte ein schelmisches Grinsen auf dem Gesicht. Schalk glitzerte in seinen Augen. Oder war das nur das reflektierte Mondlicht?

"Hast du Lust auf eine Party Zauberschach?", wisperte der Schwarzhaarige leise.

"Um diese Uhrzeit?", fragte der junge Lupin, die Stirn kraus ziehend.

Sirius nickte.

"Du kannst nicht schlafen und ich auch nicht. Also wieso vertreiben wir uns nicht ein wenig die Zeit?"

"Und die anderen? Wir wecken sie doch."

Sirius' Grinsen wandelte sich in ein Lächeln.

"Dann spielen wir unten im Gemeinschaftsraum."

Remus seufzte resignierend. Er wusste, dass der Schwarzhaarige nicht von ihm ablassen würde. Er wollte seine Revanche und würde nicht eher ruhen, bevor er diese erhalten hatte.

"Ist gut. Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach."

Der Sprössling der Blacks stand auf und schritt leise durch's Zimmer. Remus musste eingestehen, dass dieser Gang mit dem Wesen, das Sirius morgen spielen würde, einige Gemeinsamkeiten aufwies. Kurzzeitig klapperte es in der Dunkelheit. Sirius musste die Schachfiguren und das Spielbrett genommen haben und war damit aus dem Zimmer gegangen. Lautlos stand auch Remus auf und schlüpfte in seine Hausschuhe. Er suchte in der Finsternis nach seinem Mantel und fand ihn auch recht schnell. Diesen warf er sich über, bevor er dem Anderen folgte. Er zog die Tür hinter sich zu, welche gedämpft und kaum hörbar ins Schloss fiel. In der Stille der Nacht ging er die Treppe nach unten, wobei er den Weg mit seinem Zauberstab erhellte.

Sirius wartete bereits auf ihn. Das Spiel stand bereit. Remus sah sich um. Der Raum wurde lediglich durch die zwei Zauberstäbe der Schüler erhellt. Das Feuer im Kamin war bereits erloschen. Sogar die Glut hatte aufgehört zu glimmen. Die Lampen an den Wänden waren bereits gelöscht. Der Jüngere zog seinen Mantel fester um sich und ließ sich Sirius gegenüber in einen der feuerroten Sessel sinken.

"Ganz schön frisch hier", meinte Remus und sah sich um. Zu dieser Uhrzeit wirkte alles ein wenig verlassen und trostlos. An den Wänden hingen unzählige Bilder und tagsüber war in diesen auch viel los, doch zu so später Stunde schliefen ihre Bewohner. Manche Gemälde schienen sogar vollkommen leer zu sein. Vermutlich hatten sich ihre Insassen in die Tiefen der gemalten Welt geflüchtet.

"Du kannst anfangen", meinte Sirius und riss seinen Gegenüber so aus seinen Gedanken.

"Wie? Was hast du gesagt?"

"Dass du anfangen kannst."

"Ach so. Ja, gut."

Remus machten einen unwillkürlichen Zug. Schon bei diesem fragte er sich, ob er zu dieser Zeit noch in der Lage war, anständig nachzudenken. Eigentlich konnte er Sirius auch gleich den Sieg überlassen und sie gingen einfach schlafen. Wenn sie am nächsten Morgen nicht rechtzeitig aus den Federn kamen, dann war das einzig und allein die Schuld des Größeren. Einige Zeit herrschte absolute Stille zwischen den beiden, während sie Zug um Zug taten und sich das Spielfeld nach und nach leerte.

"Hast du dich inzwischen mit Lily wieder vertragen?", fragte Sirius plötzlich.

Remus sah ein wenig überrascht auf und hielt in seinem Zug inne, um die gestellte Frage erst einmal zu verarbeiten und zu analysieren. Er musste wirklich lang überlegt haben, sah ihn der Junge Black inzwischen ein wenig verwundert an, so als ob er sich fragte, ob sein Gegenüber die Frage verstanden hatte. Remus senkte den Blick und setzte seine Figur, die er seit geraumer Zeit in Händen hielt.

"Nein, hab ich nicht", gab er leicht missmutig von sich.

"Und wieso nicht?"

"Na weil sie noch immer nicht mit mir redet. Schach."

Sirius runzelte die Stirn.

"Hast du es mit einem kleinen Geschenk oder so probiert? Das kann manchmal wahre Wunder bewirken."

Remus schüttelte schwach den Kopf.

"Nein. Das würde nichts bringen. Ich hab es doch schon unzählige Male probiert, aber sie lässt mich andauernd abblitzen."

"Was ist denn der Grund dafür, dass sie nicht mehr mit dir redet?"

Sirius drehte gespielt eine Figur in seiner Hand.

"Als ihr euch kennen gelernt habt, da habt ihr euch doch blendend verstanden. Wieso der plötzliche Sinneswandel? Schach."

Der Brünette seufzte leise und sah Gryffindor ein wenig niedergeschlagen und gleichzeitig bittend an.

"Ich hab euch doch schon gesagt, dass ich euch den Grund dafür nicht sagen kann. Es tut mir ja außerordentlich leid, aber es geht nun einmal nicht. Das musst du verstehen. Das ist eine private Sache zwischen mir und Lily. Du würdest es nicht verstehen."

Während er seinen Bauern setzte, vergaß er ganz das ,Schach'.

"Ich weiß, dass es privat ist, aber ich kann es langsam nicht mehr mit ansehen. Immer wenn ihr euch über den Weg lauft, dann ziehst du ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. James und ich wollen dir nur helfen. Es würde dir sicherlich nicht schaden, wenn du dich uns anvertrauen würdest. Schach."

Remus lächelte und schüttelte leicht den Kopf.

"Du sagst das so einfach. Stellst dir das so einfach vor. Aber es ist nun mal nicht so einfach. Ich kann euch nicht um Rat bitten, da es auch um euch geht."

"Um uns?", fragte Sirius ein wenig überrascht. "Was haben wir denn mit der ganzen Sache zu tun?"

Remus setzte seine Spielfigur und stand auf.

"Vergiss die ganze Sache einfach. Lass es einfach meine Sorge sein, okay?"

Wieder sah er den Schwarzhaarigen bittend an.

"Früher oder später wird sie schon mit mir reden. Solang werde ich es weiterversuchen. Verschwende deswegen keine Gedanken an mich. Und das mit dir und James ist auch nichts weiter weltbewegendes. Das Einzige, was ich dir zu der Sache sagen kann ist, dass Lily meine Ansichten nicht so sehr gefallen haben. Mehr war da nicht. - Gute Nacht. Bis morgen."

Er wandte sich zum Gehen um und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. Sirius blieb allein zurück. Er ließ sich nach hinten in den Sessel fallen und seufzte.

"Mehr war da nicht?", zitierte er Remus.

Wieder atmete er schwer aus.

"Ach, Remus. Wieso bist du nur so stur?"

Er rieb sich die Schläfe, während sein Blick über das Spielbrett wanderte. Er lächelte.

"Das war wohl wieder ein klares Schachmatt."
 

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1.Akt, Kap.X - Ende

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-02-13T17:51:20+00:00 13.02.2005 18:51
Ich find die Geschichte echt super, schade, dass sie so wenige Leser hat. ^^ Ich find, dass die Charaktere sich teilweise ein kleines bischen zu erwachsen benehmen, dafür, dass sie erst elf sind, aber ist ja auch egal.. ^^ Ich hoffe, das nächste Kapitel lässt nicht zu lange auf sich warten,
mfg
Shiruy
Von: abgemeldet
2005-01-13T15:39:46+00:00 13.01.2005 16:39
Deine Geschichte wird immer besser.
Sie ist sehr gut geschrieben und gut durchdacht. Ich bin gespannt, wann und wie sich Lily und Remus wieder versöhnen. Und natürlich auf Haloween.
Ich freue mich auf die nächsten Kapitel!
Von: abgemeldet
2005-01-08T11:36:26+00:00 08.01.2005 12:36
Habe gerade mal Deine Geschichte gelesen. Sie ist wirklich süß. Und dann auch noch über Remus. Besser hättest Du mich gar nicht anlocken können. Werde auch in Zukunft diese Geschichte beobachten. Ich hoffe Du schreibst schnell weiter.

Gruß Gaia00


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