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Das Geheimnis

Das Geheimnis
 

(Kapitel 14)
 

Wochen verbrachte Severus daraufhin in der Bibliothek und forstete sich durch alles an Material, was er über magische Krankheiten finden konnte. Lydia, die ihm fast immer Gesellschaft leistete, meinte öfters zu ihm:
 

"Sev, willst du es nicht aufgeben?"
 

Normalerweise ignorierte er das, doch heute lehnte er sich stöhnend zurück.
 

"Vielleicht hast du Recht. Ich habe jetzt wirklich alles dreimal gelesen, aber nichts von den magischen Krankheiten passt auf Remus' Symptome. Aber ich weiß, dass da was nicht stimmt!"
 

"Ich ja auch.", stimmte Lydia zu. "Und bis zu einem gewissen Grad unterstütze ich deine Recherchen ja, aber hier hört es irgendwo auf. Sonst wirst DU nämlich krank."
 

"Hast ja gewonnen!"
 

Severus hob die Hände. Jetzt kam Melissa um das Regal, hinter dem die Zwillinge saßen.
 

"Hi, da seid ihr beide!"
 

"Melissa, was gibt's denn?", fragte Lydia.
 

"Ich komm' grade vom Mittagessen.", erklärte Melissa. "Da habt ihr ganz schön was verpasst. Die Ärztin hat Remus mitgenommen. Der ist beinahe zusammengeklappt. Sah ganz schön dramatisch aus."
 

"Warum überrascht mich das nicht?", bemerkte Severus sarkastisch.
 

"Naja, ich wollte euch nur Bescheid sagen und euch das hier geben."
 

Melissa holte einiges aus der Tasche, was sie ihnen vom Mittagessen mitgeschmuggelt hatte.
 

"Danke, Mel. Das kann ich jetzt wirklich brauchen."
 

Während seiner Arbeit hatte er es zwar nicht gemerkt, aber jetzt da er aufgehört hatte, überkam Severus ein Bärenhunger.
 

Nachdem sie sich in der Bibliothek gestärkt hatten, machten sich die Zwillinge auf den Weg zum Unterricht und huschten als letzte in den Raum, in dem sie Verwandlungen hatten. Der Unterricht verlief eigentlich normal, bis Severus mitbekam, wie eine Mitschülerin hinter ihm zu ihrer Sitznachbarin meinte:
 

"Oh weia, erst dieser Unterricht und dann ist heute auch noch Vollmond! Da kann ich 100%ig nicht schlafen! Wie ich dann morgen zurecht kommen soll, weiß ich nicht."
 

Plötzlich begann Severus wie verrückt in seinen Unterlagen zu wühlen, bis er die Daten, an denen Remus krank war gefunden hatte.
 

"Was ist denn?", fragte Lydia, der das Gesuche von ihrem Bruder auf die Nerven ging.
 

"Hier! Das ist es!", erklärte Severus und schob ihr die Tabelle hin. "Immer um Vollmond herum."
 

"Meinst du..."
 

Lydia wagte es nicht den Satz zu Ende zu bringen.
 

"Es gibt nur einen Weg das rauszufinden."
 

Daraufhin stieß Severus seine Bücher und seine Feder vom Tisch. Als Prof. McGonagall sich zu ihm drehte, setzte er eine Leidensmiene auf und stützte den Kopf in die Hände.
 

"Mr Snape, geht es Ihnen nicht gut?", fragte Prof. McGonagall besorgt.
 

"Nur ein bißchen schwindelig.", bemerkte Severus und wenn man nicht wusste, dass er nur schauspielerte, war es täuschend echt. Prof. McGonagall schien den Köder geschluckt zu haben und ordnete an:
 

"Gehen Sie sofort in den Krankenflügel! Miss Snape, Sie werden Ihren Bruder begleiten und danach hierher zurückkommen. Die Bücher Ihres Bruders nehmen Sie dann am Ende der Stunde mit."
 

"Ja, Professor McGonagall.", antwortete Lydia folgsam und begab sich vorsichtig mit ihrem Bruder aus dem Raum.
 

Vor der Tür wollte sie ihn zur Rede stellen.
 

"Was hast du jetzt vor?"
 

"Na, du hast doch McGonagall gehört, oder? In den Krankenflügel."
 

"Aber wieso? Wenn deine Theorie über Remus tatsächlich stimmt, dann könnten sie ihn schon sonstwo hingebracht haben."
 

Lydia empfand den Plan ihres Bruders als Schnapsidee.
 

"Nein, können sie nicht.", erwiderte Severus. "Einen Schüler, der erst vor kurzem fast zusammengebrochen wäre, jetzt hier über das Gelände zu schleppen, wäre mehr als auffällig. Nein, ich glaube, er befindet sich noch im Krankenflügel und nur während des Unterrichts kann ich problemlos mit ihm reden."
 

"Wenn du meinst!"
 

Lydia zuckte mit den Schultern und wollte Richtung Krankenflügel aufbrechen.
 

"Nein," bemerkte Severus, "wir haben hier schon genug Zeit vertrödelt. Warte hier noch ein paar Minuten und dann geh wieder rein. Ich komm' schon alleine klar."
 

Damit ließ er seine Schwester stehen und machte sich auf zum Krankenflügel. Dort angekommen setzte er wieder seine Leidensmiene auf und taumelte in den Raum.
 

"Mein Gott, Sie sehen ja furchtbar aus!", rief die Ärztin entsetzt, als sie ihn sah. "Sie legen sich erst mal hier hin!"
 

Zu Severus' Glück führte sie ihn zu dem Bett, das direkt neben dem von Remus stand. Wie von Severus erwartet, war er noch dort, aber gut sah er wirklich nicht aus. Trotzdem drehte er, sobald die Ärztin weg war, den Kopf zu Severus und fragte:
 

"Was hat dich denn erwischt?"
 

"Ehrlich gesagt: gar nichts."
 

Remus sah ihn verwundert an.
 

"Und warum bist du dann hier?"
 

"Deinetwegen.", gab Severus kurz zurück.
 

"Du hättest mich doch in der Pause besuchen können, das hätte schon keiner gemerkt."
 

"Ich musste sicher stellen, dass ich unter vier Augen mit dir reden kann."
 

Severus setzte sich nun auf.
 

"Weißt du eigentlich, dass heute Vollmond ist?"
 

"Wirklich?", fragte Remus, doch an seiner Körperhaltung sowie an seinem Tonfall konnte man genau feststellen, dass er das genau wusste und auch zu ahnen schien, worauf Severus hinaus wollte.
 

Er seufzte.
 

"Du weißt es also?"
 

"Bis gerade eben habe ich es nur stark angenommen.", gestand Severus. "Es stimmt also, du bist.........ein Werwolf."
 

Remus nickte.
 

"Seit frühester Kindheit. Mein Vater hat uns deshalb verlassen. Nur durch den Biss erfuhr er von den magischen Kräften von meiner Mutter und mir und er wollte weder mit ,Zaubergesindel' noch mit ,gemeingefährlichen Kreaturen' unter einem Dach leben."
 

"Das tut mir leid."
 

Severus schwieg nun kurz, war sich nicht mehr sicher ob er weiter fragen sollte, doch was man angefangen hatte, sollte man zu Ende bringen.
 

"Wer weiß davon?"
 

"Nun, hier in Hogwarts wissen es nur Professor Dumbledore, Professor McGonagall und Madam Pomfrey. Ich war schon froh, dass mich Professor Dumbledore trotz allem aufgenommen hat."
 

,Wäre auch sonst untypisch für Albus gewesen, jemanden von der Tür zu weisen.', dachte Severus, fragte aber:
 

"Und Sirius, James und Peter wissen nichts davon."
 

"Nein."
 

Remus schüttelte den Kopf.
 

"Anfangs hatte ich Angst sie würden mich ausschließen, wenn sie es wüssten und nun... ich kann es ihnen einfach nicht sagen! Sie würden versuchen mir zu folgen und ich würde sie nur in Gefahr bringen."
 

"Remus, für wie dumm hältst du sie eigentlich? Die Gefahr, dass sie dir folgen, weil sie wissen wollen, was mit dir los ist, ist ja wohl wesentlich größer, als dass sie dir nachschleichen, obwohl sie es wissen. Fühlst du dich denn wohl, wenn du sie belügen musst?"
 

"Nein, natürlich nicht."
 

"Siehst du. Und genau deswegen musst du es ihnen sagen, der Clique zumindest. Ich kann dir helfen, wenn du willst, aber sagen musst du es ihnen schon selber."
 

Remus hatte keine Gelegenheit mehr zu antworten, denn Madam Pomfrey war zurückgekommen und auf Severus zugestürzt.
 

"Wenn es Ihnen schon wieder so gut geht, dann sehe ich keine Veranlassung Sie im Krankenflügel zu behalten. Schon gar nicht, wenn Sie meine anderen Patienten stören!"
 

Damit zerrte sie Severus vom Bett und schob ihn zur Tür. Als Severus sich noch einmal umdrehte, hatte sich Remus hoch gestützt und rief ihm nach:
 

"Da kann kommen, was will: Das bringt unser Team nicht auseinander!"
 

Für Madam Pomfrey musste es sich so angehört haben, als hätten die Jungen vom Quidditch gesprochen, doch Severus wusste, dass dies Remus verschlüsselte Einwilligung war.
 

Ein paar Tage später, als Remus seine ,Krankheit' überwunden hatte, wurden James, Sirius, Peter, Lily und die Zwillinge nachts in ihren geheimen Raum zitiert. Nur Severus und Lydia, die von ihrem Bruder natürlich über das Ergebnis aufgeklärt worden war, kannten den wahren Hintergrund dieses Treffens. Als dann endlich alle versammelt waren, erhob sich Remus um zu seiner Beichte anzusetzen. Doch Peter unterbrach ihn:
 

"Ich freue mich, dass es dir so schnell wieder besser geht, Remus! Das müssen wir jetzt richtig feiern!"
 

Severus hob die Hand und stoppte Peters Redeschwall. Dann setzte Remus an:
 

"Danke, Peter, aber ich möchte erst einmal das loswerden, weswegen ich euch hergebeten habe. Ihr habt sicher auch gemerkt, dass meine Krankheiten sehr regelmäßig auftreten und ich möchte euch etwas gestehen: Ich habe euch nicht die ganze Wahrheit gesagt. Ich bin nicht dauernd krank, es ist schlimmer als das."
 

"Remus, um Gottes Willen, was ist denn?", rief Sirius bestürzt. "Du kannst uns alles anvertrauen, das weißt du doch!"
 

"Ja, Sirius, aber es ist nicht so einfach. Alles fing an, als ich knapp 4 Jahre alt war. Ich habe ohne Erlaubnis meiner Mutter in dem Wald nahe unserem Haus gespielt. Es war schon dunkel und wir hatten Vollmond und ich,.... ich wurde angegriffen, von einem Werwolf."
 

Remus schloss die Augen und wartete auf Reaktionen.
 

"Remus, heißt das, du wurdest..."
 

Lily brachte den Satz und die schreckliche Tatsache einfach nicht über die Lippen.
 

"Ja, Lily," antwortete Remus, "ich wurde gebissen und verwandele mich seit dem in jeder Vollmondnacht in einen Werwolf. Dies war der Grund, warum mein Vater uns verlassen hat, und auch der Grund, warum ich in jeder Vollmondnacht verschwinde."
 

Für einen Augenblick herrschte Schweigen. Severus war an Remus' Seite getreten. Dass ihm dieses Geständnis nicht leicht gefallen war, war nicht schwer nachzuvollziehen.
 

"Warum hast du uns das denn nicht gleich gesagt, Remus?", fing nun Peter an. "Vertraust du uns nicht? Wir hätten dir doch helfen können!"
 

"Das siehst du falsch, Peter.", entgegnete Remus. "Ihr hättet mir nicht helfen können, ihr hättet euch in meiner Gegenwart nur in Gefahr gebracht! Natürlich vertraue ich euch, sonst hätte ich euch das heute nicht alles erzählt! Ich habe euch alle nur unheimlich gerne und ich hatte Angst euch zu verlieren, au die eine oder andere Weise."
 

In immer noch aufgeplusterter Haltung stand Peter da. Remus sah aus, als würde er gleich in sich zusammen sinken.
 

,Wie sehr muss er dieses Gespräch gefürchtet haben?', dachte Severus, doch dann stand James auf und ging zu Remus herum.
 

"Ich bin froh, dass du es uns gesagt hast.", erklärte er und legte den Arm um die Schultern seines Freundes. "Und irgendwie auch stolz. Es muss dich sehr viel Überwindung gekostet haben uns das so offen zu sagen. Ich bewundere das sehr. Du musst dir keine Sorgen machen, wir werden dich nicht verraten und wir werden uns auch nicht in Gefahr bringen, dass verspreche ich dir. Lass uns einfach Freunde bleiben, ja?"
 

Remus konnte darauf nicht antworten. Voller Glück umarmte er James einfach und kurz darauf saß die Gruppe zusammen, als wäre nichts gewesen. Remus erzählte viel aus seiner Kindheit, dass er die Vollmondnächte im Keller verbracht habe und dass er den Gang unter den Peitschenden Weide nur kennen würde, weil man ihn durch diesen zu einer verlassenen Hütte führte, in der er sich, ohne andere zu gefährden, verwandeln konnte. Nachdem nun auch wirklich nichts mehr zu erzählen war, trennte sich die Gruppe wieder, als Remus noch meinte:
 

"Würdet ihr den anderen aus der Clique gegenüber bitte Stillschweigen bewahren? Es ist nicht so, dass ich sie noch länger anlügen will, aber ich bin einfach noch nicht wirklich bereit dazu."
 

"Ist schon okay, Remus.", antwortete Sirius. "Sag es ihnen, wenn du glaubst, dass es richtig ist."
 

Daraufhin ging die Versammlung auseinander und auch wenn sie über ein schreckliches Thema gesprochen hatten, schienen alle irgendwie erleichtert.
 

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,Wir wollten darüber Stillschweigen bewahren.', dachte Severus. ,Wer hätte gedacht, dass wir darauf eine ganze Geschichte aufbauen würden?'
 

Und irgendwie steckte er da stärker drin, als er sich eingestehen wollte. Er hatte Remus überredet mit den anderen zu reden, doch danach ging es weiter. James hatte sich an ihn gewandt, weil er Remus beistehen wollte, und die beiden fanden schließlich den Weg über den Animagus-Zauber. Zu viert hatten sie, James, Sirius, Peter und er, trainiert, doch es wollte nicht wirklich klappen. Remus, dem sie inzwischen den Spitznamen "Moony" gegeben hatten, wusste nichts davon, es wusste sonst nur noch Lydia, die ihnen manchmal beigestanden hatte.
 

,Misslungene Verwandlungen korrigiert hatte.', dachte Severus und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

Doch es gab da noch etwas, dass ihn in wunderschöne Erinnerungen versetzte, wenn er sich in seine eigene Schulzeit zurückträumte, jemanden, den er nie vergessen würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-01-04T14:59:28+00:00 04.01.2009 15:59
Oh-ho, jetzt wird's spannend. Bedauere, keine Zeit für nen ausführlichen Kommentar. Nur so viel: Die Dialoge waren dieses mal leider wieder etwas steifer, dafür war mehr Handlung drinnne und es hat großen Spaß gemacht, das Kapitel zu lesen, auch weil man eben Details aus den Büchern wieder erkennen kann.
Von: abgemeldet
2005-10-31T08:29:35+00:00 31.10.2005 09:29
Ein tolles Kapitel!
Ja, Severus ist klug. Und Remus' Vater kann ich nicht leiden ... *grummel* Verlässt einfach Frau und Kind ... *hmpf* Aber wenigstens seine Freunde mögen ihn!

Bis bald!
Ciao,
'n erdling
Von:  Icchi
2004-10-12T08:47:46+00:00 12.10.2004 10:47
Tehehehe^^° diesmal nicht ersre *lach*

tolles Kapitel! Ich finde das richtig toll, wie Sev Remus unterstütz hat^^. Aber ich will wissen wie es weiter geht, denn in den Büchern mögen die sich ja nicht so wirklich <.<"
Und welche Geschichte müssen sie sich ausdenken? Und wen wird unser Sev nie vergessen?
Schnell weiter, ja?! Ô____Ô

HDL *knuddl*
Bye, deine Susa. *winkz* =^.^=
Von:  DarkEye
2004-10-11T14:55:54+00:00 11.10.2004 16:55
wau!! das war einfach super süss!! nein einfach genial!! wirklich super gut""""

mach schnell weiter und schreib mir dann damit ich dir immer nen kommi schreiben kann!!


bussal dark


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