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Feuer und Wasser

von

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Eskalation

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Feuer und Wasser

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Autor: Ju-chan

E-Mail: weissewoelfin@arcor.de

Teil: 4 / 15

Abgeschlossen: ja

Fandom: Original

Warnung: ganz viel sap, ab und an vielleicht depri

Disclaimer: Die beiden gehören mir! *hüpf*
 

Kommentar:
 

So, nextes Chapter!
 

Ich würde mich wieder mal über Kommentare freuen!
 

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Eskalation

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Die Woche verging und Riccardo besuchte Simon jeden Tag. Er erzählte ihm alles mögliche und der Kleinere hörte ihm zu - doch ohne ein Wort zu sagen.

Riccardo hatte irgendwie gehofft, dass Simon sich wenigstens ihm gegenüber öffnen würde, doch Pustekuchen. Simon war so verschwiegen wie immer.

Auch wenn der Ältere es nicht wollte, begann sich in ihm eine Unruhe deswegen auszubreiten. An einigen Tagen war er kurz davor gewesen, etwas zu Simon zu sagen, doch er hatte es sich jedes Mal verkniffen, bisher erfolgreich - bisher....
 

Riccardo saß heute schon seit ungefähr zwei Stunden bei seinem neuen Freund und dieser war noch schweigsamer als sonst. Geredet hatte er ja eh schon nicht, aber heute tat er sich auch mit dem Kopfschütteln schwer. Riccardo musste ihn manchmal zwei-, dreimal ansprechen, bevor Simon ihn wahrnahm.

/Was ist bloß los mit ihm? Langweile ich ihn so?/

Auf eine dementsprechende Frage, schüttelte Simon nur langsam den Kopf.

"Was ist es dann?" Riccardo wurde nervös.

Das kurze Schulternzucken von Simon machte es auch nicht besser.

/Ganz ruhig.... Riccardo, nicht aufregen... du weißt wie es endet, wenn du dich aufregst.../ Er atmete ein mal tief durch.

Simon starrte traurig aus dem Fenster.

"Simon?"

"...."

"Was ist mit dir?"

Wieder ein Schulternzucken.

"Mit dir ist was! Sag es mir bitte!"

Simons Lippen glichen einem schmalen Strich, so fest presste er sie zusammen, in sein Gesicht war ein bitterer Ausdruck getreten.

"Denk jetzt bitte nicht: Er weiß doch, dass ich nicht rede! Simon! Du kannst sprechen! Das weiß ich! Das wissen die Ärzte, Pfleger, Therapeuten... und du weißt es selber auch!!!" Riccardo wurde lauter.

Erschrocken blickte Simon ihn an und schüttelte nur den Kopf.

"Doch! Du kannst reden! Tu es für mich! Sag was! Und wenn es nur mein Name ist!!!"

Wieder ein Kopfschütteln.

Riccardo war von dem Bett, auf dem er bis eben noch gesessen hatte, aufgesprungen und lief nun nervös im Zimmer auf und ab.

"Und hör auf mit diesem dämlichen Kopfschütteln. Es macht mich nervös und ich will nicht nervös werden! Und du willst es auch nicht, glaub mir!"

Nun erhob sich auch Simon. Mutig griff er nach Riccardos Handgelenk und hielt ihn daran fest. Doch der Ältere zischte nur ein "Fass mich nicht an!!!" und machte ruppig seinen Arm los. Simon zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt.

"Warum redest du nicht mit mir? Denkst du, es interessiert mich nicht, was du bisher so gemacht hast? Hältst du es nicht für nötig, mir auch mal mündlich auf meine Fragen zu antworten? Glaub mir, es hilf, wenn man über seine Probleme spricht!!!" Riccardos Stimme wurde lauter, gespannter und sein Gang schneller. Immer wieder die gleiche Strecke vom Fenster zur Tür. Auf und ab und auf und ab....

Simon war die Angst deutlich anzumerken und er stellte sich Riccardo in den Weg. Dieser wollte an ihm vorbei gehen oder der Jüngere breitete seine Arme aus. Riccardo stoppte und warf ihm einen giftigen Blick zu.

"Du kannst doch sprechen!!! Ich versteh dich nicht! Es bereitet mir Kopfschmerzen! Ich denke die ganze Nacht über dich nach! Du tust mir leid, aber es macht mich wütend, dass du mir nicht erzählst, was mit dir los ist!"

Riccardo begann am ganzen Körper zu zittern.

"Oder willst du einfach nicht reden? Hältst du es nicht für nötig? Siehst du in mir bloß jemanden, der dich beschäftigt? Der so blöd ist, sich mit dir hinzusetzten und dir Geschichten erzählt? Simon! Ich will dein Freund sein! Und Freunde erzählen sich alles. Du weißt jetzt schon so gut wie alles aus meinem Leben... Gib's zu, du willst nicht mein Freund sein! Du hast mich die ganze Woche nur ausgenutzt!"

Simon schüttelte wild den Kopf.

"Doch, du hast mich nur ausgenutzt... und langsam werde ich dir langweilig. Deshalb hast du heute nur geradeaus gestarrt und mich nicht beachtete. Das war's, oder?"

Simon schüttelte wieder mit dem Kopf.

"ACH! Ich sagte, du sollst mit diesem VERDAMMTEN Kopfschütteln aufhören!!!!"

Riccardo vergrub seine Hände bei sich im Haar. Seine Augen waren weit aufgerissen und er begann sich selbst an den Haaren zu zerren.

Simon standen schon die Tränen in den Augen, denn er hatte keine Ahnung, was auf einmal in seinen Freund geraten war.

Riccardo war doch immer der fröhliche Junge, der ihn aufgebaut hatte. Und was er ihm hier vorwarf, stimmte doch alles nicht. Er wollte sein Freund sein. Und er wollte auch reden, doch es ging nicht.... so sehr er sich auch bemühte... es klappte nicht, viel zu groß war seine Angst....

Verzweifelt unterdrückte er das Kopfschütteln, da er seinen Freund nicht noch mehr aufregen wollte und beobachtete, wie dieser sich an den Haaren zu ziehen begann.

Erschrocken griff er nach Riccardos Hand und versuchte sie zu lösen, doch Riccardo stieß ihn grob aufs Bett.

"Ich sagte, du sollst mich nicht anfassen, du gemeiner Lügner!!! Ich dachte echt, wir sind Freunde! Du warst der erste richtige Freund, den ich hatte. Den ich glaubte zu haben, muss ich wohl eher sagen. Alle haben mich immer stehen gelassen. Spätestens, als sie merkten, dass ich schnell wütend werde. Dass ich nicht ganz normal bin. Deshalb haben mich meine Alten hier hergebracht. Doch was soll ich hier? Hier wird es auch nicht besser! Hier dreh ich höchstens noch durch. Hier treffe ich Leute wie dich. Die mich belügen und mir Dinge vorspielen. Ich will hier raus! ICH WILL HIER RAUS!"

Total außer sich gab Riccardo dem leeren Bett, welches neben Simons stand, einen Stoß und schob es gewaltsam gegen den Schrank, der dort an der Wand stand. Immer wieder wiederholte er die letzten Worte und brüllte sie so laut er konnte.

Mit seiner ganzen Kraft fing er an gegen das Bett zu treten und auf es einzuschlagen, nur um den inneren Druck, der ihn quälte, los zu werden. Er musste sich abreagieren. Und das letzte bisschen Verstand, das sich bei ihm noch nicht verabschiedet hatte, mahnte ihn, das nicht an Simon zu tun. Auch wenn eine innere Stimme brüllte, dass er so seine angestaute Wut loswerden könnte.

Simon, der das Ganze mit einem angsterfüllten Blick beobachtet hatte, griff nun endlich zur Klingel und drückte zig mal den kleinen Knopf, der den Pflegern einen sehr dringenden Fall anzeigte.

Doch kaum hatte er die Hand von der Klingel genommen, öffnete sich auch schon die Tür und Sandro stürmte in den Raum. Der Lärm war also nicht unbemerkt geblieben.

Mit lautem Gefluche stürzte er sich auf den immer noch wütenden Riccardo, welcher beständig auf das Bett einhämmerte. Von hinten schlang er seine Arme um den kräftigen Leib und zwang Riccardo so, still zu halten, auch wenn dieser immer noch rasend in seinen Armen zuckte und sich wand. Endlich betrat auch ein Arzt den Raum und spritzte dem vor Wut schäumendem Jungen ein Beruhigungsmittel. Dieser wand sich noch ein paar Sekunden schreiend in Sandros Armen, dann wurde er ruhiger und verlor nach einigen Minuten des Widerstandes das Bewusstsein.

Sandro atmete erleichtert auf und ließ den Jungen zu Boden gleiten.

Wütend wandte er sich zu Simon um und meinte laut:

"Was hast du mit ihm gemacht?"

Doch als er sah, dass Simon stumm vor sich hin weinte, taten ihm seine Worte schon wieder leid. Langsam ging er auf den aufgeregten Jungen zu und meinte beruhigend:

"Pscht! Schon okay, Simon. Ganz ruhig! Ich weiß, dass du nichts mit ihm gemacht hast, ich weiß. Das ist nun mal Riccardo. Ab und an dreht er so durch. Hat er dir das nicht erzählt?"

Ein schwaches Kopfschütteln von Simon.

"Keine Sorge. Der wird wieder. Er schläft jetzt erst mal ein paar Stunden, und dann ist er wieder der Alte, glaub mir. Hör auf zu weinen, ja?"

Simon wischte sich trotzig die Tränen weg, dann zog er seine Beine zu sich auf das Bett und umfing sie mit seinen Armen. Er rollte sich schützend zusammen.

Sandro seufzte tief und nahm dann die Bettdecke, um sie um die Schultern des Kleineren zu legen.

"Dir wird noch kalt werden, hm?! So, ich muss jetzt gucken, was Riccardo macht..."

Damit drehte er sich um und eilte dem Arzt und ein paar weiteren Pflegern hinter her, die den schlafenden Riccardo auf dessen Zimmer getragen hatten. Als er dort ankam, schien der Arzt gerade seine Untersuchung beendet zu haben und blickte nachdenklich auf den Jungen vor sich. Sandro stellte sich neben ihn.

"Wie geht es ihm?"

"Er schläft, und das wird er wohl auch die nächsten Stunden. Sandro, sag mir bitte was dort drinnen los war! Warum war er bei Simon?"

"Die beiden haben sich in dieser Woche so gut verstanden und Riccardo war jeden Tag bei ihm. Er hat ihm gut getan. Simon hat gelächelt, hat ihm Antworten gegeben, wenn er auch nicht geredet hat. Ich hab keine Ahnung, was dort drinnen vorgefallen ist. So hab ich Riccardo noch nie erlebt. Sind das die Wutanfälle, wegen denen er hier ist?"

"Ja... das sind sie wohl... und ich dachte unsere Therapie schlägt an. Er war doch so friedlich bisher... Na ja... ich hab der Schwester gesagt, dass zu seinen täglichen Tabletten eine Beruhigungstablette hinzu kommt. Achte bitte darauf, dass er sie nimmt. Wir müssen mit ihm über diesen Vorfall reden...." Damit wandte sich der Arzt der Tür zu und verschwand.

Sandro sah auf den schlafenden Riccardo hinunter und strich ihm sanft eine kupferrote Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie kam es bloß zu diesem Streit? Was war der Auslöser? Riccardo war doch immer so gut gelaunt gewesen, nach den Besuchen bei Simon.

Ratlos verließ auch er den Raum...

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TBC

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-11-06T11:26:00+00:00 06.11.2004 12:26
hei!
bitte schreib bald weiter! spannend! beide tun mir sehr leid und ich will wissen was mit simon passiert ist!! aber das erfahren wir alle wahrscheinlich im laufe der geschichte! *eifrigwart*
lg raffinage
Von:  Ryon
2004-11-01T20:08:13+00:00 01.11.2004 21:08
Also ich kann den anderen Beiden eigentlich nur zustimmen ;_; *simon und riccardo mal pattpatt*
Hoffe, dass es bald weiter geht!

Glück Auf!
Ryon ^_-
Von:  Deedochan
2004-11-01T17:46:37+00:00 01.11.2004 18:46
Riccardo tut mir wirklich leid!! Da macht er sich so eine Mühe und dann redet Simon nicht *snif* Zum Glück hat er nicht seine Wut an Simon ausgelassen! Aber was denkt denn Simon jetz von ihm?? Bin schon gespannt, wie es weiter geht und mach schnell weiter, ja?? *ganz lieb guck* Ach ja: Danke, dass du mir eine ENS geschrieben hast!! Kannst du mir wieder eine schiken??

Bussal
Deedochan
Von:  YU-Rl
2004-11-01T16:04:03+00:00 01.11.2004 17:04
*schnief*
armer riccardo... ;________________;
er tut mir leid...und simon auch...*drops*

so...ich wart dann ma aufs nächste kapi...*rumwusl*

mfg
des azu-viech xD


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