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Auf immer und ewig

von

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Der letzte Schritt

Die Sonne war bereits unter gegangen ehe Link die Schloßmauer erreichte. Im Schatten der Nacht krochen böse Kreaturen umher, auf der Suche nach Menschen, die um diese späte und gefährliche Zeit noch umherwanderten. Doch keiner dieser Dämonen hatte es gewagt den Herrn der Zeiten anzugreifen.

"Hihihihiiii...du wirst sterben Junge..., kicherte ein verrücktes Irrlicht, das zwischen Link und der Zugbrücke des Schloßes plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Erschrocken scheute Epona vor dem ünerwünschten Geist, doch nach ein paar beruhigenden Worten von Link wurde es wieder ruhig und vertraute auf seinen Herren, der es langsam auf das Irrlicht zureiten ließ.

" Der Großmeister des Bösen erwartet dich bereits und du Dummkopf, willst ihn wohl mit Pfeil und Bogen niederwerfen? Hahaha..ihr Menschen seid solch ein närrisches Volk.", lachte es erneut widerwärtig auf.

"Scher dich weg! Sonst wirst du statt deinem dunklen Meister meine Pfeile zu spüren bekommen!...auch wenn es eine Verschwendung wäre auch nur einen Pfeil nach dir zu schießen.." fügte Link genervt hinzu und beobachtete ein wenig belustigt wie das plötzlich ängstliche Irrlicht den Weg freigab und zur Seite schwebte. Zwar konnten diese kleinen Biester so manch einen Abenteurer ins Verderben locken, doch wenn es drauf ankam wurden diese vorlauten Geister zu verweichlichten Feiglingen.

Link ritt ohne es eines weiteren Blickes zu würdigen an ihm vorbei auf das Schloß zu. Er durfte sich nicht von solchen Kleinigkeiten aufhalten lassen und wertvolle Zeit verschwenden.

"Herr? Wenn der dunkle Herrscher mit Euch fertig ist, bekomme ich dann Eure Seele? Es wäre mir ein Vergnügen sie durch die Schattenwelt zu jagen! Lebt wohl und sterbt ehrenvoll, so wird eure Seele noch mehr wert sein.." kicherte der irre Geist und bevor Link etwas erwidern konnte war es bereits verschwunden.

Mit einem Kopfschütteln ließ er seinen Blick schließlich auf die zerstörte Zugbrücke gleiten deren übriggebliebenen Trümmerteile nun im kalten Bach, der um das Schloß herum floss, lagen. Der Vollmond spiegelte sich in dem stetig dahinfließenden Wasser und verschwand nur dann, wenn dunkle Wolken sich vor ihn schoben. Während Epona nun langsam durch das spritzende Wasser trabte legte Link seine rechte Hand auf einen weißen Marmorstein der Schloßmauer und schloss die Augen.

Bilder von schreienden Menschen drängten sich in seinen Kopf.

Eine dunkelhaarige Hylianerin mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm rannte wie so viele anderen über die Zugbrücke um ihr Leben. Überall neben ihr brachen die Häuser zusammen, von den schrecklichen Flammen in die Knie gezwungen. Erschöpfung machte sich in ihr breit doch sie musste weiter, schon um das Leben ihres geliebten Kindes wegen. Plötzlich traf sie ein Pfeil in den Rücken und sie stolperte nach vorne; fast wäre sie hingefallen wenn ihre Hand nicht Halt an der nun von Ruß schwarzen Mauer gefunden hätte.

"Lauf weg kleines...Mama kann nicht mitkommen..aber ich komme später nach..egal, was auch passieren mag, ich möchte das du stark bleibst und nie vergisst, dass Mama und Papa die lieben...und jetzt lauf!" keuchte sie mit schwächer werdender Stimme und streichelte noch ein letztes Mal über die weichen lockigen Haare ihrer kleinen Tochter.

"Aber Mama, ich will nicht weg von dir. Ich habe Angst! Komm mit..bitte..." flehte die Kleine schluchzend ihre Mutter an.

"Mach dir keine Sorgen...Mama kommt gleich nach..ich liebe dich.."

Als die Kleine schluchzend und erst zögernd schließlich aber doch mit den anderen Bewohnern nach Kakariko flüchtete sah Link wie die Frau nach vorne kippte, während hinter ihr die Flammen, ausgelöst von Ganondorf und seinen Kreaturen, in den Himmel schlugen und schwarzer, alles erstickender Rauch ihm die Sicht nahm.

Erschrocken riss Link die Augen auf und zog seine Hand ruckartig zurück, als hätte er sich an den Marmorsteinen verbrannt. Diese schreckliche Tragödie hatte sich vor sieben Jahren abgespielt, kurz nachdem Link in der Halle der Weisen gebannt wurde. Obwohl um ihn herum nun wieder diese tote Stille war, nur unterbrochen von dem Plätschern des Baches, konnte er die Schreie, das Brechen von Holz und das Knistern des Feuers noch immer in seinem Kopf, nein, in seinem Herzen hören.

"Ganondorf..das wirst du büssen.."flüsterte er wütend und trieb Epona an wild loszugaloppieren.
 

Ganondorf fuhr mit seinen großen langen Fingern über die hölzerne Armlene seines Throns, der einst dem König von Hyrule, Zeldas Vater, gehört hatte.

Wie sollte er weiterhin vorgehen? Link war auf dem Weg zu ihm, das spürte er. Doch der Schwertkämpfer war sicher nicht gekommen um ihm das Triforce-Fragment auszuhändigen. Nein, er spürte dessen gnadenlosen Zorn und wusste, dass er gegen ihn kämpfen würde.

"Welch ein Jammer..." sprach der dunkle Herrscher zu sich selbst. Das Triforce Fragment würde nun unerreichbar für Ganondorf werden, da er es mit Link zusammen in die ewige Finsternis verbannen würde. Aber dieser blonde Schwächling hatte es so gewollt. Niemand widersetzte sich dem Großmeister des Bösen ohne dafür mit dem Leben zu bezahlen. Außerdem war dieses Unterfangen geradezu lächerlich, da Link ohne Schwert gegen Ganondorf kämpfen wollte. Welch selbstmörderisches Vorhaben...

Ganondorf würde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als die schwere Tür zu dem großen Thronsaal aufgeschoben wurde. Ärgerlich über den Stöhrer stand er wütend auf und betrachtete sein Gegenüber. Da die einzigste Lichtquelle in diesem Raum von den Kerzenständern, die in einer Reihe von der mit Steinen verzierten Tür bis zum Thron standen, ausging, konnte er zunächst nur schemenhafte Umrisse des Stöhrenfrieds erkennen.

"Wenn dir dein armseliges Leben lieb ist, hast du besser einen triftigen Grund hier einfach so hereinzuplatzen!" brüllte er seinen Lakeinen an. Dieser allerdings schritt unbeeindruckt weiter auf ihn zu wobei die brennenden Kerzen flackerten wenn er an ihnen vorbeilief.

Erst jetzt, wenige Meter vor dem dunklen Herrn erkannte er, dass es eine Gerudokriegerin war, die uneingeladen und scheinbar ohne jeglichen Respekt hier hereingestapft war.

"Was willst du hier Weib? Verschwinde, bevor ich dir den Kopf abschlage!" befahl er gewohnt gebieterisch.

Die hallenden Schritte der Kriegerin verstummten und zum ersten Mal, seit sie den großen mit Marmorsteinfließen gekachelten Saal betreten hatte hob sie ihren Blick und sah ihm in die Augen. Das silberne Mondlicht, das Schwach durch ein großes Fenster rechts von Ganondorf fiel, schien der Kriegerin ins Gesicht. Ganondorf erkannte endlich wer ihm gegenüberstand und sog geschockt die Luft ein.
 

Der schwarze Mantel der Nacht hatte sich über die menschenleere Stadt gelegt und tauchte alles in eine tödliche Dunkelheit. Jedes Gebäude das hier einst gestanden hatte war bis auf die Grundmauern niedergebrannt und einzig die verkohlten und rußschwarzen Gerippe der zerstörten Häuser machten noch stumme Andeutungen das hier einst Menschen gelebt haben sollten. Es roch seltsamerweise noch immer nach Rauch, obwohl dieses Masacker bereits sieben lange Jahre her war. Epona hatte es schwer weiter voranzukommen, da überall auf den Pflastersteinen Trümmer und Steine lagen, sodass Link schließlich vom Rücken seiner treuen Begleiterin sprang und allein weiterging. Als Epona ihm jedoch weiterhin hinterhertrabte drehte er sich traurig lächelnd zu ihr um und streichelte sie liebevoll.

"tut mir leid aber ab hier muss ich allein weiter....dies ist nicht der richtige Ort für ein Pferd. Lauf jetzt zu Malon. Sie macht sich sicher schon Sorgen um dich...machs gut..." flüsterte er und mit seinem wahrscheinlich letzten Blick auf dieses Tier drehte er sich um und ging allein weiter, nur beobachtet von den anklagenden Ruinen.

Nach etwa 15 Minuten konnte er es endlich in seiner vollen Größe erkennen: Ganondorfs Schloss.

Nichts mehr erinnerte an den Wohnsitz des Königs und seiner Tochter. Die einst schneeweißen Steine waren alle von einem unnatürlich glänzenden Schwarz. Sie erinnerten Link an die glatten glänzenden Schuppen eines riesigen schwarzen Drachens.

Das Schloss erstreckte sich bis hoch in den Himmel hinein und hob seine Türme wie Speere in den Himmel und vor dem unheinlichen Koloss lagen noch immer ein paar Trümmer des früheren Schlossen auf der ausgetrockneten unfruchtbaren Erde.

"Da bist du da Kleiner. Ich habe befürchtet das du kommst. Willst du gegen den schwarzen Lord kämpfen? Ohne Schwert?" Eine Gestalt mit im Wind wehendem langen Haar saß auf einem nur noch Bruchstückhaft erhaltenem Torbogen und beobachtete Link neugierig. Als dieser näher heranschritt erkannte er wer diese Frau mit dem roten Haar war.

"Hallo Nabooru. Lang nicht mehr gesehen.....was willst du hier?" sagte er mit tonloser ernster Stimme.

Sie sprang mit einer fließenden Bewegung von dem etwa drei Meter hohen Torbogen und landete so geschmeidig wie eine Katze wenige Schritte vor ihm.

"Dich warnen. Willst du ihm wirklich ohne Schwert gegenübertreten? Es ist keine Schande vor dem sicheren Tod umzukehren, denn noch kannst du zurück. Willst du dein Leben wirklich so leichtfertig aufs Spiel setzen? außerdem..." begann sie, brach aber aprubt ab und sah verlegen auf den Boden.

Link blickte sie immer noch ernst an und trat einen weiteren Schritt auf sie zu.

"Außerdem was?"

Als sie in seine kalten entschlossenen blauen Augen sah konnte sie den Zorn auf Ganondorf förmlich spüren.

"Die Prinzessin scheint sich nun völlig auf Ganondorfs Seite geschlagen zu haben. Es tut mir leid Link, aber wenn du gegen ihn kämpfst musst du erst an ihr vorbei."

Kurz, nur für den Bruchteil einer Sekunde flackerte etwas in seinen Augen auf, verschwand dann aber wieder sofort. War es Schmerz? Trauer? Hass?

Was auch immer diese kurze Gefühlsregung gewesen sein mochte, es änderte nichts an seiner kalten Fassade.

"Wenn sie sich mir in den Weg stellt....muss und werde ich gegen sie kämpfen..." damit schritt er schnell an ihr vorbei, ohne ihr noch einmal die Chance zu geben in seinen Augen zu lesen.

Erst einen Schritt vor dem schwarzen Tor machte er halt und drehte sich noch einmal zu ihr um.

"und wenn es sein muss...werde ich sie töten.." fügte er mit einem traurigen Flüstern hinzu.

Damit lies er die Gerudokriegerin sprachlos stehen und eilte hinauf in sein sicheres Ende.

"Du würdest sie nicht töten..doch solltest du es tatsächlich tun, würdest du ihr folgen...leb wohl Link.."flüsterte Nabooru und starrte ihm noch Minuten nach, während der sich anbahnende Sturm immer stärker wurde und ihr rotes Haar im Wind fliegen ließ. Was auch immer geschieht..einer von euch beiden wird heute sterben. Entweder du, Link, oder aber deine Prinzessin, die schon längst nicht mehr zu dir gehört. Und mit der Gabe der Vorraussehung wusste sie, dass es allein von ihm abhinge wer sterben würde.

" Ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung. Doch was auch immer du tust, einer von euch beiden wird heute sterben...." murmelte sie während der Wind ihre Tränen von ihrer Wange hinfort trug.
 

Okay...also ich hoffe mal es ging einigermaßen. Hatte irgendwie recht wenig Zeit fürs Schreiben in letzter Zeit. Hoffentlich hats euch gefallen. Für das nächste Kapitel kann ich nur so viel verraten: es stirbt wirklich jemand. Wer das allerdings sein wird und warum erfahrt ihr erst nächstes Mal. Lieber Gruss vivi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nabooru
2005-06-21T13:39:53+00:00 21.06.2005 15:39
Hach, wirklich schön. Dein Schreibstil ist echt toll... wie du alles so toll schilderst... *träum*
Dieses Kapitel war wieder genial.
Und bis auf ein paar kleinere (Tipp-) Fehler ist mir auch nur folgendes aufgefallen:

'Nach etwa 15 Minuten konnte er es endlich in seiner vollen Größe erkennen'

Diese Angabe '15 Minuten' passt da einfach nicht richtig hin. Besser wäre wohl: 'Nach kurzer Zeit' oder 'Nicht viel später'
Außerdem schreibt man Nabooru im Englischen, auf Deutsch wird ihr Name jedoch Naboru geschrieben.

Ansonsten will ich meeeehr von dieser tollen Story XD
Wer wohl stirbt? Hoffentlich nicht Link... aber Zelda auch nicht, die mag ich irgendwie genauso ;_;
Am besten wäre, wenn Ganondorf den Löffel abgeben würde *muhahahaha*
Ich bin auf jeden Fall schon mal neugierig!


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