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Rufe der Vergangenheit

von

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Überraschungen

VI Überraschungen

Sie hatte es gerade noch geschafft, vor der Ankunft der Gesandten in den Großen Thronsaal zu kommen. Aber sie hatte sich ziemlich beeilen müssen. Ihre Wangen waren noch gerötet vom Laufen, und Mars, rechts neben ihr stand, stupste sie mit dem Ellenbogen an."Na, hast Du mal wieder verschlafen?"Auf ihre eigene Bitte hin hatten sich die Senshi angewöhnt, sie mit ihrem Name und "Du" anzureden, sie kam sich so uralt vor, wenn sie von Freunden mit "Hoheit" angesprochen wurde. Sie grinste nur einmal etwas schief, und beschloß, ihrer Freunden demnächst etwas kleines, glitschiges ins Bett zu legen. Dann klopfte der Herold dreimal mit seinem Stab auf den Boden."Seine Majestät, Prinz Endymion von Elusion!" Sereniti musterte ihn verstohlen. Gut sah er ja aus, das mußte sie zugeben. Er war groß, breitschultrig und schlank. Seine tiefschwarzen Haare sahen nach einem geordneten Chaos aus, bestimmt hatte eine Dienerin ziemlich lange gebraucht, um sie in Ordnung zu bringen, aber sie waren zu widerspenstig und hielten nicht lange. Die blauen Augen blickten aufmerksam durch den Saal, und es hatte den Anschein, als würde ihnen nichts entgehen. Dem Prinzen folgten vier Männer in einer zweiteiligen grauen Uniform. Der erste trug langes weißes Haar und seine Augen waren eisblau. Der zweite war schlanker und hatte blondes, gelocktes Haar, das hinten von einem Band zusammengehalten wurde. Der dritte hatte dunkelbraunes, etwas rötliches langes Haar, das den Rücken leicht gewellt hinunter fiel. Nur der vierte hatte kurzes blondes Haar. Prinz Endymion trat vor den Thron von Königin Sereniti und verbeugte sich. Die Königin nickte leicht mit dem Kopf. "Sprecht, mein Prinz. Was führte Euch dazu, den weiten Weg zwischen unseren Königreichen zu überwinden?" "Meine Königin, die Priesterinnen des Goldenen Kristalls haben eine merkwürdige dunkle Energie entdeckt, die vermutlich eine Bedrohung für die Erde sein kann. Sie möchten Euch bitten, mit der Macht des Silberkristalls uns zu helfen, die Herkunft dieser Energie zu finden." Königin Sereniti nickte langsam, dann antwortete sie:"Wir werden Euch die Antwort heute abend mitteilen!" Damit stand sie auf. Das war das Zeichen, daß die Audienz beendet war. Der Prinz erhob sich und drehte sich zu seinen Begleitern um. Sereniti beobachtete ihn weiter, so daß sie zuerst nicht bemerkte, daß ihre Mutter auf sie zukam. "Kommt, wir müssen reden."Erstaunt folgten die fünf Mädchen der Königin. Sereniti war zwar nicht überrascht, daß ihre Mutter mit ihre reden wollte, aber sie verstand nicht unbedingt, was die Senshi dabei sollten. Sie gingen in den kleinen Raum, der neben dem Arbeitszimmer der Königin lag. Dort bekam Sereniti auch ihre Unterrichtsstunden erteilt. "Ich möchte, daß ihr alle mit dem Prinzen auf die Erde reist und dort diese Energie überprüft. Es wird gut für eure Ausbildung sein."Das war alles. Keine weiteren Erklärungen, nichts. Sereniti schluckte."Und, was ist mit Talisien?" Ihre Mutter schaute sie an."Er wird hier bleiben.""Ich möchte ihn aber nicht gerne alleine lassen! Nicht jetzt!" Die Königin schüttelte den Kopf. "Nein. Dies ist eine Aufgabe in der Du das Königreich des Silberjahrtausends vertrittst. Talisien ist keiner, der zu uns gehört. Außerdem wird es ihm guttun, eine Weile von dir getrennt zu sein, meine Tochter."Das war hart. Für sie war er immer wie ein Bruder gewesen, er gehört dazu! Aber sie erkannte, daß ihre Mutter recht hatte. --------------Später am Abend, vor dem offiziellen Ball, der zu Ehren der Gäste abgehalten wurde und auf dem die Königin ihren Entschluß mitteilen würde, betrat die Königin das Gemach ihrer Tochter. Die Prinzessin des Königreiches des Silberjahrtausends, die Erbin der Macht des Silberkristalls saß auf ihrem Bett, in den Armen ihren alten Soffhasen, den ihr irgend jemand zu ihrer Geburt geschenkt hatte. Nur die Königin wußte, von wem er war; von Erretanos, König von Elusion, Beschützer der Erde, Diener des Goldkristalls und Vater von Prinz Endymion. Die Königin seufzte. Damals war alles so anders gewesen. Ihre Tochter blickte noch nicht einmal auf, als sie das Zimmer betrat. Sie schloß leise die Tür.
 

"Schmollst Du?"
 

"Nein. Aber ich mache mir Sorgen!"
 

Die Königin setzte sich auf die Bettkante.
 

"Um Talisien?"
 

Ihre Tochter nickte.
 

"Ja, er hat sich verändert, seit..."
 

"Seit wann?"
 

"Seit ich ihm beim Harfespielen zugehört habe!"
 

Die Königin sah ihre Tochter scharf an.
 

"Was ist passiert?"
 

Und die Prinzessin erzählte. Sie erzählte alles, von dem unfreiwilligen Zuhören, von Talisiens Wissen in Kräuterkunde, und von ihrem Gespräch heute vor der Audienz.
 

Königin Sereniti seufzte.
 

"Ich glaube, es wird ganz gut sein, wenn Du ihn eine Weile nicht siehst, für euch beide! Ich hatte manchmal den Eindruck, als würdet ihr auf einer Wolke schweben, ohne jeden Bezug zur Realität. Aber das darf nicht sein, denn Du bist die Mondprinzessin, du darfst nicht vergessen, wer Du bist, was deine Aufgabe ist, auch wenn Du es noch so gerne möchtest."
 

Sereniti schluckte. Dann nickte sie.
 

Die Königin seufzte.
 

"Gut, ich erwarte Dich dann in 10 Minuten vor dem großen Ballsaal!"
 

--------------
 

Sie schluckte. Damals waren ihr viele Gedanken durch den Kopf gegangen. Sicher, sie hatte immer gewußt, daß sie nicht immer so würde leben können, wie sie es in diesen letzten Jahren getan hatte, aber trotzdem war es schwer, das jetzt einfach so hinnehmen zu müssen. Wenn sie jetzt im Nachhinein darüber nachdachte, dann war sie ziemlich sicher, daß ihre Abneigung gegen das "Senshi-Sein" in dieser Zeit entstanden war. Aber dann seufzte sie. Sie hatte nun wirklich keine Zeit, sich damit zu beschäftigen. Sie stand auf, schob die Kommode vor die Tür und setzt sich im Schneidersitz auf den Boden. Dann schloß sie die Augen und beschwor die Erinnerungen an die Unterrichtsstunden mit ihrer Mutter hervor.
 

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"So, ich denke, das dürfte als Anregungen genügen. Ihr habt jetzt 15 Minuten, um diese Aufgabe zu behandeln."
 

Der Lehrer drehte sich um und schrieb noch einige Konstanten an die Schiefertafel, die hinter ihm hing.
 

Ami seufzte. Sogar hier mußten sie Tests schreiben, zum Glück waren diese allerdings für sie weniger relevant. Allmählich fing sie, ebenso wie die meisten anderen, an zu zweifeln, was das alles hier sollte. Aber sie hatte sich geschworen, es zu akzeptieren. Und heute sollte dann Hotaru's Weihe zur Priesterin sein, vielleicht würde das etwas neues in ihre Angelegenheiten bringen. Sie seufzte wieder. Darüber würde sie sich später den Kopf zerbrechen, jetzt sollte sie sich ersteinmal um die Aufgabe kümmern. Denn trotz allem, was sie und Setsuna bisher in diesem Unterricht geleistet hatten, war die Mehrzahl der anderen immer noch der Ansicht, daß Mädchen nicht intelligent genug für Naturwissenschaften seien. Aber nicht mehr lange, das schwör sich Ami.
 

--------------
 

"Gut, die 15 Minuten sind um, bitte gebt Eure Zettel nach vorne!"
 

Der Lehrer, Sir Secneis, warf nur einen kurzen Blick auf die Tests, dann fing er sofort mit der Besprechung an.
 

"Es sollte ein Schwert durch eine Elektrolyse verhärtet werden, es waren die Stromstärke, die Dichte des Metalls, mit dem das Schwert versiegelte werden sollte, die Maße des Schwertes und die Dicke der Metallschicht auf dem Schwert gegeben. Unbekannt war die Zeit, die die Elektrolyse dauerte. Wie komme ich zu dieser Unbekannten? Rafael, könntest Du uns da helfen?"
 

"Also, ich bin noch soweit gekommen, daß ich die Grundgleichung aufgeschrieben habe, aber nachher hatte ich einfach zu wenig Zeit!" Immerhin, er hatte zumindest genug Ehrgefühl, um rot zu werden.
 

Der Kurs grinste, eigentlich war Rafael einer der gescheitesten Jungen dieses Jahrgangs, nur bei Chemie scheiter es bei ihm.
 

"Nun, Ami, bist Du denn weiter gekommen?"
 

Diese nickte.
 

"Also, ich habe ersteinmal mit Hilfe der Dicke der Metallschicht und der Maße des Schwertes das Volumen des Metalls ausgerechnet, daß gebraucht wird. Dann habe ich dieses Volumen mit der Dicht multipliziert, um an die Stoffmasse m zu kommen, und diese dann auch in die Grundgleichung der Elektrolyse eingesetzt. Allerdings muß man hierbei dann auch noch bedenken, daß mit der Molaren Masse M im Zähler multipliziert werden muß, da man normalerweise nur die Stoffmenge n einsetzt. Aber, mit Verlaub, Ihr habt vergessen, anzugeben, um welches Metall es sich hier handelt. Denn so kann man ja nicht wissen, ob es ein einwertiges, ein zweiwertiges oder ein dreiwertiges Metalls handelt. Dies braucht man ja, um die Zahl der Elektronen, die betätigt werden, zu bestimmen!"
 

Sir Secneis lächelte.
 

"Bravo, das war ausgezeichnet. Ich lasse euch bis morgen Zeit, damit ihr die exakte Zeit ausrechnen könnt."
 

"Wieso bis morgen?" Ami war etwas irritiert.
 

Setsuna grinste.
 

"Weil hier nicht jeder so ein kleines grünes Gerät hat wie Du!"
 

"Oh!"
 

"Was für ein Gerät?"
 

Rafael schien ernsthaft von Amis Vortrag beeindruckt zu sein.
 

Diese streckte die Hand aus, konzentrierte sich und lies ihren Handcomputer erscheinen.
 

"Mit diesem Gerät kann ich so gut wie alles berechnen. Ich brauche nur die Daten einzugeben."
 

Sie tippte die Daten, die an der Tafel standen ein und lies sich das Ergebnis geben.
 

"Wenn ich mich nicht vertippt habe, "
 

"Was sowieso das erste Mal gewesen wäre..." fügte Setsuna mit einem Grinsen hinzu, was ihr einen schiefen Seitenblick Amis eintrug,
 

"dann müßten da 48744 Sekunden bei rauskommen, das sind 812,4 Minuten, bzw. 13,54 Stunden."
 

"Super, ich würde sagen, Du hast dich nicht vertippt!"
 

Ami grinste.
 

"Danke Sir, aber ich habe ihn auch schon so oft benutz, daß ich mich einfach nicht vertippen kann!"
 

"Und wie funktioniert das Teil?" fragte Rafael.
 

Ami seufzte.
 

"Wenn ich dir das erklären sollte, dann würden wir dazu die ganze Nacht brauchen. Dazu fehlt mir allerdings die Zeit, denn wir sollen bei der Weihe von Hotaru zuschauen!"
 

"Und bei deiner Weihe!"
 

Sie drehte sich um, völlig verwirrt. Sie verstand nicht, was das sollte. In der Tür stand Miraha, neben ihr Hotaru, und beide lächelten.
 

"Du wirst ebenso wie die Kriegerin der Zerstörungen und Wiedergeburten wirst Du heute deine Priesterinnenweihe erhalten. Du hast bewiesen, daß Du auf das Neue bereit bist, mehr war niemals unsere Aufgabe."
 

Dann fing Ami an zu strahlen. Sie begriff nun den Sinn ihres Aufenthaltes hier auf dieser Insel.
 

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Er zögerte. Obwohl er spürte, daß um ihn herum alles hell war, und vermutlich die Sonne schien, wollte er nicht die Augen aufmachen. Es war angenehmer so. Er hatte so einen schönen Traum gehabt. Aber es war eben nur ein Traum gewesen. Er seufzte, dann schlug er doch die Augen auf. Er blinzelte, denn das helle Sonnenlicht blendete ihn. Dann runzelte er die Stirn. Anscheinend schlief er doch noch, denn vor ihm, auf einem Stuhl saß sein erster Offizier, Conzyte.
 

"Guten Morgen, mein Prinz! Habt Ihr gut geschlafen?"
 

Da erinnerte er sich. Was allerdings nach seinem Versuch, die Prinzen des Himmels zu erwecken passiert war, das wußte er nicht.
 

"Ihr seid in Ohnmacht gefallen, aber die Energie reichte aus, um uns alle vier zu erwecken. Neflyte, Zeusyte und Jedyte schlafen noch, sie waren ziemlich müde."
 

"Und Du?"
 

Conzyte seufzte.
 

"Ich auch, aber ich konnte nicht einschlafen, mir gingen zu viele Gedanken im Kopf umher. Ich frage mich, ob wir das, was wir damals angerichtet haben, jemals wieder gut machen können!"
 

Endymion lächelte.
 

"Nein, aber das ändert auch nichts! Ich bin mir sicher, daß Sereniti und die Senshi euch verzeihen können. Es war nicht eure Schuld, ihr habt nur durch den Einfluß Metallias so reagiert. Und das wissen sie. Außerdem, mir haben sie schließlich sogar zwei mal verziehen!"
 

Jetzt lächelte auch Conzyte. Er schien noch etwas sagen zu wollen, aber irgendwie schien es ihm peinlich zu sein, oder sonst etwas, jedenfalls sprach er es nicht aus.
 

Endymion mußte jetzt richtig grinsen. Er konnte sich so ungefähr vorstellen, was sein geschworener Mann wissen wollte.
 

"Wenn sich nicht allzuviel seit Serenitis Entführung getan hat, dann ist sie immer noch die gleiche und auch noch immer so treu wie damals!"
 

Conzyte wurde bleich, dann rot und grinste schließlich auch.
 

"Danke!"
 

--------------
 

Später saßen sie alle zusammen um den runden Tisch, die vier Prinzen des Himmels, Endymion und Helios. Dieser sah am bedrücktesten aus.
 

"Ich weiß, daß dies ziemlich plötzlich kommt, für jeden von Euch. Aber ich habe keine andere Wahl, wenn die Welt und das Universum weiter existieren soll!"
 

Er sah jeden einzeln an.
 

"Ihr müßt wieder zu dem werden, was Ihr einmal wart, vor dem Erwach Metallias. Ihr, Conzyte, müßt der Prinz des Nordens, der Prinz des Winters werden! Ihr, Jedyte, müßt zum Prinzen des Ostens werden, zum Prinzen der Frühlings werden! Zeusyte, Ihr seid der Prinz des Südens, Prinz des Sommers, und Ihr Neflyte seid der Prinz des Westens, oder Prinz des Herbstes! Und Ihr, Endymion müßt zum Prinzen von Elusion werden, Ihr müßt die Macht des Goldkristalls erlernen. Aber das größte Problem wird sein, daß alles, was wir tun, ein Wettlauf gegen die Zeit sein wird!"
 

Endymion sah die anderen an. Jeder nickte, dann schauten sie wieder Helios an.
 

"Also, fangen wir an, wenn es noch soviel zu tun gibt!"
 

Helios lächelte, und zum ersten Mal, seitdem seine Sereniti entführt worden war, fühlte Mamoru, daß er sie wiedersehen würde. Ganz sicher!
 

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Fortsetzung folgt...
 

Fragen? Anregungen? Kommentare? Her damit!
 

Also, eine kleine Bemerkung zu den vier Prinzen des Himmels: Zeusyte ist keine Frau! Sondern ein Mann. Und er hat auch keine Beziehung zu Conzyte! (umgekehrt auch nicht!) Aber das werde ich später noch weiter erläutern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-04-16T17:14:10+00:00 16.04.2005 19:14
schreib schnell weiter...büüüüde!!! die geschichte is klasse.
Von: abgemeldet
2005-04-10T18:48:14+00:00 10.04.2005 20:48
Hi
1. Deine Geschichte ist einsame Spitze!!!!! *Hutzieh*
2. BITTE BITTE schreib weiter, bin gespannt wie es weiter
geht!!!
In freudiger Erwartung auf die nächsten Kapitel

Deine Ray
Von:  theDraco
2005-03-31T18:43:41+00:00 31.03.2005 20:43
Hallo^^

Ich hab Deine Geschichte bis jetzt wahnsinnig toll gefunden! Mich würde interessieren, wie es weiter geht! Ich find besonders toll, dass Endymion eine so tolle Rolle bekommt. *grins* das passiert viel zu selten in den FFs hier.
*Fähnchen schwenk* *Mamorufan is*

Schreib weiter!

Draco
Von: abgemeldet
2005-03-26T16:22:42+00:00 26.03.2005 17:22
Hey ich freue mich immer wieder einen weiteren Teil deiner Geschichte zu lesen! Du schreibst echt super! Bitte schreib bald weiter!

Lg Hannah!


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