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Rufe der Vergangenheit

von

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XVIII Schluß

XVIII Schluß
 

Venus fluchte. Noch nicht einmal jetzt, mit ihren neuen Kräften, waren sie vor den Neben- und Nachwirkungen des Teletransportes sicher. Und dabei hätte man ja nun eigentlich annehmen können, sie würden etwas sanfter reisen, wenn das ganze von "oben" ausgeführt wurde. aber dann seufzte sie. Im Prinzip war es ja genau die gleiche Energie, insofern war es eigentlich nur logisch, daß sie die gleichen Nebeneffekte hervorrief. Aber es war trotzdem nicht sonderlich angenehm!

Als sie sich umschaute, stellte sie erstaunt fest, daß sie schon wieder auf der gleichen Stelle "gelandet" waren wie beim ersten Mal. Auch diesmal schien die Sonne. Aber sie brauchten nicht erst in der Gegend herum zu laufen, damit etwas passierte. Kaum das sie alle aufgestanden waren, trat hinter den Säulen jemand hervor. Zuerst konnten sie nicht erkennen, wer es war, da er mit dem Rücken zu Sonne stand, aber dann erkannte Venus zu ihrem großen Erstaunen Prinz Jonathan. Und dann mußte sie lächeln. Jetzt gab es nur noch eine, die einsam war in ihrer Gruppe! Arme Setsuna!

Prinz Jonathan lächelte.

"Also hatte Miraha doch recht!"

"Recht womit?" fragte Saturn etwas aggressiv, wobei sie aber über das ganze Gesicht strahlte.

"Damit, daß sie sagte, ihr würdet zurückkehren!"

Jetzt trat Sailor Moon hinter Saturn.

"Kennst Du ihn genauer?" fragte sie leise und grinste ziemlich fies, woraufhin Saturn rot wurde, sich räusperte und mit der Vorstellung anfing.

"Also, dies sind Sailor Moon, oder Prinzessin Sereniti, Prinz Endimion und die vier Prinzen des Himmels, Jedyte, Neflyte, Zeusyte und Conzyte. Und dies ist Prinz Jonathan, der Erbe von Atlantis."

Der Prinz runzelte die Stirn.

"Woher kennst Du meinen Titel?" fragte er erstaunt.

Saturn lächelte, und zum ersten Mal bemerkte Venus, was für ein hübsches Mädchen sie eigentlich war, woraufhin sie aufseufzte. Wie schön wäre das Leben, wenn sie einfach völlig normal sein könnten!

"Intuition, mein Prinz!"

Jetzt lächelte auch der Prinz wieder und schaute Saturn tief in die Augen. Vermutlich wären die beiden noch eine Weile so stehen geblieben (Venus wollte sich jetzt nicht ausmalen, was sonst noch hätte passieren können!), wenn Pluto sich nicht geräuspert hätte.

"Ähm, ich will ja nicht stören, aber ich glaube, wir sollten sehen, daß wir zum Tempel des Mondes kommen, bevor es zu spät ist!"

Sowohl Prinz Jonathan als auch Saturn wurden tief rot, was den anderen einen um so größeren Anlaß gab, zu kichern.

--------------

Während sie auf dem Weg zum Pentagramm der Säulen waren, und auch vom "Landepunkt" im Tempelbezirk zum Palast, hatten Endimion die ganze Zeit über das Gefühl, diesen Ort zu kennen. Prinz Jonathan hatte darauf bestanden (auf Befehl von Miraha, wie er sagte) sie zuerst in den Palast zu bringen. Miraha habe sich nicht weiter dazu geäußert, aber es sei wichtig, und sie selber werde auch dort sein. Und so marschierten sie alle den steilen Weg zum Palast hinauf. Und als Endimion ihn sah, wußte er, warum er dieses Gefühl hatte. Hier waren er und Talisien zu ihrer Ausbildung gewesen. Diesen Weg waren sie täglich mehrfach gegangen, weil ein Teil ihrer Ausbildung im Tempelbezirk und ein anderer im Palast stattgefunden hatte.

Am Eingang erwarteten sie Miraha und Sir Secneis, die eine in ihrer dunkelblauen Robe mit dem blauen Halbmond auf der Stirn, der andere, wie immer, in einer alten ausgebeulte Reithose und einem einfachen Leinenhemd. Beide lächelten und in ihren Augen stand ein Glanz der Freude, aber auch eine gewisse Unruhe. Ohne ein Wort der Begrüßung schlossen sie sich der Gruppe an und folgten ihr in das Innere des Palastes.

Prinz Jonathan führte sie direkt in den Audienzsaal, der anscheinend ziemlich voll war. Prinz Jonathan gab dem Herold ein Zeichen, woraufhin dieser die Tür öffnete, dreimal mit seinem Stab auf den Boden klopfte und mit lauter Stimme verkündete:

"Prinzessin Sereniti, Erbin des Millenium d'Argent. Prinz Endimion, Erbe des Millenium d'Or. Die acht Sailor Senshi dieses Sonnensystems. Die vier Prinzen des Himmels. Prinz Jonathan, Erbe von Atlantis. Miraha, Hohepriesterin des Mondes. Sir Secneis, Hohepriester des Wissens."

Jegliches Gespräch verstummte, als sie eintraten. Sailor Moon hatte sich wieder in Sereniti verwandelt, es erschien ihr passender. Und sie mußten auch einen ganz schönen Eindruck machen, denn sie bemerkte immer wieder bewundernde Blicke und ein leises Getüschel machte sich breit.

Der König saß auf einem alten, einfach Holzstuhl, was zwar nicht so ganz zu seinem Rang paßte, aber seine Gestalt noch sehr viel mehr unterstrich, als es ein prunkvoller Sessel hätte tun können. Man konnte nicht sagen, wie alt er war, er hätte genauso gut dreißig wie sechzig sein können. Auch seine Kleidung war schlicht, und zeugte doch von einer sehr hohen Qualität.

Er lächelte leicht, als er Endimion sah. Dieser verbeugte sich und sagte:

"Majestät!"

"Es ist lange her, Endimion, seit Du uns verlassen hast! Aber ich freue mich, Dich hier wieder zu begrüßen, auch wenn die Umstände alles andere als angenehm sind!"

Endimion lächelte auch.

"Darf ich Euch meine Verlobte, Prinzessin Sereniti vorstellen?"

Sereniti trat vor und machten einen leichten Knicks.

"Es ist mir eine Ehre, mein König!"

"Du irrst Dich! Sereniti wird dich niemals heiraten!"

Mit einem Donnerschlag erschien Serbenetes am anderen Ende des Saales.

"Darf ich vielleicht noch selbst entscheiden, wen ich heiraten möchte?!?" fragte Sereniti aggressiv.

"Natürlich!" sagte Serbenetes liebenswürdig. "Und ich bin sicher, daß Du dich für mich entscheiden wirst!"

Sie schüttelte den Kopf.

"Nenn mir einen vernünftigen Grund, warum ich das tun sollte!"

Er lächelte.

"Weil ich dir mehr geben kann als jeder andere im Universum! Du wirst an meiner Seite das gesamte Sonnensystem regieren, ich werde dich glücklicher machen, als er, "er zeigte auf Endimion", es jemals könnte!"

Sie konnte ihn nur mit offenem Mund anstarren.

"Mein Gott, wie naiv bist Du eigentlich? Glaubst Du, ich würde Endimion nur auf Grund gewisser materieller Dinge lieben? Hast Du denn alles vergessen, was Du auf dem Mond über Gefühle und die Liebe gelernt hast?"

"Nein, das habe ich nicht vergessen, und ich liebe dich noch genauso wie damals!" erwiderte er, und aus irgendeinem Grund glaubte Endimion ihm.

"Aber ich liebe dich nicht! Ich werde dich niemals lieben können! Du hast mein Leben zerstört, du hast mir alles genommen, was ich jemals begehrt, und wenn ich mich nicht selber befreit hätte, so würde ich immer noch in irgendeinem dunklen Zimmer hocken! Und dafür soll ich dich lieben? Vergiß es!" Die letzten Worte hatte sie geschrien. Endimion legte ihr eine Hand auf die Schulter und spürte, wie sie bebte. Er lächelte sie an und merkte, wie sie etwas ruhiger wurde.

"Und doch weiß ich, daß Du mich einst geliebt hast!"

Sie schüttelte erneut den Kopf.

"Ich habe dir schon einmal erklärt, daß ich Talisien liebte. Ja, da hast Du recht, aber trotzdem war es eine andre Art der Liebe! Talisien war wie ein Bruder für mich, ich habe für ihn niemals das empfunden, was ich für Endimion empfinde! Doch das ist ja jetzt eh egal, denn Talisien existiert nicht mehr, wie du schon ganz zu Anfang, als Du mich entführt hast, festgestellt hast!"

Darauf fiel ihm vorerst keine Antwort ein, und in diese Stille fragte Sir Secneis:

"Woher kennt Ihr Talisien?"

Sereniti lächelte ihn etwas wehmütig an.

"Ich war es, die ihn von der Erde auf den Mond holte!"

"Und was hat er mit dieser Geschichte hier zu tun?!?" war die nächste Frage.

Serbenetes lachte auf, bevor sie antworten konnten.

"Alter Mann, erkennst du mich wirklich nicht?"

Sir Secneis schaute ihn lange an.

"Doch, doch ich erkenne dich, Novize Talisien. Und ich wußte immer, daß ich dich eines Tages wiedersehen würde."

"Ja, Du wußtest ja immer alles! Wahrscheinlich wußtest Du auch, daß ich Prüfung nicht bestehen würde und hast mich deshalb fortgeschickt! Aber das, was jetzt kommt, das weißt Du nicht, denn Du wirst dafür bezahlen, was Du mir damals angetan hast. Ihr alle werdet bezahlen!"

Er schickte einen schwarzen Energieblitz auf den alten Ritter los, der ihn voll in die Brust traf und einige Meter nach hinten schleuderte. Gleichzeitig hob er die Hände und anscheinend den Untergang der Welt herbeiführen, wurde aber von etwas zurückgehalten. Niemand konnte sehen oder hören, aber Saturn vermutete, daß es die gleiche Stimme war, die ihm befohlen hatte, sie in die Pyramide zu bringen. Die Stimme des Netenalp. Schließlich nickte er.

"Macht euch darauf gefaßt, heute abend vernichtete zu werden!"

Dann verschwand er.

Im gleichen Moment rannte Saturn los und kniete sich neben den alten Ritter, der schwer atmend auf dem Boden lag.

"Bleibt ganz ruhig, gleich geht es euch wieder besser!"

Er lächelte sie an, trotz seiner Schmerzen.

"Nein mein Kind, spare dir deine Kräfte für den Kampf heute abend! Meine Zeit ist sowieso um!"

Sie schüttelte den Kopf.

"Nein, das stimmt nicht! Außerdem, was würde es mir nützen, wenn ich heute abend gewinnen würde, dafür aber bis an mein Lebensende Euer Leben auf dem Gewissen habe? Ein Leben retten heißt die Menschheit zu retten, und wenn wir nicht tagtäglich nach diesem Motto leben und kämpfen würden, wäre die Welt verloren! Und jetzt schließt die Augen und konzentriert euch!"

Immer noch lächelnd gehorchte er. Saturn schloß ebenfalls die Augen.

"Saturn, hilf!"

Es dauerte lange, und war anstrengender als alles, was sie bisher gemacht hatte. Als sie fertig war, kippte sie um und wäre vermutlich auf den Boden aufgeschlagen, wenn Prinz Jonathan sie nicht aufgefangen hätte.

"Danke!" flüsterte sie leise. Vorsichtig beugte sie sich etwas vor, um den Puls und die Atmung ihres Patienten zu überprüfen, und stellte befriedigt fest, daß beides vollkommen normal war.

"Er wird jetzt eine ganze Zeitlang schlafen, und danach wieder genauso gut seine Schüler quälen können wie vorher!"

Prinz Jonathan grinste.

"Hättest Du nicht zumindest dagegen etwas tun können?"

Sie grinste zurück.

--------------

Es herrschte eine Anspannung auf der ganzen Insel, die schon fast greifbar war. In wenigen Minuten würde die Sonne untergehen, und im gleichen Moment würde der Angriff von Serbenetes, bzw. des Netenalp losbrechen. Keiner wußte mehr, wie sie den Tag verbracht hatten, jeder hatte sich mit irgendwem über Belanglosigkeiten unterhalten oder einfach nur stumm in der Gegend gesessen. Die einzigen, die vermutlich ein konstruktives Gespräch geführt hatten waren Saturn und Prinz Jonathan. Aber auch das war jetzt vorbei, jeder hatte seinen Platz eingenommen.

Sereniti stand in der Mitte des Mondtempels, auf dem weißen Vollmond aus Marmor, der dort eingelassen war. Ihre Senshi hatten einen Kreis am Rand dieses Vollmondes um sie gebildet. Außen, um den Säulenkreis herum, standen die Priesterinnen des Mondes, genau wie der Weihe der Senshi. Das Dach der Kuppel war, ebenfalls wie bei der Weihe, entfernt worden. Endimion und die Prinzen des Himmels standen außen in einem regelmäßigen Fünfeck um den Tempel.

Jeder von ihnen konzentrierte sich. Alles war gesagt worden, es gab nichts mehr, was wichtig wäre, außer dem Kampf.

Endimion warf einen Blick auf den Palast und bemerkte, wie der letzten Sonnenstrahl den Turm in einen Stab aus Gold verwandelte. Er sah dort etwas aufblitzen und wußte, daß es Prinz Jonathan, der dem Kampf zuschauen wollte, obwohl es ihm eigentlich verboten worden war. Er mußte grinsen. Allerdings, er selber hätte vermutlich genauso gehandelt. Dann verschwand die Sonne, und ihm gleichen Moment spürte er, wie etwas großes, gewaltiges auf sie zukam.

Und dann spürte er gar nichts mehr, er konzentrierte sich nur noch darauf, seine Macht aus seinem Körper zu befreien und sie mit denen der anderen zu vereinen. Den Rest überlies er lieber Sereniti, die hatte mehr Erfahrung damit!

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Von hier oben konnte er sehr gut beobachten, was unten, im Tempelbezirk vor sich ging. Obwohl es ihm eigentlich lieber gewesen wäre, es nicht zu sehen. Aber er wollte nun mal dabei sein, auch wenn er nicht "aktiv" mithelfen konnte. Auf irgendeinen Art und Weise fühlte er sich dazu verpflichtet durch das, was ihn mit Hotaru verband. Er hob die Hand und strich sich gedankenverloren seine Narbe. Aus irgendeinem Grund spürte er dort etwas. Es war nicht direkt unangenehm, aber es juckte etwas.

Dann hielt er den Atem an. Eine riesige schwarze Wolke hatte sich über den Tempel des Mondes ausgebreitet, und schien dort auch nicht mehr weggehen zu wollen.

Aber auf einmal durchdrang ein leuchtender, in allen Regenbogenfarben schimmernder Strahl diese Wolke. Der Strahl breitete sich aus, und zerstörte die gesamte Wolke. Dann gab es eine Explosion, und alles war verschwunden. Merkwürdigerweise stand der Tempel noch, und er konnte sehen, wie sich 14 Lichtkugeln aus ihm erhoben. Eine dieser Lichtkugeln trennte sich von den andern und flog auf den Turm zu. Sie war ungefähr so groß wie eine Orange und schien von innen heraus in einen hellen Violett zu strahlen. Als er diese Farbe erkannte, wußte er, daß es Hotaru war, um sich von ihm zu verabschieden. Er lächelte leicht, er wollte nicht, daß sie sah, wie traurig er war. Aber seine Tränen konnte er trotzdem nicht verbergen.

"Ich möchte dir für das danken, was ich von dir gelernt habe!" sagte eine Stimme in seinem Kopf.

"Was denn?"

"Du hast mich gelehrt zu lieben, anderen, fremden Menschen zu vertrauen, und sich trotzdem nicht selber zu verleugnen!"

Er lächelte wieder leicht.

"Ich hätte nie gedacht, daß Du von mir etwas lernen könntest!"

"Das hört sich jetzt vielleicht etwas merkwürdig an, aber ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen, Du bist die Begegnung meines Lebens!"

Er lächelte immer noch.

"Ich muß jetzt gehen! Die anderen erwarten mich!"

Er nickte.

"Tja, dann mach's gut!" mehr brachte er einfach nicht über die Lippen.

"Lebe wohl!"

Dann entfernte sich die Lichtkugel wieder und schloß sich den anderen an. Es gab noch einmal ein helles Aufleuchten, dann war von allem, was hier vor weniger als einer Stunde passiert war, nichts mehr übrig.

--------------

Fortsetzung folgt...
 

Fragen? Anregungen? Kommentare? Her damit! md000882@uni-greifswald.des
 

Anmerkung Nr. soundsovielwasweißich:

Also, eine kleine Sache zum Titel: Das ist nicht der letzte Teil, es folgt nocht ein Epilog, der noch einiges etwas deutlicher machen soll, hört also bloß nicht auf zu lesen!

Mit dem Pentagramm der Säulen ist dieser Kreis mit fünf Säulen gemeint, der in Teil 2 erwähnt ist.

Mit dem "Millenium d'Or verhält es sich genauso wie mit dem Millenium d'Argent. Ich fand, das paßte besser...

Des weiteren ist einige vielleicht aufgefallen, daß ich ziemlich viel mit Saturn "angestellt" habe, aber sie ist und bleibt nun mal mein Lieblingscharakter in dieser Serie, und dementsprechend leicht fällt es mir, "mit" ihr zu schreiben, bei den anderen ist das meistens wesentlich schwerer!

So, das wär's auch schon, also macht's gut!

Salute,

Kei



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