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The Balance of Creation

TYKA u. a.
von

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Suzakus Rückkehr

Sodala, es geht weiter!^^ Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 13: Suzakus Rückkehr
 

Die Bladebreakers und Hiro hatten sich im Wohnzimmer des Dojo versammelt und betrachteten ihren Freund Max, der offenbar durch einen Zauber von Deimos sein Gedächtnis verloren hatte. Den Blonden, der die Rückverwandlung von Ray mit verfolgt hatte, beschlich das seltsame Gefühl, in eine unglaubliche und fantastische Sache hineingeraten zu sein. Er ärgerte sich und war zugleich traurig, dass er mit diesen Gesichtern vor sich einfach nichts anfangen konnte. Sie hatten ihm zwar gesagt, dass sie seine Freunde seien, aber was nützte ihm das, ohne Erinnerungen?

>>Hm, ob ich alles behalten habe, was sie mir erzählt haben? Der Silberhaarige dort drüben ist Hiro, Tysons älterer Bruder. Tyson selbst ist der attraktive Typ mit dem langen blauen Haar und den braunen Augen, die denen von Hiro sehr ähnlich sind. Sie heißen mit Nachnamen Kinomiya und sind Japaner. Neben Tyson sitzt dieser hübsche Russe, Kai. Kai und wie noch? Genau, Hiwatari. Eine ungewöhnliche Erscheinung - graublaues Haar und rote Augen. Dann dieser Adonis mit dem herrlichen schwarzen Haar und diesen umwerfenden Gold-Augen....Ray, Ray Kon, Chinese. Und der Kleinere da, brünett und grünäugig, mit einer Brille auf der Nase und einem Laptop auf den Knien. Das ist Kenny, der "Chef", wie Tyson ihn nennt. Ich befinde mich im Kinomiya-Dojo, der dem Großvater der Geschwister gehört. Und ich selbst....nun, wenn ich ihnen glauben darf, bin ich Maximilian Tate, Spitzname Max, gebürtiger Amerikaner und normalerweise wohnhaft in Manhattan. Und wie Ray, Tyson und Kai bin ich die Reinkarnation eines legendären Kriegers....okay, hier sollte ich eine Pause machen, mein Kopf dröhnt schon! Und dann dieser Sport, den ich angeblich mit großer Begeisterung ausgeführt habe....Beybladen....Ich würde es gern mal versuchen, aber ich glaube, momentan kicke ich jeden Kreisel gegen den nächstbesten Baum anstatt in die Arena....<<
 

Er stieß einen tiefen Seufzer aus und ließ den Kopf hängen. Keine sehr optimistische Haltung, aber ihm war auch nicht besonders fröhlich zumute. Sein Leben, seine Existenz, war mit einem Mal aus seinem Gedächtnis verschwunden, gelöscht wie auf einem Tonband.

"Was soll ich jetzt tun?" Seine Stimme klang verzagt und kleinlaut, ganz und gar nicht nach dem heiteren und vergnügten Max, der den anderen so vertraut war. Ray gab es einen schmerzhaften Stich, den süßen Amerikaner so unglücklich und verzweifelt zu erleben, aber was hatte er denn erwartet? Es hatte ihn wirklich geschockt, als der Blonde ihn nach seinem eigenen Namen gefragt hatte und als er begriff, dass Max seine Erinnerungen verloren hatte, wollte es ihm scheinen, als hätte man eine zentnerschwere Last an sein Herz gebunden. Ein Blick in diese herrlichen blauen Augen, die ihn ohne eine Spur von Erkennen, ohne das Aufleuchten gemustert hatten, das sonst bei der Begegnung mit einem seiner Freunde in ihnen schimmerte, hatte eine kalte Hand um sein Innerstes gelegt. Max hatte alles vergessen! Und am schlimmsten war, dass er auch von den entstehenden zarten Banden zwischen ihnen nichts mehr wusste! Ray ertrug das ohrenbetäubende Schweigen nicht mehr. Er straffte die Schultern und schritt majestätisch hinaus aus dem Wohnzimmer. Nachdem er die Schiebetüren hinter sich zugezogen hatte, spürte er, wie ein Schluchzer seine Kehle hinaufkroch und er hielt sich die Hand vor den Mund, um ihn zu dämpfen. Keiner sollte das hören! Wie in Zeitlupe begab er sich zu seinem Zimmer, unfähig, die wirren Emotionen, die ihn durchfluteten, zu ordnen. Er musste an all die Momente denken, die er mit Max geteilt hatte, all die Turniere und Wettkämpfe, all das Training, glückliche wie schwierige Zeiten, Niederlagen, Siege, gemeinsame Tage, gemeinsame Abende, der Beistand zwischen ihnen, das endlose Vertrauen, ihre Freundschaft - und nun? Nun sollte das alles vorbei sein?! Als sie sich vor sechs Jahren getrennt hatten, war ihm der Abschied von Max am schmerzlichsten auf der Seele gelegen. Klar, die anderen hatte er auch sehr gern gehabt, aber der Blonde war ihm immer der Liebste gewesen, mit seinem strahlenden Wesen, seiner freundlichen und hilfsbereiten Art, dem wunderbaren Lächeln, dem bemerkenswert starken Willen und seiner Ernsthaftigkeit in komplizierten Situationen, in denen er stets einen kühlen Kopf bewahrte, egal wie hart es werden mochte; Eigenschaften, die man bei diesem gut gelaunten Sonnenschein nicht unbedingt vermutete. Er hatte sich überaus gefreut, ihn wiederzusehen.
 

Max' Charakter war derselbe geblieben, und eine nicht zu leugnende Reife und Schönheit hatten sich dazugesellt. Er war....er war ein junger Mann geworden, nach dem man sich auf der Straße umdrehte. Doch jetzt....was nützten ihm seine romantischen Gefühle, wo derjenige, dem sie galten, nichts mehr von dem wusste, was sie einst verbunden hatte?! Er war bei seinem Zimmer angelangt und warf sich auf das Bett. Ray vergrub sein Gesicht im Kissen, während ihm heiße Tränen über die Wangen liefen. Seit der Entdeckung der schrecklichen und unumstößlichen Tatsache war etwa eine Stunde vergangen und in dieser Zeit hatte er sich seinen Kummer nicht anmerken lassen, aber nun konnte er es nicht mehr zurückhalten. Der nagende, bohrende Gedanke, dass Max alles vergessen hatte, quälte ihn in einer Weise, wie er es nie erwartet hätte. Für den Amerikaner war er nur noch ein Fremder, und das hieß: Kein Lächeln bei seiner Anwesenheit, kein Vertrauen, sondern Scheu, Unsicherheit, Distanz. Seine sonstige Selbstbeherrschung hatte ihn verlassen, sein Herz kam ihm wund und roh vor, als hätte man es misshandelt. Ray erhob sich, wischte sich über die Augen und trat ans Fenster. Unten im Garten war Kenny damit beschäftigt, dem Blonden ein paar Grundbegriffe des Beybladens beizubringen, während Hiro ihm verschiedene Moves vorführte. Der Traum über ihr früheres Leben floss durch seinen Geist und er biss sich auf die Lippen. Byakko hatte Genbu geliebt, davon war er überzeugt....und jetzt stand er hier, seltsam beklommen und fast verwundert über seine Traurigkeit. Hatte er Angst, sich in Max zu verlieben? Was machte er sich denn vor?! War er nicht schon auf dem besten Wege dazu? Wie sonst war sein Schmerz zu erklären? Seine Freunde waren betroffen, das stimmte, aber sie akzeptierten es, da es momentan nicht zu ändern war. Und er? Ihm war es, als sei eine Welt zusammengebrochen! An Max zu denken, regte zärtliche Empfindungen in ihm, und das nicht erst seit heute, sondern diese kleine Enklave in seinem Inneren, die der Jüngere für sich beanspruchte, existierte schon eine ganze Weile. Ein bitteres Lachen entschlüpfte dem Chinesen. Er ahnte vage, dass der Blondschopf sich mit vergleichbaren Emotionen herumgeschlagen hatte, aber jetzt war alles aus seinem Kopf verschwunden. Und dieser Gedanke tat weh....er tat so furchtbar weh!!

**Mein Hüter?**
 

Er wandte sich um und sah Drigger, der aus seinem Blade hervorkam. Da seine wahre Gestalt den Raum gesprengt hätte, erschien er in einer verkleinerten Form. "Was willst du?"

**Ich spüre deine Trauer, mein Freund. Unsere Herzen sind verbunden, weißt du noch? Sei zuversichtlich! Genbu wird sich deiner erinnern!**

"Was macht dich da so sicher?"

**Er empfindet sehr viel für dich, damals wie heute. Nicht einmal der verderbliche Zauber der Unterwelt vermag es, die Liebe zu zerstören.**

"Aber er hat mich doch vergessen!"

**Ja, aber nicht für immer. Der Bann wird nicht für ewig bestehen, sollten seine Gefühle für dich wachsen. Zwar kennt er dich im Moment nicht mehr, aber die Anziehung ist vorhanden, so wie eh und je. Wenn er sich erst bewusst geworden ist, welcher Natur das Gefühl ist, das er dir entgegenbringt, dann wird auch die schwärzeste Magie nichts dagegen ausrichten können.**

"Das glaubst du?"

**Ich weiß es.**

Diese simple Erwiderung tröstete Ray und er lächelte zögernd. Versonnen streichelte er dem weißen Tiger durch das weiche Fell und Drigger schnurrte ein bisschen. Er würde versuchen, Max weiterhin ein treuer und ehrlicher Freund zu sein, ihm eine helfende Hand zu reichen, wenn er einer bedurfte und auch sonst für ihn da zu sein.

>>Ich werde nicht aufgeben. Ich werde Deimos dafür bezahlen lassen, dass er dir dein Leben, dein ,Ich' genommen hat! Mehr denn je bin ich davon überzeugt, dass meine Entscheidung, mein Schicksal zu akzeptieren, richtig war! Ich wurde wiedergeboren, um das Unheil von diesem Planeten abzuwenden - und ich werde es tun!<<
 

Tyson hielt sich in der Küche auf und bereitete ein paar Nachmittags-Snacks zu. Er war wütend auf Deimos und auf sich selbst, weil er nicht besser achtgegeben hatte. Er schaltete den Radio ein, um seine missmutige Laune ein wenig beiseite zu schieben und horchte auf, als ein ganz bestimmtes Lied gespielt wurde. Er kannte sogar den Text, was vielleicht darauf zurückzuführen war, dass dieser Song sehr gut zu Kai passte. Der besagte Russe, der in einiger Entfernung zu Max trainiert hatte, der momentan sein Blade in unkontrolliertem Zustand durch die Gegend feuerte, betrat gerade die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. Da begann Tyson, mitzusingen und der Zwanzigjährige schielte aus den Augenwinkeln zu dem Japaner hinüber, der noch gar nicht bemerkt hatte, dass er nicht mehr allein war.
 

"You only see what your eyes want to see.

How can life be what you want it to be?

You're frozen when your heart's not open."
 

Kai schien es, als beschreibe dieser Text genau seinen Charakter. Auch er sah immer nur das, was er sehen wollte, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was sich wirklich dahinter verbarg - wie etwa bei Tyson, der, nach seinen Worten zu urteilen, keine so schöne und herrliche Kindheit gehabt hatte, wie er immer angenommen hatte. Durch seine Weigerung, mehr als das Offensichtliche zu erkennen, gelang es ihm nie, anderen Menschen tatsächlich nahe zu kommen. Auf diese Weise aber würde sein Leben nie so sein, wie er es sich in seinen geheimsten Träumen vorstellte....frei von Schmerz und Angst, glücklich und an der Seite von Menschen, die ihm etwas bedeuteten. Sein Herz konnte sich nicht öffnen....irgendwann, auf seiner langen, traurigen Reise durch die Finsternis der Einsamkeit, musste es erfroren sein....
 

"You're so concerned with how much you get.

You waste your time with hate and regret.

You're broken when your heart's not open."
 

Für ihn war es immer wichtiger gewesen, sich einen Platz in der Welt zu erkämpfen, sich durchzuboxen, zu überleben. Er hatte nur gelernt, zu nehmen und zu erwarten....geben und schenken hatte ihm niemand beigebracht. Während all der grausamen Zeit in der Abtei hatte nichts ihn aufrechterhalten außer seinem Hass auf Boris....sein Herz hatte seine Zweifel, seinen Zorn, seine Furcht, seine Verzweiflung, in sich hineingefressen. Er konnte nicht weinen, denn Tränen, das war ein Zeichen von Schwäche....einmal, als Boris ihn hatte verprügeln lassen, weil er einen Kampf verloren hatte, hatte er es gewagt, zu weinen....und er hatte es sehr bereut. Offen Schwäche zu zeigen, war falsch!! Aber wenn er ehrlich war....im Grunde war seine Seele daran fast zerbrochen....
 

"Mmmm....If I could melt your heart!

Mmmm...we'd never be apart!

Mmmm....Give yourself to me!

Mmmm....You hold the key!"
 

Diese Zeilen veranlassten Kai, einen genaueren Blick auf Tyson zu werfen, der nach wie vor mit dem Rücken zu ihm stand und sang. Seine Stimme war klar und rein und er hatte die Augen geschlossen, als versinke er völlig in dieser Melodie. Ein fremdes Sehnen schien seine Züge zu verwandeln und der Graublauhaarige fragte sich unweigerlich, ob es am Ende wirklich der Wunsch des Japaners war, sein Herz zu erreichen.
 

"Now there's no point in placing the blame.

And you should know I'd suffer the same.

If I lose you, my heart would be broken.

Love is a bird, she needs to fly!

Let all the hurt inside of you die!

You're frozen when your heart's not open!"
 

Das stimmte. Es hatte keinen Sinn, jemanden dafür zu bestrafen, was in seinem Leben schiefgelaufen war. Aber seine Schroffheit, seine Kaltschnäuzigkeit, sein mangelndes Vertrauen - all das verletzte seine Freunde, obwohl nicht sie schuldig, nicht dafür verantwortlich waren, was man ihm angetan hatte. Boris verdiente es....aber jene Menschen, die um ihn herum waren und die ihm stets geholfen hatten....sie verdienten es nicht. Ob Tyson sich klar darüber war, wie schmerzvoll sein schönes Gesicht soeben wirkte? Meinte er das ernst? Wie sonst konnte so viel Gefühl in diesem Lied liegen, wenn der Jüngere es nicht aus seinem tiefsten Inneren heraus sang?

>>Es würde dir das Herz brechen, wenn du mich verlieren würdest? Bin ich von solcher Wichtigkeit für dich? Ja, du hast immer meine Freundschaft gesucht....und du bist mein Freund geworden....mein Bester, um genau zu sein. Liebe ist ein Vogel, der fliegen muss....ein hübsches Bild! Aber wie kannst du von Liebe sprechen, wenn du an mich denkst? Ist es wegen unserem früheren Leben, in dem wir einander geliebt haben sollen? Du weißt sehr wohl, was ich von diesem ganzen Unsinn halte!! Ich möchte das Leid in mir sterben lassen, aber es gelingt mir nicht....mein Herz wird erfroren bleiben....<<
 

"Mmmm....If I could melt your heart!

Mmmm...we'd never be apart!

Mmmm....Give yourself to me!

Mmmm....You hold the key!
 

Mmmm....If I could melt your heart!

Mmmm...we'd never be apart!

Mmmm....Give yourself to me!

Mmmm....You hold the key!
 

If I could melt your heart."
 

Tyson wischte sich über die Wimpern. Wie idiotisch, nur wegen einem Song losheulen zu müssen! Aber er erinnerte ihn so stark an Kai....und an sein Bestreben, endlich das Eis um dessen Herz zu tauen und der Liebe empfänglich zu machen....Er schalt sich einen Narren und ordnete seine Sandwiches geschmackvoll auf zwei Tellern an. Der Russe hatte ihn als Freund akzeptiert und das war weit mehr, als er sich je hätte erträumen können. Er musste realistisch bleiben! Er wandte sich um....und erschrak, als ihn ein Paar funkelnder Rubine anstarrte.

"Ka-Kai! Du bist es! Wie....wie lange stehst du denn schon da?"

"Lange genug." war die knappe Antwort.

"Ahaaaa....." meinte der Neunzehnjährige gedehnt und grinste schief, um seine Verlegenheit zu vertuschen. "Na, ich geh dann mal raus, vielleicht mögen die Jungs was zum Essen...."

"Tyson."

"Ja? Was ist denn noch?"

"Du....singst nicht schlecht."

Dieses unverhoffte, wenn auch nicht unbedingt überwältigende Kompliment ließ den Blauhaarigen erröten. Oh, es gab elegantere, romantischere, künstlerischere Ausdrücke, Komplimente konnten voller Poesie und dichterischer Perfektion vorgetragen werden, aber ein einfaches "Du singst nicht schlecht" von einem jungen Mann wie Kai Hiwatari war mehr wert als tausend Sonette von Shakespeare!

"Vielen Dank."

"Warum bedankst du dich?"

"Weil du mir gerade ein Kompliment gemacht hast."
 

Dieser erschütternd sachliche Feststellung nahm dem Älteren sämtlichen Wind aus den Segeln. Er spürte, wie eine unbekannte Hitze in seinen Wangen hinaufkroch und er räusperte sich, irritiert und irgendwie beunruhigt. Während er noch schwieg, räumte der Japaner eine Flasche Saft aus dem Kühlschrank und spülte ein paar Gläser aus, als der Strahl aus dem Wasserhahn sich in Sekundenbruchteilen in einen Eiszapfen verwandelte. "Aber was....?!"

Es wurde ungemütlich kalt in der Küche und Kai sah, wie eine dicke Frostschicht sich über die Tür ausbreitete, sodass sie nicht mehr hinaus konnten, und von dort auf den Boden, den Tisch, die Stühle und die Schränke übergriff. Die Quecksilbersäule des Thermometers am Fenster sank unter Null Grad. Schnee türmte sich mitten im Zimmer vor ihnen auf und nahm langsam eine vertraute Gestalt an, mit schwarzen Augen und rotem Haar.

"Tala!" stieß der Graublauhaarige ungläubig hervor, aber Tyson wusste es besser. Seine mittlerweile schon klammen Finger umschlossen das Beyblade an seinem Gürtel und er rief: "FÜR DIE EHRE VON EDEN!!!"

Seiryuu erschien auf der Bildfläche und er richtete die Klinge seines Schwertes drohend auf den schwarzgekleideten Ritter der Verdammnis. "Iras."

"Ich bin höchst beglückt, dich wiederzusehen, mein Schöner. Hades-sama ist ein wenig unleidlich, weil sein bester Kämpfer seinen Auftrag nicht ordnungsgemäß ausgeführt hat. Zwar ist es durchaus amüsant, zu sehen, dass Genbu sich an nichts mehr erinnern kann, aber das eigentliche Ziel des letzten Gefechts war es, Suzaku zu töten. Deswegen bin ich hier."
 

"Sei doch vernünftig und komm wieder zu dir! Du wirst doch nicht deinen Freund umbringen wollen?!"

"Diese Reinkarnation bedeutet mir nichts. Und was Suzaku angeht, so habe ich ihn gehasst, weil er etwas hatte, nach dem ich mich verzehrte!" Seine Hand schnellte vor und packte erbarmungslos Kais blassen Hals. "Er hatte dich! Ich konnte es nicht ertragen, euch zusammen zu sehen! Suzaku war wie eine klaffende Wunde in meinem Fleisch, wie ein Messerstich in meine Brust, wie eine Krankheit, die mir das Atmen verwehrte! Erinnerst du dich, Prinz des Feuers? Erinnerst du dich, wie du mich gequält hast?"

Seine Finger drückten zu und der Russe rang röchelnd nach Luft. "Du....wirst von einer fremden Macht kontrolliert, Tala...." krächzte er, "....du bist nicht mehr du selbst! Ich....Suzaku....wusste nichts von deinen Gefühlen für Seiryuu...."

"Das ist wahr! Lass ihn los, Iras! Wenn du kämpfen willst, so bin ich dein Gegner!"

"Gegen dich kämpfen? Das könnte ich niemals. Ich will dich nicht verletzen, Sei."

"Nenn mich nicht so! Niemand außer Suzaku durfte das! Und spar dir deine schönen Worte! Denn genau in diesem Moment verletzt du mich! Du greifst Kai an, willst ihn sogar töten! Was könnte mir mehr weh tun als das?! Ihn in Gefahr zu wissen, Angst um ihn haben zu müssen.... nichts ist schlimmer für mich! Noch einmal: Lass ihn los!!"

"Nein!! Solange er lebt, wirst du nur Augen für IHN haben!! Er muss sterben!!!"
 

Die eiskalte Hand presste die Halsmuskeln seines Opfers noch fester zusammen und der andere versuchte, sich aus diesem brutalen Griff zu entwinden, doch es gelang ihm nicht. Seiryuu wusste nicht, was er tun sollte. Sicher, es war Iras, der handelte, aber er steckte immerhin in Talas Körper! Konnte er diesem Körper eine Wunde zufügen? Aber was geschah mit Kai, wenn er nicht endlich sein Schwert sprechen ließ? Das Bewusstsein des Russen fing an, in eine Ohnmacht hinab zu gleiten, ausgelöst durch den Luftmangel. Aber dafür keimte ein zweites, ihm unbekanntes Bewusstsein auf, das sich langsam in seinem geschwächten Geist ausbreitete und ihn von innen heraus bestärkte. Ein dünnes Flüstern perlte von seinen Lippen, wie Wasser von einem Felsen: "Für....die Ehre von....Eden...."

Eine gewaltige Feuersäule kreiste den Zwanzigjährigen ein und der Wächter von Wolborg sprang zurück. "Wie ist das möglich?! Ich dachte, er würde seine Kräfte nicht nutzen!"

Auch der Hüter des Heiligen Drachen war verwirrt, denn niemand hatte dem Teamkapitän der Bladebreakers die Zauberformel gesagt, mit deren Hilfe sie ihre Magie entfesseln konnten. Natürlich, er hatte sie schon gehört, aber er hatte dem keinerlei Beachtung geschenkt. Flammen züngelten rings um die beiden Krieger hoch und schmolzen das Eis. Es war angenehm warm und überhaupt nicht heiß, als die Transformation endete. Suzaku trat aus dem Feuerkreis heraus, mit einem zufriedenen Grinsen. Er trug Sandalen aus dunkelrotem Leder und einen roten Waffenrock mit einem breiten goldenen Gürtel. Seine muskulöse Brust und sein Rücken waren von einem vergoldeten Panzer verborgen, die Schulterplatten waren geformt wie spitzzulaufende Vogelschnäbel, ähnlich denen eines Falken....oder in diesem Fall ähnlich denen eines Phönix. Ein langer dunkelroter Umhang und passende Armschützer vervollkommneten das Bild, ebenso wie das bis zur Hüfte fallende Haar, das mit einem Zopfband gebändigt wurde und der Ohrring mit einer Feder des mystischen Wesens im linken Ohr. Sein Schwert, dessen in Rot- und Goldtönen lackierter Griff feurig glänzte und die Gestalt eines fliegenden Phönix hatte, dessen Auge ein blutroter Rubin war, hing um seine Taille gegürtet. Noch ruhte es in der prachtvollen Scheide aus farblich dazugehörigem Leder, das aufwändig mit einem verschnörkelten Flammenmuster bestickt war.

"Suzaku!!" Der Ritter der Verdammnis spuckte den Namen aus wie etwas Ekelhaftes und erschuf eine Klinge in seiner Hand.

"So sieht man sich wieder, Iras! Ich kann nicht erlauben, dass du meiner Wiedergeburt Schaden zufügst! Mach dich bereit!!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-05-27T15:08:42+00:00 27.05.2013 17:08
Hallo ^_^

Der nächste der sein Amt angenommen hat, und wieder geht es um liebe, verlorene Liebe. Es scheint ganzschön schwer zu sein, so ein Blade zu steuern und auch das der Junge nicht weinen darf ist nicht schön, eine harte Kindheit, die er da erlebt hat. Ob das Lied das er gesungen hat, etwas bewirkt hat, das jetzt ein weiterer für die Ehre von Eden kämpft?

Liebe Grüße sendet Jyorie

Von: abgemeldet
2008-11-27T16:57:32+00:00 27.11.2008 17:57
Also, irgentwie is es bei Kai nicht so, wie bei den anderen

Super geschrieben
JLP
Von: abgemeldet
2006-02-09T03:58:27+00:00 09.02.2006 04:58
OMG,
ich liebe diesen Schreibstil
du beschreibst alles so schoen , dass man sich alles supergut vorstellen kann , ich liebe das!
Kai hat sich also dann doch dazu entschlossen ein Waechter zu sein *freu*
Armer Max , hoffentlich kann er sich dann wenigstens an Ray erinnern, oder an die Gefuehle ...
schreib mir ne ENS wenns weiter geht !!!
freu mich schon!
*knuddel*
Lilly
Von: abgemeldet
2006-02-02T09:42:48+00:00 02.02.2006 10:42
also ich kann es ja nicht fassen es wird immer spannender.
wird kai endlich richtig auftauen und ty sagen das er ihn liebt.
jetzt setzt er seine kräfte auch ein.
so toll mach weiter ich kann es fast nicht mehr erwarten.
warte schon gespannt was noch kommen wird.


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