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Die Rumtreiber

Von der ersten Begegnung bis zum Kampf gegen den Unennbaren
von

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Remus` Geheimnis

Remus` Geheimnis
 

Die vier Freunde waren jetzt schon vier Monate in Hogwarts und die heiß ersehnten Weihnachtsferien rückten langsam näher. An einem regnerischen Nachmittag saßen Sirius und Peter gemeinsam im Gemeinschaftsraum, als James dazu kam, ein kleines Säckchen aus seiner Umhangtasche zog und den Inhalt auf den Tisch streute.

"Was ist das?" fragte Peter neugierig.

"Taubdornen." antwortete James.

"Wo hast du sie her?"

"Hab` ich in Kräuterkunde mitgehen lassen." war die beiläufige Antwort.

Jetzt begann auch Sirius neugierig zu werden. "Was hast du vor?"

James grinste süffisant. "Ich dachte mir, damit könnten wir unsere nächste Flugstunde etwas interessanter gestalten."

"Wenn Madame Hooch Wind davon bekommt, seit ihr geliefert!" piepste Peter besorgt. "Sie hat euch schon das letzte Mal, im Verdacht gehabt, als die Besen diese plötzlichen Luftsprünge gemacht haben."

"Na und? Sie konnte uns doch nichts nachweisen!" war Sirius` gleichgültige Antwort.

James begann zu kichern "Nun, es kommen nicht gerade viele Schüler in Frage, die die Schulbesen mit Sprungkraut frisieren würden..."

"Selbst wenn die Hooch uns erwischt hätte," stimmte Sirius ein "Schniefelus in die Büsche rauschen sehen, war mir das Risiko alle mal wert!"

Severus Snape, von James und Sirius allerdings liebevoll ,Schniefelus' genannt, war konkurrenzlos das Lieblingsopfer ihrer Streiche.

"Also der Plan ist wie folgt!" fuhr James nun sachlich fort. "Einer von uns lenkt die Hooch ab, während die anderen die Schüler mit Dornen beschießen."

"Wie willst du das denn machen?" fragte Sirius.

"Na mit einem Blasrohr natürlich! Ich habe mal in einem Buch über Muggel, die im Regenwald leben, davon gelesen."

"Ah ja..." Sirius blieb skeptisch. "Dann wird Peter wohl den Part des Lockvogels übernehmen, denn der kann nicht mal einen Hippogreif treffen, selbst wenn der genau vor ihm stünde!"

Peters Ohren wurden rosa. Zum Glück würde es ein Leichtes für ihn sein Madame Hooch eine Weile abzulenken, sie war sowieso immer den ganzen Unterricht damit beschäftigt Peter vorm Absturz zu bewahren. James hingegen war ein begnadeter Flieger, während die anderen Schüler brav Madame Hoochs Anweisungen folgten und zwei Meter über dem Boden Schlangenlinien und Schleifen flogen, schoss James wie ein Pfeil zehn Meter in die Höhe und tauchte dann wieder ab in den Sturzflug, um dann, einen Meter vor dem Aufprall, seinen Besenstiel wieder in die Luft zu reißen. Voll Begeisterung drehte er Loopings und kurvte um die Türme des Schlosses, doch Sirius folgte während dessen ausnahmsweise mal den Anweisungen des Lehrers, obwohl er Es zweifelsohne problemlos beherrschte, hatte er nicht so viel übrig fürs Fliegen.

"Hoffentlich ist Remus morgen wieder da." bemerkte Peter besorgt "Sonst verpasst er noch den ganzen Spaß! Was seine Mutter wohl dies mal wieder fehlt?"

Sirius und James warfen sich einen vielsagenden Blick zu. Jeden Monat war es dasselbe: Remus verschwand unter irgend einem Vorwand für ein bis zwei Tage und tauchte dann plötzlich wieder auf, erschöpft, schweigsam und meistens mit irgendwelchen Verletzungen.
 

Einen Monat später lag der See stahlgrau vor dem Schloss, kein einziges Blatt hing mehr an den Bäumen des verbotenen Waldes und eisige Winde peitschten über Hogwarts` Ländereien. Die neuen Hogwartsschüler hatten sich wunderbar eingelebt, die vier Gryffindorjungs erforschten ihre neue Heimat in jeder freien Minute und fast täglich entdeckten sie neue Geheimgänge und verborgene Räume. Nur Peter hatte noch so einige Probleme, oft verlief er sich in den weit verzweigten Korridoren oder trat auf Trickstufen der Treppen, die sich als Loch entpuppten. Wären seine drei Freunde nicht gewesen, würde er auch im Unterricht nicht mehr mitkommen. Sie erklärten ihm die verschiedensten Zauber und brachten ihm Tricks im Umgang mit dem Zauberstab bei. Eines Abends saß er zusammen mit Remus, der ihm bei seinem Aufsatz in Zaubertränke half, im Gemeinschaftsraum, während James und Sirius vor dem Kamin neue Pläne ausheckten.

"Du siehst aber gar nicht gut aus, heute!" bemerkte Peter.

"Wahrscheinlich hab ich eine kleine Grippe, muss mich wohl bei meiner Mum angesteckt haben." antwortete Remus, so beiläufig wie möglich. Die beiden vorm Kamin spitzten unauffällig die Ohren.

"Morgen Nacht ist wieder Vollmond..."

"Ja und?!" fauchte Remus.

"Äh, ich m-meine ja nur das P-Professor Slughorn gesagt hat, wir sollen die-die Aufsätze bis zum nächsten V-Vollmond fertig haben und ich glaube n-nicht, das ich d-das noch schaffe..." stotterte der arme Peter. Es war das allererste Mal, das Remus unfreundlich zu ihm war.

Doch nachdem Dieser Peters verängstigten Ton bemerkte, setzte er wieder sein übliches mildes Lächeln auf. "Keine Angst Peter, wir beide schaffen das schon bis morgen, selbst wenn wir die ganze Nacht hier verbringen müssen!"

Peter, durch diese Vorstellung nicht gerade ermuntert, seufzte und schlug sein Zaubertränkebuch auf.
 

Am nächsten, Tag im Zauberkunstunterricht, beratschlagten James und Sirius über Remus, während die anderen Schüler brav den Schwebezauber anhand einer Feder übten. "...also dann, wie wäre es denn heute mit einer kleinen Nachtwanderung?"

"Wie wäre es wenn sie sich am Unterricht beteiligen würden?" unterbrach sie die quiekende Stimme von Professor Flitwick. Er stand zwar genau vor ihrem Pult, doch auf Grund seiner geringen Größe hatten ihn beide übersehen. Gelangweilt schwangen sie ihre Zauberstäbe und riefen im Chor "Wingardium Leviosa!"
 

Sie verdankten es der Gutgläubigkeit ihres Lehrers, das sie nicht hochkant aus der Schule geworfen wurden. Statt dessen heimsten sie, für diese außergewöhnliche Leistung, je zwanzig Punkte für Gryffindor ein! Die Gerüchteküche in Hogwarts war wie immer am brodeln, die zwei Erstklässler die, den Professor an die Decke gezaubert hatten galten schon jetzt als die zwei größten Unruhestifter die Hogwarts je gesehen hatte. Sie und ihre beiden engsten Vertrauten, Remus Lupin und Peter Pettigrew, wurden von allen, Schülern wie Lehrern, nur noch als ,die Tunichtgute' bezeichnet. James und Sirius hatten allerdings wenig Zeit sich ihres Ruhms bewusst zu werden, zu sehr waren sie damit beschäftigt ihren Nachtausflug zu planen um Remus zu folgen.

Beim Abendessen in der großen Halle wurden James, Sirius und Peter von neugierigen Blicken verfolgt und hatten es schwer einen Platz zu finden, wo sie ungestört waren.

"Also dann treffen wir uns heute, um elf, im Gemeinschaftsraum." flüsterte James.

"Aber da dürfen sich die Erstklässler doch gar nicht mehr in den Gängen aufhalten!" warf Peter besorgt ein.

"Das ist ja auch der Sinn der Sache du Trottel!" fauchte Sirius. "Je weniger Schüler uns über den Weg laufen, desto besser!"

Peter schaute betreten zu Boden, doch das reizte Sirius nur noch mehr: "Willst du Remus nun helfen oder nicht?!"

"J-ja, schon, a-aber ich verstehe nicht wie wir ihm damit h-helfen..."

Sirius sah aus, als wollte er Peter gleich an die Gurgel gehen, doch James griff rechtzeitig ein: "Hey, jetzt beruhige dich mal wieder! Spar dir deine Kräfte für heute abend."
 

Die Stimmung der drei Freunde war sehr angespannt, als sie zur vereinbarten Zeit durch das Porträtloch der fetten Dame kletterten. Remus war mal wieder unter einer fadenscheinigen Ausrede (er habe Magenschmerzen und müsse dringend in den Krankenflügel) verschwunden und das Licht des Vollmonds strahlte hell durch die hohen Fenster des Schlosses. James und Co. machten sich auf in Richtung Krankenflügel, um Remus aufzuspüren, wie geplant lief ihnen kein einziger Schüler mehr über den Weg, doch einmal wären sie fast mit Filch, dem mürrischen Hausmeister, zusammen gestoßen, konnten sich aber noch rechtzeitig in einer kleinen Besenkammer verstecken.

"So da wären wir." sagte James, als sie endlich vor der Krankenzimmertür standen und noch bevor er oder Peter irgend etwas beratschlagten, hämmerte Sirius schon energisch mit der Faust dagegen.

"Bist du irre??!" keuchte James.

"Wieso, ich denke wir wollen zu Remus?"

Doch niemand öffnete.

"Abgeschlossen." sagte Peter hoffnungsvoll, als er an der Türklinke rüttelte. "Dann müssen wir wohl wieder zurück!"

"Ach geh mal beiseite!" fuhr ihn Sirius unwirsch an, dann zog er seinen Zauberstab hervor, tippte damit die Klinke an und murmelte :"Alohomora!" Die Tür sprang sofort auf und die Jungs betraten vorsichtig den Krankenflügel, doch kein Licht brannte darin und es herrschte Totenstille. Sie gingen von Bett zu Bett, doch niemand war da. James und Sirius machten ein Gesicht, als hätten sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet.
 

Plötzlich hörten sie Schritte, die aus dem Korridor kamen, und ehe sie sich's versahen, wurde die Krankenzimmertür geöffnet. "Was habt ihr hier zu suchen?" Es war Madam Pomfrey, die da mit erhobenem Zauberstab, ihre Stimme klang wütend und besorgt zugleich.

"Wir wollen zu Remus!" rief Sirius mit trotziger Stimme.

Die Krankenschwester stand für einen Moment wie versteinert in der da. "Er ist nicht hier." sagte sie automatisch. "Jetzt geht zurück in eure Betten wo ihr hingehört!"

Doch Sirius ließ sich nicht beirren "Wo ist er?"

"Das geht euch nichts an!" entgegnete Madam Pomfrey barsch.

"WO IST ER?" schrie Sirius wütend. James packte ihn am Ärmel. "Jetzt bleib doch mal ruhig!" und mit sanfter Gewalt schob er ihn aus dem Krankenflügel hinaus und ließ die völlig verdatterte Krankenschwester allein im Krankenflügel zurück. Peter folgte seinen beiden Freunden völlig verwirrt und niemand wagte es auch nur ein Wort zu sagen bis sie endlich wieder in ihren vertrauten Himmelbetten lagen. "Morgen knöpfen wir ihn uns vor!" knurrte Sirius. Und dann fielen alle drei in einem unruhigen Schlaf.
 

Am nachmittag, des darauf folgenden Tages, tauchte der verschollene Freund wieder im Gryffindorgemeinschaftsraum auf. Er wirkte völlig erschöpft und zwei lange, rot glühende Striemen zogen sich über seine linke Gesichtshälfte.

Als James und Sirius ihn entdeckten schritten sie energisch auf ihn zu, packten den völlig verdutzten Remus zu beiden Seiten unter den Armen und schleiften ihn, ohne ein einziges Wort der Erklärung, hoch in den Jungenschlafsaal. Peter trottete den Dreien unverdrossen hinterher.

Oben angekommen konnte sich Remus aus seiner Umklammerung befreien. "Was ist denn in euch gefahren?" keuchte er.

"Das selbe könnten wir dich fragen!" zischte Sirius und klang dabei unfreundlicher, als er es eigentlich vorgehabt hatte. Remus wich verunsichert einen Schritt zurück. "Was meinst du damit?" fragte er.

Sirius schien fast zu platzen, er hasste Lügen, doch James schob ihn wieder mal bei Seite und fragte im ruhigen Ton: "Remus, wo warst du gestern?"

"Im Krankenflügel, das habe ich euch doch schon gesagt!"

Sirius, der sich an die Wand gelehnt hatte schnaubte verächtlich.

"Vielleicht solltest du wissen das wir dich gestern im Krankenflügel besuchen wollten, Remus." erklärte James. "Komischerweise war dort aber niemand anzutreffen!"

Remus ließ sich aufs Bett sinken und blickte betreten zu Boden.

Nun wurde auch James langsam wütend. "Sag mal, für wie doof hältst du uns eigentlich? Verschwindest jeden Monat mit irgendeiner fadenscheinigen Ausrede und glaubst, uns würde da nichts auffallen??"

In Remus` Augen begann es verdächtig zu glitzern. "I-ich konnte es euch einfach nicht sagen... ich hatte Angst euch zu verlieren! Ich hatte noch sie solche Freunde wie euch!"

Daraufhin kam Sirius aus seiner Ecke gestürmt, packte Remus unsanft an den Schultern und schüttelte ihn kräftig durch. "Glaubst du Vollidiot wirklich wir würden dich im Stich lassen, nur weil du ein Werwolf (Peter und Remus zuckten bei dem Wort zusammen) bist?!" Dann setzte er sich neben Remus aufs Bett, legte einen Arm um ihn und fuhr mit unglaublich sanfter Stimme fort: "Glaubst du wirklich das würden wir tun?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Minerva
2006-08-28T17:32:03+00:00 28.08.2006 19:32
Ohh das war soo sweet am Ende
Yaeh! Sirius 4 eva!!!!
Super kappi wie immer!!!
Von:  RubyF
2005-07-26T20:35:07+00:00 26.07.2005 22:35
Goodie ^___^

Ich find's toll, wie der Charakter der Jungs jeweils in ihren Handlungen/Dialogen herauskommen, das macht sie so lebendig (und bestätigt meine eigenen Bilder der 4 ^^)

Die Erklärung, wie sie auf den Nick "Schniefelus" gekommen sind, ist richtig gut...wenn auch sehr fies Snapey gegenüber...Menno, er hat mir richtig leid getan...Kinder können so grausam sein *nick nick* ;p

Lustig find ich auch die Erwähnung von Jane Powell...ich find's immer cool, wenn sich der Kreis so schließt, ein in sich geschlossenes Fan-System...wenn du verstehst wie ich das jetzt meine >.<°°


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