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Embrace me, demon

How can you keep me in chains?
von

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_so close_

"Wir ... hätten das nicht tun dürfen ..." Ich hatte mich von Adrian abgewendet um meine Röte zu verbergen und versuchte ihn nicht anzusehen. Wie hatte ich nur die Kontrolle über mich verlieren können?

"Du kannst nicht verleugnen, was dein Herz fühlt ...", antwortete mit einer Milde in der Stimme, die mich daran zweifeln ließ, ob das alles tatsächlich passierte. Vielleicht träumte ich das alles ja nur. Der Gedanke daran ließ mich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend verspüren und so verwarf ich ihn sofort. Etwas eingeschüchtert blickte ich zu ihm auf und sah ihn lächeln.

"Was ist los?", fragte ich verwirrt.

"Nichts ... ich habe nur daran gedacht, wie süß die Lippen einer solch edlen Dame schmecken.", grinste er und berührte sanft meine Wange. Immer noch rötlich im Gesicht und mit leicht zitternden Händen erhob ich mich und schlug stotternd vor, wir sollten uns lieber den Auftrag genauer durchlesen, damit uns keine Fehler passieren würden. Er seufzte nur irgendwie enttäuscht, sagte dann aber:

"Hmm ... wenigstens habe ich etwas erreicht, was ich nie zu erreichen gewagt hätte." Der Vampir schmunzelte und blätterte in der Beschreibung des Auftrages:

"Ok ... die Person, die diese Juwelen besitzt ist eine gewisse Miss Avery ... Aha ... das ist ja mal sehr interessant ... Sie ist steinreich und ... zu ihren Leidenschaften gehört es ... " Hier brach er ab und fing an zu lachen. Auf mein Kopfschütteln hin hielt er mir den Text vor die Nase:

" ... verheiratete Männer zu verführen ...", las ich zu ende. "Also ... was ist denn das für eine?", meinte ich empört.

"Na das ist doch ein aufregender Job, hm? Jetzt weiß ich auch, warum wir so tun müssen, als wären wir ein Paar. ... Das wird ein toller Spaß!"

"Ach? ...Für dich vielleicht ... Ich darf dann wohl die zickige beleidigte und betrogene Ehefrau spielen!"

"Aber den schwierigen Teil habe ich doch! Ich muss die Frau verführen!"

"Wie bitte? ... So wie es hier steht, musst eigentlich du dich von IHR verführen lassen."

"Hmm ... ja schon ... auf jeden Fall ... ist das nur Theater ... Das weißt du doch ... Hey, Victoria ... was ist denn? Du bist doch nicht eifersüchtig?" Adrian legte einen Arm um meine Taille und zog mich wieder an sich.

"Lass das ja nicht zur Gewohnheit werden ...", sagte ich scharf, doch das schien ihm nur zu gefallen.

"Entschuldigung ... ich versuche mich zu beherrschen ...", hauchte er mir ins Ohr.

"Wie es aussieht, schaffst du es nicht ...", sagte ich und zog eine Augenbraue hoch.

"Willst du mir erzählen, meine Berührungen seien unangenehm?" Mein Gott ... also man konnte das nennen wie man wollte, aber auf keinen Fall unangenehm. Sie waren ... ja ... einfach intensiver als bei Menschen und in dem Augenblick war mir auch klar, was er mit 'für Vampire intimer' meinte. Für einen kurzen Moment entfachte das ein kleines Neidfeuer in mir, weil Menschen so etwas nur zu einem gewissen Teil spürten. Wie wunderbar musste es denn sein, das alles mit jeder Faser und bis zum letzten Gefühlsfunken voll und ganz durchdringend zu fühlen ...? Halt! Das war es doch, was er von mir immer noch wollte. Er wollte mich auch zu dem machen, was er war. ... Nein, jetzt durfte das noch nicht sein. Nicht bevor ich es bewiesen bekam, dass er nicht einfach abhauen würde. Mich allein lassen würde. Ja ... lächerlich aber ... diese Zweifel waren wohl ein Teil meines kümmerlichen Lebens, denn schließlich konnte ich keine Entscheidung fällen, ohne dass sie auftauchten ... Egal wie oft ich versucht hatte, sie zu verbannen.

Seine Lippen waren wieder nur Millimeter von den meinen entfernt. Wieder das Begehren ... Dieses verdammte ansteckende und endlose Begehren, das nur er zu stillen schien ...

"Adrian ... Nicht jetzt ... Wir vermasseln den Job ..."

"Ich will doch nur einen Kuss ..."

"... Versteh doch, wir müssen uns auf etwas anderes konzentrieren."

"Und ... wenn ... wenn es vorbei ist?"

"Dann ... dann ist es in Ordnung ..."

"..."

"Ich verspreche es dir." Der Satz überraschte ihn anscheinend, aber bereuen konnte ich es nicht, weil ich mich sowieso nicht wehren können würde, wenn wir mit unserer Aufgabe fertig werden würden. Wenn ich daran dachte, dass ... ich vor ein paar Tagen noch eine komplett andere Einstellung hatte, was ihn betraf. Wie konnte sich das so schnell entwickeln? ... Wir waren doch nur Kollegen ... und jetzt ... hatte ich das Gefühl, uns würde etwas anderes als Arbeit verbinden. Ich wusste nicht so recht, WAS genau das war ... aber es war nicht ... nicht unbedingt gewöhnlich, fast schon unmenschlich, allerdings im positiven Sinne. Wieso? Wieso bestand diese seltsame Verbindung zwischen uns, obgleich wir so verschieden waren? Auf einmal hatte ich Bedenken, als hätte ich mir diese Verbindung nur gewünscht und vorgestellt ... als wäre sie eine Einbildung ... Aber immer wenn er mich ansah, ... mich anlächelte - nicht mit dem künstlichen Lächeln, das er zur Schau stellte, sondern mit dem echten - ... wenn er mich berührte ... konnte ich diese Verbindung fühlen. Umso schwieriger war es für mich ihn vorzeitig warten zu lassen. Ist schon komisch, wie ich mich in so kurzer Zeit so sehr hingezogen zu ihm fühlte ... nein, das stimmt nicht, ich fühlte mich schon eher zu ihm hingezogen, nur in meinem Unterbewusstsein, denn ich hatte das immer verdrängt, im Wissen, dass er das nicht verstehen könnte ... Da hatte ich mich anscheinend geirrt ... Ich hoffte es ... so sehr ... Und dann war da noch die Sache mit Sara. Wer zum Teufel hatte das verbrochen? Und sie glauben lassen, dass es Adrian gewesen sei ... Das ließ mir einfach keine Ruhe.

Er nickte und nahm die Mappe mit dem Auftrag wieder zur Hand.

"Ich verstehe, was du meinst ... "

"Bist du enttäuscht?"

"Nein ... ich ... ich kann gar nicht enttäuscht sein, weil ich weiß, dass du nicht von heute auf morgen aus meinem Leben verschwindest und ich also noch genug Zeit habe, um das nachzuholen ... Nur etwas ungeduldig bin ich schon." Beim letzten Satz grinste er kurz, räusperte sich und las weiter im Text:

"Ähm ... ja ... 'es darf keine Opfer geben'. Tja ... ich denke nicht, dass wir sie töten müssen."

"Bestimmt nicht. Wie machen wir das also? Jetzt ist es kurz nach neun Uhr. Die meisten Gäste müssten unten im Restaurant sein."

"Ja, ich schlage vor, wir ziehen uns mal um und begeben uns auch dorthin ... Hier ist ja auch ein Foto von ihr." Adrian zeigte mir ein Foto, von einer jungen blonden Frau, die ziemlich schick gekleidet war und gerade in eine Limousine einstieg.

"Das ist bestimmt eine eingebildete Zicke, da wette ich drauf.", kommentierte ich kurz und suchte mir ein Kleid raus.

"Gut, solange wir kriegen, was wir wollen, kann uns das auch egal sein.", fügte er hinzu.

Sobald wir uns beide umgezogen hatten, eilte ich bereits zur Tür, merkte aber, dass der Vampir stehen geblieben war mich stumm musterte. Das erste, was mir in den Sinn kam, war, dass bei meinem Aussehen etwas nicht stimmte, und so überprüfte ich alles. Meine Haare waren hochgesteckt und ich trug ein trägerloses langes rotes Kleid, passend dazu roten Lippenstift und Schuhe, genauso wie ein Collier und Ohrringe mit roten Edelsteinen darin.

"Sag schon, was stimmt nicht?", fragte ich, nachdem ich im Spiegel nichts entdeckt hatte, was schlecht aussehen könnte. Der Moment konnte nicht grausamer sein ... Er stand da und hatte diesen fürchterlichen Blick ... Fürchterlichen nicht im Sinne von angsteinflößenden, sondern irgendwie ... hilflosen ... oder ... traurigen ... ach, ich weiß nicht - auf jeden Fall fand ich es unerträglich wie er zwei Meter von mir entfernt stand und mich einfach nur ansah.

"Ad...", fing ich an, doch er unterbrach:

"Wie konnte ich nur ... wie KANN ich nur ...? ... Wie kann ich nur jemanden wie dich ... auch nur hoffen, für mich beanspruchen zu können? ..."

"W-wie ...?"

"Du bist so ... unverwechselbar ... vom Geist wie von der Gestalt ... So schön ..."

"Was redest du denn da?"

"Weißt du, ... du denkst vielleicht von mir, ich würde nichts außer mir selbst lieben und ... mich für den Besten zu halten, aber ... im Grunde ... stelle ich mir immer die Frage, ob ein Wesen wie ich ... es wert ist, ... dich auch nur ansehen zu dürfen. Vom Berühren ganz zu schweigen ... Verdammt, das klingt dämlich, nicht wahr?" Es dauerte einige Sekunden, bis ich mich rühren konnte, weil mich diese Aussage total überrumpelt hatte.

"Wieso ... sagst du das?"

"Weil ich ... Angst habe ..."

"Du? ... Angst? ... Wovor?"

"Davor, dass ich dich nicht ... . . . Dass ich es nicht wert bin, dich zu ... . . ."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Carikku
2009-01-13T22:18:01+00:00 13.01.2009 23:18
Oh män Adrian ist so eroddiiisch! >.<
Besonders gut fand ich diesmal ihr 'Versprechen' wo er einen Kuss wollte und sie ihn bis nach dem Auftrag vertröstet ^^ *echt fies*
"... mich anlächelte - nicht mit dem künstlichen Lächeln, dass er zur Schau stellte..." (dass = das) Und:
"Der Moment war konnte nicht grausamer sein..." (das war muss weg)
Am Ende des Kapitels wäre ich beinahe ausgeflippt, wo er sagt: davor, dass ich,... dass ich es nicht wert bin, dich zu...
ZU waaaaaas? Sag es dooooch !! >___< määääh ^^ sehr schön gemacht!

Lg Caro~
[KFF]
Von:  Trollfrau
2008-12-28T20:32:25+00:00 28.12.2008 21:32
Oh man.. Was für eine Offenbarung. Adrian verwirrt mich zunehmend mehr.
Das ihn solche Selbstzweifel plagen...



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