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Scream ´cause you´re mine

Seth x Jono, vorerst abgebrochen~
von

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This mother´s Love

"Aufwachen!"

Mit einem lauten Schlag öffnete er die schwere Tür zu Jonos Gemach. Niemand anderes als Imhotep stand nun vor seinem Bett.

"Zieh dich an, es geht weiter!"

Jonouchi zuckte zusammen und saß kerzengerade im Bett, als die Tür aufflog und Imhotep vor ihm stand.

"Könnt ihr nicht anklopfen?!" gab er zischend von sich, während er sich erhob und das Laken um seine Hüfte band, ehe er mit frischer Wäsche im Bad verschwand und sich fertig anzog.

"Ich habe eine Frage an euch..." der Blonde sah seinen Lehrmeister fragend an, als er nun wieder aus dem Bad kam.

"Woher wusstet ihr, wie... wie meine Mutter aussah?"

die Frage schwirrte ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf. Wie konnte dieser Priester wissen, wie seine Familie aussah?

"Willst du das wirklich wissen?"

"Sonst hätte ich nicht gefragt!"

"Ich werde es dir nach der heutigen Lektion sagen, denn sonst wirst du dich nicht mehr konzentrieren können. Nun komm..."

Er führte ihn zu den Stallungen und zog 2 Pferde aus dem Stall und überreichte Jono die Zügel zu dem Zweiten.

"Heute reiten wir zu den Stätten. Es wird anstrengend für dich."

"Ich bin langes reiten gewohnt."

So folgte er Imhotep schließlich für den Rest des Weges schweigend.
 

Als sie bei den heiligen Stätten angekommen waren, stiegen beide vom Pferd. Imhotep entfernte sich etwas von dem Blonden.

"Rufe deinen Drachen, wir werden sehn in wie weit du ihn zu zügeln vermagst!"

Der Magier faltete seine Hände und flüsterte eine alte Formel, ließ dadurch sein eigenes Monster erscheinen. Grollend teilte sich der Sand vor ihm. Zwei Scheren kamen zum Vorschein und man konnte erkennen, dass dieses Monster ein sehr mächtiger Skorpion war.

Jonouchi ging kurz in sich und horchte, doch dann schüttelte er den Kopf. Der Skorpion beeindruckte ihn nicht wirklich.

"Er will nicht... er will nicht kämpfen."

"Dann zwing ihn dazu! Ihr beide müsst lernen Kompromisse einzugehen, lernen zu kämpfen! Und glaube mir, es kann dir nichts schlimmeres passieren, als unvorbereitet zu sein!"

Somit schickte Imhotep seinen riesigen Skorpion auf den Blonden los. Bedrohlich schnappte er mit den Schreren nach dem Blonden, dessen Schwanz, welcher Gift in sich trug bereit zum Stich war.

"Kämpfe!"

"Ich kann nicht... er will nicht!"

erstarrt blickte Jono zu dem Ungetüm rauf und ließ sich in den Sand fallen, um den Angriffen irgendwie zu entkommen.

"ER WILL NICHT!!!" schrie er zurück und rannte einfach, damit der Skorpion ihn nicht erwischte, jedoch stolperte er und drehte sich geschockt herum und mit einem mal war der Drache zwischen ihm und den Skorpion. Erhob sich erhaben und gebieterisch in die Höhe um den Feind wegzuschleudern, ehe er wieder in dem schwarzen Nebel verschwand.

Jonouchi keuchte schwer und erhob sich vom Sandboden, während er zu Imhotep rüber sah.

"Wieso zwingt ihr ihn, sich zu zeigen? Er will nicht... er will endlich Frieden und ruhen... jahrelang musste er töten und Blut vergießen! Er will es nicht und ich akzeptiere es! Wieso könnt ihr es nicht auch tun?"

Nun ließ auch Imhotep sein Monster wieder verschwinden.

"Du musst mit ihm einig werden Jonouchi. Dir wird eine Prüfung auferlegt werden und du weißt das. Bis sie eintrifft musst du vorbereitet sein und dein Drache ebenfalls. Er wird nur noch ein einziges Mal Blut an seinen Klauen kleben haben."

Langsam schritt Imhotep auf den Blonden zu und legte eine Hand auf dessen Schulter ab.

"Was weißt du über Anubis?"

"Ich weiß nur, dass er Gott der Toten war. Ein Wächter und... ehm... geheimnissbewahrer oder so, und dass er die Toten einbalsamiert hat, um sie auf ihren letzten Weg zu schicken..."

"Dann hör mir jetzt gut zu..."

So setzten sich beide in den Sand und der Blonde versuchte aufmerksam zuzuhören.

"Anubis ist ein entfernter Verwandter Seths. Deswegen sind sie auch abhängig von einander. Sie liebten sich innig, doch Ra~ erlaubte ihnen diese Liebe nicht. Götter dürfen nicht lieben... Ra selbst war eifersüchtig auf die beiden, denn auch er liebte Anubis. Das heißt, er selbst beging die Sünde einen Gott zu verehren. Somit schuf er in jeder Wiedergeburt der beiden ein Monster... also die beiden Drachen von Seth und dir, sie hassen sich bis aufs Blut. Wenn das Monster, entweder von dir oder Seth stirbt, stirbt auch der Wirt, aber nicht der Gott an sich...

(mal dezent auf den Prolog hinweis) Ra wollte, dass sie sich niemals lieben, niemals begehren. Denn wenn er Anubis nicht haben konnte, dann sollte es niemand... Jetzt kennst du sein leben... und das von Seth. Diese beiden Götter liebten sich so innig, dass daraus durch Ra, Hass entstand..."

"Na und? Woher wollt ihr wissen, dass es diesmal genauso ist?"

Dass er mit Seth nicht zusammen sein konnte, wusste er. Schon allein die Tatsache, dass er ihm letzte Nacht seine Kraft geraubt hatte, zeigte es.

"Ich will nicht hassen, ich will nicht kämpfen... das wollte ich nie und Anubis, genau wie mein Drache, wollen es nicht. Der Schwarze kommt nur, wenn er glaubt mich beschützen zu müssen... fragt mich nicht wieso, aber wir respektieren uns. Und woher wollt ihr wissen, dass aus Liebe Hass wird?"

Jonouchi ließ sich in den Sand nach hinten fallen und strich mit seinen Händen dadurch. Die heißen Sandkörner brannten sich in seine Haut, was er aber nicht merkte Jono schloss seine Augen und genoss die heiße Sonne, die seine Haut scheinbar eher streichelte und nicht verbrannte...

"Ich werde nicht an alte Mythen glauben, sondern an das, was ich will, was passiert und an meine Ziele."

"Was ist dein Ziel Jonouchi?"

fragend blickte Imhotep den Blonden an. Er bewunderte diesen Jungen. Bis auf Seth, waren alle seine Schüler bisher unerfahren..., nicht von starkem Charakter. Wahrscheinlich lag es daran, dass gerade diese beiden erfahren mussten, was wahre Grausamkeit bedeutete.

"Das sag ich nicht. Ihr werdet es erfahren, wenn es soweit ist."

"Du hast mir vorhin eine Frage gestellt... warum ich die Gestalt deiner Mutter annahm... ich kann zwar Tote nicht wiederbeleben, doch wenn Menschen sterben, liegt es an mir ihre leidenden Seelen zu heilen... ich kann ihre Gestalt annehmen, aber nicht mehr... Das Bild dener Mutter habe ich aus den Gedanken von... Seth~"

"Sie... sie ist also tot?"

Jono wusste das irgendwie. Alle waren tot.. alle, die er liebte waren tot.

"Von... von Seth? Aber wieso? Woher..."

der Blonde neigte den Kopf auf die Seite und irgendwas bahnte sich in seine Gedanken, die jedoch von einer hohen Mauer ausgegrenzt wurden, weil er nicht wissen wollte, wie die Erklärung sein konnte...

"Woher kennt Seth... meine Mutter!"

seine Stimme war leise und es schien, als hätte selbst der Wind inne gehalten, um alles nur noch schrecklicher zu machen. Damit Jono auch jedes einzelne Wort, dass nun über Imhoteps Lippen kam, bestens verstehen konnte.

"Er kannte sie nicht nur... er liebte sie... Seine eigene Mutter kam bei seiner Geburt ums Leben. Sein Vater Akunadin brachte eine Sklavin in den Tempel als Seth noch klein war. Von diesem Tag an liebte er sie. Sie ersetzte ihm für eine Zeit lang die eigene Mutter, die er nie hatte. Doch die Gottheit Seth~ wählte sie irgendwann zum Tode aus..., jedoch erst als Seth Hohepriester wurde... Nun weißt du es. Nur bedenke, dass es für jeden Tod einen Hintergrund gibt..."

Jonouchis Atem schien still zu stehen, als Imhotep sprach und mit jedem weiteren Wort spürte er, wie die Wärme aus seinem Körper wich.

"Sie war also für ihn so was wie eine Ersatzmutter?"

er sprach völlig ruhig und zeigte kein Gefühl in seinen Worten oder Gestik. Dazu war er einfach nicht mehr fähig. Mit langsamen Schritten ging er zu seinem Pferd und stieg auf, preschte los. Unsagbarer Hass stieg in ihm auf. Imhoteps Worte lösten alles auf, was er sich aufgebaut hatte.

Wieso? Wieso? WIESO???

Ohne noch einmal zurück zu blicken raste er durch die Wüste zurück zum Palast, er konnte das nicht ruhen lassen, NIEMALS!

Seth hatte ihm... alles genommen! Nicht nur, dass er jahrelang mit seiner Schwester zusammen war und sie dann auch noch getötet hatte, nein... er durfte auch noch bei seiner Mutter sein! Er hatte ihm jeden verfluchten Menschen genommen... wieso durfte er seine Mutter kennen lernen und er selbst... der wahre Sohn... hatte nur ein Jahr mit ihr!? Ihn würde es nicht wundern, wenn Seth auch noch seinen Vater auf den Gewissen hatte!
 

"Nun reitest du doch deinem Schicksal entgegen..."

Imhotep flüsterte diese Worte nur, weil er wusste, dass er den Blonden nicht aufhalten konnte. So unternahm er auch nichts dagegen. Er nahm sein Pferd und ritt ebenfalls zurück zum Palast. Seine Aufgabe war für heute erledigt.
 

Im Palast angekommen, schwang Jonouchi sich vom pferd und rannte die marmornen Gänge entlang, bis er schließlich zum Gemach von Seth ankam, wo er einfach die Tür aufstieß und den Zweiten unbekümmert im Sessel sitzen sah.

Seth fuhr vollkommen geschockt herum, als die Tür aufflog und er schließlich Jono erkannte. Er sah, dass dieser irgendwie aufgelöst zu sein schien und er ahnte, dass es etwas mit der Lehrstunde bei Imhotep zu tun haben musste. Was bei Ra, hatte dieser mit dem Blonden angestellt? Seth wusste es nicht...

"Ihr habt... ihr habt.."

Jono konnte aus irgendeinem Grund nicht aussprechen. Wusste Seth, dass es seine Mutter war, die er liebte? Wusste er, dass er jemanden geliebt hatte, der nicht sein eigen Fleisch und Blut war? Wenn er ihm jetzt sagen würde, dass es gar nicht dessen Mutter war... was würde er dann in ihm auslösen? Aber es konnte auch sein, dass Seth es wusste und es nur vor ihm verheimlichte... Jonos Hass verflog und er machte einer großen Leere Platz, die sich rasend schnell ausbreitete und seine Gedanken mit sich nahm.

"Verzeiht die Störung..."

Jonouchi wisperte nur und trat rückwärts wieder aus dem Gemach raus, schloss die Tür und drehte sich herum, um ziellos durch den Palast zu streunen, wo er schließlich bei den Kerkern ankam und einfach hineinging.

Wie lange er immer in diesen Käfigen gesteckt hatte... Dort hatte er wohl seine meiste Zeit verbracht in seinem leben, während Seth sich an seine~ Mutter geschmiegt hatte, sich bei ihr ausgeweint... Es war nicht fair!

Langsam schüttelte er den Kopf und verließ die Kerker wieder, um raus zu gehen, wahllos schlug er einen Weg ein. Die Leere war immer noch da, die sich wie ein Vakuum in seinem Herzen ausbreitete und alles abtötete, was er jemals gefühlt hatte. Nicht einmal Schmerz spürte er, kein Hass, kein gar nichts...

Die Götter spielten mit ihnen. Er hob den Kopf in den Nacken und umschlang seine Hüften mit den Armen, während er nach oben starrte und sich schließlich an den Kopf fasste und laut losschrie. Er schrie einfach..., bis er nicht mehr konnte und auf die Knie fiel, wo er sich krümmte. Sein Hals schmerzte und kratzte. Er war so trocken wie die Wüste selbst und dennoch kroch er nicht rüber zum Nil, um sich diesen zu befeuchten. Er wollte einfach nicht mehr...
 

Endlich löste sich Seth aus seiner Starre, als er diesen Schrei hörte... einen Schrei, der sich den Tod wünschte... und es war... Jonouchis Schrei...

Fast panisch rannte der Hohepriester hinaus. Mit geweiteten Augen erblickte er,nicht weit entfernt vom Nil, Jono im Sand knien. Aus irgendeinem Grund, schmerzte es ihn, den Jungen so zu sehen. Jono war doch immer so stark gewesen und nun... gab er sich den Göttern hin, in all seiner Pein und Verzweiflung. Er kniete sich neben ihn, starr sah Seth ihn an.

"Was ist passiert?"

//Was hat er mit dir gemacht?//

Seth sprach bedacht ruhig, er wollte den Blonden nicht noch mehr verunsichern, als er es ohnehin schon war...
 

Ganz in ungewohnter Manier, bemerkte Jono nicht, wie jemand durch den Sand rannte und auf ihn zusteuerte. Er kniete einfach nur da, die Hände an seinem Hals, als wollte er sich selbst strangulieren. Erst als Seth sich neben ihn kniete und ansprach, bemerkte er zusammenzuckend, dass jemand da war.

"Tötet mich... oder lasst mich in Frieden... aber beantwortet mir noch eine Frage... wie war eure Mutter zu euch?"

Er sah Seth dabei nicht an und er hoffte, dass Seth nicht wusste, dass es die seine Mutter war, an der er so hing. Seth sollte einfach weiter in dem Glauben sein, dass es eine einfache Sklavin war, an die er sich lehnen durfte, in den Arm genommen wurde... während der wahre Sohn von Herr zu Herr zog und stets nur misshandelt wurde. Wenn Jonouchi ehrlich war, war er neidisch. Eifersüchtig... Seth hatte das, was ihm gehörte und dann, als sie anscheinend nicht mehr gebraucht wurde, tötete er sie einfach. Seine~ Mutter..

"Meine Mutter...?"

diese Frage löste einen Schmerz in dem Hohepriester aus, von dem er dachte, er hätte diesen schon längst überwunden, aber dem war anscheinend nicht so...

"Ich... hatte keine Mutter..., aber ich hatte jemanden, den ich liebte. Es ist schon lange her, ich war noch klein, als mein Vater sie zu uns in den Tempel brachte. Sie war immer gut zu mir du ich dankte ihr dafür..., denn immer wenn ich bei ihr war, entkam ich den Grausamkeiten und... Perversionen meines Vaters..."

Seth viel es schwer darüber zu reden. Er liebte diese Sklavin wirklich sehr. Sie war der einzige Halt, den er damals hatte.

"Als ich später zum Hohepriester ernannt worden war, starb sie... keiner wusste warum. Man wusste nur, dass es ein unfreiwilliger Tod war. Damals fing es an mit den Morden an meinen Sklaven... und noch heute suche ich den Verantwortlichen."

Seth ballte eine Hand zur Faust aus purem Zorn. Er konnte sich keinen anderen als Bakura vorstellen. Er wäre dazu in der Lage... Doch kann es nicht auch sein, dass die Gottheit selbst ihr Spielchen mit ihm trieb, nur um ihren kranken Hunger zu stillen?

Er nahm Jonos Hände, die noch auf dessen Hals ruhten, herunter. Seine eigene hob er etwas an um aus der Feuchtigkeit des zarten Windes etwas Wasser zu fesseln. Er legte seine Fingerspitzen auf Jonos Lippen ab um diese zu befeuchten.

"Warum wolltest du das wissen?"

Der Blonde wusste nicht, was er fühlen sollte, nachdem er das alles gehört hatte. Seth wusste anscheinend nicht, dass er tötete... also war er es auch, der seine Schwester ermordet hatte... na ja... zumindest dessen Gott.

"Ihr habt bei ihr also Wärme gefunden, Liebe, Zuneigung und Schutz?"

All das was ich niemals erfahren habe...

"Sie war gut zu euch?"

Wieso nicht zu mir...

""Ihr habt geliebt?"

Wieso durfte ich es nicht tun...

"Ich wünsche mir immer noch den Tod, denn alles, was ich wollte, habt ihr mir genommen. Ich hasse euch und dennoch schreit mein Herz nach euch, weil es euch liebt. Ich liebe euch und dennoch hasse ich euch. Ich will kein Priester mehr sein... ich wollte nie einer werden!"

"Was soll das heißen? Das..."

Mit einem mal wurde Seth bewusst, was der Blonde ihm mit diesen Worten sagen wollte. Sie... war seine Mutter! Es konnte nicht anders sein!

Plötzlich hatte Jono einen Dolch in seinen Händen und hob ihn hoch über seinen Kopf.

Er wollte nicht mehr... es reichte... er hatte es satt zu leiden und immer neue Dinge zu erfahren, die wieder ein Stück seines Lebens herausrissen.

Mit einer flinken Bewegung ließ er den Doclh niedersausen, er war kurz davor, die Schneide in seine Brust zu rammen, als ein heftiger Flügelschlag seines Drachens ihn zur Seite schleuderte und selbst Seth von den Füßen fegte.

"Was?..." Seth hatte den Dolch noch ergreifen wollen, doch er wurde durch die Wucht des Schwarzen davon geschleudert.

Verstört sah der Blonde auf und blickte in die rot glühenden Augen seines Drachens.

"Aber wieso nicht? Ich sehe keinen Grund mehr zu..."

Er lauschte den gedanklichen Worten seines Drachens und senkte den Blick.

"Ist dir klar, was du von mir verlangst?"

Der Drache nickte und verschwand wieder, während Jono zurückblieb, mit dem Dolch in seiner rechten Hand, den Kopf gesenkt. Seth konnte es nicht fassen! Der Blonde konnte tatsächlich mit seinem Drachen reden... und das nach so kurzer Zeit der Ausbildung. Es erstaunte ihn, doch als der Drache verschwand, löste er sich aus seiner liegenden Position und kehrte in die Wirklichkeit zurück. Er stolperte auf den Anubispriester zu und entriss ihm den Dolch aus der Hand.

"Ich... wusste nicht, dass sie deine Mutter war! ICH WUSSTE ES NICHT!"

Jonouchi hob nur langsam den Kopf an, als Seth anfing zu sprechen und vor allem zu verstehen. Ausdruckslos sah er ihn an und erhob sich aus dem Sand, wo er sich mit schwachen Bewegungen die Kleider abklopfte.

"Macht es denn noch was aus? Man kann nichts rückgängig machen. Was geschehen ist, ist geschehen."

Die Worte kamen zwar aus seinem Mund, aber das bekam er gar nicht wirklich mit. Er wurde doch nur benutzt, wie eine Marionette, die gut genug war, den Befehlen zu gehorchen, die sie bekam.

"Hauptsache meiner Mutter ging es gut... aber... wenn ich herausbekommen sollte, dass sie wie Shizuka behandelt wurde... solltet ihr mir für immer aus dem Weg gehen!"

"Jonouchi..., sie war da, weil ich sie brauchte. Sie genoss bei uns kein Sklavendasein..., sie erzog mich, weil mein Vater dazu nicht in der Lage war, als er noch das Priesteramt ausübte. Sie... sie war... blind..."

"Und was ist mit mir!? Ich hatte niemanden! Keine Schwester, keine Mutter und auch keinen Vater. Ich brauchte sie auch!!!... Blind... sie war blind?"

Blind in Form von richtiger Blindheit, oder... war es einfach nur irgendeine Metapher?

Seth ging auf den Blonden zu. Er fühlte sich verraten, von den Göttern und vor allem von seinem eigenen Gott... Seth würde Rache schöpfen... bitterliche Rache... So legte er aber dem Blonden die Arme um.

"Deine Mutter war ein sehr guter Mensch. Sie war es, die immer wieder sagte. Dass man fühlen soll, da dies das einzige wäre, was uns von den Göttern unterscheidet... ich vergaß es, als... sie starb."

"Schön für euch! Doch die Worte bringen mir meine verlorenen Jahre auch nicht wieder! Und zur Zeit weiß ich nicht einmal, was das in Wirklichkeit ist... Gefühle. Das ist nur ein Wort! Ich fühle nichts!"

Jono macht sich von Seth los und ging durch den Sand mit recht schleppenden Schritten zurück zum Palast, wo er allerdings nicht ankam, weil Bakura sich, wie aus dem Himmel, in den Weg stellte. Wie gut, dass man doch seine Augen überall hatte... irgendwann konnte er so Seth endlich stürzen und diese... vermaledeiten Priester unter ihm auch...

"Wieso sagst du ihm nicht die Wahrheit Junge?"

der Grabräuber grinste und neigte sich zu dem Blonden herab, umfasste dessen Kinn und hob dessen Gesicht zu sich nach oben.

"Wieso verschweigst du ihm das?!"

"Weil er es selbst bemerken soll... und daran zerbrechen!"

bei diesen Worten war es an Bakura überrascht eine Augenbraue anzuheben...

Seth hatte den Blonden zwar gehen lassen, doch als er Bakura erblickte stieg in ihm vollkommener Zorn auf. Seths Aura veränderte sich...

"Bakura! Lass deine Hände von ihm!"

das war das einzige was er noch sagen konnte, ehe sein Bewusstsein in das Innerste seines Körpers zurückgetrieben wurde und die Gottheit~ die Kontrolle über Seths Körper übernahm. Der Gott wollte nicht, dass sein Wirt hörte, ... er sollte nicht wissen, dass er selbst der Mörder war, seinen Hunger an Seelen und Angst würde sonst nicht gestillt.

Weiße Schwingen erschienen auf Seths Rücken, die herangezogene Nacht wurde kälter, eisiger... nur langsam ging er auf Bakura zu, aus vollstem Hass angetrieben mit blitzdenden Augen.

Jonouchi wirbelte herum, als Seth den Geist wechslete. Wieso? Was hatte er zu verlieren?

"Was ist los Seth~?"

Bakura grinste und packte den Blonden am Arm und zog ihn eng an sich heran, dass dieser den Atme an seinem Hals spüren konnte und als Bakura ihm darüber leckte, zuckte er zusammen.

"Komm und hol ihn dir... oder ist es dir egal, wenn ich~ ihn vor dir~ töte? Naja..., obwohl ich erst einmal meinen Spaß mit ihm haben werde."

Gott Seth liebte ihn immer noch, er liebte Anubis... trotz dem Keil, den Ra damals geschaffen hatte. Seth knurrte bedrohlich auf, als Bakura Anubis bzw. dessen Wirten, mehr als nur anzüglich behandelte. Er ballte eine Hand zur Faust in der er Magie sammelte, die sich mit blau-weißen kleinen Blitzen bemerkbar machte...

"Dich hat das nicht zu interessieren! Wage es meinem Wirten oder dem des Anubis etwas anzutun und ich werde in dich weichen und dein Leben zerstören, genauso..., wie ich es mit Akunadin tat!"

Seth riss den Blonden von Bakura weg, fasste den Weißhaarigen an den Hals und würgte ihn.

"Das kannst du nicht, denn du hast mein Leben bereits zerstört!" zischte er zurück und sah dem Blonden nach, der in den Sand stolperte und auf seinem Hintern hocken blieb und die beiden aufmerksam beobachtete.

Seth hingegen drückte immer fester zu...

"Deine Seele ist schwarz und überaus..."

Gott Seth zwang den Grabräuber zu einem Kuß, er presste seine Lippen auf die des anderen, ließ seine Zunge in das fremde Terrain gleiten und kostete von dessen Seele...

"...wohlschmeckend~"

Bakura hatte die Augen geweitet, als er die Lippen und Zunge des anderen spürte, auch, dass Seth ihm Leben nahm, entging ihm nicht. Doch dann grinste er und glitt mit einer räuberisch flinken Bewegung unter sein Gewand und stach nun mit dem herausgezogenen Dolch zwischen die Rippen Seths. Er wusste zwar, dass er ihn so nicht töten konnte, aber Seth sollte es nicht noch einmal wagen ihn so~ anzufassen!

"Das solltest du sein lassen Seth~!"

"Es braucht mehr als einen Dolch..."

Langsam schritt Bakura wieder auf Jonouchi zu, der sich bereits erhoben hatte. Er wehrte sich aber nicht, als der Räuber ihn erneut ergriff, denn sein Blick war wie gebannt auf Seth gerichtet. Bakura drückte dem Blonden den blutigen Dolch in die Hand und neigte sich zu seinem Ohr herunter, wo er ihm ein paar leise Worte hinein wisperte. Jonos Augen färbten sich blutrot. Der Dolch in seiner Hand erzitterte...

"Töte ihn...~" wisperte Bakura und Jono sah voller Hass mit blutroten Augen in die eiskalten des Anderen. Sein Körper flimmerte vor Hitze in der eisigen Kälte. Er war bereit... zu sterben und zu töten!

Das wahre Bewusstsein Seths schaffte es für einen kurzen Augenblick zurückzukommen, seine Seite in der der Dolch steckte blutete...

"Jonou... chi..."

Doch sein Gott duldete keine Spielereien mehr, sein Hass trieb ihn wieder an die Oberfläche, heilte seinen Wirten und wendete sich um. Mit arrogantem Blick verfolgte er das Tun des Blonden und lachte hämisch auf.

"Jaaa~ tu nur! Stich so oft zu wie du willst! Es wird nichts bringen! Ich heile ihn immer und immer wieder! So oft ich es will!"

Überlegen blieb er vor dem Blonden stehen und breitete die Arme aus, riss sich selbst das Obergewand vom Leib und bot Jonouchi das Herz seines Wirten.

"Na los! Worauf wartest du noch!?"

Jonouchi hatte nicht mehr mitbekommen, wie das wahre Bewusstsein Seths kurz zurück kam. Auch nahm er nicht mehr wirklich wahr, wie der Gott Seth zu ihm sprach. Der Dolch hing schlaff an seiner Seite... er verpasste Seth einfach nur einen Kinnhaken und rammte ihn zu Boden.

"Ich habe zwar vor euch zu töten... aber nicht Seth zu verletzen!"

der Blonde wisperte nur und Bakura grinste...

Jono ließ sich auf die Hüften des Priesters nieder und warf den verfluchten Dolch einfach weit voraus in den Sand, ehe er das Gesicht des unter ihm Liegenden in beide Hände nahm.

"Kommt zurück Seth! Ihr seid stark genug, dieses Monster in euch zurück zu drängen!"

Bakura weitete die Augen, als er das hörte und schnaubte verächtlich auf. Was tat seine kleine Puppe da? SO sollte das sicherlich nicht ablaufen!

"Kommt zurück Seth! Oder wollt ihr euch ein Leben lang hinter eurem verfluchten Gott verstecken? Ich frage mich sowieso, warum gerade ihr so schwach seid! Ihr hattet so was wie eine Mutter, ihr kennt das Gefühl, geliebt zu werden! Geborgenheit und Wärme! Drängt dieses Monster zurück!"

Oder noch mehr Menschen werden sterben, dachte er sich und starrte Seth an, ehe er sich herab neigte und diesen einfach küsste und ihm sein Feuer einhauchte...
 

"Du wagst es ..."

Seth wehrte sich vor Zorn. In diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als das seine Augen töten könnten. Die Wärme, nein... Hitze, die ihn bei diesem Kuss durchfuhr merkte er im ersten Moment gar nicht. Der Gottheit war es egal, sie litt schließlich nicht so dermaßen darunter wie ihr Wirt es tat. Und dennoch wurde er vom wahren Ich zurückgedrängt. Der Körper unter Jono lag nun einfach schlaff da. Seth liebte diese Hitze, obwohl sie ihn töten konnte...

"Jonouchi..."

die Schwingen auf Seths rücken verschwanden und die Aura seines Gottes ebenfalls. Mit einem Mal riss er die Arme nach oben und legte sie um den Körper des Blonden. Bakura registrierte er nicht.

"Jonouchi..."

Seth wisperte immer wieder dessen Namen. Er... hätte auch in der Dunkelheit bleiben können, hätte seinem Gott all seine Macht geben können... doch er tat es nicht. Zu groß war das Verlangen nach dem Priester des Anubis... zu groß war die Bitte, die er hörte, die aus dessem Herzen kam.

Erleichtert sah der Blonde mit an wie Seth wieder er selbst wurde... so löste er den Kuss und warf einen bedrohlichen Blick zu Bakura, der jedoch schon verschwunden war...

Die arme um seinen Körper schienen ihn zu erdrücken und dennoch blieb er und hielt den Anderen einfach in seinen Armen.

"Ist schon gut..." wisperte er und seine Augen wurden ebenfalls wieder normal.

Jono tat alles weh... sein Körper, seine Seele und sein Herz. Er wusste nicht wo der Schmerz am größten war, aber vielleicht war es auch das Ganze was ihn schwer atmen ließ. Vorsichtig löste er die Umarmung und erhob sich zurück auf die Beine, ehe er Seth eine helfende Hand bot, damit dieser sich aufrichten konnte.

Dankend nahm Seth die Hand des anderen an und zog sich somit auch wieder auf die Beine. Er klopfte sich noch den Sand von der Kleidung ehe er auf den Blonden zuging und sich respektzollend vor ihn kniete.

"Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, ich kann dir auch deinen Schmerz nicht nehmen, genauso wenig wie ich es bei mir selbst nicht vermag..., aber ich danke dir dafür, dass du mich zurückholtest... ich hörte deine Bitte.."

Seth senkte sein Haupt und blieb in seiner Position bis er dazu aufgefordert wurde, sich wieder zu stellen. Es war ihm schwer gefallen das zu tun... nur vor Athemu vermag er dies, denn dieser war Ra und der... Pharao.

"Was soll das? Erhebt euch!"

Jono wusste selbst, dass man die Zeit nicht zurückdrehen konnte. Er schloss die Augen und fuhr sich durch sein verworrenes Haar, dass ihm wild ins Gesicht hing.

"Seth...?"

Er schwindelte und streckte die Hand nach dem anderen aus, ehe er einfach zurück in den Sand fiel und sein Bewusstsein verlor. Seths Augen hatten sich geweitet, er schnellte noch nach vorne, doch erhaschen konnte er ihn nicht mehr. So nahm er den Blonden auf seine Arme, drückte dessen Kopf an seine Brust.

"Kalt..."

Seth lief so schnell er konnte zurück zum Palast, er hastete an sämtlichen Personen vorbei, die ihm ungläubig nach schauten. Egal ob Priester, Wachen oder Sklaven... Seth beachtete sie alle nicht weiter. Er schlug die Tür zu Jonouchis Gemach auf und legte ihn in dessen Bett, Verschloss sämtliche Türen, egal was, alles musste verschlossen sein, damit auch ja keine Kälte in dieses Zimmer kam. Zwar schadete er sich dadurch selbst, aber das war ihm im Moment herzlich egal. Er deckte den Blonden zu und entzündete zusätzlich noch ein Feuer, mit dessen Flammen er zusätzlich noch alle Fackeln im Raum entzündete.
 

Ein leises Stöhnen entrann Jonouchis Kehle, als die Wärme sich in seinen Körper drängte, dennoch fühlte er sich nicht besser. Denn es war nicht so, dass er seine Kraft verlor... sondern es war wohl eher natürliches Ursprungs... scheinbar eine Krankheit, die sich in seinem Körper ausbreitete und ihn fiebrig aussehen ließ.

"Es bringt nichts..."

Panisch verließ Seth das Gemach, auf der Suche nach Imhotep, den er in dessen Gemach fand. Er erklärte was passiert war und eilte nun mit ihm zu Jono zurück. Imhotep machte sich gleich daran diese Krankheit zu bekämpfen...

"Seth... bitte geh!"

"NEIN!"

es hatte keinen Sinn, wenn Seth einmal ~nein~ sagte, dann sollte man das akzeptieren, wenn man nicht gleich seinen Zorn spüren wollte...

"Dann setz dich wenigstens! Nicht, dass du mir wegen der Hitze hier drinne nicht auch noch umkippst!"

Seth tat wie gebeten, er ignorierte die Hitze einfach... zumindest versuchte er das. Er wurde durch sie immer schwächer, was er anfangs gar nicht bemerkt hatte.

"Hat Seth ihn schon auserwählt?" fragte Imhotep.

"Hai..." erwiderte der Priester mit einem schwachen Ton in seiner Stimme.

"Dann bete, dass er es schafft!"
 

Jonouchi ließ alles recht bewusstlos über sich ergehen und erwachte auch nicht, als Imhotep sich an ihm zu schaffen machte, Nach einer Weile jedoch öffnete er seine Augen, die vor Fieber glänzten.

"Was... was ist passiert?"

schwach wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Jedoch zog er die Augenbrauen zusammen, als er Imhotep und Seth gleichzeitig in seinem Zimmer sah.

"Wieso seid ihr hier?!"

"Du bist krank bzw. jetzt über dem Berg. Seth kam vollkommen aufgebracht zu mir, und sagte mir, dass du zusammengeklappt bist. Er hat dich hierher getragen, die Panik stand in seinen Augen..."

Doch jetzt nicht mehr, denn als Seth sah, dass der Blonde erwacht war, formte sich ein kleines Lächeln auf seien Lippen. Und das obwohl er schon nahe am Rande des Abgrunds war, da die Hitze in diesem Raum einfach unerträglich auf ihn einbrannte und er dadurch immer schwächer wurde.

"Danke..."

nuschele der Blonde nur leise und man konnte deutlich heraus hören, dass er nicht wirklich die Wahrheit sprach. Hätten sie ihn nicht einfach sterben lassen können?

"Verlasst mein Gemach! Beide! Und zwar sofort!"

Jono wollte niemanden mehr sehen, weder jetzt, noch später oder morgen. Er hatte einfach genug von Gesellschaft und er wollte wieder alleine sein. Wie früher, wo ihm niemand was konnte, wo er nichts fühlte und wo... er nichts war!

Seth zeigte daraufhin keine Regung, aber er ließ sich von Imhotep aufhelfen, da er durch de Hitze nicht mehr im Stande war auch nur ansatzweise zu laufen.

"Ruh dich... aus..."

Gab der Hohepriester gepresst von sich, als er mit Imhotep Jonos Gemach verließ und er ihn in sein Eigenes brachte. Und darauf hin auch in dem seinen verschwand...
 

"Ruh dich aus... ruh dich aus! Wie denn???"

der Blonde war ziemlich aufgebracht und seine Stirn schien in Flammen zu stehen, so heiß war ihm. Alles was bisher vorgefallen war, ließ er Revue passieren. Seit dem er bei Seth war, wurde sein Leben immer schlimmer..., dabei dachte er, dass man als Sklave nicht mehr weiter sinken konnte... wie sehr er sich getäuscht hatte. Er war lieber Sklave, als Priester, das stand schon mal fest und hätte er die Wahl gehabt, zwischen Priester und das Leben eines Sklaven, hätte er Letzteres vorgezogen.

Der Blonde schälte sich aus dem bett und ging zum Balkon, wo er die Tür öffnete und frische Luft in sein Zimmer brachte, wobei die Fackeln sofort durch den Wind erloschen. Er begann sofort zu zittern, obwohl er hohes Fieber hatte. Dennoch blieb er stehen und ließ sich sogar ziwschen der Tür nieder und genoss die klirrende Kälte, die seine Gedanken umnebelten.

"Mutter..."

"Du solltest nicht rausgehen!"

Seth hatte derweil seine Kraft wieder, auch er stand auf seinem Balkon, als er den Blonden entdeckte... seine Stimme klang besorgniserregend. Immerhin hatte er fast sein Leben verloren..., seinen Gott in Jonos Zimmer erfolgreich verdrängt und nun wollte sich der Blonde durch die Kälte der Nacht den Tod holen?

"Das kann euch doch egal sein!" gab Jonouchi nur leise von sich und schloss die Augen. Er wollte ihn nicht sehen, er wollte gar nichts. Jonouchi zog die Beine an und umklammerte diese mit seinen Armen, die blasser erschienen, als er eigentlich war.

"Das ist es aber nicht!"

Jetzt wurde Seth wütend, er kletterte geschickt zu dem anderen hinüber und zog ihn einfach zurück in das Gemach auf das Bett. Entzündete die Fackeln von neuem.

"Und jetzt wehr dich nicht! Lass dir wenigstens einmal in deinem Leben etwas gutes tun!"

Der Blonde hockte schnaubend im Bett und starrte die eben entzündeten Fackeln wütend an, die seine Gedanken eben wieder denken ließen.

"Einmal... eben das will ich überhaupt nicht!"

er vergrub sein Gesicht in den Händen, damit Seth ihn nicht sehen konnte. Er war es so leid ständig zu weinen, immer wieder schwor er es sich, es nicht mehr zu tun und genauso oft brach er dieses Versprechen.

Seth hatte sich derweil zu ihm aufs Bett gesetzt, direkt neben den anderen. Er traute sich nicht einen Arm um den Blonden zu legen, auch wenn er das Gefühl hatte, dass es vielleicht in diesem Augenblick das ist, was Jono brauchte...

Er fing eine Träne auf der Wange des jungen Anubispriesters mit einer Fingerspitze auf. Sofort vereiste sie zu einem Kristall, andächtig betrachtete er sie...

"Sie sind... wunderschön... deine Tränen... so ehrlich..."

"Sie tun weh..." gab der Blonde nur von sich und tippte mit einem Finger auf den Kristall, das Eis schmolz und verdampfte, von der Träne war nichts mehr zu sehen...

"Wie... wie hat sie gerochen? Und... wie hat sie sich angefühlt?"

Jonouchi senkte den Blick auf seine Decke, während seine Finger unruhig mit einem losen Faden an ihr spielten. Zu gerne wüsste er, wie seine Mutter war... wie sie sich gab, ging und sprach, roch und sich anfühlte... einfach alles, denn seine Erinnerung verblasste immer mehr.

"Hm..."

Seth fng an zu reden und zu reden, er erzählte ihm einfach alles, was er wusste. Auch, dass sie hat niemals leiden musste. Sie blind war, aber mit dem Herzen sehend. Er beschrieb ihre Zeit im Tempel und auch, dass sie von ihrem echten Sohn sprach, der ihr entrissen worden war...

"... und sie hatte, wie du. Goldenes Haar..."

"Es interessiert mich nicht, was sie getan hat, oder was nicht! Ich.. wollte wissen, wie sie roch und... wie sie sich angefühlt hat!"

Goldenes Haar... tzes...~

Jonouchi ging zu einer kleinen Kommode rüber, wo er eine Schublade aufriss und ein versilbertes Messer nahm und anhob.

"Ich hasse... dieses... Haar!"

mit einer raschen Bewegung schnitt er sich das Haar einfach ab. Nun ragte es ihm nur noch bis Augenhöhe, wo es wuschelig zu allen Seiten abstand.

"Jonouchi!"

//Das~ hätte sie nie gewollt...//

Seth stand auf und umschlang den Blonden von hinten mit seinen Armen, schloss die Augen und bettete seinen Kopf auf dessen Schulter...

"Sie... war warm, wie die Sonne selbst, ihr Lächeln bezauberte jede Kreatur... und... sie roch nach den edelsten Gewächsen die man finden konnte. Sie... liebte den Lotus... und die... Vanille..."

er wisperte dem Blonden diese Worte ins Ohr, auch er kniff die Augen zusammen, denn für Seth war ihr Tod auch grausam gewesen... Doch wie würde Seth reagieren, wenn er herausfand, dass er selbst unter Einfluss seines Gottes, selbst der Mörder war?
 

Laute Schluchzer erfüllten das Gemach und als das Messer zu Boden klirrte, spürte Jono sogleich die Arme um sich herum, die ihn einfach nur fest hielten. Bei den Worten, die Seth in sein Ohr wisperte hielt er inne, er schwieg und verkniff sich jegliches Geräusch, das tief aus seiner Seele heraus wollte.

Jonouchi schloss die Augen und stellte sich seine Mutter vor, wie sie in einer wunderschönen Oase saß und ihm zulächelte, langsam die Hand hob, um ihm zuzuwinken. Er selbst hob ebenfalls eine Hand an und winkte leicht zurück, ehe er den Kopf sinken ließ und sich die Hände vors Gesicht schlug.

Es tat so furchtbar weh... wie gerne würde er sie ein einziges Mal in die Arme nehmen, auf ihrem Schoss einschlafen und sich durch das Haar kraulen lassen, nur~ um danach mit ihr ins Reich der Toten zu verschwinden... für immer~.

"Es tut mir so leid..."

Seth ließ ihn nicht los, sondern drehte ihn in seinen Armen um und drückte ihn fest an sich.

"Du wirst sie wiedersehen, aber nicht jetzt..., Jonouchi..."

Der Priester nahm des Blonden Gesicht ihn beide Hände und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Ich werde jetzt gehen..."

Jono nickte nur und ließ seine Arme an den Seiten hängen. Irgendwann sollte er sich zusammenreißen und sich über die Zukunft Gedanken machen, das wusste er. Nur jetzt wollte er sich gehen lassen und in Selbstmitleid schwelgen, denn das hatte er sich redlich verdient... nachdem er stets nur für andere da war und stark war für jedermann. Nur nicht am stärksten für sich selbst, was er nun bereute.

Seth ließ den Blonden los und verließ dessen Gemach, ließ sich in dem Seinen auf sein Bett nieder und krallte sich die Hände in die Haare. Er bereute... er bereute so sehr, dass sein Herz schrie. All die grausamkeiten die er diesem Jungen antat, würde er sich nie mehr verzeihen können. Er bemerkte, dass er durch Jono wieder zu einem Menschen wurde.

Ob er es ihm dankte, wusste er nicht... er wusste nur, dass er alles was er tat nicht wieder gut machen konnte...

Jono blieb an seinem Platz stehen, wo er gerade war und drehte sich herum, wo seine blonden Haare auf dem Boden lagen. Er hasste sie wirklich von ganzem Herzen, denn hätte er sie nicht gehabt, wäre sein Leben als Sklave wenigstens normal verlaufen... Es wäre nie zu diesen ganz schlimmen Sachen gekommen, die man ihm angetan hatte. Mit schleppenden Schritten ging er zu seinem Bett, wo er rauf krabbelte und sich niederließ, bis er schließlich erschöpft zur Seite wegkippte und einfach einschlief, ohne sich auch nur noch einmal zu regen.



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