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Verboten

All I ever want is You
von

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Samstag

Samstag
 

Es dauerte lange, bis Liron in dieser Nacht Schlaf fand. Unruhig wälzte er sich auf seinem Bett hin und her, zerknautschte das Laken und warf die Bettdecke zu Boden. Des öfteren wachte er schweißgebadet aus wirren Träumen auf und fiel sogleich wieder zurück auf das zerfurchte Kissen, nur um erneut in unsicheren, verstörenden Schlaf hinüber zu schippern.

Es war kurz vor sechs als Liron verschwitzt und vollkommen erschöpft erwachte. Hinter seiner Stirn pochte es dumpf und sein Körper war so schwer wie Blei. Draußen war es noch dunkel, einzig die gelbe Neonanzeige seines veralteten Digitalweckers grinste ihm provokant entgegen. Erschöpft richtete sich Liron auf und stützte den Kopf in die Hände. Seine Zunge schmeckte pelzig und fühlte sich viel zu groß für die kleine Mundhöhle an. Wurde er krank?

Jetzt, da Liron eh einmal wach war, konnte er auch aufstehen. Benommen schwang er die Beine aus dem Bett, erhob sich und musste einen kurzen Moment verharren, als ihn leichter Schwindel ergriff. Sein eigener Körper kam ihm fremd vor, als wäre er eine ganz andere Person und er nur ein störender Gast an einem Ort, an dem er nicht erwünscht war. Was sollten diese Gedanken? Ärgerlich schüttelte er sie ab und griff nach seinem Morgenmantel.

Immer noch vollkommen neben sich tapste er Richtung Badezimmer. Seine nackten Füße machten dabei seltsam schmatzende Geräusche auf dem Fliesenboden, wie von einem glitschigen Frosch, der von Stein zu Stein hüpfte. Platsch, platsch.

Das Wasser der Dusche schaffte es dann doch die müden Lebensgeister Lirons wieder etwas zu wecken. Liron duschte kalt, wie jeden Morgen. Nicht so sehr, weil er überzeugt war, dass das kalte Wasser seiner Gesundheit und Abhärtung zu Gute kommen würden - das sicher auch - sondern viel mehr, weil es zu lange dauerte, bis der uralte Warmwasserboiler anfing zu heizen. Während sich Liron den Schweiß der vergangenen Nacht vom Körper wusch, dachte er nach. Über das, was er am vergangenem Tag getan hatte und wie es jetzt weiter gehen sollte. Rael konnte nicht hier bleiben. Zumindest nicht auf Dauer. Nachdenklich stellte Liron den Duschkopf aus, schlang sich ein blaues Frotteehandtuch um den Körper und verließ das Bad, Richtung Küche. Auf dem Weg dorthin kam er am Gästezimmer vorbei, in welchem sich Rael befand. Liron jagte ein eisiger Schauer über den Rücken - sofort war das ungute Gefühl der Nacht wieder da. War etwa der Junge daran schuld? Zögernd griff Liron nach der Türklinke, stoppte aber bevor er sie wirklich berührte. Was wenn der Junge noch schlief und er ihn versehentlich weckte? Sicher war er erschöpft und würde auf eine Störung nur mit Unruhe und eventuell Panik reagieren. Und was das bedeutete, hatte Liron ja schon am eigenen Leib erfahren müssen. Unentschlossen verharrte Liron noch einen kurzen Augenblick vor dem Gästezimmer, während aus seinen noch nassen Haaren Wasser lautlos den Nacken entlang rann, dann drehte er sich abrupt von der Tür weg und ging in sein Schlafzimmer.

Kurze Zeit später verließ Liron, fertig angezogen und mit einer Brötchentüte in der Hand, seine Wohnung, nicht ohne vorher sorgfältig abzuschließen, sogar zweimal, was eigentlich vollkommen untypisch für ihn war. Trotzdem kam Liron nicht umhin erleichtert aufzuatmen, als er endlich eine sichere Tür zwischen sich und dem Delore wusste. Eilig machte er sich auf dem Weg. Die Straßenlaternen waren eben im Begriff zu verlöschen und der Himmel zeigte sich in den schönsten Rosatönen, durchdrungen vom rot-goldenem Schein der aufgehenden Sonne. Aber heute hatte Liron keinen Blick für die Herrlichkeit des Himmelsgestirn. Andere Dinge kreisten hinter seiner Stirn. Zwar waren seine Haare noch immer feucht und es war eigentlich nicht mehr die Jahreszeit, in der man sorglos nach draußen gehen konnte, doch das war ihm im Moment egal. Umso weiter ihn seine Beine von der eigenen Wohnung wegtrugen, desto mehr wich das beklemmende Gefühl, das er noch zuvor verspürt hatte. Fast bedauerte er es, dass der Bäcker gleich zwei Straßen weiter lag - eine Tatsache, die er unter normalen Bedingungen als durchaus als vorteilhaft einstufte - heute aber konnte ihm der Weg gar nicht weit genug sein. Fast spielte er mit dem Gedanken, einen anderen Bäcker zu suchen, verwarf ihn aber sogleich wieder, da es ihm als unverschämt gegenüber Frau Füchsel erschien, wenn er nicht, wie jeden Morgen bei ihr auftauchte. Wie immer läutete die über der Tür angebrachte Glocke, als Liron die Bäckerei betrat und wie immer flog ihm ein warmer Duft von frisch gebackenen Brötchen und diversen Süßwaren entgegen. Frau Füchsel, eine rundliche Person um die Fünfzig, mit einer zeitlosen Dauerwelle und den ewigen Lachfältchen um den Mund herum begrüßte ihn freundlich. "Guten Morgen, Herr Ravel. Das Selbe wie immer?",fragte sie lächelnd, wartete seine Antwort aber gar nicht erst ab, sondern griff schon geschäftig nach der Tüte, welche ihr Liron auf die Theke gelegt hatte und begann Brötchen hineinzuwerfen. "Ähm, nein. Packen sie noch zwei Normale und ein Mischbrot mehr hinein."

"Oh, Besuch?" So konnte man es auch ausdrücken und es war wohl die einfachste Erklärung. Liron lächelte verlegen, nickte, schwieg aber des weiteren und wartete, dass sie fertig wurde. Nachdem sie ihm die volle Tüte gereicht hatte, zahlte er und verließ eilig den Laden. Dagmar Füchsel sah ihm noch einen Moment erstaunt hinterher. So aufgelöst hatte sie den jungen Mann schon lange nicht mehr gesehen. Normalerweise hielten sie jeden Morgen noch einen kleinen Schwatz über allerlei Belanglosigkeiten, aber heute war Ravel erschreckend ruhig gewesen - und ganz schön blass um die Nase, als hätte er die vergangene Nacht zu tief ins Glas geschaut, aber das war für den Arzt doch eher ungewöhnlich. In diesem Moment klingelte die Glocke über der Tür wieder, ein anderer Kunde betrat den Laden und lenkte Frau Füchsel von ihren Gedanken ab. "Guten Morgen, sie wünschen?"
 

Das erste was Liron sah, als er die Wohnungstür aufschloss, war Rael, der, mit ihm zugewandtem Rücken, auf ganz natürliche Weise, Lirons Gummibaum bewässerte. Das konnte doch nicht... Reflexartig machte Liron einen Schritt auf Rael zu, packte ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich herum. "He! Das kannst du doch nicht machen!", rief er mehr hilflos als wirklich verärgert. Raels Ausdruck veränderte sich. Der erschrockene, ängstliche Ausdruck in den großen braunen Augen verlor sich keineswegs, dafür wurden seine Pupillen noch dunkler und Liron jagte ein scharfkantiger Blitz durch den Geist. Als hätte er glühende Kohlen berührt, ließ er Rael sofort los und die Brötchentüte fallen, taumelte ein Stück zurück und hob abwehrend die linke Hand, die andere griff nach seiner Schläfe, hinter welcher der schreckliche Schmerz tobte. Rael stand einfach nur da, etwas schneller atmend als zuvor und starrte Liron aus weitaufgerissenen Augen an. Lirons Blick hingegen fiel auf die Brötchen, welche sich fröhlich kullernd über den ganzen Flurboden verteilt hatten. Seufzend ließ er sich in die Hocke sinken, ignorierte das pulsierende Übel hinter seiner Stirn und begann die Brötchen wieder einzusammeln. "Ist ja in Ordnung",murmelte er dabei beschwichtigend, sah Rael aber nicht an. "Ich bin dir nicht böse. Ich fass dich auch nicht wieder an, aber hör doch bitte auf mir weh zu tun."

Es stand außer Frage, dass Rael kein Wort von dem verstand, was Liron sagte, trotzdem musste der beruhigende Klang irgendeine Wirkung auf ihn haben, denn merklich zog sich sein zerstörender Einfluss tatsächlich zurück, bis er schließlich ganz verschwand. Liron atmete erleichtert auf und erhob sich langsam. Ruhig, um Rael nicht erneut zu verschrecken, zog er Jacke und Schuhe aus, schlüpfte in die Hauspantoffeln hinein und lief an ihm vorbei, Richtung Küche. Der Delore drückte sich erschrocken etwas näher an die Wand hinter ihm, als Liron an ihm vorbei ging, blieb ansonsten aber ruhig. Unschlüssig stand er nun weiter im Flur herum und beobachtete verstohlen was Liron tat. Der gab sich betont gelassen, legte die Brötchen vorläufig erst einmal auf die Anrichte und versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass Rael nur ein Jugendlicher und keine tickende Zeitbombe war. Es wollte ihm nicht so recht gelingen. Aber wenn er es schon nicht schaffte seiner Angst Herr zu werden, wie sollte es dann erst dem Jungen gelingen?

Als Liron die Küche wieder verließ, stand Rael noch immer an der selben Stelle, wie zuvor und beobachtete ihn misstrauisch. Liron begegnete seinem Blick erschreckend hilflos. Wenn die Dinge aus dem Ruder liefen, war es normalerweise immer Liron, der im Endeffekt das Kommando übernahm und mit seiner klugen, voraussehenden Denkweise, alles wieder in Ordnung brachte. Mit einer solchen Situation war er aber noch nie konfrontiert gewesen. Liron war niemand, den man als nicht umgänglich bezeichnen würde, trotzdem zweifelte er daran, dass seine sozialen Kompetenzen, trotz oder gerade wegen seines Berufes, entsprechend hoch waren, dass er mit Rael zu Rande kommen konnte. Estefania hatte da sicher weniger Probleme als er. Warum musste Rael denn eigentlich ausgerechnet hier untergebracht werden? Liron war definitiv überfordert.

Rael riss Liron aus seinen Gedanken, als er sich erneut dem Gummibaum zu wandte und seinen Lendenschurz aufmachen wollte. Diesmal war Liron klug genug, keinen Satz nach vorne zu machen, sondern er begnügte sich damit beide Arme nach oben zu reißen, einen entsetzten Gesichtsausdruck aufzulegen und ein ersticktes "Nicht!", halb beruhigend, halb hysterisch heraus zu keuchen. Rael sah auf und Liron machte sich innerlich schon darauf gefasst, den nächsten psychischen Knock out zu erhalten, aber dieser blieb aus. Der Delore ließ die Hände sinken und sah Liron fragend an. Noch immer schwebte ein leicht ängstliches Zittern in seinen Augen, aber der gespannt, wartende Ausdruck von fast neugieriger Aufmerksamkeit gab Liron den Mut, sich noch einen Schritt weiter zu wagen. Er senkte den linken Arm und streckte Rael statt dessen, die offene rechte Handfläche entgegen. "Komm",forderte er freundlich und schenkte Rael ein Lächeln. Der Junge betrachtete verständnislos die ihm dargebotene Hand, hob fragend die Schultern und blieb stehen. Aber so schnell gab Liron nicht auf.

"Komm, Rael",wiederholte er lächelnd, machte eine einladende Handbewegung und wandte sich zum Gehen. Rael zögerte noch immer, als sich Liron aber erneut umdrehte "Komm, Rael." und ihm auffordernd zunickte, da schien er endlich zu begreifen und folgte ihm - Zwar nur langsam, einmal aus Vorsicht und dann wegen dem verletzten Bein, welches es ihm nicht möglich machte, schneller zu humpeln, aber immerhin. Liron lächelte zufrieden in sich hinein, öffnete die Tür zum Badezimmer und wartete, bis Rael ihm nachkam. Drinnen hob er den Toilettendeckel und deutete für den Jungen gut sichtbar auf selbigen. Hoffentlich begriff der Delore was er wollte, denn ehrlich gesagt hatte Liron keine Lust ihm das auch noch vormachen zu müssen - anderseits würde ihm nichts anderes übrig bleiben, wenn ihm nicht an zusätzlichem Dünger für seine Pflanzen gelegen war.

Natürlich verstand Rael nicht was Liron von ihm wollte. Er sah verständnislos von Liron, zur Toilette und wieder zu Liron zurück. Der junge Arzt verdrehte enttäuscht die Augen, machte einen Schritt auf die Toilette zu und tat so, als ob er seine Hose öffnen wollte, machte eine Kopfbewegung zur Toilettenschüssel hin und sah wieder zu Rael. Oh bitte, bitte, bitte.

Wenn es da oben tatsächlich so etwas wie eine allmächtige Gottheit gab, dann sah sie zumindest in diesem Moment nicht von Liron und seinen kleinen Problemen weg, denn in den Augen des Delore leuchtete etwas auf, dass man auch ohne viel Zureden als Verstehen bezeichnen konnte. Liron atmete erleichtert auf, machte den Weg frei und drehte Rael diskret den Rücken zu. Dabei fiel sein Blick aber auch auf den nur noch lose angebrachten Verband, am Oberschenkel des Jungen und das was darunter bläulich hervorschimmerte, sah nicht wirklich gesund aus. Rael humpelte auch stärker, als es mit dieser Verletzung hätte sein dürfen. Bei dem Gedanken, dass er Rael wieder untersuchen musste, jagte ihm ein kalter Schauer über dem Rücken. Das konnte ja gar nicht gut gehen.

Hinter ihm hörte er, wie Rael sein Geschäft beendet hatte und drehte sich wieder zu dem jungen Delore, ging an ihm vorbei und betätigte die Spülung. Rael zuckte erschrocken zusammen, als sich Wasser rauschend seinen Weg nach unten suchte. Dann aber schlich sich in die braunen Augen sofort ein derart neugieriger Ausdruck, als ob er es selbst kaum mehr erwarten konnte, den Knopf seinerseits zu betätigen. Unwillkürlich musste Liron grinsen. "Rael, komm",meinte er lächelnd und musste dabei unbewusst an eine Rezension Fontanes über sein Werk "Effi Briest" denken. Darin hatte der Autor verlauten lassen, dass er dieses Buch niemals geschrieben hätte, wenn da nicht dieser Ausruf "Effi, komm!" gewesen wäre. Effi, komm - Rael, komm. Vielleicht würde Liron auch ein Buch schreiben, wenn das hier alles vorbei war. Hinter ihm stieß Rael humpelnd gegen die Flurkommode und hielt die darauf befindliche Vase im letzten Moment fest, um sie vor dem nahenden Splittertod zu bewahren. Ein bekannter Tod, der viele zerbrechliche Gegenstände auf dem Gewissen hatte, die aus zu großer Höhe zu schnell herab stürzten. Liron hörte, wie Rael erleichtert Luft aus seinen Lungen presste. Ja, ein Buch war gar keine so schlechte Idee.

Rael folgte Liron in die Küche und lehnte sich schüchtern gegen den Türrahmen. Neugierig schweiften die großen braunen Augen im Zimmer umher. Da war so viel Neues, so viel Unbekanntes, gefährlich Anmutendes und Faszinierendes zugleich, dass sich die dunklen Lichter überhaupt nicht satt sehen konnten und ruhelos immer weiter kreisten. War da das große weiße Ungeheuer, welches brummend in der Ecke stand und ihn kalt beobachtete, oder das merkwürdige Ding, in welchem eine schwarze Flüssigkeit stetig plätschernd in ein Auffangbehältnis floss, oder aber die runde Apparatur, in welcher tickend, wie von Dämonen getrieben ein langer Stab sich fortwährend um die eigene Achse drehte. Die anderen Beiden bewegten sich nicht. Waren sie tot?

"Rael?"

Der Delore sah zu Liron, der eben ein Tablett auf dem hohen Klapptisch abstellte und eine auffordernde Geste hin zu einem der beiden Barhocker machte, welche sperrig in der ansonsten recht kleinen Küche standen. Wenigstens jetzt zahlte es sich aus, dass er zwei davon hatte. "Setzt dich bitte",bat er freundlich, nickte erneut zum Hocker hin und registrierte überrascht, das Rael gehorsam seiner Anweisung folgte. Zögernd nahm Liron ihm gegenüber Platz, griff nach einem Brötchen, schnitt es auf und überlegte was Rael wohl mochte, entschied sich letztendlich für Honig - jeder mag Süßes - und schob Rael das fertige Brötchen samt Teller hinüber. Misstrauisch legte der Delore den Kopf schief, griff nach der Brötchenhälfte und schnupperte daran. Raels Magen knurrte. Beschämt senkte er den Kopf, drehte das Brötchen in den Händen hin und her und legte es schließlich wieder auf den Teller zurück. Erstaunt legte Liron die Stirn in Falten, als er dies beobachtete, schmierte sich nun seinerseits ein Brötchen und biss herzhaft hinein. "Iss ruhig!",nuschelte er aufmunternd mit vollem Mund. "Das ist lecker!" Skeptisch wanderte Raels Blick wieder zu dem vor ihm stehenden Teller und fixierte das Brötchen misstrauisch, als ob es ihn jeden Moment anspringen könnte. Nachdem er aber erkannte, dass Liron nicht plötzlich tot zusammenbrach, obwohl er das seltsame weiße Ding gegessen hatte, wagte es auch Rael zögernd abzubeißen.

Lächelnd beobachtete Liron, wie Rael mit einem plötzlichen Anflug von Heißhunger, das Brötchen bis auf den letzten Krümel verputzte und, indem er ihm fordernd den Teller entgegenstreckte, nach mehr verlangte. Liron kam dieser Forderung gerne nach und während er nachdenklich ein weiteres Brötchen für Rael schmierte, verstand er immer weniger was an ihm eigentlich so gefährlich sein sollte. Nein halt, das war die falsche Formulierung. Was gefährlich war hatte er bereits eindrucksvoll am eigenen Leib erfahren. Viel interessanter war es aber den Grund für die plötzliche Gewaltbereitschaft der Delores zu erfahren, denn Rael kam ihm keineswegs wie ein blutrünstiges Monstrum vor, sondern eher wie ein vollkommen normaler Jugendlicher, vielleicht ein wenig zu unruhig und scheu, aber das war in seiner Situation durchaus entschuldbar.

Soweit Liron wusste, hatte es die Delores schon seit sehr langer Zeit gegeben. Aber erst vor etwa drei Jahrzehnten hatte man sie tatsächlich entdeckt. Damals als es zu der weltweiten Klimaveränderung kam, welche die bis dahin gekannte Flora und Fauna vollständig veränderte und ein gänzlich neues Ökosystem schuf. Liron selbst hatte diese Zeit nur sehr schwammig im Gedächtnis, war er doch selbst erst ein Kleinkind gewesen, das die eigentliche Katastrophe noch gar nicht miterlebt hatte. Fest stand aber - und das wusste Liron aus dem Biologieunterricht bei Frau Leibholz, einer schrecklichen Frau mit vorstehenden Zähnen, wie von einem Ackergaul - dass es zu dieser Zeit zu einem erhöhten Artensterben gekommen war. Zeitgleich tauchten aber auch andere, neue, unbekannte Rassen auf, die aus ihrem natürlichen Biotop vertrieben worden waren, sich nun den neuen Bedingungen anpassen mussten und so in das Auge der Öffentlichkeit gerieten - wie eben die Delores.

So viel dazu, wo sie hergekommen waren. Warum das bis dato aber friedliche Naturvolk, seit nunmehr nicht ganz einem Jahr plötzlich aggressiv geworden war und vehement die menschliche Zivilisation angriff, darüber stritten sich die Medien tagtäglich und je länger Liron Rael beobachtete, der sich vollkommen friedlich mit Honig bekleckerte, desto weniger verstand er warum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sherry_16
2007-08-02T08:10:59+00:00 02.08.2007 10:10
Wikrlich eine tolle ff! *auf die Schulter klopf*!!!
ja, muss ich Reitas_KittyDoll recht geben will das auch wissen!!!
wieso sin die denn so aggressiv!?
hoffe du schreibst noch weiter! würde mich sehr freuen! sag mia dann biddöööö bscheid *hundeblick*

lg Sherry
Von:  Silverdarshan
2007-02-03T23:46:04+00:00 04.02.2007 00:46
tja, warum...
das würde ich auch gerne wissen!
warum sind sie plötzlich aggressiv geworden?
fakt ist jedoch, dass nur DU uns diese frage beantworten kannst ^________~
ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du weiterschreiben würdest, eine so gute ff hat es verdient zu ende gebracht zu werden!
dickes lob an dich!
ich hoffe es geht bald weiter (über eine ENS würde ich mich sehr freuen)

grüßelchen
Hieads_Angel


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