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Red Sin

Teil 1: Wie alles begann
von

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Der Neuling


 

Kapitel 1: Der Neuling
 


 

Wieder steht er am Rand von den Klippen. Wo genau es war, konnte er nicht sagen, aber der Leuchtturm schenkte ihm in dieser eisigen Vergangenheit sein Licht. Langsam lief er den düsteren Strand entlang. Ein Wald war nahe bei ihm, doch was sollte er da schon wollen? Er sah sich um und entdeckte nicht weit von sich einen kleinen Jungen. Sein Gesicht wirkte merkwürdig, denn seine Augen spiegelten eine seltsame Leere wieder. Etwas schien ihn wie magisch anzuziehen.
 

"Wer bist?" flüsterte er dem Jungen zu.

Dieser drehte sich erschrocken um.

Tränen rannen seine Wange hinunter, während er den Jungen musterte. Es erwies sich als schwieriger als gedacht, denn die Tränen benetzen seine Haut und er sah nur verschwommen das Fremde Gesicht vor sich.
 

"Mein Vater ist gestorben. Nun habe ich niemanden mehr außer ihm." Hörte der Junge den kleineren flüstern.
 

"Niemanden mehr außer ihn. Und er liegt hier im Krankenhaus. Wäre er nicht, vielleicht würde ich ins Wasser gehen..."flüsterte er.

Kurz entschlossen ging er auf den Jüngeren zu und nahm ihn fest in die Arme.
 

"Du hast aber jemanden, den du beschützen musst. Also tu so etwas Dummes nicht." Der Jüngere stockte kurz, als er die Warmen Arme um sich spürte.
 

"Und wenn du willst, werde ich dich beschützen..." flüsterte der Ältere und strich ihn sanft über den Rücken. Die Narben auf dessen Rücken, nahm er zwar wahr, aber so richtige Gedanken machte er sich nicht darüber. Doch etwas in dem Jüngeren schien sich zu sträuben.

Kurz darauf löste er sich von dem Älteren schaute ihn lächelnd an.
 

"Danke..." flüsterte er, dann fummelte er an seinen Hals herum und machte die Kette, die er um den Hals hatte auf.

"Die hat mir meine Mami vermacht..." meinte er lächelnd und streckte sie ihm entgegen.
 

"Das ist meine einzige Erinnerung an sie..." Fragend schaute der ältere ihn an.
 

"Ich möchte dass du sie nimmst..." erklärte er lächelnd.
 

"Aber sie ist doch deine..." widersprach er. Doch der Kleine schüttelte nur lächelnd den Kopf.
 

"Du erinnerst mich an jemanden und das freut mich" kicherte der Junge.

"Vielleicht bist du seine und ich meine Wiedergeburt...?" "Wi...Wiedergeburt?" flüsterte der andere.

Der kleinere nickte wild mit dem Kopf.
 

"Jaa..." Immer noch hielt er die Kette entgegen.
 

"Bitte nimm...Du hast mich doch getröstet..." der Ältere nickte und streckte, wenn auch zaghaft, so doch die Hand danach aus und umfasste die Kette fest.
 

"Ich nehme sie gerne an...aber dafür musst du mir etwas versprechen..." meinte er ernst und funkelte den Anderen an, der lächelnd zu ihm schaute.

Er nickte zögernd, und fragte dann zögernd:
 

"Um was geht es..." Nun lächelte der Größere spitzbübisch.

"Versprich mir das du immer lachen und fröhlich sein wirst, auch wenn etwas schrecklichen passiert, ja, für mich, nur für mich?"

Leicht verwirrt nickte der Schwächere.
 

"Warum...?" Da lachte auch endlich der andere.

"Weil dein Lächeln und dein lachen mich glücklich machen... Das zeigt das man lebt..." Er wollte weiter sprechen, als er eine bekannte Stimme vernahm.
 

"Verdammter Bastard, wo steckst du schon wieder?"

Der Ältere zuckte leicht zusammen und wurde blass.

Er wandte sich zum Anderen, zog ihn kurz in seine Arme und flüsterte in dessen Ohr:
 

"Ich muss los, sonst gibt es nur Stress..."

"Was hast du?" hörte er die leise Stimme, des kaum Kleineren. Er hörte die Besorgnis und versuchte in dessen Augen zu lesen, ob sie auch wirklich war. Dann zuckte er kurz mit den Schultern.
 

"Nichts... mach dir keine Sorgen..." er zwang sich zu einen Lächeln.

"Versprichst du es mir nun?" flüsterte er und schmiegte sein Gesicht leicht an das des Anderen.

Er nickte nun endlich und strahlte den Anderen an.
 

"Wir werden uns doch wieder sehen?" Kurz sah man einen Schatten im Gesicht, dann nickte er und strich den Kleineren leicht durchs Haar. Er beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

"Wir sehen uns wieder." Meinte er lächelnd, wandte sich um und ging.

Er hörte wie in weiter Ferne:
 

"Warte, wie heißt du...?"

Dann spürte er etwas Kaltes an seinen Körper und schließlich vernahm er den Geruch von Fisch...
 

"Verdammt K-E-I-R-Y!" hörte man ein lautes Getöse von den oberen Zimmern. Kurz darauf stürmte ein schwarzes Etwas die Treppe hinunter.
 

Es war ein schwarzhaariger 17-Jähriger Junge, der sich vor einem um einiges kleineren Jungen, der ruhig am Tisch saß und seinen Tee trank, aufbaute.

Sein Blick schien den Kleinen zu erdolchen. Keiry hob fragend seinen Blick und schaute seinen älteren Bruder fragend an.
 

"Was ist los, Acy?" fragte er immer noch völlig ruhig. Beide schienen die beiden erwachsenen Personen am Tisch nicht zu beachten.

Langsam hob Acyres seine Hand, in der sich ein pinker Pullover hielt.

"Das ist" fauchte der schwarz Haarige.

"Wie erklärst du dir das?"
 

"Hast du endlich eingesehen, dass du auch andere Farben tragen kannst?" fragte der Jüngere frech.

"Was?!" fuhr Acyres leicht auf, als ihn jedoch eine zarte, etwas ängstlich und nervös wirkende Stimme zurück hielt.
 

"Acyres-kun... Ich... Ich hab gestern die Pullover von dir gewaschen" meinte die zierliche Frau, die links neben einen streng drein blickenden Mann saß. Sie saß leicht unbehaglich auf ihren Stuhl und schaute leicht flehend zu Acy.
 

Dieser drehte sich völlig entgeistert zu seiner Tante um.

"DU hast was, Tante Makiko?!" fluchte er.
 

Die schreckhafte, blasse Frau schien noch blasser zu werden und zuckte unter dem harschen Ton des Jungen zusammen. Sie wusste, sie konnte sich nicht raus winden, doch wie sollte sie erklären, das sie den beiden Jungen gerne die Mutter hatte sein wollen, die die beiden nicht kannten? Es waren nun schon vier Jahre vergangen, seid die beiden Kinder hier hergekommen waren.
 

Der Ältere wollte grad zu einer Standpauke ansetzen, als er einen Blick auf sich spürte und eine Bewegung in seiner Nähe wahrnahm.

"Das reicht langsam, O-Nii-Chan!" sagte der Jüngste am Tisch ernst.

"Tante Makiko wollte dir doch nur eine Freude machen. Also hör doch auf, sie so anzufahren, ja?" Ernst und doch mit liebevollen Blick schaute er zu seinem Bruder. Er wusste ja, das Makiko nur versucht hatte, sich bei dem ältesten Sohn ihres jüngeren Bruders etwas ins bessere Licht zu rücken.
 

Er berührte seinen Bruder sanft am Arm, als ein lauter Knall die stille Unterhaltung, die Makiko und Keiry führten, unterbrach.

"Setzt euch alle sofort hin und esst euer Frühstück. Wegen solcher Lappalien, so einen Aufstand zu machen, du solltest dich wirklich schämen, Acyres, immerhin waren wir so gütig und haben dich bei uns aufgenommen. Wir geben dir deine Nahrung und einen Platz zu schlafen. Dir und deinen Missratenen Bruder!" hörte man die kalte Stimme, vor der Keiry sich schon immer fürchtete. War er eben noch ernst und doch fröhlich, zuckte er nun wie ein ängstliches Kaninchen zusammen.
 

Es schien so, als hätten die Tante und ihr Neffe die Rolle nun zusammen übernommen. Doch so nicht mit Acyres.

Der schaute den anderen nur stur entgegen.
 

"Ach, und wer macht einen Aufstand, wenn sein Tee nicht rechtzeitig da ist?" meinte er nun kühl und es schien als würden Taraka und Acyres ein Gefecht im Stillen untereinander führen.
 

"Und außerdem liebster Onkel, ich habe heute keinen Hunger." Er wandte sich kurz zu Keiry um und meinte knapp:

"Wenn du fertig bist, komm hoch. Ich werde im Schrank gucken, ob eines meiner Shirts es wenigstens überlebt hat. Ich fahr uns dann zur Schule." Damit wandte er sich wieder den Treppen zu, die in das Zimmer der beiden führte. Keiry nickte nur und versuchte sich wieder auf sein Frühstück zu konzentrieren.
 

Währenddessen durchsuchte Acyres seinen Schrank und wohl zu seinem Glück fand er eines, kurz bevor sein 15-Jähriger Bruder das Zimmer betrat.

"Also wirklich, Acy" meinte er und seufzte leicht.

"Wie konntest du Onkel Taraka so auf die Palme bringen? Du weißt doch wie er ist. Und das nur wegen eines pinkfarbenen Shirt."

Er schüttelte den Kopf.
 

"Red nicht und beeil dich lieber... Ich will wegen dir und vor allem wegen den Arsch nicht zu spät zum neuen Schuljahr kommen..." "Aber Acy", versuchte der Jüngere einzuwenden, doch Acyres drehte sich einfach um, nur um kurz nach seinen Taschen zu greifen.

Keiry seufzte.
 

"Jaja, sonst kriegt dein Fanclub noch Entzugserscheinungen..." murmelte der 15-Jährige.

"Hast du was gesagt...?"
 

"Nein..." rief er zurück, während er zu seinem Bett marschierte und die Tasche nahm, die dort auf dem Bett lag.

"Von mir aus können wir dann los..." meinte er grinsend.

Kurz darauf waren die beiden meist so ungleichen Brüder auch schon außer Haus und begaben sich Richtung Schule, die nur eine Viertel Stunde Fußmarsch entfernt lag...
 

In der Zwischenzeit bei einer anderen Familie, ein Stück weiter entfernt:
 

"Verdammt REIKIIIIII... Steh endlich AUF" fauchte ein junges Mädchen mit rabenschwarzen Haaren. Ihre himmelblauen Augen schienen Funken zu sprühen, während sie gereizt versuchte, die im Bett liegende Person aufzuwecken. Melina hatte es nun schon seit etwa einer halben Stunde probiert, doch egal was sie tat, entweder er antwortete mit grummelnden, nicht zu verstehenden Lauten und drehte sich wieder um, oder er gab gar keinen Ton von sich und blieb weiterhin liegen.
 

'Ich glaube, da bleibt mir nur eine Möglichkeit' mit diesen Gedanken verließ sie das Zimmer, um nach 5 Minuten mit einen großen Eimer wieder zukommen. Ein diabolisches Grinsen bildete sich um ihre Mundwinkel und der kleine Junge, der bis dahin ruhig auf einen Sessel das Geschehene beobachtet hatte, lief ein kalter Schauer über den Rücken. Was auch immer seine Schwester vorhatte, und er konnte sich denken, was es war, verhieß selten etwas Gutes.

Der Arme Reiki...
 

Nachdem sie es noch einmal mit Worten und Schlägen, sowie Tritten probiert hatte, gab es einfach keine andere Möglichkeit. Und so schüttelte sie ihm das kalte Wasser mit den drei Fischen über die friedlich schlummernde Person. Eine Minuten vernahm man nur die endlose Stille, in denen die beiden anderen Personen im Zimmer sich langsam die Ohren zu hielten. Das ertönte ein grausiges Gekreische, das so gar nicht zu der zuvor noch friedlich schlummernden Gestalt, die nun mit bleichem Gesicht die beiden Eindringlinge musterte.
 

"WAS...SOLLTE...DAS?!!!" Soeben noch blass, wechselte die Hautfarbe nun in Krebsrot. Er schaute die Beiden wütend an.

Während Kako den Kopf betreten Richtung Boden neigte, starte Melina ihren älteren Adoptivbruder herausfordernd an.
 

"Es ist bereits kurz vor 7 Uhr. Du weißt das wir um halb 8 da sein müssen?" fragte sie und lächelte ihn säuerlich an.

"Wie ich dich kenne, möchtest du bestimmt auch duschen und was essen. Dazu musst du deine Tasche noch packen... und Kako noch in den Kindergarten bringen, wie willst DU bitte schön mit MIR rechtzeitig zur Schule kommen?" fragte sie herausfordernd.
 

Als Reiki hörte wie spät es bereits war, schaute er nur ruhig zu den beiden Kindern. Nichts ließ darauf schließen, dass sein Herz vor Panik fast zersprang.
 

"Große Schwester?" hörte man eine kleine, piepsige Stimme. Sofort sahen die beiden Älteren hinunter zu den Kleinen 4 Jährigen, der mit einer Hand an den Rock seiner Schwester zupfte. Beide guckten ihn fragend an.
 

"Kannst du mich heute zum Kindergarten bringen?" fragte er leise und schüchtern.

Melina fuhr sich kurz durchs Haar. Wenn sie sich nun mit dem Kleinen auf den Weg machen würde, würde sie den Weg zur Schule noch schaffen, auch wenn die beiden Gebiete in der entgegengesetzen Richtung lag. Aber wollte sie es Reiki so leicht machen? Sie schüttelte den Kopf, was die beiden Anwesenden damit in Verbindung brachten, das sie 'Nein' meinte.
 

Reiki schluckte. Was sollte er tun? Zunächst, entschloss er sich, würde er wohl duschen gehen. Nach dem Traum, den er erst letztens hatte, brauchte er das wohl auch dringend.

Abweisend sah er die beiden Anderen an:
 

"Verschwindet jetzt aus dem Zimmer..." seine Stimme hatte wieder den kühlen klang, den er immer an den Tag legte, außer er träumte oder war erst grade wach geworden.
 

Wieder dachte er an das Kind, das ihm wieder und wieder verfolgte. Immer das gleiche. Der seltsame Ring, mit den Blutroten Rubin, war der Einzige, was ihn von seinen Traum geblieben war, denn es war nie ein Traum gewesen, das wusste er. Er war so real wie er selbst und seine Adoptivgeschwister es waren. Es lag hunderte von Jahren zurück. Und doch wusste er, dass es die Wahrheit war. Lange hatte er auf diese Entscheidung gewartet. Vielleicht schon zu lange?

War SEINE Wiedergeburt vielleicht schon tot? Er wusste es nicht. Und er sprach nie mit jemanden darüber, über seiner selbst, seine Familie, die er auf grausame Weise verloren hatte und über seine erste Liebe, ein kleiner Junge mit der seltsame Narbe auf dem Rücken...
 

Er hatte Glück, nachdem er sich geduscht hatte und nun wiederkam, fand er einen Zettel von seiner Schwester, die wohl ihren kleinen Bruder doch noch in den Kindergarten gebracht hatte und den er wohl im Gegenzug abholen sollte...

Nach dem Essen hatte er noch genau 10 Minuten um zur Schule zu gelangen. Wenn er rennen würde, würde er es wohl grade zum Klingelzeichen schaffen und da er eh erst im Sekretariat musste, um sich seine Unterlagen zu besorgen, gäbe es wohl kein Problem, wenn er einige Minuten zu spät käme. So machte er sich auf den Weg...
 

Währenddessen erreichten die Acy und Keiry bereits die Schule.

"ACYRES, KEI" hörte man bereits ein junges Mädchen schreien. Es war Yuichin, ein Mitglied der Band, so wie auch Acyres eines war.
 

Sie hatte kurzes, braunrotes Haar und ihre Augen waren wohl das besondere an ihr, denn an konnte die Farbe nie genau bestimmten. Mal schienen sie braun, dann braun-grau sowie grün zu sein. Eine seltsame Augenfarbe. Dazu kam, dass sie eine wundervolle Stimme besaß, die ausdrucksstark und gleichzeitig sanft und weich klang. Dies war wohl auch einer der Gründe, warum Yuichin zusammen mit Acy oder Nick, je nachdem welches Lied sie sangen, an der Front standen. Sie konnte sich den beiden Jungen gut anpassen. Es herrschte eine seltsame Harmonie.

Keiry seufzte, während er Yuichin und Dominick nähr kommen sah.
 

"Yu-chan" grinste Keiry das junge Mädchen an und wurde kurz darauf in eine feste Umarmung gezogen, der er sich gerne ergab. Yu und Nicki waren zwei der liebsten Menschen, auch wenn Dominick sehr kurz angebunden meist war.
 

"Hi..." hörte man die brummige Stimme Nicks.

Acy nickte seinen Freund leicht zu und strich sich dann durchs kurze Haar.

"Kei, geht es dir auch wirklich gut?" Er hatte gar nicht gemerkt, dass er Acy und Nick so gedankenverloren angeschaut hatte und Yus besorgte Stimme brachte ihn wieder auf den Teppich der Realität zurück.
 

"Kleiner... Du musst langsam in dein Zimmer..." meinte Acy etwas ruppig.

Leicht verwirrt blickte er erst zu Acy, dann zu dem Schulgebäude in welchem er Unterricht hatte.

Bereits eine Menge Schüler betraten es.
 

Schließlich wandte er sich wieder seinem Bruder und dessen Freunden zu und zuckte leicht mit den Schultern.

"Erste Stunde ist Geschichte, der Beringer kommt meist erst 15 Minuten zu spät" er zwinkerte Yuichin zu.
 

Diese nickte nur leicht. Natürlich kannten auch die beiden 17-Jähringen den Beringer, aber seit einem Jahr hatten sie nun schon keinen Unterricht mit diesem.
 

Plötzlich kamen zwei Schülerinnen auf sie zu gestürmt und als sie bei den vieren waren, schnauften sie bereits. Wie es schien hatten sie eine ganz schöne Strecke hinter sich.

"Ein Glück, das wir dich noch erwischen, Kei-kun." Meinte ein blondhaariges, schlaksig aussehendes Mädchen.
 

Keiry schaute die beiden mit gerunzelter Stirn zu.

"Was ist denn los, Ei-chan?"

"Sind das deine Freundinnen" fragte Acy verwirrt. Er hatte diese beiden doch schon öfter bei seinem Kleinen gesehen und als Kei kurz nickte, krampfte sich etwas in ihm zusammen.
 

Den beiden Mädchen, welche verwirrt von Kei zu den Älteren schauten, nicht beachtend, wandte er seinen Blick keine Sekunde von den seines Bruders.

Wieder übernahm die Blondine. Das Brünette Mädchen schien grad geistig nicht anwesend zu sein.
 

"Kei, du musst dich beeilen. Du hast heute Bücherdienst zusammen mit Tanako." Erklärte sie und deute auf das kleine Mädchen bei ihr.

"Waaas?!" entgeistert schaute er die beiden an, jedoch nur um sich dann seinen Begleitern zu zuwenden.
 

"Wir sehen uns nach dem Unterricht?" Die drei nickten.

"Ihr habt also heute Probe, nehme ich an. Werde dann nach dem Unterricht zum Proberaum kommen." Er lächelte, wandte sich dann Tanako und Eiyme zu.

"Gehen wir..." Die beiden Mädchen wurden leicht rot und folgten dann dem Jungen.
 

"Ich glaub die beiden sind verliebt..." murmelte Yuichin. Nick nickte leicht, sonst sah man von den braunhaarigen mit den seltsam blauen Augen keine Reaktion.

"Aber mein Kleiner scheint das nicht zu merken." Nun wandte sich Yu dem schwarzhaarigen zu.
 

"Dein Kleiner?" fragte sie leicht pikiert, während der Angesprochene nur leicht mit den Schultern zuckte.

"Wir sollten wohl auch langsam rein gehen. Yu, wo hast du Unterricht?" lenkte er vom Thema ab.
 

Das braunhaarige Mädchen überlegte kurz dann meinte sie fröhlich.

"Sport, auf dem Sportplatz." Jetzt starrten sie zwei Augenpaare entgeistert an.

"Seit wann magst DU Sport?" riefen sie entgeistert.

"Nunja, wenn man eine Sportbefreiung hat" grinste sie. Nun verstanden die anderen und nickten nur.

"Bis nachher in der Pause."
 

Damit verschwanden die beiden Jungs ins Schulgebäude und Yuichin machte sich auf, Richtung Sportplatz.
 

Niemand nahm die einsam da stehende Person wahr, die grade das Gelände betrat und die vier beobachtet hatte. Niemand sah den seltsamen Schatten, der sich über das Schulgebäude und seine Insassen ausbreitete.
 

"Bald, mein Geliebter..." Dann verschwand der Schatten wieder, während der Nebel ihn umhüllte...
 

Leicht frustriert durchstreifte Reiki das Schulgebäude. Wie konnte das nur sein?

Erst hatte seine Schwester ihn wohl versetzt und ohne ihn die neue Schule betreten und nun schienen alle, die ihm hätten sagen können, wo das Sekretariat sich befand, weg, spurlos verschwunden in ihre Klassenräume. Leicht gereizt schlug er mit der Faust gegen eines der Spinte.
 

Schließlich seufzte er und schüttelte den Kopf, als er kurz danach zu seiner nun leicht verletzen Hand schaute. Schließlich wurde sein Blick wieder so ausdruckslos, wie er jemanden meist anschaute. Er strich sich durch das etwas rötliche Haar, das ihm bis in die Augen fiel ging dann langsam die Treppe hinauf. Das Gelände hier war wirklich riesig. Hier befanden sich 6 Gebäude, von denen er nicht wusste, welches was beinhaltete. Das erste, das er gefunden hatte, war dieses hier.
 

Er war so in Gedanken versunken, dass er die Stimmen der drei aufgeregten Teenies nicht wahrnahm.

Das Einzigste was er spürte, war wie etwas gegen ihn prallte und ihn tiefe Stiche zu fügten.
 

Keiry hörte dem aufgeregten Geschnatter der beiden Mädchen grinsend zu, die neben ihn her liefen. Jeder von den dreien hatte einen riesigen Stapel Bücher in der Hand. Sie waren bereits 5 Minuten zu spät, aber die drei machten sich keine Sorgen.
 

"Kei, kannst du uns nicht heute zur Bandprobe mitnehmen?" fragte das blonde Mädchen. Dabei betrachtete sie ihn leicht von der Seite. Das schulterlange blonde, gelockte Haar war heute zu zwei Zöpfen an der Seite gebunden. Er grinste und wandte seine Aufmerksamkeit der dritten Person zu.
 

"Wie steht es mit dir, Kana-chan?" Das Mädchen hatte große, braune Augen und das Haar, ebenfalls ein Rehbraun war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Er wusste das Kana meist sehr schüchtern war und selten von sich aus etwas sagte. Es war gut, dass sie mit Ei, wie Eiyme meist genannt wurde, befreundet war. Kei mochte die beiden Mädchen, was wohl zum Teil auch daher rührte, das diese wie er ursprünglich aus Japan stammten und wie er ein Mischling waren.
 

Er war so vertieft in seinen Überlegungen, dass er zu spät merkte, wie sich ihnen jemand nährte. Er hörte auch nicht mehr die Warnrufe der beiden Mädchen, spürte nur noch wie er langsam, wie in Zeitlupe nach hinten fiel. Dabei warf er die Bücher, einen Reflex nachgehend, nach oben.
 

Er hörte seinen eigenen Aufprall, sowie den der Bücher. Nachdem er merkte, wie er mit den Kopf auf den Boden aufschlug, verschwamm die Welt und die Dunkelheit wob seine Arme um ihn.
 

"Was zum..." Entgeistert starrte Reiki auf den am Boden liegenden Jungen. Er hatte seine Augen geschlossen und es schien so, als würde er schlafen.

Er hörte wie jemand scharf den Atem einzog.

"Verdammt...Kei" eine krächzende Stimme ertönte dicht neben dem Jungen.

Auch er ging langsam, nachdem er sich aufgerappelt hatte, zu den Jungen rüber.
 

"Habt ihr hier einen Arzt?" meinte er an die Mädchen gerichtet, nachdem er sich den Jungen näher betrachtet hatte und ihn langsam auf seine Arme hob.

Die Mädchen nickten.
 

"Hier in der Nähe ist die Krankenstation. Ich bringe dich hin... Warum ist er bewusstlos..." Es schien nicht so, als erwarte sie eine Antwort. Sie wandte sich an das andere Mädchen.

"Kana-chan, kannst du ins Klassenzimmer und zusammen mit einigen anderen die Bücher hinbringen?" Kana war noch sehr blass, und nickte nach kurzem Zögern.

"Okay... Ich werd dabei auch gleich dem Lehrer Bescheid geben, sollte er schon da sein." Nuschelte sie.
 

Und so brachten sie den platinblonden hin zur Krankenstation. Kaum das die Schwester ihrer ansichtig wurde, bereite sie eines der Betten vor und gemeinsam betteten sie den 15-Jährigen dahinein. Danach scheuchte sie die beiden anderen aus dem Krankenzimmer, jedoch nicht ohne Reiki zu erklären wie er ins Sekretariat kam.
 

Dort wurde er dann in die 11b geschickt, was hieße, er musste in den anderen Schulhaus, dahin wo die 3 stand.
 

Reiki atmete tief durch, während er vor seinem Klassenzimmer stand. In der Hand hielt er einige Unterlagen, welche er seinen Lehrer geben sollte. Nachdem sein Herzschlag sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, klopfte er an die Tür. Er hörte wie eine brummige Stimme "Herein" rief und öffnete die Tür.

Der Mann der dort stand, hatte schon leicht ergrautes Haar und setze sich seine Brille etwas aufrechter, als er den Neuankömmling sah.

"Guten Tag, Ich heiße Reiki Miatzuki und der Direktor hat mich in diese Klasse gesteckt..." murmelte er und gab dem Lehrer seine Unterlagen.
 

Dieser nickte, schaute sich die Unterlagen kurz an und schaute dann in den Klassenraum.

"Gut, stell dich noch mal richtig vor und setzt dich dann neben..." Er schaute nochmals in die Klasse, bis er das gewünschte fand.
 

"...und setz dich dort hin, neben Herrn Acyres Mamono." Meinte er ruhig.

Der Angesprochene schaute verwirrt auf, als sein Name fiel. Sein Blick schien den Lehrer erdolchen zu wollen, doch dieser wandte sich bereits wieder den Neuling zu.
 

Er nickte ihm auffordernd zu.

Reiki atmete nochmals tief durch und meinte dann ruhig, ohne wirklich Emotionen zu zeigen:

"Ich heiße Reiki Miatzuki und bin 17 Jahre alt. Meine Hobbys gehen niemanden was an und in meiner alten Klasse war ich, was den Unterricht betrifft, immer Recht gut..." meinte er und lächelte die Klasse dann kühl an.
 

Er hörte schon, wie einige leise miteinander flüsterten, doch was solls, sollten sie lieber gleich wissen, was er für einer war, damit sie ihm danach in Ruhe ließen.

Nachdem er seine Tasche fest packte, schlenderte er langsam zu dem ihm verwiesenen Platz.
 

Acyres schaute den anderen prüfend an. Er sah merkwürdig aus, wie ihn das rote Haar, wie Feuer umfing, obwohl es sehr kurz war. Die Augen hingegen strahlten in einen seltsamen grün und es schien, als würden sie die Kälte magisch in sich aufzogen.
 

Nun, das konnte wohl heiter werden, wenn der immer so war, aber was sollte es ihm auch interessieren. Solange sich niemand an seinen platinblonden Schönling vergriff, war es ihm alles egal.
 

Kei spürte, wie ihn jemand auf den Arm nahm. Er atmete einen seltsamen, bekannten und doch völlig neuen Geruch ein. Es war Dunkel um ihn herum und langsam öffnete er die Augen.
 

Er befand sich an einen einsamen See im Wald wieder. Es schien kein normaler Wald zu sein, denn alles war aus seltsamen Kristallen. Das Wasser leuchtete seltsam golden. Kei schluckte.
 

Langsam schaute er nach oben, in das Gesicht des Trägers.

"Endlich erwacht, mein Geliebter." Hauchte die Stimme seltsam verführerisch.

Kei nickte.
 

"Wer..." Doch der Fremde legte ihm den Finger auf den Mund.

"Sag nichts..." flüsterte er.

"Schau einfach zu..."

Nun deutete er hinaus, wo der Wald und das Wasser waren. Das alles kam ihm seltsam bekannt vor und doch wusste er, dass er selbst noch nie hier war.
 

Doch er schaute und was er sah, ließ sein Herz seltsam höher schlagen.

"Das kann nicht sein..." murmelte er, doch die Stimme meinte nur:

"All dies ist wirklich passiert. Und du bist es... Du allein... zusammen mit ihm. Wie es die alte Prophezeiung und das Versprechen es wollten... Doch auch der Verrat lauert wieder unter euch. Wenn du nicht etwas unternimmst wird sich das gleiche Ereignis wiederholen, und ER wird niemals Ruhe finden..." Langsam zog der Nebel auf und wieder wurde alles um Kei herum dunkel.
 

Als er das nächste Mal die Augen aufschlug, befand er sich in einem weißen, sterilen Zimmer. Er sah wie Schwester Jennifer herum werkelte und gab einen erleichterten Seufzer von sich. Es war nur ein Traum gewesen, dachte er dabei erleichtert und lächelte.
 

"Wie es scheint geht es dir wieder besser?" hörte er Schwester Jennifers Stimme.

Er lächelte sie an, dann spürte er jedoch das heftige ziehen in seinem Kopf.

Er schluckte.

"Was...?!"

"Leg dich hin. Bleib ganz ruhig. Du bist mit dem Kopf auf den Boden aufgeschlagen. Ein junger Mann zusammen mit einer deiner beiden Leibwächter, hat dich hergebracht." Meinte sie lächelnd.

Kei nickte, was er aber im nächsten Moment bereute. Er schloss die Augen und schlief wieder ein.
 

[Kapitel 1: Ende]
 

Soooooooooo... Ich werd das nächste Kap erst dann hoch laden, wenn ich min. zwei kommis hab *nick nick*
 

Hoffe ma das das teil euch überhaupt gefällt *drop*
 

Achja, Frohes und Gesundes neues Jahr ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Viebi
2006-01-02T09:30:32+00:00 02.01.2006 10:30
*_*
Isch bin grad auf deine FF gestossen!
xD'

Sozusagen!
^_^=
*nick*
Und ich muss sagen, der Anfang gefällt mir doch schon sehr gut! ^^
Und es wäre schön, wenn sie weiter gehen würde! (;

Bye bye sagt Viebi


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