~† Eifersucht †~
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Stumm wanderten der Halbdämon und das Mädchen aus der Zukunft nebeneinander her. Seit der Sache mit Kikyo hatten die beiden kein Wort mehr miteinander gesprochen. Die Stille war erdrückend und die Stimmung zum Zerreißen gespannt.
Ab und an warf Kagome Inu Yasha einen verstohlen Blick zu. Er wirkte seitdem so in sich gekehrt, noch mehr als sonst und sein Gesicht warf einen Hauch von Bitterkeit auf. Gern hätte sie gewusst, was passiert war, jedoch traute sie sich nicht zu fragen. Sie wollte nicht wieder mit ihm streiten und die Lage noch verschlimmern, da sie sich bewusst war wie aufbrausend Inu Yasha sein konnte. Dennoch. Dieses zermürbende Schweigen hielt Kagome nicht mehr aus. "Ähm...", fing sie an. "Können wir vielleicht mal eine Pause machen?"
Der Junge neben ihr reagierte nicht. "Inu Yasha!", sagte sie etwas lauter. Erst jetzt schaute er sie etwas perplex an. "Was?" "Ich hab gefragt, ob wir mal eine Pause machen können.", wiederholte sie eindringlich, als ob sie ihm den Sinn ihrer Worte erst begreiflich machen müsste. "Äh, ja...", bekam sie zur Antwort. Beide setzten sich unter einen Baum und Kagome packte etwas zu Essen aus ihrem Rucksack. Während sie sich noch fragte, was denn mit Inu Yasha lossein könnte, starrt jener schon wieder Löcher in die Luft. "Sie wird dich niemals lieben können!" Genau dieser Satz beschäftigte ihn schon den ganzen Tag und wollte ihn einfach nicht loslassen. Es war zum verrückt werden! Etwas in seinem Inneren schien immer noch zu hoffen und zu flehen, dass das junge Mädchen doch so etwas wie Zuneigung für ihn empfand.
Kagome war inzwischen näher gerückt und musterte Inu Yasha ausgiebig. Was beschäftigte ihn so sehr, dass er nicht einmal zu bemerken schien, wie nah sie ihm war?
Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine Schulter. Er schreckte zurück. "Was ist?!", keifte er sie an. Doch Kagome lies sich davon nicht einschüchtern. Sie kannte die Launen des Halbdämons bereits zur Genüge und fragte deshalb: "Die ganze Zeit starrst du Löcher in die Luft. Was beschäftigt dich denn so?" "Das geht dich gar nichts an!"; zeterte Inu Yasha weiter und verkroch sich auf einem nahe gelegenen Baum. Beleidigt drehte er sich von Kagome weg, welche ihn verständnislos ansah. Insgeheim schämte er sich ein wenig für seine Worte. Eigentlich wollte er sie nicht so anschreien, aber als er sie plötzlich so nah bei sich spürte, überkam ihn ein absonderliches Gefühl. Obgleich es ihm nicht ganz unangenehm war, hatte ihn eben dieses fremde Gefühl erschreckt. In diesem Augenblick, als er ihre warme Hand spürte, wollte er sich am liebsten umdrehen und sie ganz fest umarmen. Nicht, dass er so etwas nicht schon einmal gefühlt hätte, aber diesmal war es anders, stärker.
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Kagome indes, machte sich daran den Proviant, den ihr Mutter ihr und den anderen zubereitet hatte, zu verspeisen. Sollte dieser sture Knilch da oben doch verhungern. "Verdammt, ich hab mir doch nur Sorgen gemacht!", dachte sie trübsinnig, während sie sich ein weiteres Stück Konnnyaku* in den Mund steckte.
Augenblicklich überkam sie ein bekanntes Gefühl. "Splitter des Juwels!", durchfuhr es sie. Doch noch ehe sie den Gedanken richtig zu Ende führen konnte, wurde sie plötzlich gepackt und in die Luft gezogen. Als sie nach oben sah, erblickte sie Inu Yasha, der sie am Kragen auf seinen Rücken gehievt hatte und nun mit ihr davon sprang, während er nur sagte: "Wir gehen weiter!" "Aber ich spüre Splitter des Juwels der vier Seelen. Es sind zwei Stück! ... Und sie kommen rasend schnell auf uns zu!" Inu Yasha antwortete nicht. "Es ist also Koga?", schlussfolgerte Kogome, während sie ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anschaute. Lediglich ein lautstarkes "Pha!" bekam sie zur antwort und erblickte hinter sich bereits den Sandwirbelsturm, den Koga jedes Mal hinter sich herzog. "Inu Yasha, das hat doch keinen Sinn. Er holt uns sowieso ein!", wollte sie das alberne Geschehen beenden. "Versuchen kann man's ja mal.", dachte der Halbdämon, während er langsam zum stehen kam und Kagome absetzte. Schützend wollte er sich vor sie stellen, als er bereits von Koga überrannt wurde, welcher nun vor Kagome stand und deren Hand hielt. "Kagome meine Frau, ich habe dich so schrecklich vermisst! Verzeih mir, dass ich dich immer bei diesem Hündchen lassen muss..." Inu Yasha wurde ganz schlecht, als er das Gesülze des Wolfsdämons mit anhören musste. Knurrend stemmte er sich auf, nicht fassen könnend, dass Kagome diesem Koga nicht einmal wiedersprach, nein ihn auch noch anlächelte! Eine weitere Tatsache, die ihn fast verrückt werde lies. Er wollte von ihr angelächelt werden!
Energisch stellte er sich zwischen die beiden. "Lass deine Finger von ihr!", blaffte er Koga an, darauf bedacht, dass Kagome bloß hinter ihm blieb. Wer weiß, was Koga sonst noch mit ihr angestellt hätte?! "Geh aus dem Weg, Köter!", keifte Koga zurück. "Das hättest du wohl gern!" ...
Und schon war eine heftige Diskussion im Gange, was für Kagome wohl am besten war und wer der stärkere sei..., wobei sie sich beinahe an die Gurgel gingen, was sie wohl auch getan hätten, wäre Kagome nicht dabei gewesen...
"Ich lasse nicht zu, dass du Kagome wieder verschleppst!", diskutierte Inu Yasha weiter, stutzte aber, als er Kogas heimtückisches Grinsen sah. "Du bist wohl in Kagome verliebt, Köter? Aber mach dir keine Hoffnungen, sie gehört mir!" Als Koga das sagte, brachte Inu Yasha kein Wort mehr heraus. Er spürte förmlich die fragenden Blicke Kagomes in seinem Rücken und es wäre wahrscheinlich noch fataler gewesen, hätte Kagome seine glühend roten Wangen gesehen. Er überlegte fieberhaft, was er tun sollte. Kopflos stürzte er sich auf Koga. "Was quatschst zu für einen Schwachsinn?!"
"Sitz!", ertönte es, vorauf Inu Yasha prompt auf dem Boden aufprallte. Sie hatte es wieder getan, sie hatte ihn wieder gebannt. Es war zum verzweifeln! Beleidigt blieb er liegen, während Kagome scheinbar beiläufig über ihn hinwegstieg und sich an Koga wandte: "Koga, ich denke es ist besser, wenn du jetzt gehst." Er nahm ihre Hände in die seinen und sah ihr tief in die Augen. "Schon gut, ich muss ohnehin weiter, aber wenn der Köter dir zu nahe kommt, rufe mich!" Mit diesem Satz hatte er sich auch schon auf den Weg gemacht. Kagome sah ihm noch ein Stück hinterher, bis sie sich zu Inu Yasha kniete, der sich beleidigt weggedreht hatte und nun mit dem Rücken zu ihr saß.
"Warum hast du das gemacht?", fragte er sie. Seine Stimme klang genervt, doch wenn man genau hingehört hätte, so konnte man den gekränkten Unterton vernehmen. Hatte ihn das so sehr verletzt? Schließlich wurde er schon etliche male von ihr auf den Boden gebannt. Was war nun los? "Es tut mir leid.", begann sie. "Ich wollte nur einen Kampf verhindern..." "Glaubst du, ich würde gegen das Wölfchen verlieren?!", unterbrach er sie heftig. "Nein, natürlich nicht, aber...", versuchte sie weiter zu erklären, doch Inu Yasha erhob sich urplötzlich. "Es reicht! Wir gehen." Seufzend erhob sich Kagome und folgte dem sturen Halbdämon. "Bist du sauer auf mich?", fragte sie ihn, erhielt jedoch keinen Antwort.
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Es dämmerte. Aus der Ferne konnte man den dunklen Waldrand erkennen.
Den ganzen Tag über war kaum ein Wort zwischen den beiden gefallen. Nicht dass Inu Yasha je ein großer Redner gewesen wäre, aber heute hatten sie wohl wirklich einen schlechten Tag erwischt. "Wir machen hier Rast.", kam es knapp von dem Jungen mit den Hundeohren. Kagome erwiderte nichts, obwohl es ihr lieber gewesen wäre, mal nicht im Freien zu schlafen. Etwas schwermütig rollte sie ihren Schlafsack aus und machte ein kleines Feuer. Inu Yasha schlang sein Essen herunter und verkrümelte sich auf den Baum über ihnen. Kagome hatte langsam sie Nase voll davon und stand auf. "Inu Yasha?", rief sie nach oben. Ein unverständliches Brummen kam zurück. "Bitte, ich muss mit dir reden!", bat sie. Sie konnte beobachten, wie der Halbdämon fast lautlos und sanft wie eine Katze auf dem Boden aufkamen. Sein silber-weißes Haar schimmerte im Licht des Mondes und seine bernsteinfarbenen Augen glänzten. Für einen Moment war sie von diesem Annblick gefesselt, fasste sich aber schnell wieder. "Worüber hast du mit Kikyo gesprochen?" Er zuckte zusammen. Diese direkte Frage hatte ihn kurzweilig aus der Bahn geworfen. "Das geht dich nichts an!", antwortete er monoton und Kagome erschrak innerlich darüber, wie kalt seine Stimme klang. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen.
"Den ganzen Tag bist du schon so komisch. Willst du mir nicht sagen, was los war?", versuchte sie es nun vorsichtiger. Inu Yasha hätte ihr so gern alles erzählt. Jede Kleinigkeit, aber er hatte Angst. Nein, er konnte es ihr nicht sagen! "Das brauchst du nicht zu wissen.", war alles was er noch zu sagen hatte, ehe er erneut im Dickicht des Baumes erschwand.
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*Kannyaku = jap. Gemüse
