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Sharingan-Kinder

SasuSaku +Kinder
von

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Verzeihen, nicht vergessen

Dunkelheit.

Dunkelheit war alles, was Sasuke um sich herum wahrnehmen konnte. Alles an ihm fühlte sich taub an, als würden seine Glieder garnicht mehr zu seinem Körper gehören. Es war wie damals, als er seinen Bruder getötet hatte. So dunkel...

Wenn er gedacht hatte, der Finsternis zu entkommen wäre einfach, hatte er sich geschnitten. Aber er hatte es trotzdem geschafft, obwohl es schwer gewesen war. Und jetzt war es, als hätte man ihn wieder zurück in die Dunkelheit geworfen. In dieses Loch voller Trauer, Schmerz und Angst.
 

Ich konnte nichts machen.
 

Dieser eine Satz machte ihn fertig. Aber er kam immer wieder zurück in seine wirren Gedanken. Immer wieder. Wie ein Fluch.
 

Ich konnte nichts machen. Ich konnte nichts machen. Ich konnte nichts machen.
 

Ich konnte nur zusehen, wie meine Kinder sterben. Ich konnte nicht verhindern, dass Izumi mir meine Familie wieder zerstört, die ich so mühsam aufgebaut habe. Ich konnte ihnen nur beim Sterben zusehen.
 

Nur beim Sterben zusehen.
 

Hätte ich etwas tun können, wären sie noch am Leben.
 

Yuusuke. Sanosukes Baby. Yu.
 

Er erzitterte, als er nach und nach seine Glieder wieder zu spüren begann, als würden sie auftauen. Er lag irgendwo. Auf etwas weichem. Aber es war dunkel. Er fürchtete die Dunkelheit...
 

„Sasuke-kun... Sasuke-kun... kannst du mich hören...?“ Ja, er konnte sie hören. Sakuras Stimme... sie war da... er wollte sich umdrehen und in all dieser Finsternis nach ihr suchen... wo steckte sie? Er konnte sie nicht sehen... ihre Stimme wiederholte die Worte. Sie wurde lauter und lauter, und immer deutlicher – und dann verschwand die Dunkelheit wie ein Schleier vor seinem Gesicht, zusammen mit seinem Bewusstsein kehrte das Tageslicht zurück.
 

„Sasuke-kun!“ rief Sakura glücklich und strahlte ihn an, „Du bist wach...! Gott sei dank...“ Ehe er sich versah, lag sie in seinen Armen. Er blinzelte verwirrt und fand sich in einem Bett liegend. Weiße Bettbezüge. Sakura musste am Bettrand gesessen haben, jetzt lag sie zumindest halb auf ihm drauf. Nach einer Weile erkannte er hinter dem Bett Tsunade, Hinata und Naruto.

„Wo bin ich...?“ war das erste, was Sasuke von sich gab, und Naruto grinste über beide Backen.

„TEMEEE!!“ brüllte er, „Du bist waaaach!! Willkommen zurück im Bewusstsein, Sasuke.“ Sasuke fasste nach seinem Kopf.

„Ich war bewusstlos...?“ stöhnte er. Hinata sah ihn aus riesigen Augen an.

„Wir sind in Konoha. Du bist im Krankenhaus. Erinnerst du dich nicht mehr...? In Kiri... bist du ohnmächtig geworden, nachdem Yu... ...“ Da brach sie ab und sah traurig zu Naruto. Dieser nahm sie in die Arme, und jetzt verschwand auch Sakuras Strahlen. Und Sasuke erinnerte sich. Er setzte sich auf, und sein Blick traf den seiner hübschen Frau.

„Sie ist tot...“ sagte er tonlos, und Sakura nickte traurig.

„Wir sind sofort zurück nach Konoha gekehrt... als du ohnmächtig warst, kam der Mizukage mit einer Horde Kiri-Nins, sie haben uns geholfen...“

„Und Izumi?“ fragte Sasuke, und Naruto seufzte.

„Er ist tot... du hast zwei Tage lang geschlafen, wir sind erst heute morgen wieder hier angekommen, weißt du? Wir haben die beiden mitgenommen-... Izumi eigentlich nur, damit niemand Experimente mit den Sharingan anstellen kann...“

„Schon gut,“ warf sein schwarzhaariger Freund ein, „Das heißt... es ist echt vorbei? Izumi ist tot... und der Schatten ist... weg?“ Er sah sich um, als könnte sich der Schatten hinter den Vorhängen am Fenster verstecken. Der Gedanke war unfassbar. Plötzlich war es alles vorbei? Einfach so?

Ja... aber wir haben auch einen bitteren Preis dafür bezahlt.

Und der Preis war das Leben seiner Nichte.
 

„Was ist mit unseren Kindern, Sakura?“ fragte er dann, „Wo... wo sind sie alle??“ Sakura lächelte.

„Die Kleinen sind bei meinen Eltern, es geht ihnen soweit gut, außer dass sie verwirrt sind... Sanosuke und Seiji sind auf dem Wege der Besserung, zum Glück konnte Tsunade-sama Seijis Wunde gut heilen... willst du nach ihnen sehen, Sasuke-kun?“ Er nickte und erhob sich vorsichtig, ließ es sogar zu, dass Sakura ihm aufhalf.

„Ja. Ich will sehen, dass es ihnen gut geht...“

„Dann kommt mit,“ sagte Tsunade zu den beiden und ging, und Sakura, Sasuke, Naruto und Hinata folgten ihr aus dem Raum, den Korridor hinunter in einen anderen Raum. Sanosuke saß in seinem Bett, an die Wand gelehnt, und am Fußende des Bettes saß Haruka. Beide unterbrachen ihr leises Gespräch, als die anderen hereinkamen.

„Papa!“ rief Sanosuke erfreut, und Sasuke lächelte, als er seinem Ältesten ins Gesicht sehen konnte.

„Du siehst mich ja wieder an, mein Sohn... ich bin... froh, zu sehen, dass du gesund bist.“

„Gesund, ey,“ machte Haruka, „Wie man's nimmt!“

„Du bist ja auch hier, Haruka!“ machte Naruto erstaunt, „Seit wann bist du da? Warst du nicht auch bei der Untersuchung?“

„Pff, ja, ey, aber ich hab ja nichts abgekriegt, mir geht’s gut. Sani ist hier der Trottel mit dem kaputten Bein!“ Sanosuke seufzte.

„Mach mich doch nicht so fertig...“

„Das trifft sich ganz gut, dass ihr hier seid,“ sagte der Hokage und verschränkte die Arme, „Ich habe euch noch etwas mitzuteilen, Sanosuke, Haruka!“ Die zwei sahen auf.

„Ja?“ machte Sanosuke verwundert. Naruto sah sie ernst an.

„Ihr beide habt unser Dorf verraten und seid vom Status her Nuke-Nins, das... ist euch klar, oder?“

Bumm.

Das hatte Sanosuke völlig vergessen! Ja, sie waren ja garkeine Konoha-Nins mehr... aber wieso hatte man sie dann gerettet, und nicht getötet?

„Was...?“ wollte er ansetzen, aber Naruto gebot ihm, zu schweigen.

„Ich habe mich mit den Ältesten des Dorfes über euren Verbleib beraten. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass euer Zustand ob der gegebenen Umstände durchaus von dem eines Nuke-Nins zu unterscheiden ist... Sanosuke, du hast deinen Bruder umgebracht, und Haruka, du hast dich auf die Seite eines Verbrechers und Mörders gestellt und bist ihm gefolgt. Das sind schlimme Dinge, aber... wie ich jetzt im Nachhinein denke, nicht eure Schuld... der wahre Übeltäter ist eigentlich Izumi, der Sanosuke quasi den Kopf verdreht hat... ich bin daher geneigt, euch... die Rückkehr in unser Dorf zu gestatten.“

Schweigen. Sanosuke und Haruka starrten sich an.

„W-wie... echt jetzt?!“ machte Sanosuke und konnte sein Glück garnicht fassen, „Ihr... ihr verzeiht mir...??!“

„Verzeihen, nicht vergessen, Sanosuke,“ machte sein Vater, „Es ist nicht so, dass ich dir vergebe, dass du Yuusuke umgebracht hast, aber... du bist trotz allem, was gewesen ist, noch mein Kind.“

„Ihr... ihr hasst mich nicht...??“ fragte er und erzitterte, und Sakura schniefte, ging zu ihm hin und umarmte ihn einfach.

„Mein Kind... ich habe mein Kind wieder...! Ich... bin so froh, dass du lebst... Sanosuke...“ Er umarmte seine Mutter auch, und Haruka musste sogar lächeln bei dem Bild. Da sprang Naruto wieder ein.

„Ich war noch nicht fertig!“ rief er, „Ihr dürft zurückkehren, ja, aber ihr bekommt Auflagen! Ihr dürft ein Jahr lang keine Missionen ausführen und bekommt Strafarbeiten – übrigens gilt dasselbe für Seiji, der euer Kind getötet hat. Und ich verlange, dass ihr allesamt eine Therapie besucht, um eure... furchtbaren Hass-Neurosen endlich loszuwerden!“ Alle sahen ihn an.

„T-Therapie??!“ machte Sanosuke.

„Ja, genau!“ sagte Naruto, „Tsunade-no-baa-chan findet das gut! Und ganz ehrlich, ich denke, nach dem, was euch passiert ist, tut euch eine Therapie gut.“ Haruka nickte langsam.

„Einverstanden, Hokage-sama.“

„Tsunade-sama...“ fing Sakura an, „Können wir Seiji auch besuchen?“

„Sicher, aber er schläft noch,“ antwortete die Blonde mit einem Nicken Richtung Tür, „Gehen wir.“

„Wartet...!“ stammelte Sanosuke, „Nehmt mich mit...“ Sasuke sah ihn an.

„Du willst mit??“ Haruka sah verbissen zu Boden, als Sanosuke sich mühsam aufrappelte und eine Krücke als Stütze brauchte, weil er sein Bein, das Seiji mit Chidori getroffen hatte, noch nicht belasten durfte.

„Bleibst du hier, Haruka-chan?“ fragte er sie, und sie nickte, ohne ihn anzusehen. Als schon alle anderen draußen waren, humpelte Sanosuke zu seiner Freundin herüber und hob ihr Gesicht mit einem Finger an, sodass sie ihn ansah. „Warum sprichst du nicht mit mir, Haruka? Sobald Seijis Name fällt, senkst du den Kopf.“

„Er hat mein Baby getötet,“ antwortete Haruka bloß. Sanosuke beugte sich herunter und küsste sie zärtlich auf die Lippen, worauf sie überrascht innehielt. Als er sich von ihr löste, küsste er noch kurz ihren Mundwinkel und richtete sich dann auf.

„Ich weiß. Aber er ist mein Bruder. Wenn ich den Hass und die Finsternis hinter mir lassen will, muss ich das verzeihen. Von dir verlangt das niemand, Haruka. Aber wenn du dein Leben mit mir verbringen willst, wirst du dich daran gewöhnen müssen, dass er mein Bruder ist und nunmal zur Familie gehört. Okay? Denkst du mal darüber nach, Haruka, Süße?“ Sie nickte. Sie bewunderte und liebte ihn in diesem Moment so sehr... er war so erwachsen geworden durch alles, was passiert war.

„Ich glaube nicht, dass ich das vergessen kann, Sani,“ sagte sie dann. Sanosuke, der gerade hatte gehen wollen, drehte sich nochmal um und schenkte ihr ein süßes Lächeln. Ein ehrliches Lächeln.

„Verzeihen, nicht vergessen, Haruka.“
 

––
 

Seiji schlief noch, wie Tsunade es gesagt hatte. Die Gruppe stellte sich um das Bett herum, und Sasuke lächelte erneut.

„Ich bin so froh, dass ich die zwei noch rechtzeitig davon abhalten konnte, sich gegenseitig umzubringen!“ meinte er zu Naruto und strich mit einem Finger über Seijis schwarze Haare. Er atmete ganz ruhig ein und aus und schien Papas zärtliche Berührung garnicht zu bemerken.

„Schläft wie ein Murmeltier,“ stellte Sanosuke kichernd fest und stützte sich am Bettrand ab, auf seinen kleinen Bruder heruntersehend. Sein rechter Arm war noch an kleine Schläuche angeschlossen. „Ach, Seiji... es tut mir so leid... ich habe dir so viel Unrecht angetan... aber ich denke, das hast du mir bereits heimgezahlt... als du Yusaku-chan getötet hast...“ Er senkte den Kopf, und Sasuke sah ihn an.

„Yusaku-chan?“

„Mein kleiner Sohn...“ murmelte Sanosuke, „Das war sein Name. Yusaku. Wir haben ihn in Kiri begraben.“ Sakura strich ihrem Sohn tröstend über die Wange, ohne etwas zu sagen. Er dankte ihr stumm für ihre Geste, er verstand auch ohne Worte, was sie sagen wollte. Als er wieder auf Seiji heruntersah, fielen ihm einige kleine Schnittwunden an seinem Arm auf, direkt unter den Schläuchen. Er runzelte kurz die Stirn, ohne die anderen auf die Schnitte aufmerksam zu machen.

Was ist das...? Hast du... dich etwa selber geschnitten...?

Er kam nicht dazu, weiterzudenken, denn plötzlich hörten sie laute, rennende Schritte auf dem Flur, dann ein lautes Kreischen und ein Klatsch, als würde jemand hinfallen. Alle drehten sich um, und vor der Tür lag auf dem Boden der Länge nach ein blondes Mädchen.

„Auauauau...!“ machte es, und Sakura lachte leise.

„Kanae-chan! Du bist es!“

„Kanae-chan?“ fragte Sanosuke. Sasuke seufzte.

„Das Mädchen in Unterwäsche...!“ Er erntete einen Tritt auf den Fuß von Sakura.

„Hey!!! Ist das das Wichtigste, an das du dich bei ihr erinnerst, du Perversling?!“

„Hör mal, ich bin doch nicht Jiraiya!!“

„SEIJI-KUN!!“ schrie Kanae, rappelte sich auf und rannte ins Zimmer und hin zum Bett, „Oooh, ich wollte dich besuchen kommen, Seiji-kun!! Ich habe Kekse mitgebracht! Aber die hat meine Schwester gebacken, nicht ich, haha!“ Sie laberte fröhlich weiter, obwohl er noch schlief, und Sanosuke sah seine Eltern an.

„W-wer ist die denn??“

„Das ist Kanae, Kojiros Schwester!“ machte Sakura, und Sanosuke blinzelte.

„Echt jetzt?! Sie sehen sich kaum ähnlich.“ Seine Mutter beugte sich zu ihm hin und flüsterte ihm kichernd ins Ohr:

„Sie ist Seijis Freundin, weißt du? Die zwei sind ein total süßes Pärchen!“ Sanosuke blinzelte. Seiji hatte eine Freundin? Was er doch alles verpasst hatte...
 

––
 

Fünf Tage später war die Bestattungszeremonie für Yu und Izumi, wobei um letzteren keiner wirklich trauerte.

„Das Einzige, was mich deprimiert,“ sagte Sasuke zu Sakura, während sie zusammen mit ihren Kindern komplett in schwarz zur Trauerfeier gingen, „Ist, dass... es nichtmal seine eigene Schuld ist, dass er so geworden ist... es war Schuld der Dunkelheit, die sich in ihm festgefressen hatte, genau wie bei Itachi damals. Es ist traurig... dass ich weder meinem Bruder noch seinen Kindern... da raushelfen konnte... ich bin ein Versager...“

„Sag das nie wieder,“ sagte Sakura gebrochen und erfasste traurig seine Hand. „Sag das nie wieder...“
 

Sanosuke trug zwar noch seine Gehstütze, aber er war soweit wohlauf, und Seiji war auch wieder bei vollem Bewusstsein. Der Himmel war passend zur Stimmung im Dorf grau und trübe, manchmal grollte er leise vor sich hin.

Obwohl der Schatten... doch mit Izumi weggegangen ist, dachte Sanosuke und sah in den Himmel. Vielleicht wird ein Stück Schatten immer hier bleiben. Nach allem, was geschehen ist... das ist zu viel, um einfach normal weitermachen zu können.
 

Es war halb Konoha versammelt bei der Zeremonie. Wie bei Yuusukes Bestattung stand vorne der Sarg mit Yus Körper, sie hatten ihn mit Blumen geschmückt. Sie standen alle lange zeit einfach nur da und schwiegen andächtig, jeder hatte seine eigenen Gedanken. Naruto war selbst deprimiert, schon wieder so etwas trauriges durchziehen zu müssen, vor allem, weil die Hauptbetroffenen schon wieder die Uchihas waren.

„Sie haben wirklich einen Haufen schwerer Schicksalsschläge hinter sich,“ hatte Neji zu ihm gesagt, „Das ist bedauernswert. Und traurig.“

„Und ungerecht,“ hatte Naruto bloß gemurmelt. Jetzt stand der Hokage da mit Hinata und seinen drei Kindern, und Neji, TenTen und Haruka standen auch da. Alle standen sie da. Sanosuke hielt den kleinen Satoya an der Hand, der völlig aufgelöst war und herzergreifend schluchzte, aber sich irgendwie nicht traute, richtig loszuweinen. Indianer kannte schließlich keinen Schmerz! Sanosuke drückte seine Hand und sah zu ihm herunter.

„Hey,“ machte er leise, „Lass es raus... dann geht’s dir besser, Satoya-chan. Wein ruhig.“

„I-i-ich...“ schluchzte Satoya, „Ich b-bin... ganz tapfer!“ Sanosuke seufzte traurig. Das war so ergreifend, dass er beinahe selbst losheulen musste. Er streichelte dem Kleinen über den Kopf.

„Jetzt musst du nicht tapfer sein. Wirklich nicht. Ich... bin es auch nicht...“ Der Kleine zögerte noch einen Augenblick, bevor er endlich seinen Tränen freien Lauf ließ, und sein Bruder drückte ihn tröstend an seine Seite. Chidori, die auf der anderen Seite neben Satoya stand mit Shiemi, sah das aus dem Augenwinkel und schloss kurz die Augen. Das war alles so traurig...

„Yu-chan... war so toll...“ schniefte die kleine Shiemi und kuschelte sich an Chidoris Arm, mit der linken Hand suchte sie hilflos nach der Hand ihrer Mutter, die links neben ihr stand, und als sie sie fand, zog sie sie auch an sich heran. „Yu-chan hat mir versprochen, mir Kämpfen beizubringen! Sie hat gelogen... das ist gemein...“ Chidori schluchzte.

„Ja... das ist... wirklich gemein.“

„Sag ihr das, Shiemi...“ flüsterte Sakura aufgelöst und streichelte Shiemis schwarze Haare, „Sag ihr das. Das kannst du laut sagen... dass es gemein ist.“

„Gehen wir Yu-chan auch besuchen, so wie Yuusuke-chan?“ fragte Shiemi, und Sakura schluchzte und schlug eine Hand vor den Mund.

„J-ja... ja, tun wir...!“ Sie konnte sich nicht mehr halten und lehnte den Kopf an Sasukes Schulter, und er hob apathisch eine Hand und strich über ihre Wange. Er fragte sich, ob er wirklich hier war... ob er wirklich anwesend war, während alle trauerten.

Ich konnte nichts machen.

Wieder der Satz, der wieder und wieder zurückkam. Er schmerzte ihn.

Ich hätte sie beschützen müssen. Ich konnte es nicht.

Das war so furchtbar. Das war so traurig.
 

Sie gingen der Reihe nach nach vorne und legten Blumen oder andere, kleine Gaben vor den Sarg. Die Familie zuerst. Die kleine Shiemi hatte aus Perlen ein buntes, kleines Herz gebastelt, das sie Yu jetzt gab, als sie zusammen mit ihrer Schwester nach vorne ging.

„Das sollte für deinen Geburtstag in drei Wochen sein,“ erklärte sie Yu, „Warum hast du gelogen und bist einfach in den Himmel gegangen? Das ist ungerecht, und ich bin dir böse deswegen!“ Die Kleine schmollte, und Chidori schniefte.

„Wir haben dich... ganz doll lieb, Yu-chan,“ sagte sie, „Du... fehlst uns...“ Sie stand da eine Weile mit Shiemi, bevor sie endlich wieder zurücktrat und die nächsten nach vorne gingen. Als Seiji schließlich vor dem Sarg stand und die Blume hingelegt hatte, sah er einfach nur schweigend nach unten. Er wollte auch nichts sagen. Er fühlte sich furchtbar.

Warum musste Yu sterben, während man mich am Leben gelassen hat? Warum kann es nicht andersrum sein? Das wäre fairer.
 

Am Ende, als alle ihre Blumen hingelegt hatten, standen sie wieder da, und der Reihe nach gingen jetzt alle Übrigen nach vorne, legten Blumen hin und gaben jedem Einzelnen der Familie die Hand, um ihnen Beileid zu wünschen. Die Frauen umarmten sich oftmals auch, so wie Ino und Sakura, und auch die völlig traurige Asayo knuddelte vor allem Seiji und auch die anderen Uchiha-Kinder. Sogar Sanosuke wurde geknuddelt, was Haruka weiter hinten mit einem Grummeln kommentierte, jedoch angesichts der Situation ohne etwas zu sagen.

„Es tut mir leid...“ flüsterte Asayo und sah Sanosuke zum ersten mal an, seit er wieder in Konoha war. „Es... es... ... willkommen zurück.“ Sie neigte höflich den Kopf und ging dann, suchte ein Taschentuch in ihrer Jackentasche. Sanosuke sah ihr betrübt nach. Er fragte sich, ob sie und Yuuji ihn immer noch hassten... als er wieder nach vorne sah, stand besagter Yuuji auch schon vor ihm. Sie sahen sich stumm in die Augen, standen lange einfach nur einander gegenüber und schwiegen sich an. Sanosuke wusste nicht, was er seinem besten Freund sagen könnte. Ein Tut mir leid wäre nicht so wirklich angebracht, denn das machte das nicht gut, was er getan hatte. Yuuji hielt ihm die Hand hin, worauf der Ältere erstaunt aufsah... und dann gequält lächelte.

„Hey, Nara-kun...“ nuschelte er und nahm Yuujis Hand, und der andere Junge nickte stumm.

„Mein Beileid.“
 

Zur selben Zeit stand Seiji jetzt seiner Freundin Kanae gegenüber. Während der vergangenen Tage, die er noch im Krankenhaus gelegen hatte, war sie kaum von seiner Seite gewichen. Als er sie jetzt ansah, war es das erste mal, dass er wirklich tiefe Traurigkeit in ihrem sonst so fröhlichen Gesicht sah. Sie verlor keine Worte und fiel ihm einfach zitternd um den Hals.

„Es ist so viel Furchtbares passiert...“ flüsterte sie und drückte ihn an sich, und er erwiderte wortlos ihre Umarmung. Ja, das war es. Und zum Teil war es auch seine Schuld. Yus Tod vielleicht nicht... aber der von Sanosukes Baby. Sanosuke behandelte ihn verhältnismäßig normal – wie einen Bruder. Aber vielleicht tat ihm gerade das noch mehr weh, als wenn sein Bruder ihn jetzt verabscheuen würde für das, was er getan hatte. Als Kanae ihn losließ, sah er verbittert zu Boden, und sie strich ihm über die Wange. „Ich liebe dich. Egal, was du getan hast, Seiji-kun.“ Sie wollte ihn damit trösten, doch ihre Worte zeigten keine Wirkung bei ihm. Darauf senkte das Mädchen den Kopf, verneigte sich und ging weiter.

Seiji sah wieder auf, als der nächste vor ihm zum Stehen kam. Jetzt stand Haruka vor ihm, und als er aufsah und merkte, dass sie es war, versetzte ihm das einen Stich, als hätte jemand ein unsichtbares Kunai in ihn gestoßen. Harukas Blick war unergründlich. Kalt, leer... Er wollte den Kopf senken, weil seine Gewissensbisse ihn bei ihrem bloßen Anblick fast umbrachten, aber sie starrte ihn an, sodass es ihm unmöglich war, sich abzuwenden.

„Ich habe dir etwas zu sagen,“ sagte sie zu ihm, ihn geradewegs ansehend. Sie war die Letzte von allen, die durch die Reihe ging, um allen Beileid zu wünschen. Als Sanosuke hörte, dass sie sprach, hob er den Kopf und linste zu ihr und Seiji herüber, ebenso taten es Sasuke, Sakura und die anderen, die in Hörweite waren. Seiji schwieg. Ja, er würde sich alles anhören. Es war das erste mal seit dem Vorfall in Kiri, dass Haruka mit ihm sprach oder ihn ansah.

Haruka schien nach Worten zu suchen, denn sie überlegte eine Weile.

„Sanosuke nennt dich wieder seinen Bruder,“ begann sie dann. Pause. „Ihr beide habt so einiges durchgemacht und euch gegenseitig wehgetan. Vielleicht seid ihr jetzt quitt, oder so... aber wir beide, du und ich – wir sind es nicht. Ich habe dir nichts getan, und du hast mir meinen Sohn weggenommen.“ Ihre Worten brachten ihn fast um, und er wurde bleich, als ihm schlecht wurde. Ja, er wusste das! Er wusste das doch... warum musste sie ihm das wieder und wieder vorhalten? Haruka war aber noch nicht fertig. Sie war ganz ruhig, während sie sprach. Aber irgendwie leer. „Ich habe mich entschlossen, mit deinem Bruder mein Leben zu verbringen. Wir werden heiraten und neue Babys bekommen. Sanosuke mag dir vielleicht verzeihen-... aber ich tue das nicht. Das kann ich nicht... tut mir leid. Wir werden später denselben Nachnamen tragen, Uchiha... aber zu meiner Familie... wirst du niemals gehören.“ Damit neigte sie höflich den Kopf und ging. Seiji sah immer noch geradeaus, als stünde sie noch immer vor ihm. Ja, er wusste das alles. Er wusste das alles, und dieses Wissen übertraf beinahe alle Schmerzen, die er jemals vorher gespürt hatte. Selbst Sanosukes ewiger Hass war nicht so grausam gewesen wie dieses schlechte Gewissen jetzt. Er dachte an Yu, deren Tod sie jetzt betrauerten. Hätte er doch nur auf ihre Warnung gehört und die Rache sein gelassen. Hätte er nur. Jetzt war es zu spät, dem Kind nachzuweinen, das in den Brunnen fiel. Das Kind war jetzt längst darin ertrunken.
 

––
 

Nach der Zeremonie saß die Familie nur noch mit ihrem engsten Freundeskreis zusammen bei Naruto im Haus. Hinata und TenTen hatten Essen gemacht. Allmählich legten sie die Trauer wieder ab, denn das Schlimmste, die Zeremonie, war jetzt vorbei. Das Leben ging jetzt weiter. Sakura hatte dieses Beisammensein gewünscht, worauf Naruto ihr sofort angeboten hatte, es bei sich zu Hause abzuhalten. So könnten sie einfach nochmal über alles reden, ganz zwanglos. Sakura fand, dass es besonders für die Kinder wichtig war, jetzt mit Menschen zusammenzusein, die sie lieb hatten. Sich zu verbarrikadieren war falsch und brächte nur neue Depressionen. Alle waren ihrer Meinung, und Hinata hatte ihr völlig gerührt gesagt, was für eine wunderbare Mutter Sakura doch sei, und dass sie sie dafür bewunderte. Sasuke tat das übrigens auch... nach allem, was sie durchgestanden hatte, war Sakura tapferer denn eh und je. Er war unheimlich stolz auf sie. Weil sie durchhielt und weitermachte. Das war eine Sache, die er so an ihr liebte. Ihre Willenskraft, weiterzumachen. Sie hatte ihm beigebracht, so zu denken – ohne sie, meinte er, wäre er vermutlich längst tot, in Selbstmitleid ertrunken oder vor Depressionen und anderem Kram umgekommen. Es war Sakura gewesen, die ihn aus jedem Tief gezogen hatte. Nach Itachis Tod... nach Yuusukes Tod, wobei sie sich da eher gegenseitig gestützt hatten... und jetzt nach Yus Tod. Er sah sie über den Tisch hinweg an, an dem sie saßen, und beobachtete sie, wie sie sich mit Hinata unterhielt. Sie lächelte schon wieder. Er liebte sie so sehr in diesem Moment, dass er den Drang verspürte, sie in die Arme zu nehmen, sie zu küssen und sie nie wieder loszulassen. Dann fasste er einen Entschluss und erhob sich von seinem Platz, sodass ihn alle ansahen. Seine Frau... Naruto und seine Familie, Neji, TenTen und Haruka (ihm fiel nebenbei ein, dass Haruka bald seine Schwiegertochter sein würde, wenn sie und Sanosuke tatsächlich heiraten wollten)... Kakashi... Shikamaru und seine Familie, Kojiro und Kanae.

„Ich bin kein großer Redner, darum, ähm, halte ich mich kurz,“ sagte Sasuke, dem gerade auffiel, dass er es hasste, vor anderen zu reden. „Ich... danke euch allen dafür, dass ihr da seid, das... bedeutet mir sehr viel.“ Dabei sah er besonders Naruto an, seinen allerbesten Freund, dem er zusammen mit Sakura verdankte, dass er noch lebte... denn auch Naruto hatte die bewundernswerte Gabe, einfach weiterzumachen. Es gab keinen Menschen auf der ganzen Welt, den Sasuke Uchiha mehr respektierte, vor dem er mehr Achtung hatte, als Naruto. „Ich möchte... dass wir diesen Tag als eine Art Neuanfang für uns alle sehen. damit meine ich besonders meine Familie,“ fuhr Sasuke fort und sah Sakura an, die ihn stolz anblickte, mit Augen voller Liebe für ihn und ihre gemeinsamen Kinder. Er erwiderte ihren Blick. „Das, was in den letzten Jahren... vor allem den letzten Monaten... passiert ist, dürfen wir nicht vergessen. Wir müssen uns immer daran erinnern. Aber... ich will, dass das Leben jetzt weitergeht und wir ganz von vorne anfangen.“ Jetzt sah er vor allem seine ältesten Söhne an, die sich nicht rührten. „Lasst uns diesen dunkeln Abschnitt unserer Geschichte hinter uns lassen und... wieder nach vorne blicken. Es gibt Punkte, an denen man stehenblieben, umkippen und sterben möchte...“ Er ließ den Blick zu Seiji schweifen, der das aber nicht merkte, „Aber wir müssen diese Punkte überwinden und... weitermachen. Wir gehen weiter. Das ist etwas, das ich einmal... von Menschen gelernt habe, die mir sehr viel bedeuten.“ Er sah niemanden an, aber alle wussten, dass Sakura und Naruto gemeint waren, und Letzterer lächelte gerührt. Sasuke senkte den Kopf und hob seinen Sakebecher. „Cheers. Auf Yu, an die wir uns immer erinnern werden!“

„Auf Yu!“ stimmten alle im Chor ein, und sie tranken eine Runde Sake. Die Minderjährigen natürlich ausgenommen.

„Du wolltest dich doch kurz halten!“ schmollte Yasuki, und alle mussten lachen, während Sasuke sich wieder setzte. Er erntete einen liebevollen Kuss von einer zu Tränen gerührten Sakura.

„Du warst toll, Sasuke...“ sagte sie ehrlich, und er lächelte kurz. Naruto klopfte ihm auf die Schulter.

„Ja, echt jetzt.“
 

So aßen sie dann das Essen, das Hinata und TenTen gemacht hatten. Danach spaltete sich die Gemeinschaft. Die meisten Kinder entfernten sich vom Tisch und gingen spielen oder irgendwas anderes machen, wobei Chidori und Nishiki besonderen Spaß daran hatten, Yuujis Schwester Sayumi zu verarschen, was diese garnicht komisch fand. Diese Idee kam mehr von Chidori als von Nishiki, der war viel zu brav dafür und war bloß ein Mitläufer.

„Nee-chan und Nishiki heiraten mal,“ orakelte Satoya zuversichtlich, der zusammen mit Yasuki und Shiemi auf der Treppe saß und das Treiben beobachtete.

„Japp,“ machte sein Freund Yasuki, „Was meinst du, zwei oder drei Kinder?“

„Sechsundzwanzig,“ sagte Shiemi, und Satoya und Yasuki schüttelten die Köpfe.

„Neeiiin, so viele doch nicht!!“
 

In all dem Getümmel der spielenden Kinder stand Seiji etwas abseits in der Stube am Fenster, an die Wand gelehnt, und starrte einfach hinaus in die kalte Winterluft. Dann kam Sanosuke zu ihm. Haruka war am Tisch geblieben, und Kanae war tief in ein Schere-Stein-Papier-Spiel mit ihrem Bruder versunken.

„Hey,“ machte Sanosuke, um seinen Bruder auf sich aufmerksam zu machen, und Seiji sah ihn kurz an, sah dann wieder weg. „Du hast Papa doch gehört. Neuanfang, also hör auf, Trübsal zu blasen. Was passiert ist, ist passiert.“

„Bitte hör auf, so zu tun, als wäre alles okay,“ sagte Seiji dumpf zu ihm, „Ich... ich ertrage das nicht länger. Mir ist schlecht, ich glaube, ich gehe heim.“ Aber er ging nicht, und Sanosuke stellte sich dichter neben ihn. Seiji rückte etwas weg. „Bitte, Nii-san... ich... ich kann das nicht. Noch nicht. Wir beide-... sind ein Fall für sich... ich kann dir nicht zu nahe kommen.“

„Ich weiß,“ sagte Sanosuke dumpf. Schweigen. „Was bedrückt dich so, Seiji?“

„Was mich bedrückt??“ fragte sein Bruder, offenbar verwirrt, dass Sanosuke das nicht wusste. „Alles. Was gewesen ist. Dass ich deinen Sohn getötet habe... ...“

„Jetzt weißt du, wie ich mich nach dem mit Yuusuke-chan gefühlt habe,“ murmelte Sanosuke, „Verfolgen dich die Träume? Siehst du nachts mein Baby, das schreit und Angst hat...?“ Seiji schwieg verbittert.

„Ja. Jede Nacht. Und es bringt mich um, Nii-san. Ehrlich.“ Sanosuke nickte.

„Ich sehe Yuusuke auch immer noch in meinen Träumen. Das wird vermutlich noch dauern, bis das weggeht, falls überhaupt... vielleicht hilft die Therapie ja wirklich.“

„Ich hoffe es. Ich bin Naruto übrigens dankbar für die Therapie, ich glaube, ich hätte sie früher gebraucht.“ Er fasste unwillkürlich nach seinem Arm und sah aus dem Fenster. „Diese Depressionen sind heftig-...“ Er erzitterte, und Sanosuke sah ihn an. Dann fiel ihm etwas ein. Etwas, das er unbedingt ansprechen musste. Auch, wenn es Seiji vermutlich nicht gefallen würde.

„Du ritzt dich, Seiji...“

Sein Bruder hob den Kopf und sah ihn erst erschrocken, dann wieder deprimiert an.

„Ich... ...“ Er brach ab.

„Ich hab's im Krankenhaus gesehen,“ meinte Sanosuke, „Weiß das irgendwer?“

„Nein...“

„Ich hab's niemandem gesagt-... ich glaube, Mama und Papa haben es nicht bemerkt, keine Ahnung... hör damit auf, Seiji. Bitte. Das ist gefährlich, du weißt das sicher.“

„Hör du auf, mich beschützen zu wollen,“ murmelte Seiji, zog seinen Ärmel hoch und sah auf die Schnitte auf seinem Unterarm. „Ich... wenn die psychischen Schmerzen zu stark wurden, habe ich... versucht, sie mit körperlichen Schmerzen zu vertreiben... kurzfristig hat es gewirkt... d-das sind keine Selbstmordversuche, das s-sind nur Schnitte-...“

„Schlimm genug,“ tadelte Sanosuke ihn, „Es gibt andere Wege, psychische Schmerzen loszuwerden oder zu verringern. Ich hab's auch geschafft, ohne mich zu ritzen, mann. – Ich hab gehört, du hast ´ne Freundin... diese kleine Blonde?“ Seiji wurde rot und sah wieder weg, streifte seinen Ärmel wieder herunter.

„Kanae-chan, ja. Naja, was heißt Freundin... das ist übertrieben, wir... haben uns nur ein paar mal geküsst und so.“

„Sie scheint dich total zu mögen. Süß.“

„I-ich mag sie auch!“ protestierte Seiji, „Ich... ich... ich k-kann nicht mit dir über mein Liebesleben reden, Nii-san-... das ist mir... das ist mir zu nahe, das geht nicht.“ Sanosuke verstand das und nickte.

„Ist okay. Aber da du rot wirst, gehe ich davon aus, dass du sie doch... mehr als nur magst... Seiji... sie kann dir sicher helfen, aus deinen Depris rauszukommen. Wenn ich Haruka nicht hätte, wäre ich längst unter der Erde, glaub mir. Sie hat mir geholfen, echt. Sie war einfach nur da, das hat schon gereicht. Also statt dich zu ritzen, kuschelst du nächstes mal einfach mit deiner Freundin, dann geht’s dir besser, wirklich! Und ich meine kuscheln, nicht poppen, bevor du sagst, ich wäre pervers...“ Seiji musste ob dieser Bemerkung tatsächlich schwach grinsen. Irgendwie war Sanosuke fast wieder der Alte. Das war irgendwie toll. Er freute sich plötzlich total, dass sein Bruder da war, dass er hier bei ihm stand. Trotzdem war da immer noch ein Keil zwischen ihnen. Jetzt war es nicht mehr der Hass, denn Seiji verspürte keinen Hass mehr auf seinen Bruder, höchstens noch auf sich selbst, und er sah auch den hasserfüllten Blick in Sanosukes Augen nicht mehr.

„Wir beide müssen uns aus dem Weg gehen, Nii-san,“ sagte er dann dumpf, und Sanosuke seufzte.

„Ich weiß.“ Schweigen. „Aber eines Tages wird es besser werden, ich glaube fest daran, dass wir irgendwann wieder wie früher miteinander umgehen können. Also, natürlich ohne die ganzen Kloppereien, meine ich-... einfach wie Brüder, Seiji.“

„Wie früher wird es nie wieder sein, das kann ich dir sagen,“ erwiderte Seiji dumpf und linste ihn aus dem Augenwinkel an. „Du und Haruka, ihr wollt also heiraten und so?“

„Oh, ja. Naja, wir lassen uns Zeit, es ist so viel passiert. Ich denke, wir warten, bis das eine Jahr Strafe und Therapie vorbei ist.“

„Haruka sagt, ich gehöre nicht zu ihrer Familie... das... sieht sie völlig richtig, ich verstehe sie. Was ich getan habe, war Rache an dir, das war schlimm genug, aber... ich habe nicht nur dir, sondern auch ihr etwas weggenommen, das war unfair.“

„Du uns Haruka-chan, ihr müsst euch aus dem Weg gehen,“ seufzte sein Bruder, „Ich... denke, sie wird das vielleicht in mehreren Jahren nicht mehr so verbissen sehen...“

„Um Gottes Willen, Sanosuke!“ zischte Seiji aufgewühlt, „Sie soll das bloß nicht vergessen, was ich getan habe!! Bring sie bloß nicht dazu, das lockerer zu sehen, sie hat völlig recht mit dem, was sie sagt und tut!“ Sanosuke seufzte.

„Sie soll es auch nicht vergessen, das wird sie eh‘ nicht. Aber verzeihen wird sie es vielleicht eines Tages... genau wie ich.“
 

––
 

--
 

nein, es ist immer noch nicht zu Ende! XD Ein kapi kommt mindestens noch! ^_^ Schließlich müsst ihr doch noch erfahren wer Yashiru ist!!^^ Eigentlich besteht dieses kapi hier nur... aus Gesprächen... o_O' und ner Beerdigung oô und keine Sorge... das nächste kapi wird nicht mehr so depri sein XD versprochen ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (46)
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Von: abgemeldet
2013-05-19T18:03:50+00:00 19.05.2013 20:03
Tolles Kap!!!!
Von:  Enyxis
2011-03-14T20:57:56+00:00 14.03.2011 21:57
XDDDDDDDDDDD
Ne Therapie..... Ich glaub alleine das Wort is schon für Uchiha-Angehörige ne Schock-Therapie XDD
."..Um eure Hass-Neurosen endlich loszuwerden" XDDDDD Zu geil XDD hahaha
Und SanixHaru is sooooo ...*____* eben XDD und SeijixKanae...einfach nur zu niedlich ^^
Seiji aber tut mir voll leid...wie er vor Yu-chan Sarg steht un das denkt >< *schnief*
Und am Ende...*flenn* TToTT zu schön.... (aber Emo-Kids XDDD keine Sorge ich weiß ya was Emos sind aber ik mein das jez grad ma nur wegen ritzen ^^; )

Von: abgemeldet
2009-10-18T10:55:45+00:00 18.10.2009 12:55
Bei der Beerdigung hätte ich wieder fast losgeheult T___T! Shiemi hat ja so recht. Das ist gemein von dir, Yu! Und als Haruka mit Seji gesprochen hat oo. Gänsehaut, sag ich nur oO.
Weeh, ich fand die Ansprache von Sasuke irgendwie toll *o*! Omg, kleine Kinder und ihre Sprüche, find ich total süß XD.
LG Sango^^.
Von:  sumomo_hioru
2008-01-29T18:27:05+00:00 29.01.2008 19:27
ooooohhhhhh
war das süß^^
das war ein schönes kapi^^
Von:  Sasuke-chan
2007-08-18T15:19:18+00:00 18.08.2007 17:19
Hach... schön....
Sie haben sich vertragen *rumhüpf*
Ich kann Haruka verstehen.... muss schlimm sein....

saku
Von:  Callisto
2007-08-03T14:02:35+00:00 03.08.2007 16:02
Das war auch wieder großartig...
Verzeihen und nicht vergessen.
Ic musste schlucken als Haruka das zu Seji gesagt hat.
Das ist alles so tragisch.


Calli
Von:  Decken-Diebin
2007-07-29T06:49:27+00:00 29.07.2007 08:49
Shit, bei der Beerdigung hab ich wirklich losgeheult xD
Aber Shiemi war soooo süß Q__Q
Yu kann einem nur leid tun ._. Ich wieß nicht wann, aber in irgendeinem Kapi hat Sakura auch gesagt, ohne sie würe sie es mit ihren ganzen Kindern gar nicht schaffen~ man sollte ihr da schon dankbar sein. Ihr dankbar sein, dass sich nicht bei ihrem finsteren Bruder geblieben ist [auch wenn sie damals nicht von ihm wussten].
Ja, und jetzt ist man ihr erst recht dankbar, denn sie hat den größten Teil des Schatten beseitigt. Unglaublich ehrenhaft, wenn man´s so nennen kann Q_Q
Haruka kann ich verstehen~ es war ihr eigenes Kind, ihr Kind, das sie groß gezogen hat... und mit Seiji ist sie bisher nicht verwandt. Also kann man sie verstehen, da sie mit Seiji keinerlei Verbindung hat. Da Sanosuke Seijis Bruder ist, verstehe ich seine Handlug auch. Ich mein, einem Kind ist man näher als einem Bruder, aber was diese Beziehung angeht... ich kann sie halt verstehen.
Wieso sag ich eigentlich all das, was irgendwie in deinem Kapi formuliert ist? XD Weil mir grad so ist XD°
Und im Übrigen, Fräulein o.O
Ich will noch MEHR als ein Kapi sehen! XD
LG, Hinatachan~
Von:  Inner_me_is_chaos
2007-07-27T15:48:28+00:00 27.07.2007 17:48
Ich glaube, das hat jetzt fast ne Woche gedauert, bis ich deine FF durch hatte.
Aber es hat sich gelohnt. Die is echt so was von geil... *schwärm* und (fast) alles in jetzt wieder in Ordnung. Ich war zwischendurch so depri, weil sich die Brüder immer gestritten und bekämpft haben, man, das war kein Zuckerschlecken...
Könnt ich ne ENS bekommen, wenns weitergeht?
deine Mangafan93
Von:  Nikushimi
2007-07-25T09:15:04+00:00 25.07.2007 11:15
ich hab die ganze zeit gezittert als ich das kapi gelesen hab, wo seiji den yusaku tötet. ich konnte einfach nich mehr. ich saß an meinem pc und hab auf den tisch geschlagen und gerufen: "tötet seiji!!!". boa ich hasse ihn so. wenn ich haruka wär, ich hätt seiji umgebracht... aber so is es schon ok.
hoffe es geht schnell weiter!
wenn du nich noch ne fortsetzung von sharingan-kinder schreibts (mit den kindern von sanixharu oder seijixkanae), könntest du dann einen schönen epilog schreiben, von wegen wieviele kinder sani und haru haben und so. was aus den halt wird. zusammengefasst halt.
*sich schon aufs nächste kapi freut*
Von: abgemeldet
2007-07-23T19:46:02+00:00 23.07.2007 21:46
sowas von traugig! Aber ein schönes kapi!


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