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Das Erbe des Uchiha-Clans

SasuSaku + Kinder + Kindeskinder
von

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Der Fehler

Der Sonntag kam.

Sakura veranstaltete viermal im Jahr das große Familienessen, zu dem der ganze Clan erschien, selbst die ausgeheirateten wie Chidori. Einmal im Frühjahr, dann im Sommer, im Herbst und zu Weihnachten. Sakura war der Meinung, man solle den Clan zusammenhalten, damit sich auch alle wie eine große Familie fühlten – und im Zweifel auch zusammenhalten würden. Sasuke hatte zwar keinen Bock auf große Feiern, aber das Zusammenbinden des Clans schien ihm eine gute Idee zu sein.

Shiemi wohnte bei ihren Eltern und war natürlich schon da, so konnte sie ihrer Mutter beim Aufräumen, Tischdecken und Kochen helfen. Wobei nicht viel gekocht wurde, sie würden Sukiyaki machen, das kochte man am Tisch.
 

Erstaunlicherweise waren Sanosuke und seine Familie nicht die Letzten, die kamen, darüber wunderte er sich sogar selbst.

„Was denn, was denn?!“ machte er, während seine Töchter im Flur laut durch die Gegend brabbelnd ihre Schuhe und Jacken auszogen und der kleine Kansuke sich fremdelnd an Papas Bein krallte, „Wir sind nicht die Letzten? Ist ja komisch!“

„Na ja,“ machte Sakura, die in den Flur gekommen war, „Ihr habt es ja auch nicht soo weit, oder? Nishiki und Chidori fehlen noch. Alle anderen sind schon da, kommt doch rein! Hallo Haruka!“

„Hi,“ machte Haruka, die den wütend plärrenden Souya aus seinem Schneeanzug wickelte – ja, er trug im Herbst einen Schneeanzug, damit er sich bloß nicht erkältete.

„Boah, sind hier aber viele Schuhe!“ stellte Mikoto erstaunt fest, „Meine sind bestimmt die Kleinsten!“

„Nein, Kansuke hat die kleinsten,“ entgegnete Namie grinsend, die ihr Brüderchen hinter Sanosuke hervorzog, „Komm, Kleiner! Hab doch keine Angst, sind doch nur Oma und Opa!“ Kansuke ließ sich gehorsam von seiner Schwester die Schühchen ausziehen.

In der Stube war großes Tohuwabohu. Die Kinder tobten jetzt auf den Sofas herum und rannten durch die Gegend; Yashiru und Namie fingen sofort an, über der Sofalehne Hockwende zu machen.

„Ich komm da fast... ohne Hände rüber!“ machte Yashiru grinsend, „Das ist fast wie fliegen!“

„Hey!“ mischte Sasuke sich entsetzt ein, „Yashiru, Namie, hier wird nicht getobt! Toben könnt ihr draußen!“ Er saß bereits am Tisch und beobachtete skeptisch das muntere Treiben.

„Jetzt warten wir eigentlich nur noch darauf, dass Nee-san kommt,“ sagte Shiemi, „Wollt ihr was zu trinken haben? Papa, Nii-san, Haruka?“

„Boah, wir machen Sukiyaki?“ machte Sanosuke als Antwort, „Wusste ich gar nicht!“

„Du hörst nie zu,“ tadelte Seiji seinen Bruder dumpf, der auf der anderen Seite des Tisches saß mit einem Sakebecher in der Hand, aus dem er trank. Sanosuke maulte.

„Du bist so ungerecht... das ist gar nicht wahr.“

„Setzt euch endlich alle hin, ihr macht mich kirre, wenn ihr hier rumsteht!“ machte Shiemi und schob Sanosuke an den Tisch. Er setzte sich hin und kicherte.

„Sehr wohl, gnädige Hausfrau...“

„Hausfrau?!“ schnappte sie beleidigt, und es folgte allgemeines Gelächter. Selbst Sasuke musste grinsen, während sich jetzt auch die Kinder an den Tisch lümmelten, den Sakura extra für sie gedeckt hatte. Sie hatte von oben einen niedrigeren Holztisch geholt, den sie zum Kindertisch gemacht hatten, an dem saßen dann Yashiru, Namie, Mikoto und Masami. Auf dem Fußboden neben der Couch lag die große Spieldecke, auf der schon Sanosuke als Baby gelegen hatte; jetzt lagen der kleine Naoya, Souya und zwei von Satoyas Drillingen darauf. Der dritte Drilling schlief im Raum um die Ecke in seinem Körbchen.

Kansuke saß auf dem Schoß seines Vaters am Erwachsenentisch, wie Yashiru es nannte, dem normalen Esstisch, den Sakura mit Shiemis Hilfe etwas ausgezogen hatte, sodass er länger war als sonst.

„Kriegst ´n bisschen was von uns ab, Spatzi,“ sagte Sanosuke zu seinem Söhnchen und wuschelte durch seine pechschwarzen Haare. „Haben wir eigentlich die Teeflasche mitgenommen, Haruka?“

„Ja, ich habe sie mitgenommen,“ seufzte seine Frau und kramte aus ihrer Tasche eine kleine Nuckelflasche hervor, die mit Tee gefüllt war. Kansuke streckte hicksend die Hände danach aus und Sanosuke gab ihm die Flasche, aus der der Kleine gierig zu trinken begann.

Kanae strahlte.

„Aaaw,“ machte sie in Sanosukes Richtung, „Kansuke ist so ein Süßer... diese niedlichen kleinen Byakugan, total süß!“

„Noch ist er süß!“ grinste Haruka, „Der wird ein gefürchteter Ninja, wenn er groß ist, ey!“

„Fast so furchteinflößend wie Satoya,“ feixte Shiemi, und Satoya verengte die schwarzen Augen zu beleidigten Schlitzen.

„Hör auf, mich zu verarschen! – Gib den Sake rüber, Shiemi.“

Es klingelte an der Haustür.

„Tante Chidori kommt!“ grölten die Mädchen sofort, sprangen auf und rannten gemeinsam zur Haustür, Masami folgte ihnen etwas gesitteter gemeinsam mit seiner Großmutter.

„Du liebe Zeit!“ stöhnte Tante Chidori, die vor der Tür stand, „Ja, ja, ich weiß, wir sind die Letzten. Ich wurde nur aufgehalten, ja? Erst hat Hiashi mich vollgelabert, dann hat Hanabi mich vollgelabert, auf dem Weg hierher hat meine Tochter mich vollgelabert... – Nishiki?! Wo bleibt ihr Trantüten bitte?!“

„Entschuldige... ich bin... leider keine Dampflok...!“ jammerte Nishiki, während die beiden ins Haus kamen. Die kleinen Mädchen von Sanosuke kicherten über die lustige Ankunft. Nishiki trug ein kleines, rosahaariges Mädchen mit Byakugan auf dem Arm, seine Tochter Sae.

„Teine Tanflot!“ ahmte Sae ihren Vater nach. Sie konnte irgendwie kein K sprechen und sagte statt dessen immer T.

„Onkel Nishiki ist eine Dampflok, hahaha...!“ grölte Yashiru begeistert, und die Mädchen lachten laut. Sae lachte blöd mit, obwohl sie keine Ahnung hatte, was so komisch war. Chidori beugte sich grinsend zu ihren drei Nichten herunter.

„Na, ihr Helden in Strumpfhosen?! Was geht ab, alles klar bei euch, Yashiru, Namie, Mikoto?“

„Helden in Strumpfhosen?!“ lachte Yashiru weiter und bekam langsam Bauchweh vom Lachen. Vor allem sie und Namie trugen fast immer Strumpfhosen, das war wahr. Und drinnen im Haus trugen sie meistens unten herum nur die Strumpfhosen ohne Hosen oder Röcke darüber. Es war bequemer und sie waren beweglicher dadurch.

„Jaah,“ machte Mikoto erfreut, „Alles klar, Tante Chidori!“

„Und wie geht es dir, Oba-sama?“ fragte Masami fröhlich zurück. Chidori tätschelte ihm auch den Kopf, während sie ihre Jacke auszog und ihr Mann solange das Töchterchen Sae auszog.

„Alles roger! Gott, Masami, dich sehe ich so selten, du bist ja jedes Mal wieder ´nen halben Kopf größer, wenn ich dich sehe!“ Masami lächelte glücklich vor sich hin.

„Ich glaube, das ist übertrieben, Oba-sama!“

„Sag Chidori zu mir und lass das sama, du Freak...“ machte seine Tante und schüttelte lachend den Kopf.

„Aber Tou-sama sagt, du bist die Frau des Hyuuga-Oberhauptes, also sowas wie die Chefin da. Also ein sama!“

„Hahaha!“ lachte Chidori amüsiert und rief dann in die Stube: „SEIJI?! Dein Sohn macht mir gerade Angst, okay?!“
 

––
 

Das Essen war gut, die Stimmung auch. Sasuke bemerkte höchst zufrieden, dass alle wie immer waren und keiner irgendwie komisch wirkte. Wie immer saßen Seiji und Sanosuke und Haruka so weit voneinander entfernt wie möglich, Haruka und Seiji auf derselben Tischseite, damit sie sich nicht mal sehen konnten, es sei denn, sie würden sich vorbeugen, was sie aber nicht taten, weil sie sich ja nicht sehen wollten. Seiji weniger, weil er Haruka nicht mochte, sonder mehr deshalb, weil er es einfach nicht konnte. Er konnte sie nicht ansehen, das würde er nie wieder können, da war er sich recht sicher.

Nicht nostalgisch werden.
 

Da Sukiyaki am Tisch gekocht wurde und die Kinder an einem anderen Tisch saßen, stand regelmäßig einer auf, um den Kindern etwas fertiges zu bringen, oder die Kinder kamen von selbst und nervten so lange, bis sie etwas abbekamen. Die vielen Babys beschäftigten sich auf der Spieldecke, auf der auch Kansuke bald saß, der nicht viel aß und schnell satt war. Und jetzt krempelte er Satoyas beiden Söhnen die Hosenbeine und Ärmel hoch und wickelte irgendwelche Stofftücher um die Beinchen und Ärmchen, sodass die beiden irgendwann aussahen wie das Michelin-Männchen. Takuma und Yunosuke ließen sich das vor sich hindösend gefallen und wackelten nur ab und zu mit den Beinen, worauf die Tücher abfielen und Kansuke sie in größter Sorgfalt wieder anmontierte. Naoya hatte irgendwann angefangen, auf dem Bauch quer durch das ganze Erdgeschoss zu robben, dabei kaute und lutschte er an einem Beißring, den er auf der Spieldecke gefunden hatte und der eigentlich Souya gehörte. Souya war ihm hinterhergerobbt, war aber unter dem Kindertisch kleben geblieben, wo er jetzt lag, vor sich hindöste und ab und zu aus Versehen von seinen Schwestern getreten wurde.

„Wenn Naoya so weitermacht, braucht Mama hier nicht mehr zu wischen,“ stellte Satoya irgendwann fest und verfolgte mit den dunklen Augen seinen Neffen, der gerade um seine Beine gerobbt war und dazu fröhlich quakte.

„Ja, geile Idee,“ machte Chidori mit vollem Mund, „Binden wir ihm einen Feudel um und er wischt den Flur, Mama!“

„Untersteht euch,“ sagte Seiji bedröppelt, „Da kriegt er ja ´nen Feudel-Trauma!“

„Und vor allem einen nassen Bauch,“ addierte Sakura, und Chidori lachte lauthals los.

„Aber wäre sicher ein witziges Bild für das Familienalbum! – Gibt’s das überhaupt noch oder hat Satoya das verbrannt, weil da irgendwo diese Pornobilder von dir drin sind...?!“

„PORNOBILDER?!“ empörte sich Seiji und wurde weiß, und Satoya verschluckte sich und trat unter dem Tisch nach seiner großen Schwester, während er hustete und hustete und langsam rot – oder blau? – anlief.

„Da war ich... zwei, verdammt... ... das sind doch... keine... Pornobilder!“

„Ey, du hast doch deswegen immer so ein Affentheater gemacht!“ grinste Chidori, die es wirklich liebte, peinliche Familiengeschichten wieder auszubuddeln. Sie wandte sich an ihren Nebenmann, Shiemis Freund Kuma Yamazaki: „Wenn du je meine Schwester heiraten willst, musst du mit uns klarkommen, wir sind gestört, Kuma-kun! – Kuma-kun? – Shiemi? Nennst du ihn echt so? Das klingt voll gay.“

„Chidori, bitte...“ stöhnte Nishiki leicht überfordert, während Kuma nur verstohlen grinste und ihr tatsächlich interessiert zuhörte.

„Würde mich nicht wundern, wenn der alte Hiashi bei diesem Lärmpegel in seinem Anwesen demnächst den Löffel abgibt...“ murmelte Sasuke gedämpft in Sanosukes Richtung, der krampfhaft versuchte, nicht laut zu lachen – immerhin war Hiashi Hyuuga Harukas Großonkel. Obwohl sie nie eine große Zuneigung ihm gegenüber verspürt hatte, immerhin war sie die Tochter des Nebenhauses. Wie uncool.

„Pass auf, dann feiern sie alle Party bei den Hyuugas,“ scherzte Sanosuke dann zurück, und Vater und Sohn glucksten verstohlen vor sich hin wie lästernde Teenager.

„Ohh, Seiji!“ stöhnte Satoya dann plötzlich, worauf ihn alle ansahen und sich wunderten, dass er die Knie hochzog, „Nimm mal bitte deinen Sprössling unter’m Tisch weg, ich wäre eben beinahe auf ihn getreten! – He... Naoya, was soll das, hör auf, an meinem Schnürsenkel zu... na geil.“

„Entschuldige bitte...“ machte Seiji verlegen, bückte sich unter den Tisch und hob seinen Sohn auf, der darüber höchst verärgert schien, als sein Vater ihn zurück zu den anderen Babys auf die Decke setzte. Dann hockte er sich neben Masami an den Tisch: „Masami, tust du mir einen riesigen Gefallen? Pass bitte etwas auf, dass dein Brüderchen nicht so weit wegkrabbelt, erst recht nicht unter den Tisch. Machst du das, Schatz?“

„Ja, Tou-sama,“ sagte Masami artig und strahlte fröhlich wie eine kleine Sonne durch die Gegend. Seiji musste bei seinem Gesicht lächeln, küsste ihn sanft auf den kleinen Kopf und kehrte zurück zum Tisch.

„Du bist großartig, vielen Dank! – Wollt ihr noch was haben vom Tisch, Mädchen, Masami?“

„Ich will Brause!“ grölte Yashiru vorlaut.

Bitte!“ mahnte Sakura ihre Enkelin empört.

„Ja, ey. Bitte.“

„...“ Sakura sagte nichts dazu und warf Sanosuke nur einen tadelnden Du-erziehst-deine-Kinder-aber-gut!-Blick zu. Sanosuke schien sie entweder zu ignorieren oder nicht zu bemerken.

„Noch was?“ fragte Seiji und zog eine Braue hoch, als die Kinder ihn eine Weile unschlüssig ansahen.

„Darf ich... noch ein Stück Fleisch haben, bitte, Onkel Seiji?“ meldete sich dann die kleine Mikoto und hielt ihm ihren Teller hin.

„Na,“ machte er und nahm den Teller, „Du bist ja viel artiger als Yashiru!“

„Das hat ihr sicher Masami-kun beigebracht,“ sagte Yashiru grinsend, die kein Problem damit hatte, unartig zu sein. Immerhin wurde sie von ihrem Vater gelobt, wenn sie Wichser sagte...
 

Chidori sorgte weiterhin fröhlich für Smalltalk.

„Und? Wie ist sonst so das werte Befinden, ihr Usuratonkachis?“

„Ist deine Schwester... eigentlich immer so drauf, Satoya?“ fragte Satoyas Frau Moe ihn verhalten, und er stöhnte nur laut.

„Chidori ist immer so... aber jetzt ist sie schwanger, da ist sie noch schlimmer.“ Alle lachten und Chidori tätschelte ebenfalls lachend ihren runden Babybauch.

„Dauert nicht mehr lange!“ versprach sie, „Danach bin ich wieder nur halb so scheiße im Kopf wie jetzt, ehrlich, mann.“

„Ich kriege von deinem Gebrabbel Migräne, Nee-san,“ grummelte Satoya missgelaunt, und Shiemi, die neben ihm saß, tätschelte grinsend seine Schulter.

„Na, du bist doch hier der Chefarzt, kannst du dich nicht selbst heilen?“ Chidori feixte.

„Shiemi-chan, hast du schon mal ein Medikament gegen schlechte Laune gesehen?“

„Schokolade,“ sagte Kuma Yamazaki wichtig nickend, „Das hilft immer.“

„Na geil, er lässt sich auch noch auf Chidoris Gelaber ein!“ sagte Haruka grinsend zu ihrem Mann, der ihr gegenüber saß, „Shiemis Freund passt gut in die Familie, er ist ja ein genauso komischer Vogel wie der Rest hier!“

„Ich hasse Vögel,“ wagte Seiji zu bemerken, aber außer Kanae und Sakura, die unmittelbar in seiner Nähe saßen, bekam es keiner mit. Das hatte natürlich nichts mit Kuma zu tun... nur mit der furchtbaren Attacke, die genau wie seine Schwester hieß... Chidori.

Tausend Vögel.
 

––
 

Nach dem Essen halfen Shiemi und Kanae Sakura beim Abräumen.

Haruka legte den armen Souya schlafen, der immer noch unter dem Kindertisch lag. Masami hatte gut auf Naoya aufgepasst, er war nicht mehr durch die Gegend gerobbt, nur einmal zu seinem Bruder hin, wo er dann geblieben war. Auch, wenn sie Seiji nicht mochte, Haruka musste sich eingestehen, dass Masami und Naoya total süß zusammen waren.

„Mama? Gibt’s noch Eis?“ fragte Namie ihre Mutter, die gerade Souya aufhob, und Haruka grinste die Kinder an. Naoya patschte mit dem Händchen auf Masamis Bein herum.

„Na, das müsst ihr Oma fragen! – Kansuke! Komm her, wir gehen ein bisschen raus!“ Kansuke kam zu seiner Mutter gedackelt und ließ die verpennten Drillinge in Tücher eingewickelt auf den Decken liegen wie zwei tote Fische.

„Cool, wir gucken mal, ob‘s Eis gibt!“ rief Namie und sprang synchron mit Yashiru auf, Mikoto tat es ihnen gleich.

„Ich will Schokolade!“ quakte sie, während Masami auch aufstand, „Komm, Masami-kun!“

„Wartet!“ machte Masami auch und rieb sich die brennenden Augen, als die Mädchen voraus zur Küche rannten – als er ihnen folgen wollte, wurde er von seinem Vater festgehalten.

„Wir beide gucken jetzt erst mal mit Onkel Satoya, ob man was gegen deine juckenden Augen machen kann!“
 

--
 

Satoya zog eine Braue hoch und wedelte mit einem Zeigefinger langsam vor Masamis offenen Augen hin und her, während sie in einem fast leeren Zimmer im ersten Stock waren und Masami auf dem Tisch saß, dem einzigen Möbelstück hier drinnen. Früher einmal war das Satoyas Kinderzimmer gewesen. Masami folgte mit den Augen Satoyas Finger.

„Du kannst aber normal sehen, ja?“ kam die Frage. Masami nickte.

„Ja, Oji-sama.“ Satoya wechselte einen Blick mit Seiji.

„Er hat also in die Sonne gesehen?“

„Ja, Kanae hat mir das erzählt. Hat das was damit zu tun?“

„Hmm. Kann ich so nicht sagen – sieh mal da an die Wand, Masami. Siehst du vor deinen Augen irgendwelche... schwarzen Flecken, oder sonst irgendwas, das nicht weggeht, egal, wo du hinsiehst?“

„Nein, Oji-sama.“

„Jucken deine Augen denn immer?“

„Nein, nur, wenn ich sie zumache, und nicht immer, nur ab und zu.“

„Okay... halt jetzt schön still, vielleicht ist das unangenehm. Ich werde jetzt in dein Auge gucken, mal sehen, ob ich was Komisches sehe.“

„M-hm,“ machte Masami und hielt tapfer still, als sein Onkel vorsichtig mit zwei Fingern seine Lider auseinanderzog und direkt in Masamis eisblaues Auge starrte. Unsicher huschte die Pupille hin und her, aber ansonsten rührte sich das Kind nicht. Er war wirklich erstaunlich selbstbeherrscht, musste Satoya sich eingestehen. Jedes andere Kind hätte panisch gekreischt, wenn man ihm versuchte ins Auge zu fassen...

„Gut so, schön still halten,“ lobte er den Kleinen zwischendurch, „Erschreck dich nicht, das sieht jetzt bestimmt gruselig aus.“

„Okay,“ sagte Masami ganz ruhig und gefasst. Seiji, der an der Wand lehnte, beobachtete die Szene stumm, wie sein Bruder so vor dem Kind stand und ihm immer noch ins rechte Auge starrte. Nichts tat sich, keiner der beiden rührte sich.

Was tut Satoya da...?

Aber hey, er war Arzt. Er würde schon wissen, was er mit Masami machte.

Nach einer kurzen Zeit erhob Satoya sich stirnrunzelnd, schenkte Masami einen Blick und wandte sich dann an Seiji. Als seine Lider losgelassen wurden, rieb sich der Kleine die Augen.

„Ich geb dir Augentropfen mit, Nii-chan,“ murmelte Satoya dann, „Bring ich euch nachher rum, ich hab jetzt natürlich nichts dabei, aber zu Hause. Die kannst du ihm jeden Abend geben, das entspannt das vielleicht etwas. Offenbar sind seine Augen einfach nur gereizt, wahrscheinlich wirklich vom Sonne-gucken.“ Er sah zu Masami und hob ihn dann vom Tisch. „Hör mal, du Rabauke, guck nie wieder mit bloßem Auge in die Sonne! Davon kannst du blind werden, dann siehst du gar nichts mehr... das ist doch auch blöd, oder?“

„Ja,“ sagte Masami betreten. „Entschuldigt, Tou-sama, Oji-sama.“

„Schon okay, tu es nur nie wieder,“ riet Satoya ihm lächelnd, „Geh jetzt runter, sonst essen die Mädels das Eis alleine!“ Masami ging.
 

Seiji sah Satoya knapp an.

„Du wirkst verunsichert?“ fragte er seinen kleinen Bruder skeptisch, „Was ist?“

„Ich weiß nicht genau... macht er schon viele Jutsus und sowas?“

„Na ja, er macht die Grundlagen, Bunshin, Kawarimi und so, und er kann das Gokakyuu no jutsu ziemlich gut für sein Alter... warum fragst du?“

„Kann sein, dass ich mir das eingebildet habe,“ murmelte Satoya, „Ich dachte kurz, ich hätte... Chakra hinter seinen Augen wahrgenommen. Aber vermutlich war’s bloß ´ne Zuckung und so... ich meine, er ist drei. Kein Mensch hat jemals mit drei eine Augenkunst ausführen können. Nicht mal bei den Hyuugas kann man mit drei das Byakugan wirklich benutzen, obwohl sie die Augen an sich von Geburt an haben.“

„Wie jetzt, Augenkunst?“ fragte Seiji baff, „Du willst mir erzählen, mein drei Jahre alter Sohn hat Sharingan?!“

„Natürlich nicht,“ machte Satoya, „Wenn er fünf Jahre älter wäre, würde ich sagen, vielleicht versucht sein Körper gerade, die Sharingan auszubilden, und tut es ohne Masamis Bewusstsein. Aber er ist drei, das... ist schlichtweg unmöglich. – Überzeugende optische Täuschung nenne ich das... ich kann ihn ja morgen mal mit ins Krankenhaus nehmen und genauer nachsehen, wenn dich das beruhigt.“

„Schauen wir mal, was deine Tropfen bewirken,“ meinte Seiji langsam, während sie beide den Raum verließen. „Ich meine... mit drei hat doch kein Mensch jemals Sharingan gehabt, oder?“

„Nein, nicht dass ich wüsste,“ sagte Satoya, „Und ich habe die gesamte Clangeschichte studiert, ich weiß, wovon ich rede. Seiji, es wird nicht das sein. Das ist einfach Humbug und rein anatomisch nicht möglich.“

„Okay... okay.“ Seiji blieb stehen und raufte sich nervös die Haare, „Nehmen wir mal an, durch eine komische Anormalität und extrem komische, einmalige Umstände... bekommt er demnächst wirklich Sharingan. Nur mal angenommen. Was... was würde das für ihn bedeuten? Ich meine... das kann doch nicht gesund sein...?“

„Für die Augen? Mit Sicherheit nicht, Sharingan strapaziert, und ich rede von dem normal sterblichen Sharingan, nicht dem anderen. Sterben würde er nicht daran, aber die Augen würden das vermutlich nicht gutheißen. – Ansonsten würde ich sagen es würde bedeuten, dass er das allerkrasseste Genie ist, das jemals hier in Konoha geboren worden ist.“
 

––
 

Nachdem direkt nach dem Essen alles etwas aufgelöst gewesen war, weil die Hälfte in der Küche aufgeräumt, den Kindern Eis gegeben oder sonst etwas gemacht und die andere Hälfte anderweitig durchs Haus gewuselt war, fanden sich nach und nach die meisten wieder am Tisch ein. Sakura brachte Tee, während Shiemi und Haruka Tassen verteilten. Die Kinder saßen zufrieden mit ihren Eisschüsseln an ihrem Kindertisch und redeten lautstark darüber, ob Vanille oder Schokolade besser schmeckte.

„Ich will auch Eis!“ plärrte die kleine Sae grantig, die auf dem Schoß ihres Vaters am Tisch hockte, und Nishiki drehte seufzend den Kopf in Richtung Küche.

„Sakura? Hast du vielleicht ein kleines bisschen Vanilleeis für Sae?“

„Ich will viel Eis, Papa!“ schrie die Kleine entrüstet, und Satoya, der den beiden fast gegenüber saß, schnaubte:

„Hey, das heißt ich möchte bitte, okay?“

„ICH WILL VIEL EIS!!“ grölte Sae trotzig nur noch lauter, und Satoya fasste nach seinem Kopf.

„Meine Migräne...“ Seine grünhaarige Frau tätschelte ihm kichernd die Schulter.

„Ist ja gut,“ sagte Sakura, stellte die Teekanne auf den Tisch und beugte sich zu ihrer rosahaarigen Enkelin herunter, „Sae, sag Ich möchte bitte Eis. Dann gebe ich dir auch etwas!“

„Du hast Oma gehört,“ sagte Nishiki zu der Kleinen. Sae schob die Unterlippe so weit vor, wie es möglich war, und stierte ihren Vater und ihre Großmutter derartig beleidigt aus ihren Byakugan an, dass Sakura beinahe nachgegeben hätte – aber hey, Erziehung war wichtig!

Nishiki half mit.

„Sae, nein! So nicht. Dann kriegst du eben kein Eis, schade.“ Sae fing an zu kreischen und zu heulen und trommelte wütend mit den kleinen Fäusten auf seiner Brust herum.

„ICH WILL EIS, ICH WILL EIS!!“ kreischte sie außer sich und heulte immer lauter, bis Nishiki aufstand und zur Tür ging.

„Ne, vergiss es. Ich glaube, du bist müde, wir bringen dich mal lieber ins Reisebettchen, das wir mitgenommen haben...“

„NEEEIIN, ICH WILL EIIIS!!“ kreischte sie und versuchte mit aller Kraft strampelnd, sich aus seinem Griff zu befreien, dabei kreischte, heulte und grölte sie wie eine Wahnsinnige. Nishiki stöhnte nur und verließ mit dem plärrenden Kind den Raum.

„Oh mann,“ machte Sanosuke und rieb sich die Stirn, „Von dem Gezeter kriegt man ja Tinitus...“

„Die großen Kinder sind auch schon ganz verschreckt,“ sagte Shiemis Freund Kuma ratlos und sah zu den vier Kindern am Tisch, die mit weit aufgerissenen Augen zur Tür starrten, durch die das Ungeheuer und Nishiki verschwunden waren.

Sae war wirklich ein kleines Ungeheuer.

„Chidori, ihr müsst dringend an eurer Erziehung arbeiten,“ machte Sasuke auch und tat, als wäre er der Fachmann. Haruka lachte darüber.

„Kann ja nicht jeder so brave Kinder haben wie Kanae und ihr Mann!“ Kanae lächelte nur, während Sasuke kurz eine Braue hob, weil sie immer noch vermied, Seijis Namen auszusprechen.

Kuma war das dummerweise auch aufgefallen... und Sanosuke wäre es in dem Moment lieber gewesen, Haruka hätte einmal Seijis Namen gesagt.

„Wieso sagst du nicht einfach Kanae und Seiji?“

Stille.

Shiemi warf ihrem Freund einen entsetzten Was-hast-du-getan?!-Blick zu, den er konfus erwiderte. Sasuke weitete für einen Moment die Augen und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass die vier Kinder jetzt nicht mehr die Tür, sondern den Tisch ansahen.

Ja... das werden die sich jetzt auch fragen.

Sanosuke sah Haruka mahnend an, während sie konfus durch die Gegend sah, bis ihr Blick an ihm hängen blieb. Sie sah seinen warnenden Blick.

Haruka... mach jetzt keine Dummheiten! Die Kinder werden dich hören!

Sie senkte den Kopf.

„Ja, ich könnte auch seinen Namen sagen,“ sagte sie und riss sich zusammen, weil sie plötzlich das Bedürfnis verspürte, in den Raum zu schreien, wieso sie nie seinen Namen sagte... wieso sie ihn so sehr hasste... was er getan hatte, damit sie ihn so hasste. Sie durfte es nicht sagen... nicht vor den Kindern. Ob Kuma es erfuhr, war egal, er war ein Mann und könnte das verarbeiten. Aber die Kinder nicht.
 

Euer Onkel hat euren Bruder Yusaku umgebracht.

Masami, dein Vater hat mein Kind ermordet! Und dafür hasse ich ihn!
 

Die Unruhe, die sich plötzlich im Raum breitgemacht hatte, wurde nicht durch Geräusche bemerkt, sondern durch die eiserne Stille in der Stube. Selbst Kansuke auf der Spieldecke hörte plötzlich auf, vor sich hinzubrabbeln, und Naoya hörte auf, zu hicksen. Die Kinder waren mucksmäuschenstill.

„Was... ist hier los...?“ flüsterte Mikoto dann verängstigt und wagte kaum, zu atmen, so stark war die Spannung im Raum.

„Aber stimmt,“ murmelte Namie, „Warum sagt Mama nie Onkel Seiji?“ Masami sagte nichts. Er starrte nur wie eingefroren zum Erwachsenentisch, während das Blut aus seinem Kopf zu rinnen begann und er blass wurde.

„Ich könnte seinen Namen sagen,“ schnappte Haruka zitternd, „Ich... vergesse ihn nur dauernd. Und da alle wissen, wen ich meine, ist es ja auch egal...“

Blöde Ausrede.

Kuma Yamazaki sagte kein Wort. Er starrte sie nur an und ignorierte Shiemis sachtes Kopfschütteln, das ihm sagen sollte, dass er nicht weitersprechen sollte.

Er wäre auch nicht zum Sprechen gekommen, weil Seiji sich plötzlich erhob, Haruka nicht eines Blickes würdigend.

„Kanae... ich halte es für besser, wenn wir jetzt nach Hause gehen. Hol bitte Naoya.“

Augenblicklich lag die Aufmerksamkeit bei ihm, und Kanae starrte ihn aus weit aufgerissenen, blauen Augen an, ebenso wie Masami.

„Masami-kun hat sein Eis noch nicht aufgegessen,“ widersprach Yashiru.

„Masami-kun soll noch nicht weggehen!“ sagte Mikoto kleinlaut und klammerte sich immer noch völlig verschüchtert durch die bedrohliche Stimmung an ihren Cousin, drückte ihr Gesicht gegen seine kleine Schulter. Masami bewegte sich keinen Zoll.

„Tut mir leid... Mama, Papa...“ murmelte Seiji und neigte vor seinen Eltern den Kopf, bevor er um den Tisch herumging, „Es... ist wirklich besser.“

Sasuke und Sakura tauschten nur einen besorgten Blick, bevor Sasuke Seiji alarmiert fixierte, als auch Kanae gehorsam aufstand und vor Sakura und den anderen in ihrer Nähe den Kopf neigte.

„Das Essen war sehr lecker. Ich freue mich auf Weihnachten!“ sagte sie lächelnd, während Seiji ging, um Masami aus seiner Starre zu lösen. Plötzlich sprang Haruka auf.

„Komm meinen Kindern nicht zu nahe, verstanden??!“ schrie sie hysterisch, und Sanosuke sprang auch auf.

„HARUKA!!“
 

Seiji fuhr fassungslos zu ihr herum und sah sie zum ersten Mal seit langem wieder richtig an – starrte mit seinen vor Entsetzen geweiteten grünen Augen in ihre weißen.

„Ich werde ja wohl meinen Sohn mitnehmen dürfen...!“ brachte er gezwungen gefasst hervor, und Kanae hinten schlug entsetzt die Hände vor den Mund.

„Seiji-kun – Haruka, bitte! Wir werden jetzt gehen, es ist glaube ich wirklich besser-...“ Haruka fiel ihr völlig in Rage ins Wort.

„Einen Dreck ey, Seiji!!“ Sie sprach tatsächlich seinen Namen, während sie ihn wutentbrannt anstarrte und Sanosuke versuchte, sie an den Armen zu packen. Der Rest starrte fassungslos zwischen ihnen hin und her... vor allem Sasuke.

„Hört sofort auf damit...“ versuchte er es heiser, aber seine Stimme kam bei kaum jemandem an.

„Haruka!!“ rief Sanosuke jetzt auch verärgert, „Bist du verrückt geworden, hier so einen-...?!“

„FASS MICH NICHT AN!“ schrie sie ihn an, und er riss perplex seine Hände zurück, sie ebenfalls anstarrend, als er ihren Blick fing.

Sie weinte.

„Glaubst du wirklich, ich könnte eines Tages über das hinweg sehen, was du mir angetan hast, Seiji?!“ empörte sie sich, und jetzt erhob Sasuke sich auch endlich.

„Schluss damit!!“ schrie er, „Haut jetzt allesamt ab, ich will hier niemanden mehr im Haus haben!! RAUS, ALLE!!“

„S-Sasuke-kun!!“ schrie Sakura und wurde bleich.

„Haruka, beruhige dich! Seiji weiß das, wir alle wissen das, wir können jetzt nicht darüber-...!“ versuchte Sanosuke es ebenfalls etwas vorsichtiger und linste erschrocken nach den zu Tode verängstigten, leichenblassen Kindern herüber, die sich nicht mehr bewegten und nur starrten. „Haruka, d-die Kinder...“

„DAS IST ALLES DEINE SCHULD, SEIJI!!“ fiel sie ihm schreiend ins Wort. „Weißt du eigentlich, dass ich ihn jede Nacht noch sehe??! Weißt du, dass ich jede Nacht deine Fratze sehe, wie du mir die Fetzen ins Gesicht wirfst und-...! – Und das alles für die verdammten Mangekyou Sha-...?!“

„HARUKA!!“ brüllten jetzt Sanosuke und Sasuke im Chor, und sie brach tatsächlich ab und schluckte zitternd, bevor sie das Gesicht aufgelöst in den Händen vergrub.
 

Seiji war unfähig, sich zu rühren, während er das Gefühl hatte, jedes ihrer Worte würde einen teil von ihm töten. Langsam und qualvoll töten... und ihn dann zerfetzen.

Er erzitterte so heftig, dass Kanae gelaufen kam, um ihn zu stützen aus Angst, er würde umkippen. Aber er blieb stehen, starrte wie hypnotisiert auf Haruka, die jetzt von ihrem Mann und Sasuke festgehalten wurde.

Als er sprach, war es kaum mehr als ein bebendes Zittern seiner Lippen mit kaum einem Ton.

„Denkst du, es wäre darum gegangen? Diese Waffe ist ein Fluch! Nein, der ganze Clan ist ein einziger Fluch! Eines Tages wird das alles hier zu Grunde gehen und sterben, und weißt du, warum?! Weil wir uns nicht lösen können von dem, was gewesen ist!“ Entsetztes Schweigen. Kanae fasste nach Seijis Schultern, aber er riss sich von ihr los und senkte den Kopf so weit, bis die schwarzen Ponysträhnen sein Gesicht verbargen, als er am ganzen Körper zitternd weitersprach, während er zur Tür ging.

„Meinst du, es wäre mir egal, Haruka?! Du siehst nicht die Bilder, die ich sehe... die ich bis an mein Lebensende sehen werde und die mich genauso zerstören werden wie sie hier jeden zerstören... wenn sie das bei einigen nicht sogar schon geschafft haben!“ Er verließ den Raum, vorbei an Nishiki, der ebenfalls entsetzt wieder nach unten gekommen war.

Ein Satz fiel noch.

„Dieser Uchiha-Clan... ist nach wie vor für den Teufel... Itachi hatte wohl recht.“
 

––
 

Als es wieder ganz still war, wurde diese Stille nur noch vom Knallen der Haustür unterbrochen, als Seiji ging. Zurück blieb die fassungslose Familie, einschließlich Kanae und ihrer beiden Söhne.

Dann fing Mikoto an, bitterlich zu weinen.

„I-ich... ich hab Angst!“ schrie sie und vergrub das Gesicht so fest in Masamis Bauch, bei dem sie halb auf dem Schoß lag, dass dieser sogar seine Starre auflöste und zitternd Mikotos Haare streichelte.

„Kaa-san...?“ stammelte er ebenfalls, und Kanae wandte den Kopf schweigend ab und versuchte vergeblich, ihre Tränen zurückzuhalten, immer noch zitternd die Hand vor dem Mund.

„Oh Gott... w-wie konnte... wie konnte das nur passieren...? E-entschuldigt... oh Gott...“

„Was ist nur in euch gefahren?!“ fragte Sakura entgeistert, während sie zum Kindertisch eilte und die völlig aufgelöste, heulende Mikoto in die Arme nahm, die sich tatsächlich freiwillig von Masami löste und sich an ihre Oma kuschelte. „Shh... ganz ruhig, es ist vorbei. Wenn Erwachsene streiten, ist das unheimlich, nicht...? Shh... alles ist gut, Mikoto-chan...“

„Darüber sprechen wir noch, Haruka,“ sagte Sanosuke erstaunlicherweise höchst verärgert, während er seine Frau leicht unsanft auf ihren Platz bugsierte und seinem Vater einen sehr besorgten Blick zuwarf. „Das, ich... tut mir leid... ich wollte sie ja aufhalten-... vielleicht ist es besser, wenn wir... Weihnachten dieses Jahr ausfallen lassen.“

„Vermutlich,“ sagte Sasuke knapp. „Echt toll gelaufen, jetzt haben die Kinder so gut wie all das gehört, was sie nicht hören sollten! Ich verstehe Harukas Wut ja, aber ich dachte, sie wäre erwachsen genug, darüber hinwegzusehen in Anwesenheit der Kinder!“ Er sprach absichtlich laut genug, dass Haruka ihn hörte, und sie schluchzte nur noch lauter und sank völlig in sich zusammen. Shiemi erbarmte sich und nahm sie tröstend in den Arm.

„Wir regeln das schon...“ sagte sie leise zu ihrer Schwägerin, „Das wird schon wieder. Jetzt beruhig dich erst mal...“

„War das jetzt... meine Schuld?“ murmelte Kuma etwas aus der Bahn an Chidori gewendet, die immer noch neben ihm saß.

„Nein,“ machte sie, „Uralte Familiengeschichte, alles scheiße hier. Lass es dir irgendwann von meiner Schwester erklären.“

„Uh-huh...“ machte er nur völlig verwirrt. Was war hier los? Wo war er hingeraten?

„Komm, Masami-chan...“ sagte Kanae dann, die sich etwas gefasst und sich die Augen gewischt hatte, „W-wir gehen besser nach Hause, damit Tou-sama nicht so lange warten muss...“ Sie nahm den jammernden Naoya auf den Arm und Masami an die Hand, der am ganzen Körper zitterte, was sie beunruhigte. Er war so selbstbeherrscht normalerweise... es war selten, ihn so nervös zu sehen. Sehr selten. „Wir... gehen dann besser,“ sagte sie noch leise zu Sakura, die nur nickte und Kanae einen traurigen Blick zuwarf.

„Kümmer dich um Seiji, wenn du daheim bist... ich mache mir große Sorgen...“

„Ja,“ sagte Kanae gezwungen lächelnd, „Komm, Masami-chan. Schuhe anziehen... und dann gehen wir. Möchtest du Mikoto-chan Tschüß sagen?“

Masami sah Mikoto an, die auf dem Schoß ihrer Oma saß und hin und her gewiegt wurde, den Kopf gegen Sakuras Brüste gepresst und ängstlich an einem Finger lutschend. Die Kleine hob die freie Hand und winkte zaghaft in Masamis Richtung. Zum Sprechen war sie nicht fähig...

Ihr Cousin winkte vorsichtig zurück.

„Alles wird gut, Mikoto-chan,“ sagte er dann noch zu ihr und versuchte, zu lächeln. „Versprochen.“ Dann folgte er seiner Mutter aus der Stube.
 

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omg, DRAMA! XDDD ja, jetzt wirds böse^^ war sicher verwirrend mit den vielen charas in diesem Kapi... aber ich hoffe ihr hattet euch an die meisten eh gewöhnt^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (34)
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Von:  Enyxis
2011-05-16T20:06:36+00:00 16.05.2011 22:06

Diese Familiy is einfach hammer XD *heul vor lachen* XD Omg...Aber ich weiß Oo mir wird das Lachen schon noch vergehen ><
...
Eig wollte ich das zuerst schreiben Oo aber jez...is es ya passiert <.< die Bombe is geplatzt...
Masami und Mikoto sin soooooooooooooooooooooooooooooooooooo süß zusammen *______*
OMG Oo...Ich kann mich nicht daran gewöhnen dass DAS JETZT ALLES die Kinder von SANI UND CO. sind...
Und ich kann mir Sasu und Saku auch nich als >Großeltern< vorstellen O.o...
>„Hahaha!“ lachte Chidori amüsiert und rief dann in die Stube: „SEIJI?! Dein Sohn macht mir gerade Angst, okay?!“<
XD Also mir macht er auch Angst...Gott....Oo Der Stammbaum von denen muss KOMPLIZIERT sein O.o...
Aber Chidori is immer noch die geilste XDD hahaha XDD >„Wenn du je meine Schwester heiraten willst, musst du mit uns klarkommen, wir sind gestört,<

Das am Ende war das beste Überhaupt bis jez O.o... *auch erst mal verarbeiten muss* TT--TT Die Kleinen tun mir voll leid...
Von:  RikkuX-2
2009-01-12T18:42:06+00:00 12.01.2009 19:42
OMG Das Kappi war heftig... Naja, nur das Ende, aber das war genug fürs ganze Kapitel... Das muss ich erstmal verarbeiten...

Ich hätte nicht gedacht, dass Haruka auf einmal so ausrastet...
Oh Mann, die Arme Haruka und der arme Seiji... Und die armen Kinder...
Und der arme Kuma-kun... Der weiß ja gar nicht wirklich worums geht und so... Aber, er gefällt mir, Chidori hat recht, er passt gut in die Familie XD
Im Übrigen liebe ich Chidori immer noch XDDD Sie ist einfach cool^^
Und es war schön alle mal wiederzu... sehen? XD

Lg Rikku

P.S. Ich fand das kapitel nicht verwirrend... Wird zwar etwas dauern, bis ich die Drillinge auseinanderhalten kann, aber die restlichen Namen/Zuordnungen hab ich drauf XD
Von: abgemeldet
2009-01-03T17:46:54+00:00 03.01.2009 18:46
Hallo^^
Endlich nach soooooooo langer Zeit bin ich wieder da.
Ich hatte kaum Zeit zu lesen und weil ich den Überblick verloren habe,
habe ich nochmals alles bis hier hin durchgelesen und kann nun mit meinen Kommis weiter machen :)
Aber jetzt zum Inhalt:
Ich kann Haruka sehr verstehen, dass sie ausgeflippt ist, denn der Tod ihres Sohnes sitzt sehr tief, besonders weil sie es mit eigenen Augen gesehen hatte.
Aber das hätte nicht vor den Kindern sein müssen,
wobei es die ganze Sache ziemlich spannend macht.
Also ein super klasse Kapi hast du wieder geschrieben :)
Werd mal gleich weiter lesen *freu*
Cya Kelly
Von:  Rici-chan
2008-10-20T21:27:42+00:00 20.10.2008 23:27
uh, böser fehler.
so läufts fast auch in meiner familie ab xD eh
Von: abgemeldet
2008-09-15T15:15:41+00:00 15.09.2008 17:15
Uiiii... das war schon ziemlich hart, so wie Haruka ausgeflippt ist... Na ja, sie belastet das alles ja schon ganz schön arg... *sfz* V.V'

Aber Chidori ist und bleibt soooooooo hammer geil xDDDD Die und ihre Sprüche immer xDD Aber armer Kuma: Wo is der da bloß reingeraten? xD

lg, Strawberry_Sisa
Von: abgemeldet
2008-09-14T20:05:21+00:00 14.09.2008 22:05
omg ich hab die ff aus den augen verloren aber nun bin ich wieder back!yia xDDDD
und wie erwartet gings toll weiter...und ich war sooo happy das es noch en fortsetzung gibt.=D
weiter so xDD
lg
rikku - chan
Von: abgemeldet
2008-09-14T20:05:21+00:00 14.09.2008 22:05
omg ich hab die ff aus den augen verloren aber nun bin ich wieder back!yia xDDDD
und wie erwartet gings toll weiter...und ich war sooo happy das es noch en fortsetzung gibt.=D
weiter so xDD
lg
rikku - chan
Von:  Harfe
2008-09-13T20:39:22+00:00 13.09.2008 22:39
Hallooo!!!
Ich weiß ich hab die letzten Kapi nicht kommentier, tut mir Leid, ich war nicht da...btw. Wie kann man nur so viel in so kurzer Ziet schreiben?!?
Ich schreib jetzt einfach mal so für dieses und die Kapi davor und so...

Einmal sagt die Yashiru(von wem ist die schnelld das Kind? XD) dass der Seji immer fertig aussieht(nicht wörtlich) hab mich gefragt stimmt das?? O.o
Tja...ich bin zwar ein Origami Fan aber die ganze Familie falten? Ne danke.

Wollte anmerken das es - zumindest meiner Meinung nach - ziemlich offensichtlich war, dass Masamis Augen-jucken mit den Sharingan zu tun hat...Absicht, oder? Wo der Seji erfährt das er in die Sonne guckt sagt er "Komischer Kauz" Klingt nicht als würd er über seinen sohn sprechen...

Ich liebe die szene von kanae und seji, wo sie dann sagt das sie ihren erfolg bei kojiros training "feiern"
und er sagt dass er keine ahnung hat was sie meint und dann denkt er "Lüge. Lüge Lüge. Aber das gehört dazu." HAb ich urgelacht bei. XDDD

Sie ist eifersüchtig auf seine arbeit(diese schl****! Würd sie natürlich nie sagen...und ich normalerweise auch nicht...)

Aber noch besser(ja das geht) war das mit Haruka Sani(ich liebe das paring schon von dem zeitpunkt wo sie zum ersten mal aufgetreten ist SK. Hat zwischendurch schon mal die hoffnung aufgegeben dass sie noch zusammenkommen aber hey ist ja doch noch was geworden) wo sie sagt dass er leise sein soll weil er sonst die kinder weckt, und dass sie das haus hasst...sie nennt ihn immer noch Uchiha, was ja mitlerweile eine sehr vielfältig interpretierbare Definietion geworden ist *drop* *g*
Das was sie a besten kann neben fluchen...tolle Umschreibung...XD
Und natürlich ist ihre Hochzeit wichtiger als die Nachbarn *haruka zustimm*
Und die Kinder - die das dann doch gehört haben. *lach* ...eklige erwachsenensachen...viel viel ost siebenundzwanzig?...genial!


"Sanosuke sagte, grundsätzlich waren alle dämlichen Ideen Yashirus gewesen, zum Beispiel auch die, in der Stube Indianer zu spielen und ein echtes Lagerfeuer mittels Gokakyuu no jutsu zu machen... "

Ich liebe die Yashiru!!! Die ist genial! Sanousukes erziehung lässt aber echt zu wünschen übrig wenn sie denkt dass es okay ist wenn sie wichhser sagt XDDD
Oder der "Vandalismus" im eigenen Haus

Ich find diese japanischen geschichten interessant. kennst du die wo die zwei götter irgendwie in der ursuppe rumrühren und dann ensteht i-wie japan(das ist jetzt blödsinn aber so ungefähr) vlt, waren das sogar die zwei götter aus der geschichte die dann auf ihr "suppe" (XD) runtergestiegen sind ich weiß nicht

Weil er sonst immer eher der ruhige und zurückhaltende Typ gewesen war, waren alle um so verblüffter gewesen, als er plötzlich eine Freundin angeschleppt hatte, sie kaum drei Monate später geheiratet und dann plötzlich geschwängert hatte.

das war auch super

Mir kommt es immer noch skuril vor dass Sasu und Saku Enkelkinder haben, und wenn sie noch Opa und Oma genannt werden stellt sich immer kurz alles in meinem hirn auf dem kopf(gut das ih hirn und nicht kopf geschrieben hab XD)...bin ich die einzige die nicht mit dem gedanen klarkommt das die beiden alt sind?? *lach*

Und wo der Sasuke sich fragt ob die Saku gedanken lesen kann weil sie weiß dass er wieder was geträumt hat. Und dann so "ich frage mich nur wieso och der idiot bin der die dämlichen träume hat und nix damit anzufangen weiß..." *kicher* das war sooo cool!!

Helden in Strumpfhosen?? Kennst du die RObin Hood verarsche? die ist genial, da kommt das auch vor!

Die Chidori ist geil: "seji dein sohn macht mir angst" Und "meine schuld, uraltefamilien geschuchte. Alles scheoße hier" Tolle einstellung XD

Tja es geht los...und gleich drama du kannsts nicht lassen, was?

Der arme Kuma...hat kein gespür dafr was man besser nicht fragen sollte was?

Du hast einen Hang zu Überreaktion, ne? Ich meine normalerweise will man seinen bruder auch nicht umbringen weil man eifersüchtig auf ihn ist...und jetzt Haruka, hm...

Na ja ich bin mal gespannt, jetzt gehts ja erst richtig los!!

Lg Fe
Von:  BibiChwan
2008-09-12T20:23:38+00:00 12.09.2008 22:23
Argh!! verdammt Haruka!! >_< Ich krieg angst ;_;
wie wird das erst wenn Die story erst masl richtig anfängt!? XDD
Gott ich krieg jetzt schon des große zittern! X.X xD
Aber das kapi war geil ! *Q* Sasu!! Saku!! Hallo! XDD
*seufzt* Warum bin ich nur ein Harmonie Freak?
Mein HERZ!! XDDDD

Mach weiter so! x3
*knuddel*
Bibi :3
Von:  Decken-Diebin
2008-09-12T11:03:41+00:00 12.09.2008 13:03
Also, ich fand das überhauptnciht verwirrend... um so besser, dann kann man sich alles besser vorstellen. XD
Das mit den "Helden in Strumpfhosen" war echt süß... aber der arme Kuma checkt erstmal gar nichts, ist aber verständlich. Wo isser da bloß hingeraten?
Haruka tut mir echt leid... ich kann das verstehen, dass sie noch ewig hassen wird,... aber als sie ihn da angeschrieen hat, als er Masami holen wollte, war das echt hart. O_o...
Mal sehen, wie die Kinder reagieren.
LG, Hina-chan


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