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Reden ist Silber - Schreiben ist Gold!

Wettbewerbs- und Challengebeiträge
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Mit dem Rücken zur Wand - Lächle, wenn nichts anderes mehr möglich ist!

Mit dem Rücken zur Wand:
 

Der Kreis schließt sich. Nun gibt es keinen Ausweg mehr aus diesem dunklen Gebilde. Lange genug waren die Wände dieses Käfigs immer höher und höher geworden. Unbemerkt von dem, der dazu bestimmt ist, unter den Trümmern seiner Existenz dort zu ruhen. Erst als es zu spät ist bemerkt er die Katastrophe.
 

Sprachlos vernahm der Schwarzhaarige die Worte, die seinen Untergang bedeuten würden. Er fühlte sich unfähig die Komplexität des Gesprochenen angemessen zu verarbeiten. Viel zu schwerwiegend waren die Konsequenzen, die das Umsetzen dieser wenigen Laute mit sich zog. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Das durfte einfach nicht wahr sein! Sein Leben lang hatte er versucht diese Situation zu verhindern, hatte vorbeugende Maßnahmen getroffen und nun das!

Seine Faust traf krachend die Ziegelmauer neben ihm. Einige Brocken des alten, modernden Gesteins fielen zu Boden und bedeckten einen Teil des Untergrunds der engen Gasse in der er sich, vor neugierigen Blicken geschützt, befand.
 

„Wieso?!“, schrie er aufgebracht und bereute im nächsten Moment schon wieder seine Lautstärke. Schließlich war er auch nicht gerade unschuldig an dieser Misere. Denn wenn man es genau betrachtete war er selbst derjenige, der wohl den größten Teil der Verantwortung auf seinen Schultern trug.
 

Verantwortung… Etwas, das Ace nicht gerne übernahm. Zumindest nicht in dieser Hinsicht. Schließlich lastete genug davon in seiner Stellung als Whitebeards Vize auf ihm und dieser Tätigkeit konnte er ohne Schwierigkeiten nachgehen. Mit dieser Art hatte er keinerlei Probleme.

Verantwortung auf emotionaler Basis aber war etwas Tückisches, das der Pirat vermied so gut es nur ging.

Langsam und sanft, so dass das Opfer es nicht bemerkte, schlichen sich Gefühle ein – bis man gefesselt war, in der mit ihnen verbundenen Verantwortung.

Wie viele Männer hatten ihre Träume aufgegeben aus diesem Grund?

Wie viele hatten das Gefühl nicht ertragen, dass sich wie eine stumpfe Klinge in ihre Herzen gebohrt hatte?

Wie viele hatten ihr Leben deswegen gelassen?
 

Erschrocken sah ihn sein Gegenüber an. Er konnte Schmerz und Schrecken über seine Reaktion in ihren dunklen Augen lesen. Die junge Frau hatte wohl nicht mit solch einem Ausbruch gerechnet. Doch als sie bemerkte, dass er seine Wut schon bereute entspannten sich ihre Gesichtszüge wieder. Dies stand ihr bei weitem besser, wie er fand – und er verfluchte sich gleichzeitig dafür, dass er in diesem Moment an so etwas denken konnte. Lieber sollte er dafür sorgen, dass sie aus seinen Gedanken und aus seinem Herzen verschwand.

„Wieso…?“, fragte er noch einmal leise, fast flüsternd. Seine Stimme zitterte leicht und er betete darum, dass ihr dieser Umstand nicht auffiel. Trotz allem hatte er noch seinen Stolz. Einen nicht zu brechenden Piratenstolz. Ohne diesen wäre er schon hundertmal aufgeschmissen gewesen.
 

Er hörte ein leises Seufzen. Offensichtlich war auch sie von dieser ganzen Angelegenheit nicht gerade erfreut.

Es herrschte einen Moment lang totale Stille zwischen ihnen. Nur die Geräusche, die die Menschen auf der Hauptstraße einige Meter weiter machten, drangen an die Ohren der beiden jungen Leute. Sie schien kurz zu überlegen. Dann erst antwortete sie ihm.
 

„Hat der Grund denn jetzt wirklich noch eine Bedeutung für dich?“ Sie war näher an ihn herangekommen, während sie gesprochen hatte. Keine fünf Zentimeter trennten die beiden nun noch von einander. Deutlich sah man ihr an, dass sie nicht bereit war den Piraten einfach so gehen zu lassen. Sie war schließlich auch der Grund warum die beiden jetzt hier in dieser dunklen Gasse standen, der Grund, warum er, der Rastlose, nicht schon längst wieder auf dem Meer war um seine Mission zu erfüllen.
 

Gefangen. Gefangen ohne Ausweg, ja sogar ohne einen einzigen Lichtstrahl. Zu korrekt war die Mauer erbaut worden, als dass auch nur ein einziger gleißender Strahl durch eine Ritze dringen könnte. Mit dem Rücken zur Wand kann er nur noch abwarten, wie grausam das Schicksal mit ihm spielen wird, bevor er endgültig zerbricht.
 

Er nahm ihren wunderbaren Duft war. Diesen Geruch, der nur ihr eigen war, angesiedelt irgendwo zwischen Lilie und Veilchen. Betörend…

Das war das erste gewesen, das er von ihr bemerkt hatte. Der berauschende Geruch. Ihre sonst unauffällige Gestalt hatte nicht in der schier endlos erscheinenden Menge der Menschen in der dicht bevölkerten Hafenstadt hervorgestochen. Sie war keine typische Schönheit. Auch gehörte sie ganz und gar nicht zu der Art von Frau nach der ein Pirat Ausschau hielt wenn er nach langer Zeit auf See ein paar Tage in einem Hafen einlief… Nein, sie war wahrlich keines dieser einfach gestrickten Mädchen, die entweder aus Naivität oder für Geld mit jedem, der des Weges kam in die Kiste stiegen.
 

Er dagegen hatte sich von der Menge abgehoben wie ein bunter Vogel in mitten eines Krähenschwarms. Nicht nur seine etwas gewöhnungsbedürftige Kleidung oder sein trainierter Körper, sondern vor allem seine Ausstrahlung, diese kraftvolle Aura, die ihn umgab lenkte die Blicke der Menschen auf ihn wo immer er sich auch gerade befand. Die Bandbreite der Aufmerksamkeit die man ihm auf Grund dieser Ausstrahlung zukommen ließ reichte von Missgunst über Respekt bis hin zu Freundlichkeit.
 

Und doch war er es gewesen, der den ersten Schritt gemacht hatte. Eher abfällig hatte ihn die junge Frau zuvor aus dem Augenwinkel gemustert. Offensichtlich kannte sie die Gewohnheiten der Piraten, die hier tagein tagaus ankamen und wenig später wieder verschwanden. Ganz im Gegensatz zu vielen ihrer weiblichen Kollegen war sie eigentlich nicht der Typ um auf diese Männer hereinzufallen. Sie hatte ihn schlicht und ergreifend ignoriert und war weiter gegangen. Hatte ihre Einkäufe erledigt und war in der Menge untergetaucht. Innerhalb von Sekunden hatte der Pirat sie aus den Augen verloren. Das Getümmel war einfach zu groß.
 

Das Schicksal hatte es jedoch gewollt, dass sich die beiden wieder begegnet waren. Nur wenige Stunden später. Nur wenige Straßen weiter. Sie hatten sich sofort wieder erkannt. Sicherlich hatte der Blickkontakt im Hafen nicht länger als ein paar Sekunden gedauert, doch er war für beide Seiten äußerst einprägsam gewesen. Doch auch in dieser kleinen Bar am Strand hatte sie ihm nicht einen Funken ihrer Aufmerksamkeit geschenkt. Stunde um Stunde war dies so gegangen. Natürlich war er nicht sofort zu ihr gegangen. Auch so mancher Mann hatte es nicht gerne, wenn er den Eindruck erweckte er wäre zu leicht zu haben. Aber schlussendlich war es dann gekommen wie es kommen musste.
 

Auf diese Weise hatte sie seinen Jagdinstinkt geweckt, schlichtes Nichtbeachtet werden hatten sein aufmerksamkeitsgewohntes Ego angekratzt und ihn in dieses Spiel getrieben aus dem sie nun jedoch beide nicht mehr fliehen konnten.

Keiner der beiden hatte damit gerechnet, dass so etwas Ernstes dabei entstehen würde. Tatsächlich hatten sie nie zuvor so etwas erlebt.

Ace war nicht in der Lage sich zu erinnern, wann er das letzte Mal so viele Stunden, ja ganze Tage an einem Ort mit einer Frau verbracht hatte.

Aber eigentlich war dies kein Wunder, vermied er doch jede "richtige" Bekanntschaft. Umgab sich wenn er das Bedürfnis danach verspürte mit leichten Mädchen und reiste sonst seit geraumer Zeit alleine. Etwas anderes war für einen Piraten undenkbar. Selbst wenn da weibliche Kameraden waren, so vermied man es doch besser etwas mit ihnen anzufangen. Zu leicht führte dies zu Problemen. Mächtige Mannschaften waren wegen solcher Beziehungen zu Grunde gegangen.
 

Zwar tat sie nichts, keine Gebärde, keine Aufforderung um ihn zu halten aber auch jetzt war er immer noch derjenige, der umgarnt wurde. Das schlimmste daran war, dass er sich dieses Mal nicht einfach umwenden konnte, um zu gehen, so wie unzählige Male zuvor. Bei dutzenden Gelegenheiten hatte er dies getan, war verschwunden ohne ein Wort zu sagen...

Immer hatte es funktioniert. Es war ein gut eingespielter Ablauf. Es waren kaum Komplikationen zu erwarten, wenn man es richtig anstellte.

Ein wenig schlechtes Gewissen in einigen Fällen vielleicht ausgenommen.
 

Ace konnte sie nicht einfach so zurücklassen, ohne ein Wort auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
 

Nicht mehr.
 

„Nein, der Grund hat jetzt wohl keine Bedeutung mehr…“
 

Für einen Moment scheint es, als wird er aufgeben. Alles treiben lassen, während die Wände immer mehr aufeinander zusteuern. Es kann nicht mehr lange dauern, dann werden sie ihn zerquetschen.

Nichts wird von ihm übrig bleiben, nichts wird in Zukunft an ihn erinnern.
 

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Es ließ sie nur noch verführerischer aussehen in der hereinbrechenden Dämmerung.

Lag es daran, weil sie wusste, dass sie am gewinnen war? Dass sie Macht über ihn hatte? Oder hatte diese Regung einen ganz anderen Grund? War es mehr als das simple Bedürfnis nach Macht?
 

Eigentlich war es ihm egal. Es war jetzt auch nicht wichtig. Schon vom ersten Augenblick an war es nebensächlich gewesen. Diese Frau konnte der Teufel höchst persönlich sein, ihn ausnutzen für ihre Zwecke und er würde genauso willig mitmachen als wäre sie ein Engel, der die Welt mit seiner Hilfe rettete.

Sie hatte ihn um ihren Finger gewickelt und er hatte rein gar nichts dagegen tun können.
 

Ihr Gesicht näherte sich seinem. Selbst wenn er es tief in seinem Innersten gewollt hätte, so hätte er nicht anders handeln können, als er es in diesem Augenblick tat. Gebannt überwand er die letzte Distanz zwischen ihnen und zog sie in seine Arme.
 

Ace küsste sie als würde es keinen nächsten Morgen geben.
 

Kein Pirat war es gewesen, der seinen Untergang heraufbeschworen hatte und auch die Marine und die Weltregierungen waren nicht die ausführenden Werkzeuge seiner Bestimmung gewesen.
 

Kein Mann kann ihn jemals bezwingen.
 

Etwas anderes hat ihn in sein emotionales Mausoleum gesperrt. Der Konflikt, der in ihm tobt hat ihn zermürbt, müde gemacht und seinen Selbstschutz, der zuvor einem strahlenden Schild glich, in abertausende von Scherben zertrümmert.
 

Eng umschlungen fanden sich die beiden wieder. In der Dunkelheit der Nacht war nicht mehr zu erkennen wo der eine Körper aufhörte und wo der andere begann. Beide schnappten hörbar nach Luft, die ihnen vorher für eine relativ lange Zeitspanne versagt geblieben war. Sie sprachen nicht, sie verstanden sich auch ohne große Worte. Das hatten sie von Anfang an gekonnt.

Ein Blick reichte aus. Ein kurzes Nicken folgte bevor sie diesmal ihrerseits die Initiative ergriff, ihn packte und mit sich zog in Richtung Strand. Die Beklemmung die sich zuvor in Ace Brust bemerkbar gemacht hatte löste sich mit jedem Schritt mehr, mit dem er sich der glitzernden Oberfläche des Wassers näherte. Während sie Hand in Hand den kleinen gepflasterten Weg entlangliefen drehten sich einige Leute erstaunt um. Aber die verwirrten Blicke der Passanten glitten unbemerkt an ihm ab. Sie waren nebensächlich.
 

Sie hatten noch diese eine Nacht und sie hatten nicht vor, jene mit Gedanken an die Zukunft, Pflichten oder empörte Stadtbewohner zu verschwenden. Früh genug würde sowieso der Zeitpunkt kommen an dem all dies wieder eine Rolle spielen würde. Zumindest teilweise.

Nein, es gab jetzt wirklich wichtigeres.
 

Puma D. Ace würde sich am nächsten Morgen nicht verabschieden müssen. Seine Geliebte wusste es bereits.
 

Und sie verstand.
 

Doch ein einziger winziger, kurzlebiger Funken erhellt die Dunkelheit hinter den schweren Mauern. Dieses Aufflackern genügt.
 

Irgendetwas lebt noch in dem Gefangenen und dieses etwas ist bereit zu kämpfen.

Opfer sind gewiss und dennoch flammt die Hoffnung auf.
 

Ein einziger winziger, kurzlebiger Funke reicht aus. Mit aller verbliebenen Kraft erhebt sich die geschundene Seele aus ihrem totenstillen Grab.
 

Er würde gehen. Morgen schon. Aber einen Teil seiner Seele würde er zurücklassen.

Doch er musste sich nicht davon schleichen wie ein Dieb. Sie hatte es ihm angesehen und sie hatte es verstanden.
 

Der Schmerz der bevorstehenden Trennung verringerte sich dadurch nicht, aber das Gewissen blieb rein. Mit dem süßen Schmerz konnte er leben. Sie würde es auch schaffen.
 

Er lächelte.
 

Der einsame Wolf hatte seine Wölfin gefunden - sein Weg entriss sie ihm wieder. Das Leben war grausam.

Es gab nichts, was dagegen half, keinen Schutz und keine Ausweichmöglichkeiten.
 

Alles hängt davon ab, wie man damit umgeht...

Mit einem Lächeln das, was nicht zu ändern ist hinnehmen und auf bessere Zeiten hoffen, niemals aufgeben wenn man mit dem Rücken zur Wand steht - so war er erzogen worden.

Dies war seine Lebensphilosophie.
 

Er nahm vieles lächelnd hin.
 

Tiefe Narben sind zurückgeblieben. Die Trümmer und Splitter sind nicht spurlos an ihrem Opfer vorübergegangen. Diese Narben werden niemals verschwinden, aber mit der Zeit verblassen.
 

Er wird lernen mit ihnen umzugehen, sie zu akzeptieren, sein Leben zu leben.

Verstrichene Chance

Verstrichene Chance:
 

Alexandra lief. Sie lief, ohne darauf zu achten, wo hin und ohne den eisigen Wind zu bemerken, der in der kalten Aprilnacht wehte und den Saum ihres langen Kleides wild um ihre Füße herum wirbelte. Selbst wenn sie die Temperatur oder die Leute, die sie auf ihrem Weg anstieß bemerkt hätte, so wären sie ihr doch egal gewesen. Ziellos bewegte sie sich einfach immer weiter vorwärts. Schritt für Schritt.
 

Ein anderes Gefühl stellte alle anderen Sinneseindrücke in den Schatten.

Das Gefühl so eben eine der wertvollsten Gelegenheiten ihres Lebens verpasst zu haben.
 

Und das alles nur, weil sie zu eingefahren war in ihrem Denken, in ihren Handlungen und ihrem Selbstbild.

Kaum einer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass dieses kleine, unglückliche Mädchen in dieser Nacht außer Haus sein würde. Am wenigsten sie selbst. Als graue Maus war sie bekannt, oder besser gesagt unbekannt, gewesen. Keiner hatte ihr sonderliche Beachtung geschenkt, es sei denn es ging darum einen Streber zu ärgern.

Zwar hatte sie diese Zeit schon längst hinter sich gelassen, hatte sich nach außen hin weiterentwickelt, aber innerlich war sie noch nicht so weit wie es ihr Äußeres vermuten ließ.

All der schöne Schein, das elegante Ballkleid, das Make-Up - all das täuscht nur darüber hinweg, dass Alexandra in ihrem Inneren noch nicht so weit war, wie es die Welt und auch sie selbst von ihr geglaubt hatten.

Die Entwicklung von einem hässlichen Entlein zu einem anerkannten und geschätzten Mitglied der Gesellschaft vollzog sich nicht einfach so. Es war nicht wie im Film, wo die Außenseiterin mit den dicken Brillengläsern nur auf den gutaussehenden Frauenheld treffen musste, der sie davon überzeugt etwas anderes, als zu weite, unschöne Klamotten zu tragen und mit ihr auf den Schulball zu gehen, damit alles gut wurde.
 

Zwar hatte ein Junge eine Rolle gespielt, aber er war bei Gott kein solcher Macho - auch hatte er sie nicht direkt verwandelt, hatte sie nicht neu eingekleidet oder mit Komplimenten umschwärmt und aufgebaut.

Ja, er wusste wohl nicht einmal was er in dem Mädchen bewirkt hatte...

Sein Verhalten hatten ihr eine andere Welt gezeigt, als diejenige, die solange ihre eigene gewesen war. Die Welt eines Außenseiters, die Welt eines, als hässliche Streberin verschrienen, Kindes.
 

Es hatte keiner großen Worte bedurft und auch keiner großen Gesten. Seine bloße Anwesenheit und seine Art im Umgang mit anderen waren es gewesen, die so einen gravierenden Effekt auf Alexandra gehabt hatten.

Die Offenheit und Ehrlichkeit die sein Wesen ausmachten, die gute Stimmung, die er verbreitete wo auch immer er sich gerade befand. Für ihn waren die Menschen gleich. Für ihn machte es keinen Unterschied ob jemand attraktiv war, oder nicht. Auch war es ihm herzlich egal, wie gebildet jemand war. Solange man freundlich war, hatte man einen netten Zeitgenossen ihn ihm.

Nicht dein hautenges Top oder hervor blitzende Unterwäsche waren für ihn ein Auswahlkriterium, wenn es um einen Gesprächspartner ging.

Er war schon fast zu gut für diese Welt – aber auf jeden Fall zu gut für diese Gesellschaft.
 

Erst das laute Hupen eines Autos riss die 16-jährige aus ihren trüben Gedanken. Nur wenige Zentimeter neben ihr raste das Fahrzeug vorbei. In ihrer blinden Flucht hatte sie nicht bemerkt, dass sie über die fünfspurige Straße vor dem Palais lief. Die späte Stunde und die Geistesgegenwart des Lenkers hatten sie vor Schlimmerem bewahrt. Das Adrenalin, das nun durch ihre Adern floss war genau das, was sie braucht um wieder halbwegs klare Gedanken fassen zu können.
 

Nun kam sie sich einfach lächerlich vor. Unbeschreiblich lächerlich und armselig.
 

Mit hängenden Schultern und den Blick auf den Boden gerichtet setzte sie ihren Weg am Gehsteig fort. Gehend, nicht rennend. Schon bald hatte sie die alten Häuser in dem schönen Stadtteil, in dem der Ball stattfand, verlassen. Nun säumten Hochhäuser den Horizont.

Sie wollte einfach nur nach Hause. Dass ihr Mantel und ihre Straßenschuhe noch in der Garderobe hingen bewegte sie genauso wenig wie die Gefahr sich auf dem Asphalt die teuren Tanzschuhe zu ruinieren. Sie waren doch sowieso zu nichts nütze! Daran war sie zwar selbst schuld, aber es tat gut die aufgewühlten Gefühle, das Unbehagen der Seele auf etwas anderes zu richten und sich selbst nicht nur selbst niederzumachen.
 

Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Züge, die vom kalten Licht der Straßenlaternen angeleuchtet wurden während sie sich immer weiter vom Ort ihrer Peinlichkeit entfernte. Einmal in ihrem Leben hatte sie diese Chance gehabt und sie dummes Ding hatte sie nicht genutzt. Sie hätte die Gelegenheit am Schopfe packen sollen anstatt in ihre alten Verhaltensmuster zurückzufallen, doch als der entscheidende Zeitpunkt gekommen gewesen war, hatte sie nicht anders gekonnt. Zu zerbrechlich war ihr, zwar gewachsenes aber noch nicht stabiles, Selbstbewusstsein, als dass sie in diesem Moment anders hätte handeln können.
 

Es war so trivial gewesen. Er, Christopher, derjenige der sie zu dem gemacht hatte, was sie heute war, war der Auslöser gewesen.

Seine Nähe ließ sie strahlen doch heute hatte sie genau das Gegenteil bewirkt.
 

Schon seit Tagen hatte sie diese kindische, verträumte Vorstellung von diesem Abend, ihrem ersten Ball gehabt. Tagelang hatte sie die Grundschritte der Standardtänze geübt - für den Besuch einer Tanzschule hatte das Geld nie gereicht, doch wenigstens die einfachsten Dinge wollte sie beherrschen. Für ihn.

Und dennoch war sie schlussendlich daran gescheitert.
 

Wäre es irgendein Junge gewesen, der sie aufgefordert hätte, dann wäre es nicht von Bedeutung gewesen. Aber es war Christopher gewesen.
 

Und sie hatte Angst bekommen. Die lächerlichste aller Ängste hatte von ihr Besitz ergriffen. Ein schwelender Minderwertigkeitskomplex, ein Anhängsel aus früheren Tagen, hatte sie dazu getrieben anzunehmen, dass Christopher, ausgerechnet er, der Mensch, dem es wohl am absolut gleichgütigsten war wie gut jemand tanzte, sie als ungeschickt oder dämlich ansehen könnte. Er, der schon seit Jahren die Tanzschule besuchte.

Wenn sie nun darüber nachdachte, war dieses Szenario einfach abwegig. Doch noch vor kurzem schien es ihr als unausweichliche Folge.

Tagelang hatte sie gezittert, gehofft, er würde ihr diese Art von Aufmerksamkeit zukommen lassen und als er es dann tat, war sie überfordert.

Der wohlgemeinte Schubser ihrer Freundinnen hatte die Situation auch nicht verbessert.

Kein Wort hatte sie herausgebracht. Noch nicht einmal zu einer freundlichen Absage hatte sie sich durchringen können.
 

Sie würde ihm nicht mehr in die Augen sehen können!
 

Und so lief sie.

Whispered Shouts

Whispered Shouts:
 

„Wie geht es jetzt weiter, Käpt’n?“

„Hmm, wie „Wie geht es jetzt weiter“?“

„Naja, was werden wir als nächstes machen?“

„Wir werden endlich diesen Seezug verlassen, Schiffe sind mir doch einfach viel lieber, uns in Water Seven ein nettes, kleines Schiffchen besorgen und weiter dahin segeln wo es uns hinzieht.“

„Weitersegeln? Einfach so?“

„Was denn sonst?“

„Man wird uns jetzt jagen. Noch mehr als früher. Oder glaubst du es bleibt ohne Konsequenzen, dass wir uns mit der Weltregierung angelegt sie quasi vorgeführt und ihre Justizinsel, die als uneinnehmbar galt, in Schutt und Asche gelegt haben? “

„Und? Sie haben es bis jetzt nicht geschafft uns zu schnappen, also warum sollten sie es jetzt? Wir sind Piraten, wir werden immer gejagt werden. Damit kommen wir schon klar! Mach’ dir darum keine Sorgen, Robin.“

„Mache ich mir auch nicht.“

„Und jetzt die Wahrheit bitte.“

„Gut, würde ich mir auch nicht machen, wenn ich es denn nur könnte, aber das fällt mir in Anbetracht der momentanen Lage nicht gerade leicht…“

„Du denkst zu viel nach, vor allem über Sachen, die außerhalb deines Einflussbereichs liegen, die du sowieso nicht verändern kannst! Zerbrich’ dir mal nicht den Kopf!“

„Anscheinend bin ich die einzige hier, die überhaupt über manche Dinge nachdenkt. Und einer muss das jawohl tun! Die Marine verfolgt euch, ihr nehmt es nicht ernst, könnt oder wollt es anscheinend nicht, dann gelangt ihr auf die Sky Islands, mischt euch dort in den Kampf gegen einen Gott ein, scheint aber den Ernst der Lage immer noch nicht wirklich begriffen zu haben, als nächstes sitzt ihr mitten in Enies Lobby in der Falle, umstellt von hunderten, tausenden gut ausgebildeten Soldaten der Regierung und das alles nur aus einer Laune heraus! Ihr benehmt euch, allzu oft, als wäre das alles hier nur ein Spiel, ein netter Zeitvertreib und nicht die harte Realität!“

„Glaub’ ja nicht, dass wir dich nur aus einer Laune heraus befreit haben!“

„Das ist nicht der Punkt! Denkt ihr nie an die Konsequenzen die euer Handeln nach sich ziehen könnte? Die langfristigen Folgen? Dass ihr dabei euer Leben auf’s Spiel setzt, es verlieren könntet?“

„Das ist uns allen sehr wohl bewusst, da kannst du dir sicher sein, aber wir leben im Hier und Jetzt und nicht in der Zukunft oder der Vergangenheit.“

„Und dafür so viel riskieren?!“

„Wofür sollten wir denn sonst, wenn nicht dafür?! Ich für meinen Teil würde für meine Freunde oder meinen Traum alles riskieren, und in einem Punkt hast du auf jeden Fall Recht, in einer gefährlichen Situation, die eines der beiden genannten Dinge bedroht denke ich nicht lange über mein Handeln nach. Nenn’ es von mir aus dumm, wenn du willst, ich nenne es menschlich. Das Leben endet sowieso früher oder später tödlich.“

„Tu’ mir einen Gefallen und tu’ das, was du in Enies Lobby getan hast nie wieder…“

„Nenn’ mir einen guten Grund warum ich das tun, beziehungsweise eben nicht tun sollte.“

„Ich will es nicht! Ich will nicht, dass jemand für mich sein Leben riskiert, oder gar verliert bloß weil er glaubt mich retten zu müssen… Es sind schon zu viele Menschen gestorben, es müssen nicht noch mehr wegen mir sterben…“

„Ach, jetzt kommen wir deinen wahren Beweggründen schon etwas näher… deshalb bist du also so sauer. Du hast Angst. Aber denkst du ernsthaft, es ist besser dich selbst zu opfern, als uns machen zu lassen, als sich auf uns verlassen?“

„Du bist jetzt ein Mitglied dieser Bande, und wir werden dich weder so einfach gehen noch sterben lassen, fang’ endlich an das zu akzeptieren! Fang’ an uns zu vertrauen! Vertrauen heißt nämlich auch einfach mal die anderen machen zu lassen!“

„Wenn das doch nur so leicht getan wie gesagt wäre…“

„Ja, vertrauen ist nicht leicht, wenn man eine beschissene Vergangenheit hatte. Aber man kann es lernen. Die meisten von uns haben sehr lange keinem mehr vertraut, bevor sie in die Bande kamen und dennoch können sie es jetzt wieder. Menschen können sich ändern. Sie tun das sogar ständig! Es funktioniert zwar nicht von heute auf Morgen, sondern braucht seine Zeit, aber der springende Punkt ist, dass es funktioniert! Man muss es nur wollen.“

„Glaub’ mir das will ich… Aber wenn man nicht einmal sich selbst vertrauen kann, wie soll man dann erst anderen vertrauen…“

„Schau’ nicht so traurig! Darüber zu reden ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung.“

„Und was ist der zweite?“

„Der zweite ist sich selbst zu mögen.“

„Toll, wirklich brilliante Voraussetzungen…“

„Du solltest auch mal langsam anfangen in der Gegenwart zu leben, würde dir gut tun. Es würde dir einiges erleichtern, denn dann würdest du eine attraktive 28-jährige Frau sehen, die ein Ziel in ihrem Leben hat und Freunde mit deren Hilfe es ihr sogar gelungen ist der Regierung ein Schnippchen zu schlagen und die berüchtigte Festung von Enies Lobby zu zerstören und die CP9 zu besiegen. Diese Frau kannst du nämlich mögen. Da bin ich mir ziemlich sicher!“

„Wahrscheinlich hast du Recht…“

„Ich bin der Käpt’n, sicherlich habe ich Recht. Ich habe immer Recht!“

„Tz“

Was gibt es daran zu kichern?“

„Du bist einfach einmalig.“

„Das ist auch eine meiner Aufgaben als Käpt’n hier.“

„Stimmt, anders wäre der Chaotenhaufen hier wohl noch eine Spur chaotischer als er es sowieso schon ist.“

„Eben!“

„Ruffy?“

„Hm?“

„Danke.“

„Wofür?“

„Für alles! Dafür, dass du immer zuerst das Gute im Menschen siehst, anstatt die schlechten Züge. Dafür, dass du jedem eine zweite Chance gibst, dafür dass du mir eine zweite Chance gegeben hast. Und dafür, dass du mit dem Herzen zuhörst und auch danach handelst.“

„Gern geschehen. Auch das gehört in den Aufgabenbereich eines guten Käpt’ns.“
 

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So, weder besonders spannend noch literarisch wertvoll…

…dafür aber in einem Zug entstanden 8] (zumindest teilweise, *Salzburg 4 most geilste Stadt!*)
 

Irgendwie mag ich den ernsten Ruffy. Der Gedanke, dass er doch eigentlich wesentlich tiefgründiger als auf den ersten Blick erkennbar ist, hat einfach was *mal anmerken wollt*, das war der Hauptgrund warum ich mal Ruffy genommen hab.

Mona Lisa

Mona Lisa:
 

Langsam erhob sich Marcus aus seiner unbequemen Position. In der Dunkelheit des Raumes tat er dies vorsichtig, denn das Zimmer war fast vollständig mit diversen Arbeitsutensilien vollgestellt. Die schmerzhafte Begegnung mit dem Spachtel vor einigen Tagen hatte er nicht vergessen. Ein blassrosa Streifen zierte immer noch seine Stirn und machte sein Ungeschick für jeden der ihm ins Gesicht sah deutlich sichtbar. Diese Schmach wollte er kein weiteres Mal erleben. Lächerlichkeit war etwas, das er ganz und gar nicht vertrug.

Marcus war es gewohnt in der Finsternis zu arbeiten, aber in dieser Nacht war Neumond und die vereinzelten Straßenlaternen schafften es nicht genug Helligkeit zu erzeugen um sein Arbeitsfeld nahe dem Fenster ausreichend zu beleuchten.

Nur eine einzige kleine Leuchtstoffröhre, die an seine Leinwand geklemmt war strahlte kaltes, bläuliches Licht direkt auf die Zeichenfläche. Alles rund herum blieb schwarz und dem Auge verborgen.

Dennoch waren Neumondnächte Marcus Favoriten. Alles war einfacher in der Dunkelheit. So konnte er ohne gestört zu werden an seinen Bildern arbeiten. Niemand tauchte unvermittelt auf und wollte, dass der gelernte Dachdecker einen Sturmschaden ausbesserte. Auch seine nervtötende Familie von der er sich seit Jahren zu distanzieren versuchte wollte um diese Uhrzeit keinen Kontakt. Er holte tief Luft. Die frische, kühle Luft, die durch das weit geöffnete Fenster hereinströmte unterschied sich völlig von dem Gasgemisch, das er tagsüber gezwungen war einzuatmen. Hier in dem abgelegenen Wohngebiet herrschte kein starker Verkehr. Nachts senkte sich der Staub, der in den Stunden zuvor aufgewirbelt war. Es war allgemein ein ruhiges Viertel, unter anderem deshalb hatte er sich diese Gegend ausgesucht.
 

Gerade eben hatte er seinen letzten Entwurf verworfen. Ohne Modell ging ihm die Arbeit einfach nicht von den Händen. Es war zum Verzweifeln! Haareraufend starrte er auf die Leinwand. Ein Hass brodelte in ihm, der so gar nicht zu dem sonst so beherrschten Handwerker passte.
 

Oft genug schon hatte er, in Ermangelung einer Inspiration, einfach darauf los gemalt. Jedes Mal war es ein Fiasko geworden. Marcus brauchte keine zweite Meinung einholen – niemals bekam jemand anders die Gemälde zu sehen – der Dachdecker wusste auch so, dass es totale Reinfälle waren. Auch, oder gerade weil er nur für sich selbst malte, war er nicht zufrieden. Die Emotionen, die eigentlich aus dem Bild sprechen sollten fehlten gänzlich. Nichts war so, wie er es wollte!

Er wusste, dass er es besser konnte, aber dazu fehlt ein entscheidender Faktor.

Seit mehr als zwei Wochen schon hatte ihm dieses eine Detail zu seiner Arbeit gefehlt.
 

Irgendwo draußen lief jemand mit einem Trolley vorbei. Eine Haustür ganz in der Nähe wurde geöffnet. Mit einem Mal fühlte er sich wie ausgewechselt. Durfte er hoffen?

Energie strömte durch seinen Körper. Eine Energie, die er umsetzen musste, mit Pinsel und Farbe.

Mit einem schnellen Blick aus dem Fenster versicherte er sich, dass seine Euphorie nicht wieder in ein tiefes, depressives Tal fallen würde. Während er hinaus in die Nacht sah, wurde die Tür geschlossen. Nicht besonders laut, aber trotzdem deutlich hörbar. Keine fünf Sekunden später flackerte das Licht im Haus gegenüber auf.
 

Es war ein Volltreffer!

Marcus entspannte sich etwas. Sein Hochgefühl hatte die Chance noch etwas länger anzuhalten. Als das Licht im Wohnzimmer von Frau Steiner anging war er sich seines Triumphes sicher. Nichts würde den heutigen Erfolg verhindern.

Im Geiste zählte er die Sekunden. Frau Steiner war berechenbar. Wenn sie nachhause kam brauchte sie zwischen fünf und zehn Sekunden um das Licht im Wohnzimmer anzumachen – abhängig davon, welche Schuhe sie trug und ob sie mit Einkauftüten beladen war, oder ohne schwere Taschen kam. Abends, wenn sie das Licht im Wohnzimmer löschte, brauchte sie ziemlich genau eine halbe Minute um im Schlafzimmer anzukommen und dort auf den Schalter für die kleine Lampe zu drücken, manchmal war sie auch schneller.

30, 31, 32, 33 – mit etwas Verspätung durchlief sie ihren typischen Handlungsablauf auch an diesem Tag. Sie musste ziemlich müde sein, andernfalls wäre sie schneller im ersten Stock gewesen.

Marcus lehnte sich weiter vor.

Er konnte die Frau klar und deutlich durch die penibel geputzten Fensterscheiben sehen, aber sie würde den Dachdecker nicht einmal erblicken, wenn sie direkt in seine Richtung sehen würde. Gott, der liebte Neumondnächte!

Er beobachtete sie wie sie ihren Koffer auf das große Doppelbett wuchtete, dass sie seit fast drei Jahren alleine nutzte. Sie holte nur einige wenige Gegenstände aus dem Trolley, bevor sie ihn wieder von dem Bett hinunter beförderte und begann sich umzuziehen.
 

Marcus betete, dass sie sich beeilen würde. Er brauchte jetzt dringend Erlösung! Alles in ihm lechzte danach, endlich von dieser angestauten Energie befreit zu werden. Fest umklammerte seine Rechte den Pinsel.

Und dann war es endlich so weit. Frau Steiner legte sich ins Bett.

Marcus griff nach den Farben, die er bereitgestellt hatte.

Schon griff sie nach dem Buch, das auf ihrem Nachttisch lag. Marcus wusste nicht, was sie da immer las, aber es bereitete ihm Verzückung sie zu sehen, wenn sie in ihrer spärlichen Wäsche allabendlich begann zu lesen.

Der Moment war gekommen. Endlich konnte er beginnen. Es war für ihn die größte Erfüllung.
 

Sie lächelte.

So wie sie es immer tat, wenn sie las.
 

Darauf hatte er gewartet!

Nie hatten sie mehr als ein paar freundliche Worte unter Nachbarn gewechselt.

Doch sie war es.

Sie war seine Inspiration, seine Mona Lisa!

Einzig ihr Lächeln lies ihn wahre Kunst erschaffen und dafür liebe er diese Frau, die ihm doch eigentlich fremd war, so sehr wie ein Mann, der nachts in fremde Fenster sah und dadurch seine Kraft gewann eine Frau nur lieben konnte.

Blutige Tränen

Blutige Tränen:
 

Nichts war mehr von ihr da.

Ihr Körper hatte sich einfach aufgelöst.

Keine Leiche, keine Überreste, nicht einmal ein Häufchen Asche war geblieben.

Nichts außer der Erinnerung an ihr Lachen – Im Leben wie im Tod.
 

Seine Gefährtin war nicht mehr.
 

Niemals hätte er gedacht, dass sein untotes Herz in der Lage war diese Art von Schmerz zu verspüren. Schon einmal hatte ihn diese Qual gepeinigt. Doch damals hatte er noch menschlich gefühlt.

Es lag so lange zurück...
 

Die Ungewissheit plagte ihn. Ließ ihn rastlos werden, aufspringen und durch die Gänge laufen. Jeder Raum, jede Ecke, jeder Winkel… der ganze Ort war voll. Voll mit Erinnerungen, sterblichen und untoten. Es gab keine Dinge, weder Möbel noch Gebrauchsgegenstände, die nicht einen schmerzhaften Stich in seiner Brust auslösten. Die teure, alte Einrichtung, die ihn Jahrzehnte umgeben hatte, verursachte nun kein heimeliges Gefühl mehr. Wie ein Museum, das an die Vergangenheit erinnerte, kam ihm sein Heim in dieser Stunde vor, nicht wie ein sicherer Zufluchtsort an den man sich gerne zurückzog.

Alles war behaftet von dem Gedanken an sie.

Die Couch, auf der sie sich geliebt hatten, die Bibliothek, die sie so geschätzt hatte, das Fenster von dem aus sie jede Nacht den Mond beobachtet hatte. Wie bedrückt sie gewesen war, wenn der Himmel wolkenverhangen war, so dass die helle Sichel unsichtbar und dem Blick verborgen gewesen war…
 

Nur für sie war er geworden, was er heute war. Er war ihr in die Schatten gefolgt, doch sie hatte ihn ein weiteres Mal zurückgelassen. Dieses Mal gab es keinen Ausweg mehr. Kein noch so dunkler Pakt würde das Paar jetzt wieder vereinen können. Ihre Seele, das kostbarste das ein Lebewesen besaß, hatte sie schon vor so langer Zeit aufgegeben für ein Leben abseits der Menschen, die sie so enttäuscht hatten. Jetzt gab es nichts mehr an ihr, das einen weiteren Tod überdauern konnte. Kein Wiedersehen, keine Wiedergeburt würden sie zusammen bringen. Nur ewiges Nichts wartete auf sie.
 

Sein aufgewühlter Rundgang führte ihn zu ihrem Lieblingsplatz. Sie hatte dieses Zimmer geliebt. Fast jede Nacht in den letzten Jahren hatte sie hier verbracht. Umgeben von ihren Büchern. Immer noch stand dort auf einem kleinen Beistelltisch ihr Glas, halb gefüllt mit der dunklen, roten Flüssigkeit, die an den Rändern schon begann anzutrocknen und die Farbe zu verändern. Auch das Buch, das sie zuletzt gelesen hatte befand sich noch dort. Ein Lesezeichen markierte die Stelle, bis zu der sie noch gekommen war, bevor…
 

Egal wie viel er darüber nachdachte, welche Möglichkeiten er auch durchging, keine schlüssige Erklärung, die für ihn nachvollziehbar war und das Geschehene verständlicher machte, tauchte auf.

Einzig der Gedanke an die tiefe Melancholie, die seine Göttin ständig begleitet hatte, lies den Hauch eines Verdachts aufflackern. Niemals war diese Traurigkeit ganz aus ihren Augen verschwunden. Kein Moment ohne den Schatten in ihrem Blick. Offensichtlich hatte er diese verhängnisvolle Kraft unterschätzt.

Dies war auch der Grund gewesen, warum sie die Dunkelheit gewählt hatte, den ersten Tod. Er war ihr gefolgt, hatte sie nie gehen lassen wollen, konnte sich nicht von ihr trennen - und nun musste er es doch.

Einfach so war sie ins Licht gegangen, hatte sich der aufgehenden Sonne ausgesetzt. Seine Geliebte hatte die Konsequenzen gekannt…
 

Sie waren beide so verschieden… gewesen. Nie hätte er für sich den Weg, den sie gewählt hatte, auserkoren – bis zu diesem Zeitpunkt.
 

Und nun stand er hier. Er fasste einen Entschluss. Er konnte ohne sie nicht existieren, er hatte es im Leben nicht geschafft, auch im Leben nach dem Tod war er dazu nicht fähig. Die Ewigkeit war eine zu grausame Aussicht. Wie sollte jemand diese, selbst für einen lebenden Toten unvorstellbar lange Zeit alleine verbringen?
 

Es gab keine andere für ihn. Niemand konnte sie ersetzten, seine Göttin, seine Liebe.
 

Blutige Tränen liefen über seine Wangen. Er bemerkte sie nicht. Die rote Flüssigkeit hatte keine Bedeutung mehr. Sein Weg war klar.

Er würde das tun, was er immer getan hatte – Ihr folgen, auch wenn es aussichtslos war, sie nicht mehr zurückbringen würde. Das Leben in der Dunkelheit war trostlos. Nur ihr Dasein hatte ihn die Jahrhunderte überstehen lassen. Nun war nichts mehr da, dass in hielt.
 

Wenig später erinnerte nur noch ein dunkelroter Fleck an das Drama das sich abgespielt hatte. Kein anderes Indiz verriet der Nachwelt, was sich abgespielt hatte. Keine Spur wies auf die zwei Existenzen hin, die an diesem Punkt gescheitert waren.

Bring me to life

Mein Beitrag zum Songfiction-WB von nufan2039.
 

(Zeitwechsel innerhalb des Textes sind beabsichtigt)
 


 

Bring me to life
 

Mit etwas zu viel Kraft stellt sie das Weinglas auf die festlich gedeckte Tafel nachdem sie es in einem Zug geleert hat. Trotz des fragilen Materials, aus dem es besteht, bleibt es heil. Aber die Blicke, die Julia nun treffen, wirken wesentlich vernichtender als jede Kraft der Welt es gekonnt hätte. Schlagartig sind alle Augen auf sie gerichtet. Empörung ist einheitlich in ihnen zu lesen. Ihr Ehemann hebt, seine Wut unterdrückend, nur kritisch eine Augenbraue und fixiert sie. Es kümmert die junge Frau nicht. Ohne Rücksicht zu nehmen wirft sie ihre Serviette auf den noch halb gefüllten Teller. Sie hat sowieso keinen Hunger. Es hat alles keinen Sinn mehr…
 

Rasch verlässt sie den Festsaal des großen Anwesens. Julia braucht dringend etwas frische Luft. Zielsicher steuert sie den großen Balkon an. Während des Essens wird sie hier ungestört bleiben. Ihr Mann wird ihr nicht nachlaufen und die Gäste befinden sich im Festsaal und das wird auch noch weitere drei Gänge lang so bleiben und das ist gut so. Schon lange erträgt die junge Frau diese Menschen nicht mehr. Sie sind ihr verhasst gewesen solange sie sich zurückerinnern kann, aber es wird immer schlimmer. Mit jedem Tag an dem er nicht mehr da ist…
 

How can you see into my eyes like open doors?

Leading you down into my core where I've become so numb

Without a soul, my spirit sleeping somewhere cold

Until you find it there and lead it back home
 

Wake me up

Wake me up inside

I can't wake up

Wake me up inside

Save me

Call my name and save me from the dark
 

Julia war in eine wohlhabende Familie hineingeboren worden. Es hatte nie ein besonders liebevoller Umgang geherrscht, aber dennoch war das Leben wesentlich harmonischer verlaufen, als das ihrer Cousinen und Freundinnen. Der Aufschwung hatte die Meyers in den goldenen Zwanzigerjahren noch wohlhabender gemacht, als sie es schon davor waren. Erst die große Weltwirtschaftskrise hatte alles geändert. Zuerst hatten sie nicht viel gespürt. Die Kinder bekamen den Wandel nicht mit. Das Geschäft, das der Vater betrieben hatte gehörte nicht zu den Branchen, die als erste unter den Auswirkungen litten. Doch bereits ein Jahr später war alles anders. Die Familie, die seit Jahrzehnten zu den Wohlhabendsten der Stadt gehört hatte, musste auf einmal ebenso um ihre Existenz fürchten wie jeder andere Bürger zu dieser Zeit auch. Der Vater trank zu viel. Die Mutter verschloss die Augen vor dem drohenden Verfall.

Julia und ihre ältere Schwester Sarah besuchten nicht mehr die teure Schule im besten Bezirk, sondern eine wesentlich heruntergekommenere. Hier saßen fünfzig Mädchen in einer Klasse, von der Wand bröckelte die Farbe.

Nach und nach verließen die Menschen mit denen Julia aufgewachsen war das Haus. Jede Abreise folgte einer heftigen Schreierei zwischen Vater und Mutter. Ihr großer Bruder Peter verließ die Stadt mit seiner Frau, kurz nach der Hochzeit. Anderswo, so sagte er, hätte er bessere Chancen. Die Kinderfrau, die Julia und Sarah aufgezogen hatte ging, kurz nachdem die zwei Zimmermädchen und die Köchin entlassen worden waren.

Einige Monate später heiratete Sarah den Sohn eines Unternehmers, der als einer der wenigen fast keine Verluste erlitten hatte. Es brachte wieder etwas Geld in die Kasse.

Sie selbst musste kämpfen. Kämpfen um in der zerrütteten Familie nicht unterzugehen, kämpfen um etwas gesellschaftliches Ansehen zu behalten und ein paar Jahre später um einen Platz am Hunter College für Frauen. Sie bekam ihn. Trotz ihres trinkenden Vaters und der hysterischen Mutter, die von ihr verlangte entweder arbeiten zu gehen oder ebenfalls vorteilhaft zu heiraten. Ihre Mutter war in diesen Jahren zu einer unausstehlichen Person geworden. Aus ihrem gewohnten luxuriösen Umfeld entfernt, hatte ihre Psyche einen unheilbaren Schaden genommen.
 

Alexander war der einzige Anker gewesen, der Julia davor bewahrt hatte es der Frau, die sie geboren hatte, gleich zu tun. Der Sohn des Ehepaars, das das Hunter College leitete hielt sie davon ab den Verstand zu verlieren.
 

Wake me up

Bid my blood to run

I can't wake up

Before I come undone

Save me

Save me from the nothing I've become
 

Now that I know what I'm without

You can't just leave me

Breathe into me and make me real

Bring me to life
 

Wake me up

Wake me up inside

I can't wake up

Wake me up inside

Save me

Call my name and save me from the dark
 

Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte er sie aus einem tiefen Loch geholt. Ihre Eltern hatten die Nacht wieder einmal mit Schreien verbracht. Es fiel mittlerweile noch mehr auf. Das große Haus, das sie einst besessen hatten gehörte zu dieser Zeit schon lange jemand anders. Die Wohnung, die sie mit ihren Eltern nun bewohnte, war klein und hatte zu dünne Wände.

An diesem Tag war Julia in der Bibliothek eingeschlafen. Ihr Kopf war einfach auf eines der Bücher, die sie gerade bearbeitet hatte, gefallen. Dies passierte nicht zum ersten Mal. Jedoch war es nie zuvor vorgekommen, dass sie schlief, bis der Raum abgeschlossen werden sollte. Alexander hatte sie aufgeweckt. Wie sie später erfuhr kümmerte er sich, im Auftrag seiner Eltern, um die Bibliothek. Sie erinnerte sich nicht mehr genau an seine Worte, aber er hatte sie mit dem Wenigen, was er gesagt hatte, zum Lächeln gebracht. In dieser Zeit hatte sie dies selten getan.
 

Wake me up

Bid my blood to run

I can't wake up

Before I come undone

Save me

Save me from the nothing I've become
 

Julia war mit einem Gefühl der Zufriedenheit aus der Bibliothek gegangen. Es hatte angehalten.

Von da an hatte sie Alexander öfter gesehen. Anfangs hatte sie es noch so aussehen lassen, als wäre es nicht beabsichtigt, dass sie bis zum Zusperren blieb, nach einiger Zeit machte sie keinen Hehl mehr um ihre Beweggründe. Alex, wie sie ihn schnell nannte, war nicht nur für einen aufmunternden Spruch gut, nein er hörte ihr auch gerne zu, brachte sie zum Lachen und machte ihr Leben wieder lebenswert. Lange Zeit war ihre Ausbildung ihr einziges Ziel gewesen.
 

I've been living a lie

There's nothing inside

Bring me to life
 

Dies änderte sich in diesen Tagen. Sie erkannte, dass nicht nur das Lernen wichtig war. Menschliche Interaktion wurde wieder ein Bestandteil ihres Verhaltensrepertoirs.

Zuhause herrschte immer noch das Chaos. Die Ausbildung kostete Nerven und Zeit. Und doch war nun etwas anders, wenn er da war.
 

Frozen inside without your touch

Without your love, darling

Only you are the life among the dead
 

Es war eine vollkommen unschuldige Beziehung. Trotzdem musste sie geheim bleiben. Keiner hätte zugelassen, dass sich ein Mädchen ihres Alters alleine mit einem Jungen traf. Es ließ die beiden erfinderisch werden. Das College war ihr Platz um Verstecken zu spielen. Mit Alex Generalschlüssel kamen sie überall hin. Nur der Hausmeister stellte eine Gefahr dar. Sie dachten beide nicht darüber nach. Würde man sie erwischen, wenn sie sich abends in einem leeren Klassenzimmer oder der Bibliothek aufhielten, hätte das wohl Julias Rauswurf zur Folge. Das College verlangte keine Gebühren von den Studenten, es war einfach jemanden hinauszuschmeißen. Die Einrichtung war nicht vom Geld der Eltern abhängig.
 

Während ihr Vater seinen Körper immer mehr zerstörte und ihre Mutter immer mehr ihre eigene Seele, durchlebte Julia eine Phase des Glücks. Während ihres gesamten weiteren Studiums und auch danach war er da. Ihr Engel. Ihr leuchtender Streifen am Horizont.
 

Ein weiterer Schicksalsschlag sollte wieder alles ändern. Ein Jahr nach ihrem Abschluss mit “summa cum laude” verstarb Julias Vater. Die Leber des alten Mannes hatte aufgegeben. Nun war die junge Frau dem Terror ihrer Mutter alleine ausgesetzt. Mit dem Tod ihres Gatten nahmen immer mehr Fantasien im Kopf der Witwe Gestalt an. Es schien, als dächte die Frau, nichts stünde mehr ihrem finanziellen und gesellschaftlichen Aufstieg im Weg, nachdem der Trinker verstorben war.

Noch auf seiner Beerdigung begann sie, ihre Pläne in die Tat umzusetzen.

Sie begann die Beziehung zu einem wohlhabenden Schulfreund ihres Mannes zu knüpfen. Einem Mann, der „zufällig“ einen Sohn in Julias Alter hatte. Einen Sohn, der noch eine gute Ehefrau brauchte. Schneller, als Julia „Nein!“ hatte sagen können, war sie verlobt.

Sie hatte die Wahl. Die Wahl zwischen den Optionen einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte, oder weiterhin mit ihrer Mutter zu leben, die ihren Terror bei einer Absage wohl noch verstärkt hätte. Die zweite Möglichkeit war keine wählbare. Nichts würde sie in der Hölle halten, zu der ihr Heim mutiert war.
 

All this time, I can't believe I couldn't see

Kept in the dark but you were there in front of me

I've been sleeping a thousand years it seems

Got to open my eyes to everything
 

Und wieder war Alex ihr einziger Zufluchtsort. Sie waren Seelenverwandte. Einen Menschen wie ihn würde sie nicht wieder auf der Welt finden. Wie immer war er der Grund, dass sie nicht aufgab.

Während ihre Mutter nur die gelungene Geldbeschaffung im Sinn hatte, ihre Geschwister sich um ihre eigenes Leben kümmern mussten und sonst keiner mehr da war, war Alex der einzige, der sich um sie sorgte.
 

Without thought, without voice, without a soul

Don't let me die here

There must be something more

Bring me to life
 

Auch nach Julias Hochzeit trafen sie sich. Es war jetzt noch schwieriger. Es war kein Spiel mehr, sondern bitterer Ernst. Schlimmere Konsequenzen als ein Rauswurf drohten. Immer noch war es undenkbar. Eine verheiratete Frau hatte sich genauso wenig wie ein junges Mädchen mit einem Mann zu treffen.

Und nun war es nicht mehr unschuldig. Die Verzweiflung, den anderen vielleicht nicht mehr sehen zu können, trieben sie zu dieser Dummheit. Zu stark waren die Gefühle und zu sehr entluden sie sich, wenn sie beieinander waren. Alex war alles. Nie hätte ihr Ehemann Julia das geben können, dass er ihr gab.
 

Ihr Ehemann war ein Kapitel für sich. Nicht besonders klug, nicht besonders ansehnlich. Er wäre ein Zeitgenosse gewesen, mit dem sie gut hätte leben können, wenn nicht sein cholerischer Charakter und seine Oberflächlichkeit dies verhindert hätten. Ihre ganze Bildung, das wofür sie jahrelang ihre Energie und Zeit geopfert hatte, war von einem auf den anderen Tag wertlos. Julia hatte sich immer der Hoffnung hingegeben eines Tages zu den wenigen Frauen zu gehören, die sich nicht nur selbst versorgen konnten, sondern sich mit ihrem Wissen und Können Respekt verschufen.

Ihr Mann duldete dies nicht. Seine Frau hatte gefälligst nicht zu arbeiten wie die Frau eines einfachen Handwerkers. Er war etwas besseres, so dachte er, und das sollte auch die ganze Welt sehen.

Julias Tagesablauf beinhaltete nicht mehr Literatur und Naturwissenschaften, sondern Kaffekränzchen mit hohlen Ziegen und die Überwachung des Personals. Auf Feiern und in der Öffentlichkeit hatte sie gut auszusehen und den Mund zu halten, wenn die Situation nicht gerade danach war, sinnlose Konversation über das Wetter oder Kuchenrezepte zu führen.

Sie starb langsam. Nicht körperlich, seelisch.
 

Alexander war ihr Anker in der Welt der Lebenden.
 

Wake me up

Wake me up inside

I can't wake up

Wake me up inside

Save me

Call my name and save me from the dark
 

Nun ist dieser Anker verschwunden. Julia versucht irgendetwas zu finden, das ihr noch etwas bedeutet. Sie schafft es nicht. Gepackt von einer plötzlichen Unruhe läuft sie in ihr Zimmer. Sie macht sich nicht die Mühe, den Saum des Kleides zu heben, um den teuren Stoff nicht an den Stiegen zu beschädigen.

An ihrem Ziel angekommen reißt sie die Schublade ihres kleinen Tischchens auf. Julia braucht nur wenige Handgriffe um unter den vielen belanglosen Schriftstücken das eine zu finden, das wichtig ist.

Sie nimmt das Blatt an sich. Seit sie das Stück Papier vor einer Woche erhalten hat, versteckt sie es hier und holt es in jedem unbeobachteten Moment hervor. Es kommt ihr vor, als hätte sie die Zeilen tausend Mal gelesen. Wahrscheinlich hat sie es auch. Trotzdem hat sie die ganze Zeit über nicht begreifen können, was da geschrieben steht. Erst heute beim Abendessen ist es ihr bewusst geworden.
 

Alexander ist gefallen. In einem Krieg, der schon länger tobt. In einem Krieg, in dem er niemals kämpfen wollte.

Er war Pazifist. Es hatte ihm widerstrebt eine Waffe in die Hand zu nehmen. Er hatte geweint, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, weil er andere Menschen töten sollte.
 

Alexander ist tot. Und mit ihm ist auch Julia gestorben.
 

Wake me up

Bid my blood to run

I can't wake up

Before I come undone

Save me

Save me from the nothing I've become
 

I've been living a lie

There's nothing inside

Bring me to life

Gottkomplex

Gottkomplex:
 

Wütend und fassungslos starrte Julia auf die dicke Eichenholztür, die gerade vor ihr zugeschlagen worden war. Sie war wütend auf Marcus, dass er sie so behandelte und noch viel wütender war sie auf sich selbst, dass sie es zuließ.

Die ersten Male hatte sie sein Verhalten als schlechte Laune abgetan, doch dann hatte sie es nicht mehr so einfach übersehen können.

Ihre Emotionen gewannen die Überhand, sie konnte und wollte den aufgestauten Ärger nicht länger zurückhalten. Sie trat nach der Tür, wissend dass dies nichts an ihrer Situation ändern würde.

Heute war er definitiv zu weit gegangen.

Julia war immer ein selbstständiger Mensch gewesen, hatte sich selten etwas sagen lassen und war ihren Weg gegangen, auch wenn sie manchmal unter Schmerzen aus ihren Fehlern hatte lernen müssen. Umso mehr belastete sie die Situation nun. Sie hatte nicht nur einfach Mist gebaut, sondern sich selbst verleugnet. Gefangen in einer Ehe, die sich immer mehr als Katastrophe herausstellte.

Es dauerte, bis sie den Schmerz in ihrem Bein wahrnahm. Doch das leichte Pochen wuchs sich schnell zu einem soliden Schmerz aus.

Verärgert humpelte sie in die Küche um sich etwas Eis zu holen.

Die großzügige, teuer eingerichtete Wohnung erschien ihr einmal mehr wie ein Gefängnis. Ein goldener Käfig machte die Tatsache, dass man eingesperrt war, auch nicht besser.

Es war Marcus Wohnung, eingerichtet und ausgebaut in seinem Stil. Ihr selbst war das alles immer zu aufgesetzt gewesen.

Marcus hatte auch so gedacht, als sie ihn kennen gelernt hatte, oder er hatte es gut geschauspielert.
 

Immer wieder redete sie sich ein, er müsse ein guter Schauspieler sein, dass er sie so täuschen hatte können – dieser Gedanke war zwar ebenfalls bedrückend, aber er erschreckte sie nicht so sehr, wie der Gedanke, dass sich ein eigentlicher guter Kerl so sehr zum Schlechten ändern konnte.

Julia hasste seinen Gottkomplex.
 

Während sie, ihren Fuß kühlend, in der Küche saß, fasste sie einen Entschluss. Sie würde nicht mehr die perfekte Ehefrau in der perfekten Geschäftswelt sein.

Früher hatte sie über diese Frauen geschimpft, die sich von ihren Männern alles gefallen ließen, die eigene Persönlichkeit aufgaben um diesen Machos zu gefallen – jetzt war sie selbst eine von ihnen. Aber das würde sie ändern.

Sie hatte sich sagen lassen, was sie anziehen sollte, wie sie sich verhalten sollte, sie hatte geschwiegen, als sie bemerkt hatte, dass die „Geschäftsreisen“ auf die Kanarischen Inseln eigentlich Urlaub auf diversen Sekretärinnen gewesen waren, aber heute hatte er die Grenze überschritten.

Es war schon ein schönes Stück Unverfrorenheit notwendig um seine Frau zu betrügen, aber ihr auch noch unter die Nase zu reiben, wo man nun hin ging, das übertraf alles.
 

Sollte er doch vor die Hunde gehen mit seinem Gottkomplex, sie würde sich das nicht mehr gefallen lassen. Sollte Marcus doch versuchen sie aufzuhalten.

Ob es wohl in seine schöne heile Welt passte, dass die Ehe vor dem Scheidungsrichter beendet wurde?

Sie fragte sich, ob sie mit diesem Schritt noch etwas in ihm retten konnte, ihn in seinem Wahn stoppen konnte oder ihn zumindest dazu bringen könnte, inne zu halten, und über sich und sein Problem nachzudenken, doch sie bezweifelte es.

Gerne hätte sie den Marcus wieder, den sie damals mit siebzehn Jahren kennen gelernt hatte. Den aufgeweckten, frechen Jungen, der große Träume hatte und für den Menschen nicht nur ein Mittel zum Zweck waren.

Julia wollte ihm wirklich helfen, doch sie bezweifelte, dass es gelingen könnte. Mehr als einmal war sie laut geworden – abseits von den Menschen, denen sie ein Theater vorspielen musste – anfangs hatte sie noch Beteuerungen gehört, es würde sich alles ändern, dann hatte er sie einfach vollkommen ignoriert.
 

Es gab keine gemeinsame Zukunft mehr. Die Zeiten hatten sich geändert, sie würde nur an dieser Beziehung zerbrechen, wenn sie sie weiterführen würde.

Alles in ihr schrie danach hier zu warten wahrenddessen seine Wohnung zu zerlegen und ihm eine kräftige Ohrfeige zu geben, wenn er wieder kam – zur Strafe für die Zeit, die er ihr genommen hatte.

Doch Julia hielt sich zurück, wollte ihm nicht noch in die Hände spielen, mit der Geschichte von der Verrückten Frau, die sich herrschsüchtig an ihm, armen, braven Ehemann vergangen hatte.
 

Sie hatte einen besseren Plan. Als sie aufstand, spürte sie den Schmerz nicht mehr, nun war es der Elan, der sie daran hinderte, allzu sehr auf ihre Verletzung zu achten.
 

Eine halbe Stunde später hatte Julia gepackt. Es war nicht viel, dass sie dabei hatte. Nur eine Reisetasche voll mit Kleidung, ihr Pass, etwas Geld und das Foto ihrer verstorbenen Mutter. Kein einziges von den teuren Kostümen, den pastellfarbenen Schals oder den eleganten Schuhe befand sich in der Tasche. Sie hatte ihr altes Leben, das lieblos in Umzugskartons gepackt im Keller gelagert worden war, wieder ausgegraben.

Die weiße, pedantisch glatt gebügelte Bluse, die sie zuvor getragen hatte, war einem verwaschenen T-Shirt gewichen, der Rock ihrer alten Bluejeans.

Ohne noch einmal einen Blick auf die pompöse Wohnung zu werfen ging sie.
 


 

Erst am nächsten Tag kam ihr Mann zurück und fand die Nachricht, die sie ihm hinterlassen hatte:
 

Marcus,

ich habe mich lange genug verstellt, aber nun reicht es endgültig. Ich habe den Marcus geliebt, den ich damals kennen gelernt habe – aber ich liebe nicht das Monster, dass er geworden ist. Deine Geltungssucht und die Missachtung von den Bedürfnissen anderer Menschen erschrecken mich. Du warst einmal anders - Besinne dich darauf!

Ich hoffe für dich, dass du deinen Gottkomplex in den Griff bekommst und wieder ein menschliches Wesen werden kannst.
 

Julia
 


 

Doch Marcus sollte einen einen Weg finden, um die Trennung von seiner Frau so darzustellen, dass niemand Zweifel an ihm äußern konnte.
 

Sie war die Böse, er war das Opfer.
 

Anders würde es niemand darstellen können.

Ein bisschen Übertreten des Gesetzes hier, ein bisschen Geld, das den Besitzer wechselte, für ein Alibi und die dazu passende Geschichte.

Man würde ihm keinen Vorwurf machen, warum die Ehe gescheitert war. Er würde sich eine angemessene Zeitspanne lang von anderen Frauen fernhalten, den Gebrochenen, Trauernden spielen, der von seiner Frau enttäuscht worden war und dann Eine finden, die sich besser dazu eignete seinen Status zu repräsentieren, mit der er die statistischen 2,2 Kinder bekommen konnte und allen zeigen, was für ein überragendes Leben er doch sein Eigen nennen konnte.

Zufrieden faltete der die Zeitung zusammen, die er wie immer zum Frühstücken las. Wieder einmal war einer seiner Pläne aufgegangen.

Genüsslich schlürfte er seinen Kaffee.
 

Es war genau die Berichterstattung die er sehen wollte:
 

Am letzten Wochenende wurde die Leiche von Julia S., Ehefrau des erfolgreichen und stadtbekannten Anwalts Marcus S., in der Nähe des Rotlichtbezirks vor einem einschlägig bekannten Hotel gefunden. Sie war, wie der Ehemann bestätigte, vollkommen untypisch für sie, billig und ordinär gekleidet.

Noch ist nicht bekannt, was Frau S. dazu gebracht hat, sich so gekleidet an diesem Ort aufzuhalten. Bekannte des Paares berichten allerdings, dass Julia S. schon immer einen Hang zu diesem Milieu gehabt habe, den sie ihrem Ehemann verschwiegen hatte.

Nichts ist okay

Songfiction zu "Ok" von Farin Urlaub (http://www.youtube.com/watch?v=rnHCVZdJdJw) geschrieben für den "Die Schreibwerkstatt"-Wettbewerb von Kana
 

Nichts ist okay:
 

Es reichte endgültig. Das hatte Anna nun begriffen. Es hatte weh getan, aber nun hatte sie einen Schlussstrich gezogen.

Noch einmal las sie den Brief, den sie Markus in der gemeinsamen Wohnung hinterlassen würde. Jetzt, nachdem sie fertig war, kam wieder etwas Unsicherheit auf. Doch als sie die Worte auf Papier gebracht hatte, war sie sich ihrer Sache sicher gewesen. Sie wollte diesem Gefühl vertrauen, sich selbst vertrauen.

Anna würde ihr Glück nicht mehr von ihm abhängig machen.

Immer hatte sie sein Verhalten damit entschuldigt, dass er selbst es nicht leicht gehabt hatte. Doch nun war es genug.

Sie nahm einen Zug von ihrer Zigarette. Einer der Zigaretten, von denen sie eine Schachtel mehr rauchte, seit dem das Drama mit ihrem Freund begonnen hatte. Das Nikotin gab ihr die Sicherheit, die ihr Markus nicht mehr geben konnte. Die Sicherheit, die ihr vielleicht nie wieder jemand geben können würde.
 

Sie einfach sitzen zu lassen, nur um dann ein paar Wochen später zurückzukommen und so zu tun, als wäre nichts passiert, nein das würde sie sich nicht bieten lassen.

Mochte Markus in der Vergangenheit auch noch so sehr verletzt worden sein, noch so viel Angst vor festen Bindungen haben. Sie war schließlich auch ein Mensch, hatte Hoffnungen, hatte Gefühle, hatte die Schnauze nun endgültig voll.
 

Doch bevor sie das Kuvert verschloss hielt sie inne. Etwas fehlt noch. Mit schwungvollen Zügen erweiterte sie das Schreiben.
 

PS: Ich hasse dich dafür, dass du mein Leben verdorben hast, so wie man deines verdorben hat. Ich hasse dich dafür, dass du mich dich hassen lässt. Ich hasse dich dafür, dass ich nur noch Kälte fühle.
 

Ich liebe dich dafür, dass du mir die Augen geöffnet hast.
 

Sie versiegelte den Brief, lies in auf dem Küchentisch liegen und ging, ohne sich noch einmal umzusehen.

Ein Frettchen kommt selten allein

Kleine Anmerkung: Es sind doch deutlich mehr als 350 Worte geworden - aber in Times New Roman komme ich ziemlich genau auf eine A4-Seite.
 

Ein Frettchen kommt selten allein:
 

Als der regnerische Montag im Mai begann, hatte Sophie das Gefühl, dass es kein guter Tag werden würde. Der Blick auf die grauen Wolken lies ihre Stimmung sinken und auch dem großen Umzugslaster, der vor dem Nachbarhaus stand, konnte sie nichts Positives abgewinnen.

Der durchnässte Karton, den sie dann auf ihrer Türschwelle fand als sie die Post holen wollte, rundete das Bild, das sie sich bereits von diesem Tag gemacht hatte, ab. Böses ahnend hob sie das Paket an. Sophie wusste aus Erfahrung, dass dies kein verirrter Umzugskarton war.

Das Päckchen war schwerer als erwartet. Was die 26-jährige jedoch erwartet hatte, war, dass sich der Inhalt bewegte. Seit sich in dem kleinen Ort herumgesprochen hatte, dass sie verwaiste Wildtiere aufzog hatte sie schon mehrere Meerschweinchen, Katzenbabys und sogar eine Vogelspinne vor ihrer Haustüre gefunden. Nicht dass sie begeistert von diesen Präsenten war, aber dieses achtbeinige Monster war eindeutig die Krönung gewesen. Seit dem war sie auch vorsichtiger geworden, beim Öffnen von unfrankierten Paketen.

Es kostete sie einige Mühe das schwere, nasse Ding auf den Küchentisch zu hieven und sie war einmal mehr dafür dankbar, dass sie sich Tischtücher, empfindliche Teppiche und andere dekorative, aber unpraktische Gegenstände schon längst abgewöhnt hatte. Unter dem Karton fand sie einen Gitterkäfig in dem sich drei Frettchen tummelten. Aus klaren, aufmerksamen Augen sahen die drei jungen Tiere sie an. Sophie sah es positiv. Wenigstens war es nichts Giftiges.

Was sie jedoch mit den Frettchen machen sollte, wusste sie nicht. Mit diesen Tieren hatte sie keine Erfahrung. Sie beschloss, sie zuerst in einem der Kleintierkäfige unterzubringen. Die waren zumindest größer als die kleine Box, in der sich die Frettchen gerade befanden.

Eigentlich hatte sie sich ihren freien Montag anders vorgestellt, als im Bademantel den Keller nach einer geeigneten Unterbringung für drei kleine Raubtiere zu suchen und ihr Gehalt wieder einmal beim Tierarzt zu lassen, anstatt shoppen zu gehen.

Es war das Geräusch zerbrechenden Glases, das sie hellhörig werden ließ, aber der erschrockene Aufschrei vom Nachbargrundstück, der sie dazu bewegte die Beine in die Hand zu nehmen.

Offensichtlich war nicht nur ihr beim Anblick der Szene im Garten fast das Herz stehengeblieben. Obwohl sie nach dem Laufen noch um Luft kämpfte, hielt sie für einen Moment den Atem an. Auf dem Rand des Balkons saß eines der Frettchen und starrte hinunter auf den Boden, auf dem sich nicht nur ein zerbrochener Blumentopf und die Reste einer Pelargonie befanden, sondern auch ein aufgeregt hüpfender Terrier. Der kleine Ausbrecher schien der Einzige zu sein, der sich keine Sorgen machte, dass ihn die Zähne des Hundes erwischten. Keck schien es ihm entgegen zu grinsen, während der neue Nachbar verzweifelt versuchte, seinen Hund einzufangen.
 

Nein, es war kein guter Tag – es war ein sehr guter Tag – so würde Sophie allerdings erst später darüber denken. Später, wenn sie ihre Feierabende zusammen mit Houdini, Max und Moritz, den Frettchen, Charlie, dem Terrier und Markus, dem netten Nachbarn auf dem Balkon, den Sonnenuntergang betrachtend, verbringen würde. Und auch wenn sie nie herausfinden würde, wie Houdini sich befreit hatte, würde sie über den Tag lachen, an dem sie sich kennen gelernt hatten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Kana
2011-02-24T08:01:59+00:00 24.02.2011 09:01
Ein kurzer und knackiger Text zu dem Song ‚OK’ von Farin Urlaub. Wenige kleine Fehler haben sich eingeschlichen, die aber nicht überwiegen und somit nichtig sind. Der Text ist sehr einfach gehalten und sehr geradlinig. Leider ist es für diesen Song etwas wenig, meiner Meinung nach ^^ Auch hätte ich mir einen anderen, tieferen Verlauf der Story gewünscht. Dass zum Beispiel die Protagonistin so wütend war auf Markus, weil dieser gestorben war und eben deshalb nicht mehr zurückkommt. Darum geht es ja in diesem Song. Die Wut darüber, dass jemand gestorben ist und denjenigen einfach zurück gelassen hat und der dazugehörige Selbsthass, weil man sich dafür verachtet deshalb auf diese Person noch wütend zu sein. ^^ Dennoch eine in sich abgeschlossene Handlung. Ich danke dir dafür!
Von:  Mia_goes_boho
2010-08-27T02:09:28+00:00 27.08.2010 04:09
großartig, ich wünschte ich hätte das geschrieben
Von:  nufan2039
2009-04-20T07:27:17+00:00 20.04.2009 09:27
1. Eindruck

- interessante Ausgangssituation
- faszinierende Zeit, für die du dich entscheiden hast, bestimmt nicht
einfach darüber so zu schreiben, als sei es eine gegenwärtige Zeit, für
jeden nachvollziehbar, aber ist dir gelungen
- du hast einen tollen Stil, machst deine Worte lebendig und arbeitest gut
mit Metaphorik
- schön, wie u die tragischen Umstände zeigst, die Julia durchlebt, deine
Art zu schreiben, macht das ganze gut vorstellbar
- wow, bewegendes Ende

gesamt: Du hast das Lied gut umgesetzt und dein Schreibstil ist faszinierend. Die Geschichte gefällt mir sehr! Echt toll gemacht!

Von: abgemeldet
2009-03-21T07:34:57+00:00 21.03.2009 08:34
Was mich beeindruckt, ist dein flüssiger schreibstil. Wirklich schön. Auch das du kaum Fehler hast (ich glaube ich habe einen gefunden ... ^^") ist super. So macht das Lesen auch Spaß.

Was du hätest noch machen können, den Schluss mehr ausbauen. Jetzt ging es mir etwas zu schnell. Aber ich denke, dass ist dem Schreiber überlassen, wie lange er es schreibt ... ^^

Die Geschichte selber ist die gelungen. Manchmal denke ich auch so ... ohne meinen Freund ... was wäre da ein Leben?
Uiii ... ^^ Du Siehst, du hast mich berührt ... ^^ Weiter so, so ein flüssiger Schreibstil ist immer toll ... ^^ :D
Von:  genek
2009-03-19T18:33:16+00:00 19.03.2009 19:33
So, dann melde ich mich auch mal auf Deutsch zu Wort :)
Sehr schöner OS, auch ganz unabhängig von der Challenge. Du hast die Stimmung sehr gut rüber gebracht, dieses leicht verdrehte, künstlerische (was Künstler eben so an sich haben). Nur noch zwei Kleinigkeiten:
Ziemlich zu Beginn hast du eine Wiederholung mit sah und sichtbar - das holpert etwas. Auffällig/auffallend oder so wäre an der Stelle vllt. besser.
Dann hast du einen Schreibfehler drin, der etwas verwirrt, denn du schreibst, dass Frau Steiner das Licht ausschaltet, als sie das Haus betritt (also aus statt an). Außerdem würde das Wort Muse noch schön in den letzten Absatz passen.
Ok, ich höre auf, bevor ich noch weiter rummäkel, denn der OS hat mir schließlich gefallen :D
lg genek.

Von:  Rukia-sama
2009-02-07T15:33:38+00:00 07.02.2009 16:33
Das war jetz mal ein ernstes gespräch zwischen Robin und Ruffy
(warscheinlich auch das erste^^)
Von: abgemeldet
2009-01-04T18:35:21+00:00 04.01.2009 19:35
Eine schöne Geschichte. Die Einleitung ist dir wirklich gelungen, doch die Gewichtung der einzelnen Aspekte scheint mir ein wenig ungeschickt. Der Auslöser für ihre Flucht hätte meiner Meinung nach noch mehr Raum verdient gehabt um seine Bedeutung zu verstärken. Das Verhalten der Hauptfigur ist nicht so ganz nachvollziehbar (wie sie im Nachhinein selbst anmerkt), und auch wenn es keinen Grund dafür geben muss, so sollte wenigstens ihre Gefühlsllage in dem Moment stärker herausgearbeitet werden um das Motiv klar zu machen. Doch der dramaturgische Verlauf ist rund und die Verbindung von Anfang und Ende gefällt mir sehr gut!
Von:  Yinchan
2008-10-09T14:10:18+00:00 09.10.2008 16:10
boahh
toller schreibstil echt *.*
gefällt mir sehr gut ^^ *smile*
wer ist den die frau? wer hat ace um den finger gewickelt *neugierig*
aber echt tolle geschichte... ich konnte mich richtig in die gefühle hineinversetzten ^^


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