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Assoziatives Schreiben

à ma manière
von

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Satz 10: Schlachtfeld

„Er gab sich ernsthaft Mühe und schien nicht zu begreifen, was für einen lächerlichen Anblick er bot.“ Zu konzentriert war er auf die Tätigkeit, die er gerade ausübte. Schließlich tat er das, was er in diesem Augenblick machte, nicht jeden Tag. Genauer genommen hatte er es noch nie zuvor getan und es war von essentieller Wichtigkeit hier zu bestehen.
 

Ihm fiel nicht auf, dass man schon aus meilenweiter Entfernung sehen konnte, dass er ein absoluter Neuankömmling war und wohl die Hosen bis obenhin voll hatte.

Steif wie ein Brett bewegte sich der junge Mann über den, seiner Meinung nach verdammt glatten Boden, immer bestrebt nicht zu fallen. Es war gefährliches Terrain. Krampfhaft darauf bedacht nicht zu stürzen oder seine Haltung, und damit seine Deckung aufzugeben, gab er wohl kein sehr heroisches Bild ab, dies dämmerte ihm erst nach und nach.
 

Warum musste dieser Untergrund auch bloß so verdammt rutschig sein? Reichte es nicht, dass er hier eine nahkampfähnliche, höchste Courage erfordernde Aufgabe bewältigen musste? Mit Feindkontakt und allen Schikanen, die man sich nur vorstellen konnte wurde er hier gestraft und auf die Probe gestellt. Er, der Junge, der Unerfahrene! Eines wusste er: Wenn er dieses Schlachtfeld stehend verließ, dann war er ein Mann!

Eigentlich sollte man ihm einen Orden verleihen für den Mut den er hier in diesem Moment bewies!

Schon dieser simple Gedankengang, der seine Aufmerksamkeit für einen Augenblick auf etwas anders als einen sicheren Stand lenkte, zog verheerende Konsequenzen nach sich. Ehe er sich versah hatte er die sowieso nicht wirklich vorhandene Kontrolle über die Situation verloren. Einfach so war sie ihm aus den Händen geglitten.

Nicht nur, dass er eine schmerzhafte Kollision mit anderen Einheiten nicht mehr verhindern konnte, nein auch sein ihm persönlich zugeteilter Feind, kam noch viel näher, als er es gerne hatte. Zu den schrecklichen Geräuschen im Hintergrund kamen nun auch die Schreie, derjenigen die aufeinander geprallt waren und nun getroffen am Boden lagen. Die ganze Ordnung, die hier ein Mindestmaß an Sicherheit gegeben hatte war dahin. Für einen Moment entstand eine enorme Lautstärke, als alle durcheinander schrien und dann war es plötzlich sekundenlang totenstill, bis sich einige wieder auf die Beine zu kämpfen versuchten.

In dem Durcheinander bekam er einen schmerzhaften Tritt. Für einen Moment tanzten Sterne vor seinen Augen, doch schnell fand er seine Fassung wieder. Dies war überlebenswichtig!

Gott sei Dank konnte er sich aufrappeln, bevor schlimmeres geschah. Sein Oberschenkel, der von dem Tritt getroffen worden war, schmerzte aber war noch belastbar. Langsam aber sicher kehrte wieder Ruhe ein. Auch die anderen Gruppen hatten langsam wieder den Weg auf ihre eigenen Füße geschafft. Anscheinend hatte die Kollision schlimmer ausgesehen, als sie es schlussendlich war und keiner war durch die Wucht des Aufpralls ernsthaft verletzt worden. Die Situation war unverändert, bis auf den kleinen aber feinen Unterschied, dass jetzt noch mehr Spannung zwischen den einzelnen Gruppen in der Luft lag. Das Schlachtfeld glich einem Pulverfass. Jeder der Anwesenden spürte es. Nur ein winzig kleiner Funken würde reichen um eine Katastrophe heraufzubeschwören.

Die schrecklichen Töne, die die Klangkulisse zu seinem persönlichen Untergang bildeten, setzten wieder ein, als sich alle halbwegs gefangen hatten. Ohne weitere Unterbrechungen begannen sie sich nun wieder zu umkreisen. Von nun an und für immer wachsam, was da auf sie zukam, fixierten sie nun ihren Gegner, nicht ohne immer wieder angstvolle Seitenblicke auf die Front zu werfen.
 

Doch dass dies nicht die größte Schmach des heutigen Tages werden würde, konnte der junge Mann nicht ahnen.

Nach einiger Zeit, es kam ihm vor wie Tage, durfte er das Schlachtfeld wieder verlassen. Müde und mit erheblich verminderter Moral, denn es würde nicht das letzte Mal gewesen sein, dass er sich auf dieses Terrain begeben würde. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit musste er erneut seinen Mut auf dem Schlachtfeld beweisen. Er hatte Angst. Er konnte nicht darauf bauen, dass es beim nächsten Mal wieder so glimpflich verlaufen würde.
 

Das ankommende Grauen kündigte sich an, als eine ganz bestimmte Person den Weg in das Krisengebiet fand. Der oberste Befehlshaber.
 

„Na, Schatz, wie war deine erste Tanzstunde?“
 

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Ich habe noch nie etwas in diese Richtung geschrieben. Also seid gnädig^^'



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  DoctorMcCoy
2008-12-21T19:07:52+00:00 21.12.2008 20:07
Irgendwie habe ich schon von Anfang an gewusst, dass es sich ums Tanzen handelte. Vielleicht durch die Bemerkung mit dem rutschigen Boden, ich weiß es nicht genau. Das hat mir jedoch in keinster Weise den Spaß verdorben, da ich dann umso besser die ganzen Vergleiche verstanden habe und mich nur noch kringeliger lachen konnte. Es war einfach herrlich geschrieben und wirklich erheiternd. Gratulation. Und beim Tanzen ist der Boden wirklich manchmal viel zu rutschig.
LG
Lady_Sharif
Von:  Ito-chan
2008-12-21T19:00:56+00:00 21.12.2008 20:00
*lacht*
Von Eislaufen, über Schneeballschlacht bis hin zu SiFi alles hatte ich mir erahnt und dann DAS xD
Sehr geil...
Ich lach mich schlapp...

Auch wenn ich sagen muss, dass die Schachtelsätze das ganze etwas unübersichtlich gemacht haben, aber sonst war es echt toll ^^
Von:  Chimi-mimi
2008-12-21T13:29:23+00:00 21.12.2008 14:29
Neiiiiin *lol*
Wie genial. Ich hab ja schon geahnt, dass es auf so etwas rausläuft, aber du hast es wirklich super umgesetzt. *lach*
Ich weiß echt nicht, was ich sonst noch schreiben soll.
Wirklich gut gelungen.

Chimiko
Von:  MichiruKaiou
2008-12-21T09:21:20+00:00 21.12.2008 10:21
Wirklich super XD
Ich hab am Ende echt nur auf die Auflösung gewartet, aber DAS war echt genial *rofl*
Du hast das 'Schlachtfeld' und die Gedanken des Mannes am Anfag echt gut beschrieben, das fand ich schon schön, aber der Schluss war dann wirklich die Krönung^^

Ich gebe nur zu, dass mir an einigen Stellen ein paar Kommatar gefehlt haben, weshalb es mit dem Lesen ab und an ein wenig schnell ging.

Aber es ist wirklich eine gelungene Geschichte^^
Von:  Dels
2008-12-21T00:07:07+00:00 21.12.2008 01:07
Ach herrje, hab ich gelacht.
Ich dachte schon "oh wow, da versucht sich jemand aber an ganz hartem Tobak", gleich so mit Schlachten und Kriegswirren.. und ich hab die ganze Zeit gerätselt, wie sind unterwegs sind, mit dem Fahrrad?
Also die Überraschung ist dir wirklich gelungen, mal wieder große Komplimente meinerseits. Sehr fesselnd, sehr dramatisch das Ganze, richtig spannend - ich hätte wirklich eine Bombenschlacht vermutet xD
Ser mitreißend geschrieben - und dann so ne Auflösung. Einfach genial. Aber für nen jungen Mann dürfte das "Schlachtfeld" wirklich in etwa so Bestand haben.
Ich bin entzückt!
Wenn das so weitergeht, hast du bald nen Fan ;]

Grüße
tsche


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