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Wünsch Dir Was

[10-Themen-Challenge]
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[Harry Potter] » Sternschnuppe

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James Potter und Lily Evans
 

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Es waren nur noch wenige Minuten bis Mitternacht und auf dem Astronomieturm befanden sich nur zwei Personen – und nur eine freute sich, dort zu sein. Der nächtliche Himmel war wolkenlos, mondlos, sternenklar und eigentlich perfekt für die Aufgabe, aufgrund derer sie überhaupt nur zu dieser Zeit hier war, geeignet. Es wehte ein laues Lüftchen, war angenehm warm, eigentlich also kein Grund, sich zu beschweren. Und doch konnte die Rothaarige sich nicht wirklich mit der Situation anfreunden. Astronomie... an sich, wie Lily fand ein recht interessantes Fach, doch warum bekam unter allen Schülern Hogwarts gerade sie die Aufgabe mit ihm zusammen den Sternenhimmel zu beobachten? Hätte es nicht irgendwer anders sein können? Irgendwer? Aber nein, sie bekam selbstverständlich James Potter zugewiesen und zum wiederholten Male fragte sie sich, wie sie diesen Abend – oder besser die Nacht – überstehen sollte.
 

Doch zu ihrem Erstaunen hatte Potter in der Stunde, in der sie bereits auf dem Turm verweilten, nichts gemacht, was sie sichtlich verwunderte. Er hatte sie begrüßt, bevor sie gemeinsam aus dem Gemeinschaftssaal gegangen waren. Er hatte ihr noch begeistert vom letzten Quidditchspiel – er wusste, dass sie nicht da gewesen war - erzählt, als sie die Treppe zum Astronomieturm hinauf gingen. Doch kaum hatten sie die Aussichtsplattform erreicht, hatte er sich auch schon einfach still gegen eine Wand gelehnt und betrachtete seither den Sternenhimmel. Und auch wenn Lily sich ein solches Verhalten gewünscht hatte, verwirrte es sie doch mehr, als sie zugeben wollte. Um ehrlich zu sein, machte sie sich sogar Sorgen um den sonst so vorlauten Gryffindor, auch wenn sie ihm das wahrscheinlich nie sagen durfte. Sie wollte gar nicht erst wissen, was sie alles zu hören bekommen würde, wenn er es herausfinden sollte...
 

„Geht es dir gut?”, unterbrach Lilys Stimme letztendlich die Stille. Von Potter aufgezogen zu werden, weil sie sich Sorgen um ihn machte, war bei weitem angenehmer, als die ganze Nacht über nur auf dem Steinboden zu sitzen und zu schweigen. Und der verwirrte Blick, der daraufhin von James kam, war es allemal wert gewesen, zu fragen.

„Sag bloß, du machst dir Sorgen um mich?”, kam die Gegenfrage des Dunkelhaarigen, während ein Lächeln sein Gesicht zierte. Das erste Lächeln dieses Abends, wie Lily feststellte, und es stand ihm wesentlich besser, als dieser nachdenkliche Gesichtsausdruck, den er davor getragen hatte.
 

„Ich mache mir lediglich Sorgen um meinen Projektpartner”, war die schlichte Antwort der Rothaarigen und das Lächeln des Dunkelhaarigen wurde breiter. „Du kannst ruhig zugeben, dass du dich um mich sorgst.” - „Und wenn es so wäre?”

Irgendwie hatte der verwirrte Blick von James Potter etwas, das sie faszinierte. Lily würde sogar soweit gehen und sagen, dass James mit dem Blick irgendwie niedlich aussah. Allerdings nie laut, denn das war eine Feststellung, die in ihren Gedanken schon ganz richtig aufgehoben war. Nicht auszudenken, wie sehr er sich über ein derartiges Kompliment freuen würde...
 

„Dann müsste ich dir sagen, dass du dich umsonst sorgst”, brachte James schließlich doch noch einen vollständigen Satz zustande, richtete seinen Blick wieder von ihr und wurde schlagartig wieder nachdenklich. Irgendwie hatte der Blick auch was, aber ein Lächeln stand ihm wesentlich besser, dachte Lily und schüttelte gleichzeitig ihren Kopf darüber, dass sie überhaupt solche Gedanken hatte.

„Und warum bist du dann schon den ganzen Abend über so nachdenklich?”, wollte dir Rothaarige schließlich wissen.

„Ich warte”, war die knappe Antwort von James, während er weiterhin den Himmel beobachtete.
 

„Worauf?”, kam die durchaus kluge Erwiderung von Lily, der in diesem Moment nichts einfiel, auf das man am nächtlichen Firmament warten könnte. James bedachte sie mit einem fragenden Blick, der ihr sagte, dass sie eigentlich wissen müsste, worauf er wartete. Und dennoch fiel ihr nichts ein. Was sollte jetzt großartig am Himmel erscheinen? Wartete er darauf, dass dort plötzlich sein Besen entlang flog und ihn endlich von diesem Turm runter holte? Oder eine Eule plötzlich in seinem Blickfeld auftauchte? Oder dass ein Stern vom Himmel fiel? Moment, letzteres ergab ja sogar Sinn, obwohl Lily keine Ahnung hatte, weshalb er gerade darauf warten sollte.
 

„Du wartest auf eine Sternschnuppe?”, hakte Lily zögerlich nach, nicht sicher, ob sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Bei James Potter wusste man nie, ob es nicht vielleicht doch der Besen war...

„Remus meinte, es könnten welche zu sehen sein”, bestätigte er ihre Vermutung und wand seinem Blick nicht vom Himmel ab. Scheinbar war es ihm richtig ernst und diese Seite kannte Lily an ihm noch gar nicht. Aber die Angelegenheit schien ihm wirklich etwas zu bedeuten, wenn es ihn schon den ganzen Abend beschäftigte.
 

„Hast du noch nie eine gesehen?”, fragte sie weiter, wenngleich sie sich nicht vorstellen konnte, dass dies der Fall war. Eigentlich müsste er doch mit Sicherheit schon mindestens einmal irgendwo eine Sternschnuppe gesehen haben. Zur Not war er ein Zauberer, da war es eine Kleinigkeit, mal eben eine erscheinen zu lassen.

„Doch”, kam auch prompt eine Antwort und Lily wollte nun wirklich wissen, weshalb James so scharf darauf war, eine Sternschnuppe gerade jetzt zu sehen, wenn er doch schon welche gesehen hatte.
 

„Warum willst du dann unbedingt eine sehen?”

„Weil ich dann einen Wunsch freihabe.”
 

Lily war sich sicher, dass sie nicht wissen wollte, was er sich in dieser Situation wünschen würde. Wusste er überhaupt, wie das mit den Sternschnuppenwünschen funktionierte? Vielleicht sollte sie sich wünschen, dass er seinen Wunsch laut aussprach, dann konnte sie ihm wenigstens unter die Nase reiben, dass sein Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde? Auch wenn es in gewisser Weise gemein war, sich gerade soetwas zu wünschen. Aber so wie sie James kannte, würde der den Mund sowieso nicht halten können...
 

Und die Rothaarige sollte recht behalten, denn kaum erschien eine Sternschnuppe am Firmament, hellte sich James' Gesicht augenblicklich auf und mit dem altbekannten Lächeln auf seinen Lippen verkündete er fröhlich, dass Lily nun demnächst mit ihm ausgehen musste. Doch als Lily ihm klar zu machen versuchte, dass Wünsche nur in Erfüllung gingen, wenn man sie für sich behielt, war schließlich sie diejenige, die ihn verwundert anschaute, nachdem sie seine Worte vernommen hatte.
 

„Wer sagt denn, dass das mein Wunsch war?”



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2008-09-24T14:31:55+00:00 24.09.2008 16:31
Hallo! ^____^

Der OS war sehr schön geschrieben und flüssig zu lesen.
Ich fand die Story sehr authentisch, so könnte es ja auch wirklich gewesen sein, man weiß es schließlich nicht.^^
Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich keine Ahnung habe, was James sich jetzt gewünscht hat.
Also ein sehr guter OS und ich freue mich wenn es wieder etwas Neues von Dir gibt.^____^

LG Akari-hana
Von:  Monny
2008-09-21T15:58:17+00:00 21.09.2008 17:58
Echt cool^^. Hast du klasse geschrieben^^. Ich liebe das paring Lily/James^^.

gez.Kurosaki-kun^^.


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