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Kirschsaft

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Verdächtige?

Kirschsaft

von Chibi_Isa
 

Kapitel 1: Verdächtige?
 

Hangengs POV
 

Wieder ein neuer Mord, wieder zwei Einstiche am Hals und wieder ist die Leiche blutleer. Keine DNA-Spuren, keine Kampfspuren und wieder war das Opfer ein Kleinkrimineller. „Gibt es Zeugen?“, frage ich den Polizeibeamten, der als erstes am Tatort war.

„Nein, wieder keine Zeugen“, antwortet er.

„Wie bei den ersten drei Opfern. Der Vampir hat wieder zugeschlagen“, seufzt Siwon, mein Partner.

„Könntest du aufhören ihm solche Namen zu geben? Es gibt keine Vampire“, gebe ich zurück. Ich hasse so was. Morde sind menschlich, man muss sie keinem übernatürlichen Wesen zuschreiben.

„Ich weiß. Komm, wir hören uns um. Vielleicht gab es trotzdem irgendwo jemanden, der etwas gesehen hat“, schlägt er vor und wir machen uns auf die Suche.
 

Doch egal wo wir fragen, niemand konnte etwas beobachten. Gut, der Mord hat in einer Gasse stattgefunden, aber trotzdem hatte ich gehofft einen Schritt weiter zu kommen.

Seit Wochen laufen wir in diesem Fall auf der Stelle.

Es gibt immer wieder neue Morde, aber nie Zeugen oder sonst irgendwas mit dem wir was anfangen könnten.

Es ist nur immer wieder dasselbe.

Das Opfer war auf dem Heimweg von einer Bar und wurde dann in einer Gasse tot aufgefunden. Es ist aber nie zweimal dieselbe Bar oder Gasse. Ganz im Gegenteil, die Tatorte liegen ziemlich weit auseinander.
 

„Es ist zum Verrücktwerden“, finde ich, als wir abends in unserer Wohnung ankommen und ich mich in den Sessel fallen lasse. Missmutig zünde ich mir eine Zigarette an.

„Das wird schon noch. Irgendwann müssen wir ja mal einen Hinweis finden“, entgegnet Siwon.

„Und wann? Beim 37. Opfer? Das muss endlich aufhören, selbst wenn die Opfer Kriminelle sind“, erwidere ich, während er in der Küche werkelt.

„Was sollen wir denn noch machen? Es gibt keine Zeugen, wir haben die Bars durchsucht und auch dort nachgefragt. Andere Hinweise haben wir auch nicht, also Hannie, was sollen wir tun?“, gibt er zurück.
 

„Ach, ich weiß doch auch nicht. Ich will nur, dass es aufhört“, entgegne ich hilflos und ziehe an der Zigarette.

Ich könnte mich ohrfeigen dafür. Eigentlich hatte ich aufgehört, aber dieser verdammte Fall macht mich so fertig, dass ich das ab und an mal brauche.
 

„Können wir es nicht heute einfach mal lassen? Morgen früh hast du so und so wieder damit zu tun“, erwidert Siwon.

„Ja, schon gut, ich bin jetzt still“, stimme ich zu.

„Okay, Nudeln oder Reis?“, fragt er dann.

„Reis. Ich geh duschen“, rufe ich noch zurück, mache die Zigarette aus und ziehe mich zurück.
 

„Hannie, auf geht’s. Es gibt eine neue Leiche“, teilt mir Siwon am nächsten Morgen mit, als er auflegt.

„Schon wieder? Die Abstände werden kürzer“, bemerke ich sofort. Wie kann das auch sein? Sonst lag mindestens eine Woche zwischen den Opfern und jetzt ein Tag? Wenn das so weitergeht, werde ich wirklich noch wahnsinnig.

„Wieder in einer Gasse?“, will ich wissen, als wir hinfahren.

„Ja und wieder war er in einer Bar. Wieder ist es ein Krimineller und wieder dieselbe Vorgehensweise“, entgegnet er.

„Verdammt!“, fluche ich. Dann ist es wirklich so. Zwei Opfer in zwei Tagen.

„Diesmal gibt’s aber so was wie einen Zeugen“, informiert mich Siwon.
 

„Wirklich? Dann wird er leichtsinnig. Hoffentlich haben wir so endlich eine Spur“, hoffe ich das Beste, als wir beim Tatort ankommen. Die Leiche ist wie bei den anderen Morden. Zwei Einstiche, der Körper blutleer und keine sonstigen Verletzungen.

Noch nicht mal Kampfspuren. Dabei muss man sich doch eigentlich wehren, wenn jemanden einem das Blut entnimmt.
 

„DNA-Spuren kann ich erst durch eine genaue Untersuchung feststellen. Der ungefähre Todeszeitpunkt müsste heute Morgen zwischen drei und vier Uhr gewesen sein“, klärt uns der Gerichtsmediziner auf.

„Hm, danke für die Info. Komm, wir sehen uns die Bar mal an“, bin ich voller Tatendrang. Wenn es schon mal eine klitzekleine Spur gibt, muss ich das auch ausnutzen.
 

„So, könnten Sie uns bitte sagen, was sie gesehen haben“, verlange ich vom Barbesitzer, als wir dann da sind.

„Es war so ein kleiner schmächtiger Typ mit schwarzen Haaren“, antwortet er. Na toll, was soll ich jetzt damit anfangen.

„Und? Was hat der gemacht?“, will ich ungeduldig wissen und Siwon schenkt mir einen Blick, der mir sagt, dass ich mich zügeln sollte.

„Hier herum gelungert und die Leute beobachtet. Als Jeffrey dann raus is, is er hinter her“, erzählt der Typ.

„Und weiter? Ist das alles?“, ist es mir viel zu wenig. Ich dachte, es ist sonst was vorgefallen oder er hat den Mord beobachtet.

Wer weiß, ob wir ihm überhaupt glauben können. Es kann genauso gut sein, dass er sich hier nur wichtig machen will.
 

„Ja, ich hab nicht mehr zu sagen“, erklärt er und ich seufze auf.

„Danke für die Infos. Hier ist unsere Karte. Wenn Ihnen noch was einfällt, rufen Sie uns an“, kümmert sich Siwon um den Rest, während ich schon enttäuscht hinaus stapfe.

Totaler Reinfall, so könnte man das wohl bezeichnen.

Ein kleiner, schmächtiger Typ mit schwarzen Haaren, der nach dem Opfer die Bar verlassen hat?

Daran ist so viel verdächtig wie an nem Japaner, der Sushi isst.
 

Mann, ey, was denken sich die Leute eigentlich?

„Hannie, jetzt warte doch mal. Was hast du denn erwartet? Eine detailreiche Täterbeschreibung, am Besten noch mit Lebenslauf? Wir sind hier nicht bei „Wünsch dir was““, macht mich Siwon leicht zur Schnecke.

„Ein bisschen genauer hätte er sich schon ausdrücken können. Ein schmächtiger Typ mit schwarzen Haaren. Da gibt’s Millionen“, bemerke ich, als wir wieder zurück zum Auto laufen. „Und? Da kann der Kerl auch nichts für“, erwidert er.

„Hat sich schon jemand in der Nachbarschaft umgehört?“, will ich dann wissen und Siwon schüttelt den Kopf.
 

„Gut, dann machen wir das jetzt“, bestimme ich und der Vormittag vergeht mit absolut langweiligen Befragungen, die uns wieder mal keinen Schritt weiter bringen.

Nachmittags sind wir dann zurück im Polizeirevier. Ich schaue mir alle Fakten nochmals an.
 

Jedes Opfer, ein Kleinkrimineller, blutleer, zwei Einstiche am Hals, aufgefunden in einer kleinen, unbelebten Gasse und davor waren sie Gast in einer Bar. Keine Zeugen und niemand hat je etwas gemerkt.

Verdammt, wenn es nicht wirklich so auf Vampire hinweisen würde.
 

Aber das ist nicht möglich. Es gibt sie nicht, es sind nur Fabelwesen. Oh Mann, wenn wir nur endlich mal nen Hinweis hätten.

„Komm, lass uns Schluss machen. Die Pressemeldung mit der Täterbeschreibung ist raus und mehr können wir heute auch nicht mehr machen“, findet Siwon, als es schon Abend ist. Seufzend lege ich meine Dokumente und Aufzeichnungen weg. Er hat ja Recht, aber es ist so frustrierend.
 

„Lass uns irgendwo was trinken gehen. Das brauch ich nach so nem Tag“, erkläre ich, als wir auf dem Nachhause weg sind.

Siwon stimmt zu und nachdem wir daheim geduscht haben, sitzen wir nun in einer Bar.

„Und? Schon Pläne fürs Wochenende?“, will mein Kollege und Freund wissen.

„Ja, sicher. Ich hab auch so viel Nerven auszugehen“, entgegne ich.

„Hannie, jetzt sieh die Sache doch mal nich so negativ. Wir haben ne kleine Spur“, erinnert er mich.

„Ja, die absolut wertlos ist“, resigniere ich und leere meine Glas.

Keinen Moment später bestelle ich mir einen neuen Drink. Wenn das so weiter geht, hab ich bald schon zu viel.
 

„Wir finden schon noch was heraus. Die Beschreibung ist doch auch schon draußen, es wird, glaub mir“, versichert er.

Ich hab echt keine Ahnung, woher er diesen Optimismus nimmt. Es ist aussichtslos, völlig aussichtslos, dass wir je einen Täter finden. Es wird nur immer neue Opfer geben.
 

„Musst du schon wieder? Das schadet dir nur“, bemerkt Siwon sofort, als ich mir eine Zigarette anzünde.

„Is ja nich deine Sache“, erwidere ich genervt.

„Doch, mir schadet es auch“, beschwert er sich.

„Mann, Siwon, in dem Schuppen hier rauchen noch mehr Leute“, rege ich mich auf. Was will er denn so plötzlich?

„Und? Deshalb musst du es nich nachmachen. Du hattest aufgehört, schon vergessen?“, will er wissen. Nein, natürlich nicht. Aber seit diesem Fall hab ichs eben nötig. Er macht mich völlig fertig.

„Dann kann man auch wieder anfangen und jetzt lass es einfach. Wenns dir nicht passt, dann geh doch nach Hause“, schnauze ich ihn ein bisschen an. Er sieht mich zwar schief an, sagt aber nichts dazu.
 

„Einen Bloody Mary, bitte“, bestellt plötzlich jemand neben mir und ich schaue zu der Stimme. Ein schmächtiger Typ mit schwarzen Haaren… nein, der sieht viel zu unschuldig aus, um einen Mord zu begehen.

Außerdem gibt es noch Millionen andere die so aussehen.
 

„Hi“, grinst mich der Kerl an, als er meinen Blick wohl bemerkt hat.

„Hi“, murmele ich nur, als ein weiterer Mann dazu kommt. Er ist größer als der andere und hat eine stärkere Statur, jedoch dieselben dunklen Haare.

Ich weiß nicht, was es ist, aber die Beiden umgibt irgendwie eine mystische Aura. Sie wirken so… anziehend.
 

„Musst du wieder dein Gesöff trinken?“, will er von dem Kleineren wissen.

„Das is kein Gesöff, du Ignorant. Es schmeckt lecker“, erklärt der andere und nimmt seinen Drink entgegen.

„Komm, gehen wir. Sonst guckt sich der Kerl da noch die Augen aus“, ist dem Stärkeren mein Blick nicht verwehrt geblieben.

Jetzt zieht er den anderen mit. Ich sehe ihnen nach, wie sie sich einen Tisch in der hintersten Ecke suchen und dort Platz nehmen.
 

„Hast du ne Eroberung gefunden?“, will Siwon wissen, der meinem Blick gefolgt ist.

„Nein… aber… die Beschreibung. Klein, schmächtig, schwarze Haare…“, bemerke ich.

„Was? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass der… Hannie, schau ihn dir doch mal an. Er könnte keiner Fliege was zu Leide tun“, ist sich Siwon sicher. Na ja, er vielleicht nicht, aber…

„Was ist mit dem anderen? Was, wenn der Kleine nur die Opfer anlockt und der große Typ erledigt den Rest?“, habe ich eine Vermutung.

Siwon schaut noch einmal zu den Beiden. Der Kleine hat sich mittlerweile an den anderen gekuschelt und sie reden aufgeregt miteinander.

Ich weiß nicht warum, aber dieses Bild versetzt mir irgendwie einen Stich.
 

„Könnte sein, aber der andere wirkt auch nicht wie ein Serienkiller, der seinen Opfern das Blut aussaugt“, erwidert Siwon.

Gut, das stimmt, aber man kann sich auch in Menschen täuschen. Wer weiß?

„Hey, kennst du die Beiden dahinten?“, wende ich mich an den Barmann. Er wirft einen kurzen Blick zu dem Tisch in der Ecke.

„Nee, die sind zum ersten Mal hier“, antwortet er. Würde wieder passen, eine neue Bar, ein neues Opfer. Siegessicher schaue ich Siwon an.
 

„Wir sind auch zum ersten Mal hier“, bemerkt er.

„Aber wir verhalten uns nich verdächtig“, entgegne ich.

„Tun sie doch auch nicht. Sie trinken was, genau wie wir“, gibt er zurück.

„Ja, aber…“, fange ich an.

„Ach, Hannie, du bist einfach viel zu verbissen an dem Fall dran. Relax mal. Ich geh nach Hause, kommst du mit?“, fragt er.

„Nein, ich bleib noch ein bisschen hier“, lehne ich ab. Ich muss einfach sehen, was die Beiden noch machen.

„Gut, aber stress dich nich so rein“, rät er mir und will seine Sachen bezahlen.
 

„Mach ich nich und lass das. Ich lad dich ein, weil du meinen Zigarettenrauch ertragen musstest“, erkläre ich.

„Okay, dann bis Morgen“, verabschiedet er sich und verlässt das Lokal. Ich beobachte das Pärchen weiter.

Sie verhalten sich zwar ganz normal, trotzdem finde ich sie irgendwie verdächtig. Ich weiß auch nicht warum, aber es ist nun mal so.

Der Schmerz in meiner Brust lässt auch nicht nach, warum müssen die auch so dermaßen rummachen?

Am Anfang war es nur Kuscheln, aber mittlerweile… geht es echt heiß her. Verdammt.
 

„Noch einen“, bestelle ich, als mein Glas wieder mal leer ist und drehe mich kurz zum Barmann um. Doch als ich wieder zu den Beiden schaue, sind sie weg. Nein, das gibt’s doch gar nich.

„Lassen Sie das. Hier, stimmt so“, lege ich ihm Geld hin, schnappe mir meine Jacke und eile hinaus. Draußen in der Straße sind sie auch nicht zu sehen.

Na toll und jetzt? Rechts oder links? Verzweifelt entscheide ich mich für eine Richtung und schaue dort in jede noch so kleine Gasse. Irgendwo müssen sie doch sein, das ist unmöglich.
 

„KANNIE, hey, nich so schnell. Ich hab kürzere Beine“, höre ich plötzlich wieder seine Stimme und schaue mich um. Die Beiden kommen aus einer Bank.

Nein, das kann nicht sein. Sie sind die Täter. Ich war mir so sicher. Was haben die jetzt in der Bank gemacht?

„Mann, Chulie, mach doch mal hin. Ich will heut noch nach Hause kommen“, erklärt der andere und wartet auf seinen Freund, um seine Hand zu nehmen. Als sie an mir vorbeilaufen wirft mir der Kleine wieder ein Grinsen zu.
 

„Gute Nacht“, wünscht er mir und lässt sich mitziehen, bis sie aus meinem Blickfeld verschwunden sind.

Verdammt, was ist das? Mich lässt einfach das Gefühl nicht los, dass sie es sind. Aber wie soll ich das jemanden erklären?

Oder beweisen?

Es ist nur ein Gefühl.

Seufzend mache ich mich nun auch auf den Heimweg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mikomii-chan
2010-03-05T23:20:36+00:00 06.03.2010 00:20
Also ich find das Kapitel gut
es ist echt mal was anderes als die meisten Story die
mal sie ließt.
Ein paar sachen fand ich recht lustig hab ich dir ja auch schon gesagt.
Ich bin gespannt wie es weitergeht.
Aufjedenfall war es nicht schlecht für den Anfang.

Und die Bilder die du genommen hast
fand ich auch gut das von hannie find ich tollig *O*

hdl
Von:  mIDORIyashA
2010-03-05T20:10:32+00:00 05.03.2010 21:10
also, er diktiert..
"kreeebsmenschen, kreebsmenschen, schreib, dass es gut aussieht, äh, gut geschrieben is.. und.. naja noch, dass.. "

5 min später >> er überlegt immer noch.. oder er hats einfach vergessen weiter zu reden, bin ich mer noch net so ganz sicher.. deswegen mei senf: des hanniebild macht mich wahnsinnig!!!! der sieht so so aaahh... kp kanns net beschreiben.. (hat jetzt sehr viel mit der ff zu tun aber da schließ ich mich ja meim häsle an)

wart, er spricht wieder.. ähm ne, gehört eher net zur ff^^

ich hör jetzt auf.. tschüss!



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