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Vera Lamia

von

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Italien Teil II

“Kazuki! Wo ist mein Bruder? Ich muss dringend mit ihm sprechen!” James der gerade in Tokyo angekommen war, stapfte mitten durch ein Beet und über den ordentlich gepflegten Rasen, um zu dem eben angesprochenen zu gelangen. Kazuki, der gerade dabei war dem Personal Anweisungen zur Pflege des Gartens zu geben, hob beschwichtigend die Hände, um ihn an weiteren Verwüstungen zu hindern.
 

“Bitte entschuldigen Sie, aber Ihr Bruder ist mit William-sama vor ein paar Tagen nach Frankreich aufgebrochen.” Das schien James einen Moment lang aus dem Konzept gebracht zu haben. “Nach Frankreich..?” Also war er zu spät gekommen. “Und meine Tochter? Ist sie hier?” Lorelei konnte die Zukunft vorhersagen. Wenn einer ihm sagen konnte, was in Frankreich passieren würde, dann sie. Doch Kazuki schüttelte nur entschuldigend den Kopf. “Die junge Dame ist mit Sophie-san einen Tag vor der Abreise der Herren nach England aufgebrochen.”
 

Was nun? Was sollte er tun..? Er hatte doch Ann und sich selbst geschworen William und Satoru zu beschützen. Und jetzt waren beide auf dem Weg zu dem Ort, von dem er sie unbedingt fern zuhalten hatte. “Kazuki… Bitte tu mir den Gefallen und organisiere ein Schiff, dass mich und ein paar von Satorus Männern nach Frankreich bringt.”, “Jawohl. Ich werde mich sofort darum kümmern und selbstverständlich mit Euch reisen.” Daraufhin lief Kazuki zurück ins Haus.
 

James musste etwas unternehmen. Das war von hier aus nicht möglich, also blieb ihm nichts anderes übrig, als selbst nach Frankreich zu gehen. Er musste unbedingt Schlimmeres verhindern.
 

--
 

An dem silbernen Messer, dass das Mädchen zurück gelassen hatte, waren noch ein paar Tropfen von meinem Blut. Ich tauchte die Klinge vorsichtig in die Schale mit Wasser. Meine Hand zitterte. Das war das erste Mal, dass ich auch nur in Erwägung zog, jemanden etwas anzutun. Aber unsere Gesetze erlaubten es. Nein. Es war sogar meine Pflicht etwas zu unternehmen. Ich sah an mir herunter und verzog das Gesicht. Ich musste mich vorher noch umziehen. Im Moment trug ich nur das kaputte Hemd.
 

Auf dem Boden neben dem Bett lagen noch Satorus Sachen verstreut. Ich überlegte nicht lang und zog mir sein Hemd und seine Hose über. Ich musste die Ärmel umkrempeln. Seine Sachen waren mir einfach zu groß. Er war ja auch älter… um einiges älter. Ich hatte mir bis jetzt nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht, aber wenn diese Legende, von den drei ‘Ur-Vampiren’ nicht nur eine Legende und er einer von ihnen war, hatte ich mir einen ziemlich gefährlichen Verbündeten angelacht. Solange er auf meiner Seite stand, hatte ich wohl auch nichts zu befürchten, aber sollte das irgendwann nicht mehr der Fall sein…
 

Ich schüttelte den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Ich musste mich jetzt auf Frederico konzentrieren. Ich schloss die Tür auf und hielt kurz inne. Ich konnte nicht riskieren, dass Satoru mir folgte, außerdem bestand die Möglichkeit, dass das Mädchen einen weiteren Versuch unternahm, ihn zu töten. Ich zog kurz entschlossen den Schlüssel ab und verschloss die Tür von außen. Aber dieses Mal steckte ich den Schlüssel in meine Tasche. Dann schlich ich über die Flure zu Fredericos Zimmer. Wie einen Abend zuvor, war niemand in diesem Bereich des Hauses zu sehen. Offenbar wollte das der Hausherr nicht.
 

Vor der Tür überlegte ich kurz, ob ich klopfen sollte. Verwarf diesen Gedanken dann aber wieder. Wenn er noch schlafen würde, wäre das die perfekte Gelegenheit und die durfte ich mir durch ein Klopfen nicht nehmen. Ich öffnete vorsichtig die Tür. Trotzdem es draußen schon dämmerte, war es in seinem Schlafzimmer sehr dunkel. Dicke Vorhänge sorgten dafür, dass kaum Licht durch die Fenster drang.
 

Ich konnte zwar sein Bett erkennen, allerdings nicht, ob er auch darin lag. Ich machte ein paar Schritte darauf zu und lauschte angestrengt in die Dunkelheit. Absolute Stille. War er überhaupt hier..? Ein patschendes Geräusch ließ mich zusammenzucken. Ich war in etwas Feuchtes getreten, ich konnte nicht erkennen was es war, aber es roch in diesem Raum zu sehr nach Blut. Obwohl mir Satoru gestern nur ein paar Tropfen von seinem gegeben hatte, löste dieser Geruch nicht das Selbe wie sonst in mir aus, wenn meine letzt Mahlzeit zu lange her gewesen war.
 

Plötzlich wurde das Licht einer kleinen Lampe am anderen Ende des Zimmers eingeschalten. Ich versteckte reflexartig das silberne Messer hinter meinem Rücken. In einem Sessel and der Wand, saß Frederico und starrte mich finster an. “Guten Morgen. Ich hoffe du hattest eine angenehme Nacht.”, “Sie hätte besser sein können.”, antwortete ich kühl. “Wirklich..? Nun, für mich war sie auch nicht gerade erfreulich.” Er sah zu meinen Füßen und ich folgte seinem Blick. Mein Verdacht wurde bestätigt.
 

Ich stand in einer Lache aus Blut. Die Spur endete bei dem Mädchen, dass uns gestern angegriffen hatte. Sie lag mit dem Rücken nach oben neben dem Bett. Ich konnte nicht sehen wo sie verletzt war, aber die Wunde musste sehr groß sein, sonst wäre hier nicht so viel Blut. Ich bezweifelte auch, dass sie noch am Leben war. “Hast du sie getötet?” Diese Frage war eigentlich überflüssig, aber ich konnte nicht anders, als sie fast tonlos hervorzubringen.
 

“Sie hat ihre Aufgabe nicht erfüllt.”, “Damit hast du eines unserer Gesetze…” Bevor ich diesen Satz beenden konnte, sprang er auf und fuhr mir ins Wort: “Und wenn schon?! Diese dummen Gesetze, nicht einmal dein Vater hält sich an sie!” Er kam näher und hob seine Hand, um mich zu berühren. Ich wich aus, war in nur wenigen Augenblicken hinter ihm und hielt ihm das Messer an den Hals. Frederico war nur ein wenig größer als ich. Bei Satoru wäre die Sache nicht so einfach gewesen. “Ich bin nicht hier um mir irgendwelche Märchen über meinen Vater anzuhören!”
 

“Weshalb bist du dann hier? Willst du selbst ein paar Gesetze brechen?”, “Keineswegs.” Er hielt still, fing nun aber an zu lachen. Sämtliche Muskeln in meinem Körper waren gespannt, ich rechnete jeden Moment damit, dass er sich wehrte. Aber ich konnte mich einfach noch nicht dazu durchringen die Sache zu beenden. “Heißt das ich stelle eine Gefahr für deine Familie dar?” Ich schwieg. “Das kann nicht dein Ernst sein?! Du wirst IHN doch wohl nicht als deine Familie ansehen?!”
 

“Es geht dich gar nichts an, wen ich als meine Familie betrachte.”, “Und ob mich das etwas angeht, immerhin hältst du mir deswegen ein Messer an die Kehle.” Wieder lachte er. “Zu komisch. Dabei solltest du wohl eher am anderen Ende der Klinge sein, als ich.” Ich stutzte. “W..was soll das heißen..?”, “Was glaubst du denn, warum dein Vater und deine Tante dich unbedingt zurückholen wollten? Es war ihnen klar, dass Satoru dir folgt. Du bist für sie nichts weiter als ein Köder, der dazu da ist, ihn in eine Falle zu locken. Deshalb bist du für ihn eine viel größere Gefahr, als ich es je sein könnte. Dank dir wird die Falle zuschnappen.”
 

“Unmöglich…“ Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Genau das hatte James mir prophezeit und zu allem Überfluss sollte es auch noch meine eigene Familie sein, die mich als Trumpf gegen ihn ausspielte..? Frederico nutzte meine Verwirrung, um von mir loszukommen. Bevor ich reagieren konnte, griff er nach einer Pistole die auf einer Kommode, gegenüber dem Bett, lag und drückte ab. Der Knall war so laut und nah, dass ich nur noch ein klingeln in meinem rechten Ohr wahrnahm.
 

Das silberne Messer fiel klirrend zu Boden. Die Kugel hatte meine rechte Schulter durchschlagen und war hinter mir in der Wand verschwunden. Ich stand im ersten Moment zu sehr unter Schock, um den Schmerz wahrzunehmen. Ich fühlte wie mein Blut mehr und mehr Satorus Hemd durchtränkte und mir warm an Arm und Oberkörper hinunter lief. Ich machte ein paar Schritte zurück und sank auf den Boden, als langsam der Schmerz einsetzte und mit jedem Herzschlag stärker zu werden schien. Mein Kopf war völlig leer, ich starrte Frederico nur an, während er wieder anfing zu lächeln.
 

“Es hätte alles so einfach sein können. Hättest du ihn bloß nicht mit hierher gebracht! Dein Vater hätte ihn aus dem Weg geräumt und ich hätte dich wieder mit nach Venedig genommen. Zu den Festen die du so liebst. Alles hätte so schön sein können. Wieso hast du das nur getan..?” Ich hielt mir den Arm, in der Hoffnung, das würde den Schmerz lindern. “So… schön..? Vielleicht für dich und meinen Vater, aber sicher nicht für mich. Ich werde es nicht zulassen, dass er stirbt und schon gar nicht wegen mir!”
 

“Wenn das so ist… bleibt mir wohl nichts anderes übrig.” Er hielt immer noch seine Waffe auf mich gerichtet, machte ein paar Schritte nach hinten und klopfte gegen die Tür. Herein kamen daraufhin zwei Männer die mich packten und wieder auf die Beine zogen. Ich konnte mir ein kurzes Wimmern nicht verkneifen, als der eine mich am rechten Arm packte. Er gab den Männern einen Befehl auf Italienisch. Die beiden nickten und brachten mich zur Tür.
 

Ich nahm mir fest vor mich zu wehren, sobald ich aus Fredericos Schussbahn war, doch dazu kam es nicht. Als wir gerade einen Schritt aus dem Zimmer gemacht hatten, tauchte Satoru auf und riss einen der Männer von mir weg. Mit einer kurzen Bewegung und einem fürchterlichen Geräusch, brach er ihm das Genick. Der leblose Körper des Mannes sank neben mir zu Boden. Der andere stieß mich zu Satoru und griff zu seiner Waffe. Aber er kam nicht mehr dazu sie zu benutzten. Auch ihn schaltete Satoru innerhalb von Sekundenbruchteilen aus. Ich schwankte kurz und wurde dann von Satoru aufgefangen. Im Zimmer hörte man Frederico auf Italienisch schimpfen.
 

“W..wie bist du..?”, “Glaubst du wirklich, mich könnte eine abgeschlossene Tür davon abhalten, zu dir zu kommen?” Er hatte seine Frage mit einem Lächeln hervorgebracht, dann fiel sein Blick auf meine Schulter und seine Miene verfinsterte sich. Seine Augen wurden golden, er ließ mich wieder los und ging ins Schlafzimmer des Hausherren. “Warte! Er hat eine Waffe!”, “Die wird er nicht mehr benutzen.” Da ich ihn nicht aufhalten konnte, folgte ich ihm kurzerhand.
 

Frederico stand mitten im Zimmer. Er starrte uns an, doch sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. “Und? Bin ich jetzt an der Reihe?”, “Das hätte ich schon viel früher machen sollen…” Frederico warf seine Waffe in eine Ecke des Zimmers. Sie war nur mit gewöhnlichen Kugeln geladen und damit nicht in der Lage uns tödliche Verletzungen zuzufügen. Trotzdem taten sie verdammt weh! Ich lehnte mich mit meiner gesunden Schulter an den Türrahmen.
 

Es war für mich das erste mal, dass ich zwei kämpfende Vampire vor mir hatte. In diesem Moment hatte keiner von beiden noch viel menschliches an sich. Sie belauerten sich wie hungrige Bestien, darauf wartend, dass der andere den nächsten Schritt oder einen Fehler machte. Immer wieder gab einer von beiden ein tiefes knurrendes Geräusch von sich. Mein gesamter Körper gab mir ein dutzend Signale, mich von diesen Beiden fern zu halten. Die Luft schien zu knistern.
 

Ich zuckte zusammen, als die Glühbirne, die einzige Lichtquelle im Raum zersprang und die beiden schließlich aufeinander prallten. Es erinnerte sehr stark an zwei kämpfende Wölfe. Nur das sie Magie benutzten anstatt Krallen und Zähne. Beide benutzten Elektrizität, Frederico weiße, Satoru blaue Blitze, die das Zimmer in helles Licht tauchten.
 

Aber es gab einen entscheidenden Unterschied… Das ganze schien für Frederico extrem anstrengend zu sein, aber Satoru brauchte nicht viel Kraft, um ihm Stand zu halten. Dadurch das Satoru sich weniger auf seine Magie konzentrieren musste, hatte er mehr Bewegungsfreiheit und es dauerte nicht lange, bis er Frederico einen heftigen Schlag gegen die Brust versetzte und dieser gegen die hinter ihm liegende Wand prallte. Er fiel zu Boden, rappelte sich aber gleich wieder keuchend auf.
 

Ich blieb nur so ruhig, weil es mir von Anfang an klar war, dass er gegen Satoru keine Chance haben würde. Er war um einiges Älter, erfahrener und er benutzte meine Magie mit. Gegen mich hätte er sicher einiges mehr ausrichten können, da ich zwar genauso stark wie Satoru war, aber diese Stärke nicht richtig nutzen konnte.
 

Frederico kam gar nicht erst dazu richtig aufzustehen, Satoru fing ihn ab und zog ihn am Kragen ein Stück an der Wand hoch. Er versuchte noch einmal sich mit Magie zu wehren, ließ es dann aber kurz darauf und fing wieder an zu lachen. “Eigentlich müsste ich dir sogar dankbar sein…”, keuchte er schließlich. “Jetzt muss sich William wenigstens nicht die Hände schmutzig machen.”
 

Ich spürte förmlich wie das Blut aus meinem Gesicht wich. Eigentlich sollte Satoru nicht wissen, was ich vor gehabt hatte. “Was redest du denn da?!”, zischte Satoru und zog ihn noch ein Stück höher so das Frederico Schwierigkeiten hatte, noch den Boden unter seinen Füßen zu berühren. Er verzog kurz das Gesicht und lächelte dann wieder. “Sag bloß du weißt nicht, wieso dein Gefährte hier her gekommen ist..?” Satoru warf mir einen eisigen Blick über seine Schulter zu. Ich löste mich vom Türrahmen und machte ein paar Schritte auf die beiden zu.
 

“Na los. Bring es zu Ende. Das ist es doch was William will. Oder was meinst du, warum er sich hier nicht einmischt..?” Satoru schien kurz zu zögern. Dann ließ er los, wich ein Stück zur Seite und sah mich an. Ich wusste nicht recht was los war. Wollte er ihn gehen lassen..? Frederico schien genauso verwirrt wie ich. Er brauchte einen Moment, rieb sich dann den Hals und kam auf mich zu. Als er genau zwischen uns stand, flüsterte Satoru mit einem Lächeln:
 

“Deine Entscheidung. Soll ich ihn töten..?” Frederico erstarrte in seinen Bewegungen und starrte mich an. Mir dämmerte langsam was Satoru vorhatte. Mag ja sein, dass er mich liebte, aber es machte ihm scheinbar immer noch unheimlichen Spaß mich zu ärgern. Wenn ich jetzt ja sage, wäre ich genauso verantwortlich für seinen Tod, auch wenn Satoru ihn herbeiführte.
 

“Das… kann jetzt doch nicht euer Ernst sein?” Frederico kam näher zur Tür, doch ich versperrte ihm den Weg. “William. Du hast es doch gesehen! Ich bin keine Gefahr für ihn!” So sicher war ich mir da nicht. Wenn er meiner Tante berichten würde, dass Satoru hier war, wäre das definitiv nicht gut. Und ich war mir ziemlich sicher, dass das seine nächste Aktion sein würde. “Ja oder nein?”, hörte ich Satoru ganz ruhig sagen. Verdammt… Ich schloss die Augen, atmete noch einmal tief durch und antwortete:
 

“Ja…”
 

Nur wenige Sekunden später hörte ich ein ähnliches Geräusch wie vorhin, als er dem einen Mann das Genick gebrochen hatte. Aber ich wusste, dass das allein nicht reichen würde, um einen echten Vampir zu töten. Deshalb ließ ich meine Augen geschlossen. Danach folgte ein dumpfer Aufprall auf den Boden und dann noch ein etwas leiserer. Satoru griff nach meinem Arm und zog mich aus dem Zimmer.
 

“Komm wir verschwinden.” Ich war absolut damit einverstanden, dem Folge zu leisten. Denn mir war klar, dass Frederico gerade wortwörtlich den Kopf verloren hatte…
 

--
 

“Ich dachte wir wollten verschwinden..?”, “Aber doch nicht so wie wir aussehen! Geh schon mal rein, ich hole uns neue Sachen.” Und schon war Satoru wieder verschwunden. Anstatt aus dem Haus, hatte er mich in ein Bad geführt, das ähnlich angelegt war wie die alten Bäder in Rom. Rings um das große Becken, hatte man Pflanzen verteilt, in Kübeln und extra dafür angelegten Beeten.
 

Ich zog mir vorsichtig meine verschmutzten Sachen aus und stieg ins Becken. Das Wasser war angenehm warm und ging mir gerade bis zur Hüfte. Ich wusch mir vorsichtig das Blut von der Schulter um die Wunde genauer betrachten zu können. Wie erwartet hatte es bereits fast vollständig zu bluten aufgehört. Da die Kugel durchgegangen war und nicht steckte, würde es sicher noch schneller heilen.
 

Ich betrachtete mein Spiegelbild im Wasser. Mein ausdrucksloses Gesicht… Ich hatte in letzter Zeit einiges erlebt und getan was ich lieber vergessen würde, aber das eben war mit Abstand das schlimmste. Wie konnte ich über ein Leben so einfach entscheiden? Und dann ist da auch noch das was er sagte…. Was sollte ich nur tun..? Meine Familie benutzt mich nur als Köder? Wollte ich dann überhaupt noch nach Frankreich zurück? Und vor allen Dingen, sollte ich mit IHM nach Frankreich gehen? Die Falle ‘zuschnappen’ lassen?
 

Satoru war zurück, hatte die neuen Sachen in die Nähe des Becken gelegt und stieg langsam ins Wasser. “Schau nicht so traurig. Ich bin mir sicher, dass sie hier erst einmal nicht nach den Tätern suchen. Wenn überhaupt jemand in nächster Zeit diesen Bereich des Hauses betritt.” Ich schüttelte den Kopf. “Das ist es nicht…”, “Ist es wegen dem, was gerade passiert ist? Ich weiß du wolltest nicht, dass ich jemanden töte, aber ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich mich daran nicht halten kann.”
 

Er hatte mich mittlerweile erreicht. “Tut deine Schulter noch sehr weh?” Ich schüttelte wieder den Kopf. Er küsste mir den Nacken und ließ immer wieder Wasser über meinen Rücken laufen. “Wolltest du ihn wirklich töten? Ich dachte das sei euch verboten.”, “Wir dürfen töten. Wenn unsere Familie in Gefahr ist.” Satoru hielt kurz in seinen Bewegungen inne. “Er hatte doch gesagt, dass er keine Gefahr für mich darstellt. Heißt das, du siehst mich als deine Familie? Jetzt sag bitte nicht, weil ich für deine Mutter wie ein Bruder war…”
 

“Nein!“ Ich drehte mich etwas zu schnell um und zuckte zusammen, als sich meine Schulter wieder meldete. Ich wartete bis der Schmerz nachließ. “Nein… deshalb nicht.” Er küsste mir die Stirn und zog mich ein wenig näher zu sich. “Danke… Aber was ist wenn ein Familienmitglied ein anderes angreift? Sagen deine Regeln auch wen du dann zu beschützen hast?” Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, deshalb löste ich mich wieder ein wenig von ihm.
 

“Ja. Dann hat das Familienmitglied mit dem höheren Rang und Wert für die Familie den Vorrang.”, “Auch wenn dieses den Streit angefangen hat?” Ich runzelte die Stirn. “Ja… Ich denke schon.”, “Dann wird mir jetzt so einiges klar. Ich glaube nicht, dass sich Ann diese Ausnahme hat einfallen lassen. Ich denke eher, dass dein Vater sie im nachhinein ergänzt hat.”, “Wozu sollte er das tun?”
 

“Ganz einfach. Dein Vater ist euer Familienoberhaupt und der Vampirkönig Europas. Mit dieser Regelung hat er dafür gesorgt, dass er unantastbar ist. Egal ob er jemanden angreift oder angegriffen wird, seine Familie stünde ihm zur Seite. Um genau zu sein du und deine Schwester.” Er streichelte mir über die Wange. “Ich bin mir ziemlich sicher er hat euch von allem fern gehalten um zu verhindern, dass ihr euren Gefährten findet.”
 

“Was hat das damit zu tun..?”, “Zum einen kann er dadurch sicher gehen, dass ihr bei ihm bleibt. Außerdem könnt ihr diese Regel nur befolgen, wenn ihr ausschließlich auf euren Verstand hört und nicht auf euer Herz.” Ich sah auf die Wasseroberfläche. Er hatte Recht. Ich kann jetzt, da ich einen Gefährten habe fühlen und entscheide Dinge nicht mehr nur allein mit dem Kopf. Wenn mein Vater jemanden angreift, würde ich ihn nicht mehr nur blind zur Seite stehen. Besonders nicht wenn er im Unrecht wäre.
 

Ein bitteres Lächeln umspielte meine Lippen. “Und da ich jetzt in dieser Hinsicht nicht mehr für ihn von Nutzen bin, benutzt er mich einfach als Köder, um dich nach Frankreich zu holen…” Er nahm mich in den Arm, immer darauf achtend, meiner Verletzung fern zu bleiben. “Ich verstehe das einfach nicht. Du hast doch gesagt, dass meine Eltern Gefährten gewesen sein müssten. Wie kann er das dann so einfach tun..?”, “Ich war bereits weg, als Ann nach Frankreich ging. Ich habe keine Ahnung, ob sie es waren. Ich bin einfach davon ausgegangen.”
 

Es verging eine ganze Weile, bis er wieder anfing zu sprechen: “Sie wissen noch nicht, dass ich hier bin und erst Recht nicht, dass ich dich auf meiner Seite habe.”, “Du hast doch nicht etwa vor, weiter nach Frankreich zu reisen..?” Er lachte. “Wieso nicht? Könnte doch lustig werden. Außerdem wolltest du doch unbedingt deine Familie wiedersehen.” Ich schüttelte heftig den Kopf und befreite mich aus seinem Griff. “Das kann doch nicht dein Ernst sein? Du willst absichtlich in ihre Falle gehen? Bitte lass uns zusammen zurück nach Japan fahren!”
 

“Ich bin froh, dass du dir Sorgen um mich machst und ich danke dir auch für dieses Angebot, aber wir werden nach Frankreich gehen. Ich will mit deinem Wichtigtuer von Vater ein paar Worte wechseln.”
 


 

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dumdidum…
 

der zweite teil vom italien kap. nich so lang aber na ja. hoffe es hat gefallen, auch wenn es jetzt nich ganz so blutig war… XD hab jetzt die ganze zeit immer wieder ein und das selbe lied von muse gehört… so schön… hach… Ö__Ö
 

ab jetzt kanns vielleicht mal länger dauern mit hochladen… *hust* ich weiß zwar ein paar grundsätzliche sachen für den weiteren verlauf, aber na ja... auch das ende ist noch offen… ^.^’
 

bis zum nächsten und würde mich sehr über Kommis freuen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HikaruHoshi
2010-03-22T17:54:18+00:00 22.03.2010 18:54
wichtigtuer von Vater ... Hallo? Er ist der König! Er darf sich wichtig machen XD
Frederico ist ein Dummi! Wie kann er sich nur mit meinem Satoru anlegen? >___< Aber mich wundert es, dass immer nur Will was abbekommt und nie Satoru! Dabei kämpft er doch immer ^_____^

Wieder ein total schönes und gelungenes Kapitel!!!
Von:  Talyna
2009-10-23T18:10:39+00:00 23.10.2009 20:10
Gratulation für diese gelungen FF.
Ich habe sie nicht nur gelesen sondern regelrecht verschlungen ^^'
Den ganzen Tag habe ich am Bildschrim geklebt und bin eben hier angekommen. Jetzt muss ich wohl ein paar Tage mit Monitor am Kopf rumlaufen eh der Kleber nachlässt XD

Du hast nicht nur eine guten sondern auch ein sehr fesselnden Schreibstil. Und die Talyna ist schon seeeehr gespannt darauf wie die Story mit den Beiden weitergeht *auf und ab hüpf*

Liebe Grüße
Talyna
Von:  Uragirimono
2009-10-22T11:01:49+00:00 22.10.2009 13:01
OHHHH deine FF is voll toll !
du kannst nicht nur gut zeichnen sondern auch gut geschichten erzählen ! voll tollig !
William und Satoru sind wirklich süß zusammen .
mal sehen was noch so passiert im moment is ja so vieles angerissen aber nicht zuende erzählt worden z.B. was satoru ann james mit den legenden zutun haben ?!!!..... ^///^
is schön viel blut drinnen was es noch spannender macht *g* BLOOD!!!

lg nana
Von: abgemeldet
2009-10-20T16:58:34+00:00 20.10.2009 18:58
*schwär,*
ahh cih liebe deine FF!!!
*kreisch*
die sind einfach der hammer!
*schmuss*
ich liebe deinen schreib still! Er ist einfach fesselnd, ich finde du beschreibst es einfach soo gut, nicht zu sehr und nicht zu wenig einfach nur perfect...
du beschriebst ihre gefühle so toll, du bringst wirklich alles rein! Ich find es so toll wie du die gefühle von william beschreibst! Und wie die zwei sich näher kommen! einfahc geil!

(ich würd dir ja gern in allen kapiteln ein kommi schreiben aber..
*hust*
du weist ja... die fauelkrankheit ....
Von: abgemeldet
2009-10-11T18:58:02+00:00 11.10.2009 20:58
Ich fände es genauso wie William besser, wenn sie wieder zurück nach Japan reisen würden. Ich meine, sie müssen ja nicht unbedingt ihr derzeitiges Glück herausfordern, wer weiß was alles in Frankreich passieren wird?
Und was wird eigendlich aus James? Der ist ja gerade wegen den beiden dahin gereist und wenn sein Vater merkt das William zusammen mit Satoru aufgebrochen ist, dann....!
Die letzte Szene im Bad war wirklich total süß und es ist schön zu sehen wie die beiden sich immer näher kommen, vorallem was das letzte Kapitel anging...^///^
Ich bin schon unheimlich gespannt wie es weitergehen wird...

GLG _midnightkiss_
Von:  B2uty_C-Clown_Vixx
2009-09-24T16:00:48+00:00 24.09.2009 18:00
das kappi war echt Klasse
ist dia wirklich gut gelungen auch wenn nicht soviel blut war, war es doch cool
ich freu mich scho aufs nächste

gruz de Azu
Von:  nener
2009-09-22T18:30:02+00:00 22.09.2009 20:30
das kapietel ist sehr gut
und ich hatte mit meiner vermutung recht das will den man töten wollte ^^ aber das er es nicht gemacht hast ist auch gut ^^
und ich freue mich schön auf das negste kapitel ^^
Von:  erdbeerschen
2009-09-21T19:12:56+00:00 21.09.2009 21:12
=~= brrr!! das war ja ekelig!! aber echt genial, dadurch dass das so krass beschrieben ist, merkt man, dass das eben auch ne horrorgeschichte is (also horror wegen der vampire)!! ^^ find ich richtig klasse!

und -_- verdammt!! was les ich da?? das nächste braucht vll länger?? nein!! Ò^o wie gemein!! T_T ich will doch wissen, wies weitergeeeeeht!!
Von:  Fischi-san
2009-09-18T14:44:26+00:00 18.09.2009 16:44
*als kleine Pfütze über Boden fließ*
Das Kappi war einfach klasse! Auch wenn es etwas wenig Blut war war für das Kappi doch genau richtig viel vorhanden!^^
Und dann der Dialog im Bad....wie man vielleicht gemerkt hat: ich bin dahingeschmolzen! XD
Nein, ernst jetzt. Es war wunderschön geschrieben!
Hoffe du schreibst schnell weiter!
LG
Aki

Von: abgemeldet
2009-09-17T20:53:59+00:00 17.09.2009 22:53
OwO coolll..
ich liebe blutige szenen... auch wennst net viel war..
william muss aber noch lernen mit seiner kraft umzugehen.. sonst wäre er nicht verletzt worden und hätte es selbst geschaft frederico umzubringen..
hachh soo cutte im bad.. schmusiiii

wirklich tolles pitel^^
weiter so ..bin geschpannt wies weitergeht lol
glg miha


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