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Life without you

MattxMello
von

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Mistakes

Es wird immer unerträglicher ihn so leiden zu sehen. Seit zwei Tagen schläft und isst er nicht mehr. Er sieht inzwischen kränker als ich aus.
 

Mit müden Augen sehe ich ihn an, als ich gerade wieder von einem Alptraum aufwache. Er sitzt immer noch in verkrampfter Haltung neben der Couch, seine entzündeten Augen unentwegt auf mein Gesicht gerichtet. Er nimmt gerade seine Hand von meiner glühenden Stirn zurück.
 

„…Matt…?“, frage ich leise. Er hebt kaum merklich den Kopf.
 

„Hast du wieder geträumt…?“
 

Ich nicke stumm und versuche mich aufzusetzen.
 

„War es sehr schlimm?“, fährt er inzwischen fort.
 

Wieder antworte ich nur mit einem Nicken. Aber ich mache mir nicht Sorgen um die Träume… denn Matt sieht viel schlimmer aus. Er stiert an mir vorbei, da er vor Müdigkeit wahrscheinlich gar nicht mehr mitbekommt, wohin er seinen Blick lenkt. Ich streiche ihm über die Wange. Er zuckt zusammen und sieht mich an. Besorgt sehe ich ihm in die Augen. Seine müden, traurigen, überanstrengten Augen.
 

„…warum schläfst du nicht, Matt…?“ Er steht ruckartig auf.
 

„Ich kann nicht! Was ist, wenn ich einschlafe und es dir in der Zwischenzeit wieder schlechter geht und du mich vielleicht nicht mehr rechtzeitig-“
 

Ich setze mich weiter auf und lege einen meiner Finger auf seine spröden Lippen, um ihn davon abzuhalten weiterzureden. Ich mache mir wirklich ernsthaft Sorgen um ihn. Keine Ahnung, wann er das letzte Mal etwas gegessen oder getrunken hat. Wenn das so weiter geht…
 

„…jetzt denk doch mal bitte einen Moment lang an dich und mach dir keine Sorgen mehr um mich…“
 

Es macht mich traurig dass er die Hilferufe seines eigenes Körpers ignoriert und nur darauf wartet, dass ich ihm sage dass ich Hilfe brauche. Er sieht mich relativ enttäuscht über meine Aussage an. Dann umfasst er mein Handgelenk und schiebt meine Hand von seinem Mund weg.
 

„Mello, ich kann nicht schlafen wenn ich weiß, dass es dir nicht gut geht.“
 

Ich lasse meine Hand sinken und sehe auf den Boden um nachzudenken. Nach einer Weile sehe ich wieder in seine Augen, die er inzwischen aber schon wieder auf einen unsichtbaren Punkt vor der Couch geheftet hat.
 

„…und wenn du dich mit auf die Couch legst…? Dann kann ich dich sofort wecken, falls irgendwas ist… und vielleicht bekomme ich dann auch keine Alpträume mehr…“
 

Außerdem muss ich meinen Plan in die Tat umsetzen. Auch wenn es sehr wehtun wird… uns beiden. Doch ich weiß, dass es nicht gut für ihn ist, wenn er weiterhin bei mir bleibt.
 

Wieder sehe ich ihn an. Er scheint kurz nachzudenken und nickt dann zustimmend. Sekunden später liegen wir aufeinander auf der Couch. Ich auf ihm. Er hat eisige Haut und zittert auch ab und zu. Warum zieht er sich nicht endlich was an…? Will er krank werden?
 

Plötzlich beginnt er wieder zu reden und reißt mich somit aus meinen Gedanken.
 

„Wovon hast du eigentlich geträumt?“
 

Mist, ich hatte gehofft er fängt von einem anderen Thema an. Aber irgendwie werde ich meinen Plan schon noch ausführen können. Also antworte ich ganz normal und ehrlich auf seine Frage.
 

„Ich… hab mein Versprechen im Traum gebrochen… und um ehrlich zu sein glaube ich auch, dass ich es in Echt nicht halten kann…“
 

„Mello, du wirst nicht sterben.“
 

Okay, vielleicht sollte ich anfangen ihn zu provozieren. Ich glaube in Wut geht man schneller auseinander als in Trauer. Ich sehe ihn an.
 

„Woher willst du das wissen, Matt? Warum hast du mich dazu gezwungen ein Versprechen einzugehen, dass ich sowieso nicht halten kann? Du weißt, dass meine Überlebenschancen bei Fieber und diesen Verletzungen mikroskopisch klein sind. Also, warum machst du dir überhaupt die Mühe?“
 

Er lächelt übermüdet und streicht mir über die Wange.
 

„Weil ich dich immer noch liebe und dich nicht einfach sterben lassen kann, ohne vorher alles versucht zu haben…“
 

Mir wird kalt und ich muss unterdrücken, nicht sofort mit Heulen anzufangen. Warum muss ich ihm ausgerechnet auf diese Art und Weise weh tun, um ihn zum Gehen zu bewegen? Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich lege meinen Kopf wieder auf seinem Oberkörper ab und atme geräuschvoll aus, ohne eine Antwort auf „Ich liebe dich“ zu geben.
 

Ich weiß, dass ihm das auch nicht entgangen ist. Er zieht die Brauen ein wenig zusammen und beginnt wieder zu reden.
 

„Mello?“
 

„…hm?“
 

„Liebst du mich noch?“
 

Ich zucke etwas zusammen, da er sonst eigentlich nie so direkt ist.
 

Ich weiß nicht wie ich es ihm sagen soll. Ja… natürlich liebe ich ihn, aber ich möchte dass er geht. Stotternd versuche ich ihm beizubringen, was ich schon seit Stunden in mich hineinfresse.
 

„I-Ich…“
 

Ich kann hören, wie sein Herz schlägt. Dass es wie verrückt in einer ungeheuren Geschwindigkeit das Blut durch seine Adern pumpt. Seine Haut wird warm. Fast heiß. Er zittert.
 

„Was ist?“
 

Auch seine Stimme. Fuck, sag jetzt bloß nichts falsches, Mihael. Aber mein Mund sprudelt einfach weiter irgendwas raus, bevor ich weiter darüber nachdenken kann.
 

„I-Ich weiß nicht, ob ich-“
 

Er setzt sich auf. Auch ich versuche schnellstmöglich von ihm runterzukommen und rutsche an den gegenüberliegenden Rand des Sofas. Ich kann ihn nicht ansehen. Ich traue mich einfach nicht. Doch aus den Augenwinkeln erkenne ich, dass seine Augen weit aufgerissen sind und er Angstschweiß auf der Stirn hat.
 

„Mello, liebst du mich noch?!“
 

Seine Stimme ist laut und präsent und durchdringt meinen gesamten Kopf. Genau das Falsche, wenn man versuchen muss seine Gedanken zu ordnen. Schließlich schaffe ich es wieder mich einigermaßen zu fassen und denke nach. Wenn ich jetzt mit „ja“ antworte wird er bleiben. Aber muss ich ihm wirklich so wehtun, dass er versteht, dass es besser für ihn ist wenn er geht…? Ich darf nicht zu lange warten.
 

Kurz sehe ich ihn an, lasse den Kopf dann wieder sinken und schüttle ihn als Antwort.
 

Es wird absolut still.
 

Ich kann die Uhr in der Küche ticken hören, und das, obwohl wir im Wohnzimmer sind. Er starrt mich an. Mit einem vorwurfsvollen, verletzen und vor allem fragenden Blick. Als ich nach einer Weile immer noch nicht darauf reagiert hab, senkt er den Kopf und schluchzt leise. Ich sehe doch zu ihm. Er weint. Ich zucke zusammen. Er weint nicht oft. Und wenn, dann ist er echt verzweifelt.
 

Ich Idiot…
 

Als er wieder aufsieht, schaue ich schnell wieder weg und versuche möglichst unberührt auszusehen, obwohl ich innerlich schon lange mitweine.
 

„Warum, Mello…?“ , fragt er mit brüchiger Stimme.
 

Ich drehe meinen Kopf endgültig von ihm weg um im Stillen gegen ein paar Tränen anzukämpfen. Wenn ich jetzt nicht weiterspiele, stürze ich ihn in ein unverzeihliches Unglück. Ich höre ihn wieder einige Male schluchzen, bevor er weiter redet.
 

„Wie lange…? Wie lange denkst du schon so?“
 

Seine Stimme klingt immer verzweifelter. Ich versuche meine „Rolle“ weiter überzeigend weiterzuspielen und starre in die Luft vor mir, ohne zu antworten.
 

‚Bitte geh endlich… sonst muss ich dir noch mehr wehtun…‘ flehe ich ihn in Gedanken an. Doch wieder redet er.
 

„Mello, gib mir einen Grund. Dann werde ich gehen und dich in Ruhe lassen, aber gib mir wenigstens einen Grund…“
 

Innerlich atme ich tief durch und sehe ihn dann an.
 

„Ich habe lange nachgedacht und glaube, dass es besser für uns beide ist, wenn wir getrennte Wege gehen.“
 

Es ist die Wahrheit. Ich will ihm einfach nicht mehr zur Last fallen.
 

Lange sehe ich ihn sein Gesicht, welches zunehmend einen wütenden Ausdruck annimmt, und sich mit den Tränen vermischt. Er steht auf. Wischt notdürftig seine Tränen weg.
 

„Okay, dann kannst du ja jetzt in Ruhe dein Versprechen brechen. Schon wieder.“
 

„Matt-“
 

Ich versuche ihm noch mal alles zu erklären, doch er fällt mir ins Wort.
 

„Ich gehe.“
 

Er verlässt das Wohnzimmer. Ich sehe ihm nach, aber sage nicht mehr. Was würde es mir nützen? Er würde mir nicht zuhören. Schweigend sehe ich auf den Boden. Mir ist schlecht. Schlecht vor Angst. Er wird gehen. Diesmal hab ich es endgültig versaut.
 

Plan gelungen.

Beziehung zerstört…
 

Meine Augen werden feucht, als ich höre wie er im Flur auf die Haustür zugeht. Es knallt laut, als er sie nach dem Verlassen der Wohnung schließt. Ich zucke bei dem Geräusch zusammen.
 

Die erste heiße Träne bahnt sich den Weg über meine linke Wange. Über die offenen Brandwunden. Ich kann ein lautes Aufschluchzen nicht unterdrücken und vergrabe mein Gesicht in den Händen. Mein ganzer Körper beginnt zu zittern und meine Stimme überschlägt sich andauernd, weil ich so sehr schluchze.
 

Nach einigen Minuten stehe ich auf und humple zur Tür. Vielleicht ist er ja gar nicht weg. Vielleicht sitzt er vor der Tür und weint, genau wie ich. In einem Anflug von Verzweiflung reiße ich die Haustür auf. Vor mir:
 

Leere und Dunkelheit.
 

Die Straßenlaterne neben meinem Apartment flackert.
 

Kein Matt. Niemand.
 

Zitternd vor Kälte sehe ich mich um.
 

„M-Matt…?“
 

Keine Antwort. Meine Beine können mich nicht länger tragen und ich breche zusammen. Verzweifelt weine ich wieder los. Was hab ich nur getan?? Ich kralle meine Hände in meine blonden Haare, reiße sie mir beinah aus. Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, wenn ich bei der Explosion gestorben wäre. Das hier wird er mir nie verzeihen. Niemals. Die Tränen tropfen in meinen Schoß, als ob es niemals mehr ein Ende nehmen würde. Dieser Schmerz. Diese Angst. Einfach alles.
 

Und der einzige, dem ich jemals vertraut habe ist auch weg. Hat mein Leben überhaupt noch einen Sinn? Wozu habe ich überhaupt gelebt? Meine Eltern sind gestorben, im Waisenhaus habe ich nur wieder einen Sinn für mein Leben in L gefunden. Ich wollte sein Nachfolger werden. Doch nicht einmal dafür reicht mein Verstand aus. Ich bin zu dumm dafür. Near war schon immer besser als ich. Ironisch verzerrt sich mein Mund zu einem Lächeln. Near IST besser als ich. Also, wozu lebe ich überhaupt? Mit dem Kämpfen um Ls Nachfolge habe ich mir einen Sinn fürs Leben erschaffen. Aber jetzt…
 

Wofür lebe ich jetzt noch?
 

Ich hebe meinen Blick und starre in den Himmel. Es ist eine sternenklare Nacht und eiskalt. Der Schmerz wird sekündlich stärker. Bisher hatte ich ihn verdrängt, doch jetzt spüre ich wieder alles ganz deutlich. Wie jedes Stück verbrannte Haut wehtut.
 

Zitternd schlinge ich die Arme um meinen Körper, als ich plötzlich etwas Nasses, Warmes spüre. Mein Blick wandert nach unten, synchron dazu nehme ich meine Arme wieder von meinem Unterkörper weg. Blut. An meinem gesamten Unterarm. Ich zucke zusammen. Meine Wunden sind wieder aufgeplatzt. Panisch versuche ich aufzustehen.
 

Meine Beine sind jedoch inzwischen in eine fast vollkommene Starre wegen der Kälte und dem langen Sitzen verfallen. Ich ziehe mich am Türrahmen zurück auf die Beine und versuche in die Wohnung zurück zu gehen. Nach ein paar Schritten stolpere ich und stoße mich an einer anderen Wand. Ich falle und lande hart auf dem Marmorboden. Es tut unglaublich weh.
 

„Ah…!! Verdammt…!“
 

Stöhnend rolle ich mich zusammen und halte meine Hand an die Seite. Es blutet immer stärker. Die Angst kriecht mir den Nacken hinauf. Hektisch sehe ich mich um. Meine Sicht ist etwas verschwommen, doch schließlich entdecke ich mein Handy auf dem Tisch in der Küche.
 

Erneut versuche ich mich aufzurichten. Es klappt nicht. Ich fühle mich an meine Vergangenheit erinnert. Als Rod mich immer und immer wieder trat, solange, bis ich wieder auf dem Boden lag. Solange, bis ich bewusstlos und blutend vor ihm lag. Aber Rod ist tot. Das einzige was mich jetzt noch aufhält ist mein schwacher Körper. Niemand tritt mich.
 

Ein paar Mal atme ich tief durch und schließe letztendlich die Augen. Als ich sie wieder öffne habe ich das Gefühl etwas mehr Kraft zu haben. Ich versuche langsam aufzustehen. Es dauert viel länger als sonst, doch schließlich stehe ich. Mit Schweiß auf der Stirn sehe ich zum Küchetisch auf dem mein Handy liegt. Langsam humple ich zum Tisch und greife danach. Mit blutverschmierten Händen tippe ich die Nummer ein.
 

Mir ist schwindelig. Das Blut tropft auf den Boden. Ich presse eine Hand auf die offene Wunde, während ich mir das Handy schließlich ans Ohr halte. Es tutet. Sehr lange. Hat er sein Handy überhaupt dabei?
 

Stöhnend vor Schmerz stütze ich mich an der Tischkante ab. Meine Beine zittern. Schließlich nimmt er ab.
 

„Was ist denn?“ Er klingt genervt und wütend.
 

„Ich dachte du findest es besser, wenn wir getrennte Wege gehen.“
 

Meine Hand rutscht ab und ich falle fast wieder. Als ich antworte fällt mir auf, dass ich vollkommen außer Atem bin.
 

„…M-Matt, bitte-“
 

„Mello, ich werde nicht zurückkommen.“ fällt er mir ins Wort.
 

Wieder rinnen einige Tränen über meine Wange. Ich weiß, ich hab Mist gebaut, aber will er mich jetzt einfach sterben lassen? Das Blut rinnt meinen Körper hinunter. Alles um mich herum dreht sich. Ab und zu wird es schwarz.
 

„Aber… ich-“
 

„Mello, findest du das nicht kindisch von dir? Mir erst zu sagen, dass du mich nicht mehr liebst und dann plötzlich anzurufen, als ob ich dir wieder etwas bedeute? Ich bitte dich…“
 

Schwerfällig schleppe ich mich ins Wohnzimmer, als er diese Sätze sagt. Jedes einzelne abweisende Wort bohrt sich in mein Herz. Ich kann nicht aufhören zu weinen.
 

„Matt, k-komm bitte zurück, ich… Ah!“
 

Ich rutsche auf einer Zeitschrift aus und schlage erneut auf dem Boden auf. Das Handy schlittert etwas von mir weg. Eine Weile ist Ruhe. Mein Schädel tut höllisch weh. Ich sehe zum Handy. Hat er aufgelegt? Plötzlich höre ich wieder seine Stimme.
 

„Ich bin gleich da.“
 

Ich keuche. Der Schmerz steigert sich wieder sekündlich.
 

„Beeil dich… bitte…“
 

„Mach ich. Versprochen.“
 

Er legt auf. In regelmäßigen Abständen ertönt wieder das Tuten. Ich drehe mich schwerfällig auf den Rücken und starre die Decke an. Mein Atem wird immer flacher. Es ist so dunkel hier drin. Ich kann spüren wie meine Adern pulsieren. Wie das Blut durch sie gepumpt wird. Ich blute immer noch.
 

Ich drehe meinen Kopf in alle Richtungen um nach irgendeiner Form von Hilfe zu suchen. Der Sanitätskasten steht immer noch neben dem Sofa. Langsam ziehe ich mich auf dem Boden vorwärts, bis ich ihn zu mir ziehen kann. Unter extremen Schmerzen setze ich mich auf. Zum Glück sind noch ein paar saubere Verbände übrig. Ein Druckverband sollte wohl genügen um die Blutung zu stoppen. Nach ein paar Minuten ist es geschafft.
 

Ich sehe mich um. Überall auf dem Boden ist Blut. Meine Hände zittern. Mir ist kalt. Und die Schmerzen kommen mir unerträglich vor, obwohl es kein Vergleich zu denen ist, die ich kurz nach der Explosion hatte. Doch irgendwie ist mir das gerade egal.
 

Matt kommt zurück.
 

Er kommt wieder hierher.
 

Zu mir… obwohl ich ihn weggeschickt habe. Ich musste nicht einmal lange betteln. Er kommt zurück zu mir. Ich muss ein wenig lächeln. Unglaublich.
 

Doch… wie wird er reagieren? Wie soll ich ihm mein Handeln von vorhin erklären? Unsicherheit kommt in mir auf. Aber ich will ihn trotzdem sehen. Um Kraft zu sparen lege ich mich wieder auf den Boden und schließe die Augen. Er ist bald da.
 

***
 

Ein all zu bekanntes Geräusch weckt mich wieder. Die Tür wird geöffnet. Ich versuche mich aufzusetzen. Doch es ist schier unmöglich. Mein Körper ist mal wieder in eine vollkommene Starre verfallen. Und der Druckverband macht seinem Name alle Ehre. Mein gesamter Unterkörper fühlt sich zerquetscht vor Druck an. Ich sehe einen Schatten im Flur.
 

Er ist es.
 

Schließlich kann ich durch den Türrahmen etwas von ihm sehen. Er sieht das Blut auf dem Boden, sieht geschockt aus. Dann schaut er in meine Richtung, entdeckt mich auf dem Boden. Als er mir direkt in die Augen sieht, kann ich dem Blick nicht mehr standhalten und weiche aus.
 

Er kommt näher. Umfasst meinen Arm und zieht mich auf die Beine. Er fasst mich an. Er hilft mir. Ich kann es im ersten Moment kaum fassen. Nachdem ich ihm so weh getan habe? Er hebt mich hoch und legt mich auf dem Sofa wieder ab. Endlich habe ich genug Mut um ihn wieder ansehen zu können. Ich muss ihm die Wahrheit sagen.
 

„Matt, ich-“
 

„Sag mir bitte die Wahrheit, Mello. Warum hast du vorhin wirklich mit mir Schluss gemacht? Du hast mir mit deinem Anruf vorhin doch bewiesen, dass dein genannter Grund völliger Schwachsinn war. Also, warum hast du mich angelogen?“
 

Beschämt schweigend sehe ich auf den Boden. Sind meine Pläne wirklich immer so durchschaubar? Oder war der Anruf mein Fehler…? Doch Matt weiß schon was ich denke. Er weiß es immer.
 

Er fährt sich durch sein rotes Haar und seufzt.
 

„Denkst du immer noch, dass du mir nur eine Last bist?“
 

Ich zucke ertappt zusammen. Er fährt fort, als er sich dadurch bestätigt fühlt.
 

„Und deswegen hast du Schluss gemacht? Mello, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mir keine Last bist? Ich helfe dir, weil ich dich liebe. Außerdem hast du ja gemerkt, dass du auch dir damit schadest… Das Fieber ist wieder gestiegen, oder?“
 

Ich nicke und sehe auf die Blutspur die sich durch die halbe Wohnung zieht.
 

„…als es wieder schlimmer wurde, hab ich versucht es zu ignorieren… aber als dann die Schmerzen zurückkamen und die Wunder am Unterkörper wieder aufgeplatzt ist, hab ich dich angerufen, weil ich nicht wusste was ich hätte sonst tun sollen…“
 

In ein Krankenhaus kann ich ja nicht. Ich werde gesucht. Matt redet inzwischen weiter auf mich ein.
 

„Warum hast du überhaupt erst gedacht, dass du mir eine Last bist? Ich meine, ich hab dir doch schon oft genug gesagt-“
 

Ich muss ein wenig lächeln. Voller Ironie. Er muss sich mal wieder im Spiegel anschauen. Diese Augenringe werden fast denen von L gerecht.
 

„…Matt, wegen mir hast du volle zwei Tage kein Auge zugetan. Man konnte dir deutlich ansehen, dass du wegen mir nicht zur Ruhe kommst… Deswegen dachte ich, wenn du etwas Abstand von mir bekämst und denkst ich liebe dich nicht mehr…“
 

Er klatscht sich mit der Hand auf die Stirn als ob ich gerade behauptet hätte 2+2 ergäbe 6.
 

„Und du meinst ernsthaft, es geht mir besser, wenn ich denke, dass du mich nicht mehr liebst und mich loshaben willst? Mello, du solltest zu Ende denken, bevor du mir solche Lügen auftischst.“
 

Ich sehe ihn an.
 

„Ich bin froh, dass ich nicht zu Ende gedacht hab, sonst wärst du jetzt nicht hier… Es tut mir leid, ich hätte dich nicht anlügen sollen…“
 

Er sieht mich lange an, als ob ihm eine Frage auf der Zunge brennt. Ich sehe zurück und warte. Etwas nervös fragt er endlich.
 

„Liebst du mich noch?“
 

Ich muss lächeln.
 

„Ja.“
 

Auch sein Mund verzieht sich zu einem wunderschönen Lächeln.
 

„Aber…“ beginnt er noch einmal. Erschrocken sehe ich ihn wieder an. Was jetzt? Er beendet seinen Satz:
 

„…ich wäre dir doch ganz dankbar, wenn du mich mit auf der Couch schlafen lässt.“
 

Erleichtert atme ich aus und muss etwas lachen, bevor ich ihm Platz mache, damit er sich neben mir auf der Couch ausruhen kann. Vielleicht wird ja doch alles besser, wenn wir diese Phase endlich überstanden haben und alles wieder bergauf geht. Und bis dahin halten wir zusammen.
 

~Kapitel 10 - Ende~

o__o Wow, diesmal musstet ihr noch länger als 3 Monate warten. Gah, ich fühle mich ganz ehrlich schäbig wenn ich euch immer so lang warten lassen muss. =__= Aber ich komm einfach nicht so oft zum Schreiben. >__<" Die scheiß Schule nimmt mich total in Anspruch. Aber als nächstes dürft ihr euch auf ein Adult-Kapi freuen. xD *muahaha* Dieses Kapi hier fand ich nämlich ziemlich langweilig, ich hab mich beim Schreiben förmlich durchgequält. Ich hoffe das merkt man dem Schreibstil nicht so sehr an. ^^°°

Ansonsten: Lasst mir ein Feedback da und bis zum nächsten Kapi. ^^
 

P.S. Wer von euch geht auf die LBM? ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Season
2010-02-27T13:50:44+00:00 27.02.2010 14:50
wow, ich denke das war das beste kapitel von allen <3
ich liebe deinen schreibstil einfach und genauso liebe ich diese story!
du beschreibst es so gut und bringst die ganzen gefühle auch so genial rüber~ <3

PS: jahh, ich geh zur LBM als matt! <3
Von:  Ligeia
2010-01-23T14:17:31+00:00 23.01.2010 15:17
Verzeih die lange dauer Q__Q
Wie immer ein tolliges kapitel *tränen wegwisch*
Ich liebe weinende Mattys C:
Und das nächste Adult *rawr*
Kleines versautes Misu

Ich freu mich ganz doll auf meeeeaaah
<3 Emi
Von:  HeavenCat
2010-01-13T00:02:47+00:00 13.01.2010 01:02
oah egal wie lange man wartet es lohnt sich. langsma hasse ich dich dafür, dass du sowas trauriges schreibt aber es so fesselnd machst dass man es einfach zu ende lesen MUSS. ich finde dadurch wirkst du auf mich etwas sadistsich xD nein spaß beiseite, die ff ist einfach toll. ^^


Von:  Terri
2010-01-09T18:51:06+00:00 09.01.2010 19:51
Na hoi, da ist es ja, das neue Kap! ^^
Also ich muss sagen diesmal hast du sogar mich umgehauen Oo
Man konnte Mellos Verzweiflung bis in die kleine Faser des Körpers spüren und ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl es würde sich wirklich abspieln, so genau hast du es beschrieben, wirklich tolle Arbeit hast du da geleistet.
" Meine Eltern sind gestorben, im Waisenhaus habe ich nur wieder einen Sinn für mein Leben in L gefunden. Ich wollte sein Nachfolger werden. Doch nicht einmal dafür reicht mein Verstand aus."
Nicht einmal dafür? Oo .... das klingt als wäre es was jeder mal so lässig schafft xD'
Aber hey, ein super Kap x3

Von: abgemeldet
2010-01-06T20:52:25+00:00 06.01.2010 21:52
Alsooooo

1. Ah, ein wunderbares Kapi, cih liebe verzweifelte Mellos und vor allem weinende Matts. xD Ich hab erstmal 'watch me bleed' angeschmissen um dir wunderbare Stimmung zu unterstreichen.
2. Ein klines Mank9o wäre vielleicht, dass wir zum einen jetzt genau da sind, wo wir am Anfang des Kapis waren, mal davon abgesehen, dass jetzt alle ein wenig glücklicher sind ;) und ich den Anruf etwas...naja, vielleicht etwas zu kindisch fand...ich meine das war ein wenig unlogisch, dann 'gleich' wieder anzurufen und zu betteln, dass Matt zurückkommt. Die Wortwahl war glaub ich das, was das verursacht hat.
Aber ansonsten einfach nur schön zu lesen.
3. Menno ein Adult-Kapi -.-....Nicht, dass ich was gegen lemon hätte, ich habe nur leider keinen Zugriff darauf, also erbitte ich eine entschärfte Version. ^o^
4. Macht nichts, mit der Wartezeit, es ist zwar immer etwas kompliziert in die Handlung zurückzufinden, aber ich bin da selbst nicht besser.
5. Ouh, ich bin auch auf der LBM ;D
Von:  Suse
2010-01-06T18:45:20+00:00 06.01.2010 19:45
O____O *erstmal wieder luftholt* Das...war...wow!
Ich hab zwischendurch echt die Luft angehalten! Du hast Mello ZUstand wirklich aufs kleinste Detail wunderbar beschrieben und man konnte sich richtig in ihn reinversetzen.
.__. ...jetzt hab ich Seitenstechen, weil ich so unregelmäßig geatmet hab.

Ich finde dein Schreibstil wird wirklich von Kapitel zu Kapitel besser. ^^ Ich mag es, wie du in deine Drama-Kapitel diesen "Mitfühl-Effekt" reinbringst, sodass sich eigentlich jeder, der das Kapi liest so fühlt, als würde er direkt daneben stehen,Wirklich supär~! >//<

ABER (O___O!) ich hab einen Rechtschreibfehler gefunden... .___. ...du hast einmal "Wunder" anstatt "Wunde" geschrieben. ^^°Aber sonst alles supi.

Hab dich lieb. <3

P.S.: Ich, ich, ich geh zur Buchmesse! xD


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