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Anata wo sagashite iru - Search for you

Manchmal erkennt man das Ziel erst während der Reise.
von

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Yakusoku - Versprechen

Hey Leute...~

Ich fasse es kaum, aber nach über einem halben Jahr habe ich ein neues Kapitel. Es ist so lange, weil ich euch noch ein paar wichtige Szenen aus den vorangegangenen Kapitel dazugegeben habe. ^^

Ich bitte euch, sie aufmerksam zu lesen, weil ich dieses Kapitel sonst vielleicht nicht ganz versteht... weil ja alles schon so lange her ist... *sfz*

Wie auch immer. ^^"

Ich wünsche euch viel Spaß!!!
 

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„Ich verstehe… ich bedeute dir nichts. Weißt du eigentlich, was das für mich heißt? Du hast gelogen. All die Jahre, in denen du vorgegeben hast, mich zu lieben… sie waren alle gelogen. Keinen Moment ging es um mich. Ich war nie wichtig. Niemand war wichtig. Es ging immer nur um dich und meine Mutter. Du bist ein Lügner und du hast aufgegeben, nach Hinata zu suchen! Du bist nicht mehr mein Vater und du bist auch nicht Naruto Uzumaki! Ich hasse dich! Ich hasse dich aus tiefstem Herzen und ich wünschte, du wärst Hinata suchen gegangen! Dann wärst du nicht hier und ich müsste nicht andauernd darüber nachdenken, wieso du nie lachst und wie ich dir helfen könnte, und wieso… wieso du… wieso du mich nicht liebst. Ich hasse dich!!“
 

~
 

Masaru nickte knapp.

„Dann los. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ach ja… wohin geht’s überhaupt?“

„Wellenreich.“, antworteten Shizuka und Sumiaki synchron. Verblüfft sah die junge Uzumaki den Nara an. Er grinste bloß.

„Ich habe gute Ohren, Shizuka. So leise kann Tsunade gar nicht reden.“

Masaru schüttelte leicht den Kopf.

„Weiter weg geht’s ja gar nicht mehr. Na dann los, würde ich mal sagen.“
 

Die drei nickten sich noch einmal entschlossen zu und verschwanden anschließend gleichzeitig in der Dunkelheit.
 

~
 

Kiba sah Hideki und Akamaru nachdenklich nach. Dann las er ein weiteres Mal den Brief und schließlich ertappte er sich bei einem schwachen Lächeln. Sofort ließ er es verschwinden.

Doch das Gefühl der Wut wollte sich trotzdem nicht einstellen. Natürlich, begeistert war er nicht… aber er konnte die Drei verstehen. Er konnte Shizuka verstehen und auch, weshalb die Jungs mitgegangen waren.

„Teamarbeit… bestanden.“, murmelte er gedankenverloren.

Aber sie konnten Hinata nicht finden. Es war schlichtweg unmöglich, sie war nun einmal tot. Shizuka würde es einsehen müssen, das war unausweichlich. Doch ihre schier grenzenlose Überzeugung beeindruckte ihn in gewisser Weise. Sie gab sich nicht so einfach mit unbewiesenen Dingen zufrieden und sie machte so lange weiter, bis sie ein Ergebnis hatte, eine Lösung oder einfach nur eine Antwort.

Und… wer wusste es schon… vielleicht fand sie sogar eine. Irgendeine, und die quälende Ungewissheit über Hinatas Verbleib würde ein Ende haben. Ein für alle Mal.
 

„Viel Glück, Team Sechs.“
 

Dann folgte er Sakura und Sasuke zu Tsunade. Sie mussten beraten, wie sie bei der Suche vorgehen würden.
 

~
 

Naruto kniete noch immer vor dem Grab. Wohin hätte er auch gehen sollen?

Shizuka hätte ihn nicht sehen wollen und ihre Abneigung wollte er sich gestern nicht mehr antun. Nein, er hatte sie sich nicht antun können.

Und so war er sitzen geblieben. Irgendwann hatte es zu regnen aufgehört, doch er hatte es nur am Rande mitbekommen.

War doch egal.

Sanft wiegten die Blüten der Blumen im Wind und Naruto lächelte leicht.
 

Überrascht zuckte er zusammen, als er hinter sich Schritte vernahm. Er wandte leicht den Kopf nach hinten und erstarrte.

„Du…?“, brachte er hervor. Sein Gegenüber antwortete nicht sofort, sondern musterte ihn nur eindringlich.

„Hokage-sama will dich sehen. Es hat oberste Priorität und unterliegt der Geheimhaltung. Ich habe mich freiwillig gemeldet, dich zu ihr zu bringen.“

Naruto lachte kalt auf.

„Als ob ich nicht selbst zu ihr gehen könnte, wenn sie mich rufen lässt.“, sagte er säuerlich.

„Sie ist nicht überzeugt davon. Niemand ist überzeugt, Naruto.“, kam die knappe Antwort.

„Jaja… sag ihr, ich komme gleich…“, murmelte er und er richtete seinen Blick wieder auf den Grabstein. Ein paar Minuten vergingen schweigend. Naruto hatte gehofft, der Neunankömmling würde verschwinden, doch dem war nicht so.

Naruto versuchte, die Präsenz zu ignorieren. Hier würde er sich nicht mit seinem Leben auseinandersetzen. Hier zählten nur Hinata und Hikaru.

„Ich werde ihr nichts ausrichten. Du wirst widerstandslos mitkommen.“, erhob sein Gegenüber erneut das Wort. Es klang äußerst distanziert.

Naruto fuhr wütend herum.

„Und wenn ich mich weigere? Du hast mir nichts zu sagen und ich habe das Recht, hier zu sein!“, zischte er. Er konnte sich anlegen, mit wem er wollte. Er hatte nichts zu verlieren. Die Antwort kam nicht minder zornig.

„Das Recht hast du, aber das Verständnis ist schon lange verschwunden. Sieh dich doch an. Du bist ein Häufchen Elend, nicht mehr und nicht weniger. Ich hätte nie gedacht, dass du mich jemals so enttäuschen würdest. Wenn du dich nur so sehen könntest, wie wir es tun…“

Naruto rappelte sich auf. Seine Gelenke brannten wie die Hölle, doch es störte ihn nicht. Er hatte ja gewusst was dabei herauskommen würde, wenn er eine ganze Nacht im Regen bei Hinata verbrachte. Es war alle Schmerzen wert.

„Dann bringen wir es mal hinter uns, nicht wahr? Vielleicht gibt sie mir wieder eine Mission… ich könnte eine vertragen.“, murmelte er geistesabwesend und wollte an dem Shinobi vorbeigehen, als dieser ihn unerwartet heftig zurückstieß.

„Du Versager. Und ich habe dich vor Jahren noch bewundert! Ich habe dich verehrt, du warst mein Vorbild! Ich werde nicht zulassen, dass du weiter bei lebendigem Leib verreckst. Hanabi hat mir alles erzählt, ich weiß, dass Shizuka von Hinata erfahren hat! Sie hat dich vor Hiashi verteidigt wie eine wilde Bestie! Das hätte sie nicht tun dürfen, das war vergeudete Energie! Aber weißt du was? Sie weiß wie verzweifelt du bist, nur bist du zu blind, um das zu begreifen! Und jetzt… jetzt ist sie weg.“

Naruto sah ihn verwirrt an. Was ging den hier ab?

„Wer ist weg?“, fragte er. Ein spöttisches Lachen kam als Antwort.

„Wer wohl? Shizuka natürlich. Gestern Abend hat sie zusammen mit Uchiha Masaru und Nara Sumiaki das Dorf verlassen. Dreimal darfst du raten, weshalb. Und jetzt schaff ich dich zu Tsunade.“
 

Naruto war wie vor den Kopf gestoßen. Als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Die Außenwelt verschwand für einen kurzen Moment. Shizuka war… weg? Widerstandslos ließ er zu, dass sich ihm der Shinobi näherte und ihn unter den Armen packte.

„Bereit?“, wurde er kalt gefragt, doch er war nicht fähig, eine Antwort zu geben. Sein Herz raste. Er spürte, dass er erzitterte. War das etwa Angst?

„Shizuka ist… weg?“, fragte er und in seiner Stimme schwang ein Hauch von Panik mit. Es kam keine Antwort, nur dieser Blick, der Narutos Wut auslöste. Im Bruchteil eines Momentes hatte er den Shinobi am Kragen gepackt.

„ANTWORTE!!!“, schrie er ihn an und es war ihm egal, dass sie sich auf einem Friedhof befanden. Shizuka war weg. Mit einem Ruck befreite sich der Ninja von ihm.

„JA, VERDAMMT! SIE IST WEG, WEIL SIE HINATA SUCHT! WEIL DU IHR DEINE FLAUSEN IN DEN KOPF GESETZT HAST! SIE SCHWEBT IN LEBENSGEFAHR!! DU WEISST, WIE ES DA DRAUSSEN IST!! SIE KANN STERBEN, NARUTO! SIE KANN STERBEN UND DANN WIRST DU WIRKLICH ALLEINE SEIN!!“, bekam er als wütende Antwort ins Gesicht gebrüllt. Er erstarrte.
 

Und dann begriff er. Er begriff, was die Worte bedeuteten und vor seinem geistigen Auge lief ein Film ab, ganz so als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Der traurige Film der vergangenen Jahre. Er sah sich selbst vor dem Grabstein knien, immer wieder. Er sah sich auf lebensgefährlichen Missionen, er sah sich wie leblos im Bett liegen und die Decke anstarren. Er sah seine Tränen. Gott… es war wahr! Was hatte er bloß für ein Leben geführt? Was war nur aus ihm geworden?

Naruto war entsetzt. Ehrlich entsetzt und dieses Gefühl war so ungewohnt für ihn. Er war keine Emotionen gewohnt… gar nichts. Und das versetzte ihm erneut einen ungewohnt heftigen Stich im Herzen.

Und dann Shizukas Lächeln. Noch niemals hatte er es so genau betrachtet und noch niemals hatte er es so zu schätzen gewusst, wie in dem Moment in dem er sah, wie er auf sie gewirkt haben musste.

Sie war immer da gewesen und sie hatte jede seiner Launen ertragen und über sich ergehen lassen. Das hatte sie nicht verdient gehabt.
 

Es war ein grauenhaftes Erwachen und der Schmerz fuhr ihm in alle Glieder. Die Angst und die Reue überschwappt ihn und drohte ihn zu ersticken.

„Was hab ich getan…?“, flüsterte er fassungslos.

„Das frage ich mich auch.“, kam die Antwort des Shinobi, doch sie klang nun deutlich freundlicher, „Kommst du jetzt freiwillig mit?“

Naruto sah ihn an. Er sah ihn richtig an und er begriff, wer hier vor ihm stand. Er begriff, wie viel sich verändert hatte. Er hatte es gewusst, keine Frage…

Aber es gab einen Unterschied zwischen Wissen und Begreifen.
 

Er war so lange eine lebende Leiche gewesen. Noch ein kurzer Blick auf das Grab… er hatte so viel durchgemacht. Er hatte so vielen Menschen wehgetan… so vielen Menschen, die es nicht verdient hatten. Und an die er niemals auch nur einen Gedanken verschwendet hatte. Wie musste es für diesen Mann hier gewesen sein? Für diese Person, deren Wandlung einfach an Naruto vorübergegangen war? Es hatte ihn nicht interessiert, keine Sekunde lang. Alles, jede Kleinigkeit war ihm egal gewesen. Er hatte sich einfach ausgeklinkt, er hatte seine Freunde abgewiesen und sie mit seiner Art vor den Kopf gestoßen. Wie musste es für sie gewesen sein ihn so zu sehen, all die Jahre hindurch? Sakura… Sasuke… Tsunade… Shizuka… jeder seiner Freunde. Und trotzdem waren sie an seiner Seite gewesen, auch wenn er es ihnen mit keinem Wort gedankt hatte, ganz im Gegenteil. Er hatte ihnen nicht gezeigt, dass es ihm besser ging, nicht einmal den Anschein erweckt, er hatte sich gehen lassen und ihnen damit Sorgen bereit. Er hatte sie alle im Stich gelassen und enttäuscht.

Naruto fühlte sich schrecklich schuldig.
 

„Es… es tut mir so leid.“, flüsterte er schwach. Der Shinobi vor ihm lachte leise und es klang so erleichtert, dass selbst Naruto sich für einen Augenblick gut fühlte. Es war seltsam. Sehr seltsam, diese Emotion zu fühlen, auch wenn sie schon wieder verschwunden war. Er wollte plötzlich, dass sie wiederkam.
 

„Weißt du, das ist das erste Mal seit langem, dass ich dir das wieder glaube, Nii-san.“, antwortete Konohamaru.

Dann verschwand er mit einem vertrauensvollen Lächeln auf den Lippen. Naruto würde ihm folgen. Da war er sich sicher.
 

Und Naruto tat es.
 

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Kapitel 11: Yakusoku - Versprechen
 

Tsunade wusste nicht, für welches Gefühl sie sich entscheiden sollte.

Fassungslosigkeit? Wut? Bewunderung? Stolz?
 

Nachdenklich las sie noch einmal den Brief durch und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Team Sechs hatte also Konohagakure verlassen, um Hinata zu suchen. Das musste in der Tat eine kurzfristige Entscheidung gewesen sein, wie Kiba schon bestätigt hatte. Stirnrunzelnd sah Tsunade Sasuke, Sakura und Kiba an, während sie den Brief mit wenigen Bewegungen zusammenfaltete und in einer Schublade verschwinden ließ. Die Hokage war sich sicher, dass mittlerweile alle Anwesenden den Inhalt auswendig kannten. Tsunade erhob sich gemächlich aus ihrem Sessel, ging um den Schreibtisch herum, lehnte sich dagegen und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Das ist eine interessante Wendung.“, begann sie schließlich bedächtig.
 

„EINE INTERESSANTE WENDUNG? DAS IST WAHNSINN!!“, bekam sie als Antwort von Sakura entgegengeschleudert. Die rosahaarige Frau war bleich und hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Ihre grünen Augen funkelten Tsunade wütend an.

Was dachte sich diese Frau eigentlich?!

„Tsunade-sama, die drei haben das Dorf verlassen! Sie sind ohne Erlaubnis gegangen, das ist Verrat! Das ist… unentschuldbar! Das ist… sie hätten nicht gehen dürfen!!“, versuchte sich Sakura zu erklären und hilflos blickte sie zu Sasuke, der jedoch stur an die gegenüberliegende Wand starrte.
 

Tsunade warf ihr einen scharfen Blick zu.

„Sakura, ich bitte dich, kriege dich wieder ein! Das hat mit Verrat in dem Sinne rein gar nichts zu tun. Es ist ja nicht so, dass sie ohne irgendeine Erklärung gegangen sind. Sie haben uns keine Lüge aufgetischt und sie haben sich nicht direkt einem Befehl widersetzt. Sie tun es eines guten Zweckes Willen. Verrat ist in meinen Augen etwas anderes und ich hoffe, dass du das ebenso sehen kannst.“, wies sie ihre Schülerin entschieden zurecht.
 

Sakura zitterte vor unterdrückter Wut.

„Aber sie haben das Dorf verlassen! Wer weiß, auf welche absurden Ideen sie noch kommen werden! Da draußen rennen so viele Verrückte herum, so viele, die sie ausnutzen und einfach nur… töten könnten! Und die drei rennen blindlings in ihr Verderben, mit ihrem großartigen Ziel vor Augen, oder was? Mit einem Ziel, das sie niemals erreichen werden, denn es ist lächerlich! Wie zur Hölle sollen sie Hinata finden?! Sie ist tot, Herrgott noch mal! Ein ungerechtfertigter Grund, das Dorf zu verlassen, ein Grund, für den es sich nicht zu sterben lohnt!“

Die Stimme der Uchiha war schrill geworden, panisch und unkontrolliert. Verärgert hob Tsunade eine Augenbraue und warf Shizune dann einen bedeutsamen Blick zu. Zeit für Beruhigungstee. Ihre Dienerin verstand und lautlos verließ sie den Raum, während Sakura noch immer vor sich hin zeterte.

Wie können sie bloß so dämlich sein und auf eigene Faust einem so aussichtslosen und waghalsigen Plan nachgehen?“
 

Tsunade hatte sich gerade eine wunderbare Predigt zu Recht gelegt gehabt, als Sasuke noch vor ihr der Kragen platzte. Wütend funkelte er seine Frau an, die schwarzen Augen noch schwarzer als sonst, die Hände zu zitternden Fäusten geballt. Wenn er nicht ein paar Meter von Sakura entfernt gestanden hätte, hätte Tsunade definitiv Angst um das Leben ihrer besten Schülerin gehabt.

„Wieso sagst du denn nicht gleich…“, zischte er bedrohlich, „… dass sie so dumm sind wie ich? Wenn du mich indirekt sowieso mit ihnen vergleichst?“
 

Und plötzlich war es mucksmäuschenstill in Tsunades Büro. Die Godaime ließ ihren Blick scheinbar desinteressiert über ihre hohen und voll gestopften Bücherregale gleiten und Kiba sah demonstrativ unbeteiligt aus dem Fenster. Sakura wurde noch blasser, als sie ohnehin schon war.

„A-Aber… das hab ich nie gesagt!“

Sasuke schnaubte verächtlich und wandte seinen Blick von ihr ab.

„Aber gedacht. Und das ist noch schlimmer.“
 

Wieder wurde es still in Tsunades Büro. Sakura hatte ihre Finger zu zitternden Fäusten geballt und fest an ihre Brust gedrückt. Ihre grünen Augen füllten sich langsam mit Tränen und abrupt sah sie von Sasuke weg, irgendwohin auf den Boden. Sie… sie hatte diese Situation doch nicht mit seiner verglichen… oder?

Am liebsten wäre sie einfach aus diesem Zimmer gelaufen, weit weg von allem, doch ihr war klar, dass das nicht ging. Also blieb sie stehen, mit dieser deutlich spürbaren Barriere zwischen ihr und Sasuke.
 

Der Uchiha sah weiterhin stur auf die Wand ihm gegenüber. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts über seine Gedanken und er hatte auch nicht vor, das zu ändern. Er hatte auch nicht vor, Sakura anzusehen. Denn er wusste, was er in ihren Augen lesen konnte, er wusste es instinktiv.

Wieder ergriff ihn Wut auf Masaru. Unbändige Wut. Was hatte sich der Junge bloß gedacht?! Nichts, überhaupt gar nichts rechtfertigte sein Handeln!

Für Shizuka galt dasselbe. Auch wenn sie nicht seine eigene Tochter war, in gewisser Hinsicht hatte er mehr mit ihrer Erziehung zu tun gehabt als Naruto!

War er so ein unglaublich schlechter Vater, dass er zwei seiner Kinder dazu gebracht hatte, einfach so aus Konoha zu verschwinden?
 

Und gerade, als die Spannung in der Luft kaum noch erträglich war, öffnete sich die Tür und Shizune kam mit dem Beruhigungstee zurück. Ihre braunen Augen wanderten von Tsunade über Kiba und blieben schließlich bei Sakura und Sasuke hängen. Schweigend durchschritt Shizune den Raum und stellte das Tablett mit den dampfenden Teetassen auf Tsunades Schreibtisch ab.

Niemand sprach ein Wort und die Dienerin der Fünften fragte sich, was sich hier wohl ereignet hatte. Dann öffnete sich die Tür.
 

~
 

Das Erste, das Naruto erblickte, war Sakuras bleiches Gesicht. Sie stand nur wenige Meter rechts von ihm und brauchte wohl ein paar Augenblicke, um ihn zu erkennen.
 

Der Uzumaki sah die Rosahaarige einfach nur an und es kam ihm so vor, als wäre es das erste Mal nach unendlich langer Zeit. Er fühlte sich hilflos und spürte heftige Schuldgefühle in sich toben. Es tat weh.

Die bleierne Stille, die sich nach Hikarus und Hinatas Tod um ihn gelegt hatte, war von Shizukas Verschwinden und Konohamarus Worten fortgerissen worden. Es war, als wäre er mit einem heftigen, unsanften Stoß in die normale Welt zurückkatapultiert worden.

Naruto sah klar, hörte klar und als sein Blick auf die Gesichter der Leute um ihn herum fiel, registrierte er endlich und mit voller Wucht, dass sich die Welt weitergedreht hatte.
 

Alle hatten weitergemacht, während er in seiner Trauer und seinem Selbstmitleid versunken war. Es gab nichts mehr, das ihn von dieser Tatsache abschirmte und in gewisser Weise spürte Naruto Dankbarkeit in sich aufwallen. Da waren endlich wieder andere Gefühle in ihm, nicht mehr nur die Leere, die Verzweiflung und die Trauer. Es war, als begann Narutos Körper erst jetzt zu verstehen, dass er zu anderen Emotionen fähig war. Dass er sich anders verhalten konnte.
 

Und plötzlich hörte Naruto die Vögel in den nahen Bäumen zwitschern und er hörte das geschäftige Treiben unten auf den Straßen. Einen Moment verharrten Narutos Augen bei dem geöffneten Fenster. Er sah den blauen Himmel, die grünen Wipfel der Bäume und die roten Dächer der Häuser. Als ein kühler, sanfter Windhauch sein Gesicht umspielte, schloss Naruto einen Moment die Augen und atmete konzentriert ein. Seine Lunge füllte sich mit dem Sauerstoff, ganz so, wie sie es die vergangenen Jahre getan hatte, ohne dass es ihm bewusst gewesen war.

Unerwartet begann sein Gesicht zu schmerzen und verblüfft bemerkte Naruto, dass sich seine Mundwinkel angehoben hatten. Er lächelte.

Er lächelte und er spürte seinen Herzschlag schneller werden, als dieses seltsame Gefühl ihn überwältigte. Er war lebendig. Er war am Leben. Trotz den letzten Jahren…

Er fühlte.
 

„Es ist vorbei.“, flüsterte Naruto leise und ein wenig ungläubig in die Stille um ihn herum.

Es war vorbei.
 

Und mit diesen Worten und ohne, dass irgendjemand sonst hätte reagieren können, wurde ihm glasklar, was er zu tun hatte. Es war wie ein mächtiges Feuer, das urplötzlich in ihm aufloderte. Es war ein unbändiger Drang, den Naruto nach all den Jahren, in denen er für Gefühle jeglicher Art nahezu unempfänglich gewesen war, einfach nicht ignorieren konnte.

Weshalb war er hierher gekommen? Weshalb hatte ihn das Leben mit einem abrupten, fast schon schmerzhaften Ruck wiedergeholt?

Shizuka.
 

Shizuka war weg.
 

Shizuka, die gestern bei ihm am Friedhof gewesen war, Shizuka, die geweint und geschrieen hatte. Mit wachsendem Entsetzen erinnerte sich Naruto an die Szene, erinnerte sich an ihre und seine Worte, und er konnte ihr Gesicht genau erkennen, als sie ihn fassungslos, ungläubig und zutiefst erschüttert und verletzt angesehen hatte. Wieso sah er es erst jetzt…? Wieso hatte er es gestern nicht wahrnehmen können?

Weil er gestern noch nicht da gewesen war.
 

Es war ein seltsames Gefühl, das von ihm Besitz ergriffen hatte. Als wäre er aus einem langen, tiefen Schlaf erwacht und als müsse er sich erst wieder zurechtfinden, in der Welt, die so laut und schnell war.

Ja, genauso war es. Er hatte vergessen, was es hieß, am Leben zu sein.

Schon komisch, dass das überhaupt möglich war, doch Narutos Gedanken rasten viel zu schnell, sein Gehirn lieferte ihm viel zu schnell Informationen, die er verarbeiten musste.

Nur eines, das war immer klar. Glasklar.
 

Shizuka war weg.
 

Seine Tochter war verschwunden, die einzige, die ihm geblieben war, die einzige, für die er zurückgekommen war, die einzige, die ihn bedingungslos geliebt hatte, all die Jahre.

Die einzige, der er mehr wehgetan hatte, als all den anderen zusammen.

Sie war weg und hatte ihn verlassen.

Sie war weg und suchte ihre Mutter. Hinata. Seine Hinata…
 

Der Schmerz, den er verspürte, war genauso übermächtig wie zuvor, doch jetzt… jetzt war er, Naruto, lebendig und er konnte den Schmerz klar und deutlich spüren.

Hinata war einfach weg, von einem Moment auf den anderen verschwunden. Es tat weh, so unglaublich weh und es zerriss ihn immer noch… alle paar Sekunden schlichen sich Gedanken in seinen Kopf, Gedanken, die ihm sagten, sich noch einmal gehen zu lassen. Die ihm sagten, dass es sinnlos war, weiterzumachen. So sinnlos ohne sie, so sinnlos ohne ihr Lächeln und so sinnlos ohne ihre Wärme und Nähe.

Doch jetzt war noch etwas anderes in Naruto, etwas, das er erst vor wenigen Minuten erkannt hatte.

Die Welt drehte sich weiter. Sie hatte es die ganze Zeit über getan. Sie war nicht einfach stillgestanden und sie hatte auch nicht getrauert. Es war einfach weitergegangen und er hatte sich widersetzen wollen, all die Jahre… doch Zeit war etwas, gegen das man nicht gewinnen konnte.

Alles ging weiter. Und er hatte es nicht bemerkt.

Bis zu diesem Augenblick.
 

Ein wild entschlossener Ausdruck trat in seine Augen und der Drang in ihm, etwas zu tun, verstärkte sich drastisch. Er war erwacht und er war noch immer gelähmt, doch er hatte ein Ziel. Ein Ziel, das er unter allen Umständen erreichen musste. Selbst wenn es ihm das Leben kosten würde, den Verstand und die Vernunft, so konnte er es sich nicht leisten, zu versagen.

Er würde nicht noch einmal einen Fehler machen. In den letzten Jahren waren ihm zu viele passiert. Viel zu viele, angefangen vor genau elf Jahren.

Er durfte nicht noch einmal versagen.
 

Mit langsamen, aber entschlossenen Schritten ging Naruto an seinen Freunden vorbei auf Tsunade zu. Er blendete seine Umgebung aus, denn den Ausdruck in den Gesichtern der anderen hätte er kaum überstehen können. Er hätte nachdenken müssen, nachdenken über all das, was er ihnen angetan hatte…

Aber das ging nicht. Nicht jetzt.

Er hatte Wichtigeres zu tun. So viel Wichtigeres.
 

Tsunade erwiderte Narutos Blick ein wenig verstört und misstrauisch.

Was war das für eine Anwandlung?

Ihr war bei seinen Worten beinahe das Herz stehen geblieben. Es war vorbei? Was redete Naruto denn jetzt schon wieder?

Sie warf Konohamaru einen scharfen Blick zu und der junge Mann zuckte zusammen. Abwehrend hob er seine Hände und schüttelte hastig den Kopf, doch die Hokage konnte genau erkennen, dass seine Augen strahlten.
 

Tsunade hielt unweigerlich den Atem an, als Naruto sich vor ihrem Schreibtisch aufbaute und seine blitzblauen Augen ihren Blick trafen. Zum ersten Mal seit Jahren sah sie wieder eine Regung in ihnen aufflammen und die Fünfte war richtiggehend perplex.

„Äh… N-Naruto?“, fragte sie völlig aus der Bahn geworfen aber automatisch gewillt, ihm zuzuhören. Seltsam. Nach all den Jahren war es irgendwie noch immer dasselbe.
 

Naruto atmete tief durch, dann sah er Tsunade entschlossen an.

„Ich werde Shizuka zurückholen.“

Die Worte kamen so entschieden und überzeugt über seine Lippen, dass es einen Moment mucksmäuschenstill in Tsunades Büro war. Alle Augenpaare waren auf den Uzumaki gerichtet und niemand wagte es, etwas zu sagen. Der Lärm von den Straßen draußen drang wieder durch das gekippte Fenster nach innen, doch keiner störte sich daran.

Langsam runzelte Naruto die Stirn. Die Sekunden strichen vorbei und jede davon bedeutete, dass Shizuka sich weiter von ihm entfernte. Weiter von Konoha, weiter von ihrer Heimat. Das durfte nicht mehr geschehen. Er durfte nicht zulassen, dass es sie noch weiter von ihm wegtrieb.

„Tsunade.“, versuchte er, sie aus ihrer Starre zu reißen. Er konnte verstehen, dass sie gerade nicht fassen konnte, was hier abging. Er selbst war ja nicht fähig, es völlig zu realisieren. Mit dem Gefühl, plötzlich wieder unter den Lebenden zu weilen, musste er sich erst anfreunden.

Doch dafür hatte er jetzt keine Zeit. Dafür hatte niemand Zeit.

Er musste Shizuka zurückholen.
 

Tsunade blinzelte einen Moment, dann räusperte sie sich.

Gut, was immer auch gerade in Naruto vorging, es war unheimlich. Unheimlich und verwirrend. Unvorhersehbar. Es war wohl besser, ihn so zu behandeln, wie sie es die letzten paar Jahre getan hatte. Egal, dass er gerade völlig verändert wirkte.

Er wollte Shizuka suchen gehen? Dumme Idee. Sehr dumme Idee.

„Tut mir leid, Naruto. Aber das kann und werde ich dir nicht erlauben.“, sagte sie dann ernst und mied seinen Blick, während ihre Hände geschäftig ein paar Blätter ordneten. Ihre Stimme klang seltsam hohl, doch sie vermutete, dass Naruto das nicht bemerken würde.
 

Wieder vergingen die Sekunden und der Uzumaki sah Tsunade nur forschend an. Sie wich seinem Blick aus und wieder konnte Naruto verstehen, wieso das so war. Wieder wog die Reue in ihm auf, die Reue und der Scham, den er für die vergangenen Jahre empfand. Er hatte sie alle alleine und im Stich gelassen. Mit jedem Blick und mit jeder Geste.

Wenn Hinata da gewesen wäre, hätte sie es bestimmt verhindert. Seine Hinata… seine wunderbare Hinata, die ihn doch verlassen hatte…

Naruto zwang sich, den Schmerz niederzukämpfen und an Shizuka zu denken. Shizuka, die er gestern Nacht Hinata genannt hatte, Shizuka, der er das Herz gebrochen hatte. Die er vertrieben hatte. Bei der er so einen riesigen, unverzeihlichen, dummen Fehler gemacht hatte.

Das konnte er nicht zulassen.

„Ich werde gehen. Du kannst mich nicht davon abhalten.“, wiederholte er und diesmal war sein Tonfall härter. Wenn sie es ihm verbieten würde, würde er trotzdem gehen. Keine Macht der Welt konnte ihn davon abhalten, seine Tochter zu retten.
 

Tsunade hob ihren Blick und wieder kreuzte er den von Naruto. Noch immer flackerte die Entschlossenheit in seinen Augen und schon wieder war Tsunade verwirrt. Erneut sah sie zu Konohamaru, der mittlerweile richtig breit grinste. Was hatte der Junge, na gut, der junge Mann, getan?

Trotzdem.

Langsam faltete sie ihre Finger und ihr Blick glitt kurz über die anderen Anwesenden. Sasukes Augen waren ein wenig verengt, Sakura wirkte in etwa so perplex wie Tsunade selbst und Kiba stand den beiden in nichts nach. Shizune hingegen ließ keine Regung durchscheinen, doch die Hokage kannte sie lange genug um zu sehen, dass ein leichtes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte.

Trotzdem.

„Nein, Naruto. Ich halte das für keine gute Idee.“, widersprach sie nachdrücklich. Dann schwieg sie einen Moment und nachdem der Uzumaki es ihr gleichtat, sie aber nur weiterhin ansah, fühlte sie sich gezwungen, sich zu erklären.

„Wir gehen davon aus, dass Team Sechs ins Wellenreich gegangen ist. Naruto… bei allem Respekt, aber das ist keine gute Idee.“

Fast schon flehend sah sie zu Naruto auf, dessen Gesicht plötzlich wieder einer Maske glich.
 

Wellenreich… Shizuka befand sich im Wellenreich… in dem Reich, in dem Hinata gestorben war… das Reich, in dem Kabuto sie weggeworfen hatte…

Ein eisig kalter Schmerz durchbohrte sein Herz und Naruto war klar, dass er gerade kalkweiß geworden war.

Shizuka würde dort sterben.

Mit einem heftigen Anfall von Hast und Panik lehnte sich Naruto nach vorne und stützte sich an Tsunades Schreibtisch ab, kam ihrem Gesicht dabei so nahe, dass sie unwillkürlich zurückwich.

„Das ist egal! Shizuka ist dort und das werde ich nicht zulassen! Verstehst du?!“, brauste er plötzlich auf und die Emotionen überschwemmten seinen Körper, sodass er im ersten Moment nicht klar denken konnte.

Es war einfach viel zu ungewohnt, zu fühlen. Er musste erst wieder lernen, damit umzugehen.

Als dieser Moment vorüberging, ärgerte sich Naruto. Der Ausraster hatte nicht gerade dazu beigetragen, dass Tsunade ihre Meinung änderte. Die Zweifel in ihren Augen waren nur zu deutlich zu sehen.

„Naruto. Ich kann das nicht zulassen. Ich kann dich nicht alleine dort hin schicken. Alleine mit dem Ziel, Shizuka zu suchen. Was, wenn du sie nicht findest? Du musst dir darüber im Klaren sein. Vielleicht ist es schon zu spät.“

Tsunades Stimme war belegt und es tat ihr leid, die Worte so direkt aussprechen zu müssen. Vor allem, da Naruto erstarrte und Sakura hinter ihm unterdrückt aufschluchzte.

Aber sie mussten die Sache realistisch sehen. Egal, wie gut dieses Team laut Kiba war… egal, wie sehr sie zusammenhielten…

Sie waren und blieben bloß Genin, die sich alleine noch niemals so weit vom heimatlichen Feuerreich entfernt hatten. Sie wussten nichts von der Welt da draußen. Das durfte man einfach nicht vergessen und Tsunade tat es selbst im Herzen weh, wenn sie an Shizuka, Masaru und Sumiaki dachte.
 

In Narutos Gedanken wiederholten sich die Worte der Fünften immer und immer wieder.

Vielleicht ist es schon zu spät.

Es konnte nicht zu spät sein. Das durfte es nicht. Er würde nicht noch einmal zulassen, dass ihm die Zeit einen Strich durch die Rechnung machte.

Er würde nicht noch einmal zu spät kommen. Er würde Shizuka nicht alleine lassen.

Nie wieder.
 

„Nein. Es darf noch nicht zu spät sein. Es ist egal. Ich werde sie suchen und ich werde sie finden. Diesmal werde ich keinen Fehler machen. Diesmal darf ich keinen Fehler machen. Ich werde sie finden. Ich werde Shizuka zurückholen. Ihr wird nicht dasselbe passieren wie… wie… Hinata…“

Der Name seiner Frau auf seiner Zunge zerriss ihn. Er fühlte sich an wie Gift, das sich langsam in seinem Körper ausbreitete und ihm die schlimmsten aller Schmerzen zufügte. Er wollte sich winden und er wollte schreien, seinen Schmerz hinausschreien und daran verzweifeln. Hinata… seine Hinata, mit den weißen Augen… mit dem freundlichen Lächeln und mit ihrer Güte, mit ihrem Rotwerden… seine Hinata…

Schwer atmete Naruto tief durch. Er durfte sich dem nicht hingeben. Er musste Shizuka finden. Er musste sie zurückholen. Niemand konnte ihn daran hindern.

Naruto senkte seinen Blick und seine Stimme wurde leiser. Doch an Überzeugung mangelte es ihr nicht.

„Es ist egal, was du sagst. Ich werde gehen.“, flüsterte er und Tsunade durchforstete ihr Gehirn nach einer Möglichkeit, ihn aufzuhalten. Wenn er gehen würde, wenn er wieder das Wellenreich betreten würde… wenn er wieder in dem Land war, in dem er Hinata verloren hatte… sie wollte sich gar nicht vorstellen, was es bei ihm anrichtete. Sie wollte sich nicht vorstellen, was geschah, wenn er Shizuka nicht finden sollte…

„Du kannst nicht alleine auf Mission gehen. Bisher wissen nur wir hier, dass Team Sechs Konohagakure verlassen hat. Was werden die Leute denken, wenn du alleine verschwindest und Shizuka ebenfalls nicht da ist?“

„Es ist mir egal, was die anderen denken.“

„Aber den Ältesten nicht. Naruto, versteh doch! Wenn sie herausfinden, dass Team Sechs unerlaubt Konoha verlassen hat… wir wissen nicht, wie sie reagieren werden. Denk daran, was sie bei Sasuke für einen Aufstand gemacht haben!“

Naruto verstummte und Sasuke erstarrte.
 

Die Hände des Uchiha ballten sich zu Fäusten. Seine Vergangenheit würde ihn ewig verfolgen. Auf Schritt und Tritt. Hätte er Konohagakure nicht verlassen, hätte er damals nicht einen Fehler nach dem anderen gemacht…

Natürlich, das konnte man nicht wirklich auf die Situation hier umlegen, doch Sasuke wurde von seinen Gedanken verfolgt.

Sakura hatte ihm seinen Fehler vorgeworfen und gerade hatte Tsunade ihn indirekt an genau denselben erinnert. Es war sein größter gewesen, der Moment, der sein Leben am meisten geändert hatte.

Immer und immer wieder verfolgte es ihn…

Bitter wandte Sasuke seinen Blick ab und warf ihn aus dem Fenster. Die Wipfel der Bäume wiegten sanft im Wind vor sich hin und der Uchiha wünschte sich, einfach von hier verschwinden zu können. Er wollte alleine sein.

Er wollte nicht hier stehen und sich anhören, dass sein Sohn vielleicht sterben würde und er wollte nicht hier stehen und sich anhören, dass sein Sohn, falls er überlebte, möglicherweise nicht ins Dorf zurückkehren durfte. Er wollte nicht hier stehen und sehen, dass Sakura Höllenqualen litt und er wollte nicht hier stehen und sehen, dass sein bester Freund seiner Tochter ins Verderben folgen wollte.

Sasuke wollte einfach nur weg und alleine sein.

„Hokage-sama… darf ich mich entfernen?“

Er hatte noch nie viel Wert auf Höflichkeit gelegt, doch auch das war ihm gerade egal. Der drängende Wunsch in ihm, von hier zu verschwinden, war viel größer als sein Stolz und das war etwas, das Sasuke Uchiha noch nie erlebt hatte.

Aber er wollte alleine sein.
 

Sofort ruckten alle Köpfe in seine Richtung, doch sein Blick war einzig auf Tsunade gehaftet, die nur verdattert nickte. Und noch ehe sie die erste Überraschung überwunden hatte und ihre Meinung ändern konnte, war Sasuke schnell verschwunden.

Die Tür fiel leise ins Schloss und Sakura liefen unaufhaltsam Tränen über die Wangen.
 

„Tsunade, lass mich gehen!“, drängte Naruto nun eindringlich und die Hokage schreckte wieder zu ihm zurück. Es gefiel ihr nicht, dass sich die Ereignisse hier derart überschlugen! Zudem war sie schlimm hin und her gerissen.

„Nicht alleine! Ich weiß gerade nicht, was genau mit dir los ist, aber ich will nicht riskieren, dass du endgültig abhaust, wenn etwas passieren sollte!“, brauste Tsunade auf und Narutos Hände ballten sich zu Fäusten. Noch immer ignorierte er seine Umgebung, obwohl er sehr wohl mitbekommen hatte, dass Sasuke den Raum verlassen hatte und dass Sakura kurz vor einem Zusammenbruch stand. Aber er musste seine Tochter finden. Er musste das Team zurückholen, er würde keinen Fehler machen und er würde endlich wieder jemand werden, auf den sie sich alle verlassen konnten. Er würde für sie da sein.

Er würde das Team zurückholen.

„Ich kann verstehen, dass du mir nicht glaubst… aber ich muss einfach gehen. Bitte. Bitte, Hokage-sama.“, flehte Naruto. Er würde sich nicht aufhalten lassen, aber es war nicht sein Wunsch, das Dorf unerlaubt zu verlassen.

„Versprichst du, dass du zurückkommst?“, fragte Tsunade scharf nach und Naruto erstarrte sofort. Seine Lippen verzogen sich zu einer schmalen Linie und seine Augen fixierten die Hokage. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.

„Ich kann nichts versprechen.“

Nein, das konnte er nicht. Er hatte seine letzten Versprechen Shizuka gegeben und bevor er neue machte, musste er wenigstens diese halten. Versprechen… nein, er konnte nichts mehr versprechen.
 

„Macht’s gut. Wir sehen uns gleich. Ich lass es nicht zu lange werden und bin rechtzeitig wieder da. Versprochen.“
 

„Es wäre mir lieber, wenn du nicht gehen würdest.“.

„Mir auch. Aber ich komme gleich wieder. Nur schnell zu Obâ-chan und wieder zurück.“

„Wirklich?“

„Versprochen. Ich liebe dich, Hinata-chan.“
 

„Shizuka… ich bin es. Sch… ganz ruhig. Alles wird wieder gut. Papa wird nie wieder zu spät kommen. Papa lässt dich nie mehr alleine.“
 

„Ich lasse dich nie wieder alleine. Ich werde dich beschützen, ich werde schneller werden. Du bist alles was ich noch habe. Ich werde nie wieder zu spät kommen. Wir werden das schaffen.“
 

Er hatte kein einziges gehalten.

Und Hinatas Stimme klang so laut und deutlich in seinen Ohren, als stünde sie neben ihm. Er hatte nichts an ihr vergessen. Kein Detail, keine Erinnerung. Es gab nichts, das er nicht mehr wusste… immerhin hatte er die letzten Jahre wie ein Ertrinkender an ihr festgehalten. Es hatte keine Minute gegeben, in der er gedanklich nicht bei ihr gewesen war. Seine Hinata.

Er hatte sie sterben lassen und diesen Fehler durfte er nicht noch einmal wiederholen.

Naruto wurde erst von Tsunade wieder aus seiner Lethargie gerissen.
 

„Dann kann ich dich nicht gehen lassen.“, meinte sie entschieden. Nein, sie würde ihn nicht gehen lassen. Selbst, wenn er wie durch ein Wunder wieder lebendiger wirkte, selbst wenn er gesagt hatte, dass es vorbei war und ein großer Teil in ihr selbst das auch glaubte… sie wusste nicht, wie es auf der Mission laufen würde. Sie hatte keine Garantie, dass alles gut gehen würde.

Narutos Hände ballten sich erneut zu Fäusten und er blitzte Tsunade an, die ein wenig zurückzuckte.

Sie war das alles nicht mehr gewohnt. Sie war es nicht mehr gewohnt, so von Naruto angesehen zu werden. Sie war es nicht mehr gewohnt, sich so mit ihm zu unterhalten. Mit ihm zu diskutieren.

Sie hatte es vermisst.
 

„Ich werde gehen.“

„Das wirst du nicht.“

„Die Bitte kann ich dir nicht erfüllen.“

„Das ist ein Befehl.“

„Dann muss ich mich widersetzen.“
 

Die beiden funkelten sich stur an, hatten gleichzeitig das Gefühl eines Déjà-vu. Das alles lag schon zu lange zurück. Viel zu lange.

„Ähm… Tsunade-sama, darf ich einen Vorschlag machen?“, mischte sich plötzlich Kiba in die Auseinandersetzung ein. Erst nach ein paar Sekunden löste sich Tsunades Blick von Narutos und sie fixierte den Inuzuka, der sich neben den Uzumaki gestellt hatte. Das auffordernde Schweigen seitens der Hokage ermunterte ihn, weiter zu sprechen.

„Die Ältesten müssen ja nichts erfahren.“, begann er, doch Tsunade unterbrach ihn sofort.

„Ach nein? Naruto auf einer Einzelmission ohne dass irgendwo steht, was er tun muss? Und plötzlich nimmt dein Team keine Aufträge mehr entgegen. Wie willst du das erklären und geheim halten?“, fragte sie bitter und Kiba schüttelte leicht den Kopf. Er warf einen kurzen Seitenblick auf Naruto. Er wirkte wirklich… zurechnungsfähig. Das war seltsam. Das war ungewohnt.

„Ich bin freigestellt. Sie müssten sich etwas einfallen lassen, Tsunade-sama. Irgendeine Verletzung, was weiß ich. Mein Team bekommt einfach einen vorübergehenden Sensei zugeteilt, wenn ich nicht agiere. Der wäre praktischerweise Naruto und er ist einfach mit Team Sechs auf Mission gegangen. Die muss nicht einmal als auffallend hoch eingestuft werden und das wird das Misstrauen der Alten auch abdämpfen. Immerhin war Naruto die letzten Jahre nur auf A- und S-Missionen und wir wissen alle, dass der Rat darüber nicht sonderlich begeistert war.“

Der Tatsache haftete ein unterschwelliger Vorwurf bei. Naruto sah den Inuzuka nicht an.
 

Kibas Beweggründe waren ihm selbst nicht wirklich klar. Er teilte Tsunades Meinung. Naruto war eine Gefahr für sich selbst und für andere. Die psychische Belastung, wenn er ins Wellenreich ging, war einfach zu groß. Und trotzdem setzte Kiba sich für ihn ein.

Denn der Naruto, der da vor ihm stand, der war anders. Der war ganz anders.

Er wirkte nicht mehr wie der Naruto, der Shizuka jahrelang das Herz gebrochen und sich von der Welt abgeschottet hatte. Er wirkte wieder wie ein Naruto, der am Leben war und der diese Tatsache auch akzeptieren konnte.

Aber niemand konnte wissen, wie lange das anhalten würde.

Natürlich war es riskant, ihn auf eine Mission zu schicken. Doch er wirkte entschlossen Shizuka zurückzuholen und seine Fehler zu bereinigen.

Kiba wusste auch nicht, wie lange das andauern würde, doch einfach so herumsitzen und nichts tun, das konnten sie auch nicht machen. Und wenn jemand eine Chance hatte, Shizuka zur Umkehr zu bewegen, dann war es wohl ihr Vater.

So sehr Kiba diese Tatsache widerstrebte, so sehr war er sich sicher, dass er Recht hatte.
 

Naruto sah Tsunade an und wartete auf ihre Antwort. Er konnte sehen, dass es hinter ihrer Stirn arbeitete und dass ihre Augen immer wieder kurz in seine Richtung zuckten. Schließlich räusperte sie sich.

„Nun ja… das mit deiner vorgetäuschten Verletzung, Kiba, könnte hinhauen. So werden wir dieses Problem bestimmt lösen. Aber die Mission ins Wellenreich… Ich muss dir Recht geben. So würde es nicht allzu sehr auffallen. Doch es ändert nichts an der Tatsache, dass Naruto alleine dorthin geht. Das ist der springende Punkt.“

Sie seufzte leise.

Naruto sollte seiner Tochter ins Wellenreich folgen. Wer war denn auf die bescheuerte Idee gekommen? Hätte man ihr das gestern gesagt, hätte sie lautstark losgelacht.
 

„T-Tsunade-… Tsunade-sama…“

Naruto und Kiba fuhren herum und auch die Hokage hatte nun guten Blick auf ihre beste Schülerin, die leichenblass in der Mitte des Raumes stand und ihren Kopf so geneigt hatte, dass man ihre Tränen nicht gleich erkennen konnten. Doch die glitzernden Tropfen, die zu Boden fielen, verrieten sie. Ihre Stimme klang belegt und einfach nur… hilflos.

„Tsunade-sama, er kann ins Wellenreich gehen… mit Begleitung.“, flüsterte sie heiser und ihre Worte zerrissen ihr das Herz. Sie spürte es brechen und es raubte ihr den Atem, die letzten Sinne, doch sie zwang sich, die immense Verzweiflung in ihrem Inneren nicht Überhand nehmen zu lassen. Sie durfte sich nicht so sehr in die Sache hineinsteigern.

Tief durchatmen… alles würde wieder gut werden. Alles würde wieder gut werden…

„Ich werde dich nicht mitschicken, Sakura!“, fuhr Tsunade sie brüsk an, „Du weißt genau warum!“

Die Rosahaarige zuckte zusammen, schüttelte schnell den Kopf. Sie hob ihren Blick noch immer nicht, konnte Naruto noch immer nicht in die Augen sehen. Sie starrte einfach auf den alten, hellbraunen Fußboden.

„Ich… Ich meine nicht mich.“, wirklich nicht. Sie konnte dort nicht hin, keinesfalls. Sie wusste, dass sie zu emotional reagierte, sie wusste, dass alles mit ihr durchging und das sie in ihrer derzeitigen Verfassung nicht fähig war, auch nur die geringste Mission anzutreten. Aber es ging um ihren Sohn! Masaru… Masaru, der seiner Schwester ins Wellenreich gefolgt war… Shizuka… ihrem Patenkind… ihrer Tochter, die sie doch nicht war… Ihre Kinder.

Sakura zwang sich, nicht aufzuschluchzen und wartete und hoffte, dass ihre Stimme einen einigermaßen gefassten Klang hatte.

„Schicken wir ihn m-mit den überlebenden Händlern aus dem Wellenreich. Als Eskorte… es wäre nicht auffällig, die Mission als A-Rang einzuordnen. Immerhin ist es Personenschutz bei potenzieller Gefahr…“, erklärte sie leise und ohne hinzusehen wusste sie, dass Tsunades Miene erstarrt war.
 

Hinter Tsunades Stirn arbeitete es. Die Händler aus dem Wellenreich?

Sie musste ihrer Schülerin lassen, dass das eine ausgesprochen brauchbare Lösung war. Aber trotzdem… Naruto alleine dorthin zu schicken? Und sie durfte keinen anderen hinzufügen, diese Mission war immerhin nur ein Vorwand.

Sakura war eindeutig nicht in der Lage. Sie stand jetzt schon kurz vor dem Nervenzusammenbruch und verschiedene andere Umstände spielten auch noch mit.

Sasuke? Der war nicht mal mehr anwesend.

Kiba? Der war krank. Ihn mit auf Mission zu schicken würde die Ältesten nur wieder misstrauisch im Bezug auf sein Team werden lassen.

Tsunades Blick huschte zu Konohamaru. Theoretisch…

Nein. Er war freigestellt. Er hatte Urlaub. Den hatte er sich redlich verdient und dass er von der ganzen Sache hier wusste kam auch nur daher, dass diese kleine Hyuuga ihm von der Auseinandersetzung zwischen Hiashi und Shizuka erzählt hatte. Woraufhin Konohamaru ausgerechnet zu ihr, der Hokage, gekommen war. Und dann das mit dem Brief… und prompt war der junge Sarutobi mittendrin gewesen.

Zudem war er für solche Missionen nicht geschaffen.

Fertig.
 

„Darum geht es nicht! Er wäre ja trotzdem ohne irgendjemanden-…“

„Nein.“, unterbrach Sakura und wischte sich notdürftig mit dem Handrücken über die Augen. Die Tränen kamen für Sekunden zum Stillstand, doch ihre Verzweiflung und ihre Hilflosigkeit lähmten Sakura nur vorübergehend.

„Aber wer…?“

Tsunade verstand nicht mehr, worauf Sasukes Frau hinauswollte und auch Naruto und Kiba waren etwas verwirrt.
 

Der Uzumaki konnte den Blick kaum von seiner ehemaligen Teamkameradin wenden, seit er sie das erste Mal richtig angesehen hatte. Sie wich ihm aus und auch das konnte Naruto nachvollziehen, doch es hinderte ihn nicht daran, sie zu betrachten.

Er wollte sie so nicht sehen. Nicht so… nicht so alleine und verlassen. Nicht weinend und nicht stärker, als sie wirklich war.

Er musste Team Sechs zurückholen.
 

Tsunade wurde die Sache schließlich zu blöd. Das alles hier war Wahnsinn!

Energisch sprang sie auf und klatschte die Handflächen auf den Tisch, sodass dieser bedenklich erzitterte. Automatisch gingen alle ein wenig in Deckung.

Die Hokage blitzte ihre Schülerin wütend an.
 

„Zum Teufel, Sakura! Wen willst du mit ihm mitschicken, damit er nicht durchdreht?!“
 

~
 

Sasuke saß auf der steinernen Bank und hatte die Augen geschlossen. Hier war es ruhig. Hier kam selten jemand vorbei.

Hier war der Ort, an dem alles begonnen hatte.
 

Sasuke war schon immer gut darin gewesen, nur über die wirklich wichtigen Dinge nachzudenken. Er war gut darin gewesen, alles aus einem objektiven Blickwinkel zu betrachten. Er war gut darin gewesen, nichts zu nahe an sich heran kommen zu lassen.

Er war der beste, wenn es um die Einhaltung der 25. Regel ging. Er zeigte keine Gefühle, wenn er nicht durfte oder wenn es nicht angebracht war.

Er zeigte sowieso selten Gefühle.
 

Doch diesmal war nichts wie es sein sollte.

Sasuke saß auf der Bank, bei der alles begonnen hatte, und er dachte über die vergangenen Stunden nach. Er wälzte sie immer und immer wieder durch und da das für ihn so ungewohnt war, fühlte er erste Anzeichen von Erschöpfung in sich aufsteigen.

Gequält vergrub er sein Gesicht in den Händen und in einem Anflug von Zorn krallten sich seine Finger fest in sein schwarzes Haar. Er tat so etwas nie. Er wollte nicht, dass man ihn so sah.

Aber hier war niemand.

Dann atmete Sasuke zwanghaft kontrolliert durch, strich die Haarsträhnen zurück an den richtigen Platz und lehnte sich langsam gegen den kalten, harten Stein. Vorsichtig blinzelte er und sah in das Laubwerk des Baumes, der über ihm halb über die Straße ragte. Die Sonnenstrahlen brachen durch das Geäst, doch sie blendeten ihn kaum. Sanft spielte der Wind mit der Baumkrone.

Damals war alles so anders gewesen. In dieser Nacht, in der er Konoha verlassen hatte. Kein Lüftchen war durch das Dorf gestrichen… keine Sterne hatten den Himmel erhellt… kein Laut war zu hören gewesen.

Nur Sakuras Schluchzen. Nur ihre Bitten. Nur ihr Flehen. Nur ihre Verzweiflung.
 

„Scheiße…“, murmelte Sasuke den Blättern über sich zu. Eine Weile hing er einfach nur seinen Gedanken nach, die von einem Thema ins nächste übergingen.

Hin und her gerissen zwischen Wut und Sorge um seinen Sohn… Ungläubigkeit aufgrund von Narutos Verhalten… brennende Schuldgefühle aufgrund lange zurückliegender Ereignisse…

Er war tief in all seinen Erinnerungen versunken, doch er bemerkte sehr wohl, dass sich ihm jemand näherte. Und er wusste auch, wer dieser jemand war.

„Sasuke.“

„Dobe.“, erwiderte der Uchiha monoton, doch kannte man ihn gut, konnte man seinem Tonfall sehr wohl entnehmen, dass er über die plötzliche Gesellschaft alles andere als erfreut war. Niemand sollte ihn so sehen.

Der Uzumaki ließ sich langsam neben Sasuke auf die Bank sinken und die zwei schwiegen sich eine Weile an. Der Schwarzhaarige sah noch immer hinauf in das Blätterwerk, doch Naruto betrachtete den Boden zu seinen Füßen.

„Ich breche in einer Stunde auf.“, sagte er dann leise, aber Sasuke reagierte nicht. Er schloss seine Augen, um nicht mehr sehen zu müssen. Er hatte keine Nerven für seinen besten Freund. Naruto jedoch ließ nicht locker.

„Ich hole sie zurück.“

Plötzliche Wut packte Sasuke und er schnaubte abfällig, warf dem Blonden neben ihm einen vernichtenden Blick zu.

„Tu mir einen Gefallen und spar dir das.“, fuhr er ihn aggressiv an. Nein, er hatte keine Nerven für seinen besten Freund. Wieder machte sich Schweigen zwischen den beiden breit. Letztendlich umspielte ein leichtes, trauriges Lächeln Narutos Lippen.

„Ich kann deine Reaktion verstehen.“, wisperte er bedauernd, doch er entlockte Sasuke nur ein trockenes Lachen. Der Uchiha fuhr sich fahrig durch sein schwarzes Haar.

„Schon klar.“

„Du glaubst mir nicht, wie all die anderen. Das ist nur selbstverständlich.“, fuhr Naruto fort, ohne sich von Sasukes Stimmung oder seinen Antworten verunsichern zu lassen. Gedankenverloren hob er seinen Blick und ließ ihn flüchtig schweifen.

„Ausgerechnet hierher bist du gekommen?“

„Das geht dich nichts an.“

„Ich bin immer noch dein bester Freund. Ich kenne dich teilweise besser als alle anderen.“

„Stimmt ja… du hast nur elf Jahre versäumt.“, knurrte Sasuke und schlagartig verstummte Naruto. Natürlich taten die Worte des Uchihas weh, doch sie entsprachen der Wahrheit. Das konnte er akzeptieren. Damit musste er zu Recht kommen.

„Du hast dich nie geändert, Sasuke. Warum sollte es jetzt anders sein?“
 

Der Schwarzhaarige wollte etwas Boshaftes erwidern, doch Narutos Worte hatten ihn zum Schweigen gebracht. Der Uzumaki hatte Recht. Warum hätte er sich in den letzten Jahren ändern sollen?

„Stimmt… warum sollte sich irgendetwas geändert haben…“, murmelte er. Warum sollte Sakura seine Fehler verziehen oder gar vergessen haben? Warum sollte Tsunade ihn nicht bei jeder Gelegenheit als schlechtes Beispiel anführen? Wie konnte er nur wirklich gehofft haben, dass es irgendwann vorbei sein würde?

Nichts hatte sich geändert.
 

Naruto sah seinen besten Freund nun direkt an. Er wirkte abgekämpft, müde und resigniert.

„So habe ich das nicht gemeint.“, begann er ein wenig verunsichert. Plötzlich wusste er nicht mehr, wie er sich Sasuke gegenüber verhalten sollte. Natürlich hatte der Uchiha Recht… er hatte elf Jahre einfach alles um sich herum ignoriert und abgeblockt.
 

Sasukes Miene wurde hart.

„Egal. Du hast Recht. Ich bin all die Jahre hindurch derselbe geblieben.“, wiederholte er Narutos Worte bitter.

Der Uzumaki erwiderte darauf gar nichts. Er hielt es nicht mehr für angebracht, etwas zu sagen. Die letzten Jahre hatte er sich kaum für sein Umfeld interessiert und jetzt maßte er sich an, tiefsinnige Gespräche mit Sasuke führen zu wollen. Es wurde langsam aber sicher wirklich an der Zeit, dass er wieder zu sich selbst zurückfand.

„Denk nicht zu viel über die Vergangenheit nach, Sasuke. Das hilft dir nicht.“

Das waren die Sätze, die dafür sorgten, dass Sasuke herumfuhr und Naruto am Kragen packte. Wütend blickte er ihn an.

„Ausgerechnet du willst mir sagen, dass ich mich nicht an Erinnerungen festhalten soll? Du?“, zischte er ihm zu und kalt sah er seinen besten Freund an. Irgendwo erstaunte es ihn, dass der Uzumaki seinem Blick nicht auswich. Er hielt ihm stand.
 

Naruto starrte ohne zu Blinzeln zurück in Sasukes schwarze, kalte Augen. Wieder hatte er Recht. Wie konnte ausgerechnet er solche Ratschläge geben?

Narutos Hände lösten Sasuke Finger von seinem Kragen. Er hatte Kraft. Training war das einzige gewesen, das ihn für einen Moment vergessen hatte lassen.

Der Uzumaki erhob sich von der Bank und sah auf seinen schwarzhaarigen Freund hinunter, der nun wieder für einen Moment sein Gesicht in seinen Händen verborgen hielt. Er wollte Sasuke nicht so sehen. Das war ein falsches Bild. Sasuke war stark. Er war immer stärker gewesen, als er selbst. Sasuke hatte nie einen fixen Punkt in seinem Leben verloren gehabt, selbst in der dunkelsten Stunde nicht.

Waren seine Ziele und sein Handeln auch noch so falsch gewesen, so hatte man es doch als Lebensinhalt auslegen können. Als einen Grund, weiterzumachen.

Narutos Hände ballten sich zu Fäusten.

Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er das auch gekonnt. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er niemals aufgegeben hatte. Eine Zeit, in der er immer weitergemacht hatte. Eine Zeit, in der alles möglich gewesen war.

Und aus einem heftigen Impuls heraus wollte Naruto das zurückhaben.
 

„Ich hole sie zurück, Sasuke.“

Naruto bedauerte, dass er seinem besten Freund nicht mehr helfen konnte. Er konnte ihm seine Zweifel nicht nehmen… sie wussten beide, dass er ihm verziehen hatte.

Sie wussten beide, dass Sasuke gerade anderes beschäftigte.

„Wen?“, fragte der Uchiha leise, „Das Team? Shizuka? Hinata?“

Keiner der beiden sagte ein weiteres Wort und Naruto wandte den Blick zu Boden. Hinata zurückholen… Er hatte es versucht… er hatte doch alles versucht…

Automatisch trat Naruto einen Schritt zurück und schüttelte abrupt den Kopf.

Er durfte nicht daran denken. Hinata…

Er durfte nicht.
 

„Tut mir leid.“, sagte Sasuke plötzlich, ließ die Hände schlaff fallen und lehnte sich wieder zurück. Er atmete tief durch, fixierte Naruto dann eindringlich.

„Kann ich nicht mitkom-…“

„Nein.“, unterbrach ihn Naruto und lächelte schwach, „Du weißt warum.“

Sasuke schauderte und nickte schließlich. Er sah wieder hinauf ins Blätterwerk.

„Dann viel Glück, Dobe.“, murmelte er leise. Naruto ging also ins Wellenreich…

Sasuke wollte nicht darüber nachdenken. Er wünschte sich, diesen Tag aus seinem Gedächtnis verbannen zu können.

Sein Sohn war fort. Hatte denselben Fehler gemacht, wie er. Hatte Sakura an all das vor so vielen Jahren erinnert. Hatte sie weinen und schreien lassen…

Sasuke schloss die Augen.
 

Naruto betrachtete den Uchiha noch einmal, dann wandte er sich ab und ging.
 

~
 

Sakura stand unruhig beim Tor und wartete auf Narutos Auftauchen. Er würde gleich aufbrechen. Er würde Konoha verlassen… ins Wellenreich gehen…

Wie hatte sie ihm nur helfen können?! Das war so gedankenlos von ihr gewesen… so unglaublich gedankenlos.

Bei der Erinnerung daran trieb es Sakura noch immer Tränen in die Augen. Sie konnte ihn nicht gehen lassen! Er würde verrückt werden, wenn er wieder ins Wellenreich kam, er würde es nie und nimmer aushalten, völlig egal, was sein Ziel war! Völlig egal, mit wem er dort hin ging…

Unbewusst biss sich Sakura auf ihre Unterlippe, so fest, dass sie Blut schmeckte, ehe sie es bemerkte.

Noch immer kam der Uchiha der Tag wie ein einziger Albtraum vor.
 

„Sakura.“, ertönte es plötzlich ein wenig überrascht neben ihr und die junge Uchiha fuhr herum. Augenblicklich wurden ihre Augen wässrig und die ganzen Gefühle kehrten zurück. Mit mehreren, unsicheren Schritten war sie ganz dicht vor Naruto und sah ihn flehendlich an.

„Naruto.“, brachte sie aber nur hervor und der Uzumaki lächelte wieder sein schwaches, untypisches Lächeln. Er hatte nicht gewusst, ob sie noch kommen wollte. Sie hatte ihm zwar bei Tsunade geholfen… aber Naruto wusste, wie schwer das alles für sie war. Jetzt erst konnte er es begreifen, jetzt erst konnte er verstehen, wie viel die letzten Jahre ihr abverlangt hatten.

Und jetzt stand sie hier vor ihm, sah ihn mit ihren geröteten Augen an und er konnte die Bitte aus ihren Augen ablesen. Sie wollte, dass er blieb, sie wünschte sich, all die Worte bei Tsunade zurücknehmen zu können. Er sah, was sie dachte und er konnte es nachempfinden. Er konnte alles so unglaublich gut verstehen.
 

Aber jetzt würde es wieder anders werden. Es würde besser werden. Nicht aufhören… ohne Hinata konnte es niemals aufhören, aber es würde weitergehen. Er würde endlich weitermachen, nach so vielen Jahren, die er sich selbst nicht mehr verzeihen konnte, würde er endlich wieder weitermachen.

Fest schnallte Naruto seinen Rucksack auf seinen Rücken. Das Gewicht war vertraut. Er war auf so vielen Missionen gewesen, die ihn weit weg geführt hatten.

Er hatte so oft wochenlang nach Hinata gesucht.

Das Gewicht war vertraut und irgendwie beruhigte es Naruto. Er würde noch keinen Gedanken daran verschwand, wohin er ging, auch wenn es bedrohlich in seinem Unterbewusstsein verankert war.

Wellenreich. Dort, wo er Hinata hatte sterben lassen.

Er konnte denselben Fehler nicht noch einmal machen.

Er durfte ihn nicht noch einmal machen.

Er würde ihn nicht noch einmal machen.

Nicht bei Shizuka. Nicht bei seiner einzigen Tochter.
 

Niemand würde ihn aufhalten können.
 

Und das war es auch, was Sakura in Narutos blauen Augen lesen konnte. Ein Ziel, eine Überzeugung, die sie sich seit Jahren für ihn gewünscht hatte… ausgerechnet jetzt musste es zurückkehren. Dieses versteckte Flackern in seinen Augen, dieser Wille, selbst in das Geschehen einzugreifen.

Sie hatte diesen Naruto zurückgewollt, mit jeder Faser ihres Herzens. Sie hatte ihn wiederhaben wollen, ihren Bruder, ihren Freund… ihren Naruto.

Und jetzt hatte sie ihn zurück und in wenigen Minuten würde er sie erneut verlassen.

„Naruto…“, wisperte sie noch einmal und die ersten Tränen liefen über ihre Wangen, wurden nur noch schlimmer, als Narutos Lächeln verstehend wurde. Er verstand sie. Da war wieder ein kleines Bisschen von dem Naruto, der zu den wichtigsten Menschen in ihrem Leben gehörte…

„Lass mich nicht alleine!“, schluchzte sie plötzlich auf und umarmte ihn verzweifelt. Ihre Finger vergruben sich in seinem Gewand und ihre Tränen färbten es dunkel, doch es war ihr egal. Er sollte nicht gehen!

Er sollte nicht verschwinden, nicht, wie es Sasuke damals getan hatte, nicht wie ihr Sohn und Shizuka es getan hatten, nicht wie ihr Mann, als er heute das Zimmer verlassen hatte. Naruto durfte nicht gehen. Nicht ins Wellenreich.

Sakura hatte die panische Angst, ihn niemals wiederzusehen.
 

Naruto sah traurig lächelnd auf ihren rosa Haarschopf hinunter und zögerlich strich er über ihren Kopf. Es war so ungewohnt, Nähe zu spüren… so ungewohnt, sie wieder zulassen zu können. Von einem Moment auf den anderen. Es war, als hätte jemand einen Schalter in seinem Hirn umgelegt.

Es musste wohl Konohamaru gewesen sein… seine Worte, die ihn wachgerüttelt hatten. Shizukas Verschwinden, das er nicht hinnehmen konnte. Das er nicht verkraften konnte.

Dieser neue, unbändige Drang, sie sicher zurück nach Hause zu holen.

Das alles hatte ihn mit einem unsanften, kaum ertragbaren Schmerz wieder unter die Lebenden gerissen.

Er sah wieder, er hörte wieder und er verstand wieder. Deshalb war es auch keine Unmöglichkeit, Sakura zu verstehen.

Sie weinte noch immer herzzerreißend und Naruto wusste, woher diese Schmerzen kamen. Verlust.

Es gab nichts Unerträglicheres auf der Welt.
 

„Sakura…“, begann er leise und er selbst konnte seinem Tonfall anhören, dass es ein wenig beschwörend klang. Die Uchiha bemerkte es ebenfalls und automatisch gruben sich ihre Finger tiefer in sein Gewand. Sie wollte ihn nicht loslassen.

Naruto legte nun seine zweite Hand auf ihren Rücken, während er beruhigend über ihren Kopf streichelte.

Auch das war ungewohnt. Er hatte das schon so lange nicht mehr gemacht… und damals, als Shizuka noch klein war und geweint hatte, hatte er es nicht ertragen können. Es war immer Sakura gewesen, die sie getröstet hatte. Immer Sakura, die alles wieder gut gemacht hatte.

Immer und immer wieder Sakura, immer mit einem Lächeln auf den Lippen und immer wie ein kleiner Sonnenschein.

Und jetzt musste Naruto sie trösten und jetzt musste er für sie da sein. Er wusste das. Er konnte das. Ganz bestimmt. Früher hatte er es auch gekonnt.
 

„Alles wird wieder gut.“, murmelte er leise und sorgte damit bloß, dass Sakuras Körper von unterdrückten Schluchzern gebeutelt wurde. Ihr Weinen schmerzte ihn mit jeder Sekunde mehr. Sakura weinte doch nie… sie lächelte und machte weiter. Naruto hatte sie all die Jahre keine einzige Träne vergießen sehen.

Jetzt kam es ihm falsch vor.

Sie hatte sich um alles kümmern müssen, um ihre eigenen Kinder und um Shizuka, um ihn selbst und um Sasuke, der bei Weitem kein leichter Charakter war. Sie war nebenbei leidenschaftlich Medic-nin geblieben und sie hatte… sie hatte… sie hatte einfach immer weitergemacht.

Mit einem Lächeln.
 

Es war falsch, dass sie weinte und Naruto hatte das dringende Bedürfnis gehabt ihr zu sagen, dass alles gut werden würde. Es würde wieder so erträglich für sie werden, dass sie weitermachen konnte, so erträglich, dass sie lachen konnte.
 

Sakura versuchte krampfhaft, den nervenzusammenbruchartigen Zustand abzuschütteln, doch es war schwerer als erwartet. Immer wieder kamen ihr die Szenen dieses jungen Tages in den Kopf. Immer wieder sah sie vor ihren Augen den Brief, immer wieder spürte sie diese heftige, eiskalte Panik in ihren Gliedern und immer wieder sah sie Sasukes schwarze Augen vor sich, als er gegangen war.

Die schwarzen Augen, die alles vor ihr verborgen hatten. Alles, was sie hätte beruhigen können.

Sasuke war einfach gegangen.

Er hatte sie verlassen, er hatte sie verlassen, wie es Masaru und Shizuka getan hatten, er hatte sie verlassen wie es Hinata vor so vielen Jahren getan hatte und er war verschwunden, von einen Moment auf den anderen, genau wie Hikaru.

Und das alles kam mit einer immensen Wucht auf sie hereingedonnert, nach der langen Zeit, die vergangen war, dass sie kaum atmen konnte. Der Schmerz schnürte ihr die Kehle zu und sie konnte sich nur weiterhin verzweifelt an Naruto klammern und beten, dass er bei ihr blieb und ihr weiterhin sagte, dass alles gut werden würde.

Völlig egal, ob es der Wahrheit entsprach oder nicht.

Sakura brauchte diese Worte, sie brauchte sie gerade so dringend, dass sie sich fragte, wie sie die letzten Stunden ohne sie überlebt hatte.
 

Und es war ausgerechnet Naruto, der ihr diese lebensnotwendigen Worte gab… es war Naruto, den sie erst jetzt zurückbekommen hatte und der sie ebenfalls verlassen würde. Dann war sie ganz alleine.

Denn es war nicht Sasuke, der sie zu beruhigen versuchte.
 

„Bitte geh nicht.“, flüsterte sie mit brüchiger Stimme, „Geh nicht ins Wellenreich.“

Sie musste ihn wieder sehen. Sie brauchte die Bestätigung, dass er zurückkommen würde.

Sakura vergrub ihr Gesicht in Narutos Brust und es zerriss ihr Herz, weil sie wusste, dass sie ihn gehen lassen musste. Sie hatte das Feuer in seinen Augen gesehen.

„Shizuka ist dort.“, antwortete der Uzumaki leise, „Ich werde sie da nicht sterben lassen.“

Nicht wie Hinata. Nicht wie seine Frau.

Sakura rührte sich lange nicht, doch dann nickte sie verzweifelt. Sie hatte gewusst, dass man ihn nicht aufhalten konnte. Hätte sie ihm keine Möglichkeit verschafft, das Dorf legal zu verlassen, wäre er trotzdem gegangen.

Tsunade hätte nichts tun können.

Sie selbst hätte nichts tun können.
 

Die Sekunden verstrichen und keiner der beiden sprach ein Wort. Doch dann hob Naruto seine Stimme und seine Worte waren ganz weich.

„Und ich hole Masaru auch zurück. Und Sumiaki. Das ganze Team. Sie werden alle wiederkommen. Niemand wird im Wellenreich sterben.“, sagte er überzeugend und es schien auch, als versuchte er sich selbst zu überzeugen.

Die Fehler von damals würden sich nicht wiederholen. Das konnte er nicht zulassen.
 

Sakura zuckte zusammen, als der Name ihres Sohnes fiel.

Masaru.

Masaru, der blindlings das Dorf verlassen hatte… er hatte das Dorf verlassen, wie Shizuka, wie Sumiaki, wie… wie damals Sasuke…

„Ich werde sie zurückholen.“, murmelte Naruto noch einmal und ein heftiger Impuls durchlief Sakura. Sie hob ihren Kopf und sah wieder in Narutos blaue Augen.

„Versprich es…“, wisperte sie, „Versprich mir, dass du sie zurückholst. Wie damals Sasuke-kun.“

Sein Versprechen hatte sie an manchen Tagen am Leben erhalten. Sein Versprechen hatte sie nicht aufgeben lassen.

Sie brauchte Narutos Versprechen. Sie wollte sie zurückhaben, völlig egal, wie egoistisch es war. Sie wollte sein Wort darauf, dass er wiederkam.
 

Naruto starrte Sakura an und eisige Kälte machte sich in ihm breit. Sie wollte auch ein Versprechen. Wie Tsunade… sie alle wollten seine Versprechen.

Aber er konnte keine mehr geben! Er konnte nicht! Er brach doch alle…

Verbittert und bestürzt wandte Naruto den Blick von Sakuras grünen Augen ab.

„Ich kann nicht-…“

„Dann kannst du sie auch nicht zurückholen!“, fiel sie ihm verzweifelt ins Wort, „Versprich mir wenigstens, dass du wiederkommst! Versprich mir, dass alles wieder gut wird!“

Erneut kehrten die Tränen zurück und Sakura konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt so viel geweint hatte. Es war zu viel! Das alles war einfach zu viel und sie kam aus ihren eigenen Empfindungen nicht mehr heraus… sie brauchte eine Beruhigung, etwas, auf das sie sich verlassen konnte!

Sie brauchte Narutos Versprechen.
 

Und der Uzumaki wusste das. Er fühlte sich an den Tag vor so unglaublich langer Zeit zurückversetzt, als Sakura geweint und ihn angefleht hatte, Sasuke zurückzubringen.

Als er es ihr versprochen hatte…

Flehendlich sah Naruto Sakura an.

„Ich breche meine Versprechen.“, sagte er, doch die Haruno schüttelte ihren Kopf.

„Das damals hast du gehalten. Sasuke-kun ist… er ist wieder da…“

Und er hatte sie wieder verlassen.
 

Naruto schwieg eine Weile. Sakura wollte ein Versprechen. Sie brauchte ein Versprechen von ihm, um weitermachen zu können.

Aber er konnte es ihr nicht geben… er hatte seine letzten ausnahmslos gebrochen…
 

„Bitte, Naruto-kun…“, hauchte Sakura und sie sah Naruto so hoffnungsvoll und unglücklich zugleich an, dass der Uzumaki gar nicht anders konnte.

„Ich verspreche es dir.“, flüsterte er heiser und ein kalter Schauer jagte über seinen Rücken. Es war falsch, dass er Versprechen machte. Er brach doch jedes einzelne… er würde Sakura nur enttäuschen…
 

~ Wer sich wahrhaft dem Wort verpflichtet fühlt, muss sehr sparsam und überlegt mit ihm umgehen.
 

Doch dieser liefen nur weiter die Tränen über die Wangen, während sie sich wieder fest an den Blondhaarigen drückte.

„Danke. Danke, Naruto…“, murmelte sie und sie spürte fast in der gleichen Sekunde, dass eine größere Last von ihren Schultern fiel.

Naruto hatte es versprochen. Er hatte ihr versprochen, wiederzukommen und er hatte ihr versprochen, das Team zurückzuholen. Und Shizuka… und Masaru… ihren Sohn. Er würde ihren Sohn zurückholen, genauso wie er ihren Mann zurückgeholt hatte.

Sasuke.
 

Naruto unterbrach ihre Gedanken.

„Du musst mir auch etwas versprechen, Sakura.“, sagte er plötzlich und die junge Frau schniefte leise, wischte sich über die Augen und sah den Uzumaki erst dann wieder an. Erneut verzogen sich seine Mundwinkel zu einem neuen, traurigen Lächeln.

„Versprich mir, dass du dich um Sasuke kümmerst.“, bat er und Sakura wurde noch blasser, als sie ohnehin schon war. Naruto ließ sich nicht davon irritieren.

„Er macht sich Vorwürfe… er sagt es nicht, aber ich kenne ihn… ich kenne ihn immer noch. Sei ihm nicht böse… ich weiß, dass er dich niemals wieder verlassen wird, Sakura. Du weißt es doch auch.“
 

Die Uchiha biss sich auf die Unterlippe. Sasuke machte sich Vorwürfe?

„Was wirft er sich vor?“, fragte sie leise und Naruto schüttelte leicht den Kopf.

„Das weißt du ebenfalls, Sakura. Lass dich nicht von seiner Fassade täuschen. Das hast du doch noch nie getan.“
 

Kurz schwiegen beide und Naruto konnte sehen, dass es hinter Sakuras Stirn arbeitete. Sie kannte jedes kleinste Detail an ihrem Mann. Sie kannte ihn besser als sonst ein Mensch auf der Welt. Sie konnte ihn verstehen. Sie war die einzige.

Und dann begriff Sakura endlich, was Naruto ihr sagen wollte, und die Tränen kamen langsam zum Stillstand.

„Sasuke-kun macht sich Vorwürfe…“, wiederholte sie murmelnd. Die Situation jetzt erinnerte sie an Sasukes Verschwinden damals. Wie musste es für Sasuke sein? Was dachte er? Was für Erinnerungen hatte er…?

Sakura schauderte und plötzlich waren ihre ganzen Gedanken lächerlich, kleinlich und egoistisch.

Sasuke hatte sie nicht verlassen. Es war niemals um sie gegangen.
 

Naruto bemerkte, dass Sakura verstanden hatte und löste sie dann vorsichtig von seinem Körper. Erleichtert registrierte er, dass sie sich nicht dagegen wehrte.

Jetzt konnte er gehen.

„Mach’s gut, Sakura. Wir sehen uns bald wieder.“, sagte er leise und die Rosahaarige nickte langsam.

„Ja. Du hast es versprochen.“, erinnerte sie ihn warm und Narutos Gesichtausdruck wurde ernster. Aber das angedeutete Lächeln blieb.

„Das habe ich…“
 

Und damit wandte sich Naruto von Sakura ab und ging an ihr vorbei auf das Dorftor zu. Der Boden unter ihm wirbelte unter seinen festen Schritten Staub auf und als er durch das Tor trat, wandte er sich noch einmal nach Sakura um. Sie stand dort und sah ihm nach und Naruto konnte genau erkennen, dass sie tapfer die Tränen von ihren Wangen wischte und ihre Mundwinkel leicht anhob.

Er wusste, dass sie weitermachen würde.
 

Dann verschwand sie aus seinem Sichtfeld und Naruto näherte sich der kleinen Gruppe, die sich ein paar Meter außerhalb Konohas aufgestellt hatten und anscheinend seine Ankunft erwartet hatten.

Auf ihren Kleidern prangte das Erkennungszeichen des Wellenreiches, obwohl sie keine Shinobi waren. Sie waren einfach stolz und ein nostalgisches Lächeln huschte über Narutos Lippen, als er zu den Händlern trat, die den Angriff von gestern überlebt hatten.

Zwei von ihnen kannte er.

Es musste vor Ewigkeiten gewesen sein…
 

„Hey, Naruto-nii-chan.“, ertönte sofort die fröhliche Stimme des Mannes, den er nur als kleinen Jungen in Erinnerung gehabt hatte, „Ich konnte es kaum fassen, als eure Hokage uns gesagt hat, dass du unser Begleitschutz sein wirst!“

Naruto nickte und wieder spürte er, dass seine Lippen sich zu einem freundlichen Lächeln formten.

„Ich freue mich auch, Inari. Tsunami-san.“

Inari grinste und seine Mutter nickte Naruto offen zu. Sie war älter geworden… die Zeit hatte keinen Moment stillgestanden.
 

Naruto würde nicht alleine ins Wellenreich gehen.
 

~
 

Langsam näherte sich Sakura Sasuke und wischte mit ihren Handrücken noch die letzten verdächtigen Spuren der Tränen fort. Sie betrachtete ihren Mann und so viele Gefühle wallten in ihr auf, dass sie einen Moment brauchte, ehe sie sich geräuschlos neben ihm auf die Steinbank setzen konnte. Gedankenverloren strich sie mit ihren Händen über den kalten, rauen Stein und mit einem traurigen Lächeln erinnerte sich an den Morgen nach Sasukes Verschwinden. Izumo und Kotetsu hatten sie damals geweckt. Es war ein sonniger Tag in Konoha gewesen. Wie heute.

Dann endlich hob Sakura ihren Blick und widmete ihre komplette Aufmerksamkeit Sasuke Uchiha, der mit keiner Regung zeigte, dass er sich ihrer Anwesenheit bewusst war. Ihr Blick wurde weich und traurig, als sie seine Haltung erfasste. Er lehnte an der Rückenlehne der Bank und hatte seinen Kopf in seinen Nacken gelegt. Seine fesselnden schwarzen Augen waren geschlossen und Sakura wünschte, dass es anders wäre. Mit der Zeit hatte sie gelernt, aus seinen Augen zu lesen… aber er machte es ihr immer so unglaublich schwer.

„Wie lange bist du schon hier?“, fragte Sakura schließlich leise und wartete geduldig auf eine Antwort. Sie wusste nicht, was in ihrem Mann vorging… doch sie hatte eine gewisse Vorstellung. Und tief in ihr regten sich Schuldgefühle.

„Ich weiß nicht.“, kam es plötzlich monoton von Sasuke und seine gefühlslose Stimme ließ Sakura zusammenzucken. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, doch dann riss sie sich wieder zusammen. Sie hatte es Naruto versprochen. Sie hatte ihm versprochen, sich um Sasuke zu kümmern. Es war nie um sie gegangen. Es war etwas anderes, das Sasuke beschäftigte.

„Sasuke-kun, es tut mir leid.“, hauchte sie und legte vorsichtig ihre eine Hand auf seine, die ebenfalls auf der Steinbank ruhte. Ein erschöpftes Seufzen entwich Sasukes Kehle, doch er sah seine Frau weiterhin nicht an.

„Was?“, murmelte er und wünschte sich, dass sie gehen würde. Sie sollte ihn alleine lassen. Sie sollte ihn so nicht sehen… niemand sollte ihn so sehen. Aber Sasuke wusste, dass Sakura ihm diesen Wunsch nicht erfüllen würde. Sie hatte die Angewohnheit immer bei ihm zu bleiben. Wahrscheinlich liebte er sie deshalb.

Er spürte, dass ihre Finger leicht über seinen Handrücken glitten, doch er fühlte es kaum.

„Das vorhin in Tsunade-samas Büro. Du weißt, dass ich dir keinen Vorwurf machen wollte.“

„Und doch hast du es getan.“

„Sasuke…“

Doch noch bevor sie ein weiteres Wort sagen konnte, schüttelte der Uchiha seinen Kopf und blinzelte ein paar Mal in das Sonnenlicht, das durch das Blätterwerk über ihm brach. Über ihnen brach.

„Ich weiß.“, sagte er schlicht, „Es hat sich nichts geändert.“

Nun war es an Sakura, diejenige zu sein, die nicht verstand.

„Was meinst du?“, fragte sie flüsternd und endlich traf ihr Blick den von Sasuke. Sie versank in seinen unendlich schwarzen Augen und zum ersten Mal an diesem Tag spürte sie ein tonnenschweres Gewicht langsam von ihrem Herzen fallen. Zum ersten Mal an diesem Tag konnte Sakura darin lesen. Sie rutschte ein wenig näher an Sasuke und nahm seine Hand in ihren Schoß, umfasste sie mit ihrer zweiten. Sie wollte ihn nicht verlieren. Nicht aufgrund ihrer Worte, nicht aufgrund der Vergangenheit. Das war ihr schon einmal passiert.

„All die Jahre hindurch hat sich nichts verändert…“, wiederholte Sasuke leise und er hasste sich für diesen schwachen Moment. Niemand sollte ihn so sehen. Niemand, kein Mensch.

Aber Sakura war die einzige, die es durfte.
 

„Sasuke-kun… natürlich hat sich etwas verändert.“, hauchte Sakura und kam ihrem Mann noch ein wenig näher. Sie wusste, dass sie die einzige war, die dieses Recht hatte. Sie würde es nicht vergeuden. Nicht, wenn sie ihm helfen konnte.

Doch Sasuke schüttelte abrupt den Kopf.

„Nein. Ich bin genau derselbe wie damals.“, sagte er kalt und Sakura erschauderte. Unwillkürlich ergriff sie seine Hand fester. Damals. Als er gegangen war. Sie konnte es an seinen Worten erkennen und sie wollte nicht, dass er so redete. Sie zwang sich zu einem leichten Lächeln.

„Ja. Derselbe, in den ich mich verliebt habe.“, sagte sie ehrlich und bildete sich ein, dass Sasukes Mundwinkel leicht zuckten. Doch einen Moment später war seine Miene wieder ausdruckslos und unbeweglich.

Sasukes Hand in Sakuras zuckte kurz, aber sie hielt sie fest, damit er sie ihr nicht entziehen konnte. Sie spürte, dass sich seine Muskeln anspannten, doch er wehrte sich nicht. Sein Blick wurde härter, aber er verlor nicht an seiner erdrückenden Intensität.

„Derselbe, der seine Fehler an seinen Sohn weitergibt.“, brachte er hervor und verbittert ballte sich seine Hand zu einer Faust. Sakura strich sanft über seine Haut. Sie schüttelte leicht den Kopf und sah ihn bittend an.

„Das stimmt nicht, Sasuke-kun…“, flüsterte sie. Er musste ihr glauben. Er sollte nicht so denken. Aber er hörte nicht.

„Doch, das stimmt. Ich bin noch immer Sasuke Uchiha, der Konoha verraten und zu Orochimaru gegangen ist, Sasuke Uchiha, der seinen besten Freund töten wollte, Sasuke Uchiha, der seinen eigenen Bruder getötet hat… Sasuke Uchiha, den sie erst unter hunderten Auflagen wieder im Dorf aufgenommen haben. Und von heute an bin ich Sasuke Uchiha, dessen Sohn dieselben Fehler macht wie er selbst.“

Sakura schüttelte den Kopf, weigerte sich, seinen Worten Glauben zu schenken.

„Das stimmt nicht, Sasuke-kun.“, wiederholte sie verzweifelt, „Du bist Sasuke Uchiha, der seinen Bruder erlöst hat, Sasuke Uchiha, der seinen besten Freund nicht töten konnte, Sasuke Uchiha, der sich an seine hundert Auflagen gehalten hat, Sasuke Uchiha, der seinen Söhnen das größte Vorbild ist, Sasuke Uchiha, der ein wunderbarer Vater ist und dessen ältester Sohn sich aus völlig anderen Gründen von Konoha entfernt hat… Sasuke Uchiha, der wieder eine Familie hat und alles für sie tun würde… du bist Sasuke Uchiha… du bist der Mann, an den ich mein Herz verloren habe.“

Das konnte er nicht leugnen. Das konnte er einfach nicht.
 

Sasuke schwieg und sah seine Frau lange Zeit an. Dann hob er vorsichtig seine freie Hand und legte sie behutsam auf ihre immer noch etwas blasse Wange. Er strich so zart über ihre Haut, als wäre sie aus Porzellan, und er spürte, dass sich Sakura leicht gegen seine Hand schmiegte.

„Ich liebe dich.“, wisperte er und das waren Worte, für die er sich nie schämen würde. Das waren Worte, die einzig und alleine Sakura hören sollte. Das war eine Seite an ihm, die nur seine bezaubernde Frau sehen durfte.

Es war eine Seite an ihm, die nur sie hervorlocken konnte.
 

Sakura lächelte sanft, seufzte leise und ließ sich dann an Sasukes Brust sinken. Ihr Kopf ruhte zwischen seinem Hals und seiner Schulter und sie legte ihre Hand auf seinen Bauch. Die Rosahaarige spürte, dass Sasuke seinen nun frei gewordenen Arm um ihren Körper schlang und sie leicht an sich zog und zum ersten Mal an diesem Tag war Sakura voll und ganz glücklich.

„Ich liebe dich auch. Völlig egal, was du getan hast, tust und tun wirst.“

Sakura kuschelte sich noch ein wenig näher an ihren Mann und fühlte sich um so viel besser, als noch vor wenigen Stunden. Sasuke und sie hatten ihren Konflikt gelöst und Naruto würde sich um Masaru, Shizuka und um Sumiaki kümmern. Er konnte das… er konnte das Team zurückbringen. Ihren Sohn, der Konoha aus anderen Gründen verlassen hatte, als sein Vater. Eine Tatsache, die Sakura erst nach längerer Zeit einsehen hatte können. Sie hatte vorhin einfach überreagiert… die Erinnerungen und Emotionen waren mit ihr durch gegangen…
 

Sakura musste plötzlich lächeln und ihrem Herz versetzte es einen kleinen Sprung.

„Ich wollte dir noch etwas sagen, Sasuke-kun, schon seit ein paar Tagen. Da gibt es noch etwas, das du bist.“

Sie spürte, dass Sasukes Hand langsam über ihren Rücken strich und sie genoss diesen ungestörten Moment, in dem Sasuke so sanft und zärtlich zu ihr war.

„Hm?“, machte er ein wenig abwesend. Ihm ging es genau wie Sakura. Er genoss es, sich für ein paar Augenblicke in ihrer Gegenwart entspannen zu können. Sie konnte ihm mit wenigen Worten so viele Zweifel nehmen…
 

„Du bist zum dritten Mal werdender Vater.“
 

********************************************************************************
 

Das war es auch schon wieder... es war eh lang genug, denk ich. xD

Und ich hoffe, ein paar Ereignisse kamen überraschend. ^.~

Mir ist auch klar, dass es schon wieder ein Kapitel völlig ohne Team Sechs war... T____T

Dafür bekommt ihr versprochen im nächsten Kapitel wieder etwas von ihnen zu hören. ^^

Ich hoffe, ihr seid mir alles schön treu geblieben und ich freue mich auf etwaige Rückmeldungen. ^^
 

Ganz besonderer Dank gilt natürlich meiner begnadeten Betaleserin tinybee, die sich wieder in atemberaubender Geschwindigkeit durch dieses Kapitel gekämpft hat. Danke, hab dich lieb~

*knuddel*
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia



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Kommentare zu diesem Kapitel (25)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rukia-sama
2009-03-13T12:27:35+00:00 13.03.2009 13:27
Wow, Sasuke wird zum 3. Mal Vater
Naruto hat endlich begriffen was er falsch gemacht hat.
Und Shizuka ist fest entschlossen Hinata zu finden und sie WIRD sie finden^^
Von:  Natascha91
2009-02-26T20:10:08+00:00 26.02.2009 21:10
hey tut mir leid das ich mich eine Zeit lang nicht gemeldet hab hatte leider keine Zeit gehabt doch jetzt hab ich zum glück etwas zeit
ich muss sagen deine FF hat mir von Anfang an gefallen und ich werde sie weiter fleißig lesen
und ich freue mich natürlich auf das nächste Kappi
LG Natascha91
p.s nochmals sorry weil ich keine Zeit gehabt hab ein Kommi zu schreiben
Von: abgemeldet
2008-11-16T17:35:41+00:00 16.11.2008 18:35
Hi!
Das Kappi war echt lang, aber auch sehr spannend!
Nun bricht Naruto also ins Wellenreich auf um seine Tochter zu retten!
Scheint, als sei er endlich aufgewacht!
Wurde auch zeit!

Die Szene zwischen Naruto und Sasuke hat mir am aller besten gefallen!
War echt bewegend!
Und das Ende, als Sakura Sasuke sagt, dass sie schwanger ist fand ich auch klasse!

Freue mich schon sehr auf das nächste Kappi!
Bis dann
knuddel
deine Shira<3
Von:  Easylein
2008-11-03T21:09:01+00:00 03.11.2008 22:09
Hi!

Danke für die ENS ^-^
Das war mal wieder ein super gutes und total beeindruckendes Kapi! Ich bin hin und weg, gerade von den Wendungen. Endlich wacht Naruto auf un kommt zurück ins Leben. Das freut mich. Und auch dass Sasuke noch ma Papa wird *smile*

Hofentlich finden ´sie die Kiddis jetzt noch schnell und unversehrt...

Hau rein und mach so super weiter

Vlg Easy
Von:  Yosephia
2008-10-31T18:02:06+00:00 31.10.2008 19:02
So, ich bin dir eigentlich schon ewig einen Kommi für Anata wo schuldig... Sorry dafür, aber du weißt ja, wie das so mit mir ist^^°

Ein ganz klein wenig hast du mich ja indirekt gespoilert, als du mir vom RPG erzählt hast, aber ich find´s trotzdem niedlich, dass das jetzt schon auftaucht mit Uchiha-Sprössling Nummer Drei. Der Wiederaufbau des Clans geht voran, hm? XD

Schön fand ich auch, dass du Naruto nicht komplett zurückgepolt hast. Er weiß zwar jetzt wieder, was wesentlich ist, aber er vermisst eben noch Hinata und bis er wieder so einigermaßen mit sich selbst im Reinen ist, wird es wohl auch noch eine Weile dauern... So wirkt es sehr viel glaubwürdiger, als wenn er von einem Moment auf den anderen wieder ganz der Alte geworden wäre *nod nod*

Die ganze Sache mit dem Vorwand für Narutos Suchaktion ist wirklich sehr gut durchdacht. Ich fand´s irgendwie süß von Kiba, dass er Naruto geholfen hat, aber irgendwie bin ich bei Anata wo sowieso ein richtiger Kiba-Fan (okay, bin ich sonst ja auch, aber nicht so sehr wie in der FF hier^^°)

Toll finde ich auch, dass du Inari und Tsunami mit eingebracht hast. So wirkt das ganze viel authentischer. Da könnte man sich irgendwie wirklich vorstellen, dass deine FF eine Fortsetzung des Manga ist. (Der ganz nebenbei bemerkt auch endlich wieder mal Spannung aufweist... Auch wenn ich nicht unbedingt Luftsprünge beim letzten Panel von Chapter 423 gemacht habe TT___TT)


Sakuras Reaktion fand ich allerdings etwas hysterisch. Mit Verrat hat Masarus Verschwinden ja nun wirklich gar nichts zu tun. Genau wie Tsunade das schon gesagt hat. Aber gut, wie du´s selbst auch geschrieben hast, Sakura ist fast schon emotionslastig. Sie hat voll den Überschuss an Gefühlen (und an Tränen >_> Sch***, das könnte ich sein, ich heule auch schnell und viel^^°°°)

Ein paar mal sind mir einige kleine Formulierungsfehler aufgefallen. Was mir im Gedächtnis geblieben ist: "Der Boden unter ihm wirbelte unter seinen festen Schritten Staub auf..." (achte Seite, ganz oben)
Das klingt für mich nicht ganz schlüssig. Ich würde einfach "Vom Boden unter ihm...usw." schreiben. Oder "Die Luft wirbelte vom Boden unter ihm...usw." Wie du willst.
Ähnliche Lapalien habe ich noch ein paar Mal entdeckt, aber nichts, was wirklich den Lesefluss stört. (Da fragst du dich sicher, warum es mir trotzdem aufgefallen ist, oder? Ganz einfach: Aus irgendeinem Grund fällt mir so etwas sogar in richtigen Büchern auf. Das ist erst seit vielleicht einem Jahr oder so, aber mir fallen dann viele Kleinigkeiten auf... Nur bei meinen eigenen Texten nicht... Tja ja, das ist eben die Sache mit Theorie und Praxis^^°)


Was bleibt zu sagen?
Nun, ich bin sehr gespannt, wie es nun weiter gehen wird. Ob Kabuto, dieser **** (das schreibe ich erst aus, wenn du 18 bist XD), sich auch noch melden wird? Vielleicht kriegt er ja etwas von Rihito und dessen Mutter mit... Oder von Team Sechs... Oder von Naruto... Wobei ich Shizuka sogar zutrauen würde, dass sie gegen alle Vernunft (personifiziert von Masaru und Sumiaki, vermute ich da mal^^) vielleicht sogar das Versteck von Kabuto suchen wird, um ihre Mutter zu finden... Feige ist das Mädchen ja garantiert nicht XD

So, das ist nicht mein längster Kommi (und natürlich auch kürzer als Bees Kommi, aber ihre Kommis sind sowieso nicht zu toppen^^°), aber ich hoffe, du freust dich trotzdem drüber^^°

Immer schön weiter so und dein und Bees Buch wird garantiert ein Beststeller^^v
Hab dich lieb,
Yolein
Von:  Aki23
2008-10-30T11:00:06+00:00 30.10.2008 12:00
schönes Kapitel, freue mich schon auf das nächste!
mach weiter so!
Von:  Kaisy
2008-10-28T11:43:35+00:00 28.10.2008 12:43
Also wie immer ein außergewöhnlich geiles kappi.
So viele taschentücher brauche ich nur bei deiner FF und egal wie lange ich warten muss auf deine kappis, ich freue mich immer wenn ich sie lesen kann.
Das war so unglaublich gefühlsaufreibend.
Ich hatte so gefiebert, so geheult und so mit allen mit gelitten und als dann endlich naruto seine Fehler erkannt hatte, ich war so froh.
So unglaublich froh das er jetzt endlich wieder der naruto war den alle brauchten.
Er wird das sicherlich schaffen und auch den konfklikt in Sakura und zu ihrem Mann.
Ich fand es niedlich egal wie viel leid die beiden erlitten ahebn, sakura konnte ihren mann echt helfen und das macht mich froh.
Ich finde es auch toll das Inari wieder kam löl
Ich fand den kleien immer drollig, auch das selbst bei so traurigen Momenten in deiner FF du immernoch etwas zeit findest für Humor löl
Es ist unglaublich wie viele gefühle deine FF aufreiben kann, so wunderbar ich freue mich ungemein auf das nächste kappi löl
Sakura ist also Schwanger? Sasuke dürfte bei der nachricht nach den Ereignissen schon eine angenehme Gesichtsentgleisung bekommen
Bitte sag auch beim nächsten mal bescheid
Von:  Shizuja
2008-10-27T19:13:03+00:00 27.10.2008 20:13
Hey!
Wie schon beim letzten mal kann ich einfach nur sagen, dass ich deine Story, deinen Schreibstil und im allgemeinen deine FF echt liebe!
Das Kapitel war echt der Hammer!
Ich bin so froh, dass Naruto nun wirklich wieder er selbst ist und versucht, seine Fehler auszubessern.
Ich hoffe er schafft es, diedrei zu retten.
Ach ja, ich find klasse, dass Sasuke zum dritten mal werdender Vater ist xD
Freue mich schon aufs nächste Kapitel, Sasuke reaktion, was die drei Ge-Nins so alles erleben und ob Naruto es schafft, die drei zu retten. Und natürlich, ob sie auf Rihito und Miharu treffen.
Bitte schreib dieses mal ein wneig schnell weiter, als letztes mal, ja? ich weiß ja selber, wie schwierig sowas ist, dennoch bitte ich dich, es zu versuchen. ich kanns nämlich kaum abwarten, gleich weiterzulesen, weil deine FF echt genial ist!
Lg, A-L
Von:  Honoka5
2008-10-27T17:32:29+00:00 27.10.2008 18:32
Joah nach so langer Zeit mal wieder ein Kapitel.
Und es war SUPER!!!
Naruto ist endlich wieder da. Hat aber auch wirklich lange genug gedauert. Echt mal da muss auch erst noch seine Tochter abhauen bis er endlich mal versteht wie bescheuert er sich die ganzen Jahre benommen hat. *kopf schüttelt*
Naja, wenigstens hat er jetzt auch wieder so einen Dickkopf wie früher.
Ich meine die Diskussion mit Tsunade war ja schon Beweis genug.
Apropos gut, dass Sakura da war. Sonst hätte Naruto am Ende doch nicht gehen dürfen.
So und jetzt noch was zu den Schlussszenen.
Naruto und Sakura echt richtig herzzereißend.
Und das beste waren eindeutig noch Saku und Sasuke.
Der arme Kerl ist total fertig und hat ein schlechtes Gewissen und sie lässt ihn nicht in Ruhe bis es ihm wieder einigermaßen besser geht.
Und der letzte Satz war natürlich richtig genial. Und dann auch noch in so einer ernsten Situation. Aber jetzt ist es auch noch verständlicher warum Saku Naruto nicht begleiten wollte. Sie will ja schließlich auch ihr Kind nicht in Gefahr bringen.

So das wars auch erstmal wieder. Ich freu mich wahnsinnig aufs nächste Kapitel und ich bin ja auch gespannt wann Miharu, Rihito und Co. wieder auftauchen. Bis dann! Deine Honoka5 ^^
Von:  momo_no_hanabira
2008-10-27T16:04:23+00:00 27.10.2008 17:04
puh geschafft!
das kapitel war echt lang abba auch richtig schön! wie gut du die gefühle der charas beschreiben kannst fasziniert mich immer wieder!^^
ich find nur dass in dem kappi nicht wirklich viel passiert ist...und ich freu mich wenn im nächsten wieder shizuka und die andren dabei sin!

lg chikara-san


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