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Das Geheimnis des Tropical Land

Der Auftakt des Detektiv Conan-Noir Crossovoers
von

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Prolog: ein unerwarteter Vorschlag

Kapitel1: ein unerwarteter Vorschlag
 

„Komm, wollen wir nicht mal ins Tropical Land, Conan.“, hatte Ran spontan eines Abends beim Essen eingeworfen.

„Die Detective Boys sollten doch auch mal was anderes unternehmen, als immer irgendwelche gefährlichen Abenteuer, findest du nicht auch, Paps? Und Sonoko kommt sicher auch mit.“

'Klar, wo es Jungs abzuschleppen gibt, ist die nicht weit, aber ob sie Kinder dabei haben will?' quittierten Conan und ihr Vater gleichzeitig mit einem Augenbrauenaufschlag.

„Ich war schon so lange nicht mehr da.“ Fügte sie noch bittend mit an.

'Ja lange ist es schon her. Seit dem Abend als ich damals aus ihrer Sicht plötzlich verschwunden bin zu meinem großen Fall.' Versank der kleine Junge mit der großen Brille in Gedanken an seinen unrühmlichsten Moment als Detektiv. Ai hatte ihn häufig mit Seitenhieben daran erinnert, was ihm längst klar war: 'Damals war ich selbst so arrogant wie mittlerweile Onkel Kogoro. Ich war überzeugt jeden Fall mit Leichtigkeit lösen und jeden Kriminellen überführen stellen und im Zweifelsfall auch überwältigen konnte. Hochmut kommt vor dem Fall, heißt es. Ich hätte damals eigentlich mit meinem Leben bezahlen müssen, dann wärst du wenigstens in Gewissheit und Sicherheit, Ran. Stattdessen musst du dir jetzt die ganze Zeit über Sorgen machen, was damals passiert ist und wo ich jetzt wohl bin, obwohl ich hier neben dir sitze.'

Ai: „Und selbst danach warst du noch eingebildet genug, hier in Japan zu bleiben, aktiv nach der Organisation Ausschau zu halten, dich bei deiner Freundin einzuquartieren, wodurch sie über deine Aktionen auch ins Schussfeld gerät, lässt es zu, dass drei kleine Kinder sich in Lebensgefahr begeben, weil du ja den nächstbesten Fall auch noch lösen musst, ach ja und du hast die Hilfe deiner Eltern und damit von Interpol abgelehnt, Kudo.“

Er konnte sich Ai richtig vorstellen, wie sie, ohne ihn wirklich zu beachten, neben ihren Reagenzgläsern und Formelaufzeichnungen saß und ohne jeglichen Tonfall diese Worte wie einen Richterspruch auf ihn einfallen ließ. Im letzten Moment würde sie sich zu ihm umdrehen und ein Lächeln anfügen, das sagt: „du bist schon tot, du weißt es nur noch nicht!“
 

'Aber warum willst du da jetzt wieder hin Ran? An den Ort, an dem all dein unnötiges Leid begann.

Erwartest du Shinichi wieder zu treffen? Nein, so naiv bist du nicht! Suchst du einen Hinweis auf ihn? Das ist doch nun solang her und selbst wenn er dort verschwand, gibt es keinen Grund, dass er den Park nicht sofort verlassen hat. Du willst ganz sicher auch nicht, so wie du sagst, mit uns einen schönen Ausflug machen. Eben weil dieser Ort doch für dich so eine Bedeutung hat, so eine Zäsur darstellt. Oder ... willst du diese Lücke jetzt etwa schließen?' Ihn überkam ein ungutes Gefühl. Er sah zu seiner Freundin. Sie guckte auf einmal auch nachdenklich, sodass sogar Kogoro die Situation komisch wurde, und Conan sich zum eingreifen genötigt fühlte.
 

Conan: „Na gut, Ran. Ich werd' die anderen mal fragen, ob sie Samstag hingehen wollen.“

„Oh das ist aber schön. Ich werde Sonoko Morgen auch Bescheid sagen.“

Sie strahlte auf einmal wieder über das ganze Gesicht und verschwand mit den leeren Tellern in der Küche.

„Tse, versteh einer die Frauen, besonders diese.“ Stöhnte Kogoro, öffnete sich eine Bierdose und setzte sich vor den Fernseher. Aber Conan hatte ihn gar nicht gehört. Er war schon wieder in Gedanken, nahm aber unbewusst noch ein paar Sachen vom Tisch zum Abräumen mit in die Küche.

Ran stand da an der Abspüle, ihre Haare verbargen ihre Augen, aber plötzlich fiel von dort ein Tropfen ins Becken.

„Ran weinst du?“ fragte er mit der kindlichsten Stimme die ihm möglich schien. Ran erschrak bei seinen Worten, riss den Kopf hoch, drehte ihn aber von ihm weg. Einen Moment später hörte er sie übermäßig gekünstelt aus- und einatmen. Sie drehte sich lächelnd zu ihm um, wischte mit dem rechten Arm über ihre Stirn und sagte: „Was redest du denn da Conan? Ich schwitze doch nur vom Abwaschen und da ist mir ein Schweißtropfen von der Stirn... äh... bis zu meinem Auge gelaufen und hat sich da erst gelöst. Genau. Warum sollte ich bitte weinen. Es gab ja keine Zwiebeln heut zu schälen, hehe. Aber vielen dank, dass du mir beim aufräumen helfen willst, auf dich kann man sich halt immer verlassen. Du sorgst dich um andere und du bleibst immer gelassen und cool, was auch passiert. Eigentlich könnte man dich auch als Aufpasser für die Kleinen einsetzen. Deshalb weiß ich auch, dass das ein toller Ausflug wird.“

Sie nahm ihm seine mitgebrachten Schüsseln ab, stellte sie auf dem Tisch zwischen Spüle und Kühlschrank ab, und machte sich wieder am dreckigen Geschirr zu schaffen. Einen Moment sah er ihr noch zu, erwartete irgendeine Reaktion so wie: „Ist noch was, mein Kleiner?“ oder „Holst du bitte noch die restlichen Sachen aus dem Wohnzimmer?“ aber es blieb aus. Wahrscheinlich hatte sie bereits vergessen, dass er eben hier war.

Conan schnappte sich ein Tablett um nicht noch dreimal hin und her zu gehen und verließ die Küche.

'Oh Ran, warum? Wenn du tatsächlich beim spülen schwitzen würdest, müsste ich mir Gedanken um deine Kondition oder deine Gesundheit machen. Außerdem hättest du deinen arm dann erst im Bad abgespült, bevor du ihn wieder zum Abwaschen genutzt hättest. Dafür bist du viel zu reinlich. Und da weder deine Stirn noch dein Arm im Licht geglänzt haben, waren beide absolut trocken. Du hast nicht im geringsten geschwitzt. Und wir hatten zwar heute keine Zwiebeln, aber deine roten Augen würden da auch was anderes sagen.

Warum nur? Warum nur willst du in diesen Park zurück, Ran?'

Kogoro: „Na worüber denkst du gerade wieder nach, Sherlock Holmes Junior?“

„Hä?“ Er wurde von Kogoro, der sichtlich vom TV-Programm gelangweilt Richtung Mattscheibe schaute, aus seinen Gedanken gerissen.

„Du bist seit etwa einer halben Minute mit dem stummen Abräumen auf das Tablett fertig, machst aber keine Anstalten aufzustehen und dieses in die Küche zu bringen, sondern starrst gebannt auf die Faszination unseres Teppichmusters.“

Conan sah vor sich das volle Tablett, und hinter dem Tisch in seinem Blickwinkel den Teppich.

„Äh, ja ich muss halt viel nachdenken, wenn ich mal so ein Meisterdetektiv wie du werden will Onkelchen.“ So recht schien ihn die Antwort nicht zu befriedigen, aber er drehte sich wieder zum Fernseher, nachdem er ihn lediglich in Erwartung von Conans Antwort davon abwendete.

Letzterer nahm das Tablett, drehte sich um und ging zur Küche. Kurz bevor er das Zimmer verließ, hielt ihn Kogoro noch einmal zurück:

„Conan?“

„Was ist Onkl Kogoro?“

„Auch ein Meister-Detektiv sollte nicht andauernd nachdenken. Das verschließt nur seinen Blick für manche Wahrheit. Es gibt Dinge, die wichtiger sind als Kriminalfälle lösen, doch leider kann einem Niemand vorher sagen, dass diese oder jene Situation es verlangt. Das steht in keinem Krimiroman, in keinem Handbuch für Polizisten oder sonst irgendwo. Es ist ein Aspekt, den man nur vom Leben lernt und fast immer sehr schmerzhaft.“

Conan machte große Augen. 'Seit wann ist der denn so philosophisch?'

Als er den verwirrten Blick des kleinen Jungen bemerkte, versuchte er sich zu rechtfertigen.

„Vergiss was ich gesagt hab, Conan, ja? Da läuft nur gerade so'ne Schnulze und bei so etwas werde ich immer melancholisch! HaHaHa.“

'Glaubt der ernsthaft, ich kaufe ihm das ab. Zum einen höre ich doch schon, wie gerade die Leiche bei Detektiv Samonji entdeckt wird, zum Zweiten, wenn du mich für so naiv hältst, hättest du wohl kaum einen solchen Spruch von dir gegeben. Ist schon klar woran du gedacht hast. An deinen Fehler damals, an die Entführung deiner Frau, an den Schuss, den du abgefeuert hast, um sie zu retten, der Schuss der deine Ehe und deine Karriere ruinierte.'

Er wollte gerade weitergehen, als er nochmal innehielt.

'Leider hast du viel zu genau meinen Wunden Punkt getroffen. Damals im Tropical Land einfach loszulaufen, hat mein Leben vielleicht noch nicht ruiniert, aber wer weiß, wie es sich noch entwickelt. Und einfach weiter nach den Männern in schwarz zu suchen, ist sicher nicht förderlich für die Gesundheit. Mich selbst nicht blicken zu lassen und Kogoro Mori zum Meisterdetektiv zu machen, hat ganz sicher meine Karriere ruiniert. Pah, die kann man wieder aufbauen, was red' ich hier. Viel mehr wiegt doch die Frage... wenn alles gut ausgeht, wird Ran mir meine Lügen verzeihen. Der große Detektiv Shinichi Kudo verleumdet alle seine Ideale, belügt seine Freunde deckt Mörder, vertuscht Fälle und erwartet Verständnis dafür. Selbst wenn Ran einsieht, dass ich sie nur schützen wollte, befürchte ich mittlerweile, dass sie glaubt, ich würde ihr nicht vertrauen.

In dem Fall wäre unsere Freundschaft am Ende und mein Leben ganz sicher ruiniert. Ich muss im Fall der Organisation endlich voran kommen. Wenigstens weit genug, dass ich, nein, dass Shinichi wieder auftauchen kann.'

Er betrat die Küche und sah Ran. Sie hatte bis jetzt nicht mehr als zwei Teller abgewaschen.

'Verdammt, was willst du im Tropical Land. Dieser Idiot ist es doch gar nicht wert.' Er atmete tief ein. 'Ganz ruhig. Du wirst es am Samstag herausfinden. Heute ist Dienstag. In vier Tagen sehen wir weiter.'

„Ran, ich helfe dir beim Abwasch. Ich...“

„Schon gut Conan. Das ist sehr lieb von dir, aber ich schaff das schon. Geh schon zu Paps, sonst verpasst du noch den Rest von Detektiv Samonji.“ Sie lächelte ihn wieder an, trocknete kurz ihre Hände, nahm ihm das Tablett ab und ging zurück zur Spüle.

'Oh dieses falsche, gepresste Lächeln. Es spiegelt deine ganze Traurigkeit wieder, Ran und trifft wie ein Messer ins Herz. Der Schmerz bei einer Verwandlung wegen des Apoptoxins ist nichts dagegen. Ich will doch nur dein echtes Lächeln wieder sehen. Nicht meinetwegen. Nur damit ich weiß, dass du noch Freude am Leben hast. Die hast du doch noch, oder Ran? Bitte, bis Samstag?'

Er drehte sich um und verließ die Küche.
 

Soviel zum Prolog, noch keine große Action, naja...

der Weg zum Park

hier endlich das erste Kapitel. Hab die Thematik geändert, glaube, das trifft es eher. Es passiert auch jetzt nicht viel, aber viel Vorbereitung und viel Vorahnung.

Daher: viel Spaß beim lesen!
 

Kapitel 1: Der Weg zum Park
 

Am Mittwoch wurde dann alles abgesprochen und am Samstag nach dem Mittag wollten sich alle bei Professor Agasa treffen.

Conan war nicht entgangen, dass Ran nach dem Dienstag wieder völlig ruhig geworden war. Während sie am Mittwoch wenigstens noch Andeutungsweise über den vorangegangenen Abend nachzudenken schien, so wirkte sie auf dem Schulweg leicht unkonzentriert, versuchte aber, dies zu überspielen – war sie seit Donnerstag so fröhlich wie schon lange nicht mehr. Ihre offensichtliche Vorfreude auf den Besuch des Parks war ihm direkt unheimlich, wurde diese doch nur von der der Detective Boys noch übertroffen.

(Anmerkung: Wenn ich Detective Boys schreibe, meine ich meistens nur Ayumi, Genta und Mitsuhiko)

Und so kamen an diesem Sonnabend gegen halb zwei Uhr nachmittags im Haus neben der Villa Kudo ein älterer Wissenschaftler, zwei Oberschülerinnen und fünf Grundschüler zusammen. Der Professor selbst war natürlich auch eingeladen, lehnte aber mangels Freizeit ab.

„Sie arbeiten doch offiziell gar nicht, Sie sind im Ruhestand und betreiben ein privates Geschäft mit ihren Erfindungen.“ konterte Sonoko mit einem beleidigten Blick.

„Aber, Aber. Genau wegen dieses 'Geschäftes', wie du es nennst, stehe ich ja unter Arbeitsdruck, Termindruck genauer gesagt. Außerdem hatte ich vor kurzem... äh... eine kreative Flaute, und gute Ideen sind für Erfinder ebenso wichtig wie für Künstler, klar?“ Er räusperte sich und schielte mit einem Auge zu Conan.

Agasa: 'Ich hatte halt viel mit den neuen Entwicklungen für Shinichi zu tun. Den Jungen muss man ja vor sich selbst schützen. Er glaubt immer noch als kleiner Junge jeden Verbrecher wie früher stellen zu können. Und dann steckt er die Kinder damit auch noch an!'

Conan antwortete auf den Blick nur mit einem verschmitzten Grinsen, welches allgemeine Verwirrung in der Runde hervorrief und diese deshalb von Ai in ihrer ruhigen, pragmatischen Art aufgelöst wurde:

„Wollt ihr heute noch ins Tropical Land, dann sollten wir vielleicht los bevor es dunkel wird.“

Ran: „Genau. Habt ihr alle euer Taschengeld dabei? War jeder nochmal auf Toilette? Dann lasst uns jetzt losgehen!“ Sie hatte gewissermaßen die Leitung übernommen und alle folgten ihr und Sonoko, die voran gingen.
 

Obwohl Sie zusammen gingen, spaltete sich die Gruppe allmählich in drei Teile: Ran und Sonoko vorne weg, die Detective Boys unmerklich dahinter und Ai und Conan leicht abgeschlagen – wie immer eigentlich.

„Sag mal, Ran, diese nervenden Zwerge haben wir jetzt aber nicht die ganze Zeit an der Backe kleben, oder?“ begann Sonoko das Gespräch, nachdem sie sicher war, das die Kinder sich hinter ihnen unterhielten und nichts mitbekamen.

„Ach, deswegen hast du so böse geguckt, als der Professor nicht mitkommen wollte. Du dachtest, du könntest dir in Ruhe einen Jungen anlachen.“ Ran bekam für einen Moment diesen leicht vorwurfsvollen Blick, wenn sie ihre beste Freundin, wieder einmal, bei deren Lieblingsbeschäftigung durchschaute. Doch diesmal setzte auch Sonoko diesen Blick auf.

„Willst du mir erzählen, du bist hier wegen der Knirpse? Gib's zu: du willst dich hier mit Shinichi treffen!“ Ran errötete sofort und versuchte das Missverständnis zu klären.

„Nein, Nein wie kommst du darauf, dass ich Shinichi ausgerechnet hier treffen wollte? Pah, als ob der mich interessieren würde. Ich war nur schon so lange nicht mehr dort, ich wollte mal wieder hingehen. Außerdem war das damals mit ihm...“ sie versank kurz in Gedanken und bemerkte erst einen Moment, später wie Sonoko sie verwundert von der Seite anstarrte.

„Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, Ran? Du warst seit dem Abend mit Shinichi nicht mehr da? Aber jetzt nicht , weil er an dem Abend verschwunden ist?

Glaubst du vielleicht, irgendein Geist hat ihn da weggeschnappt?“ Der letzte Satz klang so sarkastisch, dass sogar Ran bei dem Gedanken eher lachen musste, als sich vor dem 'Geist' zu erschrecken. Dann aber hielt sie Inne.

Ran: 'In diesem Punkt bin ich mir absolut sicher. Shinichis Verhalten seit damals, dass er nicht mehr auftaucht, nur am Telefon sich meldet, seinen 'großen Fall' nie genauer beschreibt, und dass, wenn er dann plötzlich wieder erscheint und einen Fall löst, partout nicht will, dass davon irgendwer unnötig erfährt. Er muss sich vor jemandem verstecken, versucht zu verhindern, dass dieser jemand ihn findet. Aber so schnell, wie Shinichi seitdem immer wieder verschwindet, nachdem er kurz auftaucht, deckt er ja nicht nur seinen Aufenthaltsort, sondern seine ganze Existenz. Und das wiederum bedeutet, dass dieser jemand vermutlich sogar glaubt, Shinichi Kudo sei bereits ... TOT?'

So weit war sie in ihren Überlegungen, davon war sie überzeugt. Aber das konnte sie ihrer Freundin natürlich nicht sagen, zumindest nicht direkt.

„Du hast ja recht Sonoko. Aber es stimmt, Shinichi ist damals in diesem Park verschwunden, als er plötzlich weg lief und meinte er käme gleich wieder. Aber er kam nicht wieder. Er war auf einmal spurlos verschwunden. Irgendwas ist damals im Tropical Land passiert, und du weißt, dass ich von solchen gruseligen Ereignissen Angst bekomme.“ Sie wurde wieder etwas rot.

„Da hab ich eben die Angst auf diesen Park übertragen und mich nicht mehr hin getraut. Naja...“
 

Ayumi: „Oh man! Ich freu mich schon seit Mittwoch, als Conan davon erzählt hat, auf das Tropical Land!“

Genta: „Ich mich auch, Ayumi! Eigentlich schon komisch, dass Conan mal so einen Vorschlag macht. Sonst will er doch immer nur Fußball spielen. Aber was soll's. Hauptsache, ich hab diesmal genug Geld dabei, um an jedem Stand das beste Essen zu bekommen.“

Mitsuhiko: „Du meinst wohl, um dich durchzufuttern, oder Genta? Aber eigentlich solltest du nicht so viel Fastfood essen, schon gar nicht nach einem ausgiebigen Mittag! Außerdem, wenn du dein Geld so schnell für Snacks rauswirfst, hast du keins für den Notfall. Denk nur an damals, als wir uns wieder rein schleichen mussten!

Wegen deiner Frage, soweit ich das verstanden habe, hatte Ran und nicht Conan die Idee, zum Tropical Land zu gehen.“

Ayumi: „Ach so, na dann müssen wir uns ja nachher mal bei ihr bedanken. Ich dachte schon sie und Sonoko seien da, um auf uns aufzupassen.“

Genta: „Übertreib mal nicht. Wir sind keine kleinen Babys mehr sondern verantwortungsbewusste 7-Jährige, die Detective Boys! Außerdem ist das ein Vergnügungspark und kein gefährlicher Ort. Was soll da schon passieren?“

Mitsuhiko: „Vorsicht Genta, ich hab da mal was gehört. Einmal, als ich vor Kurzem mit meiner großen Schwester hier war. Es war schon Abends und wir wollten uns bald treffen, da bin ich noch ein Bisschen zwischen den Lden und Ständen herumgelaufen, als mich plötzlich ein Parkwächter von hinten packte. Er wollte wissen, was ich hier alleine machte. Ich erklärte es ihm in Ruhe und dann ließ er mich wieder gehen.

Da sagte er wörtlich: 'Ich dachte schon, du wärst wieder so ein kleiner Ausreißer mit so 'ner verrückten Geschichte wie damals.' Ich hab ihn daraufhin natürlich gefragt, von welchem Ausreißer er redet. Er meinte, vor einiger Zeit fanden zwei Beamte hier einen kleinen Jungen bewusstlos liegen. Er hatte eine Platzwunde am Kopf und seine Klamotten hätten ihm nicht so richtig gepasst.

Natürlich verständigten die beiden die Parkleitung, um nach den Angehörigen suchen zu lassen. Der Junge erwachte gerade und sie wollten ihn ausfragen, aber er schien verstört auf sie zu reagieren. Er achtete gar nicht richtig auf die beiden, sprach wohl mehr zu sich 'ich muss die beiden finden' und lief weg. Es meldete sich niemand mehr bei der Parkverwaltung, weder der Junge noch ein Angehöriger, und keiner der Beiden hat ihn an dem Abend oder danach je wieder gesehen.“

Bei seinen letzten Worten wurde Mitsuhiko immer stiller, als erzähle er eine Gruselgeschichte.

Ayumi: „Was das soll wirklich passiert sein? Und wann etwa, oder wusste das der Mann nicht mehr?“

„Oh doch, er wusste es ganz genau und deshalb erinnere auch ich mich gerade daran. Das damals waren nämlich nicht zwei Parkangestellte, sondern zwei Polizeibeamte, die ihn fanden. Es war am 13. Januar, an dem Tag, an dem wir uns, nachdem wir das Tropical Land verlassen hatten wieder hineinschlichen und diesen Detektiv trafen. Denn an diesem Tag wurde im Tropical Land ein Mord begangen, den er kurz darauf aufklärte. Darum waren auch Polizisten im ganzen Park und darum wusste der Beamte, der mir das erzählte, auch so genau das Datum.“

„Das bedeutet, das Tropical Land beherbergt womöglich ein ungelöstes Rätsel für die Detective Boys.“ Schrie Genta fast aus. „Du hast doch bestimmt schon was herausgefunden, oder Mitsuhiko?“

Dieser schüttelte nur bedächtig den Kopf.

„Nein, ich denke, es ist, ohne diesen Jungen selbst wieder zu finden, recht unmöglich. Ich traf zwar die beiden Polizisten, die ja allen im Park und auf dem Revier davon berichteten, aber die konnten nicht viel ergänzen. Es war damals so eine dunkle Seitengasse, so dass sie auch mit den Lichtern ihn nicht richtig sahen. Da er kaum ein Wort sagte, sondern nur zu sich selbst murmelte, haben sie auch seine Stimme nicht erkannt. De facto, sie würden ihn wahrscheinlich nicht einmal auf offener Straße erkennen. Da sich niemand meldete, vermutete man, er habe seine Eltern gefunden, und die wollten kein großes Aufsehen erregen, oder er war tatsächlich allein im Park und daher konnte auch niemand sich melden. Jedenfalls wurde keine Akte angelegt, sondern nur noch kurz bei allen umliegenden Waisenhäusern nachgefragt. Da vermisste auch niemand so einen Jungen und so war die Sache für die Polizei erledigt.“

Ayumi: „Ach schade. Ich dachte schon das wäre was für uns.“ Sie schaute bedröppelt auf die Straße.

„Na ja ich dachte schon, das da noch Fragen offen sind, ich meine die Wunde am Kopf und die falschen Sachen. Darum hab ich Conan und Ai neulich davon erzählt, soweit wie euch eben. Die beiden haben sich kurz angeschaut und dann einhellig gemeint, ich würde 'übertreiben'! Zum einen die Wunde,da könnte er sich irgendwo an einem Baum aufgeschlagen haben, und die Sache mit der Kleidung, die Beamten sagten doch, sie konnten alles nicht richtig gut erkennen. Außerdem meinte auch Conan, ohne den geringsten Hinweis, wer der Junge war, ist es absolut unmöglich, der Wahrheit auch nur ein Stück näher zu kommen. Da hab ich die Geschichte selbst aufgegeben und vergessen - bis eben.“

Genta: „He das wird ja immer bunter. Die beiden verderben uns mit ihrer Rechthaberei und ihren ewigen Streitereien sowieso schon öfters die Laune, jetzt reden die uns auch noch unsere Fälle ab. Na die können was erleben...“

Ayumi: „Beruhige dich, Genta. Die beiden sind halt etwas eigen, aber sie sind unsere Freunde und in Punkto Kriminalfälle unschlagbar, oder Mitsuhiko?“ Sie sah, dass er etwas verwundert sich umschaute.

'Wir sind doch auch gute Detektive, oder nicht, Ayumi'

Mitsuhiko: „Apropos. Waren die beiden nicht auch mitgekommen?“ Alle drehten sich auf einmal um und sahen die beiden anderen Mitglieder ihres Detektiv Clubs etwa 20 Meter hinter ihnen hergehen und miteinander angeregt diskutieren...
 

Conan biss sich den rechten Daumennagel langsam aber beständig mit den Zähnen ab.

'Man, Ran! Ich versteh dich nicht. Zu erst willst du hin. Dann heulst du dich in den Schlaf, weil du an damals denken musst. Mit einem mal bist du wieder total fröhlich, scheinbar nicht mal gespielt. Ja genau, das ist das Stichwort: Was zum Geier wird hier gespielt?'

Ai: „Vielleicht ist das einfach die masochistische Ader in diesem Mädchen!“

Conan schreckte aus seinen Gedanken hoch und sah neben ihm Ai ganz ruhig gehen und geradewegs nach vorne gucken. Natürlich musste sie ihn angesehen haben bis eben, um seine Gedanken so genau zu lesen.

„Wie bitte?“ Conan machte keine Anstrengungen seine Verwirrtheit zu überspielen.

„Ich meine, vielleicht mag dieses Mädchen ja das Leid, das du ihr zufügst. Vielleicht hat sie sich daran gewöhnt, dass ihr geliebter Prinz sie verhöhnt und sie nur immer enttäuscht. Sie kann ohne den Schmerz dahinter nicht mehr leben, und nun, da sie beginnt ihn ganz zu vergessen, versucht sie mit aller Kraft die Erinnerung und diesen Schmerz wieder zu beleben. Macht doch Sinn oder nicht, Kudo?“

Ai wusste ganz genau, wie man Conan auf die Palme bringt und er war nahe dran, jetzt ausfallend zu werden, aber seine Reserviertheit gegenüber Ran's derzeitigem Verhalten ließ ihn die Ruhe bewahren und seinen eigentlichen Gedanken als Ausrede fassen. Er lächelte.

„Ich war nur so überrascht, ein Wort wie masochistisch ist nicht gerade oft im Wortschatz eines 7-Jährigen Mädchens zu finden. Wenn die Leute bis jetzt nicht dachten du wärst komisch, dann werden sie es nach so einem Ausspruch ganz sicher.

Desweiteren glaube ich kaum, das eine chronisch Suizid-gefährdete über Masochismus objektiv urteilen kann.“ Der seinerseits sarkastische Konter war für Ai mehr ein wunderbarer Auftakt zum Gespräch – der Weg ist sonst doch sowas von langweilig! Trotzdem musste nun sie sich nun zusammenreißen, um nicht ausfallend zu werden.

„Drei Dinge Herr Meisterdetektiv: Erstens, chronisch Suizid-gefährdet klingt auch nicht viel kindlicher als masochistisch. Zweitens, ich bin nicht Suizid-gefährdet. Ich bin realistisch und pragmatisch: sobald mich ein Mitglied der Organisation findet bin ich tot, das heißt mein Leben ist bereits vorbei. Im Heizungskeller war mein Leben bereits vorbei, das kann gar nicht als Selbstmordversuch gezählt werden. Im Haido City Hotel habe ich nicht versucht mich zu töten, sondern nur geglaubt, dass ich nicht überleben könnte und auf das Ende gewartet. Und im Bus damals saß immerhin Wermut!

Drittens, wenn ich Suizid-gefährdet wäre, warum soll ich dann nicht einschätzen können ob jemand masochistisch veranlagt ist?“

„Ist das nicht klar? Für mich sind Masochisten und Selbstmörder quasi das exakte Gegenteil. Selbstmörder sind Leute, die aus verschiedenen Gründen mit ihrem Leben nicht mehr zurechtkommen, wie sie meistens sagen, es nicht mehr ertragen. Sie haben von den Problemen, von dem Leid, das das Leben mit sich bringt genug und laufen davor weg – vor den Schmerzen. Somit sind sie eigentlich das genaue Gegenteil von Masochisten, die physische, aber auch, wie du in diesem Fall psychische Schmerzen erleben und diese wie drogenabhängige zu ihrer Sucht werden lassen. Begeht so einer Selbstmord könnte man von Fahrlässiger Tötung, vielleicht sogar von einem Unfall reden, aber nie von bewusstem Mord, das wollen die gar nicht.

Und was deine Interpretation von Ran angeht. Sie ist zum Einen viel zu stark, um jemals auch nur an Selbstmord zu denken, und zum Anderen weiß ich, dass sie jeden Schmerz, wenn möglich vermeidet, aber sie hilft nun mal lieber Anderen und behält dabei ihre Probleme für sich, klar, Haibara?“

Ai hatte ihm aufmerksam zugehört. Natürlich wollte sie ihn mehr aufziehen, aber sie mochte es, wenn er so philosophisch deduzierte. Seine idealistische Ethik. das war eine der Zwei Dinge, in denen sich Shinichi Kudo auffällig stark von seinem Vorbild Sherlock Holmes unterschied, die ihn aber nur noch beeindruckender machten.

Dennoch wollte sie sich nicht so leicht zufrieden geben.

„Das meiste klang ja ganz gut. Aber deine Einschätzung ist nicht umfassend. Manche Zustände und Entwicklungen lassen es nicht zu, dass man am Leben bleibt, auch wenn man es wollte. Manchmal geht es nicht um einen selbst, sondern darum, was man anderen Menschen, die einem etwas bedeuten, mit dem eigenen Fortbestehen antun könnte. Manchmal muss man sich für solche Menschen ... opfern. Ran würde sich für dich opfern, das weiß ich. Und du würdest dich für sie Opfern, oder? Nennst du das dann immer noch Selbstmord...“

„Selbstmord ist niemals die Antwort!“

Ai schreckte auf und sah in sehr ernste, traurige Augen. Ayumi, Genta und Mitsuhiko waren zu ihnen gekommen, da sie sich so weit zurückgefallen lassen hatten.

„Genau!“ stimmten Genta und Mitsuhiko fast gleichzeitig mit ein.

„Wer Selbstmord begeht, hat sich aufgegeben, er hat aufgegeben nach Lösungen zu suchen. Das ist niemals der richtige Weg.“

„Ich meinte doch nur, dass es Situationen ohne solch eine Lösung gibt, selbst, wenn ihr sie euch nicht vorstellen könnt. Oder kannst du beweisen, dass es immer eine Lösung gibt, dass also nichts wirklich unmöglich ist, Genta?“ versuchte Ai, sich zu rechtfertigen, und auch das Gespräch zu beenden.

Ai: „Das kannst du nämlich nicht, denn das ist mathematisch unmöglich!“ ging sogar in die Offensive über. Doch Mitsuhiko ließ nicht locker.

„Selbst, wenn es tatsächlich keinen Ausweg aus irgendeiner Situation gibt, so sollte man doch wenigstens würdevoll von dieser Welt abtreten.“

Ai warf ihm einen bösen Blick zu, der dann resignierte.

„Du also auch Brutus?“ Die anderen blickten sie nur verwirrt an.

„Wie kommt ihr darauf, dass die Bombe damals nicht dazu bestimmt war, mir einen würdevollen Abgang zu bereiten?“

Jetzt musste Conan einschreiten, denn Ai würde sich nicht so schnell wieder fangen.

„Lasst das endlich! Ist doch egal, worüber wir eben gesprochen haben. Wir wollen doch heute Spaß haben im Tropical Land, oder nicht? Wir haben extra etwas Abstand gehalten, damit ihr nicht über so was nachdenken müsst. Seht mal, jetzt sind wir soweit zurück gefallen, dass Ran uns schon winkt.“

Sie drehten sich um. Ran und Sonoko waren mittlerweile 100 Meter voraus und warteten auf sie.

Conan: „Nun lauft schon, wir kommen sofort nach.“

Genta und Mitsuhiko liefen gleich los, Ayumi drehte sich kurz wieder zu den beiden um.

„OK ich geh dann mal auch. Aber bitte redet nicht dauernd über solche schrecklichen Dinge, ja?“

Ai und Conan nickten ihr lächelnd zu und Ayumi lief ihren Freunden nach.

Die beiden gingen zügigen Schrittes hinterher.

„Danke, dass du mich vor den Piranhas gerettet hast.“

Er schien das zu ignorieren.

„Du glaubst, Wermut hatte die ganze Entführung damals selbst geplant, nur, um dich sterben zu lassen? Ziemlich gewagt, wenn man bedenkt, dass die Entführer nichts von der Organisation wussten, und außer dir und jeder Menge Unschuldiger auch noch sie selbst, zwei FBI-Agenten und ich an Bord waren.

Und... ja, ich würde mich sicher für Ran opfern, wenn es keinen anderen Weg gäbe. Dann wäre es wohl kein Selbstmord, aber es muss erst absolut sicher sein, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Nun ja... bis dahin möchte ich mir über so etwas Gedanken machen. Es wird alles gut, vertrau mir und komm jetzt!“

Sie beschleunigten ihren Gang und hatten die anderen fast eingeholt.

Ai lächelte jetzt.

„Ich glaube auch nicht, dass Ran sich an den Schmerz erinnern möchte. Ich glaube, ich weiß, was sie wirklich will.“

„Was, du weißt es? Na los, nun sag schon!“ Er wäre fast wieder stehen geblieben.

„Es geht um Freud...“

Ran: „Na habt ihr euch ausgesprochen?“ Sie hatten die anderen erreicht und und wurden sofort angesprochen. Ais Blick wurde wieder neutral, nachdem sie für einen Moment lächelte, um alle zu beruhigen.

„Was nun?“ wollte Conan natürlich von ihr wissen, als sie gemeinsam weitergingen.

„Ach schon gut. Vielleicht irre ich mich auch. Du kommst schon drauf.“ Sie lächelte ihn an, sagte danach aber nichts mehr. Sie erreichten kurz darauf den belebten Eingang des Tropical Land, Ran und Sonoko zahlten den Eintritt für die anderen mit und so begaben sich alle hinein.
 


 

Das war's erstmal wieder. Falls jemand eine Kommi schreiben möchte *höflich anfragend*, mich würdesehr eure Meinung zu meiner Chara-Interpretation interessieren. Alle anderen Meinungen natürlich auch...

Trennung

Hallo zusammen,

hier also endlich das dritte Kapitel.

Viel Spaß...
 

Kapitel 2: Trennung
 

Wie erwartet, verliefen sich die Besucher vom Eingang aus schnell in die vielen Richtungen des Parks und nach wenigen Minuten hatte sich die Gruppe wieder etwas Luft um sich verschafft und in der Nähe eines Standes angehalten.

„Also los, was ist nun, Ran?“ Sonoko sah sie drängend an und zeigte mit einem Wink auf die Kinder, die sie doch als störenden Einfluss empfand.

„Ja, Ja ist ja schon gut.“ versuchte sie ihre Freundin zu beschwichtigen. „Ist ja nicht so, als dass ich nicht gewusst hätte, warum du mitgekommen bist. Das habe ich mir schon gedacht.“

Sie lächelte mit einem ironischen Unterton, den Sonoko nicht richtig zu deuten vermochte. War das jetzt nur wieder dieses 'du hast echt keine anderen Hobbys' Lächeln, seit einiger Zeit gefolgt von 'der arme Makoto', oder war das etwa mehr ein 'darauf habe ich spekuliert'? Ran hatte sie persönlich eingeladen, obwohl sie ihre Absichten durchaus hätte ahnen können, solange, wie sie sich schon kennen.

Ran wandte sich den Detective Boys zu und bemerkte gleich den etwas beleidigten Blick von Genta, reagierte aber zunächst gar nicht.

„Ich weiß ihr wollt am liebsten den ganzen Park alleine auskundschaften. Äh...“

„Glaubst du, wir sind kleine Kinder, Ran?“ fiel er ihr dann auch gleich ins Wort. Auf diese Retour war sie nicht gefasst und überließ ihren Gegenübern das Feld.

Genta: „Wir sind ausgebildete Jungdetektive, dass das klar ist.“

Ayumi: „Außerdem waren wir schon einige Male hier und kennen uns aus.“

Mitsuhiko: „Darüber hinaus wissen wir genau, was zu tun ist im Falle, dass sich einer von uns verläuft: einem Erwachsenen in der Nähe sagen, wer wir sind, zur Parkverwaltung gehen, um da von unseren Eltern bestätigen zu lassen, dass wir hier sei sollten und darüber dann auch euch informieren, damit wir uns dort dann wiederfinden. Das alles können wir uns allerdings schenken, da wir ja unsere Mikroemitter haben und können uns somit jederzeit verständigen. Es ist also völlig überflüssig, uns die ganze Zeit zu beaufsichtigen. Über Conan können wir ja auch dich erreichen, stimmt's Conan?“ er drehte sich leicht in seine Richtung, sah aber zu seiner Verwunderung, dass dieser schon wieder tief in Gedanken versunken war.

„Hey, Conan!“

„Äh, was ist?“

„Du kannst doch über dein Handy Ran anrufen, oder? Sag jetzt nicht, dass du es heute nicht mitgenommen hast!“ Er wurde leicht gereizt, als Conan mit Unverständnis reagierte.

„Ja doch, ich hab's dabei, Mitsuhiko.“

„Na, Gott sei Dank! Also Ran, du siehst, wir können sehr gut uns alleine im Park die Zeit vertreiben.“ Er drehte sich bei diesen Worten wieder um und sah nun in ein verschmitzt lächelndes Oberschülerinnengesicht.

„Na schön, ich dachte mir schon, dass ihr groß genug seit, zu fünft ohne Erwachsenen euch hier herum zu treiben.“

„Moment mal! Ich dachte wir wollten alle gemeinsam heute...“ wollte der jetzt erst die Situation realisierende Conan noch kontern, aber Ai unterbrach ihn kühl.

„Zu spät, 'Rodin'. Deine kleine Freundin hat sich gerade von dir abgesetzt.“ Conan konnte diesem Ausspruch nur noch ein unbeholfenes Lachen entgegenhalten.

Ayumi: „Rodin? Kleine Freundin? Ai, wovon redet ihr beide schon wieder?“ sie wollte das insbesondere wegen des zweiten Satzes wissen. Aber Genta schien es allmählich zu lange zu dauern.

„Ach komm, lass die beiden über roten Teint oder was auch immer reden, was sie wollen. Ran hat gesagt, dass wir auch ohne Aufsicht uns einen tollen Tag machen können. Also los, ich will...“

Ran: „Einen Augenblick Genta! Ich habe nicht behauptet, dass ich euch ohne Aufsicht los schicke.“

Alle schauten auf einmal gebannt zu ihr, da sie sich hingekniet hatte, um alle auf Augenhöhe zu sehen.

„Ja aber, wie denn nun, ich versteh gar nichts mehr?“ gab Mitsuhiko resignierend zur Antwort. Den anderen Gesichtern, einschließlich Sonoko, Conan und Ai war ebenfalls nur Ratlosigkeit zu entnehmen, worauf Ran nur noch mehr lächelte.

„Ihr habt es eigentlich schon gesagt und begründet. Eure Aufsichtsperson...“ sie erhob ihren rechten Arm und spreizte den grazilen Zeigefinger ab, „...wird er:“ Alle Blicke folgten simultan dem Pfeilartig aus gestreckten Arm der Schnur gerade an allen vorbei zeigte auf ...
 

„CONAN???????????“

Die Überraschung hat nun wirklich jeden aus den Socken gehauen, inklusive den zur Aufsichtsperson Beförderten.

'Ran. Was soll das alles?'

„Na ihr habt es doch gesagt. Über ihn könnt ihr im Notfall mit mir Kontakt aufnehmen, alleine nicht. Wenn es Streitereien gibt, wer wohin will, oder was als nächstes gemacht werden soll, dann muss einer die Entscheidung treffen, der auch gut entscheiden kann, jemand, dem ihr, aber auch ich vertraue.

Also deshalb will ich, dass ihr immer zusammen bleibt, klar? Einigt euch, was ihr machen wollt, aber gütig, klar? Und wenn einer verschwindet ruft er auf der Stelle Conan an, bzw. Conan ruft mich an. Im Zweifelsfall hat er das Sagen, klar?“

Die Kinder nickten bei jedem „Klar?“ brav.

„Aber Ran.“ Conan ist während ihrer Ansprache auf sie zugegangen und stand nun genau vor ihr.

„Wieso willst du unbedingt, dass ich...“

„Das hab ich ihr dir doch neulich Abend schon gesagt, Conan.“ schnitt sie ihm das Wort ab, legte ihre Hände sanft auf seine Wangen und lächelte ihn an. „Du bist jemand auf den man sich verlassen kann, auf den ich voll und ganz vertraue. Du bleibst immer, auch in brenzligen Situationen ruhig und behältst so die Übersicht. Ich habe keinen Zweifel daran, dass ihr jederzeit das Tropical Land unsicher machen könnt. Aber mit dir bei ihnen, habe ich auch vollstes Vertrauen, dass ihr unbeschadet wieder herauskommt, was auch passiert.“ Sie nahm ihre linke Hand zurück und drehte die andere zum Zeichen, dass sie ihm etwas in Ohr flüstern wollte. „Ich muss hier noch eine wichtige Sache erledigen und da kann ich die Kleinen unmöglich mitnehmen. Danke schon mal im Voraus, dass du dich um sie kümmerst, Conan.“

Sie stand auf und sprach wieder laut zu den Anderen:

„So wir müssen uns aber zumindest noch verabreden. Heute Abend, dachte ich, könnten wir noch in das schöne Restaurant gleich gegenüber dem Eingang gehen. Sonoko, du hattest reserviert ab halb acht? Gut dann habt ihr ja wohl genug Zeit bis sieben. Zu dieser Jahreszeit ist es da schon fast dunkel.

Na gut dann lauft endlich los und habt Spaß, klar?“ ergänzte sie diesmal mit einem ins komisch überzogenen Unterton, dass sie sich selbst bald in ihr eigenes Gelächter ergeben musste. Dennoch antworteten alle wieder einstimmig „Klar!“ nur diesmal deutlich enthusiastischer.

„Conan: Zu den Sushi-Buden da hinten?“ rief Genta, schon ein, zwei Meter aus der Entfernung.

„Hm.“ Seine Mine war für einen Moment immer noch in düstere Ruhe gehüllt. Dann aber löste sie sich auf einmal, er fing auch an zu lachen und antwortete im beschleunigten Schritt: „Na los, Leute! Ihr habt Ran gehört. Wir sind hier um Spaß zu haben. Auf zum Fisch!“

Er drehte sich nochmal um, sah Ayumi und Mitsuhiko los laufen, Ai gemäßigt hinterher und rief dann Sonoko und Ran zu:

„Bis heute Abend um Sieben wieder genau hier.“

„Viel Spaß auch den jungen Damen.“ Fügte Ai noch an.

„Ja bis nachher.“ winkten beiden den Kindern hinterher. Ran's und Conan's Blicke trafen sich zuletzt noch kurz.

'Erledige, was du zu tun hast und erzähl mir nachher davon, mein Engel'.

'Ich muss das jetzt endlich erledigen Conan. Danke... für dein Verständnis.'

„Los Sonoko! Jetzt wollen wir uns aber auch amüsieren.“
 

So trennten sich beide Gruppen. Wie von Genta vorgeschlagen, gab es zu erst noch ein zweites Mittag, bevor die Detective Boys anfingen, so ziemlich jedes Karussel und jede Schaubude nach und nach abzuklappern. Bei einer Lostombola wurde dann gleich auch Mitsuhiko mit dem „Freie Auswahl Hauptpreis“ für den doppelten Einsatz der anderen belohnt.

„Ai, such du dir was aus! Ich möchte dir, naja, das schenken.“ Ai sah ihn mit einem kalten Blick an und meinte nur:

„Solltest du nicht lieber IHR die Auswahl überlassen? Sie würde sich da viel mehr freuen, glaub mir.“ Ihre Augen wiesen seine Richtung Ayumi.

„Äh... Ja... weißt du, als wir das letzte mal zusammen hier waren, hab ich schon mal Ayumi aussuchen lassen und äh...“

„Hat sie schlecht gewählt?“

„NEIN! Ich meine nur, diesmal bist du halt dran, das hab ich mir schon länger überlegt.“

„Ach du planst, was du mit deinen Hauptgewinnen machst, bevor du gewinnst. Dein Optimismus ist wirklich beeindruckend.“

'Ich glaube man nennt das auch Größenwahn.' dachte sich Conan bei der Situation, die er aus einem Meter Entfernung betrachtete. Ayumi, die bis eben neben ihm stand, machte nun zwei Schritte vor auf Ai zu.

„Ist schon gut Ai. Such dir was schönes aus! So ein Geschenk gibt es nicht alle Tage. Außerdem hat mir Conan versprochen, dass ich mir was bei seinem nächsten Hauptgewinn aussuchen kann, stimmts Conan?“

„Wie bitte?“

Sie machte wieder einen Schritt in seine Richtung und schaute ihm tief in die Augen mit einem grimmigen Blick. „Das hast du mir doch versprochen, oder?“

„Äh genau. Natürlich, das war neulich, da hat ich dir das gesagt. Ja, Ha, aber leider war's ja diesmal nur 'ne Niete, so ein Pech. Beim nächsten Mal habe ich bestimmt mehr Glück.“

Ai: „Sag bloß, das gilt auch noch, wenn du, statt mit Ayumi, mit Ran hier bist?“ konterte das eiskalt zurück.

Conan: 'Das ist doch Absicht, Ai. Die drei stellen irgendwelche verfänglichen Fragen, denen ich versuchen muss, wie im Videospiel aus dem Weg zu springen und du wirfst von wo anders mit Steinen nach mir!' entgegnete dieser gedanklich, nach außen aber nur durch einen genervten Blick ihr gegenüber auszumachen.

„Hä, wieso denn nun Ran?“ warf Genta von der Seite ein.

„Ist doch verständlich...“ begann Mitsuhiko, „zwischen Conan und Ran besteht eben eine ganz besondere Beziehung, da kann er doch keiner anderen Person so ein Geschenk machen:“

'Was?' erschraken Ai und Conan gleichzeitig 'Das kann er doch unmöglich wissen! Noch nicht einmal in Betracht ziehen – auch nicht als Kind!'

Conan: „Äh Mitsuhiko, ich glaub du verstehst da was völlig miss. Zwischen Ran und mir ist nichts. Das ist ganz anders.“ 'Oh man. Muss ich mich jetzt schon vor dem rechtfertigen, wie vor meinen Klassenkameraden.'

Mitsuhiko: „Hör auf, ich hab dich längst durchschaut. Du kannst es ruhig zugeben.“ Er grinste Conan fast so hämisch an, wie Ran selbst, wenn sie glaubte ihn durchschaut zu haben.

'Ich werd verrückt. Der weiß es echt.'

Mitsuhiko holte tief Luft, als wolle er zum vernichtenden Schlag ansetzen, als Ai ihm von hinten auf die Schulter fasste.

„Gilt das Angebot von eben noch?“ Mit ihrer linken Hand zeigte sie dabei auf einen wartenden Standbetreiber hinter ihnen.

„Ist ja toll, Kleiner, dass du den Hauptpreis gewonnen hast, und dass du ihn jetzt deiner Freundin schenken willst, aber das wollen andere Leute auch noch.“

Mtsuhiko schreckte leicht zurück.

„Äh natürlich gilt das noch. Sie mal, die großen Plüschtiere da oben. Oder die Carmen Jaiba Action

Figuren. Oder das signierte Trikot von Hideomi da drüben.“ Aber Ai hörte nur mit einem Ohr zu, drehte ihren Kopf genau einmal von links nach rechts über die Preiswand und blieb in der rechten unteren Ecke stehen.

„Ich nehm die da.“ sagte sie ohne den Hauch eines Zögerns in der Stimme. Der Verkäufer hätte wegen so viel Entschlossenheit sicher sehr verwirrt dreingesehen, wäre er nicht noch verwirrter bezüglich des Preises, den Ai wählte.

Mitsuhiko: „Aber Ai diese einfache Baseballmütze hätte ich dir für den halben Einsatz da drüben in dem Shop kaufen können. Das gibt’s hier für jedes dritte Los! Außerdem hast du doch so eine, soweit ich weiß!“ er versuchte sie von dem definitiv als Trostpreis dienenden Objekt abzubringen.

„Er hat recht meine Kleine. Hier gibt es wirklich viel wertvollere Sachen und du kannst dir ein beliebiges aussuchen. Sicher kannst du auch diese Mütze nehmen, aber dann werden deine Eltern sicher mit mir böse sein, dass ich dir dieses Teil gegeben habe.“

Diese Worte wollte Ai nun gar nicht hören: 'deine Eltern'! ihr zumindest ansatzweises Lächeln von eben gefror augenblicklich. Ohne einen von beiden auch nur eines Blickes zu würdigen, antwortete sie:

„Es stimmt ich habe so eine Mütze, sie gefällt mir sehr, aber ich habe sie heute leider zuhause vergessen. Der Wert eines Gebrauchsgegenstandes wiederum hängt vom Nutzen des jeweiligen Nutzers ab, also inwieweit er dessen Interessen mittelbar und unmittelbar unterstützt und meinen Interessen kommt dieses Basecap mittelfristig sehr nahe. Darüber hinaus sagten Sie gerade so richtig, auf dem Los steht freie Auswahl und das bedeutet, den Gegenstand, den ich wähle, kann ich behalten, auch wenn es eigentlich ein Trostpreis ist. Oder, wollen sie etwa ein Lügner sein?“

Erst bei diesen letzten Worten blickte sie über den Tresen rauf zu ihm und ihre kalten Augen taten das übrige. Er schluckte kurz, ging seinen Gang herüber griff nach der Mütze und gab sie Ai.

„Hier, junge Dame. Bitte verzeihen Sie, dass ich Sie und ihre Begleiter eben so rüde im Gespräch unterbrochen habe. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt.“

Ai nahm die Kappe, setzte sie sich richtig herum auf und antwortete gelassen: „Vielen Dank, der Herr. Nun werde ich ihn ganz sicher haben.“

Sie drehte sich um und schritt vom Stand weg auf die anderen zu.

Ayumi: „Man Ai, das war eben ja so was von unglaublich. Wie hast du es nur geschafft, dass der so zusammen zuckt? Und was meintest du mit mittelfristige Interessen?“ versuchte sie ein Gespräch zu beginnen, aber Ai schien sie alle gar nicht zu bemerken und sie schritt weiter an ihnen vorbei. Lediglich bei Conan ließ sie kurz den Blick zur Seite schweifen. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nun auch verfinstert. Sie konnte seine Gedanken ganz genau lesen:

'War das jetzt gerade Sherry? Das sind doch die psychologischen Tricks, mit denen bei der Organisation gearbeitet wird. Vergiss nicht, dass du ein 7-jähriges Kind bist und keine 18- Jährige Wissenschaftlerin, die jeden der ihr schräg kommt, einfach über den Haufen fährt. Du hast dich provozieren lassen vom Verkäufer, weil er deine Eltern erwähnte. Aber der hat nichts mit der Organisation am Hut, der Name Myano ist ihm mit Sicherheit völlig fremd. Wozu die Mütze, ist ja klar. Aber hier ist keiner von denen, oder glaubst du, die wohnen neuerdings hier? Dann wärst du doch gar nicht erst mitgekommen.

Na toll, soll ich jetzt auch noch erraten, warum du hier bist? Schlimm genug, dass Ran so ein Geheimnis daraus macht. Nicht du auch noch.'

Diesen letzten Aspekt sah man ganz deutlich, als er anfing seinen dunklen Blick in ein Grübeln umzuwandeln und sich sein Daumen instinktiv zu seinem Mund bewegte. Und genau da unterbrach sie ihn.

„Wollen wir ein bisschen Schießen gehen?“

„Was willst du?“ schrie Conan sie förmlich an.

„Sieh doch da hinten kann man mit Wasserpistolen auf Ziele schießen. Ich dachte, da könnten wir als nächstes hin.“ Conan wäre bald umgefallen, als er wieder normal denken konnte, aber da standen sie längst bei der vorgeschlagenen Bude.

Am Stand hatten Genta und Mitsuhiko ihre helle Freude daran, sich gegenseitig als Ziele zu betrachten, während Ayumi sich dabei zurückhielt. Ai stand wie eine professionelle Schützin da und traf eine Scheibe nach der anderen ins schwarze, so dass auch die anderen aufmerksam wurden. Sie dachten schon, Ai würde gleich selbst den nächsten Hauptpreis abräumen, als sich am anderen Ende des Stands, für sie hinter Schaulustigen verborgen, ein weiterer Wasserstrahl sich seinen Weg zu den Zielscheiben bahnte.

Ein Duell war ausgebrochen und beide Kontrahenten suchten nun unter Anfeuerungsrufen des Publikums, das mittlere Ziel zu erreichen. Nach einigen Sekunden war laut zu vernehmen:

„Einen großen Applaus für unsere jüngste Meisterschützin und für ihre knapp unterlegene Rivalin!“ Ai wurde hoch auf das Podest gehoben, was ihr sichtlich unangenehm war. Die Zweitplatzierte drängte sich durch die Reihen, um der Siegerin zu gratulieren. Just in dem Moment ereilte die Detective Boys doch gehöriges Staunen beim Anblick, sowohl der Schützin, wie auch ihres Begleiters:

„Inspektor Sato und Inspektor Takagi?“ tönten Ayumi, Genta, Mitsuhiko und Conan gleichzeitig.

Als das Gemurmel im Hintergrund losging - „.. das sind Polizisten...kein Wunder, dass sie so gut schießt...aber warum war dann das Mädchen mit der Kappe noch besser?...“ unterbrachen sie das Ganze abrupt mit:

Takagi: „Wir sind nicht im Dienst unterwegs, sondern vergnügen uns nur im Park, haha, stimmt's Miwa?“

Sato: „Hähä, stimmt Wataru. So Kinder kommt. So ein Schießstand ist doch eigentlich nichts für euch.“ sagte Sato mit zusammengekniffenen Zähnen und schob Ai samt den anderen um die Ecke aus dem Blickfeld.

Beide Beamten gaben kurzerhand ein erleichtertes Stöhnen von sich.

Genta: „Sie wollen sich bei einem Date wohl in der Öffentlichkeit nicht erkennen lassen, was?“ kam es dann als erstes.

„Natürlich. Sonst gibt es ja gleich wieder Gerüchte ohne Ende am Arbeitsplatz was?“ ergänzte Mitsuhiko. „Aber, wenn Sie beide ein Paar sind, dann sollten Sie das doch gerade ihren Kollegen im Revier klar machen, oder nicht?“ setzte Ayumi dann schließlich nach.

Die beiden sich etwas unbeholfen mit der Entwicklung konfrontiert.

„Äh ja wisst ihr...“ Begann Takagi nach einiger zeit das Stottern, „...ihr habt ja recht. Aber... unter Erwachsenen... ist das mit dem... Bekennen zur... Liebe so eine Sache...“

„Sie würden es ja zugeben,...“ brach Ai seinen Satzversuch ab und Conan wiederum setzte nun ihren Anfang fort: „wenn Sie tatsächlich ein Date hätten und nicht verdeckt ermitteln würden.“
 

Ran und Sonoko stiegen gerade aus der Achterbahn aus. Sonoko wirkte irgendwie nicht, als ginge es ihr gut.

„Hast du dich vielleicht mit den Teigtaschen vorhin übernommen?“ musste Ran mit einem Lächeln einstreuen. Sonoko wäre fast übergekocht vor Wut.

„Mich hat garantiert kein Essen zugrunde gerichtet, Ran! Sondern ganz alleine deine verrückten Aktionen heute!“ Ran blieb trotz dieses Ausrasters ganz ruhig und konterte, sie hätten doch viele nette Jungs getroffen, zum Beispiel bei den Autoskootern, dem Imbiss oder auch jetzt in der Achterbahn.

„JETZT REICHTS! Ich hab mich ja daran gewöhnt, dass süße Jungs, die auf uns zugehen, was von dir und nicht von mir wollen. Aber ganz sicher nicht dich fragen, ob du verrückt bist!

Im Autoskooter hast du dich die ganze Zeit parallel zu meinem bewegt, egal ob ich geradeaus fuhr, Kurven drehte, oder irgendwo angestoßen wurde. Du hast alle Bewegungen nachgemacht und dabei fünfmal einzelne Gruppen gesprengt, so dass der Betreiber dich persönlich herauszog.

Am Imbissstand hast du dann für mich diese komischen Teigtaschen gewählt, obwohl ich selbst was anderes wollte. Dann hast du sogar noch versucht, das irgendwelchen anderen Leuten anzudrehen.

Einer hat mich echt von der Seite gefragt, ob es vergiftet wäre oder so. Da musst ich es selbst essen, damit nicht noch die Polizei hier auftaucht.

Aber die Achterbahn war die Krönung, ganz ehrlich! Du schüttelst jedem vor uns die Hand und fragst nach dessen oder deren Beruf bzw. Hobbys?! Und dann fahren wir 7(!!!) Runden hintereinander nur, um in jeder reihe der Bahn einmal zu fahren und ... Oh ich glaub, jetzt wird mir wirklich schlecht!

Ich verschwinde kurz. Merk' dir, wo ich aufgehört habe, ich war noch nicht fertig.“ Damit rannte sie, so schnell es ihr, leicht benommen noch von der Achterbahn, möglich war, Richtung Parktoilette.

'Tut mir ja Leid Sonoko. Aber ich muss den ganzen Tag von damals mit seinen Details und einigen Variationen durchspielen um absolut sicher zu sein. Aber gleich sind wir an dem entscheidenden Ort.

Hilf' mir, Shinichi!' Ihr Blick wanderte einen Weg vor ihr zwischen Ständen entlang in Richtung der frühen Abendsonne.
 

Der Mensch kann einen Weg im Kreis anlegen und ewig gehen, ohne vorwärts zu kommen. Der Weg des Lebens hingegen kann noch so viele Kurven und Umwege aufweisen, er führt letztlich gerade vom Anfang zum Ende, selbst, wenn man letzteres nicht sehen kann, so, wie das Ende dieses Weges von der Sonne überstrahlt wurde.
 

„Darf ich mal fragen, was eigentlich der komische Spruch nach der ersten Runde vorhin zu bedeuten hatte?“

Ran hatte gar nicht mitbekommen, wie Sonoko wieder neben ihr aufgetaucht war.

„Welcher Spruch?“

„Hast du das jetzt schon vergessen? Gleich als die Achterbahn das erste mal anhielt, fragtest du mich ob ich meine Perlenkette noch habe, als ob du es nicht besser gesehen hättest, als ich, schließlich trug ich sie ja um den Hals! Und als das geklärt war, meintest du noch, „...ist doch toll!“ Also was sollte das, Ran?“

„Naja, es bedeutet das du keine Mörderin bist!“ den Satz quittierte sie mit einem naiven Lächeln und wandte sich zum gehen um.

'Ich werde aber gleich zu einer!' konnte man dem Ausdruck einer sich auf den Arm genommen gefühlten Sonoko entnehmen. 'Du hast doch gemeint, ich solle eine Halskette mit den Perlen tragen. Das hast du also alles geplant.' Sie atmete tief ein, dann tief aus, tief ein, tief aus,... 'Memo an mich: nie wieder mit Ran ins Tropical Land!'

„Warte, Ran, ich komme schon!“ rief sie ihr hinterher, weil Ran schon ein Stück voraus war.

Der Weg war mit kleinen privaten Geschäften gepflastert. Sonoko blieb natürlich bei allen Schmuckständen stehen und Ran ließ sie diesmal gewähren. Sonoko war dann doch etwas verwundert. 'Hat meine Standpauke eben etwa funktioniert?' Ran wirkte jetzt aber auch wieder reservierter. Und mit jedem Stand, mit jedem Schritt entlang dieses Weges wirkte sie zugleich wehmütiger und auch nervöser. Schließlich bekam Sonoko Schuldgefühle.

„Du, Ran? Es tut mir Leid, wenn ich dich vorhin verletzt habe, aber du benimmst dich heute so komisch. Ich hab zwar verstanden, was du hier wolltest, aber trotzdem war das übertrieben, findest du nicht?“

„Ach schon gut, Sonoko! Ich war nicht beleidigt. Aber ich glaube ich bin mittlerweile erschöpft, es ist ja auch schon bald sechs. Bis zum Ausgang ist es noch ein ganzes Stück. Wollen wir uns nicht auf eine Bank setzen?“

„Du hast recht, meine Füße könnten auch etwas Ruhe vertragen. Guck' mal. Gleich hier vorne steht eine Bank, nehmen wir die!“

Sie schritten darauf zu und Sonoko wollte sich gerade setzen, als sie bemerkte, dass Ran weiter ging. „Äh Ran?“ „Ich denke wir könnten auch die nächste Bank nutzen.“ Sie zeigte auf eine gleiche Holzkonstruktion etwa 20 Meter weiter den Weg.

Sonoko: „Aber das ist doch die gleiche Bank. Beide sind leer, sie liegen nur 20 Meter auseinander...“

„Also gibt es keinen Grund, nicht genauso gut die da hinten zu nehmen.“ beendete Ran die Argumentation ihrer Freundin und ging zur besagten Sitzgelegenheit. Sonoko blieb ein weiteres Mal alleine zurück und fing wieder an: tief ein, tief aus, tief ein, tief aus... 'Memo 2: Wenn Shinichi zurück kommt und das Wort Tropical Land von sich gibt, erwürg' ich ihn!'

Dann folgte sie Ran zur Bank und setze sich neben sie. Doch die bemerkte sie scheinbar gar nicht mehr. Ihr Blick war steif nach vorne gerichtet, auf eine Lücke zwischen zwei Ständen, breit genug das ein Mensch problemlos hindurchgehen könnte, aber, obwohl es noch hell war, war der Gang so dunkel, dass sein Ende nicht zu erkennen war.

Hier war es, hier hat alles begonnen. Hier verschwand Shinichi zu seinem großen Fall, hier hat sie ihn trotz dieses unheimlichen Gefühls nicht aufgehalten. Und hinter diesem Gang irgendwo hat dieser Park ihn verschluckt. Wo genau, wie und warum, das war seit diesem 13. Januar das Geheimnis des Tropical Land.
 


 

das wars auch erst mal wieder. Die Bühne ist bereitet und das Thema steht.

Was das Geheimnis ist, ist klar. Wie lange es noch eines sein wird, bleibt abzuwarten.
 

bis bald

Starting Point - Deja-vu

Hallo,
 

hier also das nächste Kapitel. Viel Spaß,
 

Kapitel 3: Starting Point - Deja-vu
 

„Wie kommt ihr darauf, dass wir verdeckt ermitteln?“ riefen Sato und Takagi erstaunt in Richtung Ai und Conan.

„Das war nicht schwer heraus zu finden.“ begann Conan in seiner Art, wie wenn er Täter überführt.

„Erstens, Sie tragen beide lange Hosen mit einem leichten Schlag unten. Das Problem für Polizisten bei verdeckter Ermittlung ist die Positionierung der Waffe, die sie ja im offiziellen Dienst gewohnter Weise offen im Halfter tragen. Wollen wir wetten, dass sie beide ihre Pistolen unten an den Beinen festgemacht haben?“

Ai: „Zweitens, klirren sie beide leise aus ihren Hosentaschen. Das sind definitiv Handschellen, deren Teile aneinander reiben. Während Sato aber noch behaupten kann, es seien die ihres Vaters, die sie als Erinnerung immer bei sich trägt, hat zumindest Inspektor Takagi keine Ausrede.“

Conan: „Drittens, ihre Handys haben sie beide in die lockeren Hemdtaschen gepackt. Normalerweise verstaut man ein Handy am Körper mit der Prämisse, es nicht zu verlieren. Wegen der Vibration des Handys und der schrillen Frequenz von Klingeltönen bemerkt man eingehende Anrufe sowieso und da der Anrufer erwartet, dass sein Gesprächspartner das Handy am Mann hat, wartet man gewohnter weise auch länger, falls die Situation gerade ungünstig ist, bzw. das Handy schwer erreichbar, weil es sich in einer Hand- oder einer eng anliegenden Jeanstasche befindet.“

Ai: „Viertens....“

„Schon gut, wir haben's verstanden Kinder fiel eine genervte Inspektor Sato den beiden ins Wort.

'Die zwei sind mir manchmal echt unheimlich!' dachte Takagi wieder einmal und fing an zu erklären.

„Ja, es gab einen anonymen Hinweis per E-Mail, dass hier und heute eine Geldübergabe stattfinden würde. Deshalb sind im ganzen Park Polizisten undercover unterwegs.“

Conan bekam für einen Moment Gänsehaut

'Geldübergabe? Hier und heute?' er sah zu Ai hinüber, die aber nicht reagierte.

Mitsuhiko: „Oh man aber Geldübergaben können viele Gründe haben, das ist nicht wirklich eindeutig.“ fing er bereits an, seine Gedanken dazu zu formulieren. Und schon setzten auch Ayumi und Genta an: „Vielleicht Lösegeld in einem Entführungsfall...“

„...oder ein Politiker soll bestochen werden für die nächsten Wahlen...“

„Oder...“ setzte wieder Mitsuhiko an „

...oder Erpressung. Zum Beispiel hat irgendein Firmenchef einen Konkurrenten getötet und nun hat jemand den Beweis. Oder Schmuggelgeschäfte, üblicherweise Drogen oder...“

„Waffen! Es ging um Waffenschmuggel.“ Conan sprach fast nur leise vor sich hin, aber alle konnten es hören.

Takagi: „Wie Bitte, Waffenschmuggel?“ er hatte die Vergangenheitsform genau mitbekommen. „Ach was, Kinder! Ihr seht alle definitiv zu viel Fernsehen. So schlimm ist die Realität gar nicht.“

„Auf jeden Fall ist das ein Fall – ein Fall für die Detective Boys!“ folgerte Mitsuhiko begeistert.

„Äh nein, ihr könnt doch nicht...“ wollte Sato gerade die kleinen beschwichtigen, als sie unsanft unterbrochen wurde.

Conan: „NEIN!!!!! DIES IST KEIN FALL FÜR DIE DETECTIVE BOYS; IST DAS KLAR?“ Der Schrei kam so unerwartet und vehement, dass alle Umstehenden sich schlagartig zu ihm umdrehten. Als die andern nun Conan ansahen, erschraken sie ein zweites Mal. Seine Augenlider waren bis zum bersten aufgerissen, Angstschweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet und er atmete laut ein und aus.

„Ich meine,...“ begann er noch einmal mit dem Versuch in stoischer Ruhe zu reden, „Ran hat mir aufgetragen, auf euch aufzupassen, und sie meinte damit ganz sicher auch, heute keine Kriminalfälle für die Detective Boys.“

Sato: „Was, ist Ran etwa nicht hier? Und sie hat dich zum Aufpasser erklärt, Conan?“

Ai: „Nein! Sie und Sonoko sind mit uns hergekommen. Aber weil die Damen wohl lieber nach Begleitung in ihrer Altersklasse Ausschau halten wollten, durften wir fünf alleine losgehen und Conan, den sie für am verantwortungsvollsten hält, soll lediglich verhindern, dass die Anderen irgendwelchen Unsinn anstellen.“ Sie wollte Conan nicht aus seiner angeknacksten Konzentration bringen. Dieser schien sich aber wieder gefangen zu haben.

„Die Polizei wird sich gegebenenfalls darum kümmern. Aber scheinbar handelt es sich sowieso um einen Scherz, schließlich sind sie ja auch schon den ganzen Nachmittag, wenn nicht den ganzen Tag hier, oder Takagi?“

„Äh, woher weißt du das denn nun wieder, Conan?“

„Genau, hast du uns vorhin schon irgendwo gesehen oder was?“ wollte nun auch Sato es ganz genau wissen.

„Weil Sie schwitzen, und weil sie an der Schießbude standen.“ Jetzt sahen sich beide nur noch verdutzter an.

Sato: „Was bitte schön haben verschwitzte Pullover und die Schießbude damit zu tun?“

„Es ist sechs Uhr durch. Mittlerweile ist es etwas kühler geworden und die Pullover angebracht. Da Sie aber beide verschwitzt sind, waren Sie schon eine ganze Weile hier im Tropical Land. Normalerweise wäre auch denkbar, dass Sie gelaufen und durch Anstrengung ins Schwitzen gekommen sind, nicht aber bei solchen Observierungen in so einem großen Areal. Damit hätten Sie nicht nur schnell den Überblick verloren, sondern wären auch aufgefallen. Da Sie aber ihr Equipement unter dem Pullover tarnen, konnten Sie ihn natürlich nicht ausziehen.

Das Sie an diesen Stand gegangen sind, mag zunächst kein Thema sein. Als Sie aber Ais Herausforderung zum Duell annahmen, zogen Sie natürlich wieder schaulustige auf sich, welche sicher auch mitbekommen würden. Nach einigen Stunden Überwachung wegen einer so schwammigen und dubiosen Aussage eines Anonymen, geht man ganz allmählich dazu über zu glauben, es war eine Ente, und daher sind Sie langsam in den Trott eines echten freien Tages gekommen.

Na gut, man kann auch vermuten, dass Sie sich nach dem wohl misslungenen Einsatz abreagieren wollten.“

Ai: „Also Herr Takagi, freuen Sie sich gefälligst! Noch ein paar Stunden und Sie können den Tag doch als Date verbuchen.“ kommentierte sie, was von einem hochroten Kopfschütteln der beiden Beamten begleitet wurde.

„Apropos anonym. Sie sagten doch, die Nachricht kam per E-Mail. Wenn möglich, werden ja auch anonyme Hinweise intern auf deren Herkunft geprüft und eine E-Mail lässt sich doch leicht zurück verfolgen. Daher müssten Sie doch einschätzen können, wie glaubwürdig die Nachricht ist.“

„Das ist es ja gerade, Conan, was uns so zu denken gibt.“ fing Takagi nun wieder die Antwort an, während sich der ganze Trupp in Bewegung setzte, um nicht als Traube an Ort und Stelle zu verweilen und die Ermittlungen zu stören.

„Eigentlich war die Nachricht nicht anonym. Es gab einen Namen oder wohl besser ein Pseudonym unten drunter: 'aufgestiegener Dämon'!“

„Was, aufgestiegener Dämon?“

„Ja so haben wir dabei auch geguckt. Darum haben wir auch Herrn Yoizu von der Abteilung für Computerkriminalität gebeten, die IP-Adresse zu überprüfen. Er meinte, in fünf Minuten mit Name und Anschrift des Absenders zurück zu sein. Fünf Stunden später trat er entnervt aus seinem Büro. Er meinte, er hätte nach mehreren Weltreisen, und verschiedensten Programmen und Hinweisen seiner Freunde eben zum sechsten mal die Adresse einer vor drei Jahren stillgelegten, amerikanischen Forschungsstation in der Antarktis erreicht. Es sei wohl ein Profi dahinter, der Partout nicht sein Gesicht zeigen wolle.

Wir empfanden das jedenfalls alle, einschließlich Kommissar Megure, als zu aufwendig für einen schlechten Scherz.“

„Denkbar.“ Conan sah kurz zu der leicht nervösen Sato und der ruhigen Ai. Die erwiderte seinen Blick mit einem kurzen Lächeln und einem Kopfschütteln.

'Nein, Kudo, da irrst du dich. Ich war das nicht mit der Nachricht. Ich bin wohl kaum so verrückt, dann her zukommen und euch alle gleich mit in Gefahr zu bringen.'

Conan: „Ähä. Es ist aber auch denkbar, dass Sato nur deshalb gegen Ai antrat, weil sie sich herausgefordert fühlte, obwohl sie noch im Dienst waren. Das wäre dann natürlich grob fahrlässiges Fehlverhalten, aber das würden Sie nicht tun , oder Frau Sato?“ die wäre fast zur Salzsäule erstarrt.

„Äh was , Conan? Nein du hattest schon recht mit der Variante vorhin.“

'Langsam versteh ich was Takagi immer meint. Der Junge kann echt unheimlich wirken. Aber dieses Mädchen nicht minder. Zwei ungewöhnliche Kinder mit ziemlich ausgefallenen Namen.

Aber das meinten ja auch... Ach Quatsch, Miwako, du fantasierst. Konzentriere dich auf deine Arbeit!'

Conan blieb auf einmal an einer Weggabelung stehen.

„Wir sollten die Inspektoren nicht länger aufhalten. Außerdem ist jetzt gar nicht mehr soviel Zeit. Hier diesen Weg entlang kommt man, glaube ich, zum Haus der Spiegel. Da wollte ich gerne noch hin, ja?“

Die Beamten verabschiedeten sich in die andere Richtung und baten noch, Sonoko und Ran zu grüßen. Die vielen Geschäfte auf diesem Weg ließen die Kleinen langsamer werden und Ai gesellte sich zum vorausgehenden Conan.

„Du hast die Mail verschickt, Ai.“

„Nein, hab ich nicht! Erstens habe ich keinen Kontakt zur Organisation oder sonstigen Verbrechern, kann also kaum voraussehen, dass hier einer von denen auftaucht. Zweitens, ich bin beileibe kein Computercrack, auch wenn ich viel damit arbeite. Wenn ich also so einen sicheren Adressenschlüssel überhaupt hätte, dann doch nur von der Organisation selbst. Und ihre eigenen Schutzprogramme können die umgehen. Ich hätte also definitiv meine Tarnung auffliegen lassen. Und ganz sicher, vorher gefriert die Hölle, wäre ich in dem Fall nicht selbst hergekommen.“

Conan lächelte nur müde zurück. „Ja, sicher.“

„Ach übrigens du brauchst mir nicht zu danken, dass ich deine Tarnung nicht habe auffliegen lassen.“ Da drehte er sich plötzlich verwundert um.

„Ich meine Mitsuhiko. Weiß Gott, wie er drauf kommt, was du für Ran empfindest, aber wenn sie das hört, bist du endgültig fällig. Glücklicherweise misst er dem nicht allzu viel Bedeutung bei, so dass ihn diese kleine Ablenkung davon abgebracht hat. Ich würde an deiner Stelle tunlichst mit ihm reden.

Aber, was mich momentan mehr beschäftigt, ist, wie willst du sie finden?“

„Wen finden?“

„Hör auf, ich kann es nicht leiden, für dumm verkauft zu werden. Ich habe oft genug miterlebt, wie du Mitgliedern der Organisation begegnet bist. Eigentlich ist es bei Verbrechern egal, ob dir ein Taschendieb oder einer der Männer in Schwarz persönlich gegenüber steht, du kannst dich soweit kontrollieren, dass du die Situation als Ganzes im Auge behältst und nahezu fehlerfrei agierst. Das ist die Ruhe in dir, die auch Ran, Wermut und Jodie aufgefallen ist, deshalb nannten dich alle auch „cool“.

Das einzige, was dir die Kontrolle entzieht, oder besser die einzige Person, wegen der du dich vergisst, ist dieses Mädchen. Vorhin bist du fast ausgerastet und versuch gar nicht erst, das herunter zu spielen. Seit diesem Moment, als dir in den Sinn kam, die Organisation könnte hier sein, denkst du nur darüber nach, dass sie irgendwo in diesem Park ungeschützt herumläuft, nicht wahr?

Du könntest sie ja einfach anrufen, doch dann würden die Anderen misstrauisch werden, und Sonoko würde partout verhindern, dass wir uns vorzeitig treffen und ihre Flirtmöglichkeiten damit einschränken.

Daher planst du, uns zufällig dahin zu lotsen, wo sie gerade ist und spontan beschließen wir, die verbleibende kurze Zeit noch zusammen 'gen Ausgang zu gehen. Das Problem ist klar: Woher willst du wissen, wo Ran ist, wenn du sie nicht anrufst?“

Conan schaute fest nach vorne, hörte jedoch genau zu. Ohne seinen Kopf oder seine Augen auch nur einen Millimeter von der Richtung zu trennen, antwortete er monoton:

„Es gibt nur einen Ort, zu dem sie zum Ende gegangen sein kann, einen Ort, den nur sie und ich kennen: der Ort an dem ich mein Versprechen brach und sie allein ließ.“
 

'Warum habe ich dich damals nicht aufgehalten, Shinichi? Es wäre doch so einfach gewesen,oder?' Ran spielte verschiedene Versionen in ihrem Kopf, vor ihrem geistigen Auge ab: Hätte sie gesagt „Nein warte, ich habe ein ungutes Gefühl!“ er hätte geantwortet „Ich passe schon auf mich auch, ich bin doch kein kleines Kind mehr!“

...und wäre losgelaufen.

Hätte sie gesagt: „Du kannst mich doch nicht allein in diesem Park lassen.“ hätte er geantwortet „Was soll hier bitte passieren, du Hasenfuß. Außerdem bin ich gleich wieder da.“

... und wäre losgelaufen.

Hätte sie gesagt: „Lass mich bitte mitkommen Shinichi!“ hätte er geantwortet „Glaub mir Ran, das wär nichts für dich. Und es dauert auch nur ein paar Minuten.“

... und wäre losgelaufen.

... und wäre losgelaufen.

... und wäre ... losgelaufen!

'Ich hätte dich nicht aufhalten können, was? Dieser dunkle Gang zog dich wie ein Magnet an und verschlang dich. Warum hast du mir nicht wenigstens gesagt, was du da wolltest. Ich kenne dich: du siehst in allen möglichen Details Anhaltspunkte für Verbrechen und so auch hier. Nur, wie in einem guten Krimi deines Vaters verrätst du deine Erkenntnisse immer erst im Nachhinein, wenn du den Täter gestellt hast. Aber diesmal scheint es kein letztes Kapitel gegeben zu haben, und so verstummte der Meisterdetektiv vorzeitig.

Warum lässt du dir nicht helfen? Oder lässt du dir helfen, aber nicht von mir? Ich weiß, ich bin meist nur eine dumme Heulsuse, die mit Karatekünsten um sich schlägt. Aber ich bin auch die Person, vor der du nie Geheimnisse hattest. Du hast selbst behauptet, bei mir wären alle deine dunklen Seiten gehütet, wie die Hoffnung in Pandoras Box. Hat dieser eine Fall alles für dich so sehr verändert?

Antworten auf schwierige Fragen waren doch sonst immer deine Stärke, aber nun höre ich sie nicht mehr, falls sie überhaupt noch...existieren.

Komm zurück. Wenn auch nur, damit ich's verstehe – ganz verstehe, Shinichi...Shinichi...Shinichi.'
 

„Äh Ran? Hallo, Erde an 'Raaan'?“ Sonoko riss sie aus ihren traurigen Gedanken und sie zuckte zusammen. Blitzschnell drehte sie den Kopf zu ihrer Freundin nach rechts, ohne richtig zu begreifen, wo sie war.

„Durch diesen Weg da vorne zwischen den beiden Buden ist Shinichi damals verschwunden?“

Ran schielte mit dem linken Auge nach vorne, erkannte den Eingang und zuckte erneut zusammen.

„Äh... Hähhhä, wie kommst du denn darauf, Sonoko?“ Doch die hatte bereits ihre überlegene 'Durchschaut'-Mine aufgesetzt.

„Du meinst abgesehen davon, dass du darauf bestanden hast, auf dieser Bank zu sitzen und seit über 20 Minuten bewegungslos dorthin starrst, so dass ich, hätte ich nicht deinen Herzschlag wahrgenommen, wahrscheinlich erste Hilfe hätte leisten müssen?“

„Was schon 20 Minuten? Solange habe ich die Englisch-Vokabeln im Kopf durchgesprochen, nein bin ich gut.“

„Ähem“ räusperte sich Sonoko, „Es ist echt beeindruckend, dass noch keiner komisch geguckt hat. Ran, wie spät ist es?“ Ran verwunderte die Frage sehr, hatte Sonoko doch gerade eben mit ihrer eigenen Armbanduhr die Zeit angegeben, aber sie drehte ihren Kopf wieder nach links, um ihre zu sehen.

„Es ist genau...Aaaahhh!!“ Ein schriller Ton entfuhr ihr, als sie ihren linken Arm sah. Sie hatte ihn unbewusst ausgestreckt! Er zeigte auf besagten Weg und ihre Hand schien nach etwas zu greifen, etwas das da aber nicht mehr war, und es festzuhalten, dass es nicht entfliehen könne.

Sie versuchte, eine Antwort für Sonoko zu finden, ihre Lippen bewegten sich mehrmals, aber kein Laut kam dabei heraus.

Schließlich senkte sie langsam ihren Arm, danach ihren Kopf.

„Ja. Hier habe ich ihn damals gehen lassen.“

Danach sagte sie gar nichts mehr und Sonoko wusste auch nicht recht, was sie antworten sollte.

„Du glaubst, du hättest ihn aufhalten können? Dieser Hobby-Detektiv läuft doch jedem Ansatz eines Falles blindlinks hinterher. Und du machst DIR auch noch Schuldgefühle deswegen, pah? Du hast echt ein Problem, was Shinichi angeht, oder? Denn meiner Meinung nach sollte Frau sich einen mindestens ebenso treuen Mann suchen, wie man selber ist. ... Eigentlich, könnte er ruhig noch etwas treuer sein.“ fügte sie dem ganzen an, um Ran wenigstens ein kleines Lächeln abringen zu können, aber vergebens. Stattdessen richtete Ran ihren Kopf ganz langsam wieder auf und fixierte wieder diesen Korridor.

„Du, Sonoko?“ fing sie dann, ganz leise an, ohne ihren Blick zu ihrer Freundin zu wenden. Lediglich aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie diese zu ihr herüber starrte und fuhr fort. „Ich muss... dahin! Ich muss durch diesen Gang gehen!“

Aufgrund ihrer Unterhaltung während des Weges zum Park hatte Sonoko etwas in dieser Richtung erwartet, dennoch war sie nun sichtlich erstaunt. Aber sie hatte Ran auch versprochen, ihr dabei zu helfen, sonst hätte sie den bisherigen Unsinn wohl kaum mitgemacht. Also entschloss sie sich nun auch, selbst die Initiative zu ergreifen, da Ran von alleine nicht mehr von dieser Bank aufzustehen schien.

Sie sprang förmlich hoch, lächelte ihre Freundin so breit und so ehrlich es ging an und rief laut: „Na los, dann lass uns endlich hin und deinen Freund suchen gehen!“ Sie wollte gerade loslaufen, als eine Hand ihren linken Arm fest umschlungen hielt. Sie wusste natürlich, dass es Ran's war und versuchte, sie daran mit zu ziehen, aber gegen den kräftigen Griff einer Karatemeisterin kam sie nicht an.

„Das geht nicht Sonoko. Ich muss allein gehen.“ Sonoko drehte sich erschrocken um und sah in ein Gesicht, hinter dem keine Emotion mehr war.

„Ran?“

„Damals war er die ganze Zeit mit mir zusammen, so wie du mit mir heute. Daher konnte ich seinen Weg bis hier gehen. Aber von hier an, war er alleine. Keiner hat ihm damals mehr helfen können, nachdem er diesen Gang passiert hat. Wenn ich ihn verstehen will, wenn ich meine eigene Angst, die ich vor diesem Park und wegen Shinichi habe, überwinden will, muss ich, wie er, diesen Weg alleine abgehen.“

„Ran, du musst doch nicht...“ Sonoko wollte gerade wieder ansetzen, als sie verwundert von Ran abließ, da sie hinter ihr eine kleine Gruppe auf sie zukommen sah.

„Sieh mal Ran, da sind Conan und die anderen! Wie habt ihr uns denn gefunden?“

Sie sah in Conan's und Ai's Gesicht eine ähnliche Ausdruckslosigkeit wie bei Ran, während die übrigen Detective Boys sichtlich verwundert über das Zusammentreffen waren.

Conan sah zu Ran hinüber, schien in ihren Blick, in diese Leere dahinter zu fallen und antwortete mehr zu ihr, denn zu Sonoko:

„Ich wusste, dass du hier bist.“ Ran schrak bei diesen Worten auf, bemerkte erst jetzt, dass die Gruppe wieder zusammen war und hielt beim Herumblicken bei Conan inne, der versuchte, die Sonne zu nutzen, um seine Augen hinter seinen Brillengläsern zu verstecken.

'Diese Worte! Wieso tust du mir das an, Conan? Bist du es nicht, könntest du es nicht wissen. Bist du es, würdest du nie so dumm sein, so etwas offen zu sagen.'

„Wie war das gerade im Mittelteil, kleiner?“ hakte Sonoko nach.

„Äh...nein, ich meinte, wir wollten noch zum Spiegelkabinett und da das hier so ein weiter Weg ist, dachte ich, unter Umständen kommt ihr hier auch gerade von der Ach...“ Beinahe hätte er sich jetzt zum zweiten mal verplappert. Der Kommentar eben, die Wahrheit mitten aus seinem Herz, das war schon schlimm genug. Nun noch die Achterbahn erwähnen, dann könnte er Ran gleich genauso gut alles gestehen. Er traute sich nicht nach rechts zu sehen, er wusste wessen Blick dort auf ihn warten würde.

„Ach so ist das, Conan!“ begann Mitsuhiko auf einmal selbstsicher.

„Du wolltest gar nicht ins Haus der Spiegel, sondern du hast nur auf's Geratewohl Ran gesucht. Du konntest wohl nicht länger ohne sie sein.“

'Verdammt, doch nicht jetzt! Er kann doch nicht jetzt ausplaudern, was ich über Ran denke! Woher weiß er dass überhaupt? Und das ausgerechnet, wo Ran gerade an nichts anderes denkt, als an Shinichi Kudo. Das wird echt eng!'

„Hey, Mitsuhiko! Du hast da bestimmt irgendwas in den falschen Hals bekommen. Ich wohne doch nur bei Ran. Sicher dadurch bin ich jeden Tag mit ihr zusammen und mag sie wie eine große Schwester, aber mehr auch n...“ erneut stockte er und drehte sich zu Ran um. Die saß immer noch auf der Bank, starrte aber in seine Richtung und nun zielsicher in seine Augen. Ihr Gesicht zeigte nun eine Zwischenform von Verwirrung und wütendem Drohen. Sie vernahm jedes Wort von ihm nun ganz genau.

'Ich bin geliefert. Egal, wer jetzt etwas sagt. Danach bin ich tot. Das war doch nicht deine Intention, oder? Nein, dann hättest du uns kaum alleine losgeschickt. Oh man, Ai, hilf mir!' er drehte sich zu ihr um und sah in ein breites Grinsen, begleitet von einem fast nicht wahrnehmbaren Kopfschütteln. 'Ein beeindruckendes Grab hast du dir geschaufelt, großer Detektiv. Am Ort, an dem Shinichi Kudo verschwand, endet es nun mit dem ideellen Tod von Conan Edogawa. Und ganz nebenbei, ziehst du zwei deiner besten Freundinnen und drei unschuldige Kinder mit dir hinab. Vergiss es! Ich werde dir da ganz sicher nicht heraus helfen. Ich hatte vorhin bereits meine gute Tat für diesen Tag.'

Sonoko hatte sich mittlerweile der Gruppe genähert.

„Ich versteh' nicht ganz. Kann mich mal einer aufklären?“ Mitsuhiko konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, kam ihrer Bitte dann auch nach:

„Conan hat sich scheinbar in Ran verguckt. Ist ja kein Wunder, immerhin wohnen die beiden zusammen...“

„Genau...“ unterbrach ihn Genta, „bei unseren Eltern ist das ja auch so: die wohnen seit Jahren zusammen, da musste es ja mal funken!“ er erhielt dafür aber ironische Blicke von allen Beteiligten. Sonoko:„Äh, Mitsuhiko? Ich glaube, du nimmst das mit der Liebe etwas zu leicht. Conan ist definitiv nicht Ran's Typ. Außerdem hat sie schon einen besten Freund. Und Conan erscheint mir auch nicht gerade sehr liebestoll. Stimmt doch, oder ihr beiden?“ Wollte sie das Gespräch schnell abschließen und drehte sich zu Ran und Conan um. Diese waren offensichtlich angewurzelt an ihren Positionen und nickten beide mit hochrotem Kopf. Da wurde auch Sonoko verwirrt, erst recht, als Mitsuhiko nicht aufgab:

„Ai hat das aber schon länger gewusst und Conan immer damit aufgezogen, auch heute. Irgendwann ist bei mir der Groschen gefallen.“ Bei diesen Worten wurde Sonoko nachdenklich. 'Stimmt Ai hat immer schon komische Kommentare über Ran abgegeben und anfangs ignoriert, so als wäre sie ...EIFERSÜCHTIG!?

Was war das heute bei der Ankunft wieder: „Zu spät, Rodin. Deine kleine Freundin hat sich gerade von dir abgesetzt.“ Wie hat sie das gemeint „Freundin“, „Rodin??“'

„Und was für ein Groschen ist gefallen, Mitsuhiko?“ wollte sie nun ganz genau wissen. Conan musste eingreifen, irgendwie! Aber er war steif. Er konnte sich nicht bewegen. Er wusste, einen Meter hinter ihm saß Ran auf dieser Bank und hörte diese Worte und sah dabei ihn an.

„Es ist eigentlich doch gar nicht so schwer zu verstehen: Conan ist ein Einzelkind, seine Eltern sind häufig im Krankenhaus oder auf Reisen. Er war meistens allein, ist dadurch so selbstständig und für sein Alter gebildet geworden, hat aber auch nie viel Zuwendung erhalten – bis er zu Ran kam. Sie hat sich jeden Tag fürsorglich um ihn gekümmert, wie er selbst sagte, ist sie für ihn wie eine große Schwester. Er hat doch gar keine große Schwester, das heißt er kann solche Gefühle auch gar nicht richtig einschätzen. Das ist ganz sicher mehr als bloße Zuneigung, aber es war bei seiner Vorgeschichte letztlich zu erwarten.“

Conan und Ai wären bald umgefallen.

„Das war deine große Erkenntnis, Mitsuhiko?“ schrien sie ihn an, dass er nur zusammenzuckte. „Was denn, was dachtet ihr denn sonst?“ Ran und Sonoko waren ebenfalls über das sprichwörtliche Ende vom Lied enttäuscht, was letztere auch zu erkennen gab:

„Ich hab's gewusst. Kinder haben nun mal keine Ahnung von erwachsenen Angelegenheiten, was Ran?“ Sie sah erneut zu ihr rüber. Ran wirkte zunächst noch verwirrt von Mitsuhikos Erklärung und Conan's Reaktion, dann aber hellte sich ihr Gesicht zunehmend auf. Erst, als Ai jedoch anfing, lauthals über diese 'Erkenntnisse' zu lachen und die anderen nach und nach mit einstimmten, begann auch sie dieses wahre Freudenzeichen von sich zu geben. Schließlich wurde Conan davon ergriffen, als er Ran diese Freude ansah.

'Danke, Ai. Wer weiß, wie lange diese Freude anhält, aber jeder Moment, den Ran genießt, ist ein Gewinn. So und nicht anders möchte ich sie sehen. Dafür, zu wissen, dass sie so fröhlich durch's Leben geht, würde ich, wie du mich vorhin fragtest, tatsächlich sogar... Nein, nicht jetzt, nicht heute. Vergiss diesen schrecklichen Schicksalspfad, Ran!'

„Lasst uns wo anders hingehen! Hier gibt es sowieso nichts zu sehen. Außerdem wollten wir doch bald zu Abend essen. Ich hab schon Riesenhunger. Wir könnten uns ja auf den Weg Richtung Ausgang machen.“ Conan versuchte, alle zu motivieren.

'Lass es einfach vorbeigehen!'

„Du hast recht Conan. Es ist an der Zeit zu gehen. Ich hab auch schon Hunger. Was sollte an diesem Gang auch bitte so Besonderes sein?“ Ran lachte jetzt sogar richtig, vielleicht ernsthaft über sich selbst, vielleicht war sie auch schon wieder in ihre Maske verfallen. Aber für diesen einen, letzten Moment lenkte sie damit die Blicke aller auf diesen einen, viel gesagten Gang... und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen.

Ein Schatten! Am Ende des Weges flackerte kurzzeitig das wenige Licht in völlige Dunkelheit und verschwand ebenso schnell wieder.

Für die Kleinen war es lediglich das. Für die anderen war deutlich eine Person zu erkennen, welche ihren Blickwinkel passierte. Doch auch für Sonoko war das schon alles und kaum weiter bemerkenswert.

Ran's Erinnerung an diesen Tag, auf einmal wurde sie noch klarer. Sie kannte diese Person – von diesem verfluchten Tag im Januar!

'Die Sonnenbrille! Der Hut! Der Anzug! Die Statur!' Ai und Conan waren für einen Moment starr vor Angst und was sie am liebsten tief in ihren stillen Gedanken vergraben hätten, was niemals einer der anderen hätte hören sollen, drang nun gleichzeitig hervor zu ihren Ohren und mitten in Ran's Seele:

„WODKA!!!“

Seine zweite Chance

Hallo, hier endlich das vierte Kapitel un der eigentliche Auftakt zu Conan's Deduktionen. Und eine alte Bekannte taucht wieder auf...

Viel Spaß
 

Kapitel 4: Seine zweite Chance

Alle drehten sich verwirrt zu den beiden um.

Sonoko: „Sagtet ihr gerade 'Wodka'? Meint ihr etwa den Schrank, der da lang gelaufen ist?“

Genta: „Häh, Schrank? Seit wann kann ein Schrank laufen? Außerdem hab ich nur nen Schatten gesehen. Ich dachte, da hätte sich ein Baum im Wind bewegt, oder so, aber kein Möbelstück!“

Dieser Kommentar brachte nun wiederum alle dazu, auf Genta zu starren, ebenfalls aus Verwirrung, wenn auch in anderer Art...

Ai hatte sich ihnen in diesem Moment genähert, um sie zu beruhigen und dabei ja diesen Namen aus ihren Gedanken zu vertreiben.

„Wir wollten sagen, oder zumindest ich, 'Wow, kann es denn einen solchen Riesen geben?' , aber da Conan und ich beide mit Wow begonnen haben, haben wir uns über uns gegenseitig gewundert und abrupt gestoppt.“

Ihre Unglaubwürdigkeit spiegelte sich deutlich in den Gesichtern vor allem von Sonoko und Mitsuhiko wieder.

'Ich sollte mir eindeutig bessere Erklärungen für's nächste mal überlegen!'

Sonoko wollte gerade wieder ansetzen und Ai ernsthaft zur Rede stellen, als Ayumi sie unterbrach:

„Stimmt das denn auch, Co..nan?

Wo ist denn eigentlich Conan?“

Ran wäre bei diesen Worten fast das Herz stehen geblieben.

'NEIN!'

Die nächsten Worte bekam sie nur unterschwellig mit.

Mitsuhiko: „Der wird doch nicht etwa diesem Kerl nachgelaufen sein?“

'NEIN!!'

Ayumi: „Aber was, wenn das einer von dieser Geldübergabe ist, von der Inspektor Sato und Inspektor Takagi gesprochen haben?“

'NEIN!!!!'

Genta: „Conan will sie wohl wieder alleine stellen und den Ruhm für sich einstreichen! Na warte, das kann er knicken, so leicht wird er uns nicht los, oder? Auf geht’s Detective Boys!“

'NEIN!!!!!!!!'

'NEEEEIIIIINNN!!!!!!!!!!!!!'

„NEIN!!!!!!! BLEIBT AUF DER STELLE STEHEN!!!!!!!!! NIEMAND LÄUFT DORT LANG!!!!!!!!!!!!!“

Ran's Aufschrei mit fast erstickender Stimme hatte nun auch die auf dem Sprung befindlichen Kinder erstarren lassen. Als sie sich umdrehten, sahen sie in ein totenbleiches Gesicht mit leeren Augen, die ins nichts dieser einen, verfluchten Richtung starrten. Ihre Beine zitterten, sie hatte Mühe Aufrecht zu stehen.

Die drei warteten auf eine Antwort, was sie tun sollten, doch von ihrem Gegenüber kam... nichts!

Schließlich unterbrach Mitsuhiko den Moment der Totenstille.

„Der kriegt jetzt aber was von mir zu hören!“ Er zog seinen Mikroemitter aus der Hosentasche und tippte Conan's Nummer ein. Gebannt warteten nun alle auf ihn blickend, dass das Klingeln an der anderen Seite ertönt. Doch es blieb stumm.

„Er ... hat seinen Mikroemitter ausgemacht!“

Ayumi: „Heißt das, wir können ihn nicht erreichen?“

Aí: „Das hätte ich euch auch sagen können. Conan will euch partout nicht dabei haben. Deshalb hat er sich isoliert. Ihr solltet gar nicht versuchen, ihm zu folgen.“

Mitsuhiko: „Ran! Du hast doch noch dein Handy. Damit kannst du...“ Er konnte kaum den Satz beenden, so schnell hatte Ran auf ihrem Handy Conan im Telefonbuch rausgesucht. Es wirkte als wäre sie nicht ganz bei sich, als sie die einzelnen Tasten drückte. Trotzdem schien sie so fixiert, dass sie fehlerfrei auf ihre Zielwahl zusteuerte.

Ai: „Das kannst du genauso vergessen. Das Handy hat er natürlich auch ausgemacht.“

Aber Ran hörte gar nicht zu. Sie warf Ai einen kurzen Blick, der zwischen Verzweiflung und Zorn schwankte, zu und widmete sich wieder ihrem Display. 'Tut mir leid Ran, aber ich wollte dir keine falschen Hoffnungen machen. Denn. wen er noch viel weniger jetzt dabei haben möchte als die Kleinen...'

„Es klingelt!“

„Was?!“

Für einen kurzen Moment erhellte sich Ran's Mine, so wie sich Ai's bei dieser überraschenden Aussage verfinsterte, doch ebenso schnell wandelten beide wieder zurück:

„Da...ist...BESETZT!“

Sonoko: „Wie bitte? Hat er sie noch alle? Lässt uns hier alleine, um irgendeinem Typen nachzujagen und bricht dann alle Verbindungen ab?“ Bei ihren eigenen Worten musste sie plötzlch stocken: 'Er lässt uns hier im Park stehen, um einem Fall nachzugehen, verschwindet auf einmal und meldet sich nicht zurück? Ran, deshalb bist du so durch den Wind! Conan benimmt sich genau wie ... Shinichi!'

Ran: „Na schön! Du hörst ja, dass ich anklopfe, Conan! Also leg schon auf!“ sagte sie direkt in ihr Handy. Dies war die letzte Möglichkeit, die sie hatte, ihn jetzt zu erreichen!

'Mit wem telefonierst du, Kudo? Hätte jemand versucht, dich anzurufen, hättest du es ausgeschaltet. Also rufst du selbst jemanden an, aber wen? Den Professor, die Polizei, oder etwa...'

„Er hat aufgelegt, na endlich!“ Sichtbare Erleichterung machte sich in ihrem Gesicht breit.

Es klingelte einmal, zweimal, dreimal...

„Was, er geht nicht ran?

Hä, da kam gerade eine SMS?

Ah, „Gesprächspartner hat aufgelegt“? Was denn noch?“ Sie drückte, nervlich am Ende, die Wahlwiederholung. Doch gleich beim ersten Geräusch am anderen Ende, wich die langsam zurückgekommene Farbe ganz aus ihrem Gesicht:

„The Person you've called...“ Ran hörte die weiteren Worte gar nicht mehr. Ihre Knie gaben nach und sie sank zu Boden. Sie schlug mit der rechten Faust mit voller Wucht auf das Gras vor ihr am Boden: 'Nein! Nein, nicht schon wieder! Ich ertrage das nicht ein zweites Mal!' zwei kleine Tränen vergoss sie, als sei eine für Shinichi und eine für Conan, ehe sie ihre Augen mit dem linken Hemdsärmel trocken rieb. Sie blickte auf. Vor ihr lag dieser Weg, dieser Weg, mit dem alles anfing.

'Nein! Ich werde es kein zweites Mal zulassen! Ich komme Conan!'

Sie wollte gerade aufstehen und loslaufen, als sie am rechten Arm festgehalten wurde. Ai stand dort mit ihrem leicht traurigen, aber nichts sagenden Blick.

„Er hat nicht DIESEN Weg genommen. Er wusste, das bedeutet dir soviel.

Die SMS war bestimmt von ihm.“ Bei diesen Worten wurde Ran wieder hellhörig. Sie hatte ihr Handy immer noch fest in der linken Hand umklammert (in der Rechten wär es ja jetzt Schrott). Sie sah auf die Anzeige des Displays und klickte die SMS an. Tatsächlich, sie war von Conan. Ran musste den Text unbedingt laut lesen, weil sie im Kopf nicht klar genug denken konnte, um es richtig zu verstehen:
 

„Es tut mir Leid, Ran! Bitte verzeih mir, dass ich dich stehen gelassen habe! Und mach dir keine Sorgen, ich komme gleich zurück, versprochen. Warte solange auf mich, bitte!

Conan“
 

„Wieso tust du mir das an Conan? Wieso wählst du auch noch dieselben Worte wie...“ Sie merkte, dass sie alle ansahen und vollendete den Satz nicht.

Ayumi: „Sollen wir jetzt etwa Däumchen drehen und warten, dass Conan zurückkommt?“

Mitsuhiko: „Tja, der Park ist riesig, spontan finden werden wir ihn wohl nicht.“

Sonoko: „Genau, und außerdem sagte er, er kommt gleich hierher zurück. Wenn wir ihn jetzt suchen, finden wir uns womöglich gar nicht wieder. Nachher wollen wir schließlich noch essen gehen. Er kommt schon, wenn er Hunger hat.“ Sie sah kurz zu Ran rüber. Sie stand aufrecht, hatte Ai's Hand in die ihre genommen und hielt diese nun fest. Ihr Gesicht wandte sich zum Boden, so dass sie es nicht richtig erkennen konnte, aber sie wusste, was Sache war. Ohne weiteres würde sich Ran hier jetzt keinen Millimeter wegbewegen bis Conan zurück kam, obwohl sie am liebsten sofort losrennen würde, genau wie Ayumi und die Anderen.

Sonoko: „Außerdem, ... auf einen guten Freund zu warten, ihm zu vertrauen, wenn er sagt, man brauche sich keine Sorgen zu machen, das gehört zu einer Freundschaft dazu ... Und erst recht zu einer ... Beziehung.“

Unverständnis Seitens der Detective Boys war die Reaktion auf Sonokos große Rede, was ihr scheinbar aber auch ganz recht war.

Ai: „Wir brauchen aber nicht hier mitten auf dem Weg warten, auch wenn oder gerade weil es hier nicht soviel Verkehr gibt. Da drüben ist eine Saftbar. Dort kann man draußen sitzen, was trinken und wir sehen hier alles wunderbar ein. Lasst uns dort hingehen, okay?“

Dem Gemeinschafts - „okay“ folgten die Detective Boys und liefen zur Bar vor. Sonoko nahm Ran unter deren linken Arm an die Hand, Ai hielt immer noch ihre Rechte und so schritten sie langsam hinterher, da Ran nicht schneller gehen konnte und wollte.

„Du bist diesmal nicht allein, Ran! Wir sind bei dir!“
 

Teitan-Oberschule
 

„That's not fair!“

Eine leicht entnervte Englischlehrerin stand von ihrem Stuhl im voll besetzten und von Diskussion durchsetzten Lehrerzimmer auf, ging ans geöffnete Fenster und schaute zur Abendsonne. Ein älterer Herr, der in ihrer Nähe saß, gesellte sich zu ihr.

Aasuki Tomanichi (61, Franösisch-Lehrer)„Was ist denn nicht fair, Jodie?“

Jodie: „Es ist Samstag, ein herrlicher Samstag, half past six p.m., und wir sitzen hier in der Schule, während unsere Schüler sich irgendwo amüsieren.

Ich verstehe ja noch die Weiterbildung, und da wir die für alle Schulen in Beika und Haido dieses Jahr organisieren und auch aufräumen müssen hinterher, waren wir bis um vier hier. Aber warum sitzen wir jetzt geschlagene zweieinhalb Stunden hier wegen dieses Referendarantrages?“ Sie wedelte mit ein paar zusammen getackerten Zetteln.

„Nun ja eigentlich sind Sie da ja mit schuldig, Jodie. Die Sache schien eigentlich geklärt. Aber dann kamen Sie vor drei Wochen plötzlich mit neuem Vertrag wieder, da haben dann einige andere Schulen sich, ich will nicht sagen beschwert, sondern nachgefragt. Eine ausgebildete Englischlehrerin aus den Staaten und nun noch eine Französischreferendarin aus Korsika, beides an einer Schule im Viertel.“
 

Rückblick
 

Jodie: „Was, ich soll zurück an die Teitan-Oberschule und wieder verdeckt als Lehrerin ermitteln?“

James Black: „Ja, genau das sollst du! Ich habe mir die letzten Entwicklungen im Kopf überlegt.

Dieser junge Holmes, Conan Edogawa, scheint häufiger mit der Organisation zusammen zu kommen als wir. An der Grundschule kannst du aber schlecht anfangen, also gehst du wieder an deinen alten Platz zurück. So hast du über die Tochter von Kogoro Mori immer Kontakt. Ich würde sonst ja auch Shuichi damit beauftragen, aber dafür arbeitet er zu häufig auf eigene Faust. Außerdem kennt die Organisation ihn genau, wohingegen nur Vermouth überhaupt auf diesen Jungen aufmerksam geworden ist.“

„Aber ich habe Ran und Sonoko doch gesagt, dass ich für's FBI arbeite und nur auf Zwangsurlaub in Japan war. Auch wenn sie es niemandem weitergesagt haben, wenn ich jetzt zurückkomme, werden sie Verdacht schöpfen, dass ich verdeckt ermittle und sich nicht normal genug benehmen, dass ich unauffällig bleibe.“

„Nun, wenn sie so glaubwürdig die Sache mit dem Zwangsurlaub aufgenommen haben, werden sie wohl auch das hier glauben.“

Er überreichte ihr einen Stapel Zettel. Sie sah nur einmal drauf und blickte erstaunt auf:

„Meine Entlassungspapiere?“

„Natürlich nicht echt, aber offiziell sind Sie nach der Unterschrift raus und können ihren „Traumberuf“ endlich wahr machen, Miss Saintemillion. Das Dokument kannst du von mir aus dann gerne Miss Suzuki und Miss Mori zeigen, wenn sie es dir nicht glauben sollten.

In einer Woche könntest du dann wieder englisch unterrichten. Viel Glück.“ Das Letzte kam mit einem ironischen Lächeln.
 

Jodie: „Na gut, aber die letzten Vertreter der anderen Schulen und vom Bildungsministerium sind vor einer Stunde gegangen. Why not we?“

Aasuki: „Weil nun trotzdem einige kalte Füße bekommen haben und, wie Sie sehen und hören, diskutieren sie jetzt darüber.“

Jodie warf einen desinteressierten Blick durch den Bogen.

„Wenn Sie vor meiner Rückkehr schon überzeugt waren, wo ist jetzt noch das Problem. Die Frau ist ja fast schon überqualifiziert. Ihren Referenzen nach könnte sie dem japanischen Kaiser Französisch und dem französischen Präsidenten Japanisch beibringen. Sie scheint vermögend zu sein und lediglich sich einen Berufswunsch erfüllen zu wollen.

Darüber hinaus wollen Sie doch bald in Vorruhestand, Aasuki. Da käme eine neue Kraft in Französisch ganz recht. Und diese Frau ist gerade mal 22.

Wie war ihr Name noch gleich? Ich hab mit der Aussprache Probleme.“

„Na, das ist genau wie bei der Tischverzierung, sie heißt...“

Das Klingeln von Jodies Handy unterbrach ihn. Das Gespräch drum herum wurde auch eingestellt und die Störung mit Unwillen zur Kenntnis genommen.

Sie nahm es heraus, sah auf die Anzeige und bewegte sich zum Ausgang. Herr Tomanichi erkannte auf dem Display, dass der Anrufer erkannt wurde: „CK?“

„Tragen Sie ihre Freunde mit Abkürzungen ein, oder steht das für Calvin Klein?“ Jodie blieb erschrocken stehen

„Äh ersteres. Das ist eine alte Freundin namens ...Chris...Kill, Yes, Chris Kill. Also ich bin für diese Referendarin.“ Mit diesen Worten und einem Lächeln entfernte sie sich aus dem Zimmer und schloss die Tür. Ihre Mine wurde ernst und sie sah sich kurz um, bevor sie den Anruf endlich annahm:

„What is it, COOL KID?“

„Wie wär's mit einem Gläschen Wodka heut' Abend, Jodie?“

Sie horchte auf, drehte sich nochmal zu beiden Seiten, dass auch ja niemand da wäre und schritt entschlossen Richtung Treppenhaus.

„Und wo soll die Bar sein?“

„Kennen Sie den Park „Tropical Land“? Es findet dort wohl eine Geldübergabe statt. Vermutlich ist Gin hier auch irgendwo.“

„Das klingt ja immer interessanter. Den Park erreiche ich in weniger als zehn Minuten. Gibt es noch ein paar Dinge, die ich wissen sollte.“

„Das hier ein volles Haus wartet. Die Polizei hat einen anonymen Tipp bekommen und ist verdeckt im Park verteilt. Außerdem sind leider auch Ran, Sonoko und die Detective Boys hier. Ai kümmert sich zwar darum, dass sie ruhig bleiben, aber ich bezweifle, dass sie sie aus dem Park rausholen kann.“

„Full House - exactly. That's what it is. But You know, the highest rank is for the royal flush! Ich werde sehen, was ich für deine Freunde tun kann. Aber eines wüsst' ich gerne noch. Laut den Unterlagen, die wir aus der Organisation entwenden konnten, gab es in diesem Park mal ein Zusammentreffen mit einem Detektiv. Hast du etwas damit zu tun?“

„TUUT; TUUT; TUUT“ war die einzige Antwort.

'I guess that means „Yes“.' Sie stieg in ihren Wagen, aktivierte die Freisprechanlage und raste los.

'Wie sagte James noch neulich: „Ach du verstehst noch gar nicht, warum Vermouth so sehr an dem Jungen interessiert ist und ich ihn immer Holmes nenne. Dabei müsstest du es am besten wissen. Schließlich haben Vermouth und diese Sherry dir die Antwort damals im Hafen gemeinsam gegeben.“ Ich versteh es zwar immer noch nicht, aber ich komm noch drauf.'

Sie drückte ein paar Knöpfe an der Freisprechanlage

„Hier Starling...“
 

'Tut mir Leid, Jodie. Aber selbst Sie sollten nicht unbedingt wissen, was damals genau passiert ist.'

Er sah Ran's eingehenden Anruf. 'Ran , ich weiß, das wirst du mir nie verzeihen, aber diese Chance ist einmalig. Ich kenne die Situation genau von damals. Dieses mal mache ich keinen Fehler und werde zurück kommen, mit einer Kapsel des Giftes für Ai und dann bin ich bald wieder der Alte. Aber für dich muss diese SMS genügen. Ai wird wissen, was zu tun ist.' Er vergoss eine kleine Träne auf das Display, als er die letzten Buchstaben eintippte. Beim drücken der Bestätigung des Abschickens hielt er inne. Kogoro's Worte vom Dienstag kamen ihm in den Sinn:
 

„Es gibt Dinge, die wichtiger sind als Kriminalfälle lösen, doch leider kann einem Niemand vorher sagen, dass diese oder jene Situation es verlangt. Das steht in keinem Kriminalroman, in keinem Handbuch für Polizisten oder sonst irgendwo. Es ist ein Aspekt, den man nur vom Leben lernt und fast immer sehr schmerzhaft.“
 

Flüsternd brachte er die Worte „Es tut mir Leid“ noch einmal hervor, schickte die Nachricht und schaltete das Handy aus, als er gerade vor einem Baum stehen blieb.

'Perfekt. Von diesem Baum aus kann man die ganze Situation sehen. Genau, wie damals. Nur das Gin mir in einem Baum nicht auflauert. Und so selbstsicher, wie er ist, sieht er auch keine Gefahr in einem Kind.'

Er kletterte hoch und sah zu seiner Freude wie erwartet den Schauplatz von damals vor dem Auftritt der Protagonisten: Wodka und seines Gegenüber.

'Aber merkwürdig sind diese Zufälle doch schon. Dieser Tipp. Sie konnte doch unmöglich wissen, dass die Organisation heute eine Übergabe hier hat. Tagtäglich werden die auch nicht herkommen, selbst wenn sie genügend Gründe hätten. Außerdem Ran war zwar seit damals nicht hier, aber die Kleinen haben mich ja mehr als einmal hergeschleift.

Aber auf den Zufall wird sie wohl kaum spekuliert haben. Und selbst wenn, Das ist doch Wahnsinn, dass die hier sind, an genau dem Tag am gleichen Punkt, trotz eines anonymen Polizeihinweises, den sie garantiert auch mitbekommen haben.

Bleibt nur noch... Nein der Brief ist eindeutig von Ai: „Aufgestiegener Dämon“ ist das Gegenteil von „Gefallener Engel“, das eine Umschreibung für den Teufel darstellt. Laut der Legende fiel der Erzengel Luzifer aus dem Himmel auf die Erde, verlor dabei seine Flügel und musste auf der Erde verweilen. Daraufhin verfluchte er Gottes Schöpfung und versuchte, sie zu zerstören. Da er im Ursprung aber immer noch aus dem Himmel stammt, wirken alle seine Taten auch für das Gute.

Das Gegenteil ist somit der Dämon, der gezwungen war, die Hölle, seine Heimat (die Organisation in Ai's Fall), zu verlassen, weil er das für ihn wichtigste dort (Akemi) verloren hatte, verfluchte daraufhin diesen Ort und versucht vergeblich im Licht der Schöpfung der übermächtigen Hölle Einhalt zu gebieten.

Man kann es auch so sehen. Ai's Mutter hieß in der Organisation Hell Angel, der gefallene Engel. Als ihre Tochter will sie nun zurück in ihre wahre Heimat. In jedem Fall weist die Bezeichnung eindeutig auf sie hin. Das ist doch offensichtlich...'

Erneut hielt er inne und dachte an die Worte seines Vorbildes:
 

„Nichts ist trügerischer als ein offensichtliche Tatsache!“

Sherlock Holmes
 

Er schaute sich noch einmal in alle Richtungen um. 'Ist das Ganze etwa eine... FALLE?'
 


 


 


 


 

Tja, ob es eine ist, von wem und für wen sie in diesem Fall ist, das bleibt abzuwarten.

Wenn es Fragen, Kritiken, Kommentare gibt, ich würde mich sehr darüber freuen.

Bis bald,

Diracdet

Ahnungen

Hallo an meine Leser, heute das nächste Kapitel mal ein bisschen schneller, aber auch ein wenig kürzer, als die letzten.
 

Viel Spaß
 

Kapitel 5: Ahnungen
 

'Eine... FALLE?!

Hat etwa jemand die Polizei hergelockt? Aber Wodka ist eindeutig hier. Oder war das ein Abtrünniger der Organisation, dann würde aufgestiegener Dämon auch passen. Aber in so einem Fall wäre es doch nur noch gefährlicher, die Aktionen der Männer in Schwarz an die Polizei weiter zu leiten!

Wusste unter Umständen dieser Jemand, dass wir heute hier sind...? Selbst wenn, entweder die wüssten dann auch, wer ich bin, dann kämen sie wohl eher direkt mit entsicherter Pistole auf uns zu, oder es bleibt bei einer Person, die das Ganze aber doch unmöglich alleine organisieren kann, außer es wäre...'

Conan wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich der erste Protagonist der 'Bühne' näherte, für die er sich diesmal einen Logenplatz besorgt hatte. Ein dicklicher, älterer Mann im grauen Anzug und mit einem großen Aktenkoffer zwischen den Armen schlich sich, so auffällig sich umblickend, dass er jedem suspekt sein musste, von der linken Seite zur Wand des Gebäudes, welches den Abschluss dieser Bühne bildete.

'Moment mal. Das ist doch, das ist doch... der Selbe wie damals?! Spielt hier etwa wirklich wer die Ereignisse von damals nach?' Langsam wurde ihm mulmig zumute. Es läuft irgendwie alles zu glatt. Wenn ich nur einen Hinweis hätte, eine Aussage oder so, die klären könnte, ob es eine Falle oder einfach eine Transaktion, wie so viele bei der Organisation ist. Es nützt nichts, ich muss auf Wodka warten. Aber auf den konnte ich mich ja schon immer verlassen.'

Einen Moment später kam auch dieser in überlegener Ruhe angetrabt.

Wodka: „Man, du zitterst ja mal wieder wie Espenlaub. Ist doch nicht mehr dein erstes Mal!“

„Sie haben leicht reden. Mich ein zweites Mal auf so eine Summe zu erpressen. So was ist bei ihnen wohl Tagesordnung.“

„Mehr so ein Nebenverdienst, ein Notgroschen quasi. Aber ich hab dir doch gesagt, schön sauber bleiben.“ Er winkte mit einer CD-Rom-Hülle in der rechten Hand.

„Aber nein, kaum ziehst du dich dank unseres freundlichen Rates aus dem Waffengeschäft zurück, steckst du auch schon mitten drin im Drogensumpf. Tse Tse Tse.“

'Wie bitte, Drogensumpf? Der Kerl scheint eindeutig nicht zu den hellsten Geschäftsmännern zu gehören. Aber immerhin klingt es nach einem gewöhnlichen Small-Talk bei einer Geldübergabe. Vielleicht doch keine Falle.'

„Schon gut! Und warum musste es wieder dieser Ort hier sein? Damals wäre doch fast so ein Detektiv auf euch aufmerksam geworden. Ich hab jedenfalls kein Interesse, geschnappt zu werden.“

„Ha Ha! Hast du etwa Angst vor seinem Geist, dass der hier noch irgendwo rumspukt? Denn mehr wird von dem nicht auftauchen. Der Ort wird von oben festgelegt, aber mein Kumpel passt schon auf, dass alles sauber ist UND bleibt. Außerdem gab's ja heute keinen Mordfall hier.“

„Ja aber, wenn doch irgendwer kommt? Der Park ist bei dem Wetter voll und völlig abseits des Weges ist der Ort hier ja auch...“

„Oh, Man. Ich dachte, um in der Geschäftswelt vorwärts zu kommen, muss man ein eiskalter Hai sein und keine winselnde Qualle. Wenn du dann endlich Ruhe gibst, niemand außer uns kommt hier her, ohne sein blaues Wunder zu erleben, klar?“

'Was blaues Wunder? Doch nicht etwa...?' Er drehte sich erneut in alle Richtungen und versuchte der aufkommenden Schatten durch die untergehende Sonne Herr zu werden.

'Nirgends am Boden. Nirgends auf den Dächern. Bleibt also höchstens noch ein anderer Baum. Da...'

Etwa fünf Meter von ihm stand ein großer Kirschbaum. Er sah fast genauso aus, wie eben, als er ihn vor fünf Minuten begutachtete, mit einem kleinen Unterschied: In Richtung der Bühne lugte ein ungefähr zehn Zentimeter langes, schwarzes Metallrohr hervor.

'Ein Sniper! Der soll wohl jeden ungebetenen Gast kurz und schnell beseitigen.

Das Problem ist nur, solange der da ist, kann ich mich den anderen nicht nähern und außerdem sind es nun also mindestens drei, wenn das nicht Gin ist.

Nein, die haben genug Scharfschützen bei der Organisation.

Na schön. Das wichtigste ist zu erst der Typ, sonst läuft hier weiter nichts. Nur schade um den Pfeil aus dem Narkosechronometer. Warum hat der Professor eigentlich immer noch nicht eine Modifikation hin zu drei Pfeilgeschossen vorgenommen?'

Er öffnete wie gewohnt die Abdeckung seiner Uhr und zielte zunächst auf den sichtbaren Laufabschluss, führte dann die Zielvorrichtung in gerader Linie entlang des Laufs hoch bis zum vermuteten Kopf und drückte ab Richtung Blätterwerk.

Ein leises „Ah!“ einer männlichen Stimme war zu vernehmen, sanftes Blätterrascheln, so als würde der Wind hindurchziehen, das Gewehr fiel fast lautlos auf das hier tiefe Gras und erneute Stille trat ein. Eine Hand lugte nun etwas unterhalb des eben sichtbaren Laufabschlusses hervor.

'Scheint noch recht jung zu sein, um die 20, und keine auffällige Tätigkeit.' waren Conan's Schlussfolgerungen auf Basis der Handfläche, die er aus der Ferne untersuchte.

'Egal, der schläft eine Weile. Zurück zur eigentlichen Szenerie: Wodka und Gin stehen garantiert über Handy miteinander in Verbindung, er kennt diesen Ort natürlich und ich weiß nicht, wie weit er momentan weg ist.

Das heißt: Überwältige ich Wodka, wie auch immer, kommt Gin sofort, wenn er keinen Kontakt mehr hat, und gegen ihn wird’s deutlich schwieriger, zumal ich nicht weiß von wo er kommt. Auf Jodie zu warten wird zu knapp, und die Polizei scheint diesen Ort gar nicht zu überwachen! Also muss ich ihn erst weglocken. Als Bewusstlosen kriege ich den nicht mehr von der Stelle. Aber, um ihn von hier weg zu bekommen, müsste ich seine Aufmerksamkeit kriegen. Dann aber wiederum würde er Gin per Handy über die Entwicklung aufklären und dieser käme noch schneller und zielsicherer. Also muss ich noch dafür sorgen, dass er sein Handy nicht benutzen kann. Aber wie ich das schaffen soll, ohne mich ihm genau in den Weg zu stellen, keine Ahnung!

Hä...Oh nein!'

Er sah, wie sich die beiden langsam voneinander trennten – die Transaktion war beendet.

'Verdammt. Auf die Polizei ist kein Verlass mehr. Zum Glück habe ich ein paar Fotos gemacht. Am besten ich lasse die Kamera hier oben im Baum, hier kann sie nicht gefunden werden und ich habe vorerst keine kompromittierenden Objekte bei mir.

Puh, das wird echt problematisch nicht so einfach, wie gedacht.'

Er sprang, ohne mit der Wimper zu zucken, direkt vom Baum herunter und umlief, immer mit einem Auge sich umsehend nach Gin, zwei oder drei Gebäude.
 

Wodka: „So ein Feigling, Ha! Was glaubt der denn, was hier groß passiert? Taucht jetzt vielleicht der Geist auf und erschreckt ihn zu Tode? Haha“

„Wer zum Teufel...Aaaaaahhhhhh!!!!!“

Wodka musste bei diesem Schrei des anderen selbst zusammen zucken und drehte sich entsprechend verwirrt um, fasste sich aber sofort wieder.

„Was ist denn nun schon wieder?“

Er sah wie der Angesprochene einen Schritt hinter der Wand, hinter der er eben verschwand wieder auftauchte. Sein Mund war im Moment des Schreis erstarrt und er fiel langsam nach hinten um.

Wodka lief hin und beugte sich über ihn.

„Was? Der ist ja bewusstlos! Seine Bauchhöhle ist eingedrückt. Hat den einer niedergeschlagen?“ Er sah sich um, fand aber lediglich die luftleere Hülle eines Fußballs.

„Hat ihn etwa jemand abgeschossen? Damit?“

Er drehte sich wütend zum Kirschbaum um.

„Schläfst du oder was?“, schrie er in die Stille hinein.

Er zog sein Handy aus der rechten Jackentasche und tippte zähneknirschend eine Nummer.

„Na warte Jungspund. Die Flausen treibe ich dir noch aus.“

'Perfekt'

Wodka wartete gar nicht erst bis sein Gegenüber abnehmen konnte und verschaffte seinem Ärger gleich Luft

„Was denkst du dir eigentlich, Caipirinha? Du...Ahh“

Er kam nicht dazu, seinen zweiten Satz zu beenden. Aus dem Nichts heraus kam ein Geschoss, trat genau an seinem, reflexartig zurück gezogenen Kopf vorbei, riss das Handy aus seiner Hand und zog es mit sich noch zehn Meter weit zum nächsten Baum, an dem es zwischen Holz und dem nun deutlich als Fußball erkennbaren Geschoss zerquetscht wurde.

Wodka hielt seine verkrampfte Hand.

„Verdammt! Dich krieg ich, Freund egal, wer du bist und wo du dich versteckst. Du bist fällig.“ Er zog seine Pistole aus der linken Jackentasche und lief den Weg entlang weg von der Stelle, an der der Ball sein Handy zerschellen ließ. Conan blieb bis einen Moment zuvor hinter einer der Gebäudewände stehen, um Wodkas Reaktion zu beobachten und sicher zu gehen, dass er auch wirklich nachkommen würde.

'Na schön. Weg von Gin habe ich ihn erstmal und er hat mein Gesicht noch nicht gesehen.

Mit gezogener Waffe wird aber selbst Wodka nicht so blöd sein, auf die offenen Wege zu gehen. Dort wäre er aber auch gleich wieder leicht für Gin zu erkennen. Ihn auf diesen Seitenwegen zu halten, ist also kein Problem: immer Mal ein Ast von Büschen mit dem Ärmel abbrechen, schon folgt er mir.

Mehr Probleme macht mir die Pistole. Er hat, wie befürchtet, einen Schalldämpfer. Das heißt auch wenn er schießt, lockt das keinen der Polizisten oder das FBI an. Er müsste schon auf etwas schießen, was dabei Lärm erzeugt, aber das würde er auch nicht einfach so.

Aber ich darf diese Möglichkeit nicht verstreichen lassen: Obwohl er Handy und Pistole aus der Jacke genommen hat, war sie immer noch leicht ausgebeult, das konnte ich kurz bevor er los lief genau sehen. Da war noch etwas Anderes in seiner Jackentasche. Das muss es sein, das wonach ich solange gesucht habe.'

Er kam am Rand eines kleinen Parkteichs vorbei. Trotz aufkommender Dunkelheit konnte er sich genau sehen.

'Das ist es! Ich locke ihn zum...NEIN das kann ich nicht. Das ist zu riskant. Wenn Wodka diesmal entkommt, bin ich tot – und die anderen dann auch. Aber nur so kann es klappen. Es muss klappen. Hoffentlich funktioniert die neueste Erfindung vom Professor wirklich so gut, wie er vollmundig tönte. Mal sehen ob du nicht doch an Geister glaubst, Wodka.'

Mit einem Grinsen zu seinem Bild im Wasser, dass jegliche Zweifel überdeckte, lief er weiter.
 

Die Saftbar war mehr ein offenes, großräumiges Rondell, viereckig, an jeder Front mit gerade sechs Sitzen bestückt.

Sonoko: „Drei Cola und drei Eiskaffee, bitte.“

„Sehr gerne, die Dame.“

Die Oberschülerinnen und die Detective Boys setzten sich der Reihe entlang auf die Hocker an der Ostseite.

Ganz rechts saß Ran, direkt daneben Sonoko, dann Ayumi, Genta, Mitsuhiko und ganz links Ai, die den dritten Eiskaffee bestellt hatte.

Während die Getränke nach und nach aufgestellt wurden, begannen unter den Kindern Diskussionen über Conans Verschwinden. Sonoko ignorierte das zunächst und sah zu Ran. Ihr Blick wirkte leer, nein, eher versunken in Gedanken, in Fragen, die einer Aufklärung bedurften. Den vor ihr mit den Worten „Bitte sehr, junge Dame“ aufgestellten Eiskaffee quittierte sie lediglich mit einem „Vielen Dank“, welches kaum aus dieser Welt zu kommen schien. Sie bewegte sich kein Bisschen mehr, seit sie sich auf den Hocker setzte. Die Worte der Leute um sie drangen nur in ihr Unterbewusstsein.

Genta: „Ich sag's euch, er hat irgendwie gesehen, dass der Typ was am Stecken hat, und versucht nun wieder, ihn allein zu überführen, weil dieser Möchtegern-Detektiv nicht ohne den Ruhm leben kann.“

Beim Wort Detektiv hob sich Ran's Kopf und sie schaute zu den Kindern. Als sie aber weder Shinichi noch Conan erblickte, resignierte sie zusehends wieder, gab ein kaum zu hörendes „hm“ von sich und fiel wieder in den leeren Blick von vorher zurück.

Jetzt verlor Sonoko endgültig die Beherrschung. Sie drehte sich zu den Detective Boys um und außer Ai, die unbeteiligt ihren Eiskaffee durch den Stromhalm saugte, erschraken alle bei ihrem Ausbruch.

„Könnt ihr Pseudokriminologen nicht endlich aufhören, über irgendwelche Fälle zu quatschen? Ich kann's echt nicht mehr hören!“

Genta: „Pseudo -was?“

Mitsuhiko: „Hey, wenn du schlecht gelaunt bist, ist das deine Sache. Aber nur zur Information: Wir sind echte Detektive. Hast du damit vielleicht ein Problem?“

„Schon, wenn sogenannte Detektive mit ihrem Gerede und Gehabe andere Leute verletzen.“ Sie sah mit ihren Augen leicht zur Seite und erkannte im Winkel Ran, die immer noch bewegungslos auf ihr Getränk starrte. Ayumi wurde darauf aufmerksam.

„Hat Ran etwa ein Problem mit Detektiven?“

Sonoko wollte dieser Frage eigentlich ausweichen, doch Ai kam ihr zuvor.

„Ihr Freund ist Detektiv. Und er ist hier im Tropical Land verschwunden.“

Mitsuhiko: „Was Ran ist mit einem Detektiv befreundet?“

Ayumi: „Und der ist hier verschwunden? Im Park? Und Conan hat, obwohl er das wusste, sie einfach so stehen lassen?“

Ai: „so sieht's aus, ja.“

Und damit verzog sie sich wieder zu ihrem Eiskaffee, offenkundig andeutend, keinen weiteren Gesprächsbedarf zu haben.

Genta: „Man, der spinnt wirklich. Sonst tut er immer so allwissend, aber so was offensichtliches bemerkt er nicht.“

Mitsuhiko: „Ja du hast recht. Der hat echt nur Augen und Ohren für Kriminalfälle!“

Sonoko: „Aufhören! Wenn man euch reden hört könnte man echt glauben, ihr redet nicht von Conan sondern von Shi...“

Sie musste sich selbst den Mund zuhalten, um den Namen nicht auszusprechen.

'Wenn Ran jetzt den Namen Shinichi hört, springt sie im Kreis.

Moment mal: „Wenn man euch reden hört, könnte man echt glauben, ihr redet nicht von Conan sondern von Shinichi?!“ Der Kleine hat immer gute Ideen, egal worum es geht, sieht sich ohne mit der Wimper zu zucken jeden Tatort an, ist Sherlock-Holmes Freak, spielt gut Fußball und ist total unmusikalisch – genau wie Shinichi?! Könnte es sein, dass Ran glaubt, Conan wäre...?

Nein, Ran! So leichtgläubig kannst du doch gar nicht sein, oder?'

Mitsuhiko: „Sag mal Sonoko, wie heißt dieser Detektiv und wann genau verschwand der hier?“

Sonoko: „Äh. Sagte ich nicht gerade aufhören, Mitsuhiko?“

Sie sah ihn dabei so grimmig an, dass die anderen es mit der Angst bekamen. Mitsuhiko nahm allen Mut zusammen, schluckte einmal und antwortete ihr ins Gesicht.

„Es war am 13. Januar, nicht wahr?“ Bei diesem Datum erschraken gleichzeitig Sonoko, Ai und vor allem Ran. Diese stürzte fast von ihrem Hocker, rannte auf Mitsuhiko zu, beugte sich das kleine Stück zu ihm runter (er saß ja auch auf einem Hocker), fasste mit ihren Händen fest auf seine Schultern, dass er sich nicht wegbewegen konnte und sah ihm mit leicht verquollenen Augen ins Gesicht. Sie bemühte sich zu lächeln, um ihn zu beruhigen.

„Sag, Mitsuhiko, wie kommst du gerade auf den 13. Januar?“

Mitsuhiko errötete ein wenig, als Ran's Gesicht nur noch etwa zehn Zentimeter von seinem entfernt war.

Ai: „Mitsuhiko, du bist ein Idiot!“ Sie regte sich jetzt keinen Millimeter und sprach so emotionslos wie vorhin Ran.

„Du verurteilst Conan, er würde nicht auf seine Umgebung achten, lässt aber Sonoko's Wink mit dem Betonpfeiler links liegen. Überleg dir ganz genau, was du jetzt sagst!“

Er hatte sich kurzzeitig zu Ai umgedreht, aber Ran's Hände drückten sich nun noch fester auf ihn und zwangen ihn, wieder sie anzusehen.

Ran standen bereits Ansätze von Tränen in den Augen.

„Mitsuhiko, bitte! Was weißt du von damals?“ Ihre Worte waren jetzt fast flehend. Mitsuhiko konnte nun gar nichts mehr verstehen. Was hatte er gesagt, dass dieses Mädchen jetzt so aus der Fassung brachte, und warum hat Ai es so genau verstanden, er aber nicht?

Aber was es auch war, Ai hatte ihm gesagt, was er zu tun hatte. Er senkte langsam den Kopf.

„Ich hatte nur gehört, dass an dem Tag ein Mord im Tropical Land stattfand und, dass ihn ein junger Detektiv gelöst hätte, dem wir kurz zuvor begegnet sind. Da dachte ich, ob das vielleicht kein Zufall wäre.“ Er blickte langsam wieder auf.

„Das ist alles, Ran.“

Ihr Lächeln war verflogen. In ihren Augen schimmerte die zerbrechende Hoffnung auf eine nicht angekommene Nachricht. Sie schloss ihre Augen und ließ seine Schultern los. Noch im Aufstehen antwortete sie ihm.

„Ach, so. Schon gut, Mitsuhiko! Ich habe nichts anderes...erwartet.“

Sie ging, ohne irgend jemanden anzusehen zu ihrem Platz zurück, setzte sich hin, spielte ein paar Minuten mit dem Strohhalm am Eiskaffee, nahm einen großen Schluck, stellte das Glas zur Seite, wischte mit ihrem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht und blickte, auf ihre Arme gestützt an der Bar vorbei zur untergehenden Sonne.

„Sagt mal, findet ihr den Sonnenuntergang nicht auch immer wieder schön? Aus diesem Winkel hier behindern keine Wolkenkratzer die Sicht.“

Die Kleinen waren über Ran's plötzlichen Sinneswandel völlig erstaunt, Sonoko aber kannte diese Eigenart an ihrer Freundin ganz genau.

'Du machst gute Mine zum bösen Spiel. Du weißt, dass Mitsuhiko dir etwas verheimlicht, aber du bist ihm nicht böse.'

Ai: 'Stattdessen begräbst du wieder alles in dir und lächelst so überzeugend wie eine Schauspielerin, dass alle glauben, es wäre echt.'

Mittlerweile hatten Ayumi, Genta und Mitsuhiko ihre Köpfe zusammengesteckt.

Mitsuhiko: „Was meint ihr, wär das möglich, dass dieser Junge damals, der im Park, von dem ich euch erzählt habe, dass der Conan selbst war?“

Ayumi: „Was? Wie kommst du jetzt darauf?“

Mitsuhiko: „Ich sagte doch, dass Ai und Conan so dagegen waren, an dem Fall weiter zu arbeiten, was zumindest in Conan's Fall doch merkwürdig ist, oder? Conan kam kurz nach diesem Tag zu uns in die Schule. Und jetzt scheinen alle so versessen drauf zu sein, dass dieser Tag nicht mehr erwähnt wird. Sogar Ai scheint darüber genaueres zu wissen. Und wenn man bedenkt, dass damals ein Detektiv verschwand, wer weiß, was noch alles passiert ist. ...Äh, ja?“

Sonoko hatte sich über die drei gebeugt und aufmerksam zugehört.

„Ihr könnt ein Nein nicht akzeptieren, oder? Aber was meint ihr eigentlich mit dem „Jungen von damals“?“

Ai: 'Soviel zu den diplomatischen Fähigkeiten der Sonoko Suzuki.'

Ai: „Mitsuhiko, Conan ist über Herrn Mori andauernd in Mordfälle verwickelt. Ihn kennen wirklich alle Polizisten des 1. Dezernats, und die waren es definitiv auch, die damals im Park waren. Das heißt, sie hatten genug Gelegenheit Conan wieder zu sehen, aber keiner hat ihn erkannt. Auch wenn es dunkel war, er wäre ihnen zumindest bekannt vorgekommen, aber niemand hat ihn meines Wissens nach mal darauf angesprochen. Glaub mir, du phantasierst.“

Der Spruch schien zu wirken. Alle gingen langsam wieder auseinander. Mitsuhiko senkte resignierend sein Haupt, Sonoko setzte sich wieder auf ihren Platz und nahm einen großen Schluck Eiskaffee. Dann schaute sie auf ihre Armbanduhr.

Sonoko: „Man, wo bleibt der Junge?“

Ran: „Da! Da kommt...Jemand!?“

Die anderen schauten auf und in die Richtung, die Ran anvisierte, in der Hoffnung, Conan zu sehen, doch es zeigte sich schnell an den Umrissen, dass es sich um einen Erwachsenen handelte. Gerade wollten sie sich wieder wegdrehen, als Ran erneut sie auf diese Person hinwies.

„Das ist doch...“

„Hello Ran, Sonoko“ winkte diese ihnen zu.

Ran & Sonoko: „Miss Jodie?“
 


 


 

So das war's auch schon wieder. Ich würde mich natürlich wieder über Anmerkungen jeglicher Art freuen.

Bis demnächst,

Diracdet

Begegnung

Hallo, hier also schon das 6. Kapitel,

viel Spaß wünsche ich
 

Kapitel 6: Begegnung
 

Ran: „Miss Jodie? Was machen Sie denn hier und jetzt im Tropical Land?“

„Oh wisst ihr, ich war den ganzen Tag in der Schule eingepfärcht, da brauchte ich jetzt unbedingt etwas Entspannung und ich hatte schon soviel von diese wonderful Park gehört?“

Sonoko: „Hä, in der Schule? Aber Sie wissen schon, dass heute Samstag ist und keine Schüler in der Schule, oder?“

Prompt darauf fing sie sich eine leichte „ein-Finger Kopfnuss“ von Jodie ein. Als sie sich vom kurzen Schreck erholt hatte, sah sie eine sehr ernste Englischlehrerin mit schwenkendem Zeigefinger.

„Meine liebe Miss Suzuki. Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass der Arbeitstag eines Lehrers im wesentlichen dem Schultag seiner Schüler entspricht, aber das ist Nonsens. Und von einer erfahrenen Oberschülerin erwarte ich auch, dass sie das weiß! Heute habe ich nicht nur mich selbst weiter gebildet, um den Unterricht zu verbessern, sondern auch etliche Stunden nervige Gespräche geführt über die zukünftige Personalstruktur an der Teitan-Oberschule, also ich höre?“

Sie schaute Sonoko tief in die Augen.

„E-Entschuldigung, Miss Jodie. Ich wollte mich nicht über Sie und Ihren Berufsstand lustig machen.“

Jodie sah ihr noch etwa drei Sekunden ernsthaft ins Gesicht, bevor sie in beherztes Gelächter ausbrach, dem sich Ran dann auch anschloss. Als Sonoko anfing, auch mit einzustimmen, wurde Jodie schlagartig wieder ernst.

„Entschuldigung angenommen. Trotzdem bist du Montag mit einer mündlichen Kontrolle dran!“ Nach dieser Androhung ließ sich Sonoko enttäuscht auf ihren Platz fallen und widmete sich ihrem Eiskaffee.

Jodie sah mittlerweile an ihr vorbei den Rest der Gruppe.

„Oh, sieh einer an, die Beika Irregulars sind auch da, hello. Moment, ist Cool Kid etwa nicht bei euch?“

Sonoko sah auf ihre Uhr.

„Schon kurz nach sieben! Der kleine Strolch macht diesem Namen mal wieder alle Ehre: er hat vorhin wohl irgendwen 'verdächtiges' gesehen und einmal nicht hingeschaut, schon war er weg. Schickt noch ne SMS, wir sollen hier auf ihn warten und macht dann auch noch sein Handy aus, also echt, der...“ sie wollte noch etwas anfügen, hielt aber Inne, als sie Ran sah, die nun wieder in den lethargischen Zustand von vorhin verfiel. Aber damit hatte sie bereits Diskussionen angetreten, die Jodie nun ihrerseits, um Informationen zu bekommen, weiter anheizte.

„Wie kam er denn darauf, dass die Person verdächtig wäre?“

Ayumi: „Na das war so ein Riese, ganz schwarz gekleidet! Hätten wir ihn nicht nur einen kurzen Moment im vorbei Laufen gesehen, hätten wir den Kerl sicher auch für dubios gehalten.“

Ran: 'Dubiose Kerle in schwarz? So hat Shinichi die beiden damals in der Achterbahn doch auch bezeichnet. Und Conan ist ihm jetzt nachgelaufen. Ist Shinichi etwa damals auch diesem Kerl hinterher gelaufen. Schwarz? Da war doch was mit dieser Farbe. Conan reagiert immer kurzzeitig so anders, irgendwie nervös, wenn er schwarz gekleidete Leute sieht.'

Mitsuhiko: „Außerdem kam der Verdacht nicht von ungefähr. Die Polizei hat einen anonymen Hinweis bekommen, dass heute hier im Park eine Geldübergabe stattfinden soll.“

Jodie hatte mittlerweile auch einen Eiskaffee bestellt, es zog sich ja offensichtlich hin, und da dieser neben Ran ans Tischende der Nordseite gestellt wurde, setzte sie sich mit dem Gesicht zu den Kindern dorthin und redete gewissermaßen an Ran vorbei mit ihnen.

„Und woher wisst ihr von diesem anonymen Hinweis? Sowas hält die Polizei normalerweise nämlich geheim.“

Mitsuhiko: „Wir haben vorhin Inspektor Sato und Inspektor Takagi getroffen. Die haben von dem Hinweis erzählt.“

Sonoko: „Könnte es nicht vielleicht sein, dass die beiden ein Date hatten und einfach nur nicht damit rausrücken wollten?“ sie lächelte dabei ein Bisschen in der Hoffnung, damit alles als übertrieben herunterspielen zu können.

Ayumi: „Nein! Genau das dachten wir ja zunächst, aber Conan und Ai haben sie als verdeckte Ermittler ganz toll enttarnt.“

Ai: „Und hätten sie wirklich ein Date gehabt, hätten sie doch nie unserer Aussage von der Untersuchung zugestimmt, denn als bekannte Detektive hätten wir sie dann definitiv nicht mehr in Ruhe gelassen.“

Mitsuhiko: „Aber letztlich warteten sie wohl schon den ganzen Tag, obwohl nichts passierte und der Park wimmelt ja auch von Polizisten, daher war die Sache eigentlich erledigt. Wer würde schon vor so vielen Beamten ein Verbrechen, welcher Art auch immer, begehen?“

Ran: 'Vor so vielen Beamten? Genau, damals hatte Shinichi doch kurz zuvor noch den Mord in der Achterbahn aufgeklärt. Wenn er hier verschwunden ist, würde das ja bedeuten, dass die Person, die ihn töten wollte, dies trotz des offensichtlichen Polizeiaufgebots getan hätte. Wie konnte die Tat, seine und Shinichis Flucht denn unbemerkt stattfinden? Selbst zum Verlassen des Park's musste ich damals an der Kontrolle zehn Minuten warten.'

Genta: „Also, wenn ihr mich fragt, Conan geht es gar nicht um das Ruhm oder die Überführung des Täters, sondern um die Edelsteine, die dabei ausgetauscht werden!“

Mitsuhiko: „Was für Edelsteine? Wovon redest du eigentlich?“

Jodie: „Das wüsste ich jetzt auch gerne!“

Genta: „Erinnert ihr euch nicht? Ai hat doch vorhin gegenüber Conan von Rubinen gesprochen. Bestimmt ist das die Hehlerware, die da verkauft werden soll.“

„Da muss ich dich enttäuschen, Genta. Ich habe zwar keine Ahnung, wovon du sprichst, aber da ich ganz genau darauf achte, was ich sage, garantiere ich dir: bis zu diesem Moment habe ich das Wort Rubin heute nicht in den Mund genommen.“

„Ich hab's aber genau gehört: Vorhin am Eingang, als wir unseren Treffpunkt vereinbart haben, hast du im Gespräch zu Conan „Rubin“ gesagt!“

Ai sah ihn ironisch lächelnd an, da aber Ayumi und Mitsuhiko ähnlich dreinschauten wandte sie sich wieder ihrem Eiskaffee zu.

Ayumi: „Du weißt aber schon, Genta, dass das war, bevor wir Inspektor Sato und Inspektor Takagi trafen.

Außerdem, hat Ai Conan direkt so genannt. Deshalb glaube ich auch, sie sagte gar nicht Rubin, sondern mehr in Richtung Rohling.“

Mitsuhiko: „Das würde zwar mehr Sinn machen, aber es klang irgendwie ausländisch. Du Ai, was war es denn für ein Wort und was meintest du damit?“ wollte er nun das etwas sinnlose Ratespiel beenden. Ai sah ihn desinteressiert einen Moment an, drehte sich wieder nach vorne und antwortete kurz und knapp.

„Ich kann mich nicht erinnern.“

Mitsuhiko: „Hä? Hast du nicht eben gesagt, du achtest ganz genau auf alle deine Worte?“

Jodie: „Könnte es vielleicht „Rodin“ gewesen sein?“

Ayumi: „Ja das war es! Wissen Sie, was das ist?“

„Die Frage ist nicht was, sondern wer das ist. Auguste Rodin war ein französischer Bildhauer im 19. und 20. Jahrhundert.“

Mitsuhiko: „Ein Bildhauer?“

Ayumi: „Schön, aber Conan ist doch gar nicht so künstlerisch.“

Genta: „Ja genau. Was soll das nun wieder bedeuten?“

Jodie lächelte für einen Moment.

„Nun, wisst ihr, in allen Künsten ist es oft so, dass auch die Größten ihrer Zunft von Außenstehenden oft nur mit einem herausragenden Werk assoziiert werden. Obwohl er weit über hundert für die Musikgeschichte bedeutsame Stücke komponiert hatte, denken nicht nur in Japan die meisten Leute beim Namen Beethoven ...“

Sonoko: „an die neunte Sinfonie. Seit Jahr und Tag das erfolgreichste klassische Musikstück hierzulande. Und dabei eigentlich auch nur an „Freude schöner Götterfunken“.“

Jodie: „Exactly! Dem Musikstück, dem wir gleichsam die beharrliche Entwicklung der Tontechnik durch Edison als auch die CD verdanken.

Ebenso denken die Leute, wenn sie nicht genauer vorgebildet im Thema sind, bei Leonardo Davinci an die „Mona Lisa“, bei Goethe an „Faust“ und bei Louis Armstrong an „What a wonderful World“.“

Ayumi: „Und dieser Rodin hat auch so ein herausragendes Werk?“

Mitsuhiko: „Jetzt kommt es mir auch bekannt vor. Irgendwo hatte ich den Namen schon mal gelesen.“

Jodie: „Sicher eine von etwa Zwanzig original großen Kopien dieser Statue, die ich meine, steht vor dem Eingang des „Museums of western Art“ hier in Tokio. Schließlich ist dort ein Mensch in einer Pose abgebildet, die Sinnbild der westlichen Philosophie und des westlichen Kulturkreises insbesondere im Unterschied zum Östlichen darstellt.“

Mitsuhiko: „Der Denker! So heißt es. Da sitzt ein Mensch auf einem Stein nach vorne gebeugt, den rechten Arm auf das linke Knie, um damit seinen Kopf zu stützen.“

Jodie: „Der westliche Kulturkreis ist im ständigen Streben, physisch wie psychisch verhaftet. Er denkt die ganze Zeit über die Probleme der Welt nach und versucht, sie auf seine Weise zu lösen. Er kann keine Frage stehen lassen, er will es nicht.“

Mitsuhiko: „Also, Conan der Denker?“ Im Kopf der drei Kinder, aber auch bei Sonoko und Ran wurde aus dem Kopf der Statue auf einmal Conan's Kopf und plötzlich fingen alle an, zu schmunzeln.

Sonoko: „Conan der ewige Denker, der alles um sich herum vergisst, ja das passt! Wirklich beeindruckend, auf was für Assoziationen dieses kleines Mädchen kommt.“ Sie sah dabei kurz zu Ai rüber. Diese drehte sich zwar nicht mit um, doch es war eindeutig zu erkennen, dass sie ein wenig mit schmunzelte.

Ran: 'Leider, Sonoko, gibt es da noch eine Person, auf die diese Beschreibung genau passt. Wieso höre ich ihn jetzt rufen. Ich höre es ganz genau: Shinichi ruft mich. Er will, dass ich mich ruhig verhalte? Wieso? Wo kommt auf einmal dieses Stechen her?'

Es schien aus der Richtung, aus der vor kurzem Jodie kam, direkt in ihr Herz zu stechen. Sie bekam Angst. Dennoch musste sie es tun. Sie musste jetzt aufsehen. Langsam richtete sie ihren Kopf auf.

'Nein' schrie ihr Shinichi mit aller Kraft entgegen. Da verharrte sie, ohne nach vorne zu blicken.

Jodie: „Apropos französisch. Das wollte ich eigentlich vorhin damit sagen, als ich von zukünftiger Personalstruktur sprach. Es kommt bald eine neue...“

Sie erstarrte förmlich, als sie im Glas des Eiskaffees eine ihr bekannte Person auf die Saftbar zukommen sah.

Darauf aufmerksam geworden, schauten nun auch Sonoko, Genta, Mitsuhiko und Ayumi in diese Richtung und erschraken nicht minder. Ein großer, schlanker Mann mit langen blonden Haaren, schwarzem Mantel und schwarzem Hut begab sich grinsend geradewegs auf sie zu.

Ai hatte ihre Mütze bis zum Anschlag ins Gesicht gezogen und saugte, ohne abzusetzen, an ihrem Eiskaffee.

„Sieh einer an. Stimmt also das Gerücht, dass du dich jetzt in Japan niedergelassen hast – als Lehrerin, Jodie?“

Er blieb direkt hinter ihr stehen. Jodie rührte sich keinen Millimeter und lächelte vor sich hin auf ihr Glas.

„Guten Abend, Gin. Es freut mich auch, dich mal wieder zu sehen.“

Ran schien bei diesem Namen das Blut in den Adern zu gefrieren.

Ran: 'Gin? Sowie Gin... und Wodka? Er ist es, ganz sicher! Der zweite Mann in schwarz von damals, ich muss ihn gar nicht ansehen, um ihn zu erkennen. Diese düstere Stimme, diese überhebliche Sprechart, wie damals. Die beiden gehören zusammen, definitiv! Aber dann haben Ai und Conan vorhin wirklich Wodka gesagt und meinten seinen Namen. Aber so heißt doch keiner! Gin ist ja noch ein halbwegs normaler Name aber Wodka – und dann noch zusammen? Das ist nie und nimmer ein Zufall!

Und dann ist da noch etwas: dieser Geruch! Damals... und dann noch, ja: die alle!'

Gin: 'Tja, Künstlerpech, nicht wahr? Wenn man undercover arbeitet, kann man sich eben nicht so einfach um sein Zielobjekt kümmern. Und Minderjährige zu gefährden, kann man sich in einer FBI-Akte erst recht nicht leisten. Aber vermutlich weißt du auch, dass ich gerade keine Zeit habe für dich. Sonst wärst du sicher nicht sitzen geblieben.'

Gin: „Wir sehen uns bestimmt bald wieder.“

Er wollte gerade gehen, als vor ihm Ayumi stand. Sie war aufgestanden und direkt vor ihn getreten.

Sie hatte ebenfalls diese Meinung, er könnte in Verbindung zur Person stehen, der Conan nachgelaufen ist und wollte ihn zur Rede stellen.

Doch nun vor ihm stehend, sah sie in seine grünen, kalten Augen und begann zu zittern. Gin bemerkte ihre Angst. Sein ernsthafter Blick wandelte sich in ein diabolisches Grinsen, worauf Ayumi leicht zurückwich, ohne ihre Füße von der Stelle zu rühren.

Er wartete noch einen kleinen Moment: „Buh!“

Ayumi fiel vor Schreck nach hinten und Gin konnte sich sein Lachen nicht verkneifen. Für solche Hähme konnten Genta und Mitsuhiko allerdings gar keinen Sinn. Sie liefen zu Ayumi, halfen ihr auf und stellten sich schützend vor sie.

Ai: 'Seit ihr völlig wahnsinnig? Lässt euer kindischer Übermut euch nicht das geringste Gespür für Gefahr? Selbst Sonoko und Ran sagen nichts, ohne auch nur zu ahnen, wer diese Person ist. Und ihr lauft dem Teufel direkt in die Arme!'

Mitsuhiko: „Machen Sie sich ja nicht lustig über uns, nur weil wir Kinder sind, klar Mister?“

Genta: „Genau wir sind nämlich Detektive!“

Gin schaute einen kurzen Augenblick verwirrt drein, um dann noch lauter loszulachen.

„Wie süß, Kinder die Sherlock Holmes spielen!“

Jodie: „Nein, Gin. Sherlock Holmes hast du leider gerade verpasst, das sind nur seine Helfer.“

Gin: „Was?“

Sonoko: „Meinen Sie etwa Conan, Miss Jodie?“

Jodie: „Ganz recht, Cool Kid! Aber er freut sich schon darauf, dich mal zu treffen. Und ehrlich gesagt, ich auch.“

Gin: „Du hast zu viel Umgang mit kleinen Kindern, wenn du mich fragst. Naja, mir soll's recht sein. Schönen Abend noch, große Detektive, HaHa!“

Ran: „Halt!“

Sie war aufgestanden und stemmte sich mit beiden Armen vom Tisch weg.

'Es tut mir leid, Shinichi. Du willst nicht, dass er mich überhaupt wahrnimmt, oder? Aber ich muss wissen, was du gesehen hast. Du hast ihm damals im Vorraum der Achterbahn direkt in die Augen gesehen und danach wusstest du, was du tun musstest, nicht wahr? Dann muss ich sie jetzt auch sehen – diese Augen.'

Gin hatte sich bereits umgedreht und wartete auf die Reaktion des Mädchens, das ihn aufhielt. Das Lachen, aber auch jede andere Emotion war aus seinem Gesicht verschwunden.

Ran hatte ihren Kopf nach unten geneigt und drehte sich nun langsam zu ihm um. Genta, Ayumi, Mitsuhiko, Sonoko und Jodie sahen in ihren Augen die Traurigkeit der Welt stehen, jedoch diesmal ohne die kleinste Andeutung einer Träne.

Schließlich hob sie ihren Kopf und vor ihr baute sich die schwarze Gestalt auf. Und dann sah sie sie. Diese Augen, die zwar so lebendig grün schimmerten und doch tot sein mussten, schienen sie doch keinerlei Reaktion auf Ran's Blick von sich zu geben.

'So muss der Tod selbst einen Ansehen, wenn er dessen Seele holen kommt. Wie viele Seelen hat er geholt, um diesen so einzigartig mimen zu können. Das muss auch dein Gedanke gewesen sein, Shinichi. Er ist ein Mörder, ganz sicher. Ein eiskalter Killer, den offensichtlich sogar das FBI jagt. Sonst hätte Jodie ihn nicht erkannt. Aber da er auch sie erkannt hat, scheint ihm nicht einmal das FBI gewachsen zu sein. Sag mir bitte, dass du nicht ihn verfolgst, Shinichi, bitte!'

Da sie die ganze Zeit, ohne Reaktion so verharrte, drehte sich Gin wieder um und ging endgültig.

„Dämliche Göre!“ murmelte er vor sich hin und verschwand hinter einer Biegung.

Sonoko zog Ran am Arm wieder auf ihren Hocker.

„Ran, bist du wahnsinnig? Der Typ war doch nicht ganz normal. Miss Jodie, war das...“ sie zögerte kurz und blickte zu den Kindern, „... ein bekannter aus ihrem früheren Job in den Staaten?“

Jodie lächelte unentwegt weiter in ihr Glas, doch plötzlich wurde ihr Blick ernst.

„Ihr solltet ihn vergessen, Mädchen und ihr natürlich auch...“ fügte sie nun mit einem Blick auf die Detective Boys an, „... er ist der Boogey Man!“

Sonoko: „Der Boogey Man? Der schwarze Man, der nachts kommt, um kleinen Kindern Angst einzujagen?“

Ai, die sich bis eben praktisch nicht mehr rührte seit Gin Ankunft, mischte sich, fast gegen ihren eigenen Willen, nun ein.

„Nein, er ist nicht der Boogey Man! Der Boogey Man ist ein Schreckgespenst für diejenigen, die glauben, doch er ist echt und er bringt keine Gänsehaut, sondern...“

Ran: „...den Tod! Wolltest du das sagen, Ai? Er ist nicht der Boogey Man, er ist der Sensenmann.“

Ai antwortete ihr nicht. Erschrocken über ihre eigene Offenheit, versenkte sie ihren Kopf zunächst wieder unter der Kappe von den Anderen weg.

Dann aber stand sie auf und schaute gen Westen auf die untergehende Sonne und den rotgefärbten Himmel.

„Der aufgestiegene Dämon lädt sie zum Tanz, die Dämonen erscheinen und auch der Geist, der sie jagt. Die anderen, ob Engel, Dämonen, oder Media, so mächtig sie auch scheinen, stehen nur stumm und sehen, wie sie der Nacht den Glanz des Abendlichts verleihen.

...

Es wird heute Nacht jemand in diesem Park sterben!“

Alle schraken bei diesem letzten Satz auf.

Ayumi: „Doch nicht etwa Conan?“
 

Ein Krachen von zerspringendem Glas durchbrach die Athmosphäre.

Ran: „Nein, Niemals! Ich lasse es nicht zu!“ Die letzten Worte schrie sie heraus, als sie zielsicher in Richtung Westen lief, der Richtung, aus der Jodie, Gin und nun dieses Geräusch, ein Zeichen von Conan, auf das sie solange wartete, kamen.

Auch Ai und Jodie waren nur einen Moment später losgelaufen. Die Anderen folgten dann schon im Abstand.

Wenige Augenblicke später war ein weiteres Splittern zu hören und gleich darauf ein drittes.

'Das Geräusch ist eindeutig. Es gibt hier nur einen Ort, von dem das kommen kann.'

Sie lief mitten durch ein gut einzusehendes Waldstück jenseits des offiziellen Weges – immer geradeaus. Es gab kein weiteres Geräusch mehr, bis sie kurz darauf das Ende der Bäume erreichte und am Beginn der Lichtung stehen blieb. Keine zwei Sekunden stand Jodie rechts und Ai links neben ihr.

Doch was sie jetzt und die Anderen einen Augenblick später sahen...
 


 

so das war es auch schon wieder. Beim nächsten mal: Conan's Geschichte bis zu diesem Punkt.

Ich würde mich natürlich wieder über Anmerkungen und Kommentare freuen.

Bis demnächst,

Diracdet

Mirror of truth

Hallo an alle Leser,
 

hier also das siebente Kapitel. was den Titel angeht, deutsch klang das irgendwie 'bescheiden'.

Also viel Spaß.
 

Kapitel 7: Mirror of Truth
 

Conan blieb vor einem großen, abgerundeten Haus stehen, dass sich auf einer Lichtung erstreckte. Obwohl überall Laternen leuchteten und ein breiter Weg entlang führte war es menschenleer, da dieses, das einzige Gebäude im näheren Umkreis für Besucher um sieben schloss.

'Kurz nach sieben. Es lebe die Pünktlichkeit!' Er sah empor zum Schild, welches es als das „Haus der Spiegel“ - also ein Spiegelkabinett ausgab. Es gab drei Eingänge, nach Süden der Haupteingang, vor dem er stand, nach Westen, an dem er zuerst vorbei kam, und nach Osten. Innendrin verlief sich das Kabinett zu einer Art Labyrinth mit Spiegelwänden, aber da es auch drei Ausgänge gab, wurden bis jetzt keine Meldungen über Vermisste verzeichnet.

Alle Eingänge waren nun natürlich mit Gittern verschlossen. Doch genau das änderte Conan nun, indem er mit einer Nadel, die er für entsprechende Fälle ja immer dabei hatte, das Haupttor öffnete.

Er zog es extra weit auf, um ein metallisches quietschen zu erzeugen, knallte das Gitter wieder zu, und lief in windeseile zum Osttor weiter.

Wie erwartet hatte sein Verfolger das lautstarke Öffnen des Tors mitbekommen und die Attraktion schnell erreicht. Das Haupttor zitterte immer noch unter der Gewalt beim zuschlagen. Er besah sich das ordentlich geöffnete Schloss.

„Ein wirklicher Tausendsassa, was? Aber jetzt hast du einen Fehler gemacht!“ Er zog seine Pistole und entsicherte sie.

„Wenn man sich versteckt, dann dort wo man nicht gesehen werden kann. Aber glaub mir, es war dein letzter Fehler.“ Langsam trat er in das „Haus der Spiegel“ ein, welches auch nachts innen beleuchtet war, um sich nach außen zu präsentieren.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Conan sich bereits am Osttor Zugang verschafft. Er hörte allerdings alles über eine Wanze, die er am Haupteingang angebracht hatte.

'Nein, Wodka! Ich habe diesmal keinen Fehler gemacht, sondern du, als du eingetreten bist. Jetzt kannst du mir nicht mehr entkommen. Und da euer Scharfschütze Caipirinha erstmal schläft, wirst du auch nicht dein Wissen ins Grab nehmen können. Jetzt habe ich gewonnen!'

Er folgte dem Gang, welcher ihm früher in seiner Kindheit immer nur ein Lächeln abtrotzte, ihn nun aber wehmütig machte. Er erinnerte sich an damals, wie er vor Jahren, sogar noch als „echter“ Grundschüler mit Ran Stundenlang dieses Spiegelkabinett von vorne bis hinten durchlief und versuchte, sich die Wege zu merken und im Kopf einen Plan des Gebäudes zu visualisieren. Mittlerweile hatte er den Plan tatsächlich auswendig inklusive aller Spiegelverteilungen. Aufgrund dieser kindlichen Passion kam er auch heutzutage gerne hierher.

Doch hier beim Gang am Osttor hingen die Vergrößerungsspiegel. Vor Zehn Jahren zeigten sie zwei mögliche Oberschüler, die gerade erst eingeschult waren. Nun aber zeigte es das Bild einer verborgenen Wahrheit, getrübt nur durch eine falsche Brille. Er vermisste ihn, sein eigenes selbst und er hasste ihn mittlerweile, den Jungen mit dem unschuldigen Blick, der ihm eigentlich erst sein Leben gestohlen hat. Er verharrte für einen Moment in diesem Gedanken, besann sich aber kopfschüttelnd wieder auf das hier und jetzt. Dann lief er zielstrebig in das gläserne Labyrinth, wohl wissend, dass er eine Art Heimvorteil genoss.

Wodka erreichte gerade den Anfang des eigentlichen Labyrinth-Teils am Ende des Gangs, als er rundherum in vielerlei Spiegel mit verschiedensten Reflexionsgrößen starrte.

„Zeig dich endlich! Du entkommst sowieso nicht! Oder soll ich erst alle Spiegel hier kaputt machen? Aber die sieben Jahre Pech wirst du gar nicht auskosten können.“

Er richtete seine Waffe in Richtung einer Verzweigung aus, sodass sein Arm über die einzelnen Reflexionen weit gestreut erschien.

Conan hielt sich etwa 20 Meter von ihm entfernt auf. Er wusste genau mit welcher Bewegung er über welche Spiegel in Wodkas nähe auftauchen würde.

Conan: „Nana, da gebt ihr euch extra die Mühe, nicht aufzufallen und jetzt willst du einfach das Glas zerschießen?...“

Er machte einen Schritt zur Seite und überall um Wodka tauchte das Bild des Grundschülers auf.

„Was, ein Kind? Ah, verstehe! Du benutzt die verkleinernden Spiegel um dich als Kind zu tarnen, Feigling! Aber das nützt dir auch nichts mehr.“

Conan schloss seine Augen und wirkte ruhig und souverän.

„Wodka! Wenn du jetzt abdrückst, sind sofort die Polizisten da, die hier überall herum laufen. Nur, um die nicht aufzuschrecken, hast du doch einen Schalldämpfer dabei.“

„Was? Moment mal! Bist du etwa der Kerl, der diese Nachricht...“

Er wurde von Conan's Lachen über diese Frage unterbrochen.

„Oh Nein, Nein! Ich habe mit der Nachricht nicht das Geringste zu tun. Aber eigentlich ist doch klar von wem sie ist! Und das wird Gin doch auch gesagt haben, oder?“

„Da bist du wohl etwas voreilig, für sie wäre...“

„...das nämlich zu offensichtlich, nicht wahr? Eine so intelligente Person wie Sherry würde niemals so offen auf sich hindeuten, wie 'gefallener Engel'. Dass ihr anonyme Nachrichten an das Polizeihauptquartier von Tokio mitbekommt, dürfte ihr auch klar sein, also macht es wohl keinen Sinn. Ohne die Unterschrift wäre euch das aber gar nicht weiter aufgefallen und für den Fall, ihr hättet tatsächlich eine Geldübergabe geplant, hättet ihr sicherheitshalber umdisponiert. Aber die Nachricht kam bereits vor drei Tagen. Es war für jemanden wie Sherry, die die inneren Strukturen der Organisation kennt, daher klar, dass bis dato nur sehr unwahrscheinlich eine Transaktion vorgesehen war – ihr seid da einfach spontaner.

Ohne diese beiden Worte als Signatur hättet ihr also lediglich auf irgendeinen externen Informanten spekuliert, ohne Bezug auf die Organisation.

Diese Signatur hingegen konnte Gin natürlich nicht auf sich beruhen lassen. Selbst wenn es eigentlich undenkbar wäre, dass die Nachricht von Sherry stammte, würde er die Sache hundertprozentig aufklären wollen.

Es gibt eigentlich zwei Erklärungen: a – Es handelt sich weiterhin um eine externe Angelegenheit bei dieser Übergabe, aber einer der Mittäter, ein „Dämon“, hat kalte Füße bekommen und wollte über den Verrat die Sache auffliegen lassen um als Kronzeuge Polizeischutz und richterliche Gnade erwerben, „aufsteigen“, zu können. Angesichts des Aufwandes bei der Codierung wäre das aber schon eine ziemlich tiefe Hölle, der dieser Dämon entsteigen wollte, mindestens Mafia würde ich tippen. So etwas ließe sich in den Kreisen der Organisation wahrscheinlich sehr leicht überprüfen, was Gin dann auch tat – ohne Erfolg. Darüber hinaus konnte auch er nicht den Ursprung der Nachricht finden.

Also bleibt nur die Variante b – Diese Hölle ist tatsächlich die Organisation selbst. Nur dann ist das Motiv völlig unklar. Es gab nämlich damals noch gar keine geplante Übergabe. Außerdem, wenn man Mitglieder der Organisation und die Polizei zusammen bringt, macht das, unabhängig vom Motiv nur Sinn, wenn höchstens eine der beiden Seiten von der Anderen weiß, was hier ja eindeutig nicht der Fall war.“

Wodka setzte sich langsam in Bewegung, um sein Gegenüber im Wirrwarr zu finden, hielt daher auch das Gespräch, dass zuletzt mehr ein Monolog Conans wurde, aufrecht.

„Wenn du so schlau bist, dann weißt du bestimmt auch, wer nun diese Nachricht verschickt hat und was sein geheimnisvolle Motiv war.“

„Weißt du eigentlich, was eine Falle ist, Wodka?“

Dieser blieb verwundert stehen und sah, wie Conans Mund sich zu einem breiten Grinsen verzog, dass noch stärker wurde, als er durch wenige Schritte die verkleinerten Spiegelbilder zu Wodka schickte.

'Was? Ist das etwa... echt nur ein Kind?'

Conan: „Das ist das Ergebnis, wenn jemand die Erwartung einer anderen Person manipuliert und das Gegenteil realisiert. Hätte Sherry diese Nachricht ohne so eine Signatur geschickt, hättet ihr in jedem Fall die Finger vom Tropical Land gelassen, weil ihr gedacht hättet, es würde irgendeine Geldübergabe in Anwesenheit von Polizisten stattfinden. Dann hätte sie den ganzen Tag sich offen im Park bewegen können. Das wäre eine Falle aber ohne richtige Opfer – ganz in ihrem Sinne.

Durch die Worte „aufgestiegener Dämon“ wurde Gin's Erwartung nach Sherrys Auftritt erzeugt. Und da es sich um einen Bezug zur Organisation handelte, musste dieser geklärt werden, besonders, da das Motiv völlig im Dunkeln lag und immer noch liegt.“

Er senkte seinen Kopf, sodass Wodka nicht sah, wie er seinen Stimmentransposer ansetzte.

(Wermut's Stimme): „Na dann tun wir ihm doch den Gefallen und machen eine Geldübergabe, zur Feier seines Todes!“

Conan: „Das in etwa hat Wermut doch daraufhin zu Gin gesagt, nicht wahr?“

Wodka blieb erschrocken stehen. Er sah sich nach allen Seiten um, als erwarte er noch eine Person dort, fand aber nur das Gesicht des Kleinen Jungen immer und immer wieder.

„Wie machst du das? Woher weißt du überhaupt soviel über die Organisation?“

Conan ignorierte diese Frage zunächst.

„Die Geldübergabe so kurzfristig war sicher kein Thema! Nur habt ihr dazu diesmal noch Caipirinha als Scharfschützen aufgestellt, der jeden ungebetenen Gast und hoffentlich auch den Autor hinter der Nachricht beseitigen sollte.

Tja nur Pech, dass „aufgestiegener Dämon“ diesen Park gar nicht betreten hat! Und Gin streift durch das Tropical Land auf der Suche nach Sherry. Die ist übrigens wirklich hier.“

„Hä? Hast du nicht eben behauptet, die Nachricht macht in ihrem Fall keinen Sinn?“

„Ich weiß ja nicht wie viele frei herumlaufende Verräter die Organisation noch hat, aber eigentlich macht die Nachricht in keiner Form richtig Sinn.

Nun..., was aber, wenn es gar nicht eine sondern zwei Nachrichten in einer sind?“

'Ich versteh gar nichts mehr! Wer ist dieser Bengel? Ich hab ihn doch schon irgendwo mal gesehen.'

„Dass Sherry in besonderem Maße mit „aufgestiegener Dämon“ assoziiert wird, ist zwar stimmig, aber es gibt noch eine Person, die durch diese Umschreibung, zumindest ihrer eigenen Meinung nach, gut beschrieben wird – Wermut! Sie hat mit der Signatur Gin provoziert und von ihr kam der Vorschlag, tatsächlich eine Geldübergabe zu veranstalten. Und dafür nutzte sie Sherrys nicht unterschriebene Nachricht an die Polizei, mit der sie euch eigentlich von hier abhalten wollte. Sie hatte damit eine Falle für Sherry inszeniert, lediglich, indem sie deren Nachricht unterschrieb.“

„Aber dafür hätte Wermut doch ganz genau wissen müssen, dass Sherry so eine Nachricht an die Polizei schicken würde.“

„Nun, Wermut weiß eben eine ganze Menge über Sherry. Sogar, was sie immer gerade macht. Aber die Falle für Sherry war ja auch sekundär. Wie ich sagte, eine Falle ist, die Erwartungen zu manipulieren. Sicher, es ist das Gegenteil von Sherrys Erwartungen eingetreten. Aber eigentlich hat sie Gin's und deine Erwartungen mit der Nachricht beeinflusst. Es wäre ohne Risiken noch einfacher, nur ein paar Agenten incognito loszuschicken, um den Hintergrund der Nachricht zu klären – mit dem Argument, warum Sherry diese Nachricht geschickt haben könnte. So hätte sie das Problem umschifft, Gin's Erwartungen ständig voraussehen und beeinflussen zu müssen.

Diese technisch einfache, aber in der Umsetzung komplizierte Strategie diente dazu, Gin auf Sherry zu fixieren, wodurch er sich nicht auf die Transaktion und das Ausbügeln deiner Fehler konzentrieren konnte. Das heißt, die Falle war... für dich, mein lieber Wodka!“

„Warum zum Teufel sollte Wermut mir eine Falle stellen? Und warum, wenn sie weiß, wo Sherry sich aufhält, ist die immer noch am Leben?“

„Es gibt Dinge, die du nicht zu wissen brauchst, Wodka. Oder wie es Wermut ausdrücken würde...“

(Wermut's Stimme): „A secret makes a woman woman!“

Wodka war innerhalb der letzten Minuten immer wütender geworden. Mittlerweile lief er fast planlos durch die Gänge. Er ließ seinem Unmut freien Lauf:

„Wer zum Teufel bist du, und für wen hältst du dich eigentlich? Ich sag's dir: du bist nur ein Feigling von einem Knirps, der sich hier irgendwo versteckt, der glaubt mit Psychotricks mich reinlegen zu können! Komm endlich raus!“

Conan's darauf folgendes Lachen hallte durch alle Gänge, da er überall Transmitter zum Übertragen seiner Stimme installiert hatte.

„Du willst wissen, wer ich bin?

(Tequila's Stimme): Nur ein Bengel, der Geld auf den Boden hat fallen lassen.

(Pisco's Stimme): Ein Bengel, der sich gern in Weinkellern herumtreibt...und der Grund, warum ihr sie nicht wieder finden werdet!“

Wodka blieb im Laufen stehen.

'Tequila? Pisco? Er war das jeweils? Dieser Junge ist der Störenfried von dem Gin die ganze Zeit gesprochen hat?'

(Itakura's Stimme): ...und ein Bengel, der nachts auf Bahnhöfen spielt, die gar nicht benutzt werden.“

'Was, der auch? Na, klar! 'Nur ein paar Penner und ein Kind haben den Bahnhof betreten.' und dann 'Lass es, kein Erwachsener kann sich in so einem Schließfach verstecken!' Er war das, und er hat sich in diesem Fach versteckt! Aber wer ist dieser Junge?'

Conan schien seinen Blick lesen zu können.

„(Shiho's Stimme) Er ist die Ausnahme von der Regel, vor der ich euch gewarnt habe!

(Akemi's Stimme) Er ist ein Detektiv, der vorhat, die Organisation zu vernichten!“

„Was, Sherry's Schwester? Ja klar, du hast sie damals gefunden. Ich erinnere mich an das Bild aus der Zeitung. Aber da war doch noch...“

Conan unterbrach ihn, damit er diesen Gedanken ja nicht zu Ende führen konnte.

„(Wermut's Stimme) He's the Silver Bullet, and his target is fixed right onto the very Heart of the Organisation!“

Mittlerweile lief er fast von den Worten getrieben immer mehr in Richtung des Osttors, von dem Conan hinein gekommen war.

'Genau, Wodka. Gleich bist du dort, dann haben deine Fragen ein Ende.'

„Du bist wohl größenwahnsinnig, Kleiner? Auch wenn du gut bist, keiner kann die Organisation vernichten. Und so etwas wie eine Silberkugel für uns gibt es nicht. Außerdem kann ich dir sagen, was mit dem letzten Detektiv passiert ist, der uns hier in die Quere kam.“

Er hatte gerade den langen Weg hinter dem Osttor erreicht. Da er ja immer noch nicht schießen konnte, wollte er diesen Jungen heraus locken, um ihn dann sicher treffen zu können. Er bemerkte daher zuerst gar nicht die vergrößernden Spiegel, bis er wieder aufsah um seinen Satz zu vollenden.

Wodka: „Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, wer du eigentlich bist, Klei...“

Direkt aus einem Spiegel wenige Meter vor ihm grinste ihn ein Gesicht an, dass er seit der Halloween-Party auf dem Geisterschiff wieder ganz genau in Erinnerung hatte.

Wodka(flüsternd): „Nein!“

„Mein Name ist Conan Edogawa, meines Zeichens Detektiv. Aber ich denke, du kannst dir die Geschichte vom anderen Detektiv sparen – die kenne ich besser, als du.“

Er fasste mit der linken Hand an seine Brille und bewegte sie mit geschlossenen Augen langsam vom Kopf weg.

„Du kannst mich natürlich auch bei meinem richtigen Namen nennen...“

Er öffnete die Augen und obwohl er ein ganzes Stück von Wodka entfernt war schien es, als sehe die Spiegelung ihm genau in die Augen und dahinter durch ihn durch.

„...Shinichi Kudo.“

„Nein! Du bist doch ...“

„...tot? Glaub mir, der junge Detektiv von damals ist tot! Ich bin nur ein Geist. So wie du vorhin sagtest, spuke ich noch immer hier umher. Buh!(ironisch)“

„Aber WIE? Wie hast du das damals überlebt? Und wieso bist du jetzt ein... Kind?“

Er merkte an der Art der Bewegung von Conan, dass dieser sich ihm näherte und zog sich deshalb langsam Richtung Ausgang zurück, wartend darauf, dass Conan sich auch am Gangende zeigen würde, schließlich konnte er ihn ja nun nicht mehr laufen lassen.

„Mein Lieber. Die genauere Wirkungsweise von APTX4869 übersteigt leider meine Kompetenzen. Pisco hat es verstanden, weshalb er sterben musste. Und vermutlich weiß es auch Wermut genauer. Wahrscheinlich kannst du es dir sogar denken, als Mitglied der Organisation.“

Er wollte Wodka mit diesen Worten aus der Reserve locken, ihm etwas über das Ziel hinter der Forschung von Ai und ihren Eltern zu verraten.

Dieser blickte zunächst verwirrt drein, man merkte aber, wie er nachdachte. Auf einmal schien er schockiert zurück zu weichen. Er richtete seine Pistole genau geradeaus, bereit, sofort zu schießen, sollte Conan auftauchen

„Nein, das darf nicht sein! Nicht bei einem, wie dir!“

Conan hatte mittlerweile den Gang erreicht, stand genau noch einen Schritt vor dessen Ende. Die Brille hatte er in seiner Jackeninnentasche verstaut.

Mittlerweile war Wodka am Osttor selbst angelangt. Immer noch war niemand auch nur in der Nähe. Daher fand er seine Ruhe wieder und wartete geduldig auf den Detektiv, um diese überfällige Angelegenheit zu Ende zu bringen. Er legte seinen rechten Arm mit der Pistole wieder an und setzte langsam ein paar Schritte vom Tor zurück, ohne den Gang aus den Augen zu verlieren.

Wodka: 'Hauptsache, du verschwindest endlich und ein für allemal von der Bühne, Herr Meisterdetektiv.'

Dieser sah die Aktion natürlich weiterhin durch die Spiegel und fasste mit der rechten Hand in die Jackentasche.

'Jetzt wird sich zeigen, wie gut die neue Erfindung des Professors funktioniert.'

Langsam trat er den letzten Schritt nach vorne und drehte sich zur Seite um in Richtung Wodka. Sein Blick hatte sich leicht verfinstert, er wirkte ernst, aber immer noch vollkommen souverän. Dies wurde durch Wodkas Erstaunen über das Erscheinungsbild des Detektivs noch verstärkt, und so schritt er ganz in Ruhe auf ihn zu.

„Deinem Blick nach würde ich meinen, du sinnst auf Rache, Kudo. Soviel also zum großen Idealisten von Kriminologe, der für kein Verbrechen jemals Verständnis aufbringt.

Aber ich kann's verstehen, immerhin haben wir versucht dich zu töten. Und dein Leben läuft jetzt vermutlich auch nicht mehr in geregelten Bahnen, was?“

Plötzlich wurde Conan's verfinsterte Mine wieder heiter, er lächelte ein wenig. Und über die anderen Spiegel lächelten dutzende Kudo's mit.

„Rache? Ja das ist das Motiv so vieler Morde und Verbrechen schon gewesen, sogar innerhalb der Organisation.

Aber das ist nicht mein Motiv. Ob du es glaubst oder nicht, ich beschäftige mich kaum noch mit damals, ich gebe dir und Gin auch nicht die Schuld an meinem unvernünftigen Verhalten, und nicht zuletzt, so sehr ihr mich, ohne es zu wissen, damals gedemütigt habt, mir mein Leben, meine Karriere, meine Freunde genommen habt, ich muss Gin dankbar sein. Du hättest mich damals einfach erschossen. So gesehen, habe ich es ihm zu verdanken, dass ich noch lebe.“

„Was ich damals hätte tun sollen, kann ich ja jetzt immer noch nachholen.“ Er hob wieder seinen rechten Arm mit der Pistole und richtete diese auf Conan.

„Glaub mir, es wird nicht eine Scherbe für dich aufzuräumen geben.“

Sein Gegenüber lächelte seelenruhig weiter und drehte eine kleine runde Wählscheibe in der Jackentasche.
 

Bei Professor Agassa, einen Tag zuvor
 

„Was? Eine Fernbedienung für die Power-Kick-Boots?“

„Ja, genau. Daran habe ich eine ganze Weile gefeilt. Du hast dich doch sonst zum Bedienen der Schuhe immer bücken müssen. Bei einer Geiselnahme oder so wärst du damit aber leicht aufgefallen, selbst als Kind. Diese kleine Wählscheibe kannst du jetzt immer in deiner Tasche tragen und unauffällig aktivierst du dann die Schuhe und schlägst zu. Weißt du, neulich erst habe ich Ayumi sich darüber wundern hören, dass du dir so oft in brenzligen Situationen die Schnürsenkel zubinden musst, sprich, ihr ist das auch schon aufgefallen.“

„Wie hab ich die Beschriftung denn zu verstehen?“

„Die Wählscheibe geht von 0 bis 10. 0 für ausgeschaltet und dann in 10 Prozent Schritten bis volle Leistung, was du sonst bekommst, wenn du das Rad an den Schuhen auf Anschlag drehst.“

„Und dieses rot unterlegte „S“ hinter der 10 – steht das etwa für „Superschusskraft“ oder so?“

Der Professor grinste verschmitzt.

„Nein das ist ein neuer Modus, auf den ich beim, äh, „Studium“ eines Sci-Fi-Films neulich gekommen bin. Glaub mir, das wird deine Gegner aus den Socken hauen!“
 

Conan drehte das Rad der Scheibe langsam vorwärts. Die Zahlen waren hervorgehoben, um besser in der Tasche, also blind, angewählt zu werden.

Wodka zögerte nicht lange und drückte ab. Durch den Schalldämpfer war lediglich das Leuchtfeuer beim Abschuss zu bemerken.

Die Power-Kick-Boots begannen zu leuchten und sprühten die üblichen Funken.

Ein lautes, langgezogenes Klirren durchfuhr die Stille. Ein Glasregen prasselte hinter Conan hernieder, bis zum Ende des Ganges.

„Ein Querschläger? Auf so ein paar Meter?“ Er musste scheinbar das Glas an der Decke streifend getroffen und so alle Spiegel dort zerstört haben.

„Aua, Wodka! Da muss wohl doch ganz schön viel zusammengefegt werden. Und bei 7 Jahren Pech pro Spiegel tippe ich mal locker auf ein Jahrhundert Zeit. Aber die kannst DU nicht warten, denn nach dem Lärm ist die Polizei ganz sicher sofort da.“

„Halt endlich die Klappe!“

Er zielte noch einmal auf Conan, der vollkommen ruhig stehen blieb. Feuer.

Ein weiteres Klirren riss die Stille der aufkommenden Nacht hernieder, wie den Vorhang der Spiegel rechts von Conan. Er zog die Pistole nach links, drückte zum dritten mal ab. Und zum dritten mal ging die Spiegelreihe zu Bruch, sodass im Gang nur noch der eine, allerletzte am Ende direkt auf der Verlängerung er Verbindungslinie Wodka – Conan, heile blieb.

Erschrocken zuckte der Schütze zurück und fiel dabei fast um.

„Wie machst du Dämon das?“

„Ich mache gar nichts, Wodka! Ich stehe hier und rühre mich nicht mal. Du aber hast geschossen und getan, was die Organisation immer tut: Ich bin die Lüge und die Spiegel zeigten die Wahrheit. Du hast die Wahrheit zerstört und die Lüge als einzige stehen lassen. Ob du das auf das Zittern deiner Hände oder sonst etwas schiebst, ist doch egal.“

Langsam fand er seinen Stand wieder und legte nun die linke Hand mit an den Waffengriff.

„Damals hast du mich nicht erschießen können und dieses mal offensichtlich auch nicht. Aber wie ich vorhin schon sagte, nehme ich euch das von damals gar nicht mehr so übel. Ich habe nämlich festgestellt, dass etwas viel schwerer wiegt, als die Morde selbst...“
 

„Conan!“ Ran's Ruf drang durch seine Gedanken hindurch und er drehte sich zur Seite. Links von Wodka(aus Conan's Sicht) etwas hinter ihm tauchte sie aus dem Gehölz auf und ihr Blick fiel genau in Conan's Augen. Diese wurden auf einmal traurig, einsam, fast verloren. Der Anblick brachte Ran automatisch zum stehen, sodass Jodie sie einholen und festhalten konnte, dass sie sich nicht weiter Wodka näherte. Auch sie quittierte er mit diesem Ausdruck, genau wie Ai, die rechts der beiden kurz heraustrat, sich aber aus Sicherheitsgründen wieder zurückzog.

Wodka schien das Ganze gar nicht richtig wahrzunehmen. Er zielte ganz genau auf Conans Stirn.

Erst jetzt bemerkte Ran die Person in schwarz und dessen Aktion.

Ran: „NEIN! NICHT! CONAN!“

Sie wollte los stürzen, aber es gelang Jodie mit aller Kraft, sie vor diesem Selbstmordversuch abzuhalten. Sie wollte gerade selbst eingreifen, als...

Sato: „Polizei! Waffe fallen lassen!“ Sato und Takagi näherten sich von der anderen Seite des Waldes und hatten nun auch das Zusammentreffen erreicht.

Zwar schien Wodka sie im Vergleich zu den Anderen zu beachten, doch nun grinste er.

'Nein, Kudo, du hast gar nichts kapiert. Es geht nicht um Leben und sterben, sondern immer nur darum, was die Anderen darüber denken. Das alleine wird dann zur Wahrheit erklärt. Und ohne einen, der die Wahrheit kennt, bleibt alles Spekulation. So funktioniert die Organisation.'

„Fahr endlich zur Hölle!!!“

Sato war zu langsam und traf seine Hand erst nachdem er bereits abgedrückt hatte.

Takagi: „Conan!“

Sato: „Conan!“

Jodie: „Conan!“

Ayumi: „Conan!“

Genta: „Conan!“

Mitsuhiko: „Conan!“

Ai: „Nein, Conan!“

Ran: „COOOOONNNNNAAAAAAAAAANNNNNNNNNN!!!!!!!!!!“
 


 

Was der angeschriene nun macht oder nicht macht, abwarten und Tee trinken!

Solange würde ich mir über Kommentare natürlich freuen.
 

bis demnächst,

Diracdet

Das Geheimnis des Tropical Land

Hallo, da bin ich wieder.

Diesmal ein kleines Vorwort, bevor das in allen Kommi's angeprangert wird (oder gar keine mehr kommen! *bitte, bitte nicht*

Prof. Agasa's Erfindung wirkt doch etwas weit hergeholt, ist sei eigentlich aber nicht. Das findet in Teilchenbeschleunigern durchaus so statt. Ist lediglich von der Dimensionierung her übertrieben.

Ich hoffe trotzdem, es gefällt euch. Viel Spaß:
 

Kapitel 8: Das Geheimnis des Tropical Land
 

Im Moment vor dem Schuss sah Ran zu Conan hinüber. Erst jetzt bemerkte sie, dass er keine Brille auf hatte, und sie bemerkte seinen Gesichtsausdruck.

'Er lächelt?! Aber anders als sonst.'

Dann schloss sie die Augen, bewusst oder unbewusst war ihr später nicht mehr klar. Das Geräusch von Satos Pistole signalisierte ihr den Moment, der ewig in ihrem Kopf währen sollte.

'War es das? War das die Alternative zu damals?' Geweckt aus ihrem Wachkoma hat sie die Stimme von Jodie?

Jodie: „What the hell...?“

Sonoko: „Wie? Aber das..“

Mitsuhiko: „...geht doch nicht! Das Widerspricht der Physik!“

Sato: „Das ist doch kein Hollywoodfilm!“

Takagi: „Wer ... oder was bist du, Conan? Etwa ein Geist?“

Wodka fiel bei diesem Satz vor Schock erneut fast nach hinten.

„Nein! Das ... das ist nicht möglich!! Du bist doch nicht wirklich sein Geist – oder?“

„Vielleicht! Ein Geist aus deiner Vergangenheit!“

Jetzt erst, als sie seine Stimme hörte, öffnete Ran langsam ihre Augen. Diese waren immer noch an den Punkt fixiert, an dem Conan bis eben stand – und genau dort stand er immer noch!

Von seinen Schuhen breiteten sich Funken in alle Richtungen aus. Doch die Mehrheit lief im Bogen leicht aufwärts, verschwanden in der Luft auf Höhe seiner Knie und erschienen plötzlich in Höhe seines Kopfes wieder. Dort sammelten sich die Strahlen sternförmig vor seiner Stirn. Jetzt sah sie, was alle Anwesenden so in Erstaunen versetzte: Die Kugel! Sie war dort, wenige Zentimeter von Conan's Stirn entfernt und diese anvisierend, aber sie stand – in der Luft!

Ran: 'Co...Conan? So etwas kann doch nicht gehen, weder als kleiner Junge noch als Meisterdetektiv! Das kann Niemand in der Realität!'
 

Bei Professor Agassa, einen Tag zuvor
 

Conan: „Wie bitte? Ein Schutzschild?! Haben Sie zu viele Sci-fi-Filme gesehen, Professor?“

Agasa: „Ich geb's ja zu. Dieser etwas philosophisch angehauchte Film über eine Computer-Realität hat mich auf die Idee gebracht. Aber Ai wollte den Film sehen!“

„Schon gut, ich verstehe.“ würgte er diese Debatte sofort ab.

„Jedenfalls hat der Held da plötzlich einfach die Hand hoch gehalten und plötzlich hielten die Kugeln mitten in der...“

„Ich kenn den Film. Also weiter!“

„Bist du irgendwie gereizt, etwa wegen der Sache mit dem Tropical Land am Samstag? Wie auch immer. Das wollte ich unbedingt ausprobieren. Die entscheidende Idee kam mir, als ich daran dachte, wie du neulich sagtest, dass die Power-Kick-Boots Funken abgeben, wenn du sie einschaltest. Da hab ich die Stärken der elektromagnetischen Felder nochmal nachgerechnet. Noch ein bisschen Extrasaft und es erzeugt ein ausreichendes Feld um Pistolenkugeln abzulenken, zumindest wenn sie nicht ganz mittig treffen.“

„Aha! Und wenn sie mittig treffen, sagen wir weil ein GUTER Schütze dahinter sitzt?“

„Bremswirkung! Das kennst du doch aus Teilchenbeschleunigern. Die Magnetfelder sind dazu da, massive Objekte in der Luft zu halten. Das heißt du kannst einem guten Schützen den Trick aus dem Film vorführen – der wird umfallen!“

„Sie wissen schon, dass jede Armee der Welt ihnen dafür ein Vermögen bezahlen würde?“

„Nicht so schnell, Shinichi! Erstens, ich entwickle keine Waffen, sondern nur Mittel zur Verteidigung. Davon kannst du scheinbar jede Menge gebrauchen. Ich werde diese Technik niemals dem Militär zeigen!

Zweitens, ganz so einfach ist es nun auch nicht. Dieser Modus verschlingt Unmengen Energie. Die Batterie wäre damit nach wenigen Sekunden überlastet und dann rast die Kugel ungebremst weiter. Stell dir das mit der Anzeige nicht so vor, als würdest du nur Stufe elf, also110% der normalen Schusskraft haben – es ist deutlich mehr. Daher solltest du es auch tunlichst unterlassen, damit zu schießen, zumal das wahrscheinlich die Stromkreise verschmort. Wegen der nötigen Energie habe ich noch ein paar Fotozellen eingebaut. Aber ohne sehr viel Licht können die kaum genug Energie speichern, um mehr als ein bis zwei Minuten den „Shield-Modus“ zu halten,. Dafür steht das „S“.“
 

„Tja, die Lichter im Spiegelkabinett, fokussiert durch die Spiegel, das dürfte genug Licht gewesen sein.“ Das Lächeln verschwand aus seinem Blick und eine tiefe Ernsthaftigkeit trat an dessen Stelle.

Ran verfolgte die Szene, so als würde sie von außen einer Theatervorführung beiwohnen, als wäre sie abgeschottet davon. Doch dann trafen sich ihre Blicke erneut: da war alles in seinen Augen, Reife,... Ruhe,... Trauer,... Wut, es wechselte binnen einer Sekunde in dieser Reihenfolge. Ihr wurde fast schwindelig.

In dieser Wut, dem letzten Zustand, verharrte er und visierte wieder Wodka an.
 

Conan:„Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er immer jemanden, der um ihn trauert. Wer einen Menschen aus Emotionen tötet, wie bei den meisten Einzeltätern, kann zumindest noch mit diesen trauernden mitfühlen und, selbst wenn es falsch ist, mittrauern.

Wer aber aus irgendwelchen Idealen ohne Bedenken mordet, zerstört gleichsam mehrere Leben mit dem einem, das er auslöscht.“
 

Ein Fußball tauchte vor seinem Körper auf.

Wodka: „Wo kommt der Ball denn jetzt her?“ Er erinnerte sich an die beiden Fußbälle, die seinen Geschäftspartner und sein Handy getroffen hatten, aber wo hatte er die 'hergezaubert'?

„Verstehst du es? Mehr als für eure Verbrechen...“

Er warf den Ball mit der linken Hand so hoch es ging.

„...hasse ich euch für eure Gleichgültigkeit ihnen und ihren Opfern Gegenüber!“

Bei den letzten Worten biss er vor Wut die Zähne zusammen. Er hob, beide Hände in den Hosentaschen, das rechte Bein um 90°, nahm den fallenden Ball volley und schoss mit aller Kraft sich die angestaute Wut heraus.

Ran: 'Conan! Was ist mit dir passiert? Du bist doch sonst, egal was auch geschieht, immer so besonnen und ...cool geblieben.'
 

„Der Mensch ist ein Abgrund. Es wird einem schwindelig, wenn man hinab sieht.“

Georg Büchner
 

Der Ball durchschnitt schnurgerade die Luft und traf Wodka in der Magenregion. Dieser wurde vom Schuss weg geschleudert und kam erst etwa zehn Meter weiter hinten zum Stehen, wo er bewusstlos zu Boden sackte.

Die allgemeine Schockstimmung der Umstehenden wurde durch diesen Schuss noch weiter verstärkt. Selbst Jodie konnte sich nicht von der Stelle rühren, wollte es aber auch nicht. Ran, Sonoko und die anderen waren hier im Gebüsch bei ihr sicher und aus dieser Sicherheit wollte sie sie nicht gehen lassen. Dass Ai sich bereits seitlich entfernt hatte, bemerkte sie dabei schon gar nicht mehr.

So war es Inspektor Sato, die sich als erste wieder bewegte. Mit vorgehaltener Waffe näherte sie sich Wodka.

„Na warte, Freundchen! Illegaler Schusswaffengebrauch, Vandalismus, Mordversuch – gegen ein Kind! Takagi!“

Dieser erwachte nun auch aus seiner Trance. Er lief auf Sato zu, hielt aber mitten auf dem Weg wieder inne und schaute erneut zu Conan. Der stand immer noch da und bewegte sich ebenfalls nicht. Ai stand aber nunl links neben ihn. Sie wandte ihren Blick der völlig zerstörten Innenhalle des „Haus der Spiegel“zu.

„Wow! Ich wusste ja, dass er Choleriker ist. Aber nicht, dass auch...“

Conan drehte sich schockiert zu ihr um. Erst jetzt erinnerte er sich, dass der Professor ihm strickt davon abriet, im S-Modus mit den Power-Kick-Boots zu schießen. Die Wut hatte ihn übermannt! Und jetzt bemerkte er auch, dass die Pistolenkugel wie ein Damoklesschwert immer noch vor seinem Kopf schwebte und wohl bald weiter fliegen würde.

Er folgte ihrem Blick und sah den Spiegel am Ende des Ganges, der noch heile geblieben war. Im Bild war er dargestellt, wie festgehalten der Moment bevor er von der Kugel getötet würde.

Auf einmal kehrte das traurige Lächeln auf sein Gesicht zurück.

„Nein! Auch wenn ich es mir wünsche, es geht nicht einfach so zu Ende.“

Er holte ein Taschentuch aus der linken Tasche und drehte, seinen Zeigefinger darunter gestülpt, die Kugel Richtung Eingang.

„Es ist noch nicht so weit. Noch wird das Tropical Land sein Geheimnis nicht preis geben.“

Takagi sah sie verwundert aus der Distanz an.

'Sein Geheimnis?'

Mit seinen letzten Worten bediente Conan wieder die Fernsteuerung seiner Schuhe und setzte den S-Modus aus. Er sah dabei die ganze Zeit geradeaus, eigentlich zu Ai, aber in Wirklichkeit durch sie hindurch ins Nichts.

Die Kugel raste augenblicklich mit voller Wucht weiter den Gang hinunter zum Spiegel an dessen Ende. Während Conan sich auch weiterhin nicht rührte, schauten Ai und der Inspektor dem Lauf der Patrone nach, die sich im Kopf des Detektivs ins Glas bohrte. Der Spiegel zersprang nicht sofort, da die Kugel direkt senkrecht darauf traf und nur Risse um die Stelle verursachte.

Langsam wanderten diese durch das Material, weitere kamen durch die Erschütterung darin hinzu und das Bildnis von Shinichi Kudo zerfiel immer mehr in Fragmente, bis schließlich doch der gesamte Spiegel in Scherben ging und seinen Anblick auslöschte. Doch bis zuletzt war sein Gesicht von der Seite zu sehen, samt seinem traurigen, resignierten Lächeln.
 

Sato: „TAKAGI!! Kommen Sie endlich! Dieser Kerl ist schwer.“

„Äh...Äh, Ja! Ich komme schon.“

Er wendete sich von den beiden ab und lief zu seiner Partnerin, die gerade versuchte, Wodka, der regungslos auf der Seite lag, umzudrehen.

'Der ist ja wirklich bewusstlos. War das auch Conan? Und wieso meinte der „Sein Geist“?'

Jetzt drehte sie sich auch kurz zum Jungen um.

Sie sah ihn und Ai beim Eingang etwas reden, konnte es aber nicht hören. Dann zog er seine Brille aus der Tasche und setzte sie ganz in Ruhe wieder auf. In diesem Moment fiel den meisten Anwesenden erst auf, dass er sie nicht trug.

Als Takagi nun endlich ankam und ihr half, Wodka Handschellen anzulegen, rief sie Conan, fast als müsste sie irgend etwas sagen, zu.

„Keine Angst! Den werden wir so schnell nicht wieder raus lassen.“
 

„Tut mir Leid, aber da irren sie sich Inspektor.“

Die dunkle, ruhige Stimme aus dem Hintergrund, hatte die beiden Beamten fast zu Tode erschreckt. Instinktiv zogen sie ihre Waffen und richteten sie auf den Wald gegenüber des Eingangs.
 

Jodie: 'Na Endlich!' Sie ließ von Ran, die schon seit einiger Zeit an ihrem Arm zog endlich los. Diese blieb nun allerdings wieder einen Schritt vor dem Gebüsch stehen und sah gebannt zu wie Shuichi Akai seelenruhig zwischen den Bäumen hervortrat.

Takagi: „Keine Bewegung! Wer sind Sie und was wollen Sie hier?“

Akai bewegte keinen Muskel außer die Zunge, mit der er die Zigarette in seinem Mund von einer Seite zur anderen drehte. Da er die Frage erwartete und gerne ein langes Prozedere vermied, hatte er seine FBI-Marke bereits in der Hand und zeigte sie den Polizisten stumm vor.

Sato: „F-FBI? Was bitte hat das FBI hier zu suchen?“

„Einen international gesuchten Verbrecher. Deswegen können Sie ihn nicht festnehmen, sondern müssen ihn uns übergeben!“

Er ging unbeirrt auf Wodka zu und untersuchte dessen Habseligkeiten. Mittlerweile kamen noch fünf weitere in dunklen Anzügen gekleidete Männer aus verschiedenen Richtungen und zeigten ihre Personalien vor.

Sonoko: 'FBI – da war doch Jodie früher auch. Was? Sie lächelt ja! Wäre es möglich, dass sie noch...?'

Jodie bemerkte, dass sie beobachtet wurde.

„Man, das ist besser als in allen Fernsehkrimis. Und auch noch life und for free!“

'Ich nehme alles zurück! Jetzt ist mir zwar klar, warum sie zum FBI wollte, aber wie hat sie das bitte jemals geschafft?'
 

Conan: „Schauen Sie bitte in seinen Jackeninnentaschen nach. Er müsste eine Box mit Kapseln bei sich haben.“

Takagi: „Was denn für Kapseln, Conan?“

Akai: „Du irrst dich, Kleiner. Da ist nichts weiter. Ich habe eben schon alles geprüft.“

Conan: „Was? Aber er hatte sie doch noch vorhin. Ich habe es doch gesehen.“

Er wollte gerade wieder loslaufen, doch diesmal hielt Ai ihn fest.

„Es reicht. Für einen Tag hast du mehr erreicht, als man jemals für gut befinden kann. Wenn er sie hatte und irgendwo versteckte, hat jetzt Gin die Kapseln, oder Morgen das FBI. Im beiden Fällen wäre eine Suche umsonst.

Und eigentlich dachte ich, du wolltest dem Besuch im Tropical Land diesmal ein glücklicheres Ende geben.“

Sie deutete mit den Augen auf Ran, die immer noch nur einen Schritt weiter vor als Sonoko und Jodie stand und ihm nun wieder genau in die Augen schaute. Während durch die Anwesenheit des FBI sich die allgemeine Situation beruhigte, wurde ihr Blick allmählich verzweifelnd. Sie wusste nicht mehr, wie sie auf ihn reagieren sollte.

'Bist du Conan Edogawa? Bist du Shinichi Kudo? Bist du jemand ganz anderes? Wie soll ich mich verhalten, um von dir jemals die Wahrheit zu erfahren? Wo ist der Schlüssel zu deiner Welt, in der du dich verschließt?'

Was sollte er auf diese Frage, die er genau sehen konnte, antworten. Sie hatte einen Blick hinter die Fassade erhascht, schlimmer noch: einen Falschen. Im Moment, als er von sich selbst am weitesten entfernt war. Doch zu leugnen war wohl unmöglich.

So sahen sich beide eine ganze Weile stumm an.
 

Shuichi Akai hockte noch bei Wodka und untersuchte seine weiteren Sachen.

„Endlich habe ich dich – und lebend!“

Plötzlich setzte er erschreckt zurück. Ein dünner Strahl durchdrang lautlos die Luft von Norden her (das war links vom Eingang des Spiegelkabinetts gesehen). Der Schuss ging gerade durch Wodka's Herz, dieser wurde vom Rückstoß kurz hochgedrückt und fiel regungslos wieder zusammen.

Der Schock traf alle ein weiteres mal.

Ran wurde von Jodie wieder zurück ins Gebüsch gerissen.

Conan schubste Ai mit der rechten Hand von der Eingangserhöhung runter und drehte sich gleichzeitig nach links. Die FBI-Agenten – außer Shuichi Akai – und die Polizisten zogen ihre Pistolen und richteten sie alle auf das Nichts in dieser Richtung.

Takagi: „Sind wir hier auf dem Schießstand oder was? Hier hat wohl jeder eine Waffe?“

Akai: „Beruhigen Sie sich, es ist vorbei! Er ist tot. Und der Schütze war ein Profi, mindestens 200 Meter durch die Bäume. Der ist schon gar nicht mehr im Park.“

Conan: „Ein Scharfschütze? Etwa Caipirinha?“ 'Aber er kann doch eigentlich noch nicht schon wieder aufgewacht sein!' „Meine Kamera!“

Er wollte erneut loslaufen, wurde diesmal aber von Akai aufgehalten.

„Meinst du zufällig diese hier?“

Er zog eine Kamera aus der Tasche und warf sie ihm zu.

„Sie lag neben einem Baum. Leg' das nächste Mal einen Film ein, oder nimm gleich eine Digitalkamera!“

„Wie bitte?“ Er öffnete hastig das Verdeck und stellte fest, dass tatsächlich kein Film MEHR darin war. Natürlich merkte man das auch sofort am Gewicht des Apparats ohne Film.

Ai: „Merkwürdig. Ich verstehe ja, wenn er die Kamera zerstören oder ganz mitnehmen würde, oder wenn er sie gar nicht bemerkt hätte, aber so...“ Sie sah wie Conan's verwirrter Blick auf einmal einem Grinsen wich.

„Die Regeln der Kriegskunst, Ai.“

„Was?“
 

Der schwarze Porsche mit dem Kennzeichen A4869 fuhr ruhig durch die Straßen Tokios und schien den Abend nicht im Geringsten zu stören.
 

Gin: „Die Regeln der Kriegskunst?“

Caipirinha: „Genau. 'Nimm deinem Gegner seine Waffe und er wird losziehen und sich eine größere besorgen. Nimm ihm nur seine Munition und er wird auch nur neue Munition für seine Waffe holen.' Du kommst also an Information über seine Bewaffnung.

Ich weiß welche Kamera der Kerl, der mich betäubt hat, benutzt, was für Filme er für gewöhnlich kauft, und die Bilder...“

„...können dir zeigen, wie gut er ausgebildet ist. Belehr' mich noch mal so kindisch, und du kannst Wodka augenblicklich folgen.“

„Entschuldige. Aber du hast 'Feuer' gesagt, ich habe nur abgedrückt. Mir tut's auch echt Leid um ihn, aber einfach so in der Gegend um sich schießen, ich dachte, dafür war ich da.“

„Es braucht dir nicht Leid zu tun. Dass Wodka uns früher oder später so verlässt, war klar. Immer noch weitaus besser, als dass das FBI ihn bekommt! Sich von einem Kind provozieren lassen! Lächerlich!“

„Apropos, Kind. Was meinst du, was hat der Bengel mit dem FBI zu tun?“

„Bist du genauso blöd wie Wodka? Gar nichts! Wenn das FBI neuerdings Kinder als Köder benutzt, dann sollten wir jetzt wohl eher Polizei spielen! Der Kleine hat ihn provoziert und er ist gleich wieder auf 180 gestiegen. Der Rest ist bekannt.“

„Und die Nachricht an die Polizei?“

„Sherry war wohl nicht da. Mittlerweile ist mir das auch egal. Ich hab 'ne Vermutung, wer uns diesen Streich, wenn es denn einer war, gespielt hat.

Auf jeden Fall haben wir uns extra herbemüht und stehen dafür mit einem Mann weniger da.

Was mich aber viel mehr stört, ist, dass das FBI jetzt das Gift hat.“

„Warum hast du ihm überhaupt eine Probe gegeben?

„Damit er nicht gleich wieder versucht, auf alles, was sich bewegt, zu ballern, wenn die Polizei in der Nähe ist. Aber der Kerl war nie zum Verständnis zu bewegen. Tse!“

„'Der Kid-Killer'. Jetzt erinnere ich mich endlich. Der Junge war mehrmals in der Zeitung, weil er Kaito Kid von seinen Raubzügen abhalten konnte.“

Gin reagierte gar nicht mehr. Er sah gelangweilt mit seiner Zigarette hinaus in die aufkommende Dunkelheit.

Gin: ' „Sherlock Holmes hast du leider gerade verpasst,... aber er freut sich schon darauf, dich mal kennen zu lernen.“ Ein Kind? Und wenn schon.

Niemand mischt sich in meine Pläne ein! Auch du nicht! Dein Geheimnis, dass du in diesem Park mit Wodka begraben hast, kriege ich auch noch raus, Mr. Sherlock Holmes.'
 


 

So, man könnte fast meinen hier wär Schluss.

NEIN: Zwei Kapitel gibt's noch. Doch vorher würde ich mich natürlich wieder über Einschätzungen freuen.

bis demnächst, Diracdet

Akemi's Geschenk

Hallo an alle, die diese Worte lesen,

hier das vorletzte Kapitel des Geheimnisses.

Viele Entscheidungen wurden gefällt, viele werden jetzt gefällt, aber die eine entscheidende steht noch aus:

Ich hoffe, es gefällt euch, wünsche euch viel Spaß beim Lesen und würde mich natürlich über Kommi's freuen.
 


 

Kapitel 9: Akemi's Geschenk
 

Die FBI-Agenten um Akai lösten das Treffen nach dem Schuss und der eingetretenen Ruhe schnell auf. Auch alles Drängen von Sato und Takagi half ihnen nicht, die geringste Antwort bezüglich der Vorgänge zu bekommen.

Vor der anderen Gruppe um Jodie hatten sich ebenfalls Agenten aufgebaut, drängten sie zwar nicht zurück, hielten sie aber auf Höhe des beginnenden Geäst auf Distanz.

Ran war für einen Blick vom Abtransport der Leiche abgelenkt, als sie bemerkte, dass Ai und Conan schon wieder weg waren.

„Conan!“

„Du, Ran?“ erschrocken blickte diese zur Seite. Dort stand Conan mit traurigen Augen und zog an ihrer Hand.

„Du Ran, ich möchte jetzt nach Hause gehen. Es gefällt mir hier überhaupt nicht!“ kam es ihm in kindlichster Manier über die Lippen.

„Aber... wieso jetzt wieder...“

Ai: „Ich weiß, eigentlich wollten wir noch etwas essen gehen, aber ich glaube, den Anderen ist der Appetit vergangen beim Anblick einer Leiche.“

Beide benahmen sich fast wieder, als wäre nichts. Ai's unterkühlte Art und Conan's plötzliche Gemütsschwankungen zwischen Detektiv und unbeholfenem Grundschulkind, das waren ja geradezu ihre Markenzeichen.

Aber jetzt war niemandem sonst mehr so geheuer vor den beiden. Keiner wusste so recht, was nun zu sagen war. Es war direkt ein Gefühl von Angst in der Luft. Die Macht dieses kleinen Jungen hatte sich in der Andeutung gezeigt.

Schließlich war es Jodie, die die Stille durchbrach, wohl bewusst der Fragen, die auch sie plagten.

„Er hat recht. Der Sturm ist vorbei gezogen. Wir sollten froh sein, dass er uns nicht traf. Ich weiß, was Stürme anrichten können. Lasst uns diesen unseligen Ort verlassen, physisch und psychisch.“

Die meisten folgten ihrer Rede ungezwungen mit genau diesem Gedanken: weg von hier, frische Gedanken für eine objektivere Sicht bekommen. Ran ging aber fast nur im Unterbewusstsein mit, an der Hand von Conan geführt. Sonoko und Jodie wollten ihn ablösen, doch Ran ließ seine Hand während des gesamten Weges durch den Park nicht mehr los.

Auch den Ausgang, wo sie vom Personal noch mit „einen schönen Abend und einen angenehmen Sonntag noch“ verabschiedet wurden, passierten sie wort- und regungslos. Lediglich Ai drehte sich noch einmal um und sah die Leuchtreklame des Tropical Land an.

'Nein, Sie irren sich Miss Jodie! Der Sturm ist nicht vorbei gezogen. Das war nur ein kleiner Windhauch, ein Vorbote des wahren Sturms, der über dieses Land ziehen und keinen Stein mehr auf dem Anderen lassen wird: ein Orkan namens Conan Edogawa!'
 

Jetzt, nachdem der Park hinter ihnen lag, ließ Ran Conans Hand endlich los, ohne ihn auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.

Auf dem Weg Richtung Agasas Haus bildeten sich die gleichen Gruppen, wie auf dem Hinweg, nur mit Jodie noch zusätzlich bei Sonoko und Ran. Diese drei waren diesmal hinten, um alle anderen ganz sicher im Auge zu behalten.

Ayumi, Genta und Mitsuhiko gingen voran, so dass Ai und Conan in der Mitte „fest steckten“.
 

Die Detective Boys schwiegen sich mit gesenkten Köpfen im Gehen an. Mehrmals riskierte Ayumi einen Blick nach hinten.

„Sie diskutieren.“

Mitsuhiko: „Ihre Minen sind ernst, aber ruhig – und kalt. Das hast du doch auch gerade gedacht, oder?“ Sie nickte nur.

Genta: „Also wissen die Beiden, was da passiert ist und lassen uns wie immer dumm sterben! Diese elenden...“

Ayumi: „Sag so was nicht! Ai und Conan sind unsere Freunde oder hast du das vergessen, Genta?“

Er beruhigte sich gleich wieder. Ohne den Blick von seinen Füßen zu wenden, setzte Mitsuhiko fort.

„Sie helfen uns immer, wenn wir sie brauchen und versuchen, uns vor unnötigen Gefahren zu schützen. So weit gebe ich dir Recht. Aber... gehört zu Freundschaft nicht auch... Vertrauen. Conan sagt immer unsere Aktionen seien für Kinder zu gefährlich, obwohl er selbst meistens damit anfängt. Er schließt uns aus. Nur Ai scheint zu wissen, was er eigentlich will.

Und heute... Ich meine... habt ihr die Angst bei dem Kerl gesehen?“

Genta: „Als ob er ein Gespenst gesehen hätte!“

Ayumi: „Hat er nicht auch irgendwie so etwas gesagt: 'Du bist doch nicht wirklich ein Geist!' “

Mitsuhiko: „'EIN Geist'? Ich dachte, er hätte... Ach schon gut, hab mich wohl verhört.“ 'Das wäre ja auch noch verwirrender. Aber warum hat der Kerl vor den Augen der Polizei noch versucht, ihn zu töten?'

Genta: „Vertrauen, hin oder her, Ayumi hat recht. Sie sind unsere Freunde! Und so wie sie uns helfen müssen auch wir ihnen helfen!“

Mitsuhiko: „Und wie stellst du dir das vor?“

Ayumi: „Wir müssen... IHNEN vertrauen. Wir dürfen nicht an ihnen zweifeln. Wir müssen...“

Sie wusste nicht richtig, was sie tun sollten, aber Mitsuhiko vollendete ihren Satz.

Mitsuhiko: „Wir müssen aufhören, sie nach ihren Taten, ihren Motiven, ihren Geheimnissen zu fragen! Wir müssen heute vergessen und ...“

Genta: „...einfach tun, als wäre nichts geschehen? Spinnst du total?“

Mitsuhiko: „Wenn sie uns auch vertrauen, werden sie uns schon irgendwann sagen, was sie zu verbergen haben. Die Alternative wäre... das Ende unserer Freundschaft! Und das will ich nicht!“

Ayumi: „Ich auch nicht!“

Gentas ernsthafter Ausdruck wich nach Ayumis Aufschrei einem Lächeln.

„Ich auch nicht.“

Mitsuhiko: „Also dann ist das geklärt.“

Genta: „Na dann mal los nach hause, ich hab schon Riesenhunger!“

Sonoko(rufend): „Hey, hier wird nicht gerannt, klar?“
 

Ai: „Die anonyme Mail war von Vermouth?“

Conan: „Äh ja.“

„Und was bitte bezweckte sie damit?“

„Wenn ich alle Beweggründe dieser Frau kennen würde...“ nickte er nachdenklich und fügte in Gedanken hinzu: 'Du willst ja eh nicht zugeben, dass die Nachricht von dir stammte. Du wolltest lediglich die Organisation vom Park weglocken, damit wir und insbesondere Ran einen Tag nach ihren Vorstellungen haben. Was Vermouth mit ihrem Anhang plante, das willst du gar nicht wissen.

... oder ...weißt du, dass sie...? '

Er sah sie vorwufsvoll an, doch sie gab den Blick zurück.

„Du leidest auch nicht an zu geringer Selbstüberzeugung, was? Wodka einfach deine Identität zu verraten. Du solltest froh sein, dass er tot ist.“

„Das werde ich ganz sicher nie! Ich habe die ganze Sache koordiniert. Und Wodka ist ja auch nicht ganz so schwer aus der Fassung zu bringen.“

Er hielt erneut inne, bis sich sein Gesicht wieder aufklarte.

Conan: „Ich habe es jetzt verstanden!“

„Was?“

„Warum Ran ins Tropical Land wollte. Da ich wusste, was damals geschehen war, hatte ich mich nie mehr damit beschäftigt. Erst heute wurde mir klar, was dieser Ort für mich schon bedeutet, na und Ran, die es nicht genauer wusste...

Sie wollte sich diesem Ort stellen und den Ereignissen vom 13. Januar, so weit sie sie kannte. Das meintest du vorhin mit Freud, nicht wahr?“

„Mein Gott, ich glaub' jetzt hat er's! Eigentlich sollte man erwarten, dass du, der große Detektiv, deine Freundin besser durchschauen kannst!“

Er schien die Stichelei gar nicht mehr zu hören.

„Danke,... Shiho.“ Er murmelte es so leise vor sich hin, dass sogar Ai genau hinhören musste, um es zu verstehen.

Dass sie nichts antwortete, war ihm Bestätigung genug.

Conan: „Ich sollte Ran nachher anrufen.“

„Machst du es dir nicht ein bisschen zu leicht? Du hast eine ganz schöne Show vorhin abgezogen. Karmen Yaiba wäre vor Neid erblasst. Und sie haben es alle ganz genau gesehen. Die Kugel, die Blitze, Wodka's Angst, der Ball aus dem Nichts, der Schuss, deine Wut in diesem Moment...“

„Und was sollen SIE nun tun? Würde ich zugeben, dass ich ratlos bin, wie es weitergeht, so müsste ich anfügen, die Anderen sind es auch. Jodie hat erstmal für Ruhe gesorgt, was kaum von Dauer sein kann. Das FBI hat den Fall abgewickelt, das heißt, die Polizei kann nicht weiter Nachforschungen dazu anstellen. Inoffiziell wird die ganze Geschichte damit auch bleiben. Bleiben also nur Sonoko, Ran und die Detective Boys. Von ihnen ist Ran die Einzige, die eine Beziehung zwischen Conan Edogawa und Shinichi Kudo sehen könnte. Ich weiß nicht, wie Sonoko und die anderen mir von nun an gegenüber treten, aber ich muss damit leben. Die Kinder könnten es, wie du meintest in der Welt von Karmen Yaiba verbuchen und vergessen. Bei Sonoko hoffe ich, sie vergisst es bei nächster Gelegenheit, aber einen Kopf wird sie sich nicht machen. Ran allerdings muss ich davon abbringen, Verbindungen zu ziehen zu mir... und zu den Männern in Schwarz.“

„Viel Glück, mein lieber!“ Sie drehte sich halb um und sah Ran's auf Conan fixierten Blick.

„Was wunderst du dich eigentlich so oft über sie? Sie ist dir doch soviel ähnlicher als jeder Andere.“

„Hä?“

„Ach nichts. Ich meine nur, du solltest vorher vielleicht mal die Lage checken. Unter Umständen erklärt Ran gerade Sonoko, wer du bist.“

Bei diesen Worten riss er schlagartig den Kopf nach hinten und sah nun Ran genau in die Augen.

Er konnte ihren Blick einfach nicht deuten, wurde aber auch sofort wieder aus seinen Gedanken gerissen.
 

Sonoko: „Ist etwas, Conan?“

„Äh, nein, nein.“ Die beiden näherten sich den drei Damen langsam. Ran's Augen verfolgten Conan, bis er schließlich wieder ihre linke Hand nahm und neben ihr herging. Rechts neben ihr waren Jodie und Sonoko, Ai blieb etwa einen Meter vor ihnen.

Sonoko: „Oh man ich hätte wirklich gerne was in diesem Restaurant gegessen. Das hatte mir meine Schwester empfohlen. Man, und jetzt geh ich hier hungrig nach hause!“ Sie musste es fast kindisch sagen, denn es war das erste Wort, das zwischen den dreien gesprochen wurde, seit sie das Tropical Land verlassen hatten. Ran schien sie aber gar nicht wahrzunehmen.

Jodie: „Tja, unschön ist der Verlauf des Abends für euch schon, aber ich denke, zu hause wärt ihr jetzt lieber, und da gibt es sicher noch was.“

Sonoko: „Ach das mit dem Mord? Vergessen Sie's! In letzter Zeit bekommen wir sowas häufiger zu sehen, besonders, wenn der Kleine da dabei ist. Man fängt fast an, sich dran zu gewöhnen.“ Sie warf einen abwertenden Blick zu Conan.

Sonoko: „Vielleicht sollten wir ihn wirklich von jetzt an zu hause lassen. Er zieht echt jeden Verbrecher an. Das weißt du doch, oder Ran?“

Plötzlich wurde Ran innerlich wütend. Sie zerdrückte beinahe Conan's Hand, aber er biss sich lediglich auf die Zunge. Ihre Antwort kam entsprechend rabiat rüber. Sie drehte den Kopf nach vorne und schloss die Augen ohne Sonoko eines Blickes zu würdigen.

„Nein, tut mir Leid , Sonoko, weiß ich nicht. Mir sagt man eben nicht alles, klar?“

„Was... Was ist dir denn auf einmal für eine Laus über die Leber gelaufen?“ Sie sah ihre Freundin völlig verstört an. Erst jetzt blickte Ran sie wieder an.

'Sonoko? Du...nicht?'

Ihr abweisender „Schmollmund“ wich zunächst sichtlicher Verwirrung, dann einem Lächeln.

Ran: „Ein Sturm zieht auf von Osten.“

Sonoko: „Spinnst du jetzt total? Es war den ganzen Tag keine Wolke da, und alle Wetterberichte sagen für die ganze nächste Woche nur das gleiche Wetter voraus!“

„Oh, meine gute Sonoko! Ein Fixpunkt in dieser komplexen, ständig sich ändernden Welt.“

'Mögest du dich niemals ändern! Schließlich bist du meine beste Freundin. Das hätte ich nie in Zweifel ziehen sollen.'

Conan: 'Oha! Dass sie sich daran erinnert...!'

Sonoko: „Hä? Kannst du nochmal normal reden?“

Ran: „Entschuldige. Ich war nur etwas in Gedanken versunken.“

Darüber hatte Sonoko wieder ganz ihren Faden verloren. Aber da Ran nun scheinbar wieder ansprechbar war, startete sie nach einiger Überlegung einen neuen Versuch, ein Gespräch zu beginnen.

„Was wollten Sie uns eigentlich vorhin noch sagen, Miss Jodie?“

„Wie? What did I say?“

„Als Sie die Sache mit Rodin erklärten. Da meinten Sie 'apropos französisch...'.“

„Oh Yes, genau. Wahrscheinlich kommt sehr bald eine neue Französisch Referendarin. Und zwar direkt aus France, besser gesagt von der Insel Korsika.“

„Was echt? Noch eine Lehrerin aus dem Ausland?“

Ai: „Die Teitan-Highschool wird ja bald multikulturell.“

Ran: „Und wie heißt diese Referendarin, Miss Jodie?“

„Well, that's the problem. Ich vergesse ihren Namen andauernd! Für Amerikaner wie Briten sind französische Worte und Namen viel weiter von ihrer Sprechart entfernt als beispielsweise japanisch. Vermutlich tu ich mich deshalb damit so schwer.“

Ran: „Wie bitte? Sie haben den Namen schon mehrmals vergessen?“

Jodie: „Mr. Tomanichi wollte es mir vorhin noch sagen, er meinte irgendwas von Tischverzierung...“

Sonoko: „Tischverzierung? Vielleicht Deko, Dekoration?“

Jodie: „No. Hm, mit 'b', glaube ich.“

Ran: „Bouquet?“

Jodie: „Oh, Yes. That's it! Bouquet! Ihr Name ist Mireille Bouquet, aus Korsika. Eine zweiundzwanzig jährige Frau, soweit ich weiß. Mit besten Referenzen. Wahrscheinlich kann sie besser japanisch als ich.“

Sonoko: „Zumindest besser französisch, ganz sicher, was, haha?“

Jodie: „Eh nicht frech werden! Du hast Montag bereits deine Kontrolle. Das habe ich nicht vergessen!“

Conan: „Ai, ist irgendetwas?“ Erst jetzt bemerkten die anderen, dass Ai stehen geblieben und mittlerweile ein paar Schritte hinter ihnen war. Ihr Blick war für einen kurzen Augenblick erstarrt. Dann fummelte sie wild an den Taschen ihrer Jacke herum, bis sie bei einer hängen blieb und erleichtert grinste.

„Ich dachte nur, ich hätte mein Portemonnaie im Park vergessen, aber es ist noch da. Keine Sorge.“ Sie lief freudestrahlend wieder an den anderen vorbei, damit diese ihren Gesichtsausdruck nicht weiter bemerkten. Sie hörte aber, wie sich Jodie weiter angeregt mit Sonoko unterhielt.

'Weiß sie es etwa nicht?'
 

Das Haus von Professor Agasa erreichten sie wenige Minuten später, mittlerweile war es fast neun, ihr Erscheinen war jetzt auch schon erwartet wurden.

Die Detective Boys begrüßten ihn höflich, verabschiedeten sich aber auch gleich wieder und gingen gemeinsam nach Hause.

Auch Jodie beließ es lediglich bei einem freundlichen „Hello“ und „Goodbye“, da sie ja erst zurück zum Park musste, ihr Auto abholen. Sie wollte nur sicher gehen, dass ihren Schülerinnen und den Kindern bis in einiger Entfernung vom Park nichts passierte.

Agasa: „Sagt mal, wieso war denn auch Jodie auf einmal bei euch, und warum waren die Kleinen so ruhig? So erschöpft sahen sie gar nicht aus.“

Sonoko: „Was wohl? DER Kleine war dabei und schon gab's wieder ein Verbrechen. Zu erst war die Polizei wegen ner angeblichen Geldübergabe da. Dann taucht dieser schwarze Kerl, der wie ein Schrank aussieht, auf,...“

Agasa: „Ein Kerl in Schwarz?“

Sein erschrockenes Blick hielt nur einen Moment, er entging Ran aber nicht.

Ran: „Kennen Sie ihn, Herr Professor?“

Agasa: „Äh nein, ich war nur überrascht, es war doch heute recht warm, warum also läuft ein großer Mann in Schwarz herum?“

Sonoko: „Also wo war ich, Conan verschwindet, Jodie kam zufällig vorbei, noch einer in schwarz, der echt gruselig war. Dann treffen wir Conan und den ersten von beiden wieder, der schießt auf ihn, dann Conan zurück mit einem Fußball, das FBI erscheint auf der Bildfläche und zum Schluss wird der Kerl von nem Scharfschützen aus dem Dickicht erschossen.

Da verging uns irgendwie der Appetit und wir sind direkt nach hause gegangen.“

Sie schien das loswerden zu müssen, denn sie leierte, ohne einmal zwischendurch Luft zu holen, den ganzen Text herunter.

Agasa: „Das klingt ja wirklich schrecklich, und das in einem Freizeitpark!“

Er sah besorgt zu Ai und Conan. Dieser winkte ihm mit einem Augenzeig zu Ran. Er richtete seinen Blick langsam aufwärts zu ihr. Das hatte er in Ran's Augen noch nie gesehen. Es war eine Mischung aus trauerndem Fragen und Ablehnung ihres Gegenüber.

'Warum lügen Sie mich an Professor? Wissen Sie es auch?'

Agasa: „Wollt ihr vielleicht jetzt noch etwas essen? Ich habe noch einiges hier.“

Ran: „Schon gut, Herr Professor. Ich habe gestern noch gut eingekauft, und Sonoko hat bei sich zuhause wahrscheinlich weit mehr als Sie und ich zusammen. Außerdem wollen wir ihnen nicht noch heute Abend zur Last fallen, oder Sonoko?“

Sonoko: „Äh, ja.“

Sonoko: 'Ran?'

Conan hatte sich kurz von Ran getrennt und stand einen Moment beim Professor, bevor er sich von Ihm und Ai verabschiedete und mit Sonoko und Ran den Weg zur Detektei antrat.
 

Ai ging wortlos ins Haus und der Professor folgte ihr unruhig. Erst als er die Tür hinter sich schloss, begann sie, ohne ihn anzusehen.

„Wodka war dort. Und Gin. Kudo hat Wodka verfolgt, ihn gestellt und sich ihm zu erkennen gegeben.“

„Wie bitte? Ist er völlig lebensmüde?“

„Die Idee haben Sie ihm doch mit der blöden Erfindung gegeben. Er hat sich ihm als Geist gegenübergestellt und seine Pistolenkugeln 'mit Geisterhand' bewegt. Dann hat er ihn mit voller Wucht niedergeschossen, nebenbei noch mit dem Schutzschild an, und das vor aller Augen, inklusive Ran's. Glücklicherweise war die Anwesenheit von Polizei und FBI Grund genug, dass Gin ihn töten ließ.

Tut mir Leid Professor, aber mehr möchte ich darüber heute nicht reden. Ich gehe nochmal kurz runter ins Labor und dann bald schlafen.“

Mit diesen Worten ging sie die Treppe hinunter und ließ den verwirrten Agasa stehen.
 

Unten angekommen fiel ihr Blick neben den PC auf eine CD-Rom mit der Aufschrift „Silver Wings“.
 


 

Akemi: „Alles gute zum 15.Geburtstag, liebe Schwester!“

Shiho: „Du hättest wirklich nicht bis nach Amerika kommen müssen, auch wenn es mein Geburtstag ist. Du hast doch bald Prüfungen, soweit ich weiß.“

Akemi: „Ach komm schon, wer feiert denn sonst mit dir? Und wer weiß schon, wie oft wir das noch können? Also nun mach schon dein Geschenk auf!“

Shiho besah sich das Kästchen mit der schönen Schleife darum. Dann entfernte sie sie vorsichtig, riss das Papier auf und fand eine CD-Hülle mit einer CD-Rom darin.

Shiho: „Silver Wings? Glaubst du nicht, dass ich ein Bisschen alt für Videospiele bin?“

Akemi: „Das ist kein Spiel, sondern ein Programm. Den Titel habe ich mir ausgedacht. Ich habe bei einem der Programmierer der Organisation nachgefragt, dem ich vertraue. Es ist ein Programm, das versendete E-Mails mit einer Art Schutzhülle für die Daten überdeckt. Jeder, der versucht, die Mail zurück zu verfolgen, wird immer wieder woanders hingeschickt, nur nie an den Ursprung. Selbst die Organisation, kann dieses System nicht knacken.

Von jetzt an können wir uns auf irgendeiner Seite im Netz treffen und offen miteinander reden, ohne, dass die Organisation es kontrollieren kann.“

Shiho sah gebannt auf die runde, glänzende Scheibe. Dann kam ihr eine Träne.

Ihre Schwester nahm sie in die Arme.

Shiho: „Danke Akemi! Was sollte ich nur ohne dich tun?“

Akemi: „Das wirst du nie herausfinden müssen, das verspreche ich dir, Shiho.“
 


 

„Vielen Dank, große Schwester! Auch wenn du dein Versprechen nicht gehalten hast. Dein Geschenk habe ich immer bei mir behalten und nun konnte ich damit einer Freundin helfen die dir sehr ähnlich ist.“

Eine Träne kam ihr im linken Auge, aber sie lächelte. Sie fuhr den PC hoch und räumte den Platz für sich frei.

'Vermouth? Eigentlich kann sie die Nachricht doch gar nicht manipuliert haben. Vermutlich hat sie ein Anhängsel oder so produziert mit dem organisationseigenen Programm, aber warum das Ganze?'

Die Mailbox-Anzeige leuchtete auf, eine neue Nachricht war eingegangen.

„Was?“

Als Sie die Mailbox öffnete, erschrak sie. Es war eine Antwort auf ihre Mail vom Mittwoch! Direkt von der Seite, auf der sie ihre Schwester immer kontaktiert hatte! Der eigentliche Schreck kam jedoch erst, als sie die Nachricht ansah.
 

„Wenn du schon das ganze Polizeihauptquartier aufscheuchst, dachte ich, sie sollten auch einen Grund bekommen.

Auch die Flügel eines Engels können mal brechen.
 

Vermouth“
 

'Sie wusste ganz genau, dass ich die Nachricht gesendet habe? Und vom Programm? Hat sie das etwa Akemi nach deren Tod gestohlen, um jetzt meine Nachricht zu verändern?'

Wut baute sich in ihr auf. Fast hätte sie angefangen zu schreien.

Agasa: „Shinichi hatte also recht, die Nachricht stammte von dir.“

„Pro... Professor?“

„Er hat vorhin gemeint, ich sollte nachprüfen, wenn du jetzt an den Computer gehst. Und wie erwartet hat Vermouth noch eine Antwort hinterlassen.“

Er kramte einen Zettel aus seiner Tasche.

„Was ist das? Etwa von Shinichi?“

„Ja, er sagte, du solltest noch eine Rückantwort schreiben. Er bat mich aber auch, dir den Zettel ungelesen zu geben. Weiß ich, was er damit nun wieder bezweckt.“

Sie rannte auf ihn zu und riss ihm das Stück Papier aus der Hand. Eilig bewegte sie sich wieder zu ihrem Platz, bevor sie es auseinander faltete und zu lautlos zu lesen begann.
 

„Ein Dämon, der den gefallenen Engel tötet, wird nicht automatisch zum Engel!“
 

Diesmal erstarrte sie wirklich vor Schock und ließ den Zettel auf den Boden fallen.

'Nein!... Nein!...'

„Ai? Ai, was hast du?“ Er lief zu ihr, weil sie für einen Moment ohnmächtig zu werden drohte.

„Warum... warum sagst du mir das jetzt?“ Sie brach in Tränen aus und fiel in die Arme des vor ihr knienden Professors. Zehn Minuten lang verharrte sie so, bis sie endlich zu ihm aufsah und schluchzend anfing.

„Professor. Es tut mir Leid, aber Sie müssen jetzt gehen. Dieser Tag hätte längst enden sollen, er tut uns aber nicht den Gefallen. Ich erwarte noch einen wichtigen Anruf. Also lassen Sie mich bitte allein!“

„Aber Ai? Wer...?“

Er sah zwischen ihren verquollenen Augen einen Ausdruck von Entschlossenheit. Er konnte sie nicht umstimmen, er wusste ja auch gar nicht, was eigentlich eben geschehen war. Er ließ sie los und ging langsam aus dem Labor zurück.

„Gute Nacht, Ai.“

„Gute Nacht, Herr Professor.“

Er sah bei einem letzten Umschauen von der Tür, wie Ai auf 'Nachricht beantworten' klickte und mit dem aufgehobenen Zettel in der Hand zu tippen begann.
 


 

Tja, wie gesagt, eine Entscheidung bleibt aus. Sie wird aber kommen!

Also, bis zum Finale,

Diracdet

Ran's Entscheidung

Hallo an alle,
 

hier also endlich - solange sollte es nicht dauern - das Finale des Geheimnisses.

Ob ich das doppeldeutig meine? Lest selber :-7

Auf Jeden Fall bedanke ich mich bei allen treuen Lesern und hoffe, die Story hat einiger maßen gefallen.

Einige ahnen es vielleicht: es soll dazu auch eine Fortsetzung geben. Ich habe ungefähr ein halbes dutzend offener Fäden hinterlassen, die wieder verwoben werden müssen...

Ein wenig dauert das aber noch.
 

so Schluss mit Vorgerede, Zeit, dass jemand eine Entscheidung trifft...

P.S. Heute mal ohne Nachwort
 


 

Kapitel 10: Ran's Entscheidung
 

Auch der restliche Weg von Professor Agasa's Haus bis zur Detektei verlief sehr ruhig. Sonoko war noch den Rest mitgegangen, da ihr Nachhauseweg dabei nur geringfügig länger wurde und ihr immer noch nicht ganz klar war, wie es Ran gerade ging. Immer wieder schaute sie ihre Freundin von der Seite an. Nachdenklichkeit, das war nun ihre einzige Miene. Ihr Blick ging immer geradeaus, direkt ins nichts.

'Professor Agasa weiß es. Kein Wunder, er hat mir damals Conan vorgestellt. Ihm ist der Kleine nicht suspekt.

Shinichi's Eltern wissen, wo er sich herum treibt. Sonst hätten sie doch längst selbst aktiv nach ihm gesucht! Und sie kennen Conan von früher, obwohl ich ihn nie zuvor gesehen habe.

Heiji kam nach Tokio, um Shinichi kennen zu lernen. Damals verhielt er sich Conan gegenüber am Tatort genauso ablehnend wie mein Vater, verständlich eigentlich. Doch dann, nach dem Sherlock Holmes Treffen sind die beiden die besten Freunde. Besonders am Tatort, wo man erwarten sollte, dass sich ein Detektiv eher abgelenkt fühlen würde von einem Kind. Selbst Kazuha will er da nicht ständig um sich haben. Nur seinesgleichen würde man dann doch an sich heranlassen, oder? Er weiß also auch um Conan's Fähigkeiten.

Miss Saintemillion hatte Bilder von Conan, Shinichi, Ai und mir in ihrer Wohnung. Und sie arbeitete für's FBI. Sie nennt Conan immer 'Cool Kid' und vorhin sogar 'Sherlock Homes' persönlich. Sie also auch.

Und Ai? Weiß sie es vom Professor – als seine Nichte? Sie tauchte genauso plötzlich auf wie Conan.

Sonoko weiß nichts von allem. Wenigstens eine Person neben mir. Paps vielleicht auch nicht.

Aber die Frage ist: 'Was wissen alle anderen?'

Ist Conan nun Shinichi? Wenn ja, wie und warum ist er geschrumpft? Und wenn er nicht Shinichi ist, wer ist er dann? Und was hat er mit diesen Leuten zu tun, die SCHWARZ gekleidet sind. Allein dieses Wort machte dem Professor Angst. Genau wie Conan, Ai und Jodie.

Angst hatte aber letztlich dieser Kerl in schwarz, 'Wodka', selbst. Panische Angst vor diesem kleinen Jungen. Und diese Wut in Conan's Augen dann, das habe ich noch nie gesehen, weder bei ihm noch bei Shinichi.

Er ist äußerlich doch nur ein Kind. Ich spüre seine Hand in meiner, ich höre, ich sehe ihn. Er wohnt nun schon so lange bei uns und scheinbar weiß ich noch nicht mal, wer du bist und was dich wirklich beschäftigt!

Aber das alles wäre mir nicht so wichtig, fast egal. Menschen haben ihre Geheimnisse. Selbst wenn er Shinichi sein sollte, würde ich es verstehen. Wenn diese eine Sache nicht wäre...'

Sonoko: „Raaaan!“

Erst jetzt merkte sie, dass sie seit geraumer Zeit stand, und zwar vor ihrem Zuhause.

„Oh, äh, sind wir schon lange da?“

Diese Frage hatte Conan und Sonoko simultan umgehauen.

Sonoko: „Nein, erst 30 Sekunden! Ran, soll ich vielleicht...“ Sie wusste selbst gar nicht richtig, was sie „sollte“.

„Schon gut, Sonoko. Ich war nur in Gedanken. Du kannst ruhig nach Hause gehen. Du bist doch sicher genauso müde wie wir.“

Zögernd verabschiedete sie sich daraufhin von den beiden, die am Eingang noch warteten, bis Sonoko hinter der nächsten Ecke verschwand.

Als Ran sich zur Treppe drehte, löste sich Conan von ihrer Hand und lief vor, an der Detektei vorbei Richtung Wohnung.

„Conan!?“

„Du hattest recht, Ran. Ich bin auch schon ganz müde, und Hunger habe ich auch keinen. Ich werde gleich schlafen gehen.“

„Dann sag wenigstens noch Paps hallo!“

„Das Licht im Büro war doch aus. Er ist wohl irgendwohin aus, Mahjongg spielen wahrscheinlich.“

Ein weiterer Hinweis, wie weit sie eigentlich vom hier und jetzt weg war, dass sie das mit dem Licht nicht bemerkte. Fast zu sich selbst antwortete sie dann darauf.

„Ja, wahrscheinlich...

Gute Nacht, Conan. Schlaf schön.“

Nachdem sie hörte, wie er oben die Tür öffnete und wieder schloss, atmete sie einmal tief ein und schritt die Treppen zum Büro empor. Sie drehte den Schlüssel um, ging hinein und drückte die Tür mit dem Rücken daran gelehnt wieder zu.

Es war bereits dunkel, die Lichter von draußen erhellten es aber gerade so, dass sie alles im ihr so bekannten Zimmer erkennen konnte: die kleinen Sofas mit dem Glastisch dazwischen, die Bücherregale, der Bürotisch mit Fernseher, Radio und rechts daneben das Telefon...“

Hier blieb ihr Blick hängen. Zwar hatte sie mit Shinichi seit geraumer Zeit eine direkte Verbindung über ihre Handys, aber ab und zu, wenn er sich mal erkundigen wollte, rief er noch hier an, war ja auch billiger.

'Bist du deshalb gleich...' Sie konnte den Gedanken nicht vollenden, als das Klingeln am Telefon die Stille und Dunkelheit durchbrach.

'Nein, nicht auch noch jetzt...warum?'

Sie nahm ganz langsam beim wohl siebten Klingeln den Hörer ab.

Ran: „Hallo, Detektei Mori.“

Shinichi: „Hallo, Ran. Ich bin's.“

„Shi...Shinichi?“

„Na wie war's im Tropical Land?“

Conan: 'Mist! Falsche Frage.'

Ran: „Tja, eigentlich begann alles ganz gut.“

Conan: 'Warum fragt sie nicht, woher...'

„Aber dann gab es doch wieder einen Mord. Scheinbar durch einen Scharfschützen. Und dann war da sogar das FBI. Ich glaube, ich sollte in Zukunft doch lieber Zuhause bleiben. Irgendwie ziehe ich die Verbrecher an...“

„So ein Quatsch, Ran! Du hast mit diesen Leuten doch überhaupt nichts zu tun. Du machst dir über Menschen und Dinge Gedanken, die es gar nicht wert sind, glaub mir.“

„Ja, ich weiß. Das hast du ja auch schon Mittwoch gesagt, als du meintest, es gäbe im Tropical Land keine bösen Geister oder ähnliches.“

Conan: 'Mittwoch?'

„Aber, trotzdem scheine ich kaum mehr eine Woche zu haben, in der ich keine Leiche sehe!“

„Du bist die Tochter eines gefragten Detektivs und einer Rechtsanwältin. Es wird so gesehen dich noch weiter begleiten. Du solltest aber wegen ihrer Fälle nicht soviel darüber nachdenken, ob DU irgend etwas falsch machst. Menschen, die viel über Mordfälle nachdenken, über ihre Hintergründe, hinterfragen irgendwann auch ihre eigenen Motive. Mir sind daher Menschen lieber, die das richtige tun, weil sie es einfach als richtig ansehen. Punkt. Das galt auch für Sherlock Holmes und Watson.“

„Witzig, dass du das erwähnst, genau an diese Stelle, von der du mir vor ein paar Jahren erzählt hast, habe ich heute auch gedacht: 'der Fixpunkt in dieser sich ändernden Welt'.“

„Genau. So hat Holmes Watson bezeichnet.“

„Ich glaube, ich habe heute meinen Fixpunkt gefunden, zumindest solange du...“

„Solange ich was?“

„Äh, nichts, gar nichts!

Du, Shinichi...?“

„Ja?“

„Sag mal..., worum geht es eigentlich in dem Fall, den du die ganze Zeit bearbeitest?“

Conan: 'Nein! Nicht diese Frage, Ran! Bitte nicht diese eine, verdammte Frage!'

Shinichi: „Ach, das würde dich nicht so interessieren.“

„Ich dachte nur, weil du an dem Abend im Park verschwunden bist, hätte dein Fall... etwas mit den Leuten, die wir damals trafen, zu tun.“

„Was für Leute ? Wovon redest du eigentlich?“

Ran: 'Stellt er sich jetzt nur dumm?'

Ran: „Ich meine, die beiden schwarz gekleideten Herren in der Achterbahn, in der letzten Bank.“

„Das ist nicht dein Ernst, Ran? Soll ich mich vielleicht an jede Person erinnern, die mir irgendwann mal über den Weg gelaufen ist, nur weil ich Detektiv bin? Ich weiß noch, dass dort ein Mord stattfand – mit einer Perlenkette, oder? Aber ich kenne doch nicht mehr alle beteiligten Personen, schon gar nicht die, die letztlich nichts damit zu tun hatten.“

„Ja, aber, du selbst hast doch damals die beiden komisch angesehen...“

„Entschuldige, wenn ich mir in deiner Nähe Tatverdächtige ansehe!“

„Beide waren heute wieder im Park. Der eine, kräftige, war das Opfer, von dem ich sprach. Vorher hat er aber versucht, Conan zu töten.

Dem Anderen bin ich dann auch noch begegnet. Sein Blick war eiskalt und Ai meinte, er wäre... der Sensenmann?“

„Was hatte ich eben gemeint? Du denkst dir irgendwelche fantastischen Zusammenhänge aus, ohne wirklich Fakten zu haben. Vielleicht waren das wirklich Verbrecher und wurden vom FBI gesucht. Der Junge, der bei euch wohnt, ist wie immer wild herumgestrolcht und hat zufällig was von seinen Aktionen mitbekommen. Der Kerl schießt wild um sich, um den Zeugen zu beseitigen, fliegt damit in so einem Park natürlich auf und muss konsequenterweise von seine „Kollegen“ mundtot gemacht werden.

Wahrscheinlich treffen sich einige von denen häufiger dort. Das erklärt euer Zusammentreffen und die Anwesenheit des FBI, welches genau das herausgefunden hat. Was hat die ganze Geschichte nun mit dir oder mir zu tun?“

Conan: 'Hoffentlich war das jetzt nicht übertrieben.'

Ran fasste sich mit der freien linken Hand auf ihr Herz, um sich von einem Schockmoment zu beruhigen.

„Gar nichts wohl.“

„Dann hör auf mit solchem Unsinn! Ich werde meinen Fall hoffentlich bald abschließen können, dann komme ich zurück und dann kann ich dir soviel über diesen und andere Fälle erzählen, bis du nie wieder einen Krimi in die Hand nehmen willst.“

„Versprochen?“

„Was?“

„Versprochen, dass du deinen Fall bald abschließt und nach Hause kommst?“

er zögerte.

„Mehr als das kann ich nicht tun. Natürlich, versprochen.“

„...danke, Shinichi...“

„Ran? Versprich mir bitte auch etwas! Denk nicht weiter über meinen Fall nach, nicht bis ich wieder da bin!“

„Aber...“

„Das bringt nur unschöne Falten auf deine Stirn.“

Dieser ironische Kommentar schien ihren Zweifeln den Rest zu geben.

„Aha! Ich dachte schon es wäre wichtig. Es ist spät geworden und der Tag war lang, Shinichi. Ich denke, wir sollten für heute Schluss machen.“

„Ran!“

„Was denn noch? ... Hm, ja... versprochen. Dein Fall ist tabu.“

„Danke, Ran!“

„Bis Bald, Shinichi.“

„Ja, bis bald.“
 

Er beendete die Verbindung und starrte einen Moment gebannt auf die Anzeige.

'Verbindung mit Ran Mori beendet'

Welch sarkastische Formulierung in diesem Kontext. Wut kam in ihm hoch, als er Ai's Nummer herausuchte und anklickte.

Ai hatte sich einigermaßen beruhigt im Labor, sie arbeitete sogar am Computer, aber ohne etwas sinnvolles Zustande zu bringen.

Sie wusste, dass Conan Ran noch anrufen wollte, und daher wusste sie auch, dass er sie noch kontaktieren würde und, dass es besser wäre, der Professor wäre dann nicht in der Nähe.

Als das Handy dann klingelte und sie die erwartete Verbindung ablesen konnte, drückte sie es soweit es ging von sich weg und nahm ab.

„SAG MAL, HAST DU SIE NOCH ALLE, HAIBARA, RAN MIT MEINER STIMME ANZURUFEN UND DICH ALS SHINICHI AUSZUGEBEN?“

„Guten Abend, Kudo. Du wirkst irgendwie aufgebracht.“

„Lass das, was sollte dieser Anruf am Mittwoch?“

„Dieser Anruf war deine Aufgabe, Herr Meisterdetektiv! Du kamst Mittwoch in der Schule an, erzählst mir von ihrem komischen Verhalten wegen des Parks, in dem du sie damals hast stehen lassen und kommst nicht mal darauf, nachzufragen! Wobei, für eine Frau war die Sache eigentlich offensichtlich, du hättest mich ja fragen können. Ehrlich gesagt, ich hatte Mitleid mit ihr und kein Verständnis für deine Ignoranz. Deshalb habe ich sie angerufen und gesagt, dass dein Verschwinden damals nichts mit dem Tropical Land zu tun hätte.“

„Und das hast du mir nicht gesagt, obwohl es dir sofort klar war?“

„Auch detetktivische Logik hilft nicht immer weiter, manchmal ist sie sogar störend. Du wolltest abwarten, bis Ran ins Tropical Land geht um ihr Motiv zu erfahren, statt sie danach zu fragen. Menschen sagen nicht immer die Wahrheit, deshalb muss das Experiment herhalten. Selbst, wenn du es bestreitest, weil du Ran blind vertraust, das war deine Argumentation.

Du solltest deine Prinzipien überdenken, wobei, ich glaube nach heute komme ich damit zu spät.“

„Wie meinst du das nun wieder?“

„Du scheinst dir immer noch nicht verdeutlicht zu haben, was du heute getan hast. Lass es mich dir kurz zusammenfassen.

Du hast Ran genau wie beim ersten Mal mitten im Park stehen lassen, um deinem Fall nachzugehen.

Du hast offen der Organisation nachgestellt.

Du hast Gin's Zusammentreffen mit Ran provoziert, denn der hat Wodka gesucht, welchen du durch den Park gescheucht hast.

Du hast Wodka deine Identität verraten und damit dich und alle anderen in Gefahr gebracht.

Du hast vor Ran und den Anderen deine Show abgezogen, als wäre es zu unauffällig, gleich zu sagen, du bist Shinichi Kudo.

Du hast Wodkas Tod mit zu verantworten, weil du ihn dazu brachtest, offen auf dich zu schießen. Damit hat das FBI weder neue Informationen, noch das APTX4869. Wir übrigens auch nicht, falls dir das entgangen sein sollte.

Ich hoffe, du bist mit deiner Leistung zufrieden.“

Er antwortete ihr nicht. Seine Gedanken schienen um etwas zu kreisen. Die Worte von Kogoro, vom Dienstag:
 

„Auch ein Meister-Detektiv sollte nicht andauernd nachdenken. Das verschließt nur seinen Blick für manche Wahrheit. Es gibt Dinge, die wichtiger sind als Kriminalfälle lösen, doch leider kann einem Niemand vorher sagen, dass diese oder jene Situation es verlangt. Das steht in keinem Krimiroman, in keinem Handbuch für Polizisten oder sonst irgendwo. Es ist ein Aspekt, den man nur vom Leben lernt und fast immer sehr schmerzhaft.“
 

Conan: „Schmerzhaft, ja. Wenn man vor den Trümmern seines Werkes steht, zerstört von eigener Blindheit, dann ist das schmerzhaft, Ai. Ich wusste heute schon einmal, dass ich einen Fehler gemacht habe. Es sind nur Emotionen, die unser unvernünftiges Handeln begründen. Ich konnte, als ich die Vernunft wiederfand, nur noch versuchen, die Scherben aufzufegen, dass sie sich nicht daran schneidet.“

„Du glaubst, Ran weiß noch nicht, wer du bist?“

„Ich konnte sie überzeugen, dass Shinichi Kudo's Fall nichts mit den Männern in Schwarz zu tun hat.“

„Ganz sicher? Dann ist das wohl meine Einbildung, was ich da im Hintergrund höre.“

Erst jetzt horchte er auf. Aus dem Büro drang laute Musik. Ohne ein weiteres Wort beendete er das Gespräch und lief bis runter an die Tür und lauschte.
 

Ran legte den Hörer, nachdem Shinichi die Verbindung abbrach, auf.

'Ich habe nie gesagt, dass er auf Conan schoss. Nur, dass er versuchte, ihn zu töten. Gegen einen kleinen Jungen und in so einem Park greift ein vom FBI gesuchter Verbrecher doch nicht einfach zur Schusswaffe und das weißt du, Shinichi.

Natürlich weißt du es, denn du warst ja dabei, Conan Edogawa!'

Die Tränen sammelten sich langsam in ihren Augen, als ihr wieder die Frage vom Heimweg hochkam.

'So oft habe ich schon gedacht, du bist es. So viele Hinweise daraufhin gefunden. Und dich dann damit konfrontiert. Immer bist du stur geblieben und hast behauptet, alles sei bloß Zufall.

Professor Agasa, Deine Eltern, Heiji Hattori, Ai Haibara, Jodie Saintemillion, das sind zusammen sechs Leute, die es offensichtlich wissen. Willst du mir weißmachen, jeder von denen hätte dir noch bessere Beweise geliefert und dich ohne den geringsten Zweifel überführt? Nein! Du hast dich ihnen offenbart, oder zumindest leichter nachgegeben. Dein Geheimnis hütest du scheinbar wie deinen Augapfel, so verkaufst du es mir. Aber...'

„...ICH BIN DOCH, DIE EINZIGE, DIE DU AUßEN VOR LÄSST!“

Sie schlug mit beiden Fäusten wild auf den Tisch, dass das Radio umfiel. Sie richtete es nervös wieder auf, schaltete es an und drehte auf volle Lautstärke. Es war ihr egal, wenn sich wer später beschweren würde. Sie wollte nur nicht mehr ihr eigenes Schluchzen hören, nicht jetzt.

'Früher war ich die einzige, der du ein Geheimnis anvertrautest. Und jetzt? Jetzt bin ich die einzige, der du dein größtes Geheimnis unter keinen Umständen preisgeben willst. Es geht doch dabei auch um dein Leben. Vielleicht kommst du nicht mal dazu, es mir irgendwann.... Nein!'

„Verdammt, verdammt, verdammt!“ Ihre Worte gingen bereits in Tränen unter und diese wieder erstickten nun in der Musik:
 

You keep on walkin' on the other side

Other side, other side

You keep on walkin' on the other side

Other side, other side

Wherever you go, I'm going with you

Shouldn't you know I'm bound to follow

Whatever you say, whatever you do

I give you a clue, I'm gonna follow
 

„Warum lässt du dir nicht helfen? Warum bin ich dir auf einmal so fremd?“

Why don't you let me, let me come along

Na na na, na na na

Why don't you open, make me come along

Na na na, na na na

Wherever you go, I'm going for you

Oh, I was truly born to follow

Like fire and wood and paper and glue

Only a few were born to follow

(Lyics: Roxette, Stars)
 

„Ich kann doch nicht hier warten, bis du getötet wirst, Shinichi. Das kannst du nicht von mir verlangen!“

Conan konnte von der Tür ihre Worte nicht verstehen, aber er ahnte, was sie sagte.

'Bitte Ran! Hör auf, bitte. Du hast es mir doch versprochen.'

' Wie soll ich jetzt auf ihn reagieren. Ich habe es ja doch versprochen, mich nicht in seinen Fall einzumischen. Soll ich etwa Conan weiter ganz normal behandeln. Das ist doch lächerlich.'

Sie erinnerte an Shinichi's Versprechen vom Telefonat:

'Ich werde meinen Fall hoffentlich bald abschließen können, dann komme ich zurück und...'

'Er muss seinen Fall abschließen.'

Nun wusste sie, was sie zu tun hatte. Sie stellte das Radio leiser und wischte sich die Tränen mit einem Taschentuch weg. Dann schaltete sie endlich das Licht an und ging langsam zur Tür.

Conan erschreckte, als sie diese plötzlich aufriss, bevor er nach oben flüchten konnte.

„Äh, Ran. Ich konnte, äh, noch nicht, naja, schlafen und...“

Ihr Blick war die ganze Zeit unverändert, er war freundlich und warm. Sie streckte ihm den Kopf entgegen und faltete vor ihm ihre Hände.

„Entschuldige, Conan! Es tut mir aufrichtig Leid. Das Lied gehört aber zu meinen absoluten Favoriten, da konnte ich nicht anders, als laut drehen. Kannst du mir verzeihen?“

„Äh, ja, ich hab mich schließlich noch nicht mal umgezogen. Aber, sag mal, Ran, dein Gesicht, hast du geweint?“

„Ach das, weißt du es gibt auch so etwas wie Freudentränen, wenn man glücklich ist.“

„Freudentränen?“

„Ich habe eben noch eine freudige Nachricht erhalten. Naja, da musste ich halt...

Ach was. Du Conan, da du ja doch noch nicht ins Bett gegangen bist, soll ich dir vielleicht doch noch etwas zu essen machen? Also ich habe jetzt doch Hunger, aber alleine essen möchte ich eigentlich auch nicht.“

Er sah sie zunächst verwirrt an, fing dann aber an, ihrem Lächeln zu folgen.

„Au ja! Haben wir nicht noch was leckeres von gestern Abend im Haus?“

„Na lass uns mal nachsehen. Ein paar Burger kann ich dir auf jeden Fall noch machen.“

Sie nahm ihn wieder bei der Hand, schloss das Büro ab und ging mit ihm hoch zur Wohnung.

Conan: 'Das war wohl nur falscher Alarm. Ran scheint sich damit abgefunden zu haben.'

Ran: 'Ein Versprechen ist nun mal ein Versprechen. Es gilt für dich wie für mich. Wenn du deinen Fall abschließt, kommst du Heim. Solange darf ich dich darin nicht stören, so schwer es auch ist. Bis zu jenem Tag bist du nur Conan Edogawa, ein kleiner Junge, der gerne Detektiv spielt. Mehr kann ich unter diesen Umständen nicht tun, um dir zu helfen, Shinichi. Conan, ihm allein kann ich immer helfen. Und genau das werde ich machen.'
 


 

ENDE – oder doch

Fortsetzung folgt?



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  inori_chan
2013-07-05T15:17:26+00:00 05.07.2013 17:17
Die Story ist einfach mega! :)
Ich liebe deinen Schreibstil und besonders der Schluss hat mir gefallen^^
Großes Kompliment!!! :D
Von:  R3I
2011-02-21T00:15:26+00:00 21.02.2011 01:15
Geil! Einfach nur geil!!!
Mir fehlen die Worte und ich ärgere mich gerade tierisch das ich diese FF erst jetzt gelesen habe! Ich konnte gar nicht wieder aufhören. Die nächsten Teile sind jetzt nicht sicher vor mir! ^^
Grüße R3I
Von:  Diclonius01
2010-08-22T12:14:23+00:00 22.08.2010 14:14
Tolle Story, gut erzählt und gute Wortwahl.
Von:  Oxymora
2009-10-13T18:04:30+00:00 13.10.2009 20:04
Ich denke, du weißt wer ich bin. ^.~ (Aber psst)
Gestern Abend habe ich noch schnell die letzten beiden Kapitel gelesen (wodurch nun nur ein Kommentar zustande kommt). Ich muss gestehen, dass mir das vorletzte Kapitel nicht so gut gefallen hat, wie das letzte. Ich kann noch keinen großen Schluss auf deinen gefundenen Schreibstil nach wesentlich mehr Erfahrung als nach diesen 10 Kapiteln sagen, aber das 9. Kapitel war leicht stockend. Ich fand es vom Schreibstil noch nicht so gut.
Beeindruckend fand ich dann wieder den Schluss mit Ran. Das hat mir wirklich gut gefallen und das ist wohl ein wenig das, was ich bei Aoyama und Band 14 vermisst habe.
Das mit der Lyrik war eine schöne Idee.
(Nur das Nachgeben der DBs fand ich ein wenig merkwürdig, wenn auch nicht zu meinem Leidwesen, nich? XD)

Dann mach ich mich an Nummer 2!
Liebe Grüße
Oxymora
Von: abgemeldet
2008-05-20T14:20:41+00:00 20.05.2008 16:20
So, nach ewigen Zeiten schaffte ich es das erste Kapitel zu lesen! ^.^
Es war unglaublich klasse!!! Ich fand dieses Conan-Ai Gespräch echt absolut super und unglaublich treffend. Wirklich 'Hut ab'. Ich musste bei "Brutus" extrem lachen. Irgendwie passt es wirklich! ^.^
Aber das Gespräch ist ja kaum noch zu toppen. Hat mir wirklich sehr gut gefallen! ^.~
liebe Grüße
deine DS
Von: abgemeldet
2008-03-27T16:50:26+00:00 27.03.2008 17:50
Aaaaalso! ^.^
Sarah (Shelling__Ford) beweißt wirklich einen guten Geschmack (was anderes hätte ich auch gar nicht erwartet, wenn ich ehrlich bin ^.^). Sie hat mir den Tipp gegeben mal deine Geschichten durch zu lesen (vor allem war ich mal gespannt, was ein Junge schreibt, weil ich bis jetzt nur Geschichten von weiblichen Autoren kenne).
Wie du, anhand des ersten Satzes wohl schon erkannt hast, fand ich den Prolog schon richtig klasse. Du hast die Gefühle der jeweiligen Personen gut herüber gebracht, dabei auch diese andere Seite von Kogoro, denn die gute Schnarchnase ist nicht nur oberflächlich. ^.^ (An der Stelle kleine inhaltliche Korrektur: Seine Ehe hat er mit dem Schuss nicht ruiniert. Das lag am Essen. Er hat sich bei Eri beschwert, weil das Essen wieder einmal schrecklich geschmeckt hat und sie regt das auf, weil sie trotz schmerzendem Bein in der Küche stand (wird noch nach dem Ending vom 2. Movie gesagt), aber nicht so schlimm ^.^).
Ich finde auch, dass du eine sehr schöne Sprache benutzt, weshalb es mir auch viel Spaß macht weiter zu lesen. Dementsprechend bin ich gespannt wie es weiter geht, aber sei bitte nicht verwundert, wenn die Kommentare erst spät kommen, ich habe demnächst wieder begrenzt Internet. Ich bin dennoch sehr gespannt wie es weiter geht und was Ran im Tropicalland vor hat! ^^
Viele Liebe Grüße
DarkStar
Von:  Varlet
2008-01-12T14:16:29+00:00 12.01.2008 15:16
ui das war echt interessant und ich hab mich gefreut, das ich das lesen konnte
ich bin gespannt, ob es noch eine fortsetzung gibt oder nicht
ich warte mal einfach ab
Von:  Varlet
2008-01-12T14:00:29+00:00 12.01.2008 15:00
das war ja riiiiiiiiiiiiiichtig spannend
und dann tauchte auch noch akai auf *.*
find das kapitel gut geschrieben besonders das gespräch am ende mit gin und caipiriniah(oder wie der geschrieben wird)
irgendwie passte es auch zu gin, was er über wodka sagte
bin mal gespannt was weoter passiert
Von:  Varlet
2008-01-12T13:39:01+00:00 12.01.2008 14:39
wie spannend
ich bin schon gespannt wie es gleich weiter geht
*rum hüpf*
dann will ich mal schnell weiter lesen
ach ja ich fand die story mit jodie und ihrer 'entlassung' echt genial ausgedacht, so kann sie weiter arbeiten und es fällt keinem auf, was auch gut ist, das gespräch mit dem wodka trinken gehen etc
ich les dann mal weiter^^
Von:  Varlet
2008-01-12T13:26:34+00:00 12.01.2008 14:26
ui die kapis sind wirklich sehr spannend
und auch wie du schreibst, find ich toll
mir tut ran leid, weil sie einfach nur versucht den tag nach zu spielen um ihren shinichi zu finden, die arme
ich find ais sprüche auch gut, du kannst sie wirklich gut darfstellen
und nun kommt auch noch wodka ins spiel
na mal sehn, wie es weiter geht


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