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Clouds darken the sky

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Enjoyable evening?

Wartend stand Tai an den Kühlschrank gelehnt. Es war viertel vor sieben, also noch genug Zeit, um Roxas' Eltern zu kontaktieren und dann die Gäste zu empfangen. Dieser Abend, besser gesagt die kleine Feier, war rein geschäftlich. Die Besitzer des Anwesens konnten aus jenen geschäftlichen Gründen selbst nicht rechtzeitig anwesend sein und so hatten sie Tai die Verantwortung übertragen. Und dieser nahm seine Aufgabe bitter ernst. Er war schon so lange in den Diensten von Roxas Vater; er hatte dessen bedingungsloses Vertrauen schon seit einigen Jahre gewonnen.

Ein leicht verschmilztes Lächeln breitete sich auf den Lippen des Sicherheitsmanns aus, als er dem Freizeichen lauschte, bis schließlich abgenommen wurde.
 

"Tai? Guten Abend..."

"Ihnen ebenfalls einen guten Abend, Sir." Tai stieß sich von dem überdimensionalen Kühlschrank ab und fing an, ruhelos in der Küche auf und ab zu tigern.

"Was ist? Sind die Gäste schon eingetroffen?" Es war eine rauhe Männerstimme, welche sich gerade mit ihm unterhielt, ziemlich heiser und irgendwie gespenstisch. "Nein, aber ich habe ihnen etwas zu berichten...es geht um Roxas."

Kurz war es still.
 

"Und das wäre? Hat er sich noch nicht an der Akademie angemeldet?" Desinteresse. Diese Worte klangen nicht nach einem Vater, sondern nach einer Aufsichtsperson welche sich eigentlich gar nicht mit dem Jungen, über den gesprochen wurde, auseinander setzten wollte.

Tai schüttelte den Kopf und befeuchtete leicht nervös seine Lippen. Kein guter Zeitpunkt für eine Beichte, das sie die Aufsichtspflicht vernachlässigt hatten, aber dem Sicherheitsmann blieb leider keine andere Wahl.

Roxas' Vater schien gerade ziemlich schlechte Laune zu haben - ob es am dem ständigen Streß lag?

"Ihr Junge ist heute Mittag aus unserer Obhut entkommen und ist auf eigene Faust nach "draußen" gegangen. Wir konnten ihn wieder einsammeln, ab-"

"Grund Gütiger! Das darf nicht dein Ernst sein, Tai! Wie ist es dazu gekommen?! Ich verlange eine Erklärung!" Nun war der Ältere am anderen Ende hellhörig wie ein Fuchs auf der Jagd. Man erkannte sofort an seiner Stimme und der Gemütsschwankung, das Tai sich auf etwas gefaßt machen konnte, wenn er keine plausible Erklärung für das Geschehene hatte.
 

"Meine Männer haben gepfuscht. Sie haben sich...von ihrem Sohn an der Nase herumführen lassen", antwortete Tai mit ruhiger Stimme, die Worte mit Bedacht und der Wahrheit entsprechend gewählt; doch dies war wohl nicht im Sinne des Hausherrn. "Unsinn! Das ist doch banal, meine Männer lassen sich nicht von einem Kind austricksen! Solche Sicherheitslücken gibt es in meinem Haus nicht! Und vor allem würde Roxas nie..."

Aus dem Hintergrund hörte der Angestellte eine Frauenstimme, welche nun aufgebracht fragte, was passiert sei. Tai erkannte sie als die Stimme von Roxas' Mutter wieder.

Innerlich seufzte er und zählte von 30 abwärts.

Bald wurde die Stimme lauter und schwupps - hatte der Gute die gnädige Frau am Apparat.
 

"Tai! Stimmt das? Ist Roxas tatsächlich nach "draußen" gegangen ohne Begleitung?", fragte die Mutter des Jungen hektisch und aufgebracht. Ruhiges ausatmen, ein kurzer Blick auf die Uhr.

"Ja, Ma'am. Allerdings. Ab-"

"TAI! Ist ihm etwas passiert? Hat er sich verletzt? Geht es meinem kleinem Roxy gut?!"

Sofort war sie laut geworden. Wenn es um Roxas ging, wurde die Millardärin zu einer Furie. Ihr Sohn war ihr ein und alles. Nun warf sie Tai alles Mögliche an den Kopf, was hätte alles passieren können und wie er Bauerntrampel das nur hatte geschehen lassen können.

Als sie sich schließlich wieder beruhigte - sie hatte nicht einmal Luft geholt und mußte dies nun nachholen -

sprach der junge Mann mit Engelszungen auf die wütende, aufgebrachte Frau am anderen Ende ein.

"Miss...es ist nicht das Geringste geschehen, Roxas ist wieder wohl behalten zu Hause. Wir haben ihn binnen kürzester Zeit aufgelesen und in Sicherheit gebracht." Das dieses "binnen kürzester Zeit" sich über fast zwei Stunden hinweg zog, wurde sorgsam verschwiegen. Schließlich wollte er die nächsten 37 Jahre auch in diesem Haus tätig sein.

"Ich will mit meinem Jungen sprechen, sofort!" brachte Roxas' Mutter noch immer leicht hysterisch hervor.

Tai blieb stehen. "Sofort, Ma'am, es dauert nur einen Augenblick." Langsam entfernte Tai das Telefon von seinem Ohr, es rauschte kurz, dann seufzte er und ignorierte die aufgebrachten Stimmen, welche er selbst durch den Hörer genau verstand. Wieder stritten sie.
 

Roxas fühlte sich irgendwie überhaupt nicht wohl. Die ersten Gäste waren eingetroffen, alle samt hohe Tiere.

Und alle kamen sie zu ihm und unterbreiteten ihm, was für ein fabelhafter, fleißiger junger Mann er doch sei - diesem jungen Mann kam bei jedem dieser vollgeschleimten Worte die Galle hoch.

In Wahrheit interessierten sich die Meisten doch nur für ihn, weil er der Sohn eines reichen Geschäftsmannes war. Da ließ sich doch gut schleimen. Nun gut, da waren einige, die ganz ok waren und die Roxas auch kannte,aber langsam beschlich ihn das Gefühl das diese wenigen Leute auch nur aus dem gleichen Grund nett zu ihm waren.
 

Und dann war da auch noch er.

Er, der ihn mit seinem Blick zu durchbohren schien. Der Junge traute sich gar nicht, einen Blick über die Schulter zu werfen. Könnte ja sein, das dieser Axel einen Basiliskenblick drauf hatte.

"Sir Roxas! Wie geht es ihnen?" Die Nächste. Und mit was für einen Klunker um den Hals! Axel konnte nur unauffällig den Kopf schütteln. Empfand nur er es so, oder ging noch jemandem dieses Geheuchel auf den Senkel?

"Mir geht es blendend, Danke der Nachfrage, Frau Steinfeld..." antwortete Roxas, machte den Diener und lächelte - allerdings gezwungen was die Empfängerin dieses Lächelns aber nicht im geringsten merkte.

Sie erwiderte, wuschelte Roxas durch die eh schon wirren Haare und entfernte sich.
 

Der Blonde stieß einen Seufzer aus, ließ die Schultern hängen und wandte sich ab.

Er konnte froh sein, wenn sie ihn nun in Ruhe ließen...

"Nervig oder?"

Roxas schaute auf; beinahe hätte er seinen Personenschutz vergessen. Dieser schaute ihn nicht an, sondern ließ seinen Blick abermals über die wachsende Menge schweifen. Seine grünen Augen fixierten wirklich alles, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Roxas schaute seinen Bodyguard fragend an. "Na, diese begüterten Leute, die nur zu dir angeschleimt kommen um beiden deinen Eltern zu landen" meinte Axel in einem monotonem Tonfall; auch jetzt schenkte er Roxas nicht einen Blick.

"Ähm...nun ja..." stotterte er leise. Noch nie war Jemand der gleichen Meinung, zumindest hatte Roxas dies nie mit bekommen.
 

"Ist doch so oder nicht, Kleiner?" Jetzt wandte dieser Axel sein Augenmerk auf den jungen Hausherrn.

Der schluckte und nickte kaum merkbar. Noch bevor Roxas richtig antworten, geschweige denn sich in einen leereren Raum verziehen konnte, wurde nach ihm gerufen. Tai drängte sich, unter mehrmaligem "Entschuldigen Sie vielmals" und "Guten Abend" an den Anwesenden vorbei, in den Händen den schneeweißen Telefonhörer.

Roxas schluckte abermals, ließ den Kopf kurz hängen, nur um von Tais dröhnender Stimme nicht erschlagen zu werden.

"Roxas, hier bist du." Der Sicherheitsmann sah sich kurz um. "Deine Mutter will sofort mit dir sprechen." Schnell reichte er den Höhrer weiter, schenkte dem bedrückt schauenden Jungen ihm gegenüber noch einen ernsten Blick. Diesen wandte er dann auf seinen Aufpasser. Leider mußte sich Tai dann abwenden, auch wenn er noch gern ein Wort mit Axel gewechselt hätte. Seine Aufmerksamkeit galt nun der wartenden Menge.

Roxas sah ihm nach, schaute auf den Höhrer, dann tappte er geknickt in Richtung Flur, dort wo es um einiges ruhiger war.

Axel folgte ihm ohne ein Wort.

"Mutter...?" In diesen Sekunden rauschte ein Gedanke durch seinen Kopf - ob Tai ihr schon von seinem Ausflug berichtet hatte? "Roxy? Oh, mein Junge, gut hörst du dich an! Dir ist nichts passiert..."

Stille.
 

"Roxas. Was in Gottes Namen hast du dir dabei gedacht? Dir hätte alles Mögliche passieren können!", äußerte seine Mutter erbost, sie sprach so laut, das es einem Schrei fast gleich kam.

Frage erledigt. Sie wußte Bescheid. Und damit hatte sich Roxas' zweite Frage auch erledigt; aus der Schlinge ziehen war nicht mehr möglich, die Konsequenzen würden morgen auf ihn zukommen und das knüppeldick.

"Junge, was haben wir falsch gemacht, das du einfach so etwas...so etwas machst?!" Seiner Mutter fehlten schon die Worte, so überrumpelt und empört war sie über die Neuigkeit, das ihr Jüngster etwas allein und ohne Aufsicht unternommen hatte.
 

Ironie und Sarkasmus breiteten sich in der Truhe, die Roxas sein Gehirn schimpfte, aus. Neben all dem Zorn und der Wut die er auf seine Eltern hatte, fanden diese noch reichlich Platz.

"Warum wohl? Warum denkst du, bin ich fort gegangen? Weil ihr mir alle Freiheit nehmt! Genau wie ihm!" Das hätte der Blonde ihr jetzt zu gerne an den Kopf geworfen. Doch er machte es nicht.

Erstens würde es die Situation nicht bessern und zweitens war dieser Axel da und Roxas wollte nicht, das er etwas von seinen Problemen mitbekam. Es ging ihm, in ordinärer Sprache gesagt, einen verdammten Scheißdreck an, was sich hier in diesem großem Haus alles abspielte.

Er sagte einfach nichts.

Ebenso ignorierte er den einschneidenden Blick, welcher von Axel kam. Was ging in diesen Momenten in seinem Kopf vor? Obwohl, es könnte Roxas auch egal sein. Genauso wie es egal sein konnte, ob er seiner Mutter etwas an den Kopf warf, was sich Jahre in seiner Truhe versteckt hatte.

Langsam sammelte er sich um das Gezeter, von wegen "Roxy, du hättest überfahren oder gekidnappt werden können" zu unterbrechen.
 

"Mutter. Hör mir bitte zu."

"...es hätte...bitte? Hast du etwas gesagt, Schätzchen?" erklang nun die plötzlich fragende Stimme am anderen Ende.

Roxas biß sich auf die Unterlippe.
 

Axel musterte ihn, oder eher die Situation. Es schien Probleme zu geben und laut der Furie am anderen Ende - er hatte jedes noch so kleine Wort verstanden weil diese Frau so laut gewesen war - hatte Roxas einen Ausflug unternommen. Doch die Problematik die dahinter steckte konnte er nicht verstehen aber es ging ihn ja auch nichts an. Er war nur das Personal. Hier hatte er nichts zu sagen, nur seinen Job zu machen.

Dennoch interessierte es ihn irgendwie. Was war daran schlimm, wenn ein Junge in seinem Alter alleine in die Stadt ging? Und vor allem übertrieb die Alte maßlos. Gekidnappt...

Der Bodyguard schüttelte den Kopf und starrte weiterhin Roxas' Rücken an.
 

"Ich möchte, das du mir zuhörst, Mutter. Bitte..." wiederholte Roxas erneut, stellte sich auf eine Diskussion ein - es war Zeit den goldenen Käfig mit all seiner Schönheit zu zerstören.
 

Wieder war es still, dann hörte er wie seine Mutter Luft holte. "Was hast du auf dem Herzen, Roxas?" erkundigte sie sich mit ruhiger Stimme. Er war sich sicher, das sie bald nicht mehr so ruhig sein würde.

Auch er holte noch einmal tief Luft und begann, nervös von einem Bein auf das andere zu springen.

"Ich habe eine Frage. Was ist so schlimm daran, wenn ich mal alleine raus gehe?"

Sein Blick wanderte zu Axel. Mit diesem wollte Roxas aussagen "vergiss, was du hörst", doch es gelang ihm nicht.

Nun sah der Rothaarige nämlich so aus, als wenn er erst recht dem Gespräch lauschen würde.

Doch dem war nicht so. Axel wußte, das es ihn nichts anging und im Übrigen würde er den Inhalt sowieso wieder vergessen, aber überhören konnte er es nicht; vor allem wenn diese Frau weiterhin so laut war.
 

"Roxas...es ist einfach gefährlich und ich will nicht, das dir etwas passiert! Reicht dir das?" war die leise Antwort.

Nein, tut es nicht. Das war ihre Standard-Ausrede. Aber Roxas hatte diese Frage auch erst zweimal gestellt. Wenn es um dieses Thema ging, wurde seine Mutter immer leise. Wie ein Mäuschen.

"Mutter - andere Jungen in meinem Alter gehen doch auch nach Lust und Lau..."

"ROXAS! Ich habe keine Lust auf Diskussionen! Du bist nicht wie andere, du bist mein Sohn! Dir darf nichts zustoßen, dir....er..."

Nun stammelte sie, kam von ihrer anfänglichen lauten Stimme wieder auf das leise Mäuschen zurück.

Erinnerungen kamen in ihr hoch, das wußte er auch so ohne ihren geschockten Gesichtsausdruck zu sehen, welchen sie nun an den Tag legte.

Denn es war wie bei Roxas. Auch in ihm wallte nun eine Welle an Erinnerungen auf. Er...

Der Junge zitterte, begann erneut zu begreifen, warum er leiden mußte.
 

Die wachsamen Augen kehrten sich von den Kameras in den Ecken des Flurs ab und musterten Roxas' bebenden Körper.

Langsam aber sicher wurde es interessant.

Aus dem anliegenden Zimmer hörte er Tai; er unterhielt sich gerade mit der Menge über irgend etwas ökologisches. Sonst war es still. Das Knarren einer Tür konnte vernommen werden.

"WARUM ICH?! HAST DU DICH SCHON MAL GEFRAGT WARUM ER FORT IST?!" donnerte Roxas urplötzlich los. Tränen flossen, tiefe Röte die mit Zorn zu begründen war, zierte sein Gesicht.
 

Es war egal.

Alles war unwichtig geworden.

Axel zuckte zusammen. Holla. Da war jemanden der Kragen gehörig geplatzt. "Roxas?! Schrei mich nicht an, hörst du! Das..."

"Du verstehst nichts. Ihr versteht nichts. NICHTS!" unterbrach ihr Junge sie nochmals lautstark, beendete das Gespräch jäh und pfefferte den Höhrer fort.

Leider in Axels Richtung.

"Woah!" stieß dieser überrascht aus als der Gegenstand seinem Oberkörper gefährlich nahe kam. Der Bodyguard fing das Telefon noch auf, es wäre ihm aber beinahe aus der Hand gepflutscht. Sichtlich verdattert schaute Axel zu dem Jungen welchen er schützen sollte. Er schaute zu Boden, dunkelrote Flecken auf dem roten Läufer verrieten, das er weinte. Was war da nur los?!
 

"Hmpf..." Kurz blickte er auf das Telefon in seinen Händen, dann auf den leise schlurzenden Jungen. Irgendwie kam er sich gerade vollkommen überflüssig vor. Sprachlos war er auch.

Wer wäre es nicht nach so einem Auftritt? Grummelnd und die Augen verdrehend schritt Axel langsam auf Roxas zu. "Hey, Kurzer. Hör auf zu flennen und benimm dich wie ein Mann!" sagte er in einem Ton, welcher leicht genervt klang. Axel haßte Heulsusen. Besonders heulende Männer; oder in dem Fall Jungen. Erstens, weil sie zu nichts zu gebrauchen waren und zweitens...
 

Roxas schaute mit leicht verzerrtem Gesicht ihn das seines Gegenübers.

Was wußte dieser Straßenschläger schon von seinem Leiden? Nichts. Genau wie seine verlogenen Eltern.

Sein Bodyguard reichte ihm das Telefon. "Pass auf wohin du wirfst, wenn du schon ausrastest." meinte er nur und richtete sich auf, nachdem Roxas es zögerlich entgegen genommen hatte.

Der Typ war mehr als seltsam. Zu diesem Schluß kam der Blonde nach einer Weile; seine Tränen waren versiegt. Noch nie hatte sich ein Bodyguard so verhalten wie dieser hier. Die meisten waren die ganze Zeit stumm und konzentrierten sich nur auf ihn oder verdächtige Personen, oder aber sie guckten nur grimmig drein und wenn man sie ansprach brummten sie wie ein Braunbär, dem man den Honig vor der Nase wegstahl. Ja, das beschrieb es treffend. Solche Leute, die sich eigentlich nicht im geringsten für einen interessierten oder einen beachteten, nannte Roxas laut Volksmund "Arschloch". Weil sie nicht den Menschen, sondern nur den verdammten Job sahen.

Roxas mochte keinen Personenschutz.

Einmal deswegen und weil es sein verhaßtes Gefühl verstärkte: Er war nichts Besseres! Er war ein Junge und nicht Zeus!
 

Axel schielte flüchtig auf seine Schutzperson. Er war froh, das er nicht mehr weinte - wie gesagt mochte er keine Heulsusen. Und das war noch milde ausgedrückt. Nein, es war noch etwas anderes was ihn dazu geleitet hatte, den Jungen wenigstens ein wenig zu beruhigen.

Axel wußte, das Roxas schon zu viele Tränen vergossen haben mußte und total ausgetrocknet war. Was dort bis eben seine Wangen passierte, war Wut. Unbändige Wut auf etwas. Der junge Mann hatte einen sechsten Sinn für Emotionen. Zwar setzte dieser nur selten ein, aber wenn dieser Sinn ihm sagte "Junge, der weint nicht aus Trauer, sondern weil ihn etwas verfolgt und eigentlich will er keine Tränen mehr vergießen" dann war es auch so. Roxas sollte, wollte nicht mehr weinen und er hatte nur nachgeholfen, mit simplen Worten aus seinen eigenen Prinzipien.

Außerdem, wenn jemand sehen würde, das der wehrte Herr weinte, wäre womöglich die Kacke am dampfen gewesen.
 

Roxas starrte Axel noch immer fragend an, so als wenn etwas Unglaubliches geschehen war.

'Drrrt, Drrrt'.

Etwas vibrierte in der Tasche, welche zu Axels langem, schwarzem Mantel gehörte. "Warum hab ich's nicht gleich ausgestellt?" fragte er sich, als der Rotschopf sein Handy hervorholte. Die Nummer. Der Hohlkopf wußte doch, das er bei der Arbeit war! Er nahm genervt ab.

"Man, du weißt doch, das ich bei der Arbeit bin! Ruf morgen oder so an!" zischte Axel knurrend, legte einfach wieder auf, klappte das Handy zu und schon war es wieder in seinem Mantel verschwunden.

"Sorry!" meinte er zu Roxas.

Der starrte ihn nach wie vor an. Super.

Noch etwas, was ihm auf den Senkel ging. Hatte er was im Gesicht oder warum glotzte der wie ein Auto ohne Licht?

'Drrt, Drrt'.
 

Himmel, Ar*** und Zwirn! Das konnte doch nicht wahr sein! Nein, diesmal würde er sicher NICHT abnehmen. 'Drrt, Drrt'.

Sollte der sich doch schwarz klingeln...

Roxas stutzte. Er hatte wieder in die Realität gefunden. "Ehm..." Er schaute sich kurz um. "Sie...können ruhig rann gehen, merkt doch eh keiner..." sagte er leise, wieder leicht zu Boden blickend.

Privatgespräche auf der Arbeit waren in diesem Job verboten - doch wer sollte das schon bemerken? Tai bestimmt nicht.

Axel zog die eine Augenbraue hoch, musterte Roxas kurz - es klingelte immer noch - dann seufzte er schließlich und rang sich zu einem hoffentlich kurzem Gespräch mit seinem Kameraden ab.

"Ja?! Was is' los? Du weißt genau, das ich..."

Er wurde stumm.
 

"Aku? Ehm...ja. Der Spiegel is im Arsch.

Du hattest sie in der Eile doch nur an den Straßenrand gestellt und son' paar Gören sind dann mit ihren Fahrrädern gerade dran vorbei geschrammt. Xemnas hat's gesehen..."

Wie hypnotisiert lauschte Axel den Worten seines Freundes. Nie und nimmer. Und wenn doch kamen die in Teufels Küche, soviel stand fest. "WAS? MEIN BABY?!" platzte es aus ihm heraus -

Roxas erschrak derartig, das er nach hinten taumelte und fast gegen eine teure Vase gefallen wäre. Was war nun kaputt?

Axel fehlten die Worte, so baff oder eher wütend war er.

"Aku? Biste noch dran?" erklang die Stimme am anderen Ende.

"JA verdammt, bin ich! Waren das Gören aus der Nachbarschaft?" entgegnete Axel gereizt, tigerte auf und ab.

Konnten die nicht aufpassen? Das Teil war teuer und vor allem hätte sonstwas zu Bruch gehen können!

So zornig war er seit einer Woche nicht mehr gewesen. Axel hatte Mühe, nicht das gesamte Haus zusammen zu pöbeln. Stattdessen begnügte er sich mit bösen Blicken die teils auf Roxas gerichtet waren, aber nicht gegen ihn. Und mit ständigem "Mistkrabben" Gefluche.
 

Nach dein paar Minuten legte er schließlich gereizt auf, wollte sein Handy schon auf den Boden pfeffern, ließ es aber als er den verwirrten Blick von Roxas auf sich bemerkte.

"Privat, okay?!" antwortete Axel erbost, wandte den Blick ab. Der Junge schaute ihn noch an, seufzte dann leise.
 

Der Rest des Abends verlief ruhig. Axel ließ nicht mehr mit sich reden, schaute nur noch grimmig drein und wenn man mit ihm reden wollte, und das wollte Roxas nun irgendwie gerne da er sich auch ziemlich langweilte, dann brummte Axel wie ein Braunbär dem man den Honig vor der Nase wegschnappte.

So entpuppte sich der vermeintlich besondere Personenschutz als ein genauso großes Arschloch wie alle bisherigen.
 

AN: Das vierte Kapitel. Ich bin wieder mehr auf Roxas Beziehung mit seinen Eltern und ein bißchen auf seine Vergangenheit eingegangen. Ich hoffe, das es euch gefallen hat! Langsam komme ich an eine Stelle, an der es interessant wird, laut Planung^^ Wie gefällt euch "Clouds darken the sky" bis jetzt? Es ist zwar noch nicht viel passiert, aber ich würde es trotzdem gerne wissen! Vielen Dank an alle Kommischreiber und Favo-Nehmer!

Bis zum nächsten Mal. Sinister-Sundown



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ewi
2008-04-30T21:43:27+00:00 30.04.2008 23:43
huhu^^
wahhh, geilo, echt super XDDDD
bin hin und weg *daumen heb*
mach gaaaanz schnell weiter ja

*winke*
Ni-chan
Von:  Superhelden-Brooke
2008-04-30T16:48:33+00:00 30.04.2008 18:48
Das war mal wieder super zum Lesen^^. Ich liebe deine Fanfic. Die Charaktere sind alle super rübergekommen. Mir tut Roxas Leid. Ich würde auch nicht wie etwas Besseres behandelt werden wollen und nicht alleine raus dürfen. Aber jdenfalls freue ich mich wenns weitergeht^_^.
Also hoffe auf baldiges wiederlesen. *flausch*

Von:  AsteriaGaia
2008-04-30T15:34:07+00:00 30.04.2008 17:34
Erste XD

So a~lso...
Ich finde diese FF richtig gut hehe
XD
Ich weis auch nicht, die hat gute Seiten
von Personen und schlechte, zurückgezogene,
und liebevolle, alles ist mit drinn^^

Ich kann nur sagen Respekt^^
Und dann is da auch noch meine Idee mit drin hehe...XD
War sehr spannend^^
Und ich bin wirklich sehr gespannt wie es weiter geht, kann es kaumnoch erwarten^^

*freu*
*mit dem Stuhl kippel*

Mach weiter so^^

LG
Me-chan^^




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