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Clouds darken the sky

Zwischen den Fronten
von

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Tiny little secrets...

Es war mitten in der Nacht, als Roxas sich auf dem Fußboden seines Zimmers niederließ, den Kopf kraftlos gegen sein Bettgestell lehnte und seufzend die Augen schloß. Nun konnte er sich endlich Gedanken über etwas machen, was ihn nicht mehr los ließ:

Warum, warum verdammt noch mal mußte er andauernd an die zwei Tage denken, die er mit Axel verbringen durfte?

Vielleicht, weil es seine ersten Tage in "Freiheit" gewesen waren?

Wohl kaum...

Der Junge blickte trübe an die Decke, welche von fahlem Licht leicht erhellt wurde. Roxas war hin und her gerissen.

Verwirrung herrschte in ihm. Auf der einen Seite war er sich sicher, das seine Gedanken an den Bodyguard von den zwei, für ihn besonderen Tagen herrührten, aber auf der anderen wiederum hatte er das Gefühl das Axel selbst der Grund war.

Der junge Hausherr mochte gar nicht darüber nachdenken...

Aber er mußte, denn sonst würde er wohl noch verrückt werden.

Roxas hatte immer Zeit zum Nachdenken gehabt, hatte immer gehofft eine Lösung für seine Situation hier im Anwesen zu finden; bis er es schließlich Leid geworden war. Es änderte einfach nichts. Aber vielleicht, vielleicht war er heute einen Schritt weiter gekommen... was er leider bezweifelte.
 

"Axel..." nuschelte der Junge, legte seinen Kopf auf die Knie und schlang die Arme um diese.

Es mußte doch einen Grund geben! Immer, wenn er auch nur kurz die Augen schloß, tauchte Axel vor seinem geistigen Auge auf. Es verwirrte und beunruhigte Roxas so sehr, das bis jetzt nicht geschlafen hatte. Und es war zwanzig vor eins.

Seufzend versuchte er nun, seine Gedanken und die Ereignisse noch einmal zu ordnen; denn es gab wieder etwas, was ihn selbst recht wunderte:

Roxas war sich bewußt, das er sehr schüchtern in Gesellschaft war. Selbst bei Leuten die er kannte und von Fremden wollte er gar nicht erst reden...! Aber dem Jungen war etwas ziemlich seltsames aufgefallen.

Bei Frauen die ihm fremd waren, fühlte er sich zwar unwohl, aber es ging und er war auch nicht zu schüchtern - fand er jedenfalls. Und bei Männern war es anders.

Das, was in ihm vor ging war undefinierbar! Er scheute sich meist richtig vor der Nähe, es war ihm unangenehm und er wurde sehr, sehr nervös - das hatte er selbst erst richtig wahrgenommen, als er zwischen Demyx und diesem Xaldin saß.

Ständig versuchte er, die Berührungen zu unterbinden, weil sie ein so seltsames Kribbeln bei ihm auslösten, weil ihm heiß wurde. Und dann hatte er Demyx auch noch heimlich beobachtet als er bei ihm war und dieser oben ohne durch die Wohnung lief...
 

Was war mit ihm los...?
 


 


 

Axel wurde am nächsten Morgen von einem seltsamen Geräusch geweckt.

Verschlafen brummelnd drehte er sich auf den Bauch und tastete nach dem Wecker, der neben seinem Bett stehen sollte.

Tat er aber nicht. Leicht knurrend hob Axel schließlich den Kopf aus dem Kissen um zu sehen, wo der bekloppte Wecker denn nun stand. Letztendlich fand er ihn auf dem Boden.

Er hob ihn auf und schaute auf das Ziffernblatt; es war halb neun.

Ein Schlüssel klimperte. Axel horchte auf und zwang sich schließlich dazu, die Beine aus dem Bett zu schwingen und nach zu schauen, was den Krach verursachte.

Als er die Tür öffnete und sich dabei durch die Haare fuhr, erblickte er Saix und seinen Vater im Flur.

Saix schaute auf und richtete seine Augen auf Axel. "Moin..." grummelte er.

Axel nickte schlicht und sah nun seinen Ziehvater an, welcher in Lederhose und Motorradjacke vor ihm stand.

"Wo... wollt ihr denn jetzt hin..." fragte er, gähnte noch einmal herzhaft. Einmal lang schlafen können und dann doch aufstehen müssen. Super.

"Lagebesprechung. Aber da du heute ja noch was vor hast wollte ich dich nicht wecken.

Wann solltest du nochmal bei dem Jungen sein?" fragte Xemnas, während er sein Handy in die Brusttasche seiner Jacke gleiten ließ und noch einmal überprüfte, ob er auch nichts vergessen hatte.
 

"Am Nachmittag...", meinte Axel schlicht, "...aber mußt du heute nicht noch arbeiten...?" setzte er hinterher.

Xemnas war Mechaniker. Von ihm hatte Axel sein Händchen für Kleinteile und das Verständnis für die Funktionsweise von Maschinen. Zusammen bastelten sie auch gerne an Motorrädern; was oft für ein besseres "Vater-Sohn Verhältnis" sorgte, auch wenn Axel nicht Xemnas' richtiger Sohn war.
 

Xemnas lächelte leicht, schnappte sich seinen Helm von dem Regal neben der Gadrobe.

"Was meinst du, warum ich so früh hoch bin? Ich hoffe nur, das ich zu der kleinen "Verabredung" auch rechtzeitig kommen kann..." antwortete der Superior zum Schluß leicht gereizt. Er mochte sich gar nicht ausmalen, was passieren würde wenn er nicht um acht Uhr Abends da sein konnte...

Nun meldete sich auch Saix zu Wort.
 

"Versuch' du mal auch da zu sein, klar? So wichtig wird die Mistgöre ja nicht sein!"

Es war mehr als offensichtlich, wen Saix meinte. Er konnte den Jungen schon vom ersten Augenblick nicht leiden.

Erstens, weil er rein gar nichts mit den Sensing Nobodies zu schaffen hatte und zweitens weil er so ein, wie Saix es ausdrücken würde, Schlappschwanz war, der sich nicht zur Wehr setzte. In dem Punkt war Axel mit ihm einer Meinung.

Roxas war leider Gottes ein Mensch, der sich nichts zutraute und ohne jegliches Selbstvertrauen ausgestattet war.

Und das konnte Axel nicht wirklich leiden, genauso wenig wie heulende Männer und das wußte Roxas bereits.
 

Aber das lag vielleicht auch daran, das Xemnas ihm von klein auf eingebleut hatte, zu fragen wenn er etwas nicht verstand oder wenn er etwas wollte und das man einen nicht gleich den Kopf abriss.

Sie waren doch alle Menschen, oder?

Vielleicht sollte er versuchen, es Roxas einzubleuen...? Wenn er schon da war, konnte er es versuchen - im Übrigen hatte er sowieso vor, sich mal richtig mit ihm zu unterhalten... vielleicht auch über die hübsche Blonde...?

Axel seufzte resigniert.
 

"Versprechen kann ich eh nix. Und hör mal auf, den Kleinen so nieder zu machen. Der hat dir schließlich nichts getan, Saix."

Mit diesen Worten schlich sich Axel an den beiden Fahrern vorbei und schloß die Tür des Badezimmers hinter sich.

Xemnas schüttelte den Kopf.

"Und das am frühen Morgen..." meinte er, sah nun zu seinem Begleiter.

Dieser schnaubte nur.

Er hatte doch Recht und das wußte selbst Xemnas!

Saix wandte sich um, ein eindeutiges Zeichen dafür, das er keine Lust mehr hatte länger hier im Flur herumzustehen. Die anderen warteten schließlich schon - jedenfalls die, die Xemnas heute Morgen oder gestern am späten Abend noch erreicht hatte. So machte er die Tür auf und die beiden stahlen sich aus dieser, wobei Xemnas Axel noch ein "wir sind dann weg" zu rief. Schließlich fiel die Wohnungstür ins Schloß und Axel war alleine.
 

Unten angekommen trat Xemnas auf den Parkplatz und zu den Garagen, um sein Motorrad aus dem Trockenen zu holen.

An diesem Tag hatten sie ausnahmsweise Glück mit dem Wetter; es war zwar bewölkt, aber die Sonne schien. Also akzeptables Wetter, um mit dem Motorrad zu fahren.

Das Tor gab ein scheußlich quietschendes Geräusch von sich als er es aufschob.

Ein wenig Licht viel auf sein Goldstück - und das war seine Honda VTX-1800 wortwörtlich.

Sie war ein wirklich teures Gestell gewesen, aber sein Traum, den er sich vor ein paar Jahren schließlich erfüllen konnte.

Die Maschine war sehr kraftvoll, gab beim Starten ein sonores Rattern von sich; was bei dem gewaltigem Motor nicht verwunderlich war. Xemnas ging in die Garage und nahm als erstes die Satteltaschen, die er sich für sein Motorrad hatte anfertigen lassen, ab.

Vorsichtig stieg der Superior auf um sie heraus zu schieben, während Saix sich wartend eine Zigarette angesteckt hatte und neben seiner eigenen Maschine stand.

Xemnas sah kurz über seine Schulter, als er mit einem kräftigen Ruck die Maschine versuchte ins Rollen zu bringen; es war einer der Nachteile, da diese Honda mit einem Leergewicht von 340 kg nicht gerade leicht war!

Aber wenn er sie erst einmal in Bewegung gebracht hatte, ging es...
 

"...die hat aber mal ne' Dusche verdient oder?" meinte Saix, als er den Rauch ausstieß und auf den leicht staubigen, rabenschwarzen Lack sah. Auch die verchromten Teile glänzten nicht mehr so wie beim letzten Mal.

"Hatte bis jetzt leider keine Zeit!" war die Antwort.

Der Biker stellte seine Maschine kurz auf den Ständer, um sich den Helm und die Handschuhe über zu streifen.

Saix machte sich unterdessen auch breit, startete den Motor.

Bald darauf fuhren beide die Straßen entlang um zum Thristy Devil zu gelangen, wo sich sich mit dem Rest treffen sollten.
 


 


 

"Sag mal, Alter...meinst du, das die wirklich Streit suchen? Ich mein, über n' Jahr hatten wir doch Ruhe!"

Xigbar schielte fragend zu seinem Sitznachbarn, welcher nur mit den Augen rollte und das Heft in seiner Hand, es handelte sich natürlich um eine Motorradzeitschrift, bei Seite legte. Er hatte mittellanges, grau-blaues Haar, von dem ihm die meisten Strähnen im Gesicht hingen und sein rechtes Auge verdeckten. Meistens hatte er nicht gerade die beste Laune und war auch sonst nicht wirklich gesprächig - was er aber immer wieder ablegen mußte, wenn die anderen da waren. Bei ihnen wurden keine Drückeberger oder lange Gesichter geduldet.
 

"Das werden wir heute sehen! Klar ist, das wir keinen Radau machen dürfen, aber das solltest selbst du wissen!"

Seufzend stützte Xigbar seinen Kopf auf seine rechte Hand auf und sah der Kellnerin beim servieren zu.

Das Zexion auch immer so schroff sein mußte! Er hatte doch nur eine, für ihn wichtige, Frage gestellt.

Da unterhielt er sich bald doch lieber mit den Leichen auf dem Friedhof, an dem er als Friedhofsgärtner arbeite...

"Ich weiß, Zexy... ich hoffe ja mal, das die sich auch mit Worten zufrieden geben werden!"
 

"Diese Idioten wissen genauso gut wie wir, das sie die Klappe nicht zu weit aufreißen dürfen!"

Zexion schaute auf, brummte leicht und ging samt seinem Hocker zurück.

"Dich habe ich auch lange nicht mehr gesehen, Marluxia... " stellte er fest, als Angesprochener an die Bar trat und die beiden Sensing Nobodies musterte. Ein fast schon fieses Lächeln zauberte sich auf Marluxias Lippen.

"Wenn man keine Lust auf ein paar Deppen hat, bleibt man besser weg."

Mit diesen Worten zog der Fahrer seine Motorradjacke aus und warf sie auf den Tresen; den fragenden Blick einer Kellnerin ignorierte er weites gehend. Anscheinend war sie neu und wußte nicht, das es vom Barbesitzer aus in Ordnung war.
 

"Das nehm' ich jetzt aber persönlich!" brummte Xigbar, Zexion konnte sich ein ironisches Grinsen nicht verkneifen.

"Solltest du auch. Wo bleibt der Chief?" fragte Marluxia und ging gar nicht erst auf Xigbars Bemerkung ein.

Mit einer Handbewegung holte er den Barkeeper zu sich, welcher ihm ein stilles Wasser aufmachen durfte.
 

"Der muss noch unterwegs sein. Saix wollte ihn abholen." antwortete Zexion und widmete sich schließlich wieder seiner Zeitschrift. Marluxia brummte, ehe er einen Schluck von seinem Wasser nahm. Alkohol wollte er nicht, schließlich musste er noch fahren und um diese Zeit trank er so oder so nicht.

Welcher intelligente Mensch trank sich schon um kurz nach neun die Birne zu? Keiner.

Es sei denn, man war abhängig...

Der Mann mit der Augenklappe sah ihn noch leicht verärgert an, seufzte dann jedoch.
 

"Lass mal sehn'... Marluxia ist schon da, Xemnas und Saix kommen auch noch...du bist da...", dabei klopfte er Zexion auf den Rücken, "...dann fehlt ja eigentlich nur noch Axel, unser Kücken und der Rest, oder?" fragte er.

Zuerst schenkte nur Marluxia Xigbar Aufmerksamkeit. Als Zexion genervt aufschaute, wußte er das er endlich eine Antwort bekommen würde. "Ich weiß auch nicht, wer alles kommt. Kann sein, das Xemnas nicht alle erreicht hat oder sie keine Zeit haben, verdammt nochmal! Heute ist Montag!" meinte Zexion bereits ziemlich gereizt.

Wenn er eins hasste, dann waren es sinnlose Fragen und Leute die nicht merkten, wann sie die Klappe zu halten haben.

Xigbar hob abwehrend die Hände.
 

"Hey, hey...bleib mal ruhig! Ich hab nur gefragt" beschwichtigte er -

und als er aus dem Augenwinkel zwei Gestalten auftauchen sah, seufzte er tief und erhob sich direkt.
 

"Wir...also...shit, ihr habt lange gebraucht!" meinte der grinsend, als sich Saix und Xemnas auf die kleine Gruppe zu bewegten. Mit der üblichen, freundschaftlichen Umarmung wurden die beiden Nachzügler begrüßt.

Sie hatten nicht gerade viel Zeit, aber das Nötigste sollte besprochen werden.

Heute war wie gesagt Montag, und daher hatten die Meisten keine bis nur wenig Zeit.
 

"Sorry Jungs. Stau auf der Hauptstraße" entschuldigte sich der Superior, als er gerade Zexion begrüßte.

Saix nickte nur stumm und zog sich die Jacke aus, nachdem Xigbar endlich von ihm abgelassen hatte.

Nachdem schließlich jeder etwas zu trinken hatte, saß die Gruppe in ihrer üblichen Sitzecke.

Xemnas war einige Momente lang ruhig, setzte dann sein Glas ab.
 

"Ich will ehrlich sein. Eigentlich habt ihr bei dieser Angelegenheit nicht viel verloren, Leute. Es ist meine Sache und ich will nicht, das ihr in irgendeiner Weise da mit rein gezogen werdet. Das letzte Mal hat mir schon gereicht."

Der Superior dachte nur ungern an die letzte Auseinandersetzung zurück. Sie rüttelte viel in ihm wach, nicht zuletzt sein kleines Geheimnis, welches er wohl oder übel bald lüften müsste, damit alles ein Ende haben konnte. Er betete zu Gott, das es nicht dieser Abend sein würde!
 

Marluxia verdrehte die Augen.

Sie erst alle herbestellen und dann doch wieder Glucke spielen!
 

"Xemnas. Ich hab meinen Arsch ganz sicher nicht umsonst hierher bewegt, klar?

Wir steckten vor einem Jahr auch in der Sache mit drin, also ziehen wir es diesmal ebenfalls mit durch, wenn's sein muss!

Kann ja sein, das es uns nix angeht, aber mir geht der ganze Scheiß langsam auch auf den Sack!" zischte er leise, damit niemand lauschen konnte und verschränkte die Arme vor der Brust.

Und es stimmte ja auch, was er sagte.

Ihm, und Marluxia war sich sicher das es den anderen auch so erging, ging es langsam wirklich auf die Nerven, das diese Kerle nicht wußten, wo ihre Grenzen lagen.

Sie hatten sich an Regeln und Gesetzte zu halten, wie jeder normale Bürger auch.

Xigbar seufzte und sah zu ihrem Superior, welcher sich gerade mit einer Hand über das Gesicht fuhr.

Er war anscheinend jetzt schon mit den Nerven am Ende.

Dabei war Xemnas jemand, der nicht so schnell die Fassung verlor und immer einen kühlen Kopf behalten konnte.

Es war eine der Eigenschaften, die er sofort zu schätzen gelernt hatte, als er Xemnas kennen lernte.
 

Fünf Jahre lag dieser Tag nun schon zurück.

Damals existierten die Sensing Nobodies gerade zwei Jahre und es hatte sich längst in der Umgebung herumgesprochen, das ein neuer MFG in der Stadt ansässig geworden war. Von überall kamen Motorradliebhaber, die einfach Spaß am Fahren und an dem "Gemeinsamen" hatten. Manche kannte Xemnas schon vorher aus seinem Bekanntenkreis, wie zum Beispiel Saix und Marluxia; andere kamen wiederum von weiter weg hinzu oder wurden von Mitgliedern vorgestellt.

So auch Xigbar.

Er wollte sein Glück versuchen und wurde auch eingeladen, mal vorbei zu schauen, nachdem Xaldin ihm von den Sensing Nobodies erzählt hatte.

Gesagt, getan. Als der Fahrer jedoch an dem vereinbarten Treffpunkt ankam, drehte sich ihm der Magen um; dort stand ein alter Bekannter, auf den er wirklich nicht gut zu sprechen war.

Ständig hatten sich die beiden in den Haaren gehabt und er war froh gewesen, ihn los zu sein.
 

Sofort hatte er mit dem Gedanken gespielt, wieder umzudrehen. Und auch dieser alte Bekannte, nämlich Vexen, war überhaupt nicht begeistert ihn zu sehen. Xemnas und die anderen spürten diese Anspannung zwischen den Beiden, als sich Xigbar schließlich doch einmal vorstellte, der Höflichkeit wegen.

Sie schienen sich bereits anzugiften, wenn sie dem anderen nur in die Augen sahen.

Und schließlich fragte der Superior, was denn los sei und ob Vexen ihn kannte -

er hätte vielleicht nicht gefragt, wenn er gewußt hätte, das es in einer lauten Diskussion enden würde.

Während sich die anderen Mitglieder über dieses Verhalten aufregten und versuchten, die beiden zum Schweigen zu bringen, blieb Xemnas ruhig und hörte sich diese Diskussion zwischen Xigbar und Vexen genau an.

Als es dann in einen handfesten Streit übergriff, schritt er erst ein und sprach ein gehöriges Machtwort.

Da Vexen bereits zu den Sensing Nobodies gehörte, legte er ausdrücklich Wert darauf, das sich die beiden vertrugen.

Besonders, wenn Xigbar beitreten sollte.
 

"Man kann mit jedem auskommen, man muss nur wissen wie und bereit zur Kooperation sein."

Das waren damals die Worte Xemnas' gewesen. Widerwillig hörten sich die Beiden die Argumente und die kleine Standpauke des Superiors an, warfen sich zwischen durch immer wieder giftige Blicke zu. Das die Anderen von diesem Kleinkrieg mehr als genervt waren, interessierte sie nicht. Als es schließlich ruhig wurde, verlangte Xemnas einfach von ihnen, das sie zumindest versuchen sollten, miteinander klar zukommen und sich nicht an die Kehle zu springen.
 

Wieder war es kurz still; und schließlich war es Xigbar, der Vexen als Erster die Hand reichte und ihm somit ein Friedensangebot unterbreitete.

Unter dem forderndem Blick aller, ließ sich auch Vexen darauf ein. Ob es auch gut gehen würde war eine ganz andere Frage.
 

Schließlich wurde aus den anfänglichen Versuchen eine kleine, einfache Regelung:

"Ich bin nett zu dir, also sei auch nett zu mir".

Das Vexen sich nun richtig gut mit Xigbar verstand oder gar umgekehrt, war zwar nicht der Fall, aber beide Fahrer hatten gelernt den anderen zu akzeptieren wie er war und das reichte schon.
 

Alles in allem war es eine mehr als schräge Fahrgemeinschaft.

Jeder von ihnen hatte seine Macken und seine Begabungen, aber eins hatten sie alle gemeinsam: Ihre Liebe zum fahren, welche sie auch zusammen hielt. Sie, die zwölf Mitglieder der Sensing Nobodies.
 

"Ey... hörst du zu, Xigbar?"

Saix wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des Angesprochenen - anscheinend war er zu tief in diese Erinnerungen eingetaucht. Ein wenig verwirrt schaute er auf und fuhr sich kurz durch das lange Haar.
 

"Eh...ne, sorry. War in Gedanken..." nuschelte Xigbar und kassierte von Xemnas einen genervten Blick.
 

"Also noch mal von vorne... es wurde vereinbart das sich beide Gruppierungen, also wir und diese Idioten, voneinander fern halten und sich aus den Angelegenheiten des jeweils Anderen raushalten. Aber da sie anscheinend keine Lust mehr auf diesen... wie nenne ich es...", Xemnas überlegte kurz und entschied sich, es Waffenstillstand zu nennen, auch wenn es nicht der Fall war, "...Waffenstillstand haben, müssen wir sie wohl noch einmal an eben jenes Abkommen erinnern. Zumal ich mir gut denken kann, das er nur etwas von mir will und mich deshalb noch einmal anschrieb."
 

"Meine Rede! Und wer nicht hören will, muss eben fühlen, so sieht's aus!" bestätigte Marluxia die zusätzliche Erklärung und gab damit auch kund, das er weniger Lust hatte diese Angelegenheit mit Worten zu regeln, da ihre "Gegner" den friedlichen Weg wohl nicht akzeptierten. Und was ebenfalls seltsam war; sie meldeten sich nach einem Jahr wieder!

Normal hätten sie sdoch gleich ihre Meinung geäußert, wäre etwas nicht in Ordnung.

Was steckte also noch hinter dem Handeln...?
 

"Dann ist es also beschlossen? Heute um 20:00 Uhr am altem Fabrikgelände."

Xemnas wußte genau, wo er hingehen mußte.

Wenn diese Gruppe etwas von ihm wollte, dann war immer das alte Fabrikgelände ihr Treffpunkt gewesen.

Und so sollte es wohl auch diesmal sein.

Einstimmiges Nicken, mit einem tiefen Seufzer seitens von Zexion, bestätigte dem Superior, das sie da sein würden um ihn zu unterstützen.
 

Wer weiß, was auf sie zu kam...
 


 

Sie war noch immer durch den Wind.

Ja, das war sie wirklich. Marianne merkte, das ihr die tägliche Arbeit nicht so leicht von der Hand ging, wie sonst auch.

Vielleicht lag es daran, das Axel heute kommen sollte.

Sie hatte Tai darüber reden gehört...
 

Seufzend trocknete sie sich die Hände ab, nachdem sie eine der Vasen, die im Flur des ersten Stocks standen, gründlich gesäubert hatte. Auch die restlichen Hausmädchen merkten, das etwas mit ihr nicht stimmte, und so wurde sie von ihrer Vorgesetzten nach oben zu Roxas geschickt um nach ihm zu sehen und etwas Abstand zu gewinnen.

Mit einem trüben Blick schlenderte sie die Treppen hinauf, strich sich kurz durch das weißblonde Haar.

Wenn der Kerl wüßte, was er bereits nach einem so kurzem Treffen mit ihr anstellte...!
 

"...was soll ich nur tun...? Ich wüßte zu gerne was mit mir los ist..." murmelte sie.

Die letzte Nacht hatte sie kaum geschlafen. Ihr spukte so viel durch den Kopf, nicht zuletzt Axel.

Marianne wußte wirklich nicht, was sie von den Reaktionen und Signalen ihres Körpers halten sollte und ob es wirklich "Liebe" war. Das konnte nicht sein und das durfte es auch nicht - nicht jetzt!

Bei dem Gedanken daran, sie bog gerade nach rechts in den großen Flur, umklammerte sie fest etwas unter dem leichten Stoff ihrer Bluse. Es war eine Kette mit dem Foto ihrer Mutter.

Sie war der Grund für ihre Arbeit im Ausland.

Marianne seufzte leise. Wieder fragte sie sich, wie es ihr wohl erging, dort in England.
 

Ihre Mutter war krank. Sehr sogar.

Und sie hatten nicht das Geld für richtige Medizin oder die Operation, die ihre Mutter benötigte.

Darum war sie hierhergekommen, in der Hoffnung eine gute Arbeit zu finden.

Denn ihr Vater konnte auf Grund einer Behinderung seiner rechten Hand keine richtige Arbeit tätigen. Er war froh, seine Frau wenigstens unterstützen und pflegen zu können.

Das sparte das Geld für einen Pflegedienst.

Monatlich überwies Marianne mehr als die Hälfte ihres Gehalts auf ein Konto, das sie ausschließlich für ihre Mutter angelegt hatte. Irgendwann hatte sie sicherlich genug Geld für die Operation... das war ihre Hoffnung!
 

Ein letztes Mal den Anhänger umklammernd, atmete sie tief durch, drückte die Türklinke langsam herunter und trat in Roxas' Zimmer. Leise schloß die ehemalige Aupair die Tür, sah sich um.

Seltsam. Roxas war nirgends zu sehen... ob er irgendwo im Haus umher geisterte...? Marianne trat ein paar Schritte in das Zimmer, sah nach oben in die linke Ecke zu der Kamera.

Privatsphäre hatte Roxas nicht.

Sie schüttelte leicht den Kopf, sah sich dennoch weiter um.

Als sie zu der Balkontür kam, hatte sich ihre Frage beantwortet.

Dort saß ihr Schützling, lustlos an das Geländer gelehnt und schaute durch die dünnen Säulen hinaus zum Haupttor.

Ohne seinen Blick genau zu sehen, wußte Marianne, das er Sehnsucht beinhaltete. Leicht grummelnd lehnte sie ihre Stirn gegen das kalte Glas und beobachtete Roxas.
 

"So kann es nicht weitergehen...." murmelte sie, und als wenn Roxas es durch die Scheibe hindurch gehört hatte, sah er sich zu dieser um und erblickte sein Kindermädchen. Kurz ruhte sein Blick auf ihr, ehe er sich wieder abwandte und abermals über den Hof sah. Marianne nahm den Kopf zurück, seufzte und stieß die angelehnte Tür leicht auf.
 

"Hallo Roxas..." begrüßte sie ihn, lehnte die Tür wieder an und ging zum Geländer.

Der Junge mochte nicht darauf reagieren.

Lieber sah er weiterhin zur Straße, versunken in seiner Gedankenwelt die zur Zeit nur aus einem Namen bestand.

Reichte es nicht, das er kaum geschlafen hatte?

Mußte er sich auch noch am Tage den Kopf darüber zerbrechen...? Darüber, was mit ihm los war?

Warum er sich so komisch in männlicher Gesellschaft verhielt?

Selbst für seine Maßstäbe?

Warum er immer und immer wieder an Axel dachte, sich jeden Moment mit dem Bodyguard zurück ins Gedächtnis rief?

Womöglich wurde Roxas schon verrückt... was wohl sein würde, wenn Axel käme?

Schon wieder. Schon wieder dieser Name!
 

Roxas brummte und nuschelte etwas unverständliches. Sein Gesichtsausdruck war wieder genervt und so mochte Marianne ihn gar nicht ansprechen.

Mehr als eine pampige Antwort, oder gar keine, würde sie wohl nicht bekommen.

Also sah sie weiter über den Hof, den Vorgarten bis zur gegenüberliegenden Straßenseite.

So hielten sich die beiden schweigend dort auf, bis ein entferntes, aber immer lauter werdendes Geräusch beide aufhorchen ließ. Es waren eindeutig Laute eines Motors.

Eines lautem, kräftigem Motors.

Roxas rappelte sich unbeholfen auf, lehnte sich nun über das Geländer und horchte angestrengt.
 

"...meinst du, das...?" fing Marianne an, wurde jedoch von Roxas unterbrochen.

"Wie spät ist es?" fragte er.

Das Kindermädchen sah ihn kurz an, krämpelte dann den Ärmel ihrer Bluse hoch und schaute auf ihre Armbanduhr.

Nun gab sie Auskunft, das es kurz vor drei war.

Der Blonde sah sie noch einmal an, blickte dann wieder zu der Straße; das Geräusch wurde immer lauter und nun war sich Roxas sicher, das es Axel war. Anders ging es nicht!

Er bemerkte wie sein Herz schneller zu schlagen begann, als er sah, wie ein ihm noch gut in Erinnerung gebliebenes Motorrad an dem Tor vorbei fuhr, um auf dem angrenzendem Parkplatz zu parken.

Kurz darauf verstummte der Motor und Stille breitete sich wieder aus.

Eine Stille, die nach Meinung von Marianne nicht hätte sein müssen und die ganze Situation noch unangenehmer machte.

Beide standen sie nun da und starrten auf das Tor.
 

Dann kam er schließlich um die Ecke, der Grund aller Verwirrungen.

Axel blieb kurz an dem Tor, besser gesagt an der Sprechanlage stehen, bis ihm schließlich auf gemacht wurde.

Mit seinem Helm in der Hand schlenderte er nichts ahnend über den großen Hof -

bis plötzlich zwei Hunde um die Ecke geschossen kamen.

Mit lautem Gebell stürzten sie sich auf den Eindringling, welcher mehr als erschrocken auf die Vierbeiner starrte.
 

"Heey...bleibt weg von mir! Aus, verdammt nochmal!" zischte Axel, als Doge und Cooper nicht daran dachten ihr Tempo zu verringern oder abzudrehen. Er hatte keine Angst vor Hunden, aber was, wenn die beiden ihn nun anfielen?

Aus Erfahrung wußte er, wie unberechenbar solche Tiere sein konnten.
 

Roxas sog erschrocken die Luft ein und lehnte sich noch mehr über das Geländer, als er sah wie sich seine Hunde im Eiltempo auf den vollkommen überraschten Axel zu bewegten.
 

"DOGE! COOPER!" Er rief die beiden Huskyrüden bei deren Namen, pfiff sogar laut in der Hoffnung, das sie sich nicht auf Axel stürzten. Und wirklich: Cooper spitzte die Ohren und wandte sich um. Als er Roxas auf dem Balkon sah, wedelte er freudig mit dem Schweif und fing wie wild zu bellen an, sprang von einer zur nächsten Stelle.

Auch Doge, welcher fast bei Axel war, drehte sich nun um und tat es seinem Bruder gleich - sofort war der Fremde vergessen.
 

Noch ein wenig baff atmete Axel aus und sah nach oben.

Er seufzte und hob die Hand zum Gruß, als er Roxas und zu seiner Freude auch Marianne auf dem Balkon erblickte.

Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er ging schließlich weiter über den Hof, als er sich sicher war das Doge und Cooper, so hatte Roxas sie doch genannt, ihn in Ruhe ließen.
 

Roxas atmete tief aus, hing nun schlaff über dem Geländer ehe er sich wieder aufrichtete, abwandte und nach unten lief.

Das er aus irgendeinem Grund wahnsinnig aufgeregt war, versuchte er so gut es ging zu verstecken.

Marianne stand noch etwas unschlüssig da, sah auf Axel und dann Roxas hinterher.

Schließlich entschied sie sich, dem Blondem zu folgen - sie wollte sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn sie und Roxas' Bodyguard sich gegenüberstanden...

Unterdessen war Roxas die Treppen bereits herunter gestolpert um die Haustür auf zu machen, ehe Tai merkte, das Axel da war.

Unter Bemühungen, nicht auf den frisch geputzten Fließen auszurutschen, kam er bei der Tür an und schloß sie auf.

Langsam zog er die Tür zurück und erblickte Axel, welcher noch ein paar Meter von ihm entfernt war und recht mürrisch aussah, nach der Aktion von eben.

Er bleib kurz stehen, ging dann aber weiter.

Axel wollte Roxas gerade begrüßen, als seine Stimme von erneutem Gebell übertönt wurde.
 

Die beiden Hunde hatten Roxas erblickt und Doge stürzte sich nun auf ihn.

Es war pure Freude.

Der Husky raste an Axel vorbei, kläffte und hörte diesmal nicht auf Roxas' Worte, er solle stoppen.
 

"Doge!? Halt, stooop!" rief der Junge schon, aber zu spät:

Doge hatte zum Sprung angesetzt, riß sein junges Herrchen damit von den Beinen. Beide fielen sie nun zu Boden, wobei Roxas der Leidtragende war. Es gab einen dumpfen Knall, als Roxas' Kopf auf die Fließen schlug.

Der Rüde merkte es gar nicht, sondern schleckte einfach das Gesicht von Roxas mit dem Schweif wedelnd ab.
 

"Ahh, man...!"

Grummelnd war Axel in das Haus getreten, schob Doge bei Seite worauf dieser leicht zu knurren begann, aber das störte ihn im Moment nicht. Diese Töle hatte wirklich keine Manieren!
 

"Hey...alles okay bei dir, Rox?" fragte er und reichte dem Jungen die Hand.

Das Marianne gerade die Treppen herunter gerannt kam, sah er nicht.

Seine Aufmerksamkeit galt nun Roxas.

Dieser faßte sich benebelt an den schmerzenden Kopf und bemerkte die helfende Hand erst beim zweitem Hinsehen.

Roxas starrte Axel an, und schon beunruhigte ihn die Anwesenheit des Motorradfahreres.

Denn sein Blick haftete auf Axels Augen, welche ihn ein wenig verwirrt und wartend ansahen.

Roxas schluckte merklich.

Herrgott, was war nur in ihn gefahren?!
 

"...mh...da...danke..." nuschelte er, nahm Axels Hilfe schließlich an und ließ sich wieder auf die Beine stellen.

Als der Junge wieder festen Boden unter den Füßen hatte, schielte er kurz zu Axel, wandte den Blick aber wieder ab.

Aus einem ihm nicht verständlichen Grund fühlte er sich beschämt und mochte Axel im Moment gar nicht richtig ansehen. Um sich eben dieses nicht anmerken zu lassen, wandte er sich an den Rüden, welcher neben Axel saß, den Kopf schief gelegt hatte und leise winselte.
 

"...Doge...los, ab nach draußen! Du weißt genau,das du hier nichts verloren hast!" meinte er und deutete dem Hund an, sich zur Tür zu bewegen, an welcher Cooper saß und wartete.

Roxas schluckte erneut. Der Husky sah ihn mit seinen blauen Augen an, winselte kurz und stand dann schließlich auf.

Sein Herrchen deutete weiterhin Richtung Ausgang, bis das leise Klickern der Pfoten verstummt war und sich nun beide Rüden vor der Tür befanden, welche Marianne dann auch schloß.

Erst jetzt bemerkte Axel sie.
 

Ein wenig zögernd, fast schon mechanisch drehte er den Kopf zu dem Kindermädchen, das ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Ihre Blicke trafen sich, Marianne zuckte kurz zusammen.

Unsicher sah sie ihn an und anstatt etwas zu sagen, ihn anzusprechen oder gar erst einmal zu begrüßen wie sie es sich vorgenommen hatte, jagten ihr tausend Fragen durch den Kopf und sie brachte letztlich nichts über die Lippen.

Zu ihrer und auch der Überraschung des verwirrten Roxas', ergriff Axel schlicht die Initiative.
 

"...hallo Marianne..." meinte Axel leiser als er eigentlich wollte, lächelte dabei schief.

Gott, war ihm das in gewisser Weise peinlich; sonst war er nie so zurückhaltend.

Aber irgend etwas mußte er doch sagen!
 

Dann herrschte Stille.

Man hörte nichts mehr, nur das leise Treiben im Hintergrund, wenn die Angestellten ihrer täglichen Arbeit nachgingen.

Roxas schaute skeptisch und zugleich unsicher zwischen den beiden hin und her.

Wenn es wirklich stimmte, was Marianne ihm nach vielem hin und her zaghaft erzählt hatte, dann konnte es doch so erst recht nichts werden! Sie mußte doch wissen, was los war und es wenn nicht herausfinden...!

Bei diesen Gedanken breitete sich urplötzlich Ironie in dem Jungen aus, während er noch immer auf die beiden schweigenden Erwachsenen schaute.
 

Sie mußte herausfinden, was mit ihr los war.

Aber mußte er das nicht auch? War er nicht in der gleichen Situation wie sein Kindermädchen?

Nein, es war NICHT die gleiche Situation! Marianne war sich nicht über die seltsamen Gefühle in ihr im klaren, welche sich bei ihr eingeschlichen hatten als sie Axel das erste Mal sah.

Sie mochte ihn ja anscheinend sehr, vielleicht war es sogar Liebe, was weder Marianne noch Roxas richtig glauben wollten.
 

Aber bei ihm waren es keine Gefühle! Ganz sicher nicht, jedenfalls nicht in dieser Richtung!

Das wäre ja die Höhe, mehr noch, eine Katastrophe...!

Was dachte er da überhaupt? War er schon so verwirrt das solche banalen Sachen dachte?
 

"...denk' nicht mal daran! Ich werde schon irre..." dachte sich Roxas im Stillen.

Wirklich, er mußte schleunigst heraus finden, woher und vor allem was sein Problem war!
 

"...ähm...ja...hallo...!" meinte Marianne nach einer ganzen Weile, Axel hatte schon die Hoffnung auf eine Antwort aufgegeben. Das Mädel konnte ja doch den Mund aufmachen!

Sie kam sich vor wie in einem Zirkus.

So etwas hatte sie selten erlebt. Nun gut, sie war manchmal etwas schüchtern, aber doch nicht so, das sie Minuten lang jemanden an schwieg! Marianne räusperte sich und ging schließlich auf Roxas und Axel zu.

"Entschuldige bitte" sagte sie und sah den Bodyguard an.

Ein Lächeln versuchte sie ebenfalls zustande zu bringen.

Axel schluckte, grinste dann.
 

"Ach wo...ist nicht schlimm oder so..."

Sie ansehend kratzte er sich am Kopf und überlegte, was er nun machen sollte. Schließlich war eigentlich sie der Grund, weshalb er dem Angebot, weiterhin auf Roxas aufzupassen, angenommen hatte. Und noch dazu, löste diese Schönheit in ihm unerklärliches aus, worauf er eine eindeutige Antwort brauchte.

Und zwar so schnell wie möglich.

Also sollte er diese Gelegenheit, mehr über Marianne und seine eventuellen Chancen bei ihr zu erfahren,

doch auch nutzen oder? Aber wie...?

Er überlegte noch weiter, bis er den fragenden Blick von Roxas bemerkte.

Axel wandte sich zu dem Jungen und sah ihm in die Augen.
 

"Ja...wollte dieser Tai nicht eigentlich kommen um mir meine Arbeitszeiten und den ganzen Kleinkram zu verraten?

Oder ist er 'zu beschäftigt'?"

Der Bodyguard betonte das 'zu beschäftigt' absichtlich. Er mochte Tai überhaupt nicht.

In seinen Augen war er einfach irgendein Arschkriecher, der sich aufgrund seines Jobs für etwas Besseres hielt.

Axel fand sogar noch ein paar Gründe, weshalb er Tai nicht mochte, doch die sparte er sich.

Ärger machen wollte er schließlich nicht unbedingt.
 

Roxas starrte Axel erneut an.

Und erneut haftete sein Blick auf dessen Augen.

Geistig zwang sich der Junge dazu, Antwort zu geben, egal wie und egal wie schwierig es in diesem Moment sein könnte.
 

"...e....er... ich weiß nicht, wo er ist...also..." stammelte Roxas und kam sich nur noch hilfloser vor, als Axel eine Braue hoch zog und leicht brummte. Das gleiche Brummen, wie an jenem Abend, als sie sich kennen gelernt hatten.

Er konnte doch nichts dafür, wenn sich Tai nicht blicken ließ!

"Also gut, dann warte ich halt... vielleicht könntest du mir solange ja das Haus zeigen.

Ich habe ja sicherlich noch nicht alles gesehen, oder?" fragte Axel leicht genervt und verschränkte die Arme.

Abermals sah er kurz zu Marianne.

Sie zuckte nur mit den Schultern, denn sie wußte ebenfalls nicht, wo sich der Sicherheitsmann derzeitig aufhielt.

Da konnten sie wirklich nur abwarten und Tee trinken.

Roxas nickte leicht.

So machte er sich zusammen mit Marianne daran, Axel das riesige Anwesen zu zeigen...
 


 

Erleichtert ausatmend kam Tai wieder hinter der Tür hervor.

Er konnte von Glück reden, das Marianne ihn vorhin nicht gesehen hatte oder in das Zimmer kam.

Nein, auf die Idee kam sie Gott sei Dank nicht, als sie an der offen stehenden Tür vorbei kam um Roxas nach unten zu folgen. Sie hatte die Tür nur stutzend geschlossen.
 

Tai horchte noch einmal, dann ging er wieder zu dem Schreibtisch, seinem Ziel.

Er befand sich hier in dem Arbeitszimmer von seiner Chefin Cassandra.

Ein Zimmer, das für jeden, selbst für ihren Mann tabu war und weshalb es zwischen den beiden schon so manchen Streit gegeben hatte. Das gute an dem Zimmer war, das es hier keine Kamera gab, obwohl es eigentlich nützlich gewesen wäre.

Cassandra wollte unter keinen Umständen eine Kamera in diesem Zimmer installiert haben, auch wenn sie so vielleicht sicherer war. Sie sagte, das in Räumen mit Privatsphäre keine Kameras angebracht werden sollten -

nur in Roxas' Zimmer.

Der Grund erübrigte sich von selbst.
 

Durch diese Tatsache konnte Tai in aller Seelenruhe nach etwas bestimmten suchen.

Etwas, was vielleicht ausschlaggebend für ihn war. Und für sein Vorhaben...

Vorsichtig machte er die erste Schublade auf. Papiere über Papiere stapelten sich in dieser, aber nichts, was für den Sicherheitsmann interessant sein könnte. Schnaubend machte er sie leise wieder zu und widmete sich der nächsten.

Auf der Arbeitsfläche suchte er erst gar nicht, denn das, was er versuchte zu finden war Roxas' Mutter sehr wichtig und sie würde garantiert nicht riskieren, es offen auf dem Tisch liegen zu lassen.

Also an die nächste.

Wieder nichts. Langsam fragte sich Tai wirklich, wo er noch suchen sollte, denn er hatte alles bis auf den Schreibtisch bereits durchforstet. Und einen Safe oder der Gleichen gab es in diesem Raum nicht.

Wo zum Teufel hatte sie es also versteckt?
 

Tai hockte sich nun hin und nahm alles unter dem Schreibtisch unter die Lupe.

Auf den ersten Blick fand er nichts, doch dann fiel seinem geschultem Auge etwas auf.

An der Seite mit den Schubladen, war die untere Platte des kleinen Schranks dicker, als die Mittlere, welche beide Schubladen voneinander trennte. Vielleicht...

Tai schob den Stuhl zurück und lugte an der linken Seite des Schranks vorbei.

Anscheinend hatte er Recht behalten.
 

"Bingo, alter Junge..." meinte er mit einem zufriedenen Grinsen.

Es sah ganz so aus, als ließe sich ein Stück der Platte herausziehen und das wiederum bedeutete, das es einen Hohlraum gab in dem man etwas verstecken konnte; nichts großes, aber einen Briefumschlag zum Beispiel.

Und vielleicht war er ja auf der Suche nach einem...?

Mit größter Vorsicht versuchte er nun, dieses Stück heraus zu ziehen und mit ein bißchen Fingerspitzengefühl schaffte er es auch. Sein Grinsen wurde noch zufriedener, als sich ihm ein vergilbter Briefumschlag zeigte.

Tai nahm ihn aus diesem, zugegebenermaßen raffiniertem Versteck und öffnete ihn.
 

Zum Vorschein kamen Unterlagen, die anscheinend Roxas betrafen und zwei Fotos.

Zwei Fotos, die alles ändern könnten in seinem Leben - und in dem von Roxas ebenfalls...
 


 


 

Als Xemnas kurz vor acht an dem altem Fabrikgelände mit fünf weiteren der Sensing Nobodies eintraf, machte er sich nicht die Mühe, noch großartig unauffällig zu sein - die Motoren ihrer Maschinen hatten sie bereits verraten.

Er schob das Gatter auf und trat ein, sah sich bereits jetzt genau um.

Noch immer hoffte er inständig, sein kleines Geheimnis nicht jetzt offenbaren zu müssen.

Für ihn war es mehr als schwerwiegend und er hatte lange gebraucht, um es zu akzeptieren...

Doch wie er ihn kannte, würde er die Katze nun aus dem Sack lassen.
 

"Dann lasst uns den Laden mal aufmischen..." meinte er leise zu Saix, welcher mit Marluxia, Demyx, Xigbar und Zexion an seine Seite trat. Die Party konnte steigen und würde hoffentlich friedlich enden...
 


 


 

AN: Mah, ich habe es endlich geschafft, das Kapitel fertig zu machen! Hat mich wieder irgendwie Nerven gekostet...

Und manchmal war ich zu faul...*lach*

Also, wie Sie sehen, gibt es hier tatsächlich ein paar Geheimnisse. Und ich bin mal gespannt, was Xemnas so zu verbergen hat...hehe.

Freue mich wie immer auf Feedback, positives wie Negatives und ja... wer wissen will, wie Xemmys Motorrad aussieht, der sehe sich bitte den Link an^^ (müsst es euch nur in schwarz vorstellen!).

Herzliche Grüße,

Sinister-Sundown
 

http://www.totalmotorcycle.com/submittedphotos/2003HondaVTX1800-TarmoR.jpg



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  grapedragon
2008-09-13T12:41:26+00:00 13.09.2008 14:41
mann, geheimnisse über geheimnisse^^
was ist mit xemnas?
und was is auf den fotos die tai gesucht hat und was hat das alles mit roxas zu tun???
bin sehr gespannt wie's weitergeht^-^
Von:  Superhelden-Brooke
2008-09-12T14:01:29+00:00 12.09.2008 16:01
aaaaaaaaah was ist auf den Fotos drauf?! Los sags aber sofort!xDD.
Oh man Marianne geht mir immer mehr aufn SenkelxD, die soll sich gefälligst um ihre Arbeit und nicht die Gedanken wegen Axel kümmern.
Rox darf das natürlichx3 *einmal Rox durchkuschel*
Und Axel soll auch ních über Marianne nachdenken das leg ich einfach mal festXD.
Schön geschrieben hoffentlich gehts bald weiter. *keks da lass*
Broken
Von:  -Yui-san-
2008-09-12T05:32:13+00:00 12.09.2008 07:32
Yeah, ein neues Chap^^
Und ich finds toll...
Da braut sich ja echt was zusammen...auf allen DREI Seiten..1. Tai, was hat dieser [...]nur zu schaffen, hinter allen Rücken..und was sind das für Bilder??? *neugierig ist*
2.Ein Zusammentreffen zwischen den SN und diesen Unbekannten...freu mich drauf..
3.AkuRokuMari..jetzt fliegen ja schon Fünkchen..wenn auch nur gedachte...lass es fackeln! Bin schon gespannt was da noch so auf die Drei zukommt...

Yeah,so kurz als Zusammenfassung: geiles Chap^^
Mach weiter so!!!

-Yui-
Von:  Kenshin
2008-09-11T22:23:56+00:00 12.09.2008 00:23
Hey ich komme sofort mal mit was negativen: Xemnas hat ein miesen geschmack was Motorräder angeht O__o Hinda echt nicht gut und zu "altbackend".
Ich habe ein RPG da ist Riku Motorradfahrer deswegen beschäftige ich mich auch so mit dem Thema.
Das ist von meinem Riku das Bike: http://www.tunsty.net/bilder/Yamaha_TZR.jpg
Nur seine ist schwarz ^~^
Gib mir mehr Info´s über die Bikes. ich will wissen wer was fährt XD

So aber nun mal zum wesentlichen und nicht zu eigen geschichten XD Glücklicherweise noch vor der Nichi ein Teilchen zu lesen. Das ist sehr schön.
ich finde es echt toll des nun auch von dne naderen mehr kam und von Vexen *__* Moi liebt Vexen abgöttisch. Das freit mich sehr des er auftaucht. Wenn jetzt noch Riku vorkommt bin ich bueno glücklich XD
Axe und ich finde es wirklich toll wie du Roxas Gefühle beschrieben hat nicht nur "Ich denke an Axel. ich liebe ihn" sondern halt Schritt für Schritt warum es so sein könnte. Das ist echt formuliert.
Und ich mag Marianne immer noch nicht, tut mir leid. Selbst wenn si ees nicht leicht hat. Nya wäre ich ein mann und so an Axel´s Stelle würde ich die Finger von ihr lassen ^~^*

Noch was?
Ich hab emich tierisch über den Teil gefreut ich würde am liebsten alles aufzählen. Auf jeden fall bin ich auf Fortsetzung gespannt. Voralldem was Tai noch so vor hat. Der stinkt! Also der hat was am laufen~

Naja soweit von mir ^~^
Liebe Grüsse und noch was oben drauf von mir~
Das "verdammt nennt mich Axel" TwilightTown


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