Zum Inhalt der Seite

Clouds darken the sky

Zwischen den Fronten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zerina

Wachsam huschten seine Augen hin und her, untersuchten jeden Winkel des Geländes.

Hinter ihm reiten sich fünf Weitere auf, welche ebenfalls ihren Blick schweifen ließen. Der Platz wurde in ein schummeriges Licht getaucht, die Dämmerung wich immer mehr der anbrechenden Nacht und Umrisse der riesigen Fabrik verschwammen.

Xemnas bleib ruhig. Als er mit seiner Truppe schließlich in der Mitte des Platzes war, verstummten seine Schritte.
 

"Was meint ihr...versteckt er sich oder erwartet er, das wir in die Fabrikhalle kommen?"

Zexion schielte zu Saix, dieser schnaubte und deutete mit einem Nicken zu Xemnas.

Jener hatte die Frage sehr wohl vernommen, aber er antwortete erst einige Momente später.

Xemnas kannte ihn zu gut.

Derjenige der für diesen Konflikt verantwortlich war, gab selten klein bei und rüttelte Belegtes immer wieder auf. So auch den Grund, weshalb er sich nun mit ein paar seiner engsten Freunde hier eingefunden hatte.

Aber ob es sich wirklich um das Thema handelte, würde er erst noch erfahren.
 

"Ich denke, er beobachtet uns schon eine ganze Weile und lacht sich eins ab weil wir wie bestellt und nicht abgeholt hier stehen", antwortete der Superior schließlich murrend.

Ein paar Schritte weiter hinten stand sein Ziehsohn. Er hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft hier her zu kommen.

Vor Minuten war er zu den sechs gestoßen, doch kaum einer hatte direkt von ihm Notiz genommen. Zumal würde er seinen Vater auch nicht im Stich lassen. Und außerdem wollte Axel wissen, warum in Gottes Namen diese Schose wieder anfangen werden mußte - es war alles geklärt gewesen.

Warum also...? Er wußte zwar, das ihr "Bekannter" ziemlich, um nicht zu sagen sehr nachtragend war... aber was konnte ihn diesmal dazu gebracht haben, wieder auf eine Debatte aus zu sein? Es ergab einfach keinen Sinn. Oder er war einfach nur Streit süchtig. Ja, das konnte hinkommen...
 

Axel sah sich um entdeckte aber niemanden.

So standen sie ganze fünf Minuten da, blickten umher, wobei die Stimmung zusehends sank -

bis ihr Gastgeber sich endlich zeigte.

Gemächlich schlenderte er einsam und verlassen um die Ecke, ließ das Fabrikgebäude hinter sich.

Ein schelmisches Lächeln umspielte seine Züge und er kam mit gehörigem Abstand zu Xemnas zum stehen.
 

Plötzlich herrschte Totenstille.

Kein leises Gefluche von Saix, keine makaberen Scherze von Xigbar und auch kein Scharren der Stiefel im Sand.

Nichts. Noch nicht einmal Wind fegte durch das Gelände, um den rostigen Maschendrahtzaun quietschen zu lassen, oder um Dreck und Müll auf dem Boden wie einen Spielball zu benutzen.

Ein kühles Lächeln begleitete die Ansprache des Unbekannten, als er seine Stimme hob.
 

"Wie ich sehe, hast du mit deiner Truppe her gefunden. Wurde auch Zeit."
 

"Wie ICH sehe, hast du dir wieder einen Spaß daraus gemacht, uns zappeln zu lassen!"
 

Seine Stimme, seine Worte waren in diesen Momenten so scharf wie die Zunge einer Schlange.

Xemnas hatte zu hassen begonnen. Er hatte nie dieses abscheuliche Gefühl verspürt egal, was man ihm angetan hatte oder wie wenig er einen Menschen mochte.

Er hatte immer an das Gute geglaubt, war ein eifriger Verfechter von Gerechtigkeit.

Doch diese eine Person hatte das höchste negative Gefühl in ihm aufkeimen lassen: Hass.

Und ironischer Weise wußte Xemnas, das eigentlich nicht er, sondern sein Gegenüber hassen sollte.

Nämlich ihn. Den Superior der Sensing Nobodies.

Sein Gegenstück.

Seinen Bruder.

Für das, was er einst getan hatte...
 

Axel fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen.

Das es gleich so angespannt sein würde, hatte er weder gewußt noch gehofft. Aber anscheinend war ihr charmanter Gastgeber, der seinem Vater so ähnlich sah, alleine. Also würde er seine Klappe auch nicht zu weit aufreißen...

Schließlich erhob der Bodyguard als Erster das Wort.
 

"Jetzt spuck' endlich aus, weshalb du uns herbestellt hast, Ansem!"

Xemnas zuckte kurz beim Ertönen des Namens zusammen, blickte flüchtig über seine Schulter.

Der Angesprochene ließ seine Augen durch die Reihen schweifen.

Sie waren ebenso golden wie die von Xemnas, nur lag in ihnen etwas, was man Hinterlist nannte.

Ansem hatte genau wie sein Bruder silber- graues Haar und einen dunklen Teint.

Äußerlich unterschied ihn kaum etwas von seinem Bruder, aber innerlich trennten die beiden Welten.
 

"Na sieh mal einer an. Den Rotschopf hast du auch mitgebracht..."

Ansem grinste verschlagen, dachte jedoch nicht daran, zu antworten.

Er wollte seinen Bruder erst zappeln lassen.

Oh ja, es würde ihm eine Freude sein ihn endlich auffliegen zu lassen... er war sich sicher, das Xemnas sorgsam über diese eine Sache geschwiegen hatte... was Axel wohl dazu sagen würde...?
 


 

Nun saß er also gelangweilt an seinem Schreibtisch und spielte mit einem Stift.

Vor anderthalb Stunden war Axel durch die Tür gegangen und hatte das Anwesen, von welchem er nun fast jeden Winkel gesehen hatte, verlassen. Irgendwie fand Roxas es schade. Aber Axel meinte er müßte noch etwas dringendes erledigen und sofern nichts mehr an stand, würde er gerne gehen.

So verabschiedeten sie sich, nachdem Axel noch kurz mit Tai gesprochen hatte.
 

"Hrm..."
 

Roxas legte seinen Kopf auf die Tischplatte, ließ den Stift aus seiner Hand gleiten, welcher Sekunden später vom Tisch rollte und mit einem dumpfen Klacken den Boden berührte.

Er fühlte sich wie von einem Gladiator erschlagen.

Und er wußte nicht genau warum.

Die ganze Zeit, in der sie Axel durch sein Heim geführt hatten, hatte der Junge einen gewissen Abstand gegenüber des Sensing Nobody eingehalten. Ihn ließen seine Gedanken der letzten Nacht nicht los und als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, kribbelte es Roxas überall und ihm war unwohl.

Vielleicht war es auch die wiederkehrende Nervosität.

Axel hatte dies anscheinend nicht bemerkt, auch wenn er den Bodyguard und somit auch sich selbst, öfters dabei ertappte, wie er zu ihm schielte. Und Marianne...

Sie versuchte neutral zu bleiben, auch wenn man ihr die Nervosität ansah. Sie fühlte sich wohl genauso unwohl wie Roxas selbst, was aber einen anderen Grund hatte, da war er sich zumindest sicher.
 

Im Großen und Ganzen hatten die beiden sogar ein Gespräch beginnen können als das Thema auf Tai fiel weil sich Axel dezent beschwert hatte, das dieser sich nicht blicken ließ. Im Verlaufe dessen hatte Axel Marianne immer wieder ein charmantes Lächeln geschenkt, wollte sie wohl auf sich aufmerksam machen.
 

Das war weder der ehemaligen Aupair noch Roxas entgangen.

Marianne erwiderte dies meist mit einem flüchtigem Blick, einmal sogar mit einem verschüchtertem Lächeln.

Sie wußte überhaupt nicht wie sie reagieren oder davon halten sollte.

Waren das jetzt Anzeichen für "ich mag dich" oder versuchte er einfach nett zu wirken?

Marianne wußte es nicht, das war offensichtlich.

Und da sie es nicht wußte, wollte sie nicht wirklich darauf anspringen, so hatte es jedenfalls den Eindruck.

Das konnte ja noch was werden mit den beiden... vor allem, wenn sich Mariannes Vermutung bezüglich Axel bewahrheitete.

Dabei fand Roxas das Lächeln eigentlich ganz hübsch. Er wußte nicht wieso, aber er fand das es zu Axel paßte.

Schließlich hatte er den Bodyguard noch nie Lächeln gesehen. Der sollte das mal öfter tun...
 

Roxas seufzte tief.

Schon wieder beherrschte der Motorradfahrer jeden seiner Gedanken.

Und wieder ertappte er sich dabei, wie er sich darüber Gedanken machte, warum es so sein könnte.

Noch nie hatte er ständig an jemanden gedacht.

Nur eine Person war je dazu in der Lage gewesen Roxas dazu zu bringen, nur an ihn zu denken: sein Bruder.

Doch das war schon längst vorbei.

Seit sich der Junge damit abgefunden hatte, das sein Bruder sein Versprechen wohl vergessen hatte.

Es schmerzte ihn immer noch. Nie hatte er sein Wort gebrochen... warum also jetzt?

Mit einem erneutem Seufzen drehte er den Kopf auf die andere Seite und schaute zum Fenster. Es war so dunkel draußen, das man nichts erkennen konnte. Der Himmel war Wolken verhangen und Sterne zeigten sich heute nicht.
 

"Hoffentlich fährt er vorsichtig..."
 


 

Marianne lag bäuchlings auf ihrem Bett und versuchte sich vergebens auf das Buch vor ihrer Nase zu konzentrieren.

Schon lange hatte sie keine Zeit mehr für sich gehabt und nun wollte sie endlich dieses Buch zu Ende lesen, doch etwas hinderte sie daran. Zwei seltsame Dinge.

Nämlich Axel und Tai.
 

Axel, weil er ganz offensichtlich ihre Aufmerksamkeit erregen wollte und ihr dann auch noch so ein verdammt hübsches Lächeln schenkte, welches sie vollkommen aus der Bahn geworfen hatte. Sie bekam keine vernünftigen Sätze auf die Reihe.

Und dann war da diese Sache mit Tai.

Roxas, Axel und sie kamen gerade auf den Flur im ersten Stock, als Tai ihnen entgegen kam - aus dem Zimmer der Hausherrin. Dem Zimmer, das für absolut jeden verboten war. Für Tai, für sie, für den Hausherrn. Wirklich für jeden.

Als der Sicherheitsmann die drei und vor allem Axel erblickte, schien etwas in seinem Kopf zu vor zu gehen.

Jedenfalls hatte Marianne den Eindruck. Aber was wollte Tai nur in diesem Zimmer? Er wußte doch, das er dort nichts zu suchen hatte, egal wie gut er zu Cassandra stand. Marianne hatte Tai schließlich gefragt, was er dort zu suchen hatte.

Er antwortete ohne mit der Wimper zu zucken.

"Ich hatte ein Geräusch aus dem Zimmer vernommen und habe nachgesehen.

Da es keine Kamera hier gibt, hielt ich es für besser."
 

Er machte eine kurze Pause, sah jedem und besonders Roxas in die Augen, da dieser ihn forschend anblickte.

Marianne bekam es nicht mit, aber Roxas glaubte Tai aus irgend einem Grund nicht. Er hatte schon länger aufgehört, ihm zu vertrauen, da er einfach unerträglich für den Jungen geworden war.
 

"Cassandra hatte in ihrer Eile heute Morgen wohl vergessen, das Fenster zu schließen. Das Rolo knallte immer wieder gegen die Scheibe", vervollständigte der Sicherheitsmann schließlich seine Erklärung.

Das es sich um eine dicke Lüge handelte konnte keiner ahnen, aber Tais Erklärung war auch ziemlich glaubwürdig.

Dadurch, das niemand in dieses Zimmer kommen durfte, konnte auch niemand wissen, das das Fenster auf war. Und als Verantwortlicher für die Sicherheit, konnte Tai auch mal über dieses Verbot hinwegsehen...
 

Marianne klappte murrend ihr Buch zu und legte es auf den Nachtisch.

Tai glaubte wohl, er könnte sich alles erlauben wenn niemand da war, der über ihm stand!

Sie war doch nicht blind! Als sie an dem Zimmer vorbei lief und die Tür offen stand, war das Fenster definitiv zu gewesen!

Und das Rolo war nicht einmal ein kleines Stück herunter gelassen!

Was hatte er also wirklich da gemacht? Sie wüßte es zu gern, aber nach harken würde sie wohl nicht. Es könnte Schwierigkeiten geben und das konnte sie nun absolut nicht gebrauchen. Seufzend legte sie sich auf den Rücken und starrte die Decke an.

Warum mußte alles nur so kompliziert sein...?
 


 


 

Xemnas hielt es einfach im Kopf nicht aus.

Das konnte doch nicht wahr sein! Waren sie hier im Zirkus oder was?!

Ansem machte sich ein Vergnügen daraus, seinen Bruder und dessen, inzwischen sehr gereizte, Truppe auf die Folter zu spannen.

Er riskierte eine ganz schön dicke Lippe, dafür das er nur alleine war. Mehrmals mußte der Superior schon dafür Sorgen, das die Sensing Nobodies an seiner Seite einen kühlen Kopf bewahrten und nicht auf Ansem los gingen.

Dann wäre die Kacke wirklich am dampfen gewesen. Sie waren schließlich hierher gekommen um die Sache friedlich zu klären.

Aber langsam verlor auch Xemnas seine Geduld. Und er wurde sichtlich nervös. Das Vorgehen und Verhalten seines Bruders deutete leider auf seine kleine Vermutung hin...
 

Dieses von ihm so verabscheute Gefühl machte sich in ihm breit und versuchte ihn zu leiten.

Aber er war der Herr in seinem Kopf, nicht irgendein Gefühl mit Namen Hass. Noch würde der Superior der Sensing Nobodies sich nicht geschlagen geben! Noch nicht...
 

Ansem lachte abermals.

Gleich würde er die Katze aus dem Sack und damit wahrscheinlich vieles zu Bruch gehen lassen.

Wie er sich schon darauf freute seinen Bruder hilflos, niedergeschlagen und der Wut seiner Freunde und vor allem seines "Sohnes" ausgesetzt zu sehen... nach allem, was er ihm angetan hatte...!
 

"Lach' nicht, freu dich anders!", keifte ihm Axel entgegen. Ihm war es wirklich schon zu bunt.

Waren sie nur hierher gekommen, um sich von Ansem zum Deppen machen zu lassen? Nein, ganz sicher nicht!

Saix' Blick streifte den von Axel, und schließlich trafen seine Augen wieder auf die von Ansem.

Wenn der Kerl nicht bald mit seinen Spielchen aufhörte, dann konnte er auf jeden Fall für nichts mehr garantieren.

Und Axel sicher auch nicht, so geladen wie dieser bereits war. Ein paar Momente noch und die beiden würden wohl andere Seiten aufziehen.
 

"Ihr solltet mal eure Gesichter sehen. Das ihr so leicht auf die Palme zu bringen seid wußte ich gar nicht.

Vor allem von dir nicht, Xemnas. Ich sehe es dir doch an.

Du würdest mir am liebsten an die Kehle gehen, oder...? Aber an deiner Stelle würde ich damit warten, bis ich... dein kleines Geheimnis gelüftet habe. Dann hast du allen Grund, nicht wahr mein Lieber Xem?", heuchelte Ansem süffisant und schenkte Xemnas ein falsches Lächeln.
 

Die Augen des Superiors weiteten sich schlagartig.

Er wußte genau, wovon Ansem sprach, er hatte immer gewußt, was er an diesem verfluchten Abend vor hatte.

Von welchem Geheimnis, von welcher Wahrheit er reden wollte, die er so lange verschwiegen hatte - vor allem vor Axel.

Verdammt, hatte dieser Hund ihn etwa nur deswegen hergerufen? Nur deswegen? Wollte er ihn endlich "auffliegen" lassen? Wollte er diese alte Geschichte erneut ausgraben nur um ihm gehörig eins auszuwischen?

Es war doch schon so lange her... so lange, seit...
 

"Xemnas? Was zum Teufel meint er? Welches Geheimnis?!"

Xigbar trat an die Seite ihres Superiors, welcher langsam seinen Blick zur Seite richtete.

Xemnas reagierte nicht.

Er zitterte vor Wut. Warum war er so blind gewesen? So dumm?

So ignorant? Er hätte schon längst die Wahrheit sagen müssen.

Doch er hatte Angst...
 

"Hey! Xemnas!"

Nun wurde auch Saix ungeduldig. Warum bekamen sie keine handfeste Antwort von ihm?

Er packte Xemnas an den Schultern denn er ahnte, das dieses Geheimnis, sollte es denn wirklich eins sein, der Grund für all das hier war. Und er für seinen Teil wollte es endlich über die Bühne bringen.
 

"Mach den Mund auf, verdammt nochmal! Was faselt dieser Penner da? Du kannst uns doch alles sagen!"

Nun mischte sich auch Marluxia in das Geschehen ein, denn das Verhalten von Xemnas war mehr als merkwürdig.

Was wurde hier also gespielt? War es vielleicht ein altes Familiengeheimnis? Es sah ganz danach aus und es sah danach aus, als wenn Xemnas ganz tief in der Sache mit drin steckte. Langsam begann Marluxia daran zu zweifeln, ob es gut war hierher zu kommen. Sicher, wären sie nicht gekommen hätte es Probleme mit Ansem gegeben... diese Sache wurde allmählich immer verrückter und vor allem gerieten sie in eine Zone in der sie ganz bestimmt nichts verloren hatten.
 

"...Zerina. Es geht um sie, oder?"

Langsam schaute Xemnas auf, ignorierte die Versuche seiner Kameraden, ihn zum Reden zu bringen.

Sie würden es so oder so nun erfahren. Sie würden ihm vielleicht den Rücken kehren.

Eine Welt würde in Scherben liegen, wie das Glas eines zertrümmerten Spiegels. Axel würde ihn verfluchen.

Aber es mußte endlich ans Licht.

Er mußte es ans Licht bringen - nicht sein abscheulicher Bruder.
 

Nun hatte er ihn dort, wo er ihn die ganze Zeit haben wollte. Ansem wußte genau, was er tat.

Seit jenem Tag hatte er geplant, geschmiedet und die Saat des Hasses gelegt. Jetzt war es soweit...
 

"Ja. Es geht um unsere liebe, kleine tote Zerina... eben um dein kleines Geheimnis."

Xemnas' Bruder senkte leicht den Blick, unterbrach jedoch nicht den Blickkontakt zu diesem.

Seine Augen hatten einen seltsamen Glanz an sich, als er zu sprechen beginnen wollte...
 

"Moment mal. Was ist mit Zerina? Was hat sie mit dieser ganzen Scheiße hier zu tun?!"

Axel drängte sich durch und schob Xigbar und Saix grob bei Seite, um seinem Ziehvater in dessen Augen sehen zu können.

Er verstand nichts mehr. Was ging hier gerade von statten? Wovon sprachen die beiden?

Und was zum Teufel hatte seine Ziehmutter jetzt auf einmal hier verloren?!

Sie war seit zwei Jahren tot!

Es wurde nicht mehr von ihr gesprochen!

Die Person, die ihm manchmal sogar näher stehen konnte als Xemnas selbst.

Die Person, die ihm den Weg gezeigt hatte, wenn er nicht weiter wußte.

Zerina war für Axel seine wirkliche Mutter geworden. Natürlich war sie es nicht aber aber trotzdem stand sie ihm so nahe, als wenn sie wirklich seine leibliche Mutter gewesen wäre und er hätte sich niemals eine andere an Zerinas Stelle gewünscht, ganz gleich ob dort draußen die Frau herum lief, die ihn einfach weggegeben hatte als er klein war.
 

"Xemnas! Sag's mir, was hat Mutter damit zu tun?!", wiederholte Axel lauter.

Seit ihrem Tod hatte er nicht einmal dieses Wort, diese Bezeichnung in den Mund genommen. Nicht ein einziges Mal.

Aber diese ganze Situation zwang ihn dazu.

Er wollte verstehen, warum Ansem von einem Geheimnis, von Zerina selbst sprach. Axel wüßte nämlich bei weitem nicht, warum Xemnas ihn oder jemand anderen angelogen oder etwas verschwiegen haben sollte.

Sie hatten nie, wirklich nie einander Lügen erzählt. Niemals.

Egal wie schlimm etwas gewesen war, das es vielleicht eine Lüge verdient hätte!

Seit Axel unter den Fittichen des Superiors war.
 

Angesprochener reagierte erst Momente nach Axels kleinem Ausbruch auf diesen.

Die Augen waren leer, Trauer und Reue spiegelten sich in diesen. Xemnas' Maske war gefallen.

Unter den Augen der anderen, unter dem verschlagenem Grinsen seines Bruders und unter den verwirrten Blicken Axels bahnten sich Worte den Weg über seine trockenen Lippen - Worte, die er sicher kein weiteres Mal hervorbringen könnte:
 

Ich... bin Schuld an Zerinas Tod.
 


 

Ein Lachen.

Es hallte immer wieder durch seinen Kopf, gleich seinem Namen.

Gleich tausend anderen Momenten.

Axel. Mein kleiner Teufel. Ihr kleiner Teufel.

Selbst als Erwachsener.

Zarte Hände, die ihm über den Kopf strichen.

Die immer da waren.

Die sagten "du machst mich stolz".

Obwohl er nicht ihr Fleisch und Blut war.
 

Hör auf, ich bekomme keine Luft!

Hör auf!

Hör-
 


 

"NEIN!"

Das durfte nicht sein Ernst sein. Niemals.

Er log! Er mußte lügen, zum ersten Mal, denn das durfte nicht wahr sein!

Er war nicht Schuld, sie wußten doch wie es passierte.

Der Fahrer hatte geträumt. Sie wurde niedergerissen, starb auf rauhem, kaltem Asphalt.

Ja, so war es. Und nicht anders.

Sein Vater war nicht Schuld... aber warum tat es dann so weh es zu hören...?

War alles zerbrochen?
 

"Sag' mir, das das nicht wahr ist! Sag' es! SAG ES!"

Verzweiflung zeichnete Axels bebende Stimme. Wenn das die Wahrheit sein sollte, dann war soeben alles zerbrochen und umsonst gewesen. Mit Mühe und Not war er damals über ihren Tod hinweggekommen, hatte akzeptiert das sie Opfer eines Unfalls geworden war. Der Fahrer des Lieferwagens hatte sie nicht gesehen und fuhr los, obwohl sie Vorfahrt gehabt hätte. Sie hatte sicher geschrieen, er solle anhalten.

Doch sie wurde niedergerissen. Einfach von ihrem Motorrad gerissen, wie eine Puppe in einem Spiel.

Glas und Metall flog durch die Luft, Reifen quietschten.

Als er mit Xemnas ankam, war es zu spät.

Der Fahrer stand unter Schock.

Stammelte immer wieder, er habe sie nicht gesehen, es täte ihm Leid.

Es tat ihm Leid.

Wem würde das noch helfen? Niemandem.

Sie war fort. Nicht für ein paar Tage. Nicht für ein paar Wochen. Für immer...
 

Abermals packte Axel seinen Ziehvater an den Schultern und rüttelte an ihm.

Schrie ihn mit zittriger Stimme an, er solle mit dem Quatsch aufhören und nicht solche Scherze machen.

Solle ihm sagen, das es nicht die Wahrheit war, von der Ansem faselte.

Niemand sagte etwas. Ansem war vergessen.

Niemand konnte sich auch nur im Ansatz vorstellen, was gerade in Xemnas oder gar in Axel vorging.

Das durfte nicht die Wahrheit sein. Xemnas konnte doch nicht Schuld an Zerinas Tod sein!

Nicht ihr Superior! Ansem wollte sie nur gegeneinander aufhetzen! So sah es aus... oder?

Zweifel machten sich in den Ersten breit. Nervös und fragend sahen sie einander an, blickten zu Axel und dessen Vater.

Xemnas war neben sich. Reagierte gar nicht auf seinen Sohn.

Wenn es ein Scherz sein sollte -

War es denn ein Scherz? Konnte man über so etwas scherzen...?

Hatte Ansem Recht? Was und vor allem wem sollten sie nun glauben?
 

Axel konnte nicht mehr.

Eben, vor Minuten war es noch eine halbwegs normale Auseinandersetzung gewesen und plötzlich hatte ein kleiner Satz alles gedreht. Ein kleiner Satz, der alles in ihm aussetzen ließ. Xemnas wußte, wie wichtig ihm Zerina gewesen war. Er konnte doch nicht einfach so etwas sagen! Doch nicht über seine Lebensgefährtin, die er über alles liebte! Über niemanden!

Warum? Warum antwortete er nicht endlich?! Warum sah ihm Xemnas nicht in die Augen wie sonst auch? Konnte er es nicht? Hatte er etwa Angst davor?
 

Aus purer Verzweiflung und Verwirrung die ihn ihm auf stieg, hob Axel die Hand und wollte zu einer Ohrfeige ausholen. Niemals hatte er die Hand gegen Xemnas erhoben, aus Respekt und Achtung vor ihm. Aber er konnte nicht mehr.

In diesen paar Momenten war so viel und doch so wenig passiert; seine Hand hob sich praktisch von alleine.

Er holte schließlich aus -

Xemnas hielt ihn davon ab, indem er das Handgelenk seines Sohnes packte.
 

Seine Hand zitterte stark.

Als der Superior langsam den Blick auf Axel richtete, stockte dieser.

Etwas fiel zu Boden. Salziger Geruch stieg Xemnas in die Nase und er wußte, das es Tränen waren.

Seine Tränen.
 

"Erinnerst du dich? Erinnerst du dich an den Tag vor ihrem Tod?"

Xemnas' Stimme war zittrig, er mußte krampfhaft ein Schluchzen unterdrücken.

So schwach... er war so schwach.

Sein Sohn reagierte nicht. Er starrte ihn einfach an, weil er ihn so noch nie gesehen hatte.

Gebrochen, hilflos, schwach. Weinend. Selbst nach ihrem Tod hatte er nie vor Axel auch nur eine Träne vergossen.
 

"... ich... ich war mir so sicher, alles wieder in Ordnung gebracht zu haben! Ich...!"

Schuldbewußt schüttelte Xemnas leicht den Kopf, das Gesicht schmerzlich verzerrt.

Kraftlos ließ er Axels Hand los, stumme Tränen bahnten sich nun den Weg über sein Gesicht.

Es war ruhig. Nun war es raus, dieses Geheimnis, das er über zwei Jahre verschwiegen hatte.

Wenn es denn ein Geheimnis war.
 

An dem Tag vor dem Unfall hatte Xemnas auf Bitten von Zerina die Bremsen an ihrem Motorrad überprüft.

Sie meinte, das damit etwas nicht ganz in Ordnung sei und das es lieb von ihm wäre wenn er noch einmal nach schaute.

Was Xemnas dann auch tat. Er hatte alles genau unter die Lupe genommen, die Bremsen geprüft und repariert, da diese tatsächlich nicht ganz in Ordnung gewesen waren. Xemnas war sich so sicher gewesen, das alles, wirklich alles in Ordnung war. Er hatte sogar getestet ob die Bremsen wirklich funktionierten. Und das taten sie.

Trotzdem verunglückte Zerina tödlich.
 

Vielleicht, weil der Fahrer geschlafen hatte.

Vielleicht, weil sie nicht schnell genug war.

Vielleicht, weil die Bremsen doch nicht in Ordnung waren.

Vielleicht, weil er gepfuscht hatte.
 

Er gab sich die Schuld. Es war seine Schuld...
 

Stille herrschte.

Wieder sagte niemand etwas, selbst Axel nicht.

Man konnte nur sehen, erahnen was in den Betroffenen vorging.

Die anwesenden Sensing Nobodies waren seit langem wieder geschockt.

Keiner von ihnen hatte etwas gewußt. Keiner hatte eine Ahnung, was Xemnas ganze zwei Jahre mit sich herum getragen hatte. Selbst Saix und Marluxia nicht.

Sie standen Xemnas ziemlich nahe, doch auch sie hatten nichts gewußt. Des öfteren war ihr Superior ziemlich abweisend, wollte jedoch nicht reden. Dieses Verhalten führten die beiden dann natürlich auf Zerinas Tod selbst zurück.

Und nun standen sie da, unfähig etwas zu tun und einfach nur auf den zitternden Xemnas sehend.

Ansem war komplett vergessen.
 

Er sagte auch nichts... rein gar nichts.

Es stahl sich lediglich ein genügsames und hinterlistiges Grinsen auf seine Züge - er hatte erreicht was er wollte. Aber er war noch lange nicht fertig mit seinem Bruder... wenn er oder seine Bande wüßten, was er noch mit ihnen vor hatte! Seine kleine Rache hatte erst begonnen. Xemnas hatte ihm mit Zerina alles genommen.

Und nun riß er alles was seinem Bruder lieb und teuer war an sich.
 

Im Moment jedoch genoß er einfach das Gefühl des Triumphs, das Gefühl, seinem Bruder das Herz förmlich entrissen und zerquetscht zu haben... und er würde sie alle noch mehr leiden lassen. Sie, ihn und diesen Streuner Axel!
 

Jener blickte noch immer apathisch auf seinen Vater.

Er versuchte immer wieder eine andere Erklärung zu finden, eine andere Wahrheit.

Doch je mehr er nachdachte, desto klarer und logischer wurde dieses abscheuliche Bild.

Niemals hätte er diesen Tag vergessen können - aber warum? Warum hatte sein Vater gelogen...?

Es hatte alles nur noch schlimmer gemacht!

Axel ballte die zitternden Fäuste, stieß Xemnas zur Seite und rannte blindlings davon.

Der Bodyguard nahm nichts mehr war.

Weder die verdutzten Rufe seiner Kameraden, noch den bohrenden Blick Ansems oder gar die Tränen, die wie heißes Wasser auf seinen Wangen brannten. Es kochte alles wieder hoch. Diese entsetzliche Trauer, die Erinnerungen an die letzten Tage mit ihr, der Tag der Beerdigung; einfach alles.

Axel wollte dem entfliehen, obgleich er wußte, das es nicht möglich war.

Er wollte das alles vergessen.
 

Hastig stieg er auf sein Motorrad und startete den Motor

Der Helm flog von dem Lenker, als er diesen umriß und los fuhr.

Reifen quietschten, Demyx sah nur noch das Rücklicht von Axels Maschine und wie sein Helm zu Boden knallte.

Xemnas war aus seiner Starre erwacht als er den lauten Motor der Harley hörte. In Windeseile hastete neben den jungen Fahrer, doch sein Ziehsohn war bereits fort. Mit aufgerissenen Augen starrte er auf den schwarzen Helm, der auf dem Asphalt kullerte. Sein Kopf schoß wie ein Drahtpfeil nach oben.
 

"AXEL!", schrie er ihm hinterher, rannte bis zu der Einfahrt des Geländes, doch nichts.

Zitternd stand der Superior nun alleine im Licht einer Straßenlaterne, bangte erneut.

Was machte er nur, wenn ihm jetzt etwas passierte? In dieser Trauer?

Axel stand doch vollkommen neben sich!
 

"....Gott...Gott, nein...", wisperte Xemnas, als er mit leerem Blick die Straße entlang starrte.
 

Saix blickte wie alle anderen auch Axel und Xemnas fassungslos hinterher.

Noch immer konnte er nicht glauben, was hier gerade ans Licht gekommen sein sollte.

Xemnas war definitiv kein Mörder oder Schuld an Zerinas Tod! Was erzählte er da? Es war ein Unfall!

Er konnte sich einfach nicht vorstellen, das Xemnas bei der Reparatur Mist gebaut haben sollte!

Grummelnd wandte er sich um, wollte Ansem eine gehörige Predigt in das Gesicht pfeffern -

doch der Typ war nicht mehr da! Er war weg!

Saix starrte ins Leere.
 

"Wo ist dieser verlauste-"
 

"Da hinten läuft er!", brüllte Marluxia plötzlich und zeigte in Richtung des Fabrikgebäudes.

Sofort hefteten sich alle Blicke auf den Flüchtenden.

Ansem hatte die Gelegenheit beim Schopf gepackt und wollte sich aus dem Staub machen.

Hier war er erst einmal fertig.

Zumal die Sensing Nobodies jetzt sicher nicht gut auf ihn zu sprechen waren. Eigentlich hatte er gedacht, das deren Reaktion etwas heftiger ausfiel, aber man konnte nicht alles auf einmal haben.
 

"DEN MISTKERL KASTRIER' ICH!!", keifte Saix und rannte auch schon wutentbrannt los, dicht gefolgt von Marluxia welcher die brutalere Art zu verhandeln schon von Anfang an hatte kommen sehen.

Die beiden hasteten um die Ecke, sahen gerade noch wie Xemnas' Bruder sich über den Maschendrahtzaun schwang.

Saix fackelte nicht lange. Er eilte auf den Zaun zu seiner Linken zu, kletterte ihn mit ein paar Sätzen hinauf und tat es Ansem gleich. Stolpernd setzte er sich wieder in Bewegung als er auf der anderen Seite angekommen war; ein paar Momente später fluchte er.

Marluxia stieß sich gerade von dem Zaun ab; er war Saix natürlich gefolgt.

Murrend sah er sich um. Nichts als Schwärze.
 

"Dieses Aas ist abgehauen... wenn ich den zwischen die Finger kriege...!", zischte Saix, wischte sich kurz über den Mund.

So sauer und verwirrt war er lange nicht gewesen.

Was erlaubte sich Ansem, diese alte Geschichte jetzt auf einmal wieder auszugraben?

Lag etwa noch mehr dahinter? War dort etwas, was vielleicht Xemnas selbst nicht wußte...?
 


 

Der Motor heulte auf.

Axel raste durch die fast leeren Straßen, sein Haar flatterte wild im Wind.

Er hatte kein Ziel vor Augen und es war ihm egal, das er ohne Helm fuhr;

in diesen Momenten wollte er einfach nur fort. All das hatte ihn übermannt und fast blind gemacht.
 

Der Fahrer drosselte sein Tempo etwas, als er an eine etwas belebtere Straße kam, fuhr aber noch immer über der Geschwindigkeitsbegrenzung; zwar nicht viel aber genug um den beißenden Wind auf der Haut wie tausend Nadelstiche zu spüren. Immer wieder jagten ihm die Worte von Xemnas durch den Kopf. Immer und immer wieder.

Benommen schüttelte Axel den Kopf, kniff die Augen zusammen.

Es sollte endlich ein Ende finden! Warum konnte er nicht endlich vergessen?

All diesen Schmerz, der ihn brach. Das alles war doch schon vorbei, Geschichte...!

War Ansem oder gar sein Ziehvater hinter dem her, was Zerina hinterließ...?
 

Ein lautes Geräusch, das sich als der lärmende Ton einer Hupe entpuppte, holte Axel aus seinen Gedanken.

In diesen Sekunden wurde ihm wieder bewußt, wo er hier war und waser tat.

Sofort riß er wieder die Augen auf.

Vor ihm fuhr ein Jeep über die Straße -

der Fahrer schien zu fluchen, als er das Motorrad auf sich zukommen sah.

Mit einem entsetzen Aufschrei versuchte Axel noch zu reagieren und seine Harley herum zu reißen, um nicht in den Wagen zu rasen...
 

Wie im Zeitraffer rauschte alles an Axel vorbei.

Das schwebende Gefühl, als er über den Lenker flog, von dem Motorrad stürzte.

Quietschende Reifen, lautes Hupen und der reißende Ton, als seine Maschine den Halt verlor, ein paar Meter über den Asphalt schlitterte und knapp an dem Jeep vorbei rauschte, welcher sich halb gedreht hatte bei dem Versuch auszuweichen.

Es schien sich um Stunden zu handeln und doch waren es nur wenige Sekunden gewesen.
 

Axel keuchte auf, als er mit einem Mal auf dem Boden auf kam.

Schmerz durchzog seinen Körper, Sekunden lang nahm er nichts wahr außer einem beißenden Ziehen, das durch seine Schulter zog.

Er lag einfach dort, halb auf der Seite, noch gar nicht richtig realisierend was passiert war.

Seichter Rauch stieg auf, eine Wagentür knallte.

Stimmen gellten über die kaum befahrene Straße, Autos kamen zum stehen.

Als er schließlich benommen die Augen öffnete, konnte er langsam das verzerrte Bild von ein paar Beinen ausmachen, die auf ihn zugestürzt kamen. Stöhnend faßte er sich mit zitternder Hand an den Kopf und versuchte sich aufzurichten.

Er hatte das Gefühl, als würde sein Schädel gleich zerspringen.

Jemand kniete neben ihm, erkundigte sich mit aufgebrachter Stimme nach seinem Zustand.

Es war ein älterer Herr, anscheinend der Fahrer des Jeeps.
 

"...shit ey..."

Axel hustete, antwortete erst nicht, sondern setzte sich ganz auf.

Er stand noch recht neben sich.

Abermals faßte er sich an den dröhnenden Kopf und stellte nun murrend fest, das er etwas abbekommen hatte. Warmes Blut lief ihm über die linke Stirnhälfte. Abgesehen davon schien er heil davon gekommen zu sein...

Seine Schulter Schmerzte von dem Aufprall, die Beine zitterten und sein Schädel...

Nun verfluchte Axel sein überstürztes Handeln.

Warum um Gottes Willen war er ohne Helm losgerast?

Er konnte wirklich von Glück, schon fast von einem Wunder reden das es ihm so "gut" ging.

Zwei weitere Fahrer kamen auf ihn und den älteren Herrn zu, wollten sich ebenfalls erkundigen. Axel antwortete aufgewühlt, das es ihm soweit gut ging und er vielleicht mit nur einer kleinen Platzwunde davon gekommen war.

Stolpernd stand er nun auf, wischte sich das Blut ab. Die Wunde brannte entsetzlich.
 

Axel ließ trübe seinen Blick schweifen.

Der Jeep hatte nichts abbekommen, aber seine Harley.

Sie lang ein paar Meter von ihm entfernt, die Räder rotierten noch leicht.

Der Rest des Spiegels war abgebrochen, das Nummernschild verbogen und der Tank wies viele Kratzer und eine Delle auf.

Innerlich fluchte er laut, knickte fast wieder ein.

Heute Abend war wirklich alles schief gelaufen.

Sein Herzstück war im Eimer.

Aber zumindest war er mit dem Leben davon gekommen.

Und das war die Hauptsache.

Ob das vielleicht ein böses Omen war...?
 

"Und es geht ihnen wirklich gut? Soll ich vielleicht doch einen Krankenwagen rufen?"

Der Fahrer des Jeeps stand nun an seiner Seite, der Schock war ihm ins Gesicht geschrieben. Jedoch schien er auch recht sauer zu sein. Axel konnte sich sogar fast denken, warum - er hatte schließlich nicht aufgepaßt und war zudem noch ohne Kopfbedeckung gefahren. Der Motorradfahrer winkte dankend ab.

Das war jetzt wirklich das Letzte, was er nun gebrauchen könnte. Er war froh, das erst einmal nicht so viel Wirbel gemacht wurde und das er einigermaßen in Ordnung war.

Jetzt noch diese Sirenen und vielleicht die Polizei... nein danke. Aber er mußte wohl oder übel auf diese warten und sie über das Geschehen in Kenntnis setzen, ansonsten hatte er ein Problem.

Langsam ging er an den zwei anderen vorbei, welche ihn fragend ansahen und schließlich die Polizei riefen und zur Sicherheit ein Warndreieck aufstellten.
 

Nun stand er vor seinem Motorrad, beäugte es.

Sein Gesicht verzog sich schmerzlich.

Er war so dumm gewesen...

Sachte beugte er sich herüber um den Lenker zu greifen und sie wieder aufzustellen.

Es erwies sich als schwieriges Unterfangen, wenn man noch nicht einmal richtig stehen konnte und einem der Schock und vor allem Schmerz noch in den Gliedern steckte. Daher nahm er auch dankend die Hilfe eines Anderen an.

Als seine Maschine endlich wieder stand, ließ sich Axel vollkommen fertig mit den Nerven auf den Bordstein fallen, den Kopf gesenkt. Nach einer ganzen Weile hob er wieder den Kopf. Die Polizei war gekommen.
 


 

AN So... bitte nicht hauen! >.< Das mit Axel am Schluß mußte ich einfach machen... ich finde es aber ziemlich schlecht. Sowas habe ich zwar zum ersten Mal geschrieben, aber... es wirkt irgendwie abgehackt.

Daher würde ich mich über Kritik, Feedback oder Lobe sehr freuen! Endlich mal ein Kapitel, in dem die SN mal mehr vor kamen; vor allem etwas zum Thema Axel und Xemnas... ich hoffe, das ich viel Gefühl in dem Kapitel rüberbringen konnte und vor allem überzeugend!

Ja, die gute Zerina.

Die wird noch ordentlich für Chaos sorgen und sich eventuell im Grab umdrehen...muharhar... Also, dann bis zum nächsten Kapitel - wobei ich nicht weiß, wann ich zum schreiben komme!

LG, Sinister-Sundown



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kenshin
2008-11-11T12:07:43+00:00 11.11.2008 13:07
Mna hat meine Antwort diesmal gedauert dabei hab eich den Teil schon vor Ewigkeiten gelesen XD

Wie immer ganz toll geworden mit sovielen Gefühlen bin ich echt überfordert.

Das ist aber schön weil Ansem der zentrale Punkt ist. Er IST an allem Schuld, das find eich sehr gut herausgearbeitet genau wi emit der Kettenreaktion so des ein sicherer Fahrer wie Axel schliesslich doch ein Unfall hatte.
Einfach super!

Liebe Grüsse dat ChaosAxel
Von:  grapedragon
2008-10-07T17:11:43+00:00 07.10.2008 19:11
welcome back^^
ich hoffe axel geht es gut...
erst das mit seiner mutter... und dann der unfall....
blöder ansem!!!!
aber so wie's geschildert ist hat xemnas aber keine schuld...
find ich zumindest;-)
jetzt kann ja roxas axel trösten^^
MUAHAHAHAHAHA!!!!!
ich freu mich schon auf die fortsetzung
Von:  -Yui-san-
2008-10-06T03:45:03+00:00 06.10.2008 05:45
Also ich fand das Chap auch supi^^
Arme Axel...erst diese verdrehte Lügengeschichte..welche eigentlich nich so wirklich eine war und nun der Unfall...
Den hast du übrigens super beschrieben! Großes Lob an dich.
Insgesamt fand ich das Chap super. Du hast zum größten Teil alle möglichen Charas eingebaut, deren Momentane Lage erklärt usw. Respekt, das bekomme ich nich so leicht hin^^
Ansem ist echt ein Arsch...fand ich schon im Spiel..natürlich nur Xehanort^^
Freu mich schon auf´s nächste Kapitel.
-Yui-
Von:  Superhelden-Brooke
2008-10-05T11:34:25+00:00 05.10.2008 13:34
Hey^^
Ich finde das Kapitel toll.
Ich denke nicht das Xemnas am Tod von Zerina schuld ist, das können millionen anderer Gründe gewesen sein die dies zu verschulden haben, das muss ja nicht zwangsweiße Xemnas gewesen sein.
Armer Axel jetzt ist seine Harley ziemlich mitgenommen .___.
Was die Polizei jetzt wohl mit ihm anstellt?

Hoffentlich bekommen die Jungs Xemna's Bruder in die Finger, der ist ja wirklich ein scheiß Kerl ~.~
Ich hoffe mal das sich Axel nicht zu sehr verletzt hat, der Arme muss ja jetzt genug durchmachen.

Jedenfalls super geschrieben und ich freu mich wenns weitergeht^^
*kecks da lass*
Brooke<3


Zurück