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Clouds darken the sky

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A piece of freedom

"... denkst du wirklich, daß das eine gute Idee ist, Axel?

Es ist unser jährlicher Ausflug zum Saisonanfang und der Kurze... naja, Roxy gehört nicht dazu.

Da haben nur Mitglieder was zu suchen".
 

Demyx sah Axel dabei zu, wie dieser in alten Kartons wühlte.

Man staunte doch immer wieder, wie viel Müll der Mensch doch besaß und wieviel sich im Laufe der Jahre so ansammelte.

Der Keller des Wohnhauses mit der Nummer 10 a bis e war das Drecksloch schlecht hin.

Es war arschkalt hier und demnach schlecht isoliert.

Man mußte echt aufpassen, das nicht nass wurde.
 

"... da magst du schon Recht haben...aber...", Axel schmiss ein altes Paar Handschuhe in die Ecke und wühlte weiter,

"... das lass' mal alles meine Sorge sein. Ich hab's mir nun mal in den Kopf gesetzt und im Übrigen braucht Roxas mal ein wenig Action.

Der Kleine kann ja nichts dafür das bei ihm Zuhause die Steinzeit vorherrscht. Mal ehrlich!

Nenn' mir einen Jungen in seinem Alter, der noch nie zelten war!"

Demyx nickte nachdenklich. Wo er Recht hatte...
 

Plötzlich hielt der Sensing Nobody in seiner Erklärung inne.

Wortlos nahm er einen Haufen Jacken aus dem Karton und reichte ihn Demyx.

Seufzend nahm sein Kumpel alles entgegen, lehnte sich an die leise surrende Waschmaschine und wartete ab, was nun kam.

Axel legte den Kopf leicht schief, holte eine weitere Jacke hervor.

War ja klar, das die ganz unten in der letzten Ecke versteckt wurde!

Es war eine graue Motorradjacke mit roten Schutzpolstern an den Ellenbogen, an der Brust, dem Rücken und den Seiten.

Sie sah aus wie neu, das Rot noch immer leuchtend - obwohl sie schon so einige Jahre auf dem Buckel hatte.

Es war Axels Jacke; jedoch war sie ihm inzwischen viel zu klein.
 

"Sieht ja fresh aus. Von wem hast du die?"

Axel sah Demyx nicht an, sondern nickte nur, hielt die Jacke ins Licht.

Das Gute Stück hatte er zuletzt vor zwei Jahren gesehen, als er sie endlich aus seinem Schrank gehängt hatte, nach Zerinas Tod.
 

"Ich habe sie mal von Zerina geschenkt bekommen. Da war ich knappe fünfzehn. Ich hab diese Jacke geliebt..."

Grinsend erinnerte sich der Bodyguard daran, wie stolz er darauf war, gemeinsam mit seiner Ziehmutter durch die Straßen zu brettern und dabei diese Jacke zu tragen. Es war seine erste richtige Motorradjacke gewesen.

Und jetzt würde Roxas sie anziehen.
 

"Die sollte ihm passen. Lege sie mal bitte bei Seite."

Wieder reichte Axel die Jacke an Demyx weiter, welcher sich eigentlich gerade beschweren wollte; wo sollte er denn mit dem Ganzem Plunder hin, verdammt nochmal?! Als Packesel wollte er nicht fungieren!

Leise grummelnd packte er die Jacken auf den Tümmler neben der Waschmaschine.

Anscheinend war sein Kumpel noch nicht fertig mit suchen...
 

"Was sagt Chefchen eigentlich zu dieser Idee?", harkte er nach.

Auf diese Frage hin grinste Axel nur schelmisch.
 

"Dann bringst du das aber Saix bei, ich sicher nicht!"
 


 


 

Freitag. Acht Uhr dreißig.

Freitag. Acht Uhr dreißig.

So um diese Uhrzeit wollte Axel ihn abholen.

Und Roxas sah noch immer so aus als wenn er gerade erst aus dem Bett gestiegen wäre, so aufgeregt war er.

Dabei war der Junge schon um sechs hellwach gewesen und starrte mit hämmerndem Herzen an seine Zimmerdecke.

"Es ist doch nur ein Ausflug" würde Marianne jetzt sagen.
 

Ja, nur ein Ausflug auf einem Motorrad mit vielen Leuten die ihn kannten und nicht wirklich mochten (Roxas brauchte nur an Saix' Gesicht denken und ihm wurde ganz elend zumute) und Axel. Seinem, von ihm insgeheim bewunderten und geliebten Bodyguard.
 

Geliebt - Liebe.

Es tat inzwischen gar nicht mehr so weh, dieses Wort auch nur zu denken.

Vielleicht, weil er sich ganz langsam damit anfreunden konnte nicht "normal" zu sein?

Jedenfalls in dieser Beziehung.

Normal war er ja nie.

Roxas wußte nicht, wie es ist normal zu sein. Richtig normal.

Waren normale Leute so wie die Sensing Nobodies?

Oder wie der Mann, der einem immer dieses leckere Eis verkaufte...?
 

"Irgendwann... lerne ich das auch noch kennen... ganz bestimmt...!

Genauso wie ich heute erfahren werde, wie es ist zu Zelten... und weiter weg von Zuhause zu sein..."

Roxas nickte langsam während er dies sagte, versuchte sich das Ganze vorzustellen.

Aber zwischen vorstellen und erleben lagen Welten.

Auch das hatte Roxas durch Axel begreifen können.

Dafür war er dankbar.

Er war dankbar, das ihm dieser Kerl über den Weg gelaufen war.
 


 

Zwischen all den pompösen Häusern fiel das Anwesen von Roxas' Eltern nicht wirklich auf -

sollte man meinen.

Und doch tat es genau das obwohl hier alle Häuser auf irgendeine abstruse Weise gleich aussahen.

Wie ein Bonbon neben dem anderem, schön sauber aufgereiht und in einem so hellem Weiß, das einem die Augen tränten beim hinschauen. Da waren Hellgelb oder Beige ja eine Erleichterung für die Glubscher!
 

"... leck' mich am Arsch, Alter! Das ist ja riesig!"

Demyx bekam den Mund gar nicht mehr zu, so baff war er.

Nun gut, er wußte ja, das Roxas aus gutem Hause kam und so weiter - aber mit so einem Schuppen hatte er nie im Leben gerechnet. In Zeitlupe stieg er von seiner Suzuki herunter und starrte weiter das Tor an - Axel befürchtete schon, Demyx wäre am Leder festgeklebt bei der Hitze. Aber er bewegte sich ja doch!
 

"Mach' den Kopf zu, sonst fliegt noch was rein...", kommentierte er und öffnete seine Jeansjacke.

Tief durchatmend fuhr er sich durch die erhitzten Haare.

Jetzt war es also soweit.

Roxy würde flügge werden.

Mehr sehen als nur die Innenstadt und den Weg zur Schule.

Und er durfte dann dafür sorgen, das der Kurze nicht für den Rest seines Lebens Hausarrest bekam;

aber Axel hatte schon gesagt, das er sich darum kümmern werde.

Ja, er hatte schon einen recht simplen Plan aufgestellt und ihm ein Alibi verschafft.

Sollte es doch zur Diskussion kommen -

und Axel war sich insgeheim sicher das dies passieren würde -

hätte er wohl keine andere Wahl als Roxas Eltern(oder Tai) zu konfrontieren.

Mit nackter Wahrheit und handfesten Argumenten.
 

Der Biker schaute nochmals auf seine Harley.

Beide Maschinen waren voll bepackt mit Zelten, Isomatten und allem, was man so zum Campen brauchte.

Axel mußte zwar noch ein wenig umdenken beim beladen seiner Maschine, weil er ja noch einen Sozius* dabei hatte; aber wofür gab es Demyx?

Wenn's ums packen ging, war der Trottel echt Gold wert.

Da staunten sogar alt eingesessene Fahrer, wieviel Gepäck sich sicher und vorschriftsgemäß auf einem Motorrad verstauen ließ... vielleicht lag es auch daran, das Demyx keinen Autoführerschein besaß und deshalb immer zusehen mußte, wo er mit seinem Gepäck blieb.
 

"Deemyx... dir fallen gleich die Augen raus, pass auf...", Axel zog seinen Kumpel am Arm mit sich zur Sprechanlage und drückte den Knopf, "... am besten sagst du einfach nichts, klar? Nicht, das sie Verdacht schöpfen."

"Aber werden sie das nicht auch wenn ich da mit dir vor der Tür stehe?"

"Nicht, wenn Roxas bezeugt, das er dich kennt. Glaube ich jedenfalls nicht."

"Ahhh...ja. Sehr profession-"
 

"Ja?", erklang nun eine gedämpfte Stimme aus den etwas angerosteten Lautsprechern der Anlage.

Axel deutete Demyx durch einen scharfen Blick an, die Klappe zu halten.
 

"Ich bins, Axel. Ich wollte Roxas abholen, er wartet sicher schon."

Ein kleiner Seitenblick zu der Kamera, die im Blätterwerk einer in ihrer Nähe befindlichen Buche versteckt war und eine kurze Funkstille später wurden sie auch schon eingelassen.

Axel führte Demyx durch den Vorgarten und zählte innerlich die Sekunden, die verstrichen bis Doge und Cooper den Besuch bemerkten. Und tatsächlich, ein paar Momente später kamen die beiden um die Ecke geschossen mit lautem Gebell und um die Wette mit dem Schwanz wedelnd.

Demyx erschreckte sich kurz, grinste dann aber breit. Er hatte eine Schwäche für Hunde und zeigte auch keinerlei Angst, als diese ihn erst ein wenig anknurrten um dann doch festzustellen, das der Neue neben Axel nichts Böses wollte.
 

"Huskys...! Sieht man echt selten... meine Güte, sind die verspielt...", meinte der Musiker, kniete sich zu den beiden herunter und verteilte Streicheleinheiten.
 

"Mhm... mich hätten sie beinahe angegriffen, wenn Roxas sie nicht zurückgehalten hätte."

Axel ging einfach weiter, er konnte Roxas auch alleine holen.

Ohne zu klingeln machte er die Tür auf und trat ein.

Kurz schaute er noch zu seinem Kumpel, schloss die Tür dann wieder.

Diesmal wurde er von einem Mann begrüßt und darauf hingewiesen das Roxas oben war.

Danach kümmerte sich der Kerl auch nicht mehr um Axel.

Was dem Bodyguard auffiel war, das es in dem Foyer heute ziemlich ruhig war.

Normal sah er hier immer irgendjemanden herum wuseln und den Putzlappen schwingen.
 

Hm.

Entweder frühstückten die meisten noch, oder die Hausmädchen waren anderweitig beschäftigt.

Wie auch immer, es kam dem Sensing Nobody gelegen.

Je weniger Aufmerksamkeit, desto besser.
 


 

"...hoffentlich kommt Tai nicht doch dahinter... obwohl... er wird so oder so dahinter kommen..."

Ein wenig mulmig war dem Jungen bei dieser Aktion schon.

Als Axel ihm unterbreitet hatte, das er ihn mit zum zelten nehmen wollte hatte Roxas gleich zu bedenken gegeben, das man ihn niemals zelten lassen würde. Und wenn er einfach ohne Rückmeldung länger als einen Tag weg blieb, sicher suchen würde. Dann aber richtig.

Zelten verstieß schließlich gegen die Vorstellungen seiner Mutter.

Sie würden die Stadt verlassen und aufs Land fahren.

Er würde im Freiem schlafen und das mit einer Horde von Wilden, wie seine Mutter die Gruppe bezeichnen würde...
 

Axel meinte darauf hin, das er sich schon eine nette, plausible und annehmbare Ausrede einfallen lassen würde; und am nächstem Tag hatte er Tai aufgesucht.

Er hatte ihm erzählt das am nächsten Wochenende eine Sportveranstaltung stattfinden würde, zu der er Roxas gerne mitnehmen würde. Der Bodyguard musste wirklich tricksen, damit Tai einwilligte.

Er musste ihm versichern, das Roxas nichts passierte, das er immer erreichbar war und Tai sich selbst vergewissern konnte das Roxas gut aufgehoben war.

Was für eine Schose wegen eines einfachem Ausflugs.

Zwar war Tai momentan nicht im Hause; in letzter Zeit hatte er vieles außer Haus zu erledigen und übertrug seinen Mitarbeitern die Verantwortung, aber er wollte trotzdem immer informiert sein.
 

Wieder schaute Roxas auf die Uhr.

Es war zwanzig nach Acht.

Dann schaute er wieder zur Zimmerdecke; Roxas lag gerade auf seinem Sofa und wartete darauf, Schritte auf dem Flur zu hören.

Mittlerweile erkannte er Axel nur an seinem Gang.

Der war nämlich nicht vorsichtig und bedacht leise, sondern eher forsch.
 

Kaum das er diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte, fing er an zu horchen.

Da war es doch wieder. Dieses schwere, dumpfe Geräusch.

Axel hatte ganz sicher Stiefel an. Diese Schwarzen, die ein wenig nach Cowboystiefeln aussahen...

Roxas schaute zu seiner Tasche, die er gestern Abend gepackt hatte.

Der Sensing Nobody meinte, er solle möglichst festes Schuhwerk anziehen.

Und da standen sie nun, ein paar braune Stiefel, die er mal vor ein paar Monaten von seiner Großmutter geschenkt bekommen und seitdem nicht einmal getragen hatte.

Heute war also das Jubiläum.

Als seine Zimmertür aufging, hechtete Roxas auch schon hoch und stierte in Richtung Tür.

Grinsend streckte Axel den Kopf durch und begrüßte ihn mit einem kurzem Handzeichen.

Und Roxas erwiderte das Grinsen breit.
 

"Moin Roxy. Alles fit bei dir oder was?"

Roxas nickte.

Axel trat ein, machte die Tür zu und deutete kurz auf seine Stiefel.

"Die sind sauber, keine Sorge", meinte er gelassen und gesellte sich zu seinem Schützling.

Axels Blick wurde regelrecht zufrieden und warm, als er sah wie sehr der Kleine strahlte.

In solchen Momenten wurde ihm klar, das seine Arbeit, diese intensive Beschäftigung mit Roxas nicht umsonst war.

Er mochte es, wenn er lachte oder zumindest grinste, so wie jetzt.

Es zeigte, das der Junge für ein gerechtes Leben kämpfte und noch nicht alles verloren war.

Das doch noch nicht alles in ihm gestorben war.
 

"Und? Hast du alles?"

Fragend deutete der Sensing Nobody auf die Tasche, die am Fuße des Bettes stand.

Viel hatte der Kurze ja echt nicht eingepackt, so wies aussah.

Prüfend hob Axel das Gepäck an.

Hm...ja, das ging.
 

"...also, ich denke schon..."

Roxas schielte zur Decke, ging noch einmal alles im Kopf durch... und stellte dann fest, das doch etwas fehlte.
 

"Nein, warte ich hab doch noch etwas vergessen!!", bemerkte er und stürzte hastig aus dem Zimmer.

Holla, so schnell konnte Axel gar nicht schauen.

War wohl die Aufregung.

Leicht schüttelte der Biker den Kopf und ließ den Blick durch das geräumige Zimmer streifen. Das war das erste Mal, das er wirklich Gelegenheit hatte, sich Roxas' Reich genauer anzusehen; denn sie waren immer anderswo unterwegs und nicht in seinem Zimmer. Wozu auch?
 

Es war groß und übersichtlich, großzügig ausgestattet mit einer wuchtigen Couch, Schreibtisch und einem Fernseher. Eine Musikanlage konnte Axel auch erspähen, aber kaum CD's. Musik war wohl nicht sein Ding.

Axel ließ sich seufzend auf der Couch nieder und wartete.

Zu seiner Rechten befand sich ein kleiner Tisch mit einer Leselampe und anbei stand ein Foto.

So ziemlich das Einzige, wenn er sich nicht verguckt hatte.

Axel legte den Kopf leicht schief und nahm sachte den Rahmen in die Hand.

Bevor er einen Blick auf das Foto richtete, viel ihm etwas am Glas auf.

Es war zerkratzt.

Bei genauerer Betrachtung konnte man auch diverse Kratzer und Dellen in dem Holz des Rahmens feststellen.

Es sah fast so aus, als wenn jemand das Foto durch das Zimmer geworfen hätte.

Vielleicht sogar mehrmals.

Stutzig besah sich Axel nun die Personen auf dem Foto.

Dort waren eine Frau und ein Mann mit zwei kleinen Kindern zu sehen.

Das mußten wohl Roxas' Eltern sein.

Seine Mutter war eine bemerkenswerte wunderschöne Frau, das mußte Axel wirklich sagen.

Strahlende Augen, helles Blond und die passende Figur. Cassandra hieß sie doch...

Seine Augen wanderten kurz zu dem Vater, dann zu den beiden Kindern.

Der Blonde, das war Roxas, keine Frage.

Und selbst hier sah er nicht wirklich glücklich aus...
 

"Entschuldige bitte, das es länger gedauert hat..."

Ein wenig abgehetzt trat Roxas wieder in sein Zimmer. In den Händen hielt er ein kleines Täschchen; wahrscheinlich Zahnbürste und Co. Erst als er näher an Axel herantrat um das Täschchen in dem restlichem Gepäck zu verstauen, viel ihm auf das sein Bodyguard das Foto mit seinem Bruder in den Händen hielt.

Roxas wurde starr.
 

"... hast du einen Bruder?", fragte Axel völlig unbehelligt und schaute von dem Foto auf.

Als er Roxas ansah, wußte er sofort das er wohl einen wunden Punkt angesprochen hatte.

Ein bisschen verwirrt wartete er auf eine Antwort.

Diese kam auch, jedoch etwas zögernd.
 

"...ja. Hab ich", antwortete Roxas ziemlich trocken; ihm hätte beinahe die Stimme versagt.

Stumm ging er dann zu der Tasche, machte recht grob den Reißverschluss auf und verstaute seine Sachen.

Oha. Hatte Axel da vielleicht etwas unschönes angesprochen?
 

"Aha... wo ist er denn?", harkte Axel einfach weiter nach.

Er wußte das er dies vielleicht nicht hätte tun sollen - doch ein kleines Detail auf diesem Foto machte ihn schon ein wenig stutzig...

Er stellte das Foto wieder zurück und schaute auf Roxas.

Der Kurze blickte zu Boden, hockte noch immer vor seinem Gepäck.
 

"... keine Ahnung. Ich habe ihn vor zehn Jahren das letzte Mal gesehen."

Wieder nur eine kurze, trockene Antwort.

Roxas mochte wohl wirklich nicht darüber sprechen.

Nun bereute es Axel doch, nachgefragt zu haben und wollte sich schon entschuldigen für seine, eigentlich recht dreiste Fragerei, als Roxas fortfuhr.
 

"...er ist weggelaufen, weil er es hier nicht mehr aushielt. Meine Eltern ließen ihn suchen aber -"

Der Rest wurde in einem erstickendem Laut verschluckt.

Nein.

Nein, nicht jetzt.

Er wollte nicht an seinen Bruder denken.

Er wollte nicht schon wieder diese Bilder, das Blut an den Wänden sehen, als er sich selbst verletzte.

Und vor allem wollte er nicht weinen.

Nicht vor Axel.

Nicht vor dem Menschen, den er liebte.

Warum konnte ihn diese Vergangenheit nicht einfach in Ruhe lassen?

Warum konnte er seinen Bruder nicht einfach vergessen, so wie dieser ihn auch vergessen hatte?
 

"Hey... hey, hey... Rox'...!"

Verdammt, er war so blöd gewesen! So verdammt blöd!

Vorsichtig kniete er sich zu Roxas herunter und legte eine Hand auf die Schulter des Jungen.

Roxas wandte den Blick ab, sein Gesicht wollte er nicht zeigen.

Axel schwieg einen Moment, ehe er die Stimme erhob.
 

"... ich wollte dir mit meiner scheiß' Fragerei nicht wehtun. Wirklich nicht. Es tut mir Leid...okay...?"

Fast schon bittend versuchte Axel einen Blick in Roxas' Gesicht zu erhaschen.

Seine direkte Art brachte den Sensing Nobody manchmal dazu, sich selbst zu verfluchen...
 

Roxas reagierte erst gar nicht auf Axel; schüttelte dann jedoch leicht den Kopf, als wenn er sagen wollen würde, das es doch nicht schlimm sei, das Axel es doch nicht wissen konnte - sah ihn aber immer noch nicht an.

Denn es tat trotzdem weh.
 

"Mhhh... Roxas... komm...!"
 

Mehr Worte fielen nicht.

Plötzlich fand sich der überraschte Junge in den Armen seines Bodyguards wieder, realisierte dies erst nach zweimaligem Blinzen.

War das jetzt wirklich passiert?

Hatte Axel ihn wirklich zu sich in die Arme gezogen?

Roxas war so erschrocken, es war für ihn so unmöglich, das er einfach nur mit offenen Augen Axels Arm anstarrte, seine linke Gesichtshälfte an dessen Brust gelehnt.

Das mußte doch ein Traum sein...!

Axel würde ihn doch niemals...

Sein Herz schlug momentan so schnell, das er glaubte es würde im nächsten Moment stehen bleiben, die Röte stieg ihm ins Gesicht und das nicht zu knapp.

Roxas vergaß sogar für einen Augenblick zu Atmen, was nun mit einem Keuchen quittiert wurde.

Seine Mimik verzerrte sich, er schloß die Augen und eine stumme Träne bahnte sich nun den Weg über seine Wange.

Er krallte sich leicht in den Stoff von Axels Oberteil, lehnte sich zaghaft mehr an ihn.

Und dieser ließ seinen Schützling gewähren, strich ihm leicht über den Rücken, zeigte ihm das es okay war.

Trauer zeigen, sich einfach mal fallen lassen, das war mehr als okay.
 

Axel kannte solche Momente selbst sehr genau... oft genug hatten sich ähnliche Szenarios bei ihm und Xemnas abgespielt.

Umso mehr fühlte sich Axel... regelrecht dazu verpflichtet, Roxas Halt zu spenden.

Gerade jetzt, wo Marianne nicht da war.

Dennoch... der Biker konnte es nicht ganz erklären, aber es schien ihn noch mehr dazu zu bewegen... lag es daran, das Roxas für ihn inzwischen fast wie ein kleiner Bruder war?

Das er den Kurzen schlichtweg lieb gewonnen hatte...?
 

Minuten verharrten sie noch so, ehe Axel Roxas sachte von sich löste.

Er blickte den Jungen eindringlich an, klopfte ihm noch einmal aufmunternd auf die Schulter und stand dann auf.
 

"Wir sollten uns jetzt echt auf die Socken machen, sonst reißen mir die Jungs den Arsch auf..!", erklärte er mit einem leichtem Grinsen im Gesicht. Roxas hockte noch immer am selbem Fleck, schaute zu Axel hinauf.

Das er gerade jetzt aufstehen mußte... es war so schön gewesen.

Auch wenn es nicht richtig war, nicht wirklich sein sollte... oder?

Dann nickte er, stand auf und wischte sich kurz über das Gesicht.

Axel hatte bereits nach seiner Tasche gegriffen und war Richtung Tür und auf den Flur gegangen.

Roxas blinzelte noch einmal, griff nach seinen Stiefeln und folgte Axel.

Er sollte sich keine Gedanken machen... sondern sich auf das freuen, was ihn nun erwartete.

So folgte er seinem Beschützer ins Ungewisse; in die Freiheit.
 


 


 

Hartneckigkeit machte sich bezahlt, das wußte Tai nur zu gut.

Egal, wie aufwendig oder schwierig sich diese Suche gestalten würde - er würde bekommen was er wollte.

Zugegeben, es war kniffelig herauszufinden, was aus Cassandras unehelichem Kind geworden war, aber solche Herausforderungen schätzte er.

Der Sicherheitsbeauftragte saß und in einem abgelegenem Café und durchforstete mehrere Ordner.

Es waren Kopien.

Kopien von diversen Dokumenten aus Cassandras Aktenschrank.

Ganze Ordner hatte er heimlich vervielfältigt.

Als einer der engsten Vertrauten wußte er natürlich, wo seine Chefin wichtige Unterlagen aufbewahrte.

Und es scherte ja auch keinen, wenn er mit ein paar Ordnern herum lief; denn es vertrauten ihm ja alle... keiner würde auf die Idee kommen, das der loyale Tai das schwarze Schaf in der Herde war...!
 

Momentan suchte er nach Hinweisen, irgend etwas, das ihn auf eine Spur brachte, die zu diesem Kind führte.

Eine Geburtsurkunde zum Beispiel. Fotos.

Doch bis jetzt konnte er nichts finden.

Er wußte noch nicht einmal, ob es ein Sohn oder eine Tochter war.

Tai seufzte resigniert, sortierte diverse Zettel wieder ein, als er plötzlich angeklingelt wurde.

Murrend lehnte er sich zurück und zog sein Handy aus der Hosentasche - ein Blick auf das Display verriet ihm, das es wohl wichtig war. Warum sollten seine Kollegen ihn denn sonst anrufen?
 

"Was gibt's? Ich bin beschäftigt!", zischte er und wartete auf eine plausible Erklärung am anderem Ende.
 

"Ich weiß, Tai. Ich dachte mir nur, das ich dich besser mal anrufe.

Roxas scheint das Haus verlassen zu wollen. Für mehrere Tage. Er hat eine Tasche dabei-"
 

"Ist sein Bodyguard da?"
 

"Axel? Ja, die beiden wollen gerade zur Haustür. Sollen wir eingreifen?"
 

"Nein, ihr lasst sie gehen... Axel will ihn wohl zu irgendeiner Veranstaltung mitnehmen. Er hat meine Erlaubnis."
 

"... und was ist mit Cassandras Bedingungen? Keine großräumigen Ausflüge..?"
 

"Lasst sie einfach gehen. Ich werde mich später darum kümmern."
 

Damit war das Gespräch für ihn auch schon beendet.

Tai hatte einfach aufgelegt; er wußte das seinen Anweisungen Folge geleistet wurde.

Zumal kam ihm dieser Ausflug recht gelegen.

So konnte er sich in aller Ruhe in Roxas' Zimmer umsehen.

Vielleicht gab es dort ja etwas, was ihn auf die richtige Spur brachte...?
 


 


 

"Hey, da seid ihr ja endlich! Zexion hatte mich schon angerufen und gefragt wo wir bleiben!"

Demyx grinste über beide Ohren hinweg, als er den völlig verdutzten Roxas vor sich stehen hatte.

Der Kurze hatte wohl nicht mit ihm gerechnet... dieses Gesicht war wirklich Gold wert!

Er stand aus der Hocke wieder auf, warf den Tennisball den er Cooper gemopst hatte, wieder in den Garten.

Hastig und sich dabei beinahe überschlagend rasten beide Rüden dem völlig zerkauten Ball hinterher.
 

"Hat halt etwas länger gedauert... Können wir dann?", fragte Axel; er schien es nun doch etwas eilig zu haben.

Er wußte, wie sehr Zexion Verspätungen hasste und wollte nicht Derjenige sein, der die bösen Blicke erntete.
 

"Von mir aus jederzeit!"

"Na dann... "
 

Demyx lachte leicht, klopfte Roxas auf die Schulter und sah ihn an.
 

"Bist du aufgeregt?

Keine Angst, wir liefern dich in einem Stück wieder ab, versprochen...!"

Roxas grinste leicht und nickte zögerlich, gab den Code für das Tor ein und öffnete das Gatter.

Ihm kam es seltsam vor, das man sie einfach ohne wenn und aber gehen ließ, jedoch sollte ihm nun auch egal sein.

Sie gingen ein Stück die Straße entlang; die beiden Motorradfahrer hatten ihre Zweiräder vorsorglich etwas abseits vom Haus abgestellt um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Als sie ankamen, mußte Roxas doch ein wenig schlucken und hatte bereits so seine bedenken, ob er da hinten drauf nicht herunterfallen würde.

Auch staunte er nicht schlecht, als er sah wieviel die beiden auf den Gepäckträgern verstaut hatten.

Roxas wäre nie auf die Idee gekommen das so etwas möglich war...
 

"...Axel..? Sah dein Motorrad nicht mal anders aus...? So ein wenig?"

Mit einer leicht zusammengezogenen Stirn betrachtete Roxas die Harley seines Bodyguards.

Er war sich ziemlich sicher, das zumindest die Lackierung anders war, als die, die er das letzte Mal gesehen hatte.

Diese Bilder hatten sich so sehr in sein Gedächtnis gebrannt, das ihm dies sofort auffiel.

Trotz des fragenden Blickes konnte man noch immer die Begeisterug in den Augen des Jungen lesen.

Geradezu ehrfürchtig stand er davor und besah es sich zum ersten Mal aus richtiger Nähe jedes Detail, während Axel im nur einen verdutzten Blick zuwarf und die Klamotten für Roxas heraussuchte.

Das der Kurze ein so gutes Gedächtnis hatte, ahnte Axel ja nicht.
 

"Stimmt... hab's ein bisschen umlackieren lassen...", antwortete Axel und schielte kurz böse zu Demyx, welcher ihn schon ein wenig stutzend anschaute.

Axel hatte Roxas noch nicht von dem Unfall erzählt.

Und das sollte auch so bleiben.
 

"Der alte Anstrich gefiel mir nicht mehr so... tja und nun... Arme höher, Kurzer!"

Axel nahm seinen alten Nierengurt in die Hand und wandte sich Roxas zu.

Dieser sah ihn ein wenig verwirrt an, tat aber wie ihm gesagt wurde.

Dann legte der Sensing Nobody den Gurt an, zog ein wenig daran und überprüfte ob er richtig saß.

Auf Roxas' Frage hin, was das denn sei, erklärte ihm Demyx das dieser Gurt, wie der Name schon sagte, zum Schutz der Nieren da war. Nachdem das geklärt war, zog Roxas sich weiter an. Erst die Jacke, Halstuch dann den Helm... das volle Programm. Demyx kümmerte sich derweil um das Gepäck von Axels Sozius.
 

Gott, das sah bestimmt schön blöd aus! Roxas sah an sicher herunter.

Ein wenig peinlich war ihm das ja schon, aber er wußte das diese Schutzkleidung sein musste.

Irgendwie hatte er automatisch das Gefühl das ihm der Helm zu groß war.
 

"Also... bevor wir losfahren muss ich dir noch einmal erklären was du als Mitfahrer zu tun hast, okay?"

Oha. Das hörte sich ja nach Arbeit an...

Dennoch nickte er und hörte Axel aufmerksam zu und hoffte, das es nichts allzu Schweres war.
 

"Wenn ich mich in eine Kurve lege, dann musst du mit mir mitgehen.

Ansonsten verliere ich das Gleichgewicht und kann die Maschine nicht halten. Verstanden?

Du brauchst auch keine Angst zu haben, das du irgendwie auf den Boden aufkommst oder dir die Kniescheibe am Asphalt aufreißt."
 

Mit leichtem Anflug von Skepsis im Gesicht nickte Roxas wieder, vertraute einfach auf die Worte von Axel -

denn der mußte ja wissen, wovon er redete!

Jener zog sich nun selbst den Helm auf, Demyx wartete im übrigen schon geduldig im Sattel sitzend und klappte die Fußrasten für den Sozius herunter.

Schwungvoll nahm Axel auf dem Ledersattel platz, stellte den Ständer zurück und startete den Motor.

Abermals ertönte das sonore Rattern des Motors, einzelne Teile des Bikes vibrierten stark und Roxas konnte nicht verhindern, das er sich fast zu Tode erschreckte, als Axel den Motor einmal aufheulen ließ.
 

Keck nickte er Roxas zu, bat den Kleinen so, sich hinter ihm auf den für den Sozius vorgesehenen Platz zu setzen.

Der Junge schluckte.

Er sollte also einfach hinter Axel sitzen...? Und wie, oder besser gesagt wo sollte er sich festhalten?

Beinahe übervorsichtig versuchte Roxas aufzusitzen, ein bißchen unbeholfen stellte er sich dabei schon an aber sowohl Axel als auch Demyx zeigten Geduld und es klappte dann auch.

Nun saß er, die Füße zögerlich auf die Fußrasten gesetzt.

Gott, was für ein seltsames Gefühl... alles unter ihm vibrierte.

Roxas war so aufgeregt wie ein kleines Kind an Weihnachten.

Seine erste Fahrt mit einem Motorrad!
 

"Sitzt du richtig drauf? Gut... Dann halt' dich mal an mir fest.

Um' Bauch rum oder so...", erklärte Axel mit gedämpfter Stimme und gegen den Lärm anredend.
 

Kaum das er ausgesprochen und Roxas sich sehr zögernd festhielt, fuhren sie auch schon los.

Erst natürlich langsamer damit Roxas sich an alles gewöhnen konnte.

Den erschrockenen Japser hinter sich blendete der Sensing Nobody einfach aus und folgte Demyx, welcher vorraus fuhr.

Roxas klammerte sich ganz schön an seinem Bodyguard fest, hatte wahnsinnige Angst doch herunter zu fallen, besonders, als Axel auf die Hauptstraße abbog und sich die Harley leicht Richtung Straße neigte.

Für all das hatte der Fahrer sehr wohl Verständnis. Ihm ging es bei seiner ersten Fahrt ähnlich.
 

Der Junge hatte die Augen geschlossen lehnte mit dem Gesicht zur Seite an Axels Rücken... und zitterte.

Immer wieder fuhr ihm ein Schauer über den Rücken, wenn Axel beschleunigte und der Motor rumorte - Roxas hatte nicht gedacht, solch eine Angst davor zu haben.

Dabei hatte er sich so darauf gefreut, endlich auf einem Motorrad sitzen zu dürfen.

Vielleicht mußte er sich auch erst einmal an dieses fremde Gefühl gewöhnen.

Ja, das würde es sicher sein... hoffte er jedenfalls.
 


 

Die Fahrt an sich verlief relativ ereignislos.

Ab und zu erkundigte sich Axel, ob bei seinem Mitfahrer alles okay war oder ob sie eine kurze Pause machen sollten.

Roxas verneinte all diese Fragen; auch wenn ihm der Hintern langsam wirklich wehtat.

Doch nur deswegen wollte er sie nicht bitten, anzuhalten.
 

Langsam aber sicher verflüchtigte sich auch das flaue Gefühl in Roxas' Magengegend und er gewöhnte sich zunehmend an die Bewegungen der Maschine, gab sich die größte Mühe Axels Bitte in Kurven nachzukommen. Er vertraute Axel mehr und mehr und das gab ihm diese Sicherheit und den Halt um diese Fahrt langsam aber sicher genießen zu können.

Der Wind peitschte um ihre Körper, heulte, doch Roxas hörte nur das kraftvolle Röhren des Motors -

für Axel die schönste Musik.
 

Sie fuhren immer noch hinter Demyx und noch immer waren sie in einer städtischen Gegend.

Wo genau ihr Ziel lag, das wußte Roxas nicht.

Er vertraute den beiden Fahrern einfach.

Fortwährend schaute er über Axels linke Schulter, hatte sein Kinn zeitweilig auch auf dieser abgelegt.

Es war schön, Axel so nah zu sein ohne das es sich irgendwie verboten anfühlte - es war ja notwendig.

Hin und wieder erhaschte er den Blick auf andere Motorradfahrer, die genau wie sie das schöne Wetter ausnutzen und einfach mit ihnen zusammen durch die Straßen fuhren.

Langsam begann er zu verstehen, was diese Leute zu "besonderen" Menschen machte.

Was sie von anderen unterschied.

Was sie von ihm unterschied.
 

Es war die gemeinsame Leidenschaft für etwas.

Das man etwas teilte, egal wie verschieden man war.
 

Als das Stadtbild allmählich einer ländlicheren Gegend wich und sie den Alltag somit vollends hinter sich ließen, spürte Roxas wie sich ein sehr fremdes Gefühl in ihm ausbreitete.

Es war nicht wirklich mit der Nervosität oder Angst zu vergleichen, die er vor kurzem noch verspürt hatte.

Ein Kribbeln im Bauch, etwas das er so zum erstem Mal spürte - und es war angenehm. Fast so angenehm wie der bloße Gedanke an seinen Bodyguard.
 

War es vielleicht einfach nur ein Glücksgefühl...?

Ein Gefühl das in den Momenten wallte, in denen Axel die Geschwindigkeit hochjagte, Demyx überholte, sie immer schneller wurden und nichts außer Wind um sie herum war...?

Das Roxas das Gefühl hatte, das ihm nichts und niemand in die Quere kommen konnte?

Das nichts und niemand ihm dieses Erlebnis nehmen konnte?
 

Ja. Das mußte Glück sein.
 

In diesen Momenten verstand Roxas, was es hieß, frei wie ein Vogel zu sein.

Er fühlte sich nun zum erstem Mal wirklich frei und an keine Regel gebunden.
 


 


 


 

"Gesegnet sei der, der dieses geile Wetter bestellt hat...!"

Marluxia war mit großer Wahrscheinlichkeit nicht der Einzige, der diesen Gedanken hatte.

Erleichtert faltete er seine Schutzkleidung zusammen und legte sie vorerst auf seiner Maschine ab.

Der Sensing Nobody war zusammen mit Vexen, Saix und Xemnas gefahren; blieb nur noch zu hoffen, das der Rest auch bald kam. Wenn keiner unterwegs verschütt ging, würden noch sechs weitere Mitglieder kommen.

Somit waren sie nach langer Zeit wieder fast komplett.
 

Seufzend sah sich Marluxia auf ihrem Campingplatz um.

Xemnas war bereits mit dem Aufbauen seines Zeltes beschäftigt und Saix rauchte erst einmal seine zwei Zigaretten zur Stressbewältigung.

Wie immer hatten sie sich einen abgelegenen Platz gesucht um möglichst ungestört zu sein.

Nichts war schlimmer, als abgefüllte Jugendliche die sich mitten in der Nacht an ihren Maschinen zu schaffen machten... wie gern er den Idioten abgemurckst hätte, der ihm im letztem Jahr auf den Sitz gereiert hatte...
 

Marluxia schlenderte locker zu Saix herüber.

"Hast du noch ne Kippe übrig?" fragte er, schielte dabei kurz zu den Baumkronen, unter denen sie beide nun standen um der Hitze zu entgehen. Saix blickte kurz zu ihm herüber, seufzte und kramte in der Brusttasche seiner Jeansjacke.
 

"...was denkst du. Wie lange wird es noch dauern, bis Xem' endlich mit dieser ganzen Geschichte abschließt?"

Marluxia schielte unauffällig zu dem Genannten, nahm die Zigarette und das Feuerzeug entgegen.
 

"Du meinst, bis er Ansem endlich mal den Arsch aufreißt? Ewig, wenn er nicht bald aus dem Knick kommt", antwortete Saix, nahm einen letzten tiefen Zug und drückte den Zigarettenstummel mit Daumen und Zeigefinger aus.

Dabei verzog er nicht eine Miene.

Sein Gesprächspartner kam nicht umhin, ironisch zu grinsen.

Recht hatte Saix.

Es wurde langsam Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.

Ansonsten würde ihr Superior niemals Ruhe finden - und Zerina wahrscheinlich auch nicht.
 

"Ich werde nach dem Wochenende noch einmal mit ihm reden... hab nämlich absolut keinen Bock mehr auf diesen Kinderkram. Wie kommst du eigentlich gerade jetzt wieder auf dieses Thema? Ist was vorgefallen?", fragte Saix und lehnte sich gegen den Baumstamm.

Sein Gegenüber verneinte die Aussage mit bestimmtem Kopfschütteln.
 

"Ich finde es nur sehr seltsam, das Ansem sich nicht mehr rührt.

Erst macht er die Hunde heiß, palavert da rum wie ein Irrer und dann zieht er wieder den Schwanz ein."

Marluxia sah Saix scharf an, während er sich seine Kippe ansteckte und das Feuerzeug zurückgab.

Ihm gefiel diese gesamte Situation einfach nicht und wenn es nach ihm ginge, wäre dieser Dreckskerl schon längst verschnürt in einer Truhe auf dem Weg nach Timbuktu.
 

Stille machte sich zwischen den beiden breit, ab und an hörte man das Klimpern von Metall als Xemnas die Heringe für das Zelt in dem Boden versenkte oder sich mit Vexen unterhielt.

Erst das sich langsam nähernde Geräusch von Motoren ließ sie aufhorchen.

Langsam wandten beide den Blick in Richtung des Kieswegs von dem auch sie gekommen waren.

Die Geräusche wurden lauter und je näher sie kamen desto klarer wurde den Anwesenden, wer da angerollt kam.

Saix linste um die Ecke.

Da war Demyx... weiter hinten kam Zexion und hinter diesem Axel - mit Sozius?

Stutzend wandte sich der Sensing Nobody ganz um um besser sehen zu können. Die Maschinen der Neuankömmlinge kamen bei Xemnas zum stehen. Die Motoren wurden ausgestellt und als sich die Fahrer nach und nach die Helme vom Kopf nahmen, wußte Saix das er mal ein ernstes Wörtchen mit Axel zu reden hatte -

was zum Teufel hatte diese Mistgöre hier verloren?
 


 


 

AN: Oh mein Gott.

Ich habe es tatsächlich über die Bühne gebracht... tut mir wirklich Leid für für diese verflixt lange Wartezeit!

Leider habe ich kaum richtig Zeit zum schreiben und sollte man sich schon nehmen... hoffe doch, das die Qualität nicht zu sehr gelitten hat. Zumal mir mitten im Kapitel ein Logikfehler aufgefallen ist (seinen wir ehrlich, es gibt hunderte Logikfehler in dieser Story...) den ich dann auch noch ausmerzen musste was zur Folge hatte das ich das halbe Kapitel neu schreiben durfte... hach ja. Aber nun ist es mal wieder so weit, ein Kapitel ist fertig!

Würde mich sehr über Feedback freuen!

Bis zum nächsten Mal - das 100%tig kommen wird ;)
 

MFG,

Sinister
 

* der Mitfahrer bei einem Motorrad. Sozia ist die weibliche Variante.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -Yui-san-
2011-04-11T20:43:10+00:00 11.04.2011 22:43
Hab mich schon ewig nicht mehr gemeldet!
Aber ich muss bemerken, die letzten zwei Kapitel sind genau so gut, wie die vorigen!
Roxas wird zum Mann! Ha! Auf die eine oder andere Art und weise. Und endlich ist Marianne weg von der Bildfläche. Freie Fahrt für Aku/Roku hoffe ich doch. Oder planst du noch was Böses?! Naja ich werds ja sehen.
Freu mich schon aufs nächste Chap.

LG Yui
Von:  Hide-Behind
2010-11-03T00:28:12+00:00 03.11.2010 01:28
tolle geschichte ^^ und sweet wie du alles genau beschreibst^^ mach weiter so^^
Von:  firefighterJenny
2010-11-01T11:48:26+00:00 01.11.2010 12:48
macht doch nix dass es so lange gedauert hat - gute Ideen bruachen eben Zeit :)
und ich freue mich darüber sehr dass ich die erste bin die ein Kommi dalässt ;D

was mir überhaupt am besten gefiel war das Roxas mal mit Axel auf der Harley mitfahren darf <3
das sollte man sich mal vorstellen... *///*
wäre ein Fanart wert :3

also alles im allen ein super kapitel ^^b
freu mich schon auf's nächste

MGVLG Jenny




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