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Puss in Boots

Von Kätzchen in Strapsen und ihren Betthäschen
von

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Passion

Der junge Mann zuckte verschreckt zusammen, als Uruha näher gekommen war und vorsichtig seinen Namen sagte. „Was machst du hier?“

Ruki sah ihn zuerst nervös an, dann senkte er seinen Kopf und richtete seinen Blick scheu zu Boden. „Ich, äh... wollte nur nach sehen, wie es dir geht.“

„Schon viel besser, danke“, lächelte er, musste dabei jedoch seine eigene Nervosität verstecken. Ob der Sänger wusste, dass er sein Geständnis gehört hatte? Wohl kaum, sonst hätte er schon längst eine Erklärung darüber abgegeben, oder nicht? „Ich bin dir wirklich einiges schuldig“, fügte er dann noch hinzu, nachdem der Kleine sein Lächeln nur schwach erwidert hatte.

„Schon gut“, meinte sein Gegenüber und steckte die Hände in seine Taschen.

„Ach ja und, ich hab mir ein paar Sachen von dir ausgeborgt, ich hoffe es stört dich nicht... ich bring sie dir zurück, sobald sie gewaschen sind.“

„...okay.“

Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen ihnen beiden aus, während sie wie angewurzelt vor der Zimmertür zu seinem und Kais Zimmer standen, und Uruha war sich nun definitiv sicher; irgendetwas stimmte mit dem kleinen Vocal nicht.

„Kai war ziemlich sauer“, meinte er schließlich, worauf der andere aber nur verständnisvoll nickte. „Deshalb ja auch die Versammlung heute Abend...“

„Dann sehen wir uns ja dort“, meinte Ruki und wandte sich um.

„Ja“, meinte er und hob seine Hand, um sich zu verabschieden, doch der Sänger war bereits in seinem Zimmer verschwunden. Uruha blieb noch einen Moment regungslos stehen, dachte kurz nach und seufzte schließlich kopfschüttelnd auf. Er hoffte wirklich, dass sich dieses Verhalten wieder legen würde, das war ja mehr als seltsam gewesen.
 

Als er sein eigenes Zimmer betrat, verschwand er gleich im Bad um sich für die Besprechung in knappen zwei Stunden fertig zu machen, und eine heiße Dusche und zwei verbrauchte Tuben Haarpflegeprodukte später machte er sich schließlich auf den Weg in die Lobby, wo der Leader seiner Band schon bereit stand, um alle zusammen zu trommeln. Zur Verwunderung des Gitarristen war er jedoch zur Abwechslung mal der erste und da Kai wohl nicht in Redestimmung war, machte er es sich erstmal auf der Couch bequem. Uruha war ein wenig verwundert, dass der Schlagzeuger so schlecht drauf zu sein schien, schließlich hatte er am Ende ihrer letzten Begegnung im Zimmer noch ein Lächeln auf den Lippen gehabt. Vielleicht war er aber auch einfach nur angespannt, doch auf jeden Fall schien das gemeinsame Auftauchen von Aoi und Reita kurze Zeit später auch nicht gerade seine Stimmung zu heben. Das wiederum überraschte Uruha nicht, nicht einmal ein Blinder hätte übersehen können, was die beiden die letzten zwei Stunden so getrieben hatten. Getrieben im wahrsten Sinne des Wortes...

Etwas eifersüchtig begutachtete der Gitarrist seinen besten Freund, auf das würde er nun so wie es aussah eine ganze Weile verzichten müssen. Schmollend wandte er sich dann zu Aoi, der gerade neben ihm Platz genommen hatte, sich aber auffällig anders als sonst bewegte.

Was zum...? Uruha sah wieder zu Reita, der lässig mit den Händen in den Hosentaschen dastand und beinahe schon übertrieben gut drauf war, dann erneut zurück zu seinem Nachbarn, den er mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte.

„Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte der Schwarzhaarige lächelnd und strich sich ein paar Haarsträhnen zurecht.

„Nein... alles bestens“, meinte er abwesend, behielt seinen Kollegen aber im Auge.
 

„Kannst du nicht einmal pünktlich sein?“, riss ihn plötzlich Kais Stimme aus den Gedanken und sofort fühlte er sich angesprochen, bis er bemerkte, dass er gar nicht ihn, sondern Ruki meinte, der soeben die Treppen herunter gestapft kam.

„Musste noch duschen...“, nuschelte der Kleine und Uruha fiel auf, dass er mit seinem Anzug, den gestylten Haaren und der dicken Sonnenbrille in seinem Gesicht wieder mehr nach dem Sänger ihrer Band aussah, als bei ihren letzten beiden Begegnungen. Der Leader schien noch etwas sagen zu wollen, doch schon hatte sich der Vocal neben Aoi platziert und schien das Thema damit beendet zu haben. Nun endlich gesellten sich auch ihre Tourmanagerin und zwei andere Leute vom Staff, deren Namen ihm entfallen waren, zu ihnen auf die Bank, nachdem sie bis jetzt nur stumm in einer Ecke verharrt hatten und ebenfalls auf die anderen Member gewartet hatten. Dann tauchte noch ein anderer Mitarbeiter auf und stellte vor jede Person einen heißen Becher Kaffee und ein Glas Wasser. Uruha grinste in sich hinein, so einen Service bekamen eben nur sie.
 

„Da wir also nun endlich vollzählig sind“, begann Kai, blieb dabei allerdings stehen, „Lasst uns mit der Besprechung beginnen. Als erstes geht es um das Konzert heute Abend, das abgesagt wurde.“

„Warum?“, warf Aoi sofort ein.

„Weil es, wie du vielleicht bemerkt haben könntest“, fuhr Kai etwas sarkastisch fort, „Innerhalb der Band einige Probleme gibt, die zu klären sind. Oder besser gesagt, gab“, er machte eine Pause und sah abwechselnd zwischen Reita und seinem offensichtliche neuen Freund hin und her, was nun auch den Sänger aufblicken ließ, der bis jetzt nur interessenlos seine Ringe begutachtet hatte. „Hab ihr beide uns vielleicht irgendetwas mit zu teilen?“

„Nicht dass ich wüsste“, grinste der Schwarzhaarige frech, worauf er von dem Bassisten gegenüber einen bösen Blick erhielt, und sofort fror seine Mimik wieder ein.

„Wir sind seit heute ein Paar.“

Und dann folgte eine Szene, die typischer nicht hätte sein können; Ruki, der gerade dabei war, einen Schluck von seinem heißen Getränk zu machen, schien die Nachricht so zu schocken, dass er so ziemlich den gesamten Inhalt seiner Mundhöhle auf den neuen Hosenanzug ihrer Managerin verteilte, die darauf empört aufschrie und einen riesigen Tumult veranstaltete. Die anderen Mitarbeiter versuchten, sie zu beruhigen, doch nachdem sie allen anwesenden diverse Schimpfwörter an den Kopf geworfen hatte und sich darüber beschwert hatte, wie unmöglich sie alle waren, verschwand sie mit den Worten: „Ich halte diese Band nicht einen Tag mehr aus...“

„Tut mir Leid...“, meinte Ruki schließlich, jedoch eher zu Kai, der immer noch perplex in die Richtung starrte, in die die junge Frau soeben verschwunden war.

„Schon gut... sie war sowieso nutzlos“, zuckte er dann ein wenig amüsiert mit den Schultern, bevor er den Kleinen fragend musterte, „Hast du dich eben entschuldigt...?“ Uruha verstand seine Verwirrtheit darüber; immerhin musste es Jahre her sein, dass dem Vocal diese Worte ernsthaft über die Lippen gekommen waren, und auch er selbst wunderte sich darüber.
 

„Jedenfalls“, fuhr der Leader schließlich fort, nachdem keinerlei Reaktionen mehr folgten, „Dürft ihr euch für das verpasste Konzert vor allem bei eurem lieben Bandkollegen Uruha bedanken, der es letzte Nacht wohl für nötig empfunden hat, alleine mit unseren Fans Party zu machen.“

„Ich hab mich doch schon dafür entschuldigt!“, warft Angesprochener sofort ein, während ihm sein schwarzhaariger Nachbar tödliche Blicke zuwarf.

„Aber noch nicht bei den Fans, also wirst du heute ein Videotagebuch machen und dich bei ihnen dafür entschuldigen, dass wir wegen deinen Dummheiten ein Live sausen lassen mussten. Und keine Widerrede!“, bestimmte der Stehende, bevor er auch nur eine Chance gehabt hatte, zu protestieren.

Den Rest der Besprechung, in der es eigentlich nur um die folgenden Konzerte und ihre momentane finanzielle Situation ging, schmollte der große Gitarrist vor sich hin und versuchte dabei, sich so gut wie nur möglich nirgends einzumischen, was ziemlich gut klappte. Wehmütig blickte er schließlich seinen drei Kollegen hinterher, die sich gleich, nachdem ihr Leader endlich fertig gesprochen hatte, auf den Weg in ihr Zimmer machen konnten, wobei Aoi und Reita dabei unheilvoll gut drauf zu sein schienen. Uruha sandte ihn noch einen bösen Blick im Vorbeigehen, bevor ihm Kai die Kamera in die Hand drückte und dieser dann ebenfalls verschwand.

Das Leben war ja so ungerecht...
 

„Verdammt, wir müssen in einer halben Stunde auf die Bühne also löst euch endlich voneinander und macht euch gefälligst fertig!“

„Schon gut, schon gut...“, meinte Reita, drückte den um einen Zentimeter Kleineren von sich weg und wischte sich mit dem Daumen über seine Lippen. Er grinste sein Gegenüber frech an, dann beugte er sich vor um ihm noch einen Abschiedskuss zu verpassen, doch Aoi packte den Blonden erneut und schon verschmolzen ihre Münder wieder, bis Kai die beiden endgültig voneinander trennte und sie unfreundlich in den Umkleideraum nebenan scheuchte. Uruha, der ihnen bis jetzt nur unauffällig aber so aufmerksam wie nur möglich zugesehen hatte, bezweifelte, dass das eine gute Idee war. Da hätte er ihnen ja gleich ein Kondom in die Hand drücken und sie ins Bad schicken können...

„Das hält man ja nicht aus!“, bemerkte der Schlagzeuger schließlich aufgebracht, als die beiden verschwunden waren. „Ich meine, ist das zu fassen?“

„Es ist unfair...“, jammerte der Große und ließ sich demotiviert auf die Couch fallen.

„Wenn das so weiter geht, bekomme ich noch einen Anfall.“

„Und ich bekomme Entzugserscheinungen, wenn ich nicht bald Sex bekomme...“ Schmollend griff er nach seinem Becher und trank ihn mit einem Schluck leer.

Kai sah ihn kopfschüttelnd an, „Denkt ihr eigentlich alle nur an das eine?!“

„Ich kann doch nichts dafür...“, jammerte er und ließ sich quer über die Bank sinken, hörte den Leader noch seufzen und danach eine Tür zu knallen. Warum wunderte er sich eigentlich? War doch klar dass er deprimiert war so wie sich Reita und Aoi die letzten beiden Tage verhalten hatten- wo man hinsah waren sie nur am rummachen und rumflirten. Manchmal bereute Uruha es, die beiden auch noch zu einer Beziehung angestachelt zu haben.

Er blieb noch eine Weile unmotiviert liegen, als die Tür außerhalb seines Blickfeldes erneut aufging und er einer Person hereinkommen hörte, danach lautes Rascheln und wühlen zwischen den Klamotten. Er richtete sich auf, um nach zu sehen, doch das einzige was er erspähte war ein wunderschöner entblößter Rücken, über den zu seinem Bedauernd jedoch schon einen kurzen Augenblick später ein weißes Hemd gezogen wurde. Interessiert ließ er seine Augen nach unten wandern, zu einem recht ansehnlichen Hintern, der von einer engen schwarzen Jeans geformt wurde.

Sehnsüchtig leckte sich der Gitarrist über die Lippen, wie gern würde er ihn... Moment, was hatte er denn da für Gedanken?! Sofort wandte er sich ab und stöhnte erschrocken über sich selbst auf, um danach ein paar mal mit der flachen Hand auf seine Stirn zu klatschen. Er musste diese Vorstellungen schleunigst wieder los werden, wie konnte er an so etwas überhaupt nur denken? Das ging definitiv zu weit!

Als er sich wieder umdrehte, hatte ihn Ruki, der gerade dabei war, den letzten Knopf seines Hemdes zu zu machen, auch schon bemerkt und sah ihn ein wenig verstört an.

„Ich, äh...“, schleunigst senkte der Dunkelblonde seine Hand wieder, die bis zu dem Zeitpunkt immer noch vor seinem Gesicht verharrt hatte, „Sorry.“ So schnell wie möglich sprang er auf und verließ den Raum, worauf ihn der andere nur noch verwirrter angesehen hatte. Okay, dachte er sich, das war zu viel. Er brauchte definitiv etwas zum Abreagieren, jetzt dachte er ja sogar schon daran, mit Ruki zu schlafen! Wenn das so weiter ging würde er am Ende noch mit Kai im Bett landen, und bevor das passierte, landete er lieber wegen Anheuern von Prostituierten im Knast. Andererseits... ob dies bei ihrer momentanen finanziellen Lage so eine gute Idee war? Kai würde ihn da bestimmt nicht raus holen...

Uruha lachte verzweifelt auf.

„Alles okay mit dir?“, erschrocken fuhr er zusammen und wirbelte herum, dann staunte er nicht schlecht, als er er kannte, dass seine beiden Kollegen wohl tatsächlich dabei waren, sich für die Bühne fertig zu machen.

„N-nein...ich meine, ja“, nuschelte er zu seinem besten Freund, ging hinüber zu dem Kleiderständer, auf dem seine Jacke hing, und schlüpfte ohne ein weiteres Wort hinein, den Rest seines Outfits hatte er ja bereits schon an.

„Sag, wenn du etwas brauchst“, meinte Reita noch, doch der Gitarrist war bereits auf dem Weg nach draußen, um eine -oder besser gleich ein halbes Päckchen- zu rauchen.
 

Er vermied Rukis Blickkontakt, als sie sich fünfzehn Minuten später vor der Bühne trafen, um ihr regelmäßiges Ritual vor einem Live zu vollziehen- in einem Kreis aufstellen und laut schreien. Obwohl Kai meistens der einzige war, der schrie...

Auch auf der Bühne funktionierte seine Taktik ziemlich gut, dem Sänger aus dem Weg zu gehen, und er konnte den Auftritt zur Abwechslung mal genießen. Doch als sie das Lied „Hyena“ anstimmten, wurde er etwas nervös, schließlich war dies nach „Ruder“ der Song, in dem er und der Kleine üblicherweise den meisten Fanservice machten. Er blickte nach rechts, als der Part kam, und stellte dann erleichtert fest, dass Ruki es sich anscheinend gerade bei Reita gemütlich gemacht hatte, und so konnte er sich beruhigt mit einem Bein auf das Podest in der Mitte der Bühne knien, um seine Fans alleine anzustacheln.

Erfreut an den Reaktionen und die Aufmerksamkeit der jungen Leute genießend hängte er sich noch mehr ins Zeug und kniete sich komplett auf die Erhöhung; wollte dann aber schließlich doch nicht zu weit gehen und war gerade wieder dabei, zu seinem Platz zurückzukehren, als sich plötzlich ein Arm um seinen Hals schlang.

Uruha hatte keine Chance, einzugreifen: Sein Körper reagierte reflexartig, drückte sich an den anderen und warf den Kopf in seinen Nacken. Die wenigen Sekunden kamen ihm wie Stunden vor; langsam drehte er seinen Kopf nach rechts, konnte dem Anblick von Rukis verschwitzter Haut nicht widerstehen und öffnete seine Lippen, um dann mit seiner Zunge begierig über den Hals des anderen zu fahren. Dann stockte er, als der Sänger seine Hand über sein Schlüsselbein noch weiter hinab gleiten ließ, unter den Kragen seines T-shirts, und er keuchte kaum merklich auf. Ihre Fans kreischten, doch es interessierte ihn nicht. Am liebsten hätte er in diesem Moment einfach seine E-Gitarre auf den Boden geschmissen und Ruki mitten auf dem Podest einfach flach gelegt.

Shit, allein bei den Gedanken daran bekam er schon beinahe einen Harten... Zum Glück lag seine Gitarre immer noch in seinem Schritt, apropos, er sollte sich langsam wieder auf seine Griffe konzentrieren bevor er sich noch verspielte. Doch schon einen Augenblick später hatte der Vocal seinen Arm wieder entfernt und Uruha blieb nichts anderes übrig, als so elegant wie möglich zu seinem Platz zurück zu schlendern: Bloß nichts anmerken lassen.

So unauffällig wie möglich machte er noch einmal einen Blick zur Seite; wie schaffte es Ruki nur, so cool zu bleiben? Immerhin war er es gewesen, der ihn die letzten Tage kaum angesehen geschweige denn angesprochen hatte. Und er war es auch schließlich, der was von ihm wollte, warum hüpfte dann also gerade sein Herz so heftig in seinem Brustkorb auf und ab?!

Doch leider verschwand dieses Gefühl auch den Rest ihres Lives nicht und so war er froh, als sie nach „Discharge“ endlich die Bühne verlassen konnten; hoffentlich mussten sie keine Zugabe geben...
 

Zur Sicherheit verschwand der Gitarrist gleich mal im Bad, während den letzten Songs hatte sich ein ungutes Gefühl in seinem Magen ausgebreitet. Erschöpft und schweißgebadet wusch er sich das Gesicht und stützte sich dann am Rand des Waschbeckens ab; ihm war so verdammt heiß, dass er kaum Luft bekam. Dann plötzlich ging die Tür hinter ihm auf, er blickte auf in den Spiegel und atmete noch einmal tief durch, bevor er sich schließlich umdrehte und Ruki direkt ins Gesicht sah. Warum zum Teufel war er ihm gefolgt? Was wollte er denn... Er schien es wohl selbst nicht so genau zu wissen, denn der Kleine stand einfach nur da und blickte ihn ausdruckslos an. Oder vielleicht sogar ein wenig erwartend?

Uruha schloss die Augen und senkte den Kopf, was sollte er denn erwarten? Er kicherte innerlich auf, das war einfach nur lächerlich. Ironisch lächelnd blicke er zur Seite, dann wieder zu der Person vor ihm. Wie er da stand, keuchend und völlig fertig vom Konzert, mit nassgeschwitzten Klamotten und verklebten Haarsträhnen, die zerzaust über seine Augen hingen. Warum tat er ihm das an?

Sein Herz pochte, er konnte nicht widerstehen. Sein Verstand sagte nein, doch jede einzelne Faser seines Körpers sagte ja- schrie schon beinahe nach dem leidenschaftlichen Kuss, in dem die beiden Männer nur einen Augenblick später verschmolzen, nachdem er Ruki einfach gepackt und seine Lippen so fest auf die des Sängers gedrückt hatte, als ob sein Leben davon abhängen würde. Der kleinere reagierte sofort, öffnete seinen Mund einen Spalt, in welchen der andere nicht eine Sekunde zögernd mit seiner Zunge eindrang, und krallte sich mit aller Kraft an ihn. Uruha spürte, wie sich sein Körper an seinen eigenen drängte, legte seine Hand an seine Hüfte, die andere vergrub er in Haaren des Vocals. Wild erkundete er die Mundhöhle des anderen und keuchte begierig auf.

Der Gitarrist konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, doch eins wusste er ganz bestimmt: Dies war definitiv der verlangendste Kuss, in den er je verwickelt war. Doch wie es zu erwarten war wurde er schon eine Sekunde nach dieser Feststellung von der Tür unterbrochen, die erneut aufgerissen wurde.
 

„Alles klar?“, fragte Reita und sah mit zusammengezogenen Augenbrauen zwischen den beiden hin und her.

„Ja...“, hauchte sein bester Freund, nachdem Ruki, der soeben blitzschnell einen Meter zurück gehechtet war, nur seinen Kopf gesenkt und geschwiegen hatte. Der Blonde musterte sie noch einmal aufmerksam, dann verschwand er in einer der Kabinen.

Uruha schluckte, bevor er auf die eingeschüchterte Person vor ihm starrte; beide keuchten noch immer. Er wollte etwas sagen, er wollte ihm sagen, dass er es wusste; es wäre ihm sogar egal gewesen, dass Reita es hätte hören können. Doch er brachte es einfach nicht fertig, er war zu feige.

Und mit eingezogenem Schwanz stieß er sich vom Waschbecken ab und ließ den Kleinen wie angewurzelt und mitten im Raum stehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ruki_Nishimura
2010-09-04T14:31:40+00:00 04.09.2010 16:31
OMG! So eine geile FF, ewig auf meiner Favoliste, aber ich bin erst jetzt dazu gekommen weiterzulesen, dass wird jetzt von mir und meiner Freundin die neuste "Ist das neue Kapi schon da? Ist das neue Kapi schon da? Ist das neue Kapi schon da?"-FF. ^^
Mir gefällt vor allem ich weiß etwas dass du nicht weißt und dieses hin und her sehr gut. Auch wenn ich hoffe, dass der Partnerwechsel jetzt relativ abgeschlossen ist... <3 Ich mag es wenn eine Beziehung sich nicht straight forward aufbaut, sondern erst holprig in Gang kommt. Deswegen hoffe ich dass ich noch ein paar Lesestündchen Freude an deinem Werk haben werde.

LG
Ruki


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