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Alptraumleben

Oder doch leben im Alptraum?
von

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Der Alptraum beginnt!

Ein leises Murren und ich war wach. Sofort spürte ich den Kater von gestern. Hab es wohl ziemlich übertrieben auf der Party.

»Wie viel hatte ich eigentlich getrunken? Verdammt, ich erinnere mich an überhaupt nichts mehr…«

Ich hatte also einen kompletten „Black Out“.

Noch ganz verschlafen nahm ich einen mir völlig fremden Geruch wahr und öffnete panisch meine Augen. Für einen Moment waren die Kopfschmerzen und die Übelkeit vergessen.

»Wo bin ich? Was mach ich hier?«

Erschrocken musste ich feststellen, das war nicht mein Zimmer. Überhaupt kam mir hier gar nichts bekannt vor. Also war das auch nicht das Zimmer meiner Freundin.

Immer noch geschockt blickte ich mich im Raum um.

Plötzlich quietschte die Tür und ich vernahm eine tiefe Stimme.

„Na, endlich wach?“, sprach die Person.

Als allererstes bemerkte ich, dass es ein Kerl war.

Er trug ein Handtuch um seine Hüften und trocknete sich mit einem anderen seine Haare.

„Hätte nicht gedacht, dass du so früh aufstehst…“, meinte er. „Hat dir die eine Stunde etwa zum Ausnüchtern gereicht?“

Ich blickte mich im Zimmer um und entdeckte endlich das Fenster. Es war noch dunkel…

„Kato, tu doch nicht so, als ob du von nichts wüsstest!“, sagte er belustigt.

„Wovon redest du?“, fragte ich nach einer Weile. „Wer bist du?“

Er lächelte mich an und warf das eine Handtuch, mit dem er sich seine Haare trocknete, auf einen Stuhl im Zimmer.

„Wenn ich an unsere Nacht denke, klingt deine Stimme fast schon fremd.“, antwortete er. „Du kannst dich also an nichts erinnern?“

„Überhaupt nicht!“, sprach ich um meinen Standpunkt klar zu machen. „Sag schon, wer bist du?“

Der Fremde blickte mich etwas enttäuscht an.

„Wenn ich daran zurück denke, wie du meinen Namen gestöhnt hast, bin ich schon beleidigt, dass du mich nicht mehr kennst…“, murmelte er keck. „Deine Lippen berührten meine, übersäten meinen Körper mit Küssen. Du hast ganz laut meinen Namen gestöhnt! Und du willst mir echt sagen, dass du dich nicht an mich erinnerst?“

Desto länger ich ihm zuhörte, desto größer wurde meine Angst, dass das kein Scherz von ihm war.

„Wer hätte gedacht, dass du so gut blasen kannst?“, fügte er lachend hinzu.

Ich blieb stumm. Das war doch alles gelogen… hoffte ich jedenfalls.

„Hoffentlich hast du deinen Geburtstag genauso genossen wie ich!“, sagte der Fremde, nachdem er aufgehört hatte zu lachen. „Obwohl ich das stark annehme, so wie du gestern abgegangen bist…“

„Sei still!!!“, unterbrach ich ihn brüllend. „Ich will nichts mehr hören! Das ist doch alles gelogen…“

„Wenn du meinst…“, antwortete er abfällig. „Zieh dich an und komm runter in die Küche. Ich mach uns schnell was zu essen!“ Er wollte gerade das Zimmer verlassen, als er sich plötzlich noch mal zu mir umdrehte und mich frech angrinste. „Falls es dir weiterhilft dich zu erinnern. Ich heiße Nero. Nero Aoi!“ Dann kehrte er mir den Rücken und ging. Ich hörte wie er eine Treppe betrat und diese entlang ins Erdgeschoss folgte.

»Nero Aoi…!«

Wie aufs Stichwort kehrte auch meine verlorene, oder eher verdrängte, Erinnerung zurück.
 

Ich habe mit einigen Freunden und meiner Freundin Miaka meinen 18. Geburtstag und den 2-jährigen Jahrestag mit Miaka gefeiert. Da ich zuviel getrunken hatte, verprügelte ich beinahe den besten Freund von meiner Freundin, woraufhin sie ziemlich sauer war, verständlicherweise.

Die Situation ist dann in einem großen Streit zwischen mir und ihr eskaliert. Nachdem sie wütend die Party verlassen hatte, bin ich noch mal zur Bar gegangen und ließ mich frustriert voll laufen.

Dort hatte ich auch Nero kennen gelernt, der mir sogleich auch einige weitere Drinks spendiert hatte. Als es auf zuging, hatte er mir angeboten bei ihm zu schlafen. Ich hatte eingewilligt, da ich meinen Eltern sagte, ich würde bei Miaka schlafen und diese Möglichkeit hatte ich mir verbaut gehabt. Außerdem hatte ich keinen Grund jetzt schon nach Hause zugehen.

Nachdem wir bei Nero angekommen waren, tranken wir noch eine Flasche Wodka und mehrere Flaschen Bier. Nero hatte begonnen mich zu küssen und so führte meine Unfähigkeit mit Problemen richtig umgehen zu können, dass ich wahrlich und tatsächlich die Nacht mit Nero verbrachte.

»Ich habe wirklich mit Nero geschlafen!«

Diese Erkenntnis war für mich der Anfang meiner Verzweiflung.

Im Mülleimer neben dem Bett lag ein benutztes Kondom, mein Oberkörper war mit einigen Knutschflecken markiert worden… Mehr Beweise brauchte ich nicht.

»Und nackt bin ich auch noch! Was mach ich jetzt?«

Es war kurz nach halb fünf. Das Haus war totenstill.

»Ich muss hier raus!«

Hastig stand ich vom Bett auf und suchte meine Sachen, die verstreut auf dem Fußboden lagen. Schnell zog ich mir meine Boxershorts und die Hose an.

Ich rannte, mit meinem Hemd und den Socken in der Hand, die Treppe runter und entdeckte meine Schuhe und meine Jacke.

„Kommst du auch mal runter, ja?“, sprach Nero. „Ich hab auch was gegen diesen Kater für dich zubereitet…“

Doch ich hörte ihm eigentlich gar nicht zu. Ich schlüpfte in meine Sneakers und rannte aus der Wohnung.

Nero hatte bestimmt gemerkt, dass ich panisch sein Zuhause verließ, doch das kümmerte mich wenig.

Ich musste von dort fliehen!
 

Erst nachdem eine größere Entfernung zwischen Nero und mir entstand, spürte ich schreckliche Schmerzen im ganzen Unterleib. Aber diese ließen mich immer und immer wieder die Erinnerung an diese Höllennacht durchleben. Obwohl ich schlimme Qualen erlitt, während meiner Flucht, hielt ich nicht an und lief immer weiter.

Tränen standen mir in den Augen. Wie will ich das denn meiner Freundin erklären?

Meine Beine gaben nach und ich stürzte zu Boden. Endgültig verlor ich die Beherrschung und brach in Tränen aus.

»Verdammt!«

Sofort stand ich wieder auf und lief weiter. Atmen fiel mir jetzt noch schwerer als vorher.

Erneut drohte ich zu fallen, aber ich stützte mich mit der freien Hand am Boden ab und rannte weiter. Meine Augen brannten, meine Seiten stachen, mein Unterleib und mein Kopf schmerzten. Aber ich gab nicht auf. Ich rannte immer weiter, obwohl mir doch bewusst war eigentlich kann ich gar nicht entkommen.
 

Endlich war ich daheim. Meine Eltern schliefen noch. Leise öffnete ich die Tür und trat ein, schnappte nach Luft und schloss die Haustür hinter mir.

Das ersehnte Gefühl der Erleichterung, der Sicherheit alles überstandnen zu haben, kam nicht.

Ich zog mich schnell in mein Zimmer zurück, verschloss die Tür und machte das Licht an.

Doch erst jetzt merkte ich, wie dunkel es ist. Obwohl die Glühbirne mein Zimmer erhellte, konnte es meinem dunklen von Schuld gepeinigten Ich kein Licht bringen.

»Ich bin so ein Idiot!«

Erneut quälten mich die Erinnerungen und ich löschte das falsche Leuchten, verkroch mich in meinem Bett und zog die Decke über meinen Kopf.

»Ich bin so schwach, so erbärmlich, so nutzlos! Das aller Letzte… Was soll ich nur tun? Was?! Verflucht… warum ich? Warum passiert das mir?«

Ich lag den ganzen Tag im Bett und stellte mir diese Fragen, beschuldigte mich selbst und vor allem Nero.

Meine Eltern betraten mein Zimmer nicht. Den Rest des Sonntages verbrachte ich in meinem Bett, bis ich vor Erschöpfung einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flippi
2008-11-03T21:52:22+00:00 03.11.2008 22:52
Oh, richtig geniales Kapi!
Finde es sehr gelugen!
Auch wen da jemand gaaanz schön pech hatte....
Freue mich jetzt schon sooo doll Morgen weiter zu lesen!!!
Lg

Flippi


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