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Schwarz & Weiß

Die Legende des goldenen Drachen
von

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Das letzte Gefecht und das Band der Liebe

So, das letzte Kapitel der FF.

Irgendwie bin ich erleichtert, dass es fertig ist. XD

Aber andererseits ist es auch ein bisschen traurig jetzt aufzuhören . ;_;
 

Na ja, immerhin ist es das längste Kapitel geworden und das, was mir am besten gefällt. ^^

Sry, ist ein wenig kitschig geworden, aber ich mag sowas. =3
 

Jedenfalls habt ihr erstmal Ruhe vor mir. XD

Bis ich mit meiner anderen weitermache. =3
 

LG, FlameOfHeaven
 


 

Kapitel 13 – Das letzte Gefecht und das Band der Liebe
 

Sonntag stand ich früh auf und ging gleich, nach meinem täglichen Ritual in die Stadt. Ich kaufte im nächsten 24 Stunden Supermarkt Essensvorräte für die nächste Woche. Bald würde es Zeit werden, dass ich mir selber einen Job suche. Das Geld meiner Eltern hatte mich bis hierhin gebracht, aber irgendwann war auch dieser Vorrat mal aufgebraucht.

Nach meinem Einkauf beschloss ich, mir ein neues Oberteil zu kaufen, da einer meiner Pullover beim Waschen eingegangen war. Also sprang ich in ein Kleidungsgeschäft und kam, wenige Minuten später, mit einem knallroten Pullover mit Drachenmuster wieder heraus. Er passte so gut zu meinem Manga. Als ich an den Grund für meine Wahl dachte, musste ich lachen. Es tat gut, wieder richtig zu lachen. Ich hatte in den letzten Tagen fast vergessen, wie schön es war zu lachen.
 

Mit einigen Tüten beladen schlenderte ich durch die Stadt. Ich hatte auch ein Ziel vor Augen. Den Platz mit meinem Lieblingsbrunnen. Da heute die Sonne schien und es spürbar wärmer war, als gestern, wollte ich den Tag draußen verbringen und das Wetter auskosten.

Der Platz war gut besucht. Viele Kinder planschten mit den Händen in dem Wasserbecken des Brunnens oder ließen die Füße drin baumeln. Ich setzte mich zwischen die Familien und sah einfach dem Wasser zu. Wie es glitzernd aus der Fontäne schoss und langsam wieder zurück in das Becken fiel.

Mit meinen Fingern streifte ich das kalte Wasser und ließ dadurch kleine Wellen entstehen, die sich aber schnell auflösten.
 

Ich entschloss mich hier zu bleiben und weiter zu zeichnen. Bald würde mein Manga ein Ende finden. Ein wenig traurig war ich deswegen schon. Es war schwer sich von den Charakteren zu trennen, die man lieb gewonnen hatte. Aber das schöne an dem Ende war, dass man endlich seine Charaktere glücklich machen konnte. Dann war alles vorbei…
 

++++++
 

„Ihr seid doch…?!“, stammelte das Mädchen bei dem Anblick, der sich ihr bot. Vor ihr stand eben noch ein normaler Mann in schwarzer Kleidung und jetzt… Melody konnte es nicht glauben. Ihm waren gerade Drachenflügel gewachsen! Drachenflügel, ein Schwanz und Hörner! Genau wie es bei ihr passierte!

„Ja, meine Liebe. Wenn ich mich vorstellen darf: Mein Name ist Karasuma.“, sagte der schwarzgekleidete Mann.

Nicht nur Melody starrte entsetzt auf die Person vor ihr. Auch Ray und Coud hatten die Fassung verloren. Sie hatten schon viel von Karasuma gehört, ihn jedoch nie gesehen. Doch nun stand er wahrhaftig vor ihnen. Und Melody musste sich ihm ganz alleine stellen…

„Was wollen sie?“, fragte das Mädchen wütend. Dies war der Moment auf den sie schon Jahre wartete. Der Moment für den sie seit sie ein Kind war trainiert hatte und sie die Prüfungen der Elemente gemeistert hatte. Nun konnte sie zeigen, was sie konnte.

„Gib mir die Rolle.“, sagte ihr gegenüber ruhig und hielt ihr eine Hand hin. Doch statt sie ihm zu geben, ging die Rothaarige noch einen Schritt zurück. „Nein.“, erwiderte sie entschlossen.

Karasumas Augenbraue zuckte kurz, doch er behielt seinen ruhigen Gesichtsausdruck bei, obwohl er von Minute zu Minute wütender wurde.

„Kleine. Werd bloß nicht frech…“, zischte Karasuma, jedoch ohne eine Reaktion des Mädchens. Nun wurde der Schwarzhaarige wütend. In weniger als einer Sekunde stand er vor dem Mädchen, packte diese am Hals und hob sie hoch, sodass ihre Beine etliche Zentimeter über dem Boden baumelten. Erschrocken über den plötzlichen Luftmangel entfuhr ihr ein leiser Schmerzensschrei und sie fasste mit einer Hand an Karasumas und versuchte sich zu befreien.
 

„Melody!“, schrie Coud aus einiger Entfernung. „Lass sie los!“ Er und sein Freund versuchten sich loszureißen, jedoch ohne Erfolg. Sie konnten nichts weiter tun als zuzusehen.
 

Melody ging die Luft aus. Ihre Sicht begann zu verschwimmen und ihr Hals tat fürchterlich weh. Doch trotz allem umklammerte sie die Schriftrolle nur noch fester. Diese Rolle würde er nicht bekommen.

„Kleines dummes Mädchen. Wenn du es nicht anders willst, wirst du leider von dieser Welt verschwinden müssen.“, meinte Karasuma mit einem dunklen Unterton. Er schien zu allem entschlossen zu sein.

„Nein.“, krächzte Melody. Sie konzentrierte sich, so sehr sie konnte, auf die Kräfte in ihr und aktivierte ein weiteres Mal die Drachenkräfte der Drachen.

Erschrocken ließ Karasuma von dem Mädchen ab, als diese in ein helles Licht gehüllt wurde. Wenige Sekunden später schwebte sie vor ihm. Ebenfalls mit Flügeln, einem Drachenschwanz, goldenen Hörnern und den Augen eines Drachen.

Erst starrte der Mann ungläubig auf sein gegenüber, doch dann fing er laut an zu lachen. „Ich glaube es nicht! Wenn ich das gewusst hätte…! Du scheinst mir bereits einen Schritt voraus zu sein.“

Melody verstand nicht, ließ es aber einfach weiter geschehen.

„Melkore, alter Kumpel. Ich hätte nicht gedacht, dich nochmal wiederzusehen!“, lachte Karasuma immer noch. Melody spürte plötzlich, wie etwas mit ihr geschah und keine 30 Sekunden später schwebte neben ihr eine goldene Lichtkugel, die sich Augenblicke später in eine Miniaturversion von einem Drachen verwandelte. Von Melkore. Die Rothaarige sah ungläubig zur Seite und als sie wieder nach vorne sah, entdeckte sie neben Karasuma ebenfalls einen Drachen.

„Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dich damit nicht durchkommen lasse. Jakore, alter Freund.“, sprach der goldene Drache zu dem schwarzen Drachen gegenüber. Melodys Blick wanderte von Melkore zu Jakore. Zwei Erzfeinde aus früher Vorzeit.

„Dich wird man einfach nicht los.“, lachte der schwarze Drache und Karasuma stimmte mit ein. Melkore und Melody hingehen starrten nur finster zurück. Nachdem sich die andere Seite wieder gefangen hatte, stellten sie sich Melody gegenüber. „Du hast dich also wirklich mit ihm zusammen getan. Diesem Verräter.“, meinte Karasuma ernst. Melody verstand nicht und sah mit einem verwirrten Blick den Schwarzhaarigen an. Dieser lachte kurz auf. „Ich verstehe. Er hat dir nicht erzählt, was er damals getan hat, hab ich Recht?“ Als das Mädchen nichts erwiderte, meldete sich Melkore zu Wort: „Hört auf damit. Ihr wisst ganz genau, was damals passiert ist und warum!“ Jakore lachte: „Und wie ich das weiß. DU warst immerhin derjenige, der alle Drachen ausgelöscht hat. Sogar seine eigenen Leute.“ Die letzten Worte schrie er fast, was das rothaarige Mädchen erstarren ließ. Hatte sie richtig gehört? Hatte sie sich wirklich mit demjenigen verbündet, der damals alle Drachen ausgelöscht hatte? Hatte sie einen Fehler gemacht?

„Jakore…“, zischte der goldene Drache wütend und der angesprochene wich, gespielt ängstlich, einen Schritt zurück. „Bitte tu mir nichts.“, winselte er, konnte sich das Lachen aber nicht ganz verkneifen.
 

„Was hat das alles zu bedeuten?“, fragte nun das Mädchen und hoffte auf eine plausible Erklärung. „Ich sag dir, was passiert ist.“, lachte Jakore, doch Melkore ließ das nicht einfach geschehen.

„Hör auf!“, meinte dieser und kam ein Stück nach vorne. In Sekundenschnelle schoss Jakore einen Feuerball auf den goldenen Drachen, welchen dieser nicht blocken konnte und die Illusion verschwand. „Melkore…!“, flüsterte das Mädchen panisch. „Keine Sorge. Er muss sich nur kurz sammeln.“, meinte Karasuma von gegenüber.

Nun war es an den schwarzen Drachen weiterzureden: „Damals herrschte Krieg zwischen den zwei Drachenvölkern. Die schwarzen und die weißen Drachen bekämpften sich schon seit Jahrhunderten, wobei es auf beiden Seiten viele Verluste gab. Es musste einen neuen König geben. Nur niemand wusste, aus welchem Klan dieser kommen sollte, was zu neuen Ausschreitungen führte.

Für die weißen Drachen, die sogenannten Yang, sollte Melkore der König der Drachen werden. Mein Volk, die Yin, hatten mich als König auserwählt.“ Dem Mädchen stockte der Atem, hörte aber weiter gebannt zu.

„Nun war es an der Zeit den neuen König zu wählen. Und weil viele schwarze, aber auch weiße Drachen für mich stimmen wollten, befahl mein lieber Freund, der damals noch ein gewöhnlicher weißer Drache war, diese Drachen zu töten, damit er die Wahl gewann.“

„Du weißt, dass das nicht stimmt.“ Melkore war gerade wieder neben Melody erschienen, welche sich dabei ziemlich erschrocken hatte. Verwirrt und verunsichert starrte sie den goldenen Drachen an.

Er hatte alle Drachen, die gegen ihn stimmen wollten, umgebracht? Ist er deshalb zum goldenen Drachen geworden? Weil er einfach alle Gegner ausgelöscht hatte? Oder wollte Jakore sie nur verunsichern? Ein leichter Schmerz, der immer mehr anschwoll, breitete sich in ihrem Körper aus und zwang sie zu landen und sich hinzuknien. Mit ihren Armen umklammerte sie ihren Oberkörper, welchen sie ebenfalls gen Boden gebeugt hatte.

„Melody!“, hörte sie aus dem hinteren Teil des Raumes rufen. „Coud. Ray!“, flüsterte sie, als sie die Stimmen erkannte. „Helft mir.“, fügte sie noch leise hinzu, sodass es eigentlich niemand hören konnte. Dennoch begannen Ray und Coud sich loszureißen und nahmen dafür sogar tiefe Schnittwunden in Kauf. Mit Hilfe ihrer Elementarmagie schafften sie es auch tatsächlich und sofort stürmten sie auf das Mädchen zu.

„Was?...“, brachte Karasuma nur hervor, als er die Jungen bemerkte. Doch diese waren bereits bei ihrer Freundin. Ray stellte sich vor die beiden und Coud kniete sich zu Melody. Vorsichtig berührte er ihren Rücken. „Melody? Melody! Hey, hörst du mich? Melody, bitte sag was!“, flehte er das Mädchen an, doch diese zitterte nur am ganzen Körper.

„Verschwindet!“, rief Karasuma den Jungen zu, doch diese machten keine Anstalten darauf zu hören. „Vergessen sie es.“, meinte Ray mit wütender Stimme. Coud blickte auf und löcherte seine Gegenüber mit einem wütenden Blick.

„C… oud?“ Erschrocken zuckte der Junge zusammen und drehte sich blitzschnell wieder zu seiner Freundin um. „Melody? Ja, ich bin es. Ich bin da. Wir sind bei dir.“, sagte er mit beruhigender Stimme und hoffte ihr so, etwas von ihrer Angst zu nehmen.

„Was soll ich nur glauben?“, fragte sie leise und immer noch gen Boden blickend. Coud überraschte die Frage. Auch er war, nach Jakores Geschichte ein wenig verwirrt und wusste auch nicht so genau, was er glauben sollte. „Ich… Ich weiß es nicht. Versuche auf dein Herz zu hören.“
 

„Schluss jetzt!“, schrie der schwarze Drache von gegenüber und Karasuma begann einen riesigen Feuerball auf die Gruppe zu schießen. In Sekundenschnelle stand Coud auf und stellte sich vor seine Freunde. Er murmelte einige kurze Worte und schon bildete sich eine Wand aus Wind vor ihnen, welche den Feuerball gerade so aufhalten konnte. Karasuma knurrte verärgert und versuchte es weitere Male. Doch Coud war stark genug, ihm Paroli zu bieten. Dieses schwächte ihn jedoch sehr und Ray musste eingreifen, damit sein Freund auf den Beinen blieb.
 

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„Vertrau mir.“, sagte eine Stimme neben Melody. Sie drehte ihren Kopf etwas zur Seite und blickte in Melkores Augen. Schnell sah das Mädchen wieder zu Boden und meinte: „Ich weiß nicht, was ich glauben soll.“ Der Drache nickte verständnisvoll. „Ich glaube dir, dass du zurzeit verwirrt bist, aber es bleibt keine zeit für lange Erklärungen. In der Schriftrolle, die du noch immer in deinen Händen hältst steht genau beschrieben was damals geschah. Und deshalb will Karasuma verhindern, dass du sie liest. Es stimmt leider, dass ich viele Drachen getötet habe, aber das war nur wegen dem Plan von Jakore notwendig. Es bleibt keine Zeit es dir zu erklären. Deine Freunde halten es nicht mehr lange durch.“

Melody blickte erschrocken auf. Sie hob ihren Kopf und sah, wie Ray und Coud gemeinsam versuchten, die Feuerbälle ihres Gegners aufzuhalten und so sie zu beschützen. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie die Verletzungen ihrer Freunde erspähte und ihren jetzigen Zustand bemerkte.

Sie schnell sie konnte richtete sie sich auf und wandte sich wieder an Melkore: „Ich weiß nicht, wer die Wahrheit spricht und wer nicht. Ich weiß nur, dass Karasuma und Jakore gerade versuchen, die ganze Welt zu zerstören. Und das werde ich nicht zu lassen. Sagt mir bitte, was ich tun kann.“ Entschlossen blickte sie ihm in die goldenen Augen, als dieser antwortete: „Ich sage dir, was du tun musst…“
 

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Ray und Coud verließen allmählich die Kräfte. Nur der Wille ihre Freundin zu beschützen, ließ sie weitermachen. Doch bald waren ihre Grenzen erreicht. Das spürten sie.

Jakore und Karasuma lachten und feuerten einfach weiter auf die Freunde, bis… Im letzten Moment schafften es die beiden schwarzen Gestalten einem riesigen Feuerball auszuweichen. Verwundert suchten sie die Quelle des Feuerballs und entdeckten es sogleich. Melody kam langsam vor der Schutzwand ihrer Freunde herunter geschwebt und breitete schützend ihre Drachenflügel aus. Ihr entschlossener und wütender Blick galt den Gestalten vor ihr, welche sie immer noch erstaunt musterten. Sie hatten wohl nicht damit gerechnet, dass das Mädchen so schnell wieder auf die Beine kam.

„Melody…“, wisperte Coud, kurz bevor die Angesprochene ihren Kopf drehte und ihre Freunde anlächelte. „Überlasst das mir.“, sagte sie und wandte sich wieder ihren Gegnern zu.

„Du…“, zischte Jakore und auch Karasuma sah nicht besonders glücklich aus. „Du willst also wirklich für diesen Typen kämpfen?“ „Ja.“, antwortete Melody knapp, was den schwarzen Drachen erst zu richtig wütend machte.
 

Karasuma erhob sich in die Lüfte und steuerte genau auf Melody zu. Diese wich im letzten Moment aus und ein erbitterter Kampf begann. Feuerbälle flögen umher, Steine brachen aus den Wänden und dem Boden und die Mitglieder der Schwarzen Drachen schrien vor Schmerzen auf, wenn sie von einem Stein oder einer Feuerkugel getroffen wurden. Die Rothaarige versuchte das Kampffeld von den Männern wegzulocken, doch Karasuma und Jakore schienen diese Menschen vollkommen egal zu sein. Immer wieder zielten sie auf ihre Leute und oft musste Melody eingreifen um schlimmeres zu verhindern.

„Ihr Mistkerle…“, zischte das Mädchen. „Wie könnt ihr nur eure eigenen Leute umbringen?“

Karasuma lachte. „Bauern werden beim Schach nun mal nicht gebraucht.“

Wütend schleuderte die Rothaarige daraufhin eine ihrer größten Feuerbälle, die ihr Ziel auch trafen. Unter einem lauten Knacken krachte der Schwarzhaarige in die Steinwand, rappelte sich jedoch schnell wieder.
 

Der erbitterte Kampf dauerte nun schon etliche Minuten, bis Melkore meinte: „Wir sollten es langsam beenden.“ Melody nickte. Sie drehte sich zu ihren beiden Freunden um, die mittlerweile etwas entfernt von ihr saßen. Sie lächelte sie an, mit allem, was sie hatte. Ray und Coud sahen nur verwundert drein. Ein schlechtes Gefühl machte sich in ihnen breit. „Es tut mir Leid.“, murmelte Melody, sodass es ihre Freunde aber verstehen konnten.

„Melody!“, rief Coud panisch und wollte zu ihr laufen. Doch dadurch, dass er sehr viel Mana verbraucht hatte, stürzte er nach wenigen Schritten wieder zu Boden.

Die Rothaarige lächelte noch liebevoll, bis sie sich umdrehte und begann eine Attacke zu starten. „Das wars dann!“, schrie das Mädchen, während sie ihre Hände über den Kopf nahm und dort eine riesige rote Feuerkugel beschwor. „DAS IST EUER ENDE!“

Die schleuderte den riesigen Feuerball auf ihre Gegner, die nicht mehr ausweichen konnten. Die Kugel traf genau und man hörte einen letzten Schmerzensschrei, ehe sich Karasuma und Jakore in dem Licht auflösten und die Feuerkugel mit einem lauten Knall die Steinwand der Höhle trafen und sie bis aus dem Berg herausgeschleudert wurde. Ein neuer Gang mit der Größe und der Form der Energiekugel war nun in den Berg gemeißelt.
 

Ein dichter Rauch zog auf, der die Anwesenden zum Husten brachte. Nur langsam verzog sich der Steinstaub und Ray und Coud kamen zurück auf die Beine. Sie starrten auf die Stelle, an der ihre Freundin eben noch war. Und als die Sicht endgültig wieder klar war, stand Melody immer noch dort. Erleichterung machte sich in den Herzen der Jungs breit und sie liefen, so schnell sie konnten, auf ihre Freundin zu.

Jedoch stoppten sie auf halbem Weg, als merkten, dass etwas nicht stimme. Melody hatte sich nicht gerührt. Keinen Zentimeter hatte sie sich bewegt. Sie stand einfach nur da, bis…

Weiche, weiße Engelsfedern stiegen von ihr auf. Es dauerte wenige Momente, bis die Jungs begriffen, dass diese Federn von Melodys Drachenflügel stammten, welcher sich aufzulösen begann. Entsetzt sahen sie dem Schauspiel zu. Auch der Schwanz und die Hörner verwandelten sich in wunderschöne Federn, wie sie nur von einem Engel stammen konnten.

Noch immer keine Reaktion von dem Mädchen. Erst, als sich alle Drachenmerkmale aufgelöst hatten rührte sie sich. Mit einem dumpfen Geräusch schlug das Mädchen auf dem kalten Steinfußboden auf, nachdem sie vornüber gekippt war. Doch das schlimmste war: es gab immer noch keine Reaktion von dem Mädchen!

Coud hielt es nicht mehr aus. So schnell er konnte stürmte er zu der Rothaarigen rüber. Vergessen waren seine Schmerzen und seine Erschöpfung. Nur Melody zählte jetzt.
 

„Melody!“, schrie er, als er sie umdrehte und ihren Kopf auf seinen Schoß legte. Er umklammerte sie mit beiden Armen und versuchte sie zu wecken. „Melody! Hey! Wach auf! Was… ist mit… dir?“, stammelte der Junge, als er ihren kalten Körper und ihre bleiche Haut sah. „Nein.“, sagte er in einer Lautstärke, die von dem menschlichen Ohr fast gar nicht mehr wahrgenommen werden konnte.

Nun war auch Ray bei ihnen angelangt. Er kniete sich ebenfalls zu dem Mädchen und betastete ihren Arm. Auf einmal fingen an stille Tränen aus seinen Augen zu quellen, was Coud aufblicken ließ. Ray schüttelte nur kaum merklich den Kopf. Coud verstand zuerst nicht, doch als er sah, was Ray gerade getan hatte, blieb sein Herz stehen. Die Finger des Schwarzhaarigen lagen noch auf Melodys Pulsader…
 

„NEEEEEEIIIIINNN!!!“, schrie Coud aus voller Kraft, was durch das Echo in dieser Höhle von den Wänden widerhallte. Tränen schossen regelrecht aus seinen Augen und benetzten Melodys Gesicht. Seine Trauer war maßlos. Er fühlte sich auf einmal so leer und eigentlich tot. Nichts in ihm lebte mehr. Da war nichts. Seine Welt war gerade zusammengebrochen. Sie war… tot.

Melodys Körper erschlaffte und seine Temperatur sank sekündlich weiter in sich zusammen. Sie hatte ihr Leben gegeben um die Welt, welche sie so liebte, zu retten. Durch die entscheidende Attacke hatte sie all ihr Mana verbraucht und war letzten endlich daran verstorben.
 

Die beiden Jungs saßen schweigend da. Ray weinte hemmungslos und Coud schluchzte herzzerreißend.

„Es tut mir so Leid. Melody. Das ist… alles meine Schuld. Verzeih mir. Verzeih mir!“, widerholter Coud immer wieder. Am liebsten hätte Ray ihm widersprochen. Ihm gesagt, dass er nichts dafür könne. Doch seine Stimme gehorchte ihm nicht mehr. Auch er machte sich Vorwürfe. Auch er dachte, Schuld zu haben…
 

++++++
 

Melkore beobachtete die Szene von etwas weiter weg. Auch in seinen Augen spiegelten sich Trauer und Schuldgefühle. Er hatte noch nie so ein Mädchen getroffen. Er fand in ihrem Herzen keinerlei Zweifel. Nur Liebe. Selbst als Jakore seine Geschichte erzählte wusste das Mädchen innerlich ganz genau, wem sie vertraute. Und nun. Sie hatte ihr letztes Mana gegeben und war gestorben. Sie wusste, dass es so ausgehen würde, dennoch hatte sie nicht gezweifelt oder gezögert. Der Drache wünschte sich, zu Lebzeiten auch so gewesen zu sein, wie dieses Mädchen.

Er fasste einen Entschluss… Langsam schwebte er, unbemerkt von den Trauernden, auf das Mädchen zu und berührte sie mit seinen Vorderbeinen. Er sprach ein paar Worte in einer alten Sprache, bis sein Bewusstsein mit dem Mädchen verschmolz.
 

Er schwebte in einem schwarzen Raum, umgeben von nichts als Schwärze. Er sah sich um und suchte einen Hinweis auf die Richtung, die er einschlagen musste. „Melody.“, sagte er in die Dunkelheit bekam jedoch erst keine Antwort. Erst, nachdem er ein zweites Mal den Namen gesagt hatte, meldete sich eine dünne Stimme zu Wort: „Wer bist du?“

Melkore ging auf das Gespräch ein: „Kennst du mich nicht mehr? Ich bin es, Melkore, der Drache.“

„Melkore? Ein Drache?“, kam es unsicher zurück.

„Ja, genau. Wir kennen uns. Wir sind ein und dieselbe Person. Erinner dich.“

Kurzes Schweigen.

„Ja, ich erinnere mich. Wir haben gegen ihn gekämpft. Den schwarzen Drachen und ich bin… ich bin…“, doch weiter kam sie nicht. Vor Melkore erschien die Gestalt eines jungen Mädchens mit roten Haaren. Sie trug nichts weiter als ein paar weiße Flügel auf dem Rücken.

„Es tut mir Leid, aber es stimmt. Du bist tot.“, sagte Melkore traurig, der in dieser Dimension seine wahre Größe hatte und auf das Mädchen hinabsehen musste.

Tränen liefen dem Mädchen über die Wangen, als sie an ihre Freunde dachte: „Coud, Ray. Ich habe sie im Stich gelassen. Bin einfach so gegangen.“

Melkore musterte das Mädchen. „Möchtest du wieder zurück?“, fragte er langsam.

Die Rothaarige horchte auf. „Natürlich!“, sagte diese sofort. „Aber ich weiß, dass das nicht möglich ist. Ich war mir dieser Tatsache bewusst. Immerhin konnte ich sie so retten.“ Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und ihr Blick zeigte, dass sie mit ihren Gedanken gerade woanders war.

„Es ist nicht unmöglich.“

Melody horchte auf. Sie sah an dem Drachen hoch, bis sie seine goldenen Augen fand. Entschlossenheit lag in ihnen, die Melody Hoffnung schöpfen ließ. „Wie meint ihr das?“

„Ich gebe dir mein Leben.“, sagte der Drache.

„W-Was?“, stammelte das Mädchen.

„Ich bin diese ganzen Jahrhunderte am Leben geblieben, weil ich die Macht habe, jedes Mal aufzuerstehen. Doch das brauche ich jetzt nicht mehr. Du warst der erste Mensch, der sich selbstlos und ohne jeden Zweifel geopfert hatte. Diese Liebe für alle Menschen und die ganze Welt hat Jakore endgültig vertrieben. Nun kann auch ich endlich in Frieden ruhen.“

„Aber…“, wollte Melody widersprechen, doch Melkore zeigte ihr, dass sie ruhig sein sollte. Er schloss seine Augen und verzog zum ersten Mal in seinem langen Leben, seine Lippen zu einem Lächeln. Sein Körper wandelte sich in eine goldene Kugel, die auf Melody zugeschwebt kam. Diese hielt ihre Hände vor ihrem Bauch auf, wohin auch gleich die Lichtkugel steuerte. Sie betrachtete das wunderbare Bild und lächelte unter Tränen. „Danke…“, flüsterte sie, als die Kugel in ihren Körper eindrang…
 

++++++
 

Coud und Ray weinten noch immer, sodass ihre Augen bereits brannten. Doch sie achteten nicht drauf. Der Schmerz in ihren Herzen war weitaus größer als es jeder körperliche Schmerz sein konnte…

„Ich liebe dich doch… Warum… hast du mich verlassen?“, schluchzte Coud, der Melodys Köper noch fest an sich gedrückt hielt. Er spürte eisige Kälte, wo sonst wohlige Wärme herrschte, was ihn nur noch trauriger machte. „Ich liebe dich…“, widerholte er nun schon zum 100sten Mal und er hoffte jedes Mal noch eine Antwort zu bekommen. Wie gerne würde er sie noch ein einziges Mal lachen sehen?! Er würde alles dafür tun…

„Ich liebe dich auch.“ Coud zuckte zusammen. Er glaubte, eine sehr schwache Stimme gehört zu haben. Oder bildete er sich schon Dinge ein? War sein Verstand dabei ihm Streiche zu spielen?

Doch als ihn auch noch plötzlich jemand an der Wange berührte, ließ er ein Stück von Melody ab. Er sah auf das Mädchen in seinen Armen welches… ihn anlächelte! Ein weiteres Mal an diesem Tag, setzte Couds Herz aus. Doch diesmal vor Freude. „Me-lody?“, fragte er nochmal nach, um auch wirklich sicher zu gehen, dass er nicht gerade einen Traum hatte. Einen wunderschönen Traum.

„Ja?“, lächelte diese zurück.

„Du bist es- wirklich?!“, freute sich Coud, was ihm einen kleinen Kicherer seitens des Mädchens einbrachte. „Natürlich. Wer sonst?“

„Aber wie…?“, begann Coud, wurde jedoch unterbrochen, als die Rothaarige einen Finger auf seine Lippen tat. „Pssst. Ich erzähl es dir später.“, kicherte sie, zog seinen Kopf ganz nah an ihren und küsste ihn. Sie legten beide alle Liebe in diesen Kuss, die sie hatten. Am liebsten wäre es ihnen gewesen, wenn die Zeit stehengeblieben wäre. Als sie sich wieder voneinander lösten, kicherte Melody fröhlich. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“, kam es von dem Jungen.

Beide lachten sich an.

„Endlich kann ich es dir sagen. Wie sehr ich dich liebe.“, sagte das Mädchen und ihr Lächeln wurde traurig.

„Wie… Wie meinst du das?“, wunderte sich Coud.

„Ich hatte mein Schicksal und mir war innerlich klar, dass ich dabei sterben muss. Ich wollte dir nicht wehtun und dir sagen, was ich, schon seit Jahren für dich empfinde.“

Coud sah seine Freundin traurig an. „Du Dummkopf. Mir ging es doch nicht anders.“

Melody sah ihn überrascht an.

„Auch ich wollte dir nicht wehtun und habe deshalb nichts gesagt. Unsere Freundschaft war mir zu wichtig. Und ich dachte mir, dass du in deinem Weltrettungseifer keinen festen Freund gebrauchen kannst…“, erklärte der Blonde verlegen.

Das Mädchen lächelte. „Du Dummkopf.“ Und sie küssten sich erneut.
 

„Vielleicht sollten wir auch Ray mal Bescheid sagen.“, lachte das Mädchen dann und Coud stimmte ein. „Stimmt. Sonst bekommen wir wieder Ärger, weil wir ihm nie etwas erzählen.“
 

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In Algäsia war wieder Frieden eingekehrt. Die Viren, die den Tieren eingepflanzt wurden, konnten erfolgreich abgetötet werden, was die Menschen wieder ruhig schlafen ließ.

Die Mitglieder der Schwarzen Drachen und der Menschenhandelsorganisation, rund um Kaiba, wurden von der Königlichen Armee verhaftet und in die Kerker geworfen.
 

Melody und Coud hatten geheiratet und lebten nun, zusammen mit Ray und seiner Freundin, in ihrem alten Heimatdorf. Melodys Eltern konnten es nicht fassen, als sie ihre Tochter widersahen und ihre Geschichte hörten. Doch besonders erfreut waren sie über ihren neuen Schwiegersohn, den sie schon seit langer Zeit für den Richtigen für ihre Tochter hielten.
 

Melody war inzwischen Mutter von zwei Kindern. Dem 5 jährigen Sam und der 2 jährigen Sawa. Sie hatten ebenfalls das Talent ihrer Mutter geerbt, obwohl der Junge mehr nach seinem Vater ging.

Eines Tages hatte sich die junge Frau einmal die Schriftrolle durchgelesen, welche sie unbedingt aus der Höhle mitnehmen wollte. Melkore hatte recht mit dem, was er sagte.

Es stand geschrieben, dass Jakore die weißen Drachen mit geheimnisvollen Viren infiziert hatte, welche ihm erlaubten, sie zu steuern. Genau die Technik, die Karasuma in dieser Zeit benutzt hatte.

Melkore musste sie töten, da sie sich gegen ihn gestellt hatten und ihn, und die wenigen normalen Drachen, bedroht hatten. Um die Drachen zu retten musste er seinen eigenen heißgeliebten Klan ausrotten…
 

Von diesem Tage an, hatte man die Legende des goldenen Drachen von Generation zu Generation weitergegeben, damit die Menschen ihre Lehren daraus ziehen konnten. Schwarz & Weiß. Yin & Yang. Dunkelheit & Licht.

Und ab diesem Tag wurde von Jakore nie wieder etwas gehört...
 

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„Endlich treffe ich dich...“ Mit weit aufgerissenen Augen hob ich meinen Kopf und mein Blick wanderte von dem Blatt Papier auf den Jungen, der nun vor mir stand. Panik erfasste mich, als ich ihn sah. Kazune stand keuchend vor mir. Er musste gerannt sein. Mit einem ersten Gesichtsausdruck sah er mich an. Seine blauen Augen bohrten sich in meine und mein Körper begann von selbst zu zittern. Tränen wallten in mir hoch, doch ich schluckte sie runter.

Niemand rührte sich und keiner sagte ein Wort. Das Plätschern des Brunnens und die Stimmen der anderen Leute klangen in meinem in meinem Ohr, als wären sie Kilometer weit weg, bis ich es ganz ausblendete. Wir waren gefangen in der Situation.
 

„Lina, ich muss mit dir reden…“, begann Kazune, nachdem er sich gefangen hatte, jedoch ließ ich ihn nicht zu Ende reden. Ich schmiss meine Utensilien in die Tasche, griff diese und sprang von dem Brunnen auf. Schnell wollte ich diesen Ort verlassen, da ich Angst vor dem hatte, was Kazune sagen wollte. Doch weit kam ich nicht, da ich, schon nach ein paar Schritten, einen Widerstand an meinem linken Arm spürte. Er hatte mich am Handgelenk gepackt und hielt mich sanft aber bestimmt zurück. Ich hielt inne, blieb aber mit dem Rücken zu ihm stehen. Ich spürte ihn direkt hinter mir und seinen heißen Atem in meinem Nacken. So standen wir einige Zeit da, ohne dass jemand etwas unternahm. Immer noch hielt er meine Hand und in mir tobten die Gefühle. Am liebsten wär ich weggerannt, doch eine Stimme in mir riet, ich solle hören, was er zu sagen hat.
 

Unsicherheit, die ich in seiner Stimme hörte, ließ mich innerlich verkrampfen. „Lina, ich… Bitte hör mir zu! Es ist nicht so, wie du denkst!“, Eine Weile sagte ich nichts, doch dann fasste ich einen Entschluss. Lächelnd drehte ich mich um, zwang ihn so, meinen Arm loszulassen und sah ihm genau in die Augen. „Was meinst du? Ich freue mich für dich! Sie scheint richtig süß zu sein.“ Kazune sah mich an, als hätte er einen Geist gesehen. Er schien mit dieser Reaktion überhaupt nicht gerechnet zu haben.

„Ist das dein ernst?“, fragte er mich sichtlich geschockt.

„Aber natürlich!“, meinte ich lächelnd. „Als gute Freundin macht man sowas nun mal.“ Ja, ich hatte mich entschieden. Ich freute mich für ihn und wünschte ihn viel Glück mit seiner Freundin. Doch ich wollte für immer mit ihm befreundet sein. Er war der Erste, dem ich vertrauen konnte.

Entgeistert sah er mich an. Doch plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er zeigte nun nicht mehr nur Schock, sondern auch Wut. Nun war es an mir ihn verwundert anzusehen. Auf einmal riss er seine Arme hoch und fasste mich an den Schultern.

„Das kann dich nicht wirklich dein ernst sein! Die ganze Zeit meidest du mich und nun sagst du, dass es dir gar nichts ausmacht?! Hör auf zu lügen!“ Er schrie mich regelrecht an. Ich konnte nichts erwidern. So hätte ich den Jungen nie eingeschätzt. Meine Worte mussten ihn sehr gekränkt haben, doch das wollte ich nicht.

„Glaub mir! Ich empfinde gar nichts für Lucy! Sie schmeißt sich an mich ran, obwohl ich das nicht will! Aber sie ist nun mal eine gute Kindheitsfreundin. Daher kann ich sie nicht einfach ignorieren. “

Mit viel Mühe schaffte ich es nach außen hin, ruhig zu bleiben, obwohl ich innerlich tobte. Einerseits freute sich mein Herz über seine Worte und dass er wirklich nicht mehr als Freundschaft für das blonde Mädchen empfand. Aber andererseits konnte mein Herz es nicht 100%ig glauben. Vielleicht log er mich an? Vielleicht empfand er auch nicht mehr als Freundschaft für mich? Diese Zweifel trübten meine Freude.
 

„Sieh mich nicht so an.“, sagte er plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte. Verlegen sah ich zur Seite. „Bitte…“, sprach er traurig weiter. „Bitte ignorier mich nicht mehr! Ich halte das nicht mehr aus!“ Seine Stimme klang so traurig und verzweifelt, dass es einem schon beim bloßen Zuhören feuchte Augen bescherte.

Langsam wandte ich meinen Blick wieder in seine Richtung und glaubte nicht, was ich dort sah… Er weinte! Tränen rannen über sein Gesicht und er versuchte sie nicht mal zu unterdrücken. Bei diesem Anblick schlug Ich schlug mir die Hände vor den Mund und begann ebenfalls zu weinen.

„Es tut… mit Leid.“, schluchzte ich und alle meine Gefühle brachen förmlich aus mir heraus. Ich wollte doch nicht, dass er wegen mir so traurig war.

Überrascht sah er mich an. Er schien zu zögern, weil er wohl nicht wusste, was er tun sollte. Seine eigenen Tränen waren versiegt. Mein Anblick schien ihn zu schmerzen. Vorsichtig legte er seine Arme um mich. Er wartete kurz ab, ob es mir unangenehm war und etwas dagegen unternahm, jedoch kam keine solche Reaktion von mir. Als Kazune das spürte schlang er seine Arme fester um mich und zog mich näher an sich. Ich ließ es geschehen und weinte einfach nur leise vor mich hin. So viel Trauer lag in mir, doch in seiner Nähe fühlte ich mich sicher und geborgen. Er streichelte mit einer Hand meinen Rücken und mit der anderen fuhr er mir durch die Haare. Meine Tränen verebbten und ich stieß mich etwas von ihm, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Er sah mit einem weichen und liebevollen Blick zurück, was mich verwunderte.

„Lina. Ich … es tut mir Leid. Ich empfinde nichts für Lucy…“, begann Kazune doch ich unterbrach ihn: „Du brauchst nicht…“ „Doch!“, erwiderte nun Kazune. „Ich will es aber.“ In seiner Stimme und seinen Augen lag so viel Freundlichkeit, dass ich mich nicht dagegen wehren konnte. Ich ließ ihn reden.

„Ich möchte, dass du weißt, dass es nur ein Mädchen für mich gibt. Nur ein Mädchen, ohne das ich nicht leben kann. Lina… Ich… ich… Liebe dich!“

Mein Herz setzte aus. Hatte ich eben richtig gehört? Hatte er das wirklich gesagt? Aber wieso?? Ich konnte nichts sagen. Meine Stimme gehorchte mir nicht mehr. Ich sah ihn einfach nur an, so wie er mir in die Augen sah. Meine Wangen brannten und mir wurde fürchterlich heiß. Ich war verlegen, dennoch achtete ich nicht darauf. Kazune blickte mich liebevoll an und schien auf eine Antwort zu warten, die ich ihm nicht gab. Seine Augen wurden flehend und er begann zu zittern. Er schien Angst zu haben, dass ich nicht das gleich für ihn empfand. Und ich konnte ihn nicht so sehen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn sachte auf den Mund. Einige Sekunden spürte ich keine Reaktion von ihm, doch dann stimmte er mit all seiner Liebe in den Kuss mit ein. „Ich liebe dich auch. Lass mich bitte nicht mehr allein.“, flüsterte ich leise, als ich meine Lippen nur Millimeter von seinen entfernt hatte.

Er lächelte freundlich zurück. „Niemals.“, wisperte er mir entgegen bevor er mich wieder küsste…
 

++++++

++++++
 

Die Sonne scheint vom Himmel und erwärmt den noch vom Winter gefrorenen Boden, um die ersten Blumen aus ihrem Winterschlaf zu wecken. Der warme Frühlingswind umweht meinen Körper und spielt mit meinem hellgrünen Kleid.

Seit langer Zeit habe ich wieder etwas Zeit für mich und sofort beschloss ich wieder meinen alten Schulweg zu gehen. Nun stehe ich vor einem kleinen Buchladen, den ich so liebte. 10 Jahre sind vergangen, seitdem ich die Schule beendet habe. 10 Jahre in denen viel passiert ist.

Heute arbeite ich als Filialleiterin einer Bank und bin Hausfrau und seit kurzem Mutter. Kazune und ich haben geheiratet und wir leben zusammen mit unserer Tochter Hana in Tokio.

Mein Leben hat sich total verändert. Mich sieht man nur noch selten ohne ein Lächeln im Gesicht und im Beruf bin ich sehr angesehen. Ich habe eine Familie gegründet und mich nun endlich auch mit dem Tod meiner Eltern abgefunden. Heute danke ich Gott, dass er mir diese Chance gegeben hat.
 

Taro, Kazunes Bruder, hatte sich, nachdem Kazune Lucy endgültig gesagt hatte, dass er sie nicht liebte, mit eben jener verlobt und lebten nun zusammen mit ihren Zwillingen innerhalb von Tokio.

Auf einem Klassentreffen vor wenigen Monaten hatte ich auch die Mädchen aus meiner Klasse wiedergetroffen. Und wie es zu erwarten war, konnten sie mich noch weniger leiden, als vorher. Sie hatten es in der Zeit nur zu Bürokräften oder Hotelfachfrauen geschafft. Und Männer, die es länger als zwei Monate mit ihnen ausgehalten hatten, gab es leider auch nicht.
 

Ein letztes Mal schweift mein Blick über das Schaufenster des Buchladens, bevor ich weiter zum Einkaufen gehe. Auf einem Buch bleibt mein Blick etwas länger und ein breites Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.

Ich nehme meine Taschen und gehe weiter, immer mit dem Bild vor meinem inneren Auge und ein Lächeln im Gesicht.
 

„Schwarz und Weiß. Die Legende des goldenen Drachen Band 1“

-Der Erfolgsmanga aus Japan!-
 

Ja, Träume können doch wahr werden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Flordelis
2011-09-27T12:53:18+00:00 27.09.2011 14:53
Das letzte Kapitel... okay, auf geht's.

> „Vergessen sie es.“
Ich finde es immer interessant, wenn Charaktere einen ganz klaren Bösewicht immer noch siezen. Warum tun die das? Das ist immerhin eine Respektsbekundung, aber warum sollte man seinem Feind, den man verachtet, derart viel Respekt entgegenbringen?
Weiß nicht, vielleicht hab ich da eine gänzlich andere Vorstellung von. :,D
Was hat dich dazu bewogen, sie den Mann siezen zu lassen?

Also mir hat das Happy End gefallen. XD
Ich liebe kitschige Happy Ends. <3
Viel mehr kann ich nicht sagen, das haben alle anderen schon für mich getan und ich schließe mich allen an. ^^

LG
Alona
Von: abgemeldet
2011-06-18T20:59:43+00:00 18.06.2011 22:59
Schönes, schönes Ende mit sehr viel Liebe ♥ Endlich hat auch Lina ihre Gefühle eingestanden ♥ Aah wunderbar ^^ Ich hab die Geschichte sehr gemocht, ist sehr fantasievoll ^^

LG
abgemeldet
Von:  Tales_
2010-10-25T18:45:14+00:00 25.10.2010 20:45
Huhu,
Schönes Ende!
Toll das es für alle gut ausgegangen ist ^^
Die Story hat mir wirklich gut gefallen!
Lg Shanti

Von:  Nott
2010-01-02T16:00:03+00:00 02.01.2010 17:00
Ich habs gelesen. Ja, ich habs gelesen! :D Endlich.
Also, wo fang ich am Besten an? Ich glaube, am Anfang.

Ich muss gestehen, der hat mich nicht allzu begeistert. Hatte ich dir ja bereits erzählz ;D
Grade im ersten Kapitel hast du fast nur Hauptsätze aneinandergereiht, was ziemlich stumpf gewirkt hat. Allerdings (!) wurde der Schreibstil noch schneller besser als ich dachte. Ziemlich bald war man dann in einem guten Lesefluss und es hat wirklich einfach Spaß gemacht, es zu lesen.
Schnell lernte man auch die Charaktere kennen und ohne dass lange um den heißen Brei geredet wurde ging dann auch schon die Party los :D
Ich muss gestehen, es gab nur wenige Stellen, an denen ich mich auch nur ansatzweise gelangweilt habe. Größtenteils hast du eine gute Balance zwischen "Real" und "Nicht-Real" gefunden, sodass man die meiste Zeit ständig wissen wollte, wie es denn jetzt auf der anderen Seite weitergeht.
Allerdings hab ich trotzdem was zu bemängeln :D
Zum einen wäre das Melody an sich. Ja, sie ist fröhlich. Ja, sie ist nett. Und aufopferungsvoll. Das hatten wir aber auch schon nach dem 60. Lächeln ihrerseits verstanden...
Ganz ehrlich, das Mädchen lächelt ständig (-wenn sie nicht gerade heult-) und einerseits kann ich verstehen, dass du den Charakter so freundlich wie möglich darstellen wolltest, andererseits wirkt sie dadurch aber sehr "platt". Kein Mensch dieser Welt lächelt so oft, wie sie... Und irgendwie tut sie, wie gesagt, nichts anderes. Es hätte ihr vielleicht ganz gut getan, wenn du sie auch mal in anderem Licht gezeigt hättest :P
Alles in allem aber nichts desto trotz ein schöner Charakter.
Dann war da noch diese Szene mit den Göttinnen.
Zum einen fand ich es etwas schade, dass du das so schnell abgeklärt hast und die einzelnen Göttinnen in teilweise nichtmal einer ausgedruckten Din A4 Seite abgehakt wurden, andererseits waren die Beschreibungen von ihnen zu lang.
Ja, schön und gut, du wolltest sie möglichst genau beschreiben, aber ganz ehrlich: Den Leser interessiert das in der Situation nicht wirklich ;) Zumindest ging es mir so.
Insgesamt solltest du glaub ich ein ganz klein wenig an deinen Beschreibungen arbeiten... Das läuft doch alles nach dem "trug"- und "hatte(...an)"-Schema ab, was man sicherlich eleganter lösen kann - man muss ja auch nicht immer allles an einem Charakter auf einmal verraten ;P Nimm dir dafür ruhig mehr Zeit.
Ja ansonsten...
Das End war mir zu Happy. XD Von mir aus, hättest du Melody für ein bisschen Drama ruhig sterben lassen können, aber heeey, was solls :D
So, das war jetzt denke ich genug Kritik. Sieht jetzt vielleicht viel aus, aber denk dran: Es ist die Kritik für einen ganzen Roman ;P
Und ansonsten war ich auch mehr als positiv überrascht.
Die ganze Handlung war interessant zu verfolgen, das ganze hat sich, wie gesagt, flüssig gelesen und die Charaktere werden einem mit der Zeit auch immer sympatischer (Wo wir da schonmal sind: Von diesem Oberbösewicht hätte ich gerne mehr gelesen xD).
Sicher wäre das ganze, wenn du es jetzt schreiben würdest, noch mal einen ganzen Tick besser, aber gerade dafür, dass es etwas älter ist, ist es wirklich verdammt gut geworden.
Alles in allem bereue ich es also nicht, endlich mal reingesehen habe, und ich denke, dass ich den einen tag unbewusst bis halb 3 gelesen hab, sagt schon alles ;P

In dem Sinne: Mach einfach weiter so, Schwesti ^^

hdl, meya~
(PS.: Für Rechtschreib- und Tippfehler übernehme ich keine Haftung.)
Von: abgemeldet
2010-01-02T13:09:23+00:00 02.01.2010 14:09
Ich habe deine Geschichte jetzt gelesen.
Mir gefällt deine Idee sehr gut und du hast sie sehr schlüssig und spannend umgesetzt. Man kann sich leicht in die Figuren und die erdachte bzw. reale Welt hinein versetzen. Sehr gut rüber gebracht.
Ich bin ein Fan der Geschichte^^

Zu Schluss möchte ich dich noch etwas fragen: Sagst du mir bescheid, wenn du mal wieder was neues hast, das ich mir durchlesen darf?

gruß dragonrock
Von:  Cygni
2009-01-20T00:18:19+00:00 20.01.2009 01:18
huiii!! toll ein happy end mit friede freude eierkuchen(warum heißt das eig. eierkuchen, ich mag keinen eierkuchen..........
-.- tschuldigung ich bin etwas münd und schweife ab...)
die geschicht ist ech toll(ich hätte fast das "T" vergessen was jez nicht als beleidigung zu verstehen is[ich sollte mitten in der nacht keine kommentare mehr schreiben sonst halten mich die leute noch für volkommen durchgedreht]) öah(<- oda so...) nur noch 6stunden und und 35 min und ich muss zur schule...
naja... LG*grins* Stellax3
Von: abgemeldet
2008-12-14T17:10:16+00:00 14.12.2008 18:10
Ich liebe Happy Ends! *grins*
Wow, dass ende ist ja so klasse!
Ich bin total begeistert, nur etwas traurig, weil die Geschichte jetzt zu ende ist!

Das war ja zum Schluss gänsehautfeeling pur! Oo
Total genial, finde ich toll sowas!
Genau das richtige für mich! ;)

Ich hoffe es folgen bald neue Fanfics!
Würde mich sehr freuen! ;)


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