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Redhead

von

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Meine Nussschale und ich

Es wurde schon wieder Tag und ich schipperte immer noch im Eastblue herum. Bei dieser Flaute müsste ich in ein paar Tagen die Grandline erreichen, ... wenn ich nicht mit einem kleinen Trick nach hielf. Der wenige vorhandene Wind kam aus Südwesten, doch ich brauchte reinen Südwind. Ich streckte meinen Arm aus und hielt meine Hand in Richtung des schlaffen Segels.

„Südwind.“, sagte ich bestimmt und der Wind blies aus dem Süden, genau wie ich es wollte.

Bevor ich aber auf die Grandline fahren konnte, müsste ich mir noch ein wenig neues Proviant anschaffen, denn als ich in meine, eigentlich ziemlich große, Futterkiste griff, fand ich nur noch einen schon leicht verschrumpelten Apfel.

Ich kramte in meinem Rucksack nach meiner Seekarte und suchte von meinem Standpunkt aus nach der nächsten Insel, die ich finden konnte. Möglichst klein sollte sie natürlich sein und ein Marinestützpunkt wäre auch nicht wirklich von Vorteil, denn seit diesem Vorfall vor drei Jahren wurde ich Steckbrieflich gesucht: 49.000.000 Berry sind seit dem auf meinen Kopf ausgesetzt, da ich ein Marineschiff inklusive Besatzung im Alleingang versenkt hab.

Seit dem wird „Redhead“ Ruby von der Marine gesucht. Und dabei waren diese Hohlköpfe selber schuld, denn ich habe doch nur meine Mutter beschützt, da sie meinen Vater in Schutz genommen hat, denn er ist einer der Meistgesuchten und einflussreichsten Piraten der Welt: der Rote Shanks.

Doch das er mein Vater ist, ist und bleibt mein kleines Geheimnis.

Nur noch ein paar Meilen bis zu einer wirklich kleinen Insel namens Maracha. Ich betete dafür, dass kein Schiff der Marine oder einer anderen Piratencrew auf dem Weg zu dieser Insel war und dass man mich und meine Nussschale nicht entdeckte.

Ich lehnte mich an die hölzerne Bordwand meines Bötchens und sah zum Himmel hinauf. Er war strahlend Blau und nicht eine einzige Wolke hing am Horizont. Der Wind wehte meinen kurzen Pony durchs Gesicht. Ich nahm meinen langen, roten Zopf nach vorn damit er nicht ins Wasser hing.

Langsam tauchte weit hinten am Horizont Maracha auf. Ich sollte eigentlich meine Flagge einholen, da es die meisten Leute nicht gerade beruhigte oder glücklich stimmte, wenn man mit einer Jolly Roger am Mast in ihren Hafen einlief. Doch das ich es ‚sollte’ hieß nicht, das ich das auch machte. Ich war stolz darauf eine Piratin zu sein.

Ich machte mein Schwert an meinem Hosenbund fest und machte alles bereit zum anlegen.

Ich verdrehte die Augen und atmete stoßartig aus, als ich sah dass ein anderes, riesiges Piratenschiff im Hafen vor Anker lag. Ich ankerte direkt neben dem riesigen Ding. Glücklicher Weise wurde ich nicht bemerkt, erst als ich mein Schiff fest am Kai vertaut hatte, sah mich wohl einer der Piraten, der oben auf dem Schiff stand.

„Hey Süße! Trinkste ’n Bier mit?“

Ich lächelte freundlich und bemerkte, dass dieser Kerl heute schon mehr als ein Bier hatte.

„Nein, danke. Ich hab besseres zu tun.“

„Komm schon, sei keine Spaßbremse, Sugar.“, lallte er.

Jetzt reichte es endgültig. Ich konnte es gar nicht ausstehen, wenn mich jemand so plump von der Seite anmachte. Vor allen Dingen, wenn man, wie dieser Typ, total besoffen war und sich trotzdem noch überschätzte.

Ich machte gebrauch von meinen Teufelskräften und löste mich augenblicklich in Luft auf, um einen Augenblick später auf dem Kahn hinter ihm wieder auf zu tauchen mit meinem Schwert an seiner Kehle.

„Nenn. Mich. Niemals. Wieder. So. Es könnte nämlich das letzte Mal sein, das du mit einer Frau redest.“

Er sah mich erschrocken und extrem verängstigt aus den Augenwinkeln an.

„W...was zum Teufel bist du?“

„Eher wer und Teufel war schon mal gar nicht so schlecht. Mein Name ist Ruby. Merke ihn dir gut, denn du wirst ihn noch öfter hören.“

Lautes Getrampel und mehrere Stimmen ertönten auf dem Oberdeck. Einige Männer der Crew tauchten an Deck auf.

„Was ist hier los? Wer bist du?“, schrie einer der Kerle.

Ich sah sie böse an und zischte fast schon. Sie wichen alle einen Schritt zurück.

„Was willst du auf unserem Schiff?“

„Tss. Da fragt ihr mich echt was. Ich glaube diese Frage richtet ihr besser an meinen kleinen Freund hier. Dabei könnt ihr ihm gleich mal erklären was ein paar Manieren sind und wie man sie anwenden sollte.“, sagte ich und zeigte dezent auf meine Geisel.

„Jetzt weiß ich woher ich die kenne!“, schrie einer der Männer an vorderster Front. „Das ist Redhead Ruby! Auf ihren Kopf sind 49 Millionen ausgesetzt!“

Ein Raunen und Gemurmel ging durch die Menge.

„Schön, das ihr mich kennt. Merkt euch das und lasst diese Insel in Frieden!“, sagte ich kalt, steckte mein Schwert zurück und löste mich wieder in Luft auf um im nächsten Moment auf dem Steg wieder zu erscheinen. Auch wenn ich Piratin war, würde ich niemals einem Unschuldigen Schaden zufügen oder ihn gar töten.

Ich ging los, denn Maracha war zwar eine kleine Insel, aber eine verschachtelte Hafenstadt. Die Straßen waren wie leer gefegt, niemand war weit und breit zu sehen. Nur aus der Kneipe am Ende der Straße kam lautes Gegröle.

“Naja, vielleicht bekomm ich ja da was zu futtern für den langen Weg...“, murmelte ich zu mir selbst und ging auf die Kneipe zu.

Als ich die Tür langsam öffnete wurde es schlagartig still und alle sahen mich an, als ich auf den Tresen zuging. Ein korpulenter Mann stand dahinter und in seinem kurzen Blick erkannte ich Angst.

„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte er mich und zitterte.

„Ich suche einen Lebensmittelladen, oder so was in der Art.“

„Es tut mir leid Fräulein, aber die haben in der nächsten Zeit geschlossen.“

„Wann werden die denn voraussichtlich wieder öffnen?“, fragte ich den Barkeeper, doch bevor er antworten konnte, ertönte ein hämisches Gelächter hinter mir.

„Jungs, sagt mir, warum will sich nur ein so junges, hübsches Mädchen in solche Gefahr bringen?“

Ich drehte mich zur Stimme. Sicher, der Captain musste ja wie immer die Klappe weit aufreißen.

„Weil das junge, hübsche Mädchen Proviant für eine lange Reise braucht und die hier zu bekommen versucht ohne von irgendwelchen Machos angesprochen zu werden.“, gab ich zurück.

Der Captain war ein Muskelprotz der Sorte „Ich-bin-so-toll-und-stark“.

„Pass auf was du sagst und werd nicht frech, Kleine. Das könnte ins Auge gehen.“

Der Barkeeper wurde blass.

„Wie gesagt, von so einem Möchtegern-Macho wie dir lasse ich mir garantiert nix sagen.“

Er zog einen Dolch und hielt ihn mir an den Hals. Er hoffte wohl mich damit bedrohen zu können.

„Auf meinen Kopf stehen 40 Millionen Berry, ich bin der gefürchtete Kettenschwinger Hank! Meine Mannschaft und ich haben schon ganze Inseln geplündert und werden von der Marine verfolgt, also pass auf was du sagst.“

Ich lachte auf.

„Ha! 40 Mille? Also weniger als meins bedeutet Finger Weg, Flasche.“

Die Crew wurde unruhig und grummelte.

„Wetten das ich bei der Marine gefragter bin?“, fragte ich selbstsicher und sah ihm direkt in die Augen. „Ich bin 49 Millionen wert und habe im Alleingang ein Marinekriegsschiff mit 700 Mann versenkt. Und? Willst du mich immer noch mit deinem komischen Zahnstocher da bedrohen?“

Ich drehte mich noch einmal zum Barkeeper.

„Könnten Sie mir nun sagen, wann und wo ich Proviant kaufen kann?“

„Ähhhm...ja. Ich glaube, dass ich Ihnen doch Proviant geben könnte. Wir haben noch etwas hier…“

Ich lächelte.

„Nein, nein. Ich warte bis eines der Geschäfte öffnet. Behalten sie ihr Essen, aber trotzdem Danke.“

Jetzt rastete Hank aus.

„Niemand ignoriert mich, oder behandelt mich mit so wenig Respekt und überlebt das!“, schrie er und wollte mir seinen Dolch in den Rücken rammen.

Doch daraus wurde nichts, denn ich nutzte meine Schnelligkeit und sprang hinter ihm. Ich zog mein Schwert und schlitzte ihm den Rücken auf. Sein Muskelshirt rutschte langsam in zwei blutigen Streifen von seinem Körper. Er taumelte einen Schritt nach vorne.

Gerade als er auf die Knie fiel stürzte einer seiner Männer in die Kneipe die ich auf dem Schiff getroffen hatte.

„Captain! Wir haben ein Problem... Das ist...“

Er sah mich an und ich schob mein Schwert langsam zurück in die Scheide.

„Verlasst dieses Dorf auf der Stelle und lasst euch hier auch nie wieder auch nur mit einem Mann blicken.“, sagte ich ruhig zu Hanks Crew. „Und nehmt seine Leiche mit, die stört hier nur.“

Ich ging zurück zum Tresen, setzte mich auf einen der Barhocker und wartete die Reaktion ab.

„Ich sagte: schwirrt ab!“

Meine Geduld war mit ihnen eindeutig am Ende und ich ließ einen scharfen Wind durch die Bar wehen der diesen lausigen Piraten einige tiefe Schnitte als Andenken auf der Haut hinterließ. Sie schrieen auf und machten sich panisch, aber so schnell wie möglich vom Acker.

„Warum nicht gleich so?“

Ich sah nach dem Barkeeper, der verängstigt in der Ecke stand. Ich lächelte ihn an.

„B...Bitte tut mir nichts...“, flehte er leise.

„Ich verletze keine Unschuldigen.“, sagte ich und ich hörte wie langsam aber sicher andere Bewohner der Stadt ihre Häuser verließen um zu sehen warum die Piraten so fluchtartig ihre Stadt verlassen hatten.

Sachen gibts, die gibts gar nicht

„Sie...sie hat die Piraten verjagt! Ganz alleine!“, rief einer der Dorfleute.

Lautes Gejubel brach unter den Anwesenden aus. Der Barkeeper schenkte freudig Bier aus und mehrere Leute bedankten sich bei mir.

Ich ließ das ganze geduldig über mich ergehen und sagte nichts, vor allen Dingen nicht, das ich ebenfalls Piratin war. Solange das nur der Barkeeper wusste, würde hier kein Aufstand ausbrechen.

Eine große Feier begann in der kleinen Kneipe und auf den Straßen, die aber jäh unterbrochen wurde.

„Bürgermeister Maki! Bürgermeister Maki!“

Ein kleiner Junge stürzte atemlos in die Bar und versuchte auf sich aufmerksam zu machen. Doch die Leute ließen sich nicht davon beeindrucken und feierten ununterbrochen weiter, nur der Barkeeper fühlte sich von dem Jungen angesprochen.

„Was ist denn los mein Junge?“

„Das große Piratenschiff ist zwar weg, aber jetzt liegt ein anderes, viel kleineres vor Anker! Es gehört Redhead Ruby! Ihre Piratenflagge hängt am Mast!“

Plötzliche Stille. Ich musste mich einfach einschalten, bevor die mein Schiff versenken würden, oder so was in der Art.

„Ähhmm, ja. Hallo? Das ist mein Schiffchen.“, sagte ich und der Junge sah mich mit großen, erschrockenen Augen an.

„DU BIST REDHEAD RUBY!!!“

Er fing fast schon an zu hyperventilieren und ich wurde ein wenig sauer.

„Warum werde ich allein über meine Haarfarbe definiert? Und warum meinen immer alle, dass alle Piraten Monster sind? Warum heißt es denn nicht die nette Ruby, oder einfach nur Ruby? Ich habe noch nie einem Unschuldigen etwas getan und du machst jetzt hier so eine Welle!“

Ich stand auf, ging auf den Jungen zu und musterte ihn von oben bis unten. Er musste ungefähr 12 Jahre alt sein.

„Bleib mir vom Leib und fass mich nicht an, du dreckige Piratin! Mein Papa ist bei der Marine!“

„Hey! Ich hab dir doch gar nichts getan! Ich möchte doch nur ein wenig Proviant kaufen um auf die Grandline zu fahren! Ist das denn verboten?“

Stille.

„Ganz alleine?“

„Ja, oder denkt ihr auf mein Boot passen viel mehr Leute drauf? Ich will die Welt entdecken und viele Leute kennen lernen. Die Gesetze der Marine schränken mich da nur unnötig ein und außerdem halte ich mir durch mein Kopfgeld auch andere Piraten vom Hals.“

Wieder Stille. Keiner wollte reden.

„Hey Leute, jetzt mal Ehrlich. Es gibt doch auch ein paar nette Piraten, wie zum Beispiel der Rote Shanks...“

„D...der R...rote Shanks? Der soll nett sein?”, fragte der Bürgermeister verängstigt.

„Ich hab gehört, dass seine Haare sich durch das Blut seiner Opfer rot verfärbt haben.“

Bei dieser Aussage musste ich unweigerlich lachen.

„Was ist so lustig?“

„Hach, gar nichts. Ich mag einfach nur eure Theorien, vor allen Dingen weil er da vorn auch rote Haare hat. Aber, na ja. Also bei wem kann ich Lebensmittel kaufen?“, fragte ich und sah in die schweigsame Runde.

Eine zierliche Frau hob zögerlich die Hand, obwohl ihr Nachbar nicht wollte dass sie das tat.

„Lass das! Sie ist gefährlich“

„Wenn sie doch ihr Proviant geht sie doch um so schneller wieder.“, sagte sie und ging aus der Bar hinaus.

Ich folgte ihr und ich bemerkte, dass mir ein paar junge Männer ebenfalls hinterher liefen. Sie misstrauten mir.

Die Frau schloss einen kleinen Laden auf der gegenüber liegenden Seite der Straße auf und ließ mich und die vier Männer hinein. Alle vier waren nur knapp ein bis zwei Jahre älter als ich.

Ich wollte gerade meine Geldbörse herausholen um zu fragen, was ich dafür bekäme als mir einer der Jungs die Arme auf den Rücken riss und mich festhielt. Ich hatte keine Chance seinem Griff zu entgehen

„Hey, was soll das?!?“

Bevor ich realisieren konnte was hier geschah bekam ich einen Schlag in die Magengrube. Mein Kopf wurde von der Wucht des Schlages auf die Brust geworfen. Ich musste heftig husten und schnappte nach Luft. Aber so was ließ ich mir mit Sicherheit nicht gefallen.

„Piratenpack hat bei uns nichts zu lachen!“, sagte einer der Schläger und lachte.

Ich hustete noch einmal.

„Das war ein ziemlich großer Fehler Jungs. Ehrlich, man schlägt keine Mädchen.“, keuchte ich und löste meine Arme kurz in Luft auf um mich zu befreien.

Er versuchte noch mal nach mir zu greifen, doch Luft kann man nun mal nicht mit Händen fassen. Sein Arm ging einmal durch meinen Bauch und er wich erschrocken zurück.

„Ich hab von einer Teufelsfrucht gegessen und verstehe bei so was ehrlich keinen Spaß. Doch ihr habt Glück, das ich nur auf dieser Insel bin um einzukaufen und es wäre ziemlich nett wenn ich damit nun weiter machen dürfte.“

Ich ging durch den Laden und nahm ein Fass Äpfel, eine Kiste mit Trockenfleisch und ein Fass Paprikas. Dafür legte ich meinen Geldbeutel auf den Tresen, er war voll mit 3.000 Berry, das müsste locker reichen.

„Kann mir einer von euch Muskelprotzen helfen die Sachen auf mein Schiff zu bekommen? Um so schneller seit ihr mich wieder los und müsst mich nie wieder sehen.“

Sie zögerten, doch dann löste sich einer der Kerle von der Gruppe und nahm das Fass Äpfel. Auch zwei andere hielfen mir.

Gemeinsam verließen wir den Laden und unter den Wachsamen Augen der Bürger gingen wir langsam in Richtung Hafen. Niemand sagte auch nur ein Wort und meine Träger stellten brav die Kisten ins Boot.

Nur Nummer vier machte mir Sorgen. Er hatte diese Wut und Abscheu im Blick. Ich hatte Glück, das ich von Anfang an ein Auge auf ihn hatte, denn er griff mich doch noch einmal an.

Mit lautem Gebrüll stürmte er auf mich zu und wollte mir ein Messer in den Rücken rammen, doch ich sprang, wie heute schon einmal, hinter ihn und zog mein Schwert. Da er darauf nicht vorbereitet war, war er getaumelt und nach vorne gestürzt. Schnell wollte er sich drehen und aufrichten, zuckte aber vor meinem Schwert an seinem Hals zurück. Mein Zopf wehte im Wind, ich sah ihm tief in die Augen und sah die Angst.

„Es ist feige und ziemlich dumm eine Piratin von hinten anzugreifen. Ich könnte dich mit verbundenen Augen und Händen ohne Probleme enthaupten.“

Ich steckte mein Schwert weg, enttaute mein Boot und sprang an Bord.

„Grüßt mir euren Bürgermeister und lernt ein paar Manieren. Gäste mögen es nämlich nicht wirklich von euch bedroht zu werden.“, sagte ich und winkte freundlich zum Abschied.

Auch wenn sie mich nicht sonderlich gut behandelt haben, werden sie sich erst einmal freuen, dass ich die Piraten verjagt hatte und kein schlechtes Wort über mich sagen würden.

Wissen ist gut, Kontrolle ist besser

Mein Weg war klar. Ich hatte einen Lock Port und einen äußerst seltenen Eternal Port der mich zur Grandline Insel Monkey Island brachte, ohne von den Magnetströmungen aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Einziger Nachteil daran: Er lotste mich auch mal über Inseln, da er diese nicht wahrnahm. Ich nahm trotzdem direkt Kurs und sorgte dafür, das der Wind aus der richtigen Richtung kam.

Da ich meinen Wind selbst machte, war der Calm Belt kein Problem für mich. Das einzige Problem war, das meine Vorräte zu Ende gingen. Wenn man es genau nahm, hatte ich gar nichts mehr. Wenn nicht bald eine Insel kam würde ich elendig auf dem Meer verhungern oder verdursten, dann hätte das „Piratengrab“ wieder jemanden zu sich geholt. Ich musste unbedingt wach bleiben und Ohnmächtig werden kam erst recht nicht in die Tüte. Doch es fiel mir sehr schwer. Ich war sogar zu erschöpft, um meinen eigenen Wind zu benutzen, also musste ich mich auf die Strömung und den normalen Wind verlassen. Es war jetzt 14 Tage her, das ich aufgebrochen war und seit drei Tagen hatte ich nichts mehr gegessen und mein Wasser würde garantiert heute noch zu Ende gehen. Langsam fielen mir die Augen zu. Ich wollte noch nicht sterben, ich durfte noch nicht sterben. Dann kam die Ohnmacht.
 

„Geht es ihr schon besser?“

„Du musst Geduld haben Sanji. Die Medikamente brauchen ihre Zeit.“ Wer waren diese Leute? Wo war ich?

„Jetzt braucht sie ersteinmal Ruhe.“ Ich versuchte die Augen zu öffnen. Als ich sie fast aufhatte, zuckte ich vor einem lauten Knall zusammen. Einer der beiden knirschte mit den Zähnen.

„Pass bitte auf sie auf Chopper.“, sagte er und ging weg. Ich hörte ihn von weiter weg schreien.

„Ihr Vollidioten! Seit gefälligst mal leise! Das Mädchen braucht Ruhe!“ Ich konzentrierte mich darauf meine Augen zu öffnen.

„Gnn...“, entfuhr es mir, denn ich hatte unglaubliche Schmerzen im Bein und in der Brust.

„Halt, bleib liegen! Dein Körper braucht Ruhe!“ Ich sah in die Richtung, aus der die Stimme kam und meine Augen landeten bei einem kleinen Elch mit Hut.

„Halluziniere ich, oder bist du wirklich ein sprechender Elch?“

„Mein Name ist Chopper und ich bin Arzt. Du hast tiefe Wunden, die brauchen ihre Zeit um zu heilen.“ Wunden?

„Woher hab ich denn bitte Wunden? Ich war doch nur Ohnmächtig.“ Er zuckte mit den Schultern.

„Wir haben dich in einem kleinen Boot auf dem offenen Meer gefunden. Du warst alleine auf dem Schiff und schwer verletzt.“ Ich legte mich etwas entspannter hin, da es ziemlich wehtat.

„Auch wenn ich keine Ahnung habe, wer das getan hat, jetzt würde ich ihm noch dafür danken.“ Der Elchjunge sah mich an.

„Warum das, er hat dich verletzt. Du hättest sterben können.“

„Und mir gezeigt, das ich nicht nur Luft bin.“, sagte ich und im selben Moment kam jemand ins Zimmer. Er sah aus wie ein Gentleman in seinem Anzug.

„Sie ist aufgewacht!“ Bei diesem Satz schoss seine Stimme in die Höhe, aber trotzdem erkannte ich Stimme Nummer zwei heraus. Er sprang vor mich und verbog sich ziemlich komisch.

„Hallo, ich bin Sanji, der Smutje dieses wunderbaren Schiffes.“ Er sprach wieder Normal und gab mir einen Handkuss.

„Ich bin Ruby.“, sagte ich und musste unweigerlich an Essen denken, was mein Magen auch mitbekam und ziemlich laut knurrte. Das war mir ziemlich peinlich und ich wurde Rot.

„Ich mach dir sofort was zu essen!“, sagte Sanji und spurtete in einer rosaroten Wolke aus dem Zimmer.

„Ist er immer so?“, fragte ich unsicher. Chopper nickte.

„Er ist den Frauen total verfallen.“ Ich versuchte mich aufzusetzen und ich schaffte es, auch wenn ich mich unglaublich anstrengen musste. Die Wunde auf meinem Oberkörper pochte wie verrückt und Chopper wollte mich zurück ins Bett drücken.

„Nein, lass mich bitte.“ Meine Haare waren offen und fielen lose auf meinen Rücken. Ich mochte meine Haare nicht so gerne offen, geflochten waren sie einfach praktischer. Also fing ich an sie zu flechten und erst jetzt fiel mir auf, das ich nicht mehr meine Klamotten anhatte, sondern ein weißes T-Shirt das mir viel zu groß war. Es hing lose über meinem verbundenen Oberkörper. Gerade als ich mit meinen Haaren fertig war, kam Sanji mit vier Tellern gleichzeitig herein.

„Ruby-Maus! Essen ist fertig!“ Ich glaube das ich ein wenig verängstigt ausgesehen haben musste, da er das Essen wortlos auf einen kleinen Tisch stellte und mich nur noch anlächelte, anstatt mir noch mehr Angst einzujagen. Damit ich essen konnte, trug er mich auf Händen zum Tisch und setzte mich auf einen Stuhl direkt davor.

„Ähmm...Sanji? Wäre es nicht leichter gewesen den Tisch ans Bett zu stellen?“ Er grinste und verließ den Raum. Ich wollte gerade anfangen zu essen, als lautes Getrampel mich davon abhielt.

„Futtteeerr!!!“ Ein lang gezogener Schrei klang durch den Flur, doch Sanji musste wohl den Schreihals aufgehalten haben.

„Geh in die Küche Ruffy, da kannst du die Reste futtern!“ Ich musste schnell Gesund werden, denn ich wollte ihnen nicht weiter zur Last fallen. Ich vermutete schon, dass das Schiff auf dem ich war den Strohhutpiraten gehörte, doch erst als der Name Ruffy fiel war ich mir 100%tig sicher. Ich dachte nicht weiter darüber nach und aß brav soviel ich konnte. Sanji kam die Teller abholen.

„Sanji?“

„Hmm?“

„Kannst du mich an Deck führen? Ich will mich nicht verlaufen.“ Er lachte.

„Na klar, ich frage Nami ob sie dir eine Jacke leihen kann.“ Ich kicherte.

„Du bist ja doch gar nicht so übel.“

„Warte kurz und beweg dich nicht. Die Nähte sollen nicht aufplatzen.“

„Ich kann für nichts garantieren.“ Bevor er gehen konnte, kam schon wieder ein jemand in das Zimmer. Es war ein Mädchen mit orangenen Haaren.

„Aah, Nami! Könntest du Ruby vielleicht etwas zum anziehen geben? Ihre Klamotten wurden doch total zerfetzt.“

„Du bist also Ruby. Herzlich willkommen auf der ’Thousand Sunny’. Nett dich kennen zu lernen.“ Ich nickte. „Zorro wird sich freuen, das er sein Hemd wieder bekommt. Er hat es sogar freiwillig hergegeben. Komm mit, dann kann ich sofort schauen was dir passt.“

„Gut. Achso, danke für das gute Essen.“, sagte ich zu Sanji und verbeugte mich.

„Kein Problem, dafür bin ich schließlich zuständig.“ Ich lächelte und folgte Nami.

Der Weg war nicht weit. Er führte nur an der Kombüse vorbei, wo die anderen Crew-Mitglieder gerade wohl aßen, da es ziemlich laut war. In Namis Raum konnte ich m,ich setzen, was ich auch bitter nötig hatte, da die Wunden bei jedem Atemzug schmerzten. Sie suchte mir verschiedene Sachen raus und ich saß nur schweigend da. Im Endeffekt entschied ich mich für einen hellroten Kapuzenpulli mit Totenkopf auf dem Rücken, eine Jeans Hotpants und knöchelhohe Stiefel. Es ging mir besser in neuen Klamotten und ich wollte nun das Hemd zurück an Zorro geben.

„Sag mal Nami, wie viele seit ihr eigentlich in eurer Bande? Man hört ziemlich viele Gerüchte über euch.“

„Wir sind acht. Aber du darfst dich nicht erschrecken, denn sie sind alle sehr speziell.“ Ich kicherte.

„Dann stimmt das mit den 1.000 Mann Besatzung wohl nicht.“

Jetzt fing auch Nami an zu lachen und der restliche Weg aufs Deck verging wie im Flug.

Neue Freunde, alte Geschichten

Erst jetzt wurde mir die Größe des Schiffes bewusst. Nami zeigte mir alles und ich hörte aufmerksam zu.

„Dahinten ist Zorro. Er trainiert gerade, wie immer eigentlich. Sei froh das er nicht schläft, dann würdest du ihn nicht wach kriegen. Ich lass euch dann mal allein.“, sagte sie und zwinkerte mir zu.

„Danke.“, rief ich ihr noch einmal hinter her und ging auf Zorro zu, der mit riesigen Hanteln trainierte. Ich wartete bis er eine Pause machte, denn trainierende Kerle sollte man nicht stören.

„Ah, wieder fit?“ Ich nickte und verbeugte mich.

„Ja. Danke, dass du mir dein Hemd geliehen hast.“ Ich gab es ihm und wollte gerade gehen, als er mich noch einmal ansprach.

„Du bist Ruby, oder?“ Ich drehte mich um.

„Ja, woher weißt du das?“ Er grinste.

„Weißt du ich war lange Zeit Kopfgeldjäger, dein Kopfgeld von 49 Millionen ist nicht gerade klein.“

„Aber dein Kopfgeld ist doch viel höher.“

„Aber nichts gegen Ruffys, auf ihn sind 300 Millionen ausgesetzt.“

„Hab ich von gehört. Sag mal, weißt du ob ihr meine Nussschale noch habt?“

„Warum?“

„Meine Mum hat mir geholfen meine Fahne zu gestallten, das ist das einzigste von ihr was ich mitnehmen konnte.“

„Das Wrack haben wir zurück gelassen, aber alles brauchbare haben Lysop und Franky ins Lager gebracht.“

„Danke.“

„Schon gut.“, sagte er und fing wieder an zu trainieren.

Durch die Schmerzen brauchte ich immer wieder pausen, also wollte ich wieder in meine kleine Kajüte unter Deck. Ich konnte auch später noch nach meiner Flagge fragen. Ich hatte auch keine Lust wieder zusammen zu klappen, denn ich war noch nie besonders heiß darauf gewesen mich von irgendwelchen Ärzten behandelt zu lassen und das hatte sich auch nicht in den letzten drei Minuten geändert. Ich sah mich um. Es musste ja niemand wissen, das ich Teufelskräfte hatte. Ich löste mich in Luft auf und wehte ins Behandlungszimmer zurück, doch zu meinem Unglück waren Chopper und noch jemand im Zimmer. Es war der Strohhut.

„Wo ist sie denn Chopper?“

„Ich weiß es nicht, sie sollte eigentlich ruhig liegen bleiben und sich so wenig wie möglich bewegen.“ Ich spürte einen scharfen Stich in der Brust und konnte meine Kraft nicht mehr länger aufrecht erhalten. Mein Körper setzte ich wieder zusammen und ich fiel, glücklicherweise aufs Bett.

„Auu!! Verdammt!!“ Die Wunde am Bein musste wieder aufgegangen sein, da der Verband sich Rot verfärbte.

„Wo kam die denn jetzt her?“, fragte der Strohhutjunge während Chopper ein wenig sehr erschrocken aussah.

„Egal.“, sagte ich, biss die Zähne zusammen und versuchte die Decke, auf der ich gelandet war, so schnell wie möglich über mein blutendes Bein zu ziehen, damit niemand sah, das die Naht geplatzt war. Doch ich war zu langsam.

„Du solltest doch ruhig liegen bleiben!“, rief Chopper, der sich wohl eingekriegt hatte. „Ich muss das sofort wieder nähen! Ruffy gib mir mal bitte Nadel, Faden und das Betäubungsmittel.“

„Das heilt auch so.“, sagte ich.

„Ich bin hier der Arzt und nicht du. Also leg dich bitte flach hin.“ Wiederwillig machte ich was er wollte. Ruffy hatte mittlerweile die Sachen geholt und Chopper schnitt den Verband auf. Zum ersten mal sah ich die Wunde unter all dem Blut. Sie war tief und an den Rändern fransig. Diese Wunde kam von keinem Schwert, außer es war unglaublich stumpf.

„Als ich ohnmächtig wurde war ich noch okay... Sagt mal, habt ihr auf meinem Schiff einen Schatz gefunden? Nicht viel, nur eine kleine Kiste.“ Ich zog vor einem Stich scharf die Luft ein.

„Ein Schatz? Nein, das Schiff war komplett leer.“ Chopper war gerade mit dem Nähen fertig.

„Dann haben mich wohl vorher schon Leute gefunden und ausgeraubt.“

„Und um sicher zu gehen, das du nicht noch mal aufwachst haben sie dich so zugerichtet, als wärst du schwerverletzt von irgendwo geflüchtet.“

„Hä, versteh ich nicht.“, warf Ruffy ein und legte den Kopf schief.

„Du Blödmann!“, rief Chopper.

„Jemand wollte mich umbringen, ohne das es so aussieht das ich umgebracht werden sollte.“ Es dauerte ein wenig bis Ruffy begriffen hatte.

„Wo bist du gerade her gekommen? Bist du ein Geist?“ Ich lachte und Chopper machte den Verband fest.

„Nein, ein Geist bin ich nicht. Ich habe mal eine Wind-Frucht gegessen als ich klein war und seit dem kann ich mich in Luft auflösen und sogar fliegen.“ Ruffys Augen blitzten auf.

„Wow! Fliegen ist cool!“ Ich grinste in die Runde und musste schon wieder lachen.

„Ich find euch jetzt schon klasse und wette, das der Rest eurer Crew genau so toll ist wie ihr beiden.“ Wie auf Kommando hörte ich ein lang gezogenes „Yohohoho!“ durch das Schiff klingen.

„Hast du denn noch nicht alle getroffen?“

„Nein aber ein paar.“

„Dann muss ich dir sofort alle vorstellen!“, sagte Ruffy und wollte mich aus dem Bett ziehen, doch Chopper hielt ihn auf.

„Sie sollte jetzt liegen bleiben und nicht laufen.“ Er nahm mich Huckepack.

„So, halt dich gut fest Ruby. Jetzt laufe ich und nicht sie.“ Ich klammerte mich an seinen Rücken.

„Danke Chopper!“, rief ich noch bevor Ruffy losbrauste.

Wie gesagt, der Weg von der Kajüte bis zur Kombüse war nicht weit und das Lied das aus dem Raum kam war ’Bink’s Sake’. Es wurde lauthals geschrieen und gelacht.

„Hey, seht mal was ich mitgebracht habe!“ Ich schlug ihm auf den Kopf.

„Sagtest du ’was’ ich da mit gebracht habe?“

„Sorry...“, sagte er.

„So behandelt man doch keine Lady!“, hörte ich Sanji brüllen und schneller als ich schauen konnte lag ich in Sanjis Armen und Ruffy mit einem Fußabdruck im Gesicht in der Ecke.

„Würdest du mich bitte runter lassen?“, fragte ich ihn und mit seiner wunderbaren, unglaublich hohen Stimme quiekte er: „Ja Ruby-Mausi.“

Endlich stand ich wieder auf meinen eigenen Beinen und sah in neugierige Gesichter und einen Totenschädel.

„UWAAH! Da sitzt ja ’n Skelett mit Affro!“, kreischte ich und das Skelett sprang auf.

„Waaaah!! Wo, wo, wo? Ach ja, ich bin ja das Skelett. Da wären mir fast die Augen aus dem Kopf gefallen, aber ich hab ja keine mehr!! Yohohoho!!“ In diesem Moment kribbelte mein Magen. Nami stand auf und mittlerweile war auch Chopper da.

„Ganz ruhig Ruby, Brook ist Teil der Crew.“ Brook verbeugte sich tief,

„Hocherfreut.“

„Außerdem in unserer Crew sind Lysop, unser Kanonier; Franky, unser Zimmermann; Robin, die Archäologin und den Rest kennst du ja.“

„Ich bin Ruby. Danke, das ihr mein Leben gerettet habt.“ Ruffy fing an zu lachen.

„Das war doch selbstverständlich.“

„Aber ich war doch auf meinem Schiffchen als Piratin unterwegs. Andere Leute hätten garantiert noch auf mich geschossen.“

„Ruffy dachte du wärst was zu essen, aber wohin willst du eigentlich?“, fragte Nami.

„Ich? Ich suche eine Insel Namens Monkey Island. Dort ist wahrscheinlich ein Bekannter von mir, hoffe ich...“

„Gut und wo liegt die? Du bist doch nicht ohne einen Lock Port unterwegs?“

„Klar hab ich einen Lock Port, aber ich war noch auf keiner Insel der Grandline. Ich bin vor kurzem durch das Calm Belt gesegelt. Ich habe meinen Kurs nach meinem Special Eternal Port gerichtet, den ich von meinem Bekannte bekam.“

„Wer ist denn dieser ’Bekannte’?“, fragte Ruffy.

„Das kann ich euch leider nicht verraten, sorry.“

„Och, menno.“

„Hey, Ruffy wir könnten doch einfach raten!“

„Klasse Idee Lysop! Ist er bei der Marine?“

„Nein.“

„Pirat?“

„Ja, aber warum wollt ihr das wissen?“

„Wir könnten dir suchen helfen.“

„Ich... Es tut mir leid, aber das ist wahrscheinlich keine gute Idee. Ich würde gern so früh wie möglich wieder alleine losziehen.“

„Aber deine Wunden...!“

„Kein Problem Chopper, was mich nicht umbringt, härtet mich nur ab. Ich muss diese Person finden, koste es was es wolle.“ Die Strohhüte sahen mich an.

„Wohin musst du?“, fragte Franky noch einmal.

„Monkey Island, eine kleine unbewohnte Insel.“

„Ich kann dein Schiff reparieren.“

„Aber Franky...“

„Lass ihn Nami, das ist ihre Entscheidung.“, sagte Robin.

„Danke.“, sagte ich und grinste in die Runde.

Auf, auf und davon!

Franky brauchte nicht lange um mein Schiff zu reparieren und irgendwann ließ mich Chopper auch die Verbände abnehmen, die Fäden hatte er schon gezogen. Doch trotzdem blieben zwei rote Narben auf meinem Körper zurück.

„Die Narben werden dir für immer bleiben.“

„Kein Problem, ich bin sowieso nicht so schönheits-versessen.“ Chopper nickte.

„Du kannst jetzt aufbrechen wann immer du willst.“ Ich stand von der Behandlungsliege auf und zog meinen Pullover wieder an.

„Ich werde heute Abend aufbrechen. Danke für alles Chopper.“, sagte ich und knuddelte ihn.

„Ich wollte doch noch Sanji fragen ob er ein bisschen Proviant für mich hat.“

„Für dich garantiert!“

„Toll! Wir sehen uns vor heute Abend bestimmt noch mal und ich wette das wir uns auch noch mal außerhalb des Schiffes wiedersehen.“

„Ja, bestimmt.“

Ich ging direkt zur Kombüse um mir was zu essen zu schnorren. Sanji stand gerade vorm Herd und kochte.

„Hey Sanji!“

„Ruby-Mäuschen!“ Er war mal wieder voll auf seinem Trip.

„Du, ich wollte nur fragen, ob ihr mir vielleicht ein wenig Proviant für meine Reise zur Verfügung stellen könnt, ich würde heute Abend gerne aufbrechen.“ Er wurde wieder ernst.

„Aber klar doch, wir haben schließlich genug an Bord und erreichen sowieso bald die nächste Insel.“ Insgeheim wünschte ich mir irgendwie, das ich bleiben konnte, aber erstens musste ich meinen Dad finden und zweitens, musste ich eine Nachricht von meiner Mutter an ihn überliefern. Sie hatte mir den Brief mitgegeben und ich werde ihn ihm bringen.

„Ich wollte heute bei Dämmerung losfahren, könntest du mir die Sachen bis dahin in Choppers Behandlungszimmer stellen?“

„Ich bring sie mit Franky direkt auf dein Schiff.“

„Danke Sanji.“, sagte ich und umarmte ihn.

„Nichts zu danken Rubyhäschen!“, quiekte er und ich musste kichern.

Der Rest des Tages verlief relativ langweilig. Ich saß an Deck auf der Wiese und starrte auf meinen Eternal Port und dachte darüber nach wie man seinem Vater wer man war, ohne direkt zu sagen wer man war, denn nur Ben wusste von seiner Crew das er eine Tochter hat.

Als es dann so weit war um abzulegen, stand ich auf, nahm meine Bauchtaschen, meinen Rucksack und mein Schwert und ging zu Reling. Die komplette Strohhutbande war da um sich von mir zu verabschieden.

„Pass auf dich auf.“, rief mir Chopper zu und ich bedankte mich noch einmal bei allen für alles um dann aufzubrechen. Ich vermisste sie jetzt schon und ich wusste, dass das an ihrer witzigen Art lag. Sie sind in wirklich kurzer Zeit zu Klasse Freunden geworden.

Ich segelte drei Tage mit ziemlich guter Laune über den Ozean als endlich Land in Sicht war, doch das war noch nicht Monkey Island, denn der Eternal Port wollte mich daran vorbei lotsen. Ich entschloss mich trotzdem an Land zu gehen um meine Wasservorräte aufzufüllen. Doch je näher ich der Insel kam, desto mehr Zweifel machten sich breit ob ich dort wirklich vor Anker gehen sollte. Und als dann auch noch ein Schiff an dieser Inselseite lag und die Flagge der Whitebeard Piraten am Mast hing, wollte ich nur noch weg. Ich wollte gerade meinen Wind drehen, als jemand auf meinem Schiff auftauchte. Ich konnte mir nicht erklären wie er hier rauf gekommen war.

„Hey du!“, sagte der Kerl. Ich musterte ihn.

„Wie bist du auf mein Schiff gekommen?“

„Ist doch egal. Hast du was zu Essen für mich?“ Ich wurde wütend.

„Stellt man sich nicht erst einmal vor, bevor man was zu essen verlangt?“ Ich zog mein Schwert.

„Stimmt, war wohl ein wenig unfreundlich. Mein Name ist Portgas D. Ace. Aber wenn man mich mit einem Schwert bedroht gebe ich nicht noch mehr antworten oder Erklärungen ab.“ Seine Hand verwandelte sich in Feuer und schlug nach mir. Ich wich geschickt aus.

„Teufelsfrucht-Nutzer, was?“, sagte ich und schlug mit meinem Schwert nach ihm. Er ging einen Schritt zurück um nicht getroffen zu werden, doch ich hatte meine Klinge mittels Wind verlängert und Schnitt ihm in den Arm. Ich hinterließ einen tiefen Schnitt. Auch wenn das einem Logia-Nutzer normalerweise nichts ausmachen durfte, doch das gilt nur für die Angriffe die sie kommen sehen.

„Was zum...!“

„Ich habe keine Lust mich mit einen von Whitebeards Leuten anzulegen, denn ich habe genauso wenig Lust nachher den Rest seiner Crew und wohl möglich die Marine an der Backe zu haben.“

„Pfff... du hast auch von einer Teufelsfrucht gegessen, nicht wahr?“ Ich grinste.

„Die Wind-Frucht.“ Er löste seine Kämpferische Haltung.

„Nimm dein Schwert runter. Ich habe doch nur Hunger.“ Ich seufzte und steckte mein Schwert wieder Weg um wieder auf die Insel zuzusteuern. Ich wusste, dass das ziemlich naiv war. Ich ankerte und ging mit Ace von Bord, behielt ihn aber immer im Auge.

„Würdest du mir mal verraten wie du heißt?“

„Wieso?“, fragte ich neckisch.

„Weil ich dir meinen auch verraten habe.“

„Selbst schuld.“ Ich lachte. „Okay, ist ja gut.“, sagte ich als er fast so aussah als ob er zu schmollen versuchte.

„Mein Name ist Ruby. Reicht das?“

„Ich hätte gerne auch noch was zu essen.“

„Tss... schon mal dran gedacht, das ich auch noch Proviant zur Weiterreise brauche?“

„Schon klar.“, sagte er und kaute bereits auf einem ganzen Schinken rum.

„Hey! Die Sprache war von ein bisschen!“ Doch irgendwie sah er auch niedlich aus, wie er auf dem Schinken rumkaute... Nein! Ich habe einen Auftrag und ob es so sinnvoll wäre mich auf einen anderen Piraten einzulassen, war noch mal eine ganz andere Frage. Nicht alle Piraten waren so nett wie Ruffy und seine Crew.

„Ich glaube ich habe dich schon mal auf nem Steckbrief gesehen.“, brabbelte er zwischen Schinken eins und zwei.

„Kann schon sein.“

„Ich glaube ich hab den mit. 65 Millionen.“ Ich sah ihn fragend an.

„Wieso 65 Millionen? Ich weiß nur von 49.“ Er zog einen Bündel Steckbriefe aus seinem Seesack. Ich nahm sie und sah sie durch. Außer meinem sah ich noch ein paar Namen, die mir was sagten, wie Alvida oder Boa Hancock, aber auch Nami und Robin. Auf allen Steckbriefen waren Piratinnen abgebildet, die nicht schlecht aussahen.

„Sammelleidenschaft?“, fragte ich.

„Ich bin manchmal wochenlang auf dem Meer unterwegs, da wird Mann schon mal einsam.“

Er griff nach dem dritten Schinken, doch ich schnappte ihn mir.

„Ich sagte ein bisschen und nicht ’Friss mein ganzes Fleisch auf!’!“

„Aber ich liebe Fleisch!“

„Dann grill dir doch ne Taube!“

„Viel zu aufwendig.“

„Wie bitte? Du bist ein Flammenwerfer in Menschengestallt und findest es zu aufwendig einen Vogel zu grillen?!?“

„Ich hab auch so meine Fehler.“ Ich sah ihn böse an. Erst jetzt fiel mir auf, wie skurril es war, das er alleine die Grandline bereiste.

„Sag mal, bist du allein unterwegs?“

„Jop.“

„Ich hab noch nie gehört, das Whitebeard seine Leute allein reisen lässt. Schon komisch...“

„Ich bin nicht nur irgendeiner von Whitebeards Leuten! Ich bin sein Kommandant der 2. Division.“

„Ist ja gut, ich weiß das du kein unbeschriebenes Blatt bist. Man hört einiges von dir, Feuerfaust.“ Er nutzte die Gelegenheit um sich wieder an meinen Schinken ranzumachen. Ich schnappte ihn ihm weg und schlug ihm auf den Kopf.

„Das ist meiner!“ Er hielt sich den Kopf. „Tu nicht so, als ob das wehgetan hätte.“ Mir fiel mein Steckbrief wieder ein.

„Hast du eine Ahnung wieso mein Kopfgeld gestiegen ist.“

„Hast du in letzter zeit dich mit der Marine angelegt.?“

„Nein, ... aber ich habe so einen Möchtegern Piraten plattgemacht. Er hieß Hank, glaube ich... prahlte mit seinen 40 Millionen und tyrannisierte eine Insel.“

„Lächerlich!“ Wir lachten gemeinsam und langsam ging die Sonne unter.

Pack mich nicht an, sonst bist du dran!

Ich holte die Matte und die Decke vom Schiff, die mir meine Freunde mitgegeben hatten. Ace tat das gleiche. Er machte ein kleines Feuer am Strand und wir setzten uns davor. Ich war ziemlich froh auf dem weichen Sand zu liegen, denn Holzplanken waren nicht unbedingt die bequem. Ich rollte mich auf meiner Matte zusammen und kuschelte mich in meine Decke.

„Uwahhh... ich bin so fertig...“ Er lachte und spielte mit dem Feuer.

„Wie ist das eigentlich mit einer Crew unterwegs zu sein?“, fragte ich. Er sah mich an.

„Meist sehr lustig, ich bin aber in letzter Zeit immer allein unterwegs.“

„Ha, so wie ich.“

„Warum hast du dich keiner Crew angeschlossen?“

„Ich hatte nie wirklich Kontakt zu Piratencrews. Aber vor kurzem bin ich auf eine getroffen bei denen es bestimmt super gewesen wäre. Tja leider muss ich erst den Roten Shanks finden bevor ich mich irgendeiner Crew anschließen kann.“ Er stutzte.

„Welche Crew denn? Und wieso unbedingt den Roten?“

„Überhaupt nicht neugierig, was?“

„Nur ein ganz klein wenig.“, antwortete er und grinste.

„Die Crew der Strohhutpiraten.“

„Ruffy.“

„Kennst du ihn?“

„Ja, er ist mein kleiner Bruder.“ Ich sah ihn an.

„Sie haben mir das Leben gerettet...“ Nur das knistern des Feuers war zu hören.

„Und was hast du mit Shanks am Hut?“

„Privat.“ Erschrocken sah er mich an.

„Oh mein Gott!!!“

„Was?“

„Du bist doch gerade mal 15 oder so!“

„Hey! Ich bin 17 und was hast du überhaupt für Komplexe?“

„Ich hab Komplexe? Ich wette du hattest was mit Shanks und willst dich jetzt an ihm rächen weil er weiter zur See fährt, anstatt mit dir bis an sein Lebensende auf irgendeiner Insel zu hocken!“

„Mensch! Doch nicht so privat!!“, rief ich und fegte mit meinem Wind seine Flammen aus. Ich schnaubte vor Wut und wandte mich von ihm ab.

„Gute Nacht, Vollidiot.“, sagte ich.

„So war das doch nicht...“

„GUTE NACHT!“

Ace war dann auch ruhig, doch ich meinte ihn lachen gehört zu haben, bevor ich einschlief.
 

Ich wachte am nächsten Morgen mit einem Tränennassen Gesicht. Ich musste wohl im Schlaf geweint haben. Was mich aber noch mehr irritierte, war das ich nicht auf meiner Matte lag, sondern auf Ace Brust. Ich wurde rot und sprang auf. Schnell wischte ich mir die Tränen vom Gesicht und schlug ihm auf den Kopf.

„Perversling!!“, brüllte ich wovon er wohl wach wurde.

„Auu! Was sollte das den bitte??“

„Wieso lag ich auf dir drauf?!? Gestern Abend war das jedenfalls nicht so!“

„Weil du Nachts heulend angekrochen kamst! Ich hab dich getröstet und du bist auf mir eingeschlafen!“

„Sicherlich, ich... Ich hab gar nicht geheult!“

„Außerdem kann es dir ja gar nicht so schlecht gefallen haben, wenn du so rot wirst.“

„Idiot!“ Er lachte. Ich ging von ihm weg und setzte mich ans Wasser. Er konnte so ein Idiot sein, aber irgendwie war das ganze auch ziemlich lustig. Ace kam zu mir und setzte sich neben mich.

„Wann brichst du auf?“, fragte er.

„Ich weiß nicht. Das hier ist nicht Monkey Island, aber ich könnte mir vorstellen noch ein wenig hier zu bleiben. Wann legst du ab?“

„Wenn mein Lock Port auf die nächste Insel zeigt, könnte aber auch noch ein bis zwei Tage dauern...“

„Gut, dann gehen wir jetzt irgend etwas essbares fangen. Wenn wir beide hier bleiben wollen brauchen wir Proviant.“ Er nickte und stand auf.

„Dann lass uns mal loslegen.“ Wir gingen beide in den Wald.

„Hier laufen Riesenechsen durch den Wald. Wollen wir wetten, das ich die größte fange?“

„Hättest du wohl gerne!“, sagt ich und zog zwei Fächer aus meiner Bauchtasche und spielte damit rum.

„Dann mal los.“

Wir rannten in verschiedene Richtungen. Schnell klappte ich meine Fächer auf. Das waren aber keine Normalen Fächer: Die Streben waren aus Metall und meine Mutter hat mir erzählt, dass das Papier unzerstörbares aus der Neuen Welt war und erst kaputt gehe, wenn ich starb. Außerdem waren an den Papierrändern Klingen eingesetzt, was mich auch im Nahkampf gefährlich machte.

Mir liefen einige zwei bis drei Meter große, grüne Echsen über den Weg, doch ich suchte die Größte. Und dann sah ich sie: Fast 4 Meter groß und dick. Garantiert genug für jetzt und wenn Ace Echse genau so groß war, dann würde es auch locker für die Weiterreise reichen. Ich sprang in die Höhe und flog auf Kopfhöhe der Echse, die mich nur verwirrt ansah. Ich holte aus und schoss zwei schneidende Windstöße auf sie los.

„Windklingen!“

Die Echse bekam die volle Wucht ab und ich spaltete ihren Kopf förmlich auf. Die war garantiert tot. Jetzt stellte sich nur noch eine Frage.

„Wie krieg ich jetzt dieses Monsterfiech von hier weg?“

♪ Wir fahren übers Meer, übers Meer... ♪

Ich hatte es mit Mühe und Not geschafft die Echse bis zum Strand zu wehen, da ich ihn garantiert nicht schleppen konnte. Ich war total groggy und zog meine Schuhe aus um ins flache Wasser am Strand zu waaten. Ich konnte zwar nicht mehr schwimmen, aber trotzdem hatte Wasser eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich.

Ace war noch nicht zurück, doch er musste bald kommen, da ich in der Ferne Rauch aufsteigen sah. Ich fand ihn total nett, aber ich wusste das ich aufpassen musste, da er Mordsgefährlich war. Doch ich selbst war auch nicht zu unterschätzen. Und ich hatte recht. Ace kam fröhlich pfeifend mit einem riesigen Echsenschwanz über den Schultern aus dem Wald. Ich ging zurück zu meinen Fang und wartete.

„Ich wette meine ist größer.“, sagte er und warf das Tier über seine Schulter direkt neben meines zu Boden. Und tatsächlich, seine war ein paar Zentimeter länger.

„Pah. Dann hast du halt gewonnen. Können wir die jetzt zerlegen und grillen?“

„Hah! Du bist echt ne schlechte Verliererin.“, sagte er und legte mir einen Arm um die Schulter.

„Gar nicht wahr.“, grummelte ich und knirschte mit den Zähnen, aber er hatte recht. Ich nahm meine Fächer wieder hervor und klappte sie auf.

„Ich zerlege sie in kleine Häppchen und du grillst sie, okay.“ Er nickte.

„Aber du willst das doch nicht mit den Papierfetzen versuchen?“

„Warts ab.“ Ich konzentrierte mich, rannte auf sie zu, sprang in die Luft und fing an.

„Sturm der 1000 Windklingen!“

Locker landete ich auf der anderen Seite der beiden Echsen.

„Und was jetzt? Die sind immer noch ganz.“

„Warts doch einfach ab.“

Ich nahm den rechten Fächer und jagte mit einer schnellen Bewegung einen Windstoss durch die Viecher, die in Hunderte von Teile zerfielen. Ace machte große Augen und musste sogar ein paar mal ausweichen um nicht von Fleischbrocken erschlagen zu werden. Als der Fleischregen beendet war sprach ich Ace an.

„So, dann hau mal rein, Grillmaster.“ Er grinste.

„Gut.“ Sein Arm fing Feuer und brannte lichterloh. Er ging auf den Fleischberg zu und setzte ihn in Brand. Zwischendurch jagte ich ein bis zwei Windstöße durch den Berg um das ganze zu wenden. Es wurde schon wieder dunkel und ich fragte mich ernsthaft, wo ich mein Zeitgefühl gelassen hatte. Das Fleisch war mittlerweile gar und wenn es auf dem Haufen blieb, würde es warm bleiben. Ich knabberte an einem der Stücke, während Ace schon bei seinem vierten war.

„Ace, warum bist du eigentlich Pirat geworden?“ Er schluckte.

„Mein Großvater wollte Ruffy und mich zu Marine Soldaten ausbilden, aber ich wollte eigentlich schon immer Pirat werden. Dann bin ich auf Whitebeard getroffen und wollte ihn eigentlich umbringen, doch er machte mich zu seinem Sohn und jetzt segle ich unter seinen Namen übers Meer. Es hat mir gefallen und ich blieb bei seiner Crew. Und du?“ Ich sah ins Feuer.

„Ich wollte als kleines Mädchen immer mit meinem Dad zur See fahren, doch er meinte, das Piratenleben wäre nichts für kleine Mädchen. Meine Mum war eigentlich dagegen, ließ mich aber trotzdem gehen und hielf mir sogar bei der Gestaltung meiner Piratenflagge. Sie meinte immer ich sollte mich von Piraten fernhalten, da sie zu sprunghaft seien. Sie hatte den Fehler selbst gemacht obwohl ihre Mutter sie schon gewarnt hatte. Eines Tages kamen Marinesoldaten von einem Kampfeinsatz in unser Dorf und zogen über Piraten her, vor allen Dingen über meinen Vater. Sie sagten, Piraten seien feige, da sie sich auf dem Meer verstecken. Meine Mutter nahm ihn in Schutz, woraufhin der Offizier sie schlug und sich nachher auch noch an sie ranmachen wollte. Ich hatte meine Teufelskräfte erst bekommen und konnte sie noch nicht beherrschen. Ich rastete aus, brachte den Offizier um und versenkte das Kampfschiff mitsamt der Besatzung. Ich bekam mein erstes Kopfgeld. Ab da hatte ich ja nicht mehr viele Möglichkeiten und ich wollte ja sowieso Piratin werden, also warum nicht.“

„Key. Sag mal wie geht es Ruffy eigentlich? Das letzte Mal hatte ich ihn in Alabasta getroffen.“

„Er hat ein riesiges Schiff und eine vollkommen Verrückte Crew. Wusstest du das er ein Skelettmann in seiner Crew hat?“

„Hahaha! Also geht es ihm gut.“

„Ja auf jeden Fall. Ich wäre gerne noch länger geblieben.“ Ace lachte und ich stimmte ein.

„Hey, wie wärs, würdest du noch mit zur nächsten Insel kommen. Ich find dich lustig.“

„Klar, gerne.“

„Der Lock Port hat die nächste Insel angepeilt, wir können Morgen früh los.“

„Gut, aber ich brauche erst mal ne Mütze Schlaf.“

„Gut.“

„Nacht.“ Ich wollte ihm eigentlich noch sagen, das er mich einfach wegrollen sollte, wenn ich wieder angekrochen kam, doch andererseits fand ich das doch gar nicht so schlimm, denn ich mochte ihn irgendwie.

Ich schlief unruhig und wurde mitten in der Nacht wach. Ich sah mich um. Ace schlief seelenruhig. Ich krabbelte zu ihm hinüber und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er war wohl doch nicht ganz am schlafen, denn er zuckte und sprach.

„Was zum...?“ Ich schlug im leicht vors Bein.

„Nicht bewegen, ich will schlafen...“ Er kicherte, ließ mich aber liegen und ich schlief endlich wieder ein.

Ich wurde, wie gestern, wieder vor Ace wach und machte mich daran schon mal alles für die abreise klar zu machen. Ich schleppte das Fleisch auf die beiden Schiffe. Als ich schon fast fertig war gesellte sich Ace dazu.

„Guten Morgen.“, rief ich.

„Morgen. Wie lange schleppst du schon?“

„Seit ner halben Stunde circa. Ich muss nur noch meine Matte holen.“ Ich lief los um meine Schlafsachen an Bord zu holen. Wir hatten gerade alles verstaut als Ace mich ansprach.

„Wir sollten jetzt schnell verschwinden, die Marine kommt.“ Ich sah mich um. Tatsächlich erschienen am Horizont zwei Marineschiffe.

„Ich verwische unsere Spuren.“ Ich holte tief Luft und pustete unsere Spuren weg. Im Sand war nichts mehr zu sehen.

„Schnell setz die Segel!“, rief ich.

„Das schaffen wir nicht, wir werden kämpfen müssen!“

„Setz die Segel!“

„Sie fahren mit dem Wind!“

„Mit mir segelst du immer mit dem Wind!“ Er sah mich an, hörte aber darauf was ich sagte. Die Marine begann auf uns zu schießen.

„Kümmer du dich um die Kugeln, ich brauche noch einen Moment.“

„Kein Problem, aber beeil dich.“ Ich nickte. Schnell konzentrierte ich mich und sammelte alle meine Kräfte. Ich musste so schnellen Wind in unsere Segel setzen damit wir entkommen konnten.

„Beeil dich!“ Nur noch ein bisschen.

„RUBY!“ Ich öffnete die Augen und schoss so viel Wind wie ich konnte in die Segel und wir schossen davon. Ich konnte mir gut die Gesichter der Marineleute vorstellen wie sie jetzt rätselten.

„Ruby, es reicht, sie sind außer Sichtweite.“

„Ich schaffs noch.“

„Wenn du dich selbst verletzt ist es das nicht wert! Die kriegen uns eh nicht mehr!“ Langsam spürte ich wie meine Kraft extrem absackte und ich zu fallen begann. Ich nahm sofort meinen Wind aus den Segeln und wollte mich noch abfangen, doch mein Kopf donnerte schon auf die Planken.

„Ruby!“, rief Ace besorgt. Ich versuchte aufzustehen und rieb mir den Schädel.

„Auu. Schon okay, mir geht’s gut.“ Ich wusste selbst, dass das nicht stimmte. Ich war fix und fertig. Er warf ein Seil auf mein Schiff und vertaute es mit seinem. Mit einem Satz war er schon bei mir.

„Alles okay?“

„Klar.“ Ich stengte mich an um mich aufzusetzen.

„Bleib ruhig liegen.“

„Nein, schon gut. Ich schaff das schon allein.“

„Was machst du nur für’n Scheiß? Bleib bloß liegen.“ Er klang beunruhigt, doch ich setzte mich trotzdem auf und blieb auch sitzen.

„Mach dir keine Sorgen, das war nur ein wenig anstrengend. Ich brauch nur ein paar Minuten Ruhe.“

„Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein. Ich mach mir halt Sorgen um dich.“ Ich kicherte.

„Warum? Wir kennen uns doch erst seit zwei Tagen.“ Er atmete tief ein und wieder aus um dann wieder zu grinsen.

„Du hast recht. Und trotzdem will ich dich beschützen. Irgendwie hast du eine sonnige Ausstrahlung.“ Ich sah ihn perplex an und musste lachen, das verwirrte ihn.

„Ich bin ein Schlecht-Wetter-Fan. Sonnig passt meiner Meinung gar nicht.“ Er sah immer noch verwirrt aus.

„Wieso?“

„Hast du schon mal in einem richtig heftigen Regensturm gestanden? Jeder Tropfen ist wie ein Nadelstich. Ich kann mit meinem Wind das Wasser so schnell machen, das es zu richtigen Schüssen wird. Ich fühle mich dann nicht so benachteiligt. Bei Sonnenwetter bin ich schwach.“ Ich verstand mich selbst nicht mehr. Wieso erzählte ich einem fast Fremden, der jederzeit zu meinem Feind werden konnte, soviel über mich?

„Regen ist nichts für mich.“ Ich sah ihn überrascht an, da ich nicht erwartet hatte, das er antwortete.

„Da ich Feuer nutze, finde ich Hitze besser.“

„W..wieso erzählst du mir das?“

„Du hast es mir doch auch erzählt.“

„Ja, aber...“

„Nichts aber. Ich will bei niemanden in der Schuld stehen und wenn du eine Antwort erwartest stehe ich ja irgendwie in deiner Schuld.“ Ich versuchte zu realisieren was er da gesagt hatte, doch ich konnte nicht mehr denken. Ich brauchte Schlaf.

„Sorry, ich bin fertig. Kannst du das Steuer übernehmen, ich muss schlafen.“

„Klar.“ Ich legte mich flach hin und schloss die Augen.

„Ace?“

„Hm?“

„Ich mag dich...“, murmelte ich. Dann schlief ich ein.

Monkey Island Ahoi!

Ich konnte nicht lange geschlafen haben, aber trotzdem knurrte mein Magen, als hätte ich fünf Tage nichts gegessen.

„Schon wieder wach?“, fragte Ace.

„Wie lange war ich weg getreten?“

„Ich glaube so eine oder zwei Stunden.“ Ich sah aufs Meer hinaus. Wohin würde unsere Reise nur gehen? Ich sah auf meinen Eternal Port. Der Kurs war derselbe. Ich stand auf und ging zu Ace, der am Ruder stand.

„Zeig mal den Lock Port.“ Ich nahm seinen Arm und hielt ihn neben meinen. Tatsache.

„Ich glaube wir laufen aufs selbe Ziel hinaus.“, sagte er. Ich nickte. Erst jetzt fiel mir auf, das ich höher lag. Ace hatte mich auf sein Schiff gebracht.

„Wie hast du mich hier überhaupt hochbekommen?“

„Ich bin ein starker Kerl, oder was dachtest du.“

„Nein, ich dachte du wärst ein kleiner, armer, schwacher Junge.“

„Klar. Sag mal meintest du das gerade ernst?“ Ich überlegte was er meinte.

„Ja. Warum?“

„Ich finde dich auch ganz nett...“ Ich sah ihn an. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl dabei meinem Vater mit einem Mann entgegen zu treten. Ich sah es vor meinem Geistigen Auge wie er Ace an schrie.

„Brichst du ihr das Herz, brech ich dir die Beine!!“

Ace mochte ja stark sein, aber das er gegen einen der 4 Kaiser ankam, bezweifelte ich stark.

„Sag mal Ace, was würdest du tun, wenn Shanks auf Monkey Island ist? Whitebeard ist doch auch einer der 4 Kaiser, dann sieht er dich bestimmt als Feind an.“ Er zuckte mit den Schultern.

„Was sollte ich deiner Meinung nach tun? Wenn sie mich angreifen, schlag ich zurück.“

„Nein! Ich meine... bitte nicht.“

„Wieso nicht?“ Verdammt! Wieso nicht?

„Weil ich nicht unbedingt eine Nachricht überbringen kann, wenn ihr versucht euch gegenseitig umzubringen.“ Gut gerettet.

„Hast recht. Wir müssten in einer halben Stunde da sein.“

„Wirklich?“

„Da hinten kann man es schon sehen.“ Tatsächlich. Ein grünes Eiland tauchte am Horizont auf und wuchs von Sekunde zu Sekunde.

„Ich geh auf mein Schiff zurück.“

„Gut.“

Ich ging auf die Reling zu und mit einem gezielten Sprung landete ich auf dem Deck meiner Nussschale. Wenn ich Glück hatte würde ich gleich meinen Vater wieder sehen. Da kam mir eine Blitzidee. Ich nahm den Brief meiner Mutter hervor und mir fiel genau ein Satz ein: „Hey Ho, Piratentöchter machen das so.“ Das hatte ich als kleines Mädchen immer gesungen wenn mein Vater da war, eigentlich auch wenn er nicht da war, aber na ja. Das könnte ich sagen wenn ich ihm den Brief gab, vielleicht wusste er dann wer ich bin. Ich machte mir viel zu viele Gedanken. Entweder merkte er es sofort, gar nicht, oder ich musste es ihm in einer ruhigen Minute sagen.

Ich nahm mein Fernglas und sah mir die Insel genauer an. Auf einem kleinen Hügel lagen zwei Männer, die ebenfalls ein Fernglas hielten. Sie hatten uns wohl bemerkt, denn sie zogen sich zurück und gingen in den Wald.

„Ace, dort ist jemand und sie haben uns bemerkt!“

„Dann werden sie wohl ihren Captain warnen. An Land müssen wir besonders vorsichtig sein.“

„Klar.“

Es dauerte nicht länger als zwanzig Minuten und wir legten an. Ich ging voran, doch Ace wollte mich zurück halten.

„Hey, ist hier jemand?“, rief ich in den Wald. Keine Antwort.

„Wir sind in friedlicher Absicht hier.“ Immer noch keine Antwort.

„Lass uns in den Wald gehen.“

„Das könnte eine Falle sein.“

„Was haben wir zu befürchten? Du bist aus Feuer, ich aus Luft. Einem Hinterhalt entkommen wir locker.“

„Ist ja gut. Dann las uns gehen.“ Wir gingen vorsichtig in den Wald, als plötzlich ein Mann aus einem nahen Gebüsch trat. Meine Augen wurden groß und mein Herz schlug vor Freude schneller, denn es war Ben. Er hatte noch ein paar Männer dabei, doch das war mir gerade herzlich egal.

„Feuerfaust Ace und Redhead Ruby, was wollt ihr hier?“

„Ich will mit dem Roten sprechen, ich habe eine Nachricht für ihn.“ Er nickte mir zu und sprach zu Ace.

„Hat dich Whitebeard geschickt?“

„Nein. Erstens begleite ich die Lady zu meiner rechten und zweitens liegt diese Insel auf meiner Grandline Route.“ Er nickte noch einmal.

„Folgt mir.“ Er drehte sich um und ging voran. Wir folgten ihm und ich sah, dass sie uns immer noch nicht trauten, denn hinter uns gingen die anderen Männer und die sahen nicht unbedingt freundlich gesinnt aus. Ich beugte mich zu Ace.

„Lady?“

„Wieso, bist du das denn nicht? Und was sollte dein Daddy von mir halten wenn ich seine Tochter nicht richtig behandle?“ Er zwinkerte mir zu und ich sah ihn erschrocken an.

„Woher..?“

„Du erzählst wirklich viel im Schlaf.“ Er lächelte.

„Sag bitte niemanden was davon, ja? Es gibt einen guten Grund weshalb das geheim ist.“, flüsterte ich.

„Schon klar, ich halt den Mund.“

Wir liefen unter den wachsamen Blicken der Crewmitglieder meines Vaters. Wir trafen auf eine Lichtung und dann sah ich ihn da sitzen, in seinen schwarzen Umhang gehüllt mit ebenso roten Haaren wie ich sie hatte.

„Was wollt ihr?“, fragte er mit seiner mir vertrauten Stimme.

„Ich habe einen Brief für dich.“ Ich ging auf ihn zu und gab ihm den Brief in die Hand.

„Ganz schön gefährlich was ihr hier macht um einen Brief zu ermitteln.“ Ich grinste.

„Hey Ho, Piratentöchter machen das so.“ Seine Augen weiteten sich überrascht und er sah mich an. Ich drehte mich um und ging zurück zu Ace. Ich nickte Ben zu, der verstanden hatte, denn er setzte sich und ließ sein Gewehr an seine Seite gelehnt liegen. Er zeigte mir offen das er mir vertraute. Ich sah wieder zu Shanks.

„Wie alt bist du?“

„17.“

„Woher kommst du?“

„Mondsicheldorf, Eastblue.“ Der Groschen schien gefallen zu sein.

„Oh mein Gott... du bist es!“ Er kam auf mich zu und schloss mich in die Arme

„Wir haben uns so lange nicht gesehen. Ruby es tut mir so leid.“, flüsterte er.

„Kein Ding, Dad.“, flüsterte ich zurück und verkniff mir die Freudentränen. Er drehte sich um.

„Ich darf euch jemanden vorstellen, den ich schon ewig kenne. Das ist Ruby. Lasst uns eine Willkommens-Party feiern!!“ Lautes Gegröhle klag von seiner Crew. Bierfässer wurden aufgemacht und ausgelassen gelacht. Ich ging meinem Vater hinterher.

„Hast du in Mom’s Brief schon reingesehen?“

„Nein, noch nicht. Aber lass uns doch erst einmal feiern, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Du bist ganz schön gewachsen.“

„Schon klar, das letzte Mal als wir uns getroffen hatten war ich 11.“

„Tja... Aber ich kann es gar nicht fassen, das deine Mutter dir erlaubt hat Piratin zu werden. Ich bin davon nicht gerade begeistert. Die Gefahren sind einfach riesig.“ Ich nahm meinen neuen Steckbrief hervor, den ich mir von Ace gemopst hatte.

„Mein Name ist mittlerweile auch außerhalb des Eastblue bekannt und der Marine bin ich schon ein bis drei Mal entwischt.“ Er sah auf den Steckbrief und pfiff.

„65 Millionen? Was hast du getan, das dein Kopfgeld so hoch ist?“ Ich erzählte ihm die ganze Geschichte von Anfang an und er konnte nur darüber schmunzeln.

„Wäre ich väterlicher, würdest du dir jetzt eine deftige Standpauke abholen.“ Wir lachten gemeinsam über diese Vorstellung und feierten weiter. Ich redete mit vielen Leuten und lachte die ganze Zeit von Herzen. Plötzlich stand Ben vor mir und umarmte mich.

„Du bist ganz schön gewachsen, Kleine.“

„Ist ja auch schon lange her. Und ihr? Versteckt ihr euch schon ewig auf dieser Insel?“

„Sind regelmäßig hier. Sag mal was hast du eigentlich mit Whitebeard am Hut das dich einer seiner Kommandanten begleitet?“

„Gar nichts, wir haben uns zufällig auf der letzten Insel getroffen und sind zusammen weiter gesegelt.“ Er legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Leg dich nicht mit Whitebeard an, er ist einer der mächtigsten Piraten dieser Welt.“

„Ich weiß, ich will mich auch gar nicht mit ihm anlegen. Ich finde Ace einfach nur nett und er mich auch...“

„Lass das nicht deinen Vater mitbekommen. Whitebeard und er können sich nicht besonders gut leiden und auf das Thema Tochter ist er sowieso nie gut zu sprechen, na ja vielleicht ändert sich das ja jetzt.“

„Warum ist er schlecht darauf zu sprechen?“

„Ich glaube er hat ein schlechtes Gewissen wegen euch und lässt das auch manchmal an Yassop aus, sein Sohn müsste in deinem Alter sein. Mittlerweile in der Crew des Strohhuts.“

Ich dachte nach und nah meinem Ausschlussverfahren blieb nur einer über.

„Heißt sein Sohn Lysop?“

„Ja, kennst du ihn?“

„Ich bin vor kurzem mal auf Ruffy und seine Leute getroffen. Ziemlich nette Leute.“ Ich sah mich um und mein Blick fiel auf Ace, der etwas abseits saß. Ich wusste nicht ob er keine Lust auf Shanks Leute hatte oder anders herum.

„Ich muss los.“, sagte ich lächelnd.

„Spiel nicht mit dem Feuer, du könntest dich verbrennen.“ Ich hielt noch einmal kurz inne, ging dann aber doch zu ihm.

„Warum feierst du nicht mit?“ Er zuckte lustlos mit den Schultern.

„Bin heute nicht in der Stimmung. Achso, der Rote sucht nach dir und ich glaube er hat auch nicht die beste Partylaune.“ Ich war verwirrt.

„Dann suche ich ihn mal. Und Ace?“

„Hm?“

„Tu wenigstens so, als ob du feiern würdest.“ Er grinste.

Was war nur mit meinem Vater los, wenn er mich so urplötzlich suchte?

Ich bin immer bei dir

Erst einmal einen ganz lieben Dank an alle fleißigen Leser und die (leider wenigen) Kommi-schreiber!
 

Er saß am dem Strand, an dem ich und Ace angelegt hatten. Den Kopf hatte er in den Händen vergraben. Ich ging vorsichtig zu ihm und legte ihm meine Hand auf die Schulter. Er sah mich an, Verzweiflung sprach aus seinem Gesicht.

„Wann bist du losgesegelt um mir den Brief zu überbringen?“ Ich überlegte.

„Ruby!“

„Ähm... vor ungefähr 5 Wochen. Warum?“ Seine Augen füllten sich mit Tränen und erschloss sie.

„Setz dich bitte.“ Ich setzte mich neben ihn und sah ihn fragend an.

„Was ist denn los?“

„Es geht um deine Mutter....“

„Was ist mit ihr?“

„Sie ist gestorben...“, flüsterte er. Ich sah ihn direkt an, doch er wich meinem Blick aus und sah aufs Meer.

„Das ist nicht dein Ernst, oder? Sie war doch noch fit, als ich den Brief geholt hatte. Lüg mich nicht an!“ Mir liefen heiße Tränen über die Wange, ohne das ich wirklich mitbekam das ich weinte. Er hielt mir den Brief hin.

„Sie hat geschrieben, das sie nur noch eine Woche hatte. Sie war schwer krank. Sie wollte nie, das man sie irgendwie verhätschelte...“

„Warum...?“ Ich war geschockt. Mein Dad kam näher und nahm mich in die Arme.

„Ich bin immer bei dir wenn du mich brauchst. Du kannst auch mit uns segeln, wenn du willst Ich lasse dich nicht allein.“ Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, ich fahr weiter allein zur See. Ich will dir nicht zur Last fallen.“

„Du bist meine Tochter, du fällst mir nicht zur Last.“ Ich bekam irgendetwas nasses auf den Kopf. Mein Vater weinte. Wir saßen noch ein paar Minuten weinend am Strand und lagen uns in den Armen.

„Lass uns zurück zu den anderen gehen, sie werden sonst anfangen uns zu suchen.“ Ich nickte und wischte mir mit meinem Ärmel die Tränen vom Gesicht. Wir liefen schweigend zurück zur Waldlichtung. Ich sah auf den Boden und stellte mir das Gesicht meiner Mutter vor. Wenn sie lachte schlugen ihre blonden Haare immer kleine Wellen und sie lachte viel. Das sie nicht mehr da sein sollte, konnte ich mir nicht vorstellen. Meine Ma war 19 als sie mich bekommen hatte. Sie war noch so jung. Vom weiten konnte man Shanks Crew schon feiern hören. Um nichts zu verraten mussten wir so tun, als wäre nichts passiert. Mein Dad atmete hörbar ein und aus um dann ein falsches Lächeln auf zu setzen, das garantiert niemand durchschauen würde. Ich versuchte ebenfalls zu lächeln und ging in die feiernde Menge. In meiner Hand fand sich ein voller Bierkrug wieder und ich starrte auf die Oberfläche des Getränks. Obwohl ich normalerweise keinen Alkohol trank, sah ich in diesem Krug einen Ausweg aus meinem Schmerz und schüttete den ganzen Krug runter. Es war widerlich doch ich trank immer mehr, da mein Kopf langsam taub wurde. Ich sah mittlerweile verschwommen und schwindelig war mir auch. Ich war den Alkohol einfach nicht gewohnt. Ich lag in irgendeiner Ecke und wusste nicht was ich noch tun konnte um zu vergessen. Ich wimmerte und wollte irgendwie nach hause oder schlafen. Ich bekam kaum mit das Ace mich fand.

„Hey, hey, hey was ist den mit dir los?“ Er klang besorgt und ich musste fast umgefallen sein, denn er hielt mich fest.

„Ich...ich...und... Mama...und...“

„Ganz ruhig, du bist ja stock besoffen.“ Ich fing wieder an zu weinen und fiel ihm um den Hals.

„Bleib bei mir...“, nuschelte ich. Der ganze Tag war zu viel für mich gewesen und meine Gefühle waren vollkommen durcheinander. Die Freude darüber meinem Vater wieder getroffen zu haben, die Trauer über den offensichtlichen Tod meiner Mutter und das zu viele Bier ließen meinen Kopf durchdrehen und ich wusste nicht mehr was ich tat. Ich richtete mich ein wenig auf und drückte Ace meine Lippen auf. Erst erwiderte er den Kuss, doch dann hielt er mich zurück.

„Ganz langsam Ruby. Tu jetzt nichts was du bereuen würdest wenn du wieder nüchtern bist.“

„Bitte bleib bei mir...“, nuschelte ich wieder und schlief in seinen Armen ein.
 

Mein Schädel brummte, als ob er gleich explodieren würde und das helle Sonnenlicht brachte mich fast um, als ich die Augen öffnete.

„Aarg! Ist das hell!“ Einige lachten.

„Ruby hat nen Kater!“, sagte einer der Männer und noch mehr lachten. Ich hielt mir die Ohren zu, denn die Lache knallte wie Donnerschläge in meinem Kopf.

„Nicht so laut, sie ist doch gerade erst wach geworden.“ Ich sah mich um und wer da saß, oder eher gesagt auf wem ich lag, war klar: Ace. Irgendwie wurde das ja zur Normalität, das ich auf ihm pennte. Langsam wurde mir verschwommen klar was am Vorabend passiert war. Ich wurde rot und versuchte mein herz wieder zu beruhigen, denn es schlug wie verrückt. Schnell sah ich mich um, um mich irgendwie abzulenken und sah, das mein Vater mit einer Teleschnecke telefonierte. Ich stand auf und ging zu ihm , immer darauf bedacht nicht ins Licht zu treten. Er sah ziemlich bleich aus.

„Gut. Bis dann.“ Er legte auf und sah mich an.

„Sie ist vor drei Wochen beerdigt worden.“ Ich nickte.

„Es fühlt sich komisch an, wenn ich mir vorstelle das sie nicht mehr da ist...“ Er versuchte zu lächeln.

„Sie ist wahrscheinlich an einem besseren Ort.“, sagte er und schien betrübt. Schnell wechselte ich das Thema.

„Ach so, stört es dich wenn ich noch eine Weile mit Ace umher segle?“

„Warum ausgerechnet der?“

„Ich mag ihn...sehr...“

„Davon will ich gar nichts hören! Nur eins, sollte er dir wehtun, in irgendeiner Art, suchst du mich und ich erteile ihm eine Lektion, die er nicht vergessen wird!“ Zum ersten mal an diesem Tag konnte ich von ganzem Herzen lachen.

„Gut mach ich.“, sagte ich und umarmte ihn. „Danke.“

„Wofür? Ich war doch fast nie bei dir.“

„Hey ho, Piratentöchter leben so.“ Jetzt konnte er auch lachen.

„Wir werden jetzt gleich aufbrechen.“ Ich nickte.

„Ich weiß noch nicht wann wir weiter segeln.“

„Wenn ihr noch länger hier bleiben wollt, versteckt eure Schiffe in der Höhle auf der Westseite der Insel.“

„Gut, ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“

„Das hoffe ich auch.“ Er stand auf. „Männer! Wir brechen auf!“ Lautes Gegröhle kam als Antwort zurück und Shanks Piratencrew machte sich auf dem Weg zu ihrem Schiff.

„Pass auf dich auf Ruby.“, sagte er zum Abschied und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Ich sah ihnen hinter her bis sie am Horizont verschwunden waren.

„Was war eigentlich gestern mit dir los?“ Erschrocken drehte ich mich um, mein herz schlug mir wieder bis zum Hals.

„Ich? Ähm...was meinst du?“ Ich spürte wie das Blut in meine Wangen schoss und mir warm wurde.

„Komm schon. Tu nicht so als ob du nicht wüstest was gestern Abend los war.“ Er kam auf mich zu und stellte sich dicht vor mich. Verlegen sah ich zu Boden. Sanft hob er meinen Kopf, damit ich ihn ansah.

„Warum hast du dich gestern so abgeschossen? Rede doch mit mir. Ist wer gestorben, oder was ist los?“ Ich zuckte.

„Ja...meine Mutter...ist gestorben...“, sagte ich leise und sah wieder zu Boden.

„Verdammt. Das tut mir Leid. Voll ins Fettnäpfchen, ich meinte es nicht so.“ Betretenes Schweigen.

„Sag mal, meintest du das gestern ernst?“

„W...was meinst du?“

„Der Kuss.“ Ich glühte wieder und versuchte mich zu erklären.

„Ich...ich war betrunken und... und total fertig und...“ Plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen. Er küsste mich zärtlich, aber ich erwiderte ihn. Zwar war ich völlig perplex, genoss es aber. Ich blinzelte überrascht als er aufhörte.

„Jetzt bist du nicht betrunken. Was sagst du nun?“

„I...ich weiß nicht.“ Er grinste und ich konnte einfach nicht anders als ihm um den Hals zu fallen und da weiter zu machen wo er aufgehört hatte.

„Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt...“, sagte ich.

„Das war doch mal klar und deutlich.“ Und ich fiel ihm wieder in die Arme.

Erstens kommt es ander und zweitens als man denkt...

Ich begann die Insel zu erkunden, um erst mal wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Ich wollte langsam an die ganze Sache ran gehen und mir ganz bewusst werden wie ich zu Ace stand. Punkt eins war abgeklärt: ich hatte mich in ihn verliebt. Was jetzt noch kommen konnte war die Frage was noch kommen wird. Ich lief tiefer in den Wald, denn die Insel war groß und wirklich unbewohnt. Ich fand einen kleinen See mit seichten Wasser, unzähligen Buchten und sogar einem Wasserfall. Ich hatte mit den Inseln der Grandline bis jetzt immer Glück gehabt. Alles waren Sommerinseln und hier an diesem See konnte ich sogar bis ins sichere, seichte Wasser waten, nur nicht weiter. Ich zog meinen Pulli aus und legte ihn an den Rand. Ich wollte ein wenig trainieren um mir den Kopf frei zu blasen. Ich nahm meine Fächer hervor und klappte sie auf. Nun war Konzentration gefordert... mit einem kraftvollen Sprung stieß ich mich vom Boden ab. Ich schoss hoch in die Luft, was ohne meine Teufelskräfte so wohl nie geklappt hätte. Ich schwebte in circa 10 Metern über dem Wasser und ruderte mit den Armen wie ein Vogel mit den Flügeln. Ich musste das nicht tun, aber ich fand es einfach mal lustig. Langsam kam ich immer besser mit der Tatsache klar, das ich Teufelskräfte hatte und konnte auch besser damit umgehen. Ich hing in der Luft und schnitt mit kurzen Windstößen den Wasserfall, als ich einen lauten Knall aus der Richtung wahrnahm, aus der ich gerade gekommen war. Ich wollte es ignorieren, doch dann krachte es noch einmal und ich entschloss mich nach zu sehen was da los war. Schnell wehte ich meinen Pullover zu mir hinauf und band ihn mir um die Hüfte. Ich flog los, denn so ging es um ein vielfaches schneller. Es knallte noch zweimal und ich hielt mir den Kopf, den mein Kater machte mir immer noch zu schaffen. Ich flog direkt über den Baumwipfeln und hörte lautes Lachen. Ich glaubte nicht das mein Vater wieder zurück gekommen war, es musste jemand anderes sein. Ich landete auf einem Baum um zu beobachten was da unten vor sich ging. Ace stand einigen Typen gegenüber, die ich nicht kannte. Die meisten lachten hämisch oder brüllten, doch dann trat einer aus der Menge hervor und die Leute wurden ruhiger.

„Hey du da, Herr Feuerfaust. Ist der Rote Shanks hier?“

„Nein.“

„Und warum bist du dir da so sicher?“

„Weil er vor einer oder zwei Stunden abgelegt hat.“ Ich sah gespannt zu. Der vorgetretene musste wohl der Captain sein. Ace lugte aus den Augenwinkeln zu mir rauf mit einem Blick der sagte, Bleib wo du bist. Ich nickte ihm zu und blieb ruhig sitzen.

„Du bist doch der Captain der Heart-Piraten, oder?“

„Genau.“

„Ich bin nicht auf Streit, geschweige denn auf einen Kampf aus, also fände ich es gut, wenn wir uns aus dem Weg gehen würden.“ Einer der Piraten verlor wohl die Geduld, da er vor trat und mit einer Pistole auf ihn richtete.

„Mir reichts, lasst uns den einfach ummähen!“ Er schoss, doch bevor die Kugel ihn erreichte ließ ich sie durch einen kleinen Windstoß abtropfen.

„Was zum Teufel?“ Er schoss noch drei mal und ich schickte meinen Wind wieder los, doch ich erwischte nur zwei Kugeln und quietschte erschrocken auf. Die Kugel traf ihn glücklicherweise nicht, doch ich hatte die Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. Der Captain sah zu mir.

„Da hockt jemand im Baum.“

„Verschwinde!“, rief Ace und ich sprang höher in die Wipfel.

„Room.“, sagte der Captain und ich spürte wie hinter mir etwas wie ein Vakuum entstand. Ich wurde panisch und löste mich sofort in Luft auf und schoss zu Ace. Ich hatte mich noch nicht zusammen gesetzt doch ich flüsterte Ace etwas zu.

„Ich bleibe hier bei dir. Wenn ich weglaufe bekommen wir beide nur ein Problem.“

„Aber wenn es zu gefährlich wird verziehst du dich sofort.“ Ich setzte mich zusammen und stand neben ihm.

„Ist gut.“, sagte ich. „Aber nur wenn du allein klar kommst.“

„Ich bin bis jetzt immer allein klar gekommen.“ Ich grinste.

„Hey ihr da!“ Wir schenkten unserem Gegenüber wieder unsere Aufmerksamkeit.

„Sollte das ein Hinterhalt werden, oder steigt hier ne Party von der ich nichts weiß?“ DER Captain musterte mich von oben bis unten und auch seine Crew wurde lauter. Ace schob mich hinter sich.

„Gafft sie gefälligst nicht so an, sonst geht’s euch gleich ziemlich übel!“ Ich sah an mir runter und mir wurde klar warum die so gafften. Ich stand im BH vor ihnen, denn mein Pulli baumelte an meiner Hüfte. Schnell zog ich ihn wieder über immer darauf bedacht meine Fächer nicht weg zu legen.

„Männer. Ich erwarte das ihr euch von so was nicht ablenken last!“

„Aye Captain!“ Ich zuckte. Er hatte mich tatsächlich mit ’so was’ bezeichnet.

„Hast du gerade so was zu mir gesagt?“ Der Wind frischte auf und ich ließ einen Sturm auf sie los. Seine Crew brüllte herum.

„Captain, was ist das?!?“

„Ruby?“

„Ja?“

„Wenn wir noch ein wenig hier bleiben wollten, solltest du sie nicht umbringen.“

„Dann müssen wir eben weiter segeln.“

„Bitte.“

„Ich will nur nicht das man mich so was nennt.“ Ich ließ den Wind wieder abflachen.

„Das sollte kein Hinterhalt sein. Ace wollte mich nur schützen.“, sagte ich zu unserem Gegenüber. „Und ich will ihn schützen.“ Er hatte ein Auge zugekniffen und sah mich mit dem offenen an.

„Ihr scheint, als wäret ihr gar nicht so übel. Wir legen hier sowieso nur einen kurzen Stop vor dem Sabaody Archipel ein, also können wir euch auch ohne weiteres aus dem Weg gehen. Mein Name ist Trafalgar Law, Captain der Heart Piraten. Du bist Feuerfaust Ace, aber wer ist deine kleine Freundin?“ Ich sah ihn an.

„Sie heißt Ruby.“

„Na gut. Wir werden uns an der Ostküste der Insel aufhalten. Es war nett euch kennen zu lernen Feuerfaust Ace und Miss Ruby. Man sieht sich.“ Ace und er sahen sich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. Er drehte sich um und zog mit seiner Crew in Richtung Osten. Die ganze Aktion war ziemlich spannend gewesen und mein Herz raste.

„Wer war das?“, fragte ich verwirrt.

„Kennst du ihn wirklich nicht? Trafalgar Law ist 200 Millionen Berry wert und wird der Chirurg des Todes genannt.“

„Ich glaub das ich doch schon mal von ihm gehört hab. Im Northblue fürchtet man ihn sehr.“

„Na ja egal, er lässt uns ja jetzt in Ruhe.“ Er pfiff seelenruhig vor sich hin und lief wieder zum Strand.

„Wie kannst du nur so cool bleiben?“

„Mein Kopfgeld ist wesentlich höher und ich glaube, das schreckt sie doch ein wenig ab.“ Ich musste unweigerlich lächeln. Er hatte genug Selbstbewusstsein für drei. Ich wollte das ganze Treffen einfach nur schnell vergessen.

„Hey, warst du schon mal im Wald? Ich hab dort einen Wasserfall entdeckt.“ Er schüttelte sich.

„Wasser. Buah!“

„Du bist total gemein zu mir.“, sagte ich und schlug ihm sanft gegen die Schulter.

„Wenn nicht ich, wer sonst. Und ich hab dir doch schon gesagt das ich Wasser nicht leiden kann.“ Ich hatte einen Plan.

„Tjaaa... ich müsste meinen Pulli wieder ausziehen, damit er nicht nass wird und...na ja, interessiert dich ja eh nicht.“, sagte ich und ging demonstrativ in Richtung Wald. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken und hatte das Gefühl das er mir gleich folgen würde. Ich hatte recht und hörte seine Schritte hinter mir.

„Na gut, ich komm mit, aber ins Wasser gehst du nicht, das wäre glatter Selbstmord.“

„Ach was, das Wasser ist ganz seicht.“

„Trotzdem geh ich da nicht rein.“

„Schon komisch oder? Der große Portgas D. Ace lässt sich von einer Frau so locken?“ Ich sah ihn aus den Augenwinkel an. Er suchte nach einer Erklärung.

„Ich höre?“

„Ich will nur sicher gehen, das Law nicht doch auftaucht und dich angreift.“

„Sicherlich.“ Zum ersten Mal sah ich wie er ein wenig Rot wurde, aber das würde er ja nie zugeben. Verlegen kratzte er sich an der Wange.

„Das ist wirklich so.“ Ich kicherte und nahm seine Hand.

„Dann las uns jetzt mal einen Zahn zulegen, wenn ich nämlich genau so langsam wäre wie du, hätte ich das nie gefunden.“

„Ich und langsam?“ Er rannte schneller, um mit ihm mithalten zu können musste ich fliegen.

„Ist das nicht ein bisschen unfair?“, fragte er.

„Wieso? Ich jammer doch auch nicht weil ich ne Lampe brauch um im dunkeln sehen zu können.“ Er lachte und wir taten die letzten Schritte um aus dem Wald zu treten.

„Wir sind da!“, rief ich und schoss höher in die Luft.

„Wow.“, meinte ich ihn sagen zu hören, doch als ich mich umsah, tat er völlig unbeeindruckt. Ich landete direkt neben ihm.

„Wenn du rein fällst bekomm ich dich da nicht wieder raus.“

„Schon klar.“, sagte ich und gab ihm einen Flüchtigen Kuss.

„Also gut, ich werde dann hier...“ Ich schmiss ihm meinen Pulli ins Gesicht und flog wieder los. Ich war knapp über der Wasseroberfläche und zog mit meiner Hand spuren durch mein Spiegelbild.

„Pass auf Ruby!“, schrie Ace plötzlich und ich drehte mich, was nicht sonderlich schlau war, denn ich sah nicht das ich direkt auf den Wasserfall zuschoss.

„UAHHH!!!“ Doch ich traf nicht auf eine Wand sondern in einer Höhle.

„Uah?“ Ich sah mich um. „Eine.. Höhle?“ Mir spuckte etwas im Kopf herum. Vielleicht lag hier ja ein Schatz versteckt. Ich landete und lief ein Stück tiefer in die Höhle, doch ich sah nichts mehr. Ich ging zurück und spaltete den Wasserfall mit meiner Luft.

„Hey Ace...“

„Gott sei Dank geht es dir gut! Ich dachte du wärst gegen denn Felsen gedonnert.“

„Nein, nein. Mir geht’s gut, aber ich könnte deine Hilfe gebrauchen. Hier ist eine Höhle, doch ich kann nix sehen.“

„Hatten wir das Thema nicht schon mal? ’Ich jammer nicht weil ich ne Lampe brauche’?“

„Okay, okay. Ich jammer doch. Tut mir Leid. Kannst du trotzdem bitte kommen und mir helfen und mir meinen Pulli mitbringen? Ich bin total neugierig.“ Er kam zu mir und sprang durch die Lücke die ich in den Wasserfall geschnitten hatte.

„Hast du meinen Pulli?“

„Hab ich leider vergessen.“, sagte er und grinste.

„Klar, vergessen. Egal.“ Er hob seinen Finger und ließ ihn brennen. Er stieß einen beeindruckenden Pfiff aus.

„Hätte nicht gedacht, das es auf dieser Insel solche Höhlen gibt.“

„Lass uns weiter rein gehen, vielleicht finden wir ja einen Schatz, oder etwas in der Art.“ Ich freute mich und grinste wie ein Honigkuchenpferd.

„Du bist ziemlich süß wenn du dich so freust wie ein kleines Kind.“

„Ich hab noch nie einen Schatz gefunden, nur anderen Piraten oder der Marine geklaut.“ Ich hüpfte förmlich durch die Höhlengänge und Ace leuchtete mir den Weg.

„Ace, warum erzählst du mir nicht mal mehr von deiner Familie oder deiner Kindheit? Von mir weißt du ja fast alles.“

„Was soll ich dir denn da erzählen?“

„Alles. Du bist doch Ruffys Bruder, oder?“

„Ja, aber wir haben nicht die selben Eltern.“ Ich sah ihn an.

„Wie jetzt?“

„Wir sind zusammen aufgewachsen. Marineoffizier Garp ist unser Großvater. Der alte hat mich gefunden und zu seinem Enkel ins Windmühlendorf gebracht. Ruffy hat seinen Vater nie kennen gelernt, genauso wie ich. Meine Mutter ist nach meiner Geburt gestorben. Ich bin dann ziemlich früh aufgebrochen um meine eigene Piratenbande zu gründen und das hab ich auch getan. Als ich auf Whitebeard traf hatte ich vor ihn zu töten, doch er machte mich zu einen seiner Söhne und seit dem segle ich unter seinem Namen über die Meere...“ Wir gingen schweigend weiter.

„Ich glaube es war gut, das wir uns getroffen haben...“ Er nahm mich in den Arm.

„Das glaube ich auch. Ich habe meinen größten Schatz zwar schon gefunden, aber lass uns trotzdem nach deinem hier weiter suchen.“ Ich musste lächeln.

„Gut.“

Wir liefen immer tiefer in die Höhle hinein. Zwar fanden wir keinen Schatz, aber wir fanden heraus, das dieser Gang bis zu der Höhle führte, in der unsere Schiffe standen.

„Und du hast meinen Pullover am Wasserfall liegen lassen.“ Er schloss mich zwischen seinen Armen und der Felswand ein.

„Wofür brauchst du denn jetzt einen Pullover?“, fragte er und begann mich leidenschaftlich zu küssen. Ich musste lächeln und sah ihn an.

„Auf dem Steinboden? Hat das nicht Zeit, bis wir auf dem Schiff sind?“

„Wie du meinst.“ Er zog mir meine Beine weg und trug mich in seinen Armen während er meinen Bauch mit Küssen bedeckte.

Getrennte Wege

Die Sonne schien durch die kleinen Spalten an der Decke und kitzelte meine Nase.

„Hatschi!“ Ich richtete mich auf und sah mich um. Ich lag allein an Deck in beide Decken gewickelt. Meine Sachen waren überall an Deck verteilt und ich machte mich daran sie wieder einzusammeln und mich an zu ziehen. Es dauerte nicht lange und ich hatte fast alle meine Sachen wieder an, nur mein Pulli lag noch am Wasserfall. Ich lief übers Deck und suchte nach Ace.

„Ace? Wo bist du?“ Ich sprang von Deck und segelte durch den Tunnel zum Wasserfall, wenn ihn auch jetzt nicht fand, konnte ich wenigstens meinen Pulli holen. Ich trat raus, nahm ihn mir und zog ihn an. Wo war Ace nur? Ich lief über die Insel, als er plötzlich vor mir eine Feuerbrunst niederging.

„Uwahhh!!!!“ Die Druckwelle schoss mich nach hinten. Plötzlich stand Ace hinter mir und fing mich auf. Er setzte mich ab.

„Ruby! Du musst hier so schnell wie möglich weg!“, sagte er und überschlug sich fast beim reden.

„Was ist denn los?“

„Blackbeard ist hier auf der Insel! Du musst hier weg!“ Während er sprach tauchte Trafalgar Law hinter ihm auf. Ich stieß ihn an.

„Hinter dir! Law!“ Er drehte sich schnell um, bereit für einen Kampf.

„Ganz ruhig, Herr Feuerfaust. Ich will dir helfen.“

„Wie willst du mir denn bitte helfen?“

„Ich könnte deine kleine Freundin hier weg bringen.“ Ich sah Ace an.

„Du willst also tatsächlich, das ich verschwinde?“, fragte ich entsetzt. Er zog mich an sich und gab mir einen Leidenschaftlichen Kuss. Dann griff er in seine Hosentasche und nahm einen braun glänzenden Stein an einem schwarzen Lederband heraus und hing ihn um meinen Hals.

„Das wollte ich dir eigentlich schon gestern geben. Es gehörte meiner Mutter also pass gut darauf auf.“ Er nahm seinen Hut ab und setzte ihn mir auf den Kopf.

„Ich liebe dich Ruby und ich werde dich immer lieben, aber ich werde das hier wohl allein regeln müssen.“

„Ich bleibe hier und helfe dir!“, sagte ich mit tränenüberströmten Gesicht und er gab mir einen Kuss, der wie der letzte wirkte den ich von ihm bekommen würde.

„Dich haben sie noch nicht gesehen und ich komm schon klar. Ich regel das hier und jetzt und du wirst mit Law mitgehen. Wir treffen uns auf dem Sabaody Archipel, Grove 13. Wenn du nicht weiter weißt, frag nach Ray. Und jetzt geh!“ Ich klammerte mich fest an ihn.

„Ich will nicht gehen. Bitte, du bist mein ein und alles!“, flüsterte ich, doch er hörte mir nicht zu.

„Pass bloß auf sie auf Law. Wenn ihr irgendetwas passieren sollte, dann...“

„Ganz cool, ihr passiert schon nichts.“ Ace drückte mich von sich weg und Law hielt mich fest.

„Komm wir müssen los.“, sagte er ruhig, aber bestimmt zu mir.

„Nein! Ich muss hier bleiben!“ Ich sah Ace an. „Bitte.“ Doch er wich meinem Blick aus und wendete sich ab. Ich glaubte zu sehen wie eine Träne sich aus seinem Augenwinkel schlich.

„Es tut mir Leid Ruby. Wir treffen uns auf Grove 13, merk dir das. Ach und Law?“

„Hm?“

„Danke.“

„Kein Problem.“ Ein Eisbär in einem orangenen Overall trat aus einem Gebüsch und hob mich hoch, da ich mich selbst nicht vom Fleck bewegt hatte.

„Nein!! Nein!“ Ich versuchte mich aus seinem Griff zu wenden.

„Bis dann Ruby, ich liebe dich.“

„Los Bepo, wir legen ab.“ Der Bär nickte und die beiden liefen Los. Ich strampelte und strampelte. Ich konnte nicht mehr denken und schrie mir fast die Seele aus dem Leib. Doch die beiden ließen mich nicht gehen und nahmen mich mit aufs Schiff.

„Männer, holt den Anker ein und setzt die Segel! Kurs auf die Fischmenscheninsel!“

„Aye Kaptain.“ Als wir an Bord waren brach für mich eine Welt zusammen. Er hatte mich wirklich weg geschickt. Ich wimmerte nur noch in den Armen des Bärs.

„...pass auf dich auf...“, schluchzte ich unter meinen Tränen. Der Bär lockerte seinen Griff, ließ mich aber nicht ganz los. Law trat vor mich.

„Mich kennst du ja schon. Mein Freund der dich hält ist Bepo und das ist der Rest der Heart Piratenbande, Miss Ruby.“ Ich weinte und Bepo ließ mich los. Ich sah die Insel nur noch am Horizont und hörte den Kampf toben. Ich sah Law an.

„Wieso helft ihr uns?“

„Ich stand noch in seiner Schuld und die hat er jetzt gerade damit eingelöst.“ Er musterte mich. „Du kannst meine Kabine beziehen.“

„Ich bleibe hier, ich will euch nicht zur Last fallen.“ Ich wischte mir das Gesicht ab und versuchte mich zu fassen.

„Fals du dich doch noch anders entscheidest, es ist die Kabine auf dem Oberdeck.“ Ich nickte und ließ mich an der Bordwand runter rutschen, bis ich auf dem Boden saß.

Ich saß den ganzen Tag und die ganze Nacht dort, nur meine eigenen Sachen und Ace Hut bei mir. Sein Hut galt für mich als versprechen, das wir uns auf jeden Fall wieder sehen würden. Ich fasste an meinen Hals und zog den braunen Stein an seinem Band hervor. Er glänzte in unendlich vielen Brauntönen und war wie ein längliches Trapez geformt.

„Das ist ein Tigerauge. Steht für Konzentrationsfähigkeit aber auch für Zweifel.“ Law, wer sonst.

„Er hat sie mir geschenkt.“, sagte ich ein wenig geistesabwesend. Er sah mich immer noch an.

„Hör mal, du musst was essen und trinken.“

Ich reagierte nicht.

„Du sitzt hier schon seit wir abgelegt haben und wenn du nichts isst kann ich nicht dafür sorgen, das es dir gut geht.“

Ich sah auf den Boden.

„Natürlich könnte ich dir auch den Kopf abschneiden und dir Nahrung in den Hals schieben.“ Ich sah ihn schockiert an.

„Hey, schau mich nicht so schockiert an. Du lässt mir ja kaum eine andere Wahl.“ Er lächelte während er mit mir sprach.

„Ich habe sowieso keinen Hunger, aber danke für deine Bemühungen. Du bist ziemlich nett.“

„Tja, Piraten haben auch so ihre netten Seiten.“, sagte er und ging wieder.

Wie im Fieber

Ich saß nun seit mehr als 30 Stunden wach an Deck und jetzt fing es auch noch an zu regnen. Mein Körper und mein Geist kämpften gegen die Kälte und die Müdigkeit an. Immer wieder fielen meine Augen kurz zu und das Regenwasser tropfte mir an der Nase runter. Bepo beobachtete mich aus der Ferne und ich hatte das Gefühl, das Law auch immer regelmäßiger an mir vorbei ging. Konnte aber auch sein, das mir mein Verstand mir einen Streich spielte. Mein Magen brüllte förmlich und die Dunkelheit strengte meine Augen nur noch mehr an. Ich musste immer öfter husten, mein Kopf fühlte sich an wie ein Trümmerhaufen und irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn es wurde nicht mehr hell.

Als ich wieder begann etwas zu spüren, merkte ich wie heiß mir war und meine Kopfschmerzen extrem waren. Ich blinzelte langsam und sah das ich dick in einer Decke eingewickelt, in einem fremden Bett lag. Ich wollte mich erschrocken aufsetzen, doch ich wurde sofort wieder in die Kissen gedrückt.

„Bleib bitte liegen.“, sagte Law, der neben dem Bett saß. „Du hast dir ein ziemlich hartnäckiges Fieber eingebrockt.“ Ich konnte nur schwer atmen und war ziemlich verängstigt, aber auch entsetzt, als ich sah, das meine Klamotten auf einem kleinen Haufen neben dem bett lagen. Ich zitterte.

„Du hast mich ausgezogen?!?“

„Du warst triefnass und hast geschlafen, als ob du gestorben wärst. Es wäre total unverantwortlich gewesen dich in den Klamotten zu lassen.“ Ich musste husten.

„Woher willst du das denn wissen? Und außerdem hättest du mich fragen sollen.“

„Ich hab getan, was ich für nötig hielt und das nicht weil ich dich auf irgendeine art scharf finde, sondern weil ich Arzt bin, also stell dich nicht so an.“ Ich sah ihn verwundert an.

„Du bist Arzt?“

„Ja und du bist extrem krank. Du hast zwei Tage durchgeschlafen und im Fieber gekrampft.... und gesprochen.“ Er grinste.

„W...was? Was soll ich erzählt haben?“

„Einiges. Und meiner Meinung nach auch manchmal zu viel. Sei froh das nur ich hier war, was würde sonst der Rote dazu sagen?“ Meine Augen weiteten sich schockiert.

„W...was s...soll er denn dazu sagen? Ich habe doch nichts mit ihm am Hut.“

„Tu nicht so scheinheilig. Du weißt genau wovon ich rede.“

„Du erzählst nur Müll! Wäre der Rote mein Vater, würde er mich wohl kaum mit einen von Whitebeards Leuten reisen lassen.“

„Ich habe nie gesagt in welcher Beziehung du zu ihm stehst. Er hätte ja auch dein Onkel sein können. Außerdem spricht man im Fieber oft die Wahrheit und unähnlich siehst du ihm nicht.“ Ich zitterte noch mehr und begann zu weinen. Law nahm einen Lappen, tauchte ihn in kaltes Wasser , wrang ihn aus und legte ihn mir auf die Stirn.

„Hör auf zu weinen. Was ist daran so schlimm? Ich wäre stolz darauf.“

„Es ist ein Geheimnis, damit ich und meine Mutter nicht von der Marine verfolgt werden...“

„Ich werde es für mich behalten. Aber erst mal musst du was essen.“ Er reichte mir ein Stück Brot und ich schlang es hinunter, da mein Magen mittlerweile Anstalten machte zu knurren. Law stand auf und wollte gehen, drehte sich aber noch einmal um.

„Bleib bloß liegen, du brauchst jetzt jede Menge Ruhe.“ Ich nickte zwar, hatte aber nicht das Bedürfnis auf ihn zu hören. Gerade als die Tür ins Schloss fiel stand ich auf und begann zu taumeln. Mir ging es wirklich nicht gut, aber ich musste wissen ob es Ace gut ging. Auch wenn Law Ace ein Versprechen gegeben hatte, ich musste erfahren wie es ihm ging, und wenn ich dafür losfliegen musste um ihn zu suchen. Ich griff nach meinen Klamotten und setzte Ace Hut auf, als Law wieder ins Zimmer kam.

„Hey! Ich hab dir doch gesagt, du sollst liegen bleiben!“ Ich fühlte mich ertappt und machte einen Satz zurück als er nach mir griff.

„Du kannst mich nicht hier festhalten!“, rief ich erschöpft. Mein Körper wollte in diesem Zustand nicht so wie ich wollte.

„Wenn ich aber sage, das du bleibst bis du gesund bist, bleibst du!“ Wieder Griff er nach mir, doch ich löste mich in Luft auf und wollte aus der Tür schießen, doch Law war schneller und schloss sie und wurde langsam ungeduldig.

„Room!“, rief er und dieses Mal konnte ich dem Vakuum nicht entkommen. Meine Kraft verließ mich langsam und ich musste mich wieder zusammen setzen. Ich hing in der Luft.

„Was sollte das?“, fragte er und sah mich böse an.

„Ich muss wissen was mit Ace los ist!“, schnaubte ich und hing noch immer in der Luft.

„Er ist stark genug, das er deine Hilfe nicht braucht. Er wird es schon geschafft haben! Und du brauchst Ruhe und die bekommst du nicht wenn du hier weiter rumfliegst!“ Er hob seine Arme und dirigierte mich aufs Bett zurück. Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf und fiel weinend in die Kissen. In letzter Zeit heulte ich wie ein Schlosshund.

„Du bleibst so lange hier, bis du gesund bist.“ Er musste letzten Endes wohl Mitleid mit mir gehabt haben, denn er kam langsam zu mir und legte mir tröstend die hand auf die Schulter. Ich konnte einfach nicht anders, als ihm um den Hals zu fallen.

„Alles wird wieder gut.“ Ich nickte. „Dein Fieber ist schon gesunken, aber du musst mir versprechen das du an Bord bleibst bis wir das Archipel erreicht haben. Ich würde dich ungern auf hoher See gehen lassen.“

„Okay...“, schluchzte ich. „Tut mir Leid, das ich abhauen wollte.“

„Schon gut, wenn du es nie wieder versuchst.“ Er blieb noch bei mir und das auch noch in den weiteren acht Tagen. Am Morgen des neunten Tages wurde ich von ziemlich lauten Krach vor der Tür geweckt. Ich zog mich an, setzte Ace Hut auf und ging nachsehen, was da los war.

Auf zum Sabaody Archipel

Als ich aus der Kajüte kam, sah ich das ein Kampf an Deck tobte. Ich wusste nicht ob wir angriffen oder angegriffen wurden. Ich ging weiter hinaus, was vielleicht nicht sonderlich schlau war, da einer der Gegner auf mich aufmerksam wurde.

„Eine Frau? Da wird sich der Boss aber freuen. Sei froh, dich werden wir noch nicht umlegen.“, sagte er und kam mit seinem Schwert auf mich zu, doch ich hatte keine Angst. Er schlug nach mir, doch ich wich aus. Schnell zog ich meine Fächer hervor und schoss einen Windschnitt los, der den Mann direkt traf. Er taumelte und fiel dann um. Der Kampf tobte ohne Pause und ich wurde immer wieder angegriffen. Natürlich hätte ich mich einfach wieder in der Kabine verkriechen können, doch hier draußen war wenigstens was los und ich konnte meinen Frust freien Lauf lassen. Also legte ich einen Mann nach dem anderen um bis sie aufgaben und die letzten Überlebenden auf ihr Schiff zurück krochen. Große Jubelwogen brachen aus und Law kam auf mich zu.

„Endlich wach? Du hast fast 15 Stunden geschlafen und legst dann so einen Auftritt hin. Respekt.“ Seine Crew lachte und ich sah ein wenig verlegen auf den Boden.

„Danke.“, sagte ich.

„Wir haben zu danken. Keiner hat dich dazu gezwungen zu kämpfen, doch du standest auf unserer Seite. Jetzt feiern wir erst einmal den Sieg über die Crown-Piraten!“ Große Freude brach aus und es wurde gesungen und gelacht. Ich trank nur Wasser, den das letzte Mal Bier hatte mich doch ziemlich abgeschreckt. Wir lachten viel und ich vergaß kurz die Sorgen die ich mir um Ace machte und schüttelte alle bösen Gedanken von mir ab. Ich begann mich sogar mit ein paar Leuten anzufreunden und Law wurde für mich so etwas wie ein großer Bruder. Er passte auf mich auf und machte mir Mut.

Als wir die Redline zu sehen bekamen, waren wir schon seit drei Wochen unterwegs und hatten ziemlich viel Spaß. Mir war in letzter Zeit ziemlich oft schlecht und ich fragte mich ernsthaft, ob man als Pirat seekrank werden konnte.

„Da ist die Redline, Jungs! Die Hälfte haben wir geschafft, jetzt liegt die Neue Welt vor uns!“ Ich klopfte ihm auf die Schulter.

„Dann bin ich ja vielleicht mit dem zukünftigen König der Piraten unterwegs.“

„Wahrscheinlich. Jetzt müssen wir nur noch zum Sabaody Archipel um unser Schiff coaten zu lassen.“

„Und ich muss zum Grove 13...“, murmelte ich und mein Herz schlug schneller. Ich wusste nicht ob vor Freude oder aus Angst vor der Ungewissheit.

„Ihm wird schon nichts passiert sein.“, sagte Law. „Er ist nicht umsonst Kommandant bei Whitebeard.“ Ich nickte. „Gut. Du musst zum Grove 13 und ich und Bepo wollen zum Grove 1. Leg dich bloß nicht mit irgendwelchen Leuten da an.“ Ich stutzte.

„Wieso? Es ist jetzt nicht so, das ich jetzt irgendwelche Leute anpöbeln wollte.“

„Die Weltaristokraten. Sie sind unglaublich mächtig. Außerdem musst du ungeheuer aufpassen. Auf dem Archipel sind Menschenhändler unterwegs.“

„Aber Menschenhandel wird von der Marine doch geahndet, oder?“

„Die Marine will sich dort nicht einmischen. Das Archipel ist so etwas wie eine Gesetzlose Zone.“ Ich war erstaunt.

„Machst du dir Sorgen um mich?“

„Darf ich das denn nicht?“

„Doch klar, aber das musst du nicht. Du weißt doch das ich sofort weg bin, wenn es Probleme gibt.“

„Ich frage mich ob wir uns nach dem heutigen Tag noch einmal wieder sehen werden.“ Ich nahm ihn in den Arm und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Ich mag dich Law. Wenn ich einen großen Bruder hätte wer er genau so wie du.“ Er tätschelte mir den Kopf.

„Ich hoffe du und Ace werdet glücklich miteinander.“

„Ich hoffe er ist nicht gestorben...“ Law stöhnte genervt auf und wollte mich in den Schwitzkasten nehmen um mir eine Kopfnuss zu geben, doch ich war schneller, löste mich in Luft auf und tauchte hinter ihm auf.

„Zu langsam.“, sagte ich und er und seine Crew lachten.

„Hör mir zu Ruby. Er wird nicht sterben bevor er dich noch mal getroffen hat.“

„Ich hoffe es...“

„Captain, Land in sicht!“

„Gut, wir legen an und ihr bleibt an Bord. Bepo und Malo, ihr kommt mit mir. Ruby, passt du auf dich alleine auf oder soll ich dir einen der Jungs mitschicken?

„Nein, du brauchst niemanden...“

„Riku und Sam. Ihr begleitet sie zu Grove 13.“

„Aye Captain!“

„Ich habe doch gesagt ich brauche keinen Babysitter.“

„Und ich habe einer gewissen Person versprochen auf dich auf zu passen.“ Ich streckte ihm die Zunge raus.

„Du weißt ganz genau, das mich deine Männer gar nicht halten könnten, wenn ich weg wollte.“

„Mach nicht so’n Wind.“, sagte er und grinste. Ich musste über den Wortwitz lachen, obwohl ich ihn ganz und gar nicht lustig fand.

„Ist ja gut, ich nehme deine Eskorte mit, aber ich kann auf dem Rückweg nicht auf sie aufpassen.“ Er nahm mich noch einmal in die Arme.

„Wenn irgendetwas sein sollte, kannst du dich getrost an uns wenden.“ Ich grinste. Wenn mir wirklich mal was passieren würde, hätte mein Gegner ziemliche Probleme: Shanks Piratenbande, die Strohhüte, die Heart Piraten und Ace Division würden ihm die Hölle heiß machen.

„Klar doch.“

Der Anker wurde zu Wasser gelassen und vom Schiff wurde eine Planke gelassen, damit wir an Land gehen konnten.

„Bis bald, Law. Hoffentlich treffen wir uns in der Neuen Welt.“

„Bestimmt. Also dann, Ciao Bella!“, sagte er und zwinkerte mir zu. Wir gingen nun wieder verschiedene Wege und auf dem Weg zu Grove 13 konnte ich noch viel mit Riku und Sam lachen.

Das Archipel war echt unglaublich. Wie in einem völlig verdrehten Traum waren überall Blasen aus dem Boden aufgestiegen. Traum war vielleicht untertrieben, Wunderland passte besser. Die Sonne schien. Als wir auf Grove 13 ankamen fiel mir sofort die riesige Werft auf. Ich ging zu einem kleinen Haus und klopfte an. Eine Frau mittleren Alters öffnete die Tür und wollte sie sofort wieder schließen, als sie die bewaffneten Männer sah.

„Nein, bitte warten sie!“ Stille. „Ich kann die Jungs wegschicken und ich bin unbewaffnet. Ich habe nur eine Frage.“ Riku und Sam gingen ein Stück weg und zögerlich öffnete die Frau die Tür.

„Vielen Dank. Ich bin auf der Suche nach Ray. Wissen Sie wo er ist? Ein Freund hat mich zu ihm geschickt.“

„E...er wurde entführt und wird bei der Menschenauktion auf Grove 1 heute versteigert.“ Ich drehte mich um, da ich Schritte hörte und die Frau schloss erschrocken die Tür.

„Warten sie, wie komm ich zu Grove 1...?“ Ich entschloss mich einfach den Mann zu fragen, der gerade gekommen war.

„Entschuldigen Sie bitte? Ich suche einen Mann namens Ray und...“ Ich sah ihn genauer an und fuhr zurück.

„Oh mein Gott! Sie sind doch...“ Blitzschnell hielt er mir den Mund zu und Sam zog sein Schwert.

„Ganz ruhig Junge. Hier kennt man mich als Ray und das soll auch so bleiben.“ Er nahm seine Hand von meinem Mund.

„Silvers Rayleigh...“, flüsterte ich und er grinste.

„Nein, die Zeiten sind vorbei. Was wolltest du mich fragen, Mädchen?“

„Aber die Frau sagte doch, sie wurden entführt.“

„Ja, aber ich brauchte mal meine Ruhe. Gleich muss ich wieder in die Auktionshalle, bevor ich vermisst werde. Aber was wolltest du?“

„Ich wurde von meinem Freund zu ihnen geschickt.“

„Hahaha! Wer schickt mir denn Leute vorbei?“

„Portgas D. Ace. Er sagte, ich solle hier auf ihn warten, denn wir wurden auf Monkey Island getrennt, da Blackbeard ihn angriff.“

„Komm rein Mädchen, da kannst du mir alles erzählen.“ Ich winkte Sam und Riku zum Abschied und ging mit Ray. Sein Häuschen war nicht sehr groß und ziemlich unaufgeräumt.

„Setz dich.“, sagte er und ich pflanzte mich auf einen Stuhl in der Ecke.

„Wie heißt du eigentlich?“

„Mein Name ist Ruby.“

„Dann erzähl mal.“ Ich begann ihm zu erzählen was auf Monkey Island passiert ist und er nickte.

„Mach dir keine Sorgen um ihn. Ace ist ein großer Junge und kann auf sich selbst aufpassen, schließlich ist er der Sohn von Gold Roger.“ Ich sah ihn an.

„Sein Vater ist der Gol D. Roger?“

„Er erzählt das nicht gerne, aber ich sehe darin keine Schande.“ Mir wurde schon wieder übel.

„Sag mal, hast du ein Bad?“

„Zweite Tür rechts.“ Ich stürzte ins Bad und hing und hing würgend über der Kloschüssel. Ich fühlte mich einfach elend.

„Geht es dir gut?“ Ich nahm ein wenig Wasser aus dem Wasserhahn um mir den Mund aus zu spülen.

„Ja, klar. Alles okay. Passiert in letzter zeit öfter.“

„Du kommst mir irgendwie bekannt vor, als ob ich dich von irgendwo her kenne.“ Ich grinste.

„Du kennst wahrscheinlich meinen Vater. Er ist einer der 4 Kaiser.“ Seine Augen weiteten sich ein wenig.

„Shanks? Ich wusste nicht das er Kinder hat.“

„Es ist ein Geheimnis, denn ich vertraue ihnen. Und ich hoffe das sie mir das gleiche Vertrauen entgegenbringen und mir ehrlich sagen, ob er gegen Blackbeard eine Chance hat.“ Er schwieg mich an.

„Blackbeard ist zwar stark, aber ich glaube, das er das schafft.“ Ich stand auf und setzte meinen Hut wieder auf.

„Ich sehe mir mal Grove 12 genauer an. Ich habe einige Geschäfte gesehen.“, sagte ich gleichgültig.

„Lass dich nicht entführen!“

„Ich doch nicht.“, sagte ich und verließ das Haus.

Was kann ich nur tun?

Ich fand diesen Ort einfach wunderbar, doch mich verstörte die Tatsache, das man hier Menschen kaufen konnte. Selbst wenn man einfach nur durch die Stadt ging, kam man an mehr Meschengeschäften als an Gemüseläden vorbei. Doch ich machte mir viel mehr Gedanken über meine jetzige Situation und zwei Sachen gingen mir ganz besonders durch den Kopf: erstens fragte ich mich, was mit mir los war und zweitens was wohl nun mit Ace geschehen war. Mein Herz pochte vor Aufregung, denn ich hoffte ihn wieder zu sehen. Ich wollte irgendetwas tun, doch mir waren die Hände gebunden. Ich war verängstigt, verzweifelt und auch ein bisschen wütend, das ich ihm nicht helfen durfte. Ich achtete nicht sonderlich darauf wo ich hin ging und wurde von einem Mann angerempelt.

„Kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst?!?“ Ich sah auf und funkelte den Mann böse an.

„War irgendetwas?“, fragte ich mit kalter Stimme und wollte ihn am liebsten mit meinem bösen Blick durchbohren. Er taumelte ein wenig zurück und fiel dann in Ohnmacht. Einige Leute sahen das ganze Spektakel, doch keiner wollte etwas damit zu tun haben, also ging ich einfach schweigend weiter. Was kann ich tun? Was kann ich tun? Was kann ich nur tun? Ich hielt mir den Kopf, denn ich malte mir die schrecklichsten Dinge in meiner Fantasie aus. Ich nahm mir vor erst einmal noch mit Ray zu reden. Ich wollte gerade gehen, als ich fast von einem fliegenden Fisch erschlagen worden wäre.

„Los mach schneller!! Wir müssen Kamy retten!“, schrie eine sehr, sehr bekannte Stimme. Ich sah das Ruffy und Zorro auf dem Viech saßen. Ich beschloss ihnen zu folgen, das würde mich ablenken. Also löste ich mich in Luft auf und flog nicht sichtbar für sie hinter ihnen her.

„Schneller!“

„Schneller geht es nicht!“

„Wir müssen aber Kamy retten!“

„Ist ja gut! Da vorne ist es doch schon!“

„Gut wir fliegen direkt da rein!“

„Spinnst du?“, fragte Zorro, doch er hatte die Rechnung ohne den Piloten gemacht.

„Dann eben frontal rein...“

„JAAAHH!!!“ Er war total euphorisch. Vielleicht wusste ja Ruffy etwas von Ace. Ich wollte mich gerade vervollständigen, als der Pilot zum Sturzflug ansetzte.

„Sturzflug!“

„Ihr seid doch alle Wahnsinnig!“, schrie Zorro und ich schoss ihnen hinterher. Ich sah auf dem Baum der Insel Grove 1 stehen. Ich würde Law doch noch einmal sehen. Doch so konnte ich mich da nicht sehen lassen. Ich drehte um, stahl ein paar Klamotten und schoss verkleidet zurück.

Draußen vor dem Auktionshaus machte sich die Marine bereit. Ich flog näher ran um sie zu belauschen.

„Admiral Kizaru ist auf dem Weg zu uns.“ Ich erschrak. Ich musste nachsehen ob sie wirklich drin saßen und tatsächlich sah ich Law, Bepo und Malo da sitzen. Ich setzte mich hinter ihnen zusammen und flüsterte.

„Hey ihr.“ Bepo hörte mich und auch Malo nahm mich wahr.

„Hey Ruby.“, sagte Law ohne seinen Blick vom Geschehen ab zu wenden. „Ich dachte du wartest auf deinen Herzbuben auf Grove 13.“

„Er ist noch nicht da und ich hab gehört hier wäre ein bisschen was los.“ Bepo hielt mir einen Zettel hin.

„Dein Kopfgeld ist ohne ersichtlichen Grund in die Höhe geschossen, also muss Blackbeard dich doch gesehen haben. Außerdem ist er zu einem der sieben Samurai ernannt worden.“ Ich sah mir den Steckbrief an.

„95.000.000 Berry?!? Und das nur weil er mich mit Ace zusammen gesehen haben soll? Ihr seid doch verrückt.“

„Wie erklärst du dir das sonst?“, fragte Malo. Wir sahen geduldig zu was vor uns abging. Ich wusste das ich mich nicht einmischen durfte, denn eine falsche Bewegung und die Hölle brach hier los.

„Übrigens Law. Das Gebäude ist von der Marine umstellt worden und Admiral Kizaru rückt an.“ Er zuckte kurz.

„Mit dem legen wir uns aber nicht an.“

„Was hat Ruffy eigentlich vor?“

„Er will die Meerjungfrau befreien.“

„Hätte ich mir auch denken können. Er ist seinen Freunden gegenüber ziemlich loyal eingestellt. Er hat mir mal das Leben gerettet.“

„Dann bist du ja bestens geschützt wenn dir mal etwas zustoßen sollte.“

„Vier Weltbekannte Banden.“ Law sah mich aus den Augenwinkeln an und musste grinsen.

„Was tut er da?“, fragte ich mich laut als Ruffy auf einen der Weltaristokraten zu ging.

„Viel Glück Strohhut.“, sagte Law und wir sahen seelenruhig zu wie der Weltaristokrat durch mehrere Sitzreihen krachte.

„Ich verzieh mich dann mal wieder. Vielleicht ist Ace mittlerweile da.“

„Tu das.“, sagte Law und ich gab ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Ich löste mich mal wieder in Luft auf, um unbemerkt aus dem Gebäude zu entkommen. Ich sah wie die Marine die flüchtenden Leute aus dem Publikum in Sicherheit brachte.

Ich landete außerhalb von Grove 1, da ich wirklich keine Marine brauchte die mich jetzt jagte. In einer kleinen Gasse ließ ich meine Verkleidung verschwinden, als mir plötzlich jemand den Mund zuhielt.

„Für dich bekomme ich garantiert ein hübsches Sümmchen. Hehehe!“ Seine Lache war schmutzig und es passte mir gerade gar nicht in den Zeitplan entführt zu werden. Ich machte mir meine Teufelskräfte zu nutze, sodass er durch mich hindurch griff.

„Was zum..?“ Ich lächelte meinen Fast-Entführer an.

„Auf Wiedersehen.“, sagte ich und pustete ihn durch die Gasse. Ich lief durch die Stadt und war jetzt vorsichtiger und Aufmerksamer. Ich zog meine Mütze tiefer ins Gesicht um nicht erkannt zu werden. Ein Junge stand am Straßenrand und verkaufte Zeitungen.

„EXTRABLATT! Whitebeard-Kommandant wird öffentlich hingerichtet!“ Ich zuckte zusammen und ging zu ihm hin.

„Eine bitte.“, sagte ich und drückte ihm hektisch eine Münze in die Hand. „Kannst den Rest behalten.“

„Danke Miss.“, sagte er. Hastig und mit zitternden Händen schlug ich die Zeitung auf.

Direkt auf dem Cover war sein Bild mit der Überschrift : ’Portgas D. Ace gefasst. Öffentliche Hinrichtung auf Marine Ford.’ Ich wurde blass und mir wurde wieder übel. Mir war klar, dass das einen Krieg zwischen Whitebeard und der Weltregierung führen würde und ich wollte helfen Ace da raus zu holen. Ich würde Whitebeard suchen und ihn unterstützen. Ich war völlig fertig und lief den ganzen Weg nach Grove 13 zurück. Ich hinterließ Ray eine kurze Notiz und die Zeitung. Er sollte wissen was ihm bevor stand, da Marine Ford nicht allzu weit weg war. Ich musste Whitebeard finden, bevor Ace hingerichtet wurde.

Bitte nehmt mich mit

Ich stahl ein kleines Boot aus dem Hafen von Grove 7 und stach ohne einen Plan in See. Ich würde spätestens in vier Tagen erledigt sein, wenn ich nicht auf irgendeinen Plan kommen würde.

- ...Du musst nach Nordosten segeln... -

Ich sah mich verwirrt um. Nur Wasser. Ich war auf dem offenen Meer und hörte Stimmen, klasse.

- ...Nordosten...Nordosten... -

Ich wurde wohl verrückt. Ich dachte das braucht länger bis man verrückt wird. Der Wind blies mich heftiger ins Gesicht und die Stimme wurde lauter.

- ...NORDOSTEN...NORDOSTEN... -

„JA! Ist ja gut!“ Ich setzte die Segel und hob die Hand in Richtung Segel.

„Südwestwind! Los!“ Ich zischte davon. Während der Fahrt musste ich zweimal den Kurs ändern, da die Stimme es verlangte. Ich wusste, dass das völlig dämlich war, aber eine Stimme als Wegweiser oder zielloses herum fahren. Ersteres sah dann doch rosiger aus. Und so gruselig es auch klingen mochte, es führte mich zur Moby Dick. Ich vermute, das der Wind zu mir gesprochen hat, aber genau weiß ich es nicht. Ich löste mich in Luft auf um an Deck zu erscheinen. Ein Mann bemerkte mich und zog sein Schwert.

„Hey du! Wer bist du und was hast du hier zu suchen?“ Ich sah ihn an und merkte das ich schon wieder weinte. Ich war so verdammt sentimental in letzter Zeit.

„Was ist da los?“, fragte jemand von etwas weiter entfernt und es kamen noch ein paar Leute mit gezogenen Waffen.

„Bitte, ich muss mit Whitebeard reden, es ist wichtig.“

„Worum geht es?“

„Es geht um Ace. Bitte ich bin allein. Mein Boot treibt neben eurem.“ Ein Mann mit blondem, kurzen Haar trat aus der Menge hervor und sah mich gelangweilt an.

„Kommandant Marco.“

„Komm mit.“, sagte er zu mir und ich folgte ihm. Er führte mich über das ganze Deck bis zum Bug des Schiffes und die anderen Männer folgten uns. Irgendwann standen wir vor Whitebeard persönlich.

„Pops, wir haben dieses Mädchen auf unserem Schiff entdeckt. Sie will mit dir reden.“ Er sah mich an.

„Wie heißt du Mädchen?“

„Mein Name ist Ruby und ich bin Piratin.“

„Wieso suchst du mich auf?“

„Es geht um Ace.“, schluchzte ich.

„Was ist mit ihm?“, fragte er und ich sah ihm ins Gesicht.

„Habt ihr es noch nicht gehört? Ace wurde gefasst und soll auf dem Marine Ford hingerichtet werden. Es stand heute Morgen in der Zeitung.“ Ein raunen ging durch die Piraten die mitgekommen waren. Doch die Stimmung schlug schlagartig um.

„Was soll der Scheiß?“

„Willst du uns verarschen?“ Die Leute brüllten mich an und ich sank weinend auf die Knie.

„Bitte, ihr müsst mir glauben. So etwas würde ich nie erfinden...“

„Das können wir ganz einfach herausfinden.“, sagte Marco und zeigte auf einen Vogel mit einer Zeitungstasche um den Hals. Er war im Landeanflug. Marco nahm eine Zeitung, bezahlte und lies den Vogel wieder weg fliegen. Er schlug die Zeitung auf und sah mich an.

„Wie stehst du zu ihm?“

„Ich liebe ihn von ganzem Herzen. Er hat mir in schwierigen Zeiten beigestanden und mich vor Blackbeard gerettet. Ich will ihn doch nur irgendwie retten, aber allein schaffe ich das nicht. Er darf nicht sterben!“, rief ich. Stille trat ein und diese machte mich wahnsinnig.

„Leute! Es wird Krieg geben! Wir müssen so viele Leute wie möglich um uns scharen um Ace da raus zu holen. Ich lasse keinen meiner Söhne zurück!“ Jubelgeschrei brach aus. Ich spürte wie mir wieder übel und schwindelig wurde. Ich hatte das Gefühl das irgendwas in mir war. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Oh mein Gott....“, flüsterte ich.

„Was ist los?“, fragte Whitebeard.

„Hast du einen Arzt an Bord?“

„Natürlich. Marco, bring das Mädchen zum Doc.“ Ich folgte ihm wieder einmal und brachte mich unter Deck in eine kleine Kabine. Ein älterer Mann mit grauem Haar stand auf.

„Hey Doc, das Mädchen braucht deine Hilfe.“ Er nickte.

„Was fehlt dir denn Mädchen?“, fragte er mich als mein Begleiter aus der Tür war.

„Ähmm... ja, also ich glaube ich bin... schwanger.“ Ich flüsterte das letzte Wort. Er lächelte.

„Wie kommst du darauf?“

„Mir ist ständig schlecht und schwindelig, ein ganzes Arsenal von Gefühlen schlägt auf mich ein, ich habe gerade tierischen Heißhunger auf Essiggurken mit Kirschmarmelade und es hat sich glaube ich gerade etwas in mir bewegt, was nicht mein Frühstück war.“ Er nahm sein Stethoskop und schob meinen Pulli hoch um meinen Bauch ab zu hören.

„Hmm....hmm...“ Er schob es von einer Stelle zur anderen und irgendwann nahm er es ganz weg.

„Du hast recht. Herzlichen Glückwunsch.“ Ich rechnete zurück, wann das auf Monkey Island passiert war.

„Wer ist denn der Vater?“

„Jemand der sehr bald sterben wird, wenn wir nichts unternehmen...“ Ich stand auf, öffnete die Tür und einige Männer flüchteten panisch, aber einen erwischte ich.

„Hey! Habt ihr gelauscht, oder was?“

„J...ja, ich meine nein, natürlich nicht.“

„Wenn ich das was ihr gehört habt, von irgendjemanden...“

„ACE WIRD VATER!!!“, hörte ich es vom Deck dröhnen.

„Okay.“, sagte ich wütend. „Wer das war ist jetzt gleich tot.“ Ich ging zurück aufs Deck und es wurde schlagartig still.

„Wer war das?“, fragte ich wütend und sah böse in die Menge. Einige Männer fielen in Ohnmacht.

„Das ist doch wirklich nicht zu viel verlangt, wenn man so was nicht erzählen will! Und ihr schreit das hier herum!“ Noch mehr Männer vielen um.

„Also haltet bitte alle einfach mal die Klappe.“ Ich zischte die letzten Worte und eine Druckwelle ging von mir aus die noch einmal einige der Männer umkippen ließ. Aber auch für mich war das alles zu viel und ich kippte um. Zwar lag ich da regungslos am Boden, doch ich bekam noch alles mit.

„Das ist wirklich unglaublich. Erst bringt sie Ace in eine feste Beziehung und jetzt zeigt sie uns, das sie Haki beherrscht. Und das auch noch in ihrem schwangeren Zustand.“ Whitebeard lachte kehlig.

„Sie sollte sich am besten irgendwo verstecken und das Kind aufziehen. Wir können sie nicht mitnehmen, damit würden wir zwei Leben gefährden.“ Ich versuchte mich zu bewegen.

„I...ich muss aber...“

„Hey, sie ist ja gar nicht ganz weg.“ Ich schlug die Augen auf und setzte mich. Ich fiel vor Whitebeard auf die Knie.

„Nehmt mich bitte mit. Wenn ihr es nicht schaffen solltet will ich mir nicht die Vorwürfe machen, das ich nichts tun konnte. Er hat mir mein Leben gerettet und ich will das selbe auch für ihn tun.“

„Was könntest du denn tun wenn du mit kommen würdest? Du bist doch nur ein kleines Mädchen.“

„Auf meinen Kopf sind 95 Millionen Berry ausgesetzt und ich besitze Teufelskräfte. Ich habe mit 12 ein Marineschiff im Alleingang versenkt.“ Er lachte wieder.

„Gut, aber nur unter einer Bedingung. Wir regeln das auf Piratenart. Du wirst gegen einen meiner Männer im Zweikampf antreten. Wir legen auf der nächsten Insel an. Da habt ihr eine Stunde Zeit um euch für den Kampf bereit zu machen. Wir werden weiter mit unseren Verbündeten Kontakt aufnehmen.“

„Gegen wen soll ich antreten?“, fragte ich.

„Gegen Silver. Er ist ziemlich stark, also mach dich bereit.“ Silver trat vor.

„Du wirst wohl irgendwo Mutti spielen gehen müssen, während wir den Daddy retten gehen.“, sagte er und grinste.

„Wenn du meinst.“, sagte ich gelassen, was ihn aufregte.

Das Schiff legte am Strand der Insel an.

„In einer Stunde an diesem Strand.“ Ich ging von Bord und musterte Silver. Schwert am Bund, Ketten an den Händen. Er war wahrscheinlich Nahkämpfer. Ich war auf Mittlerer Distanz am stärksten. Ich setzte mich an den Strand und genoss die Sonne. Ich wollte meinem Gegner keine Chance geben etwas über meine Kräfte heraus zu bekommen. Ich kontrollierte ob ich meine Waffen bei mir hatte und tat dann gar nichts mehr. Ace Hut spendete mir Schatten, was auch bitter nötig war, denn die Stunde verging schleichend. Genau eine Stunde später betraten Whitebeard, Silver, Marco und noch einige andere Männer den Kampfplatz.

„Gar nicht vor bereitet?“, fragte Silver.

„Für dich brauche ich mich nicht vor zu bereiten, oder hattest du gehofft etwas über meine Teufelskräfte heraus zu bekommen wenn du hinter dem Felsen da hockst und abwartest?“ ich deutete auf einen Felsen gar nicht so weit weg von meinem Sitzplatz.

„Du hast mich bemerkt?“

„Klar, war auch nicht zu übersehen.“ Die Stimme hatte es mir gesagt. Ich war mir mittlerweile sehr sicher das es der Wind war. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Dann fangt mal an.“, sagte Whitebeard und schenkte uns seine Aufmerksamkeit.

„Ich werde keine Rücksicht auf dich nehmen, nur weil du eine schwangere Frau bist.“

„Hatte ich um Rücksicht gebeten? Ich erwarte hier einen Kampf und keinen Wattebällchenkrieg.“ Wir zogen unsere Schwerter. Ich ließ ihn ersteinmal angreifen und parierte jeden Hieb und analysierte ihn. Er zielte demonstrativ auf meine Bauchgegend.

„Soll ich es langsamer für dich angehen?“, fragte er zwischen seinen Hieben. Ich grinste ihn an.

„Soll ich endlich mal ernst machen?“

„Mach doch.“ Ich zwinkerte und löste mich in Luft auf um hinter ihm auf zu tauchen und zum Schlag auszuholen, doch er war schneller, duckte sich und schlug mein Schwert aus der Hand.

„Und was machst du nun?“ Er lachte. Ich sah ihm an das er stolz auf sich war, weil er meiner Attacke ausweichen konnte. Ich hörte Whitebeard hinter mir.

„Das wars dann wohl.“ Jetzt wollte ich es erst recht schaffen und ich war noch lange nicht am Ende. Ich zog meine Fächer und schlug sie auf. Silver lachte.

„Fächer? Das ist nicht dein ernst.“

„Finde es doch heraus.“, sagte ich herausfordernd. Er lief auf mich zu und schlug zu. Ich fing den Schlag mit einem Fächer ab und wirbelte mit dem anderen den Sand auf. Eine Dichte Wolke bildete sich über dem Kampffeld. Er sah nichts mehr und ich verließ mich komplett auf die Stimme des Windes. Ich trat leise hinter ihn, hielt ihm die Klinge meines Fächers an den Hals und wehte mit der anderen Hand den Sand wieder weg.

„Schach matt.“, flüsterte ich und er sah mich erschrocken an.

„Gut.“, sagte Whitebeard. „Wir nehmen dich mit. Mach dir nur bewusst, dass das kein Spiel wird.“ Ich steckte meine Fächer wieder weg und sammelte mein Schwert ein.

„Wie konnte ich nur gegen ein Mädchen verlieren?“

„Es kommt doch gar nicht auf das Geschlecht an. Es war ein guter Kampf und du hast sie unterschätzt.“ Ich grinste. So schnell würde mich hier niemand mehr unterschätzen und ich hatte meine Fahrkarte nach Marine Ford gelöst. Die anderen trollten sich um die Allianz vor zu bereiten, doch ich ging etwas weiter von ihnen Weg um eine kleine Teleschnecke hervor zu holen und meinen Vater an zu rufen.

>Wer ist da?<

„Ich bins Ruby. Ich muss mit Shanks reden.“

>Wie geht’s dir?<

„Gut, aber es ist wirklich sehr wichtig Ben.“

>Ist ja schon gut.< Ein knacken am Ende der Leitung.

>Ruby!<

„Dad! Ich muss unbedingt mit dir reden.“

>Ich hab schon gehört was mit Ace los ist. Darum geht es doch, oder?<

„Ja, in beiden Punkten.“ Stille. „Du weißt genau so gut wie ich, das am Tag seiner Hinrichtung ein Krieg ausbrechen wird.“

>Ja, aber ich werde mich so lange nicht einschalten, bis es wirklich nötig ist.<

„Aber ich. Ich bin auf der Moby Dick und werde mit Whitebeard nach Marine Ford segeln um Ace da raus zu holen.“

>Bist du wahnsinnig?!? Die Marine wird euch erwarten! Denen ist vollkommen klar das Whitebeard keinen seiner Männer zurück lässt!<

„Er wird nicht alleine sein. Whitebeard sammelt seine Allianz. Ruffy wird wahrscheinlich auch da auflaufen um seinen Bruder zu retten.“

>Aber du...<

„Ich lasse ihn nicht sterben, nur weil es mich umbringen könnte! Wenn er da nicht rauskommt weiß ich nicht was ich tun werde! Ich brauche ihn, vor allen Dingen jetzt!“

>Wie meinst du das mit gerade jetzt?< Ich zögerte.

„Na ja, also ... das ist so, du wirst wohl bald Opa.“ Ich erwartete laute Beschimpfungen auf Ace und Tadel für mich, doch nichts der gleichen. Stille. Ich dachte schon, das er in Ohnmacht gefallen wäre.

„Dad?“

>ICH WERDE OPA?!?<, kreischte er und ich wusste nicht ob das zur Kategorie Freuden oder Verzweiflungsschrei zählte.

„Ja...?“

>Von diesem Ace?<

„Dad, sag nichts schlechtes über ihn. Er ist alles was ich will und deswegen muss ich ihn erst recht da raus holen! Freu dich doch erst mal.“

>Ich freu mich doch, aber willst du wirklich euch drei in Gefahr bringen? Die Marine sucht dich in letzter Zeit mehr den je, da dein Kopfgeld fast 100 Millionen beträgt.<

„Schon klar, ich wollte mich eigentlich nur melden um dir zu sagen, das ich dich lieb habe. Wer weiß ob ich das überlebe, oder überleben will...“

>Wenn du versuchst dir etwas an zu tun, werde ich dich sofort auf mein Schiff holen.<

„Tja ich muss wieder aufs Schiff. Grüß deine Crew von mir.“ Er seufzte.

>Mach ich. Ach und Ruby?<

„Was?“

>Du musst mir versprechen dir nach dieser Sache Zeit für dich zu nehmen.<

„Okay. Ich suche mir eine ruhige Gegend und kümmer mich um uns. Hast du eigentlich einen Namensvorschlag?“

>Das überlasse ich voll und ganz euch. Dann bis dann.<

„Ich lieb dich.“, sagte ich und legte auf.

Die Schlacht beginnt

Die nächsten wenigen Tage sammelte Whitebeard unglaublich viele Piraten aus allen Weltmeeren um sich, die ihm alle bei der Befreiung von Ace helfen würden. Am Tag der Entscheidung fuhren mehr als 40 Schiffe mit uns zum Marine Ford. Ich saß am Deck der Moby Dick und machte mich auf einen Kampf mit epischen Ausmaßen bereit. Ich kontrollierte meine Waffen und meine Sachen die ich nach dem Kampf noch brauchen konnte. Ich hatte sogar Verbandszeug eingepackt, obwohl ich wusste, das ich für erste Hilfe wenig Zeit haben würde. Es ging jetzt um alles oder nichts. Spätestens als wir endlich auf hoher See waren wurde das allen bewusst.

Auf dem Weg trafen wir nicht auf ein einziges Schiff. Es war als würde die Welt den Atem anhalten. Irgendwann rief Whitebeard die Leute auf seinen Schiffen dazu auf unter Deck zu gehen und sich zum Tauchgang bereit zu machen. Ich dachte das wäre metaphorisch gemeint, doch als das Schiff wirklich tauchte war ich beeindruckt. Während des Tauchgangs sprach ich ein letztes Mal mit Whitebeard.

„Entschuldige bitte, aber ich würde gerne noch mal mit dir reden, bevor wir auftauchen.“

„Was willst du?“

„Ich habe meinem Vater versprochen mich nicht zu gefährden. Ich werde mich also aus den großen Kämpfen raushalten müssen.“

„Verständlich.“

„Ich werde versuchen auf direktem Weg zu ihm zu kommen, natürlich werde ich helfen wo ich es kann.“ Er nickte.

„Aber ich habe noch eine Bitte.“

„Noch eine Bitte? Verlangst du nicht langsam zu viel?“

„Es ist etwas was mir sehr am Herzen liegt. Ich weiß wie viel du Ace bedeutest und ich würde mich freuen wenn du Patenonkel werden würdest.“ Er lachte.

„Aber gerne Mädel!“ Er wandte sich zu seiner Crew.

„Ich werde Onkel!“, rief er was mich sehr verwunderte. Ein Jubelschrei drang übers Schiff. „Das ist noch ein Grund mehr diesen Kampf zu gewinnen!“ Ich grinste, denn der zweite Pate schwebte mir auch schon vor. Doch ich würde es ihm sagen wenn ich ihn das nächste mal sah.

„Macht euch bereit zum auftauchen, denn wir liegen direkt unter Marine Ford! Gebt alles was ihr habt und zeigt keine Gnade!“ Ich sah mich um, alle waren fest entschlossen, Ace zu retten, auch wenn sie ihr leben lassen würden. Wir schossen in Richtung Wasseroberfläche und tauchten in der Mitte des Fords auf. Ich öffnete die Tür einen Spalt und sah fünf der sieben Samurai. Ich kannte ihre Namen und meiner Meinung nach waren sie Verräter der Piratenehre. Batholomäus Bär, Moria, De Flamingo, Falkenauge und Boa Hancock. Whitebeard stand an Deck und machte einen mächtigen Eindruck. Er hob die Arme und ließ zwei riesige Wellen auf Marine Ford zu rasen. Ich verzog mich ein wenig mehr in der Kajüte, denn mir wurde wieder schlecht, was nicht nur an meinen Umständen lag. Mir wurde erst jetzt richtig bewusst auf was für eine Schlacht ich mich da eingelassen hatte. Ich setzte mich auf den Boden und atmete tief durch. Ich saß sogar noch drinnen als die anderen schon in Kämpfe verwickelt waren. Endlich konnte ich mich aufraffen und trat hinaus. Der epische Krieg zwischen Whitebeards Allianz und der Weltregierung hatte begonnen.

Ich rannte los und sprang vom Bord des Schiffes an Land. Die Hölle brach um mich herum los. Mehrere Marinesoldaten kamen auf mich zu und kreisten mich ein.

„Lasst mich durch!“, schrie ich und sprang über sie hinweg. Ich zog mein Schwert und begann mir meinen Weg durch die Leute zu bahnen. Ich legte mehrere Männer auf einmal um und lief weiter. Ich sah mich verzweifelt um und dann sah ich ihn. Ace saß auf den Knien auf der Hinrichtungsplattform und sah ungläubig auf das Gemetzel runter.

„ACE!!!“, schrie ich, doch er hörte mich nicht. Ich rannte weiter und mir kam eine Idee. Ich löste mich in Luft auf und setzte mich neben ihm zusammen.

„Ace!“, sagte ich und er sah mich erschrocken an.

„Du musst hier verschwinden, sofort!“ Einer der Henker kam auf mich zu und schlug nach mir, doch ich wich aus und sorgte mit einem gezielten Windstoß dafür, das er gegen seinen Kumpanen knallte und danach gegen die Hauswand.

„Ich hol dich hier raus!“

„Du musst abhauen! Das ganze hier ist doch Wahnsinn!“

„Ich kann dich nicht zurück lassen und du darfst mich nicht zurück lassen! Du wirst Vater, hörst du?!? Ich brauche dich!“

„Was?“ Ich fing an zu weinen.

„Lass mich nicht allein! Lass uns nicht allein! Ich will nicht das es unserem Kind genau so geht wie dir damals!“ Nun begann auch er zu weinen.

„Dann musst du erst recht von hier verschwinden! Die ganze Marine ist hier um euch alle zu töten! Jetzt geh schon!“ Ich holte aus und gab ihm eine saftige Ohrfeige.

„Sag mal, merkst du noch irgend etwas?!? Wir alle riskieren unser Leben ganz bewusst für dich! Wir lieben dich! ICH liebe dich! Und Menschen die Mann liebt lässt man nicht zurück!“ Er sah mich an. Ich ging hinter ihn und versuchte die Handfesseln zu lösen, doch meine Hände brannten, wenn ich sie berührte.

„Verdammt, Seestein! Ich suche die Schlüssel!“, sagte ich und ging noch mal zu ihm, kniete mich hin und küsste ihn.

„Wehe du gibst auf! Wenn ich mitbekomme das du aufgehört hast zu kämpfen, weiß ich nicht was ich mir antue.“ Mit diesen Worten ging ich und suchte nach einem Schlüssel. Ich ging Wort wörtlich über Leichen, da ich jeden der sich mir in den Weg stellte angriff.

„Wo ist dieser Verdammte Schlüssel?“, zischte ich, doch dann bekam ich einen Schlag auf den Kopf und ich wurde Ohnmächtig.

...

Als ich aufwachte rumorte mein Schädel. Ich lag zwischen lauter Leichen, wahrscheinlich hatte man mich auch für tot gehalten und mich einfach liegen lassen. Ich sah mich um. Nein, ich lag genau da wo ich nach dem Schlüssel gesucht hatte. Ich lauschte. Der Kampf tobte immer noch, also konnte ich nicht lange weg getreten gewesen sein. Ich sprang auf und lief den Weg zurück nach draußen. Gerade wo ich aus dem Gebäude trat, schaffte es Ruffy Ace zu befreien. Ich schrie vor Freude auf und wurde von einem Kerl entdeckt, der auf mich los ging. Er schlug mit seinen Kurzschwertern auf mich ein und erwischte mich am Arm. Ich sprang hinter ihn und zog meine Fächer. Ich ließ meine Windklingen auf ihn ein prasseln. Reglos blieb er liegen und ich bahnte mir langsam einen Weg zum Schiff zurück, als das passierte, was mich fast in den Selbstmord trieb.

Wie in Zeitlupe sah ich wie Ace sich schützend vor seinen Bruder warf und somit den tödlichen Schlag von Admiral Akainu abfing. Ich wollte schreien, doch ich war wie versteinert. Ich wollte toben und brüllen und diesem beschissenen Admiral den Kopf abreißen. Doch alles was da war, war die Stille. Es war als hielten alle die Luft an. Endlich löste sich meine Starre. Ich rannte zu ihm, ich weinte und schrie seinen Namen, doch jemand hielt mich zurück.

„Du musst jetzt sofort verschwinden! Keiner der Weltregierung darf mit bekommen das du von ihm schwanger bist, sonst werden sie dich jagen!“, zischte er. Ich versuchte den Kerl ab zu schütteln, doch in diesem Moment war er körperlich stärker. Ich ließ Stürme entstehen. Der Wind peitschte jedem ins Gesicht, ich war wie von Sinnen. Endlich ließ mich der Kerl los und ich konnte zu ihm.

„Ace!“ Ich hielt seinen Kopf.

„Du darfst jetzt nicht sterben! Lass mich nicht allein!“ Er hustete und spuckte Blut.

„Wenn es ein Mädchen wird, nenn sie bitte Rouge, wie meine Mutter. Und wenn es ein Junge wird darfst du entscheiden...“ Ich weinte und meine Tränen trafen auf sein Gesicht.

„Du weißt gar nicht wie egoistisch das ist, wenn du jetzt den Löffel abgibst! Bleib bei mir!“, schluchzte ich.

„Ich liebe dich...“, hauchte er. „Und ich werde es immer tun...“ Ich merkte genau so wie er, das es zu ende ging. Ich gab ihm einen letzten Kuss und strich ihm übers Gesicht.

„Versprich mir, das du da oben auf mich wartest.“

„Haha... versprochen. Aber lass dir Zeit.“ Ich nickte und musste schlucken.

„Du musst jetzt verschwinden...“ Ich nickte.

„Ich liebe dich. Bis bald.“, sagte ich, drehte mich um und rannte schweren Herzens davon.

16 Jahre später

„Stimmt das alles Mama?“

„War unser Dad wirklich so stark?“

Sie lächelte die beiden Kinder an.

„Ja. Ihr stammt von den stärksten und berühmtesten Piraten der Welt ab.“

„Vielleicht wollen wir deswegen unbedingt Piraten werden?“, sagte das Mädchen der beiden.

„Ihr seid beide zwar stark, aber ihr wisst, dass ich das nicht wirklich klasse finde, oder? Und dann diese Sache mit den Teufelskräften, da werde ich euren Opa noch mal zur Rechenschaft ziehen müssen. Und aufhalten kann ich euch ja sowieso nicht.“

„Wirst du auch wieder Piratin?“

„Mal sehen. Aber bevor ihr aufbrecht will ich wissen ob ihr eure Sachen schon gepackt habt. Opa will Morgen los.“ Der Junge sah auf den Boden.

„Ähm... Nein?“

„Ob euer Opa euch die ganze Zeit aushält?“

„Klar!“, riefen die beiden gleichzeitig. Lachend liefen sie in ihr Zimmer um ihre Sachen zu packen. Ruby stand auf und ging zum Fenster ihres kleinen Häuschens.

’Das sind deine Kinder Ace.’, dachte sie. ’Deine Tochter Rouge und dein Sohn. Ich habe ihn nach dir benannt, also auch Ace. Unser Leben war in den letzten 15 Jahren ziemlich ruhig, bis auf das mein Vater den Kids zum sechsten Geburtstag Teufelsfrüchte geschenkt hat, natürlich ohne mein wissen. Sie wollen genau so bekannt werden wie du.

Mein Kopfgeld ist mittlerweile auf 130.000.000 Berry angestiegen. Ace... es wird wohl tatsächlich noch ein wenig dauern bis ich zu dir rauf komme. Ruffy ist übrigens König der Piraten geworden und mit Law gibt es einen neuen Starken Kaiser auf dem Meer.

Ich bin gespannt wie sich die Kinder entwickeln. Wahrscheinlich werde ich mit Law und seiner Crew in See stechen. Bitte pass mir auf Rouge und Ace auf.

Ich liebe dich.’



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  Roe
2010-04-12T14:55:26+00:00 12.04.2010 16:55
Hm...du hast es als zu Ende gebracht...
Hast mich so lange geködert, mit der Hoffnung...
der aufrichtigen Hoffnung...

UND JETZT HAST DU IHN TROTZDEM UMGEBRACHT!

BÖSE! *heul*
*hust*
*räusper*
*beruhig...*

Also gut, in ja eigentlich schon seit einer Weile über seinen Tod weg, komm also ganz gut damit klar...aber gut finde ich es trotzdem nicht!

Wie auch immer.
Jetzt hier zum Ende muss ich gestehen dass dein Schreibstil je mehr es auf Ende zuging irgendwie gehetzter wurde. Es war inhaltlich ansich okay, aber von dem Moment an wo Ruby nieder geschlagen wurde war offensichtlich was als nächstes passieren würde...
Ansosnten: Typisch das Shanks zu Geburtstagen Teufelsfrüchte schenkt...Ob er mir auch eine schenkt wenn ich ganz lieb bitte sage? ;P

Abschliesend: Deine Geschichte hat mir gut gefallen, sie war unterhaltsam und hatte auch ihre nachdenklicheren Momente und ist im großen und ganzen gut gelungen.
MfG
-Rose
Von:  CrazyChickenOfNight
2010-04-11T20:45:39+00:00 11.04.2010 22:45
das war ne super ff!^^
hat mir gut gefallen!
LG das CCON
Von:  CrazyChickenOfNight
2010-04-11T20:44:50+00:00 11.04.2010 22:44
super kapi!, zwar traurig, aber super^^
LG das CCON
Von:  CrazyChickenOfNight
2010-04-10T18:03:08+00:00 10.04.2010 20:03
super kapi!
schreib bitte schnell weiter
LG das wartende CrazyChickenOfNight^^
Von:  Roe
2010-04-05T07:36:30+00:00 05.04.2010 09:36
So, du kriegst von mir auch mal wieder einen Kommi! ^^
Mir haben die Vergangenen Kapitel sehr gut gefallen, auch wenn ich es irgendwie blöd finde dass Ruby jetzt schwanger ist...Auch wenn das natürlich den Vorteil hat, dass wenn Ace nun tatsächlich auch hier sterben sollte, seine Blutlinie wenigstens weiter existiert...
(BITTE TÖTE IHN NICHT)

Wie auch immer. Dass sie Haki beherrscht war irgendwie klar, schlieslich ist sie ja die Tochter vom Red-hair-shanks und nebenbei auch selbst ziemlich willensstark, da passt das also.

Wie gesagt, gefallt mir gut, freue mich auf die Fortsetzung.-
LG
-Rose
Von:  CrazyChickenOfNight
2010-04-04T22:53:55+00:00 05.04.2010 00:53
super kapi!^^
schreib bitte schnell weiter^^
Von:  CrazyChickenOfNight
2010-04-03T19:34:12+00:00 03.04.2010 21:34
das kapi is super^^
schreib bitte schnell weiter^^
LG das CrazyChickenOfNight
Von:  CrazyChickenOfNight
2010-04-02T19:14:52+00:00 02.04.2010 21:14
super kapi!
schreib bitte schnell weiter^^
das malwieder wartende CrazyChickenOfNight^^
Von: abgemeldet
2010-04-02T17:15:55+00:00 02.04.2010 19:15
Ich mag deinen Schreibstil ;3 hoffe du schreibst bald weiter o-o *an bildschirm klammer*
Von:  CrazyChickenOfNight
2010-04-01T18:31:18+00:00 01.04.2010 20:31
uaaaahhhhhh *schockiert vor spannung aufschrei* WIE KANNST DU NUR JEZZ AUFHÖREN,WO ICH ES GRADE SPANNEND FAND?!?
ich glaube du hast was gegen mich und übst die neuste art von foltere aus^^
SCHREIB (bitte) SCHNELL WEITER
das wartende CrazyChickenOfNight^^


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