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Little Brother + Big Brother =Chaos

Der ganz normale Wahnsinn!
von

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Spannungen im Hause Sandojé

„Das habe ich nicht gehört“ murmelte Jeremy entschlossen, aber er drückte Marcel mit seinem Arm fester an seine Brust. „Ich lasse dich nicht alleine. Wenn dir meinetwegen etwas passiert, könnte ich nie wieder in den Spiegel schauen!“

Marcel schlunzte leise und schloss die Augen. Auf Jeremy konnte man sich einfach verlassen. Egal was passierte, bei ihm fühlte er sich sicher und geborgen.

Es klopfte leise und jemand räusperte sich vornehmend. Es war Kim, der da auf der Türschwelle stand.

„Darf ich reinkommen?“ fragte er höflich und leise.

„Nur zu, setzt dich“ sagte Jeremy und deutet mit seiner freien Hand auf eine Stelle neben ihm.

„Danke…“ sagte Kim und setzte sich neben ihm auf die Couch. Er fummelte noch eine Weile an seiner Jacke herum ohne Jeremy oder Marcel anzuschauen, anscheinend wusste er nicht so recht was er sagen sollte.

Es dauerte ein wenig bis Jeremy endlich seine Stimme erhob.

„Was ist da oben passiert?“ fragte er Gradewegs und funkelte Kim an. Ob er wohl schon wieder wusste, was los war?

Ob es nun eine Sinnestäuschung war oder nicht, aber Marcel sah wie weiß Kim wurde und das nervös zucken seiner Hände blieb ihm auch nicht verborgen.

„Daimon ist ausgerastet. Er hat Marcel geschlagen, daraufhin kam ich ins Badezimmer weil ich den Lärm denn sie veranstaltet haben gehört habe. Natürlich habe ich ihn sofort von Marcel weggerissen“

Das war die Wahrheit. Aber in seiner Stimme lag Wut und Zorn, ganz so ob Marcel an dem ganzen Unglück selber schuld sei.

„Und wo ist Daimon jetzt?“ fragte Jeremy ruhig. Er hielt Marcel noch immer im Arm.

Kim nickte in Richtung Decke. „Den habe ich in unser Zimmer gesteckt. Daimon ist grade total aggressiv und braucht erst mal ein paar Minuten Ruhe, um Runter zukommen“

Anscheinen war Jeremy mit dieser Aussage zufrieden und blickte zu Marcel hinunter.

„Das Stimmt so, oder?“

„Ja…“ antworte Marcel vorsichtig und vermied es Kim in die Augen zuschauen. Der Kerl sollte bloß nicht so tun, ob es ihn leid täte. Im Stillen lachte er sich doch hundertprozentig mit Daimon kaputt!

Noch wütender als zuvor wollte er aufspringen, aber Jeremy hielt Marcel hartnäckig fest. Alles zappeln und strampeln hatte keinen Sinn, Jeremy bewegte sich keinen Millimeter vom Fleck. Also er auch nicht, und schon wieder verfluchte Marcel seine Hilflosigkeit.

Kim und Jeremy unterhielten sich noch eine Weile ohne das einer Notiz von seinen verzweifelten Befreiungsversuchen nahm.

Inzwischen war es schon halb Neun. Die Schule hatte bereits vor einer halben Stunde angefangen, aber Jeremy bestand darauf dass seine Geschwister zuhause blieben. Besser kann es nicht kommen, dachte Marcel sarkastisch, ein bisschen Zoff, eine halb gebrochene Nase und schon braucht man nicht in die Schule. Super!

Wenn da nur nicht dieses Organ in seinem Gesicht wäre, was triefte und andauernd schmerzte.

Die alte Wandeluhr im Wohnzimmer tätigte grade ihren letzten Gong als ein grauenhaftes stöhnen und ächzen aus dem Hausflur drang.

Jeremy und Kim erstarrten und drehten ihre Köpfe langsam zur Türe. Sie waren bereit jeden Moment aufzuspringen und zuzuschlagen.

Doch es war bloß Daimon der diese sonderbaren Laute von sich gab.

Er stampfte schwerfällig die Treppenstufen runter und blieb wie angewurzelt stehen. Als Marcel ihn erblickte zuckte er ängstlich zusammen. Daimon war sogar noch weißer als Kim und hatte die grauenhafteste Maske aufgesetzt, die es auf der Welt gab. Keine Spur mehr war zu sehen von den makellos schönes, verführerischen Jüngling mit der frechen Zunge.

„Was gibt´s denn da zu gaffen? Willst du dir noch eine Schelle fangen?!“ knurrte Daimon grimmig und stierte Marcel feindselig an.

„Beruhig dich!“ sagte Jeremy scharf. „Wir haben uns grade unterhalten. Macht es dir was, aus wenn du dich zu uns setzt?“

Ein noch hässlicheres feigsten huschte über Daimons Gesicht und er bleckte die Perlweißen Zähne.

„Zu dieser Missgeburt da setzte ich mich erst wenn die Hölle gefriert!“ Seine grünen Augen waren zusammen gezogen und merkwürdig erstarrt.

Dann drehte er den Kopf und schaute Kim an. Sofort verwandelte sich die Grimasse zu einem liebevollen lächeln.

„Kommst du mit in die Stadt?“ fragte er sanft.

„Vielleicht solltest du hier bleiben…“ sagte Kim furchtlos mit klarer Stimme.

Noch einmal veränderte sich Daimons Ausstrahlung: Er schnaubte verächtlich und fuhr mit den Fingerspitzen durch seine schulterlangen Haare. Danach ging er geschwind zu der Couch und ließ sich neben Kim in die Polster fallen.

„Also…?“

Marcel hatte das ungute Gefühl das gleich etwas Schlimmes passieren würde und er presste sich intensiv an Jeremys Oberkörper. Dieser hob sogleich die Hand und streichelte beruhigen über Marcels zitternden Haarschopf.

Keine Sekunde später teilte ihnen unmissverständlich ein tiefes Knurren mit, das Kim und Daimon das gar nicht gerne sahen. Die zwei saßen stocksteif und angriffslustig da, während sie ihren ältesten und jüngsten Bruder voller Abscheu musterten.

„Muss das sein…?“ fragte Kim und seine Augen funkelten.

„Kim, ich glaube ich brauche eine Kotztüte. Das ist einfach zu viel des Guten…“ grummelte Daimon voller Missgunst.

Marcel war entsetzt von dieser Reaktion. Jeremy anscheinend nicht.

Sie diskutierten mindestens eine Stunde lang und böse Worte schossen wie Giftpfeil durch den Raum. Zuletzt sprang Kim auf und schleppte einen fast überschäumenden Daimon aus dem Wohnzimmer. Die Haustüre wurde aufgerissen und schlug so hart in die Scharniere zurück, dass ein Familienbild von der Kommode im Salon fiel. Selbst von weiten hörten sie Daimon noch toben und brüllen.

„Es ist alles meine Schuld!“ klagte Marcel. „Warum nur hassen sie mich so sehr? Was habe ich ihnen getan?“

Seine Stimme zitterte heftig und neue Tränen schossen aus seinen Augen.

Es war ihm peinlich vor Jeremy zu weinen und er versuchte hastig die Tränen aus seinem Gesicht zu wichen, doch umso verzweifelter er es versuchte umso mehr Tränen flossen nach. Leise Schluchzer schlichen sich aus seiner Kehle und nun gab Marcel seinen Kampf auf und vergrub das Gesicht in Jeremys Hemd.

„Schon gut… Sie hassen dich nicht. Sie verstehen ihre Situation nur noch nicht. Doch das wird sich schon bald ändern“ sagte der Ältere sanft und legte seine Hand auf Marcels Kopf. Jeremy beugte sich vor und verwundert spürte Marcel eine Hand unter seinem Kinn, welche dieses sanft anhob.
 

Die Goldenen Iriden seines Gegenübers bohrten sich beängstigen in die seinen, und als er dann auch noch plötzlich die dazugehören weichen Lippen auf seiner Stirn spürte, hatte er das Gefühl, man hätte ihn erneut geschlagen.

Marcel konnte nicht mehr klar denken; sein Herz hämmerte hart gegen seine Brust, schien zu zerspringen. Vor seinen geistigen Augen explodierten Sterne in allen Farben und Formen, währenddessen lehnte sich Jeremy wieder zurück und lächelte.

„Soll ich jetzt das Mittagessen machen?“ fragte er ruhig.

Stumm nickte Marcel und rutschte auf seinen Armen heraus. Doch kaum stand er auf eigenen Beinen, wäre er fast umgeknickt, wenn er sich nicht noch im letzten Moment an der Couch fest gekrallt hätte.

Jeremy, der geschwind aufgestanden war, ging in die Küche; anscheinen kümmerte es ihn wenig das Kim und Daimon grade abgehauen waren. Immerhin waren die beiden sehr wütend gewesen, und Alle kannte Daimons Aggression-Potenzial genau. In seinem Zustand könnte der Rothaarige leicht eine Straftat begehen…

Tatsächlich holte Jeremy wenig später ein paar Eier und Milch aus dem Kühlschrank um einige Portionen Pfannkuchen zu backen.

Er ist schon toll, dachte Marcel und begann zu lächeln.

Jeremy steckte es einfach so weg das seine Eltern vor zwölf Jahren bei einem Brand gestorben waren und fand dann auch noch Zeit, sich um seine kleinen Geschwister zu kümmern. Vielleicht lag es daran dass Jeremy in der Vergangenheit eine besondere, körperlich fordernde Ausbildung als Elitesoldat hinter sich, und schon das ein oder andere Erlebt hatte.

Warum konnten Kim und Daimon nicht genauso sein? Warum behandelten sie ihn immer so grob, wie so ein Ausgestoßener oder wie eine ekelige, widerfertige Kackerlage?

Leise verschwand Marcel in seinem Zimmer und schaltete zum ersten Mal seit Tagen seinen Computer an. Er hatte zwei E-Mails von seinem besten Freund Connor bekommen. Eine war heute Morgen um halb Neun an gekommen und die andere, vor einer halben Stunde.
 

Hallo Morsi,
 

was ist los? Warum antwortest du nicht auf meine SMS? Darum habe ich dir kurzerhand eine E-Mail geschickt. Triezen dich Daimon und Kiley wieder, und warum bist du heute nicht in der Schule gekommen?

Wir haben grade Informatik darum kann ich dir schreiben.

Felix und seine Gang haben wieder was ausgefressen und hätten um Haaresbreite einen Schulverweis bekommen. Schade dass die nicht geflogen sind; er ist neben den Zwillingen der größte Störenfried an der Schule, aber leider Gottes auch einer mit den besten Noten.

Na ja, das Leben ist halt ungerecht.

Hoffentlich kommst du morgen wieder, ich hab keine Lust mehr mich jeden Tag von Felix´ doofen Kommentaren anmachen zulassen.
 

Ciao, Connor
 

Auf Marcels Stirn legte sich eine tiefe Sorgen falte, dann seufzte er schwer. Connor war ein typischer Streber mit langweiligen Haaren, riesiger Brille und ausgebeulten, karierten Pullovern. Häufig wurde er wegen seines Aussehens gehänselt. Aber Felix, Daimon und Kim taten war kein einfach Mobbing mehr; sie terrorisieren Connor regelrecht. Wäre an seiner Stelle, wäre ihn der Geduldsfaden schon lange gerissen…

Die zweite Nachricht lautet wie folgt:

Marcel,
 

du hast immer noch geantwortet.

Ist etwas Ernstes Vorgefallen?

Soll ich nach der Schule mal bei euch vorbei kommen?

Das wird Daimon und Kiley zwar nicht gefallen, aber Jeremy ist ja da, oder? B

ei ihm trauen sie sich nicht aufzumucken. Bitte antworte mir schnell oder ruf mich auf meinem Handy an.

Wir hören beziehungsweise, sehen uns dann.
 

Kaum hatte Marcel die E-Mail gelesen begann er schon an der Antwort zuschreiben. Bis Jeremy mit dem Mittagessen fertig war, hatte er noch etwas Zeit übrig.
 

Hallo Connor,
 

Tut mir leid dass ich dir nicht eher schreiben konnte.

Aber heute Morgen gab es hier einen Monstermäßigen Streit.

Daimon hätte mir fast die Nase gebrochen, bis Kim plötzlich das Badezimmer stürmte und mich rettete.

Das hat der aber nur gemacht, damit Jeremy ihn zur Strafe nicht durch die Tretmühle jagt. Wenn wir alleine gewesen wären, hätte er sicher auf Daimons Seite gestanden und ihn unterstützt. Dann wäre meine Nase jetzt sicher gebrochen.

Die Zwillinge sind momentan so aggressiv, dass es ganz schlecht wäre, wenn du heute zu Uns kommst…

Sorry Connor!

Ich bin morgen wieder da, die Nase ist schließlich noch ganz. Wir sehen uns dann um kurz vor acht am Schultor; Jeremy fährt uns morgen zur Schule.
 

Marcel klickte auf Senden und schon wurde die Nachricht an Connor weitergeleitet. Hoffentlich hielt er noch eine Weile durch, bei den ganzen Ärger denn er am Hals hatte.

Immerhin war Connor trotz Strapazen einer der klügsten Köpfe in seinem Jahrgang. Es wäre ein Jammer wenn so ein guter Schüler, wegen solchen Idioten die Schule wechseln musste.

Und zweitens war Connor seine bester Freund, denn er ziemlich gerne hatte und nicht verlieren wollte.

„Marcel! Essen ist fertig!“ schallte es plötzlich aus der Küche.

„Ich komme schon!“ rief Marcel zurück und fuhr den Computer runter.

Die Zwillinge waren außer Haus und es gab Pfannkuchen, Marcels Leibgericht, warum sollte er da noch einen Grund haben Trübsal zuschieben?
 

Der nächste Tag war schlimmer als der letzte und viel anstrengender als erwartet.

Der Grund für dieses Dilemma war folgendes:

Erstens, hatte Marcel verschlafen weil die Batterien von seinem Wecker über Nacht den Geist aufgaben.

Zweitens, Kim klemmte ihn versehentlich die Finger in der Haustüre ein, was er aber aus purer Rache getan hatte, vermutete Marcel wütend.

Und drittes, Jeremys Auto hatte ein technisches Problem, so dass sie doch mit den Bus fuhren mussten, während er in die Werkstatt fuhr.

Glücklicherweise bekamen sie den zweien Schulbus, der nicht so voll war wie der erste.

„Hey Connor“ sagte Marcel etwas lustlos als er einen besten Freund im Bus erblickte.

Der Braunhaarige Junge schaute verblüfft hoch und rückte einen Sitz weiter damit sich Marcel setzten konnte.

„Ich dachte, Jeremy wollte euch fahren…“ sagte Connor verwundert.

„Das Auto ist kaputt gegangen. Und guck dir mal mein Hand an, die sieht aus als hätte ich die mit einem Bügeleisen geglättet. Das ist Kims Schuld, er hat sie mir in der Eingangstüre eingeklemmt. Selbstverständlich hat er es wie ein Unfall aussehen lassen und Jeremy hat es ihm auch noch geglaubt. Ah, wenn man vom Teufel spricht, grade ist er mit Daimon eingestiegen“

Marcel und Connor regten ihre Hälse und spähten über die niedrigen Sitze hinweg, wo sich jetzt alle Köpfe zur Eingangstüre drehten.

Kim und Daimon waren ziemlich beliebt und wurden von allen Schülern, insbesondere den weiblichen Geschlecht, bewundert. Selbst bei den Lehrern hatten sie einen Stein im Brett weil sie genau wie Felix ziemlich intelligent und scharfsinnig waren. Oder vielleicht war es auch nur ihre überirdische Eleganz, die jeden andern in ihrer Umgebung so sehr einschüchterte das sich niemand traute ihnen in die Quere zukommen. Sie erweckten den Eindruck , als wären sie unbesiegbar.

Wie es sich für richtig harte Kerle gehörte, besaßen Kim und Daimons jeweils eine eigene Clique und natürlich waren sie in dieser auch der geachtete Anführer. Doch obwohl sich die Zwillinge so ähnlich waren, unterschieden sich beiden Gruppen wie der Tag von der Nacht:

Zum Beispiel achtet Daimon darauf dass er Große, Starke und Schnelle Jungs in seiner Gang hatte, die ordentlich austeilen konnten.

Im Gegensatz zu Kim, der eher auf Verstand und Vermögen setzte und dadurch mehr Ansehen von den Schülern erntete. Die zwei Gruppen verstanden sich untereinander gut, konkurrieren aber heftig mit Felix’ Clique, die in der Stadt auch relativ angesehen war.

In den Pausen gab es oft Szenen wo sich die Anführer im Zweier-Kampf gegenüberstanden.

Doch das ging selten Fair zu, denn Daimon und Kim zogen gemeinsam in die Schlacht gegen Felix.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Witch-Morgana
2014-11-13T13:52:36+00:00 13.11.2014 14:52
Hallo! Da bin ich wieder. Yeah ich lese deine Geschichte grade Hardcore! XD
Nein Spaß, ich kannte sie schon vorher aber ich habe mich erst dazu durchgedrungen sie zu kommentieren.

Also....!

Ein wirklich spannendes Kapitel. Mich würde aber echt mal interessieren warum der Marcel so viel Pech hat. Eigentlich ist der doch ein ganz lieber, oder? ;D
Und Jeremy scheint auch nicht so hart zu sein wie er immer tut. Harte schale, weicher Kern oder wie?!

Ich hätte gerne so einen kleinen, knuffen Bruder! Wenn die den nicht wollen, ich würde Marcel sofort nehmen. <3


Lg, Morgana
Von: abgemeldet
2010-05-04T12:30:48+00:00 04.05.2010 14:30
wann gehts denn endlisch weidaaa??? T.T
Von: abgemeldet
2010-04-02T12:35:15+00:00 02.04.2010 14:35
O.O also, irgendwie hat dieses kapitel voll die macken. ich seh an den pixeln, dass es unten weiter geht, aber ich kann nicht mehr runterscrollen, weil das ding anzeigt, dass schluss ist. xDD naja, trotzdem wirds spannend. bin gespannt wie es weiter geht und ob ich doch noch dazu komm den unteren rest zu lesen.

>>GO MORSI GOO!!<<


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