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Tödliches Spiel: Touchdown

Tief unten, wo dich niemand schreien hört ... [Trailer online]
von

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Mein ist die Rache!

Der Regen trommelte auf das Dach, als er die Augen aufschlug. Wo war er?

Er lag mit nacktem Oberkörper auf einem harten Untergrund. Er versuchte sich aufzusetzen, aber ein eiserner Ring kettete seinen Hals an das Eisengestell, das wiederum auf dem steinernen Tisch befestigt war. Und nicht nur das: Auch seine Beine waren festgeschnallt, genauso wie die Hände, deren Ketten es gerade zuließen, dass er verzweifelt versuchen konnte, seinen Halsring aufzubrechen. Umsonst.

Der Gefangene fluchte und geriet in Panik. Wie kam er hierher?

Vor ihm flackerte etwas. Dort stand ein Fernsehbildschirm, in dem es kurz flimmerte und dann wurde der Kopf eines Mannes sichtbar, dessen Gesicht vage Ähnlichkeit mit dem einer Schlange zeigte. Zwei gelbe Augen mit schlitzförmigen Pupillen starrten ihn an, die Haut war bleich und zwei violette Tätowierungen zogen sich längs der Nase. Schwarzes, langes, filziges Haar rahmte das Ganze ein. Die Gestalt öffnete den Mund und fuhr sich mit der erstaunlich langen Zunge über die spitzen Zähne. Der Gefangene wusste natürlich, dass dieses Gesicht nicht unbedingt echt sein musste; wenn dieser Typ ein Ninja war, konnte er auch ein Verwandlungsjutsu angewandt haben.

Was aber nichts an der Lage änderte, in der er sich befand.

Die Gestalt im Bildschirm begann mit einer rauchigen Stimme zu sprechen. „Was für eine Freude, Sie so munter zu sehen. Nun, das wird nicht mehr lange so sein.“

Der Gefangene begann erneut an den Fesseln zu rütteln. Die Schlangengestalt reagierte nicht darauf; das Video musste eine Aufzeichnung sein. „Sie wissen, warum Sie hier sind?“, fuhr sie fort. „Sie waren einst ein Polizist, dann töteten Sie eine Frau auf grausame Weise. Sie hätten lebenslänglich bekommen sollen, aber stattdessen waren Sie nach fünf Jahren wieder frei. Es war ein Verfahrensfehler, der das bewirkt hatte, und der Sie jetzt in diese Lage gebracht hat. Sie sind nun genauso hilflos wie ihr damaliges Opfer. Ist das nicht gerecht? Sehen Sie nach oben.“

Er tat es und erblickte ein schweres, eisernes Pendel, das über ihm hochgezogen war.

„In dreißig Sekunden wird das Pendel sie berühren und in sechzig Sekunden mitten durchgeschnitten haben. Aber Sie können sich retten, indem Sie zerstören, womit Sie getötet haben: Ihre Hände. Neben ihnen befinden sich zwei Konstruktionen, in die Sie Ihre Hände einführen können. Dann werden die Knochen ihrer Hände zu Staub zermalmt, aber Sie retten sich damit das Leben. Sie müssen wählen.“

Damit verschwand das Bild und das Pendel begann zu schwingen. Eine Handbreit über seinem Bauch fegte es hinweg und er spürte den Luftzug. Der Gefangene zögerte keine Sekunde und streckte die Arme aus. Besser seine Hände als sein Bauch.

Doch als er sie in die rostigen Eisengestelle einführte, passierte – nichts. Panisch zuckte er mit den Fingern. Wie löste man die Dinger aus? Das Schlangengesicht hatte vergessen, es zu erwähnen!

Fünfzehn Sekunden waren vergangen. Er hatte den Verdacht, dass er mit den Fingern einen Schalter drücken musste. Da gab es nur ein Problem: Seine Arme waren gerade um ein kleines bisschen zu kurz um das Ende der Konstruktionen zu erreichen. Hilflos renkte er sich die Schultern aus und es gelang ihm, die Schalter zu drücken. Doch als sich die Konstruktionen zusammenschraubten wie zwei Schraubzwingen, quietschte es erbärmlich. Die Gestelle waren mehr als rostig und es dauerte eine Ewigkeit, bis sie seine Hände erreichten.

Im selben Moment, als die Eisenplatten seine Hände erreichten, erreichte ihn auch das Pendel zum ersten Mal. Der Gefangene schrie auf, als er das kalte Metall spürte, das in seine Haut schnitt.
 

Durch ein Loch in der Mauer beobachtete der Kidnapper die ganze Szene. Auch nachdem die Hände des Gefangenen zerquetscht waren, hörte das Pendel nicht auf zu schwingen. Der Mörder weidete sich an den Schreien seines Opfers.

Als nach weiteren dreißig Sekunden alles vorbei war und der Gefangene wie angedroht in zwei Hälften geteilt und tot war, trat der Mörder ein und besah sich sein Werk.

„Das hast du verdient“, knurrte er die Leiche an. „Hidan, du Schwein!“

Und er zuckte zusammen, als der Tote den Mund aufmachte und ihn anfuhr: „Wer ist hier ein Schwein, du Schwein? Sieh nur, was du angerichtet hast! Warum schlägst du mir nicht gleich noch den Kopf ab? Wäre ja nicht das erste Mal!“

Der Mörder starrte auf den zweigeteilten Verbrecher. Das hatte er komplett vergessen!

„Oh, Scheiße.“

In die Falle gegangen

Mit der Taschenlampe leuchtete sich Special Agent Kisame den Weg. Hier in diesem Haus war noch jemand, das wusste er. Und sein Verdacht bewahrheitete sich. Leider.

Jemand zog ihm von hinten eins über den Schädel. Kisame schrie auf. Sterne tanzten vor seinen Augen. Ein zweiter Schlag traf ihn, bevor es ihm gelang seinen Feind in der Dunkelheit ausfindig zu machen. Er zielte in die ungefähre Richtung, in der er eine Bewegung gesehen hatte und drückte ab. Seine Dienstwaffe stanzte ein kreisförmiges Loch in die gegenüberliegende Wand.

Schweiß trat in Kisames Gesicht. Langsam drehte er sich um sich selbst. Da – ein Schritt! Er feuerte blindlings um sich. Die Kugeln schlugen allesamt im Boden ein. Verflucht, wo war der Angreifer hin verschwunden? Ein eisenharter Gegenstand traf ihn quer am Rücken. Kisame bekam für einen Moment keine Luft mehr und stürzte schwer auf seine Knie. Dann traf ihn die Eisenstange genau am Hinterkopf und er verlor das Bewusstsein, noch bevor er am Boden aufschlug.

Als er wieder aufwachte, war er mit dem Kopf in einem Kasten aus Plexiglas gefangen. Die Arme hatte er frei, und er hämmerte gegen die Scheiben. Da sah er die beiden Schläuche, die von zwei Wasserbehältern an der Decke in den Kasten hineinführten – und just in diesem Moment begann das Wasser gluckernd in den Kasten zu fließen.

Nach kaum einer Minute war der Glaskasten mit Kisames Kopf darin bis zur Decke gefüllt. Kisame atmete tief durch. Seine Haifischkiemen filterten zuverlässig die Luft aus dem Wasser. Wollte ihn da jemand verarschen?
 

Blaulicht erhellte die Nacht. Detective Deidara kam mit einem Kind im Arm die Treppen des Hauses hinunter und bekam von einem Kollegen eine Decke über die Schultern gelegt. „Wie sieht es aus, Detective? Wo sind die anderen?“

„Wir sind in eine Falle gelaufen“, sagte Deidara schwer atmend, nachdem er das Kind jemand anderem übergeben hatte. „Es gibt keine Überlebenden.“

„Agent Kisame lebt!“, ertönte da eine Stimme. Das Sondereinsatzkommando, das vor einer halben Minute das Haus gestürmt hatte, hatte den Polizisten geborgen, der sich dagegen wehrte, als man ihn in einen Rettungswagen lud. In seinem Gesicht waren zwei Schnittwunden zu sehen, sonst schien es ihm gut zu gehen.

Elende Haifischfresse, dachte Deidara verdrossen und starrte ihm finster hinterher.
 

„Ich darf Ihnen mit Stolz verkünden, dass die Morde durch den Serienkiller Orochimaru endlich ein Ende gefunden haben.“ Beifall begleitete die Worte des Polizeikommandanten, der fortfuhr: „Orochimaru wurde tot in dem Haus gefunden, aus dem einer unserer Männer gestern ein kleines Mädchen gerettet hat. In Gedenken an die Kollegen, die in dem Fall der Orochimaru-Morde ihr Leben gelassen hatten, wollen wir heute auch diesen Mann ehren, der soeben befördert wurde: Detective Lieutenant Deidara vom Akatsuki-Sonderkommissariat!“

Erneut Applaus, als Deidara aufstand und sich fotografieren ließ.
 

„Wie sind Sie eigentlich aus dem Haus herausgekommen, Deidara?“, fragte Kisame seinen Kollegen.

Deidara antwortete nicht auf die Frage, sondern deutete auf die verbundenen Schnittwunden in Kisames Gesicht. „Was ist mit Ihrem Gesicht passiert?“

„Ich war in einem Glaskasten eingesperrt. Als ich ihn zertrümmert habe, habe ich mich geschnitten.“

„Ein Glaskasten?“

„Ja. Gefüllt mit Wasser. Ich hätte ertrinken sollen, aber zum Glück habe ich ja Kiemen.“ Kisame entging nicht Deidaras enttäuschter Gesichtsausdruck. Er war nicht der beste Schauspieler, und schon gar nicht so etwas wie Kisames Freund. Mehr noch: Aus irgendeinem Grund verdächtigte Kisame ihn, mit Orochimaru unter einer Decke zu stecken. Er war einfach ohne einen Kratzer mit dem Mädchen auf dem Arm aus dem Haus spaziert. Das war zu einfach …

„Wie konnten Sie das Plexiglas zerschlagen?“, fragte Deidara.

Kisame konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Deidara war wirklich nicht der Hellste. Kisame hatte nie erwähnt, dass das Glas Plexiglas gewesen war. Sein Verdacht erhärtete sich. „Mit einem Wasserelement-Jutsu.“

Nachdem Deidara gegangen war, nahm sich Kisame fest vor, der Sache nachzugehen. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Akatsuki-Detective.

Später am Nachmittag – Kisame ging gerade ein letztes Mal die Akten des Orochimaru-Falls durch - kam sein Vorgesetzter Itachi in sein Büro.

„Ah, Agent Kisame“, sagte Itachi mit ruhiger Stimme, den Kragen seines Mantels bis zum Mund hochgeschlagen. „Wie ich sehe, sind Sie wohlauf.“

„Allerdings. Wobei ich glaube, dass Detective Deidara …“

„Nun, glauben Sie, was Sie wollen, aber nicht beruflich. Ich beurlaube Sie hiermit.“

„Was?“ Kisame glaubte nicht recht zu hören. Nach allem, was er und Itachi zusammen auf die Beine gestellt hatten, konnte das nicht sein Ernst sein!

„Sie haben sich einen Monat Urlaub redlich verdient. Detective Lieutenant Deidara wird Ihre Aufgaben übernehmen, bis Sie wieder fit sind.“

„Ich bin fit!“, protestierte Kisame.

„Das war ein Befehl, Agent Kisame“, sagte Itachi mit Nachdruck und starrte ihn aus seinen roten Sharingan-Augen an. Augen, von denen Kisame wusste, dass es besser war, sich ihnen nicht zu widersetzen.

Auf Messers Schneide

Benommen blinzelte Sakura in das grelle Licht. Was war geschehen? Ihr Kopf schmerzte höllisch. Die Erinnerung kam langsam wieder, während sich ihr Blick klärte und sie zehn Meter vor sich einen Glasbehälter sehen konnte. Sie war überfallen worden, auf offener Straße! Und man hatte sie bewusstlos geschlagen und …

Mit einem Mal war sie hellwach und riss die Augen auf. Instinktiv wollte sie aufspringen und fortlaufen, wurde aber zurückgerissen. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen tastete sie um ihren Hals. Ein enger Eisenring umschloss ihn. Sie sah hinter sich und erstarrte.

Von dem Ring weg führte ein dünnes Drahtseilkabel – direkt zwischen zwei scharf blitzende Klingen, die sich hinter ihr wie die Schenkel einer gigantischen Schere öffneten. Sie schluckte, als ihr der Sinn dieser Konstruktion klar wurde. Wenn jemand an dem Kabel zog und sie mit dem Kopf zwischen die Klingen geriet …

Ein leises Stöhnen ließ sie herumfahren. Rechts von ihr sah sie noch vier Menschen, die genauso gefangen waren wie sie – auch sie hatten weit vor sich Glaskästen und hinter sich tödliche Schneiden.

„Wo … Wo sind wir?“, flüsterte sie, obwohl sie nicht sicher war, ob man sie überhaupt hörte.

Die anderen wurden erst wach, aber der eine Mann neben ihr wandte sich ihr zu. Sie erschauderte, als sie in seine gefühllosen, grünen Augen sah, die von dunklen Rändern umgeben war. Auf der Stirn hatte er eine Tätowierung und sein Haar war so rot wie Feuer. Er sagte nichts, sondern maß sie nur mit einem stummen, angsterregenden Blick.

„Verdammt, was soll das? Wie komme ich hier her?“, schrie der Mann in der Mitte und rüttelte vergeblich an dem Ring. Soweit Sakura erkennen konnte, hatte der Typ graublaues Haar, das ihm teilweise ins Gesicht hing, und trug alberne, weite, mit einem dicken Seil zusammengebundene Kleidung. Noch alberner hingegen war sein grüner Lippenstift. Der Typ hörte auf, an seinem Ring herumzuzerren, aber er trat nach vor und versuchte, sich loszureißen. Zu Sakuras Überraschen gab das Drahtseil tatsächlich nach und ließ ihn sich Stück für Stück nach vor kämpfen, wie einen Hund, dessen Leine sich irgendwo verfangen hatte.

Weit kam er allerdings nicht. Der junge Mann zu seiner Rechten streckte rasch die Hand aus und hielt ihn zurück. „Warte. Das würde ich nicht tun. Die Kabel sind miteinander verbunden – wenn du es in die Länge ziehst, wird es bei uns kürzer.“

„Das ist mit scheißegal! Ich will hier weg!“, brauste der andere auf. Sakura blinzelte. Von ihrer Warte sah es so aus, als ob ihm aus dem Nacken ein zweiter, schlafender Kopf wachsen würde. Nein, sie war wohl noch benommen.

„Dann bleib ruhig und lass uns gemeinsam überlegen“, schlug der Schwarzhaarige vor, den Sakura zugegebenermaßen recht gutaussehend fand. Auf seinem Gewand – einem nagelneuen Business-Anzug – war ein Wappen abgebildet, ein weißroter Fächer, den Sakura als das Logo der großen Uchiha-Company identifizierte. Arbeitete er vielleicht dort?

Der letzte in der Reihe hatte die Augen noch geschlossen. Auch er hatte schwarze Haare und sah aus, als ob er ein paar Stunden in einem Solarium vertragen konnte. Oder auch Tage. Seine Haut war so weiß, dass, wenn er im Schnee liegen würde, der Schnee dagegen dunkel aussehen würde.

„Wo … Wo sind wir? Was hat das alles zu bedeuten?“, flüsterte Sakura.

„Hab keine Angst. Das werden wir bestimmt gleich erfahren“, erwiderte der Mann mit dem Uchiha-Logo und deutete auf einen Bildschirm in der Ecke, der wie auf ein Stichwort hin zu flimmern begann.

Das Gesicht, das darauf erschien, kam Sakura bekannt vor. Als Journalistin hatte sie genügend Artikel über diesen Killer geschrieben, und eiskalte Angst überkam sie, als ihr klar wurde, dass sie eine Gefangene von Orochimaru war.

„Meine verehrten Gäste“, sagte das Schlangengesicht mit einer rauen Stimme, „ich bin mir sicher, Sie haben schon bemerkt, in welcher Zwickmühle Sie sich befinden. Sie fünf sind schlechte Menschen. Es gibt eine Verbindung zwischen Ihnen, die vielen Menschen den Tod gebracht hat. Darum sollen Sie nun selbst erfahren, wie es ist, in Lebensgefahr zu sein. Spielen wir also ein Spiel! Die folgenden Aufgaben sollen ein Ausleseverfahren sein. Werden Sie es schaffen, Ihre Instinkte abzuschalten? Hier ist die erste Aufgabe!“

Das Licht im hinteren Winkel des Kellers ging an und beleuchtete ein kleines Kästchen, auf dem mit roter Schrift ein digitaler Timer zu sehen war. Er war auf sechzig Sekunden eingestellt. Direkt darunter war eine weiße Lehmfigur zu sehen, die aussah wie eine Eule oder etwas in der Art. Sakura hatte ein ganz mieses Gefühl, als sie das Kunstwerk sah.

„Sie haben fünfzehn Minuten Zeit, um sich zu überlegen, was Sie tun wollen. Nach dieser Zeit wird die Lehmfigur explodieren und der ganze Raum wird in einen Haufen heißer Asche verwandelt. Vor Ihnen, in den Glaskästen, befinden sich Schlüssel, die Ihre Halsringe öffnen und sie retten können. Sobald sich aber einer von Ihnen aufmacht, seinen zu holen, wird der Timer beginnen eine Minute gegen Null zu zählen. Wenn er bei Null ist, wird das Kabel eingezogen und Sie werden durch die Klingen hinter Ihnen enthauptet. Was werden Sie tun? Sie müssen wählen.“

Der Bildschirm flackerte noch einmal und erlosch. Die Gefangenen starrten ihn an. „Spinnt dieser Idiot?“, knurrte der Mann mit dem Uchiha-Anzug. „Was soll das, uns hier so ein perverses Spiel aufzuzwingen?“

Sakura sah, dass auch der letzte in der Reihe aufgewacht war und immer noch ziemlich verwirrt den Bildschirm anstarrte.

Der Rothaarige neben ihr senkte den Kopf wie ein angriffslustiger Stier und sagte: „Mir egal, was ihr tut, aber ich hol mir meinen Schlüssel.“ Damit stürmte er los. Sofort begannen die Kabel sich zusammenzuziehen und Sakura schrie auf, als ihr Kopf nach hinten gezogen wurde und die die kalte Schneide der Klingen im Nacken spürte. Im buchstäblich letzten Moment stemmte sie sich gegen den Druck. Der Rothaarige hatte mittlerweile den Glaskasten vor ihm erreicht und trat mit dem Fuß dagegen, sodass das Glas unter lautem Klirren zersprang. Sakura sah jetzt, dass er eine Art Gefäß auf dem Rücken trug. Wirklich merkwürdig. Er klaubte den Schlüssel auf und öffnete den Halsring, der daraufhin zurückschnellte. Der Druck um Sakuras Hals ließ nach und sie seufzte erleichtert auf.

Doch sie kam nicht dazu, ihrerseits ihren Schlüssel zu holen, denn schon war der Uchiha-Typ losgerannt und sie wurde wieder nach hinten gezogen. Er zertrümmerte den Kasten mit der bloßen Faust und befreite sich mit dem Schlüssel.

Sakura wollte schon loslaufen, aber gleichzeitig rannte auch der Bleiche los. Er war viel kräftiger als sie und sie wurde wieder zurückgezogen und kam den Klingen erneut gefährlich nahe. Verdammt, sie konnte bald nicht mehr!

Nachdem sich auch der Bleiche seinen Schlüssel geholt und sich befreit hatte, warf Sakura einen gehetzten Blick auf den Timer und fühlte sich wie mit kaltem Wasser übergossen.

Nur noch fünfzehn Sekunden!

Jeder der anderen hatte in etwa so lange gebraucht. Das hieß, die Zeit reichte nur noch für einen … Sakura warf dem letzten, tuntigen Kerl einen Blick zu. Er wirkte sehr kräftig. Sie war niemals stark genug, um gegen ihn anzukommen. Er würde loslaufen und sie ihrem Schicksal überlassen. Fieberhaft ging sie ihr spärliches Arsenal aus Jutsus durch, aber es gab keine Lösung für ihr Dilemma.

Sie würde sterben.

In diesem Moment gähnte der letzte Typ plötzlich und – aus seinem Bauch sprossen plötzlich Beine, wurden länger und schließlich erschienen der Unterleib, die Brust, die Schultern und der Kopf von einem anderen Mann, der dem Angeketteten aufs Haar glich. Sakura riss die Augen auf. War der Kerl gerade tatsächlich aus dem Körper des anderen gekommen?

„Ich spiele doch nicht bei so einem behämmerten Spiel mit. Ukon, lauf du!“

Der zweite, der ja nicht angekettet war, knurrte irgendeine Beschimpfung und lief dann leichtfüßig los. Der andere warf Sakura einen gelangweilten Blick zu. „Und, wartest du auf bessere Zeiten?“

Sakura erschrak. Ihr Blick flackerte zu dem Timer. Noch acht Sekunden! Aber jetzt konnte sie es schaffen! Sie rannte los. Das Kabel sträubte sich ganz schön gegen ihre Kraft, aber sie kam voran.

Nur leider viel zu langsam.

Tränen stiegen ihr in die Augen, als der Timer unerbittlich ablief. Sie würde es nicht schaffen! Noch vier Sekunden! Warum half ihr niemand?

Noch drei Sekunden. Sie hatte erst die Hälfte des Weges geschafft und gab nochmal alles.

Noch zwei Sekunden. Sie hatte den Kasten fast erreicht.

Noch eine Sekunde. Sie holte aus und zerschlug das Glas mit ihrer ganzen Kraft. Der Schlüssel segelte durch die Luft.

Klick. Der Timer war abgelaufen. Sakura spürte, wie sie brutal nach hinten gezogen wurde. „Nein!“, kreischte sie. „Ich will nicht!! Neeeeiiiin!

Die anderen traten nervös von einem Fuß auf den anderen. Der Uchiha-Typ sah sie mitleidig an und war plötzlich heran, packte sie um die Hüfte und versuchte sie von ihrem Schicksal zu bewahren, doch es half nichts. Die Klingen kamen unerbittlich näher und schienen vorfreudig zu glitzern. Der Schlüssel flog immer noch wie in Zeitlupe durch die Luft; die Blicke der anderen klebten an ihm. Sakura biss die Zähne zusammen. Sie war mit achtzehn bescheidenen Lebensjahren noch viel zu jung um zu sterben! Ihr Überlebensinstinkt regte sich. Sie fingerte in ihre Hosentasche und fischte einen kleinen Wurfstern in einer Schutzhülle heraus. Den hatte sie von ihrer Tante bekommen, als Glücksbringer. Hoffentlich erfüllte er seinen Zweck.

Noch zwei Meter bis zu den Klingen. Der Uchiha stemmte sich mit aller Kraft gegen das Ziehen des Kabels. Sakura war ihm dankbar, aber sie konnte es sich nicht leisten, dass er an ihr herumzerrte und ihr das Zielen unmöglich machte. Also entfernte sie die Schutzhülle um den Shuriken, stieß den Mann von sich, und warf mit aller Kraft, so genau es ging.

Ihre Ninjaausbildung machte sich bezahlt. Der Wurfstern traf den Schlüssel in der Luft, genauso so, dass selbiger von dem Geschoss abprallte und wild rotierend in ihre Richtung flog.

Noch ein Meter bis zu dem Klingen … Sakura fing den Schlüssel geschickt auf, führte ihn in ihre Halsfessel und drehte ihn um. Das Klicken, mit dem das Schloss aufsprang, war wie Balsam für ihre Nerven. Der Ring sprang ab von ihr und verschwand mit einem metallischen Zing zwischen den Klingen.

Erleichtert brach Sakura auf der Stelle zusammen. Nie, nie wieder wollte sie so etwas durchmachen. Erst jetzt spürte sie den Schmerz in ihrer Hand. Als sie das Glas zerschlagen hatte, hatte sie sich geschnitten. Blut lief ihr übers Handgelenk. Der Schmerz riss sie von ihrem erleichterten Gefühl wieder zurück in die so surreale Realität.

Der Uchiha-Typ rappelte sich auf und fuhr mit dem Handrücken über seine aufgeplatzten Lippen. Er war sichtlich erstaunt, dass sie es noch geschafft hatte.

„Bravo“, sagte der Doppelkopf beiläufig. Er hatte tatsächlich wieder zwei Köpfe; nachdem sein Was-auch-immer ihn befreit hatte, war es wieder in seinen Körper geschlüpft.

„Ist das alles, was du zu sagen hast?“, fragte der Uchiha verächtlich und stand auf. „Alles in Ordnung?“, fragte er Sakura, die, immer noch zitternd, nickte.

„Pff“, machte Doppelkopf. „Ich hätte ja auch selbst losrennen können. Dann wär die Tussi jetzt hinüber. Also seid ein wenig dankbarer. Ich hab mehr getan als ihr alle zusammen.“

Niemand hörte ihn an. Der Rothaarige und der mit der bleichen Haut untersuchten die Tür, die sich auf der Seite des Kellerraumes geöffnet hatte und in einen weiteren Raum führte. „Ich fürchte, wir müssen da durch, wenn wir weiterkommen wollen. Vielleicht geht die Lehmbombe immer noch hoch“, meinte der Bleiche. Seine Stimme klang seltsam emotionslos, keineswegs so, wie sich jemand anhört, nachdem er mit knapper Not einem grausamen Tod entronnen ist.

„Kannst du gehen?“, fragte der Uchiha und hielt ihr die Hand hin. Dabei funkelten seine dunklen Augen so spöttisch, das Sakura plötzlich das Gefühl überkam, dass sie vor ihm keine Schwäche zeigen sollte.

„Natürlich. Mein Beine waren nie in Gefahr, oder?“

Der Schwarzhaarige lächelte amüsiert, aber es sah auch ein bisschen überheblich aus.

Das Spiel geht weiter

Special Agent Kisames Finger ratterten über die Tastatur. Sosehr er auch versuchte, Deidara etwas nachzuweisen, es gelang ihm nicht. Er hatte seinen Kollegen nie besonders gemocht, und es schmeckte ihm weder, dass ihn jemand sogar nach Orochimarus Tod hatte umbringen wollen, noch, dass Deidara geradezu wie in einem Bilderbuchmärchen aus dem Haus spaziert war, mit der Kleinen auf dem Arm und dass er jetzt, der er offensichtlich nicht einmal sein Leben riskiert hatte, als Held gefeiert wurde. Und dann noch sein Ausrutscher mit dem Plexiglas … Nein, da steckte etwas dahinter. Orochimaru hatte einen Komplizen gehabt, dessen war er sich sicher. Und der schmierige Deidara war genau der Typ für so ein falsches Spiel.

Frustriert ging Kisame nochmal die ganzen Orochimaru-Morde durch. Vielleicht gab es wenigstens bei einem von ihnen einen Zusammenhang mit dem Detective. Schon beim vierten wurde er fündig.

Es handelte sich um den offensichtlichen Mord an einem ehemaligen Akatsuki-Polizisten namens Hidan. Er war Kisames Kollege gewesen, hatte aber wenig mit ihm zu tun gehabt. Seine Leiche wurde nie gefunden, aber unter einer Maschine, die der Bauweise nach zu urteilen von Orochimaru gebaut worden war, waren Blutspritzer mit Hidans DNS gefunden worden.

Hidan hatte vor etwas mehr als sechs Jahren einen eigenen Mordprozess am Hals gehabt, wegen Vergewaltigung und Mordes an einer Kunoichi namens Kurenai Yuhi, und wenn Kisame sich nicht täuschte, hatte Deidara ihren Namen einmal beiläufig erwähnt. Und er war sehr bestürzt gewesen, als er von ihrem Tod gehört hatte. Zweifelsohne war sie ihm nahegestanden. Kisame atmete tief durch und verschränkte die Arme im Nacken. Er hatte eine Spur.
 

Von der Decke des zweiten Raumes hingen viele kleine Glasbehälter, in denen jeweils ein rostiger Gegenstand lag. Der Typ mit dem Kürbis auf dem Rücken und das Bleichgesicht sahen sich bereits interessiert um, als die anderen drei eintraten. Sakura sah eine Reihe von Zellen oder so etwas in der Art in einer der Wände, drei an der Zahl, jede mit einem eisernen Gitter davor.

„Das könnten neue tödliche Fallen sein“, sagte sie und untersuchte die Gitterstäbe. Sie waren versperrt, konnten aber durch spezielle Schlüssel geöffnet werden.

„Oder Schutzbunker“, antwortete der Uchiha und deutete in die Ecken des Raumes. In jeder stand eine weiße Lehmfigur und glotzte sie aus leblosen Augen an.

„Ich glaube, wir müssen die Tür schließen, um zu erfahren, wie es weitergeht“, fuhr der Uchiha fort. Sakura schluckte. War es denn noch nicht überstanden? Sie hatte dieses Spiel jetzt schon satt.

Der Doppelkopf ließ sich nicht lange bitten, sondern stieß die Tür mit einem harten Fußtritt zu, in den er alle Wut gelegt haben musste, die er in sich hatte. Augenblicklich leuchteten über der Tür, die in den nächsten Raum führen musste, ein weiterer Bildschirm und eine weitere Timer-Uhr auf. Orochimarus Gesicht erschien wieder und grinste sie blutgierig an. „Ich hoffe, Sie haben sich bislang gut unterhalten. Wenn Sie bis jetzt noch alle fünf am Leben sind, herzlichen Glückwunsch. Jetzt wird es ein bisschen interessanter. In genau einer Minute werden die Lehmbomben in den Ecken des Raumes explodieren. Sie können nur überleben, wenn Sie einen Schlüssel ergattern, der Ihnen einen der vergitterten Schutzräume öffnet. Die Schlüssel sind in dreien der Glasgefäße über ihnen. Sie sehen, nur drei von Ihnen werden in die Bunker gelangen können. Wer wird draußen bleiben müssen? Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ausknobeln.“

Damit erstarb der Bildschirm und der Timer begann zu laufen.

„Verdammtes Arschloch, hast du sie noch alle?“, brüllte Doppelkopf.

Sakura atmete schwer und ihre Augen weiteten sich vor Angst. Das durfte doch nicht wahr sein! Warum sie? Warum gerade sie? Und wie zum Teufel schafften es die anderen drei, so ruhig zu bleiben?

„Wir haben also eine Minute“, stellte der Uchiha fest. „Nutzen wir sie.“ Er packte einen der Holzstäbe, die in der Ecke lehnten, und begann die Glasflaschen zu zertrümmern. Splitter regneten herab, dicht gefolgt von zumeist unbrauchbaren, rostigen Metallteilen. Man musste die Schlüssel also zuallererst einmal finden.

Der Bleiche machte mit. Sie selbst war vor Angst wie gelähmt und starrte den Timer an, der unerbittlich weiter gegen Null lief. Der Rothaarige mit dem Kürbis stand einfach nur mit verschränkten Armen da und schien sich mit seinem Schicksal abgefunden zu haben und der Doppelkopf hatte wieder sein zweites Ich hervor gelassen. Die beiden standen mit irrem Gesichtsausdruck da und warteten offenbar, dass einer der anderen einen Schlüssel entdeckte. Eines der Metallteile, das der Uchiha aus den Flaschen schlug, war geformt wie ein Schlüssel und schien tatsächlich in ein Schloss zu passen. Auf diesen Moment hatten die beiden Zwillinge nur gewartet.

Der eine von ihnen schnellte auf den Uchiha zu und rammte ihm kraftvoll den Ellenbogen in den Magen. Der Mann verlor den Schlüssel, den der zweite Lippenstift-Heini auffing und damit zu seiner Zelle rannte.

„Ihr Schweine“, knurrte der Uchiha, formte blitzschnell Fingerzeichen. Sakura hielt die Luft an. Der Kerl war also auch ein Ninja?

Im nächsten Moment traf ein Feuerball den Schlüsseldieb im Rücken und ließ ihn aufschreien und stürzen. Der Uchiha stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab und schwang beide Beine gleichzeitig wie einen Kreisel durch die Luft und schleuderte den zweiten der Zwillingsbrüder mit einem gewaltigen Tritt gegen die Wand.

Ein Klicken ließ Sakura herumfahren. Der Mann mit der totenbleichen Gesichtsfarbe hatte eine der Zellen geöffnet und war hineingeschlüpft. Sofort zog er das Gitter wieder zu.

Es wurde Zeit, etwas zu tun! Der Timer stand auf dreißig Sekunden. Mit fahrigen Bewegungen schnappte sich Sakura einen Holzstab und schlug damit nach den Glasflaschen. Einen Schlüssel, sie brauchte den letzten Schlüssel!

Die Doppelkopf-Zwillinge hatten den Uchiha, der sich seinen Schlüssel wieder unter den Nagel gerissen hatte, währenddessen in die Mangel genommen. Einer von ihnen hielt ihn fest umklammert, während der andere ihn mit Schlägen traktierte. „Gib das Teil schon her!“, knurrte der eine. „Du hast es gehört, es geht sowieso jemand drauf! Nur die Stärksten können überleben!“

Der Uchiha tat Sakura mehr als leid. Sie musste ihm helfen, sie musste einfach! Aber Sie war doch viel zu schwach! Zu schwach um gegen diese Horrorbrüder kämpfen zu können! Zu schwach um dieses Spiel zu bestehen! Doch sie musste ihm doch helfen …

Nur die Stärksten können überleben …

Die Stärksten? Oder die Feigsten?

Sie zwang sich in ihrem Tun weiterzumachen, weiter Behälter zu zertrümmern. Wenn sie keinen Schlüssel fand, waren alle Überlegungen umsonst gewesen.

Endlich – der Timer zeigte noch knappe fünfzehn Sekunden an – fand sie ein vielversprechendes Metallstück. Ein kurzer Blick zu den Kämpfenden ließ sie bedauernd feststellen, dass dem Uchiha soeben sein Schlüssel entglitten war. Die Brüder schleuderten ihn achtlos gegen die Wand und wuchsen wieder zu einem Körper mit doppeltem Kopf zusammen, der fast gemächlich zu den Zellen ging und eine davon in Beschlag nahm.

Noch zehn Sekunden! Der Kleinwüchsige mit dem Kürbis am Rücken stand unbewegt da, aber um ihn konnte sich Sakura nicht kümmern. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Schließlich hatte sie noch eine Rechnung offen. Mit einigen raschen Schritten war sie bei dem Uchiha und half ihm auf die Beine. Sein Gesicht war geschwollen, seine Lippen aufgeplatzt. Blut quoll ihm aus der Nase und er presste sich verkrampft die Hände an den Leib. Mit wankendem Schritt stützte sie ihn, bis sie an der nächsten Zelle waren. Würden sie es schaffen? Sakura biss die Zähne zusammen – er war ziemlich schwer – und sperrte die Gittertür auf, schob den Uchiha hinein und presste sich dann auch noch in die Zelle. Dann zog sie das Gitter zu.

Einen Moment später explodierten die Lehmfiguren tatsächlich und eine gewaltige Staubwolke versperrte ihr die Sicht.

Ihre Ohren klingelten. Sie kauerte an den Uchiha gepresst in der Zelle, spürte, wie sich sein Brustkorb hob und senkte und fühlte seinen Atem in ihrem Nacken. Was war mit dem Rotschopf passiert? Sie nahm sich fest vor die Augen zu schließen, sobald die Staubwolke sich gelegt hatte. Sie wollte nicht sehen, wie der Ärmste jetzt aussah. Warum hatte er sich nur nicht gerührt? Hatte er sich nicht zugetraut, um die Schlüssel zu kämpfen? Gegen sie hätte er doch mit Leichtigkeit gewonnen – auch wenn sie eine Kunoichi war.

Letztendlich sah sie dann doch hin.

Doch als sich der Wirbel legte, war da nur … eine Kugel aus Sand. Sakura glotzte sie für einen Moment lang verdutzt an, bevor sie wusste, was das war. Um den jungen Mann herum hatte sich ein Schutzschild aus Sand gebildet, das an vielen Stellen durch die Explosionen Risse bekommen, aber trotzdem standgehalten hatte. Unglaublich!

Der Sand rieselte schließlich auseinander und der Rotschopf wurde wieder sichtbar. Er hatte keinen einzigen Kratzer abbekommen. Einen Moment schwebte der Sand noch in der Luft, bevor er in dem Behälter verschwand, den der Typ auf dem Rücken trug. Ein Kürbis mit Sand! Was war das nur für ein Ninja?

Sakura öffnete ihre Zelle, kletterte heraus und zog dann auch den Uchiha ins Freie, der schwer zu Boden plumpste und sich immer noch vor Schmerzen krümmte. Sie drehte ihn auf den Rücken und wandte ihre besten Medizin-Ninjutsus an. Unter ihren grün leuchtenden Händen klangen die Schwellungen auf seinem Gesicht ab und nachdem sie auch den Rest von ihm behandelt hatte, entspannten sich seine Züge ein bisschen. „Danke“, murmelte er.

„Keine Ursache. Du hattest etwas gut bei mir“, erwiderte sie lächlend.

„Trotzdem danke. Auch wenn es nicht nötig gewesen wäre.“

Nicht nötig?“ Sakura glaubte nicht recht zu hören. Für einen Moment war sie sprachlos.

„Ganz genau. Ich habe es nicht nötig, mich von einem kleinen Mädchen retten zu lassen.“

Das war doch wohl der Gipfel! Er behandelte sie wie ein kleines Kind! Wie arrogant war der Kerl eigentlich? „Erinnere mich daran, dich das nächste Mal einfach liegen zu lassen, wenn du in Lebensgefahr schwebst!“

Der Uchiha erwiderte nichts, sondern stand mit grimmigem Blick auf, ging auf den Doppelkopf zu, der, genauso wie der Bleiche, kurz nach ihnen aus seiner Zelle geklettert war, – und schlug ihm so hart mit der Faust ins Gesicht, dass ein Zahn durch die Luft flog und irgendwo im hintersten Winkel des Raumes landete. Doppelkopf stürzte auf sein Hinterteil, aber noch bevor er sich wehren konnte, hatte der Uchiha ihn am Kragen gepackt und in die Höhe gezogen. Nur eine Handbreit trennte ihre Gesichter, als der Uchiha ihn mit plötzlich rot leuchtenden Augen anstarrte. Der Blick schien dem anderen mehr als nur Angst einzujagen, denn er war plötzlich unfähig sich zu bewegen. „Nenn mir einen Grund, warum ich dich nicht auf der Stelle töten sollte, Mistkerl!“, knurrte der Uchiha mit so vor Hass triefender Stimme, dass Sakura ganz Angst und Bange wurde. Er drehte doch hoffentlich nicht durch, oder?

„Es ist … noch nicht vorbei!“, stieß der Doppelkopf hervor. „Es warten mit Sicherheit noch andere Fallen auf uns! Vielleicht braucht ihr meine und Ukons Fähigkeit noch einmal!“

„Da hat er Recht“, sagte der Mann mit der weißen Haut, immer noch ohne eine Miene zu verziehen.

„Außerdem“, die grünen Lippen verzogen sich zu einem abfälligen Lächeln, „ein weiterer Grund wäre, dass du es sowieso nicht mit uns aufnehmen könntest.“ Und plötzlich schnellte ein dritter Fuß aus seinem Bauch und trat nach dem Uchiha.

Vielleicht lag es an den unheimlichen Augen, jedenfalls sah dieser die Bewegung, auch wenn sie noch so schnell war, und reagierte blitzartig. Er ließ den unheimlichen Typen los, sprang zur Seite, sodass ihn das Bein nicht traf, wirbelte herum und schlug seinerseits nach dem Doppelkopf, aus dessen Rücken plötzlich eine Hand wuchs, die den Schlag abblockte. Aber der Uchiha war noch nicht fertig, sondern hob den Fuß um seinerseits zuzutreten – in diesem Moment wurden die beiden Streithähne von zwei Händen aus Sand gepackte und auseinandergerissen. Sakura fuhr herum. Der Rothaarige maß sie mit einem bösen Blick. „Jetzt zu streiten bringt nichts.“

Wenigstens einer behielt die Nerven. Ihr Blick wanderte zu dem Bleichgesicht. Okay, zwei. Aber der mit der weißen Haut schien ein Blödmann zu sein, denn er hatte den Kampf mit einem Lächeln und halb geschlossenen Augen beobachtet.

„Du hast Recht“, sagte der Uchiha und klopfte sich den Sand von seinem Geschäftsanzug, während er den Doppelkopf nicht aus den Augen ließ. „Das fehlt gerade noch, dass ich mit einem offensichtlich schizophrenen Typen aneinandergerate.“

Sakura atmete erleichtert auf, als auch der andere keine Anstalten mehr machte, sich für diese Beleidigung zu revanchieren.

Bekanntmachung

Detective Lieutenant Deidara tippte mit den Fingern auf das Lenkrad, während er ungeduldig wartete, bis die Ampel grün wurde. Es war dunkel geworden, aber er konnte keine Ruhe finden. Dass Special Agent Kisame ihn verdächtigte, beunruhigte ihn. Zwar hatte er seinen Einfluss bei Itachi geltend gemacht um den unliebsamen Schnüffler zu beurlauben, aber das löste sein Problem nicht auf Dauer.

Kisame musste verschwinden.

Während der Regen gegen die Windschutzscheibe trommelte, ließ Deidara den Tag, an dem er Orochimaru das erste Mal getroffen hatte, Revue passieren.
 

Er hatte damals auf seinem Schreibtisch eine Nachricht gefunden. Ein anonymer Absender wollte ihn persönlich sprechen. Unter normalen Umständen hätte er den Brief einfach einem gewöhnlichen Polizisten übergeben oder ihn vielleicht sogar weggeschmissen; wollte ihn jemand sprechen, konnte er doch einen Termin vereinbaren, und wenn er der Polizei nicht traute, nun, was wollte er dann von ihm?

In dem Brief waren allerdings beunruhigende Informationen enthalten. Der Unbekannte deutete an, zu wissen, dass in der letzten Zeit ein Orochimaru-Mord passiert war, der aber auf keinen Fall von Orochimaru selbst durchgeführt worden war. Auch Kurenais Name kam in dem Brief vor – und die versteckte Drohung, der Unbekannte würde Deidara bei seinen eigenen Kollegen verpetzen. Wer auch immer den Brief verfasst hatte, er wusste um seine Verbindung zu Kurenai und Hidan, und, was noch schlimmer war, er wusste, was Deidara in jener verregneten Nacht getan hatte.

Ihm blieb also keine Wahl, als der Aufforderung zu folgen, und so fuhr er mit dem Auto zu dem Treffpunkt. Der Ausflug in den Wald wäre vielleicht angenehmer gewesen, wäre es nicht bereits stockdunkel gewesen. Zur Sicherheit hatte Deidara seine Dienstwaffe ins Handschuhfach gepackt und fuhr so, dass er zur Not sofort Gas geben und verschwinden konnte. Außerdem hatte er einen Sack mit weichem Lehm neben sich auf den Beifahrersitz gelegt – falls es zum Äußersten kommen sollte. Hoffentlich brauchte er ihn nicht.

Der Treffpunkt war eine kleine, unscheinbare Lichtung tief im Dickicht. Entlang des einzigen Zufahrtsweges hatte jemand an den Bäumen kaum erkennbare Markierungen angebracht, die ihn dorthin lotsten.

Deidara atmete tief durch. Wer immer der Absender des Briefes war, er gab sich verdammt viel Mühe. Er hielt den Wagen an und schaltete die Warnblinkanlage an, um besser gesehen zu werden. Und um selbst besser sehen zu können, auch wenn das flackernde Licht eher das Gegenteil bewirkte.

Tatsächlich hörte er kurz darauf ein Rumpeln. Keine zwei Meter vor dem Auto schob sich eine als Waldboden getarnte Bodenplatte zur Seite. Darunter kam eine schmale Steintreppe zum Vorschein, die steil in die Tiefe führte.

Das gefiel dem Detective gar nicht. Er schnürte sich den Lehmsack an den Gürtel, zückte seine Pistole, entsicherte sie und stieg aus. Mit angehaltenem Atem und so langsam es ging, ohne stehen zu bleiben, folgte er der Treppe bis tief unter die Erde. Keine Lichtquelle erhellte die Treppe. Die Warnblinkanlage seines Wagens gab ihm immer wieder für kurze Momente ein Gefühl, wo er seine Füße hinzusetzen hatte. Die Treppe wurde breiter, aber immer noch war kein Ende in Sicht.

„Plötzlich so ängstlich, Detective?“ Die Stimme schien von überall her zu kommen und hörte sich so unheimlich und rau an, dass ihm ein Schauer über den Rücken rieselte. Deidara wirbelte herum und zielte in jede Richtung mit der Pistole. Das Flackern der Warnblinkanlage reichte nicht aus, um die ganze Treppe zu beleuchten. Sollte er kehrtmachen?

Etwas streifte seine Wange. Sofort fuhr er in die Richtung herum und erkannte gerade noch, wie eine schwarze Haarmähne aus seinem Blickfeld verschwand. Erneut schickte sein Wagen einen Impuls roten Lichts über die Stufen, aber der Unbekannte war schon wieder verschwunden. Deidaras Herz raste. Schweißperlen sammelten sich an seinem Kinn.

„Welche Ironie, Sie haben jemanden ermordet und empfinden selbst jetzt, in nicht unmittelbarer Gefahr, solche Angst. Sie Schwächling.“

„Wer bist du?“, schrie Deidara und seine Stimme überschlug sich. „Und wo?“

„Welch eine Schande für Orochimaru, dass jemand wie Sie ihn nachahmen. Ein Polizist, der einen alten Kollegen ermordet, ohne ihm die Chance zu geben, sich zu befreien.“

„Verdammt, zeig dich endlich!“, brüllte der Detective.

Die Warnblinkanlage tauchte die Treppe noch einmal in blutrotes Licht und direkt vor Deidara stand eine groß gewachsene Gestalt. Sie hatte langes, dunkles Haar, bleiche Haut und ein schlangenhaftes Gesicht. Ein einzelner, seltsam geformter Ring schmückte ihr Ohr. Deidara richtete seine Pistole auf den Mann. Es war also Orochimaru höchstpersönlich. Und er hatte immer geglaubt, das Schlangengesicht wäre nur eine Maske, aber es schien echt zu sein.

Und es verzog sich in diesem Augenblick ungeachtet der Waffe, die auf es gerichtet war, zu einem Lächeln. „Hallo, Detective.“

Der Akatsuki fackelte nicht lange. Auch wenn er Hidan ermordet – oder zumindest weggesperrt – hatte, er würde Orochimaru hier und jetzt festnehmen und ihm die Tat in die Schuhe schieben. Und Leichen konnten falsche Anschuldigungen schlecht abstreiten …

Deidara drückte ab. Die Kugel durchbohrte Orochimarus Brust – der daraufhin zusammenfloss wie ein Stück Schlamm. Deidara fluchte. Orochimaru war also auch ein Ninja. Gerüchte darüber hatte es ja schon immer gegeben, weil er einfach nicht zu fassen gewesen war.

„Leichtsinnig, sich mit mir anzulegen, Detective.“ Er bekam einen Schlag in den Rücken, der ihn taumeln ließ. „Dabei könnten Sie viel von mir lernen.“ Ein Fußtritt ließ seine Pistole davon schlittern und warf ihn rücklings auf die Stufen. Der Schmerz fuhr durch seine Handgelenke, als sich jemand auf sie stellte. Er spürte seine Knochen knacken. Sein Auto blinkte wieder rot und er sah Orochimaru über sich stehen, mit dem Ausdruck von blankem Wahnsinn in den Augen. Die Warnblinkanlage ließ sein bleiches Gesicht blutrot aufleuchten. Das lange Haar flatterte leicht in dem Luftzug, der in diesem Moment durch den Gang wehte.

Deidara versuchte verzweifelt, sich zu befreien, aber Orochimaru wich nicht von der Stelle. Seine Handgelenke schmerzten höllisch. Der Detective fluchte wimmernd. Ohne seine Hände konnte er seinen Lehm nicht benutzen … Mit dem Mund würde er nicht an den Beutel kommen …

„Wie unfein von Ihnen, den Mörder Ihrer Geliebten zu töten und es dabei wie mein Werk aussehen zu lassen“, stellte Orochimaru grienend fest und entblößte dabei spitze Zähne.

„Sie wissen davon?“, keuchte Deidara.

„Ich weiß so einiges über Sie. Sie würden gerne die Täter bestrafen, die viel zu früh aus dem Gefängnis entlassen werden und die dann weitere Menschen umbringen. Aber obwohl Sie Polizist sind, steht Ihnen diese Freiheit nicht zu. Ich hingegen bin das ultimative Gericht. Ich bin die Person, die Sie gerne wären.“

Seine Worte ließen Deidara erstarren. Tatsächlich war er zu Polizei gegangen, um böse Menschen zu bestrafen, hatte es aber immer für unbefriedigend befunden, sie zwar verhaften, aber nicht töten zu dürfen.

Deidara war perplex, als Orochimaru von ihm abließ und ihn aufstehen ließ. Dennoch griff er den Serienkiller nicht an. Die Schlange wusste wirklich bestens Bescheid.

Zu allem Überfluss reichte er ihm jetzt auch noch die Hand. „Wollen Sie mir nicht helfen, wahre Gerechtigkeit walten zu lassen?“

„Sie sind verrückt“, murmelte Deidara.

„Sie etwa nicht? Kommen Sie, gehen wir hinunter. Ich habe Ihnen einiges zu eröffnen.“

In der nächsten Stunde führten sie ein eingehendes Gespräch über den Unterschied zwischen Orochimarus Gerechtigkeit, der der Polizei und Deidaras. So brutal und grausam seine Methoden auch waren, es gab für die Opfer immer eine Möglichkeit zu überleben. Egal, wie sehr sie danach zugerichtet waren. Wenn einer seinen Spielen entkam, dann würde er garantiert nie wieder etwas Unrechtes tun, war die Devise des Schlangenmannes.

Die folgenden Morde führte Orochimaru fast ausschließlich mit Deidaras Hilfe durch. Und kurz vor seinem Tod gab er ihm Informationen, wer als nächstes durch die Hölle gehen sollte. Es waren fünf junge Erwachsene, die er einfangen und in einen vorbereiteten Keller bringen sollte.
 

„Also gut, bevor wir in den nächsten Raum gehen, möchte ich gerne wissen, mit wem ich hier eigentlich zusammen in der Scheiße stecke“, sagte der Uchiha.

Sakura nickte. „Dieser kranke Typ im Fernseher hat gesagt, es gäbe eine Verbindung zwischen uns. Vielleicht ist diese Information wichtig.“

„Ach, kommt schon. Sollen wir jetzt etwa eine Vorstellungsrunde abhalten?“, spottete der Doppelkopf.

„Warum fängst du nicht an, wenn es deine Idee war?“, fragte der Bleiche.

„Von mir aus“, meint der Uchiha achselzuckend. „Ich heiße Sasuke Uchiha und bin der Sohn von Fugaku Uchiha, dem Leiter der Uchiha-Company.“

Auf den fragenden Blick des Bleichen hin fügte er mit spöttischer Miene hinzu: „Wir stellen Elektrogeräte her. Aber ich wüsste nicht, welches Verbrechens ich mich je schuldig gemacht hätte.“

Sakura nickte. „Gut. Ich bin Sakura Haruno, Journalistin beim Konoha Blatt. Ich habe ein paar Artikel über Orochimaru geschrieben, aber immer streng sachlich, keineswegs gehässig oder so.“

„Wie interessant“, sagte der Doppelkopf und gähnte gespielt. „Mich könnt ihr einfach Sakon nennen. Ich halte mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Aber gegen das Gesetz hab ich noch nie verstoßen.“

„Warum erzählst du uns nicht die Wahrheit?“, fragte der Kerl mit dem Kürbis.

Sakon starrte ihn nur böse an und sagte nichts.

„Du bist ein Auftragskiller und hast wahrscheinlich mehr Leute auf dem Gewissen, als du zählen kannst“, fuhr der Sandmann fort.

„Verdammt, woher weißt du das?“, ächzte Sakon.

„Weil ich es war, der dir deinen letzten Auftrag gegeben hat.“

Alle starrten ihn sprachlos an, am allermeisten Sakon. „Dann bist du der … der Jinchuuriki?“

„Das ist nur mein Deckname. In Wirklichkeit heiße ich Gaara Sabakuno. Ich gehöre zu einem internationalen Drogenschmugglerring. Genau genommen bin ich eines der wichtigsten Mitglieder.“ Er warf einen drohenden Blick in die Runde. „Wenn das einem von euch nicht passt, soll er sich zum Teufel scheren.“

Sakura spürte, wie ihr Herz wieder zu klopfen begann. Wo war sie hier nur hineingeraten? Ein Drogenschmuggler und ein Auftragskiller … Sie wollte erst gar nicht wissen, wer der letzte war.

„Und welche Leiche hast du im Keller?“, fragte Sakon denjenigen soeben.

„Mein Name ist Sai. Es freut mich, euch kennen zu lernen“, erwiderte das Bleichgesicht lächelnd. Falls sein zweiter Satz ein Scherz gewesen war, fand ihn Sakura ziemlich geschmacklos. „Ich bin freiberuflicher Zeichner, aber das ist auch schon alles. Allerdings glaube ich, dass ich weiß, warum ich hier bin. Ich bin einmal Zeuge eines Mordes geworden und man hat mir viel Geld dafür gegeben, wenn ich vor Gericht falsch aussage.“

„Hm“, machte Sasuke. „Dann ist es bei euch ja wohl klar, was ihr ausgefressen habt. Aber was ist mit uns zwei?“ Er wies auf sich und Sakura. Diese überlegte angestrengt, was sie denn nur Schlechtes gemacht haben könnte.

„Lass mich nachdenken – sagtest du nicht, dein Name wäre Uchiha?“, fragte Gaara und deutete anklagend auf ihn.

„Sasuke Uchiha, ja.“

„Bist du zufällig mit dem Akatsuki-Agent Itachi Uchiha verwandt?“

Sasuke starrte ihn verblüfft an. „Er ist mein älterer Bruder, aber was hat das damit zu tun?“

„Mehr, als du glaubst.“ Gaara zog seinen Finger wieder zurück, blickte ihn aber aus finsteren Augen an. „Itachi war derjenige, der vor zwei Jahren versucht hatte, unsere Mafia aufzuspüren. Er hat den Fall jedoch nach kurzer Zeit aufgegeben. Kann es sein, dass du ihn irgendwie daran gehindert hast?“

„Mir fällt nichts ein“, murmelte Sasuke – und riss dann die Augen auf. „Moment, vor zwei Jahren habe ich einen Typen namens Naruto Uzumaki kennengelernt, der zugegeben hat, ein Gauner zu sein – allerdings erst, nachdem er mich um einen Gefallen gebeten hat. Ich dachte, er wollte das Rauschgift, das wir damals erbeutet haben, der Polizei übergeben, weil er dort einen Bekannten hatte!“

„Ich dachte, dein Bruder wäre bei der Polizei?“, frage Sakura verwirrt nach.

„Ich habe kein besonders gutes Verhältnis zu ihm“, gestand Sasuke. „Mir war es lieber, Naruto würde die Drogen abliefern.“

„Naruto Uzumaki ist eines der Mitglieder unserer Schmugglerorganisation“, erklärte Gaara ungerührt. „Vor zwei Jahren konnte er mit Hilfe eines Komplizen eine feindliche Bande ausrauben. Itachi Uchiha war ihm hart auf den Fersen und es gelang ihm auch, unsere Identität aufzudecken. Dann fand er heraus, dass sein eigner Bruder dieser Komplize war und an dem Diebstahl und somit dem Drogengeschäft beteiligt war. Und deshalb …“

„… brach er den Fall ab und sagte, er würde ihn nicht lösen können“, führte Sasuke den Satz zu Ende und fiel auf die Knie. „Itachi … Ich dachte, du würdest mich hassen … Warum hast du wegen mir …“ Er brach fassungslos ab.

„Im Zentrum dieser ganzen Geschichte steht meine Drogenmafia. Ich bin ein höheres Mitglied davon, Sakon ist ein mehrmals von uns engagierter Killer, und Sasuke Uchiha war der Grund, warum man uns damals nicht verhaftete. Sai war Zeuge eines der Morde, und durch seine falsche Aussage konnte man unserer Organisation auch später nichts anhaben. Bliebe nur noch deine Rolle zu klären“, sagte Gaara zu Sakura.

Er kam ihr plötzlich sehr gesprächig vor. Aber da war etwas, was ihr Unbehagen bereitete. „Ich … Ich glaube, ich weiß jetzt auch, warum ich hier bin“, sagte sie leise und sah zu Boden. „Es hat nichts mit Orochimaru zu tun, aber vor zwei Jahren habe ich für das Konoha Blatt Nachforschungen über das Organisierte Verbrechen getätigt. Ich habe so einiges herausgefunden, was vielleicht zur Überführung der Bande geführt hätte und sie ausreichend hätte belasten können, um alle Mitglieder hinter Gitter zu bringen – aber ich habe die Arbeit nie veröffentlicht.“

„Warum nicht?“

„Weil …“ Sakura wurde plötzlich verlegen. „Ich hatte Angst, dass die Bande sich an mir rächen würde, wenn die Beweise nicht ausreichten um sie zu verhaften oder ….“ Ihre Stimme wurde laut. „Aber warum sollte ich deshalb ein schlechter Mensch sein? Warum bin ich hier?“

„Ganz einfach: Hättest du deine Arbeit veröffentlicht, hättest du viele Menschenleben gerettet. Wir waren nicht zimperlich, unsere Feinde zu lynchen.“

„Aber es ist doch nicht einmal sicher, ob es … ob meine Arbeit euch wirklich aufgehalten hätte!“ Sakura war plötzlich den Tränen nahe. Sie sollte plötzlich Schuld an so etwas sein?

„Orochimaru scheint sich da schon sicher zu sein“, sagte Sasuke, der mit seltsam versteinertem Blick wieder aufgestanden war.

„Aber wie hätte er an meine Recherchen kommen sollen? Ich habe sie doch allesamt weggeworfen!“

„Vielleicht hat er selbst diese Mafia verfolgt und dich gesehen, wie du herumgeschnüffelt hast“, knurrte Sakon. „Was spielt das für eine Rolle? Wir haben also alle Dreck am Stecken, na und? Hättet ihr was dagegen, wenn wir versuchen, diesen Tag zu überleben oder wollt ihr in Selbstmitleid versinken?“

„Ausnahmsweise gebe ich dir Recht, Schwuppe“, sagte Sasuke. „Wir müssen weiter. Noch leben wir alle, vielleicht überleben wir den Rest dieses kranken Spiels auch noch.“

Sakura schluckte, als sie sich einstimmig auf den Weg in den nächsten Raum machten.
 

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So, diesmal war es eher ein Vorstellungs-Kapitel, aber das musste auch sein ;-)

Ich hoffe, dass es trotzdem interessant war und dass es verständlich ist, was ich meine und wie die Schicksale der Charaktere zusammenhängen.

Wie immer freue ich mich über jegliche Kommentare und natürlich auch über konstruktive Kritik ^^

Hochspannung

„Ich freue mich, Sie im dritten Level dieses Spiels begrüßen zu dürfen. Sehen Sie sich um, und Sie dürften erkennen, wie sie weiterkommen können“, sagte Orochimarus Gesicht in dem Uralt-Fernsehgerät.

Der dritte Raum war etwas kleiner als die beiden vorherigen. Auch hier standen in jeder Ecke explosive Lehmfiguren, die keiner der fünf auch nur anfassen wollte. Fünf Kabel lagen auf dem Boden herum und in der Mitte des Kellerraumes stand eine große Badewanne voller Wasser.

„Falls Sie es nicht entschlüsseln konnten, die Tür zum nächsten Raum ist durch fünf Schlösser versperrt. Um diese Schlösser zu öffnen, müssen Sie die elektrischen Kabel miteinander verbinden und so den Stromkreis schließen. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, sind die Kabel jedoch zu kurz, um sie einfach aneinanderhängen zu können. Sie brauchen einen Leiter, der die Kluft überbrückt. Sie müssen wählen, wer das sein wird.“

Damit verschwand das Bild und ein Timer von drei Minuten begann zu laufen.

Nur drei Minuten? Sakura sank verzweifelt zu Boden und schluchzte. „Nein, nicht noch so eine Horroraktion! Ich kann nicht mehr! Wann ist dieser Albtraum endlich vorbei?“ Ach, wenn es doch nur ein Albtraum wäre! Sie war mit einem Haufen Schwerverbrecher in diesem Keller gefangen und fühlte sich selbst als solche.

„Offenbar erwartet man, dass einer von uns in die Wanne steigt und die anderen die Kabel an ihm befestigen. So würde ein menschlicher Körper über das Wasser zum elektrischen Leiter werden und die Tür ginge auf“, sagte Gaara. „Aber der Leiter wird die Spannung wahrscheinlich nicht überleben.“

Sasuke umrundete die Wanne in der Mitte mit finsterem Blick. „Also, wenn dieser Verrückte glaubt, dass ich da rein steige, hat er sich geschnitten.“

„Musst du auch nicht.“ Sakura fühlte sich plötzlich an ihrem Haarschopf gepackt und brutal in die Höhe gerissen. Sie schrie auf und sah in Sakons Augen, in denen plötzlich ein wahnsinniger Glanz zu sehen war. „Wir werfen einfach die Tussi hinein. Wie wär’s?“

„Warum steigst du nicht selbst hinein?“, fragte Gaara, der mit verschränkten Armen dastand und sich scheinbar sicher war, dass niemand versuchen würde, ihn dort hinein zu setzen.

„Ist doch klar, wir haben alle Mist gebaut, aber ich kann am wenigsten dafür!“, ereiferte sich Sakon. „Es ist immerhin mein Job andere zu killen, also nichts Besonderes! Aber ihr hättet auch auf anderem Weg Geld verdienen können, aber nein, ihr müsst ja unbedingt ... Ihr hättet mich ja nicht engagieren müssen!“

„Lass mich los!“, schrie Sakura und boxte nach ihm, doch das ließ ihn kalt. „Du bist doch total verrückt!“

Er schlug ihr grob ins Gesicht. Ein grausamer Schmerz explodierte in ihrer Nase und sie spürte, wie ihr Blut über die Lippen lief. „Halt die Klappe, kleine Schlampe! Deine Meinung will hier keiner …“

Er verstummte, als Sai, der bisher kaum mehr als ein paar Worte gesagt hatte, ihn hart am Arm packte und ihn zwang Sakura loszulassen. Sie fiel zu Boden und stieß sich den Kopf. Sterne tanzten vor ihren Augen und sie hatte das Gefühl, zu wenig Luft zu bekommen, als sie ein Taschentuch hervorkramte und es sich ins Gesicht presste. Ihre Nase schien taub zu sein.

Der Maler lächelte schon wieder sein unangebrachtes Lächeln, als er sagte: „Von uns allen machst du am meisten Ärger. Ich würde aufpassen. Wenn wir uns alle gegen dich verbünden, hast du schlechte Karten. Außerdem sollten wir zusammenarbeiten, das bringt uns vielleicht mehr.“

Sakon riss sich los und knurrte: „Zusammenarbeiten? Ist dir nicht klar, dass einer von uns krepieren muss?“

„Das sah auch in den anderen Räumen schon so aus. Aber wenn ich mich nicht irre, sind wir alle Ninjas. Wir werden schon einen Ausweg finden“, mischte sich Gaara ein.

„Du hast doch keine Ahnung!“, fuhr ihn Sakon an. „Du sitzt als Gangsterboss mit deinen Leuten in der Kneipe, rauchst Zigarren und pokerst! Du hast keine Ahnung, wie es ist, wenn einem die Zeit knapp wird, bevor man am Arsch ist!“ Er deutete auf den Timer, der mittlerweile auf einer Minute fünfzig stand. „Schön für dich, wenn dich dein komischer Sand vor den Bomben schützt, und was dann? Wenn hier alles in die Luft fliegt, kommst du hier auch nicht raus, sondern verreckst, genau wie wir!“

„Noch ein Wort und ich schlag dir deine Fresse ein“, knurrte Sasuke in dem Moment. Er hatte die Wanne mehrmals umrundet.

„Ach ja? Komm doch her, du Uchiha-Waschlappen!“ Sakon nahm eine kampfeslustige Pose ein.

„Bitte … Hört auf euch zu streiten!“, flehte Sakura. „Das bringt doch keinem was!“ Warum waren Männer nur so unvernünftig?

„Ich werde nicht mit ihm streiten, keine Sorge“, erwiderte Sasuke in einem überheblichen Tonfall. „Schon allein deshalb, weil das unter meiner Würde ist. Aber ich habe einen Plan, wie wir alle weiterkommen.“

Damit sprang er in die Höhe und landete mit den Füßen auf den Rändern der Wanne. Das Wasser schlug durch die Erschütterung Wellen. Sasuke machte einige Fingerzeichen und umschloss dann mit der rechten Hand sein linkes Handgelenk. Die Adern traten in seiner Stirn hervor, als er alle Muskeln anspannte.

„Was macht dieses Muttersöhnchen da?“ Sakon trat nach vor, aber in diesem Moment tauchte ein Schweizer Taschenmesser vor seiner Kehle auf, das Sai in der Hand hielt. „Wirf ihn nicht hinein. Ich glaube, das wird etwas.“

„Stell dich mir nicht in den Weg, Kreidejunkie!“, knurrte Sakon, blieb aber stehen.

In Sasukes Hand begannen plötzlich blaue Blitze zu zucken. Es knisterte laut und mehr und mehr Blitze tauchten den Raum in unheimliches, blaues Licht. „Steht nicht so dumm herum!“, keuchte der Uchiha. Die Technik schien sehr anstrengend zu sein. „Bringt die Kabel her! Aber fasst sie bloß nicht vorne an, oder ihr seid tot!“

Sakura und Sai liefen sofort los und nach einer Weile hob auch Gaara eines der Stromkabel auf. Dabei fiel Sakuras Blick auf den Timer. „Oh Gott, nur noch vierzig Sekunden! Beeilt euch!“

Die Kabel ragten so weit voneinander entfernt aus den Wänden, dass jeder von ihnen nur ein einziges nehmen konnte. Die vorderen Enden – teils waren es Klammern, teils spitze Haken, deren Anblick Sakura erschaudern ließen – knisterten bedrohlich. Sasuke hatte wohl Recht; ein einziger Stromschlag und sie war tot. Sakura zerrte ihr Kabel so weit sie konnte zu Sasuke. Es reichte gerade mal an den Rand der Wanne, aber die Blitze zuckten bereits einen halben Meter von Sasukes Hand entfernt und sie wurden von dem ebenfalls elektrischen Kabel wie von einem Magneten angezogen, sodass es nicht lange dauerte, bis sie übersprangen. Auf die gleiche Weise schloss sich der Stromkreis auch mit Gaaras und Sais Kabeln. Scharrend schoben sich drei der Riegel an der Tür zurück.

„Sakon!“, schrie Sakura. „Komm schon!“

Der Killer blieb trotzig stehen. „Das hat doch keinen Zweck. Es sind fünf Kabel, aber wenn der Uchiha da oben stehen muss, sind wir um einen zu wenig. Ich kann auch nur ein Kabel auf einmal halten.“

„Dann hol dein zweites Ich oder was auch immer es ist heraus und sag ihm, es soll das fünfte nehmen!“, schrie Sakura, den Blick angsterfüllt auf den Timer gerichtet, der mittlerweile auf nur noch zwanzig Sekunden stand.

Als Sakon sich immer noch nicht rührte, sagte Sasuke gepresst: „Sakon! Ich kann mein Chidori auch abschießen! Willst du, dass ich dich zerlege und die Kabel an deine Überreste hänge?! Beweg endlich deinen dreimal verdammten Arsch!“

Sakon seufzte resignierend. „Wenn wir hier rauskommen, wirst du das noch bereuen!“

Ja, wenn, dachte Sakura, aber aus Sakons Körper schlüpfte gehorsam sein Zwilling und die beiden führten die letzten beiden Kabel zu Sasukes Blitztechnik. Der Timer stand auf sieben Sekunden, als die letzten beiden Riegel zur Seite glitten und die Tür unendlich langsam aufschwang.

„Lauft!“, schrie Sasuke. Sein Chidori erlosch und er sprang mit solcher Wucht ab, dass er die Wanne umwarf. Das Wasser ergoss sich auf den Boden. Mit einem weiteren Satz war er im nächsten Raum. Auch die anderen liefen sofort los, mussten dazu aber die elektrischen Kabel fallen lassen. Blitze versprühend fielen sie in das ausgeschüttete Wasser und setzten es unter Strom. Sakon und sein Bruder waren die nächsten bei der Tür, knapp gefolgt von Sakura.

Noch vier Sekunden.

Sai und Gaara mussten eine Lache aus elektrisiertem Wasser überqueren um zur Tür zu kommen. „Sie schaffen es nicht!“, rief Sasuke. „Schnell, die Tür zu! Sakura, beweg dich!“ Sakura stand mitten in der Tür und starrte auf die beiden. War ihr Schicksal wirklich besiegelt?

Noch drei Sekunden.

Sand strömte in Windeseile aus Gaaras Kürbisgefäß und bildete eine Brücke über die Wasserlacke. Er lief los. Sai hielt plötzlich eine Schriftrolle und einen Pinsel in der Hand.

Zwei Sekunden noch …

Sai führte den Pinsel in Windeseile über das Papier. Plötzlich sprang daraus ein riesiger schwarzer Vogel heraus. Sai schwang sich auf seinen Rücken und segelte auf ihm durch die Tür. Im nächsten Moment stürmte auch Gaara in den vierten Raum. Sein Sand zerbröselte und wurde wieder von seinem Gefäß verschluckt.

„Zu jetzt!“, schrie Sasuke.

Sakura trat zur Seite und half ihm, die Tür zuzuwerfen. Kaum dass sie im Schloss war, gab es auf der anderen Seite einen Knall, der ganze Keller erbebte und Staub quoll unter der Tür hervor. Hustend gingen sie alle ein paar Schritte zurück.

„Du hättest uns fast getötet“, murmelte Gaara, an Sasuke gewandt. „Mach das nie wieder.“

„Ich hab doch gleich gesagt, wir können ihm nicht trauen“, meckerte Sakon.

„Halt die Luft an“, sagte der Sandmensch in der gleichen, tonlosen Stimme, so kalt, dass Sakura schon wieder ein Schauer über den Rücken lief. „Du hast beinahe dasselbe getan. Absichtlich.“

„Tut mir leid“, sagte Sasuke. „Sie hat so stabil ausgesehen … Ich wusste nicht, dass sie umfallen würde.“

„Ach nein?“, giftete Sakon.

„Schsch!“, beschwor sie Sai. „Es geht weiter.“ Er deutete auf den Bildschirm in diesem Raum, der soeben zum Leben erwacht war.
 

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So, das war's auch schon wieder :-) Hoffe es war alles verständlich.

Armer Sai. Habe sein schönes Schwert zu einem Taschenmesser degradiert XD

Ach ja, ich bin immer gierig auf Kommentare ;-) Also falls euch etwas auffällt/einfällt, nehmt kein Blatt vor den Mund!
 

Und an dieser Stelle will ich auch gleich all den Lesern danken, die bislang so nett waren Kommis zu hinterlassen. Dankeschön!

Die letzte Aufgabe

Kisame hatte nacheinander alle Tatorte aufgesucht, an denen Orochimaru tätig gewesen war. Mehr und mehr fügten sich alle Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen. Orochimaru hatte einen Komplizen gehabt, das war frei von jeglichen Zweifeln, und dieser Komplize musste Deidara gewesen sein. Kurz nachdem Hidans Verschwinden bekannt geworden war, hatte sich der Detective stark verändert, war mehr in sich gekehrt und hatte seinen Job eher halbherzig ausgeführt, als hätte er etwas Besseres gefunden …

Außerdem hatte Deidara ihn – Kisame – und die anderen in Orochimarus Versteck gelockt und war als einziger heil wieder aus dem Haus herausgekommen. Kisame hätte in diesem Behälter ertrinken sollen und verdankte es nur dem glücklichen Zufall, dass er Kiemen hatte, dass er noch lebte. Deidara erntete die Lorbeeren für das Stoppen der Orochimaru-Morde und wurde befördert, während Kisame grundlos beurlaubt wurde. Aber so hatten sie nicht gewettet!

Soeben verfolgte er Deidara, der in seinem Privatauto durch die verregneten Straßen fuhr. Wo er wohl hinwollte? Kisame betätigte den Scheibenwischer, denn der Wolkenbruch wurde immer heftiger. Die Reifen fuhren durch eine Wasserlache und spritzten das Regenwasser in alle Richtungen.

Kisame fühlte die Pistole, die er eingesteckt hatte. Er würde Deidara zum Reden bringen, egal mit welchen Mitteln! Es ging hier um seine Ehre!
 

„Willkommen auf der letzten Stufe unseres Spiels“, begrüßte sie Orochimaru, den Sakura mittlerweile nur mehr abstoßend fand. „Wie viele von Ihnen sind wohl noch am Leben? Zwei? Drei?“

„Wenn dieser Perversling wüsste, dass wir alle noch da sind“, sagte Sasuke amüsiert.

„Die Tür in diesem Raum führt in die Freiheit. Allerdings kann man sie auch nur auf eine spezielle Art öffnen. Sehen Sie die Konstruktion in der Mitte des Raumes?“

Sie hatten sie gesehen. Es war eine Art Kasten, diesmal aus Panzerglas und somit unzerstörbar. Fünf Löcher führten in den Kasten, gerade groß genug für je einen Arm. In jeder dieser Röhren war eine kleine Kreissäge angebracht, wie durch das Glas gut zu sehen war. Direkt unter den Sägen führten kleine Schläuche in den unteren Teil des Kastens, wo sie alle fünf in ein gläsernenes Gefäß mündeten, das mit einigen komplizierten Kabeln, Sensoren und anderen Dingen versehen war.

„Um die Tür zu öffnen und das Spiel zu gewinnen, müssen Sie Ihr Blut spenden. Führen Sie dazu ihre Arme in die Öffnungen ein. Das Gefäß, in das Ihr Blut fließen wird, fasst fünf Liter, und fünf Liter sind notwendig, um die Tür zu öffnen. Bedenken Sie jedoch, dass sie vielleicht das Spiel gewinnen, Ihr Leben jedoch verlieren, sollten Sie zu viel von Ihrem kostbaren Lebenssaft opfern. Sie haben ein Zeitlimit von fünfzehn Minuten. Wie viel Blut wollen Sie spenden? Entscheiden Sie mit Bedacht.“

„Und weg mit dir, Schlangenfresse! Auf Nimmerwiedersehen, so oder so!“, schrie Sakon den Bildschirm an, der in diesem Moment erlosch. Mit einem unangenehmen Surren erwachten die Sägeblätter zum Leben. Sakura kam es wie das Kreischen von tausend verdammten Seelen vor. Oder wie etwas Ähnliches. Ihr Atem begann schneller zu laufen, als sie die rotierenden Sägen sah.

„Jetzt wird’s also blutig, was? Na, wir haben ja auch ganz schön Glück gehabt, die vorigen Räume heil zu überstehen. So geht’s auf Dauer sowieso nicht weiter“, fuhr Sakon fort. Während er laut überlegte und Sakura mit ihren Nerven am Ende am Boden kauerte und sich mit den Fingern zitternd durch das Haar fuhr, besahen sich die anderen die Maschine. „Da sind … Manschetten oder so etwas. Damit die Röhre offen bleibt, muss man seine Hand drin haben“, bemerkte Gaara.

„Na klasse“, brummte Sasuke, der sich immer noch seine Hand hielt und schnell atmete.

„Wie viel Blut hat ein Mensch eigentlich?“, fragte Sakon.

„Du müsstest das doch am besten wissen“, sagte Gaara trocken.

„Halt's Maul, Sandmännchen!“

„Ungefähr fünf Liter. Vielleicht auch sechs“, antwortete Sakura.

„Dann ist es ja klar, was wir machen“, sagte Sakon. „Wir kämpfen gegeneinander und wer verliert, der wird geopfert. Jetzt haben wir wenigstens genug Zeit dazu.“

„Du machst dich schon wieder unbeliebt“, warnte ihn Sasuke.

„Wir könnten … alle …“ Sakura brach ab und schluckte. Es war so grässlich, dass sie es nicht aussprechen konnte, aber es gab keinen anderen, vernünftigen Weg. Wenn sie alle fünf je einen Liter Blut abgaben, würde das ausreichen und sie würden es überleben. Den Lehmbomben, die auch hier wieder in den Ecken standen, würden sie nicht so einfach entkommen können. Trotzdem verursachte ihr die Vorstellung, die Hand in diese Höllenmaschine zu stecken, Brechreiz.

„Hä? Was meinst du damit?“, fragte Sakon blöde. Die anderen starrten ihn an.

„Also, wenn ihr glaubt, ich lasse mir meine Hand durchsägen, dann seid ihr noch einfältiger, als ich dachte!“, protestierte er.

Sasuke knurrte einen wüsten Fluch. „Willst du, dass wir dir die Arme rausreißen und dann …“

Sakura hörte gar nicht mehr hin. Mit leerem Blick saß sie auf dem kalten Betonboden und versuchte sich mit ihrem Schicksal abzufinden. Würde sie ihre Hand dann noch einmal benutzen können? Oder müsste sie dann amputiert werden? Und wie würden die Schmerzen sein? Konnte sie so etwas überhaupt durchstehen?

Tränen stiegen ihr in die Augen und einmal mehr fragte sie sich, warum gerade sie in diese total verrückte, krankhafte, unwirkliche Situation geraten musste. Warum? Warum nur?

Sai schien die Ruhe weg zu haben. Während die anderen beiden mit Sakon stritten, saß er nur still an die Wand gelehnt da und zeichnete. Da kam Sakura ein Gedanke. „Sai, kannst du wirklich das, was du gezeichnet hast, zum Leben erwecken?“

Sai nickte.

„Woraus bestehen diese Lebewesen dann?“

„Es sind keine Lebewesen. Es sind nur … Puppen aus Tinte, die von meinem Chakra zusammengehalten werden.“

Sakura wagte es, Hoffnung zu fassen und ihr Herz beschleunigte sein Hämmern, aber diesmal ausnahmsweise nicht aus Angst. Von seiner nächsten Antwort würde viel abhängen. „Und wenn man diese … lebendigen Zeichnungen zerstört …“

„Dann zerfließen sie zu Tinte. Ich zeichne uns gerade ein paar Schlangen, die wir in die Maschine kriechen lassen können.“ Sai lächelte – diesmal sah es echt aus – und Sakura fiel ein Stein vom Herzen. Warum hatte er das nicht früher gesagt?

Bei seinen letzten Worten drehten sich die anderen drei – Sasuke hatte Sakon erneut an seinem Hemd gepackt – zu Sai um und starrten ihn an. Dann begann Sakura erleichtert zu lachen, und nach einer Weile stimmten auch Sasuke und Sakon mit ein. Gaara beließ es bei einem Hochziehen der Mundwinkel.

„Wir werden frei sein!“, jauchzte Sakura und sprang auf um Sai zu umarmen, der es ohne die mindeste Gefühlsregung geschehen ließ. „Schnell, beeil dich!“ Darüber, was geschehen würde, falls ihr Plan nicht klappte, wollte sie erst gar nicht nachdenken.

Sai rollte das Papier aus und formte ein kurzes Siegel. Die in aller Eile gezeichneten Schlangen begannen sich auf dem Papier zu bewegen und krochen dann schließlich über den Boden auf die Maschinerie zu.

„Jemand muss die Hand ein bisschen in die Röhre halten, damit sie offen bleibt“, sagte Gaara.

„Das mache ich!“ Sakura war plötzlich euphorisch, auch ein wenig nützlich zu sein, auch wenn es ihr ganz und gar nicht behagte, den Sägen so nahe zu kommen. Sie führte die Hand bis zum Handgelenk in eines der Löcher ein und erschauderte, als die Schlangen an ihrer Haut vorbeikrochen und sich in die Öffnung zwängten. Sobald die Zeichnungswesen die Sägeblätter berührten, zerplatzten sie. Pechschwarze Tinte floss durch den Schlauch in den Glasbehälter und begann ihn zu füllen. Sai zeichnete eifrig weiter. Sakura warf einen Blick auf die Uhr. Sehr gut, noch genug Zeit. Die schrecklichste Prüfung sollte also die einfachste werden. Sakura wunderte sich über gar nichts mehr. Orochimaru schien nicht damit gerechnet zu haben, dass Sai derart … begabt war. Es würde das erste Mal sein, dass jemand die Spiele des Serienmörders überlebte.

Es dauerte trotzdem fast zehn Minuten, bis genug der mageren Tintenschlangen zu ihrem Urzustand zerflossen, damit das Gefäß gefüllt war. Sakura hatte schon Angst, dass Sai das Papier oder die Tinte ausgehen würde, als sich das Schloss der Tür mit einem Klicken öffnete. Sie war enttäuscht, als dahinter nur ein weiterer Raum zu sehen war, hatte sie doch gehofft, endlich wieder Sonnenschein zu sehen – oder auch Mondlicht, falls es Nacht war. Allerdings sah dieser Raum von hier aus eher wie eine Art Arbeitszimmer aus und nicht wie eine tödliche Falle.

Sasuke trat auf die offene Tür zu. „Wollen wir?“

Die anderen nickten und folgten ihm. Es sah ganz so aus, als hätten sie es wirklich geschafft.
 

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Ich hoffe, es macht nichts, dass dieses Kapitel nicht so spannend und auch ein wenig kürzer ist als die vorhergehenden. Bei dieser Falle war nicht besonders viel Spannung aufzubringen :-(

Außerdem hoffe ich, dass ich die Charaktere getroffen habe. Ich habe mich zwar um einen alternativen Hintergrund bemüht, aber darauf geachtet, sie nicht zu sehr OOC zu machen, sondern ihre Ausdrucksweise und ihre Charakterzüge wie bei den echten Naruto-Charas zu machen.

Und - nein! Es ist noch nicht zuende! Das nächste Mal geht es um die Konfrontation: Kisame vs. Deidara!

Konfrontation

Kisame schloss die Tür hinter sich. In dem alten Lagerhaus, in das Deidara gegangen war, war es stockdunkel. Er zwang sich ruhig zu atmen, zog die Waffe, die im verschwommenen Mondschein, der durch das Fenster fiel, silbern aufblitzte. Entsichert war sie bereits.

Dann ging plötzlich das Licht an und Kisame musste gegen die Neonröhren anblinzeln. „Warum hast du mich verfolgt? Verdächtigst du mich wirklich?“, hörte er Deidaras Stimme vor sich.

„Ich verdächtige dich nicht mehr. Ich weiß, dass du Orochimarus Komplize bist“, antwortete Kisame ruhig. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die veränderten Lichtverhältnisse und er starrte den Detective finster an und richtete seine Pistole auf ihn.

Deidara seufzte, wobei jedoch seine Hände etwas zitterten, wie Kisame bemerkte. „Dann hat es keinen Sinn mehr, diese Begegnung hinauszuzögern.“

Kisame hörte etwas knirschen und fuhr herum. Er sah gerade noch, wie etwas auf ihn zuflog, riss den Kopf zur Seite und der Lehmvogel sauste an ihm vorbei und explodierte an der gegenüberliegenden Wand. Deidara machte also ernst.

Der Detective fuhr mit der Hand in seinen Lehmbeutel, den er am Gürtel unter seinem Akatsuki-Mantel hängen hatte. Der Mund in seiner Handfläche ließ ein Schmatzen ertönen, während er den Lehm formte. Dann spuckte er den Klumpen aus, der sich zu einem weiteren Vögelchen formte und direkt auf Kisame zuschoss. Der Special Agent zielte kurz mit der Pistole und drückte dann ab. Die Lehmfigur wurde mitten im Flug getroffen und zerbarst in einem kleinen Feuerball.

„Wie konntest du nur so tief sinken, Deidara“, murmelte Kisame. „Sag es mir! Wie viele Menschen hast du umgebracht?“

Deidara lächelte ein schmutziges Grinsen. „Momentan spielen gerade fünf Personen ein Spiel des Todes nach Orochimarus Art. Vielleicht überleben es sogar einer oder zwei, wenn sie ganz viel Glück haben.“

Zwei weitere Vögel flogen auf ihn zu. Deidara wollte ihn ermüden. Kisame wich dem ersten aus und zerschoss den zweiten. „Man wird dir auf die Schliche kommen, selbst wenn du mich tötest! Orochimaru ist tot!“, warnte er.

„Na und? Man wird seinen Komplizen suchen. Und weißt du, was man glauben wird? Dass du es warst, der Orochimaru geholfen hat!“

Kisame lachte laut auf. „Wie willst du Itachi das weismachen?“

„Leichen können falsche Anschuldigungen nur schwer abstreiten“, meinte Deidara fast bedächtig, als ob dieser Satz eine besondere Bedeutung für ihn hätte.

Kisame schüttelte den Kopf. „Das ist also deine Einstellung. Ich schäme mich, dich einmal meinen Kollegen genannt zu haben.“

„Dann lass mich diese Scham beenden!“, rief Deidara und ein wahnsinniges Glitzern erschien in seinen Augen. Er nahm auch noch die zweite Hand zur Hilfe, um damit den Lehm zu formen, und plötzlich sprang eine Armee aus Heuschrecken auf Kisame zu. Der konnte nicht rechtzeitig ausweichen – gut die Hälfte erwischte ihn und explodierte an seiner Brust und zerfetzten seinen Mantel, wobei er den Schmerz wie kleine Nadelstiche spürte.

Deidara leckte sich mit der Zunge über die Zähne und ließ sie dann wie ein durstiger Hund aus dem Mundwinkel hängen. „Wird Zeit, dass du stirbst, Kiemenfreak!“ Er hob seinerseits seine Dienstwaffe – wohl um dem Spiel auf Polizisten-Art ein Ende zu bereiten.

„Jetzt reicht’s!“, knurrte Kisame und begann Fingerzeichen zu machen. „Ich lass mich doch nicht von einem blonden Emo erledigen, der sich jedesmal, wenn er sich die Hände reibt, selbst einen Zungenkuss geben könnte!“

Deidara lachte laut auf. „Was gibst du dir Mühe? Ein Wasserelementjutsu? Hier gibt es weit und breit kein Wasser! Du warst wohl zu lange auf dem Trockenen oder dein Fischhirn ist flöten gegangen!“

In diesem Moment beendete Kisame sein Jutsu und eine Sturzflut brach die Lagerhaustür aus den Angeln. Deidara stieß einen Schrei aus, dann wurde er von der gewaltigen Wasserwelle mit dem Druck eines Feuerwehrschlauchs erfasst und gegen die Wand geschleudert.

„Glaub nicht, ich würde dir unvorbereitet entgegentreten. Ich habe draußen eine Regenrinne aufgebrochen und das Wasser in ein leeres Fass geleitet. Außerdem sind ein paar schöne Pfützen da draußen. Von da habe ich mein Wasser her.“ Mit ein paar schnellen Schritten war er bei Deidara, der hilflos mit den Armen rudernd an der Wand herunterrutschte, und presste ihm die Pistole gegen die Brust. „Es tut mir leid, aber Bastarde wie du sollten keine Polizisten werden.“

Kurz schossen ihm noch Erinnerungen an seine Zeit mit Deidara durch den Kopf. Er kannte ihn schon wirklich lange, und auch, wenn er ihn nicht gemocht hatte, hatte er ein paar Mal mit ihm zusammengearbeitet und sie hatten sich gegenseitig das Leben gerettet. Doch der Deidara, den er hier hatte, glich nur noch in seiner Arroganz seinem alten Ich.

Kisame zögerte noch einen winzigen Augenblick, in dem er sich seiner Pflicht als Polizist bewusst wurde.

Dann drückte er ab.
 

Das war es dann also. Die Orochimaru-Morde waren endgültig Vergangenheit. Jetzt musste er nur noch dafür sorgen, dass diese fünf, die er erwähnt hatte, gerettet wurden.

Kisame atmete tief aus – und sog krampfhaft die Luft ein, als ihn Deidaras Knie zwischen den Beinen traf. Der verräterische Detective grinste sein wahnsinniges Grinsen, als Kisame in die Knie ging, dann boxte er ihm in den Magen, griff in die Manteltasche des Special Agent und riss Kisames Handy heraus. Dann ging er ein paar Schritte auf Abstand. „Und du glaubst, ich würde dir unvorbereitet gegenübertreten?“, höhnte er.

Kisame ächzte und kniff vor Schmerzen ein Auge zu. Mit dem anderen sah er Deidara verschwommen. „Du hast eine … kugelsichere Weste an?“

„Du hättest auf meinen Kopf zielen sollen“, grinste Deidara. Er warf Kisames Handy lässig ein Stück weit in die Luft und fing es wieder auf. „So, machen wir Schluss. Ich habe alles, was ich brauche.“

Damit wirbelte er auf dem Absatz herum und stürmte durch eine kleine Tür, die fast nicht zu sehen war, weil sie in der gleichen Farbe gestrichen war wie die Wände der Halle, in einen anderen Raum.

Kisame rappelte sich schwer atmend und fluchend hoch, klaubte seine Waffe auf, die er fallen gelassen hatte und heftete sich taumelnd an Deidaras Fersen. Er stieß die Tür auf und befand sich erneut in absoluter Dunkelheit. Er tat ein paar Schritte und prallte gegen etwas Großes, Weiches. Irgendwo vor ihm fiel eine weitere Tür in Schloss. Wie konnte Deidara in dieser Dunkelheit den richtigen Weg finden? Kisame fluchte, als er sich an das Nachtsichtgerät erinnerte, das der Detective manchmal über dem linken Auge trug, das normalerweise von seinen langen Haaren verdeckt wurde.

Noch einmal versuchte Kisame sein Glück, diesmal in eine andere Richtung, stieß aber bald wieder gegen ein Hindernis. Dann endlich ging auch das Licht in diesem Raum an und Kisames Herz setzte einen Schlag aus. Er wollte schreien, aber er brachte keinen Ton heraus.

In dem Raum befand sich ein wahrer Wald aus menschengroßen Lehmstatuen.

„Wie gefällt dir dein Grab?“, hörte er Deidaras Stimme verzerrt durch einen versteckten Lautsprecher.

„Du Mistkerl!“, brüllte Kisame. „Lass mich raus! Du bist doch völlig verrückt!“

„Dank dir kann ich mein Werk ungestört fortsetzen. Dort, wo man die Leichen der fünf Spieler finden wird, wird man auch dein Handy finden, und ich werde erzählen, dass ich dich schon immer verdächtigt habe.“

„Du!! Du wolltest alle, die damals Orochimaru verfolgt hatten, umbringen! Du bist es nicht einmal wert, beschimpft zu werden!“ Kisame zeterte mit wachsender Hilflosigkeit weiter, versuchte verzweifelt einen sicheren Ort zu finden, doch es gab nirgendwo auch nur einen Quadratmeter, der nicht von einer Lehmfigur beherrscht wurde.

„Du jedoch wirst spurlos verschwunden sein, weil ich dir auf den Fersen war“, fuhr der Verräter ungerührt fort. „Und dann werden die Akatsuki und die Polizei hinter dir her sein, und ich werde der Hauptbeauftragte sein, der dich finden will. Und während ich nach dir suche, werde ich Orochimarus Pläne weiterführen und alle Morde dir zuschreiben! Das kann ewig so weitergehen! Orochimarus Spiele werden nie sterben!“

„Bastard!“, brüllte Kisame in den Raum. „Mögest du in der Hölle schmoren, du wahnsinniger Psychopath! Hörst du mich?! Verdammt sollst du sein!!“

„Wenn du wüsstest, wie hilflos du zwischen all meinen Kunstwerken aussiehst!“, lachte Deidaras Stimme. Er hatte also auch irgendwo eine Kamera installiert. „Bei dem Anblick wäre es schade, wenn es schon vorbei wäre. Spielen wir ein Spiel!“

Kisame schluckte. Hinter ihm explodierte etwas und warf ihn nach vorne, direkt vor die Füße einer Statue. Ein lautes Rumpeln ließ ihn sich schnell aufrappeln. Der Weg zurück war versperrt. Die Tür in die Lagerhalle war verschüttet worden. Ein lautes Piepsen ließ ihn abermals herumwirbeln. Am anderen Ende des Raumes, weit über dem Boden, hatte ein digitaler Timer zu laufen begonnen. Er war auf drei Minuten gestellt.

„Unter dem Timer ist die Tür, die ins Freie führt, aber ich habe sie verschlossen. Irgendwo in diesem Raum ist der Schlüssel dazu versteckt. Wenn du ihn findest, kommst du noch einmal davon – aber pass auf, dass du keine der Statuen umwirfst, oder es war der letzte Fehler deines erbärmlichen Lebens!“

Kisame knurrte zur Decke, wo er die Kamera vermutete. Das war also eines der Spiele, die Orochimaru und Deidara so gerne spielten. Eigentlich hatte er fast erwartet, dass er selbst so eine Prüfung bestehen musste, wenn er den Mörder zu Strecke bringen wollte. Ohne weitere Zeit zu verlieren, lief er los, zwängte sich durch die Lehmstatuen hindurch und sein Blick flackerte hektisch auf dem Boden hin und her. Der Raum war so groß, dass er eine gehörige Portion Glück brauchen würde, um den Schlüssel rechtzeitig zu finden.

Wo war er? Wo nur? Kisames Atem ging keuchend. Mehrmals taumelte er gegen eine der Stauten, ohne sie jedoch umzustoßen. Es musste Deidara jede Menge Lehm gekostet haben, die alle zu formen. Fluchend sah Kisame auch unter den Statuen nach. Dem Detective war schließlich alles zuzutrauen.

Der Timer war zur Hälfte abgelaufen. Wo war der verdammte Schlüssel? Da vorne glänzte etwas unter den Beinen einer Lehmstatue hindurch. Bingo! Kisame hob den Schlüssel auf und hastete zum Ende des Raumes. Da er den Timer sah, war die Tür nicht schwer zu finden. Kurz vor seinem Ziel prallte er noch einmal gegen eine Lehmstatue, die schwankte und umfiel. Kisame ließ den Schlüssel fallen, fing die Statue auf und stellte sie ächzend wieder auf.

Wo war der verflixte Schlüssel jetzt schon wieder?

Noch dreißig Sekunden. Da vorne lag er! Kisame griff ein wenig zu unbeholfen nach ihm, sodass sein Finger ihn weiterschlittern ließ. Fluchend rannte er hinterher und hob ihn schließlich mit mehr Geschick auf.

Mit zwei Sätzen war er bei der Tür – einer wuchtigen Panzertür, die er niemals hätte aufbrechen können – und steckte mit einem triumphierenden Grinsen den Schlüssel ins Schloss.

Er passte nicht.

Kisame versuchte es erneut, ohne Erfolg. Er starrte das Schloss einige Sekunden an, in denen ihn ein Schauer der Erkenntnis über den Rücken lief. Der Timer lief unerbittlich weiter.

„Armer Kisame“, hörte er Deidara durch den Lautsprecher höhnen. „Es stimmt schon, Orochimaru und ich lassen unseren Opfern immer die Chance, irgendwie zu entkommen. Aber bei einem Polizisten, der meine Identität aufdecken kann, muss ich natürlich eine Ausnahme machen.“

Kisame warf den Kopf in den Nacken und stieß einen Wutschrei aus.

„War nett, mit Ihnen zu spielen. Schlafen Sie gut, Special Agent Kisame“, sagte die Stimme und ein Knacken verriet, dass der Lautsprecher abgeschaltet worden war.

Kisame fluchte und machte kehrt. Er musste auf der anderen Seite aus dem Lagerhaus hinaus, vielleicht konnte er den Schutt aus dem Weg räumen. Er musste es schaffen …

Da explodierten alle Statuen gleichzeitig und das letzte, was Kisame spürte, war die brennende Hitze, die ihn verzehrte.
 

Aus sicherer Entfernung sah Deidara zu, wie das alte Lagerhaus sich in einen Feuerball verwandelte und die Nacht erhellte. Er würde eine Geschichte erfinden müssen, um den wahren Hintergrund der Explosion zu erklären, aber momentan war das nicht so wichtig. Er war soeben seinen gefährlichsten – und dazu einzigen – Gegenspieler losgeworden. Eine produktive Nacht.

Auch in Kisames Auto platzierte er noch eine Lehmbombe und ließ sie hochgehen, sobald er außer Reichweite war. Niemand würde vermuten, dass es Kisame war, der hier das Zeitliche gesegnet hatte.

Deidara stieg in seinen Wagen, schrieb mit dem erbeuteten Handy eine SMS und schaltete es dann aus. Jetzt gab es nur noch eine Sache zu tun. Außerdem war er schon neugierig, wie sich seine fünf letzten Opfer gemacht hatten.
 

Im Polizeipräsidium benachrichtigte ein Piepsen Hauptkommissar Itachi, dass er eine neue Kurznachricht erhalten hatte.

Absender: Kisame Hoshigaki

Lebt wohl, Kollegen. Ich habe etwas Besseres gefunden.

Lang lebe Orochimaru!
 

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Tja, da hat Kisame seinen Gegenspieler wohl unterschätzt.

Im nächsten Kapitel erwartet euch das große Finale, in doppelter Länge! Wo ich die Spuren von SAW V endgültig verlasse und rein alternativ schreibe ;-)

Endgame

So, hier ist es: Das große Finale von Tödliches Spiel!

Viel Spaß beim Lesen!
 

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Deidara schloss die Tür zu dem unterirdischen Kellergewölbe mit seinem Schlüssel auf und ging die schmale Treppe in den Hauptraum hinunter. Dort standen einige von Orochimarus Requisiten, ein alter, wurmstichiger Holzschreibtisch und einige Fernsehbildschirme, die die Kellerräume, die er zu einem Hindernisparcours umgebaut hatte, zeigen sollten. Sie bekamen jedoch allesamt kein Signal, sondern flimmerten nur vor sich hin. Also waren die Bomben in den Räumen schon explodiert und hatten alles vernichtet, was darin gewesen war.

Umso überraschter war Deidara, als er die fünf jungen Leute sah, die in dem Zimmer herumlungerten. Es waren definitiv die fünf, die er selbst eingefangen hatte, aber sie lebten! Alle!

Deidara zwang sich, seine Überraschung zu verbergen und ging weiter die Treppe hinab, bis sie ihn bemerkten.

Sasuke Uchiha war der erste, der aufsprang und auf ihn zulief. Dieses kleine Vatersöhnchen, das zu blöd gewesen war um zu bemerken, dass sein Freund ein Gangster gewesen war. „Gott sei Dank! Endlich kommt jemand! Sind Sie von der Polizei?“, rief dieser Schnösel.

Deidara nickte. „Akatsuki Detective Lieutenant Deidara.“

„Ein Glück!“, seufzte der Uchiha. „Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber es ist wahr: Wir fünf sind mehrmals nur knapp dem Tod entronnen! Irgendein Psychopath hat uns hier eingesperrt und uns durch ein mörderisches Spiel gezerrt! Wir können von Glück sagen, dass wir noch leben!“

Deidara musterte sie nacheinander. Allerdings, dachte er. Sie mussten wirklich nichts als Glück gehabt haben.

„Es ist wahr!“, sprang Sakura Haruno, die kleine, ängstliche Journalistin, dem Uchiha bei. „Der Killer war Orochimaru persönlich!“

Deidara tat, als müsste er nachdenken. „Ich glaube Ihnen. Orochimaru ist zwar tot, aber ich bin momentan auf der Suche nach jemandem, der unter Orochimarus Namen Morde verübt. Und ich habe sogar schon einen Verdacht, wer es sein könnte. Aber das ist jetzt nebensächlich. Kommen Sie bitte mit mir mit, ich werde Sie in ein Krankenhaus bringen. Dabei können Sie mir ihre Erlebnisse zu Protokoll geben.“

„Ich danke Ihnen“, lächelte Sakura und streckte ihm die Hand hin. „Ich bin Sakura Haruno, Journalistin beim Konoha Blatt. Wenn Sie mir die Umstände dieses … dieser Sache liefern könnten, werde ich Sie aufs Titelblatt bringen!“

Deidara wollte ihre Hand ergreifen, aber in dem Moment sah Sakura den Mund, der sich auf seiner Handfläche befand, und zog rasch, angeekelt und mit einem verlegenen Lächeln, ihre Hand wieder zurück.

Er sagte nichts dazu, sondern machte eine auffordernde Geste, wandte sich um, winkte noch einmal einladend und ging die Treppe wieder hoch.

Sasuke wollte dem Detective folgen, aber Gaara packte ihn am Arm. „Was ist jetzt schon wieder?“, fragte Sasuke gereizt. „Wenn du dich fürchtest, dass er dich ins Gefängnis steckt … Nun, das hast du auch verdient!“

„Er ist es“, murmelte Gaara, aber laut genug, dass Deidara es auch hören konnte. „Hast du mal in den Beutel gesehen, den er am Gürtel trägt?“

„Nein, sollte ich?“

„Ich habe einen kurzen Blick riskiert. Der Beutel ist voller Lehm.“

Sasuke wurde bleich. „Du meinst …?“

Gaara nickte. „Warum sonst ist dieser Kerl gerade jetzt hier? Er hat uns die Fallen gestellt!“

Sakura kam das abwegig vor. Sie wollte einfach nicht glauben, dass sich ihr Retter jetzt als ihr schlimmster Feind entpuppen sollte. Immerhin war er Polizist! Von der Akatsuki-SOKO noch dazu! Außerdem, das mit dem Lehm konnte doch Zufall sein, oder?

Deidara, der mittlerweile an der Tür angekommen war, rührte sich nicht. Dann streckte er die Hand aus und sperrte sie ab. Langsam drehte er sich um. Sein blondes Haar verdeckte seine beiden Augen, als er sagte: „Ich hätte wohl doch die Nagelbomben nehmen sollen, anstatt der Lehmbomben.“

Sakura riss die Augen auf. „Also sind Sie es tatsächlich?“

Deidara hob den Kopf und ließ sie in sein wahnsinniges Grinsen blicken. „Ich bin der neue Orochimaru!“, erklärte er und streckte stolz die Arme von sich. „Orochimaru stellt seine Fallen immer so, dass die Opfer eine kleine Chance haben, lebend zu entkommen. Aber ich war wohl zu nachlässig, wenn ihr alle, noch dazu ohne nennenswerte Verletzungen, davongekommen seid! Außerdem wäre es dumm, wenn ihr der Polizei von den Lehmbomben erzählen würdet – das gibt ungute Gerüchte.“

Die Tatsache, dass er so selbstsicher war, obwohl er alleine fünf Ninjas gegenüberstand, behagte Sakura ganz und gar nicht.

„Passt auf“, knurrte Sasuke. „Mit dem Kerl stimmt etwas nicht.“

Deidara fuhr mit beiden Händen in den Lehmbeutel und zog sie kurz darauf wieder hervor. Die Münder kauten noch einen Moment lang auf dem Lehm herum und spuckten dann grazil angefertigte Lehmkäfer aus, die auf die fünf zuflogen.

„In Deckung!“, schrie Sasuke und warf sich zu Boden.

Gaara ließ den Sand aus seinem Kürbis strömen und eine Mauer vor ihnen bilden. Die Käfer explodierten ohne Schaden anzurichten.

Deidara machte einen Satz und sprang von der obersten Treppenstufe direkt vor sie. Als der Sand zu Boden rieselte, hatte Sasuke bereits Fingerzeichen geformt und spie einen Feuerball auf den Akatsuki. Der wich ihm so knapp aus, dass sein blondes Haar versengt wurde. Im nächsten Moment sprang Sakon auf ihn zu, die Faust zum Schlag erhoben. „Jetzt zeig ich dir, was es heißt, sich mit mir anzulegen, Arschloch!“

Deidara hielt sich schützend die Hände vor den Kopf. Kurz bevor Sakon zuschlug, wuchsen aus seinem Arm noch zwei weitere Fäuste, und mit dreifacher Wucht schmetterte er Deidara gegen die Wand, sodass Sakura meinte, die Steine in der Mauer knirschen zu hören. Ächzend stieß sich der Akatsuki davon ab, rannte zu dem Schreibtisch und zog aus einer Schublade ein altmodisches Schwert heraus. „Orochimaru, gestatte mir, das Schwert von Kusanagi zu führen!“ Er holte weit aus und zersägte den Schreibtisch mit einem einzigen Schlag. Dann wirbelte er zu Sakon herum. „Dann wollen wir dich mal entzweischneiden!“

Deidara schlug zu – und riss verblüfft die Augen auf, als sich Sakon unter seinem Schwert tatsächlich teilte und die Waffe zwischen den beiden Zwillingen hindurch glitt. Die beiden Brüder ließen die Gelegenheit nicht verstreichen und Deidara handelte sich ein paar Fußtritte ein, bevor er sie mit einem aggressiven Schwertstreich zurückdrängte.

In diesem Moment sauste Sasuke heran. In seiner Hand blitzte das gefährliche Chidori auf und die Blitzte zuckten wie Giftschlangen nach dem Akatsuki. Deidara duckte sich unter dem Donnerjutsu hindurch und schlug zu.

Blut spritzte. „Sasukeee!“, kreischte Sakura auf, als der Uchiha vornüber kippte und über den Boden schlitterte, eine rote Blutspur ziehend.

Deidara hatte jedoch keine Zeit sich auszuruhen. Sai kam auf einem Tintenvogel herangeflogen und hatte sein Taschenmesser gezückt. „Was willst du denn mit diesem Zahnstocher?“, lachte Deidara und hob das Kusanagi-Schwert hoch über seinen Kopf.

Da sprang Sai von seiner Zeichnung ab, die mit einem lauten Platschen gegen Deidara flog, zu Tinte wurde und den Mörder umwarf. Sai landete hinter ihm auf den Füßen und stach mit dem Messer zu. Die Klinge schrammte über die kugelsichere Weste, die der Akatsuki trug, dann war Deidara auch schon wieder auf den Beinen, trat Sai in den Magen, was ihn einige Meter zurückwarf, packte sich sein Schwert und wich Gaaras Sand aus, indem er hinter den zertrümmerten Schreibtisch sprang.

Der Sand prallte gegen die Überreste des Möbelstücks und kaum dass er sich wieder zurückgezogen hatte, war Deidara auch schon wieder da und lief mit ausgestrecktem Schwert auf die erstbeste Person zu, die er sah – Sakura, die bislang einfach nur dagestanden war und dem Kampf atemlos zugesehen hatte. Als sie die im Licht der Neonröhren schimmernde Klinge sah, riss sie schreiend die Arme vor den Kopf und schloss die Augen.

Doch der kalte Stahl berührte sie nicht. Zögernd öffnete sie ihre Lider.

Gaaras Sand hatte vier Tentakel gebildet, die Deidaras Arme und Beine umschlangen und auseinanderzogen, sodass er jedem Angriff schutzlos ausgeliefert war. Der Detective versuchte sich zu befreien, aber der Sand war zu fest. Schweiß trat auf sein Gesicht, als sich Sasuke vor ihm aufbaute.

Der Uchiha keuchte und wankte bedrohlich. Von seiner rechten Hüfte tropfte Blut und sein Anzug färbte sich beständig rot. Dennoch umschloss er mit einer harschen Bewegung sein Handgelenk. Blitze zuckten.

„Was tust du da? Hör auf mit dem Scheiß!“, kreischte Deidara und versuchte erneut sich zu befreien.

„Ich würde das lassen. Sonst werde ich mit meinem Sand deine Knochen zu Staub zermalmen“, sagte Gaara, ruhig und drohend.

Sasukes Chidori lud sich noch einmal vollständig auf, aber man konnte sehen, dass der Uchiha am Ende seiner Kräfte war. Er stieß einen tief knurrenden Schlachtruf aus und rannte auf Deidara zu.

Sakura hielt den Atem an. Deidara zerrte heftiger an seinen Fesseln. Gaara schloss seine Hand zur Faust. Das Chidori traf den Akatsuki genau in die Brust und schmolz die Kugelweste sofort. Gleichzeitig hörte Sakura ein grausiges Knacken, als sich Gaaras Sand zusammenzog. Deidara kam nicht einmal mehr dazu einen Schrei auszustoßen. Das Chidori leuchtete in einem letzten Blitz auf und ein Sandwirbel versperrte kurz die Sicht.

Als sich der Sand verzogen hatte, war von dem Detective nur mehr … eine halb zerfetzte Lehmstatue übrig.

„Ein Lehmdoppelgänger!“, hörte Sakura Sai rufen.

Die Statue fiel in sich zusammen. Das Schwert von Kusanagi klimperte auf dem Boden. „Zeit zu sterben!“, ertönte Deidaras Stimme hinter dem Schreibtisch, wo sich sein echter Körper versteckte.

„Oh nein!“, schrie Sakura, als ihr etwas Schreckliches bewusst wurde. „Gaara! Sasuke! Der Doppelgänger wird explodieren!“

Die beiden standen immer noch unmittelbar neben dem Lehm-Deidara. Sofort bildete Gaaras Sand eine schützende Kugel um ihn herum. Sasuke war fast zu schwach um sich auf den Beinen zu halten und wankte benommen.

Mit einem lauten Knall explodierte der Lehmdoppelgänger und warf Sakura eine heiße Wolke aus Staub, Lehm und Sand entgegen. Hustend wollte sie ihn Sasukes Richtung laufen, wurde aber plötzlich hart am Hals gepackt.

Als sich die Schmutzwolke verzog, starrte Sasuke ungläubig in Sakons Gesicht, der ihn im letzten Moment von der Lehmbombe fortgerissen hatte. „Du?“, hauchte Sasuke verblüfft. „Du hast mich gerettet?“

Sakon schien plötzlich verlegen zu werden. „Ähm, das war wohl eher ein … Reflex.“

Sakuras Schrei ließ sie herumfahren. Deidara hatte sie mit beiden Händen am Hals gepackt und schnitt ihr damit den Atem ab. Benommen kniete sie auf dem Boden. „Ich habe endgültig genug von euch!“, knurrte Deidara. „Wie kann man nur so … stur sein? Warum wollt ihr nicht sterben??“

Sakura versuchte verzweifelt nach Luft zu schnappten, aber es gelang ihr nicht. Blaue Sterne tanzten vor ihren Augen umher. Warum gerade sie? Sie spürte die Zungen der Münder in Deidaras Händen, die ihren Hals kitzelten.

Plötzlich ergriff sie eisige Entschlossenheit. Sie würde sich doch nicht von allem und jedem als Geisel nehmen lassen! Ihre Finger umschlossen Sais Taschenmesser, das direkt vor ihr auf dem Boden lag. Dann nahm sie all ihre Kraft zusammen und stieß das Messer hinter sich. Deidara schrie auf und ließ sie los, als sich die Klinge in sein Bein bohrte. Sakura rang nach Luft und fiel auf die Nase.

Im nächsten Moment war Sakon heran, der inzwischen das Schwert von Kusanagi in der Hand hielt. Er zielte schlecht, schaffte es aber trotzdem, Deidara eine hässliche, blutende Wunde in der Gürtelgegend zuzufügen. Dabei zerschnitt er die Schnur, die den Lehmbeutel an ihn band. Der Beutel fiel zu Boden und sein Inhalt entleerte sich. Trotz seiner Verletzung warf sich Deidara mit dem Knurren eines verwundeten Tieres auf Sakon und trat nach seinem Handgelenk. Der Ninja verlor das Schwert und einen wuchtigen Schlag später landete er auf dem Boden.

Sai hatte die ganze Zeit über eilig auf sein Pergament gekritzelt und rollte nun das Papier aus. Eine ganze Schlangenarmee kroch aus den Zeichnungen auf Deidara zu, wickelte sich um seine Arme und Beine und fesselten ihn. Der Akatsuki schwankte und stürzte.

Doch Deidara war noch nicht am Ende. Mit einer schnellen Bewegung nahm er einen der Lehmklumpen, die jetzt überall am Boden verstreut herumlagen, zwischen die Zähne und kaute darauf herum. Als er den Lehm wieder ausspuckte, hatte er ihn in drei kleine Ameisen verwandelt, die auf ihn krabbelten und explodierten. Deidara keuchte auf, als er sich an den Explosionen verbrannte, aber die Tintenschlangen wurden ebenfalls weggesprengt. Der Detective sprang auf die Füße, klaubte sein Schwert auf, hechtete auf Sai zu und zerschnitt dessen Pinsel. „Das machst du nie wieder!“, knurrte er und in der gleichen rammte er ihm die Faust in den Magen. Der Zeichner prallte mit dem Hinterkopf gegen die Betonwand und sank stöhnend in die Bewusstlosigkeit.

Sakura sah mit wachsendem Entsetzen zu, wie der wahnsinnige Akatsuki Sakon einen tiefen Schnitt in die Seite verpasste, der daraufhin ebenfalls zusammenbrach und sich krümmte. Sasuke sah ebenfalls nicht aus, als würde er sich demnächst von seinem Chidori erholen, sondern beobachtete die Szene nur aus verklärtem Blick, am Boden liegend.

Mit einer entsetzlichen Entschlossenheit humpelte Deidara auf sie zu, ebenfalls schwer atmend. Die Klinge des Schwertes war blutig rot. „Tut mir leid, aber auf das mit der Titelseite kann ich verzichten.“ Damit holte er aus – und wurde von Gaaras Sand von den Füßen gerissen, der sich erneut um seine Arme und Beine schloss.

„Sakura, bring es zu Ende!“, rief Gaara.

Sakura schluckte. Sie hielt immer noch Sais Messer in der Hand. Langsam trat sie auf Deidara zu, der hilflos strampelnd und fluchend vor ihr lag. Mit einem Schritt trat sie über ihn und senkte das Messer zu seinem Hals herab. Noch zögerte sie. Gab es denn keinen anderen Weg?

„Beeil dich, mein Chakra reicht kaum noch aus um ihn festzuhalten!“, keuchte Gaara.

Sollte sie hier wirklich zur Mörderin werden? Die anderen hatten so hart gekämpft und nun lag es an ihr? Deidaras Kehle lag entblößt und verwundbar unter ihr. Er konnte sich nicht mehr wehren …

„Sakura!“, drängte Gaara.

Sie hatte den Albtraum, den sie eben durchlebt hatte, noch nicht vergessen. Dementsprechend wusste sie nun, wie sehr Menschen an ihrem Leben hängen. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wollte nie so werden! Sie konnte doch keinen Menschen umbringen, auch wenn er sie alle so unmenschlich behandelt hatte!

„Sa … kura …“, hörte sie Sasukes leise Stimme. Deidara starrte sie hasserfüllt an.

Langsam setzte sie die Klinge an seine Haut und schloss die Augen, aus denen immer noch Tränen quollen. Ein kleiner Schnitt, und es würde endlich vorbei sein. So schnell. So einfach. Sie holte tief Luft, hielt den Atem an, zählte bis drei.

Eins …

Zwei …

Sie verstärkte den Druck. Ein einzelner Blutstropfen sickerte aus seiner Haut hervor.

Drei …

Angestrengt atmete sie tief durch. Sie konnte es nicht tun! Schweiß trat ihr aus allen Poren, das Messer fühlte sich plötzlich glitschig an. Ihre Hände zitterten. Sollte sie wirklich zur Mörderin werden? Ihr Blick fiel auf das Blut, das an dem Messer klebte.

Wie unter Schüttelkrämpfen stand sie auf. „Ich … Ich kann das nicht tun!“, schluchzte sie. Ihre Stimme drohte ihr jeden Moment zu versagen.

„Verdammt, mach schon!“, Gaara. „Ich kann … ihn … nicht mehr lange … halten!“

Sakura sah zitternd auf den Akatsuki herab. Sollte sie oder sollte sie nicht? Sollte sie oder sollte sie nicht??

Gaara stieß einen halblauten Seufzer aus und im nächsten Moment bröselten die Sandfesseln auseinander und Deidara war wieder frei. Mit einem schmutzigen Grinsen entriss er ihr das Messer. „Du bist zu weich, Kleine!“, sagte er kalt und stach zu.

Sakura sah zu, wie die Klinge auf sie zuschoss. Das war es dann also gewesen. Sie bereute ihre Entscheidung kein bisschen.

Einen halben Zentimeter vor ihrer Brust hielt das Messer an. Zuerst dachte sie, ihre Fantasie spielte ihr einen Streich. Oder war sie schon tot und das letzte, was sie gesehen hatte, hatte sich als Standbild in ihre Netzhaut eingebrannt? Dann aber sah sie den Ausdruck in Deidaras Gesicht.

Der Akatsuki hatte nicht nur in seiner Bewegung innegehalten, sondern stand auch in einer geradezu grotesken Haltung vor ihr, die Augen weit aufgerissen und auf etwas gerichtet, das irgendwo hinter ihr war.

Sakura brauchte noch eine halbe Minute, ehe sie sich aus ihrer eigenen Erstarrung lösen konnte und sich umdrehte. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie er die Tür aufgebrochen hatte, aber am oberen Ende der Treppe, direkt vor dem strömenden Regen, stand ein weiterer Akatsuki, wie an seinem Mantel zu erkennen war. Er hatte den Kragen bis über die Nasenspitze hochgeschlagen und grauschwarzes Haar, das ihm nass am Kopf klebte. Unter den Strähnen stachen zwei glühend rote Augen hervor, mit deren Pupillen irgendetwas nicht stimmte und die starr auf Deidara gerichtet waren.

„I … Itachi …“, hörte Sakura Sasuke flüstern. Das da war sein Bruder?

Der Detective konnte sich immer noch nicht bewegen, aber seine Lippen zuckten und mühsam formte er damit Worte. „Itachi … Kollege …“

„Sie sind eine Schande für die Polizei, Deidara. Und eine Schande für die Menschheit.“ Itachis Stimme war kalt wie Eis. Jetzt sah Sakura auch, wie sich hinter ihm einige Polizisten mit schwarzen Schutzanzügen drängten.

„Wie … Wie zum Teufel kommt ihr hier her …“, fragte Deidara schleppend. Irgendetwas in Itachis Blick schien ihn zu lähmen. Er zitterte am ganzen Körper.

„Handyortung ist eine praktische Sache. So etwas hatten Sie doch geplant, oder nicht?“

„Aber … Ich … Ich habe Kisames Handy doch noch gar nicht wieder … eingeschaltet!“

„Ich spreche nicht von seinem Handy, Detective“, erwiderte Itachi. „Sondern von Ihrem.“

„Von … Von meinem?“ Deidaras Augen wurden noch größer, als sie es ohnehin schon waren. „Wie habt ihr … mich durchschaut? Wie??“

„Wir haben den Ex-Akatsuki Hidan gefunden“, sagte Sasukes Bruder. „In einem alten Container auf einem stillgelegten Frachtschiff. Dort war er über ein Jahr lang eingesperrt gewesen. Wir können von Glück reden, dass er nicht so einfach zu töten ist. Unser Chirurg Kakuzu näht ihn gerade wieder zusammen, aber Hidan hat bereits gegen Sie ausgesagt. Sie haben einen schweren Fehler begangen. Dass Hidan nahezu unsterblich ist, wussten nur die höchsten Akatsuki-Mitglieder. Zu denen Sie niemals gehören werden“, fügte er in einem veränderten Tonfall hinzu.

Deidara ließ ein Keuchen ertönen.

„Detective Lieutenant Deidara, ich verhafte Sie wegen Mordes an ihrem Kollegen Kisame und sechsfachen Mordversuchs sowie schwerer Körperverletzung. Führen Sie ihn ab.“ Die letzten Worte galten den Polizisten, die mit erhobenen Schusswaffen hereinstürmten.

Sakura trat respektvoll zur Seite. Als Deidara, der sich immer noch nicht wirklich rühren konnte, Handschellen angelegt wurden und er nach draußen gebracht wurde, gestattete sie sich erstmals wirklich erleichtert aufzuatmen.
 

Itachi verlor die ganze darauf folgende Zeit kein Wort über seine Verwandtschaft zu Sasuke, sondern behandelte ihn selbst während seiner Zeugenaussage, die er schweigend zu Protokoll nahm, wie einen Fremden. Wie Sasuke Sakura später erzählte, machte ihm das nichts aus, da er nun wusste, dass er Itachi sehr wohl etwas bedeutete. Vielleicht war es auch einfach seine Art.

Nach einiger Zeit im Krankenhaus kamen Gaara und Sakon hinter Gitter. Da sie jedoch bei der Ergreifung Deidaras so gute Mithilfe geleistet hatten, wurden ihnen mildernde Umstände versprochen und sie hatten die Aussicht, bald wieder auf Bewährung freigelassen zu werden. Sakura rang sich sogar dazu durch, sie einmal im Gefängnis zu besuchen. Gaara machte bereits den Eindruck eines anständigen, rehabilitationsbereiten Insassen, während sich Sakon kein bisschen geändert hatte und immer über alles meckerte. So würde es zwar etwas länger dauern, bis er freigelassen werden würde, aber Sakura hatte das Gefühl, dass er diese Erfahrung einfach brauchte.

Sai ging nach seiner Gesundung seiner Wege und wurde dabei nicht aufgehalten. Genauer gesagt war er eines Tages spurlos aus dem Krankenhaus verschwunden – aus dem zehnten Stock. Einen Tag, nachdem ihm ein Pfleger einen Pinsel, Tinte und ein Stück Papier geliehen hatte, damit er sich die Zeit vertreiben konnte.

Was Sasuke und sie selbst anging, so waren sie beide heilfroh, aus der Sache heraus zu sein. Sasuke beschloss, anstatt seinem Vater seinem Bruder nachzueifern und Polizist zu werden, und Sakura beschrieb die Verbrechen von Deidara – mit Informationen aus erster Hand. Das Konoha Blatt verzeichnete einen Umsatz wie selten zuvor.

Nachdem Gras über die ganze Geschichte gewachsen war, verloren sie sich mehr und mehr aus den Augen. Bis zu dem Tag, an dem es genauso stark regnete wie in der Nacht des tödlichen Spiels, zwei Jahre später.

Sakura drängte sich zwischen die Schaulustigen in der U-Bahn-Station hindurch. „Lassen Sie mich durch, ich bin Reporterin! Vorsicht, Vorsicht! Bitte lassen Sie mich durch!“

Es dauerte eine Weile, bis sie sich durch die Menschentraube gequetscht hatte. Sie kramte ihren Notizblock heraus und sah sich nach den Polizisten um. Einer von ihnen stand ihr am nächsten – er trug den Umhang der Akatsuki-Spezialeinheiten – und telefonierte. „Ja, wir haben einen Mordfall. Nein, der Täter ist bereits in Gewahrsam, wir müssen nur noch die Tatwaffe sicherstellen. Danke.“ Er legte auf und wandte sich zu ihr um.

Sakura sah in ein Paar dunkler Augen unter pechschwarzem Haar. Der Polizist lächelte sie an. Sie lächelte zurück. „Darf ich davon ausgehen, dass Sie Special Agent Sasuke Uchiha sind?“

„Sie dürfen“, erwiderte er amüsiert.

„Ich schreibe für das Konoha Blatt, Sakura Haruno ist mein Name. Hätten Sie einen Moment Zeit, mir die genauen Umstände des Falls zu erzählen?“

„Hm, es ist ein wenig früh für eine Berichterstattung. Normalerweise erzählen wir Akatsuki der Presse nichts, bis wir nicht die endgültigen Ergebnisse haben“, überlegte er mit belustigt funkelnden Augen.

„Och, können Sie nicht eine Ausnahme machen?“

„Nun, meine Arbeit hier ist sowieso getan. Warum gehen wir nicht in ein Café und unterhalten uns dort?“

Sakura lächelte. „Mit Vergnügen.“
 

--- GAME OVER ---
 

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So, das war meine erste FanFic hier auf animexx. Ich hoffe, sie hat euch gefallen und bitte jeden Leser, so nett zu sein mir ein Feedback zu hinterlassen ;-)
 

- Waren die Charaktere getroffen?

- War die Handlung (und vor allem die Kampfszene zum Schluss) durchsichtig (konnte man dem roten Faden folgen)?

- Haben die einzelnen Kapitel zum Weiterlesen angeregt?

- War der Stil ansprechend (also würdet ihr evtl noch andere FFs von mir lesen wollen)?

- Welche Schulnote würdet ihr mir für diese FF geben und warum?
 

Danke, dass ich ein wenig eurer Zeit beanspruchen durfte.

UrrSharrador
 

PS: Ich habe übrigens schon einige Kapitel meiner neuen FanFic hochgeladen! Es geht um Gangster, Dämonen, Action und ... wieder jede Menge Spannung ;-)

Zu lesen hier: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/466454/236452/
 

PPS: Es gibt eine Fortsetzung von Tödliches Spiel!

Hier zu lesen: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/466454/255999/



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Kommentare zu dieser Fanfic (78)
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Von:  yugi-san
2019-03-28T13:28:32+00:00 28.03.2019 14:28
Armer Kisame Q.Q
Ich mochte ihn so sehr, er war der einzig intelligente Polizist xD
Echt spannendes Chapter, ich hatte bis zum Ende geglaubt Kisame schafft es.

LG
yugi-san
Antwort von:  UrrSharrador
01.04.2019 21:43
Hi,
danke für deine Kommis :) Freut mich, wenn dir die FFs gefallen. Und wenn die Sache mit Deidara interessant herauskommt - ich glaube, du bist der Erste, der die FFs in dieser Reihenfolge liest ^^
lg
Urr
Von:  yugi-san
2019-03-28T11:53:18+00:00 28.03.2019 12:53
Gott dieser morbide Humor, erst Hidan, dann Kisame - einfach mega, ich feier das^^
Bin gespannt, gerade die Wendung bei Deidara macht das Ganze so interessant (insbesondere wenn man den Auftakt gelesen hat).

LG
yugi-san
Von:  yugi-san
2019-03-28T11:40:16+00:00 28.03.2019 12:40
Warte was?!?! Er hat Hidans Unsterblichkeit vergessen *sighs* oh boy...
Aber echt cooler Einstieg. Ich mag diesen morbiden Humor^^

LG
yugi-san
Von:  -Shira-
2017-06-06T15:13:59+00:00 06.06.2017 17:13
Hi. Wie ich halt bin, stöber ich gerne auch in älteren Fanfics rum und ich muss schon sagen, ich bin beeindruckt. Jede Fanfic, die ich jemals von dir gelesen habe, war ein Erfolg. Spannung gab es viel, besonders in den letzten zwei Kapiteln. Mich hätte noch interessiert, wie es der Familie (falls vorhanden, aber davon gehe ich jetzt mal aus) gegangen hat, als ihre Kinder/ Geschwister plötzlich entführt wurden. Naja wie auch immer, ich hoffe es gibt bald auch wieder neue Fanfics von dir. Tschau.

LG

Black-_-Demon
Von:  Glammy
2015-04-08T09:29:46+00:00 08.04.2015 11:29
Richtig cool
Das hat mir Sau gut gefallen ohne scheiß jz
Danke für diesen genialen ff
Liebste Grüße,
Glammy
Von:  L-San
2013-05-12T21:30:38+00:00 12.05.2013 23:30
Yo. ;D

Nette Umsetzung, aber nichts Ungewöhnliches.
Schreibstil war okay.
Für eine Unterhaltung hat's gereicht.
09 von 15 Punkten.
;D

L-San
Von:  Mizuki_Kuro
2012-03-22T17:28:48+00:00 22.03.2012 18:28
Ich finde du hast das super umgesetzt! War echt toll zum lesen obwohl ich SAW eigentlich überhaupt nicht mag...
Jedenfalls fand ich deine FF sehr gut und konnt dank dir meine lw vertreiben^^
LG Mizuki
Von: abgemeldet
2011-02-26T15:26:24+00:00 26.02.2011 16:26
tschuldige das ich erstz jetzt schreib ich bin der typ der erst am ende(wenn überhaupt) kommis schreibt. Alles im allem war die ff sehr gut schön übersichtlich ordentlich beschrieben alles die charaktere sind auch gut getroffen ja die ff ist mehr als lesenswert ich geb dir ne 1- das - wegen den rechtschreibfehlern aber als so schlimm find ich das garnicht

GGGGGGGGGGGGGGGGGGGGlg Rai hdgdl
Von: abgemeldet
2011-02-21T00:37:07+00:00 21.02.2011 01:37
Also ich bin ja sehr überrascht. Ich lese eigentlich nichts zu Naruto. Ich kann mit dem Thema an sich nicht wirklich viel anfangen, mag die Charaktere zwar, weil Naruto an keinem ganz spurlos vorrübergeht, aber ich mach meist einen Bogen um Naruto-Storys weil die Charaktere fast nie getroffen werden.
Aufgrund von Freunden kenne ich mich schon etwas mit Naruto aus und muss sagen ich finde die Charaktere waren gut so wie sie waren, denn sonst wären die wohl nicht lebend da rausgekommen. Auch wenn sie im Original wohl nicht so ganz dem entsprechen finde ich dass du sie für den Storyverlauf gut IC gehalten hast.
Es wäre wohl nicht möglich gewesen die alle genau so sein zu lassen und gleichzeitig alle überleben zu lassen.
Sasuke und Sakon haben mich immer wieder zum Lachen gebracht und Sakura war für mich typisch nervtötend aber irgendwie für mich liebenswerter als ich es sonst empfinde.
Also Deidara ging mir ja richtig auf den Keks aber genau das war das Gute an ihm.
Dass Sakura Dei nicht umbringen kann, damit habe ich gerechnet aber ich hätts genial gefunden irgendwie *gg*
Alles in allem eine Story die ich gerade wegen der Narutocharaktere (Oh welch Wunder ö___ö xD) gern gelesen habe und mir sehr die nacht versüßt hat.

LG
Von:  astala7
2011-02-11T23:11:40+00:00 12.02.2011 00:11
Hm, da gibt es ja eindeutig noch einen unterschied zwischen Oros und Deis Spiel: Oro lässt ihnen immer die Chance zum Überleben. Dei zwingt sie immer dazu, einen von ihnen zu opfern. Naja, nur ist er eben noch Lehrling...
Bei dem Kampf dacht ich erst, scheiße, so ein Ende hat Dei nicht verdient, aber hey - es war ja nur ein Doppelgänger. Hab ich aber auch geahnt, als Sakura am Anfang meinte, mit dem stimmt was nicht. Ich meine, das sind Ninja, hat der das echt vorer nicht gewusst? Da geht er doch nicht ohne Vorbereitung hin! Okay, wahrscheinlich würde Deidara doch genau das tun, aber er scheint ja wenigstens ein bisschen war von seinem Meiste rgelernt zu haben... Und damit meien ich Sasori, der imemr PERFEKT vorbereitet ist!
Als du dann Sakura fast Dei hättest töten lassen, hab ich mir gedacht, Fuck, das macht die jetzt nicht! Das wäre ja ein noch beschisssenerer Tod! Sakura hat die ganez Zei tüber nix gemacht, war total verängstigt und nutzlos udn jett soll die den Endschlag führen!? Naja, du hast wahrscheinlich gemerkt, dass ich sie nicht besonders leiden kann, aber das ist wirklich zu viel des Guten. Aber du hast ja nochmal die Kurve gekriegt.
Und dann kommt Itachi. Wie in der Szene, als er deidara besiegt hat, und der dann der Organisation beitreten muss. Konnte ich mir richtig gut bildlich vorstellen. Itachi kommt mit der Polizei. Und auf einmal ist es nicht mehr der VErdienst der fünf, dass Deidara geschlagen ist. Nein, auch Kisame hat ihn nicht erwischt, sondern Itachi. Und das ist auch die einzige Person in Akatsuki, die ihn besiegen darf, denn dass Ita stärker ist, das ist auch im Manga so und das muss selbst ich akzeptieren. Und auch hier in der Geschichte ist es viel realistischer, ihn mit der Polizei anrücken zu lassen. Also, die Kampfszene ist auf jeden Fall gut gelungen und auch mit dem Ende bin ich zufrieden.

- Waren die Charaktere getroffen?
Also, wie gesagt, ersetzte Oro durch Saosri, mach Kisame udnd Sasuke nicht so freundlich, Sakura dafür weniger hilflos und Ita... der bleibt so, wie er ist^^ Auch Dei war gut getroffen, bei Sai kann man nichts falsch amchen, Sakon hat genug gebrüllt und meinen Gaara-chan hast du auch nicht verschandetXD
- War die Handlung (und vor allem die Kampfszene zum Schluss) durchsichtig (konnte man dem roten Faden folgen)?
ja, siehe oben.
- Haben die einzelnen Kapitel zum Weiterlesen angeregt?
Es ist 00:05 Uhr udn ich hab alles in einem Rutsch durchgelesen... beantwortet das deine Frage? *zwinker*
- War der Stil ansprechend (also würdet ihr evtl noch andere FFs von mir lesen wollen)?
Ich stürz mich auf die Fortsetzung, aber erst nachdem ich mir mindestens eienn Saw Film reingezogen... und ein paar Stunden geschlafen habe. Der Stil war okay, hintereinander weg fortlaufend, absolut in Ordnung. Da gab es so ein paar kleien Stellen, wo ich mir eine ausführlicherere Beschreibung gewünscht hätte, aber ansonsten sehr gut.
- Welche Schulnote würdet ihr mir für diese FF geben und warum?
Schwierig. Hm, ich geb dir 13 von 15 Punkten, ne 1-. Es war nicht perfekt, aus all den Dingen wie oben schon gesagt, die Wahl der Charaktere, Die Beschreibung, die langweiligen Recherchen von Kisame... Aber die Ideen für die Fallen udn vor alelm die Lösungen waren genial. Nun weiß ich nicht, wie viel du davon aus Saw hast, aber ich schätze, du kanntest die Fallen udn hast dir Lösungen ausgedacht und danach die Fünf ausgewählt. Von da her natürlich die perfekte Wahl, obwohl Sakon so zeitlich nicht so recht reinpassen wollte, immerhin war er mit dem Oto-Quintett nur ein Nebenchara. Aber es hat mir sehr Spaß gemacht die ff zu lesen und die gute BEwertung kommt einfach aus dem Bauch heraus.
Das mit Sasukes Freundlichkeit nehm ich dir ein bisschen böse. Ich schreib grad ne ff über ihn und Itachi, in der ich sehr darauf achte, die charaktere der beiden zu erhalten und, naja, der läd Sakura eben nicht auf nen Cafe ein... Aber für die ff an sich war es trotzdem ein schöner Abschluss. Ich freu mich auf die Fortsetzung!


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