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Be my Bad Boy

Mariku x Ryou, Bakura x Malik, uvm.
von

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Prolog

Das laute Schrillen des Weckers klingelte durch den sonst stillen Raum. Fast augenblicklich legte sich eine blasse Hand auf das kleine, elektronische Geräte und schmale, grazile Finger drückten auf den Knopf, welcher erneut Ruhe in den Raum bringen würde.
 

Mit einem zufriedenen Seufzen fuhr die Hand durch langes, weißes Haar, bevor sich schokobraune Augen öffneten und ein Lächeln auf einen sinnlichen Schmollmund gezaubert wurde. „Heute ist es endlich soweit“, murmelte der Weißhaarige, ein 17-jähriger Junge mit dem Namen Ryou, aufgeregt.
 

Immer noch lächelnd sprang er aus dem Bett und tapste, noch ein wenig wackelig auf den Beinen wegen des abrupten Aufstehens, zum Kalender.
 

Montag, 6 August. Ja, heute war wirklich der Tag. Heute würde er ihn endlich wiedersehen, nach all den Wochen und Ryou konnte es gar nicht mehr abwarten!
 

Glücklich summend durchquerte er sein Zimmer, ein eher schlichter aber dennoch moderner Raum, der in hellen Farben gehalten war, bis er vor seinem Schrank stand. Fast nervös wühlte er durch seine Klamotten, um das perfekte Outfit herauszusuchen. Und er fand es bald in Form eines dunklen, eng anliegendes Shirts, welches seinen schlanken aber dennoch kurvigen Körper betonte, und eine schwarze Röhrenjeans, welche seine langen Beine gut zur Geltung brachte. Er betrachtete sich leicht skeptisch im Spiegel und fühlte sich gleich danach ein wenig mädchenhaft dafür, aber er wollte wirklich gut aussehen für seinen Schwarm.
 

Ein kleines Seufzen entkam Ryous Lippen, als er an ihn dachte. Aber er hatte keine Zeit für Träumereien, er durfte nicht trödeln, sonst würde er noch zu spät kommen!
 

Mit schnellen Schritten ging er die Treppe in die Küche hinunter, um dort das Frühstück vorzubereiten. Er hatte gerade fröhlich summend drei Eier in die Pfanne geschlagen, da vernahm er eine verschlafene Stimme hinter sich.
 

„Onii-chan...“, stöhnte sie. „Wie kann man nur so fröhlich darüber sein, dass die Schule wieder angefangen hat?“ Sie schüttelte unverständlich den Kopf.
 

„Amane!“, rief Ryou lächelnd auf. „Ach komm, du übertreibst. Außerdem ist dies mein letztes Jahr, danach hab ich meinen Abschluss! Da muss ich sofort mit viel Enthusiasmus heran gehen.“
 

Amane strich sich ihre langen, ebenfalls weißen, Haare aus dem Gesicht, bevor sie sich murrend auf einen Stuhl plumpsen ließ. „Enthusiasmus hin oder her, du wirst überall nur Einsen schreiben, wie immer.“ Sie gähnte herzhaft, bevor sie ihre Arme auf dem Tisch faltete und ihren Kopf darin vergrub.
 

Ryou lächelte. „Das könntest du auch, wenn du mehr lernen würdest“, meinte er und verzauste liebevoll ihr Haar, während er einen Teller Rührei vor ihr platzierte und sich ihr dann gegenüber setzte, um anzufangen seine Portion zu essen.
 

„Aber du lernst zu viel, onii-chan!“, tadelte sie ihn, als sie ihren Kopf wieder aus ihren Armen entfernte. „Das Leben besteht nicht nur aus lernen! Du musst es auch genießen, du kannst dich nicht immer nur in dein Zimmer einschließen und lernen!“
 

Der Junge zappelte leicht nervös auf seinen Stuhl. Er wusste, dass seine Schwester Recht hatte, aber es viel ihm so schwer, einfach loszulassen und sich zu entspannen! Ihr Vater war ein angesehener Archäologe und demnach so gut wie nie zuhause. Und da ihre Mutter schon vor vielen Jahren bei einem Autounfall gestorben war, fühlte Ryou sich dazu berufen, der Vernünftige zu sein und auf seine kleine Schwester aufzupassen. Aber er musste dennoch gestehen, dass es ihm alles andere als zusagte, immer den Aufpasser zu spielen. Er war jung, auch er wollte raus gehen, mit seinen Freunden Spaß haben und einen Partner haben, der sich um ihn kümmerte und ihn liebte.
 

Bei dem letzten Gedanken wurde der Weißhaarige rot. Obwohl er zwei Jahre älter war als seine Schwester hatte er noch nie eine Liebesbeziehung gehabt, während Amane schon mehrere hatte. Aber das Problem lag darin, dass Ryou anfangs wirklich schüchtern war und eine gewisse Zeit brauchte, um aufzutauen. Wenn er die Leute kannte, konnte er wirklich reden wie ein Wasserfall, aber den ersten Schritt zu machen, das fiel ihm so unglaublich schwer. Aber er war ein Junge und es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass diese die Mädchen ansprechen sollten. Aber ehrlich gesagt war Ryou sich gar nicht sicher, ob er Mädchen auf diese Art mochte, wenn er an seinen Langzeit Schwarm dachte…
 

Er schüttelte den Kopf und starrte auf sein bisher ungerührtes Essen. Er hatte jetzt keine Zeit für solche Gedanken, er sollte lieber essen und seine Tasche packen.
 

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Es dauerte nicht lang, bis die Tür klingelte. Ryou, welcher seine Schultasche gerade fertig gepackt hatte, eilte zur Tür und öffnete sie. Fast unverzüglich schlangen sich zwei gebräunte Arme um seine Schulter, und er wurde in eine herzliche Umarmung gezogen.
 

„Malik!“, rief Ryou glücklich auf und beugte sich vor, um seinem besten Freund einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. Sein bester Freund, Malik, war ein schlanker, aber dennoch leicht muskulöser Junge. Seine Haut hatte einen schönen bronzefarbenen Ton, was daran lag das er aus Ägypten kam, und er hatte platinumblonde, bis zur Schulter reichende Haare, welche ihm leicht in sein attraktives Gesicht fielen. Er hatte fliederfarbene, leuchtende Augen und karamellfarbene Lippen, welche momentan ein aufrichtiges Lächeln umspielten.
 

„Hey Ry“, grüßte er zurück. „Bereit zur Schule zu gehen?“
 

Ryou warf ihm ein verträumtes Lächeln zu und öffnete den Mund, um zu antworten, doch Amane war schneller als er.
 

„Und wie bereit er ist“, meinte sie prustend, während sie sich ihre Tasche um die Schulter schlang. „Er ist den ganzen Morgen schon so fröhlich drauf und lächelt die ganze Zeit, ugh!“ Sie zog eine Grimasse und hob ihre Hand zur Verabschiedung, als sie an den Beiden vorbei eilte.
 

„Wie auch immer, ich muss mich beeilen. Sakuras Eltern wollen mich zur Schule fahren. Bis dann, Jungs.“
 

„Viel Spaß Ama, und stell nichts an, hörst du?“, rief Ryou ihr winkend nach. Amane schnaubte nur, bevor sie außer Sicht schwand.
 

„So...“ Grinsend wandte sich Malik zu Ryou. „Wie ich sehe bist du bereit, um Mission „MI“ in die Wege zu geleiten?“, meinte er schmunzelnd, als er seine Augen über Ryous Klamotten fahren ließ.
 

„Oh, halt die Klappe!“, schmollte dieser nur und schlug seinem Freund auf den Kopf, bevor er die Tür hinter sich schloss und sich in Bewegung setzte.
 

„Er wird mich eh nicht bemerken – wie immer“, murmelte er leise und fuhr eine Hand durch sein weißes Haar. „Ich mein MI steht wohl eher für Mission Impossible anstatt für seinen Namen...“ Malik schüttelte lächelnd den Kopf, bevor er freundschaftlich einen Arm um Ryous Schultern schlang.
 

„Glaub mir, Ry, dieses Jahr wird alles anders“, meinte er bestimmend. „Ich hab’s im Urin. Dieses letzte Jahr wird ein gutes Jahr für uns werden.“
 

Ryou schnaubte, konnte sich aber nicht helfen und seine Lippen in ein kleines Lächeln zu formen, während er seine Augen gen Himmel richtete.
 

„Ich hoffe es...“
 

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Das war der Prolog. Ziemlich kurz ich weiß, die Kapitel werden länger. Ich hoffe, es hat euch gefallen ^.^

Wiedersehen

Je näher sie dem Schulgebäude kamen, desto nervöser wurde Ryou. Er war immer nervös, wenn er seinen Schwarm sah, doch heute besonders! Denn während der Sommerferien hatten er und Malik einen Plan ausgetüftelt, mit dem er die Aufmerksamkeit seines Schwarms, und hoffentlich auch sein Herz, gewinnen konnte.
 

„Ich weiß, dass du eigentlich eher schüchterner Natur bist“, redete Malik auf ihn ein, während sie die Straßen Richtung Domino High gingen, „Aber du wirst ihm nicht auffallen, wenn du nicht ein bisschen aus dir raus kommst!“
 

Ryou grummelte missmutig. „Das ist einfacher gesagt als getan.“
 

„Ich weiß, dass es nicht leicht ist, Ry“, meinte der Blonde beschwichtigend und wuschelte mit seiner Hand durch Ryous Haar, „Dennoch musst du über deinen Schatten springen, wenn du ihn wirklich willst.“
 

„Natürlich will ich ihn“, gab Ryou kleinlaut zu, und seine Wangen nahmen einen leichten Rotschimmer. „Ich... Ich hab nur Angst...“ Der Weißhaarige seufzte leise, während er nervös mit seinen Händen spielte. „Ich hab Angst... Du weißt schon, dass alles umsonst war und ich mich zum Affen mache oder so.“
 

Malik lachte leichtherzig auf. „Ach was, das wirst du schon nicht. Uhh, ich kann schon den Eingang zum Pausenhof sehen!“
 

Und tatsächlich – nur noch wenige Meter trennten die beiden Freunde von ihrer Schule.
 

„A-Ah... Malik, ich glaub... Mir geht’s nicht so gut, ich geh lieber nach hause...“, nuschelte Ryou und drehte auf den Fuß um, nur um von Malik am Kragen festgehalten zu werden.
 

„Ah, ah, Ryou“, mahnte der Ägypter ihn. „Du kommst jetzt schön mit.“
 

„Maaalik“, jammerte der kleinere Junge.
 

„Kein Malik, wir gehen da jetzt zusammen rein!“ Gesagt, getan – mit einem Schubsen beförderte Malik ihn auf den Schulhof. Nervös sah er sich um. Unmengen von Schülern eilten an ihm vorbei, sein Schwarm war aber nirgendwo weit und breit zu sehen.
 

Malik, der Ryous suchenden Blick bemerkt hatte, zuckte leicht mit den Schultern. „Du kennst ihn doch, kommt wahrscheinlich erst auf den letzten Drücker.“
 

Ryou nickte langsam, als er mit seinem ägyptischen Freund Richtung Schuleingang ging. Das schien ihm wirklich ähnlich zu sein. Fast schweigend überquerten sie den großen Platz. In Gegensatz zu anderen Schulen hatte die Domino High einen wirklich schönen, und sauberen, Pausenhof. Mehrere Picknicktische, für Essen in schönem Wetter, waren aufgestellt, genau wie einige Tischtennisplatten. Direkt neben den Tischen war eine schöne, saftig grüne, Wiese, auf der man Fußball spielen oder sich einfach entspannend ins Gras legen konnte. Sie waren nur noch wenige Schritte vom Schuleingang entfernt, da fiel Ryous Blick plötzlich auf ihn! Sein Schwarm, der berüchtigte Bad Boy der Schule, der Traum seiner schlaflosen Nächte.

Der Weißhaarige schluckte schwer.
 

Sein Schwarm, ein schlanker, muskulös gebauter Ägypter mit einer wunderschön, in der Sonne glänzenden, bronzefarbenen Hautfarbe und platinumblonden, wilden Haaren, welcher in jeder Richtung abstanden, lehnte sich lachend gegen das Treppengeländer. Neben ihm stand sein bester Kumpel Bakura, ein schlanker Albino mit langen, weißen Haaren, braunen, mit einem Stich von roten, Augen und einem attraktivem Gesicht.
 

„Das ist echt so typisch für dich, Mariku“, grinste Bakura, bevor er einen langen Zug seiner Zigarette nahm.
 

„Tja, man tut was man kann“, meinte Ryous Schwarm, Mariku, ebenfalls grinsend, bevor er seinen Kopf zu Bakura drehte. „Oi, gib mir auch noch einen Zug.“
 

„Finger weg, Bastard“, knurrte Bakura, während er Marikus Hand weg schlug. „Nicht mein Problem, dass du deine verdammte Zigaretten vergessen hast!“
 

„Bakura!“, jammerte der Blonde. „Du weißt, dass ich Schule ohne Zigaretten nicht aushalte! Also komm schon, stell dich nicht so an. Tu deinem Freund was Gutes, hm?“
 

Seufzend tippte der Albino die Asche achtlos auf den Boden. „Ich kann dir keine geben, das ist meine Letzte.“
 

Mariku schien einen Moment zu schmollen, bevor seine amethystfarbenen Augen aufleuchteten und ein anrüchiges Grinsen seine Lippen umspielte. „Dann lass uns teilen.“ Bakura hob fragend eine silberne Augenbraue.
 

„Du weißt schon.“ Mariku leckte sich über die Lippen, bevor er seinem Freund noch ein Grinsen zuwarf. Bakura schien zu verstehen, da auch er nun am schmunzeln war.
 

„Alles klar.“ Er führte die Zigarette zu seinen Lippen und nahm einen langen Zug. Doch anstatt den Rauch wieder auszustoßen, neigte er seinen Kopf ein wenig und drückte seine Lippen leicht gegen Marikus. Dieser grinste, bevor er seinen Mund einen Spalt öffnete und den Weißhaarigen den Rauch in seinen Mund blasen ließ.
 

Ryou zuckte bei dem Anblick ein wenig zusammen. Er war kein großer Fan von rauchen, im Gegenteil!, aber er musste zugeben, dass diese Art von 'rauchen' etwas erotisches an sich hatte. Der Fakt, dass Bakura und Marikus Beziehung eine seltsame Form von Freundschaft war, war bereits wohl bekannt. Die Beiden machten auch keinen Hehl daraus, dass sie gelegentlich miteinander schliefen, dennoch versetzte es den weißhaarigen Jungen einen Stich ins Herz, sie so intim zu sehen.
 

Marikus Augen waren fest geschlossen, als er den Rauch langsam und genüsslich aus seiner Nase ausstieß. „Wer sagt, teilen ist nur was für Waschlappen, ist ein verfickter Idiot“, meinte er grinsend und fuhr sich mit einer Hand durch das ungestüme Haar. Oh wie sehr Ryou doch wünschte, dass er seine Hand durch das Haar fahren konnte. Es faszinierte ihn, wie das Haar des Blonden so abstehen konnte...!
 

„Stimmt“, grunzte Bakura, bevor er einen weiteren Zug nahm. Ryou wartete ungeduldig, ob die Beiden das Schauspiel von eben wiederholen würden, da spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter.
 

„Na Ryou, bist du am spannen?“
 

Knallrot drehte dieser sich von seinem ägyptischen Freund weg. „N-Nein!“, stritt er schnell ab, doch seine Reaktion war wohl schon Antwort genug.
 

Malik lachte. „Jaja, was immer du sagst.“
 

Ryou funkelte ihn böse an, protestierte aber nicht, als Malik ihn näher Richtung Eingangstür schob. Schnell wandte er seinen Blick wieder Richtung Mariku und Bakura. Und zwar genau im richtigen Moment, wie sich heraus stellte, da Bakura seinen Kopf wieder zu seinem Freund bewegte und ihre Lippen erneut aufeinander drückte. Er inhalierte den Rauch langsam aus und wollte sich wieder zurück beugen, da fing Mariku seine Unterlippen zwischen seinen Zähnen. Er sah Bakura mit halbgeschlossenen, lustvollen Augen an, bevor er mit seinen Zähnen leicht an dessen Lippe zog, nur um im nächsten Moment an ihr zu saugen. Er nutzte die Chance, dass Bakuras Mund einen Spalt geöffnet war, um seine Zunge flink zwischen diesen hinein gleiten zu lassen.
 

„Nngh, Mariku!“, protestierte der Albino fast augenblicklich und schubste Mariku von sich. Er verdrehte die Augen, als der Blonde noch einen Annäherungsversuch machte. „Bist du schon wieder scharf? Kannst du dich denn nicht einmal beherrschen?!“
 

Mariku verschränkte die Arme, bevor er selber mit den Augen rollte. „Zick nicht herum, sonst beschwerst du dich ja auch nie.“
 

„Uh, sieht so aus, als wäre dein Mariku im Moment Single“, flüsterte Malik aufgeregt in Ryous Ohr. „Das heißt du musst dich ran halten, Ry! Du weißt doch, dass er nie lange Single ist!“
 

Schüchtern nickte der Weißhaarige. Bakura und Mariku küssten sich nur, wenn Beide von ihnen keinen Partner hatten, und sich einsam fühlten, in sexueller Hinsicht natürlich. Und Malik hatte Recht, Mariku war nie länger als ein paar Tage Solo. Wenn Ryou sich nicht beeilen würde, würde ihm einer seinen Schwarm noch vor der Nase weg schnappen...!
 

Doch da klingelte die Pausenglocke und symbolisierte somit, dass der Unterricht gleich beginnen würde.
 

„Lass uns gehen“, meinte Ryou. „Wir sollten nicht am ersten Tag schon zu spät kommen.“
 

Malik kicherte. „Das ist so typisch Ryou, du kleiner Musterschüler“, meinte er mit einem Schmunzeln und verwuschelte dessen Haar. Ryou warf ihm ein spielerisches Schmollen zu und versuchte seine Haare wieder in Ordnung zu bekommen, während er mit seinem Freund die Treppe hochging.
 

„Oh, hey Ishtar!“, drang Bakuras raue Stimme plötzlich zu ihnen und die beiden Freunde drehten sich synchron um.
 

„Hi Bakura“, murrte Malik zurück und verschränkte die Arme, bevor er langsam zum weißhaarigen Albino schritt.
 

„Maliiik!“, quiekte Ryou leise. Er war extrem nervös, jetzt wo die Aufmerksamkeit von Bakura auf ihnen lag. Dann würde Mariku bestimmt gleich auch in seine Richtung gucken...!!!
 

„Keine Angst, Ry, stell dich einfach neben mich“, wisperte Malik mit einem kleinen Lächeln, und zerrte ihn, ohne eine Antwort abzuwarten, neben sich.
 

Aufgeregt knete Ryou seine Hände. Malik redete zwar relativ oft mit Bakura und wo der Albino war, war normalerweise auch Mariku. Aber Ryou stand nie bei ihnen, er war viel zu nervös. 'Verdammtes Paradoxon', dachte er und biss sich auf die Unterlippe. Er wollte Mariku nah sein, traute sich aber nicht wirklich in seine Nähe... Und jetzt stand er direkt vor ihm, nur wenige Meter von ihm entfernt. Wenn er seine Hand ausstrecken würde, könnte Ryou ihn sogar berühren...!
 

Der Weißhaarige schluckte. Er war zwar in der selben Stufe wie sein Schwarm und sie hatten auch einen Kurs zusammen, aber dennoch war er ihm im Moment so nah wie noch nie. Er konnte sogar seinen Geruch wahrnehmen, wenn auch nur leicht – es war eine Mischung aus Würze, Rauch und...Lavendel? Ryou empfand das Letztere für einen seltsamen Geruch für einen Rüpel wie Mariku, aber es freute ihn nichtsdestotrotz. Lavendel war eins seiner Lieblingsdüfte...
 

Bakuras rotbraune Augen musterten Malik langsam, bevor er ihm ein charmantes Grinsen zuwarf. „Du siehst so gut aus wie immer, Ishtar.“
 

Malik hob eine Augenbraue. „Tja, das kann man von dir ja nicht behaupten“, erwiderte er tonlos.
 

Bakura gluckste, bevor er sich näher an den Blonden lehnte. „Hmm, ich mag sie temperamentvoll“, schnurrte er und leckte sich langsam über die Lippen.
 

„Schön für dich.“
 

Ryou musste wegen der Kühlheit seines Freundes ein wenig lächeln. Bakura machte nun schon fast ein ganzes Jahr lang Annäherungsversuche an Malik, aber nichts schien wirklich zu helfen. Aber der Albino gab nicht auf, im Gegenteil! Es spornte ihn sogar noch mehr an! Ryou musste insgeheim gestehen, dass er Bakuras Anstrengungen irgendwie süß fand. Soweit er sich erinnern konnte hatte Bakura auch keine Beziehung mehr, seitdem er an Ryous blonden Freund interessiert war, dabei lagen ihn tausende von Jungs und Mädels zu Füßen.
 

Genauso wie bei Mariku. Nur das dieser, im Gegensatz zu Bakura, fast jede Woche einen neuen Freund hatte. Freund, der Ägypter war nämlich homosexuell und machte auch kein Geheimnis daraus, er prahlte sogar manchmal mit Bettgeschichten. Mariku war eben der berühmt berüchtigte Bad Boy. Jeder an der Domino High wusste von seinen Streichen, aber auch von seiner großen, und scheinbar unersättlichen, Libido.
 

Bei diesem Gedanken wurde der Weißhaarige ein wenig rot. Er hatte noch nie mit jemandem geschlafen, geschweige denn jemanden geküsst! Wenn Mariku das wüsste, würde er ihn bestimmt für einen Verlierer halten! Ryou konnte sich nicht vorstellen, dass ein Typ wie Mariku etwas mit jemanden zu tun haben wollte, der in Sachen Sexualität keinerlei Erfahrungen hatte.
 

Er seufzte und schüttelte leicht den Kopf, um die bedrückenden Gedanken zu vertreiben. Er warf Malik und Bakura einen kurzen Blick zu. So wie es aussah waren sie immer noch am streiten. Seine Mundwinkel zuckten kurz, bevor er den Blick wieder abwandte und plötzlich Augenkontakt mit amethystfarbenen Augen machte.
 

Erschrocken, von diesem intensiven Blick, drehte Ryou schüchtern den Kopf weg. Er biss sich nervös auf die Unterlippe und wartete einen Moment, bis er sich sicher fühlte, wieder zu Mariku gucken zu können. Und er hatte Recht.
 

Marikus Blick war nun gen Pausenhof gerichtet, als er träge einen Zug von der Zigarette nahm, welcher er Bakura wohl abgeluchst hatte, während dieser in seinem 'Gespräch' mit Malik vertieft war. Mit einem kleinen Lächeln betrachtete er das Gesicht seines Schwarms, welches Ryou in den sechs Wochen Ferien so vermisst hatte.
 

Mariku hatte ein sehr hübsches Gesicht, fand Ryou, aber da war er nicht der Einzige. Seine Augen erinnerten an den Edelstein Amethyst, besonders wenn sie dieses verschmitzte Leuchten in ihnen hatten. Sie waren so gut wie immer halbgeschlossen was ihnen, nach Ryous Meinung, einen sehr erotischen Ausdruck verlieh. Er hatte eine gerade, eher kleine aber dennoch maskuline Nase und hohe Wangenknochen. Seine Lippen waren schön geformt und voll, und hatten einen karamellfarbenen Farbton. Abgerundet wurde das Gesicht mit einem kräftigen Kinn.
 

Plötzlich klingelte es ein zweites Mal und brachte den Weißhaarigen aus seinen Gedanken, oder viel mehr schamlose Sabberei.
 

„Malik!“, zischte er in das Ohr seines ägyptischen Freundes. „Wir müssen uns beeilen! Wir kommen viel zu spät.“
 

„Stimmt...“ Nickend stimmte Malik ihm zu und drehte sich um, um in Richtung ihres Klassenraums zu eilen. Er ließ es sich aber nicht nehmen, und Bakura über seiner Schulter die Zunge rauszustrecken.
 

Nach einiger Zeit kamen die zwei Freunde bei ihrem Klassenzimmer an und zu ihrer Erleichterung durften sie feststellen, dass ihr Lehrer noch nicht da war.
 

„Puuh, Glück gehabt“, meinte Malik schwer schnaubend.
 

„Ja“, stimmte Ryou zu, ebenfalls aus der Puste.
 

„Ryou-kun!“, quietschte eine Stimme plötzlich und ein hübsches Mädchen mit blauen Haaren und einer großen, gelben Schleife lief auf ihn zu.
 

„Hallo Miho-chan“, begrüßte der Weißhaarige sie lächelnd. „Wie waren deine Ferien?“
 

„Schön, echt schön!“ Sie erwiderte das Lächeln vollmundig. „Aber ich bin dennoch froh, dass Schule wieder angefangen hatte“, fügte sie als nachträglichen Einfall hinzu und warf ihm einen schüchternen Blick zu.
 

„Ja.“ Ebenfalls schüchtern kratzte Ryou sich den Nacken. „Ich weiß, was du meinst.“
 

„Hey Malik, Ryou!“, tönte eine laute Stimmer plötzlich über das Gerede im Klassenzimmer und im nächsten Moment lief ein schlaksiger Junge mit straßenköterblondem Haar auf sie zu.
 

„Jounouchi!“, riefen die Angesprochenen gleichzeitig.
 

„Wie waren eure Ferien, Jungs? Habt ihr sie genossen?“
 

„Natürlich“, grinste Malik ihn an. „Und was ist mit dir? Hast du die Ferien bei deinem Mädchen in Tokyo verbracht?“
 

„Darauf kannst du wetten!“, prahlte Jounouchi stolz. „Und guck mal hier!“ Er zog den Kragen seines weißen T-Shirts ein wenig herunter und entblößte einen gewaltigen Knutschfleck.
 

„Ach du heilige Scheiße, Jou!“ Schmunzelnd schlug Malik seinem Klassenkameraden gegen den Oberarm. „Ich beneide dich, du Glückspilz“, meinte er mit einem kleinen Kopfschütteln, bevor er sich auf einen freien Platz plumpsen ließ. Ryou nahm schnell den Tisch neben dem Ägypter und fing an, seine Sachen auszupacken.
 

„Wieso? Immer noch Single?“, fragte Jounouchi nach, während er sich auf Maliks Tisch setzte. „Ah, das ist scheiße, Alter. Aber bei deinem Aussehen müssten die Mädels doch Schlange stehen.“
 

„Tja.“ Desinteressiert zuckte Malik mit den Schultern.
 

„Malik ist eben sehr wählerisch“, mischte sich nun auch Ryou in das Gespräch ein.
 

Jounouchi lachte kurz auf. „Das stimmt allerdings. Musste dir echt abgewöhnen, Mann.“
 

Malik brummte. „Warum? Ich bin keine Schlampe. Ich will mir eben sicher sein, dass es wirklich die richtige Person ist, bevor ich eine Beziehung mit ihr eingehe und-“
 

Doch weiter kam er nicht, da plötzlich ihr Lehrer in den Raum trat.
 

„Was immer du sagst, Alter“, murmelte Jounouchi nur, bevor er sich schnell auf seinen Platz neben seinem besten Freund, Honda, setzte. Es dauerte einen Moment, bis sich auch all die anderen Schüler hingesetzte hatten und Ruhe herrschte, und ihr Lehrer das Wort ergriff:
 

„Guten Morgen, liebe Klasse. Ich hoffe, ihr habt euch gut erholt von euren Ferien, und seid nun wieder bereit, euch mit dem Ernst des Lebens zu beschäftigten.“
 

Kollektives Stöhnen folgte, und ihr Lehrer warf den Schülern ein kleines Grinsen zu.
 

„Das ist euer letztes Jahr, also solltet ihr euch anstrengen und- Mariku Ikrush, nimm sofort die Füße vom Tisch!“
 

Ein tiefes Knurren war zu hören, bevor Mariku widerwillig die Füße herunter nahm. Überrascht blickte Ryou sich um, bis er den Ägypter hinter sich und in der letzten Reihe neben Bakura sitzen sah. Ryou war gar nicht aufgefallen, wann er in den Klassenraum gekommen war...! Er warf seinem Schwarm ein verstecktes Lächeln zu, bevor er sich wieder an den Lehrer wandte. Dieser erzählte, wie wichtig sie ihr Abschlussjahr nehmen sollten, und das es nur noch ein Jahr war und sie alles in es hinein stecken sollte. Ryou warf Mariku der ganzen Rede lang heimliche Blicke zu, da der Blonde ungewöhnlich still war. Aber er schien zu schlafen, da er sein Gesicht in seinen Armen vergruben hatte und er sich nicht bewegte.
 

„So. Jetzt teile ich euch eure diesjährigen Stundenpläne aus“, verkündete der Lehrer mit einem Lächeln.
 

„Hoffentlich haben wir wieder ein paar Klassen zusammen“, flüsterte Ryou an Malik gewandt. Dieser nickte eifrig.
 

„Hoffe ich auch, sonst halte ich dieses verdammte Jahr nicht aus“, murmelte er. Ryou kicherte daraufhin, bevor er neugierig seinen Stundenplan betrachtete und diesen dann mit Maliks verglich.
 

„Die meisten Fächer haben wir zusammen“, stellte der Blonde mit Befriedigung fest, und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
 

„Ja“, stimmte ihm Ryou nickend zu. „Ich hoffe nur, dass ich auch einige Fächer mit Mariku habe“, meinte er leise und biss sich nervös auf die Unterlippe.
 

„Ach was, letztes Jahr hattest du doch auch ein paar Fächer mit ihm, warum dieses Jahr dann nicht?“, meinte Malik und warf seinem Freund ein beruhigendes Lächeln zu.
 

„Ein paar? Ich hatte nur eins mit ihm, und das war Sport! Da hatte ich keine Möglichkeit, irgendwie mit ihm ins Gespräch zu kommen“, jammerte dieser.
 

Malik warf ihm einen seltsamen Blick zu. „Gerade da hättest du doch massig Gelegenheiten gehabt! Du hättest einfach in ihn hineinlaufen können oder“, ein spitzbübisches Grinsen umspielte seine Lippen, „Oder beim duschen ausversehen gegen ihn knallen können... Du weißt schon, dir rutscht die Seife aus und du bückst dich dann und ganz zufällig knallt dein Arsch dabei gegen seinen Schritt.“
 

Als Ryou knallrot wurde, lachte der Dunkelhäutige leise und wackelte mit den Augenbrauen. „Ich wette, du hast ihn beim duschen immer genaustens abgecheckt, oder? Wie ist er denn unten herum gebaut? Ich wette er hat einen gewaltigen Schw-“
 

„Malik!“ Mit hochrotem Kopf schlug Ryou seinem Freund eine Hand auf dem Mund. „Nicht so laut!“, zischte er in sein Ohr, bevor er die Hand wieder wegnahm.
 

„Naja“, nuschelte er schließlich nach einem kleinen Schweigen, „Also schlecht gebaut ist er nicht gerade, im Gegenteil...“
 

Malik warf ihm nur ein breites Grinsen zu, erwiderte aber nichts. Langsam verschränkte er die Arme hinterm Kopf.
 

„Ich weiß eh nicht, was du in ihm siehst“, murmelte er und warf dem anderen Ägypter einen kurzen Blick zu. „Klar, er ist attraktiv und alles, aber du hast doch eh immer auf Charakter geachtet, oder nicht?“
 

„Klar, ich mag seinen Charakter doch auch!“, erwiderte Ryou.
 

Misstrauisch hob Malik eine blonde Augenbraue. „Ja, natürlich. Du magst den Charakter eines sexistischen Rüpels, hmhm.“
 

Ryou runzelte die Stirn. „Ja...! Ich weiß, auf den ersten Blick passen wir vielleicht nicht zusammen, aber ich weiß auch, dass Mariku viel mehr ist, als nur ein Rüpel. Ich... Ich weiß nicht, ich spüre es irgendwie, wenn ich ihn ansehe.“
 

Malik hob nun auch die zweite Augenbraue, hatte aber keine Zeit etwas zu erwidern, da die Glocke klingelte.
 

„Hm, ich hab jetzt Chemie bei Kobayashi-sensei, und du?“, fragte Ryou nach einem Blick auf seinen Stundenplan.
 

„Ich auch, lass uns gehen!“, rief Malik aus und sprang auf. Ryou folgte ihm, wenn auch weniger enthusiastisch. Langsam verließen sie die Klasse und machten sich auf den Weg, zum Chemiesaal.
 

Schüchtern warf Ryou einen Blick zurück. Er hoffte inständig, dass er ein paar Fächer mit Mariku haben würde. Dies war schließlich ihr Abschlussjahr, nach diesem Jahr würden alle getrennte Wege gehen und er würde den Blonden vielleicht nie wieder sehen...!
 

'Jetzt oder nie', dachte er, während er in den Chemiesaal trat. 'Jetzt oder nie.'
 

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Nächstes Kapitel~: Wir lernen andere Protagonisten kennen und einen sehr *hust* sympathischen Chemielehrer. Und oh, was ist? Seh ich das richtig, Ryou und Mariku reden? Zusammen und so? D;

Chemische Reaktion

Suchend blickten Ryou und Malik sich nach einem leeren Platz um, auf denen sie sich hinsetzen konnten. Der Chemiesaal war bereits relativ voll, aber dennoch fanden sie im hinteren Teil der Klasse einen Tisch. Mit einem lauten Seufzen schmiss Ryou seine Tasche zu Boden, nachdem er seine Schreibmaterialien und ein leeres Heft hinaus gekramt hatte.
 

„Was ist los?“, fragte Malik und stützte seinen Kopf gelangweilt in seine Handfläche, bevor ein kleines Gähnen seinen Lippen entkam.
 

„Ach, ich weiß nicht.“ Unentschlossen zuckte Ryou mit den Schultern. Er spielte gedankenverloren mit einer seiner weißen Locken, bevor er nochmals seufzte. „Ich hoffe einfach, dass dieses Jahr alles klappt. Mir ist vorhin erst richtig klar geworden, dass dies mein letzter Versuch ist. Danach sehe ich ihn vielleicht nie wieder und...“ Er schluckte schwer, bevor er mit leiser Stimme weiter sprach: „Ich hab Angst, dass das Schlimmste eintrifft und ich ihn wirklich nie wieder sehe, ohne meine Gefühle gebeichtet zu haben...“
 

„Ach Ry...“ Lächelnd schlang Malik einen Arm um seinen Freund. „Es wird schon alles klappen. Dafür haben wir doch zusammen den Plan ausgetüftelt, hmm?“ Ryou lächelte nur unsicher zurück. „Denk nicht so viel darüber mach, sondern mach einfach. Denk mit deinem Herz, und nicht mit deinem Kopf.“ Ryou kicherte leise, als Malik ihm mit den Fingern leicht gegen die Stirn flickte.
 

„Ja... Danke, Malik.“ Dieser lächelte ihn an, bevor er seinen Blick durch den Klassenraum schweifen ließ. „Oh... Oh, da! Ryou, ich glaub Ra ist mit dir“, meinte er aufgeregt und zeigte mit dem Finger in Richtung Tür und tatsächlich – just in den Moment traten Mariku und Bakura ein. Mit einen kleinem Lächeln auf den Lippen betrachtete der Weißhaarige, wie die zwei Freunde lauthals lachend durch den Raum schritten und nach einem Tisch für sie suchten. Als sie an ihnen vorbei kam konnte Bakura es sich nicht nehmen und Malik ein kleines Zwinkern zuwerfen, woraufhin dieser nur mit den Augen rollte.
 

Die Klasse plauderte noch ein paar Minuten fröhlich miteinander, bevor ihr Chemielehrer, Kobayashi-sensei, herein trat und mit seinem Erscheinen die Klasse somit sofort zum Verstummen brachte.

Kobayashi-sensei, ein großgewachsener, kräftiger Mann mittleren Alters, war ein sehr strenger Lehrer und achtete besonders auf Disziplin und Respekt. Viele Schüler hatten deswegen sogar insgeheim Angst vor ihm, da er öfters mal laut wurde und auch kein Problem damit hat, schlechtere Schüler vor der ganzen Klasse bloßzustellen.
 

Ryou schluckte. Auch er war nicht wirklich von ihrem Lehrer angetan, obwohl er selber von ihm immer verschont geblieben war, auch wenn er nicht wirklich stark im Mündlichen war. Dafür war Ryou sehr gut in Tests, und Kobayashi-sensei schrieb wirklich viele davon. Dafür hatte ihr Lehrer aber seine Freunde auf dem Kieker! Jounouchi, zum Beispiel, aber auch seinen Schwarm Mariku. Oder eher besonders Mariku. Alle wussten, wie respektlos der Blonde sein konnte und deswegen flogen bei ihm und Kobayashi-sensei öfters mal die Fetzen.
 

Und eben dieser räusperte sich geräuschvoll, bevor er anfing mit seiner kratzigen Stimme zu sprechen: „Morgen, Klasse. Wie ihr bestimmt wisst, ist dies euer letztes Schuljahr – auch in Chemie! Also strengt euch verdammt nochmal an! Letztes Jahr war ein Desaster! Wenn ihr euch keine Mühe gebt kann ich euch jetzt schon einmal sagen, dass die Hälfte von euch durchfallen wird.“ Es herrschte eine eisige Stille.
 

„Alles klar“, sprach Kobayashi-sensei weiter, nachdem er einigen Schülern einen besonders mahnenden Blick zugeworfen hatte, „Holt nun schon einmal Bunsenbrenner hervor, wir werden ein Experiment machen.“
 

Die Klasse stöhnte leise auf. „Ich werde euch gleich ein Blatt austeilen, wo die restlichen Materialien und Chemikalien drauf stehen, sowie die Versuchsanleitung“, sprach der Lehrer weiter.
 

„Das ist typisch Kobayashi, oder?“, murrte Malik missbilligend. „Sofort am ersten Tag richtigen Unterricht machen. Arschloch.“
 

Ryou warf ihm ein beruhigendes Lächeln zu. „So ist er eben. Ich geh die Materialien holen, okay?“
 

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Nachdem alles aufgebaut war, spitzte Ryou grübelnd die Lippen. „So ein kompliziertes Experiment“, murmelte er leise und kratzte sich am Kopf, bevor er ein paar seiner weißen Strähnen hinter die Ohren klemmte.
 

„Ach was, du kriegst das schon hin, Ry.“ Malik warf ihm ein Grinsen zu. „Du bist nicht umsonst Kobayashis Lieblingsschüler.“
 

„Bin ich nicht“, stritt der Weißhaarige ab und runzelte die Stirn. „Wie kommst du denn auf so einen Quatsch?“
 

„Na, das ist doch die Wahrheit!“ Sein Freund drückte ihm auf die Nase. „Überleg doch mal. Du bist eher ruhig im Mündlichen, aber dennoch gibt er dir nur Einsen oder Zweien auf den Zeugnissen! Jedem Anderen hätte er bei so einer mündlichen Leistung eine Vier oder noch schlechter gegeben. Aber nicht dir. Außerdem bist du immer höflich und respektvoll zu ihm und du weißt doch, was er für einen riesigen Respekt-Fetisch hat.“
 

Ryou kippte nachdenklich den Kopf. „Wirklich?“, fragte er erstaunt nach. „Ist mir nie aufgefallen, dass er mich so gerne mag...“
 

Der Ägypter seufzte gespielt genervt. „Ryou, ALLE Lehrer mögen dich.“
 

„Aber ich will kein Lehrerliebling sein“, beschwerte dieser sich. „Mariku will bestimmt nicht mit so jemandem zusammen sein...!“ Nervös kaute er auf seinen Fingernägeln. „Ist das wirklich so auffällig, dass ich ein Liebling der Lehrer bin?“ Malik warf ihm nur ein entschuldigendes Lächeln zu. Ryou stöhnte verzweifelt auf. „Oh nein...“ Er schloss die Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder zu öffnen, als ein polternder Schrei durch den Chemiesaal hallte.
 

„Ikrush! Stell sofort den Bunsenbrenner aus, sonst gibt es aber ein Donnerwetter!“, rief Kobayashi-sensei mit bebender Stimme.
 

Erschrocken sah Ryou zu Mariku. Dieser hatte den Bunsenbrenner auf höchste Flamme gestellt und warf kichernd Papierbällchen hinein, welche sofort anfingen zu brennen, und wild durch die Gegend flogen. Ein Mädchen kreischte geschockt auf, als eines der brennenden Bällchen nur knapp ihr langes Haar verfehlte.
 

„SOFORT!“, wiederholte der Lehrer brüllend, als Mariku keine Anzeichen machte, ihm zu gehorchen. Bakura saß währenddessen lachend neben dem Blonden und wischte sich die Tränen aus den Augen. Mariku warf dem Lehrer ein dreistes Grinsen zu, bevor er mit einem kleinen Grunzen das Gerät wieder ausschaltete.
 

„Du legst es wohl darauf an, oder Ikrush?!“, meinte Kobayashi-sensei mit gefährlicher leiser Stimme und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Mariku zuckte grinsend mit den Schultern, bevor er sich provokant einen Kaugummi in den Mund steckte und anfing laut zu kauen.
 

„Ich hab kein Problem damit, dich durchfallen zu lassen in deinem Abschlussjahr“, sprach der Lehrer weiter, bevor ein kleines Grinsen seine Lippen umspielte. „Oh ja, ich hab nicht nur kein Problem damit, ich wünsche es mir ehrlich gesagt! Ich wünsche mir, dass du auf deine großkotzige Fresse fällst und dein ganzes Abschlusszeugnis versaust. Dir ist schon klar, dass du keinen Job bekommst, mit solch schlechten Noten?“
 

Mariku antwortete nicht und blies stattdessen nur eine Kaugummiblase.
 

Kobayashi-sensei lachte kalt. „Mir ist es überhaupt ein Wunder, wie du es bis ins letzte Jahr geschafft hast. Wahrscheinlich hast du dich hochgeschlafen.“ Der Ägypter runzelte die Stirn. Er war es gewohnt, Standpauken zu bekommen, aber so weit war ihr Lehrer bis jetzt nie gegangen.
 

Der Chemielehrer lachte erneut. „Ja, wahrscheinlich hast du dich hochgeschlafen. Was anderes kannst du auch nicht. Vermutlich hast du eh schon deine Berufung gefunden, du kleiner, dreckiger-“
 

„Äh Kobayashi-sensei, bitte...!“, meldete sich Yuugi Mutou, der Stufensprecher, schüchtern zu Wort. Mit seiner Größe von 162 cm war er zwar einer der kleinsten Schüler, aber dennoch hatten alle Respekt vor ihm, seit er mit Yami zusammen gekommen war. Dieser hatte ihm nämlich gelehrt, sich zu wehren und sich nicht herum schubsen zu lassen und dafür war Yuugi seinem Freund sehr dankbar. „Meinen Sie nicht auch, dass Sie ein bisschen zu weit gehen?“, fragte er weiter und drückte seine Lippen fest zusammen.
 

„Ja“, stimmte ihm Yami zu. „Yuugi hat Recht. Bitten hören Sie auf Ihre Schüler zu beleidigen. Sie sind wirklich zu weit gegangen.“
 

Yuugi warf seinem Freund ein dankbares Lächeln zu. Yami erwiderte diese und drückte seine Hand leicht, bevor er sich wieder an Kobayashi-sensei wandte. Dieser schnaubte verächtlich und verschränkte die Arme.
 

„Wie auch immer“, murmelte er leise, bevor er mit lauterer Stimme fort fuhr: „Dennoch erlaube ich es nicht, dass hier Quatsch gemacht wird. Deswegen wird sich Ikrush zu Watanabe-san setzten, und Ishtar-san zu Touzouko-san.“
 

Geschockt klappte Ryou der Kiefer auf. „M-Malik!“, quiekte er leise und krallte seine Nägel in dessen Oberarm. „Malik! Malik!“
 

Dieser lächelte ihn an. „Entspann dich, Ry“, meinte er und zerzauste dessen Haar. „Benimm dich einfach wie immer.“
 

„Watanabe-san.“ Immer noch nervös sah Ryou zu ihrem Lehrer, welcher gerade auf ihn zugekommen war. „Watanabe-san, tut mir Leid, dass ich diesen Idioten zu dir schicke. Aber du bist so ein netter und höflicher Schüler und Ikrush sollte sich wirklich mal eine Scheibe von dir abschneiden. Kannst du bitte aufpassen, dass er keinen Mist anstellt und sich beim Experiment auch wirklich beteiligt?“
 

„Natürlich, Kobayashi-sensei“, erwiderte der Junge mit einer kleiner Verbeugung. Der Chemielehrer lächelte ihn an, und ging dann wieder zu seinem Pult.
 

„Oh nee, jetzt muss ich mich neben Bakura setzten... Würg“, seufzte Malik leise und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, bevor er Ryou zuzwinkerte. „Viel Spaß mit Mariku“, flötete er und verschwand dann grinsend in Richtung Bakura.
 

Ryou hielt den Atem an, als er Mariku auf ihn zu schlendern sah. 'Oh mein Gott... Okay Ryou, alles in Ordnung. Beruhig dich und versuch nicht zu hyperventilieren. Alles ist gut... Oh mein Gott, da ist er!!!'
 

„Hey Kleiner“, meinte der Ägypter mit einem Grinsen, bevor er sich mit einem lauten Plumpsen auf den Stuhl neben Ryou fallen ließ. „Alles klar?“
 

„Oh..Äh, j-ja, danke der Nachfrage“, erwiderte Ryou stotternd.
 

Mariku grunzte nur leise, bevor er seinen Kopf in die Hände stützte und den Anderen betrachtete. Dieser zitterte merklich, als er sein Heft aufschlug und etwas hineinschrieb.
 

'Oh mein Gott, er guckt mich an!!! Und wie er mich anguckt... Was mach ich nur, was mach ich nur? Ich bin so verdammt nervös...', jammerte er mental Er drehte seinen Kopf leicht zur Seite, um Mariku ein schüchternes Lächeln zuzuwerfen. Dieser erwiderte es mit seinem typischen Grinsen.
 

'Gott, er ist so attraktiv, wenn er so grinst... Und dieses Grinsen galt nur mir!!!' Ryou merkte, wie er rot wurde, und wandte sich dann schnell wieder seinem Heft zu.
 

„Mmh, was schreibst du denn da?“, fragte Mariku neugierig und der Weißhaarige hielt die Luft an, als er den Anderen auf seinen Nacken atmen spürte. Der heiße Atem des Ägypters kitzelte Ryous Haut so angenehm, dass er eine leichte Gänsehaut bekam.
 

„O-oh, äh, ich schreib die Materialien auf“, erwiderte er.
 

„Ah.“ Mariku nickte langsam, bevor er sich in seinem Stuhl wieder zurück beugte. „Bist du gut in Chemie?“, fragte er ihn nach einer kurzen Zeit des Schweigens.
 

„Es geht“, meinte Ryou bescheiden. „Es ist nicht mein bestes Fach aber ich bin ganz okay, denk ich.“
 

„Hm.“ Mariku fuhr sich durchs Haar, bevor er dem Anderen ein bitteres Lächeln zuwarf: „Ich glaube ich muss seit eben nicht erwähnen, dass ich ziemlich schlecht bin.“ Er warf dem Lehrer einen tödlichen Blick zu, bevor er sich wieder an Ryou wandte. Dieser hatte die Stirn gerunzelt.
 

„Ich finde es echt nicht okay, wie Kobayashi-sensei dich behandelt hat“, meinte er ernst. „Ich mein... Er ist unser Lehrer! Er kann mit uns doch nicht einfach wie Dreck umgehen!“ Interessiert hob der Blonde eine Augenbraue. Ryou knetete nervös seine Hände, bevor er weiter sprach: „Niemand hat es verdient, so behandelt zu werden. Du hast es nicht verdient. Ich... Ich bin mir sicher, wenn du dich nur ein bisschen mehr anstrengen würdest, wärst du ein richtig guter Schüler.“
 

Nun hob Mariku beide Augenbrauen. Er warf Ryou einen verblüfften Blick zu, bevor er anfing zu lachen. „Heh, du bist süß, Kleiner“, gluckste er amüsiert und streckte eine Hand aus, um Ryous weißes Haar zu verstrubbeln. Dieser lief rot an, schenkte Mariku aber dennoch ein aufrichtiges Lächeln. Immer noch glucksend, stützte Mariku seinen Kopf wieder in die Hände. Er beobachtete still, wie Ryou das Experiment ans laufen brachte und gelegentlich was aufschrieb. Mariku bemühte sich gar nicht erst darum, die Beobachtungen aufzuschreiben. Nach einigen Minuten des Beobachtens legte er seine Wange mit einem lauten Stöhnen auf den kalten Tisch und schloss die Augen.
 

Ein wenig besorgt blickte Ryou ihn an. „A-Alles in Ordnung? Hast du Schmerzen?“ Zögerlich legte er dem Dunkelhäutigen eine Hand auf die Schulter. Der lächelte nur träge.
 

„Jepp, hab nur Kopfschmerzen.“ Er verzog das Gesicht. „'Nur' ist untertrieben, ehrlich gesagt. Ich hab einen verfickten Kater.“
 

Er grinste, als er Ryous entrüsteten Blick sah. „Warum warst du gestern denn trinken? Du wusstest doch, dass heute Schule ist“, meinte dieser.
 

„Ja, deswegen war ich doch trinken. Gestern war der letzte freie Tag und den musste ich einfach feiern, bevor die Hölle wieder los geht.“
 

„Jetzt übertreibst du aber ein bisschen“, murmelte Ryou.
 

„Kein bisschen“, erwiderte Mariku und streckte kindisch die Zunge heraus. Erschrocken weiteten sich braune Augen.
 

„Du hast ein Zungenpiercing?“, fragte Ryou total überrascht. Mariku nickte, und ein spitzbübisches Grinsen umspielte seine Lippen.
 

„Mmh. Hast du schon einmal jemanden mit so einem Piercing geküsst?“, fragte er und wackelte suggestiv mit den Augenbrauen.
 

„N-N-Nein“, stotterte der Weißhaarige nervös und er spürte, wie seine Wangen rosa anliefen.
 

„Willst du es mal ausprobieren?“ Schmunzelnd beugte Mariku sich nach vorne, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Er öffnete seinen Mund einen Spalt breit um mit seiner Zunge neckend vor Ryous Gesicht herumzuwackeln. Dieser war wie paralysiert. Nichts würde er lieber machen, als seine Lippen auf Marikus zu krachen, aber dieser ärgerte ihn doch nur...Oder?

Bevor er überhaupt reagieren konnte, legte Mariku sein Gesicht wieder auf den Tisch, nochmals stöhnend.
 

„Ist wirklich alles in Ordnung, Mariku?“, fragte er besorgt nach. „Hast du Schmerzen? Soll ich dich ins Krankenzimmer bringen?“
 

Schnaubend hob der Blonde sein Gesicht wieder, bevor er Ryou ein viel sagendes Grinsen zu warf. „Geht nicht. Ich hab ein 'Krankenzimmer-Verbot', das heißt ich darf den Raum nicht mehr betreten.“
 

Überrascht hob Ryou eine silberne Augenbraue. „Verbot? Wie hast du das denn angestellt? Hast du die ganzen Etikette der Medikamente vertauscht?“
 

Mariku lachte kurz auf, bevor er den Kopf schüttelte. „Nee, das nicht, obwohl das auch eine gute Idee ist, Kleiner.“
 

Ryou schmollte leicht. „Ich bin nicht klein!“, beschwerte er sich und verschränkte gespielt beleidigt die Arme. Innerlich war er allerdings am lachen. Er hätte nicht gedacht, dass du es so einfach wäre, mit Mariku zu reden...! Der Ägypter kicherte amüsiert.
 

„Natürlich, guck dich doch nur mal an!“ Er gluckste. „Du gehst mir nur bis zum Schlüsselbein.“
 

„Tja, du bist eben unmenschlich groß!“
 

Mariku grinste schief. „Stimmt, ich bin der Größte in der Stufe... Aber ich bin nicht nur in Sachen Körpergröße der Größte.“
 

„Was meinst- Oh...“ Verschämt rieb Ryou sich den Nacken, während Mariku erheitert gluckste.
 

„Ich bräuchte aber noch jemanden, der die genaue Länge misst... Falls du also Lust hast...“ Er verstummte allmählich und warf dem Anderen ein breites Grinsen zu.
 

„Nein, danke“, nuschelte Ryou leise. Mariku lachte kurz auf, bevor er ihm einen neugierigen Blick zu warf und die Arme hinterm Kopf verschränkte. „Ryou heißt du, oder?“
 

„Äh ja. Aber woher...?“ Unsicher biss Ryou sich auf die Unterlippe.
 

„Von deinem Freund, Malik“, meinte Mariku. Er grinste. „ Du hast ja sicher auch mitgekriegt, dass Kura ihn immer in ein Gespräch verwickeln will... Naja, irgendwann hat Malik dich auf jeden Fall mal erwähnt.“
 

„Oh?“, fragte Ryou interessiert nach. Malik hatte Mariku also von ihm erzählt? Das hatte er ihm nie gesagt...
 

„Jepp. Aber nur kurz erwähnt eben. Keine perversen Fetische oder so von dir, keine Angst. Die muss wohl noch selber herausfinden.“
 

„P-Perversen Fetische?!“ Geschockt klappte Ryou der Kiefer auf.
 

„Genau“, grinste Mariku. „Du kannst mir nicht erzählen, dass du so etwas nicht hast. Jeder Mensch hat irgendwelche kranken Sexfantasien. Manche mögen Rollenspiele, andere Fesselspiele, Arsch versohlen, es gibt zu viele, um sie alle aufzuzählen. Außerdem ist das doch nichts Schlimmes, solange beide Partner damit einverstanden sind.“ Er zuckte mit den Schultern. „Auch ich hab solche Fantasien, obwohl manche keine Fantasie mehr sind, sondern schon viel mehr wahr geworden sind.“ Er grinste, und fuhr seine Zunge lasziv über seine Vorderzähne. „Ist doch etwas völlig normales, oder nicht?“
 

„Ah...“ Unsicher fummelte Ryou an seinem Shirt. „J-Ja, ich denk schon“, meinte er schließlich mit einem schwachen Lächeln. Mariku grinste zurück.
 

„Siehst du. Also“, er beugte sich näher an den Kleineren, „Was sind deine Fantasien?“
 

„Sag ich dir nicht“, meinte Ryou nur und streckte die Zunge aus, die Wangen feuerrot. Mariku zuckte nur mit den Schultern.
 

„Dein Verlust“, meinte er grinsend.
 

Es herrschte eine kurze Stille in der Ryou überlegte, wie er das peinliche Thema irgendwie wechseln konnte. Er sah aus den Augenwinkeln, dass der Blonde immer noch am schmunzeln war und ihn genaustens musterte.
 

„Achso!“, rief Ryou aus, als ihm etwas eingefallen war. „Warum hast du denn jetzt das Verbot ins Krankenzimmer zu gehen?“
 

„Das, mein Ryou, ist eine sehr gute Frage“, grinste Mariku und schlang einen Arm lose um dessen Schulter. „Und ich freue mich, dass du nachgefragt hast.“
 

Ryou warf ihm ein schüchternes Lächeln zu. Er musste zugeben, dass sich Marikus Arm um seine Schulter gut anfühlte. Verdammt gut sogar. Er könnte sich glatt daran gewöhnen...
 

„Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und-“, fing Mariku an, wurde dennoch rüde von einem Ellbogen in seinen Rippen unterbrochen.
 

„Erzähl richtig!“, drängelte Ryou, welcher selbst ein wenig überrascht war von seiner kecken Aktion, doch der Blonde lachte nur lauthals auf.
 

„Wie du willst“, meinte er mit einem Achselzucken. „Du wolltest es ja so. Also...“ Mariku hustete theatralisch, bevor er fort fuhr: „Mein Ex und ich saßen halt im Unterricht und uns war verdammt langweilig. Also beschlossen wir, den Unterricht für uns ein bisschen interessanter zu gestalten. Wir haben uns schmutzige Wörter ins Ohr geflüstert, 'Ich würde dir jetzt am liebsten auf dem Lehrerpult das Gehirn raus ficken', und so etwas, und naja.“ Er warf dem knallroten Ryou ein Grinsen zu. „Danach bin ich ziemlich scharf geworden, also haben wir beschlossen, als ginge es uns nicht gut und unsere Lehrerin, eine dumme, alte Oma die nichts gecheckt hat, hat uns dann ins Krankenzimmer entlassen...“
 

Nervös rutschte Ryou auf seinen Stuhl herum. Oh ja, er wusste in welche Richtung die Geschichte gehen würde. Obwohl es ihm etwas unangenehm war, die Geschichte mit Marikus obszönem Vokabular zu lauschen, musste er dennoch gestehen, dass es ihn auch ein wenig... erregte. Er schluckte schwer als er spürte, dass sein Blut langsam in Richtung Süden schoss.
 

„Heh, ich denk du weißt schon, wonach die Story auslaufen wird, hm?“, fragte Mariku glucksend und löste seinen Arm von Ryous Schulter, um ihn zusammen mit seinem anderen hinter seinem Kopf zu falten.
 

„Also haben wir gefickt, im Krankenzimmer.“ Der Blonde gluckste erneut, bevor er mit den Augenbrauen wackelte. „Wie wilde Tiere, wenn ich das anmerken darf. Verdammt, der Bastard war so verfickt gelenkig! Der konnte sich verbiegen wie sonst was. Hehe, ich hatte zwischenzeitlich sogar gedacht, dass die Liege unser Gewicht nicht aushalten würde, es hat verdächtig laut geknackt. Naja, auf jeden Fall kam mitten im Akt die Schulkrankenschwester hinein...“ Mariku zog eine Grimasse. „Sie war tierisch angepisst und hat uns sofort zum Direktor geschickt, welcher uns dann eben das Verbot aufgebrummt hat.“
 

„O-Oh...“ Unsicher, was er sonst noch sagen sollte, rieb Ryou seinen Nacken. „Das ist... blöd.“
 

„Blöd...Hah!“ Mariku schnaubte. „Ich war genauso angepisst wie die Tussi, wenn nicht sogar noch mehr! Scheiße, es war so ein verdammt geiler Fick und dann kommt die einfach rein und ruiniert alles! Nachdem sie den Raum verlassen hatte, wollte ich den Job noch beenden aber mein Ex hatte die Lust verloren...“ Er seufzte erneut. „Dieses Arschloch. Naja, es ist nicht das Ende der Welt.“
 

Der Ägypter warf Ryou ein Grinsen zu. „Die Schule hat noch genug andere Schäferstündchen geeignete Plätze.“ Er beugte sich näher an den Kleineren. „Welcher ist denn dein Lieblingsplatz für ein bisschen... Spaß?“, hauchte er in dessen Ohr und grinste zufrieden, als Ryou leicht erschauderte.
 

„Zuhause... Im Bett“, erwiderte dieser nach einer Zeit Stille. Mariku lachte.
 

„Langweiler“, beschimpfte er ihn spielerisch und schlug ihm leicht gegen den Oberarm, da packte er sich plötzlich stöhnend an die Schläfe. „Verdammt, diese Kopfschmerzen bringen mich noch um“, murmelte er leise.
 

„Ich hab Aspirin in meiner Tasche, möchtest du eins?“, bat Ryou ihm an. Marikus Augen leuchteten auf.
 

„Oh ja, bitte! Dann wärst du mein Held des Tages!“
 

Ryou lächelte ihn mit erröteten Wangen an, bevor er ihm eine der Tabletten gab. Ein Blitz durchzuckte seinen Körper plötzlich, als sich ihre Finger berührten. Mit klopfendem Herzen starrte Ryou wie hypnotisiert auf seine Hand, während sein Schwarm die Tablette trocken schluckte.
 

„Hmm, ich glaub ich mach ein kleines Nickerchen“, murmelte Mariku und vergrub sein Gesicht in seine Arme.
 

„Mach das“, erwiderte Ryou sanft und fing an, sich wieder dem Experiment zu widmen. Sorgfältig schrieb er die Beobachtungen und Ergebnisse in sein, aber auch in Marikus Heft.

Der Junge war total ins Schreiben vertieft, da hörte er plötzlich eine wütende Stimme knurren. „Schlafen kannst du zuhause, Ikrush!“
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen und blickte seinen Lehrer an, welcher vor ihrem Tisch stand. Mariku stöhnte leise, bevor er langsam wieder aufblickte. Die eiskalten, blauen Augen Kobayashi-senseis fixierten wütend seine.
 

„So kriegst du die Sechs nie von deinem Zeugnis, du Tunichtgut!“, sprach er mit kalter Stimme.
 

„Äh, Kobayashi-sensei?“, meldete sich Ryou schüchtern zu Wort.
 

„Ja, Watanabe-san?“
 

„Mariku hat mit mir gearbeitet“, meinte er nervös und deutete zitternd auf Marikus Heft, welches seine Notizen aufwies. „Er hat sich nur etwas ausgeruht, weil es ihm nicht gut ging.“
 

Misstrauisch blickte der Lehrer zwischen den Beiden her. „Ist das wahr, Ikrush?“, fragte er schließlich.
 

„Ja“, antwortete dieser und warf ihm ein arrogantes Grinsen zu.
 

Kobayashi-sensei schnaubte nur. „Wie auch immer“, murmelte er nur, bevor er sich umdrehte und davon eilte. Als er außer Hörweite warf, wandte sich der Dunkelhäutige grinsend an Ryou.
 

„Danke für deine Hilfe“, meinte er. „Das war cool von dir.“
 

„K-Kein Problem“, erwiderte Ryou stotternd und merkte wie sein Herz wie wild in seiner Brust pochte, als Mariku ihm ein kleines Lächeln zu warf. „Ryou-“, fing er an, doch da klingelte plötzlich die Glocke und symbolisierte somit, dass nun Mittagspause war.
 

Der Blonde sprang augenblicklich auf. Er streckte sich erstmal ausgiebig, und entblößte dabei ein gutes Stück seines flachen Bauches. Ryou stockte der Atem. Er ärgerte sich mental darüber, dass er Marikus Klamotten heute noch gar nicht begutachtet, besabbert, hatte. Mariku trug nämlich ein dunkelblaues Hemd, bei dem die ersten drei Knöpfe offen waren und so eine muskulöse Brust entblößten. Die Ärmel waren bis zu den Ellbogen hochgekrempelt, sodass man frei seinen reichlich vorhandenen Goldschmuck in Form von Ringen und Armbändern sehen konnte. Er trug außerdem eine beige Cargohose, welche so eng war, dass die stattliche Beule zwischen seinen Beinen mehr als nur betont wurde. Ryou drehte schnell den Kopf weg, um sich seinen eigenen Materialien zu widmen.
 

„Hey“, meinte Mariku, als Ryou anfing ebenfalls seine Sachen zu packen. Dieser guckte überrascht auf. „Wir sehen uns dann hoffentlich in Sport, Kleiner“, meinte er mit einem Zwinkern, bevor er mit Bakura aus dem Chemiesaal eilte.
 

Erschrocken weiteten sich schokobraune Augen und Ryous Gesicht nahm einen leichten Rotschimmer an. 'Er kann sich also daran erinnern, dass wir letztes Jahr zusammen Sport hatten?', fragte er sich und er spürte, wie ein kleines Lächeln seine Lippen umspielten, während er langsam zu Malik ging, um mit seinem besten Freund ebenfalls die Pause zu genießen.
 

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Nächstes Kapitel~ Pause <3 Malik und Ryou setzen sich zu einer lustigen Runde zu ihren Freunden Jounouchi und Co. und unterhalten sich über den Chemieunterricht. Wie lief es denn übrigens bei Bakura und Malik? Malik scheint nicht glücklich zu sein :o

Ein Schwätzchen unter Freunden

„Und? Wie war's, wie war's, wie war's???“, wurde Ryou nach der Chemiestunde sofort von seinem Freund Malik begrüßt. Ryou kicherte wegen dessen Neugierde.
 

„Erzähl ich dir gleich“, meinte er mit einem kleinen Lächeln. „Lass uns erst mal schnell in die Cafeteria gehen, damit wir noch einen Platz bekommen.“
 

Malik runzelte die Stirn. „Jou und die Anderen halten uns doch was frei; so wie immer. Außerdem können wir doch beim Gehen reden, oder nicht?“
 

„Nein.“ Ryou streckte nur frech seine Zunge heraus und setzte sich dann in Bewegung.
 

„Du bist gemein, Ry!“, jammerte Malik und versuchte seinen Freund wieder einzuholen.
 

Ryou warf ihm nur ein entschuldigendes Lächeln zu. Er selber platzte fast mit Informationen, die er loswerden wollte, aber ehrlich gesagt... Er war sich gar nicht sicher was überhaupt passiert war. Mochte Mariku ihn? Waren die Annäherungsversuche ernst gemeint? Konnte er sich wirklich an seinen Namen erinnern und daran, dass sie letztes Jahr zusammen Sport gehabt hatten? Die letzte Frage bereitete ihm besonders Kopfzerbrechen. Er hatte doch nie mit Mariku geredet, und besonders auffällig hatte er sich im Sportunterricht auch nicht benommen... Wieso konnte sich Mariku dann an ihn erinnern?
 

Ryou war ganz in seinen Gedanken vertieft und so bekam er gar nicht mit, dass er und Malik bereits die Eingangstüren der Cafeteria erreicht hatten, bis er das laute Gerede der Schüler hörte. Suchend blickten sich die Beiden um, da ertönte plötzlich eine nur allzu bekannte Stimme über das restliche Geschreie: „Ryou, Malik, hier sind wir!“
 

„Hey Jou“, rief Malik zurück und packte Ryou am Handgelenk, um ihn zu ihrem blonden Freund zu ziehen. Dieser stand momentan auf einem Tisch und winkte ihnen zu.
 

„Hallo Leute“, begrüßte Ryou die Anderen, als sie am Tisch angekommen waren. Er guckte sich um. Jounouchi, Honda, Yami, Yuugi und schließlich Miho, alle saßen schon da.
 

„Hierhin Ryou-kun“, winkte ihm das einzige Mädchen am Tisch, Miho, zu. Der Weißhaarige warf ihr ein kleines Lächeln zu, bevor er sich auf den leeren Platz rechts von ihr fallen ließ. Malik quetschte sich währenddessen so hin, dass auch er neben Ryou sitzen konnte.
 

„Wie war dein Unterricht bis jetzt, Ryou-kun?“, fragte Miho ihn lächelnd. Malik schnaubte missmutig, während die Beiden Smalltalk führten. Er wollte nun endlich wissen, was mit seinem besten Freund und Mariku war...!
 

„Lass uns mal gucken, ob wir auch irgendwelche Fächer zusammen haben!“, schlug Miho vor und kramte aufgeregt ihren Stundenplan hervor.
 

„Äh, okay“, stimmte Ryou zu und holte ebenfalls seinen Stundenplan heraus. Nachdem sie ihre Stundenpläne überflogen hatte, warf das blauhaarige Mädchen ihren Plan schmollend auf den Tisch.
 

„Wie blöd“, jammerte sie und stützte ihr Gesicht in ihre Hände. „Wir haben nur zwei Fächer zusammen, Ryou-kun... Ich wünschte, wir-“
 

„Oh ja ja, sehr blöd, hmm. Jepp, blöd. Kann man nichts machen“, unterbrach Malik sie barsch und schlang einen Arm um Ryous Schulter.
 

„Alsooo Ry...“ Seine violetten Augen fingen plötzlich an zu leuchten. „Wie war’s? Erzähl schon!“
 

„Wie war was?“ Ryou warf Miho einen entschuldigenden Blick zu, bevor er seine Aufmerksamkeit auf seinen besten Freund richtete.
 

„Was wohl, du Trottel? Ich meine bestimmt nicht deinen Stuhlgang!“ Genervt verdrehte der Ägypter die Augen. „Ich mein natürlich den Chemieunterricht! Du und Mariku!“
 

„Oh das...“ Verlegen kratzte Ryou sich an der Wange.
 

„Ja, das! Los, erzähl schon! Hab ich das richtig gesehen, dass Mariku seinen Arm um dich gelegt hat?“, wollte Malik aufgeregt weiter wissen.
 

Ryou kratzte sich nervös am Kopf. Oh Gott, Malik hatte das also gesehen? „Also ich...“, fing er an, da merkte er plötzlich, dass die Augen all seiner Freunde auf ihn gerichtet waren.
 

„H-Hey!“ Mit rosanen Wangen schüttelte Ryou defensiv den Kopf. „Warum seid ihr plötzlich so leise? Ich will nicht, dass mir alle zuhören!“, jammerte er.
 

„'Tschuldigung, Alter“, meinte Jounouchi nur und widmete sich dann wieder seinem Sandwich. Auch die anderen Vier widmeten sich wieder ihren vorherigen Aktivitäten. Ryou wartete noch einen Moment ab, bevor ein kleines Seufzen seinen Lippen entwich. Er warf Malik ein Lächeln zu.
 

„Ja, er hat den Arm um mich gelegt“, gab er schließlich zu.
 

„HA!“ Mit einem triumphalen Schrei schmiss Jounouchi sein Sandwich auf den Tisch. „Ich hab’s dir doch gesagt, Alter!“, grinste er seinen besten Freund Honda an. Dieser grummelte nur etwas Unverständliches, als Jounouchi die Hand vor sein Gesicht ausstreckte.
 

„Das sind 700 Yen (1), Honda!“, sang er mit fröhlicher Stimme und wackelte mit den Fingern.
 

„Verdammt!“, fluchte der Braunhaarige nur, während er in seiner Hosentasche nach dem Geld suchte.
 

„Wie süß!“, quietschte Yuugi plötzlich, welcher es sich auf Yamis Schoß bequem gemacht hatte, und klatschte lächelnd in die Hände. „Weißt du noch, als du mir das erste Mal den Arm um die Schulter gelegt hast?“, fragte er seinen Freund aufgeregt. Yami nickte leicht und verhärtete seinen Griff um Yuugis Hüfte, bevor er sich vorbeugte und ihm einen kleinen Kuss auf den Nacken gab.
 

„Natürlich, Aibou“, murmelte er in dessen Haut und gab ihr noch einen Kuss. „Wie könnte ich das vergessen, so verdammt klischeemäßig, wie es war?“
 

Yuugi kicherte und neigte seinen Kopf, damit er Yami einen süßen Kuss auf die Lippen geben konnte. „Es war wirklich sehr stereotypisch. Ich mein im Kino so tun, als würde man sich strecken, um dann ganz zufällig den Arm um meine Schulter zu legen?“ Der kleine Schüler verdrehte gespielt genervt die Augen. „Wie aaalt“, meinte er weiter und täuschte ein Gähnen vor. Yami schmollte leicht.
 

„Dir hat es aber trotzdem gefallen“, widersprach er und gab Yuugi ebenfalls einen Kuss. Dieser hob eine Augenbraue. „Vielleicht, vielleicht aber auch nicht“, meinte er mit einem Grinsen und lachte plötzlich auf, da sein Freund angefangen hatte ihn zu kitzeln.
 

„Yaaaamiiiii“, prustete er atemlos.
 

Nachdem Ryou die Anderen einige Zeit lang beobachtete hatte, formte seinen Lippen ein Schmollen und er runzelte die Stirn.
 

„Nicht fair!“, jammerte er. „Ihr habt gesagt ihr hört nicht zu...!“
 

Jounouchi zuckte nur träge mit den Schultern und biss in sein Sandwich. „Tut mir ja Leid, Mann“, meinte er mit vollem Mund, „aber aufkeimende Liebesgeschichten sind eben interessant.“
 

„W-Was?“ Ryou sah seinen blonden Freund fassungslos an und spürte, wie er rot anlief. „Aufkeimende Liebesgeschichten?“
 

„Natürlich!“, meldete sich nun auch wieder Malik zu Wort. „Warum sollte er sonst den Arm um dich legen?“
 

Ryou warf ihm einen bösen Blick zu. „Einfach nur so!“, meinte er. „Warum legst du denn immer den Arm um mich?“
 

Malik schmunzelte. „Weil ich dich liebe, mein Schatz“, meinte er und beugte sich näher, die Lippen gespitzt.
 

„Geh weg!“, meinte Ryou nur und drückte das Gesicht des Blonden mit seiner Hand weg. Dieser fing an zu schmollen.
 

„Liebst du mich denn nicht mehr?“, schluchzte er und rieb sich die nicht vorhandenen Tränen aus den Augen.
 

„Nein, ich lass mich scheiden.“ Scheinbar uninteressiert zuckte der Weißhaarige mit den Schultern und biss in sein Brötchen.
 

„Oh Ra!“ Geschockt schlug Malik die Hände ins Gesicht. „Was ist denn dann mit unserem Baby?“ Besorgt streckte er eine Hand aus und tätschelte Ryous Bauch. „Es sind doch nur noch wenige Monate, dass sieht man doch an deinem kugelrunden Bäuchlein.“
 

„Du bist ein Blödmann, weißt du das?“ Ryou warf dem Ägypter einen vernichtenden Blick zu, bevor er dessen Hand weg schlug. Beide starrten sich einige Sekunden an, bevor Ryou anfing zu kichern. Malik grinste zurück.
 

„Das heißt, du gibst unserer Liebe noch eine Chance?“, fragte er hoffnungsvoll.
 

„Nö.“ Ryou streckte ihm die Zunge raus und widmete sich dann wieder seinem Essen.
 

„Seit ihr fertig mit dem Rumalbern?“; fragte Jounouchi ungeduldig. „Ich will noch mehr hören!“
 

„Ich auch!“, stimmte Malik zu, nun wieder ernst. „Worüber habt ihr euch unterhalten? Habt ihr euch überhaupt unterhalten?“
 

Ryous Wangen nahmen einen leichten Rotschimmer an, und ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. „Ja, wir haben miteinander geredet“, bestätigte er mit einer fast träumerischen Stimme. Er runzelte leicht die Stirn, als er genauer an ihre Unterhaltung zurück dachte. Ein kleines, süßes Schmollen umspielte seine Lippen, bevor er weiter sprach: „Er hat mich Kleiner genannt.“
 

„Wie niedlich!“, rief Yuugi lächelnd auf.
 

Malik nickte eifrig, seine Lippen waren zu einem Grinsen verzogen. „Er hat bereits einen Spitznamen für dich, Ry! Das ist ein gutes Zeichen!“, meinte er aufgeregt.
 

Ryou pustete sich eine Strähne seines weißen Haars aus dem Gesicht. „Aber ich bin nicht klein“, murmelte er und runzelte die Stirn, soweit möglich, noch mehr.
 

„Natürlich bist du das!“ Honda lachte. „Für einen Typen bist du wirklich etwas klein, Ryou.“ Er stoppte einen Moment und warf Yami und Yuugi ein Grinsen zu. „Natürlich nicht so abnormal klein wie die Beiden, aber dennoch klein!“
 

„Hey!“, beschwerte sich Yuugi und warf Honda einen wütenden Blick zu.
 

Dieser zwinkerte. „Tut mir leid, Alter, aber es ist die Wahrheit.“
 

Nun war es Yuugis Runde zu schmollen. Er verschränkte die Arme und warf seinem braunhaarigen Freund einen tödlichen Blick zu. Yami versuchte ihn währenddessen wieder zu besänftigen, indem er kleine Küsse über seinen Nacken verteilte. Nach einiger Zeit seufzte der Kleinere wohlig auf und lehnte sich zurück an Yamis Brust.
 

„Was hat er sonst noch gesagt?“, wollte Malik von seinem besten Freund weiter wissen.
 

„Oh, dies und das. Er hatte einen ziemlichen Kater...“ Hier presste Ryou die Lippen zusammen. Er war kein wirklich großer Freund von Alkohol und trank so gut wie nie etwas. Mariku schien da eher das Gegenteil zu sein. „Und er hat sich an meinen Namen erinnert!“ Hier warf er Malik ein Lächeln zu. Dessen Augen weiteten sich einen Moment, bevor er sich wieder fing.
 

„Er konnte sich an deinen Namen erinnern?“ Als Ryou nickte, klatschte der Ägypter lachend in die Hände. „Oh Ry, es sieht gut für dich aus! Ich hab dich nur einmal kurz erwähnt. Bakura, der Arsch, wollte mich ins Kino einladen und ich hab abgelehnt. Ich hab gesagt ich wäre schon mit Ryou, dir, verabredet. Bakura fragte dann nach ob du 'sein kleiner Doppelgänger' wärst, was ich dann eben bestätigt habe. Mariku stand das Gespräch über bei uns, aber ich dachte, er hört gar nicht zu, er hat so abwesend gewirkt.“ Malik zuckte mit den Schultern. „Anscheinend hat er's ja doch.“
 

„Ja und er wusste sogar, dass wir letztes Schuljahr im selben Sportkurs waren!“, rief Ryou begeistert auf. „Ich meine wieso sollte ihm das aufgefallen sein?! Wir hatten nie miteinander geredet, waren nie in denselben Teams und auch sonst bin ich nicht besonders auffällig gewesen...“ Nervös kratzte er sich den Nacken. „Naja, ich bin ziemlich unsportlich, vielleicht bin ich ihm so aufgefallen?“
 

„Ach was!“ Bestimmt schüttelte Honda den Kopf. „Ich war mit euch im Kurs und negativ bist du bestimmt nicht aufgefallen!“
 

Der Weißhaarige summte nur kurz, bevor er einen Schluck von seiner Limonade nahm.
 

„Vielleicht bist du ihm wegen deiner süßen Figur aufgefallen?“, meinte Malik mit einem Grinsen. Sein Freund verdrehte nur die Augen.

„Und was noch?“, fragte der Ägypter ungeduldig nach. Ryou kicherte.
 

„Naja, er...“ Er wurde plötzlich rot als ihm klar wurde, was er als Nächstes erzählten wollte. „E-Er hat mir vom... ähm 'Krankenzimmer Vorfall' erzählt...“
 

„Ahh!“ Wissend haute Jounouchi gegen den Tisch. „Du meinst die Story, wo er von der Schulkrankenschwester beim Knallen erwischt worden ist?“
 

Ryou nickte schüchtern. Er zögerte einen Moment, bevor er weiter sprach: „Aber woher weißt du davon...?“
 

Jounouchi grinste. „Ich hab Mariku in einigen Kursen und er hat damit total angegeben.“
 

„Oh...“ Unsicher kratzte sich Ryou den Kopf. „Mariku hat auch... Also... Er hat auch ein paar eindeutige Angebote gemacht, obwohl sie natürlich nicht ernst gemeint waren und so...“
 

„Die da wären?“, fragte Jounouchi sofort nach. Dafür erntete er prompt einen strengen Blick von Miho, welchen er aber gar nicht weiter beachtete.
 

„Ä-Äh...“ Nervös knetete Ryou seine blassen Finger. „Er hat ja ein Zungenpiercing und hat mich gefragt, ob ich mal jemanden damit küssen will... Und e-er... Also... Ob ich... seinen... naja... ihr wisst schon... also ob ich den messen will.“
 

Jounouchis braune Augen wurden groß. „Und du hast abgelehnt?“, fragte er verblüfft nach. Schüchtern nickte Ryou den Kopf.
 

„Verdammt, Ryou“, sprach der Blonde weiter, immer noch baff, „da macht er dir so eindeutige Angebote und du lehnst ab! Du hättest seinen Schwanz messen sollen, verflucht!“
 

„Jounouchi!!!“, beschwerte sich Miho plötzlich und runzelte die Stirn. „Pass auf, was du sagst!“
 

„Ja“, stimmte Ryou ihr zu. „Du musst nicht immer sofort vulgär werden.“
 

Nach dieser Aussage seines Freundes brach Malik in Gelächter aus. „Mann, Ryou“, brachte er zwischen Prusten heraus. „Wir reden hier von Mariku, erinnerst du dich?“ Immer noch amüsiert schüttelte er sein blondes Haupt. „Der hat doch bestimmt, oder nein ich weiß es, auch so eine Ausdrucksweise. Du musst lernen mit den Wörtern klar zu kommen.“ Er legte Ryou eine Hand auf die Schulter. „Mariku ist bestimmt keiner der sagt 'Oh Schatz, ein Fellatio bitte' sondern viel mehr 'Los, blas mir einen, Schlampe'.“
 

„Ihr seid pervers!“, beschwerte sich Ryou mit hochrotem Kopf. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum. Er mochte die Richtung nicht, in die sich das Gespräch entwickelte... Also sollte er lieber schnell das Thema wechseln...
 

„A-Ah, Malik“, meinte er plötzlich und sah seinen besten Freund an. „Wie lief Chemie denn mit dir und Bakura?“
 

Maliks eben noch heiteres Gesicht verfinsterte sich. „Der Arsch hat sich so unmöglich benommen wie immer“, zischte er und krallte eine Hand in sein blondes Haar. „Wir haben uns ewig darüber gestritten, wer denn jetzt das Material holen sollte und nach einiger Zeit hat es mich so angepisst, dass ich dann aufgestanden bin... Tja...“ Er lachte trocken auf. „Er hat sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen und mir voll an den Arsch gegrabscht.“
 

Als Ryou leise kicherte, warf der Ägypter ihm einen tödlichen Blick zu. „Warum lachst du? Du solltest Mitleid mit mir haben! Er hat die ganze Zeit über sexuelle Andeutungen gemacht, die ganze Zeit! In jeder meiner Gestiken, Mimiken und Wörter hat er etwas Sexistisches gefunden.“ Leicht irritiert runzelte er die Stirn. „Als ich gesagt habe er soll das Natrium ins Röhrchen tun hat er gesagt... Moment, ich zitiere die Weisheit des Bakura Touzouko: 'Du musst nicht drum herum reden, Blondie. Ich weiß eh, dass du von mir das Gehirn rausgevögelt haben willst.' Wie zur Hölle kommt von Natrium zum Ficken?!“
 

„Jungs, ihr seid ekelhaft!“, beschwerte sich Miho und hielt sich die Ohren zu.
 

„Genau!“, stimmte Honda plötzlich zu. „Wir haben eine Dame am Tisch, also achtet auf eure Wortwahl!“
 

Miho warf ihm ein kleines Lächeln zu, während Jounouchi fragend eine Augenbraue hob.
 

„Was ist los, Alter?“, fragte er verwirrt. „Sonst bist du doch auch einer, der-“
 

„Mann, halt die Klappe, Jou!“, zischte Honda ihm zu und schlug ihm eine Hand vor den Mund. Die Blauhaarige kicherte amüsiert und entlockte Honda somit ein verträumtes Lächeln.
 

„Also ich finde das süß“, meinte Ryou an Malik gewandt. Als er dessen geschockten Blick sah, verbesserte er sich sofort: „A-Also ich find’s nicht süß, dass er dir... also das Gehirn raus... Aber ich find ich es wirklich niedlich, wie hartnäckig er versucht, dich zu erobern.“
 

Langsam streckte er eine Hand aus und legte sie über Maliks. „Ich finde du solltest ihm eine Chance geben.“ Seine Stimme war ernst, genauso wie sein Blick.
 

Der Ägypter prustete. „Warum sollte ich das? Ry, du weißt genau das ich nicht auf Typen stehen, die in der Gegend herumschlafen! Ich will einen loyalen, treuen Partner!“
 

„Aber das ist er doch!“, widersprach der Weißhaarige ihm und drückte sanft seine Hand. „Seitdem er ein Auge auf dich geworfen hat ist er Single! Er hat alle anderen Angebote abgelehnt und interessiert sich nur noch für dich! Malik, bitte, gib ihm eine Chance. Vielleicht wird etwas daraus, vielleicht aber nicht. Du kannst es nicht wissen.“
 

Malik brummte etwas Unverständliches, da klingelte auch plötzlich schon die Pausenglocke.
 

„Bitte!“, flehte Ryou weiter. „Tu es für mich, Malik...“
 

Dieser fuhr sich seufzend mit einer Hand durchs Haar. „Naja, ich werde mal darüber nachdenken...“ Als er Ryous strahlendes Gesicht sah, hob er mahnend den Zeigefinger hoch. „Aber ich werde dir nichts versprechen, dass das mal klar ist.“
 

„Dankeschön!“, jubelte der Kleinere nur und schlang seine Arme um Maliks Hals und gab seinem Nacken einen kleinen Kuss. Dieser tätschelte sanft seinen Kopf.
 

„Ugh, ich hab jetzt Sport“, meinte Ryou, nachdem sie sich aus ihrer Umarmung wieder gelöst hatten, und zog eine Grimasse.
 

„Oh, das heißt Phase 2 unseres Plans?“, fragte Malik aufgeregt und in seinen violetten Augen funkelte Verschmitztheit auf.
 

Ryous Wangen nahmen sofort einen dunklen Rotton an. „Soll ich wirklich?“, flüsterte er mit leiser Stimme. „Ich hab Angst... Was ist, wenn ich Ärger vom Lehrer bekomme oder die Anderen mich auslachen... Außerdem weiß ich gar nicht, ob wir überhaupt im selben Sportkurs sind...“
 

„Ach was, Ry.“ Besänftigend schlug Malik ihm auf die Schulter. „Du musst dich einfach etwas trauen, ich dachte da wären wir uns einig gewesen.“
 

„Jaaa“, jammerte Ryou auf, „Aber-“
 

„Kein aber“, unterbrach der Blonde ihn und beugte sich vor, um ihm einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. „Komm schon, hol ihn dir, Tiger“, grinste er, bevor er ihm zuwinkte und dann die Cafeteria verließ.
 

Ryou seufzte schwer... Was sollte er tun... Sollte er wirklich...?
 

„Hey Ryou, du hast jetzt auch Sport?“, wurde er plötzlich von Honda aus seinen Gedanken gerissen.
 

Dieser nickte. „Ja, mit Sato-sensei“, bestätigte er.
 

„Cool, ich auch“, grinste Honda. „Lass uns zusammen hingehen.“
 

Er schlang einen Arm um seinen kleineren Freund und führte ihn in Richtung Turnhalle.

„Ich muss nämlich mit dir reden“, meinte der Braunhaarige nach einem kurzen Moment Stille und warf dem Anderen ein fast schüchternes Lächeln zu.
 

Ryou nickte lächelnd. „Natürlich Honda, du kannst immer mit mir reden“, antwortete er.

Er war zwar insgeheim überrascht, dass Honda mit ihm über etwas reden wollte, schließlich waren sie nicht die engsten Freunde… Aber solange es seine Gedanken vom Sportunterricht lenken konnte, und ob er es nun tun sollte oder nicht, war er dankbar.
 

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(1) = 5 Euro
 

Dankw für den Kommi <3
 

Im nächsten Kapitel~ Wir erfahren, worüber Honda mit Ryou reden wollte. Außerdem erfahren wir, was Phase 2 des Plans ist... Wird Ryou ihn einsetzen? :o Zudem wird Mariku in Rys Sportklasse sein, yay, und mit ihm wird der Unterricht für Ry sofort etwas... anregender >:D Und schließlich sagt Ryou etwas, womit er nicht nur sich selber, sondern auch Mariku überrascht D:

Phase 2 und ihre Folgen

Wow, danke für euren ganzen Kommis *freu* ^_^

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Kapitel 4: Phase 2 und ihre Folgen
 

Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen den Beiden, während sie sich durch die Massen von Schülern kämpften.
 

„Worüber möchtest du mit mir reden, Honda?“, fragte Ryou schließlich nach, als ihm das Schweigen zu viel wurde.
 

„Ähm...“ Sichtlich nervös kratzte der Angesprochene seine Wange. „Es geht um Miho...“
 

„Miho?“ Überrascht hob Ryou beide silberne Augenbrauen. Also damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet... „Was ist mit Miho?“
 

„Naja... Also ich glaub... ich... ich bin in sie verliebt“, flüsterte Honda so leise, dass es Ryou kaum verstand. „U-Und...“, sprach er leise weiter. „Naja... Sie scheint dich zu mögen und auf das zu hören, was du sagst... Deswegen dachte ich...“ Er pausierte, um nervös auf einem Finger zu kauen.
 

„Dass ich für dich ein gutes Wort bei ihr einlegen soll?“, beendete Ryou lächelnd.
 

Honda nickte und lachte dann leise auf. „Ja, so etwas in der Art...“
 

„Das mach ich gerne für dich“, meinte Ryou und warf ihm noch ein Lächeln zu. „Ihr wärt ein süßes Pärchen. Ihr seht gut zusammen aus.“
 

„Boah, danke Alter!“ Erleichtert und dankbar klopfte der Braunhaarige ihm auf die Schulter. „Du hast was gut bei mir.“
 

„Ach was“, lachte Ryou auf. „Dafür sind Freunde doch da.“
 

Den restlichen Weg über plauderten die Zwei noch über ihre Ferien, bis sie schließlich an der Turnhalle angekommen waren. Die Tür zur Umkleide war schon offen und dem lauten Gebrülle nach, waren auch schon einige ihrer Mitschüler drinnen.
 

Schluckend starrte Ryou auf die Tür. Er war so in das Gespräch mit Honda vertieft gewesen, dass er sich gar keine Gedanken um sein 'Problem' gemacht hatte. Sollte er seinem Plan wirklich folgen? Als er ihn mit Malik vor wenigen Wochen noch erstellt hatte, hatte er sich relativ sicher gefühlt, aber jetzt wusste er nicht, ob er ihn wirklich durchziehen konnte...
 

„Hey Ryou, kommst du?“, fragte Honda nach, welcher bereits in der Umkleide war.
 

„Äh ja, sicher“, erwiderte dieser und trat schnell ein.
 

Schüchtern blickte er sich um. Die Umkleide hatte zwei Räume. Der Erste, in dem er momentan stand, war zum Umziehen da. Mehrere Holzbänke waren an den Wänden und in der Mitte des Raums platziert, über ihnen ein Haken für Beutel, unter ihnen Platz für Schuhe. Die einzelnen Haken, die man sozusagen als Plätze ansehen konnte, waren relativ weit auseinander, sodass man beim Umziehen nicht gegen seinen Nachbar stieß.
 

Wenn man den Raum geradewegs durchquerte kam man zum zweiten Raum – dem Duschraum. Dieser war in zwei Bereiche unterteilt: links waren mehrere, Ryou schätze so um die 15, Stehduschen. Auch hier war genug Platz zwischen den Duschen, damit jeder der Schüler wenigstens ein bisschen Privatsphäre hatte. Rechts waren mehrere Toilettenkabinen und einige Waschbecken mit Spiegeln über ihnen platziert.
 

Es war eigentlich relativ selten, dass die Duschen benutzt wurden. Normalerweise duschten nur so drei bis fünf Schüler gleichzeitig. Nach besonders anstrengendem Unterricht, an heißen Tagen im Sommer zum Beispiel, musste man dagegen fast minutenlang warten, um unter die Dusche zu kommen. Es gab eine regelrechte Schlange.
 

Ryou war das Duschen zwar immer recht unangenehm, aber ihm war Körperpflege sehr wichtig, deswegen tat er es nichtsdestotrotz. Einmal hatte er sogar das unglaubliche Glück, die Dusche neben Mariku zu bekommen!
 

Ryou, anständig wie er war, wollte natürlich nicht gucken, oder gaffen wie manche sagen würden, aber seine Augen schienen ihm nicht mehr zu gehorchen und so klebten sie förmlich an Marikus Körper. Er beobachtete fasziniert, wie das Wasser an Marikus muskulösem, schön gebräuntem Körper abperlte. Sein Auge fiel auf einen besonderen Wassertropfen, welcher quälend langsam über gut definierte Bauchmuskeln glitt, über eine schlanke Hüfte, noch weiter runter, bis sie... Oh mein Gott!
 

Knallrot drehte der Weißhaarige den Kopf weg, als ihm bewusst wurde, dass er da gerade auf Marikus Geschlechtsteil gestarrt hatte. Er biss sich nervös auf die Unterlippe, um das Bild aus seinen Gedanken zu vertreiben, aber es half nichts. Langsam blickte er sich um... Niemand sah in seine Richtung und sein Schwarm hatte die Augen geschlossen... Ein kleiner Blick, ein ganz kleiner!, konnte doch nicht schaden, oder...?
 

Immer noch auf der Unterlippe herum kauend, senkte Ryou den Blick wieder auf Marikus Genitalien. Seine Augen weiteten sich in leichtem Schock als ihm klar wurde, wie verflucht gut der Blonde doch gebaut war... Also wirklich gut gebaut... Was man damit noch alles anstellen könnte... Ob das überhaupt in ihn hinein...!!!
 

Geschockt keuchte Ryou auf, als er merkte, dass sein ganzes Blut plötzlich in seine Unterregion schoss. Bevor er sich für immer und ewig blamieren würde, raste er aus der Dusche und sperrte sich im Klo ein. Tja... Vielleicht war Ryou doch nicht so anständig, wie er und Andere dachten...
 

Mit leicht geröteten Wangen schüttelte Ryou den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Natürlich hatte er schon einmal masturbiert, welcher Junge in seinem Alter tat das nicht?, aber es im Schulklo zu machen war eine andere Sache. Er hätte seine Unterlippe fast durchbohrt, so heftig hatte er auf ihr herum gebissen, damit ihm kein Ton entwich. Ryou wusste nicht warum, aber er war in solchen Angelegenheiten schon immer sehr... lautstark gewesen... Deswegen begnügte er sich mit sich selber nur, wenn er sicher war, dass er allein im Haus war. Und dies auch nur selten.
 

Ein Seufzen entwich den Lippen des Weißhaarigen, bevor er sich einen relativ isolierten Platz zum Umziehen suchte. Mit zittrigen Händen öffnete er seine Sporttasche und sah hinein. Als er seine Sportbekleidung sah, schloss er die Augen. Sollte er es wirklich wagen? Er sah sich in der Umkleide um. Bis jetzt war sein Schwarm noch nirgendwo zu sehen.
 

Er schüttelte den Kopf. Er musste für ein einziges Mal das Denken seinem Bauch überlassen und nicht seinem Kopf. Wenn er es jetzt nicht tun würde, würde er es niemals tun. Ryou war sich sicher, dass er es später bitter bereuen würde, wenn er diesen Schritt jetzt nicht machen würde. Also atmete er tief ein und aus, bevor er in die Tasche griff und sein Oberteil herausholte.
 

Es war ein weißes Tanktop, welches so extrem eng war, dass es sich fast wie eine zweite Haut anfühlte. Ryou wurde ein wenig rot. Er selbst fühlte sich ein bisschen unwohl mit dem Tanktop, er fühlte sich einfach zu dick dafür. Aber Malik war da anderer Meinung gewesen. Er hatte strahlend behauptet, dass das Top die „Kurven seines extrem süßen Körpers“ super betonen würde. Und vielleicht hatte sein bester Freund doch irgendwie ein bisschen Recht... Deswegen zog Ryou sein T-Shirt schnell über den Kopf um stattdessen das Tanktop anzuziehen.
 

Mit verlegener Miene zog der Weißhaarige an dem Saum der weißen Bekleidung, welche nur spärlich seinen Bauchnabel bedeckte. Er hatte das Top eigentlich eine Nummer größer nehmen wollen, aber Malik hatte ihm davon abgeraten. Jetzt war es auch zu spät, sich darüber zu beschweren...
 

Mit zitternden Fingern griff er erneut in die Tasche. Als er seine Hose fand, wurde sein Gesicht knallrot. Ganz langsam holte er das Kleidungsstück heraus und betrachtete es.
 

Es waren kurze, ebenfalls enge, Hotpants aus Jeansstoff. Die Hotpants waren so knapp, dass sie kaum seinen Hintern zudeckten. Ryou schluckte schwer. Wenn er so eine Hose anzog, konnte er unten drunter natürlich keine Boxershorts anziehen. Also musste er zu anderer Unterwäsche greifen. Nervös fummelte er am Knopf seiner Hose.
 

Malik hatte doch tatsächlich vorgeschlagen, dass er gar keine Unterwäsche anziehen sollte! Das hatte Ryou natürlich abgeschlagen. Schließlich musste er sich ja noch umziehen! Was sollte er nun also anziehen? Normale Shorts waren zu lang, die würden unter den Hotpants hervor gucken. Gar keine Unterwäsche war auch kein Thema...
 

Nach langem hin und her hatten sie sich schließlich für einen String-Tanga entschieden. Es war nur ein einfacher Weißer, aber das war Ryou schon peinlich genug. Er hatte ihn vor ungefähr zwei Wochen gekauft – im Internet, im Geschäft selber hatte er sich nicht getraut. Er hatte ihn auch schon ein paar Mal angehabt, schließlich musste er sich ja daran gewöhnen, wenn er damit Sport machen wollte. Anfangs war es noch sehr unbequem gewesen, aber jetzt musste Ryou gestehen, dass er es fast angenehm fand! Er hatte seinen Hintern minutenlang im Spiegel betrachtet und musste zugeben, dass ihm ein Tanga stand. Es betonte seinen festen, schön geformten Hintern.
 

Aber dennoch musste nicht jeder wissen, dass er Frauenunterwäsche trug! Also zog er sich schnell seine Jeans aus, mit dem Hintern zur Wand versteht sich, bevor er die Hotpants überstreifte. Unsicher blickte er sich um. Die Umkleide war nun voller, aber Mariku war immer noch nicht zu sehen.
 

Seufzend zog Ryou an seinem Top, bevor er sein Haar zu einen Zopf band. So war Sport immer viel angenehmer. Mit schnellen Schritten ging er aus der Umkleide und betrat die Turnhalle. Hier waren auch einige Schüler. Vielleicht war Mariku ja vor ihm und Honda im Umkleideraum gewesen? Suchend blickte er sich um, doch hier schien der Ägypter auch nicht zu sein. Doch dafür war Yuugi da.
 

„Hallo Ryou!“, begrüßte dieser ihn, als er auf seinen Freund zuschritt.
 

„Hey“, grüßte Ryou lächelnd zurück.
 

„Oh Ryou, du siehst heute aber verführerisch aus“, kicherte Yuugi, als er Ryous Outfit betrachtete.
 

Der Weißhaarige lief sofort knallrot an. „A-Ah“, stotterte er nervös. „Das war Maliks Idee... Findest du, es ist übertrieben?“
 

„Hmm...“ Grübelnd schritt der Kleinere um ihn herum und betrachtete ihn. Als er hinter ihm war, kicherte er erneut. „Ui, deine Hose ist aber verdammt eng. Hast du überhaupt Unterwäsche an? Man kann ja deine Pobacken sehen!“
 

Quiekend schlug Ryou beide Hände auf den Hintern. „W-Wirklich?“, fragte er geschockt nach.
 

Yuugi nickte lächelnd. „Ja, aber keine Angst. Ich bin mir sicher, es gefällt ihm“, meinte er mit einem Zwinkern, bevor er zu Honda eilte.
 

„Y-Yuugi, warte!“, rief er seinem Freund nach, doch dieser zwinkerte nur erneut.
 

Äußerst nervös fummelte Ryou nun an seinem Zopf herum. War das Outfit nicht doch etwas übertrieben? Er hatte es Malik doch gesagt! Jetzt dachten seine Mitschüler bestimmt, er wäre eine männliche Schlampe... Mit einem leisen Seufzen ließ er sich auf eine Bank plumpsen, die Hände im Schoß vergraben. Er musste nur wenige Minuten warten, bis ihr Lehrer, Sato-sensei, die Turnhalle betrat.
 

„Guten Morgen, liebe Schüler!“, begrüßte er seine Klasse mit einem Lächeln. „Wie waren eure Ferien?“
 

Müde schloss Ryou die Augen. Ihr Sportlehrer war eine richtige Plaudertasche, die Hälfte des Unterrichts verbrachten sie nur mit Reden. Dennoch konnte er auch sehr streng sein, was er öfters war, wenn ihm jemand nicht zuhörte oder gehorchte.

Ryou war ganz in Gedanken vertieft, da spürte er plötzlich, wie sich ein Arm um seine Schulter legte und heißer Atem seinen Nacken kitzelte.
 

„Hey Sexy“, wurde ihm ins Ohr gehaucht. Schlagartig öffnete Ryou seine Augen, das Gesicht knallrot. Die Person neben ihm brach in Gelächter aus, als sie Ryous perplexen Gesichtsausdruck sah.
 

„'Tschuldigung“, brachte sie unter Lachen hervor, „Aber ich konnte nicht widerstehen, Kleiner.“
 

Mit einem kleinen Lächeln drehte Ryou seinen Kopf ein wenig. „Ist schon in Ordnung, Mariku“, meinte er und knetete nervös seine Finger.
 

Die Götter waren ihm gnädig, Mariku war tatsächlich wieder in seinem Sportkurs! Und er hatte sich neben ihn gesetzt, freiwillig!!! In Ryous Kopf drehte sich alles und ihm wurde leicht schwindelig. Vorsichtig betrachtete er seinen Schwarm, welcher seinen Arm immer noch um ihn gelegt hatte!, die Augen starr auf einen Punkt in der Wand gerichtet, wahrscheinlich in seinen eigenen Gedanken versunken.
 

Wie auch er selber trug Mariku ein Tanktop. Seins war schwarz und ebenfalls etwas enger, sodass es perfekt seinen muskulösen Oberkörper betonte. Unten trug er eine knielange Cargohose, welche den Blick besonders auf seinen Schritt lenkte, da der Schnitt der Hose dort besonders eng war.
 

Errötet drehte Ryou den Kopf weg. 'Ich sollte echt aufhören, immer auf sein... Ding zu starren', ermahnte er sich.
 

„So!“ Sato-sensei klatschte nach einigen Minuten des Plauderns in die Hände. „Bitte lauft euch warm und streckt euch dann, wir spielen Fußball.“
 

Leise stöhnte Ryou auf. Er hasste Fußball und war demnach auch grottenschlecht in dem Spiel.
 

„Auf auf, Ryou“, rief Mariku und sprang auf die Beine. „Laufen wir uns warm.“
 

Schüchtern nickte dieser und die Beiden fingen an zu joggen. Überglücklich starrte er auf den Ägypter neben sich, während sie ihre Runden liefen. Er konnte es nicht glauben… Der Mariku Ikrush, der beliebte Bad Boy der Schule, lief neben ihm, Ryou Watanabe, langweiliger Musterschüler! Der Weißhaarige konnte sein Glück gar nicht fassen!
 

„Oho, hey!“, rief Mariku plötzlich nach einigen Minuten des Schweigens und reduzierte seine Laufgeschwindigkeit.
 

„Hm?“ Irritiert hob Ryou eine Augenbraue.
 

Mariku grinste. „Verdammt, du hast ja voll den Knackarsch“, meinte er und schlug mit seiner Handfläche leicht gegen Ryous Hintern. Dieser schrie überrascht auf und drehte sich um.
 

„I-Ich... Was?“
 

Mariku hob beide Augenbrauen, bevor er schmunzelnd pfiff. „Wenn ich so gucke, mag ich dein ganzes Sportoutfit.“ Er leckte sich über die Lippen bevor er fortfuhr: „Einen süßen Bauch hast du auch noch. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Und diese Hüften!“
 

Ryous Gesicht lief knallrot an. „Ähm... D-Danke?“, meinte er schüchtern und warf ihm ein unsicheres Lächeln zu.
 

Mariku runzelte kurz die Stirn, bevor er hinter ihn trat.
 

„Aber deine Haare solltest du offen lassen“, murmelte er leise, bevor er Ryous Haarband entfernte und dessen lange, weiße Haare so frei bis zu seinen Schulterblättern hinunterfallen ließ. „Na, da haben wir's doch“, meinte er mit einem Grinsen, bevor er dem Kleineren das Haarband wiedergab.
 

Ryou schenkte ihm ein kleines Lächeln und fuhr mit seiner Hand durchs Haar. Er fand seine Haare ehrlich gesagt auch schöner, wenn sie offen waren.
 

„Hm, machst du Sport?“, fragte der Blonde, nachdem sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten. „Du hast ein echt verdammt geiles Stück Arsch.“
 

Schüchtern schüttelte Ryou den Kopf. „Nein, ich mach gar keinen Sport“, gab er zu. „Zu faul.“ Er lachte und rieb sich den Nacken.
 

Mariku sah ihn verblüfft an. „Dann musst du echt gute Gene haben.“
 

„Hm“, summte der Kleinere nur. „Das kann gut sein. Meine Schwester ist auch schlank, obwohl sie keinen Sport macht und verdammt viel essen kann sie auch.“
 

„Du hast eine Schwester?“, fragte Mariku interessiert nach.
 

„Ja“, nickte Ryou. „Sie ist fünfzehn und geht auch auf unsere Schule, zwei Stufen unter uns.“
 

„Kleine Schwestern“, seufzte der Andere und schüttelte den Kopf. „Ich hab auch eine. Eine echte Pest sind die.“
 

Ryou kicherte. „Amane kann nerven, aber normalerweise verstehen wir uns sehr gut.“
 

Die Beiden unterhielten sich noch etwas weiter, bis der Sportlehrer plötzlich mit seiner Trillerpfeife pfiff. „Okay, alle stehen bleiben“, rief er. „Jetzt wird gedehnt.“
 

Seufzend dehnte Ryou seine Glieder. Er hatte überhaupt keine Lust darauf, gleich Fußball zu spielen... Er bückte sich, um an seine Zehen zu kommen, da ertönte auf einmal ein anerkennendes Pfeifen hinter ihm. Er guckte nach hinten, um einen grinsenden Mariku zu sehen.
 

„Von hier aus hat man echt eine verdammt gute Sicht“, schmunzelte er und nickte mit seinem Kopf in Richtung Ryous Hintern.
 

Dieser quiekte überrascht auf und wollte sich wieder aufrichten, doch da sprang der Ägypter bereits knurrend auf ihn drauf. Ryou keuchte leise auf, als er Marikus Schritt gegen seinen Hintern pressen spürte und die Hände des Größeren anfingen, ihn an den Rippen zu kitzeln.
 

„H-Hör auf, M-Mariku!“, lachte Ryou lauthals auf und versuchte den Anderen weg zu drücken, doch dieser kitzelte nur weiter und fing sogar an, sein Becken gegen seinen Hintern rotieren zu lassen.

„Ich kann nichts dafür, dass dein Arsch mich wild macht“, schnurrte Mariku und biss nicht allzu sanft in Ryous Ohrläppchen.

Ein kleines Stöhnen entkam Ryous Lippen und sie taumelten orientierungslos durch die Gegend, bis Ryou plötzlich über seine Füße stolperte. Mit einem kleinen Aufschrei verlor er das Gleichgewicht und kippte nach hinten. Mariku war zu überrascht, um zu reagieren, und so taumelte er ebenfalls rückwärts, bis sein Rücken gegen etwas Hartes knallte und sie beide auf den Boden fallen ließ. Ein ohrenbetäubendes Geräusch ertönte, als plötzlich Hunderte von Bällen aus den Schränken fielen und überall in der ganzen Turnhalle verteilt herumrollten.
 

„Was macht ihr da für einen Scheiß?!“, brüllte Sato-sensei wütend und funkelte die Beiden an.
 

Mariku lehnte halb gegen den offenen Schrank, während Ryou auf seinem Bauch saß.
 

„T-tut uns leid, Sato-sensei!“, rief Ryou entschuldigend. „Das war keine Absicht!“
 

„Ob das Absicht war oder nicht ist mir scheißegal!“, brüllte dieser zurück. „Als Strafe werdet ihr die Bälle wieder einräumen und am Ende des Unterrichts die Geräte wegräumen, ist das klar?!“
 

„Ja“, nickte Ryou langsam, bevor er sich an Mariku wandte. „Mariku, alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan?“, fragte er besorgt nach.
 

Dieser schüttelte den Kopf. „Geht schon“, brummte er und rieb sich den Kopf.
 

Der Weißhaarige lächelte ihn an, da bemerkte er, dass er dem Blonden fast im Schoß saß! Mit roten Wangen sprang er auf und hielt Mariku die Hand hin. Dieser ließ sich von Ryou hoch hieven.
 

„So, dann lass uns mal die Bälle wegräumen“, meinte Ryou und sah sich um. Seufzend stemmte er die Hände in die Hüften. „Ich wusste gar nicht, dass wir so viele Bälle haben“, meinte er leise und bückte sich, um einen Handball vor seinen Füßen hochzuheben.
 

„Ich mach das schon alleine“, murrte Mariku und warf ihrem Lehrer einen tödlichen Blick zu.
 

„Nein, ich helf dir!“, erwiderte Ryou stur und warf dem Anderen den Ball zu. „Ich war es schließlich, der gestolpert ist. Also machen wir das zusammen.“
 

Mariku grinste ihn an, bevor er den Ball in den Schrank räumte. „Alles klar, Kleiner.“
 

xxx
 

„Okay, das war's! Der Endstand ist 3:2 für das rote Team. Herzlichen Glückwunsch Jungs, schönes Spiel!“, meinte der Lehrer, nachdem die 10 Minuten Spielzeit abgelaufen waren.
 

Seufzend fuhr Ryou mit einer Hand durch sein wirres Haar, bevor er sich auf die Bank fallen ließ. Mariku, welcher ebenfalls auf der Bank saß, rutschte zu ihm herüber.
 

„Nicht schlecht für Mr. Unsportlich“, grinste er und hielt seine Hand in die Luft. Ryou starrte sie für einen Moment ungläubig an, bevor er zögerlich mit Mariku einschlug.
 

„Danke, aber du musst nicht lügen“, meinte er immer noch außer Atem und steckte sein Haar hinter seine Ohren. „Ich bin verdammt schlecht in dem Sport und ich weiß es.“
 

Der Blonde gluckste, bevor er mit den Augenbrauen wackelte. „Ich muss eh gestehen, dass ich bei dir woanders hingestarrt habe als auf die Füße... Ich mein verdammt, dieser Arsch!“ Mit gespielt träumerischem Gesichtsausdruck verschränkte er die Arme hinterm Kopf.
 

Ryou kicherte leise, die Wangen errötet. „Ich glaub, ich hab langsam mitbekommen, dass du meinen Hintern magst, aber findest du nicht, du übertreibst ein bisschen?“
 

„Nö.“ Mariku schüttelte den Kopf. „Dein Arsch ist fast so geil wie meiner“, meinte er mit einem Grinsen.
 

Ryou verdrehte die Augen. „Okay, es ist offiziell: Du bist ein Narzisst!“ Er warf seinem Schwarm ein Lächeln zu. Es machte einfach Spaß, mit Mariku zu albern und er war ihm gegenüber schon viel lockerer, als er mit Anderen gewesen wäre in dieser kurzen Zeit.
 

„Oh, der kleine Streber hat ja auch ein Rückgrat, hätte ich nicht gedacht“, schmunzelte Mariku bevor er einen Arm um Ryous Hüfte legte. Dieser zuckte kurz zusammen und verkrampfte sich, als Marikus Finger träge über die entblößte Haut seiner Taille strichen. Doch als es bei dem harmlosen Streicheln blieb, entspannte er sich wieder und rückte ein wenig näher zum anderen.
 

Ryou konnte gar nicht beschreiben, wie unglaublich richtig und gut es sich anfühlte, Marikus Finger auf seiner Haut zu fühlen. Es war so angenehm...
 

„Oh, was sehe ich denn da?!“, knurrte eine tiefe, wütende, Stimme plötzlich und der Weißhaarige zuckte erschrocken zusammen. „Hat sich Mariku eine neue Schlampe geangelt? Und was für eine Schlampe!“
 

Vor den Beiden stand ein mittelgroßer Typ mit schulterlangen braunen Haaren. Sein markantes Gesicht war zu einer wütenden Grimasse verzogen, während er von Mariku zu Ryou guckte.
 

„Makoto“, knurrte Mariku zurück. Verwirrt starrte Ryou sie an. Kannten sie sich etwa?
 

„Diesmal hast du es dir wohl besonders einfach gemacht, hm?“, keifte Makoto weiter. „Hattest wohl keine Lust auf Jagd und hast dir irgendeine Schlampe gesucht, die sofort die Beine für dich breit macht!“

Beim Wort „Schlampe“ warf er dem erschrockenen Ryou einen hasserfüllten Blick zu.
 

Dieser blickte irritiert zu Mariku. „Was ist los? Wer ist das?“, flüsterte er ihm leise zu, doch der Ägypter ging nicht auf ihn ein. Stattdessen verhärtete sich sein Griff um Ryous Hüfte.
 

„Zu deiner Information, du Wichser“, zischte Mariku leise und knirschte mit den Zähnen. „Ryou ist nicht meine neue Schlampe, schon gar nicht weil er überhaupt keine ist! Du bist hier die Schlampe! Jammerst mich voll, weil ich mit dir Schluss gemacht habe und lässt keine Gelegenheit aus, um mir zu sagen, wie sehr du meinen Schwanz in deinem Arsch haben willst! Du kotzt mich an! Es ist vorbei, ich will mit dir nichts mehr zu tun haben! Tu mir einen Gefallen und hör auf der Vergangenheit hinterher zu laufen! Sie wird sich nicht erneuern!“
 

Ryous Kiefer klappte auf, als er Marikus Hasstirade hörte... Dieser Typ war also sein Exfreund und dachte, er wäre Marikus neuer... Der Weißhaarige schluckte schwer und merkte, wie seine Wangen heiß wurden.
 

„Guck dir den Kleinen doch nur mal an!“, spie Makoto zurück, die Augen weiterhin auf Ryou fixiert. „Wie er hier sitzt... Oh, so unschuldig in Weiß... Wenn es Nacht ist, streift er doch durch die Stadt und wackelt mit seinem kleinen Arsch für jeden, der ihm Geld gibt!“
 

Ryou riss die Augen auf. Marikus Ex dachte, er wäre ein... ein Stricher?! Der Weißhaarige fing an zu zittern. Er hatte doch gewusst, dass das Outfit zu freizügig war...!
 

„Weißt du was?“ Mariku warf Makoto einen hasserfüllten Blick zu. „Leck mich.“
 

Ohne den Anderen weiter zu beachten, lehnte er sich zum immer noch zitternden Ryou.
 

„Alles okay?“, flüsterte er in sein Ohr und strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Hör einfach nicht auf den Wichser, der ist nur eifersüchtig, weil du den Körper hast, um so etwas zu tragen und er nicht.“
 

Ryou nickte langsam. „Seh ich...“, fing er langsam an, „Seh ich wirklich aus wie eine... Sch-Schlampe?“
 

„Ach was!“ Der Blonde schlug ihm freundschaftlich aufs Knie. „Überhaupt nicht. Dann bist du heute eben mal etwas freizügiger beim Sport bekleidet, na und?“ Er warf ihm ein Grinsen zu. „Es ist Sommer, sollst du hier mit Wollkragenpulli rum laufen, oder was? Und außerdem kann ich nicht behaupten, dass ich dein Outfit nicht mag. Im Gegenteil.“
 

Plötzlich klatschte Sato-sensei in die Hände. „Alles klar, ihr könnt euch umziehen. Ikrush-san und Watanabe-san, ihr räumt die Gerätschaften weg.“
 

Mit einem Seufzen stand Mariku auf. „Komm, je schneller, desto besser“, murmelte er, während er die Fußbälle aufsammelte.
 

Nach knapp 15 Minuten waren die Beiden fertig. Alle Bälle waren im Schrank, alle Tore weggefahren und alle Mannschaftsbänder an einen Haken gehängt.
 

Als die Beiden in die Umkleide kamen, war diese schon vollständig leer.
 

„Ahh Platz!“, rief Mariku und streckte sich gähnend, bevor er sich auf die Bank legte.
 

Ryou kicherte. „Bist du müde?“, fragte er ihn, während er seine Schuhe auszog.
 

„Und wie“, murrte der Ägypter und schloss die Augen. „Ich brauch endlich ne verdammte Zigarette.“
 

„Hm“, machte Ryou nur. Er nutzte die Chance, dass sein Schwarm gerade die Augen geschlossen hatte, um seine Hotpants runter zu streifen. Doch zu früh gefreut... Als sie ihm gerade um die Knöchel fielen, hörte er ein leises Stöhnen. Mit hochrotem Kopf starrte er zu Mariku, welcher sich inzwischen hingesetzt hat.
 

„Mmh, nicht schlecht. Hab mich schon gewundert, was du unter diesem heißen Stück Stoff trägst... Dreh dich mal um für mich“, schnurrte er.
 

„Spinnst du?! N-Nein!“, rief Ryou total beschämt und versuchte seinen Schritt mit den Händen zu bedecken. Mariku kicherte nur, bevor er langsam aufstand und zu Ryou schlenderte. Seine Hüften schwangen dabei verführerisch hin und her.
 

„Komm schon, zier dich nicht so“, meinte er grinsend und kam vor dem Kleineren zum Stehen. Er hob eine Augenbraue und zog glucksend an einen der Schnüre von Ryous Tanga. Ryou schrie erschrocken auf, sein Gesicht glich nun einer Tomate.
 

„M-Marikuuu“, stotterte er und schlug dessen Hand weg. Dieser warf ihm ein Schmollen zu, und wollte sich gerade zurückziehen, da fiel ihm etwas ins Auge.
 

„Dein Körper scheint meine Nähe zu mögen“, meinte er schmunzelnd und legte seine Handfläche auf Ryous Brust, um sie langsam über eine seiner Brustwarzen gleiten zu lassen. „Deine Nippel sind steinhart“, gluckste er.
 

„Du bist ein Idiot!“, jammerte Ryou und drückte ihn weg. „Mariku, bitte! Ich komme sonst zu spät zum Unterricht.“
 

Doch dieser wackelte nur mit den Augenbrauen. „Also wenn du kommen willst, kann ich dir gern behilflich sein.“ Er lachte, als er den geschockten Gesichtsausdruck des Anderen sah. „Schon gut, schon gut“, grinste er und zog sich wieder zurück.
 

Die restlichen Minuten des Umziehens waren die Beiden still.
 

„So, ich geh jetzt in die Stadt“, verkündete Mariku, nachdem er seine Chucks zugebunden hatte.
 

„Jetzt?“ Mit gerunzelter Stirn sah Ryou auf seine Armbanduhr. „Hast du nicht noch Unterricht?“
 

„Doch“, grinste Mariku. „Aber ich halt’s nicht aus ohne Zigaretten, deswegen haben Kura und ich vorhin beschlossen, dass wir schwänzen gehen um uns was zu rauchen zu kaufen. Neue Klamotten brauch ich auch noch.“
 

Ryou warf ihm einen entsetzten Blick zu. „Das macht man nicht“, meinte er und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar.
 

Der Ägypter brach in Gelächter aus. „Ich weiß. Ich mache vieles, was man eigentlich nicht machen sollte. Aber hmm“, er streckte seine Glieder noch mal, bevor er weiter sprach, „Ich hätte dich ja gefragt, ob du mitkommen willst, wenn ich nicht gewusst hätte, was für ein kleiner Streber du bist.“
 

Er warf dem Weißhaarigen ein letztes Grinsen zu und winkte lässig mit der Hand. „Also bis dann, Kleiner“, meinte er und ging in Richtung Tür.
 

Nervös biss sich Ryou auf die Unterlippe, bevor er schnell seine Schultasche um die Schulter schlang. „Mariku warte“, rief er diesem nach, „Ich komm mit!“
 

Überrascht blieb der Blonde stehen. „Sicher?“, fragte er über seine Schulter nach.
 

„Ja.“ Ryou eilte neben ihn. „Ich möchte mitkommen.“
 

Mariku kicherte. „Gern. Sieht wohl so aus, als hätte ich einen schlechten Einfluss auf dich.“
 

Der Kleinere zuckte nur mit den Schultern und warf ihm ein Lächeln zu.
 

„Okay, nach dir, Knackarsch!“, meinte Mariku und hielt die Tür auf. Ryou errötete leicht, erwiderte aber nichts. Er zuckte zwar kurz zusammen, als sein Schwarm ihm einen Klaps auf den Hintern gab, aber es machte ihm sonst nichts weiter aus. Er könnte sich daran gewöhnen, Marikus Hände auf seinem Hintern zu spüren...
 

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Im nächsten Kapitel~ Ryou geht zusammen mit Mariku und Bakura in die Stadt, yay. Mariku bekommt währenddessen einen Anruf, welcher Ryou traurig stimmt und auch Marikus Sichtweise von Liebe gefällt ihm ganz und gar nicht. Außerdem haben Ryou und Bakura ein ernstes Gespräch über Malik~

Stadtbummel mal anders

Danke für eure Kommis <3

// = Telefon
 

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Kapitel 5: Stadtbummel mal anders
 

Ein wenig nervös stahl Ryou einen Blick auf seine Uhr – 11:26 Uhr.

Der Unterricht hatte also vor knapp sechs Minuten angefangen und das konnte man an den leeren Gängen auch gut ablesen.
 

Ryou schrak ein wenig zusammen, als er ein tiefes Kichern hörte. „Hast Angst, erwischt zu werden, hm?“, fragte Mariku grinsend nach.
 

Schüchtern nickte Ryou. „Ja, ein wenig schon“, gab er zu und rieb sich beschämt den Nacken.
 

„Keine Angst.“ Mariku schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Ich bin ein Experte im Schwänzen und ich bin in all den Jahren nie erwischt wurden. Zerbrich dir deswegen deinen hübschen Kopf nicht.“ Er warf dem erröteten Ryou ein Zwinkern zu. „Wir sind eh gleich draußen. Bakura wartet nämlich am Haupteingang auf uns.“
 

„Okay“, nickte der Weißhaarige und schenkte Mariku ein kleines Lächeln, welches dieser mit einem breiten Grinsen erwiderte.
 

Und er hatte Recht – in nicht mal einer Minute befanden sich die Beiden beim Haupteingang. Bakura lehnte bereits gelangweilt gegen die Wand.
 

„Was macht mein Doppelgänger hier?“, fragte er Mariku und nickte mit dem Kopf zu Ryou.
 

„Er wollte uns begleiten.“ Der Blonde zuckte mit den Schultern, bevor er sich vorbeugte und Bakura einen kleinen Kuss auf die Lippen drückte.
 

Dieser runzelte kurz die Stirn, bevor ein Grinsen sein Gesicht erhellte. „Du bist doch Maliks bester Freund, ne? Rory... Roy...?“
 

„Ryou“, berichtigte der Weißhaarige kleinlaut. „Und ja, wir sind beste Freunde.“
 

„Das ist praktisch“, schmunzelte Bakura und wuschelte dem Kleineren durchs Haar. „Dann kann ich dich um Rat fragen, ich werd aus deinem Freund nämlich echt nicht schlau.“ Er seufzte theatralisch, als die Gruppe sich langsam auf den Weg durch den Haupteingang machte und durch den leeren Schulhof schritt. „Der Typ hat mich heute wieder so aufgeregt“, jammerte er weiter und schlug seine Hand gegen die Stirn.
 

Mariku verdrehte die Augen und stopfte seine Hände in die Hosentasche. „Mann, Kura. Kriegst du es denn nie auf die Reihe? Wie schwer kann es denn bitteschön sein, jemanden zu verführen?!“
 

Bakura warf seinem Freund einen wütenden Blick zu. „Du weißt ja gar nicht, was Malik für eine verdammt harte Nuss ist...! Alter, der ist wahrscheinlich ne Nonne oder so.“ Er schüttelte seine weiße Mähne. „Der spart sich bestimmt für die Ehe auf. Ich meine, wie könnte man mir sonst widerstehen?“
 

Mariku schnaubte. „Was immer du sagst, Kura“, meinte er und verdrehte die Augen.
 

Ryou kicherte leise und erntete dafür einen tödlichen Blick von Bakura.
 

„Was lachst du so?“, schmollte er und verschränkte die Arme. „Der geht auf meine Flirts echt Null ein! Ich werde noch bekloppt! Dieser Wichser...“
 

„Aber dennoch lässt du nicht locker und möchtest seinen Arsch ficken“, murmelte der Ägypter.
 

Bakura schlug ihm den Ellbogen in die Rippen. „Halt du ja die Klappe, du suchst dir ja nur die einfachsten Ficks!“
 

„Ja, so Leute wie dich“, grinste Mariku. Er versteckte sich lachend hinter Ryou, als sein bester Freund versuchte, ihm einen Kinnhaken zu verpassen.
 

„Ryouu“, jammerte sein Schwarm spielerisch und klammerte sich glucksend näher an den kleineren Körper vor sich. „Rette mich vor dem tödlichen Zorn des Bakura!“
 

Ryou fing an zu kichern, als Mariku ihn als seinen menschlichen Schild gegen Bakura benutzte, während dieser versuchte, dem Ägypter eine zu verpassen. Die Drei tänzelnden mehrere Minuten lang lachend durch die Gegend. Ryou musste zugeben, dass er wirklich Spaß hatte. Es freute ihn, dass Bakura und Mariku auch noch so kindisch waren wie er, obwohl ihnen allen nur noch ein Jahr bis zum Erwachsenwerden fehlte. Nach einiger Zeit blieb Bakura stehen und warf die Arme in die Luft.
 

„Okay, okay, ich geb auf“, schnaubte er und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht.
 

Mariku grinste selbstgefällig, bevor er seine Arme auf Ryous Kopf verschränkte und sein Kinn darauf stützte. „Ich gewinne immer“, meinte er, bevor er sich zurück beugte und seine Arme von hinten um Ryous Nacken schlang. „Aber ich muss gestehen, dass ich ein gutes Schutzschild hatte.“ Ryou lief rot an. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie nah sich die Beiden gerade waren. Er konnte den Blonden sogar auf seinen Nacken atmen spüren.
 

„Scheiße, ist das unser Bus?“, rief der Albino plötzlich und deutete auf einen Bus, welcher bei der Haltestelle wenige Meter vor ihnen zum Stehen kam.
 

„Fuck, du hast Recht, Bakura!“, fluchte Mariku und riss sich von Ryou los, um zum Bus zu laufen. „Los, kommt schon, ihr alten Knacker! Ihr habt wohl nicht umsonst weißes Haar, was?“, rief er lachend über seine Schulter.
 

„Pfft! Weiße Haare sind kein Zeichen des Alters, sondern der Geilheit!“, schnaubte Bakura verächtlich. Er packte Ryou am Handgelenk und zog ihn zum Bus. „Komm, diesem Arsch werden wir’s zeigen!“
 

xxx
 

„Der Bus ist ziemlich leer“, meinte Bakura, nachdem er sich mit einem Seufzen links neben Mariku plumpsen lassen hatte, welcher momentan auf den Viererplätzen im hinteren Teil des Busses saß.
 

„Ist doch gut so. Ich hab jetzt keinen Nerv für laute, schreiende Kinder“, erwiderte Mariku und warf Ryou ein kleines Grinsen zu, als dieser sich rechts neben ihn setzte.
 

„Verdammt, ich brauch echt eine Zigarette“, murrte der Blonde weiter, bevor er sich lauthals streckte und seinen Arm hinter Ryous Kopf auf die Sitzlehne legte. „Rauchst du?“, fragte er den Kleineren.
 

Ryou schüttelte den Kopf. „Nein.“
 

Mariku summte nur, bevor er den Kopf zurück lehnte und die Augen schloss. Er wühlte mit seiner freien Hand in seiner Hosentasche, bevor er sich einen Kaugummi in den Mund steckte. Einige Momente herrschte Stille zwischen den Dreien, da fing Marikus Handy plötzlich an zu klingeln. Ryou verzog leicht das Gesicht, als er den Klingelton seines Schwarmes hörte – irgendein lauter, kreischender Punkrocksong.
 

Der Ägypter grunzte genervt, als er auf die anrufende Nummer guckte, bevor er schließlich dran ging. „Was?!“, bellte er unfreundlich ins Telefon.
 

Neugierig neigte Ryou seinen Kopf ein wenig zu Mariku. Wer ihn wohl angerufen hatte, dass sein Schwarm so unfreundlich war? Der Weißhaarige wusste, dass man es eigentlich nicht machen sollte, aber dennoch fing er an zu lauschen.
 

„... In der Stadt … Nein, wieso? … Ach, ist das so?“ Beim letzten Satz fing der Blonde plötzlich an zu schnurren und Ryou lief knallrot an, als er Mariku mit seinen Haaren spielen spürte.
 

„Oh, du Armer ... Ja, hehe ... Soll Daddy kommen und dir helfen? … Mmh...“ Marikus amethystfarbene Augen fingen plötzlich an zu leuchten und seine ganze Haltung änderte sich schlagartig.
 

„Mmh... Ich weiß nicht, lieber abends … Nein, ich bin allein zuhause … Hehe … Also bitte, du weißt doch, dass ich genug von dem Zeug hab. … Erdbeere? Nein, ich glaub nicht. Ist doch eh nur was für Mädels, du kleine Pussy.“
 

Mariku gluckste, während er eine von Ryous Locken um seinen Zeigefinger drehte. Dieser runzelte grübelnd die Stirn. Worüber redete Mariku da? Erdbeere? Was ist nur für Mädchen? Ryou verstand rein gar nichts, und das gefiel ihm überhaupt nicht. Er warf Bakura einen fragenden Blick zu, welcher breit grinste. Er wusste wohl, mit wem und über was Mariku redete...
 

„Wirklich? Mmh, das würde ich zu gerne sehen … Ja … Jepp, alles klar. … Ist mir egal, solange du nicht zu spät kommst. Ich hab in letzter Zeit nicht so oft wie ich eigentlich wollte, also werden wir wohl mehrere Stunden beschäftigt sein. … Ja, das ist okay. Sofern du nicht bei mir schläfst, ist mir das egal. … Du weißt warum, und ich hab keinen Bock darüber zu diskutieren! … Wir können’s auch lassen, es ist nicht so, als ob ich auf dich angewiesen wäre. … Hmm. … Alles klar, bis dann. Tschau.“
 

Mit einem breiten Grinsen schlug Mariku sein Handy zu. „Rate mal, wer das war, Kura!“, grinste er und steckte sein Handy wieder in die Hosentasche, seine Finger spielten weiterhin mit Ryous Haar.
 

„Satoshi?“, riet der Albino.
 

Mariku lachte laut auf. „Genau“, stimmte er zu.
 

Bakuras rotbraune Augen weiteten sich. „Wirklich?! Was wollte der Arsch? Ich dachte, du hättest ihm deutlich genug mitgeteilt, was du von ihm hältst.“
 

„Hab ich auch.“ Mariku zuckte die Schultern. „Aber es hält ihn dennoch nicht davon ab, ein bisschen Spaß haben zu wollen“, meinte er mit einem Grinsen.
 

„Ahh. Also kommt er heute Abend zu dir, damit ihr ficken könnt?“ Bakura warf seinem blonden Freund ein Schmunzeln zu.
 

„Genau.“ Immer noch grinsend nahm Mariku seinen Arm von Ryous Sitzlehne. Dieser hatte die Stirn in Verwirrung gerunzelt... Wer war Satoshi? Anscheinend mochten Mariku und Bakura ihn nicht besonders, aber trotzdem wollte sein Schwarm mit ihm schlafen?! Nervös biss sich Ryou auf die Unterlippe. Er wollte wirklich gerne wissen, wer Satoshi war, aber er traute sich nicht, nachzufragen...
 

„Satoshi ist mein Ex“, erklärte Mariku an Ryou gewandt, als hätte er dessen Gedanken gelesen. „Obwohl das vielleicht ein bisschen übertrieben ist. Wir hatten eine Wochenendbeziehung mit viel Sex und Alkohol. Der Typ ist mir nach kurzer Zeit aber zu nervig und anhänglich geworden, also hab ich ihn abserviert.“ Er rollte mit den Augen. „Nur hat er wohl nicht richtig kapiert, dass Schluss war. Der hat mich tagelang mit Anrufen und SMS bombardiert. Er will mich zurück haben, und er wäre auch nicht mehr so anhänglich, bla bla.“
 

„Aber du bist nicht darauf eingegangen?“, fragte Ryou nach.
 

Mariku nickte. „Jepp. Ich kann Kletten nicht ab.“
 

„A-Achso...“ Langsam nickte der Weißhaarige und blickte dann auf seinen Schoß. Mariku mochte also keine Kletten... 'Da muss ich mich wohl zusammen reißen', dachte Ryou langsam und knetete seine blassen Hände. 'Wenn ich etwas mag, kann es oft exzessiv werden... Ich kann mir vorstellen, dass es bei Beziehungen genauso sein wird...' Er seufzte unhörbar auf.
 

Die restliche Busfahrt über war es still.
 

xxx
 

„Ahh...Verdammt, das hab ich jetzt gebraucht“, stöhnte Mariku lauthals, während er einen langen Zug von seinen frisch gekauften Zigaretten nahm.
 

„Genau so hörst du dich an, wenn du einen Orgasmus hast“, grinste Bakura, bevor er ebenfalls an seiner Zigarette zog.
 

Mariku grinste zurück. „Ich bin auch kurz vorm Orgasmus“, erwiderte er mit der Zigarette zwischen den Lippen.
 

Ein wenig nervös von dem aktuellen Gesprächsthema, spielte Ryou mit dem Saum seines T-Shirts.
 

„Oh Ra... ja, ja, ja... ohh...!“
 

Ryou lief knallrot an, als er seinen Schwarm plötzlich lauthals einen Orgasmus vortäuschen hörte. Aufgeregt kaute er auf seiner Unterlippe herum. Er hatte sich ja ehrlich gesagt immer schon gefragt, wie Mariku beim Sex klingen würde, aber das toppte doch alles. Als er dieses tiefe, erotische Stöhnen des Ägypters hörte, lief ihm ein wohliger Schauer über den Rücken und er spürte ein Zucken im Schrittbereich.
 

„Du siehst ein wenig gestresst aus“, meinte Mariku mit einem wissenden Grinsen, nachdem er seinen ’Höhepunkt erreicht’ hatte, und beugte sich näher zu dem Anderen. „Willst du mal an einer ziehen?“

Blinzelnd starrte Ryou auf die Zigarette, die ihm zwischen bronzefarbenen Fingern vor die Nase gehalten wurde.
 

„E-Eh?“, fragte er perplex nach.
 

Amüsiert hob Mariku eine blonde Augenbraue. „Willst du mal einen Zug nehmen? Hilft ungemein beim Stressabbau“, grinste er.
 

„O-Oh... Ä-Äh...“ Nervös guckte Ryou auf die Zigarette. Normalerweise hasste er ja rauchen... Es war ekelhaft, roch unangenehm und war auch noch ungesund!
 

Unsicher blickte er von den verschmitzten amethystfarbenen Augen zur Zigarette und wieder zurück. Er wollte eigentlich wirklich keinen Zug nehmen, aber wenn er daran dachte, dass das Ende der Zigarette eben noch in Marikus Mund gewesen war...
 

Der Weißhaarige holte tief Luft, bevor er mit leicht zittrigen Händen nach der Tabakware griff.
 

„Das ist das erste Mal, dass du an einer Kippe ziehst, oder?“, fragte Mariku nach, als er die Unsicherheit in Ryous Augen las. „Es ist nicht so schlimm. Nimm einfach einen kleinen Zug und achte darauf, nicht zu gierig zu ziehen.“
 

„O-Okay.“ Ryou nickte schüchtern und legte die Zigarette dann zwischen die Lippen um einen vorsichtigen Zug zu nehmen.
 

Es schmeckte widerlich. Es war ein beißender Tabakgeschmack, welcher seine Kehle sofort zum Brennen und seine Augen zum Tränen brachte.
 

„Hey, entspann dich, Ryou“, meinte Mariku und schlug dem schwer hustenden Jungen auf den Rücken.
 

„Bah, das ist ekelhaft“, konnte Ryou mit Schwierigkeiten heraus bringen, bevor er erneut anfing zu husten.
 

„Heh, rauchen ist halt nicht jedermanns Geschmack“, kicherte Bakura und schmiss seine eigene Zigarette zu Boden.
 

„Für mich schmeckt’s ehrlich gesagt nach gar nichts mehr, aber ich bin eben süchtig, ich brauch meine Zigaretten“, meinte Mariku mit einem Achselzucken, als er Ryou die Zigarette abnahm und seinen letzten Zug nahm.
 

„Wie könnt ihr euch die Zigaretten eigentlich kaufen?“, fragte Ryou, nachdem er sich wieder halbwegs beruhigt hatte. „Kann man Tabakwaren nicht erst ab 18 kaufen?“
 

„Doch, aber wir werden eh nie überprüft“, meinte Mariku grinsend und warf seinen Zigarettenstummel weg. „Außerdem werde ich in einem halben Jahr eh 18.“
 

„Wirklich? Wann hast du denn Geburtstag?“, fragte Ryou interessiert nach.
 

„23. Dezember“, antwortete der Blonde, während die Drei langsam durch Domino Citys Einkaufszentrum schritten.
 

„Das ist ja ein Tag vor Weihnachten“, lächelte Ryou.
 

Mariku grunzte. „Ich feiere Weihnachten eh nicht, deswegen ist mir das herzlich egal“, erwiderte er.
 

„Wie Malik, er und seine Familie feiern auch kein Weihnachten“, meinte Ryou.
 

„Apropos Malik“, mischte sich plötzlich Bakura ein und schlang einen Arm um Ryous Schulter, „Wir müssen uns mal über deinen lieben Freund unterhalten, Ry. Ich werd aus Blondie einfach nicht schlau.“ Er seufzte schwer.
 

Ryou kicherte leise. „Ja, Malik ist schon ein recht komplizierter, aber dafür sehr liebenswerter Mensch“, meinte er mit einem aufrichtigen Lächeln.
 

„Hmm, von dem liebenswert hab ich bis jetzt noch nichts mitbekommen“, murrte Bakura und fuhr sich mit seiner freien Hand durch sein wildes Haar. „Lass uns das lieber beim Burger Essen besprechen“, meinte er und führte Ryou in Richtung Burger World.
 

xxx
 

„Okay, lass uns Tacheles reden“, riet Bakura, nachdem er einen großen Bissen seines Hamburgers genommen hatte. Die Drei saßen momentan in Japans angesagtester Fast Food Kette – Burger World.
 

Während sich Mariku und Bakura fettige Burger genommen hatten, hatte sich Ryou nur für eine Portion Pommes entscheiden.
 

„Was hält Malik von mir?“, fragte Bakura und beugte sich über den Tisch näher zu Ryou.
 

Dieser zappelte nervös auf seinen Stuhl herum. „Also ehrlich gesagt...“ Er pausierte kurz um auf seiner Unterlippe herum zu kauen, bevor er dem Albino einen entschuldigenden Blick zuwarf. „Er hält nicht besonders viel von dir...“
 

Mit einem lauten Stöhnen stützte Bakura sein Gesicht in die Hände. „Wusste ich's doch... Fuck!“ Fluchend schlug er mit seiner Faust gegen die Tischkante. „Fuck, Fuck, FUCK!“
 

„A-Ah..!“ Nervös warf Ryou die Hände in die Luft, um den aggressiven Bakura zu beruhigen. „Ich persönlich denke aber, dass ihr wirklich gut zusammen passen würdet. Malik erkennt das nur noch nicht...!“
 

„Wirklich...?“, fragte Bakura unsicher nach und hob eine Augenbraue.
 

Ryou nickte energisch. „Ja, wirklich! Ich bin mir sicher, dass ihr gut klar kommen würdet, wenn du nicht so...“ Er stoppte, um über die richtigen Worte nachzudenken. „Wenn du einfach ein wenig dezenter wärst. Malik mag es nicht, so auffällig angegraben zu werden.“
 

„Das ist aber eben meine Art“, erwiderte Bakura trotzig.
 

„Ja... Ja, ich weiß. Du sollst dich nicht ändern, nur eben nicht so offensichtlich mit ihm flirten... Weißt du, Malik hat eine schwere Zeit hinter sich...“ Ryou seufzte leise, bevor er nachdenklich an einer Pommes knabberte. „Malik mag Gentlemen. Männer, die ihn umwerben und treu sind... Und ehrlich gesagt hat er bei dir den Eindruck als ob du... naja...“ Er warf dem Größeren einen schüchternen Blick zu. „... Naja, herumschlafen würdest...“
 

„Pfft!“ Bakura schnaubte. „Herumschlafen? Seit über einem Jahr liegt mein verdammtes Hauptaugenmerk auf ihm, ich hab keinen anderen Kerlen oder Weibern hinter her geguckt! Weißt du...“ Der Albino wurde plötzlich uncharakteristisch leise. „Vor einem Jahr ist er mir das erste Mal richtig aufgefallen... Es war Sommer und ich bin gerade in die Pause gegangen, da stand er da. Die Sonne schien so wunderschön in sein Gesicht, seine Haut glitzerte wie Bronze und seine Haare leuchteten, als wäre sie aus purem Gold. Als ich diesen Anblick sah, da wusste ich... Der oder keiner...“ Bakura drehte den Kopf weg, damit die Anderen seine geröteten Wangen nicht sehen konnten.
 

Mariku gluckste leise. „Wie du siehst ist Bakura total in deinen Freund verknallt“, meinte er an Ryou gewandt, bevor er einen Schluck seines Getränks nahm.
 

„Halt du doch die Klappe!“, fauchte sein weißhaariger Freund ihn an.
 

Ryou lächelte. „Ihr würdet wirklich zueinander passen. Malik hat nur leider Probleme, Vertrauen zu fassen...“ Langsam malte er mit seinem Zeigefinger unsichtbare Muster auf den Tisch. „Malik war in einer Beziehung, welche über zwei Jahre ging. Er war wirklich verliebt. Ich hatte ihn noch nie so glücklich gesehen und er hatte sogar überlegt, seinem Freund einen Heiratsantrag zu machen, obwohl er ja eigentlich noch viel zu jung fürs Heiraten war und auch ist. Aber er war sich einfach so sicher, dass Kaito sein Traummann ist...“ Ryou seufzte schwer, als er Bakuras bohrenden Blick spürte.
 

„Eines Tages wollte er seinen Freund mit dem Antrag überraschen und deswegen ist er zu Kaitos Wohnung gegangen. Er hatte mehrmals geklingelt aber da keiner aufgemacht hatte, nahm er dann den Ersatzschlüssel unter der Fußmatte und-“

„Moment mal!“, hier unterbrach Bakura ihn. „Was ist mit den Eltern, waren die nicht da?“
 

„Nein.“ Ryou schüttelte den Kopf. „Kaito hatte schon eine eigene Wohnung.“
 

„Wie alt war der Typ denn?“ Misstrauisch hob Bakura eine Augenbraue.
 

„20“, gab Ryou mit einem verlegenen Lächeln zu, „Malik war gerade 16 geworden. Aber das ist egal. Auf jeden Fall ist Malik in die Wohnung gegangen und hat ihn in flagranti erwischt…“
 

„Wobei?“, fragte Bakura nach.
 

Ryou warf ihm einen bösen Blick zu. „Du kannst dir ja wohl denken, wobei.“
 

Der Albino schlürfte geräuschvoll am Strohhalm seiner Cola. „Beim Ficken?“
 

„…Ja. Als Malik das gesehen hatte, ist seine Welt zerbrochen und-“
 

„Arschloch!“ Lauthals schlug Bakura seine Fäuste auf den Tisch. „So ein Wichser! Sag mir, wie der Penner heißt, ich dreh ihm den Hals um!“
 

Ein wenig erschrocken von Bakuras plötzlichem Wutausbruch blinzelte Ryou. „Er ist kurz danach weg gezogen. Aber nachdem Malik das mit ansehen musste… Er war so verletzt, es war so schrecklich, ihn so zu erleben! Aber seitdem hat er wirklich Probleme, sich fremden Leuten zu öffnen. Er hat einfach Angst, noch mal verletzt zu werden…“
 

„Aber ich würde ihm nie weh tun“, murmelte Bakura leise, seine blassen Wangen hatten einen leichten Rotschimmer.
 

„Das weiß ich“, lächelte Ryou und legte seine Hand zögerlich über Bakuras. „Jetzt müssen wir beide es nur noch Malik klar machen.“
 

Bakuras rotbraune Augen weiteten sich. „Du... Du würdest mir helfen?“
 

„Natürlich“, nickte der Kleinere. „Ich kann mich in deine Lage gut hineinversetzen“, murmelte er leise und warf Mariku einen versteckten Blick zu.
 

„Wow, das ist klasse! Vielen Dank!“, rief der Albino aus und beugte sich über den Tisch, um Ryou in eine Umarmung zu schließen.
 

Dieser kicherte schüchtern und schlug Bakura leicht auf die Schulter. „Gern, das ist doch kein Problem.“
 

„Seid ihr fertig mit dem Schnulzenalarm?“, fragte Mariku nach, während er scheinbar gelangweilt am Strohhalm seines Getränks knabberte.
 

„Du hast doch keine Ahnung“, knurrte Bakura. „Für dich geht’s immer nur um Sex, Sex, Sex.“
 

„Für dich doch auch“, erwiderte der Blonde achselzuckend.
 

„Eben nicht!“, keifte sein bester Freund. „Natürlich, das geb ich zu, spielt Sex eine große Rolle, aber wenn ich Malik nur zum Vögeln wollen würde, wäre ich bestimmt nicht so hartnäckig gewesen!“
 

Mariku lachte trocken auf. „Wenn du meinst. Für mich ist das alles nur eine Illusion. Liebe, dass ich nicht lache!“
 

„Ä-Äh?“ Verwirrt blinzelte Ryou auf. „Du glaubst nicht an die große Liebe?“
 

Mariku schnaubte verächtlich. „Natürlich nicht. Das Einzige, woran ich glaube, ist, dass man sich zu jemandem sexuell hingezogen fühlen kann. Aber über das Körperliche geht’s nicht hinaus.“ Der Ägypter zuckte erneut mit den Schultern. „Wir stammen von den Tieren ab, das einzige Ziel, das wir haben, ist Fortpflanzung.“
 

„Das stimmt nicht!“, rief Ryou auf, und überraschte sich selbst mit seiner Lautstärke. Im leiseren Ton, und mit roten Wangen, fuhr er fort: „Jeder Mensch hat einen Seelenverwandten. Und unser Ziel sollte es sein, eben diesen zu finden!“
 

„Das ist vielleicht deine Meinung“, erwiderte Mariku, „aber nicht meine. Ich habe keinen Seelenverwandten und falls doch, habe ich kein Interesse, ihn zu finden. Ich bin mit meiner Art zu leben glücklich, also warum sollte ich was ändern?“
 

„Du bist mit herumschlafen glücklich?!“, fragte Ryou verblüfft nach. „Du bist damit glücklich, jeden Tag einen Anderen im Bett zu haben? Du bist damit glücklich, für zwei Wochen einen festen Partner zu haben und wenn er dir zu 'langweilig' wird ihn einfach wegzuschmeißen, als wäre er Müll?“
 

„Ja, ich bin glücklich“, wiederholte der Ägypter und der Ton seiner Stimme zeigte deutlich an, dass das Thema für ihn damit beendet war.
 

Verzweifelt kaute Ryou auf seiner Unterlippe herum. Er würde seinen Schwarm am liebsten schütteln und ihm sagen, wie falsch er doch lag! Jeder hatte einen Seelenverwandten, auch er! Ryou wollte mit den Armen vor ihm wedeln und rufen „Hallo, hier bin ich! Ich bin der andere Teil deiner Seele!“
 

Der Weißhaarige war sich natürlich nicht sicher, aber er glaubte, dass Mariku wirklich sein Seelenverwandter sein könnte. Denn immer wenn der Blonde ihn ansah, mit ihm sprach, ihn anfasste – das alles fühlte sich so unglaublich gut, so unglaublich richtig an. Ryou hatte so etwas noch nie zuvor erlebt. Natürlich hatte er früher schon einmal die eine oder andere Schwärmerei gehabt, aber nichts hatte sich so unbeschreiblich toll angefühlt, wie in diese amethystfarbenen Augen zu blicken.
 

Ryou seufzte schwer und versuchte, sich zusammen zu reißen. Er kämpfte bereit seit einiger Zeit mit den Tränen und langsam aber sicher war er dabei, diesen Kampf zu verlieren. Er war nicht sauer auf Mariku, er war nur so unglaublich traurig, was dessen Bild von Liebe war.
 

„Ich... Ich muss mal eben auf Toilette“, meinte er schließlich, bevor er mit schnellen Schritten Richtung Herrenklo lief, während er mit seiner Hand eine einzelne Träne weg wischte.
 

xxx
 

„Das hat sich doch echt gelohnt“, grinste Mariku, während er auf seine neu ergatterte Jeanshose blickte. „Die Hose unterstreicht echt perfekt meine Qualitäten.“
 

„Jaja, Mariku, du hast den Längsten, wir wissens ja“, murmelte Bakura genervt, als sie aus dem Einkaufszentrum austraten.
 

Ryou lächelte schüchtern, da fiel sein Blick plötzlich auf eine nahe gelegene Uhr. „Oh Gott, so spät ist es schon? Ich muss doch noch meine Hausaufgaben machen!“
 

Genervt rollte Mariku mit den Augen, bevor er sich eine Zigarette anzündete. „Alter Streber“, murmelte er mit einem kleinen Grinsen.
 

Ryou schnaubte nur. „Einer von uns muss sich ja um die Schule kümmern.“
 

„Jedem das seine“, schmunzelte der Blonde nur, bevor er den Rauch durch seine Nasenlöcher ausstieß.
 

Nervös knetete der Weißhaarige seine Hände. Er war nie wirklich gut im Verabschieden und er wusste nicht, wie er sich den beiden jetzt gegenüber verhalten sollte. Sollte er einfach nur Tschüß sagen, oder ihnen die Hand schütteln oder sogar umarmen...?
 

Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als Bakura plötzlich die Arme um ihn schlang. „Machs gut“, meinte dieser und schlug ihm auf die Schulter. „Und danke nochmal wegen Malik...“
 

Ryou lächelte ihn an. „Kein Problem“, erwiderte er, bevor er sich zu Mariku drehte.
 

Dieser hob lässig eine Hand in die Luft. „Tschau“, meinte er nur, bevor er einen weiteren Zug seiner Zigarette nahm.
 

„T-Tschüß, Mariku“, sagte Ryou und hoffte, dass man die Enttäuschung in seiner Stimme nicht heraus hören konnte. Er hatte eigentlich schon gehofft, dass ihre Verabschiedung nach diesem ganzen Tag, den sie zusammen verbracht hatten, etwas herzlicher ausfallen würde.
 

Mit einem letzten Winken drehte Ryou sich schließlich um und trottete nach Hause. Es dauerte nicht lange, bis er vor seiner Apartmenttür stand. Mit einem erneuten Seufzen schloss er die Tür auf und trat ein. Noch bevor er etwas sagen konnte schlangen sich zwei Arme um seine Hüfte.
 

„Onii-chan!“, murmelte seine Schwester in seine Brust hinein. „Wo warst du denn den ganzen Tag? Ich hab mir Sorgen gemacht! Und Malik auch, er hat mehrmals hier angerufen!“
 

„Tut mir leid, Amane“, entschuldigte sich Ryou, „Ich war mit Klassenkameraden in der Stadt.“
 

Er streichelte Amane zärtlich durchs Haar, bevor er ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. „Tut mir leid, dass ich nicht Bescheid gesagt habe und du dir deswegen Sorgen gemacht hast. Kommt nicht wieder vor.“
 

„Das hoffe ich auch!“, erwiderte das Mädchen und löste sich von ihrem Bruder. „Wer soll mir denn sonst was zu Essen machen? Ich wäre fast verhungert!“, beschwerte sie sich und zog Ryou in die Küche.
 

Dieser lachte auf. „Vielleicht solltest du dann mal kochen lernen, hm?“, fragte er lächelnd nach, während er sich umsah.
 

„Nö. Keiner kocht so gut wie du“, meinte sie schmunzelnd und streckte ihm die Zunge heraus, bevor sie ihm das Telefon in die Hand drückte. „Ruf Malik mal an, er hat sich wirklich Sorgen gemacht.“
 

„Oh ja, das mach ich“, stimmte Ryou zu und fing an die Nummer seines besten Freundes zu wählen. Es klingelte nur wenige Male, bis Malik dran ging.
 

//Ryou?//
 

Dieser lachte. „Ja, ich bins. Hallo Malik“, meinte er mit sanfter Stimme.
 

//... Sag mal, SPINNST DU?!//, schrie dieser ihm plötzlich ins Ohr. //Weißt du was ich mir für Sorgen gemacht habe, du Arsch?! Wo warst du die ganze Zeit?!//
 

„Tut mir leid“, jammerte der Weißhaarige und rieb sich das schmerzende Ohr. „Aber du errätst nie, was ich gemacht habe.“
 

//Pfft. Interessiert mich auch gar nicht//, meinte Malik eingeschnappt.
 

„Ach komm schon, Malik! Ich weiß, dass das nicht stimmt.“
 

Am anderen Ende der Leitung war ein Seufzen zu hören. //Gut, was hast du gemacht?//
 

„Ich war mit Bakura und Mariku in der Stadt!“, quietschte Ryou. „Mit Mariku!!!“
 

//Wirklich? Nicht dein Ernst?!//, fragte Malik verblüfft nach.
 

„Doch mein Ernst!!!“
 

//Ra... Warte Ry, ich komm vorbei okay? Dann können wir das in Ruhe besprechen//, schlug der Blonde vor.
 

„Alles klar. Bis gleich.“
 

Lächelnd legte Ryou das Telefon auf den Küchentisch, bevor er summend zwei Pizzen aus dem Tiefkühlfach holte.
 

„Wer ist Mariku?“, fragte Amane neugierig nach. „Du scheinst ziemlich glücklich zu sein, Fast Food erlaubst du doch immer nur zu besonderen Gelegenheiten.“
 

„Mariku... ist ein Mensch, der mir sehr am Herzen liegt“, meinte er mit einem geheimnisvollen Lächeln, bevor er seiner Schwester durchs Haar fuhr. Er steckte die Pizzen in den Ofen und lehnte sich dann gegen die Küchentheke, um auf Malik zu warten.

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Mann, Mann, Ryou... Da hasst er rauchen so und zieht dennoch an der Zigarette <_<
 

Im nächsten Kapitel~ Malik kommt zu Besuch und er und Ryou unterhalten sich über den Stadtbummel. Außerdem findet Malik, dass Ryou bereit ist, den nächsten Schritt zu geben. Aber da der Kleine in Sachen Liebe ja noch so unerfahren ist, gibt Malik ihm ein bisschen... Nachhilfe =3

Nachhilfe in Sachen Liebe

Glücklich summend machte sich Ryou daran, die Küche ein wenig aufzuräumen, während er auf die Pizza und seinen besten Freund wartete.
 

„Du magst diesen ominösen Mariku echt gerne, oder?“, fragte Amane mit einem wissenden Grinsen nach und setzte sich auf die Küchentheke.
 

Ryou wurde leicht rot und stoppte seine Arbeit. „J-Ja“, gab er schüchtern zu und räumte das schmutzige Geschirr dann weiter in die Spülmaschine.
 

Das Mädchen kicherte erheitert. „Das merkt man. Man kann es dir ansehen.“
 

„W-Wirklich?“, fragte ihr Bruder verblüfft nach und steckte sein Haar hinters Ohr. „Man kann es mir ansehen?“
 

„Jepp“, grinste Amane und sprang von der Theke, um ihre Arme um Ryous Taille zu schlingen. „Du siehst so glücklich aus, onii-chan“, meinte sie mit einem aufrichtigen Lächeln. „Du siehst so selten richtig glücklich aus. Du hast immer Stress, kümmerst dich um den Haushalt, um die Schule, um einfach alles, außer um dich selbst.“ Sie vergrub ihr Gesicht in Ryous Brust um ihre erröteten Wangen zu verstecken. „Es ist schön, dich so fröhlich zu sehen.“
 

Ryou lächelte. Es war schön, so etwas von seiner Schwester zu hören. Seitdem sie in die Pubertät gekommen war, hatte sich ihre Beziehung verschlechtert. Früher hatten die beiden Geschwister alles zusammen gemacht, aber in letzter Zeit traf sich Amane immer öfter mit Jungs, während Ryou niemanden hatte. Außer vielleicht Malik, mit dem er gelegentlich kuschelte, wenn der Weißhaarige besonders einsam war. Er seufzte leise. Es war gut zu wissen, dass sich seine Schwester trotz allem um ihn sorgte, wie sein unangekündigtes Wegbleiben ja gezeigt hatte.
 

„Danke, Amane“, erwiderte der Junge leise und gab seiner Schwester einen Kuss aufs Haupt.
 

„So, das war jetzt genug Bruderschwesterliebe für ein ganzes Jahr“, rief das Mädchen verlegen und löste sich wieder von Ryou. Dieser kicherte nur leise und machte sich wieder daran, die Wohnung aufzuräumen.
 

Zehn Minuten später, als Ryou gerade dabei war, die Pizzen aus dem Ofen zu holen, klingelte es an der Tür. „Machst du mal bitte auf, Amane?“, rief er seiner Schwester zu. „Ist bestimmt Malik.“
 

„Alles klar“, erwiderte Amane und sprang von ihrem Platz auf dem Sofa auf, um zur Tür zu eilen. Und genau wie Ryou es gesagt hatte, stand Malik davor.
 

„Hey Amane“, grüßte der Blonde und trat hinein. „Wo ist Ryou?“
 

„Hier bin ich“, rief dieser und kam in diesem Moment ins Wohnzimmer. „Ich hab nur gerade Essen gemacht.“
 

„Du...!“ Maliks Gesicht verfinsterte sich plötzlich, während er auf den Kleineren zustampfte. „Du!“, wiederholte er und hob mahnend einen Finger. „Mach so etwas nie wieder! Ich hab mir totale Sorgen gemacht!“ Er drückte seinen Finger leicht auf eine blasse Stupsnase.
 

Ryou kicherte verlegen. „Tut mir leid, Malik. Das war wirklich nicht meine Absicht. Aber ich war so nervös, ich hab gar nicht daran gedacht, euch anzurufen.“ Er warf dem Ägypter seinen besten Hundeblick zu. „Bitte verzeih mir…“
 

Malik seufzte schwer und zog Ryou in eine Umarmung. „Ich kann dir nie lange böse sein, das weißt du doch“, murmelte er und drückte dem Weißhaarigen einen Kuss auf die Wange.
 

„Ich weiß“, meinte Ryou mit einem kleinen Lächeln und löste sich aus der Umarmung. „Ich hab gerade Pizza für mich und Amane gemacht. Möchtest du etwas?“
 

„Nur, wenn sie ohne Fleisch ist“, erwiderte Malik und ließ sich mit einem „Uff“ neben Amane aufs Sofa fallen, während Ryou die Pizzen holen ging.
 

xxx
 

„Okay Jungs, ich geh in mein Zimmer“, verkündete Amane, nachdem sie den leeren Teller in die Küche gebracht hatte.
 

„Alles klar, bis dann“, meinte Malik mit einem kleinen Winken. Als das Mädchen außer Sicht war, drehte sich der Blonde um, um Ryou an den Schultern zu packen.
 

„Und? Und? Und?“, fragte er aufgeregt und schüttelte die schmalen Schultern leicht. „Du warst mit Mariku wirklich in der Stadt?! Wie ist es dazu gekommen? Hat er dich gefragt? Bist du ihm gefolgt? Was war eigentlich mit Sport? Wart ihr im selben Kurs? Hast du Phase 2 angewandt?“
 

„Gott Malik! Nicht so viele Fragen auf einmal, mir ist ja schon ganz schwindelig!“, beschwerte sich Ryou mit einem kleinen Lächeln.
 

„Hmpf!“ Beleidigt verschränkte der Ägypter die Arme. „Mich erst heiß machen und dann nichts erzählen, toller Freund bist du.“
 

„Du bist nur so unmenschlich neugierig, das ist das Problem!“, meinte Ryou und streckte die Zunge heraus.
 

„Darf ich denn nicht wissen, wie es meinem besten Freund ergangen ist?“, fragte Malik schmollend nach, bevor er sich aufs Sofa legte und den Kleineren auf seine Brust zog. „Also erzähl schon, Ry-chan.“
 

Dieser lachte vergnügt auf und machte es sich auf seinem Freund bequem. Als Malik anfing, eine Hand durch sein Haar zu streicheln, seufzte Ryou wohlig auf.
 

„Also... Ja, ich hatte Sport mit Mariku und ich hab auch Phase 2 eingeleitet.“ Er wurde rot, als er Malik glucksen hörte.
 

„Mariku konnte bestimmt nicht die Finger von dir lassen, oder?“, fragte der Blonde amüsiert nach.
 

Nervös zappelte Ryou herum und kaute auf seiner Unterlippe. „Naja... Wir mussten uns dehnen und er stand direkt hinter mir und als ich mich dann gebückt habe da... naja... d-da hat er mich angesprungen.“
 

Malik brach in Gelächter aus. „Wirklich? Ich wusste doch, dass er dir in diesem Outfit nicht widerstehen kann.“
 

Ryou schmollte. „Mir war das total peinlich. Wir sind dann so herum getaumelt, bis wir gegen einen Schrank geknallt sind… Das war vielleicht eine Katastrophe! Die ganzen Bälle, die im Schrank verstaut waren, sind rausgeflogen! Die mussten wir dann wegräumen und nach dem Unterricht dann auch noch die Geräte.“
 

Der Blonde gluckste nur erneut. „Mariku hat wohl eine schlechte Wirkung auf dich, hm?“
 

Ryou kicherte. „Das hat er auch gesagt“, meinte er mit einem kleinen Lächeln. „Als wir dann in der Umkleide waren, waren die Anderen natürlich schon weg und wir waren alleine.“ Der Weißhaarige schluckte schwer und seine Wangen wurden plötzlich heiß. „M-Mariku hat mich i-im S-String gesehen und...“ Peinlich berührt vergrub er sein Gesicht in Maliks Brust. „Und er hat dann am String gezogen und gesagt, ich sehe g-gut aus und ihm ist aufgefallen, dass meine Brustwarzen h-hart waren und... und... u-und dann hat er mich da angefasst...“
 

Malik verspannte sich plötzlich. „Er hat doch nicht belästigt, oder?“, fragte er mit ernster Stimme.
 

Ryou schüttelte den Kopf. „Als ich gesagt habe, er soll aufhören, hat er das dann auch gemacht. Nachdem wir umgezogen waren, hat er mir gesagt, dass er jetzt in die Stadt geht und mich ja fragen würde, ob ich mit wollte, wenn er nicht wüsste, dass ich nein sagen würde.“ Er kicherte leise. „Also hab ich ja gesagt, ich will mit! Das war irgendwie eine Kurzschlussreaktion.“
 

Er richtete sich auf, um Malik ins Gesicht sehen zu können. „Ohne nachzudenken ist es mir einfach aus dem Mund gekommen. Du kennst mich, du weißt, dass ich mich niemals aufdrängen würde...“ Ryou seufzte, um sich dann wieder an den Blonden zu kuscheln. „Aber ich hab die Entscheidung nicht bereut. Es war ein lustiger Tag mit ihm und Bakura.“
 

Maliks Hand, welche momentan durch Ryous Haar fuhr, stoppte. „Bakura?“, fragte er argwöhnisch nach.
 

Ryou nickte. „Ja, Bakura.“ Der Weißhaarige richtete sich erneut auf. „Wir haben uns über dich unterhalten.“ Hier zog Malik eine Grimasse. „Er ist wirklich ein netter Typ“, meinte Ryou beharrlich und strich mit seinen Daumen über die Wange seines Freundes. „Er mag dich wirklich sehr, Malik. Und er meint es ernst. Er will dich nicht für... du weißt schon... S-Sex, sondern er mag dich, dich als Person und nicht deinen Körper.“
 

Malik grunzte nur und zog den Kopf weg. „Habt du und Mariku euch noch mal unterhalten in der Stadt?“, fragte er schließlich.
 

Ryou seufzte schwer über den Themenwechsel des Blonden. „Ja, wir haben uns über Liebe unterhalten.“ Sein Blick wurde traurig. „Mariku glaubt nicht an die große Liebe“, wisperte er leise, „Er glaubt überhaupt nicht an Liebe! Er sagte, dass man sich von Menschen sexuell angezogen fühlen kann aber Liebe, das gibt’s nicht.“
 

Es herrschte einen Moment Stille zwischen den Beiden, bevor Ryou weiter sprach. „Ich weiß auch nicht, aber es hat mir irgendwie wehgetan, das zu hören. Nach dem Gespräch sind wir noch etwas shoppen gegangen, aber ich hab mich nur noch mit Bakura unterhalten.“ Ryou legte seinen Kopf auf Maliks Schulter. „Dann haben wir uns verabschiedet. Bakura hat mich umarmt, während Mariku nichts getan hat! Er hat mir nicht mal die Hand gegeben oder so etwas, einfach nur 'Tschau' gesagt. Er ist so ein Blödmann...“
 

„Vielleicht ist er einfach nicht der Richtige, Ryou“, meinte Malik zögerlich. „Ihr seid verschieden, vielleicht zu verschieden. Vielleicht solltest du ihn loslassen und dir lieber jemanden suchen, mit dem du eine richtige Beziehung führen kannst.“
 

„Vielleicht, vielleicht, vielleicht“, wiederholte Ryou bitter. „Vielleicht will ich ihn nicht loslassen?! Malik, ich... Ich weiß es einfach... Wenn er mich ansieht, wenn er mich anfasst, es fühlt sich so gut an, es kann nicht falsch sein. Ich hab doch gerade erst angefangen, ihn kennen zu lernen. Jetzt gebe ich bestimmt nicht auf!“
 

Malik gluckste. „Immer so dickköpfig, Ryou“, meinte er mit einem Schmunzeln. „Wenn du ihn wirklich weiter erobern willst, bin ich dabei. Aber ich denke...“ Er verstummte und nahm Ryous Gesicht zwischen seine Hände, damit sie sich in die Augen sehen konnte. „Ich denke wir sollten einen Schritt weiter gehen. Jetzt, wo ihr schon einmal in die Stadt gegangen seid, solltest du ihn küssen.“
 

Ryous schokobraune Augen weiteten sich in Schock und er schubste den Blonden von sich weg. „S-Spinnst du? Ich kann ihn doch nicht einfach küssen!“
 

Malik hob eine Augenbraue. „Ryou“, meinte er langsam, „Mariku mag Sex. Punkt. Das ist bekannt. Die ganze Schule weiß es, du weißt es. Er wartet bestimmt nicht Monate darauf, bis du dafür bereit bist, ihn zu küssen. Also solltest du dich schon einmal darauf vorbereiten.“
 

Der Weißhaarige wurde rot um die Nasenspitze. „Aber...“ Schüchtern wandte er den Blick auf seinen Schoß. „Ich weiß doch gar nicht... wie man küsst. Ich hab das noch nie gemacht.“
 

Es herrschte einige Momente Stille, bis Malik sich plötzlich nervös räusperte. „Also wenn du... Also wenn du willst, dann... Dann zeige ich dir, wie man küsst.“
 

Zögernd hob Ryou den Kopf um seinen blonden Freund anzugucken, welcher schüchtern zurück sah, die Wangen rot.
 

„Wäre...Wäre das okay für dich?“, flüsterte Ryou leise. Er wusste, dass Malik in ihn verliebt gewesen war. Der Ägypter hatte ihm vor einen halben Jahr schließlich gestanden, dass er mehr als Freundschaft für Ryou empfand. Aber für diesen war Malik nur sein bester Freund, nicht mehr. Der Blonde war im ersten Moment ziemlich enttäuscht gewesen, hatte sich aber scheinbar relativ schnell wieder gefangen. Aber dennoch war sich Ryou nicht ganz sicher, er wollte Malik schließlich nicht wehtun.
 

„Klar, ist das okay“, antwortete Malik mit einem kleinen Lächeln. „Ich hab dir doch gesagt, dass es nichts Ernstes war. Ich bin darüber hinweg.“
 

„Wirklich?“, fragte der Kleinere besorgt nach. „Malik, ich will nicht, dass-“
 

„Ryou.“ Mit Entschlossenheit umfasste Malik die blassen Hände seines besten Freundes. „Natürlich ist es okay, sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen. Ich weiß, dass du Mariku wirklich magst. Du bist so glücklich, wenn du über ihn redest. Ich will, dass du glücklich bist, also helfe ich dir auch, sein Herz zu gewinnen.“
 

Ryou lächelte. „Danke, Malik. Ich hab dich lieb.“
 

Dieser erwiderte das Lächeln. „Ich dich auch.“ Er drückte Ryous Hände sanft, bevor er sie losließ. „Also...“ Schmunzelnd klatschte er in die Hände. „Wollen wir anfangen?“ Der Weißhaarige nickte schüchtern und rückte näher an seinen Freund heran.
 

„Machen wir zuerst den normalen Kuss. Soll ich dich küssen, oder willst du mich?“
 

„A-Ah...“ Unsicher rieb Ryou seine Handflächen zusammen. „Du mich, denke ich... Ich weiß nicht wie...“
 

Malik lächelte, bevor er das Gesicht des Anderen sanft zwischen seine Hände nahm. „Denk einfach nicht darüber nach, Ry“, meinte er. „Mach dir keine Gedanken darüber und folge deiner Intuition. Küssen ist wirklich nicht schwer.“
 

Ryou nickte langsam und merkte wie seine Lider schwerer wurden, als sich Malik näher heran beugte.
 

„Denk nicht darüber nach und mach einfach“, konnte er Malik gegen seine Lippen hauchen spüren, bevor sich karamellfarbige Lippen über seine legten.
 

Ryou keuchte leise auf, als er zum ersten Mal das wunderbare Gefühl erlebte, weiche Lippen gegen seine gedrückt zu fühlen. Seine Augen schlossen sich, während sich seine Hände unbeholfen auf Maliks Schultern legten. Anfangs war es nur eine seichte Berührung, doch als er Maliks Lippen sich plötzlich gegen seine bewegen spürte, tat er das erste, das ihm in den Kopf schoss – zurück küssen.

Ganz sanft und zögerlich bewegten sie ihre Lippen gegeneinander, bis Malik seinen Kopf wieder zurückzog.
 

„Mmh“, murmelte dieser und leckte sich geistesabwesend über die Lippen. „Das war wirklich nicht schlecht für deinen ersten Kuss, Ry.“
 

„D-Danke“, murmelte der Weißhaarige verlegen.
 

„Wie hat es sich für dich angefühlt?“, fragte Malik neugierig nach.
 

Nervös räusperte Ryou sich. „G-Gut, schätze ich...“ Er quiekte erschrocken auf, als Malik sein Kinn fest, aber sanft umfasste.
 

„Schätze ich?“, wiederholte er mit erhobener Augenbraue.
 

„A-Ah...“ Schüchtern wandte Ryou den Blick ab. „Es hat sich gut angefühlt...“
 

„Na siehst du, geht doch!“, grinste der Größere, bevor er seine Hände ebenfalls auf die Schultern des Anderen legte. „Und jetzt küsst du mich.“
 

Ryou nickte leicht. Er hatte nicht gelogen, es hatte sich wirklich gut angefühlt. Vielleicht noch ein wenig unbeholfen, aber das war ja auch sein erster Kuss. Langsam schloss er seine schokobraunen Augen und drückte seine Lippen leicht gegen Maliks.
 

Er verhärtete seinen Griff an Maliks Schultern als er anfing, seine Lippen zu bewegen. Der Ägypter folgte seinem Beispiel schnell. Der Kuss dauerte mehrere Sekunden, bis sich ihre Münder schließlich wieder trennten.
 

„Hmhm.“ Malik schmatzte mit den Lippen lauthals in Anerkennung. „Jetzt kommen wir zum nächsten Schritt – Zungenkuss.“
 

Aufgeregt knabberte Ryou an seinem Daumen. „Oh Gott, dass wird bestimmt ein Desaster“, jammerte er leise.
 

Malik lachte leise auf. „Ach was, du schlägst dich echt gut“, meinte er mit einem Lächeln und strich Ryou liebevoll eine weiße Strähne aus dem Gesicht. „Also!“ Schmunzelnd klatschte der Blonde in die Hände. „Es fängt an wie ein normaler Kuss“, erklärte er. „Wir küssen uns mit geschlossenem Mund. Wenn ich dir ein Signal gebe, öffnest du deinen Mund einen Spalt breit und ich lasse meine Zunge hinein gleiten, damit unsere Zungen ein Wrestling-Match ausüben können.“
 

Er gluckste auf, als er Ryous geschockten Gesichtsausdruck sah. „Keine Angst, das Signal wirst du schon erkennen und wenn du meine Zunge gegen deiner spürst, reibst du sie einfach etwas gegen meine. Wie gesagt, mach es ohne groß nachzudenken.“ Malik warf ihm ein Zwinkern zu, bevor er seine Lippen schnell gegen Ryous presste.
 

Dieser keuchte erschrocken auf, bevor er zögerlich die Augen schloss. Einige Sekunden lang war es wie die Küsse vorher, doch dann spürte er plötzlich etwas Feuchtes die Konturen seiner Lippen nachfahren – Maliks Zunge.
 

Ryou verkrampfte sich. War das das Signal? Sollte er seinen Mund jetzt öffnen? Aber wie weit sollte er ihn öffnen?
 

Er wimmerte leise auf, als Maliks Zunge erneut gegen seine geschlossenen Lippen stupste, diesmal mit mehr Kraft. Ryou kniff seine Augen fest zusammen und öffnete seine Lippen dann schüchtern. Er stöhnte in den Kuss, als Maliks Zunge in seinen Mund glitt bevor sie sich aufmachte, alle Winkel seiner Mundhöhle zu erforschen.
 

Langsam entspannte der Weißhaarige sich wieder. Es war wirklich gar nicht so schwer wie erwartet, es fühlte sich sogar richtig angenehm an! Aber dennoch zuckte er kurz zusammen, als Maliks Zunge plötzlich über seine rieb. Zögernd erwiderte er die Geste einige Sekunden.
 

„Mmh“, murmelte Malik leise, als sich ihre Münder wieder trennten. „Bist du sicher, dass ich die erste Person bin, die du küsst?“, fragte er mit erhobener Augenbraue. „Du küsst nämlich echt wahnsinnig gut.“
 

„A-Ach, veräpple mich doch nicht!“, rief Ryou verlegen und errötete leicht. „Das ist nicht nett, deinen besten Freund so dreist anzulügen.“
 

Malik lachte auf. „Ich lüge doch nicht, warum sollte ich?“ Amüsiert schnaubte er. „Du weißt, dass ich kein Blatt vor den Mund nehme. Ra, du küsst sogar fast so gut wie Kaito!“ Sofort, nachdem Malik der Name heraus gerutscht war, verfinsterte sich sein Gesicht und er fing an, etwas Unverständliches zu brummen.
 

Ryou warf seinen Freund einen mitleidigen Blick zu. Er wusste, dass Malik über seinen Exfreund noch nicht wirklich hinweg war und deswegen hoffte er inständig, dass Bakura ihn aus seiner Misere heraus reißen konnte...
 

„So!“, klatschte Malik plötzlich wieder in die Hände und warf dem Kleineren ein schwaches Lächeln zu. „Jetzt bist du dran, hm?“
 

Ryou lächelte schüchtern zurück. „Sieht wohl so aus“, meinte er leise und fummelte nervös an dem Saum seines T-Shirts.
 

„Hey, alles in Ordnung?“, fragte der Blonde besorgt nach und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Warum noch so nervös? Ich sagte doch bereits, dass du dich besser als gut schlägst und du weißt, dass ich das ernst meine.“
 

Ryou nickte langsam. „Ja, schon aber... Ich weiß nicht.“ Träge zuckte er mit den Schultern. „Es fühlt sich alles irgendwie noch so... anders und ungewohnt an, verstehst du?“
 

„Ja, ich denk schon“, stimmte Malik zu. „Aber hey – du bist auch erst die zweite Person, die ich küsse.“
 

Ryou kicherte leise. „Ich weiß“, lächelte er und beugte sich näher an seinen Freund. „Obwohl es schwer zu glauben ist, dass jemand mit deinem Aussehen nicht schon Tausende von Leuten geküsst hat.“
 

„Hey!“, spielerisch knurrend schubste Malik den Kleineren. „Willst du damit behaupten, ich sehe aus wie eine Schlampe?“
 

Ryou lachte auf. „Genau“, kicherte er und piekste mit seinen Zeigefinger auf Maliks entblößten Bauch. „A-Ah!“ Als ihm plötzlich etwas einfiel, wich Ryou zurück.„I-Ich hatte ja heute unsere Klamotten für Plan 2 an, ne?“, meinte er plötzlich nervös. „Als Mariku und ich auf der Bank saßen, kam auf einmal sein Ex und der hat gesagt ich sehe aus wie eine Sch-Schlampe...“
 

„Echt?!“ Erschrocken weiteten sich violette Augen. „So ein Arschloch!“ Er knurrte leise, bevor er seine Arme um Ryous Hüfte schlang. „Hör nicht auf ihn Ry, wir wissen doch, dass du keine Schlampe bist. Also schenk dem Idioten keine Beachtung.“
 

Ryou lächelte. „Ja, das hat Mariku auch gesagt.“ Als Malik neugierig eine Augenbraue hob, schmunzelte er leicht. „Mariku hat mich vor ihm verteidigt!“, meinte er plötzlich mit stolzer Stimme. „Er hat gesagt er weiß, dass ich keine bin und dass der Typ ein Blödmann wäre und dass ich nicht auf ihn hören sollte.“ Er kicherte glücklich.
 

Malik lachte leise auf, bevor er durch Ryous Haar wuschelte. „Siehst du, also vergiss den Idioten. So... Wo waren wir?“
 

„Du denkst immer nur an das Eine“, murrte der Weißhaarige und verdrehte die Augen. Er lächelte, bevor er sich wieder näher an Malik beugte. Jetzt, wo die Stimmung etwas offener und heiterer war, war es gar nicht mehr so schwer, seinen besten Freund zu küssen. Und so legte Ryou seine Lippen sanft über Maliks.
 

Auch diesmal war es für mehrere Sekunden ein keuscher Kuss, bis Ryou seine Zunge zögerlich über die karamellfarbigen Lippen fahren ließ, welche sich inständig öffneten. Langsam ließ er seine Zunge hinein gleiten und fing an, sie erkundend über dessen Zähne und Gaumen zu fahren. Als sie schließlich Maliks Zunge fand, zuckte Ryou im ersten Moment zusammen, bevor er sie schüchtern übereinander reiben ließ. Maliks Stöhnen ermunterte ihn, mit ein bisschen mehr Kraft heran zu gehen und so waren ihre Zungen schnell in einen spielerischen Kampf verwickelt.
 

Ihre Münder lösten sich wieder und erschrocken starrte Ryou auf den Faden Speichel, der ihre Lippen verband. Malik kicherte, bevor er den Faden mit seinem Handrücken entfernte. „Das passiert schon mal“, meinte er mit einem Grinsen.
 

Ryou erwiderte das Grinsen mit einem Lächeln, bevor er seine Arme um Malik schlang und sein Kopf in dessen Nacken vergrub.
 

„Danke für deine Hilfe, Malik“, murmelte er leise.
 

„Kein Problem“, erwiderte dieser lächelnd und fuhr mit einer Hand durch Ryous weißes Haar. „Jetzt bist du aber gut bewaffnet für Mariku, hm?“, meinte er mit einem Grinsen, als sich sein Freund wieder zurück beugte.
 

Ryou lächelte. „Ja. Heute war wirklich ein guter Tag für unseren MI Plan.“ Wohlig seufzend lehnte er sich zurück ins Sofa. „Lass uns nur hoffen, dass die restlichen Tage genauso, wenn nicht sogar noch besser, laufen.“

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Vielen, vielen Dank für eure Kommis <3
 

Im nächsten Kapitel~ Nach mehrfachen gemeinsamen Schulstunden lösen sich Malik und Ryou in verschiedene Kurse auf. Während Ryou in seinem Kurs auf Mariku trifft und dessen verstecktes Talent lernt, hat Malik mit Bakura Sport und ist alles andere als erfreut. Besonders, nachdem er das Thema der Sportstunde erfährt... Das kann ja was werden D:

Feuchtgebiete

„Und demnach ist x gleich 12.“ Interessiert lauschte Ryou den Erklärungen seines Mathelehrers und schrieb gelegentlich etwas auf, während Malik seinen Kopf stöhnend in den Händen hielt.
 

„Verdammt, das ist erst der zweite Schultag und ich kapier schon nichts“, brummte er genervt und drehte eine blonde Locke um seinen Finger.
 

„Das kommt davon, wenn du nicht richtig aufpasst!“, tadelte Ryou ihn, während er die neueste Gleichung in sein Heft schrieb. „Das ist die Wiederholung vom letzten Jahr, Malik! Das müsstest du eigentlich drauf haben.“
 

„Pah!“ Stur verschränkte der Blonde die Arme vor der Brust. „Ich versteh gar nicht, wieso wir überhaupt Mathe lernen müssen. Ich meine, es hilft uns im Leben ja nicht wirklich weiter, wenn wir wissen, was eine lineare Funktion ist und all der andere Scheiß.“
 

Ryou seufzte schwer. „Das sagst du nur, weil du es nicht verstehst. Es ist wirklich nicht schwer, Malik.“ Als dieser nur desinteressiert mit den Schultern zuckte, schüttelte der Weißhaarige den Kopf und wandte sich dann wieder dem Lehrer zu.
 

„Lass uns lieber über Mariku reden“, meinte Malik nach einigen Minuten des Schweigens und drehte seinen Kopf zu Ryou. „Also, wann machst du es?“
 

„Wann mach ich was?“, fragte Ryou genervt nach. „Malik, bitte, ich will dem Unterricht folgen. In der Pause haben wir noch genügend Gelegenheiten zu reden.“
 

Malik aber überging Ryous Bitte gekonnt, indem er spielerisch knurrte. „Wovon rede ich wohl? Wann du Mariku küsst, natürlich, was sonst?!“
 

Erschrocken ließ Ryou seinen Stift fallen. „Wa-Was? Ich hab doch gestern erst angefangen, mit ihm zu sprechen! Es dauert noch, bis ich ihn küsse, ich-“
 

„Ryou“, unterbrach der Ägypter ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter, „Wir hatten das Thema schon. Mariku wird nicht ewig auf dich warten. Wenn du in den nächsten Tagen nichts machst, sucht er sich einen Anderen. Wir haben das Küssen schon geübt, also wovor hast du noch Angst?“
 

„Aber das ist doch etwas ganz anderes, dich zu küssen oder ihn!“, widersprach Ryou. „Ich... Ich hab einfach Angst, dass er es zu früh findet oder wer weiß, ob er sich in diesem Sinne überhaupt für mich interessiert?!“
 

Malik hob eine blonde Augenbraue. „Wenn er dich nicht attraktiv finden würde, hätte er die Aktion in Sport doch nicht gemacht! Dieses notgeile Anspringen!“
 

Träge zuckte der Andere die Achseln. „Vielleicht hat er mich ja nur veräppelt...“, murmelte er leise.
 

Stöhnend schlug Malik seine Handfläche gegen die Stirn. „Du bist so blind, dass es schon wehtut!“, beschwerte er sich. „Glaub mir, wenn er dich nicht mögen würde, hätte er sich anders verhalten. Also, wann küsst du ihn?“
 

„Mal sehen“, nuschelte Ryou, bevor er schnell das Thema wechselte, „Was ist eigentlich mit dir und Bakura? Hast du darüber nachgedacht, mal mit ihm wegzugehen? Ins Café oder so, das wär doch nett!“
 

Maliks violette Augen verengten sich. „Nein, ich hab nicht darüber nachgedacht.“
 

„Aber du hast es versprochen!“, schrie Ryou auf, um über der Schulglocke, die in diesem Moment läutete, gehört zu werden.
 

„Ich weiß, ich weiß.“ Schwer seufzend fuhr der Größere eine Hand durch sein blondes Haar. „Ich guck mal, was sich so machen lässt, wenn er sich mal nicht wie ein sexgeiler alter Bock benimmt.“

„Hm“, machte Ryou nur und packte seine Sachen zusammen. „Welches Fach hast du jetzt?“
 

„Sport“, stöhnte Malik. „Und du?“
 

„Literatur.“ Mit einem Lächeln schlang der Weißhaarige seine Schultasche über die Schulter. „Ich freu mich schon total“, meinte er verträumt, als die Zwei sich in Bewegung setzten.
 

Malik grinste. „Das war klar. Oh, ich muss hier rechts.“ Er streckte eine Hand aus, um sie durch das Haar seines besten Freundes zu wuscheln. „Viel Spaß in Literatur.“
 

„Danke und dir viel Spaß in Sport!“ Ryou strahlte ihn an, bevor er mit seiner Hand winkte und dann alleine den langen Gang entlang schritt. Er hoffte inständig, im Literaturkurs ein paar bekannte Gesichter zu sehen. Denn so weit wie er mitbekommen hatte, hatten alle seine Freunde einen anderen Kurs gewählt.
 

Ryou seufzte lautlos, als er um eine Ecke bog. Er mochte es nicht, alleine in Kursen zu sein. Er hatte Probleme, Freunde zu finden und war deswegen froh um die, die er hatte. Ehrlich gesagt hatte er auch ein wenig Angst vor der Gruppenarbeit, die bestimmt kommen würde. Er konnte mit Fremden nicht gut arbeiten...

Es war schon ein kleines Wunder, dass er sich so gut mit Mariku unterhalten konnte! Er konnte es selbst nicht glauben, dass er es schaffte, seinen Mund in Marikus Gegenwart aufzumachen! So schnell, wie sein Herz in der Nähe seines Schwarmes klopfte, war sich Ryou eigentlich sicher, dass der Ägypter irgendwann mal sein Tod sein würde. Er konnte schon die Schlagzeile lesen:
 

„17-jährige Jungfer stirbt an Herzinfarkt nach Gespräch mit ägyptischer Sexbombe.“
 

Ryou verzog das Gesicht. ‚Wenn- Nein, falls Mariku und ich uns mal küssen sollten, sterbe ich danach bestimmt wirklich an Herzversagen. Naja, dafür sterbe ich dann wohl den schönsten Tod, den man sich vorstellen kann.’
 

Er wurde rot, als er sich vorstellte, Marikus Lippen auf seinen zu spüren. Marikus Zunge würde erotisch mit seiner spielen und ihm den Atem rauben, während sich ihr Speichel vermischte. Dann würden Marikus sinnliche Lippen langsam zu seinem Kiefer wandern. Seinen schmalen Hals hinunter würden sie hier und dort ein Zeichen am porzellanfarbenen Nacken hinterlassen. Dann würde Mariku sanft an seinem Schlüsselbein knabbern. Ryou würde schamlos stöhnen und sich näher an den Größeren pressen, Marikus stolze Erregung würde dabei in seinen Bauch pieksen und… Knallrot schüttelte Ryou den Kopf und biss sich hart auf die Lippe.
 

‚Hör auf an so etwas zu denken!’, ermahnte er sich selbst, ‚Ich hör mich ja an wie eine sexsüchtige Prostituierte…!’ Er schüttelte nochmals den Kopf und eilte dann weiter durch den Gang.
 

Seufzend erreichte er schließlich den Klassenraum. Seine schokobraunen Augen sahen sich suchend im Raum um. Nein, keine bekannten Gesichter. Ein wenig nervös trat er in den Raum hinein und sah sich nach einem Platz um. Stirnrunzelnd musste er feststellen, dass so gut wie kein Tisch mehr frei war. Der Raum hatte um die 10 Tische, bei welchen jeweils zwei Stühle standen. Nervös knabberte er an seiner Unterlippe. Er wollte sich nicht einfach so neben irgendjemand Fremdes setzen... Er ließ seine Augen nochmals durch den Raum gleiten, da fiel ihm in der zweiten Reihe ein leerer Tisch auf. Mit schnellen Schritten eilte der Weißhaarige darauf zu, bevor sich jemand anderes dahin setzen konnte.
 

Leise summend kramte Ryou in seiner Tasche, um seine Materialien zu suchen. Als er sein Mäppchen nicht fand, drückte er die Lippen zusammen und steckte seinen Kopf in seine Schultasche, da spürte er plötzlich heißen Atem auf seinem Nacken und Lippen, welche leicht seine Ohrmuschel streiften.
 

„Hey“, hauchte jemand in sein Ohr, „Ist neben dir noch frei?“
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen und drehte sich um, nur um direkt in das Gesicht seines Schwarms zu starren. „Mariku!“, rief Ryou überrascht auf und lehnte sich errötet zurück, als ihm bewusst wurde, wie nah sie sich waren. Der Blonde grinste nur.
 

„Ä-Äh klar, setz dich hin!“, stotterte Ryou und machte ein wenig Platz für den Anderen. Dieser ließ sich schwer stöhnend auf den Stuhl fallen und warf Ryou ein Grinsen zu.
 

Ein bisschen nervös rutschte Ryou auf seinem Stuhl herum. „Ich hätte nicht gedacht, dass du Literatur gewählt hast“, gab er ehrlich zu, nachdem er sein Mäppchen endlich gefunden und mit zittrigen Fingern auf den Tisch gelegt hatte.
 

Mariku zuckte mit den Schultern. „Mein Wunschkurs war bereits belegt und die anderen Kurse waren beschissener, also hab ich diesen genommen.“
 

Noch bevor der Kleinere etwas erwidern konnte, kam ihre Lehrerin plötzlich in den Raum geeilt. Ihr langes schwarzes Haar hing wirr in ihr attraktives Gesicht, während sie versuchte, zu Atem zu kommen.
 

„Tut mir leid“, meinte sie entschuldigend, „Aber ich bin aufgehalten worden.“ Sie beugte sich leicht nach vorn, um über ihren knielangen Rock zu streichen, da konnte Ryou die Jungs aus den hinteren Reihen quasi ohnmächtig werden hören.
 

Mit ihren langen Haaren, ihrem hübschen Gesicht und ihrer schlanken Figur hatte sie viele Verehrer unter den Schülern. „Also!“ Lächelnd klatschte sie in die Hände. „Herzlich Willkommen im Literaturkurs. Ich hoffe, dass wir dieses Jahr gut miteinander auskommen werden und ich euch viel über die verschiedenen Formen der Literatur beibringen kann.“
 

Immer noch lächelnd setzte sie sich auf die Tischkante ihres Pultes. „Da wir uns alle noch nicht kennen, würde ich vorschlagen, dass ihr euch mit ein paar Infos über euch und eurer Lieblingsbuch vorstellt. Ich fange an. Mein Name ist Kasumi Yamada, ich bin 23 Jahre alt und mein momentanes Lieblingsbuch ist Die unendliche Geschichte von Michael Ende. So...“ Sie sah in die Runde. „Jetzt seid ihr dran.“
 

Mariku stöhnte genervt auf, als der erste Schüler anfing zu erzählen, und stützte sein Gesicht in seiner Handfläche ab. Ryou warf ihm ein kleines Lächeln zu.
 

„Ich wundere mich ehrlich gesagt, dass du nicht auch Hals über Kopf in Yamada-sensei verliebt bist“, meinte Ryou neugierig und betrachtete seinen Schwarm.
 

Dieser warf ihm ein müdes Grinsen zu. „Titten sind nicht so mein Stil, wenn du verstehst was ich meine. Müsste aber so ziemlich allen bekannt sein.“
 

„O-Oh...“ Nervös kratzte Ryou sich die Wange. Wie peinlich! Er hatte irgendwie verdrängt, dass Mariku es ziemlich deutlich machte, homosexuell zu sein. Aber dennoch hatte Ryou immer im Kopf, das Mariku einfach nur sexuell war, also quasi alles …begattete, was bei drei nicht auf den Bäumen war.
 

„Was ist mit dir?“, fragte Mariku nach, „Magst du lieber Schwänze oder Mösen?“
 

Knallrot, von Marikus vulgärer Ausdrucksweise und der Frage an sich, fummelte Ryou am Saum seines Shirts. Er war sich ehrlich gesagt gar nicht so sicher... Er war noch nie wirklich verliebt gewesen, hatte nur kleinere Schwärmereien gehabt, Mariku ausgenommen, diese waren eigentlich immer Mädchen gewesen, aber der Blonde war ja nun alles andere als weiblich… „Beides, schätze ich“, murmelte Ryou leise und zuckte mit den Schultern.
 

Der Ägypter schnaubte amüsiert. „Ist dir egal, hm?“, meinte er grinsend, „Solange es ein Loch gibt, in dem du deinen Sch-“
 

„Ähm, Entschuldigung?“, wurde Mariku plötzlich von Yamada-sensei unterbrochen, „Wenn du dich nun bitte vorstellen könntest, junger Mann?“
 

Mariku grunzte nur, bevor er die Arme verschränkte und sich im Stuhl zurücklehnte. „Mariku Ikrush, 17, Lieblingsbuch: Feuchtgebiete von Charlotte Roche.“ Er lachte lauthals, als er die geschockten Blicke seiner Mitschüler und Lehrerin sah. „Das Buch ist geil. Ich kann es nur empfehlen“, fügte er schmunzelnd hinzu.
 

Ryou räusperte sich schüchtern, bevor er nervös anfing, sich vorzustellen: „H-Hallo. Mein Name ist Ryou Watanabe und ich bin 17 Jahre alt... A-Ah...“ Unsicher stoppte er, um auf seiner Unterlippe zu kauen. „Ein spezifisches Lieblingsbuch kann ich nicht nennen, ich mag einfach zu viele Bücher. Aber in letzter Zeit gefällt mir die Herr der Ringe Trilogie von Tolkien sehr gut.“
 

Als sich die Augen der Anderen nicht mehr in ihn bohrten und stattdessen zum nächsten Schüler weiter wanderten, seufzte Ryou erleichtert auf. Er mochte es noch nie, im Mittelpunkt zu stehen...
 

„Pfft“, machte Mariku abwertend, als er seine Nägel betrachtete, „Feuchtgebiete ist besser.“
 

„Hast du das Buch wirklich gewesen?“, fragte Ryou leicht angewidert nach. Er hätte eigentlich nicht gedacht, dass Mariku überhaupt las...
 

„Nö.“ Grinsend schüttelte der Blonde den Kopf. „Ich les nur Pornohefte und das Kamasutra.“
 

Ryou hob eine Augenbraue, fragte aber nicht weiter nach. Er konnte sich ziemlich gut vorstellen, dass das keine Lüge war.
 

„Okay!“ Lächelnd klatschte die Lehrerin in die Hände. „Jetzt, wo wir uns alle ein bisschen besser kennen gelernt haben, können wir mit dem Unterricht anfangen, hm?“ Sie stand auf, um ein paar Arbeitsblätter auszuteilen. „Ich möchte gerne, dass ihr den Text durchlest und dann die Fragen unten drunter beantwortet.“
 

Mariku stöhnte auf, als er sich die Aufgabenstellung durchlas. „Was ist das denn für ein Scheiß? 'Deute die Metapher, für die der Hut steht'?! Was zur Hölle? Will die Alte mich verarschen?“
 

Kichernd nahm Ryou Mariku das Blatt aus der Hand und überflog es flüchtig. „Hm, das ist doch gar nicht so schwer“, meinte er mit sanfter Stimme. „Guck hier.“ Er legte seinen Zeigefinger auf eine Zeile. „Wenn du da genauer hinsiehst kannst du sehr gut erkennen, was der Hut dem alten Mann bedeutet.“
 

Überrascht hob Mariku eine Augenbraue. „Du bist ziemlich gut darin“, meinte er tonlos und las sich die Zeile durch.
 

Verlegen lachte der Weißhaarige auf. „Ach was, es geht. Aber komm, lass uns das gemeinsam machen, okay?“
 

Mariku nickte grinsend. „Alles klar.“
 

xxx
 

Mit einem kleinen Seufzen betrat Malik die Turnhalle. „Brr!“ Auf der Unterlippe kauend rieb er sich die Oberarme. „Dafür, dass es Sommer ist, ist es ziemlich kalt in der Halle“, murrte er leise und ging ein paar Schritte umher, um sich warm zu halten. „Oder ist meine Kleidung unangebracht?“ Er guckte an sich hinunter. Er trug ein dunkelblaues Tanktop und schwarze Shorts, welche bis zu den Knien gingen. „Vielleicht sollte ich es mir abgewöhnen, immer bauchfrei zu tragen“, mutmaßte er weiter.
 

„Bloß nicht! Ich liebe es, wenn du deinen hübschen Bauchnabel zeigst, du kleiner Angeber“, schnurrte eine Stimme plötzlich in sein Ohr und zwei blasse Arme schlangen sich um seine Taille.
 

Leicht erschrocken zuckte Malik zusammen, bevor er seinen Kopf drehte, um die andere Person anzusehen, welche niemand anderes als Bakura war. Natürlich… Wer auch sonst?
 

„Im Gegensatz zu gewissen notgeilen Albinos kann ich so etwas ja auch tragen“, erwiderte der Blonde ziemlich kühl und versuchte Bakuras Arme von seiner Hüfte zu lösen, doch dessen Griff war zu hart.
 

Bakura gluckste nur, bevor er sein Gesicht in Maliks Haar vergrub und tief einatmete. „Gott, Malik“, nuschelte er leise, „Du riechst so gut... Hmm, nach Kokosnuss. Ich könnte dich bei lebendigem Leibe auffressen, weißt du das?“
 

Malik errötete leicht, während er nochmals versuchte, Bakuras eisernen Griff um seine Hüften zu lösen, aber ohne Erfolg.
 

„Ist dir kalt?“, fragte der Weißhaarige nach und legte sein Kinn auf Maliks Schulter. „Du hast überall Gänsehaut.“ Er fuhr mit seinen schmalen Fingern langsam über Maliks Bauch und spürte, wie dieser erschauderte. „Wenn dir kalt ist gebe ich dir gerne etwas von meiner Körperwärme ab“, meinte er schnurrend und rieb seine Wange gegen Maliks.
 

Dieser drehte verlegen den Kopf weg. „Lass mich los“, murmelte er leise.
 

Bakura schmollte. „Wieso? Ich mach doch gar nichts.“ Und es stimmte. Er ließ seine Pfoten artig bei sich, obwohl er den fast unkontrollierbaren Drang hatte, den Ägypter hier und jetzt zu vernaschen. Aber Ryou sagte ja, dass Malik Gentlemen mochte... Also versuchte Bakura sich so anständig zu benehmen, wie es für seine Verhältnisse möglich war.
 

„Hmpf!“, machte Malik nur. Eigentlich musste er dem Albino Recht geben. Er tat wirklich nichts Schlimmes, aber irgendwie fühlte sich Malik unwohl. Er hatte dieses komische, undefinierbare Gefühl im Bauch, als Bakuras Körper sich gegen seinen presste und sein heißer Atem Maliks Nacken kitzelte. Es erinnerte ihn zu sehr an seine glücklichen Zeiten mit Kaito…
 

„Siehst du!“ Der Andere schmunzelte. „Ich benehm mich heute wie ein echter Gentleman, findest du nicht auch?“
 

Malik schnaubte. „Der Tag, an dem du dich wie ein Gentleman benimmst, ist der, an dem ich Tokio Hotel höre.“
 

Nun war Bakura an der Reihe zu schnauben. „Fang gar nicht erst mit denen an, die sind schrecklich.“ Er schüttelte sich angewidert. „Ich bleib da lieber bei My Chemical Romance.“
 

„Eh?“ Überrascht neigte der Blonde seinen Kopf, um Bakura ins Gesicht sehen zu können. „Du magst My Chemical Romance?“
 

„Klar.“ Gleichgültig zuckte der Albino mit den Schultern. „Ist meine Lieblingsband. Warum fragst du?“
 

Maliks Augen weiteten sich. „Sie sind auch meine Lieblingsband!“
 

„Echt?!“, fragte Bakura interessiert nach, bevor ein Grinsen seinen Lippen umspielte. „Gut zu wissen. Dann weiß ich ja, welche Musik ich anmachen muss, damit du in Stimmung kommst, wenn wir das erste Mal miteinander schlafen wollen.“ Er beugte sich vor, um seine Lippen auf die Nasenspitze des Anderen zu drücken. Er wollte Malik viel lieber auf den Mund, oder an einer noch intimeren Stelle, küssen, aber das wäre wohl ein zu gewagter Zug gewesen, deswegen blieb er bei der Nase.
 

Perplex wurden violette Augen groß, bevor Malik es schaffte, Bakura von sich zu schubsen. „Hör auf damit, du Arsch, sonst knall ich dir eine“, knurrte er und rümpfte die Nase.
 

Bakura grinste nur bei dieser niedlichen Aktion, und Maliks Nase sah so gerunzelt wirklich süß aus, da klatschte ihr Sportlehrer plötzlich in die Hände.
 

„Lauft euch bitte warm und dehnt euch dann“, meinte ihr Sportlehrer, ein groß gewachsener Mann Anfang dreißig namens Kinomoto.
 

Malik brummte leise. Er war zwar sehr sportlich und mochte Sport, was man seiner leicht muskulösen Statur ansehen konnte, aber Schulsport war da ein anderes Thema. Mit einem Seufzen fing er an, sich in Bewegung zu setzen.
 

„Hey, warte doch!“, hörte er Bakura plötzlich rufen. Malik sah über seine Schulter zu Bakura, welcher ihm langsam folgte. Erst jetzt fiel dem Ägypter Bakuras Sportoutfit auf. Der Weißhaarige hatte ein schwarzes T-Shirt mit dem Schriftzug „I would do me“ (1) und ebenfalls schwarze Shorts an. Es war nichts Besonderes, betonte aber trotzdem seine schlanke Figur.
 

Malik schüttelte leicht sein blondes Haupt, bevor er seine Geschwindigkeit erhöhte. „Hör auf mir nachzulaufen!“, rief er dem Anderen zu.
 

„Nö, ich mag deine Hinterseite“, hörte er Bakura zurück rufen.
 

Leise knirschte Malik mit den Zähnen. „Mann, ich sagte du sollst abhauen!“
 

„Und ich sagte nö!“
 

Die Beiden lieferten sich für einige Minuten eine Verfolgungsjagd, bis ihr Sportlehrer plötzlich auf seiner Pfeife pfiff.
 

„Alles klar, tut euch bitte zu zweit zusammen.“
 

Malik runzelte die Stirn und wollte sich gerade nach einem Partner umsehen, da legte sich ein Arm um seine Schulter und eine Nase rieb sich schnurrend gegen seine Wange. „Ich kann gar nicht genug von dir kriegen, Blondie“, murmelte Bakura und drückte sich ganz nah an Malik.
 

„Bakura!“, beschwerte sich der Ägypter und wollte den Anderen wegschubsen, doch dieser bewegte sich keinen Zentimeter. Und so musste Malik dann mit verzweifeltem Gesichtsausdruck beobachten, wie alle anderen Schüler ihre Partner fanden, bis keiner mehr übrig war.
 

„Scheiße“, murmelte Malik leise und fuhr mit einer Hand durchs Haar.
 

Bakura grinste nur, nachdem er sein Gesicht wieder von Maliks entfernt hatte und sah diesen an.
 

„Was glotzt du so?!“, fuhr Malik ihn an, die Wangen leicht rot von Bakuras intensivem Blick.

„Du bist so hübsch“, murmelte der Weißhaarige fast ehrfürchtig und strich mit seinem Daumen über Maliks Wange.
 

„Eh?“, fragte dieser irritiert nach und beobachtete verwirrt, wie Bakura sein Gesicht liebkoste.

„So hübsch“, wiederholte Bakura nur und Malik spürte, wie seine Wangen heiß wurden. „Ich glaub…“ Der Albino stoppte kurz, bevor er eifrig mit den Kopf nickte. „Jepp, ich bin wirklich kurz davor, einen Ständer zu kriegen. Und was für einen! Ich glaub ich hol mir gleich einen vor der ganzen Klasse runter.“
 

Violette Augen weiteten sich in Schock, als Bakura seine wachsende Erregung mit einem schamlosen Stöhnen gegen Maliks Oberschenkel rieb.

„Du…Du… DU WIDERLICHES SCHWEIN!“, schrie Malik plötzlich knallrot und schubste Bakura weg. „DU SAU! DU PERVERSES SCHWEIN! ICH GLAUB ES HACKT DU PERVERSLING!
 

„Ishtar-san!“, beschwerte sich Kinomoto-sensei über Maliks Lautstärke. „Kannst du bitte die Klappe halten? Danke. Also… Haben alle einen Partner?“ Suchend blickte der Lehrer sich um. „Gut. Heute werdet ihr zu zweit einige Turnübungen am Reck machen.“
 

Malik stöhnte verzweifelt auf, während Bakura jubelnd die Faust in die Luft schlug.
 

xxx
 

Mit einem zufriedenen Seufzen, legte Ryou seinen Stift auf den Tisch. „Fertig“, murmelte er leise.
 

„Schon fertig?“, fragte Mariku brummend nach und schnappte sich Ryous Heft, um dessen Text zu lesen. Nachdem die Klasse das Arbeitsblatt besprochen hatte, hatten sie die Aufgabe bekommen, eine spannende Inhaltsangabe ihres Lieblingsbuchs zu schreiben. „Hey, das hört sich gar nicht mal so schlecht an“, meinte der Blonde, als er fertig gelesen hatte.
 

Er gab Ryou das Heft zurück, bevor er sein Gesicht in seiner Handfläche abstützte. „Du bist gut in diesem Schreiben Zeug“, grinste er mit erhobener Augenbraue.
 

Der Weißhaarige lächelte schüchtern. „Danke. Ich schreib wirklich gerne, es ist meine Leidenschaft.“
 

Mariku summte. „Hm, du hast auch echt Talent.“
 

„Wirklich?“, fragte Ryou perplex nach und strahlte den Anderen an. „Mein größter Wunsch ist es, später mal Autor zu werden und meine eigenen Bücher zu veröffentlichen!“
 

Der Ägypter lächelte ihn schief an. „Ich denke, da bist du auf einem guten Weg.“
 

Ryou kicherte glücklich. Mariku hatte seinen Schreibstil gelobt! Jetzt war er sogar noch entschlossener, irgendwann mal sein Ziel zu erreichen und ein Buch heraus zu bringen!
 

„Ah...“ Neugierig legte er den Kopf schief. „Was möchtest du später mal werden, Mariku?“
 

Dieser zuckte träge mit den Schultern. „Keine Ahnung, Pornostar.“ In seinen amethystfarbenen Augen leuchtete plötzlich etwas Verschmitztes auf. „Die Qualitäten dafür habe ich“, grinste er stolz und fasste sich ziemlich obszön in den Schritt. „Verdammt, mit meinem Schwanz müssten meine Filme ein Hit werden!“ Er wackelte verführerisch mit den Augenbrauen, bevor er mit rauer Stimme fort fuhr: „Weißt du, Kleiner, ich hab einen verflucht langen Schwanz. So lang, dass er den meisten Schlampen wohl nicht mal vollständig in den Arsch passen würde!“
 

Ryou lief rot an, als Mariku weiter über seine Männlichkeit prahlte. Verlegen wandte er den Blick ab, da fiel er plötzlich auf Marikus Heft.
 

„Hey“, meinte Ryou interessiert und nahm das Heft in die Hand, „Hast du das gemalt? Das sieht toll aus!“
 

Und es stimmte! Mitten in Marikus Heft war eine große Skizze von einer atemberaubend aussehenden Düne. Im Hintergrund waren mehrere Pyramiden zu sehen, während im Vordergrund eine wunderschöne Oase mit Pferden war, welche aus der dortigen Wasserstelle tranken.
 

„Ja, das ist von mir“, meinte Mariku und zuckte mit den Schultern. „Kunst ist das einzige Fach, in dem ich gut bin, außer Sport.“
 

„Wow, das sieht wirklich wunderschön aus!“, staunte Ryou mit einem großen Lächeln. „Das ist in Ägypten, oder?“
 

„Japp.“ Der Blonde nickte mit dem Kopf. „Ich komme aus Ägypten und fahre jedes Jahr in den Ferien dahin und das ist meine Lieblingsoase.“ Fast träumerisch strich Mariku mit dem Daumen über die Skizze. „Sie heißt Oase der einsamen Seelen.“
 

„Traumhaft“, murmelte Ryou, bevor er Mariku lächelnd das Heft gab. „Du bist ein wirklich guter Zeichner! Hast du schon einmal daran gedacht, das später beruflich zu machen?“
 

„Nö“, meinte Mariku achselzuckend. „Nicht wirklich.“
 

Der Kleinere spitzte die Lippen. „Das wäre vergeudetes Talent“, murmelte er leise.
 

Mariku grinste ihn an. „Hey, wenn dir meine Zeichnungen so gut gefallen, wie wäre es dann, wenn ich dich anmale?“
 

„Eh?“ Verwirrt blinzelte Ryou. „M-Mich?“

Der Ägypter lachte auf. „Ja, dich!“ Er drückte seinen Zeigefinger gegen Ryous Nase, bevor er einen dünnen Filzstift aus seinem Mäppchen nahm. „Gib mir die Hand, dann male ich dir etwas auf deinen Handrücken.“
 

„O-Okay.“ Schüchtern streckte Ryou seine Hand aus und errötete leicht, als Mariku sie mit seiner linken Hand leicht umfasste.
 

„Alles klar, halt still“, murmelte er leise, bevor er sich vorbeugte und anfing, etwas auf den blassen Handrücken zu zeichnen.
 

Der Weißhaarige beobachtete fasziniert, wie Mariku die Stirn in Konzentration runzelte und seine Zunge ein Stückchen zwischen seinen Lippen hervor lugte. Ryou schüttelte den Kopf, um ihn von unangebrachten Gedanken zu bereinigen und blickte dann auf seine Hand.
 

„So, fertig!“, rief Mariku nach wenigen Minuten aus, bevor er Ryous Hand, welche er immer noch in seiner hielt, zu seinen Lippen führte. Ryou erstarrte. Er spürte, wie sein Herz auf einmal anfing zu rasen und seine Wangen heiß wurden. Mariku blickte ihm in die Augen, bevor er Ryous Knöchel einen kleinen Kuss gab und die Hand dann losließ.
 

Ryou warf ihm ein schüchternes, aber aufrichtiges Lächeln zu, bevor er auf seine Hand guckte. Dort war ein niedlicher, kleiner Hase, welcher sein Stupsnäschen neugierig in die Luft hob.
 

„Oh, wie niedlich!“, schwärmte Ryou und strich mit seiner anderen Hand zärtlich über die Zeichnung. „Dankeschön, Mariku.“
 

Dieser machte eine abwinkende Bewegung, bevor er sich vorbeugte und seine Lippen leicht gegen Ryous Ohrmuschel drückte. „Das ist ein Schneehase“, hauchte er leise. Der Weißhaarige erschauderte leicht. „Er hat mich irgendwie an dich erinnert. Wie du ist er süß und scheu, aber...“ Er verstummte und Ryou spürte, wie sich Marikus Lippen langsam in ein Grinsen verzogen. Erschrocken zuckte er zusammen, als Marikus Zungenspitze sein Ohr kitzelte. „Aber wir wissen ja alle, wie Hasen und Kaninchen es miteinander treiben. Und ich bin mir sicher, du bist in dieser Hinsicht auch so ein Karnickel.“
 

Ryou lief knallrot an, als Marikus Zunge sein Ohr nachfuhr, bevor er sich schmunzelnd zurück beugte und über seine Lippen leckte.
 

„D-Danke“, nuschelte der Kleinere schüchtern, unsicher, was er sonst erwidern sollte.
 

„Kein Problem, Hasi“, meinte der Ägypter mit einem Zwinkern, bevor er sich weg drehte.
 

xxx
 

„Argh!“ Wütend schnaubend trat Malik leicht gegen das Reck. „Ich hasse Geräteturnen!“, murrte er und verschränkte die Arme. Er blickte sich um und sah, dass die anderen Schüler nicht so viele Probleme zu haben schienen, da manche von ihnen zum Teil richtig wilde Übungen an den Stangen ausführten.
 

„Ach, stell dich nicht so an, Blondie“, meinte Bakura beschwichtigend und schlug ihm auf den Hintern. „Es kann doch wohl nicht so schwer sein, deinen knackigen Arsch für einen Felgaufschwung in die Luft zu bekommen, hm?!“
 

„Ist es aber!“, fauchte Malik zurück und schlug Bakuras unanständige Hand weg, die es sich auf seinem Hintern gemütlich gemacht hatte. „Ich würde dich das mal gerne machen sehen, du Angeber!“
 

Schmunzelnd hob Bakura eine Augenbraue. „Kein Problem“, meinte er grinsend und nahm ein wenig Anlauf, um sich dann in einem perfekten Felgaufschwung über das Reck zu schwingen. Maliks Augen weiteten sich in Schock.
 

„Siehst du, ist gar nicht so schwer“, grinste Bakura und klopfte sich den nicht vorhandenen Staub von den Shorts. „Also Blondie, mach das mal nach.“
 

„Pfft!“ Beleidigt drehte der Ägypter den Kopf weg.
 

„Maliik!“, seufzte der Albino genervt. „Komm schon, du musst das hinkriegen. Ich helf dir auch dabei.“
 

Malik überlegte einen Moment. Es stimmte, er musste den Felgaufschwung wirklich hinkriegen, um seine Zwei in Sport behalten zu können. Ebenfalls seufzend stimmte er schließlich zu. „Jaja, ist ja gut.“ Langsam ging er zum stirnhohen Reck und umfasste es mit seinen Händen. „Und jetzt?!“
 

„Jetzt musst du nur ein, zwei Schritte zurückgehen, um Schwung zu holen, und dann zuerst dein linkes Bein nach oben schwingen und dann dein rechtes. Der Rest geht von ganz alleine.“
 

Trocken lachte Malik auf. „Danke für deine tollen Tipps“, brummte er und verdrehte die Augen.
 

„Man tut, was man kann“, grinste Bakura, bevor er auf die Stange schlug. „Auf, auf, Malik.“
 

Der Blonde knurrte wütend, tat aber dann, wie Bakura gesagt hatte – erfolglos. „Fuck!“, fluchte er.
 

„Komm schon Malik, nicht aufgeben“, sprach der Weißhaarige ihm Mut zu. „Versuchs noch mal, das war schon besser als vorhin.“
 

Malik versuchte es immer und immer wieder, doch als er es nach zehn Versuchen immer noch nicht geschafft hatte, ließ er sich frustriert auf der Matte nieder. „Ich krieg die Drecksscheiße nicht hin!“, fluchte er.
 

Seufzend ließ sich Bakura neben Malik fallen und schlang seine Arme um dessen Taille. „Gib jetzt nicht auf“, flüsterte er tröstend in dessen Ohr, „Sonst bist du doch auch so ein Sturkopf und gibst nie auf.“
 

Malik errötete leicht, bevor er den Weißhaarigen weg schubste. Was war das denn gerade? Bakura wollte ihm Mut machen? Das konnte doch nicht sein, der Albino verarschte ihn sicher nur wieder! „Jaja“, fauchte der Blonde, „Wenn du mich nicht anfasst, versuch ich es noch mal. Aber das ist das letzte Mal!“
 

Grinsend sprang Bakura auf. „Alles klar, Blondie. Wenn du es schaffst, kriegst du auch einen Kuss.“
 

Malik streckte die Zunge aus, als er träge aufstand. „Dann mach ich mit Absicht was falsch.“ Langsam umfasste er die Stange und atmete tief ein und aus. 'Komm schon Malik', ermutigte er sich selbst, 'Du kriegst doch sonst immer alles hin. Also streng dich an!'
 

Mit entschlossener Miene nahm er Anlauf, schwang seine Beine in die Luft und – machte einen Felgaufschwung! Ganz überrascht davon, dass es ihm plötzlich gelang, ließ Malik mitten in der Rolle die Stange los.
 

Mit einem kleinen Aufschrei fiel er nach hinten, bis sich zwei Arme um seine Hüfte schlangen und er gegen einen warmen Körper krachte. Langsam neigte der Ägypter seinen Kopf, um in Bakuras rotbraune Augen zu sehen.
 

„Ich hab doch gesagt, dass du es hinkriegst, Malik“, meinte dieser mit einem kleinen Grinsen.
 

Malik sah ihn einige Sekunden fassungslos an, bevor sich seine Lippen zu einem aufrichtigen Lächeln formten.

Bakura erwiderte das Lächeln. Das war das erste Mal, dass Malik ihn richtig lächeln sah. Es war ein echtes Lächeln, kein spöttisches, das konnte der Ägypter an Bakuras leuchtenden Augen erkennen. Maliks Lächeln wurde weiter.
 

‚Ich glaub, ich mag sein Lächeln’, dachte er, da beugte Bakura sich plötzlich vor und drückte seine Lippen auf Maliks Wange, gefährlich nahe an dessen Mundwinkel. Maliks violetten Augen weiteten sich in Schock, während Bakura seine genießerisch schloss.
 

Wie in Trance starrte Malik geschockt auf Bakura. Erst, als Bakuras Lippen näher zu seinen wanderten, kam er wieder zu Sinnen und verpasste Bakuras Wange einen harten Schlag mit seiner Handfläche.
 

Der Albino öffnete perplex seine Augen und starrte sein Gegenüber an.
 

„Fick dich, du Arschloch!“, spie der Blonde, bevor er sich abrupt umdrehte und weg stolzierte.
 

Bakura sah ihm irritiert nach, bevor er seine Finger auf seine Lippen legte und sich diese zu einem dümmlichen Grinsen verzogen. „Ich hab Malik geküsst...“
 

(1) I would do me = Ich würds mit mir treiben

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Sorry an alle Tokio Hotel Fans ^^"

Und vielen vielen Dak für eure Kommis! *strahl*
 

@ XSchneekatzeX: Danke für den Tipp wegen der Beta, habe aber bereits seit Kapitel 3 eine und es hat sich wirklich gelohnt! Sie tadelt mich auch meistens wegen Formulierungen :o Irgendwie ist bei mir da der Wurm drinnen ^_^
 

@ suika-aho: Ich hab auch immer Aspirin in die Schule genommen, da ich oft Kopfschmerzen habe =3 Und ich denke jemanden sofort raus schmeißen, weil man im Krankenzimmer ist ein wenig übertrieben. Da kommt wohl eher eine ernste Verwarnung und ein Gespräch mit den Eltern ^^
 

Im nächsten Kapitel~ Bakura lädt Malik und Ryou in der Pause zu seinen und Marikus Stammplatz ein. Ryou bittet Mariku um etwas, doch dieser versteht die Bitte falsch und beschafft den armen Ryou fast einen Herzinfarkt! Und Sex, Sex, Sex. Nicht nur als Gesprächsthema, sondern auch als Akt an sich! :o
 

Bis dann <3

Kapitel 8: Hormonstau

Erleichtert seufzte Mariku auf, als die Pausenglocke läutete. „Endlich!“, jubelte er, „Ich hab schon die ganze Zeit einen verfluchten Kohldampf.“
 

Ryou kicherte, während er seine Sachen einpackte. Er musste gestehen, dass heute eine der witzigsten Unterrichtsstunden seit Jahren gewesen war! Zwar war der Unterricht mit Malik immer lustig, aber mit Mariku war es irgendwie… anders.
 

„Hey, was machst du jetzt, Hasi?“, fragte der Blonde ihn plötzlich.
 

Verlegen wegen des Spitznamens kratzte Ryou sich die Wange. „I-Ich wollte jetzt zur Sporthalle gehen, Malik abholen.“
 

„Cool, ich komme mit“, meinte Mariku mit einem Lachen. „Kura hatte nämlich auch Sport. Heh, der hat bestimmt was angestellt, um Malik zu traumatisieren, was?“
 

Lachend stand Ryou auf. „Meinst du?“, fragte er mit erhobener Augenbraue, als sich die Zwei in Bewegung setzten. „Ich hab ihm doch gesagt, dass Malik Gentlemen mag.“
 

„Wir reden hier immer noch von Bakura, Ryou“, meinte Mariku mit einem Grinsen. Der Weißhaarige bekam bei diesen Worten eine wohlige Gänsehaut. Er konnte sich nicht helfen, aber es klang so gut, wenn sein Schwarm seinen Namen sagte...
 

„Ja, aber wenn er Malik wirklich liebt, reißt er sich ein bisschen zusammen!“, widersprach er und beobachtete fasziniert, wie Mariku gedankenverloren mit seinem Zippo-Feuerzeug spielte.
 

„Wollen wir wetten?“, fragte Mariku amüsiert und kramte in seinem beigen Coverse-Rucksack nach etwas Essbaren. Mit einem „Aha!“ fischte er schließlich ein fettes Sandwich mit viel Mayonaise heraus und biss herzhaft hinein.
 

„Nein, danke. So wie ich dich kenne, ist der Wetteinsatz bestimmt etwas Ekliges...“, meinte Ryou und rümpfte die Nase, nachdem er Mariku für einige Sekunden beim Essen zugesehen hatte. Er wusste nicht wieso, aber bei seinem Schwarm sah sogar kauen verführerisch aus...
 

Lachend schnippte Mariku mit den Fingern. „Scheiße, ich hätte so gern einen Porno mit dir gedreht!“
 

Ryou errötete leicht, erwiderte aber nichts, da er in diesem Moment Malik erblickt hatte. „Hallo Malik!“, rief er und winkte seinem besten Freund zu.
 

„Hey Ry“, antwortete Malik lächelnd und lief auf ihn zu. Als er Mariku erblickte, nickte er ihm kurz zu. Mariku erwiderte die Geste.
 

„Wo ist Kura?“, fragte der Größere nach.
 

„Noch drinnen, der Wichser“, fauchte Malik und sein Blick verfinsterte sich.
 

Mariku grinste breit. „Hat er etwas angestellt?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach.
 

„Aber hallo! Der Arsch hat mich geküsst!“, knurrte Malik.
 

„Was, echt?!“ Leicht geschockt, aber dennoch neugierig, umfasste Ryou Maliks Oberarme. „Auf den Mund?“
 

„Nicht ganz, aber fast! Zuerst war er wirklich ganz nett und so, wir haben uns gut unterhalten und er hat mir beim Geräteturnen geholfen… Aber dann küsst mich der Spinner auf einmal, kannst du dir das vorstellen?!“, brodelte der Blonde.
 

„Und was hast du gemacht?“, fragte Ryou mit einem Lächeln weiter.
 

„Mir eine geknallt“, ertönte plötzlich eine schroffe Stimme. Malik drehte sich um, um Bakura mit verschränkten Armen gegen die Wand lehnen zu sehen..
 

„Du hast es auch verdient“, erwiderte Malik mit einem Schnauben.
 

Bakura prustete. „Ich hab doch gesagt, dass ich dir als Belohnung einen Kuss geben werde.“
 

„Ich hatte aber nicht zugestimmt!“
 

„Abgelehnt hattest du aber auch nicht!“
 

Malik öffnete den Mund um etwas zu erwidern, doch als ihm nichts einfiel, schloss er ihn wieder.
 

„Siehst du.“ Bakura grinste, bevor er zur Gruppe schlenderte.
 

„Hey“, murmelte er leise an Mariku gewandt und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. Mariku grinste nur.
 

„Ryou ist auch hier“, bemerkte der Albino mit erhobener Augenbraue.
 

„Jepp, wir hatten Literatur zusammen“, erwiderte Mariku schmunzelnd. Die Beiden grinsten sich an, bevor Mariku seinen Arm um Ryous Schulter legte. „Und jetzt?“, fragte er nach.
 

Bakura zuckte mit den Schultern. „Lass uns zu unserem üblichen Platz gehen. Malik und Ryou können ja mitkommen“, schlug er vor.
 

„G-Gerne“, meinte Ryou aufgeregt, während Malik nur ein „Von mir aus“ murrte.
 

„Alles klar.“ Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Sie gingen den langen Gang entlang, bevor sie die Türen öffneten und in den Pausenhof traten.
 

Ryou blinzelte leicht, als ihn das grelle Sonnenlicht blendete. Heute war ein extrem heißer Tag, deswegen war der Pausenhof auch voll von Schülern die entweder aßen, spielten, sich unterhielten oder... rummachten.
 

Zielstrebig führte Bakura sie zu einem abgelegenen Kirschbaum auf der Wiese.

„Ahh.“ Mit einem Seufzen ließ der Weißhaarige sich unter den Schatten des Baumes fallen. Malik setzte sich links von ihm, mit genügend Abstand zwischen ihnen, während sich Ryou rechts neben ihn setzte. Mariku zündete sich erst mal eine Zigarette an, bevor er sich rechts neben Ryou plumpsen ließ.
 

„Ah, Nikotin“, seufzte er glücklich und nahm noch einen langen Zug. Ryou warf ihm ein kleines Lächeln zu. Er mochte es zwar nicht, dass Mariku so viel rauchte, aber er sah so glücklich aus, mit dem Glimmstängel zwischen den Lippen. Und wenn Mariku glücklich war, war Ryou es auch… Irgendwie.
 

„Was für Geräteturnen habt ihr eigentlich gemacht?“, fragte er seinen blonden Freund neugierig.
 

Malik seufzte schwer. „Wir mussten so bescheuerte Übungen am Reck machen“, murrte er und fuhr mit einer Hand durch sein Haar.
 

„Und da hast du beschlossen, die Übungen mit Bakura zu machen?“, fragte Ryou mit einem für ihn untypisches Grinsen nach.
 

Malik schnaubte. „Der da hat mich quasi gezwungen“, meinte er und zeigte mit dem Daumen auf Bakura, welcher sich ebenfalls eine Zigarette angemacht hatte.
 

„Gib es doch zu, du wolltest es auch“, schnurrte Bakura mit rauer Stimme und warf dem Blonden einen Luftkuss zu. Dieser verdrehte nur die Augen.
 

Ryou hielt bei diesem Anblick eine Hand vor seinen Mund, um ein Kichern zu unterdrücken.
 

„Hey, was ist das denn?“, fragte Malik neugierig nach und griff über Bakura hinweg nach Ryous Hand. Der Weißhaarige errötete leicht.
 

„Mariku wollte mir etwas auf die Hand malen“, meinte er mit einem Lächeln und strich fast liebevoll über den Hasen auf seinem Handrücken.
 

„Wow, ich wusste gar nicht, dass du so gut zeichnen kannst, Mariku!“, staunte Malik.
 

„Tja.“ Der größere Ägypter zuckte mit den Schultern und blies den Rauch durch seine Nasenlöcher hinaus. „Zeichnen ist mein einziges Talent – neben Ficken, versteht sich.“
 

Malik verdrehte genervt die Augen. Er betrachtete die Zeichnung noch ein paar Sekunden, da zuckte er plötzlich zusammen, als er etwas Feuchtes auf seinem Arm spürte. „Was zur Hölle…?!“ Seine Augen weiteten sich als ihm klar wurde, was das Feuchte war... „Ba-Bakura, du Sau!“, schrie er erschrocken auf, als er sah, wie Bakura grinsend über seinen Arm leckte und gelegentlich daran knabberte. Mit einem Ruck zog er seinen Arm wieder zurück und wischte den Speichel mit angewiderter Miene am Ärmel seines T-Shirts ab.

Bakura schmollte leicht, erwiderte aber nichts.
 

„Hey!“ Aufgeregt klatschte Ryou plötzlich in die Hände, als ihm eine Idee gekommen war. „Mariku, willst... ähm... also wenn du... also möchtest...“ Er schluckte schwer. Es war doch viel schwerer raus zu bekommen, als gedacht...
 

„Ja?“, hauchte Mariku und klimperte verführerisch mit den Wimpern. Langsam legte er eine Hand auf Ryous Oberschenkel und rieb diesen. „Wolltest du mich fragen, ob ich... Sex will?“
 

Geschockt weiteten sich schokobraune Augen und Ryou lief knallrot an. „Wa-Wa-Wa-Was? N-N-Nein, ich-“
 

„Psst.“ Mariku legte ihm sanft einen Finger auf die rosigen Lippen und setzte sich auf seinen Schoß. „Du brauchst dich nicht schämen. Natürlich will ich mit dir schlafen. Ich dachte du schon, du fragst nie.“
 

Erschrocken quiekte Ryou auf, als Mariku die Zigarette zu Boden warf und beide Hände dann unter sein Shirt schob, um seinen Bauch zu streicheln.
 

„Mmh, so weich“, schnurrte der Ägypter und leckte Ryou über den Nacken.
 

Ryous Herz fing an zu rasen und pochte schmerzhaft in seinen Ohren. Sein Gesicht glich farblich einer Tomate und er hatte angefangen, wie wild zu schwitzen.
 

„Oi!“, brüllte Bakura plötzlich und hielt Marikus Oberarm fest, welcher zu Ryous Brust hoch gewandert war. „Lass den armen Jungen in Ruhe, der kriegt gleich einen Herzinfarkt.“
 

Mariku grunzte missmutig, entfernte seine Hände aber dann aus Ryous Shirt. „Sorry Hasi, war nur ein Witz“, meinte er mit einem Grinsen. Er warf Bakura einen flüchtigen Blick zu, bevor er Ryous Gesicht zwischen seine Hände nahm und ihn mit halbgeschlossenen Augen ansah.
 

„Du verzeihst mir, oder?“, murmelte er, bevor er seinen Kopf ein wenig neigte und Ryous Gesicht immer näher kam.
 

Der Weißhaarige hielt nervös den Atem an. Wollte... Wollte Mariku ihn etwa küssen?!!! Vielleicht hatte Bakura Recht... Nein, er hatte definitiv Recht! Ryou fühlte sich wirklich so, als stände er kurz vorm Herzinfarkt und der Fakt, dass Marikus Lippen seinen immer noch näher kamen, half auch nicht gerade! Näher und näher kamen sie... Noch näher…

Ryou spürte, wie seine eigenen Lider schwerer worden, als Marikus Atem sanft gegen seine Lippen schlug. 'Lass es einfach auf dich zukommen', versuchte er sich selber zu beruhigen. 'Wenn er dich küssen will, lass es zu. Lass es verdammt nochmal zu!'
 

Marikus Nase streifte seine und Ryou nutzte den Moment, um seine Augen vollständig zu schließen und auf den Kuss zu warten. Er wartete... und wartete...

Doch es passierte nichts. Langsam blinzelte er seine Augen offen, um in das grinsende Gesicht von Mariku zu sehen, welches inzwischen wieder von seinem weg gebeugt war.
 

Der Ägypter gluckste amüsiert, bevor er sich wieder neben Ryou setzte. Der Weißhaarige runzelte mit heißen Wangen die Stirn. Hatte Mariku ihn nur... verarscht?
 

„Also, was wolltest du fragen, Ryou?“, fragte sein Schwarm ihn immer noch schmunzelnd.
 

„O-Oh...“ Ryou warf ihm ein schüchternes Lächeln zu. „Ich wollte fragen, ob du mir v-vielleicht ein Bild malen könntest?“ Mariku legte den Kopf schief. „Mir gefällt dein Zeichenstil wirklich gut und da dachte ich... Vielleicht könntest du mir ein Bild malen... Also nicht nur auf die Hand, sondern auf Papier“, erklärte der Kleinere schüchtern weiter.
 

„Ah.“ Mariku zuckte mit den Schultern. „Klar, wenn du das haben willst.“
 

„Danke!“ Ryou warf ihm ein strahlendes Lächeln zu. Mariku zuckte nur erneut mit den Schultern, als er ein Heft und einen Bleistift aus seinem Rucksack kramte. „Kein Problem“, erwiderte er.
 

„Sooo.“ Bakura streckte sich künstlich, um seinen Arm um Maliks Schulter zu legen, doch dieser erkannte den Trick und legte den aufdringlichen Arm auf den Schoß des Albinos. Bakura runzelte die Stirn, ging aber nicht weiter darauf ein.
 

„Was macht ihr zwei Hübschen am Wochenende?“, fragte er Malik und Ryou.
 

Der Blonde zuckte mit den Schultern, bevor er die Arme hinterm Kopf verschränkte. „Weiß ich nicht. Ry und ich wollten ins Kino gehen, aber sonst hatten wir eigentlich nichts vor, wieso?“ Er warf Bakura einen misstrauischen Blick zu.
 

Dieser hob defensiv die Hände. „Ich frag ja nur, ich frag ja nur. Mariku und ich wollten am Samstag in diesen neuen Club gehen, „Rose & Poison“. Stimmts, Riku?“ Der Angesprochene grunzte nur kurz. „Ich dachte es wär cool, wenn ihr Beiden mitkommen könntet.“
 

Malik hob skeptisch eine Augenbraue. „Warum sollten wir mit euch Knalltüten da hingehen?“, fragte er nach.
 

Bakura beugte sich näher an den Ägypter und rieb ihre Nasen schnurrend gegeneinander. „Weil du mich liebst und nur darauf gewartet hast, dass ich dich auf ein Date ausführe.“
 

Malik prustete nur und drückte Bakuras Gesicht mit seiner Hand weg. „Träum weiter.“
 

„Oh ja...“ Der Albino wackelte verführerisch mit den Augenbrauen. „Ich hab wirklich anregende Träume. Du, ich und eine Dose Schlagsahne... Mmh.“ Grinsend leckte er sich über die Lippen.
 

„Stimmt. Ich hätte wirklich Freude daran, dir die Dose Schlagsahne in den Arsch zu schieben“, meinte Malik schmunzelnd.
 

Ryou kicherte leise auf. „Ihr verhaltet euch wie ein altes Ehepaar“, meinte er belustigt. Malik warf seinem Freund einen bösen Blick zu, während Bakura in Gelächter ausbrach.
 

„Naja“, sprach der Albino nach einigen Momenten weiter, „In dem Club wird nur Rock, Hardrock, Punk und so etwas gespielt.“ Er fuhr mit einer Hand durch sein weißes, wildes Haar. „Und da du My Chemical Romance magst dachte ich, dass der Club perfekt für dich wäre, Malik.“
 

„Hmm.“ Nachdenklich klopfte Malik sein Kinn. „Interessant hört es sich schon an und Ryou mag auch Rock, also... Warum eigentlich nicht?“ Bakura warf ihm ein Lächeln zu.
 

„Du hörst Rock?“, fragte Mariku Ryou plötzlich.
 

Dieser nickte. „J-Ja, schon. Aber nicht so harte Musik. Heavy Metal oder so ist mir da doch zu viel Gekreische...“
 

Mariku grinste und schubste den Kleineren leicht. „Cool. Ich dachte du hörst so Scheiße wie Backstreet Boys oder so.“
 

Ryou schmollte. „Nein, so etwas bestimmt nicht!“ Beleidigt verschränkte er die Arme. „Was hörst du so?“, fragte er seinen Schwarm, welcher konzentriert an seiner Skizze arbeitete. Der Bleistift flog quasi nur so übers Blatt.
 

„Ich mag härtere Sachen. Rammstein, Led Zeppelin, Black Sabbath, diesen Kram“, antwortete er ohne vom Blatt aufzusehen.
 

„Rammstein mag ich auch“, meinte Ryou lächelnd. „Ein paar Lieder, nicht alle.“
 

Mariku hob den Blick um ihm ein Grinsen zuzuwerfen. Ryou erwiderte es mit einem Lächeln. Der Ägypter runzelte die Stirn, als sein Blick auf Ryous lächelndem Mund ruhte, bevor er weiter zeichnete.
 

„Ich fänds cool, wenn ihr mitkommen würdet“, meinte Mariku nach einiger Zeit des Schweigens, in der man Malik und Bakura im Hintergrund lebhaft über Rockmusik philosophieren hören konnte.
 

„Ich würde gerne mitkommen“, erwiderte Ryou. Er und Malik gingen zwar so gut wie nie in Clubs, da es den Beiden zu voll mit besoffenen Idioten war, aber mit Mariku würde er wirklich gerne weggehen.
 

„Okay, dein Bild ist fertig“, hauchte Mariku plötzlich in sein Ohr. Ryou erschauderte leicht bevor er sich vorbeugte, um einen Blick auf die Skizze erhaschen zu können. Was er sah ließ seine Augen groß werden.
 

Es war ein Portrait! Und nicht irgendeins, nein, ein Portrait von ihm, Ryou! Sein Gesicht war leicht geneigt, während er die Augen geschlossen hatte und glücklich lachte. Was Ryou noch mehr überraschte als das Motiv, waren die ganzen Details! Er konnte seine Grübchen sehen und, was ihn verblüffte, dass seine Nase sich beim Lachen leicht runzelte. Das war ihm gar nicht bewusst gewesen…!
 

„Gefällts dir?“, fragte Mariku nach.
 

Ryou nickte. „Ja, es sieht wunderschön aus! Und die ganzen Details wie meine Grübchen und alles!“
 

Mariku grinste stolz. „Man tut, was man kann, hm?“, meinte er mit einem Zwinkern. „Aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich zeichne gerne hübsche Sachen und du sahst einfach so verdammt niedlich aus, als du gelacht hast und deine Nase sich dabei so süß gerunzelt hat.“
 

Ryou lächelte schüchtern. „Danke“, murmelte er. Nervös knabberte er auf seiner Unterlippe. Sollte er wirklich...? Er schloss fest die Augen, bevor er seine Arme in einer Kurzschlussreaktion um Marikus Nacken schlang.
 

Der Blonde blinzelte wegen der stürmischen Umarmung überrascht, fand aber schnell sein Grinsen wieder, als er Ryou sanft den Kopf tätschelte.
 

„Ich glaubs nicht!“ Ryou hörte seinen besten Freund überrascht auflachen. „Mariku, der gefürchtete Bad Boy der Schule, ist ein Kuschelbär!“
 

Grimmig schnaubte Mariku auf, während Bakura anfing zu glucksen. „Du hast gute Menschenkenntnisse, Blondie“, meinte er an Malik gewandt, „Mariku ist nämlich gar nicht so hart, wie er immer tut.“
 

„Fick dich, Albino“, knurrte Mariku genervt und zeigte seinem Freund den Mittelfinger, nachdem Ryou sich wieder von ihm gelöst hatte. „Aber wenn wir schon mal aus dem Nähkästchen plaudern, dann hast du doch bestimmt kein Problem damit wenn ich sage, dass du nach dem Sex immer kuscheln willst.“
 

Mariku lachte auf, als Bakuras Augen sich weiteten. „Guck nicht so, ist doch wahr! Nach jedem Fick wirst du immer so sanft und willst immer nur kuscheln, kuscheln, kuscheln. Sogar nach einem Quickie im Schulklo bist du total anhänglich.“
 

Bakuras blasse Wangen nahmen einen leichten Rotschimmer an, als Malik neben ihm leise kicherte.
 

„Eeecht?“, fragte der Blonde interessiert nach. „Wie ist Bakura denn überhaupt so im Bett?“
 

Bei dieser Frage gewann der Weißhaarige seine Fassung wieder und legte seinen Arm um Maliks Schulter. „Wenn du das unbedingt wissen willst, kannst du es ja gerne mal ausprobieren.“ Er leckte sich lasziv über die Vorderzähne.
 

Mariku fing an zu lachen. „Kura hat Recht, ich sag nichts. Du musst es schon selber ausprobieren, obwohl...“ Er warf Bakura einen gespielt musternden Blick zu. „Eins kann ich sagen: Es lohnt sich.“
 

„Yeah!“ Bakura fing an zu grinsen, bevor sich die beiden Freunde abklatschten. „Hast du schön gesagt, Baby“, meinte der Weißhaarige und gluckste leise.
 

Ryou, der das ganze Gespräch über gelauscht hatte, zappelte nervös umher und vergrub seine Hände im Schoß. Ihm war das ganze Gesprächsthema eher unangenehm, besonders, da seine Unterregion das Thema alles andere als langweilig zu finden schien...
 

„Kura“, schnurrte Mariku plötzlich und lehnte sich über Ryou zum Albino. „Ich bin scharf.“ Er flatterte verführerisch mit seinen Wimpern.
 

„Ach wirklich?“, hauchte Bakura rau zurück, bevor er Marikus Gesicht zwischen seine Hände nahm. „Dem müssen wir Abhilfe verschaffen, hm?“
 

Mariku nickte nur stumm, bevor er seine Lippen plötzlich auf Bakuras krachen ließ.
 

Ryou keuchte erschrocken, als die Zwei plötzlich anfingen, direkt vor seiner Nase herum zu knutschen...!
 

Bakura stöhnte leise auf, als Mariku an seiner Unterlippe sog und presste ihre Lippen härter gegeneinander. Mariku grinste, bevor seine Zunge flink in Bakuras Mundhöhle wanderte, um diese zu erforschen.
 

„Nngh.“ Der Albino stöhnte erneut auf, als ihre Zungen sich für ein leidenschaftliches Spiel fanden. Nach einigen Sekunden lösten sich ihre Münder wieder voneinander, ein kleiner Faden Speichel hing noch zwischen ihnen, bevor sie ihre Lippen erneut gegeneinander drückten.
 

Ihre Zungen spielten, tanzten und bekriegten sich wild, während sich ihr Speichel vermischte und langsam Bakuras Kinn hinunterlief.
 

Ryou versuchte währenddessen weg zu gucken, aber seine Augen gehorchten ihm nicht mehr und sahen fasziniert dem Schauspiel vor seiner Nase zu. Ein unhörbares Wimmern verließ seine Lippen, als sein Schritt plötzlich anfing zu pochen. Aus den Augenwickeln blickte er zu Malik und sah, dass dieser dem Geknutsche ebenfalls zusah.
 

Mariku knurrte leise auf, als es ihm zu wenig Körperkontakt wurde, und so kletterte er flink über Ryous Beine, bevor er sich auf Bakuras Schoß setzte. Dieser fing sofort an, seine blassen Finger unter Marikus Tanktop zu schieben und über seine Wirbelsäule zu streichen. Der Weißhaarige stöhnte leise auf, als Marikus Hände ebenfalls ihren Weg unter seine Bekleidung fanden und hart seine Nippel drehten.
 

„Ryou...?!“ Geschockt krabbelte Malik zu seinem besten Freund herüber. „Ich glaub die tun es gleich... Vor unseren Augen... Wie wilde Tiere!“, flüsterte er Ryou fassungslos ins Ohr.
 

„Ich...Ich glaub auch...“, erwiderte Ryou und quiekte leise, als Marikus Hände plötzlich an Bakuras Gürtel fummelten, während sie sich weiterhin leidenschaftlich küssten.
 

Mit einem schmatzenden Geräusch lösten sich ihre Lippen wieder. Schwer atmend drückte Bakura sein Gesicht in Marikus Wange.
 

„Ma...Ri...Riku...Will dich...“, murmelte er atemlos und uncharakteristisch für sich, bevor er leise aufmaunzte, als der Ägypter seine bekleidete Erregung in die Hand nahm und sie hart pumpte.
 

„Ich dich auch, Baby“, erwiderte er hauchend. bevor er anfing Bakuras Nacken und Schulter mit Küssen zu bedecken.
 

In genau diesem Moment klingelte die Schulglocke, doch Bakura und Mariku schienen kein Interesse daran zu haben, wieder zurück in den Unterricht zu gehen.
 

„Ähm Jungs?“, fragte Malik ungewöhnlich schüchtern nach, die Wangen rot, während er nervös an seiner eigenen Hose fummelte.
 

„Wir kommen später“, erwiderte Mariku bevor er seine Lippen wieder auf Bakuras Nacken heftete, welcher ungeduldig ihre Erektionen gegeneinander stoßen ließ.
 

„Okay, bis dann.“ Schnell sprangen Malik und Ryou auf und eilten wieder ins Schulgebäude.
 

„Oh Ra, die hätten wirklich vor uns gevögelt“, murmelte Malik fassungslos und fuhr mit einer Hand durch sein Haar, bevor er seine Hände nervös auf seinen Schritt legte.
 

„Si-Sieht so aus...“, stimmte Ryou zu, die Wangen immer noch knallrot. Mariku schien in Sachen Sex wohl ziemlich fordernd zu sein und viel von Vorspiel und Zärtlichkeiten schien er auch nicht zu halten...
 

Ryou schüttelte den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen, bevor sein Blick wieder auf das Bild in seiner Hand fiel.
 

„Oh, ist das, was Mariku für dich gemalt hat?“, fragte der Blonde interessiert nach, als er Ryous Blick gefolgt war. Malik war ein Themenwechsel wohl auch alles andere als Unrecht, so nervös wie er herum zappelte...
 

„Ja.“ Ryou nickte strahlend. „Sieht das nicht wirklich toll aus für eine zehn Minuten Skizze?“
 

„Sieht echt gut aus“, musste Malik zugeben. „Hey, sollen wir mit den Beiden jetzt eigentlich zum Club gehen oder nicht?“
 

„Ich würde schon gerne“, meinte Ryou. „Du?“
 

„Ich eigentlich auch.“
 

„Dann lass uns hingehen!“, rief der Weißhaarige lächelnd.
 

„Alles klar“, grinste Malik zurück.
 

Ryou strahlte. Er konnte es nicht glauben. Erst ging er mit Mariku in der Stadt, dann malte dieser ihm etwas und jetzt gingen sie bereits zusammen aus!
 

„Besser kanns doch gar nicht laufen“, wisperte er mit einem Lächeln, bevor er mit Malik den Klassenraum betrat.
 

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Danke für eure Kommis *knuddel* ^_^
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou und Malik gehen mit Bakura und Ryou in den Club „Poison & Rose“! <3 Ryou kann sich allerdings nicht entscheiden, was er anziehen soll, also sucht Malik ihm ein Outfit aus, von welchem der Weißhaarige anfangs gar nicht begeistert ist... Beim Umziehen passiert dann auch noch ein kleiner Zwischenfall und Ryou hat das erste Mal in seinem Leben Angst vor Malik. Außerdem entdeckt Bakura Maliks versaute Seite und Mariku erzählt von seinem Exfreund, mit welchem er 8 Monate zusammen war, und ihrer seltsamen Trennungsgeschichte.

Kapitel 9: Poison & Rose 1/3

„Da bist du ja endlich, wir haben nicht mehr viel Zeit, Malik!“ Ungeduldig schloss Ryou die Haustür hinter seinem Freund und drängte ihn in sein Zimmer.
 

„Ruhig, ruhig, Ryou. Wir haben noch genügend Zeit“, meinte Malik mit einem Schmunzeln und ließ sich auf Ryous Bett fallen.
 

„Eben nicht!“, jammerte der Kleinere. „Es ist kurz vor 20 Uhr! In einer Stunde wollen die Zwei bereits kommen!“
 

„Genügend Zeit“, wiederholte Malik und machte eine abwinkende Handbewegung, „Also entspann dich, Ryou, sonst kriegst du Falten.“
 

Der Weißhaarige schmollte, bevor er sich mit einem kleinen Seufzen neben Malik fallen ließ und diesen erst mal betrachtete. Sein ägyptischer Freund hatte ein schwarzes, ärmelloses T-Shirt an, welches perfekt seine feine Bauchmuskulatur betonte. An den Unter- und Oberarmen trug er Goldschmuck. Außerdem trug er eine dunkelblaue, enge Röhrenjeans und ein Paar Sneaker. Abgerundet wurde das Ganze mit subtilem Eyeliner und einen Hauch von lilanem Lidschatten. Ryou kicherte.
 

„Dafür, dass du Bakura nicht magst, hast du dich aber echt chic gemacht für ihn“, meinte er lächelnd.
 

„Pfft!“ Malik rollte mit den Augen. „Als wenn ich mich für diesen Trottel schön machen würde. Das ist... mein normales Club Outfit.“
 

„Siicher.“ Nun verdrehte Ryou seine schokobraunen Augen. „Wenn wir mal ausgehen putzt du dich immer so raus, natürlich!“
 

„Ja!“ Stirnrunzelnd verschränkte der Blonde die Arme. „Vielleicht will ich ja ein paar süße Typen kennen lernen?“
 

„Als ob.“ Ryou seufzte theatralisch, ließ das Thema aber dann sein. „Hilfst du mir jetzt, was zum Anziehen auszusuchen?“, fragte er Malik. „Ich kann ja wohl schlecht so gehen!“ Er zeigte auf sein momentanes Outfit – ein langes, weißes T-Shirt und eine Jogginghose.
 

Malik lachte. „Wieso nicht? Das wird der neue Trend.“ Er lachte lauter, als Ryou ihm gegen den Oberarm schlug. „Okay, okay.“ Langsam stand Malik auf, um zu Ryous Kleiderschrank zu schlendern. „Mal sehen, was wir so haben.“
 

Er öffnete den Schrank und sah sich die dort drinnen hängende Kleidung an. Das meiste war legere Kleidung; relativ weite T-Shirts und Jeans und wenig Farben. Malik schüttelte den Kopf.
 

„Wir müssen echt mal wieder shoppen gehen, Ry“, meinte er, als er den Schrank durchsuchte, „Mit Omakleidung kannst du Mariku bestimmt nicht für dich gewinnen.“
 

Ryou schnaubte. „So altmodisch ist das nun auch wieder nicht!“, beschwerte er sich und machte es sich im Schneidersitz auf seinem Bett bequem.
 

„Stimmt, es ist schlimmer.“ Malik warf seinem schmollenden Freund über seine Schulter hinweg einen Kuss zu. „Zum Glück hast du aber die paar Klamotten, die wir vor ein paar Wochen gekauft haben. Sonst sähe es jetzt schlecht aus.“ Summend fischte Malik durch den Schrank, bis er plötzlich eine weiße Hose aufs Bett warf. „Hier, zieh das mal an.“
 

Missmutig betrachtete Ryou die Hose. „Malik, das ist doch die Hose, bei der man durchsehen kann...“
 

„Hmhm, ich weiß.“
 

„Malik! Warum gibst du sie mir dann?!“
 

Der Ägypter stoppte und drehte sich langsam um. „Weil du sie anziehen sollst, darum.“ Er rollte mit den Augen, bevor er sich wieder dem Schrank zuwandte.
 

Murrend zog Ryou seine Jogginghose aus, um die Weiße überzustreifen. „So eng“, jammerte er und zog an seinem Schritt; ein hilfloser Versuch, die Hose an dieser Stelle ein wenig zu weiten.
 

„Mh, sieht gut aus“, meinte Malik mit einem Nicken und ging langsam auf Ryou zu, um ein bisschen an der Hose zu zupfen. „Jepp, das kannst du tragen. Aber zieh etwas anderes drunter an, am besten den String.“
 

„Nein!“ Ryou warf die Arme in die Luft. „Das sieht man doch dann! Was denkt Mariku von mir, wenn ich schon wieder einen String anhabe?!“
 

Malik hob eine blonde Augenbraue und schnaubte trocken. „Als ob du selten Strings anziehen würdest.“
 

Der Weißhaarige lief knallrot an. „Malik!“
 

„Ja!“ Genervt fuhr dieser eine Hand durch sein Haar. „Guck, wenn du die Boxershorts anlässt sieht man deine Unterwäsche noch besser! Den String erkennt man kaum, der ist doch eh weiß!“
 

„Meinst du?“, fragte Ryou unsicher nach und blickte an sich herab. Durch diese Hose konnte man seine karierten Boxershorts wirklich gut erkennen...
 

„Jepp.“ Summend drehte Malik sich wieder um, um nach einem Oberteil zu suchen. „Test es doch einfach mal und zieh den String an, dann siehst du es selber.“
 

„...Okay.“ Ryou seufzte und zog die Hose wieder aus. Er ging zur Kommode und wühlte in seiner Unterwäsche, bis er den weißen String fand. Neben anderen Strings, von denen Malik nicht wusste... Ryou hatte aber auch nicht vor, es Malik zu sagen. Es war schließlich schon peinlich genug, dass er gern Damenunterwäsche trug!
 

„Dreh dich jetzt nicht um“, mahnte Ryou, als er seine Finger unter den Bund seiner Boxershorts schob. Der Blonde rollte zwar genervt mit den Augen, drehte sich aber nicht um. „Hmm... Okay“, murmelte Ryou, als er sich umgezogen hatte.
 

Langsam drehte Malik sich um und betrachtete Ryou. „Siehst du? Ich sagte doch, dass man nichts sieht.“
 

Immer noch unsicher zuckte der Kleinere mit den Achseln. „Naja, wenn man genau hinsieht sieht man die Schnüre...“
 

Malik stöhnte leise. „Na und? Das ist erotisch.“
 

„E-Erotisch?“, fragte Ryou perplex nach.
 

„Natürlich. Man ahnt, was du unten drunter trägst, sieht es aber nicht.“
 

„Hmm...“ Seufzend ließ sich Ryou wieder aufs Bett fallen und sah zu, wie sein bester Freund nach einem Oberteil für ihn suchte. Als sein Blick auf Maliks Hintern fiel, welcher in dieser engen Jeans besonders gut auffiel, blickte der Weißhaarige schüchtern zu Boden. Malik hatte einen schönen Hintern, aber Marikus war schöner... Seine blassen Wangen nahmen einen leichten Rotschimmer an, als er an das Hinterteil seines Schwarmes dachte, welches schon das ein oder andere Mal seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Und das war nicht das Einzige, was dieser Hintern erregt hatte...
 

„Ha, perfekt!“, schrie Malik plötzlich auf, „Ich wusste doch, dass du das Schnuckelchen noch irgendwo hast und jetzt wäre ein perfekter Abend, es einmal anzuziehen!“
 

Neugierig legte Ryou seinen Kopf schief, als sich Malik grinsend herum drehte.
 

„Tadaa!“, rief der Blonde und hielt ein Oberteil in die Luft. Es war ein rot-weiß kariertes Kurzärmel-Hemd, welches Ryou und Malik vor einigen Monaten gekauft hatten. Ryou hatte es allerdings noch nie getragen, da ihm der Schnitt des Hemdes im Nachhinein doch ein wenig zu tailliert gewesen war...
 

Als Ryou nicht antwortete, verschränkte Malik schmollend die Arme. „Was?! Du weißt, dass ich das Hemd liebe! Es ist solch eine Schande, dass du es noch nie getragen hast!“
 

„Ich weiß nicht, Malik“, murmelte Ryou nervös und strich sich gedankenverloren über die Taille. „Seh ich damit nicht zu... naja, weiblich aus?“
 

„Ach was!“ Grinsend lief sein bester Freund auf ihn zu und zerrte an seinem T-Shirt. „Du siehst süß damit aus, also zieh's an.“
 

„H-Hey!“, schrie Ryou erschrocken, als Malik ihm das weiße Shirt über den Kopf ziehen wollte, „Was soll das?! Ich bin keine Barbiepuppe, die du anziehen kannst!“
 

„Ich dich auch, Ry“, schmunzelte Malik und drückte dem Kleineren einen Kuss auf die Nase, bevor er ihn seines Oberteils entledigte. Beschämt überkreuzte Ryou die Arme vor seiner Brust.
 

„Wow, du bist also wirklich schwanger“, grinste Malik weiter und tätschelte Ryous Bauch. Dieser warf ihm einen wütenden Blick zu.
 

„Ich bin nicht dick“, murmelte der Weißhaarige leise.
 

Malik lachte. „Bist du auch nicht“, meinte er und wuschelte Ryou durchs Haar, „Aber wirklich dünn bist du auch nicht...“
 

„Malik!“
 

„Du weißt, wie ich das meine!“ Der Blonde verdrehte die Augen, bevor er Ryou das Hemd überreichte. „So, zieh das mal an.“
 

Mit leicht gequälter Miene starrte Ryou auf das Oberteil, bevor er es zögerlich über die Schultern streifte und zuknöpfte. Als der letzte Knopf zu war, betrachtete er sich im Spiegel.
 

„Hmm“, murmelte er und runzelte die Stirn. „Was meinst du, Malik?“
 

Mit einer Hand auf der Hüfte sah Malik ihn an. Er verzog kurz das Gesicht und knöpfte Ryous Hemd wieder etwas auf. „Also zuerst mal solltest du dich nicht bis zum Kinn zuknöpfen, das sieht behindert aus. Sonst...“
 

Der Blonde ging ein paar Schritte zurück, um Ryou besser betrachten zu können. Nach einigen Sekunden nickte er kurz, bevor er wieder zum Weißhaarigen schritt. „Mal sehen“, murmelte Malik leise und öffnete die unteren drei Knöpfe um einen Knoten in dem Saum des Hemdes zu machen.
 

„E-Eh?!“ Irritiert guckte Ryou nach unten, um den Knoten zu betrachten. „Malik, jetzt sieht man ja meinen Bauchnabel!“, beschwerte er sich.
 

„Deswegen hab ich das ja gemacht, Dummkopf“, grinste Malik und schlug Ryou leicht auf den Kopf. „Aber das sieht toll aus, eine perfekte Mischung zwischen unschuldig und sexy.“
 

Misstrauisch blickte der Kleinere nochmals in den Spiegel. Die ersten zwei Knöpfe des Hemdes waren offen und offenbarten so den porzellanfarbigen Nacken und sein Schlüsselbein. Das Oberteil an sich lag eng an seinem Körper an und betonte seine leicht weiblichen Hüften. An seiner Taille war der Knoten, welcher seine Hüfte vom Bauchnabel ab bis zu den Hüftknochen entblößte.
 

„Das Hemd an sich sieht süß und unschuldig aus“, erklärte Malik und legte von hinten sein Kinn auf Ryous Schulter, „Der Knoten und die geöffneten Knöpfe dagegen sehen sexy aus, aber nicht billig.“
 

„Hm“, machte Ryou nur und blickte genauer in den Spiegel.
 

„Du siehst toll aus“, hauchte Malik plötzlich in sein Ohr und Ryou konnte im Spiegel beobachten, wie seine Wangen rot wurden.
 

„D-Danke“, erwiderte er schüchtern und drehte sich zum Ägypter um. Er quiekte überrascht auf, als sich Maliks Arme plötzlich um seine Hüfte schlangen und sein Freund seine Nase in Ryous Haar vergrub.
 

„Ryou? Versprichst du mir was?“, flüsterte Malik leise.
 

„J-Ja?“, fragte Ryou unsicher nach. Er erschauderte leicht, da Maliks heißer Atem anfing, seinen Nacken zu kitzeln.
 

„Wenn du... Wenn du und Mariku... Wenn... Falls... Falls ihr zusammen kommt, versprichst du mir, dass... du mich nicht vergisst und trotzdem noch Zeit für mich hast...?“
 

Ryous Blick wurde sanft. Darum ging's. Malik hatte Angst, dass Ryou ihn vergessen würde, wenn er eine andere Person in sein Leben lassen würde... Das machte Sinn. Nach seiner schlimmen Beziehung mit Kaito hatte Malik wirklich fast panische Angst davor, wieder vernachlässigt zu werden.
 

„Oh Malik...“ Ryou seufzte leicht und umfasste sanft Maliks Gesicht. Dieser hatte die Augen abgewandt, die bronzefarbenen Wangen trugen einen kleinen Rotschimmer.
 

„Du bist mein bester Freund, ich würde dich niemals vergessen können. Dafür hab ich dich viel zu sehr lieb, also denk nicht mal an so etwas!“
 

Malik lächelte ihn schwach an. „Versprichst du es mir?“, fragte er flüsternd.
 

Ryou lächelte. „Ich versprech es dir.“
 

Malik erwiderte das Lächeln. „Ich hab dich auch lieb“, wisperte er leise, „Du warst immer für mich da, nachdem das mit Kaito passiert ist und dafür bin ich dir wirklich dankbar.“
 

„Das ist selbstverständlich“, erwiderte Ryou sanft und strich mit seinen Daumen über Maliks Wangen, „Dafür sind Freunde doch da.“
 

Der Ägypter nickte leicht und beugte sich näher vor. „Danke“, hauchte er, bevor er seine Lippen sanft auf Ryous drückte. Dieser erschrak im ersten Moment, ließ den freundschaftlichen Kuss aber dann zu. Nur wurde aus diesem Kuss schnell mehr, als Malik seine Lippen mit mehr Kraft gegen seine drückte und bronzefarbene Finger unter sein Hemd wanderten und über seinen Körper strichen.
 

Erschrocken keuchte Ryou auf und Malik nutzte die Gelegenheit, seine Zunge in den Mund seines Freundes zu schieben und Ryou gegen den Schrank zu drücken.
 

„Nngh!“ Leicht panisch versuchte Ryou Malik von sich zu schubsen, doch dieser war zu stark. Die kalten Hände wanderten währenddessen höher und zwickten nun leicht einen Nippel. Ryou wimmerte.
 

'Verzeih mir Malik, aber es geht nicht anders.' Er schloss seine braunen Augen und biss hart auf Maliks Zunge. Dieser jaulte schmerzerfüllt auf und wich zurück.
 

„Was...“, fing er an, da fiel sein Blick auf den zitternden Ryou. „Fuck...! Ryou, ich...“ Stöhnend schlug Malik sich die Hände vor die Augen. „Fuck... Ryou, ich wollte nicht... Ich hab nicht gedacht, ich... Ich weiß auch nicht...!“ Er schluchzte leise. „Bitte hasse mich nicht“, flüsterte er mit krächzender Stimme. „Ich wollte wirklich nicht... Es ist einfach so lang her, dass ich... mit jemandem intim war und nachdem ich dir letztens das Küssen gezeigt hab und... v-verdammt, ich bin ein Teenager! Meine Hormone und-“
 

„Psst.“ Erschrocken zuckte Malik zusammen, als sich zwei Arme, wenn auch immer noch leicht zitternd, um seine Schulter legten. „Es ist okay, Malik. Ich hasse dich nicht.“
 

Langsam entfernte der Ägypter die Hände von seinen Augen um in Ryous Gesicht sehen zu können. Dieser warf ihm ein kleines Lächeln zu, bevor er sich vorbeugte und seine rosigen Lippen aufs Maliks Stirn drückte.
 

„Du bist einsam, ich kenne das. Aber du solltest auf dein Herz hören, dein Herz alleine und nicht auf…auf… d-du weißt schon.“
 

Irritiert blinzelte Malik auf. Ryou lächelte schüchtern, bevor er fort fuhr: „Ich weiß, dass du ein Teenager voll mit Hormonen bist und dass diese das Denken erschweren können, aber ich spüre in deinen Taten, in dem Kuss gerade, dass dein Herz etwas ganz anderes denkt, als dein… äh G-Geschlechtsteil.“
 

Malik presste die Lippen zusammen. Es... es stimmte. Den kleinen Kuss wollte er Ryou rein aus freundschaftlicher Zuneigung geben aber als sich ihre Lippen berührten, entstand irgendwie eine Kurzschlussreaktion und, um es unverblümt zu sagen, sein Schwanz fing an, das Denken zu übernehmen. Aber sein Herz... Es fühlte sich dabei so unglaublich schwer an. 'Das ist nicht richtig, Malik', flüsterte es ihm zu, 'Er ist dein bester Freund, nicht mehr und er wird auch niemals mehr sein. Und du weißt es. Er liebt dich als Freund, er wird dich nicht verlassen, auch wenn er sein Herz jemand anderem schenken wird, wirst du immer einen großen Platz darin haben und diesen Platz kann dir niemand wegnehmen.'
 

„Du hast Recht“, flüsterte Malik leise, „Ich... ich weiß auch nicht. Ich will nicht mehr alleine sein, ich will jemanden haben zum Reden, zum Kuscheln, zum Lieben, aber... Ich hab so Angst, dass ich wieder verletzt werde... Ich möchte so gern einen Partner finden, aber ich kann mich einfach nicht öffnen, e-es ist so schwer...“
 

„Psst, ich versteh dich“, lächelte Ryou mitfühlend und streichelte ihm durchs Haar, „Ich möchte dich auch wieder glücklich sehen. Seit Jahren hab ich dich nicht mehr vollständig fröhlich gesehen.“
 

„Aber ich kann es nicht!“ Malik schluchzte trocken. „Ich öffne mich nur wieder den falschen Leuten und werd wieder verletzt, ich seh es schon kommen! Ich werd nie wirklich glücklich sein können!“
 

„Sag so etwas nicht.“ Ryou nahm sanft seine Hand. „Du bist doch nicht allein, ich bin noch da. Ich werd dir helfen. Ich möchte dich glücklich sehen und deswegen werde ich dich jetzt nochmal bitten, Bakura eine Chance zu geben.“
 

Maliks violette Augen weiteten sich und er öffnete den Mund, doch Ryou kam ihm zuvor.
 

„Ich weiß, dass er es gut mit dir meint und dich wirklich mag“, sprach der Weißhaarige, „Ich bin mir 100 % sicher, sonst würde ich dich nicht darum bitten. Gib ihm einfach eine Chance, Malik. Lern ihn besser kennen und-“
 

Er wurde unterbrochen, als plötzlich die Tür klingelte. „Und jetzt ist die perfekte Chance“, beendete Ryou mit einem Lächeln. „Lass uns heute Spaß haben, ja? Und du kannst über meine Bitte nachdenken. Wenn du nur genau hinsiehst dann wirst du erkennen, dass Bakura ein toller Mensch ist.“
 

Malik nickte langsam. „Okay... Aber ich werde mich ihm nicht vor die Füße werfen oder so!“
 

Ryou kicherte. „Das hab ich auch nicht erwartet.“ Er zuckte zusammen, als es nochmal klingelte.
 

„Dafür musst du dich aber auch mit Mariku anstrengen“, meinte Malik mit einem Schmunzeln.
 

Ryou nickte lächelnd. „Ich versuch es. Aber komm, sonst denken sie noch, wir wären nicht da!“ Er nahm Maliks Hand und lief mit ihm die Treppe runter zur Haustür. Dort angekommen atmete er tief ein.
 

„Okay“, murmelte er leise und löste seine Hand von Maliks, um die Tür zu öffnen.
 

„Wurde auch mal Zeit!“, wurden die Beiden prompt barsch von Bakura begrüßt. Der Albino trug ein dunkelbraunes, eng anliegendes Hemd und eine hellblaue, verwaschene Jeans. Seine rotbraunen Augen fielen auf Malik und Bakura fing quasi an zu sabbern.
 

„Wow, Blondie“, schnurrte er und beugte sich näher an den Blonden, „Du siehst toll aus! Extra hübsch gemacht für mich, hm?“
 

„Halt die Klappe!“ Malik warf ihm einen bösen Blick zu und verschränkte die Arme. Ryou presste die Lippen zusammen und stieß seinem Freund sanft den Ellbogen in die Rippen.
 

„Malik, denk an meine Bitte“, zischte er leise. „Sei nicht immer so… so… ich weiß nicht, spießig! Das ist schließlich mein Job. Sei du lieber so locker und ausgelassen wie du es sonst auch immer bist.“
 

Der Ägypter verdrehte die Augen, ein kleines Lächeln auf den Lippen wegen Ryous Witz, bevor er leicht nickte.
 

„Kanns losgehen?“, meldete sich nun Mariku zum ersten Mal zu Wort. Ryous Augen huschten schnell zu seinem Schwarm.
 

Mariku trug ein graues Tanktop und eine dunkelblaue, zerrissene Jeans. Ryou schluckte schwer, als ihm ein besonders großer Riss am Oberschenkel auffiel. Nur ein kleines bisschen höher und... Moment, müsste man nicht eigentlich Marikus Unterwäsche sehen? Oder... Oder trug er vielleicht gar keine...?
 

Der Weißhaarige wurde rot, als vor seinem inneren Augen das Bild eines nackten, duschenden Marikus erschien. Ryou schüttelte den Kopf um die unangebrachten Gedanken zu vertreiben.
 

„Ja, wir sind fertig“, erwiderte Ryou mit einem Lächeln.
 

Mariku grinste ihn an, bevor er seine Zigarette zu Boden warf. Ryou war es vorher gar nicht wirklich aufgefallen, aber sein Schwarm schien wohl Kettenraucher zu sein…
 

„Alles klar, wir fahren mit Bakuras Auto“, meinte Mariku und drehte sich um.
 

„Du hast ein Auto?“, fragte Malik misstrauisch an Bakura gewandt, als die Vier zum Bürgersteig gingen.
 

„Naja, fast“, meinte Bakura mit einem Grinsen und holte die Schlüssel hervor, „Das ist das Auto meines Bruders, aber ich darfs benutzen und zum 18. Geburtstag schenkt er es mir.“
 

„Hast du denn schon einen Führerschein?“, wollte Malik mit erhobener Augenbraue weiter wissen.
 

„Jepp.“ Bakura grinste. „Sexy, hm?“
 

Malik schnaubte nur, da fiel sein Blick plötzlich aufs Auto und sein Kiefer klappte auf. „Wie geil ist das denn?“, hauchte er ungläubig und streichelte fast ehrfürchtig über die Haube.
 

Es war ein 71er Ford Mustang. Die Farbe war ein dunkles Rot und durch die Mitte des Autos zog sich ein schwarzer Streifen.
 

„Sieht toll aus, oder?“, stimmte Bakura zu und strich zärtlich den Mustang. „Es ist mein Baby, ich liebe es.“
 

Der Blonde nickte. „Es sieht wirklich fantastisch aus.“
 

Ryou lächelte. Malik war verrückt nach jeder Art von Fahrzeugen und es sah so aus, als wäre Bakura da nicht anders.
 

„Kannst du jetzt endlich mal das Auto aufschließen?“, fragte Mariku genervt nach.
 

Bakura warf seinem besten Freund einen wütenden Blick zu, schloss aber dann doch das Fahrzeug auf.
 

„Wenn ich bitten darf“, meinte der Albino mit einem Grinsen zu Malik und hielt diesem die Beifahrertür auf.
 

„Wow, dieses Armaturenbrett!“, schwärmte Malik, als er sich ins Auto setzte.
 

Ryou lächelte noch mal und wollte die Tür öffnen, doch Mariku kam ihm zuvor. Er warf seinem Schwarm ein schüchternes Lächeln zu. Mariku konnte ein Gentleman sein? Damit hatte Ryou ehrlich gesagt gar nicht gerechnet.
 

Ein feiner Rotschimmer umspielte seine Wangen und er wollte gerade einsteigen, da kletterte Mariku ins Auto und schlug Ryou vor der Nase die Tür zu. Der Weißhaarige zog eine kleine Grimasse und ging dann ums Auto herum, um auf der anderen Seite einzusteigen.
 

„...Wenn du willst kann ich dir gerne mal zeigen, was man in diesem Baby noch so machen kann“, konnte er Bakura schnurren hören, als Ryou sich hinsetzte und anschnallte.
 

„Sex in diesem Schnuckelchen ist echt geil“, erzählte Bakura schmunzelnd weiter.
 

Malik stöhnte genervt auf, während Mariku anfing zu glucksen.
 

„Kura hat Recht, ich hatte hier mal Sex mit Akefia“, grinste Mariku.
 

Bakuras Blick verfinsterte sich. „Halt die Klappe, deswegen bin ich dir immer noch sauer!“
 

Neugierig blickten Ryou und Malik zu Mariku. Dieser zuckte schmunzelnd mit den Schultern.
 

„Bakura wollte mit seinem damaligen Stecher das Auto einweihen, aber ich und Akefia sind ihm zuvor gekommen.“
 

Bakura schnaubte und brachte den Motor zum Laufen. „Ich hätte meinen beschissenen Bruder umbringen können!“, brummte er, „Akefia wusste, dass ich und mein Ex das Auto entweihen wollten, aber nein...!“
 

„Moment mal!“ Verwirrt warf Malik die Arme in die Luft. „Wer ist Akefia? Ist das dein Bruder oder was?“
 

„Jepp“, antwortete Bakura, während er aus dem Parkplatz fuhr, „Akefia ist mein großer Bruder.“
 

„Mariku hat mit deinem Bruder geschlafen?!“, fragte Malik geschockt nach.
 

„Japp“, grinste Mariku und steckte sich einen Kaugummi in den Mund, „Er ist mein Exfreund. Wir waren sogar verdammt lange zusammen, fast 8 Monate.“
 

„Wann... Wann wart ihr denn zusammen?“, fragte Ryou schüchtern nach. 8 Monaten waren für Mariku wirklich eine lange Zeit, normalerweise sah man ihn alle 3 Wochen mit jemand Neuem...
 

'Nicht... Nicht, dass Mariku vielleicht noch etwas für ihn empfindet...', dachte Ryou leicht verzweifelt und kaute auf seiner Unterlippe.
 

„Ach, das ist schon ewig her“, meinte Mariku mit einer abwinkenden Bewegung, „Puh... Wann war das... Kura, weißt du noch, wann das war?“
 

Bakura zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, frag mich nicht. Aber ich glaub da warst du... 16 oder so.“
 

„Ah, stimmt!“, schrie Mariku auf und schnipste mit den Fingern. „Genau, kurz nach meinem 16. Geburtstag war Schluss. Ist also bald 2 Jahre her.“
 

„Wer hat denn Schluss gemacht?“, fragte Malik interessiert nach.
 

„Es war im Einverständnis“, meinte Mariku und blies eine Kaugummiblase auf, „Die Beziehung ist uns beiden zu ernst geworden.“
 

„Was?!“ Irritiert blinzelte Ryou. „Ihr habt Schluss gemacht, weil die Beziehung zu... ernst geworden ist? Was soll das denn heißen? Das ist doch ein gutes Zeichen, wenn ihr euch liebt, oder nicht?“
 

Mariku zuckte mit den Schultern. „Ich war überfordert. Ich war davor, und auch danach, noch nie in einen meiner Exfreunde verliebt.“
 

„Aber ihr könnt doch nicht Schluss machen, wenn ihr euch liebt!“, beschwerte sich Ryou, „Worin liegt denn da der Sinn?! Hat Akefia dich auch geliebt?“
 

„Jepp“, Mariku nickte und starrte scheinbar desinteressiert aus dem Fenster. „Es war einfach... komisch. Davor war das eher so eine Spaßbeziehung mit viel Partys, Alkohol, Drogen und Sex, aber dann ist es einfach unbeholfen geworden, nachdem Akefia die drei ach so tollen Worte gesagt hat.“ Er verdrehte seine amethystfarbenen Augen. „Wir wussten nicht mehr, wie wir uns dem anderen gegenüber verhalten sollten und dann haben wir Schluss gemacht.“
 

Ryou presste die Lippen zusammen. Er konnte Marikus Logik ehrlich gesagt gar nicht nachvollziehen! Man konnte die Beziehung doch nicht beenden, wenn man sich liebte! Darauf liefen doch alle Beziehungen hinaus, dass aus Verliebtheit richtige Liebe wurde...
 

„Akefia wollte heute eigentlich mitkommen“, meinte Bakura in die unangenehme Stille, die sich gebildet hatte, und bog scharf rechts ab, „Aber er muss arbeiten.“
 

„Arbeiten? Als was arbeitet dein Bruder denn? Wie alt ist er eigentlich, dass er sich vor zwei Jahren schon ein Auto gekauft hat? Bestimmt schon voll der alte Knacker…“, wollte Malik neugierig vom Weißhaarigen wissen.
 

„Er ist vor zwei Wochen 21 geworden“, antwortete Bakura, „Tagsüber arbeitet er in einer Autowerkstatt und nachts in einer Schwulenbar als Barkeeper.“
 

Malik runzelte die Stirn. „Autowerkstatt...? Moment mal, ist Akefia dieser gebräunte Typ mit den kurzen weißen Haaren?! Der sieht gar nicht wirklich wie dein Bruder aus!“
 

„Natürlich“, Bakura verdrehte die Augen, „Deswegen hat er auch weiße Haare.“
 

„Das mein ich doch gar nicht, du Arschloch!“, murrte Malik und schlug dem Anderen auf den Kopf.
 

„Ey, nicht den Fahrer schlagen!“, beschwerte Bakura sich. „Sonst bau ich noch einen Unfall und wir alle verrecken qualvoll und dann bist du dran schuld, Blondie.“
 

Malik verdrehte die Augen. „Du übertreibst ein bisschen.“
 

„Nope.“ Bakura warf ihm ein Grinsen zu. „Kein bisschen. Aber wenn du den Fahrer unbedingt ablenken willst, dann…“ Er verstummte, um seine Beine zu spreizen und sich dann lasziv über die Lippen zu lecken. „Für einen Blowjob im Auto bin ich jederzeit zu haben.“
 

„Hah!“ In Maliks Augen leuchtete plötzlich etwas Verschmitztes auf. „Glaub mir, wenn ich deinen Schwanz jetzt lutschen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass du einen Unfall baust, anstatt einen zu bauen, wenn ich dich schlage.“
 

„Oh ja“, schnurrte Bakura leise und rutschte auf seinem Sitz umher. „Red schmutzig mit mir, du kleine Schlampe.“
 

„Macht dich das geil?“, fragte Malik schmunzelnd nach. „Wenn ja, dann warte erst mal ab, was ich sonst noch so Geiles mit dir vorhabe.“
 

Er beugte sich vor, die Augen halbgeschlossen, und flüsterte dem scheinbar aufgeregten Albino etwas ins Ohr. Dessen rotbraune Augen weiteten sich merklich, bevor er plötzlich weiß anlief und all sein Blut sichtlich in seine Unterregion gepumpt wurde.

Malik gluckste amüsiert und beugte sich dann mit stolzer Miene wieder in seinen Sitz zurück.
 

Ryou war währenddessen leicht rot im Gesicht. Er hatte Malik zwar gesagt, er solle so locker sein wie sonst auch immer, aber DAS hatte er sicherlich nicht gemeint…!

Noch bevor Ryou sich weiter über Maliks Verhalten wundern konnte - und Malik war ihm wirklich ein Rätsel! In einem Moment zu Tode betrübt und im nächsten himmelhochjauchzend! - spürte er, wie das Auto immer mehr nach links fuhr und der Gegenfahrbahn immer näher und näher kam.
 

„Bakura, pass auf!“, schrie Ryou plötzlich panisch und krallte seine Finger in Marikus Oberarme.
 

„Was?“ Wie aus einer Trance erwacht blinzelte Bakura irritiert, bevor er fluchend das Lenkrad nach rechts riss, um wieder auf die richtige Fahrbahn zu kommen.
 

Mariku lachte amüsiert auf. „Ich glaub Bakura war grad mit den Gedanken woanders“, schmunzelte er und deutete nach vorne.
 

Neugierig folgten Ryous Augen dem Finger, nur um im nächsten Moment riesengroß zu werden und aus ihren Höhlen zu kullern drohten. In Bakuras Jeans war eine ziemlich …große… Beule zu sehen.
 

„Ha! Ich hab Bakura steinhart gemacht!“, lachte Malik triumphierend auf und verschränkte die Arme.
 

„Als ob es schwer wäre, Bakura hart zu bekommen“, murmelte Mariku und rollte mit seinen Augen.
 

Ryou kicherte schüchtern über die Bemerkung seines Schwarms bevor ihm auffiel, dass seine Hände immer noch in Marikus Oberarm krallten! Mit knallrotem Gesicht entfernte er hektisch seine Hände.
 

„Oh ja, das hast du“, hauchte Bakura mit tiefer Stimme und stieß seine Hüfte zur Unterstreichung in die Luft. „Du bist aber auch ein kleiner und verdammt versauter Teufel, Blondie, weißt du das?“
 

Fassungslos starrte Ryou zum Albino, dem es scheinbar überhaupt nicht unangenehm war, vor ihnen allen eine Erektion zu haben.
 

„Man tut, was man kann.“ Malik warf ihm ein unschuldiges Lächeln zu, bevor er seine Nägel betrachtete.
 

„Blas mir einen“, befahl Bakura plötzlich mit rauer Stimme.
 

„Nö.“ Uninteressiert kratzte Malik über den Klarlack auf seinen Nägeln.
 

„… Komm schon, blas mir einen! Du kannst mich doch nicht so heiß machen und dann einfach fallen lassen!“, knurrte der Größere.
 

Maliks Lippen verformten sich zu einem bittersüßen Lächeln. „Doch, das kann ich. Sehr gut sogar.“
 

„Malik…!“
 

„Nein!“
 

„Jetzt mach!“
 

„Ich hab nein gesagt!“
 

„… Dann hol mir eben einen runter!“
 

„Eww, nein! Das kannst du schön selber machen!“
 

„Entweder du bläst mir einen oder du gibst mir einen Handjob!“
 

„Hallo?! Spinnst du? Ich mach nichts von beidem!“
 

„Arschloch.“
 

„Hurensohn.“
 

„Arschgefickte Schlampe.“
 

„Flachwichser.“
 

„Könnt ihr mal damit aufhören?“, mischte sich nun Ryou ein, dem das ganze Thema sichtlich unangenehm war.
 

„Er hat angefangen!“, knurrten die beiden Streithähne gleichzeitig.
 

Ryou seufzte. „O….kay. Also, welches Thema hatten wir eben? Bakuras Bruder, oder?“
 

„Ah ja, genau!“, rief Malik auf. „Also warum ist dein Bruder so braun?“
 

„Er ist oft in der Sonne“, meinte Bakura mit einem Achselzucken.
 

„Ah... Du bist doch ein Albino oder nicht?“, fragte Malik stirnrunzelnd nach.
 

„Ja, bin ich“, antwortete Bakura. Er fluchte leise auf, als die Ampel plötzlich rot wurde und trat abrupt auf die Bremse, bevor er sein Gesicht zu dem irritierten Ägypter drehte.
 

„Akefia ist aber kein Albino oder was?“, fragte dieser verwirrt nach.
 

„Nein, ist er nicht. Meine Uroma war eine. Der Rest war alles normal, außer ich eben.“ Er grinste. „Ich bin eben etwas Besonderes.“
 

Maliks Mundwinkel zuckten leicht, während er mit seinen Augen rollte. Er betrachtete Bakuras Gesicht für einen Moment. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie attraktiv Bakura doch eigentlich war… Als er ein leises Rascheln hörte, senkte er den Blick.

„Lass das, du Schwein!“, fauchte er plötzlich und schlug eine von Bakuras Händen weg, die schamlos über die noch halb vorhandene Beule in seiner Hose rieb.
 

„Was denn? Nicht mal selbst befriedigen darf ich mich?“, heulte der Weißhaarige theatralisch auf.
 

„Nein, sonst lenkst du plötzlich in ein anderes Auto, wenn du abspritzt“, erwiderte Malik tonlos.
 

Bakura schnalzte mit der Zunge. „Mann, Blondie. Ich wusste echt nicht, dass du so ein versautes Mundwerk hast.“
 

„Jetzt weißt du es aber.“
 

Es herrschte kurz Stille, bevor Mariku plötzlich seufzte. „Wann sind wir denn endlich da?“, murrte er, „Ich will eine rauchen!“
 

„Wehe, du rauchst in meinem Auto!“, keifte Bakura und warf seinem Freund über den Rückspiegel einen bösen Blick zu, bevor er aufs Gas trat. „Und quengle nicht so wie ein Kleinkind, wir sind gleich da.“
 

Mariku seufzte erneut, bevor er sein Gesicht in seine Hand stützte und aus dem Fenster schaute.
 

Ryou blickte schüchtern zu Mariku und seufzte dann unhörbar auf. Das konnte ja noch eine lange Fahrt werden...
 

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Danke für eure Kommis ^__^
 

Im nächsten Kapitel~ Nach einer langen Autofahrt kommen die Vier endlich im Club an! Und was wird als erstes gemacht? Natürlich, Brüderschaft trinken! Moment mal… Muss man sich beim Brüderschaft trinken nicht einen Kuss auf den Mund geben?! Ryou bekommt fast einen Herzinfarkt (schon wieder, der arme Junge) während Malik sich strikt weigert, einen gewissen Albino zu küssen! Außerdem scheint die Kellnerin des Clubs ein Auge auf diesen besagten Albino geworfen zu haben, was einen der Vier gar nicht passt…

Kapitel 10: Poison & Rose 2/3

Nervös knetete Ryou seine Finger. Seit mehreren Minuten herrschte nun schon diese unangenehme Stille. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Er warf Mariku einen nervösen Blick zu. Dieser hatte sich keinen Zentimeter bewegt und starrte immer noch aus dem Fenster. An was sein Schwarm wohl dachte...? Oder vielleicht eher an... wen?
 

Ryou schluckte. Dachte Mariku an Akefia? Der Weißhaarige biss sich hart auf die Unterlippe. Er konnte sich nicht helfen, aber er war verdammt eifersüchtig auf Marikus Exfreund, obwohl er diesen noch nicht mal kannte! Marikus Augen schienen so zu leuchten, wenn er von Bakuras Bruder sprach...
 

„Ich weiß, dass ich ein wandelnder feuchter Traum bin, aber so interessant ist mein Gesicht nun auch wieder nicht, dass man es minutenlang anstarren muss, hm?“, ertönte Marikus Stimme plötzlich und Ryou zuckte erschrocken zusammen, als er beim Starren erwischt wurde. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass er Mariku so lange angeglotzt hatte… Seine Wangen röteten sich und er warf dem Blonden ein schüchternes Lächeln zu, bevor er den Blick abwandte.
 

Mariku schnaubte erheitert und streckte eine Hand aus, um sie durch weißes Haar zu wuscheln. „Du siehst heute so niedlich aus“, meinte er mit einem Grinsen, bevor er seine Hand langsam über Ryous Gesicht hinunter zu seiner Schulter und schließlich über den Arm gleiten ließ, bevor sie auf dessen nacktem Bauch ruhte.
 

Ryou zuckte leicht zusammen, als Marikus kalte, leicht schwielige Finger anfingen, seinen Bauch zu massieren.
 

„D-Danke“, erwiderte der Kleinere schüchtern und lehnte sich unbewusst in die angenehme Massage.
 

Mariku, dem das natürlich nicht entgangen war, fing an zu grinsen, bevor er mit seiner anderen Hand über Ryous Knie strich. „Fühlt sich gut an?“, fragte er schmunzelnd nach.
 

Der Weißhaarige nickte leicht und schloss die Augen, öffnete sie im nächsten Moment jedoch mit einem überraschten Keuchen wieder, als die Hand, die eben noch auf seinem Bauch ruhte, langsam über seinen Schritt gewandert war, bis sie an seinem Oberschenkel ankam und dort die Innenseite massierte.
 

„Mmh“, schnurrte Mariku plötzlich, „Mir gefällt deine Hose. Hauteng. Ich konnte alles spüren und das, was ich gerade gefühlt habe“, er pausierte, um suggestiv mit den Augenbrauen zu wackeln, „war alles andere als klein.“
 

Ryou wurde knallrot und legte seine Hände reflexartig schützend über seinen Schritt. Mariku lachte leise auf.
 

„Mariku, hör auf Ryou zu belästigen“, meinte Bakura plötzlich mit monotoner Stimme.
 

Der Ägypter warf seinem besten Freund ein Schmollen zu. „Waruum?“, fragte er kindisch nach, „Ihm scheint’s zu gefallen, sonst hätte er schon längst gesagt, dass ich aufhören soll!“
 

Malik seufzte genervt. „Er ist nur zu schüchtern, um das zu sagen. Also lass ihn in Ruhe!“
 

Mariku runzelte die Stirn und sah zu Ryou. „Soll ich aufhören?“, fragte er immer noch schmollend nach.
 

Ryou nickte nur schüchtern. Die Massage hatte sich wirklich gut angefühlt und war alles andere als unangenehm, aber wenn sie so weiter gehen würde, wäre seine eh schon enge Hose… noch enger geworden.
 

Mariku brummte auf und entfernte seine Finger wieder. „Spielverderber, alle drei“, murmelte er missmutig, „Wollen einem alten, scharfen Mann den Spaß verderben.“
 

Bakura seufzte genervt. „Wir sind jeden Moment da, dann kannst du dich austoben.“
 

Irritiert runzelte Ryou die Stirn. Was musste sein Schwarm für eine Libido haben, dass er quasi dauergeil war? 'Aber ich will nicht, dass er sich bei anderen austobt', dachte er und wurde leicht rot, 'Er kann sich bei mir austoben so viel wie er will, aber nicht bei anderen...!'
 

Das Gesicht zu einer kleinen Grimasse verzogen fasste sich Ryou plötzlich an die Brust, als ihn ein Blitz der Eifersucht durchzuckte. Ob Mariku und Akefia wohl oft miteinander geschlafen hatten? Wahrscheinlich… Ryou konnte sich nicht vorstellen, dass Mariku so lange mit jemandem zusammen gewesen war, der das totale Gegenteil von ihm war.
 

Andererseits... Andererseits war Ryou wohl das komplette Gegenteil von seinem Schwarm und er erhoffte sich trotzdem eine Beziehung, eine richtige, keine Spaßbeziehung... Der Weißhaarige seufzte schwer.
 

„Alles in Ordnung, Hasi?“, fragte Mariku nach.
 

Ryou wurde wegen des Spitznamens rot und nickte leicht. „J-Ja, nur ein bisschen nervös... Ich bin nicht so oft in Clubs...“, antwortete er. Es war keine komplette Lüge, er war wirklich ein bisschen nervös.
 

„Ach was, du musst doch nicht nervös sein“, meinte Mariku und tätschelte Ryou den Kopf. „Der Club soll wirklich gut sein und du bist ja nicht alleine.“
 

Ryou strahlte den Blonden an und nickte dann eifrig. Es war schön zu wissen, dass Mariku sich um ihn sorgte und ihm die Nervosität nehmen wollte.
 

Mariku grinste ihn an und benutzte dann seine Fingerspitzen, um Ryous Kopfhaut zu massieren. Der Weißhaarige seufzte leise, bevor ein Schnurren seinen Lippen entkam.
 

Mariku gluckste auf. „Vielleicht sollte ich dich lieber Kätzchen nennen anstatt Hasi“, meinte er grinsend und hob eine Augenbraue.
 

„Du bist blöd“, beschwerte sich Ryou und legte die Hände auf seine Wangen, um den Rotschimmer zu verbergen.
 

Der Ägypter gluckste nur erneut, zog seine Hand aber wieder weg, was ihm ein kleines Schmollen von Ryou einbrachte.
 

Das Auto quietschte plötzlich und kam dann abrupt zum Stehen. „Alles klar, hier sind wir!“, rief Bakura mit einem Grinsen, nachdem er das Auto eingeparkt hatte.
 

„Sieht voll aus“, meinte Malik mit erhobener Augenbraue, als er die ganzen Autos und die Schlange vor dem Eingang sah.
 

„Der Club hat gerade erst aufgemacht“, erwiderte Bakura mit einem Achselzucken, bevor er Malik wieder in den Sitz drückte, als dieser aufstehen wollte.
 

Der Blonde warf Bakura einen misstrauischen Blick zu, blieb aber im Auto sitzen. Bakura stieg schnell aus dem Mustang und ging zur Beifahrerseite, um Malik die Tür aufzuhalten.

Malik verdrehte die Augen und stieg dann schnell aus. Aber nicht schnell genug. Mit einem Grinsen konnte der Albino dennoch bemerken, dass Maliks Wangen einen feinen Rotschimmer hatten.
 

Ryou kicherte leise bei diesem Bild. Mariku warf ihm ein Grinsen zu.
 

„Sieht wohl so aus, als hätte er sich dein Gentleman-Gequatsche zu Herzen genommen“, schmunzelte Mariku, bevor er aus dem Auto kletterte.
 

„Ja, sieht so aus“, murmelte Ryou mit einem Lächeln und stieg aus dem Auto, um zu Malik zu gehen.
 

„Hey, alles in Ordnung, Ry?“, fragte Malik nach und legte den Arm um seinen besten Freund. „Hat Mariku dich begrabscht? Du musst ihm sagen, wenn dir das unangenehm ist und-“
 

„Ist schon okay“, unterbrach Ryou ihn. „Wenn er mich wirklich belästigt hätte, hätte ich schon etwas gesagt.“
 

Malik guckte zwar ungläubig, nickte aber nichtsdestotrotz.
 

„Hey“, jammerte Bakura plötzlich und schubste Ryou unsanft weg, damit er seine Arme um Maliks Hüfte schlingen konnte, „Mit mir knuddeln, nicht mit Ryou!“
 

„Ich will nicht mit dir knuddeln, du spinnst wohl!“, beschwerte sich Malik lauthals und wand sich in der Umarmung.
 

Mariku stellte sich währenddessen neben Ryou und machte sich glucksend eine Zigarette an. „Die und ihre Hassliebe, hm?“, meinte er grinsend.
 

Ryou lächelte, da legte Mariku plötzlich seinen Arm um die Schulter des Kleineren und zog ihn näher an sich. „Dafür lieben wir uns richtig, nicht wahr Hasi?“
 

Ryou wurde rot, nickte aber dann. „J-Ja“, stimmte er leise zu.
 

Mariku fing an zu lachen.
 

xxx
 

„Ra, ist das voll hier!“, rief Malik über die laute Musik hinweg, als die Vier endlich im Inneren von Poison & Rose waren.
 

Es stimmte, der Club war wirklich rappelvoll. Die Tanzfläche war überfüllt mit Menschen, genauso wie die Bar und die Mehrzahl der Tische.
 

„Geil, ich werd Stammkunde hier“, grinste Mariku, nachdem er sich umgesehen hatte, „Alkohol, geile Mucke und geile Typen! Das hier ist ein verfluchtes Paradies!“
 

Ryou nickte leicht und blickte sich um. Der Club war hauptsächlich in dunkellilanen und schwarzen Farbtönen gehalten und auch die Möblierung war sehr modern. Poison & Rose war ein wirklich schöner Club, in welchem auch noch gute Musik lief, musste Ryou feststellen!
 

„Komm, setzen wir uns hin“, schlug Bakura vor und führte sie zu einem kleinen, runden Tisch.
 

Sie mussten nicht lange warten, bis eine vollbusige Kellnerin zu ihnen kam. „Was kann ich euch Schätzchen bringen?“, fragte sie mit aufreizender Stimme. Sie legte ihre Hand auf Bakuras Schulter und klapperte verführerisch mit ihren langen, wahrscheinlich unechten, Wimpern. „Was möchtest du haben, mein Süßer?“, fragte sie den Albino.
 

Malik schnaubte verächtlich und verschränkte die Arme. Bakura fiel das auf und kicherte vergnügt, bevor er seinen Arm um Maliks Hüfte schlang. Die Kellnerin verzog missmutig das Gesicht, entfernte ihre Hand von Bakuras Schulter aber nicht.
 

„Wir wärs mit Brüderschaft trinken?“, fragte Bakura in die Runde.
 

„Oh ja!“, rief Mariku aus. „Gute Idee, Kura.“
 

„Okay, dann erstmal 12 Feiglinge“, bestellte Bakura mit einem Grinsen.
 

„Alles klar, kommt sofort.“ Die Kellnerin zwinkerte ihnen zu, bevor sie davon düste.
 

„Nervige Tussi. Denkt mit großen Titten kriegt sie jeden um den kleinen Finger gewickelt“, maulte Malik genervt.
 

„Gibs doch zu, du bist eifersüchtig, weil sie Bakura hübsche Augen gemacht hat“, grinste Mariku und steckte sich die nächste Zigarette an.
 

Ryou kicherte. Malik schien wirklich ein bisschen eifersüchtig zu sein. Vielleicht mochte sein bester Freund Bakura ja lieber, als er zugeben wollte?
 

„Gar nicht wahr!“, beschwerte sich Malik lauthals und zog Bakuras Hand von seiner Hüfte. „Mir ist scheißegal, mit wem es dieser Idiot treibt!“
 

„Sei doch nicht so, Blondie“, schnurrte Bakura und umfasste Maliks Gesicht, „Du weißt doch, dass ich nur dich will, Baby.“ Er beugte sich näher, um den Ägypter zu küssen, doch dieser verpasste ihm nur eine.
 

„Fass mich nicht an!“, keifte Malik ihn an.
 

Bakura seufzte nur schwer.
 

„Stress mit deinem Lover, Süßer?“, ertönte plötzlich eine Stimme – die Kellnerin von eben. Sie stellte die Feiglinge ab und zwinkerte Bakura dann zu. „Wenn du mal einsam bist, kannst du dich gerne mal melden.“ Sie warf ihm ein Lächeln zu, bevor sie ihre Hand sinnlich über Bakuras Brust streifen ließ. Bei seiner Brusttasche angekommen, beugte sie sich leicht vor und steckte ein Zettelchen hinein, bevor sie dem Albino einen Kuss auf die Wange hauchte.
 

Maliks linkes Auge zuckte gefährlich, bevor er seine Hand auf die Schulter der Kellnerin legte und sie weg schubste. „Streng dich nicht an, er ist eh schwul“, knirschte er ihr zwischen zusammengebissenen Zähnen zu. Die Frau warf ihm einen genervten Blick zu, wackelte aber dann zum nächsten Gast.
 

Mariku fing an zu grölen. „Kura ist nicht schwul“, meinte er schmunzelnd und nahm einen langen Zug von seiner Zigarette, „Er ist bi.“
 

Malik blinzelte überrascht, bevor er sich seufzend in seinem Stuhl zurücklehnte. „Ist mir eh egal“, murrte er leise.
 

Mariku grinste, bevor er sich zu Ryou beugte. „Seh ich das falsch oder ist dein Freund wirklich eifersüchtig?“, flüsterte er in dessen Ohr. Ryou erschauderte leicht über die plötzliche Nähe.
 

„Ich glaube er ist wirklich ein bisschen eifersüchtig“, meinte Ryou mit einem Lächeln. „Ich denke er mag es insgeheim, wenn Bakuras Aufmerksamkeit nur ihm gilt.“
 

Mariku summte, bevor er die Zigarette ausdrückte und sich streckte. „Wollen wir jetzt endlich saufen?“, fragte er ungeduldig nach und stemmte sein Gesicht in seine Handfläche.
 

Ryou zog eine Grimasse. Außer kleinere Schlücke Bier oder Sekt zu Neujahr hatte er noch nie wirklich Alkohol getrunken. Er vertrug einfach keinen. Bei der kleinsten Menge schon war er berauscht.
 

Aber gab man sich beim Brüderschaft trinken nicht einen Kuss auf den Mund? Ryou warf Mariku einen versteckten Blick zu und errötete leicht. Er wollte eigentlich keinen Alkohol trinken, aber Brüderschaft trinken mit Mariku würde er sich bestimmt nicht entgehen lassen!
 

„Gern.“ Bakura grinste, bevor er jedem in der Runde 3 Fläschchen vor die Nase stellte. „Wollen wir anfangen, Riku?“, fragte er seinen besten Freund.
 

„Okay.“
 

Die Beiden öffneten ihre Flaschen und verschränkten ihre Arme ineinander, um dann den Feigling mit einem Schluck leer zu trinken. Als die Flaschen leer waren, gaben sich die Freunde einen kurzen Kuss und beugten sich dann wieder zurück.
 

„Mmh.“ Mariku leckte sich über die Lippen, bevor er sich leicht schüttelte. „Verdammt, ich hab in letzter Zeit echt zu wenig Alkohol getrunken.“
 

Ryou sah ihn stirnrunzelnd an. „Du solltest eh nicht zu viel Alkohol trinken“, meinte er an seinen Schwarm gewandt, „Sonst wirst du noch abhängig.“
 

Mariku grinste. „Keine Angst, Kleiner“, versicherte er Ryou, „Ich trink zwar öfter mal über den Durst, aber abhängig bin ich nicht.“
 

Ryou nickte langsam. „Okay...“
 

„So, jetzt wir zwei Hübschen, Ryou?“, schlug Bakura mit wackelnden Augenbrauen vor.
 

Ryou nickte schüchtern und öffnete dann nervös ein Fläschchen, bevor er daran roch.
 

„Eww...“ Er rümpfte die Nase. Es roch ziemlich prozenthaltig.
 

Bakura lachte. „Du trinkst wohl nicht oft Alkohol, oder?“
 

Ryou schüttelte den Kopf. Bakura beugte sich vor, um ihm den Kopf zu tätscheln. „Keine Sorge, das zieht nicht so rein wie anderes Zeugs. Also, wollen wir?“
 

„Okay.“ Ryou lächelte schüchtern, bevor er seine Arme mit Bakuras verschränkte und die Flasche an seine Lippen führte. Er schloss die Augen und kippte den Inhalt dann runter.
 

„Hmm.“ Er verzog das Gesicht, als ihm der brennende Alkohol durch die Kehle rutschte.
 

Als das Fläschchen geleert war, blickte er schüchtern zu Bakura. Dieser zwinkerte ihm zu, bevor er seine Lippen auf Ryous drückte und sich dann wieder zurück beugte.
 

Ryou blinzelte erschrocken, bevor er rot anlief. Es war nur eine kurze Berührung gewesen, aber er musste zugeben, dass Bakura wirklich angenehm weiche Lippen hatte.
 

„So, jetzt sind wir dran, Schatzi“, schnurrte der Albino zu Malik. Dessen Augen weiteten sich in Schock und er wedelte wild mit den Armen herum.
 

„Niemals. Im. Leben. Bakura!“, zischte er leise.
 

„Ach komm schooon...!“ Bakura zog eine Schnute. „Ryou hat mich auch geküsst, also kanns ja nicht so schlimm sein! Nur ein kleines Küsschen, Malik!“
 

„Ich hab NEIN gesagt!“, brüllte der Blonde und verschränkte die Arme.
 

„Warum nicht?“
 

„Weil ich dich nicht küssen will!“
 

„Das ist doch kein richtiger Kuss! Das ist nur ein kleines Bussi, also stell dich nicht so an!“
 

„N-E-I-N!“
 

„Malik...“, meinte Ryou sanft und lächelte den Blonden an, „Er hat recht. Wenn ich ihn küsse, kannst du das doch auch machen. Es ist wirklich ganz angenehm.“
 

„Jetzt fällt mir mein bester Freund noch in den Rücken, suuper!“, wimmerte Malik.
 

„Komm schon“, seufzte Mariku genervt, „Sei kein Spielverderber und mach endlich, Malik.“
 

Der Blonde seufzte schwer. „Ich will erstmal mit Ryou machen“, meinte er schließlich stur.
 

„Okay“, nickte Ryou und beugte sich dann zu Malik.
 

„Ich will ihn nicht küssen, Ry“, murmelte Malik leise, als er sein Fläschchen öffnete, „Das geht mir viel zu schnell, auch wenns nur ein Bussi ist.“
 

Ryou seufzte leise. „Malik, ich weiß, dass du Probleme mit Berührungen und allem hast, aber findest du nicht, dass du ein bisschen übertreibst?“
 

Malik knurrte. „Toller Freund bist du!“, spie er und knirschte mit den Zähnen. „Lass uns die Sache hinter uns bringen.“
 

Die Beiden leerten ihre Flaschen und gaben sich einen kurzen Kuss.
 

„So, jetzt aber“, schnurrte Bakura und griff nach Maliks Arm.
 

„Finger weg!“, schrie dieser, „Ich will dich nicht küssen, Bakura!“
 

„Verdammt, Malik!“, knurrte der Albino und verschränkte ihre Arme gewaltsam zusammen, „Ich hab dich schon einmal geküsst, also stell dich nicht so an!“
 

Er umfasste das Kinn des Blonden plötzlich überraschend sanft, damit dieser den Kopf nicht wegdrehen konnte.
 

„Bin ich denn so unattraktiv, dass du mir nicht mal ein Küsschen geben willst?“, seufzte er leise.
 

Malik blickte zu Boden. „Das ist es nicht“, murmelte er leise, „Ich mags nur nicht, wenn man mich zu etwas drängt. Ich...“ Er biss sich schüchtern auf die Unterlippe. „Ich hab nach einem unschönen Erlebnis Berührungsängste und naja...“
 

Bakura seufzte erneut. „Malik“, murmelte er und lehnte seine Stirn gegen die des Anderen. Der Ägypter zuckte zusammen und verspannte sich. „Wann kriegst du es endlich in deinen hübschen Kopf rein, dass ich dich mag und nicht deinen Arsch oder deinen Schwanz?“
 

Malik zuckte nur träge mit den Schultern und blickte Bakura dann in die Augen. 'Er hat wirklich schöne Augen', stellte er fest.
 

Mariku stöhnte lauthals, bevor er nach seinem Feigling griff. „Dann machen wir erstmal weiter, okay Ryou?“, fragte er den Weißhaarigen.
 

„E-Eh?“ Ryous Augen wurden groß und seine Wangen heiß. Er hatte sich zwar monatelang danach gesehnt, Mariku zu küssen, aber jetzt, als der Moment kurz bevor stand, fühlte er sich, als würde er gleich ohnmächtig werden.
 

„Komm“, meinte Mariku grinsend und verhakte seinen Arm mit Ryous.
 

„A-Ah... I-Ich... Ä-Äh... Wenn... J-... O-Okay“, konnte er stotternd heraus bringen. Er konnte sein Herz heiß in seinen Ohren pochen spüren und seine Brust hob und senkte sich so schnell, dass Ryou Angst hatte, zu wenig Sauerstoff zu bekommen.
 

Marikus Grinsen vergrößerte sich und er beugte sich vor, so dass sich ihre Nasenspitzen berührten. „Warum so nervös?“, fragte er nach, „Du kannst es wohl nicht mehr abwarten, diese göttlichen Lippen zu küssen, hm?“ Schmunzelnd leckte er sich über die Lippen, bevor er seinen Feigling in die Hand nahm.
 

Mit zittrigen Fingern versuchte Ryou sein Fläschchen zu öffnen, scheiterte aber kläglich. „Hmpf“, murmelte er leise, als seine Finger erneut abrutschten.
 

Lachend nahm Mariku ihm die Flasche aus der Hand und öffnete sie mit Leichtigkeit. „Hier.“ Er übergab sie dem Kleineren.
 

Ryou warf ihm ein kleines Lächeln als Dank zu, bevor er die Flasche zitternd zum Mund führte.
 

„Auf uns, Hasi“, grinste Mariku und trank den Alkohol mit einem Schluck weg.
 

Als beide ihr Fläschchen geleert hatten, beugte sich der Ägypter näher an Ryou.

Ryous Atem stockte, als er Mariku gegen seine Lippen hauchen spürte.. 'Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott,...', wiederholte er immer wieder wie in Trance, als Marikus Lippen quälend langsam auf seine zielten und dann war es soweit.
 

Karamell traf auf Rose und Ryous Welt fing an sich zu drehen. Noch bevor der Weißhaarige feststellen konnte, wonach Mariku schmeckte, war der Kuss schon wieder vorbei.
 

Perplex blinzelte Ryou und sah dann zu Mariku, welcher sich bereits die nächste Zigarette anzündete. Ein wenig enttäuscht blickte Ryou auf seinen Schoß. Der Kuss war schön, so lange er andauerte. Aber das war das Problem! Der Kuss hatte vielleicht nur eine Sekunde gedauert, da war ja sogar der mit Bakura länger gewesen...
 

Nichtsdestotrotz war es ein atemberaubendes Gefühl, Marikus Lippen fest gegen seine gedrückt zu spüren! Ryou war immer noch ganz schwindelig und ihm fiel jetzt erst auf, dass er die Luft angehalten hatte vor lauter Spannung! Er stieß ein zittriges Seufzen aus, bevor er zu Malik und Bakura sah.
 

Diese guckten sich immer noch in die Augen, Stirn an Stirn. Ryou musste lächeln. ’Ein seltener Anblick, die beiden mal nicht streiten zu sehen und dann auch noch so nah beieinander!’
 

„Sollen wir dann einen Wangenkuss machen?“, fragte Bakura nach einiger Zeit und beugte sich zurück.
 

Malik zog im ersten Moment ein gequältes Gesicht, nickte aber dann doch und nahm seinen Feigling. „Lass es uns hinter uns bringen.“
 

Bakura grinste und tätschelte Maliks Kopf, bevor sie ihre Arme wieder verhakten und ihre Fläschchen leer tranken.
 

„Mmh.“ Schmunzelnd leckte sich Bakura über die Lippen bevor er sich vorbeugte, und sie auf Maliks Wange drückte.
 

„So weich“, murmelte er in die bronzefarbene Haut und küsste sich seinen Weg zu Maliks Ohren hoch, wo er sanft am Ohrläppchen knabberte.
 

Der Ägypter erstarrte im ersten Moment wie im Schock. Als Bakura dann anfing, die Kontur seines Ohres mit seiner Zunge nachzufahren, schubste er den Albino hart von sich.
 

„Spinnst du?!“, maulte er ihn an, „Du sagtest ein Wangenkuss, nicht mehr!“
 

„Sorry, aber deine Haut ist so weich... Da konnte ich nicht widerstehen“, erwiderte Bakura und rollte mit den Augen, „Aber ich hab ja wohl nichts Schlimmes gemacht, also beruhig dich, Blondie.“
 

Malik schnaubte und verschränkte die Arme, da tippte Bakura mit seinem Zeigefinger auf seine Wange. „Ich glaub jetzt krieg ich mein Küsschen, oder?“
 

„Nein, du hast dich ja auch nicht an den Deal gehalten...!“
 

„Mann, euer Gezanke hält ja keiner aus!“, knurrte Mariku genervt und stand auf.
 

„M-Mariku?“, fragte Ryou nach, als sein Schwarm den Tisch verließ, „Wo gehst du hin?“
 

„Auf die Tanzfläche, ein bisschen Spaß haben“, rief Mariku über seine Schulter zurück und schritt arschwackelnd in die tanzende Menge.
 

Ryou wurde leicht rot als ihm auffiel, dass Marikus Hose von hinten ebenfalls mehrere Risse hatte. Die Frage mit der Unterwäsche hatte sich damit wohl auch erledigt, da man deutlich den unteren Teil seiner Pobacke erkennen konnte.
 

'Heute Abend werd ich bestimmt... ansprechende Träume haben', dachte er mit verlegener Miene, als er an den Kuss und Marikus Hintern dachte.
 

„Mann, na gut!“, seufzte Malik plötzlich schwer, bevor er sich schnell vorbeugte und Bakura einen kurzen Kuss auf die Wange gab.
 

Seine Wangen röteten sich, als Bakura anerkennend mit den Lippen schmatzte. „Hmm, an deine Lippen auf meiner Haut könnte ich mich gewöhnen“, schnurrte er und umfasste Maliks Handgelenk.
 

„Besonders... hier.“ Grinsend ließ er Maliks Hand auf seinen Schritt fallen.
 

Malik verzog angewidert das Gesicht, bevor...
 

Bakuras Jaulen hallte durch den ganzen Club, als Malik seine Faust hart auf Bakuras Schritt niederließ.
 

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Woow *__* Vielen Dank für euren ganzen Kommis, freut mich echt ^o^
 

Im nächsten Kapitel~ Langsam aber sicher geht neigt sich der Partyabend zu einem Ende. Während Mariku Ryou mit seinem Verhalten verletzt, kommen sich Malik und Bakura auf der Tanzfläche immer näher. Auf der Rückfahrt führen Bakura und Ryou dann ein ernstes Gespräch und lassen den Abend dabei Revue passieren. Bei diesem Gespräch erfährt Ryou auch etwas über seinen Schwarm, was ihn total aus der Bahn wirft... Was wird es wohl sein? :x
 

Bis dann <3

Kapitel 11: Poison & Rose 3/3

„Das war nun wirklich nicht nötig, oder Blondie?“, fragte Bakura brummend, als er seine Hand leicht über seinen misshandelten Schritt rieb, um die Schmerzen zu lindern.
 

„Du hast es verdient“, meinte Malik nur und zuckte träge mit den Schultern, seine violetten Augen auf Bakuras Hände fixiert, während der Albino eine Packung Zigaretten aus seiner Brusttasche holte. „Du rauchst ziemlich viel“, bemerkte er mit tonloser Stimme, als Bakura sich die Zigarette anzündete.
 

Nun zuckte der Andere seine Schultern und nahm einen langen Zug von dem Nikotin. „Es geht. Auf jeden Fall nicht so viel wie Mariku, der alte Kettenraucher.“
 

Malik nickte langsam und spielte dann gelangweilt mit dem leeren Fläschchen Alkohol. „Marikus Stimme ist ziemlich rau... Kommt das vom Rauchen oder war das schon immer so?“
 

„Das war schon immer so“, erwiderte Bakura, während ein Grinsen seine Lippen umspielte. „Klingt ziemlich sexy, hm?“
 

Malik verzog nur das Gesicht, während Ryou errötete. Der Weißhaarige musste zugeben, dass er Marikus tiefe, raue, männliche Stimme wirklich sehr erotisch fand. 'Ob Mariku wohl immer noch am Tanzen ist?', fragte Ryou sich plötzlich und drehte sich um, um auf die Tanzfläche blicken zu können.
 

Diese war überfüllt von jungen, attraktiven Menschen, die sich gut gelaunt aneinander rieben und ihre Glieder zum Takt bewegten. Ryou spürte, wie sein Magen sich verkrampfte. Ob sein Schwarm wohl auch mit jemandem so intim tanzte...? Ryou warf einen genaueren Blick auf die Tanzfläche und hielt Ausschau nach dem wilden, spitzen Haar des Ägypters.
 

Nach einigen Momenten meinte er, Mariku entdeckt zu haben, und Ryou richtete sich leicht auf, um einen besseren Blick auf ihn zu erhaschen. Und tatsächlich! Mitten in der Menge war Mariku und... Ryous Herz rutschte ihm plötzlich in die Hose... Dort, in mitten der tanzenden Menge, stand Mariku, die Hüfte zum Takt schwingend, während seine bronzefarbenen Hände unter einem schwarzen T-Shirt vergraben waren und sein Mund hungrig gegen einen anderen gedrückt war.
 

'Autsch...', war das einzige, was Ryou denken konnte, als er weiter betrachtete, wie sein Schwarm mit einem attraktiven braunhaarigen Typen herum knutschte. Er wimmerte leise, als Mariku dem Fremden etwas ins Ohr flüsterte, während eine seiner Hände aus dem T-Shirt verschwand, um hart den Hintern des Anderen zu quetschen. Erst als der Brünette schmunzelnd nickte, konnte Ryou den Blick abwenden.
 

Verdammt, so hatte sich Ryou den Abend nicht vorgestellt... Ganz und gar nicht! Er hatte sich erhofft, mehr Zeit mit seinem Schwarm verbringen zu können, sich nett mit ihm zu unterhalten und, wenn alles gut lief, sogar mit ihm zu tanzen! Aber nicht das! Ryou spürte, wie sich sein Magen verknotete und er hielt eine Hand vor dem Mund, als ihm plötzlich Galle die Kehle hoch lief.
 

„Ryou, alles in Ordnung?“, fragte Malik besorgt nach und sein Blick fiel auf seinen besten Freund, als dieser anfing, röchelnde Geräusche von sich zu geben.
 

Der Weißhaarige atmete tief ein und aus, bevor er langsam nickte. „Alles okay“, meinte er mit einem falschen Lächeln, nachdem er seine Hand wieder auf den Tisch gelegt hatte. „Ich... hatte nur etwas im Hals.“
 

„Willst du noch etwas trinken?“, fragte Bakura ihn, nachdem er Marikus letztes Fläschchen geleert hatte. „Dann geht das Kratzen vielleicht weg.“
 

Ryou zuckte mit den Schultern. „Ja, warum nicht?“
 

Bakura grinste und winkte jemanden vom Personal zu sich. „Okay, dann lasst uns noch was bestellen.“
 

Malik schnaubte und hob eine blonde Augenbraue. „Du willst doch nur die Kellnerin noch mal sehen“, meinte er mit kalter Stimme.
 

„Stimmt“, gab Bakura zu und grinste breit, bevor er einen Arm um Maliks steife Schultern schlang und ihm einen kleinen Kuss auf den Nacken gab. „Aber nur, weil du so süß bist, wenn du eifersüchtig bist und das mein Ego streichelt.“
 

„Fick dich!“, fauchte Malik und schubste den Anderen von sich.
 

Der Albino wackelte schnurrend mit den Augenbrauen. „Okay, Baby, wenn du darauf bestehst...“
 

„Grr!“ Mit vor Wut geröteten Wangen ballte Malik seine Hände zu Fäusten. „Bist du so ein Masochist, dass du quasi danach bettelst, noch mal einen Schlag zwischen die Beine zu bekommen?!“
 

Mit einem neugierigen Grinsen stemmte Bakura sein Gesicht in die Hand. „Ich bin eigentlich mehr ein Sadist“, erzählte er munter drauf los, „Aber hier und da ein wenig Schmerz kann nicht schaden. Weißt du...“
 

Ryou wurde plötzlich knallrot, als Bakura schamlos anfing, von seinem Sexleben zu erzählen und darauf achtete, auch nicht das kleinste Detail zu vergessen. Der Weißhaarige stahl einen schnellen Blick zu seinem blonden Freund hinüber und sah, dass dessen Wangen ebenfalls leicht gerötet waren.
 

„-und dann sind wir deswegen raus geworfen worden“, beendete Bakura mit einem breiten Grinsen. „Mariku ist manchmal echt ein Tier. Aber genug von mir, wie sieht's mit deinem Sexleben aus, Malik? Auch schon mal erwischt worden? Magst du es lieber hart oder sanft? Bestimmt hart, was? Du siehst so aus, als ob du eine richtige Wildkatze im Bett wärst. Ich würde ja gern mal ausprobieren, ob du-“
 

„Hi, ihr Hübschen“, unterbrach ihn plötzlich die piepsende Stimme einer blonden Kellnerin, welche die Gruppe noch nicht kannte. Bakura warf ihr einen vernichtenden Blick zu, während Ryou und Malik erleichtert aufseufzten. „Wie gefällt’s euch bis jetzt hier?“
 

„Gut, gut“, meinte Bakura plötzlich mit verlockender Stimme und warf ihr ein Zwinkern zu, „Besonders die Kellnerinnen sind nett.“
 

Die Kellnerin kicherte erheitert. „Du bist dieses Schnuckelchen von dem Sakura erzählt hat, oder?“
 

„Wenn Sakura die heiße Kellnerin mit dem roten Haar ist, dann ja“, erwiderte der Albino mit einem charmanten Lächeln.
 

Die Beiden flirteten noch ein wenig weiter und Ryou konnte sehen, wie Bakura Malik häufig kleinere, unauffällige Blicke zuwarf. Der Blonde saß währenddessen nur grummelnd in seinem Stuhl, den Blick auf seine verschränkten Arme fixiert.
 

'Das ist fast schon süß, wie Bakura Malik eifersüchtig machen will', dachte Ryou mit einem kleinen Lächeln. 'Ich hoffe nur, Mariku will mich auch nur eifersüchtig machen...' Beim Gedanken an seinem Schwarm drehte sich der Weißhaarige blitzschnell um und sah sich auf der Tanzfläche um. 'Obwohl er, im Gegensatz zu Bakura ja eigentlich keinen Grund hat, mich eifersüchtig zu machen...', dachte Ryou weiter und drehte sich auf der Unterlippe beißend wieder zu den Anderen, als er Mariku nicht entdecken konnte.
 

„Sollen wir Mariku auch etwas bestellen?“, fragte Bakura, nachdem er seine Bestellung endlich aufgeben hatte. „Wo ist der Arsch überhaupt?“
 

„Ist euer Freund dieser dunkelhäutige Kerl mit den blonden, verrückten Haar?“, fragte die Kellnerin, nachdem sie Maliks Bestellung aufgeschrieben hatte. „Ich glaub, das dauert noch etwas, bis der wieder kommt. Der ist bereits vor einigen Minuten mit einem anderen Kerl auf dem Klo verschwunden.“
 

Ryous Magen drehte sich plötzlich um. „A-Ah... sind Sie sich sicher, dass der Blonde Mariku hieß?“, fragte er höflich nach. Wahrscheinlich hatte sich die Kellnerin nur vertan... Es waren schließlich so viele Leute hier, wie sollte ihr Mariku da aufgefallen sein?
 

„Ich bin mir sicher, Süßer“, kicherte die Kellnerin. „Ich hab nämlich gesehen, wie er mit Heiji, einem meiner Kollegen, der gerade Pause hat, ins Klo verschwunden ist.“ Die Blonde pausierte, um erneut zu kichern. „Und Heijis 'Mariku!' Gestöhne kann man bis ins Mädchenklo hören.“ Sie zwinkerte Ryou zu, welcher noch blasser wurde. „Also, was möchtest du gern trinken, Schätzchen?“
 

Ryou schluckte. „Einen Caipirinha.“
 

xxx
 

„Hör auf, du Idiot!“ Malik brach in lautes Gelächter aus, als er Bakura beobachtete.
 

„Nö, das ist sexy“, grinste Bakura nur, während er sich weiterhin wie ein irre gewordener Hampelmann bewegte.
 

Auch Ryou konnte sich bei diesem Anblick ein Kichern nicht verkneifen. Die Drei waren vor knapp 10 Minuten zu einer eher abgeschiedenen Ecke der Tanzfläche gegangen und Bakura mimte ihnen momentan den Clown, indem er extrem lächerlich tanzte und Ryou musste zugeben, dass er sich schon ein bisschen für den anderen Weißhaarigen schämte.
 

Aber Bakura vertrieb seine trüben Gedanken und dafür war Ryou sehr dankbar. Mariku war nun nämlich schon seit über einer Stunde unauffindbar und Ryou musste immer wieder an die Worte der Kellnerin denken:
 

Der ist bereits vor einigen Minuten mit einem anderen Kerl auf dem Klo verschwunden.
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe, als ihn ein plötzlicher Schmerz durchzuckte. Er schüttelte schnell den Kopf, um sich von den depressiven Gedanken zu befreien, und sah dann wieder zu Bakura, welcher momentan einem lachenden Malik hinterher lief.
 

„Bleib stehen, Baby!“, rief der Albino und schaffte es, seine Arme um Maliks Taille zu schlingen. „Ich will Liebe mit dir machen!“
 

Malik gluckste erheitert auf, als Bakura anfing, seine schlanken Finger über seine Rippen gleiten zu lassen. „H-Hör auf, Bakura!“, konnte er atemlos hervor bringen, „Das k-kitzelt!“
 

„Nur wenn du mal mit mir ausgehst“, schnurrte der Andere.
 

„Nö!“ Etwas Verschmitztes leuchtete in Maliks violetten Augen auf, als er seinen Kopf vehement schüttelte.
 

Bakura schnaubte und kitzelte den Kleineren dann mit mehr Kraft.
 

Ryous Mundwinkel zuckten leicht. Nachdem Malik seinen Cocktail getrunken hatte, war er viel ausgelassener und lockerer geworden, was Bakura anging. Malik war nicht betrunken, aber dennoch half ihm ein bisschen Alkohol immer, etwas lockerer zu werden.

Ryou schüttelte lächelnd den Kopf, als er Bakuras halbherzige Versuche beobachtete, das ganze Gesicht des Ägypters abzuküssen.
 

Er war ehrlich gesagt neidisch auf die beiden. Nach dem Brüderschaft trinken hatten die Beiden ein langes Gespräch geführt und waren über ihre ähnlichen Interessen erstaunt gewesen– beide hörten dieselbe Musik (Punkrock bevorzugt), waren verrückt nach Fahrzeugen, mochten alberne Cartoons und waren süchtig nach Instant Messengern – und das war nur ein Bruchteil ihrer gemeinsamen Interessen!
 

Seitdem verstanden sich die Beiden deutlich besser obwohl Bakura weder seine Finger bei sich, noch die ständigen Andeutungen lassen konnte und heute schon die eine oder andere Ohrfeige deswegen geerntet hatte.
 

Tja, und wie sah es mit ihm und Mariku aus? Keine gemeinsamen Interessen (bislang hatte Ryou auf jeden Fall noch keine entdeckt), keine wirklichen Gespräche (eigentlich hatten sie sich heute noch gar nicht richtig unterhalten) und die beiden hatten diesen Abend sogar noch weniger Körperkontakt als Malik und Bakura gehabt! Ryou seufzte schwer und schloss die Augen, als die letzten Klänge von „I hate everything about you“ von Three Days Grace erloschen.
 

„Hey!“, schrie Bakura plötzlich auf, als er die ersten Töne des neuen Lieds erklangen. „Komm her, Malik, lass uns tanzen.“ Er schnappte sich den überraschten Blonden und drückte ihn an sich.
 

Malik hob eine Augenbraue. „Wieso willst du ausgerechnet jetzt tanzen?“, fragte er nach und legte den Kopf schief. Er kannte die Melodie, aber er kam einfach nicht auf den Titel oder Interpreten! Frustriert stöhnte Malik auf, fing aber dennoch an, seine Hüften im Takt hin und her zu schwingen.
 

„Weil das Lied mich an dich erinnert“, meinte Bakura nur schmunzelnd und legte seine Hände auf Maliks Taille, um sich ebenfalls rhythmisch zur Musik zu bewegen.
 

Malik hob die zweite Augenbraue und runzelte die Stirn, als der Gesang anfing.
 

Your cruel device

Your blood like ice

One look could kill

My pain, your thrill
 

„Poison von Alice Cooper?“ Irritiert blieb der Ägypter für einen Moment stehen, ließ sich von Bakuras Händen auf seiner Hüfte aber schnell wieder zum Rhythmus bringen.
 

Der Albino nickte nur schmunzelnd und beugte sich dann näher an Maliks Ohr, als der Refrain losging.
 

I wanna love you, but I better not touch

(Don't touch)

I wanna hold you, but my senses tell me to stop

I wanna kiss you, but I want it too much

(Too much)

I wanna taste you but your lips are venomous poison
 

Malik erschauderte leicht, als Bakuras heißer Atem seinen Nacken kitzelte. Bakuras Griff um seine Hüfte wurde härter und er drückte ihre Oberkörper näher zusammen, bevor er seine Lippen auf Maliks Ohr drückte und mit sang:
 

You're poison running through my veins

You're poison, I don't wanna break these chains
 

Maliks Augen weiteten sich. Bakura hatte eine wirklich schöne Gesangsstimme. Sie war zwar ziemlich tief und rau, aber das machte es nur... erotischer. Der Ägypter errötete leicht, als Bakura seine Nase in seinem blonden Haar vergrub und dann weiter sang:
 

Your mouth, so hot

Your web, I'm caught

Your skin, so wet

Black lace on sweat
 

Malik spürte, wie ihm der Schweiß von der Hitze und vom Tanzen langsam das Gesicht hinunter lief. Bakuras Hüfte schwang sinnlich mit seiner und gelegentlich würden sie sich sogar sanft berühren. Der Blonde wusste, dass er Bakura eigentlich nicht trauen sollte, dazu kannten sich die Zwei viel zu wenig, aber es fühlte sich so verdammt gut an. Also ließ Malik für ein einziges Mal seinen Bauch entscheiden. Er schloss langsam die Augen und schlang seine Arme um Bakuras Nacken, während dessen Stimme ihn weiter sanft einlullte:
 

I hear you calling and it's needles and pins

(And pins)

I wanna hurt you just to hear you screaming my name

Don't wanna touch you but you're under my skin

(Deep in)

I wanna kiss you but your lips are venomous poison

You're poison running through my veins

You're poison, I don't wanna break these chains

Poison
 

„Malik“, murmelte der Weißhaarige plötzlich in sein Ohr. Eine lange Pause herrschte, bevor Bakura weiter sprach: „Bitte... Gib mir eine Chance.“
 

Erschrocken öffnete Malik seine Augen und blinzelte perplex. „Wa-Was?“, fragte er mit krächzender Stimme nach.
 

Bakura beugte sich ein wenig zurück, sodass sie sich ins Gesicht blicken konnten. „Gib mir eine Chance“, wiederholte er, diesmal mit mehr Kraft in der Stimme. „Ich weiß von deinem beschissenen Exfreund und davon, dass du Probleme hast, Vertrauen zu fassen. Aber ich schwör dir ich bin nicht so wie dein Ex! Ich versuch schon seit einem verfickten Jahr mit dir auszugehen! Ein verdammtes Jahr, Malik! Ich hab eine Chance verdient. Ich bin anders als die anderen!“
 

Malik schnaubte und drehte das Gesicht weg. „Du bist eben nicht anders“, erwiderte er mit bitterer Stimme, „Dir geht’s auch nur um Sex, so wie allen Typen. Wie kann ich mir sicher sein, dass jemand wie du nicht hinter meinen Rücken mit anderen Leuten fickt?“
 

Bakura presste die Lippen zusammen. „Du kriegst mein Wort.“
 

Der Blonde lachte trocken auf. „Dein Wort, dass ich nicht lache! Du erzählst immer, dass du nur mich willst und was machst du? Du vögelst vor meinen verdammten Augen mit Mariku! Wie soll ich dir da glauben können?!“
 

Bakura zuckte leicht zusammen und biss sich auf die Unterlippe. „Ich...“, fing er an, doch stoppte nach wenigen Sekunden. Er hatte keine wirkliche Erklärung. Er hatte es eigentlich nicht tun wollen, aber seine Hormone hatten, wieder einmal, über ihn gesiegt.
 

„Das dachte ich auch“, meinte Malik mit kühler Stimme und wollte seine Arme von Bakuras Nacken lösen, doch dieser griff schnell nach seinen Handgelenken. „Lass mich sofort los, Ba-“
 

„Das wird nie wieder vorkommen!“, meinte Bakura hastig. „Ich schwöre dir, dass ich mit Mariku nichts Sexuelles mehr machen werde! Dann wirst du hoffentlich kapieren, dass ich es ernst meine!“ Bakuras Blick verfinsterte sich. „Ich hab keine Ahnung, was du von mir hören willst oder was ich tun muss, damit du einmal mit mir ausgehst! Du tust so als wäre ich ein Monster oder was weiß ich!“
 

Malik wandte den Blick zu Boden. Er wusste es selbst nicht. Er wollte Bakura ja vertrauen, er schien anständig genug zu sein, wenn sein Schwanz mal nicht wieder das Sagen übernahm, und sie hatten wirklich viele Gemeinsamkeiten. Aber er konnte sich nicht einfach so öffnen…! Langsam drehte er den Kopf wieder zu Bakura und sah ihm in die Augen.
 

I wanna love you but I better not touch

(Don't touch)

I wanna hold you but my senses tell me to stop

I wanna kiss you but I want it too much

(Too much)

I wanna taste you but your lips are venomous poison, yeah
 

Fasziniert beobachtete der Blonde, wie sich das Discolicht in Bakuras rotbraunen Augen spiegelte.

„Ich... Ich kanns versuchen“, meinte er schließlich. Bakura fing an, breit zu grinsen und öffnete den Mund, doch Malik brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
 

„Wir könnten mal ins Café gehen, aber ich kann nichts versprechen. Wenn du dich aber weiterhin wie ein schwanzgesteuertes Arschloch benimmst, musst du dir erst gar keine Hoffnungen machen, ist das klar?!“
 

Bakura grinste immer noch und nickte dann heftig, bevor er sich vorbeugte und Malik einen kleinen Kuss auf die Wange gab. Der Ägypter blinzelte erschrocken.
 

„Jetzt musst du mir auch ein Küsschen geben“, schmunzelte der Größere, „Damit wir unseren kleinen Deal besiegeln können!“
 

Malik verdrehte die Augen, beugte sich aber schnell vor, um seine Lippen für einen flüchtigen Kuss auf Bakuras Wange zu drücken.
 

Runnin' deep inside my veins,

Burnin' deep inside my veins

It's poison

I don't wanna break these chains

Poison
 

xxx
 

Seufzend spielte Ryou mit dem leeren Cocktailglas auf dem Tisch. Er hatte sich vor einigen Minuten wieder hingesetzt, er konnte Malik und Bakuras Neckereien einfach nicht mehr ertragen...
 

Der Weißhaarige zuckte heftig zusammen, als sich plötzlich jemand laut auf den Stuhl neben ihn fallen ließ.
 

„Mariku!“, schrie Ryou auf und legte eine Hand über sein pochendes Herz, „Erschreck mich doch nicht so!“
 

Sein Schwarm grinste nur. „Sorry“, meinte er und fuhr mit einer Hand durch sein schweißnasses Haar, „Aber ich bin echt kaputt...“
 

Ryou warf ihm ein mitfühlendes Lächeln zu. Mariku sah wirklich sehr geschafft aus... Die Träger seines Tanktops waren von seinen Schultern gerutscht und das Oberteil an sich sah viel zerknitterter aus als vorher.

Auch seine dunkelblaue Jeans hatte gelitten. Der Gürtel hing lose und der Reißverschluss... Oh. Mein. Gott.
 

Mit hochrotem Kopf drehte Ryou den Kopf weg. War er sich vorher nicht hundertprozentig sicher gewesen, ob Mariku wirklich keine Unterwäsche trug, dann war er es jetzt auf jeden Fall.
 

‚Denk an etwas anderes, Ryou!', schrie er sich mental zu. 'Denk an... an deinen blöden Physiklehrer, der immer so gemein ist zu Mariku!... Mhh Mariku... N-NEIN!' Er schüttelte heftig sein weißes Haupt, in der Hoffnung, so die unanständigen Gedanken zu verjagen.
 

Als Ryou sich langsam wieder beruhigt hatte, räusperte er sich schüchtern. „M-Mariku?“, fragte er und richtete den Blick stur auf dessen Hände, welche momentan eine Zigarette aus der Packung holten.
 

„Hm?“, fragte der Blonde nach, als er sich den Glimmstängel in den Mund steckte.
 

„D-Dein... ah... Dein Reißverschluss ist... o-offen...“, brachte Ryou kleinlaut heraus und schämte sich im nächsten Moment dafür. 'Oh mein Gott', wimmerte er mental, als er beobachtete, wie Mariku an seiner Hose fummelte, 'Jetzt weiß er, dass ich ihm auf den Schritt geguckt hab und ein Teil seines... seines Dings gesehen hab!'
 

„Danke“, schmunzelte Mariku nur und stieß mit einem breiten Grinsen den Rauch aus seinen Nasenlöchern.
 

„Hey, wo warst du, du Arschloch?!“, ertönte plötzlich Bakuras verärgerte Stimme, als er und Malik sich zu ihnen an den Tisch setzten.
 

„Tanzen“, erwiderte Mariku und in seinen Augen funkelte etwas Spitzbübisches auf. Es war an den Amethysten deutlich abzulesen, dass der Ägypter nicht nur tanzen gewesen war…
 

„Pfft, als ob.“ Bakura rollte mit den Augen, bevor er sich ebenfalls eine Zigarette ansteckte. „Ey, wie viel Uhr ist es?“, fragte er in die Runde.
 

Ryou sah auf seine Armbanduhr. „Kurz nach 12. Wieso fragst du?“
 

Der Albino streckte sich künstlich und konnte es dabei nicht lassen, seinen Arm um Maliks Schulter zu legen. „Ehrlich gesagt hab ich keinen großen Bock mehr“, meinte er und warf Malik einen missmutigen Blick zu, als dieser seinen Arm von seiner Schulter geschubst hatte. „Wollen wir wieder nach Hause fahren?“
 

„Von mir aus“, erwiderte Mariku achselzuckend, „Ich hab mein Hauptziel für heute eh schon erreicht“, fügte er mit einem Grinsen hinzu.
 

„Ich bin auch schon etwas müde“, gab Ryou zu. Er war den ganzen Alkohol nicht gewohnt und er fühlte sich wirklich schläfrig und kaputt.
 

„Ich auch“, stimmte Malik zu.
 

„Okay, dann lasst uns abhauen.“
 

xxx
 

„Das hättest du wirklich nicht für mich bezahlen müssen, Bakura...“, meinte Malik zum gefühlt tausendsten Mal, als er sich auf den Beifahrersitz setzte.
 

Genervt verdrehte Bakura die Augen. „Ich wollte aber und jetzt halt deine nervende, wenn auch hübsche, Klappe“, erwiderte er und ließ sich mit einem kleinen Seufzen ins Auto fallen. „Alle angeschnallt?“, fragte er, als er den Motor zum Laufen brachte.
 

„Fahr endlich, Idiot. Nur weil Malik hier ist, musst du nicht so auf extrem guter und toller Autofahrer machen“, brummte Mariku und lehnte sich in seinem Sitz zurück, „Wir wissen eh alle, dass du wie eine gesengte Sau fährst.“
 

Ryou kicherte leise. Es stimmte, Bakura hatte wirklich einen sehr... eigensinnigen Fahrstil. Aber solange sie heil ankamen, störte das Ryou nicht wirklich... Obwohl sich bei manchen gewagten Überholmanövern sein Herzschlag schon erhöht hatte...
 

„Wie hats dir gefallen, Hasi?“, fragte Mariku nach, als sich das Auto in Bewegung gesetzt hatte.
 

„Gut“, lächelte Ryou. 'Wenn man davon absieht, dass ich dich kaum gesehen habe, weil du dich mit einem anderen Typ anderweitig vergnügt hast...', fügte er in Gedanken bitter hinzu. Er konnte sich nicht helfen, aber er war doch irgendwie ein bisschen eifersüchtig... Aber das durfte er seinem Schwarm auf keinen Fall zeigen, Mariku war bestimmt kein Typ, der sich gern an die kurze Leine nehmen ließ.
 

„Ich fands auch cool“, erwiderte der Blonde, bevor er einen Arm um Ryous Schultern schlang und den Kleineren so weit näher zog, wie es der Gurt erlaubte. „Aber ich hab mein Hasi vermisst“, meinte Mariku plötzlich und Ryou spürte, wie seine Wangen sofort heiß wurden.
 

„Ich hab dich gar nicht auf der Tanzfläche erlebt, dabei hätte ich echt gern mal mit dir getanzt“, sprach Mariku weiter.
 

Ryou lächelte schüchtern. „Ich war auf der Tanzfläche“, erwiderte er, „Nur da warst du... w-wohl irgendwie nicht...äh... da.“
 

Stirnrunzelnd kratzte sich der Andere den Kopf. „Das ist scheiße“, meinte er schließlich, bevor er mit den Schultern zuckte. „Naja, es gibt immer noch ein anderes Mal, hm? Das nächste Mal gehen wir ganz alleine in den Club und dann tanzen wir zusammen, okay?“
 

Ryous schokobraune Augen wurden groß. Mariku... Mariku wollte Zeit mit ihm verbringen, mit ihm alleine, ohne Bakura und ohne Malik?! Der Weißhaarige schluckte schwer, bevor er Mariku sein strahlendstes Lächeln zu warf. „Okay!“
 

Mariku grinste ihn an, bevor er Ryous Gesicht plötzlich in seine Hände nahm. „Also abgemacht?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach. Er gluckste leise als er spürte, wie Ryous Wangen unter seinen Händen warm wurden.
 

„Abgemacht“, krächzte Ryou und keuchte leise auf, als Marikus Gesicht seinem plötzlich immer näher kam.
 

'Oh mein Gott... Oh mein Gott.... OhmeingottohmeingottohmeingottohmeingottOHMEINGOTT!' Der Weißhaarige bekam fast einen Nervenzusammenbruch, als er sah, wie Mariku sein Gesicht ein wenig neigte, während seine karamellfarbigen Lippen seinen immer näher kamen.
 

'Jetzt... OHMEINGOTT... Jetzt ist es soweit... Wa-Was... Was hat Malik mir nochmal... OH GOTT, ICH STERBE GLEICH...!'
 

Ryous Brust fing an, sich hektisch zu heben und zu senken und sein Atem kam in kleinen, unregelmäßigen Abständen hervor. 'Jetzt oder nie', dachte er nur, während seine Lider langsam schwerer wurden. Marikus Lippen waren nur noch einen Hauch entfernt. Jeden Moment würde es soweit sein, ihre Lippen würden sich treffen und...
 

QUIETSCH.
 

Mit einem Ruck kam der Mustang plötzlich abrupt zum Stehen. Mariku knurrte leise auf, als sein Kopf hart gegen die Kopfstütze prallte. „Was zur Hölle...?! Kannst du nicht anständig fahren, du Wichser?!“, fauchte er Bakura an und rieb sich die schmerzende Schläfe.
 

Bakura zuckte nur mit den Schultern. „Wir stehen vor deiner Tür. Also steig aus und mach dass du davon kommst, Penner“, meinte er grinsend.
 

Mariku rollte mit den Augen, bevor er träge mit der Hand winkte. „Jaja, Bye.“ Er stieg grummelnd aus dem Auto. Bevor er allerdings die Tür schloss, warf er dem perplexen Ryou ein Zwinkern zu. „Wir sehen uns am Montag. Und denk an unsere Abmachung.“ Damit schloss der Blonde die Tür.
 

Quietschend setzte sich der Mustang wieder in Bewegung. 'Was... war... das…?', fragte sich Ryou, immer noch völlig perplex. Er war gerade dabei, seinen Schwarm zu küssen und im nächsten Moment...
 

„Scheiße!“, schrie er ins Auto und überraschte damit alle drei Passagiere.
 

xxx
 

„Das dritte Haus von links ist meins“, meinte Malik und zeigte mit dem Zeigefinger aus dem Autofenster.
 

Summend kam das Auto zum Stehen. „Sieht chic aus“, erwiderte Bakura anerkennend, nachdem er sich das schlichte, aber moderne Reihenhaus im Laternenlicht betrachtet hatte.
 

„Maliks Haus ist auch wirklich toll!“, rief Ryou mit einem Lächeln, „Wirklich total gemütlich.“
 

„Ist das so?“ Bakura hob eine Augenbraue und beugte sich dann schmunzelnd zu Malik. „Dann solltest du mich vielleicht mal zu dir einladen, hm? Ich würde gern mal austesten... ob dein Bett auch so gemütlich ist.“
 

„Du kannst es auch nicht lassen, oder?“ Genervt rollte Malik mit den Augen. Er schnallte sich ab und beugte sich dann nach hinten, um Ryou einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. „Ich ruf dich morgen an, okay, Ry?“
 

Der Weißhaarige nickte mit dem Kopf und warf seinem Freund ein Lächeln zu. „Alles klar.“
 

„Hey!“, rief Bakura plötzlich und beugte sich leicht über den Beifahrersitz, nachdem Malik aufgestanden war und gerade die Tür schließen wollte.
 

„Was?“ Misstrauisch hob Malik eine blonde Augenbraue. Bakuras Grinsen gefiel ihm ganz und gar nicht...
 

„Krieg ich denn keinen Kuss?“, fragte der Albino und versuchte, niedlich zu schmollen – versagte aber kläglich dabei.
 

Der Ägypter warf ihm ein zuckersüßes Lächeln zu. „Du kannst meinen Arsch küssen.“ Damit schlug er Bakura die Tür vor der Nase zu. Dieser zog eine Grimasse, bevor er sich schnell abschnallte und sein Gesicht dann hart gegen die kalte Scheibe drückte und anfing, wie ein kleines Hündchen zu jammern.
 

Malik brach bei diesem Anblick in lautes Gelächter aus. „Ich meinte das im übertragenen Sinne, du Doofmann!“, rief er Bakura schmunzelnd zu, bevor er ihm mit einem weiten Lächeln zuwinkte und dann zu seiner Haustür lief.
 

Der Albino seufzte schwer und ließ sich mit einem kleinen Lächeln zurück in seinen Sitz fallen. „Komm, setz dich zu mir, Ryou“, meinte er nach einem Moment Stille und deutete auf den nun leeren Beifahrersitz.
 

„Okay“, erwiderte der Kleinere, bevor nach vorne kletterte und Bakura dann anlächelte.
 

Dieser warf ihm ein kleines Grinsen zu, bevor er sich wieder anschnallte und das Auto in Bewegung setzte.

„Sooo...“ Er versuchte lässig zu klingen, aber Ryou konnte an der Art, wie er seine Finger gegen das Lenkrad trommeln ließ, sehen, dass er alles andere als locker war. „Wie hab ich mich heute angestellt?“
 

„Hmm.“ Ryou überlegte. „Du gräbst Malik nicht mehr ganz so doll an und manchmal benimmst du dich wirklich wie ein Gentleman, indem du ihm die Tür aufhältst, die Drinks bezahlst und alles. Das ist wirklich gut und ein Fortschritt. Aber manchmal bist du dennoch ein wenig... naja extrem...“
 

Bakura schmollte. „Aber ich will mich wegen ihm nicht komplett verändern!“
 

„Das musst du ja auch nicht“, widersprach Ryou. „Ich denke, du bist wirklich auf einem guten Weg. Nur nicht mehr ganz so viel... äh... angrabschen.“
 

Bakura schnaubte. „Daran muss er sich gewöhnen werden. Ich meine... Fuck, Malik ist verdammt heiß, da kann doch niemand seine Pfoten bei sich lassen!“
 

Ryou kicherte. „Hm, stimmt schon“, gab er zu.
 

Es herrschte für einen Moment eine unangenehme Stimme, bevor Bakura sich räusperte. „Was ist eigentlich mit dir und Malik?“, fragte er nach, die rotbraunen Augen stur auf die Fahrbahn gerichtet, „Ich mein Blondie ist beim Brüderschaftstrinken total ausgetickt, während er dich ohne jeglichen Protest einfach so geküsst hat.“
 

„Ahh...“ Ein wenig nervös vom Gesprächsthema knetete Ryou seine Hände. „Malik... Er... Malik hat mir vor knapp einem halben Jahr gestanden, dass er sich in mich verliebt hatte...“
 

Der Kleinere stahl einen schüchternen Blick zu Bakura. Dieser hatte die Lippen fest aufeinander gepresst, und er umklammerte das Lenkrad so heftig, dass sich seine Knöchel weiß verfärbten.
 

„Ich hab Malik aber gesagt, dass er für mich nur mein bester Freund ist“, erzählte er weiter. Bakura entspannte sich bei seinen Worten, hatte die Schultern aber immer noch ein wenig steif.
 

„Glaubst du, er liebt dich noch?“, fragte der Albino nach.
 

Ryou schüttelte den Kopf. „Nein, ich denke nicht.“ Er dachte es nicht nur, eigentlich war er sich sogar sicher! Der Vorfall beim Umziehen hatte ihn zwar etwas verunsichert, aber Malik benahm sich ihm gegenüber ganz anders als er es bei Kaito getan hatte! Bei seinem Exfreund hatte er immer dieses Strahlen in den Augen und war quasi am Dauerlächeln. „Außerdem würde er mir ja dann nicht mit Mariku helfen“, meinte er weiter.
 

„Soso“, meinte Bakura plötzlich schmunzelnd und sah Ryou mit erhobener Augenbraue an, „'Mit Mariku helfen'?“
 

Ryou quiekte geschockt auf und legte die Hände auf den Mund, als ihm sein Ausrutscher bewusst wurde. 'Oh nein! Jetzt weiß Bakura, dass ich Mariku mag!'
 

„Das wusste ich schon vorher“, grinste der Größere, als hätte er Ryous Gedanken gelesen. „Wenn du mich fragst machst du es sogar ziemlich offensichtlich.“
 

„W-Wirklich?“, fragte Ryou krächzend nach. Hieß das also, Mariku wusste auch, dass Ryou ihn mochte...?
 

„Jepp“, erwiderte Bakura grinsend. „Aber keine Angst, ich denke nicht, dass es Mariku aufgefallen ist.“ Er gluckste leise. „Hört sich vielleicht seltsam an, aber Riku ist in Sachen Liebe manchmal etwas... schwer von Begriff.“
 

„Hmm...“ Ryou senkte schüchtern den Blick, bevor er mit leiser Stimme fortfuhr: „Mag... Mag Mariku mich denn?“
 

Erschrocken zuckte der Weißhaarige zusammen, als Bakura in lautes Gelächter ausbrach. „Heh... Ich glaub... hehe...“, konnte er zwischen Lachen herausbringen, „Hehe...! Ich glaub, du bist da wie Mariku auch ein wenig begriffsstutzig.“
 

„Wieso?“, fragte der Andere stirnrunzelnd nach.
 

„Na, es ist doch wohl offensichtlich, dass Mariku mit dir ficken will!“
 

„WA-WA-WA-WA-WAS?!“, schrie Ryou geschockt auf, als ihm der Kiefer aufklappte. Mariku wollte mit ihm schlafen? Mit ihm, Ryou Watanabe, der kleine Musterschüler, der das krasse Gegenteil von sexy war?! … Bakura veräppelte ihn doch bestimmt nur...!
 

Bakura gluckste leise. „J-J-J-Ja“, meinte er schmunzelnd, während er Ryous Stottern nachmachte. „Soll ich dir mal ein paar Beispiele nennen, bei denen es deutlich sichtbar ist, dass er mit dir vögeln will?“
 

Immer noch baff nickte Ryou.
 

„Alsooo.“ Bakura holte tief Luft. „Einmal spricht der ganze Körperkontakt an sich schon Bände. Er kann ja kaum die Finger von dir lassen oder ist dir etwa noch nie aufgefallen, wie oft er den Arm um deine Schulter legt?“
 

„Doch“, gab Ryou zögernd zu. Es stimmte, Mariku hatte in den letzten Tagen wirklich fast täglich den Arm entweder um seine Schulter oder manchmal sogar um seine Hüfte gelegt.
 

Bakura nickte. „Punkt 1. Dann die ganzen Andeutungen mit seiner Schwanzlänge.“ Er verdrehte die Augen. „Mariku prahlt wirklich oft mit seiner Männlichkeit, aber in deiner Gegenwart besonders häufig.“
 

„Hm“, machte Ryou nur.
 

„Die Sache am Dienstag sollten wir auch nicht vergessen“, zählte Bakura weiter auf, und warf dem Anderen einen kleinen Seitenblick zu. „Du weißt schon, da wo er sich auf deinen Schoß gesetzt hatte. Das war bis jetzt das deutlichste Signal. Mariku hätte seinen Plan auch auf jeden Fall durchgezogen, wenn ich ihn nicht gestoppt hätte.“ Er zuckte mit den Schultern. „Man konnte deutlich sehen, dass es dir unangenehm war, deswegen hab ich eingegriffen.“
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe. „M-Man hat es mir angesehen? Es war mir nicht wirklich unangenehm, das wäre das falsche Wort... Es war... Ich weiß nicht, so plötzlich und so schnell... Oh Gott...!“ Er legte eine zitternde Hand auf seine Stirn. „Mariku hat das Zeichen bestimmt missgedeutet und denkt jetzt, dass ich ihn unattraktiv finde oder so...!“
 

„Nope“, meinte Bakura knapp. „Nicht nur, weil er niemals auf den Gedanken kommen würde, dass jemand ihn nicht zum Anbeten findet.“ Er schnaubte trocken, bevor er Ryou ein Grinsen zu warf. „Keine Sorge, Ry. Er hat auf jeden Fall noch Interesse, sonst hätte er nicht bei der Hinfahrt die Aktion mit dem Massieren gemacht.“ Der Albino zuckte erneut mit den Schultern. „Wie du sicher schon mitbekommen hast, hat Mariku ein echt großes Ego. Deswegen war er auch ein wenig... beleidigt, als er mit der Massage aufhören sollte und ist im Club so schnell abgehauen, um sich einen anderen Typen zu suchen.“
 

Ryou wimmerte. „Das heißt, wenn ich ihn im Auto nicht 'abgewiesen' hätte, hätte er...?“
 

„Genau“, stimmte Bakura zu.
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe. Damit... hätte er nun wirklich nicht gerechnet. Er wusste nur nicht, ob er sich jetzt freuen, weil Mariku ihn attraktiv fand, oder viel mehr heulen sollte, weil Mariku sich durch sein Verhalten abgewiesen fühlte... Aber mochte der Blonde ihn auch als Person oder nur seinen... seinen Körper?
 

„Mag... Mariku...“, fing er nervös an, „Mag Mariku mich auch als Person oder...?“
 

Hier verzog Bakura leicht das Gesicht. „Also ehrlich gesagt...“ Er verharrte kurz, um Ryou einen entschuldigenden Blick zuzuwerfen. „Am Anfang hatten Mariku und ich eine kleine... na ja, Wette.“
 

Ryous Augen weiteten sich. Sie hatten eine... Wette?
 

„Ja, ich weiß, was du jetzt denkst...“ Mit einem schiefen Grinsen rieb sich Bakura den Nacken. „Naja, du hast eben den Ruf, ein schüchterner, verklemmter Musterschüler zu sein… Nachdem wir Drei zusammen in der Stadt waren, ist Mariku und mir irgendwie eine Wette eingefallen… Mariku hatte gewettet, dass er es schafft, dich innerhalb einer Woche rumzukriegen.“
 

Ryou schluckte schwer und er spürte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Mariku hatte gewettet, dass er ihn rumkriegt?! Er und seine Gefühle waren Mariku also total egal?!
 

Bakura streckte fast zögerlich eine Hand aus, um Ryou durchs Haar zu wuscheln. „Aber wie gesagt, wir HATTEN eine Wette. Nach einiger Zeit haben Mariku und ich eben erkannt, dass du deinem spießigen Ruf gar nicht gerecht wirst und du wirklich cool bist. Deswegen kann ich dir mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass Mariku und auch ich dich mögen.“ Er warf Ryou ein ehrliches Lächeln zu. „Ich kann dir versichern, dass die Wette nichts mit Marikus Verhalten zu tun hat. Er mag dich wirklich. Die Wette gibt es nicht mehr, glaub mir, sonst hätte Mariku heute nicht mit einem anderen Typen gefickt.“
 

Ryou nickte langsam. Er… Er glaubte Bakura. Natürlich tat es weh zu wissen, dass Mariku ihm zuerst wegen der Wette nah gekommen war, aber dafür freute es ihn umso mehr, dass der Blonde erkannt hatte, dass er kein langweiliger Streber war!

Lächelnd blickte er Bakura schließlich an. „Ich mag dich auch!“, meinte er mit einem Strahlen.
 

Bakura grinste und streckte eine Hand aus, um sie durch Ryous Haar zu wuscheln. „Sieht wohl so aus, als wären wir beide uns ähnlicher als ich dachte“, schmunzelte er. „Wir haben beide weißes Haar, sind blass, sexy, und sind beide hoffnungslos in Ägypter vernarrt.“
 

Ryou kicherte. „Das stimmt.“
 

Die restlichen Minuten der Fahrt verbrachten die Zwei mit angenehmem Smalltalk, bis Bakura schließlich vor Ryous Haustür zum Stehen kam.
 

„Vielen Dank fürs Fahren“, meinte Ryou mit einem Lächeln, als er sich gerade abgeschnallt hatte.
 

„Kein Problem“, erwiderte Bakura. „Wir sehen uns dann am Montag, hm? Und gib Mariku nicht auf, nur weil du jetzt von der damaligen Wette weißt. Er ist zwar manchmal ein Arsch, aber ich denke, du würdest ihm gut tun. Er wird in ein paar Monaten schließlich 18, da sollte er sich schon mal langsam Gedanken machen, sich niederzulassen und zu heiraten!“ Er rollte kurz mit den Augen, bevor er Ryou ein breites Grinsen zuwarf.
 

Ryou kicherte mit erröteten Wangen. „Aber nur, wenn du Malik nicht aufgibst!“
 

„Niemals“, grinste Bakura.
 

Ryou lachte. „Gut, ich glaub, Malik mag dich nämlich mehr als du denkst.“ Er kicherte nochmal, als er Bakuras perplexen Gesichtsausdruck sah, bevor er winkend die Tür schloss.
 

Mit schnellen Schritten eilte er zur Haustür und schloss diese auf.
 

„Amane?“, rief er, als er sah, dass im Wohnzimmer noch das Licht brannte. Er wollte ihr sofort von seinem witzigen Abend und seinen neuen Erkenntnissen seinen Schwarm betreffend erzählen! „Amane, bist du-“

Doch Ryou verstummte abrupt, als er seine Schwester auf dem Sofa sah.

Mit einem Jungen.

Knutschend.
 

„Ä-Äh... Tu-Tut mir leid!“, stotterte er mit hochrotem Kopf und eilte in sein Zimmer und schloss die Tür.
 

„Oh Gott wie peinlich“, murmelte er, als er sich langsam umzog. „Sie hatte mir doch erzählt, dass sie einen neuen Freund hat und der dieses Wochenende bei uns übernachten wollte...“
 

Er presste die Lippen zusammen, als er sich an das gestrige Gespräch mit seiner Schwester erinnerte. Er kam sich ein wenig komisch vor, Amane von Schutz und Kondomen zu erzählen, wo er doch selber noch nie Sex gehabt hatte. Aber es war schließlich seine kleine Schwester! Er wollte ihr den Sex nicht verbieten. Er selber fand es zwar ein bisschen früh für sie - sie war gerade erst 15 geworden! - aber er wollte ihr da nicht rein reden.
 

Er seufzte leise, als er sich ins Bett legte und in die Decke kuschelte. Er war wirklich müde, heute war so viel passiert und der Alkohol in seinem Blut tat das Übrige... Langsam schloss er die Augen. Das Letzte, an das er dachte bevor er ins Land der Träume sank, war, wie Karamell auf Rose traf und die unglaublich weichen Lippen seines Schwarms.
 

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Vielen Dank für eure tollen Kommis <3
 

Im nächsten Kapitel~ Einige Wochen nach dem Clubbesuch chatten Ryou und Mariku miteinander. Warum meldet sich Mariku plötzlich bei ihm und wieso will er sich mit ihm treffen? Und was zur Hölle ist dieses „Cybern“, was Mariku anspricht?!

Kapitel 12: Eine andere Art der Kommunikation

Mit einem zufriedenen Seufzen klappte Ryou sein Mathebuch zu. Es war Sonntagvormittag und Ryou hatte beschlossen, ein bisschen für Mathe zu lernen. Es war schließlich schon zwei Wochen her, seitdem die Schule begonnen hatte. Und zwei Wochen, seitdem Ryou das erste Mal mit Mariku

geredet hatte.
 

Ryou seufzte erneut. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, während er seine Schulutensilien in die Tasche räumte. Die letzten 14 Tage waren wirklich fantastisch gewesen! Viel besser, als es sich der Weißhaarige je hatte erträumen können! Seit diesem schicksalhaften Tag, an dem sein Chemielehrer Mariku neben ihn gesetzt hatte, redeten die beiden täglich miteinander. Ryou würde sogar so weit gehen und sagen, dass sie... Freunde waren.
 

Der Junge schluckte schwer, während er in Richtung Küche schlenderte. Waren sie wirklich Freunde? Es war nicht so, dass sie außerhalb der Schule etwas unternehmen würden, von ihrem gemeinsamen Stadtbummel und dem Clubbesuch mal abgesehen. Aber dennoch würde Klassenkameraden nicht passen, dazu verbrachten sie viel zu viel Zeit miteinander. Sie, dazu gehörten er, Malik, Mariku und Bakura, trafen sich schließlich in beiden großen Pausen an ihrem Stammplatz – dem Kirschbaum. Ryou hätte es nicht für möglich gehalten, aber in diesen zwei Wochen hatte er Mariku sogar noch mehr in sein Herz geschlossen!
 

„Onii-chan!“, ertönte plötzlich eine quengelnde Stimme, sobald er durchs Wohnzimmer lief. „Ich hab Hunger, machst du was zu essen?“
 

Ryou kicherte. „Ja, das hatte ich jetzt vor, Amane“, erwiderte er mit einem Lächeln und ging in die Küche, um Töpfe und einige Kochutensilien hervor zu kramen. „Ich hab heute irgendwie Hunger auf Spaghetti Bolognese, ist das okay?“
 

„Natürlich!“, erwiderte Amane enthusiastisch und ließ sich mit einem Seufzen an den Küchentisch fallen.
 

„Gehst du später noch zu Kenji oder wollte er vorbei kommen?“, fragte ihr Bruder nach, während er Wasser in den Topf füllte.
 

„Kenji muss heute seine Verwandten besuchen“, beschwerte sich das Mädchen jammernd und schlug ihren Kopf gegen die Tischplatte. „Ich vermiss ihn jetzt schon.“
 

Ryou summte. Kenji war Amanes Freund. Der Freund, mit dem er sie vor knapp einer Woche knutschend auf dem Sofa erwischt hatte. Wie der große und fürsorgliche Bruder, der er war, hatte er sich am nächsten Tag auch sofort mit Kenji zusammengesetzt und... geredet.
 

Der Weißhaarige hatte sich ziemlich unwohl gefühlt. Kenji schien ein netter und toller Junge zu sein, aber irgendwie war das Gespräch... komisch. Es lief schleppend und Ryou war viel zu schüchtern gewesen, um Dinge wie Sex und Verhütung anzusprechen. Also hatte er es gelassen. Er

hatte eh schon ausführlichst mit Amane darüber geredet. Diese hatte ihm zwar versichert, dass ihr der Gedanke an Sex noch nie gekommen war, aber Ryou wusste es besser, anstatt ihr das zu glauben. Es war seine Schwester, er kannte sie schließlich seit 15 Jahren! Dennoch war er vor

wenigen Tagen knallrot angelaufen, als er beim Putzen... gewisse Hefte in Amanes Zimmer gefunden hatte...
 

Er schluckte schwer, als er die Nudeln ins Wasser gab. 'Ich hoffe nur, ihr ist nicht aufgefallen, dass ein Heft fehlt', dachte er, während sein Gesicht einen feinen Rotschimmer annahm.
 

Neugierig, wie er war konnte Ryou es nicht lassen, grob durch die Hefte zu blättern. Sein Augenmerk war dabei auf einen besonders langen und ausführlichen Artikel über Analsex gelandet. Ryou hatte von Analsex ehrlich gesagt nicht viel Ahnung aber er wusste natürlich, dass Homosexuelle anal miteinander verkehrten. Er war ein Junge und Mariku auch... Da hielt Ryou es für sinnvoll, sich diesen Artikel in Ruhe mal durchzulesen und hatte das Heft eingesteckt.
 

„Onii-chan!“, ertönte plötzlich Amanes wütende Stimme und Ryou zuckte erschrocken zusammen.
 

„Ja?“, fragte er nach und warf seiner Schwester einen kurzen Blick über seine Schulter zu, bevor er sich wieder dem Essen widmete.
 

„Du hast mir überhaupt nicht zugehört, oder?“, beschuldigte sie ihn mit erhobenem Zeigefinger.
 

Ryou warf ihr ein entschuldigendes Lächeln zu. „Tut mir leid.“
 

Amane seufzte, zuckte aber dann mit den Schultern. „War eh nicht so wichtig.“
 

„...Okay.“
 

Einen Moment lang war nur das brodelnde Wasser zu hören, doch dann räusperte Amane sich. „Ryou...“
 

Dieser zuckte leicht zusammen. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn seine Schwester ihm beim Namen nannte...
 

„Du bist einsam, oder?“
 

Erschrocken von der Frage verharrte Ryou einen Moment. „Wie... Wie kommst du darauf?“, fragte er schließlich nach.
 

Das Mädchen seufzte. „Onii-chan... Denkst du ich bemerke nicht, wie du mich und Kenji immer ansiehst, wenn wir zusammen sind?“
 

„Wie seh ich euch denn an?“
 

Amane schwieg einen Moment, um über die richtigen Worte nachzudenken. „Als wenn du auch gern jemanden zum lieb haben und kuscheln haben möchtest.“
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe. War es ihm wirklich so deutlich anzusehen, dass er seine Schwester... beneidete? Ja, er beneidete sie... und wie! Ryou hätte auch wirklich gerne einen Partner. Das wurde ihm besonders bewusst, wenn er Amane mit ihrem neuen Freund immer verliebte Blicke austauschen, Händchen haltend, flüsternd, und manchmal sogar küssen, sah...
 

„Ja“, gab der Weißhaarige schließlich mit einem Seufzen zu. „Es stimmt schon... Ich bin nicht wirklich einsam, ich mein ich hab ja dich und Malik, aber dennoch... irgendetwas fehlt.“
 

„Ich wusste es.“ Mit entschlossener Miene stand Amane auf und griff nach ihrer Jacke.
 

„Wo... Wo gehst du hin?“, fragte Ryou irritiert nach.
 

„Nach draußen. Dir eine Freundin suchen. … Oder einen Freund. So geht das nicht weiter.“
 

„Was?!“ Geschockt quiekte Ryou auf und raste zu seiner Schwester, welche gerade die Haustür öffnen wollte, und hielt sie am Arm fest.
 

„Onii-chan, lass los!“ Amane versuchte sich aus Ryous Griff zu winden, doch ihr Bruder war stärker. „Ich ertrag das nicht mehr, ich will dich endlich glücklich sehen!“
 

„Indem du mir eine wildfremde Person ins Haus schleppst?!“, fragte der Junge ungläubig nach.
 

Amane zuckte mit den Schultern. „Ja.“
 

„Imouto-chan... (1)“ Lächelnd schüttelte Ryou den Kopf, bevor er seine Schwester in eine feste Umarmung zog.
 

„Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du dir solche Sorgen um mich machst... Aber sie sind vollends unbegründet“, murmelte er leise und legte das Kinn auf ihr weißes Haupt. „Ich möchte eine Beziehung, ja, aber du musst mir wirklich nicht die nächstbeste Person suchen.“ Er kicherte verlegen, als er leicht errötete. „Außerdem... außerdem hab ich mich schon in jemanden verguckt...“
 

„In wen?!“, schrie Amane sofort neugierig auf und löste sich aus der Umarmung, um ihrem Bruder ins Gesicht sehen zu können. „Du hast mir nie davon erzählt, onii-chan! Du bist gemein!“
 

Ryou kicherte nochmals, als er sich vorbeugte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. „Doch, ich hab ihn schon einmal erwähnt“, meinte er mit einem geheimnisvollen Lächeln und ging wieder zurück in die Küche. Amane folgte ihm.
 

„Ihn, huh?“, fragte sie triezend nach.
 

Ryou wurde rot, nickte aber nichtsdestotrotz. „Ja“, meinte er leise.
 

Lächelnd klatschte Amane in die Hände. „Wer ist denn der Glückliche?“
 

Ryou musste lächeln. Er hatte seiner Schwester vor einigen Wochen gebeichtet, dass er bisexuell war. Er hatte wirklich Angst davor gehabt, wie Amane reagieren würde. Würde sie lachen, würde sie ihn anschreien oder ihn vielleicht sogar abstoßend finden? Ryou hatte sich auf das Schlimmste vorbereitet, doch zu seiner Überraschung... fand Amane es vollkommen okay.
 

„Ich wusste immer schon, dass dich Nebensächlichkeiten wie ein Geschlecht nicht interessieren und dir der Charakter wichtig ist“, hatte sie mit einem Lächeln gesagt.
 

Jetzt musste es Ryou nur noch seinem Vater erzählen... Er wusste, dass dieser es nicht so gut aufnehmen würde wie Amane, dafür war er einfach zu konservativ. Aber Amane hatte ihm vorgeschlagen, es nicht zu übereilen. Und das tat Ryou auch. Er wartete lieber, bis er sich in seiner eigenen Sexualität sicherer war und würde es seinem Vater dann von Angesicht zu Angesicht sagen, wenn dieser von einer Ausgrabung zurück käme und einige Tage in Domino bleiben würde.
 

„Mariku“, antwortete Ryou schließlich.
 

„Mariku?“ Grübelnd legte das Mädchen den Kopf schief. „War das nicht... Genau, war das nicht der, der dich letzte Woche abgeholt hatte, als du in Poison & Rose gegangen bist?“
 

„Genau“, stimmte Ryou zu.
 

„Oh mann!“, jammerte Amane plötzlich. „Ich hab nur seine Stimme gehört, ihn aber nicht gesehen! Sieht er denn gut aus?“
 

Der Weißhaarige wurde leicht rot um die Nasenspitze, als er langsam nickte. „Ja, sehr...“
 

„Hmm...“ Amanes Lippen umspielte plötzlich ein schelmisches Grinsen und Ryou musste schwer schlucken. „Ich glaub, ich werd mich morgen mal mit diesem Mariku unterhalten...“
 

„Was?!“ Blitzschnell drehte der Junge sich um. „D-Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“
 

„Doch!“, erwiderte Amane, immer noch grinsend. „Ich werd ein bisschen... Werbung für dich machen.“
 

„Amane!“ Ryou lief knallrot an. „Ich will nicht, dass du mit ihm redest! Ich warne dich...!“
 

Seine Schwester kicherte nur und zwinkerte ihm dann zu. „Keine Angst, war nur ein Witz.“
 

Ryou seufzte erleichtert auf und wandte sich dann wieder der Bolognesesoße zu.
 

„Ich werd keine Werbung machen. Ich werd ihm sagen, dass du unsterblich in ihn verliebt bist und immer an ihn denkst, wenn du dich selber anfasst.“
 

„AMANE!“
 

xxx
 

„Das war lecker, onii-chan!“, schwärmte Amane, während sie ihren leer gegessenen Teller in die Spülmaschine räumte. „Du bist der beste Koch auf der ganzen weiten Welt, weißt du das?“
 

Ryou lachte verlegen auf. „Ich hab doch nur Nudeln gemacht“, meinte er bescheiden und rieb sich den Nacken.
 

„Verdammt leckere Nudeln!“, meinte seine Schwester mit einem Grinsen, bevor sie ins Wohnzimmer hüpfte. „Ich wollte ein bisschen Mario Kart fahren, willst du mitspielen?“
 

„Nein, danke“, lehnte Ryou ab. „Ich wollte jetzt ein bisschen an den Computer gehen. Aber ich spiel später mit, okay?“
 

„Okay“, erwiderte Amane achselzuckend, während sie die Wii Konsole anschaltete.
 

Summend ging Ryou die Treppe hoch und ließ sich mit einem Seufzen vor seinem Computer nieder. „Alte Kiste, ich brauch echt mal einen neuen“, murmelte er leise, als er darauf wartete, dass sein PC sich hochfuhr. Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien der Startbildschirm schließlich.
 

„Hmm...“ Grübelnd durchstöberte Ryou seine Musiksammlung und entschied sich letztendlich für Speed of Sound von Coldplay. Er sang die ersten Zeilen lauthals mit, während er sich in ICQ einloggte. Ein kleines Schmollen zierte seine Lippen als er sah, dass keiner seiner Freunde online war. Nicht, dass er viele Freunde hätte, nur die, die er auch wirklich kannte. Und das waren so um die 10 Stück.
 

Seufzend lehnte Ryou sich in seinem Stuhl zurück. „Mir ist langweilig“, beklagte er sich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Immer wenn ich online bin, sind die anderen es nie...“
 

Gelangweilt trommelte er mit seinen Fingern gegen das Holz seines Schreibtisches, da poppte plötzlich eine Nachricht auf.
 

Yami no Ouji: hey
 

Irritiert blinzelte Ryou auf. Yami no... Ouji? Wer war das denn? Kannte Ryou ihn? Unsicher schrieb er zurück.
 

Tenshi: Hallo.
 

Es dauerte nicht lange, bis er eine Antwort bekam.
 

Yami no Ouji: alles klar?
 

Tenshi: Ja, danke, und bei dir?
 

Yami no Ouji: auch
 

… Ryou presste die Lippen aufeinander. Wer war die Person? Ryou war sich sicher, dass er sie nicht kannte... Schließlich hatte er alle seine Freunde in seiner Kontaktliste. Wahrscheinlich hatte sich die andere Person vertippt...
 

Tenshi: Tut mir leid, aber kann es sein, dass du vielleicht die falsche Person angeschrieben hast?
 

Yami no Ouji: nope
 

Ryou runzelte die Stirn. Das konnte doch nicht sein, die Person musste sich verschrieben haben... Oder... Der Weißhaarige schluckte schwer. Vielleicht... Vielleicht war es ja ein Stalker? Unwillkürlich fing er an zu zittern. 'Was mach ich nur, wenn das wirklich ein Stalker ist?', dachte er panisch. 'Wenn er meine ICQ Nummer kennt dann... Dann weiß er bestimmt auch wo ich wohne und...' Ryou erblasste. Er glaubte nicht, dass er heute noch schlafen konnte... Dass er überhaupt in seinem Zimmer noch schlafen konnte...
 

„Oh nein, wie mach ich Amane und Dad nur klar, dass wir ausziehen müssen?“, murmelte er verzweifelt und legte die Hände über die Augen. Er zuckte heftig zusammen, als sein PC piepste. Er hatte eine neue Nachricht.
 

Yami no Ouji: ryou?
 

„Oh mein Gott!“, schrie dieser geschockt auf. Es war wirklich ein Stalker, die Person kannte schließlich seinen Namen! Ängstlich legte er seine Finger auf die Tastatur.
 

Tenshi: Wer bist du?
 

Einige Sekunden vergingen, bis der Fremde antwortete.
 

Yami no Ouji: ich bins
 

Trotz seiner Angst schnaubte Ryou auf. Was für eine spezifische Antwort... Er wollte gerade mit „Wer ist ich?“ antworten, doch der Andere kam ihm zu vor.
 

Yami no Ouji: mariku
 

Ryou klappte der Kiefer auf. „M-M-Mariku?!“, quiekte er überrascht auf. War das wirklich sein Schwarm...? Woher hatte der denn deine ICQ Nummer?!
 

Tenshi: DER Mariku?
 

Ungeduldig auf seiner Unterlippe kauend wartete Ryou auf eine Antwort.
 

Yami no Ouji: jepp, DER mariku. bad boy der schule, sexgott und traum deiner schlaflosen nächte ;)
 

Ryou musste lächeln. Das hörte sich wirklich nach seinem Schwarm an, aber man konnte ja nie wissen...
 

Tenshi: … Wow. Woher hast du meine Nummer?
 

Yami no Ouji: von kura. der hat sie von malik.
 

Kichernd schüttelte Ryou den Kopf. Malik, das war klar. Er musste lächeln, da fiel ihm plötzlich etwas ein.
 

Tenshi: Woher hat Bakura denn Maliks Nummer? Ich wüsste nicht, dass Malik sie ihm gegeben hat.
 

Yami no Ouji: hat er auch nicht. kura hat so lange nach ihr im internet gesucht und hat andere leute gefragt, bis er sie schließlich bekommen hat... stalker.
 

Ryou brach in Gelächter aus. „Also ist Bakura wohl der ominöse Stalker, vor dem ich mich hüten sollte“, meinte er lächelnd. Ehrlich gesagt schämte Ryou sich ja ein wenig, so überreagiert zu haben und sogar den Gedanken gehegt hatte, umzuziehen. Aber in der heutigen Zeit wusste man ja nie...
 

Yami no Ouji: bist du beschäftigt?
 

Tenshi: Nein.
 

Yami no Ouji: gut, dann können wir ja was chatten
 

Ryou wurde rot. Mariku wollte mit ihm chatten?! „Ich glaubs nicht, Mariku will in seiner Freizeit mit mir chatten...“ Lächelnd schüttelte er den Kopf, während er mit 'Gern' antwortete. „Wer hätte das gedacht?“, meinte er leise und starrte gebannt auf den Bildschirm, um auf die Antwort seines Schwarms zu warten. Eine Minute, verging, dann zwei, dann drei...
 

Nervös rutschte Ryou auf seinen Stuhl umher. „Vielleicht bin ich ihm zu langweilig?“, mutmaßte er und verzog das Gesicht. „Ich hoffe nicht... Vielleicht... Vielleicht soll ich etwas schreiben?“ Er legte den Kopf schief. Ihm fiel ehrlich gesagt nichts ein, was er schreiben sollte. Sein Kopf schwirrte zwar von Gedanken, aber diese waren mehr oder weniger sinnlos...
 

Yami no Ouji: willst du cybern?
 

Verwirrt blinzelte Ryou. „...Cybern?“ Unsicher biss er sich auf die Unterlippe. Er wusste ehrlich gesagt nicht, was Mariku damit meinte. Der Weißhaarige kannte sich im Netzjargon nicht wirklich gut aus...
 

Tenshi: Cybern?
 

Nervös kaute er an seinem Fingernagel. Hoffentlich hielt Mariku ihn jetzt nicht für verblödet...
 

Yami no Ouji: ja, oder eben cs, falls dir cybern nichts sagt
 

Wimmernd schloss Ryou die Augen. „Ich hab aber auch keine Ahnung, was cs sein soll... Was mach ich denn jetzt?“ Er wollte seinen Schwarm auf keinen Fall fragen, was denn nun cs sei... Das wäre ihm viel zu peinlich. „Ah, ich habs!“
 

Grinsend öffnete Ryou Google, tippte 'cs' in das Suchfeld ein und wurde prompt von tausenden Seiten erschlagen. „Uff, ist das viel! Mal sehen... Hm, Counter Strike? Ist das nicht ein Spiel?“ Ryou schmollte leicht. „Ich hab kein Counter Strike, wie doof...“ Hoffentlich nahm Mariku ihm

das nicht übel...
 

Tenshi: Tut mir leid, aber ich hab das Spiel nicht :(
 

Yami no Ouji:
 

Irritiert von Marikus Antwort hob Ryou eine Augenbraue. „Hab ich... etwas Falsches gesagt?“
 

Yami no Ouji: ich meinte nicht den ego-shooter...
 

Yami no Ouji: ich hab von cybersex geredet
 

„Oh mein...“ Ryou lief knallrot an... Cybersex? Mariku wollte mit ihm Cyber... … SEX machen?! Was... Was war das denn?
 

Tenshi: Cybersex...?
 

Yami no Ouji: jo, du weißt schon. wir schreiben uns schmutzige sachen, während wir uns einen runterholen
 

„OH MEIN GOTT!“, schrie Ryou geschockt auf. Mariku wollte mit ihm schreiben, während er sich einen... einen... sich selbstbefriedigte?!
 

Yami no Ouji: was jetzt? ja oder nein, hasi?
 

Tenshi: Ich glaub, da muss ich passen...
 

Yami no Ouji: dein verlust
 

Unruhig rutschte Ryou auf seinem Stuhl umher. Hatte er Mariku jetzt sauer gemacht? Das war nicht seine Absicht gewesen, aber... Oh mein Gott, er wollte mit ihm Cybersex machen!!! Der Weißhaarige wimmerte leise, als er geschockt feststellen musste, wie ihm bei diesem Gedanken das Blut in die Hose schoss.
 

Tenshi: Bist du jetzt sauer?
 

Yami no Ouji: ja
 

Ryou jammerte erbärmlich.
 

Yami no Ouji: so sauer, dass ich jetzt zu dir nach hause komme und dir deinen hübschen arsch versohle
 

Yami no Ouji: zuerst werd ich dich ans bett fesseln. du wirst dich hilflos krümmen, während ich mich auf deine hüfte setze und unsere schwänze zusammen reiben...
 

Ein erschrockenes Keuchen entkam Ryous Kehle. „Oh... Oh Gott...“, murmelte er leise, als er sich Marikus Geschriebenes nur allzu bildlich vorstellte und er spürte, wie seine Hose plötzlich schmerzhaft eng wurde.
 

Yami no Ouji: ich werd an deinem nacken saugen, während eine meiner hände unter dein shirt wandert und hart deine rosigen nippeln zwickt. ich werd ihn drehen und kneifen, bis er härter und härter wird, genau wie unsere schwänze
 

Ryou musste stöhnen, als seine Hand sich langsam auf seinen Hosenbund legte. Er fing an, schneller und tiefer zu atmen und keuchte leise auf, als einer seiner Finger unter dem Bund verschwand. „Was... Was mach ich da?“, fragte er sich wispernd.
 

Yami no Ouji: ich werd dein shirt hoch schieben und dann hart in den anderen nippel beißen. ich werde dran saugen, knabbern und lecken. du wirst unter mit stöhnen und keuchen und mich anflehen, aufzuhören, aber wir beide wissen, dass du es genauso sehr willst, wie ich
 

„Mariku...“ Ryou hauchte leise, während er seine Erektion durch die Boxershorts umfasste. Doch noch bevor er seine Hand bewegen konnte, hörte er, wie das Telefon anfing zu klingeln. „Gott!“ Gewaltsam zuckte er zusammen und blickte sich panisch um, während er seine Hand schnell aus der Hose zog. „Was... Oh mein Gott, jetzt hätte ich mir fast... mich... wegen Mariku und...“
 

Der Weißhaarige schüttelte energisch den Kopf und konzentrierte sich auf etwas Unappetitliches, damit er, und besonders sein Körper, sich wieder beruhigen konnten. Nach wenigen Minuten atmete er tief ein und aus und sah dann wieder auf den Bildschirm. Mariku hatte bereits vor einiger Zeit aufgehört zu schreiben...
 

Tenshi: Bist du noch da, Mariku?
 

Nervös trommelte Ryou mit den Fingern, während er auf eine Antwort wartete. Nach knapp 2 Minuten kam schließlich eine.
 

Yami no Ouji: japp. sorry, war im bad... meine hände waschen ;)
 

Ryou lief knallrot an. Mariku hatte also wirklich... Er hatte... Er hatte an ihn, Ryou, gedacht, während er sich... Unsicher biss er sich auf die Unterlippe. Ryou konnte sich nicht helfen aber er fühlte sich irgendwie... geehrt...
 

Yami no Ouji: hey, hast du heute noch was vor?
 

Ryou legte den Kopf schief. Hatte er heute noch etwas vor? … Nein, eigentlich nicht.
 

Tenshi: Nein, wieso fragst du?
 

Yami no Ouji: cool. sollen wir uns gleich treffen?
 

Yami no Ouji: du weißt schon, zum rumhängen und so
 

Ryou schrie leise auf. Mariku wollte sich mit ihm treffen? Heute noch???
 

Tenshi: Klar, gerne!
 

Yami no Ouji: cool. wo sollen wir uns denn treffen? wie wärs im park? das müsste so ziemlich zentral liegen
 

Ryou überlegte. Domino Citys Stadtpark war wirklich zentral und in nur ca. 20 Minuten Fußweg würde er da sein.
 

Tenshi: Hört sich gut an :)
 

Yami no Ouji: super. sollen wir uns in ner halben stunde treffen?
 

„Ugh...“ Ryou biss sich auf die Unterlippe. Eine halbe Stunde war eigentlich ziemlich knapp. Ryou musste sich nämlich noch umziehen, mit T-Shirt und Jogginghose würde er seinen Schwarm bestimmt nicht treffen!
 

Tenshi: Okay, das müsste gehen.
 

Yami no Ouji: kay. wir sehn uns dann, hasi. bye
 

Tenshi: Bis gleich!
 

Sofort, nachdem Mariku sich ausgeloggt hatte, sprang Ryou auf, um seinen Kleiderschrank zu durchwühlen. „Ich glaubs nicht, ich werd Mariku treffen!“
 

(1) Imouto = kleine Schwester

Yami no Ouji = Fürst/Prinz der Finsternis

Tenshi = Engel
 

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Danke für eure Kommis <3
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou und Mariku treffen sich im Park! Wollte Mariku wirklich nur mit Ryou rumhängen, oder hatte er einen spezifischen Grund, sich mit dem Weißhaarigen zu treffen? Außerdem bringt Mariku Kinder zum weinen und ärgert Enten!
 

Bis zum nächsten Mal <3

Kapitel 13: Frühlingserwachen

Ryous Herz pochte fast schmerzhaft laut in seinen Ohren, während er mit schnellen Schritten zu Domino Citys Stadtpark eilte. Er war ein bisschen spät dran, da das Umziehen länger als erwartet gedauert hatte. Aber Ryou wollte schließlich perfekt für seinen Schwarm aussehen! Nach vielem Hin und Her hatte er sich schließlich für ein rot-schwarz gestreiftes T-Shirt und eine dunkelblaue Röhrenjeans entschieden. Es war nichts Besonderes, betonte aber dennoch seine schlanke Figur.
 

Mit leicht zittrigen Fingern holte Ryou sein Handy heraus und fing an, Maliks Nummer zu wählen. Nervös blickte der Weißhaarige sich um, während er durch eine kleine Einkaufsstraße schritt.
 

//Du sollst aufhören, mich anzurufen, du Arschloch! Ich will keinen Telefonsex!!!//
 

Erschrocken von Maliks plötzlichem Schrei fiel Ryou fast das Handy aus der Hand.
 

„M-Malik?“, fragte er unsicher nach, die Wangen leicht errötet. „Ich bins, Ryou...“
 

Am anderen Ende der Leitung war ein langes Seufzen zu hören. //Ra sei Dank... Sorry, Ry, aber ich dachte, du wärst Bakura.//
 

Ryou kicherte leise. „Hat er dich angerufen?“, fragte er neugierig nach.
 

Malik lachte trocken auf. //Anrufen kann man das nicht nennen, der belästigt mich! Der Irre hat irgendwie meine Handynummer raus gefunden und bombardiert mich jetzt mit mehr oder weniger perversen Anrufen und SMS...//
 

„O-Oh...“ Verlegen rieb sich Ryou den Nacken.
 

//Gibts einen Grund, warum du anrufst, oder wolltest du nur meine tolle Stimme hören?//, fragte der Blonde nach.
 

Ryou lachte. „Jaa... Du glaubst nie, was eben passiert ist!“
 

//... Du hast dir einen runtergeholt und Amane hat dich dabei erwischt?//
 

„J-... N-Nein! Du bist ein widerliches Schwein, weißt du das?!“, schrie Ryou geschockt, die Wangen feuerrot. Ein wenig Recht hatte Malik ja... Ryou war wirklich dabei gewesen, sich selbst zu befriedigen hätte in diesem Moment nicht Kenji, wie er vorhin von Amane erfahren hatte, angerufen... „Ich wunder mich nicht, dass Bakura so auf dich steht“, murmelte er weiter, „Ihr seid beide pervers!“
 

//Pfft!//, machte Malik nur.
 

Ryou seufzte und kämmte sich mit seiner linken Hand durchs Haar. „Ich hab nicht mehr viel Zeit, also hör zu. Ich war eben in ICQ online und rate mal, wer mich angeschrieben hat?!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr der Weißhaarige fort: „Genau, Mariku! Und weißt du was er wollte? Sich mit mir treffen!!!“ Ryou quietschte aufgeregt. „Wir treffen uns in knapp 10 Minuten im Park, ich bin gerade auf dem Weg dahin!“
 

// Oh mein Ra, Ryou!//, kreischte Malik aufgeregt zurück.
 

Ryou musste lächeln. Manchmal benahm sich Malik, wie er selbst, in Sachen Liebe ... wie ein pubertäres Schulmädchen. Es wunderte Ryou zwar ehrlich gesagt, dass Malik nach seinem schlimmen Erlebnis mit Kaito immer noch an die wahre Liebe glaubte und auf seinen Ritter in goldener Rüstung wartete... Aber Ryou war das mehr als nur recht, dann musste er sich diese kitschigen Liebesfilme wenigstens nicht alleine angucken! Obwohl Malik eher sterben würde anstatt zuzugeben, dass er solche Filme mochte...
 

„Ja, ich weiß! Ich bin so aufgeregt!!!“, schrie Ryou zurück.
 

//Hat Mariku gesagt, was er will?!//, wollte Malik prompt wissen.
 

Ryou schüttelte energisch den Kopf. Als ihm bewusst wurde, dass Malik das ja nicht sehen konnte, fügte er ein hastiges „Nein“ hinzu.
 

//Im Park, wie romantisch//, schwärmte der Blonde. //Heute ist echt das perfekte Wetter für einen Spaziergang im Park, Hand in Hand...//
 

„Find ich auch“, stimmte Ryou zu, bevor sich der Griff um sein Handy verhärtete. „Aber... Aber ich hätte Mariku nie wirklich als romantisch eingestuft... Ich meine hallo, Mariku ist die Männlichkeit in Person!“ Ein leises Seufzen verließ seine pinken Lippen. „Vielleicht... Vielleicht verarscht er mich ja nur oder so“, nuschelte er leise.
 

Malik seufzte genervt auf. //Wieso sollte er dich verarschen? Er hat doch gar keinen Grund dazu! Ihr habt euch in den letzten Tagen doch wirklich klasse verstanden, oder nicht?//
 

Ryou nickte langsam. „Ja... Ja, eigentlich schon, aber-“
 

//Kein aber!//, unterbrach Malik ihn barsch. //Sei nicht immer so pessimistisch, Ry. Freu dich einfach, dass Mariku sich mit dir treffen will. Du siehst ja dann, warum. Falls es ein warum gibt, vielleicht wollte er dich einfach nur sehen?//
 

Ryou summte leise. „Ja, du hast recht, denk ich... O-Oh! Ich seh schon den Park!“, schrie er plötzlich ins Handy und blieb abrupt stehen. „Oh mein Gott, Malik, was soll ich sagen? Was soll ich machen? Wie soll ich ihn angucken? Soll ich ihn umarmen? Oder soll ich-“
 

//Ryou, halt die Klappe, du laberst zu viel//, merkte der Ägypter plötzlich an.
 

„O-Oh!“
 

//Benimm dich einfach so wie sonst auch immer, okay? Wenn er dich nicht mögen würde, würde er sich jetzt nicht mit dir treffen, also mach dir darüber keine Gedanken//, meinte Malik.
 

„Okay“, erwiderte Ryou, während er panisch vom Gehweg, auf dem er noch stand, in den Park starrte, und wieder zurück. War Mariku schon da? War Ryou zu spät?!
 

//Ruf mich sofort an, sobald euer Date vorbei ist, okay?//, hörte er Malik am anderen Ende fragen.
 

„D-... D-Du spinnst doch!“, zischte der Weißhaarige ins Handy, „Das ist doch kein... kein... kein Date!“
 

//Was denn sonst?//, erwiderte Malik neckend und Ryou wusste, dass sein bester Freund gerade am Zwinkern war. //Entspann dich und ruf mich dann an, okay?//
 

„Ja...“
 

//Okay! Viel Spaß!//
 

Noch bevor Ryou antworten konnte, hatte Malik bereits aufgelegt. Mit einem kleinen Seufzen kramte er sein Handy wieder weg und trat in den Stadtpark.
 

Domino Citys Park war nicht unbedingt groß, dafür aber umso schöner! Das Gras war saftig grün, die Bäume hoch gewachsen und gesund, und es wurde immer schon besonderen Wert darauf gelegt, dass der Park sauber blieb. Und das war er auch, definitiv!
 

In der Mitte des Parks lag ein kleiner, wunderschöner Teich. Die Wiese davor war immer voll mit verliebten Pärchen und glücklichen Familien, die dort ein Picknick veranstalteten. Verträumt beobachtete Ryou ein junges Paar, welches kichernd die Enten fütterte.
 

Ryou seufzte. Was gäbe er nicht dafür, mit Mariku auch mal die Enten zu füttern… Apropos Mariku... Suchend blickte sich Ryou nach seinem Schwarm um, konnte diesen aber nicht entdecken. „Vielleicht bin ich zu früh?“, fragte er sich und sah auf seine Armbanduhr – 16: 32. Mariku war also zu spät.
 

Kichernd ließ sich Ryou auf einer Parkbank nieder. Das war aber eigentlich zu erwarten, dass Mariku zu spät kommen würde. So wie es aussah, schien dem Blonden Pünktlichkeit nicht wirklich wichtig zu sein. Ryou eigentlich schon, aber bei Mariku war das schon okay.
 

Nervös summend knetete der Weißhaarige seine Hände. Warum Mariku sich wohl mit ihm treffen wollte? Wirklich nur zum Rumhängen oder hatte sein Schwarm vielleicht... vielleicht noch andere Motive?
 

„Wo denk ich denn hin?!“ Von sich selbst verärgert schüttelte Ryou den Kopf. Er sollte seine Hoffnungen nicht zu hoch ansetzen. Es stimmte zwar, dass Mariku ihn öfter mal anfasste, dazu gehörten auch subtilere Berührungen wie eine Hand auf dem Knie, und dass er erstaunlicherweise immer noch keinen neuen Freund hatte, aber das hatte ja sicherlich nichts mit Ryou zu tun... Oder?
 

Knurrend zog Ryou an seinen Haaren, da legte sich plötzlich eine Hand auf sein Haupt. „Hey hey, ich mag deine Haare, Hasi. Also nicht ausreißen.“
 

Erschrocken drehte sich Ryou um, nur um in das grinsende Gesicht von Mariku zu blicken, welcher momentan hinter der Bank stand.
 

„M-Mariku!“, stammelte Ryou lächelnd und sprang schnell auf.
 

„Hi“, erwiderte Mariku immer noch schmunzelnd.
 

Unsicher, was er jetzt machen sollte, knetete der Kleinere seine Finger. Sollte... Sollte er Mariku zur Begrüßung umarmen? Er wollte ja eigentlich schon, traute sich aber nicht so recht...
 

Mariku schien seine Gedanken gelesen zu haben, da er seine Arme im nächsten Moment um Ryous Hüfte schlang und ihre Körper für eine Umarmung zusammen brachte.
 

Ryou stockte der Atem, während er seine Arme zögerlich um Marikus Oberkörper legte. Er war im Himmel. Das war das erste Mal, dass sie sich richtig umarmten, das unter dem Kirschbaum war zu unbeholfen gewesen, um es Umarmung nennen zu können, und Ryou musste zugeben, dass es ihm gefiel. Das war sogar untertrieben! Es fühlte sich einfach fantastisch an, wie Marikus muskulöser Körper sich gegen seinen drückte. Unbewusst entkam ein zufriedenes Seufzen seinen Lippen.
 

Der Ägypter gluckste nur und schlug Ryou hart auf dem Hintern, was ihm ein erschrockenes Quieken vom Weißhaarigen einbrachte, bevor er sich aus der Umarmung löste und seinen Arm stattdessen um Ryous Schulter legte.
 

„Sollen wir ein bisschen rumlaufen, Hasi?“, fragte er nach und drückte Ryous Schulter. Dieser nickte nur leicht.
 

„Soo...“, fing Mariku an, als sie sich in Bewegung gesetzt hatten, „Tenshi also, hm?“
 

Ryou errötete. Tenshi war ein Spitzname, den Malik ihm mal gegeben hatte, als sie noch Kinder gewesen waren. Zuerst war Ryou der Spitzname peinlich gewesen, nach einer Zeit hatte er sich aber daran gewöhnt und inzwischen gefiel er ihm sogar.
 

'Zum Glück hatte Mariku meine ICQ Nummer noch nicht früher', dachte er und erschauderte leicht. Vor einigen Tagen hatte Malik seinen Spitznamen nämlich in „Marikus Tenshi <3“ umgeändert, als Ryou gerade auf dem Klo war. Zum Glück hatte er es aber frühzeitig bemerkt!
 

„Ist ein Spitzname von mir“, erwiderte Ryou schließlich mit einem schüchternen Lächeln.
 

Mariku warf ihm ein Grinsen zu. „Der Name passt auch zu dir“, meinte er und tappte sich nachdenklich gegens Kinn. „Ehrlich gesagt gefällt mir der Name sogar besser als Hasi... Hmm, was meinst du? Soll ich dich lieber Hasi nennen oder Tenshi?“
 

„Äh...“ Ryou errötete leicht. Beide Spitznamen waren ziemlich liebevoll... Ehrlich gesagt gefielen ihm beide Namen, solange sie aus Marikus Mund kamen. Ryou fühlte ich irgendwie geehrt, so von seinem Schwarm angesprochen zu werden. Wenn er daran dachte, wie der Ägypter Bakura immer nannte? Arschloch, Penner, Wichser...
 

„Mir gefällt beides, ehrlich gesagt“, meinte Ryou nach kurzem Überlegen, „Du darfst dir also was aussuchen.“
 

„Hm“, machte Mariku nur und blieb plötzlich stehen, um Ryou stirnrunzelnd ins Gesicht zu sehen.
 

Dieser wurde durch diesen intensiven Blick ein wenig rot.
 

„Tenshi“, meinte Mariku schließlich mit einem Nicken und strich Ryou eine Strähne aus dem Gesicht. „Tenshi, definitiv.“
 

„Okay.“ Schüchtern lächelte der Kleinere ihn an.
 

Mariku zwinkerte nur und setzte sich dann wieder in Bewegung. „Jetzt brauchst du aber auch noch einen Spitznamen für mich“, meinte er nach einiger Zeit Stille.
 

„Eh?“ Irritiert blinzelte Ryou auf.
 

Mariku schmollte leicht. „Du weißt schon. Es wäre unfair, wenn ich keinen Spitznamen von dir bekommen würde...“
 

„Oh...Okay...“ Nervös kratzte Ryou sich an der Wange. „Ich überleg mir was...“
 

„Jo, lass dir ruhig Zeit“, erwiderte der Blonde und zog Ryou näher an sich heran. Der Weißhaarige lächelte ihn nur schüchtern an.
 

Es herrschte eine angenehme Stille, während die Zwei weiter liefen. Lächelnd rümpfte Ryou die Nase, als ihn ein Sonnenstrahl kitzelte. Er kicherte leise, da fiel sein Blick plötzlich auf zwei Schaukeln.
 

„Ooh, lass uns schaukeln, Mariku!“, schlug Ryou plötzlich vor und zog seinen Schwarm am Handgelenk zu den Schaukeln, auf denen momentan zwei kleinere Kinder saßen.
 

„Bist du sicher, dass du nächstes Jahr 18 wirst?“, fragte Mariku nach und rollte mit den Augen.
 

„Halt doch den Mund!“, beschwerte sich Ryou und schlug dem Größeren leicht gegen den Oberarm.
 

Mariku grinste nur und warf ihm eine Kusshand zu. „Ich dich auch, Schatz.“
 

Diesmal verdrehte Ryou die Augen, obgleich seine Wangen einen leichten Rotschimmer annahmen. Einige Sekunden beobachteten die Beiden, wie die Kinder schaukelten, da wurde es Mariku plötzlich zu viel.
 

„Hey. Du“, meinte er plötzlich zu einem der Kinder, ein kleiner Junge mit dunkelbraunem Haar.
 

„Jaaa, waß ißt?“, fragte das Kind lispelnd nach.
 

Mariku verdrehte die Augen. „Verpiss dich, wir wollen schaukeln.“
 

„Neeein!“ Jammernd klammerte der Junge sich an die Schaukel. „Ihr ßeit viel zu alt dafür!“
 

„Sind wir nicht“, antwortete Mariku brummend.
 

„Dooch!“
 

„Nein.“
 

„Doch!“
 

„…Nein.“
 

„Doch!!!“
 

Marikus linkes Auge zuckte gefährlich und er ballte seine Hände zu Fäusten. „Hau sofort ab, sonst gibt’s Ärger!“, knurrte er und fletschte dann Furcht einflößend die Zähne.
 

Die großen Kulleraugen des Jungen wurden noch größer, bevor er mit einem lauten „Mamiii!“ hastig von der Schaukel sprang und davon lief.
 

„Mariku!“ Empört schlug Ryou seinen Schwarm. „So etwas macht man nicht!“
 

Der Blonde zuckte nur mit den Schultern. „Du wolltest schaukeln und hier hast du sie.“
 

Ryou verschränkte schmollend die Arme. „So hab ich das aber nicht gemeint“, beschwerte er sich kleinlaut.
 

Mariku rollte mit den Augen, bevor er sich auf die Schaukel setzte und Ryou auf seinen Schoß zog. Der Weißhaarige schrie überrascht auf und klammerte sich panisch an den Metallketten fest.
 

Mariku gluckste nur amüsiert auf, bevor er ein wenig Anlauf nahm und anfing zu schwingen. „Wenn mich jetzt so einer aus der Schule sieht, bring ich dich um“, murmelte er Ryou ins Ohr.
 

Dieser kicherte leise und schloss dann mit einem Seufzen die Augen. Es war wirklich angenehm, alles war perfekt; der Wind, der sanft mit seinen Haaren spielte, die kühlere Luft, Marikus Hand, die seinen Bauch massierte... Moment mal!!!
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen, als Marikus Hand kreiselnd um seinen Bauchnabel strich. Es war nicht unangenehm, im Gegenteil! Es war vielleicht zu angenehm. Ryou spürte schon, wie diese intime Berührung seines Schwarms seine Libido zum heiß laufen brachte...!
 

„Mh“, hauchte der Ägypter plötzlich in sein Ohr, seine Lippen streiften dabei leicht Ryous Ohrmuschel, während er ihm weiterhin den Bauch rieb. „Nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn. Genau richtig.“
 

Seine Hand blieb auf Ryous Bauch ruhen, während seine andere durch das weiße Haar strich. „Und dein Haar ist total weich!“, staunte Mariku, bevor er seine Nase in diesem vergrub und einmal tief einatmete. „Mh, Kokosnuss“, meinte er nach einiger Zeit und schmatzte anerkennend mit den Lippen.
 

Ryou wurde rot. Ihm hatte noch nie jemand gesagt, dass sein Haar gut roch... Er seufzte leise auf, als Marikus Hand weiter durch seine Haarpracht strich. Ryou wusste nicht wieso, aber er fand es schon immer angenehm, wenn Leute mit seinen Haaren spielten.
 

„Einen schönen Schmollmund hast du auch noch“, meinte Mariku weiter, während seine Hand langsam vom weißen Haar über Ryous Gesicht wanderte und er mit seinem Daumen dann über eine pinkfarbene Unterlippe strich.
 

Ein wenig nervös rutschte Ryou hin und her, was ihm ein tiefes Stöhnen von Mariku brachte, und seine Wangen sofort feuerrot werden ließ.
 

„Ich glaub, dass solltest du lieber nicht machen, Tenshi“, hauchte Mariku mit rauer Stimmer.
 

„T-Tschuldigung“, erwiderte Ryou nur schüchtern und sprang dann schnell von Marikus Schoß. Er wollte so schnell wie möglich weg von seinem Schwarm. Dessen erotisches Stöhnen hatte seine Hormone nämlich wieder auf Vordermann gebracht... „Lass uns zum Teich gehen, okay?“, schlug er vor.
 

Der Blonde zuckte mit den Schultern und erhob sich dann ebenfalls. „Okay.“ Er schlenderte zu Ryou und gab dessen Hinterseite einen harten Schlag. „Einen geilen Arsch hast du auch noch“, meinte er mit einem Zwinkern und legte seinen Arm um Ryous Hüfte, „Aber ich glaub das hab ich dir in den letzten Tagen schon oft genug gesagt, oder?“
 

Ryou nickte kichernd. „Ja, das hast du wirklich“, stimmte er zu.
 

Mariku grinste nur, und ließ seine Hand dann ganz langsam hinunter gleiten, bis er Ryous Hintern leicht drücken konnte. „Oops“, meinte er mit schlecht gespielter Unschuldsmiene.
 

Ryou lachte und schubste den Größeren leicht. „Du hast total den Po-Fetisch, weißt du das?“
 

„Oh ja, das weiß ich.“ Mariku wackelte suggestiv mit den Augenbrauen. „Und ich würde meinen Fetisch gern mit deinem Arsch ausleben.“
 

Ryou wurde inständig rot und legte seine Hände instinktiv auf seinen Hintern, um diesen zu verstecken. „Nein danke, mein Hintern soll noch etwas Jungfrau bleiben.“
 


 


 

!!!
 

Als Ryou bewusst wurde, was er da gerade aus Versehen ausgeplaudert hatte, wurde seine Gesichtsfarbe ein ungesundes Dunkelrot und erschrocken klappte er eine Hand über seinen Mund.
 

„Interessant“, hörte er Mariku sagen und er warf ihm einen schüchternen Blick zu.
 

Sein Schwarm warf ihm, mit einer Zigarette zwischen den Lippen, ein Grinsen zu, bevor er den Glimmstängel anzündete und einen langen Zug nahm. „Du bist also noch Jungfrau?“
 

Ryou nickte kaum merklich und ließ sich dann mit Mariku in einer abgelegenen Ecke am Teich nieder. Früher oder später würde es ja eh raus kommen und wenn er das Thema schon einmal angesprochen hatte, konnte er auch ruhig die Wahrheit sagen... Ryou konnte sich ehrlich gesagt eh nicht vorstellen, seinen Schwarm anzulügen...
 

„Mh“, machte Mariku, nachdem einige Sekunden in Stille vergangen waren, und blies den Rauch aus. „Wartest du bis zur Ehe oder so?“
 

Ryous Augen weiteten sich leicht. Mariku hielt ihn also für so prüde...? Hah! Wenn der Blonde wüsste, dass Ryou sich wegen ihm mal einen auf dem Schulklo runtergeholt hatte... „Nein, nein!“ Energisch schüttelte er den Kopf. „Ich... Ich warte nur auf den Richtigen...“
 

„Mh“, wiederholte Mariku nur. Mit einem lauten Stöhnen streckte er sich auf der Wiese, bevor er einen langen Zug an seiner Zigarette nahm. „Ich bin keine Jungfrau mehr.“
 

Ryou schnaubte leise. „Stell sich das einer mal vor“, murmelte er leise und warf dem Anderen ein schüchternes Lächeln zu.
 

„Ich weiß, ich weiß. Total schockierend, hm?“, schmunzelte Mariku und hob eine Augenbraue. „Ich hatte mein erstes Mal relativ früh“, fing er an zu erzählen. „Mit 13.“
 

Ryous Augen weiteten sich leicht. Er wusste, dass Malik sein erstes Mal ziemlich früh hatte, aber 13 war echt... früh.
 

Mariku zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern. „Ich war neugierig und habs ausprobiert.“ Ein kleines Schmunzeln huschte plötzlich über seine Lippen. „Und habs nicht bereut. Seit dem Tag bin ich süchtig danach, könnte man sagen.“
 

Ryou lief rot an. Mariku war... War er tatsächlich sexsüchtig oder sagte er das nur so? Sexsucht war schließlich eine richtige Krankheit, die behandelt werden musste...

„Hattest... Hattest du dein erstes Mal mit Bakura?“, fragte Ryou schüchtern nach. Er konnte sich nicht helfen, aber das interessierte ihn wirklich! So eng, wie die Beiden waren...
 

„Nee.“ Mariku schüttelte mit dem Kopf. „Mein erstes Mal war mit meinem Cousin, aber ich war der Erste, mit dem Kura gefickt hat.“
 

„Cousin?!“, schrie Ryou geschockt auf.
 

Mariku gluckste. „Jaa“, meinte er schmunzelnd, „Aber wir sind nicht wirklich nah miteinander verwandt. Außerdem kann eh keiner von uns schwanger werden und von daher...“ Er verstummte leise und zuckte nochmals mit den Schultern. „Aber ich sag dir, Ryou“, meinte er nach einigen Sekunden, in denen er seine Fingernägel betrachtete, „Such dir für dein 1. Mal lieber jemanden aus, ders auch drauf hat.“ Er zog eine angewiderte Miene. „Domino hat wirklich viele Schlappschwänze zu bieten... Im wahrsten Sinne des Wortes.“
 

„Ehh...“ Unsicher, was er auf so etwas antworten sollte, kratzte Ryou sich über die errötete Wange. „Danke für den Tipp?“
 

Mariku schmunzelte und nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette, welche nun nicht viel mehr als ein Stummel war. „Kein Problem. Wen ich dir wärmstens ans Herz legen kann, sind Kura, Akefia und mich, natürlich.“ Er grinste arrogant. „Ich habs am meisten drauf. Ich kann dir den Orgasmus deines Lebens beschaffen.“ Er gluckste leise und wackelte mit den Augenbrauen. „Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ Damit schmiss Mariku seinen Zigarettenstummel in den Teich.
 

„Mariku!“, keuchte Ryou erschrocken auf. „Du kannst doch nicht einfach deine Zigarette in den Teich werfen! Da leben Tiere drinnen!“ Geschockt starrte er auf eine Ente, welche neugierig auf die Zigarette blickte, bis diese unter ging.
 

„Wohin soll ich sie denn sonst tun?“, fragte Mariku gelassen nach. „Ich kann sie ja wohl schlecht auf der Wiese ausdrücken.“
 

„Hinter dir ist ein Mülleimer, falls du das nicht bemerkt hast...!“
 

Ein Achselzucken. „Hab ich, aber war mir zu weit weg.“
 

Ryou stöhnte laut und beobachtete dann wie eine der Enten auf sie zu schwamm. Mariku hob fragend eine Augenbraue, als er das Tier ebenfalls bemerkte. Die Ente schwamm näher und näher und hielt dann direkt vor dem Blonden an, nur... nur um im nächsten Moment mit ihren Flügeln zu schlagen und Mariku nass zuspritzen.
 

Ryou konnte nicht anders als in lautes Gelächter auszubrechen, als er den zugleich geschockten und angewiderten Gesichtsausdruck seines Schwarms sah. „Das kommt davon, wenn du die Zigarette einfach in den Teich wirfst“, meinte er kichernd und hielt sich den Bauch.
 

Mariku brummte griesgrämig und fuhr mit einer Hand durch sein leicht nasses Haar, während er der Ente einen tödlichen Blick zu warf. „Drecksvieh“, knurrte er, bevor er sich mit erhobener Augenbraue an Ryou wandte. „Du findest das alles also lustig, ja?“
 

„Ja“, kicherte Ryou, „Sehr sogar!“
 

Mariku runzelte für einen Moment seine Stirn, bevor er anfing breit zu grinsen und so gefährlich spitze Eckzähne entblößte. „Soso“, murmelte er leise.
 

Ryou hörte abrupt auf zu lachen und warf seinem Schwarm ein unsicheres Lächeln zu. „Mariku, ich- AHHH!“
 

Doch noch bevor er seinen Satz beenden konnte, war der Ägypter bereits auf ihn drauf gesprungen und nagelte ihn mit seinem Körpergewicht an den Boden. „Das wird dir noch leid tun“, knurrte Mariku in sein Ohr.
 

Ryou fing an zu kreischen und sich hin und her zu winden, als Mariku anfing, ihn zu kitzeln. „H-Hör auf, M-M-Ma-hahaha-riku!“, hauchte der Weißhaarige atemlos.
 

Mariku schmunzelte. „Wehr dich doch, wenn du dich traust, Tenshi“, meinte er nur.
 

Immer noch lachend legte Ryou seine Hände auf Marikus Schulter und fing an, fest zu drücken. Einige Sekunden lang rollten die beiden über die Wiese, doch dann nutzte der Ägypter erneut sein Gewicht, um den Kleineren gegen den Boden zu drücken.
 

„Niemand lacht mich aus, niemand!“, grinste er und in seinen amethystfarbenen Augen funkelte etwas Verschmitztes auf. „Auch kein süßer kleiner Engel wie du.“
 

Ryou schnaubte nur, da bemerkte er plötzlich, wie Marikus Gesichtsausdruck ernst wurde. Ryous Herz fing an schneller zu schlagen, als er in Marikus Augen blickte und dieser den Blickkontakt erwiderte.
 

Mehrere Sekunden starrten sie sich stumm an, da drückte der Blonde plötzlich seine Hände links und rechts von Ryous Gesicht ab. Ryous Herz pochte nun so schnell, dass er Angst bekam, es würde sich jeden Moment überschlagen. War nun endlich der Moment gekommen?
 

Seine Brust hob und senkte sich schnell, während er weiter in Marikus Augen starrte, und dieser in seine. Eine pinke Zunge huschte kurz heraus um karamellfarbige Lippen zu befeuchten, bevor sich Mariku langsam nach unten beugte.
 

'Oh. Mein. Gott...!' Das war Ryous letzter Gedanke, bevor sein Gehirn komplett abschaltete und er nur noch auf sein Herz hörte. Seine Lider wurden schwerer, je näher Marikus Gesicht seinem kam.
 

3 Zentimeter.
 

2 Zentimeter.
 

1 Zentimeter...
 

...Und noch näher. Marikus heißer, leicht nach Zigaretten riechender, Atem schlug ihm ins Gesicht und Ryou konnte im Unterbewusstsein noch mitbekommen, wie er seine Hände auf Marikus Oberarme legte, bevor alles schwarz wurde.
 

Marikus Lippen lagen auf seinen.
 

Ein tiefes Stöhnen entkam Ryous Kehle, als er zum ersten Mal richtig die Lippen seines Schwarms kostete. Sie waren weich, leicht feucht und angenehm. Sehr angenehm.
 

Langsam fing Mariku an, seine Lippen gegen seine zu bewegen und für einen Moment durchzuckte Ryou ein Blitz der Angst – Sollte er zurück küssen? Was war, wenn Mariku ihn als schlechten Küsser befand? -, doch dieser verging so schnell, wie er kam.
 

Stattdessen krallte er seine blassen Finger tiefer in Marikus Arm und fing an, zurück zu küssen. Ihre Lippen bewegten sich für endlos lange Sekunden in Union miteinander, bevor der Ägypter seinen Mund einen Spalt öffnete. Ryou tat es ihm sofort gleich.
 

Obwohl sie sich nun mit offenen Mündern küssten wurde keine Zunge eingesetzt, aber das war auch gar nicht nötig. Der Kuss war auch so atemberaubend genug. Marikus Zähne kratzten leicht über Ryous Unterlippe und er fing sie kurz ein, um an ihr zu saugen, bevor er seinen Kopf zurück lehnte und ihre Lippen sich mit einem befriedigenden Geräusch wieder trennten.
 

Ryou atmete zitternd aus, bevor er langsam die Augen öffnete und in Marikus sah. Einen Moment lang herrschte Stille, beide sagten nichts, betrachteten sich nur weiter, da verzog Ryou seine Lippen in ein Lächeln. Mariku erwiderte es mit einem Schmunzeln.
 

Langsam umfasste er Ryous Gesicht und wollte sich für einen weiteren Kuss nach unten beugen, da zuckte der Weißhaarige plötzlich zusammen.
 

„Halt.“
 

Irritiert hielt Mariku inne und blickte den Anderen mit erhobener Augenbraue an.
 

Ryou lächelte schüchtern, seine Mundwinkel zuckten dabei gefährlich, bevor er heftig schluckte. Er schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein, um sich wieder zu beruhigen, bevor er Mariku ansah.
 

„Ein Kuss kann ein Versehen sein, zwei aber nicht.“ Ryou wimmerte tonlos über seine eigene Stimme. Sie war ein leises, unsicheres Flüstern. Also eigentlich genau so, wie sie eben nicht klingen sollte.
 

Mariku hob nun auch seine zweite Augenbraue und neigte seinen Kopf leicht. „Wer hat gesagt, dass das ein Versehen war?“
 

Ryous Augen weiteten sich und seine Wangen nahmen einen leichten Rotschimmer an, während sein Herz wieder anfing, wie wild zu schlagen. Das... Der Kuss... Das war also kein Versehen?
 

Mariku schmunzelte leicht, als er Ryous geschockten Gesichtsausdruck sah und beugte sich vor, um seine Lippen leicht gegen seinen Nacken zu drücken. „Das war ganz bestimmt kein Versehen... Ryou“, murmelte er in die weiche Haut und richtete sich dann wieder auf.
 

Ryous Gesicht war nun knallrot. „Das... Das h-h-heißt...?!“ Er schluckte und leckte über seine nun trockenen Lippen. „Heißt das, dass du mit mir zusammen sein willst?“, flüsterte er leise, schüchtern, unsicher, ängstlich, hoffnungsvoll.
 

Marikus Schmunzeln breitete sich nun vollständig über sein attraktives Gesicht aus und er zuckte leicht mit den Schultern. „Ja, warum nicht? Wenn das heißt, dass ich dich öfter küssen kann, dann hab ich dagegen nichts einzuwenden.“
 

Ryou starrte ihn geschockt an, bevor er anfing zu strahlen. Marikus Schmunzeln wurde kleiner, bis es ein schwaches Lächeln wieder spiegelte. Der Ägypter beugte sich nach unten, da spürte er plötzlich, wie sich eine Hand sanft auf seine Brust legte.
 

Mit erhobener Augenbraue hielt er inne. „Was ist jetzt?“, fragte er leicht genervt nach.
 

„Du musst mich erst richtig fragen, ob ich mit dir zusammen sein will“, meinte Ryou mit einem kleinen Lächeln, während er mit seiner rechten Hand zärtlich über Marikus Arm strich.
 

Der Blonde verdrehte die Augen. „Manchmal bist du ein richtiges Weib, weißt du das?“
 

Ryou kicherte. „Jaaa. Und jetzt mach!“
 

Mariku seufzte übertrieben verzweifelt und nahm eine von Ryous Händen in seine größere. „Ryou Watanabe“, fing er mit theatralischer Stimme an.
 

Der Weißhaarige lachte nur erheitert auf und schubste den Größeren leicht.
 

Mariku grinste, bevor er fort fuhr: „Ryou, auch bekannt als ehemaliges Hasi und nun als Tenshi, willst du der feste Freund von mir, Mariku Ikrush, auch bekannt als Dominos Sexgott, werden?“
 

Ryou quiekte leise, bevor er sanft Marikus Gesicht umfasste. „Ja, ich will“, lächelte er, bevor er sich vorbeugte und ihre Lippen zusammen brachte.
 

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Tja… Jetzt sind sie zusammen :x Ryou ist schon ziemlich… kitschig, oder? x’D

Und danke an meine Beta für den Kapiteltitel! <3
 

Im nächsten Kapitel~ Es ist Montag und Mariku und Ryou machen offiziell, dass sie nun ein Paar sind. Wie werden ihre Freunde und ihre Klassenkameraden darauf reagieren? Außerdem beschließt Mariku, dass er und Ryou einen Schritt weiter gehen sollten…
 

Bis dann <3

Kapitel 14: Offiziell

Extrem gut gelaunt stand Ryou am Montagmorgen summend in der Küche, während er für sich und seine Schwester das Frühstuck kochte. Ein dümmliches Grinsen huschte über sein Gesicht, als er an den gestrigen Nachmittag dachte. 19. August. Das war von nun an sein Glückstag!
 

„Morgen, onii-chan“, hörte er plötzlich eine schlaftrunkene Stimme murmeln.
 

Lächelnd drehte sich Ryou um und winkte seiner Schwester enthusiastisch zu. „Wunderschönen guten Morgen, Amane-chan!“
 

Amane hob fragend eine Augenbraue, bevor sie plötzlich in Gelächter ausbrach. „Du hast dein T-Shirt falsch herum an, onii-chan“, wies sie ihn grinsend hin.
 

„W-Was?“ Erschrocken blickte Ryou an sich herunter und es stimmte – er hatte sein T-Shirt wirklich falsch herum an! „Hups“, meinte er verlegen und rieb sich den Nacken, bevor er das Shirt schnell auszog und richtig herum wieder überstreifte.
 

Amane kicherte. „Warum bist du denn so nervös?“, fragte sie neugierig und legte den Kopf schief.
 

Ryou biss sich leicht auf die Unterlippe. Er hatte sich eigentlich vorgenommen, seiner Schwester die Neuigkeit sofort zu verraten, aber irgendwie hatte er den Kopf gestern einfach viel zu hoch in den Wolken gehabt. Es hatte Stunden gedauert, bis das Geschehene wirklich eingesickert war und das Erste, was er gemacht hatte, war Malik anzurufen und ihm von der frohen Botschaft zu erzählen.
 

„Ich muss dir was sagen, Amane“, meinte er schließlich und knetete nervös seine Finger, bevor er sich seiner Schwester gegenüber an den Tisch setzte.
 

„Sag bloß, du hast ein Mädchen geschwängert und wirst jetzt Vater?“, keuchte diese erschrocken.
 

„A-Amane!“ Mit geröteten Wangen beugte sich Ryou über den Tisch und schlug dem Mädchen leicht auf den Kopf.
 

Dieses schmollte und verschränkte dann die Arme. „Dann spucks endlich aus, oni-chaaan!“
 

„Also gut.“ Ryou schloss kurz die Augen, um tief einzuatmen. „Du erinnerst dich doch an Mariku, oder?“
 

„Mariku?“ Amane runzelte die Stirn. „Dein Schwarm, richtig? Was ist mit ihm?“
 

Langsam öffnete Ryou wieder die Augen. „Wir haben uns gestern im Park getroffen und... und uns geküsst.“
 

Amane keuchte überrascht auf. „Ihr habt euch geküsst? Das ist doch klasse!“
 

Ryou nickte leicht und lächelte dann. „Das ist noch nicht alles... Mariku... Ich... Wir sind jetzt ein Paar.“
 

Amane stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus und sprang sofort auf, um ihren Bruder in die Arme schließen zu können. „Oh mein Gott, ich freu mich so für dich!“, murmelte sie in dessen weiße Haare.
 

Ryou lächelte verträumt und gab ihr dann einen Kuss aufs Haupt. „Ich mich auch... Ich kanns immer noch nicht wirklich glauben...“
 

„Onii-chan wird endlich erwachsen“, rief sie fröhlich aus und gab ihm einen dicken Schmatzer auf die Wange.
 

Ryou zog eine Grimasse, lachte aber dann auf, als Amane sich erneut an ihn klammerte. „Ich hab dich so lieb, onii-chan“, nuschelte sie leise. „Ich bin so froh, dass du endlich auch jemanden zum Kuscheln und lieb haben hast.“
 

Der Weißhaarige strich ihr durchs Haar, bevor es plötzlich an der Tür klingelte. „Wer klingelt denn so früh?“, wunderte er sich und stand dann langsam auf, um die Tür zu öffnen.
 

„Ry-chan!“, wurde er sofort von einem hyperaktiven Malik begrüßt, welcher den perplexen Ryou ansprang und sie beide so zu Boden fallen ließ. „Mein Ry-chan hat endlich seinen ersten Freund!“, jubelte er und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
 

Ryou kicherte. „Du und Amane, ihr macht viel zu viel Tamtam darum“, lächelte er kopfschüttelnd, bevor er langsam aufstand.
 

„Ich bin nur so stolz auf dich, Ryou“, grinste Malik, als er ebenfalls aufgestanden war und kniff seinen besten Freund sanft in die Wange. „Du wirst endlich erwachsen!“
 

„Genau das hab ich onii-chan auch gesagt!“, meinte Amane plötzlich.
 

Malik grinste sie an und die beiden klatschten sich jubelnd ab.
 

Ryou schüttelte verlegen den Kopf und schloss dann die Tür, bevor er wieder in die Küche schritt. „Ihr seid peinlich, wisst ihr das?“, beschwerte er sich, während er sich erschöpft gegen den Kühlschrank lehnte und drei Teller herausholte, um sie mit Rührei zu füllen.
 

„Sei froh, dass wir uns so mit dir freuen!“, grollte Malik und stemmte die Hände in die Hüfte. „Wir hätten dich ja auch abweisen können, da du jetzt mit einem Typen zusammen bist, der obendrein noch die Schulhure ist und bestimmt AIDS hat!“
 

„Malik!“, schrie Ryou geschockt auf und warf seinem besten Freund einen wütenden Blick zu. Der zuckte nur mit den Schultern.
 

„Ist Mariku wirklich die Schulhure?“, fragte Amane plötzlich neugierig nach.
 

„Amane, so unanständige Wörter sagt man nicht!“, beschwerte sich Ryou.
 

Seine Schwester rollte nur mit den Augen und wandte sich dann an Malik. „Und? Ist ers, Malik?“
 

Der Blonde zuckte erneut mit den Schultern. „Er gibt öffentlich zu, schwul zu sein, und hat so gut wie jede Woche einen neuen Freund.“
 

Amane keuchte auf. „Mit so einem bist du zusammen, onii-chan?“, fragte sie geschockt nach.
 

Ryou verdrehte die Augen, während er sich mit einem lauten Seufzen an den Küchentisch plumpsen ließ. „Malik übertreibt“, meinte er nur.
 

„Ich übertreib wirklich ein bisschen“, grinste Malik und wuschelte durch Ryous Haar, bevor er sich einen Teller nahm und an den Tisch setzte. „Aber nur ein bisschen.“
 

„Du bist nur eifersüchtig, weil du Single bist“, erwiderte Ryou.
 

Der Ägypter hob eine Augenbraue.
 

„Ist so!“, meinte Ryou. „Aber keine Angst, jetzt helf ich dir bei der Suche nach einem Freund.“ Er warf ihm ein bittersüßes Lächeln zu. „Und ich hab auch schon den perfekten Kandidaten: Bakura.“
 

Malik seufzte nur entnervt.
 

„Wer ist Bakura?“, wollte Amane wissen, als sie sich ebenfalls an den Tisch setzte.
 

„Marikus bester Freund“, antwortete ihr Bruder.
 

„Und ein Arschloch“, fügte Malik leise hinzu.
 

Ryou warf ihm einen bösen Blick zu, bevor alle Drei anfingen zu essen.
 

xxx
 

„Ich bin so aufgeregt!“, schrie Amane und schleuderte ihre Schultasche wild umher, während sie mit Ryou und Malik zur Schule ging. „Ich werd onii-chans ersten Freund sehen!“
 

„Psst! Nicht so laut, Amane!“, zischte Ryou leise und sah sich panisch um. Die anderen Leute mussten ja schließlich nicht wissen, dass er erst jetzt seinen ersten Freund hatte...
 

„Onii-chan hat gesagt er sieht gut aus!“, plauderte Amane ungestört weiter. „Findest du das auch, Malik?“
 

Dieser nickte leicht. „Attraktiv ist er schon, das kann man nicht abstreiten.“
 

Amane quiekte aufgeregt, während Ryou nur mit den Augen rollte. Seine Laufgeschwindigkeit verringerte sich abrupt, als das Schultor sichtbar wurde. Nervös zupfte er an seinen Klamotten und fuhr mit einer Hand durch sein Haar.
 

„Onii-chan?“, fragte seine Schwester neugierig nach. „Warum auf einmal so nervös?“
 

„Mariku hat gesagt, dass er am Tor auf mich wartet“, erwiderte Ryou, während er weiter an sich herum zupfte.
 

„Keine Sorge, du siehst gut aus“, meinte Malik Augen rollend und warf seinem besten Freund ein Grinsen zu. Dieser erwiderte es mit einem Lächeln.
 

„Außerdem, hätte er- oh hey, ist das nicht Mariku?“, fragte Malik plötzlich nach und zeigte mit seinem Finger auf eine Person.
 

Hektisch blickte Ryou dorthin und tatsächlich! Dort stand sein Schwarm – nein, Freund ja nun – lässig gegen die Wand gelehnt, während er träge an seiner Zigarette zog. Er trug ein luftiges kariertes Hemd, eine beige Cargohose und seine typischen Chucks. Er schien die Drei noch nicht bemerkt zu haben, da er gelangweilt zu einer Gruppe kichernder Mädchen blickte.
 

„Das ist Mariku?“, fragte Amane baff nach und glotzte diesen sehr offensichtlich an.
 

Ryou schluckte schwer. „Das ist er“, bestätigte er krächzend. Er konnte es immer noch nicht glauben. Dieser attraktive Typ war tatsächlich sein fester Freund? Er sah so wahnsinnig gut aus, ohne sich sonderlich aufputzen zu müssen! Unsicher blickte Ryou an sich herunter. Egal was er anzog, er sah immer einfach nur... normal aus, wenn nicht sogar langweilig!, mit seinem dunklen Bandshirt und seinen hellen Jeans...
 

Ryou keuchte leise auf, als Mariku in ihre Richtung blickte. Seine karamellfarbenen Lippen verzogen sich sofort zu einem Grinsen, als er die Zigarette zu Boden warf und lässig eine Hand zum Gruß hoch hielt.
 

„Oh mein Gott, der sieht ja total cool aus, onii-chan!“, schwärmte Amane plötzlich lauthals.
 

„Ja, das tut er... Aber Finger weg, das ist meiner“, meinte er mit einem verträumten Lächeln, während er Mariku schüchtern zu winkte.
 

„Worauf wartest du dann noch?“, fragte Malik schmunzelnd nach und schubste den Weißhaarigen leicht an. „Geh und hol ihn dir, Tiger.“
 

Ryou warf Malik über seine Schulter hinweg ein breites Lächeln zu, bevor er zu seinem Freund lief. Kurz vor ihm wurde er allerdings langsamer, bis er stehen blieb. Ryou schluckte. Wie sollte er Mariku jetzt begrüßen? Sie waren ja nun ein Paar. Sollte er ihn küssen oder doch lieber umarmen? Einen Moment lang sahen sich beide stumm an, Ryou schüchtern lächelnd und Mariku spitzbübisch grinsend, bevor der Ägypter Ryous linke Gesichtshälfte plötzlich umfasste und sich runter beugte, um ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen zu geben.
 

„Hey Baby“, hauchte Mariku.
 

Ryou kicherte leise, die Wangen leicht gerötet, bevor er sich auf die Zehenspitzen stellte und ihre Lippen erneut zusammen brachte. Diesmal dauerte der Kuss mehrere Sekunden, bevor Mariku sich schließlich von ihm löste. Er gab Ryou einen letzten, kurzen Kuss, bevor er sich aufrichtete und seinen Arm um seine Schultern schlang. Der Kleinere lehnte sich lächelnd gegen den Blonden, während Amane und Malik auf sie zu eilten.
 

Mariku hob fragend eine Augenbraue, als er Amane betrachtete. „Ich wusste gar nicht, dass du schon ein Kind hast“, meinte er spaßend an Ryou gewandt.
 

Dieser lächelte und schubste seinen Freund leicht. „Blödmann. Das ist meine kleine Schwester.“
 

„Genau!“, quiekte Amane plötzlich aufgeregt und streckte enthusiastisch ihre Hand aus. „Ich bin Amane!“
 

Ryou errötete leicht wegen des übertriebenen Auftretens seiner Schwester, während Mariku schmunzelte.
 

„Hi Amane, ich bin Mariku“, erwiderte er und schüttelte die Hand des Mädchens.
 

„Du bist also onii-chans fester Freund?“, fragte Amane neugierig nach.
 

„Jepp.“ Mariku nickte und zog Ryou näher an sich heran. Der Weißhaarige kicherte nur verlegen.
 

„Wie cool! Du bist total hübsch, weißt du das?“, schwärmte Amane weiter.
 

„Amane!“, zischte Ryou geschockt.
 

Mariku lachte nur. „Ich weiß“, meinte er mit einem Zwinkern.
 

„Wie ist dir onii-chan denn aufgefallen?“, wollte das Mädchen weiter wissen.
 

Mariku zuckte mit den Schultern. „Er ist mir ehrlich gesagt nie aufgefallen“, meinte er brutal ehrlich und Ryou zuckte schmerzvoll zusammen. „Ich wusste zwar, dass er in meinem Jahrgang war aber für mich war er immer nur ein gesichtsloser Streber.“
 

Bei diesen Worten kaute Ryou auf seine Unterlippe. Irgendwie... tat es weh, so etwas aus Marikus Mund zu hören. Sie waren zwar jetzt ein Paar aber hätte ihr Chemielehrer sie nicht zusammengesetzt dann... Er schüttelte leicht den Kopf. Daran wollte er nicht denken.
 

„Wirklich?“ Amanes grüne Augen wurden groß. „Aber onii-chan mag dich schon total lange!“
 

Stirnrunzelnd wandte Mariku sich an Ryou. „Wirklich?“, fragte er nach.
 

Ryou nickte nur schüchtern.
 

„Ry steht schon seit fast einem Jahr auf dich“, warf Malik ein.
 

„Ein Jahr?!“ Erschrocken hob Mariku beide Augenbrauen. „Warum hast du denn nie was gesagt? Du weißt, dass ich hübsche Kerle mag, ich hätte dich auf jeden Fall ran gelassen...!“
 

Ryou zuckte mit den Schultern. „Ich bin eben schüchtern...! Nicht jeder kann so offen und direkt sein wie du...“ Er zappelte unbeholfen umher, bevor er seinen Blick auf seine Turnschuhe richtete. „Ist doch eigentlich auch egal... Du hättest mich eh nicht beachtet, wenn ich für dich nur ein blöder und uncooler Streber bin...“
 

Unbeholfen rieb Mariku sich den Nacken. „Guck, ich... Ach...“ Er seufzte leise. „Sieh mich an, wenn ich mit dir rede, Ryou.“
 

Der Weißhaarige schüttelte leicht den Kopf.
 

„Ryou...“
 

Noch ein Kopfschütteln.
 

Brummend umfasste Mariku Ryous Kinn und zwang ihn recht barsch, ihm ins Gesicht zu sehen. Als er in die großen und leicht wässrigen Augen seines Freundes sah, wurde sein Griff sanfter.
 

„Ryou...“, wiederholte Mariku und kratzte sich mit der freien Hand an der Wange. „Das... Das war früher, okay? In den letzten Wochen hab ich dich ja kennen gelernt und weiß, dass du kein verklemmter Spießer bist und so. Obwohl verklemmt...“ Er pausierte um leise zu glucksen. „Auf jeden Fall bist du kein Langweiler und so...“
 

Ryou verzog leicht das Gesicht. Er wusste ja, dass Mariku es gut meinte und Ryou ihn mit seinen Selbstzweifeln überforderte, aber er konnte sich nicht helfen... Er fühlte es nun mal!
 

„Trotzdem...“, murmelte er schließlich leise. „Hätte uns Kobayashi-sensei für die Stunde nicht zusammengesetzt, hätten wir nie miteinander geredet...!“
 

„Ryou!“, stöhnte Mariku nun vollends verzweifelt auf. „Hätte, hätte, hätte...! Jetzt haben wir aber miteinander geredet und sind sogar ein verfluchtes Paar geworden! Also lass die Vergangenheit ruhen, verdammt!“ Er fuhr sich frustriert durchs Haar, bevor er sich ein wenig nach unten beugte. „Glaub mir Ryou, wenn du uncool, langweilig, hässlich oder sonst was wärst, wären wir jetzt nicht zusammen.“
 

Ryous Wangen nahmen einen leichten Rotschimmer an, als sich Mariku noch tiefer beugte, so dass ihre Nasenspitzen sich leicht berührten. „Okay?“, fragte der Ägypter leise nach. Ryou nickte schüchtern.
 

„Okay.“ Mariku schmunzelte leicht, bevor er seine Lippen spitzte. „Und jetzt gib deinem verflucht heißen Freund einen Kuss.“
 

Ryou kicherte leise und beugte sich dann vor, um dem Blonden einen kleinen, aber süßen Kuss zu geben.
 

Mariku verwuschelte grinsend sein Haar, bevor er ihm wieder den Arm um die Schulter legte.
 

„Oh mein Gott, ihr seid so süß zusammen!“, schrie Amane lauthals auf.
 

Ihr Bruder lief knallrot an, während Mariku nur amüsiert mit den Augen rollte.
 

„Wer, Malik und ich?“, ertönte plötzlich eine Stimme und wie aus dem Nichts erschien Bakura, um seine Arme von hinten besitzergreifend um Maliks Schultern zu legen. „Ich weiß. Wir sind das perfekte Traumpaar, oder Blondie?“, schnurrte er weiter in dessen Ohr und gab Maliks Nacken einen kleines Kuss.
 

„Bakura!“, schrie Malik wütend auf und wand sich wie wild hin und her, um aus Bakuras Umarmung zu entkommen. „Fass mich nicht an, du Arschloch!“
 

Bakura gluckste nur erheitert und legte sein Kinn auf Maliks Kopf, während dieser nun versuchte, seine Ellbogen in Bakuras Magen zu rammen. Doch der Albino wich den Angriffen geschickt aus.
 

„Ach, herzlichen Glückwunsch, Ryou“, meinte er mit einem Zwinkern zu dem anderen Weißhaarigen.
 

„Danke“, erwiderte Ryou lächelnd.
 

„Du bist Bakura?“, wollte Amane plötzlich von dem Albino wissen.
 

„Jepp. Und wer bist du?“ Fragend hob er eine silberne Augenbraue.
 

„Ryous Schwester!“, erwiderte das Mädchen. „Wow, du siehst aus wie mein verschollener Bruder oder so!“
 

Bakura lachte amüsiert auf. „Ich weiß“, meinte er grinsend und hielt Malik an den Handgelenken fest, damit er sich nicht mehr so wehren konnte.
 

„Lass mich los, du Penner!“, zischte Malik leise und seine violetten Augen verengten sich zu Schlitzen.
 

„Nö.“ Grinsend drückte Bakura den Kleineren näher an sich.
 

„Seid ihr ein Paar?“, fragte Amane neugierig nach.
 


 

„...Was?!“, schrieen beide plötzlich auf.
 

„Ja oder nein? Ihr benehmt euch wie ein altes verheiratetes Paar“, erzählte Amane munter weiter.
 

Ryou fing an zu lachen. „Das hab ich auch schon zu ihnen gesagt!“, meinte er zwischen Kichern.
 

„Ich leide doch nicht unter Geschmacksverirrung!“, schrie Malik rum, die Wangen leicht rot. „Ich würde niemals mit so einem Arschloch ausgehen!“
 

„Ach ja?“ Schmunzelnd hob Bakura eine Augenbraue. „Und wie würdest du unseren Besuch im Café letzten Dienstag bezeichnen? Oder am Freitag, als wir die Kinder im Park erschreckt haben?“
 

„Das waren doch keine Dates!“, widersprach Malik. „Das waren ganz normale Treffen zwischen Klassenkameraden, du Arsch! Ein Date ist, wenn man zusammen ins Kino geht oder so!“
 

„Ach so.“ Bakura schien für einen Moment zu überlegen, bevor er anfing zu grinsen. „Wenn ich dich jetzt und hier für dieses Wochenende ins Kino einlade, würde das dann als Date gelten?“
 

„Lass uns gehen, Baby“, flüsterte Mariku Ryou plötzlich ins Ohr. Dieser zuckte erschrocken zusammen und wandte seinen Blick langsam von Bakura und Malik ab, um seinem Freund in die Augen sehen zu können.
 

„Wohin?“, fragte er nach und legte den Kopf leicht schief.
 

Mariku verdrehte die Augen und schlug Ryou leicht auf den Kopf. „In die Schule, Dummkopf. Es dauert noch ein paar Minuten, bis der Unterricht anfängt und die könnten wir uns... nützlich machen, wenn du verstehst.“
 

„O-Oh.“ Ryou errötete, als ihm plötzlich unanständige Bilder durch den Kopf schwammen, nickte aber schließlich doch. „O-Okay.“
 

Mariku grinste und sie setzten sich Richtung Schulgebäude in Bewegung. Ryou spürte die stechenden Blicke der Anderen, versuchte sie aber so weit es ging nicht zu beachten. Im Schulgang angekommen drückte Mariku den Kleineren plötzlich gegen die Wand.
 

„So...“, schnurrte er leise und stützte seine Hände links und rechts von Ryous Gesicht ab. „Lass uns ein wenig-“
 

„HEY RYOU, ALTER!“, ertönte es plötzlich lauthals im Gang und Mariku drehte seinen Kopf knurrend zu der nervenden Person.
 

„J-Jounouchi-kun...!“ Ryou blinzelte im ersten Moment erschrocken, duckte sich aber dann unter Marikus Armen, um auf seinen Freund zuzugehen.
 

„Woah...“ Jounouchis Blick fiel plötzlich auf Marikus wütend blickendes Gesicht. „Was geht denn ab zwischen dir und Ikrush?“
 

Als er Marikus arrogantes Grinsen und Ryous errötete Wangen sah, klappte ihm plötzlich der Kiefer auf. „Ich glaubs nicht!“, schrie er auf und fasste sich total geschockt an den Kopf. „Sind die Gerüchte echt wahr? Du und Ikrush, ihr seid ein PAAR?!“
 

„Wa-Was?“, geschockt weiteten sich Ryous Augen. „Es gibt bereits G-Gerüchte? Oh mein Gott...!“, jammerte er. Ryou hatte es noch nie gemocht, im Mittelpunkt zu stehen, und jetzt war er sogar Gesprächsthema bei den Tratschtanten...!
 

„Was jetzt?“, fragte Jounouchi ungeduldig nach, während er sie beide kritisch beäugte. „Seid ihr nun ein Paar oder nicht?“
 

Ryou entkam seinem Schockzustand und kicherte verlegen. „Ja“, gab er schließlich zu. „Mariku und ich sind zusammen.“
 

Er warf dem Ägypter ein Lächeln zu bevor er sich auf die Zehenspitzen stellte und ihm einen kleinen Kuss auf die Wange gab. Mariku schnurrte und schlang einen Arm besitzergreifend um Ryous Hüfte, um ihn näher an sich zu ziehen.
 

Fassungslos starrte Jounouchi sie an, der Mund weit geöffnet. Mariku gluckste amüsiert, bevor er Ryous Oberkörper gegen seinen drückte. „Ich bin sogar so freundlich und zeig dir, was für ein Paar wir sind.“
 

Er warf dem perplexen Blonden ein Zwinkern zu und beugte sich schließlich nieder, um seine Lippen energisch auf Ryous zu drücken.
 

Von dem plötzlichen Elan seines Freundes erschrocken, keuchte der Weißhaarige auf. Er und Mariku hatten sich im Park zwar noch einige Male geküsst, aber die Küsse waren alle nicht so hungrig gewesen wie dieser...! Ein wenig unsicher, wo er seine Hände hin tun sollte, krallte Ryou sie leicht in Marikus Hemd bevor er anfing, schüchtern zurück zu küssen.
 

Verlegen kniff er die Augen zu, als er einen kurzen Blick auf den geschockten Jounouchi erhascht hatte. Ryou küsste Mariku gerne, das stand fest, aber vor seinem Schulkameraden zu küssen war ihm doch ein wenig peinlich.
 

Ryou erstarrte plötzlich, als er merkte, wie eine von Marikus Händen auf seinen Hintern gewandert war und diesen nun hart quetschte. Ein wenig unwohl zappelte der Kleinere umher. Mariku, der das wohl bemerkt hatte, brummte leise, bevor er seine freie Hand auf Ryous Hüfte legte, um ihn still zu halten. Ryou spürte, wie sein Gesicht heiß wurde, als Mariku seinen Hintern sanft massierte. Es war alles andere als unangenehm, aber es war ihm so unglaublich peinlich vor Jounouchi...! Er und Mariku waren doch gerade erst zusammen gekommen, da sollten sie die ersten Küsse in trauter Zweisamkeit genießen und nicht mitten im Schulgang!
 

Ryou zuckte plötzlich heftig zusammen, als er Marikus Zunge spürte... über seine Lippen leckend... nach Einlass fragend...
 

Der Weißhaarige beschloss diesen Moment als Stoppzeichen zu benutzen und lehnte seinen Kopf zurück, bis sich ihre Lippen mit einem kleinen Schmatzgeräusch wieder lösten. Langsam öffnete Ryou die Augen, um in das Gesicht seines schmollenden Freundes zu sehen. Er warf ihm ein schüchternes Lächeln zu und entfernte sanft, aber bestimmt, die Hand, die noch auf seinem Hinterteil ruhte, bevor er Mariku einen kurzen Kuss gab.
 

„T-Tut mir leid“, murmelte er entschuldigend, als er seine Arme um den muskulösen Nacken des Ägypters schlang, „Aber ich küss nicht so gern vor anderen Leuten.“
 

Mariku brummte nur und tätschelte ihm leicht den Kopf. „Schon okay, Baby. Das werd ich dir schon eintrichtern.“
 

Ryou kicherte leise und gab Marikus Nacken einen kleinen Kuss, bevor er sich wieder zurück beugte.
 

„O...............kay“, meinte Jounouchi nach einigen Sekunden des Schweigens und kratzte sich unbeholfen am Kopf. „Ich denke, das war ziemlich eindeutig.“
 

Schmunzelnd hob Mariku eine Augenbraue. „Das nennst du eindeutig? Wenn du willst, können es Ryou und ich auch jetzt genau vor deiner Nase treiben. Das nenn ich eindeutig...!“
 

„Mariku!“
 

xxx
 

„Watanabe-san!“, ertönte plötzlich die Stimme ihrer Mathelehrerin, Ito-sensei, durch den Klassenraum.
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen und sah mit schuldbewusster Miene zur Lehrerin.
 

„Hör bitte auf, zu träumen und beteilige dich lieber am Unterricht“, meinte sie streng und warf ihm über ihre Brille hinweg einen bösen Blick zu.
 

„Tut mir leid, Ito-sensei“, erwiderte Ryou kleinlaut.
 

Die Frau nickte ihm leicht zu, ein Zeichen, dass sie seine Entschuldigung annahm, und widmete sich dann wieder der mathematischen Gleichung auf der Tafel.
 

Der Weißhaarige seufzte leise auf und stützte sein Gesicht in seiner Handfläche ab. Kichernd stieß Malik ihm einen Ellbogen in die Rippen.

„Hast wohl wieder von Mariku geträumt, eh?“, fragte er schmunzelnd nach.
 

„W-Was?“ Erschrocken blinzelte Ryou, bevor er leicht errötete. „Wo-Woran erkennt man das?“
 

Maliks Schmunzeln wurde breiter. „Najaaa“, fing er langsam an, „Einmal, weil dein Blick sich verändert hat und geradezu nach Sex schreit, außerdem...“ Er warf einen flüchtigen Blick unter die Tische. „Außerdem hast du einen Ständer.“
 

Geschockt quiekte Ryou auf und blickte panisch zwischen seine Beine... wo überhaupt keine Erektion zu sehen war. Er ließ ein zittriges Seufzen aus und Malik lachte laut auf.
 

„Ishtar-san, leise, sonst gibt’s Nachsitzen!“, schrie Ito-sensei den Blonden plötzlich an.
 

Malik streckte ihr nur frech die Zunge raus. Ito-senseis rechtes Auge fing an, gefährlich zu zucken, doch sie erwiderte nichts und drehte sich wieder zur Tafel.
 

„Malik! Du kannst doch nicht so frech zur Lehrerin sein!“, fuhr Ryou seinen besten Freund geschockt an. Dieser zuckte nur mit den Schultern und streckte seinen Zeigefinger aus, um ihn mehr oder weniger sanft in Ryous Bauch zu pieksen.
 

„Pieksie Pieksie~“
 

„Malik!“ Genervt schlug Ryou die Hand des Ägypters weg. „Du bist schon wieder total aufgedreht! Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht immer so viel Red Bull trinken!“
 

Der Blonde schmollte leicht, bevor er einen gespitzten Bleistift zur Hand nahm und damit versuchte, einen seiner Nägel zu durchbohren. „Ich hab überlegt, das Piercen zu lernen“, meinte konzentriert, die Stirn gerunzelt. „Du weißt schon, damit ich mir selber Piercings stechen kann. Die im Studio sind mir zu teuer.“
 

„Du musst echt mal wieder flachgelegt werden, Malik“, meinte Ryou nur mit ausdruckslosem Gesicht.
 

Geschockt keuchte Malik auf. „Du böses Ding, du! Mariku hat wirklich einen schlechten Einfluss auf dich!“
 

„Ist doch wahr“, murmelte der Kleinere nur und schlug Maliks Hand erneut weg, als dieser versuchte ihn mit dem Bleistift ins Gesicht zu pieksen.
 

Der Blonde zog eine Schnute, doch noch bevor er etwas sagen konnte, klingelte bereits die Schulglocke.
 

„Endlich!“, seufzte Ryou auf, als er langsam seine Mathesachen einpackte. „Endlich ist die Schule vorbei. Ich konnte mich heute echt die ganze Zeit nicht konzentrieren...!“
 

„Weil du davon geträumt hast, es mit Mariku zu machen“, erwiderte Malik direkt, während er ebenfalls seine Sachen zusammen packte.
 

„Gar nicht wahr, du Schwein!“, widersprach Ryou errötet. „Ich weiß nicht ob du es schon wusstest, aber die ganze Welt dreht sich nicht nur um Sex!“
 

Geschockt ließ Malik sein Mäppchen zu Boden fallen. „Nicht dein Erst, Ryou!“
 

Dieser kicherte leise bevor er sich bückte, um das Mäppchen aufzuheben. „Kein Red Bull mehr für dich“, meinte er schmunzelnd.
 

„Tss!“, machte der Ägypter nur.
 

Als beide fertig eingeräumt hatten, verließen sie langsam den Klassenraum und traten in den Gang, der nun voll mit wuselnden Schülern war, welche alle so schnell wie möglich das Gebäude verlassen wollten.
 

„Mariku!“, schrie Ryou plötzlich in freudiger Überraschung auf, als er Mariku gegen ein Schließfach lehnen sah und eilte auf ihn zu.
 

„Hey“, grinste Mariku und gab Ryous Haupt einen kleinen Kuss, als sie sich langsam wieder aus ihrer Umarmung lösten. „Wie war der restliche Unterricht noch so?“
 

„Okay“, erwiderte Ryou achselzuckend.
 

„Ryou hat die ganze Zeit unanständige Sachen von dir geträumt und hat dafür dann Anschiss von den Lehrern bekommen!“, meinte Malik mit einem breiten Grinsen.
 

Ryou lief sofort knallrot an, während Mariku nur lachte. „Hat er das?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach und wandte sich an den Kleineren.
 

Dieser nickte schüchtern. „A-Aber keine unanständigen Sachen!“, betonte er.
 

Mariku schmollte gespielt und warf Bakura, welcher in diesem Moment auf sie zu schlenderte, einen kurzen Seitenblick zu, bevor er sich wieder an Ryou wandte. „Hey, hast du Hunger?“, wollte er von ihm wissen. „Wenn ja könnten wir jetzt in die Stadt gehen, was essen. Ich lad dich ein.“
 

„Gern!“, strahlte Ryou ihn an und klatschte freudig in die Hände.
 

„Cool.“ Schmunzelnd schlang Mariku einen Arm um seine Schulter.
 

„Gehen wir zwei Hübschen auch was essen?“, fragte Bakura mit einem charmanten Grinsen an Malik gewandt.
 

„Hm.“ Dieser zog eine Grimasse. „Ich hab nicht wirklich Hunger auf etwa Großes, eher etwas Kleineres wie...“ Sein Gesicht leuchtete plötzlich auf. „Wie Käsekuchen!“
 

Bakura gluckste leise. „Du bist so süß, wenn du high auf Koffein bist“, schmunzelte er und wuschelte Malik leicht durchs Haar.
 

„Hey du Arschloch!“, schrie dieser plötzlich und sprang aus Bakuras Reichweite. „Lass meine Frisur in Ruhe!“
 

Kichernd beobachtete Ryou das Schauspiel, bevor Mariku ihn leicht vorwärts schubste. „Wollen wir gehen?“, fragte er und presste die Lippen zusammen, als sein Magen plötzlich lauthals knurrte. „Wie du wohl gerade hören konntest, hab ich einen wirklichen Kohldampf.“
 

Ryou lachte leise auf, bevor er sein Gesicht lächelnd in Marikus Seite vergrub. „Okay, lass uns gehen“, nuschelte er in das Material des Hemdes, bevor er Marikus Schulter einen kleinen Kuss gab.
 

xxx
 

„Schmeckts dir?“, fragte Mariku grinsend, das Kinn auf seine ineinander verflochtenen Fingern gelegt, während er beobachtete, wie Ryou seine dritte Portion Spaghetti verputzte.
 

„Ja!“, strahlte Ryou mit dicken Backen, bevor er einen langen Schluck von seiner Sprite nahm.
 

Mariku gluckste amüsiert, bevor er sich leicht über den Tisch beugte und mit seinem Daumen über Ryous Wange strich. „Du hast da was“, murmelte er leise.
 

„Oh...“ Ryou errötete ein wenig und lehnte sich dann leicht in die sanfte Berührung seines Freundes.
 

„Da, alles wieder fein“, schmunzelte Mariku und beugte sich runter, um Ryou einen kleinen Kuss zu geben.
 

Der Weißhaarige kicherte, bevor er seinen Lippen nochmals auf Mariku drückte und dann noch einen Schluck Limonade nahm, während er sich umsah.
 

Er und Mariku waren momentan in einem kleinen Café-Bistro in Domino Citys Einkaufszentrum. Während er nun seinen dritten Teller Spaghetti Bolognese verspeiste, hatte der Ägypter sich für Okonomiyaki entschieden. Der Laden war ziemlich voll, das Bistro war schließlich ziemlich beliebt unter Schülern.
 

„Willst du nichts mehr essen?“, fragte Ryou nach und legte den Kopf schief.
 

„Nee.“ Mariku schüttelte den Kopf, bevor er grinste. „Außerdem isst du genug für uns beide. Es wundert mich, dass du bei dieser Menge, die du konsumierst, nicht total fett bist.“
 

„Hmpf!“ Schmollend verschränkte Ryou die Arme.
 

Mariku lachte, bevor er Ryous Gesicht umfasste und für einen flüchtigen Kuss zu sich holte. „Deine Gene möchte ich haben“, meinte er schmunzelnd, bevor er das Gesicht des Kleineren wieder losließ.
 

Ryou kicherte, während er die Nudeln mit einem weiten Lächeln um seine Gabel drehte. „Du bist doof, Schatzi“, meinte er schließlich. Als ihm bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte, lief er knallrot an.
 

„Schatzi?“, wiederholte Mariku mit erhobener Augenbraue, seine Mundwinkel zuckten leicht.
 

„J-Ja“, murmelte Ryou leise. „Du wolltest doch einen Spitznamen haben und ich... Also wenn du damit einverstanden bist, dann... Also... Dann würde ich dich gerne Schatzi nennen.“ Bei diesen Worten wurden seine Wangen heiß.
 

Mariku lachte auf. „Du kannst mich nennen, wie du willst“, meinte er mit einem Achselzucken. „Schatz, Baby, Arschloch oder was weiß ich. Solange es nichts Kitschiges oder Lächerliches wie Bärchen oder so ist, bin ich damit einverstanden.“
 

Ryou nickte und lächelte weit. „Okay!“
 

„Du strahlst so“, bemerkte Mariku nach einiger Zeit, das Gesicht in seiner Handfläche abgestützt.
 

Ryou nickte lächelnd. „Ich bin auch glücklich.“
 

Mariku grinste. „Kannst du auch. Es ist extrem selten, dass ich mal etwas ausgebe, aber ich fühl mich heute gönnerhaft.“
 

„Heißt das, dass ich in nächster Zeit alles bezahlen muss?“, fragte Ryou mit erhobener Augenbraue nach, als er seinen Teller leerte.
 

Mariku grinste. „Genau das heißt es.“
 

„Du bist ziemlich geizig“, erwiderte der Kleinere und nahm einen großen Schluck seines Getränks.
 

Mariku zuckte nur mit den Schultern und winkte dann einer Kellnerin zu, um zu bezahlen. „Das stimmt wohl... Aber für sexy Dessous für dich oder Sexspielzeug hab ich immer Geld.“
 

Stöhnend vergrub Ryou sein Gesicht in seinen Händen.
 

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„Wow, ist ja echt spät geworden!“, staunte Ryou, als er mit Mariku gegen 19 Uhr vor seinem Appartement ankam.
 

„Kein Wunder, wenn du mich in jedes erdenkliche Geschäft schleppst“, murmelte Mariku und verdrehte die Augen.
 

„Ey!“ Schmunzelnd schlug Ryou seinen Freund leicht gegen den Oberarm.
 

Mariku grinste, bevor er Ryou näher an sich zog. „Will mein Tenshi mir denn keinen Gute-Nacht-Kuss geben?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach.
 

„Hm, vielleicht. Ich denke aber nicht...“, erwiderte Ryou gespielt kalt, schlang seine Arme aber dann doch kichernd um Marikus Nacken.
 

„Böser Ryou“, murmelte der Ägypter leise, bevor er seine Lippen auf Ryous drückte.
 

Der Weißhaarige schloss sofort die Augen und fing an, eifrig zurück zu küssen. Er spürte, wie Mariku den Griff um seine Hüfte verhärtete und ihre Körper näher aneinander drückte.
 

Nach mehreren Sekunden lösten sich ihre Lippen, nur um sich im nächsten Moment wieder aufeinander gedrückt zu werden. Ryou zuckte erschrocken zusammen, als er Marikus Zunge über seine geschlossenen Lippen lecken spürte.
 

Unsicher, was er jetzt machen sollte, verhärtete Ryou seinen Griff um Marikus Nacken. Er wollte es. Er wollte es mehr als alles andere, Mariku endlich vollständig zu schmecken. Aber er hatte Angst, dass er zu schlecht war, dass Mariku sich angewidert abwenden würde und ihn sofort abservierte.
 

Er wimmerte leise, als Mariku seinen Mund fester gegen seinen drückte und öffnete dann schließlich zögernd seinen Lippen. Mariku grunzte anerkennend und ließ keine Zeit verlieren, seine Zunge in Ryous Mund zu gleiten.
 

Ryou konnte sich ein lautes Stöhnen nicht verkneifen, als Mariku seine Mundhöhle ausgiebig mit seiner Zunge erforschte, kein Winkel blieb unerkundet. Eine von Ryous Händen krallte sich in blondes Haar, als seine Knie plötzlich weich worden und drohten, jeden Moment nachzugeben.
 

Marikus Zunge rieb plötzlich über seine, bevor sie ganz verschwand. Schüchtern ließ Ryou seine Zunge schließlich zwischen Marikus Lippen gleiten und stöhnte inständig auf, als er Mariku zum ersten Mal vollständig schmeckte.
 

Mariku schmeckte leicht herb, nach Nikotin und Würze. Genau so, wie Ryou es sich vorgestellt hatte. Nur noch viel süchtig machender!
 

Nachdem Ryou den Mundraum vollständig erkundet hatte, trafen sich endlich ihre Zungen. Ein Blitz durchzuckte Ryous Körper bei dieser anfangs noch unschuldigen Berührung und er presste sich schamlos näher an den Größeren.
 

Er spürte, wie Marikus Lippen gegen seine sich in ein Grinsen verzogen, bevor er sich von der Zunge des Blonden liebkosen ließ.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich ihre Lippen schließlich voneinander. Schwer atmend lehnte Ryou seine Stirn gegen Marikus Schultern. 'Unbeschreiblich', schoss es ihm durch den Kopf. 'Das war unbeschreiblich. Ich hab noch nie so etwas Tolles gefühlt und ich...' Seine Wangen nahmen einen leichten Rotschimmer an und er lehnte sich langsam wieder zurück, um in die amethystfarbenen Augen seines Freundes zu gucken. 'Und ich will mehr.'
 

Mariku gluckste leise und legte eine Hand auf Ryous Wange, um mit seinem Daumen über die pinkfarbenden Lippen zu streichen. „Deine Lippen sind ganz geschwollen“, meinte er schmunzelnd und gab ihnen einen kleinen Kuss.
 

Ryou lächelte ihn unsicher an, bevor er sein Gesicht in Marikus wildem Haar vergrub und seinem Nacken einen Kuss gab. Er seufzte zufrieden auf und ließ seinen Blick umher schweifen, da traf schokobraun plötzlich auf diamantgrün.
 

„A-Amane!“, schrie er geschockt auf und löste sich hektisch von Mariku.
 

Mit erhobener Augenbraue sah der Ägypter sich um, da erblickte er Amane plötzlich gegen den Türrahmen lehnen. Er grinste.
 

„W-Wie viel hast du gesehen?“, fragte Ryou mit panischer Stimme nach.
 

„Genug“, erwiderte das Mädchen nur schmunzelnd.
 

Stöhnend schlug Ryou die Hände vor den Augen. „Oh Gott, wie peinlich...“, nuschelte er beschämt.
 

Zwei Hände legten sich plötzlich auf seine und zogen sie von seinem Gesicht fern. Mariku.
 

„Ach komm schon, das ist deine Schwester. Da musst du dich doch nicht schämen“, meinte er. „Ich knutsche auch immer vor meinen Schwestern rum.“
 

„Aber ich bin nicht du“, jammerte Ryou kleinlaut.
 

Mariku verdrehte die Augen und beugte sich dann zu Ryous Ohr. „Noch nicht. Ich sagte dir ja, dass ich dir noch eintrichtern werde, mit deiner Sexualität offener zu werden.“
 

Der Weißhaarige erschauderte plötzlich angenehm, als Marikus warmer Atem gegen sein Gesicht schlug. Mariku grinste und gab seiner Ohrmuschel einen Kuss, bevor er sich zurück beugte.
 

„Wir sehen uns dann morgen, Ryou“, meinte er mit erhobener Hand. Er warf Amane ein Nicken zu. „Amane.“ Damit drehte er sich um und schlenderte nach Hause.
 

„Bis morgen!“, rief Ryou ihm nach und eilte dann schnell an seiner Schwester vorbei ins Haus. „Ein Wort und du bist tot!“, zischte er ihr im Vorbeigehen zu.
 

Amane kicherte nur. „Mariku und Ryou sitzen auf nem Baum und K-Ü-S-S-E-N sich!“, sang sie lauthals.
 

„Amane!“
 

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Ich mag Malik in diesem Kapitel total gerne x'D Er ist so niedlich, wenn er so aufgedreht ist, hehe xD

Danke für eure Kommis <33
 

Im nächsten Kapitel~ Der erste Streit naht, da Mariku Ryou versetzt und dieser darüber nicht gerade erfreut ist. Außerdem geht ihm alles viel zu schnell! Sie sind erst wenige Tage zusammen und Mariku will wirklich schon...?! Als Amane Mariku dann nach Sexstellungen fragt und Mariku diese vorführen will ist das Chaos komplett. Auch bei Malik und Bakura geht es chaotisch zu. Malik geizt nämlich nicht gerade mit seinen Reizen, was einen notgeilen Albino ziemlich aus der Bahn wirft.

Kapitel 15: Der Anfang vom Ende?

„Ey, geiler Knackarsch!“
 

Mit einem Wimmern schlug sich Ryou die Hände vors Gesicht. Das war jetzt bestimmt schon das fünfte Mal innerhalb einer halben Stunde, dass jemand das rief.
 

„Malik, das musste doch echt nicht sein, oder?“, fragte er seinen besten Freund beschämt.
 

Die beiden wanderten momentan durch Domino Citys Einkaufszentrum. Heute war einer der heißesten Tage des Jahres und dementsprechend hatte Malik sich auch angezogen. Er trug ein violettes T-Shirt, welches beim Arme heben so hoch rutschte, dass es fast vollständig seinen flachen und leicht muskulösen Bauch entblößte. Wäre das noch nicht genug gewesen, trug der Blonde außerdem noch Hotpants. So ähnlich wie die, die Ryou in Sport anhatte. Nur ein bisschen länger, dafür aber sehr viel enger. Und das war auch der Grund, warum den beiden Freunden ständig hinterher gerufen wurde.
 

Malik kicherte nur amüsiert, bevor er Ryous Handgelenk nahm und ihn in einen Hot Topic Laden zerrte. „Wers hat, kanns eben zeigen“, meinte er mit einem Schmunzeln.
 

Ryou verdrehte leicht die Augen. „Ja, das schon, aber... Du bist immer noch ein Junge, da trägt man solche Hosen nicht!“
 

Malik warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Aha. Deswegen ziehst du auch Damenunterwäsche an und hast ebenfalls Hotpants in deinem Kleiderschrank.“
 

Bei diesen Worten lief Ryou knallrot an. Malik lachte und tätschelte seinem Freund leicht die Wange. „Gegen mich kannst du keine Argumentation gewinnen, Ry-chan.“
 

Dieser schnaubte nur. „Jaaa, aber... Das war nun echt nicht nötig, oder? Der arme Bakura!“
 

Bei der Erinnerung an einen völlig notgeilen Bakura, der gar nicht mehr aufhören konnte zu sabbern, als Malik mit seinem Outfit in die Schule gekommen war, brach der Ägypter in lautes Gelächter aus.
 

„Das ist nicht lustig, Malik!“, beschwerte sich Ryou, konnte seine zuckenden Mundwinkel aber nicht verbergen. „Bakura war eine laufende Erektion!“
 

Malik lachte bei diesem Vergleich nur noch mehr. „Oh Ra“, meinte er atemlos und wischte sich die Tränen weg, während er sich gegen eine Umkleidekabine lehnte. „Das war saukomisch! Hast du gesehen, wie er Nasenbluten gekriegt hat, als ich mich vor ihm gebückt habe um 'meine Schuhe zu binden'? Das Schwein ist danach sofort zum nächsten Busch gerannt und hat sich einen runtergeholt! Ich hab zuerst gedacht, dass der mich vergewaltigen wollte, so wie er geguckt hat!“
 

„Malik!“ Ryou stieß seinem Freund den Ellbogen in die Rippen. „Das war auch echt fies von dir! Du weißt, dass Bakura dich mag und dann ärgerst du ihn auch noch! Obwohl...“ Er verstummte leise, um in ein uncharakteristisches Grinsen auszubrechen. „Ich kenn dich ja schon ziemlich lang und ich weiß, dass du Leute, die du wirklich hasst, ignorierst. Dabei liebst du es, Leute zu ärgern, die du eigentlich magst.“
 

Malik, der gerade relativ gelangweilt durch einen Kleiderständer mit T-Shirts geguckt hatte, erstarrte plötzlich. „Was... hast du da gesagt?“
 

Ryou grinste. „Ist doch so. Wenn du Bakura wirklich so hassen würdest, wie du immer sagst, würdest du dich ihm gegenüber völlig anders verhalten. Außerdem würdest du jetzt nicht nach neuen Klamotten für euer Date morgen suchen.“
 

Malik schnaubte. „Das ist kein Date“, murmelte er leise und suchte dann wieder weiter nach einem neuen Oberteil mit möglichst viel Leder und Ketten.
 

„Ach, und wie würdest du ins Kino gehen und anschließend was essen dann bezeichnen?“, fragte der Weißhaarige mit einem unschuldigen Lächeln nach. „Du hattest doch selber gesagt, dass Kino ein Date wäre.“
 

Malik knurrte. „Okay, vielleicht ist es doch ein Date!“ Er verschränkte schmollend die Arme. „Du bist echt unausstehlich, wenn du schlecht gelaunt bist.“
 

Bei diesen Worten verfinsterte sich Ryous Gesicht sofort, während er sich uninteressiert ein Paar Springerstiefel ansah. „Gib Mariku dafür die Schuld“, murmelte er.
 

Malik seufzte. „Bist du deswegen immer noch sauer?“, fragte er nach und hob ein Shirt in die Luft, um es genauer betrachten zu können. Stirnrunzelnd legte er es schließlich wieder weg. „Vielleicht ist er ja krank oder so...“
 

„Krank... Tsk!“ Ryou schnaubte. „Bakura hat doch gesagt, dass er Mariku heute Morgen noch gesehen hat und der dann schwänzen gegangen ist.“ Seine sinnlichen Lippen verformten sich zu einem Schmollmund. „Tollen Freund hab ich da...! Wir wollten nach der Stadt doch zusammen shoppen gehen...! Und was macht er? Lieber schwänzen gehen und mir nicht mal Bescheid sagen! Jetzt muss ich mit dir shoppen gehen…“
 

„Oooh, wie schlimm! Jetzt musst du mit deinem blöden, aber heißen, Freund Malik in die Stadt gehen!“, erwiderte Malik sarkastisch.
 

Ryou seufzte und schlenderte langsam zu dem Blonden. „Du weißt, wie ich das meine... Es regt mich einfach nur auf, dass er, anstatt etwas mit seinem neuen Freund zu unternehmen, lieber schwänzen geht und wer-weiß-was macht...“
 

„Ach Ry...“ Der Ägypter seufzte schwer und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor er sich das nächste Oberteil ansah. „Du kennst Mariku doch und du weißt, worauf du dich mit ihm eingelassen hast... Er schwänzt wirklich oft die Schule. Hast du echt gedacht, nur weil er seit knapp 5 Tagen mit dir zusammen ist, ändert sich sein kompletter Lebensstil?“
 

Ryou seufzte erneut und fuhr mit einer Hand durch sein Haar. „Das nicht, aber... Naja, vielleicht doch... Ach, ich weiß nicht.“ Er zuckte mit den Schultern und machte sich daran, sich ebenfalls nach einem Oberteil umzusehen. Schließlich war das der Hauptgrund, warum die beiden Freunde hier waren. Sie wollten sich beide neue Kleidung kaufen.
 

„Hey, wie findest du das?“, meinte Malik nach einigen Minuten des Schweigens und hielt ein Oberteil in die Luft. Es war ein dunkellilanes, tailliertes Shirt ohne Ärmel. Das Shirt war am Saum leicht fransig und verziert mit lauter goldenen und silbernen Ketten.
 

„Sieht gut aus“, antwortete Ryou ehrlich. „Die Farbe passt gut zu deinen Augen.“
 

„Ja, oder?“, strahlte Malik und legte das Shirt über seinen Oberkörper, um sich so dann im Spiegel zu betrachten. „Jepp, definitiv. Das nehm ich.“
 

„Gute Wahl“, lächelte Ryou.
 

Der Ägypter nickte. „So und jetzt suchen wir dir noch was Hübsches für deinen Schatzi, hm?“
 

„Okay“, erwiderte Ryou mit einem schüchternen Kichern.
 

xxx
 

Mehrere Stunden später stand ein ziemlich bepackter Ryou vor seiner Appartementtür. Er stieß ein kleines Seufzen aus, während er mit seiner freien Hand nach seinem Hausschlüssel suchte. Er hatte mal wieder viel mehr gekauft, als er wollte... Aber daran war nur Malik Schuld, dieser Einkaufssüchtige! Anstatt eines T-Shirts, wie geplant, konnte er nun auch noch zwei Nietenarmbänder, ein Paar rote Chucks und eine durchlöcherte Hose sein Eigen nennen... Malik hatte zwar noch versucht, ihm ein paar seidene Hotpants als Unterwäsche anzudrehen, aber Ryou hatte dankend abgelehnt. Dafür hatte Malik sich dann direkt drei von ihnen gekauft...
 

Mit einem erneuten Seufzen schloss er schließlich die Tür auf. „Amane, ich bin wieder zuhause!“, rief er als Begrüßung.
 

„Hey onii-chan!“, erwiderte Amane sofort von ihrem Platz vor dem Fernseher. „Ich hab Hunger!“
 

Ryou lachte leise auf und zog seine Sneakers aus. „Ich mach uns gleich was, ich zieh mir erst etwas Bequemeres an.“
 

Gesagt, getan. Summend trat Ryou aus seinem Zimmer, nun mit Jogginghose und T-Shirt bekleidet, und machte sich auf den Weg zur Küche, um das Abendessen vorzubereiten.
 

„Wollte Kenji heute nicht vorbei kommen?“, fragte er nach, während er stirnrunzelnd überlegte, was er jetzt zubereiten sollte.
 

„Doch, aber er musste schon voll früh gehen, weil er noch einen Arzttermin hat“, jammerte das Mädchen.
 

„Das ist blöd“, erwiderte Ryou mitfühlend.
 

„Oh onii-chan!“, schrie Amane plötzlich auf. „Fast hätte ich das Wichtigste vergessen!“
 

„Was denn?“ Immer noch suchend blickte ihr Bruder sich um und öffnete verschiedene Schranktüren, bis er sich schließlich für ein Gericht entschieden hatte: Pommes mit Schnitzel. Es war nichts besonderes, aber irgendwie hatte er Lust darauf.
 

„Mariku war eben hier.“
 

Erschrocken ließ Ryou die Pfanne fallen. Er konnte sie allerdings noch rechtzeitig auffangen, bevor sie zu Boden fallen konnte. „Wirklich?!“, fragte er baff nach. „Was wollte er denn?“
 

„Die Zeitung bringen.“ Amane verdrehte die Augen. „Dich sehen natürlich.“
 

„O-Oh...“ Leicht verlegen rieb er sich den Nacken, bevor er nach seinem Handy suchte. „Wann ist er denn da gewesen?“
 

„Vor knapp einer Stunde“, erwiderte Amane und wandte sich dann wieder ihrer Daily Soap zu.
 

Nervös fischte Ryou nach seinem Handy, bis er es schließlich fand und mit zittrigen Fingern Marikus Handynummer eintippte, welche er schon in- und auswendig konnte.
 

'Mariku ist hier gewesen...! Vielleicht wollte er sich ja entschuldigen?', hoffte er inständig und knabberte an seinem Nagel, während er darauf wartete, dass Mariku abnahm.
 

//Ja?//, ertönte plötzlich eine schroffe Stimme am anderen Ende der Leitung.
 

„Schatzi? Ich bins, Ryou“, antwortete er und konnte sich das kleine Lächeln nicht verkneifen, welches bei der Stimme seines Freundes über sein Gesicht huschte.
 

Er warf Amane einen bösen Blick zu, als diese beim Wort „Schatzi“ in leises Gekicher ausgebrochen war.
 

//Hey Baby//, erwiderte der Blonde.
 

„Bist du eben bei mir zuhause gewesen?“, wollte Ryou wissen und steckte sich sein weißes Haar hinters Ohr.
 

//Ja.//
 

Ryou wimmerte leise. „Tut mir leid, ich war mit Malik in der Stadt...“, meinte er entschuldigend.
 

//Schon in Ordnung//, erwiderte Mariku nur.
 

„Äh...“ Unsicher blickte der Weißhaarige auf seine Armbanduhr. „Willst du vorbei kommen? Es ist ja noch nicht so spät und morgen ist eh Samstag... Und außerdem mach ich gerade auch Essen und so... Und...ja...“, schlug er schüchtern vor und biss sich leicht auf die Unterlippe.
 

//Essen? Klar, gern. Ich hab Hunger und zuhause ist eh keiner, der mir was machen könnte.//
 

Ryou quiekte glücklich auf. „Okay, cool!“, meinte er mit einem Strahlen. „Willst du sofort kommen oder...?“
 

//Ich komm sofort//, meinte Mariku. //Ich fahr dann mit der Bahn und bin in ca. 20 Minuten da, okay?//
 

„Okay“, antwortete Ryou mit einem Lächeln. „Dann müsste das Essen auch ungefähr fertig sein.“
 

//Super. Bis dann, Baby.//
 

„Bis gleich!“ Immer noch lächelnd drückte Ryou das Handy an sich, bevor er anfing das Essen zuzubereiten.
 

„Kommt Mariku gleich vorbei?“, wollte Amane wissen.
 

„Jepp.“
 

„Cool!“, schrie Amane und sprang schnell auf, um in ihr Zimmer zu eilen.
 

„Was machst du?“, rief Ryou ihr irritiert nach, während er die Friteuse aus dem Schrank holte.
 

„Mich chic machen!“, brüllte Amane zurück.
 

„Hey! Das ist mein Freund, nicht deiner!“, meinte ihr Bruder mit einem kleinen Lachen.
 

„Egal! Mariku ist cool! Außerdem ist er total beliebt und bekannt, hat Kenji gesagt. Deswegen kann ich vor ihm doch nicht wie ein Penner rumlaufen!“
 

Ryou schüttelte nur kichernd den Kopf und widmete sich dann wieder dem Essen.
 

xxx
 

Knapp 30 Minuten später klingelte es an der Tür. Ryou schaltete schnell die Herdplatte aus, bevor er zur Haustür eilte und diese öffnete.
 

„Hallo“, begrüßte Ryou Mariku mit einem breiten Lächeln und musste sich zusammen reißen, nicht sofort anzufangen zu sabbern...!
 

Mariku sah mal wieder absolut umwerfend aus! Er trug ein schwarzes, weit aufgeknöpftes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Dazu noch einen schwarzen Gürtel mit silbernen Nieten und ebenfalls schwarze Shorts, die ihm bis zu den Knien reichten. Abgerundet wurde das Ganze mit seinen abgewetzten und oft getragenen Chucks.
 

„Hey“, erwiderte Mariku und beugte sich für einen kleinen Kuss nach unten. „Du siehst süß aus“, meinte er schmunzelnd, bevor er in das Appartement trat.
 

Ryou quiekte leise und errötete. Stimmt ja, er war immer noch in seinen weiten Freizeitklamotten, das hatte er ja total vergessen...!
 

Mit einem Stöhnen ließ Mariku sich auf das Sofa fallen, die Füße auf den kleinen Glastisch davor legend. Interessiert blickte er sich um. „Schön habt ihrs hier“, meinte er nach einiger Zeit der Observierung. Er war zwar schon einige Male hier gewesen, aber immer nur kurz und hatte deshalb bisher noch keine Gelegenheit dazu gehabt, sich richtig umzusehen.
 

„Danke!“, lächelte Ryou und eilte in die Küche. „Das Essen ist gleich fertig, die Pommes brauchen nur noch ein bisschen.“
 

„Okay“, meinte Mariku mit einem kleinen Nicken.
 

Ryou wuselte mehrere Minuten lang durch die Küche, Mariku war schließlich da, da musste das Essen perfekt werden!, bis genau dieser ihn rief: „Komm mal her, Baby.“
 

Überrascht warf Ryou einen Blick zur Couch. „Ja? Was ist denn?“, fragte er nach.
 

„Komm mal her“, wiederholte Mariku nur und winkte den Kleineren zu sich. Irritiert schritt Ryou zum Sofa. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch alles, was hinaus kam, war ein kleiner Schrei, als der Blonde ihn plötzlich auf seinen Schoß zog.
 

„Wir haben uns heute noch gar nicht gesehen“, murmelte Mariku leise, die Nase in Ryous Nacken vergaben, bevor er sich wieder aufrichtete und Ryous Lippen für einen leidenschaftlichen Kuss fing.
 

Der Weißhaarige entspannte sich inständig und küsste zurück, bis ihm plötzlich wieder etwas einfiel. Stirnrunzelnd lehnte er sich zurück.
 

Mariku hob fragend eine Augenbraue und legte seine Hände auf Ryous Hüfte, um langsam über diese zu streichen. Er beugte sich wieder näher an seinen Freund, mit der Intention ihren bereits erhitzten Kuss weiterzuführen und sogar ein wenig zu vertiefen, da drehte Ryou den Kopf weg.
 

„Wessen Schuld ist das denn?“, fragte er bitter und krallte seine Finger härter in Marikus Schulter.
 

„Was ist wessen Schuld?“, fragte der Blonde verwirrt.
 

Ryou stöhnte auf. „Wessen Schuld ist es, dass wir uns heute noch nicht gesehen haben?!“
 

„Äh... Keine Ahnung?“
 

Ryou stöhnte nochmals. „Deine, du Superhirn! Du bist es doch, der geschwänzt hat!“
 

Mariku presste die Lippen aufeinander. „Reg dich ab, Ryou. Du weißt, dass ich öfters mal schwänze, wenn ich keinen Bock auf den Puff hab.“
 

„Ich reg mich nicht ab! Wir hatten heute ein Date, falls du das vergessen hast! Wir wollten nach der Schule zusammen shoppen gehen!“, schrie der Weißhaarige nun.
 

Er fühlte sich im Nachhinein zwar schlecht, dass er seinen Freund angeschrieen hatte, aber er war in dem Moment so sauer gewesen!
 

„Date? Oh fuck, ja! Jetzt weiß ichs wieder!“, erinnerte sich Mariku wieder, scheinbar unbeeindruckt von Ryous Schreierei. „Sorry, Baby, aber ich war heute so verdammt müde, dass ich fast den ganzen Tag gepennt hab.“
 

„Toll!“, jammerte Ryou. „Und ich dachte, dass man sich als frisches Paar so oft wie möglich sehen will… Ich will dich auf jeden Fall sehen, du mich ja anscheinend nicht!“
 

„Was zur...? Hey hey, beruhig dich. Ich hab nicht gesagt, dass ich dich nicht sehen will!“, widersprach Mariku.
 

„Nein, aber du hast es angedeutet!“, schluchzte Ryou leise, die Augenwinkel leicht feucht. „Wenn du mich hättest sehen wollen, wärst du in die Schule gegangen, um mich zu treffen!“
 

„Beruhig dich“, wiederholte Mariku und verhärtete leicht den Griff um Ryous Hüften. „Du tust ja so, als geht die Welt unter, nur weil wir uns mal nicht gesehen haben. Man muss sich nicht jeden Tag sehen, um eine Beziehung zu führen.“
 

Ryou blickte nur still nach unten, während der Ägypter seufzte. Er löste eine Hand von Ryous Hüfte, um seinen Zeigefinger unter sein Kinn zu legen und es so nach oben zu neigen, damit sie sich in die Augen sehen konnten.
 

„Außerdem... Wenn ich dich nicht sehen wollte, warum hätte ich dann vorhin bei dir geklingelt, hm? Und warum bin ich dann jetzt bei dir?“, fragte er den Kleineren mit ernster Miene.
 

Ryou zuckte unsicher mit den Schultern, die Wangen leicht errötet. Mariku gluckste leise.
 

„Siehst du?“, murmelte er schmunzelnd. „Ryou-baka.“ Er beugte sich vor und brachte ihre Lippen für einen langen, aber keuschen, Kuss zusammen.
 

Ryou lächelte mit schuldbewusster Miene. Falls Mariku wirklich bereits die Nase voll von ihm hätte, wäre er jetzt nicht da, oder?
 

„Tut mir leid“, nuschelte Ryou leise und drückte seine Lippen auf Marikus Wange. „Ich hab dich lieb...“, flüsterte er leise, die Wangen knallrot.
 

Noch bevor Mariku etwas erwidern konnte, kam Amane bereits ins Wohnzimmer. „Onii-chan, die Pommes riechen so komisch angebrannt...“
 

„Oh mein Gott!“ Erschrocken zuckte Ryou zusammen. „Die Pommes, die hab ich ja total vergessen, oh je!“
 

Mariku gluckste amüsiert und gab Ryous Lippen einen kleinen Kuss. „Tollpatsch. Auf, auf, beeil dich, sonst werden die Pommes noch schwarz!“
 

Der Weißhaarige schmollte, bevor er aufsprang und in die Küche eilte.
 

Amane kicherte und ließ sich neben Mariku aufs Sofa fallen. „Du bringst meinen armen onii-chan total durcheinander, weißt du das?“, fragte sie amüsiert nach.
 

Mariku grinste. „Ja, ich hab auf so manche Leute diesen Effekt...“ Er streckte sich mit einem Gähnen, bevor er sich mit erhobener Augenbraue zu dem Mädchen drehte. „So... Hast du schon einen Freund?“
 

Amane blies die Backen auf. „Was heißt hier schon?! Ich bin bereits 15!“
 

Nun hob sich auch die zweite blonde Augenbraue. „15? Was du nicht sagst. Du siehst aus wie 13, ehrlich gesagt. Wie eine kleine Göre.“
 

„Kleine Göre...!“, wiederholte Amane schreiend und fing an, mit ihren Fäusten auf den Blonden einzuschlagen. „Ich zeig dir gleich kleine Göre!“
 

Mariku lachte erheitert auf und streckte eine Hand aus, um sie durch das Haar des Mädchens zu wuscheln.
 

„Hmpf!“ Gespielt beleidigt verschränkte Amane die Arme, konnte ein kleines Lächeln aber nicht verbergen, während Ryou wieder ins Wohnzimmer kam, um den Esstisch zu decken.
 

„Also? Hast du jetzt einen Freund?“, fragte Mariku nochmals nach.
 

Amane nickte eifrig. „Ja, und was für einen! Ich hab den besten Freund auf der Welt! Kenji ist total süß und niedlich und witzig und hilfsbereit und gut aussehend und nett und lieb und-“
 

„Ich glaub, ich habs verstanden“, unterbrach Mariku sie schmunzelnd. „Habt ihr...“ Er verharrte kurz, damit sich seine Lippen in ein breites Grinsen verziehen konnten. „Habt ihr schon miteinander geschlafen?“
 

„Mariku!“, schrie Ryou plötzlich entrüstet auf.
 

„Psst, ich dich auch, Schatz“, meinte der Ägypter nur mit einer abwinkenden Bewegung, bevor er sich wieder an die Weißhaarige wandte. „Habt ihr?“
 

Amane schüttelte den Kopf, ihre Wangen zierte ein feiner Rotschimmer. „Nein, noch nicht.... Aber ich möchte bald!“
 

Ryou hielt inne. Einerseits wollte er nicht, dass Mariku mit seiner kleinen Schwester über solche Dinge redete, aber andererseits musste er zugeben, dass ihn ihre Antworten schon interessierten...
 

„Hattet du und Ryou schon Sex?“, fragte sie neugierig nach und Ryou spürte sofort, wie er knallrot anlief.
 

„Noch nicht.“ Schmunzelnd schüttelte Mariku den Kopf. „Mit der Betonung auf 'noch'. Aber ich hab schon mit anderen Leuten geschlafen. Wenn du willst, kann ich dir gerne ein paar Tipps geben...“ Er wackelte verführerisch mit den Augenbrauen.
 

„Tipps? Was für Tipps?“, wollte Amane sofort wissen.
 

„Ach, über jedes Thema, meine Liebe.“ Mariku warf ihr ein arrogantes Grinsen zu. „Ich bin ein echter Sexperte. Frag mich einfach irgendwas.“
 

„Wie cool!“, schwärmte Amane und lehnte sich näher an den Größeren. „Welche Stellungen kannst du denn so empfehlen?“
 

„Amane!“, schrie Ryou auf und stürmte schnell zum Sofa. „Hör sofort auf, Mariku so etwas Unanständiges zu fragen!“
 

Seine Schwester schmollte leicht. „Aber er hatte es doch angeboten...!“
 

„Ja, aber darauf musst du ja nicht eingehen!“
 

„Komm mal kurz her, Baby“, meinte Mariku plötzlich grinsend und zog Ryou auf seinen Schoß, bevor er sich wieder Amane widmete.
 

„Also das ist die Reiterstellung“, erklärte er, während er Ryou richtig auf seinen Schoß platzierte und dann seine Hüften umfasste. „Die Stellung ist besonders dafür geeignet, wenn der unterwürfige Part der Beziehung mal die Zügel in die Hand nehmen will... Im wahrsten Sinne des Wortes.“
 

Mariku gluckste leise über seinen kleinen Witz bevor er anfing, Ryous Hüfte auf und ab zu bewegen. Der Weißhaarige keuchte erschrocken auf und krallte seine Finger in Marikus Hände. „Dein Freund sollte dir bei den Stößen aber entgegen kommen“, erklärte Mariku weiter und fing an, seine Hüfte rhythmisch gegen Ryous Hintern zu stoßen.
 

„Nngh...“, stöhnte Ryou leise auf, die Augen geschlossen und die Wangen errötet, während er nervös auf seiner Unterlippe knabberte. Das, was Mariku da mit ihm machte, fühlte sich verdammt gut an, und er spürte, wie die kleine 'Lehrstunde' seine Hormone sofort in Wallung brachte.
 

„Hm hm, interessant!“ Amane nickte interessiert, während sie die beiden genauestens beobachtete. „Was ist mit der Missionarstellung?“, fragte sie nach. „Das wird wahrscheinlich eh die Stellung sein, in der Kenji und ich das erste Mal miteinander schlafen.“
 

Mariku summte nachdenklich und hielt inne. „Das stimmt wohl“, meinte er nickend, bevor er Ryou mit einer schnellen Handbewegung flach auf den Rücken schubste und über ihn kletterte. Ryou keuchte erschrocken.
 

„Die Missionarstellung ist ziemlich langweilig“, erklärte er, während er sich zwischen Ryous gespreizten Beinen platzierte. „Ich find sie ziemlich langweilig, aber für das erste Mal ist sie schon okay.“
 

Der Blonde grinste, als Ryou seine Hände plötzlich auf seine Schultern legte und beugte sich herunter, um seine Lippen kurz auf Ryous zu pressen, bevor er seine Hüfte gegen die des Kleineren stieß. „Wie du siehst, ziemlich langweilig.“
 

„Können... Können du und onii-chan auch in dieser Stellung miteinander schlafen?“, fragte sie plötzlich nach. „Onii-chan ist nämlich noch Jungfrau und da wäre ihm das so wohl am angenehmsten.“
 

„Amane!“, schrie Ryou sie plötzlich an. „Ich wusste ja nie, dass du in Wirklichkeit so… so… unanständig bist!“
 

Seine Schwester streckte ihm nur die Zunge raus, während Mariku leise gluckste.
 

„Jepp, dein Bruder und ich könnens so auch mit einander treiben.“
 

„Wirklich?!“, riefen beide Geschwister plötzlich überrascht auf.
 

Mariku brach in Gelächter aus. „Wirklich“, meinte er grinsend. „Allerdings müssen wir ein bisschen was ändern.“
 

Er schnappte sich Ryous Beine und legte sie jeweils über seine Schulter. „Seht ihr?“ Er schmunzelte, während er erneut Stoßbewegungen ausführte. „So kann ich dann in Ryous kleinen, engen, versteckten Tunnel der Liebe eindringen.“
 

Der Weißhaarige wurde knallrot und spürte, wie sein Schritt bei diesen Worten in freudiger Erwartung zuckte. „Ihr seid pervers, alle beide!“, rief er nur und schubste Mariku dann schnell von sich, um in die Küche zu eilen. „Das Essen ist fertig, also setzt euch bitte schon einmal an den Tisch.“
 

Amane und Mariku sahen sich stumm an, bevor sie beide in Gelächter ausbrachen und dann zum gedeckten Tisch schlenderten.
 

xxx
 

Mariku schmatzte lauthals mit den Lippen, als er den leeren Teller von sich schob. „Du kannst verdammt gut kochen, Baby, weißt du das?“, fragte er mit erhobener Augenbraue und steckte sich eine Zigarette in den Mund.
 

„Wirklich?!“ Ryou strahlte ihn an, während er die Teller in die Küche räumte. „Dankeschön! Wenn du willst, kann ich gerne mal öfter für dich kochen...!“
 

„Klar, cool“, erwiderte der Blonde, bevor er einen langen Zug nahm.
 

„Danke für das Essen, onii-chan!“, bedankte sich Amane und stand auf. „Ich geh jetzt in mein Zimmer.“
 

„Alles klar“, rief Ryou ihr zurück.
 

Er räumte summend das Geschirr in die Spülmaschine, da legte sich plötzlich ein Arm um seine Hüfte und zog ihn an eine warme Brust. Ryou kicherte leise als Mariku anfing, seinen Nacken und Schulter zu küssen.
 

„Schaaatz“, jammerte er und versuchte, sich aus der Umarmung zu lösen. „Ich muss das Geschirr einräumen...!“
 

„Tsk! Banause!“ Gespielt beleidigt setzte Mariku sich auf den Küchentisch.
 

„Wie heißt es doch so schön? Arbeit vor Vergnügen“, meinte Ryou. Er errötete leicht, als der Größere ihm bei diesen Worten einen besonders verführerischen Blick zuwarf.
 

Nach knapp einer Minute war alles schließlich eingeräumt. Seufzend drehte sich Ryou um, nur um im nächsten Moment die Lippen feste aufeinander zu pressen. „Böser Mariku, kein in der Wohnung rauchen!“, ermahnte er ihn.
 

Mariku verdrehte die Augen, bevor ein Schmunzeln über sein Gesicht huschte. „Was krieg ich denn dafür, dass ich die Zigarette ausmache, hm?“
 

Der Weißhaarige errötete und fing an, seine Finger nervös zu kneten. „Ich... Ich weiß nicht? Was möchtest du denn haben?“ Er schluckte schwer. 'Jetzt kommts', dachte er nur.
 

Mariku schien für einen Moment zu überlegen, bevor er grinsend nickte. „Also ein bisschen Französisch wäre jetzt nicht schlecht...“
 

Mit betrübter Miene schüttelte Ryou schüchtern den Kopf. „Tut mir leid aber ich hab Spanisch genommen, kein Französisch...“ Nervös knabberte er an seiner Unterlippe.
 

Erschrocken verschluckte sich Mariku plötzlich am Rauch und fing an, wie wild zu husten. Ryou warf ihm einen besorgten Blick zu. Nachdem der Blonde sich wieder beruhigt hatte ging er zum Fenster, um seine Zigarette dort hinaus zu werfen. „Ist egal, zeig mir dein Zimmer“, meinte er schließlich.
 

Ryou fing sofort wieder an, zu lächeln. „Okay!“, piepste er glücklich und schnappte sich Marikus Hand, um ihn zu seinem Zimmer zu ziehen. „Das ist mein Reich“, lächelte er, bevor er Marikus Hand leicht drückte und dann die Tür öffnete.
 

Ordentlich. Das war das Erste, das Mariku in den Kopf schoss, als er das Zimmer sah. Der Raum an sich war sehr hell. Die Wände waren ein helles himmelblau, fast weiß, wogegen der dunkelbraune Parkettboden einen schönen Kontrast herstellte.
 

In der rechten Mitte des Raums stand das Bett. Für ein Einzelbett war es ziemlich groß, musste Mariku mit einem Grinsen feststellen. Die hellgrüne Bettwäsche war ordentlich gefaltet und frei von Falten. Direkt neben dem Bett war eine kleine, weiße, Kommode, welche voll mit Krimskram wie Figuren, Bücher und Süßigkeiten war. Rechts vom Bett stand ein ahornfarbener Kleiderschrank. Gegenüber dem Bett war ein kleiner Schrank mit einem etwas älter aussehenden Röhrenfernseher darauf.
 

Am Ende des Raums stand ein relativ großer, abermals ahornfarbener, Schreibtisch mit einem Computer, Boxen und mehreren Schulbücher darauf. Neben einem kleinen hellgrauen Sofa war der Rest des Raums leer. Viel mehr hätte aber auch nicht wirklich rein gepasst, nichtsdestotrotz wirkte der Raum nicht zu überfüllt. Das Zimmer war zwar klein, aber dafür sehr gemütlich!
 

Abgerundet wurde das Ganze mit einem viereckigen Teppich in der Mitte des Raumes und einigen Bildern, von modernen Stillleben, Landschaften und selbst gemachte Fotos mit Freunden und Familie, an den Wänden.
 

„Cool, gefällt mir“, lobte Mariku, nachdem er sich gründlich umgesehen hatte. „Sieht wirklich gemütlich aus, ich mags.“
 

„Danke!“, strahlte Ryou und schlang seine Arme lächelnd um Marikus Nacken.
 

Der Blonde gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor er sich ein letztes Mal umsah. Nach einigen Sekunden blieb sein Blick beim Bett hingen und er gluckste leise auf. „Von wem ist dieses tolle Bild denn?“, fragte er amüsiert auf und deutete über das Bett.
 

Ryou folgte dem Finger, bevor er kichernd sein Gesicht in Marikus Schulter vergrub. Über seinem Bett hang die Zeichnung, die der Blonde ihm vor einigen Wochen gezeichnet hatte. „Die hat ein gaaanz toller Mensch gemalt“, murmelte er schließlich leise.
 

Er spürte, wie Mariku seine Arme um seine Hüfte schlang und langsam beugte Ryou seinen Kopf ein wenig zurück, um dem Größeren in die Augen sehen zu können.
 

„Du bist so unfassbar niedlich“, nuschelte Mariku, bevor er seine Lippen auf Ryous drückte.
 

Zuerst waren es nur mehrere, kurze, und besonders unschuldige, Küsse, doch es wurde schnell heißer, als Mariku Ryou immer weiter nach hinten drückte, bis dessen Beine gegen den Bettkasten knallten.
 

Ihre Lippen lösten sich wieder, bevor Mariku Ryou plötzlich knurrend aufs Bett warf. Der Ägypter krabbelte schnell über den Weißhaarigen und fing an, seinen Hals und seine Kehle mit heißen Küssen zu bedecken.
 

Ryou keuchte leise und krallte seine Finger in Marikus Schulter, als der Blonde mit seinen Zähnen sanft über seinen Adamsapfel kratzte. Langsam küsste Mariku sich seinen Weg nach unten, bis er kurz vorm Schlüsselbein stoppte, und stattdessen anfing, hart und mit viel Kraft an Ryous makelloser Haut zu saugen.
 

Dieser konnte ein Stöhnen nicht verhindern und drückte Marikus Gesicht unbewusst näher an seinen Körper. Mit einem kleinen Schmatzgeräusch lösten sich karamellfarbene Lippen schließlich wieder von seiner Haut und Mariku betrachtete stolz sein Werk im Sinne eines Knutschflecks, bevor er mit seiner Zunge über Ryous Kieferpartie fuhr.
 

Ryou hatte seine Augen währenddessen geschlossen und atmete tief ein und aus, während Mariku seinen Körper weiter mit Lippen, Zähnen und Zunge erkundete. Es fühlte sich gut an.... So gut... So verfickt gut... Viel besser, als in all seinen Träumen.
 

Der Kleinere stöhnte leise, als Marikus Lippen wieder seine fanden und öffnete bereitwillig den Mund, noch bevor der Andere um Einlass fragen konnte. Mariku nutzte die Chance natürlich sofort und glitt mit seiner Zunge in Ryous Mund. Ohne den ihm noch relativ neuen Mundraum zu erforschen, rieb Mariku seine Zunge sofort gegen Ryous, damit sich diese in ein erotisches Spiel verwickeln konnten.
 

Seine neugierigen Hände wanderten derweil über Ryous bekleideten Körper. Triezend kniff er die bereits zum Teil erigierten Nippel, was ihm ein sehr lautes Stöhnen vom Anderen einbrachte, bevor er eine Hand unter das Shirt gleiten ließ.
 

Er grunzte anerkennend, als er spürte, wie verdammt weich Ryous Haut war. Er ließ seine Fingerspitzen foppend nur ganz leicht über die Haut streifen, bis er beim Oberkörper angekommen war. Quälend langsam umkreiste er Ryous linken Nippel mit zwei Fingern, bevor er mit dem Daumen leicht über die erigierte Knospe fuhr.
 

Ryou stöhnte bei dieser leichten Berührung sofort lauthals in Marikus Mund und wölbte den Rücken. Mariku grinste gegen die pinkfarbenen Lippen, bevor er die Mundhöhle seines Freundes wieder plünderte.
 

Sein Daumen streichelte währenddessen sanft über den Nippel, bevor er ihn plötzlich hart kniff. Ryou riss seinen Mund sofort von Marikus, um ein lautes, langes und extrem erotisches Stöhnen von seinen Lippen rollen zu lassen, welches Mariku lustvoll erschaudern ließ.
 

Mit einem kleinen, fast animalischen, Knurren, riss er Ryou das Shirt hoch und drückte seinen Lippen sofort auf die darunter liegende Haut, um hart an ihr zu saugen. Er arbeitete sich Stückchen für Stückchen weiter nach oben, während Ryou sich schwer atmend und mit geröteten Wangen unter ihm wand. Kein Zweifel, Ryou hatte noch nie etwas so erotisches gefühlt aber das half dennoch nichts an der Tatsache, dass es ihm viel zu schnell ging...!
 

Ein Keuchen verließ seinen Mund, als Marikus Lippen sich plötzlich um einen Nippel stülpten und hart an ihm saugte. „O-Oh...A-Ah...! N-N...Nggh! Ma-Aah-riku...!“, murmelte der Weißhaarige atemlos.
 

Der Ägypter ließ sich seine süße Zeit, um beide Nippel zu bearbeiten, bis sie steinhart waren, bevor er sich zurück beugte und seine Hände auf Ryous Hose legte. Er wollte gerade am Hosenbund ziehen, da legten sich plötzlich zögerlich zwei blasse Hände auf seine.
 

Irritiert, und auch leicht genervt, blickte Mariku zu Ryou. Dieser war nun halbwegs aufgerichtet, die Wangen rot, die Augen glasig. „N-Nicht“, wisperte er leise.
 

„Warum?“, fragte Mariku nach, das Gesicht ausdruckslos.
 

Ryou schluckte. „Das...“, fing er nervös an. Sein Puls raste und Marikus eiserner Blick half ihm nicht gerade dabei, sich wieder zu beruhigen... „Das geht mir alles viel zu schnell...“
 

Einen Moment lang, welcher Ryou wie eine Ewigkeit vor kam, herrschte Stille. Beide starrten sich an, ohne zu blinzeln.
 

„Was?!“, fragte Mariku schließlich, die Stimme barsch.
 

Ryou zuckte wimmernd zusammen. „Bitte Schatz, versteh mich doch...“, flehte er leise und drückte sanft die Hände des Anderen. „Wir sind gerade mal seit 5 Tagen zusammen und das... das geht mir einfach zu schnell... Ich brauch einfach noch etwas Zeit, bitte sei mir nicht böse, Mariku...!“
 

Mariku erwiderte lange Zeit nichts, bevor er sich mit einem Knurren auf die Knie setzte. „Dafür unternimmst du aber etwas dagegen!“, meinte er nur und zeigte mit seinem Finger auf die gewaltige Beule, die sich in seiner Hose andeutete.
 

„W-Was?“, fragte Ryou irritiert nach und blinzelte. „W-Wie meinst du das?“
 

Mariku knirschte lauthals mit den Zähnen, bevor er aufsprang. „Schon gut, ich machs schon selber! Du wärst wahrscheinlich eh zu blöd dafür gewesen!“, zischte er ihm zu und eilte mit großen Schritten dann in Richtung Flur.
 

Als die Tür zuknallte, erwachte Ryou aus seinem Schock. Was... Was war gerade passiert? Zuerst hatten Mariku und er sich noch geküsst, dann hatte er seinen Oberkörper liebkost und schließlich versucht, seine Hose zu öffnen. Ryou wollte es noch nicht und da... da war Mariku plötzlich ausgerastet...
 

Wimmernd schlug Ryou die Hände vors Gesicht. Oh nein, hoffentlich war Mariku jetzt nicht sauer auf ihn! Er wusste ja, wie wichtig seinem Freund Sex war... Unsicher, was er jetzt tun sollte, stand er langsam auf und schaltete den Fernseher ein, bevor er sich unter die Decke legte.
 

Knapp 10 Minuten lang starrte er apathisch auf den Bildschirm, bevor Mariku wieder ins Zimmer kam. „Hey...“ Ryou warf ihm ein schüchternes Lächeln zu, bevor er die Decke anhob. „Ich dachte, wir könnten zusammen ein wenig Fernsehen gucken?“
 

Mariku grunzte nur und legte sich dann neben seinen Freund ins Bett, achtete aber darauf, dass sich ihre Körper nicht berührten. Nervös kaute Ryou auf seiner Unterlippe. Mariku schien wirklich sauer zu sein... Und Ryou hatte keine Ahnung, was er dagegen machen sollte.
 

Minutenlang starrten beide still auf den Bildschirm – auf dem irgendein Action Film lief – bevor Ryou sich schüchtern an Marikus Seite kuschelte. Der Weißhaarige hielt es einfach nicht länger aus! Er wollte Mariku ja anfassen, berühren, küssen, nur eben noch keinen Sex!
 

„Was soll das?“, fragte der Ägypter plötzlich barsch nach, als Ryou seinen Kopf auf Marikus Schulter gelegt hatte.
 

„Ich möchte kuscheln“, murmelte Ryou verlegen, die Wangen leicht errötet.
 

Mariku schnaubte und lehnte sich dann weiter vom Kleineren weg. „Ich aber nicht.“
 

„O-Oh...“ Verlegen starrte Ryou auf seinen Schoß.
 

„Der Film ist scheiße“, bemerkte Mariku nach einigen Minuten. „Schalt die Glotze aus.“
 

„O-Okay.“ Schnell schaltete der Weißhaarige den Fernseher aus, bevor er seinem Freund einen schüchternen Blick zuwarf. „U-Und jetzt?“
 

„Ich geh pennen, mir egal, was du machst.“ Und mit diesen Worten drehte der Blonde sich auf seine Seite und verstummte.
 

„Dann geh ich auch schlafen“, flüsterte Ryou leise, eher zu sich selbst anstatt zu Mariku, bevor er sich ebenfalls auf die Seite drehte, sein Rücken zu Marikus.
 

Er biss sich hart auf die Unterlippe, um still zu bleiben, während heiße Tränen der Verzweiflung über sein Gesicht liefen. Er hatte es versaut. Jetzt war er gerade mit 5 Tage mit seinem Langzeit-Schwarm zusammen, fünf mickrige Tage!, und er war sich sicher, dass er ab morgen wieder alleine sein würde.
 

Er wusste schließlich, wie wichtig Mariku Sex war. Und jetzt wollte Mariku eben Sex und Ryou hatte es abgelehnt. Wahrscheinlich dachte der Blonde jetzt, dass er seine wertvolle Zeit vergeudete und morgen früh, wenn Ryou aufwachen würde, war Mariku bestimmt schon weg.
 

'Ich bin so blöd...' Ein kleines Schluchzen entkam Ryous Lippen, bevor er sein Gesicht feste in das Kissen vergrub, während die Tränen nur so weiter rollten. Es dauerte lange, bis die letzte Träne gefallen war und erst dann konnte Ryou in einen unschönen Traum gleiten.
 

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Danke für eure Kommis! <3

Psst! Ich mag Ryou und Malik in Hotpants, also nichts sagen >.<

Und jaja, ich weiß. Zu wenig Bakura/Malik und so. Das ändert sich im nächsten Kapitel aber ;)
 

Im nächsten Kapitel~ Was wird jetzt geschehen? Ist die Beziehung von Mariku und Ryou wirklich schon vorbei oder können sie sich nochmal zusammen raufen? Außerdem haben Malik und Bakura ihr erstes richtiges Date! Wird es ein totales Desaster oder wird Bakura sich zusammen reißen können?
 

Bis dann <3

Kapitel 16: Annäherung

Ryou murmelte etwas Unverständliches, als Sonnenstrahlen sanft sein Gesicht kitzelten. Blinzelnd öffnete er seine verschlafenen Augen und starrte für einen Moment orientierungslos auf die Wand ihm gegenüber, bevor ihn der gestrige Abend wieder eiskalt einholte. Keuchend richtete er sich in eine sitzende Position auf, bevor er panisch nach links blickte.
 

Zu seiner Erleichterung, und Überraschung, lag Mariku noch seelenruhig da, das Gesicht leicht schnarchend im Kissen vergraben. Lächelnd legte sich Ryou wieder auf die Seite, um seinen schlafenden Freund zu beobachten. Er sah im Schlaf so anders aus, so friedlich und entspannt. Ryou kicherte leise, als Mariku etwas murmelte und sich dann stirnrunzelnd auf den Rücken legte.
 

Mit einem fast melancholischen Lächeln streckte Ryou seine Hand aus, um dem Blonden sanft ein paar Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Er versuchte sich jede Kleinigkeit des Anderen einzuprägen, während dieser schlief. Heute konnte schließlich das erste und letzte Mal sein, dass Ryou ihn so sah. Der Weißhaarige schluckte schwer, bevor er sich nach vorne beugte und seine Lippen sanft auf Marikus presste.
 

„Bitte gib mir noch eine Chance“, flüsterte er gegen dessen Lippen. „Bitte. Nur eine Chance. Ich hab dich doch gerade erst bekomme, ich will dich so früh nicht schon wieder verlieren.“
 

Er quiekte erschrocken auf, als Mariku plötzlich grunzte und leicht die Nase rümpfte. „Mmph.“ Mit einem Stöhnen öffnete er langsam ein Auge. Als er das helle Sonnenlicht, das durch die Rollläden ins Zimmer strahlte, bemerkte, drehte er sich mit einem lauten Brummen auf die Seite und zog die Decke über sich.
 

Ryou beugte sich kichernd über den Größeren und zog die Decke bis zu Marikus Kinn herunter, bevor er ihm einen kleinen Kuss auf die Wange gab. „Guten Morgen“, lächelte er.
 

Mariku grunzte nur. „'Spät isses?“, fragte er mit schlaftrunkener Stimme nach.
 

„Kurz vor halb Zehn“, antwortete Ryou, nachdem er einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte.
 

„'Hölle“, brummte der Ägypter. „'No schlafn.“
 

Ryou lachte amüsiert auf, bevor er Mariku einen letzten Kuss gab, welcher nur erneut brummend die Nase rümpfte. „Dann schlaf noch was. Aber ich werd gleich Frühstück machen. Wenn du also was essen möchtest, solltest du nicht mehr allzu lange schlafen.“
 

Ohne zu antworten, schlug Mariku die Decke über seinen Kopf. Ryou warf ihm ein liebevolles Lächeln zu, bevor er langsam aufstand und ins Badezimmer ging. Als er sich fertig gewaschen hatte, trat Ryou summend ins Wohnzimmer.
 

„Morgen, onii-chan!“, begrüßte ihn plötzlich eine aufgeweckte Stimme.
 

„Morgen, Amane“, erwiderte Ryou und winkte seiner kleinen Schwester, welche momentan Wii spielte, zu.
 

„Wo ist Mariku?“, fragte sie nach, ließ ihre Augen dabei aber nie vom Bildschirm.
 

„Der schläft noch“, erwiderte Ryou, während er in die Küche trat und nach den Zutaten für sein alltägliches englisches Frühstück suchte. „Wieso bist du eigentlich schon auf?“, fragte er Amane irritiert. „Du schläfst doch sonst auch immer bis Mittag.“
 

Das Mädchen zuckte mit den Schultern, während sie enthusiastisch mit dem Nunchuk rumwedelte. „Einfach so. Ich bin aufgewacht und konnte dann nicht mehr einschlafen.“
 

„Achso.“ Damit wandte sich Ryou wieder dem Essen zu.
 

Mehrere Minuten lang brutzelte er in der Küche, bis er Amane schließlich darum bat, Mariku zu wecken.
 

„Aber ich bin doch gerade am Spielen!“, jammerte das Mädchen und verschränkte trotzig die Arme.
 

„Ich bin aber am Kochen“, erwiderte Ryou mit einem kleinen Schmunzeln. „Ich kann jetzt nicht weg vom Herd, aber du schon. Einfach Pause drücken und Mariku in meinem Zimmer wecken.“
 

„Grr!“ Knurrend ballte Amane ihre Hände zu Fäusten, bevor sie sie wie einen Trichter um ihren Mund legte.
 

„A-Amane! Nicht-“, konnte Ryou ihr gerade noch zurufen, bevor ein ohrenbetäubender Schrei den Mund seiner Schwester verließ.
 

MARIKU!“, schrie sie lauthals und Ryou hätte schwören können, dass der Boden gebebt hatte. „BEWEG DEINEN ARSCH AUS DEM BETT! FRÜHSTÜCK IST FERTIG!
 

Amane kicherte leise, als plötzlich ein dumpfer Aufprall zu hören war – scheinbar war Mariku aus dem Bett gefallen. Ein lautes Fluchen war zu hören, bevor es wieder still wurde.
 

Ryou verzog leicht das Gesicht, während er mit seinem kleinen Finger im Ohr pulte. „Du hast wirklich eine sehr nette Art, Leute zu wecken, Schwesterherz“, meinte er sarkastisch.
 

„Danke onii-chan!“, strahlte Amane ihn an, bevor sie sich wieder der Spielkonsole widmete.
 

Ryou seufzte leise, während er den Speck in der Pfanne umdrehte. „Na toll, jetzt wird Mariku noch wütender auf mich sein“, murmelte er leise. Die nächsten Minuten herrschte Stille, da ertönten plötzlich schlurfende Schritte im Flur.
 

Nervös richtete Ryou sich gerade auf. Sein Herz klopfte wie wild, während er auf Mariku wartete. Wie würde sein Freund reagieren? Würde er ohne ein weiteres Wort das Haus verlassen? Würde er Ryou beschimpfen und ihn dann wie das letzte Stück Dreck abservieren? Würde er-
 

„Morgen, Mariku!“, wurde er plötzlich von Amanes putzmunterer Stimme aus den Gedanken gerissen. „Hast du gut geschlafen, Freund meines onii-chans?“
 

Ryou warf einen schüchternen Blick über seine Schulter. Mariku stand leicht gebeugt in der Mitte des Raumes. Seine Klamotten waren zerknittert und unordentlich, genau so wie sein Haar. Seine blonde Haarpracht stand noch wilder und exotischer ab und er sah nun wirklich aus, als hätte er einmal zuviel in die Steckdose gefasst.
 

„Morgen“, grummelte der Ägypter nur und kratzte sich gedankenverloren am Bauch. Seine amethystfarbenen, noch total verschlafenen Augen durchsuchten langsam den Raum. Als seine Augen auf Ryous trafen, streckte er sich lauthals, bevor er in gemächlicher Geschwindigkeit zum Weißhaarigen schlenderte.
 

„M-Morgen, Mariku“, begrüßte Ryou ihn mit einem unsicheren Lächeln.
 

Mariku grunzte nur, als er hinter Ryou zum Stehen kam. Er gähnte laut, bevor er seine Arme um Ryous Hüften schlang, und den zierlichen Körper näher an sich zog, während er sein Gesicht in Ryous Nacken vergrub und diesen mit kleinen Küssen bedeckte.
 

„Schaatz! Das kitzelt!“, kicherte Ryou leise und neigte seinen Kopf so, dass er dem Größeren in die Augen gucken konnte.
 

„Bin so müde...“, murmelte Mariku leise und drückte Ryou näher an sich. Er gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor er wieder einen Schritt zurück trat, seine Hände aber auf Ryous schmalen Hüften ließ. „Was kochst du da?“, fragte er mit gerümpfter Nase nach, während er einen Blick in die Pfanne erhaschte.
 

„Das ist englisches Frühstück“, erklärte Ryou mit einem Lächeln. „Amane und ich lieben es!“
 

„Englisches Frühstück?“, wiederholte Mariku mit erhobener Augenbraue.
 

„Jepp“, nickte Ryou. „Rührei, Speck und so weiter.“
 

„Warum frisst du so etwas?“, wollte Mariku wissen.
 

„Hey!“ Mit einem Lächeln stieß Ryou ihm sanft den Ellbogen in den Bauch. „Das ist lecker! Außerdem bin ich eh halb Engländer.“
 

„Wirklich?“ Überrascht hob Mariku beide Augenbrauen.
 

„Ja, mein Vater ist Japaner und meine Mutter war Engländerin...“, erzählte Ryou mit trauriger Stimme.
 

Mariku summte anerkennend. „Wusste ich gar nicht. Dann kannst du gut Englisch, oder?“
 

Ryou nickte erneut. „Ja, ich bin zweisprachig aufgewachsen.“
 

„Du hast es gut“, murmelte der Blonde. „Ich bin total scheiße in Englisch. Ich schreib nur Fünfen und so.“
 

„Dann solltest du mehr lernen“, erwiderte der Kleinere und warf ihm einen strengen Blick zu. Mariku zuckte nur mit den Schultern.
 

Einen Moment lang herrschte eine unangenehme Stille, bis sich Ryou plötzlich schüchtern räusperte. „Mariku?“, fragte er nach.
 

„Hm?“
 

„Sind... Sind wir okay?“, fragte er mit leiser Stimme nach. „I-Ich mein wegen gestern Abend und so.“
 

Für mehrere Sekunden antwortete Mariku nicht. „Lass uns nach dem Essen darüber reden, ja?“, meinte er schließlich.
 

Nervös knabberte Ryou an seiner Unterlippe und nickte dann zögerlich. Das hörte sich ja nicht wirklich gut an...
 

Mariku seufzte laut, als er Ryous gequälten Gesichtsausdruck sah. „Guck, wir sind okay, alles klar?“, fing er an und drückte seine Lippen kurz auf Ryous Stirn. „Aber wir müssen uns dennoch unterhalten. Aber wie gesagt, lass uns das nach dem Essen machen, hm?“
 

„O-Okay“, krächzte Ryou leise.
 

„Gut.“ Mariku nickte und ging dann zu Amane, um mit ihr ein wenig zu zocken, solange das Frühstück noch am Kochen war.
 

xxx
 

„Okay, ich muss zugeben, dass das besser als gedacht war“, meinte Mariku grinsend und rülpste zur Untermalung seiner Aussage laut, bevor er den leeren Teller von sich schob. „Ich bin eigentlich nur Toast oder Cornflakes zum Frühstück gewöhnt aber das war mal eine gelungene Abwechslung.“
 

„Ja, es schmeckt toll, oder?“, stimmte Amane enthusiastisch zu. „Aber nur, weil onii-chan so gut kochen kann!“
 

Mariku gluckste. „Du kannst echt gut kochen“, meinte er an Ryou gewandt. „Du bist echt eine perfekte kleine Hausfrau, weißt du das? Jetzt brauchst du nur noch ein sexy Schürzchen. Mit nichts drunter, versteht sich.“
 

Ryou verdrehte die Augen und schlug Mariku leicht auf den Kopf, bevor er aufstand, um das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen.
 

„Onii-chan? Ich geh jetzt zu Kenji“, verkündete Amane, während sie sich ihre Sneakers anzog.
 

„Okay. Aber um Punkt 20 Uhr bist du wieder zuhause, alles klar?“, rief er ihr zu.
 

Amane stöhnte auf. „Ja, Papa.“ Sie rollte mit den Augen und wandte sich dann an Mariku. „Bist du heute Abend noch da?“, fragte sie ihn.
 

Mariku zuckte mit den Schultern. „Ich denk nicht.“
 

Das Mädchen schmollte leicht und öffnete dann die Tür. „Tschüß, onii-chan! Tschüß, Mariku!“
 

„Tschüß!“, rief Ryou ihr winkend zu.
 

„Tschau und vergiss die Kondome nicht“, grinste der Blonde, bevor Amane die Tür zu schlug und sofort Stille herrschte.
 

„Komm her, Ryou“, ertönte Marikus Stimme nach mehreren Minuten Schweigen.
 

„O-Okay!“, erwiderte Ryou nervös und tapste dann ungeschickt zum Sofa, auf welchem Mariku bereits saß. Zögerlich setzte sich der Weißhaarige hin, hielt aber einen gewissen Abstand zwischen ihnen.
 

Mariku seufzte schwer, bevor er mit einer Hand träge durch sein ungekämmtes Haar fuhr. „Hör zu, Ryou...“
 

Dieser wimmerte bei den Worten leise auf. Jetzt war der Moment gekommen. Jetzt würde Mariku mit ihm Schluss machen...!
 

„Ich red nicht gern um den heißen Brei rum, also werd ich direkt sein, okay?“, fragte er nach.
 

„Okay“, stimmte Ryou leise zu obwohl er wusste, dass er ein verflixtes Sensibelchen war und es für ihn eigentlich nicht okay war.
 

„Ich wollte gestern Sex, du nicht“, fing Mariku an. Ryou zuckte bei diesen Worten leicht zusammen. Er wusste doch, dass es darum ging...
 

Seufzend verschränkte der Ägypter die Arme und lehnte sich zurück ins Sofa. „Ich weiß, dass du noch Jungfrau bist und auf den Richtigen wartest und diesen Scheiß. Ich kann es zwar nicht nachvollziehen, aber es ist deine Meinung und deswegen respektier ich es, wenn auch widerwillig.“ Ein kleines Schmunzeln huschte über seine Lippen. „Auch wenn viele denken, dass ich ein Vergewaltiger wäre, bin ich in Wirklichkeit keiner. Aber psst, das bleibt unter uns. Es ist nämlich gut für meinen Ruf, wenn alle denken, ich sei einer.“
 

Ryou nickte, ein Hauch von einem Lächeln auf seinen Lippen, bevor seine Miene wieder traurig wurde.
 

„Du kannst mir nicht erzählen, es wäre zu früh für dich“, meinte Mariku weiter, die Stimme wieder ernst. „Deswegen schließe ich darauf, dass du nicht mit mir schlafen willst, weil ich nicht der 'Richtige' bin oder so.“ Er schnaubte trocken. „Daraus ergeben sich zwei Sachen...“
 

Ryou knabberte nervös an seiner Unterlippe. Eigentlich wollte er schon längst etwas erwidert haben, Mariku lag in seiner Vermutung nämlich falsch!, aber er traute sich nicht. Also hörte er zu, was der Andere ihm zu sagen hatte.
 

„Erstens.“ Mariku hielt seinen Daumen in die Luft. „Wenn ich nicht der Richtige bin und du nicht mit mir schlafen willst, hat die Beziehung keinen Sinn und wir sollten Schluss machen.“
 

Ein jämmerliches Wimmern verließ Ryous Kehle. 'Nein, nein...! Nein, bitte nicht, nicht Schluss machen...!'
 

„Zweitens.“ Nun hielt der Blonde seinen Zeigefinger hoch. „Ich bin dir nicht gut genug, um dir deine Jungfräulichkeit zu nehmen.“
 

„W-Was?“ Erschrocken klappte Ryou der Kiefer auf. Mariku dachte, ihm wäre der Blonde nicht gut genug?
 

Mariku knurrte leise. „Jetzt tu nicht so! Ich kenne ach so unschuldige Typen wie dich! Die denken dann, ich wäre nicht gut genug für sie, weil ich ja schon ganz Domino City durchgevögelt hab!“
 

„S-Spinnst du?“, fragte Ryou ungläubig nach. „Wie kommst du denn auf so einen Mist?“
 

„Du kannst mir nicht erzählen, es wäre dir zu früh! Wir sind jetzt fast eine Woche zusammen und haben jeden Tag etwas miteinander unternommen! Wie lange willst du bitte noch warten?! Das ist nur eine beschissene Ausrede! Und ich hasse es, wenn man nicht direkt ist!“
 

„Ich war direkt!“, beschwerte sich Ryou. „Mariku, es ist mir zu früh! Ich hab noch nie mit jemanden geschlafen! Das 1. Mal sollte ein tolles Erlebnis sein, an das man sich immer erinnert! Ich will von dir nicht dazu gedrängt fühlen!“
 

Fluchend trat Mariku gegen den Tisch. „Fuck!“ Mit wutverzerrter Miene drehte er sich wieder zu Ryou. „Hör zu! Wenn du mir nicht sofort den wahren Grund nennst, dann-“
 

Klatsch.
 

Mit perplexer Miene fasste sich Mariku an die nun pochende Wange.
 

„Halt die Klappe, halt die Klappe, halt die Klappe!“, schrie Ryou plötzlich auf, die Hände zu Fäusten geballt und die Augen groß und wässrig mit unvergossenen Tränen.
 

„Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wovon du da redest!“, brüllte Ryou weiter. „Alles, was du bisher gesagt hast war falsch, falsch, falsch! Falscher als falsch, du Blödmann! Ich will mit dir zusammen sein, ich will mit dir schlafen, ich brauche eben nur noch etwas Zeit!“
 

Ryou stoppte kurz, um zu Atem zu kommen. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig und schnell und er warf Mariku einen bösen Blick zu. Dieser saß wie versteinert war, die Hand immer noch auf seiner schmerzenden Wange, während er Ryou entgeistert anstarrte.
 

„Hast du ein einziges Mal nachgedacht, bevor du deine vorlaute Klappe aufgemacht hast?! Nein, natürlich nicht! Denn dann wäre dir vielleicht der Gedanke gekommen, dass ich Angst hab! Ich hab Angst, dass ich schlecht im Bett bin und du mich deswegen verlässt! Ich hab Angst, dass ich etwas falsch mache und du mich auslachst! Ich hab einfach nur Angst, o-okay?!“
 

Das letzte Wort kam schluchzend hervor, da Ryou sich nicht mehr zusammen reißen konnte. Die Tränen flossen nur so über seine bleichen Wangen, während seine Schultern unkontrollierbar zuckten.
 

„Ryou...“ Unsicher, was er jetzt machen sollte, legte ihm Mariku zögernd eine Hand auf den Kopf.
 

„Du bist so ein B-Blödmann“, schluchzte der Weißhaarige lauthals und wischte mit seinen Ärmeln über seine feuchten Augen. „D-Das du überhaupt auf die Idee kommst, ich würde so etwas denken...“ Er atmete zitternd aus, bevor er seine Arme um Marikus Nacken schlang und seine Nase in dessen Haar vergrub.
 

„Du bist echt ein Dummkopf“, nuschelte er und lächelte leicht als er spürte, wie sich Marikus Hände auf seine Hüfte legten. „Ich möchte mit dir zusammen sein und auch mit dir schlafen.“ Seine Wangen wurden plötzlich heiß als ihm bewusst wurde, wie offen er gerade war. Sonst fiel es ihm schon schwer, das Wort Sex nur auszusprechen! Und jetzt redete er mit Mariku darüber, ohne zu stottern! Das war definitiv ein Fortschritt. „Nur... Nur lass mir einfach noch ein bisschen Zeit, okay? Ich spreche ja nicht von Monaten oder Jahren, sondern einfach von ein paar Wochen.“
 

Mariku seufzte schwer. „Okay“, stimmte er schließlich zu. „Aber nur, weil ich deinem heißen Arsch nicht widerstehen kann.“
 

Ryou lächelte breit und beugte sich dann vor, um seine Lippen auf Marikus zu drücken. „Schatz ist der Beste!“, strahlte er ihn an.
 

Amüsiert hob Mariku eine Augenbraue. „Achso. Und deswegen hast du Schatzi auch eine geklatscht, hm?“
 

Erschrocken schlug Ryou die Hände vors Gesicht. „O-Oh mein Gott! Tut mir leid!“ Er warf dem schmunzelnden Mariku ein beschämtes Lächeln zu. „Ich wollte dich wirklich nicht hauen, ehrlich! Aber ich war so aufgebracht und du hast mich so wütend gemacht u-und...!“
 

Mariku gluckste, bevor er suggestiv mit den Augenbrauen wackelte. „Hab ich jemals gesagt, dass es mir nicht gefallen hat?“
 

„E-Eh?“ Irritiert blinzelnd starrte Ryou den Größeren an.
 

Dieser lachte auf. „Ich bin zwar ein Sadist aber das heißt nicht, dass ich nicht auch eine kleine, masochistische Seite habe.“
 

„O-Oh.“ Mit erröteten Wangen nickte Ryou vorsichtig.
 

Mariku schnurrte, bevor er den Kleineren rücklings aufs Sofa drückte und sich dann auf seine Oberschenkel setzte.
 

„Ma-Mariku!“, keuchte Ryou erschrocken auf, als dieser plötzlich an seinem Hals saugte.
 

„Es hat mich scharf gemacht, als du mir eine verpasst hast“, murmelte dieser in Ryous Schulter, während er leicht an dem weichen Fleisch knabberte. „Sehr scharf. Ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner Engel so dominant sein kann.“
 

„Nngh.“ Ryou stöhnte leise, als Mariku barsch in seinen Hals biss. „M-Marikuuuu... Ha-ah-st du schon w-wieder vergessen, worüber wir gerade geredet haben?“
 

„Nö“, grinste Mariku, als er sich seinen Weg nach oben zu Ryous Kinn küsste. „Ich bleib über der Gürtellinie, versprochen.“
 

Ryou rollte mit den Augen, als die Lippen des Ägypters seine fanden. „Du bist unersättlich, weißt du das?“
 

„Ich weiß. Du würdest mich aber auch nicht anders haben wollen.“
 

„Das stimmt.“ Damit zog Ryou Marikus Gesicht für einen leidenschaftlichen Kuss nach unten.
 

xxx
 

„Drecksscheiße!“ Mit einem Knall fiel die leere Haarspraydose zu Boden. „Was mach ich denn jetzt?!“
 

Hektisch blickten sich violette Augen im Badezimmer um. „H-Hey! Ich hatte doch irgendwo noch eine Reserve liegen?“ Er suchte und suchte, doch nach 5 Minuten gab er es schließlich auf. Seufzend ließ er sich auf den Rand der Badewanne nieder.
 

„Scheiße“, seufzte Malik. Es war nun 19:53 Uhr. In 7 Minuten würde Bakura kommen und er war immer noch nicht fertig! Bevor seine Haare anständig gestylt werden konnten ging doch tatsächlich die, wie sich jetzt heraus gestellt hatte, letzte Dose Haarspray leer...
 

„Ich weiß eh nicht, wieso ich mich so anstelle“, murmelte er leise.
 

Seit nun knapp 2 Stunden machte sich der Blonde für sein Date mit Bakura fertig. Zuerst hatte er ausgiebig geduscht. Er hatte sich gestern sogar noch neue, und verdammt teure!, Bodylotion gekauft. Nach dem Duschen hatte er endlos lange seinen Schrank auf den Kopf gestellt, um ein Outfit zu finden. Nachdem er drei verschiedene Outfits anprobiert hatte, hatte er sich nach langem hin und her schließlich für eins entscheiden können.
 

Und so trug er nun sein neues, dunkellilanes Shirt, welches er gestern mit Ryou in der Stadt gekauft hatte. Er war zwar zuerst ein wenig überrascht gewesen, als er es vorhin das erste Mal angezogen hatte, da es viel enger als erwartet war, aber das war Malik nur Recht. Sein attraktiver Körper konnte sich schließlich sehen lassen. Außerdem trug er schwarze Röhrenjeans, welche ziemlich tief anliegend waren und seine typischen bunten Sneakers. Verfeinert wurde das ganze Outfit mit viel Goldschmuck und kurzen, schwarzen Netzstulpen, welche an seinem Mittelfinger zusammen liefen und dort ein kleines X bildeten.
 

Wie üblich hatte Malik auch subtilen Eyeliner und Lidschatten drauf gelegt. Er würde wirklich verdammt heiß aussehen, stellte er selber fest, wenn er nicht das Problem mit seinen Haaren hätte! Heute schien er einen echten 'Bad Hair Day' zu haben. Egal, wie lange er bürstete und wie viel er auch von dem verbliebenen Haarspray benutzt hatte, seine Haare standen immer noch ein wenig ab!
 

Erschrocken zuckte Malik zusammen, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Okay, beruhig dich, Malik“, sprach er sich selber zu und warf einen letzten, gequälten, Blick in den Spiegel, bevor er zur Haustür ging. „Es ist nur Bakura. Nur der dumme Arsch, der dich die ganze Zeit nervt und den du eh nicht magst... Da ist es doch scheißegal, wie deine Haare aussehen oder?“ … „Nein!“
 

Jammernd blieb der Ägypter im Wohnzimmer stehen, um sich in der Glasvitrine zu betrachten, da klingelte es nochmals. Mit einem Grummeln gab Malik es schließlich auf und trat zur Tür, um diese zu öffnen.
 

„Oh wow, hey Blondie! Sexy siehst du aus!“, begrüßte Bakura ihn enthusiastisch und mit einem breiten Grinsen, die Arme hinterm Rücken versteckt.
 

„Hey“, erwiderte Malik nur knapp und betrachtete sein Gegenüber dann genauer.
 

Bakura trug ein rot-schwarz gestreiftes und relativ enges T-Shirt. Darunter trug er dunkle, durchlöcherte Jeans, einen schwarzen Nietengürtel und seine typischen schwarzen Old Skool Vans.
 

„Checkst du mich etwa aus, Blondie?“, fragte Bakura mit erhobener Augenbraue und einem Grinsen nach.
 

Malik prustete. „Als ob... Also, kanns losgehen?“
 

Bakura spitzte die Lippen. „Noch nicht.“
 

„Wie 'noch nicht'? Was soll das- oh... oh!“ Erschrocken weiteten sich Maliks Augen, als er auf den Blumenstrauß starrte, den Bakura ihm plötzlich ins Gesicht hielt.
 

„Für mich?“, fragte der Blonde perplex nach, die Wangen mit einem leichten Rosa verfärbt, als er den Strauß betrachtete. Die Blüten der Blumen waren trichterförmig geformt und ihre Farbe war ein kräftiges dunkelblau, während das Innere der Blüten ein helles Pink war. Malik hatte die Blumen davor noch nie gesehen, aber nichtsdestotrotz sahen sie einfach atemberaubend aus!
 

„Nein, für deine Mutter.“ Mit einem kleinen Grinsen rollte Bakura mit den Augen.
 

Malik erwiderte das Grinsen. „Weißt du nicht, dass 'Deine Mutter Witze' schon lange out sind, mein Lieber?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach, während er nach einer Blumenvase suchte.
 

„Alles, was ich mache, ist cool oder wird es spätestens nachdem ich es gemacht habe“, erwiderte der Albino achselzuckend.
 

Malik schnaubte leise und ging in die Küche, um die gerade gefundene Vase mit Wasser zu füllen. „Was sind das überhaupt für Blumen?“, fragte er den Anderen. „Ich hab die noch nie gesehen.“
 

„Das sind Winden“, erwiderte Bakura, während er Malik mit leicht nervösem Gesichtsausdruck betrachtete.
 

„Winden?“, fragte Malik interessiert nach. Mit einem Lächeln stellte er die Vase auf den Wohnzimmertisch, bevor er schließlich aus dem Haus ging und die Haustür abschloss. „Wie bist du denn auf solche Blumen gekommen?“
 

Erneut zuckte der Größere mit den Schultern. „Einfach so, sie passen zu deinen Augen“, meinte er und setzte sich mit Malik dann in Richtung seines Autos in Bewegung.
 

„Wow, du guckst mir ins Gesicht?!“ Geschockt keuchte Malik auf und schlug die Hände ins Gesicht. „Das kann doch nur ein Scherz sein!“
 

„Haha, sehr witzig, Blondie“, bemerkte Bakura trocken und hielt dem Blonden die Beifahrertür auf, bevor er sich auf seinen Platz hinterm Lenkrad setzte. „Aber mal ehrlich, du hast tolle Augen.“
 

„E-Eh?“ Verwirrt von Bakuras plötzlicher Ernsthaftigkeit blinzelte Malik auf. „Hab... Hab ich das?“
 

Malik war sich bewusst, dass er gut aussah, und bekam dies auch öfter zu hören, aber bis jetzt hatte noch nie jemand seine Augen komplimentiert, im Gegenteil! Kaito hatte ihm schon immer gesagt, dass er seine Augen nicht mochte. Laut seiner Meinung nach sollen sie „puppenhaft“ ausgesehen haben...
 

„Blondie.“ Bakura rollte genervt mit den Augen. „Wenn ich etwas sage, dann mein ich das auch so, alles klar? Wenn ich also sagen würde, ich will mit dir ficken, mein ich das auch so. Also...“ Er verstummte leise, bevor er ein breites Grinsen auf seine Lippen zauberte. „Malik, ich will Sex mit dir.“
 

Malik gähnte gespielt gelangweilt. „Das war so klar“, murmelte er. „Du bist total voraussehbar, weißt du das?“
 

Bakura schnurrte als Antwort nur, bevor er Maliks Gesicht plötzlich mit seinen Händen umfasste. Der Ägypter verspannte sich sofort.
 

„Hey, du Arsch! Lass mich sofort los oder-“
 

„Du hast wirklich schöne Augen“, unterbrach Bakura ihn plötzlich.
 

„D-Danke, schätz ich“, nuschelte er verlegen.
 

„Diese Markierungen unter denen sind auch richtig cool“, sprach der Albino weiter. „Das wollte ich dich schon immer mal fragen. Sind die echt oder mit Kajal aufgemalt?“
 

„Das sind Tattoos, du Idiot!“, erwiderte Malik mit erhobener Augenbraue.
 

„Cool“, wiederholte Bakura mit einem Grinsen und fuhr mit den Daumen dann die Tattoos nach. „Sieht echt geil aus, hat so einen exotischen Touch.“
 

Der Größere ließ seine Hände langsam auf Maliks Schultern hinunter gleiten und betrachtete den Anderen dann genauer. Seine rotbraunen Augen fuhren über Maliks Hals, Schulter, Brust, Bauch, tiefer und tiefer, bis sie plötzlich stoppten.
 

„Hey“, fing Bakura grinsend an und leckte sich über die Lippen, „Ist hier auch alles echt?“
 

Noch bevor Malik nachfragen konnte, was Bakura mit 'hier' meinte, grabschte der Weißhaarige ihm in den Schritt. Erschrocken keuchte Malik auf und Bakura verlor keine Zeit, seinen Schritt mit seinen Händen zu massieren.
 

Der Blonde schloss im kurzzeitigen Genuss die Augen, es war schließlich zwei Jahre her, dass ihm jemand anderes da berührt hatte!, bevor er mit einem animalischen Knurren die Faust ausholte, um sie hart in Bakuras Gesicht zu schleudern.
 

Der Weißhaarige grunzte überrascht auf und hielt sich dann das schmerzende Kinn. „Gott, sei doch nicht immer so prüde!“, murmelte er mit einem leisen Brummen.
 

Malik verschränkte die Arme über der Brust, auf den Lippen ein arrogantes Grinsen. „Du hast es verdient“, meinte er nur.
 

Bakura rollte mit den Augen, während er den Wagen langsam in Bewegung setzte. „Wie sehr ich mir doch den versauten Malik aus 'Poison & Rose' zurück wünsche“, nuschelte er leise.
 

„Der ist heute schon für anderswo reserviert“, meinte Malik grinsend und streckte seine Armen dann mit einem kleinen Gähnen über den Kopf.
 

„So früh schon müde?“, fragte Bakura mit erhobener Augenbraue nach, während er auf die Autobahn und Richtung Kino fuhr.
 

„Ein bisschen schon“, gab Malik zu und legte seinen Kopf dann auf die Lehne, um den Anderen besser betrachten zu können. „Welchen Film wollen wir eigentlich gucken?“
 

Bakura zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Wie wärs mit „Avatar“? Du weißt schon, dieser 3D-Film mit den ganzen blauen Schlümpfen?“
 

Malik prustete amüsiert und nickte dann leicht. „Hört sich gut an“, meinte er und hielt sich eine Hand vor den Mund, als er nochmals gähnen musste.
 

Bakura rollte mit den Augen. „Mann Blondie, in welchem Puff hast du dich gestern denn noch rumgetrieben, dass du so verflixt müde bist?“
 

„In dem Puff deiner Mutter“, murmelte Malik mit einem Grinsen und kuschelte sich dann tiefer in seinen Sitz, die Augen schon halb geschlossen.
 

Der Albino gluckste. „Ich dachte 'Deine Mutter'-Witze wären out?“, fragte er amüsiert nach.
 

„Wenn sie von mir kommen nicht“, erwiderte Malik.
 

Bakura seufzte leise, als er mit dem Auto an einer roten Ampel zum Stehen kam. „Wenn du so verdammt müde bist dann penn eben noch ein bisschen hier im Auto, bis wir im Kino sind. Ich will kein scheiße teures Ticket bezahlen, wenn du nach der Hälfte des Films eh einschläfst!“
 

„Hört sich gut an“, stimmte Malik zu und schloss langsam die Augen. Der Blonde konnte es sich selbst nicht erklären, aber in letzter Zeit war er wirklich verdammt oft müde. „Du versuchst aber nichts Krummes, während ich hier schlafe, klar?“
 

Bakura lachte auf. „Ich doch nicht!“, flötete er unschuldig.
 

Mit einem kleinen Schmunzeln zeigte ihm Malik den Mittelfinger.
 

„Du bist in letzter Zeit echt müde, was?“, fragte Bakura und warf dem Anderen einen kleinen Seitenblick zu. „Ich mein du bist ja vorgestern erst wieder im Unterricht eingeschlafen.“
 

„Ich weiß“, meinte Malik langsam. „Ich bin auch schon seit ein paar Wochen verdammt müde. Ich hab auch andauernd Halsschmerzen und irgendwelche Gelenkschmerzen.“ Mit einem verzweifelten Seufzen fuhr er sich durchs Haar. „Wahrscheinlich krieg ich bald eine Grippe oder so.“
 

„Grippe im Sommer?“, wiederholte der Weißhaarige und runzelte die Stirn. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Grippe ist. Du bist in letzter Zeit auch wirklich dünn geworden.“
 

„So was fällt dir auf?“, wollte Malik mit einem leisen Lachen wissen. „Aber ich hab wirklich etwas abgenommen. Dabei fress ich echt so viel wie ein Scheunendrescher!“
 

„Hmm“, summte Bakura nachdenklich. „Am besten gehst du mal zum Arzt, damit du das abklären kannst.“
 

„Ja, Mama“, erwiderte Malik Augen rollend, bevor er die Augen schloss. „Und jetzt lass mich pennen, du Arsch.“
 

Damit herrschte Stille. Nach einigen Minuten machte Bakura das Radio an, bedacht dabei, die Lautstärke niedrig zu halten.
 

Malik konnte ein kleines Lächeln nicht verhindern, während die leise Punkmusik durchs Auto schallte. Er hätte Bakura nie für so aufmerksam gehalten! Als er etwas rascheln hörte, täuschte Malik schnell wieder Schlaf vor. Eine kalte Hand legte sich auf seine Stirn und strich ihm sanft die Haarsträhnen aus den Augen.
 

„Ich warne dich, Blondie, wenn du unser Date verpennt, werd ich stinksauer“, murmelte der Weißhaarige leise, bevor er sich wieder in seinen Sitz zurück lehnte.
 

Malik lächelte erneut. 'Wenn er nicht auf so übertrieben sexbesessen tut, ist Bakura gar nicht mal so übel...'
 

xxx
 

„Was zur Hölle...?! Das ist nicht dein Ernst, oder?“
 

„Doch.“
 

„Fuck! Das wusste ich nicht...“
 

„Ist doch kein Problem.“ Malik machte eine abwinkende Handbewegung, während er an einer Pommes knabberte.
 

Vor knapp einer halben Stunde waren die Beiden vollends begeistert aus dem Kino gekommen und saßen nun, um kurz vor 12 Uhr Abends, in BurgerWorld, um sich noch einen Happen essen zu gönnen.
 

„Du bist echt Vegetarier?“, fragte Bakura verblüfft nach und nahm dann einen großen Biss von seinem doppelten Hamburger. „Das würde ich gar nicht aushalten ohne Fleisch!“, meinte er laut schmatzend und mit vollem Mund.
 

Malik verzog angewidert das Gesicht, bevor er einen Schluck seiner Cola nahm. „Ich bin eben so aufgewachsen“, meinte er achselzuckend. „Alle in meiner Familie sind Vegetarier.“
 

„Krass“, wiederholte Bakura, immer noch total baff.
 

Der Blonde kicherte amüsiert „Ist es so schwer zu glauben, dass es Leute gibt, die kein Fleisch essen?“, wollte er mit erhobener Augenbraue vom Anderen wissen.
 

„Natürlich, Blondie!“, schrie Bakura entgeistert auf. „Fleisch ist... RAWR, fast so geil wie Sex! Je blutiger, desto besser!“
 

„A...ha“, meinte Malik nur und stocherte dann in seinem Salat herum. Das Date mit Bakura war, überraschenderweise!, total gut gelaufen bisher und Malik musste wirklich zugeben, dass er sich sehr amüsiert hatte! Es schockierte ihn immer wieder zu erfahren, wie viel er und der Albino doch gemeinsam hatten, es war schon fast unheimlich!
 

„Hey, was ich dich noch fragen wollte“, fragte Bakura in die angenehme Stille hinein. „Sind die Tattoos unter deinen Augen deine Einzigen oder hast du noch mehr?“
 

„Ich hab noch mehr“, erwiderte Malik mit einem kleinen Schmunzeln.
 

„Nicht wahr!“ Total interessiert und neugierig beugte sich der Größere über den Tisch näher zu Malik. „Ich muss sagen Blondie, je mehr ich von dir erfahre, desto geiler werde ich auf dich!“, schnurrte er und leckte sich lasziv über die Lippen. „Also... Wo sind die anderen Tattoos?“
 

„DAS andere Tattoo“, verbesserte der Ägypter. „Ich hab nur noch eins und das ist auf meinem Rücken, genauer gesagt Schulterblatt.“
 

„Und was für ein Tattoo ist das?“, fragte immer noch schnurrend nach und beugte sich noch näher, sodass ihre Nasenspitzen sanft aneinander stupsten.
 

Malik war die Nähe zwar etwas unangenehm, ließ es sich aber nichts davon anmerken. „Ich weiß nicht“, erwiderte er mit einem charmanten Lächeln. „Vielleicht solltest du es herausfinden?“
 

„Du meinst...?“ Der Albino machte eine sehr eindeutig sexuelle Handbewegung und lehnte sich noch näher.
 

Malik zuckte leicht zusammen, als Bakuras heißer Atem in sein Gesicht schlug, und beugte sich ein wenig zurück, aber nicht zu weit, das Lächeln immer noch auf den Lippen.
 

„Vielleicht“, säuselte er nur.
 

Bakura grinste. „Dir ist schon bewusst, dass wir gerade flirten, oder?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach.
 

Malik verkrampfte sich. Nein, eigentlich war ihm das nicht bewusst gewesen... Er wollte nur Bakura nur ein bisschen triezen...! Der Blonde räusperte sich leicht, bevor er sich wieder normal in seinen Stuhl setzte.
 

„Ich hab Flügel als Tattoo“, erklärte Malik schließlich. „Sie sehen Chepres Flügeln sehr ähnlich.“
 

„Chepre?!“, fragte Bakura verdutzt nach. „Was zur Hölle ist das?! Hört sich... versaut an.“ Er warf Malik ein Grinsen zu, welcher nur träge mit den Augen rollte.
 

„Chepre ist ein ägyptischer Gott“, erklärte er. „Er symbolisiert den Sonnenaufgang und die Morgensonne und wird eben oft als Skarabäus-Käfer dargestellt.“
 

„Eww, Käfer?“ Bakura verzog das Gesicht. „Ich glaub nicht, dass ich dich jemals von hinten vögeln werde, Blondie.“
 

Malik lachte auf. „Ich sagte sie sehen Chepres Flügeln ähnlich! Falls du das Tattoo mal sehen würdest, was ich sehr bezweifle, würde es dir sicherlich gefallen, da es sehr ästhetisch aussieht.“ Der Blonde schnaubte beleidigt. „Also bitte! Glaubst du echt, ich würde mir irgendein blödes Insekt auf den Rücken tätowieren?!“
 

Bakura keuchte gespielt erschrocken auf. „Nein, natürlich nicht, geliebter Malik-sama!“ Flink schnappte er sich beide von Maliks Händen und hielt sie in seine, während er sie mit Küssen bedeckte.
 

Malik gluckste amüsiert auf und beobachtete Bakura einige Sekunden lang. Dieser hörte schließlich auf mit den Küssen und verschlang seine Finger mit Maliks. Fast gedankenverloren starrte Malik auf ihre ineinander verschlungenen Finger. Sie waren sich so ähnlich, auf der anderen Seite aber wieder total verschieden. Malik war gebräunt, schnell aufbrausend, die Sonne. Bakura war blass, meist gelassen, der Mond.
 

„Hast du Tattoos?“, fragte Malik schließlich neugierig nach, ihre Finger immer noch ineinander verflochten.
 

Mit gequälter Miene schüttelte der Albino den Kopf. „Nee, noch nicht“, antwortete er mit einem Seufzen. „Hab im Moment keine Kohle. Das kotzt mich echt an!“
 

Malik hob eine Augenbraue. „Vielleicht solltest du dann arbeiten gehen, wenn du pleite bist?“
 

„Keinen Bock“, grinste Bakura. „Außerdem hab ich ja eigentlich genug Geld! Aber ich hab mir vor ein paar Monaten zwei Piercings gemacht und die waren eben scheiße teuer.“
 

Maliks Augen leuchteten bei diesen Augen auf und er lehnte sich näher an den Größeren. „Du hast Piercings?“
 

„Jepp, zwei Stück“, antwortete Bakura schmunzelnd.
 

„Und wo sind die?“ Stirnrunzelnd betrachtete Malik das Gesicht des Anderen. „Ich seh nichts“, meinte er nach einiger Zeit und presste die Lippen aufeinander.
 

„Die sind auch nicht sofort zu sehen, Blondie“, hauchte Bakura und wackelte suggestiv mit den Augenbrauen.
 

Malik verzog das Gesicht. „Sag bloß du hast dir die Weichteile piercen lassen?! Das ist doch total widerlich!“, beschwerte er sich.
 

„Nee, hab ich auch nicht. Ich hab mir die Nippel stechen lassen.“
 

„Wirklich?“ Sofort leuchtete Maliks Gesicht wieder auf. Nippelpiercing hörte sich doch sehr... ansprechend an. „Tut das nicht scheiße weh?“, fragte er bewundernd nach.
 

Der Weißhaarige rümpfte die Nase. „Und wie das weh tut! Alter, das war die Hölle, ich sags dir! Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ Er grinste Malik schief an. „Mariku spielt gern mit den Piercings.“
 

Malik summte. „Ich hab auch überlegt, mich nochmal stechen zu lassen“, meinte er nach einigen Sekunden.
 

„Nochmal?“, wiederholte Bakura fragend. „Hast du noch mehr Piercings, außer deinen Ohrlöchern?“
 

„Naja, hatte“, stellte Malik richtig. „Ich hatte vor ein paar Jahren mal ein Bauchnabelpiercing, habs vor einiger Zeit aber wieder raus genommen.“
 

„Bau-Bau-Bauchnabelpiercing?!“, schrie Bakura auf, als ihm der Kiefer aufklappte. „Du hattest ein Bauchnabelpiercing!“
 

„...Ja.“ Irritiert hob Malik beide Augenbrauen.
 

„Bauchnabelpiercing!“, wiederholte Bakura lauthals. „Fuck! Wie... F-Fuck! Das ist ja wohl mal das HEISSESTE, das ich je in meinem verfickten Leben gehört hab!“
 

Malik blinzelte nur überrascht, während der Andere weiter schwärmte: „Scheiße ist das geil! Ich liebe es ja so schon, dass du immer bauchfrei trägst und wenn du dann noch ein Piercing hattest... Fuck, wieso hast du das nicht mehr Blondie?“
 

Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, einfach so...“ Es gab natürlich einen Grund, warum Malik das Piercing raus genommen hatte, aber den wollte er Bakura nicht wissen lassen. „Aber ich überlege seit einiger Zeit schon, es mir wieder stechen zu lassen. In den Jahren ist das Loch nämlich leider wieder zugewachsen.“
 

'Seit einige Zeit' war übertrieben. Ehrlich gesagt hatte er erst daran gedacht, sich wieder ein Bauchnabelpiercing zu machen, nachdem Bakura ihm im Sportunterricht mehrmals wegen seinem tollen flachen Bauch und seinem hübschen Bauchnabel gelobt hatte, aber das würde er dem Anderen bestimmt nicht sagen!
 

„Wie wärs, wenn wir uns zusammen piercen lassen?“, fragte Bakura nach. „Du deinen Bauchnabel und ich mein Ohr?“
 

Malik warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Ich dachte, du hast kein Geld?“
 

Bakura zuckte grinsend mit den Schultern. „Ich pump Akefia an.“
 

Der Blonde verdrehte seine violetten Augen. „Ich wollte aber nicht zum Piercer gehen, sondern mich selber piercen.“
 

„Selber piercen?“, fragte Bakura ungläubig nach.
 

„Ja!“, kicherte Malik und rutschte plötzlich wie ein kleines Kind aufgeregt in seinem Stuhl umher. „Mir ist letztens die Idee gekommen, dass das ja eigentlich viel billiger wäre und so. Ich hab mich dann im Internet informiert und verschiedene Anleitungen zum Selber piercen gefunden!“
 

Skeptisch hob der Größere die Augenbrauen. „Ist das dein Ernst?“
 

„Natürlich!“, schnaubte Malik beleidigt. „Ich werd mich auf jeden Fall stechen, ich muss nur noch ein paar Sachen dafür besorgen. Wenn du willst, kann ich deine Ohren piercen. Ich machs auch umsonst!“
 

„Ich weiß nicht...“, murmelte Bakura unsicher.
 

„Was?“ Stirnrunzelnd löste Malik seine Hände von Bakuras, um die Arme verschränken zu können. „Vertraust du mir etwa nicht?“
 

Der Albino überlegte für einige Sekunden und seufzte dann schließlich laut, bevor er breit grinste. „Scheiße, auf die Gefahr hin, dass du irgendwas falsch machst und mir das Ohrläppchen abschimmelt, ich machs!“
 

„Yay!“ Malik jubelte grinsend und streckte seine Hand dann in die Luft. Ebenfalls grinsend schlug Bakura für einen High Five ein.
 

„Du bist bekloppt, weißt du das?“, fragte er belustigt nach und drückte Maliks Hand leicht.
 

Malik schmunzelte. „Aber nicht so bekloppt wie du, wenn du dich tatsächlich von mir durchbohren lässt.“
 

xxx
 

„So, da wären wir“, meinte Bakura, als die Beiden sich einige Stunden und viele Gesprächsthemen später, vor Maliks Haustür wieder fanden.
 

„Wow, es ist echt spät geworden“, staunte Malik, während er auf seine Handyuhr blickte. „Kurz nach halb zwei!“
 

„Und du bist nicht eingepennt!“, bemerkte Bakura stolz.
 

Malik lachte kurz auf, während er seine Haustür aufschloss. „Ich muss zugeben, dass ich während des Films mehrmals kurz vorm Einnicken war, obwohl Avatar spannend war!“, gab Malik leicht verlegen zu, während er ins Haus trat.
 

„Willst du etwa sagen, dass ich langweilige Gesellschaft wäre?“, fragte Bakura nach und lehnte sich die Arme verschränkend gegen den Türrahmen.
 

„Bist du das nicht immer?“, erwiderte Malik mit einem Schmunzeln.
 

„Wenn du willst, kann ich dir etwas zeigen, was du bestimmt nicht langweilig finden wirst...“ Bakura warf ihm ein lüsternes Grinsen zu.
 

Der Ägypter verdrehte die Augen. „Du kannst es nicht lassen, oder?“
 

„Nope, ich meins schließlich ernst“, grinste Bakura. „Und so langsam könntest du mein Angebot mal annehmen, meinst du nicht, Blondie? Ich mein so lange wie wir uns schon kennen! Seit der 5. Klasse!“
 

Malik prustete erheitert. „Das stimmt vielleicht, aber reden tun wir erst seit einem Jahr, vergiss das nicht!“, meinte er. „Und zusammen rumhängen tun wir auch erst seit 3 Wochen.“
 

„Und jetzt haben wir unser erstes Date hinter uns“, ergänzte der Albino und stützte sich vom Türrahmen ab. „Und weitere werden folgen, meinst du nicht?“
 

Mit einem kleinen Lächeln zuckte Malik mit den Schultern. „Vielleicht“, meinte er nur.
 

Wirklich langweilig war das Date nämlich nicht gewesen, das musste Malik zugeben, und er konnte sich durchaus vorstellen, noch mal mit Bakura auszugehen.
 

„Wie wärs...“, Mit einem Grinsen beugte sich Bakura näher zu Malik, „...Wenn wir diesen durchaus gelungen Abend auch stilvoll ausklingen lassen?“
 

„Ach?“ Mit erhobener Augenbraue stemmte Malik eine Hand in seine Hüfte. „Und wie stellst du dir das vor?“
 

„Mmh...“ Schnurrend beugte sich der Albino noch näher. „Ich glaub du weißt, was ich da im Kopf hab.“ Lasziv leckte er sich über die Vorderzähne.
 

„Ja“, hauchte der Blonde leise. „Ich... Ich denke, es wäre okay...“
 

Bakuras rotbraune Augen loderten plötzlich auf. „Wirklich?“, fragt er mit einem ungläubigen und zugleich hoffnungsvollem Gesichtsausdruck nach.
 

Malik nickte nur schüchtern.
 

Bakura grinste breit und beugte sich dann vor. Langsam neigte er seinen Kopf, als er Malik immer näher kam, und spitzte leicht die Lippen. Immer näher und näher kamen sich ihre Gesichter, bis sie schließlich nur noch ein Hauch voneinander trennte. Bakura stoppte, um diesen Moment zu genießen, und beugte sich schließlich vollends vor, um seine Lippen auf Maliks zu drücken.
 

Doch noch bevor ihre Lippen sich berühren konnten, sprang Malik einen Schritt zurück und schlug Bakura die Tür vor der Nase zu. Dieser blinzelte überrascht, bevor er lauthals fluchte. „Fuck! Blondie, du kleiner, verfickter Teufel!“
 

Hinter der Tür war ein Kichern zu hören. „Ich dich auch, Kura“, säuselte Malik mit bittersüßer Stimme.
 

Bakura grinste leicht. Er hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sie sich schon küssen würden, aber versuchen konnte man es ja. „Wir sehen uns dann in der Schule, Blondie. Gute Nacht.“
 

Auf der anderen Seite der Tür lächelte Malik, die Stirn gegen das kalte Holz der Haustür gelehnt. „Gute Nacht, Bakura.“ Erst, als er Bakuras Auto wegfahren hörte, entfernte sich der Blonde, immer noch lächelnd, von der Tür.
 

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Bakura hat gelogen :x Er hat die Winden nicht einfach so gekauft, sondern nach Blumensprache ausgesucht ;D Wenn ihr also wissen wollt, was die Winden bedeuten dann forscht mal schön, hehe :D

Und ich hoffe ihr habt Maliks Tattoo erkannt; es ist dasselbe, was er auch im Anime/Manga hat, nur ohne die Götterkarten, etc.
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou ist krank und liegt mit einer Erkältung im Bett :( Zum Glück gibt’s aber Mariku, der Ryou mit einer ganz besonderen… „Medizin“ wieder gesund machen will. Fieber sollte man bekanntermaßen ja ausschwitzen…
 

Bis dann <3

Kapitel 17: Die beste Medizin -unzensiert-

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 17: Die beste Medizin -zensiert-

Mit angewiderter Miene knüllte Ryou das feuchte Taschentuch zusammen und schmiss es in den bereits überfüllten Mülleimer, nur um im nächsten Moment ein neues aus der Verpackung zu holen und kräftig hinein zu schnäuzen.
 

„Krank sein ist blöd“, murmelte er leise, während er das Taschentuch in seine Hosentasche steckte und sich über den frischen Teller Hühnersuppe beugte. Mit geschlossenen Augen inhalierte er den leckeren Duft tief ein. Es war Donnerstag und seit Dienstag hatte der Weißhaarige eine dicke Erkältung mit leichtem Fieber. Seine Nase lief und lief, während seine Glieder schmerzten und er am liebsten einfach nur tagelang durchschlafen wollte. Etwas Besonderes konnte er eh nicht machen. Nur liegen, liegen und nochmals liegen und das wurde nach einiger Zeit verdammt langweilig.
 

Langsam führte Ryou einen Löffel Suppe zu seinen Lippen, pustete, um die Flüssigkeit zu kühlen, bevor er ihn in mit einem genießerischen Stöhnen in den Mund beförderte. Innerhalb weniger Minuten verputzte er die Hühnersuppe und ließ sich danach mit einem kleinen Seufzen aufs Sofa fallen. Sein Blick fiel auf die Uhr über dem Fernseher – 14: 05 Uhr.

Amane würde in also knapp einer halben Stunde zuhause sein.
 

„Langweilig“, stöhnte Ryou leise, während er sich streckte und sein Gesicht dann in seinen Armen vergrub. Anfangs lag er öfters auf dem Sofa und hatte fern geschaut, aber nach einiger Zeit lief immer nur derselbe Müll und er hatte die Kiste schließlich ausgeschaltet und sich stattdessen mit Büchern beschäftigt. Aber auch die wurden nach einiger Zeit langweilig, also hatte er ein wenig mit seinem Nintendo DS gespielt. Doch es dauerte nicht lange, bis er sämtliche Spiele durchgespielt hatte und hier war er nun.
 

Am ersten und zweiten Tag hatte er wenigstens noch ein wenig Ablenkung gehabt. Malik war ihn am Dienstag besuchen gewesen und gestern hatte er stundenlang mit Mariku telefoniert. Ein kleines Lächeln huschte bei dieser Erinnerung über seine Lippen. Sie hatten ein ziemlich gutes Gespräch geführt. Obwohl Mariku kein Fan von langen Telefonaten war, hatten die Beiden gestern dennoch über 2 Stunden lang telefoniert!
 

Ryou streckte sich ein letztes Mal, bevor er sich wieder aufrichtete und in sein Zimmer schlurfte. Sein Schnupfen war mit den Tagen zum Glück besser geworden, auch die Gelenke taten ihm nicht mehr so weh wie in den ersten Tagen, aber sein blödes Fieber blieb!
 

Erneut seufzend kletterte Ryou unter seine grüne Decke und zog sie bis ans Kinn, während er sich in sein gemütliches Bett kuschelte. Er vermisste seinen Freund... Seit Montagnachmittag hatten sie sich nicht mehr gesehen, dabei wollten er und Mariku gestern ins Kino gehen, aber Ryous blöde Erkältung hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht!
 

„Krank sein ist blöd“, wiederholte er leise und schloss schließlich die Augen.
 

Einige Minuten später, Ryou war kurz davor gewesen einzunicken, öffnete sich plötzlich die Haustür und der Junge zuckte erschrocken zusammen. Mit klopfendem Herzen blickte er auf seine Armbanduhr und seufzte dann erleichtert auf. Es war nur Amane, die gerade aus der Schule gekommen war.
 

Dumpfe Schritte hallten durch das leere Haus und Ryou konnte hören, dass sie auf dem Weg zu seinem Zimmer waren. Seine schokobraunen Augen huschten zu seiner geschlossenen Zimmertür, bevor sich diese einige Sekunden später mit einem leisen Quietschen öffnete.
 

„Hey Ama-“, fing Ryou mit einem schwachen Lächeln an, doch als er sah, wer da gerade die Tür aufgemacht hatte, verstummte er schlagartig. Das war nicht seine Schwester, das war...
 

„Mariku!“, rief Ryou überrascht auf, als er zu seinem grinsenden Freund blickte, der die Tür von innen wieder schloss.
 

„Hey Baby“, meinte Mariku schmunzelnd, während er sich lässig gegen die Wand lehnte.
 

Immer noch total geschockt, betrachtete Ryou den Größeren. Mariku sah mal wieder absolut zum anbeißen aus! Er trug ein langes, weißes Kurzärmel-Hemd, welches nur in der Mitte zugeknöpft war und so viel von seiner Brust und seinen durch trainierten Bauch entblößte. Dazu trug er eine beige Hose, welche ihm bis knapp zu den Knien ging.
 

Ryou blinzelte kurz, um sicherzugehen, dass Mariku wirklich da war, bevor er glücklich quiekte. „Marikuuu!“, wiederholte er. Er streckte seine Hände wie ein kleines, ungeduldiges Kind nach dem Blonden aus und machte kleine Schnappbewegungen.
 

Mariku gluckste gut gelaunt und schlenderte dann zum nun sitzenden Ryou, um sich in eine Umarmung ziehen zu lassen. „Ich hab dich vermisst, Schatzi“, murmelte der Kleinere leise und drückte seinem Freund einen liebevollen Kuss auf den Hals.
 

Dieser löste sich leicht aus der Umarmung, um seine Lippen auf Ryous trockene zu pressen. Stirnrunzelnd starrte Ryou ihn an, als sich ihre Lippen wieder trennten. „Ich bin doch krank, du Dummerchen!“, tadelte er Mariku. „Da kannst du mich doch nicht auf den Mund küssen, sonst wirst du auch noch krank! Ich will nicht, dass du krank wirst! Dann sehen wir uns nicht und-“
 

Mit einem erneuten Kuss auf die Lippen wurde der Weißhaarige zum Schweigen gebracht. „Das ist mir egal“, murmelte Mariku gegen die rosigen Lippen, bevor er sie zur Untermalung nochmals küsste.
 

Ryou kicherte leise, die Wangen rot, als ihre Münder sich wieder trennten. „Du bist wirklich ein Dummerchen, weißt du das?“, fragte er nach und machte Platz, damit Mariku sich neben ihn setzen konnte.
 

Mariku verzog in gespielter Verzweiflung das Gesicht. „Ryou, wie kannst du mich nur so derart beschimpfen! Dummerchen, ich bin entrüstet!“
 

Ryou kicherte und beugte sich vor, um dem Anderen einen kleinen Kuss zu geben, seine eigenen Worte von eben schon wieder vergessen. „Dann bist du eben ein Blödmann.“
 

„Wow, Dirty Talk im Bett mit dir muss toll sein“, bemerkte der Blonde mit erhobener Augenbraue, bevor er anfing lauthals zu stöhnen. „Oh ja gibt’s mir, du böser Mann! Hau mir auf den Popo und nimm meinen Pillermann in die Hand, du Doofi! Ah ja, genau so!“
 

„Du bist ein Arsch“, murmelte Ryou beschämt und schlug seinen Freund gegen den Oberarm, welcher weiterhin animiert laute, wenn auch extrem erotische, Sexgeräusche von sich gab.
 

„Oh bei Arsch sind wir schon!“, keuchte Mariku geschockt. „Du unanständiges Ding du, Ryou!“
 

„Hör auf mich zu ärgern!“, jammerte Ryou, die Wangen nun errötet.
 

Mariku brach in Gelächter auf. „Ich ärger dich doch nicht, ich sag nur die Wahrheit“, schmunzelte er und drückte Ryous schmollenden Mund einen kleinen Kuss auf die Lippen. Ryou seufzte leise und lehnte seinen Kopf dann gegen Marikus Oberarm.
 

„Gehts dir schon besser?“, wollte Mariku von seinem Freund wissen.
 

Ryou nickte leicht mit dem Kopf. „Ein bisschen, aber wirklich besser ist es nicht.“
 

„Hört man. Du redest, als hättest du zwei Tampons in der Nase.“
 

„Du Schwein!“, lachte Ryou auf und knabberte spielerisch an Marikus Schulter. Jetzt, wo Mariku bei ihm war, wurde ihm bewusst, dass er ihn noch viel mehr vermisst hatte als eigentlich angenommen.
 

„Ich hab dir was mitgebracht“, meinte Mariku plötzlich und kramte in seiner Hosentasche herum. „Da.“
 

Überrascht betrachtete Ryou den Gegenstand, dem der Blonde ihm vors Gesicht hielt. Es war ein Schlüsselanhänger an dem ein kleiner, extrem flauschiger, weißer Hase baumelte.
 

„Wie süß!“, quietschte der Weißhaarige mit hoher Stimme und drückte den Hasen feste an sich. „Dankeschön, Mariku!“
 

Dieser zuckte mit den Schultern und warf ihm ein krummes Lächeln zu. „Kein Problem.“
 

„Der ist total süß!“, schwärmte Ryou weiter und gab dem Hasen einen kleinen Kuss auf seinen weichen Kopf. „Wo hast du ihn her?“
 

„Ich hab ihn im Kiosk gefunden“, erwiderte Mariku, bevor er plötzlich breit grinste. „Ich wollte aber nicht gesehen werden, wie ich so etwas kaufe, ich hab schließlich einen Ruf zu verlieren!, deswegen hab ich Amira vorgeschickt.“
 

„Amira?“, fragte Ryou irritiert nach.
 

Mariku nickte. „Meine kleine Schwester.“
 

„Achso.“ Ryou nickte wissend und gab dem Hasen einen letzten Kuss, bevor er ihn lächelnd auf die Kommode legte und seine Arme stattdessen um Marikus Nacken schlang. „Ich hab dich vermisst“, wiederholte er murmelnd und rieb seine Nase leicht gegen Marikus, bevor er ein leises „Du siehst heute so hübsch aus“ wisperte.
 

Mariku runzelte die Stirn, während er seine Hände auf Ryous Hüften legte und diese leicht rieb. „Was heißt hier 'heute'?“
 

Ryou kicherte leise und drückte seinen Lippen mit einem lauten Schmatzgeräusch auf Marikus. „Du siehst heute besonders hübsch aus“, verbesserte er sich mit einem Lächeln.
 

Mariku grunzte zufrieden. „Das Hemd sieht geil aus, oder?“, fragte er mit einem arroganten Grinsen nach. „Als ich mich heute Morgen damit im Spiegel gesehen habe ist mir fast einer abgegangen.“
 

Ryou lachte. „Du Narzisst“, murmelte er und drückte seinen Lippen dann nochmals auf die karamellfarbenen seines Freundes.
 

Schmunzelnd zuckte Mariku mit den Schultern. „Wenns doch eben wahr ist.“
 

Ryou nickte leicht. „Das Hemd steht dir echt gut. Ich mags na eh, wenn du Hemden trägst.“
 

Mariku grinste. „Gut zu wissen“, murmelte er, bevor er seinen Mund auf Ryous drückte.
 

Dieser schloss sofort die Augen und ließ sich gründlich von seinem Freund durchküssen. Er maunzte leise, als Marikus Zunge in seine Mundhöhle glitt und der Größere ihn langsam aufs Bett nieder legte. Ein Stöhnen entwich seinen Lippen, als der Kuss mit einem Mal viel fordernder und leidenschaftlicher wurde.
 

„Nngh“, keuchte Ryou leise, als Marikus sanft an seiner Unterlippe zog, bevor sich ihre Münder wieder trennten.
 

„Hast du immer noch Fieber?“, fragte der Blonde plötzlich nach, ein gefährliches Funkeln in den Augen.
 

„J-Ja“, antwortete Ryou leicht atemlos.
 

Mariku grinste, während er mit allen Vieren über den Kleineren krabbelte. „Gut. Denn wenn man Fieber hat, sollte man viel Schwitzen.“ Und damit heftete er seine Lippen an Ryous Kehle und saugte kräftig an ihr.
 

Ryou stöhnte leise auf, überrascht von dem plötzlichen Angriff, bevor er seine Hände auf Marikus Schulter legte und diese leicht rieb. Mariku schnurrte daraufhin, während seine Hände über Ryous Oberkörper fuhren und diesen erkundeten. Langsam küsste sich der Ägypter seinen Weg zu Ryous Ohrläppchen hoch und zerrte daran. Eine seiner unanständigen Hände wanderte dabei unter das Shirt des Weißhaarigen und strich über die darunter liegende Haut.
 

Quälend langsam zeichnete Mariku nun mit seinen Fingerspitzen Kreise über Ryous Bauchnabel. Sein Freund wimmerte über den seichten Kontakt leise auf und wölbte leicht seinen Rücken durch, um mehr zu spüren. Mariku gluckste amüsiert, bevor er seine Lippen für einen leidenschaftlichen Kuss auf Ryous drückte.
 

Während Ryou mit Marikus frecher Zunge beschäftigt war, schob der Blonde nun seine zweite Hand unter das Shirt. Zuerst strich er langsam über Ryous Seiten, welcher dabei eine wohlige Gänsehaut bekam und zufrieden in Marikus Mund seufzte, bis er seine Hände immer höher streifen ließ und sie schließlich bei Ryous Brust stoppten.
 

Mit einem Grinsen und ohne Vorwarnung fing Mariku plötzlich an, die Nippel hart zu kneifen. Ryou löste seinen Mund augenblicklich von Marikus, um laut aufzustöhnen.

„M-Marikuu“, hauchte er atemlos, während dieser weiter mit seinen empfindlichen Brustwarzen spielte.
 

Während die Nippel langsam hart wurden biss Mariku knurrend in Ryous Nacken. Der Junge stöhnte erschrocken auf, seine Finger krallten sich hart in die gebräunten Schultern, während der Blonde stolz über seine Bissspuren leckte.
 

„Ich glaube...“, hauchte er verführerisch in Ryous Ohr, als er sich seinen Weg dorthin geküsst hatte, „...Wir sollten die überflüssigen Kleidungsstücke loswerden. Was meinst du, Baby?“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten setzte er sich auf Ryous Oberschenkel und zog ihm mit einer schnellen Handbewegung das Shirt vom Leib. Der Weißhaarige zuckte erschrocken zusammen, als die kühle Luft über seinen heißen Oberkörper strich. Er spürte, wie Marikus Blick auf seinen entblößten Körper ruhte, und errötete leicht. Es war ihm irgendwie unangenehm, wenn der Andere ihn so anstarrte. Denn im Gegensatz zu Mariku hatte er keine Muskeln... Mit einem Wimmern fielen ihm plötzlich Maliks „Bist du schwanger?“-Bemerkungen wieder ein. War er wirklich dick? Vielleicht empfand Mariku ihn für zu fett und widerlich und würde jetzt Schluss machen?!
 

Mit einem Schmunzeln streckte Mariku seine Hände aus, um sie zum ersten Mal über den nun vollständig nackten Oberkörper zu fahren. Er triezte Ryous erigierte Nippel leicht mit seinen Daumen, wofür er ein süchtig machendes Keuchen erntete, bevor er sich vorbeugte und seine Lippen knapp unter den Bauchnabel drückte.
 

„Hübsch“, war sein einziger Kommentar, bevor er den ihm noch unbekannten Oberkörper mit Lippen, Zähne und Zunge erkundete. „Nggh...A-Ahh! Mmh...!“, stöhnte Ryou lauthals, als Mariku bei seinem rechten Nippel angekommen war und diesen träge mit seiner Zunge umkreiste.
 

„O-Oh Gott!“ Keuchend legte Ryou den Kopf in den Nacken, als Marikus Zungenspitze quälend leicht über seine harte Knospe stupste. Seine Finger bohrten sich noch fester in die Schulter des Anderen und Ryou hatte Angst, dass seine Nägel die Haut dabei brechen könnten. Mariku schien das nichts auszumachen – im Gegenteil! Ryou meinte sogar seinen Freund lustvoll grunzen gehört zu haben, als er seinen Griff verhärtet hatte.
 

Ryou bemerkte generell, dass der Blonde relativ leise war und so gut wie keinen Ton von sich gab, während er selber, um ehrlich zu sein, fast das Haus zusammen schrie. Bei der kleinsten Berührung seines Freundes verließ ein unweigerlich lautes Geräusch seine kussgeschwollenen Lippen. Ryou war es selbst zwar etwas peinlich so laut zu sein, aber er konnte die ganzen lustvollen Töne einfach nicht unterdrücken! Er war sicher, dass Amane ihn sicherlich schon gehört haben musste aber irgendwie... Irgendwie machte es das Ganze nur aufregender…
 

Ein überraschtes Maunzen verließ seine Kehle, als Mariku seinen Nippel plötzlich in den Mund nahm und er wölbte seinen Rücken. Mariku warf ihm ein kleines Grinsen zu. Als ihre Augen sich trafen, zwinkerte der Größere ihm zu, bevor seine Aufmerksamkeit wieder dem Nippel galt. Er fing an, hart zu saugen, während seine Hand die vernachlässigte Brustwarze stimulierte.
 

Ryou schloss fest die Augen und seine Finger wanderten von Marikus Schulter in sein blondes Haar, um sie nun dort hineinzukrallen. Erst, als etwas Hartes sanft in seinen Oberschenkel piekste, wurde dem Weißhaarigen richtig bewusst, was er und Mariku da gerade taten und er lief knallrot an.
 

In den 11 Tagen, in denen sie jetzt zusammen waren, Ryou wusste es so genau, da er jeden Tag im Wandkalender markierte, waren sie noch nie so weit gegangen wie jetzt. Sie hatten sich natürlich schon geküsst und auch mehrmals miteinander rumgemacht. Mariku hatte auch schon einige Male mit seinen Nippeln gespielt, aber oben ohne war Ryou bis jetzt noch nie gewesen und er wunderte sich, wie weit der Ägypter heute noch gehen würde... Besonders, da Mariku ihr Tête-à-tête mehr als nur gefallen zu schien...
 

Ryou stöhnte auf, als Mariku den Mund von seinem rechten Nippel löste und stattdessen den linken mit seiner Zunge verwöhnte. Er kratzte mit den Zähnen sanft darüber, bevor er seine Lippen um die Knospe stülpte und saugte.
 

Schwer atmend, und mit halbgeschlossenen Augen, beobachtete der Weißhaarigen ihn. Er spürte, wie auch er immer erregter und erregter wurde, bis er ein angenehmes Pochen zwischen seinen Beinen spürte. Als Mariku dies ebenfalls bemerkte, löste er sich grinsend von Ryous Brustwarze und betrachtete gierig Ryous Erregung. Er leckte sich schnell über die Lippen, bevor seine Hände zu Ryous Hosenbund wanderten. Doch noch bevor er etwas machen konnte, legten sich zaghafte Hände auf seine.
 

„Mariku... Ich... I-Ich weiß nicht, o-ob-“, fing er an, doch mit einem „Ssh“, legte sich ein bronzefarbener Zeigefinger auf seine Lippen und brachten ihn so zum Schweigen.
 

„Es ist okay, Baby“, murmelte der Blonde, während seine Finger runter gewandert waren und nun sanft sein Kinn umfassten. „Ich weiß, dass du das vorher noch nie gemacht hast und ich verspreche dir, so sanft wie möglich zu sein. Aber du kannst mir nicht weismachen, dass du es nicht auch willst.“ Er hob eine Augenbraue, während er einen flüchtigen Blick auf Ryous Erektion warf. „Denn sonst wäre das nicht da, mein Lieber.“
 

Ryou wimmerte leise und legte seine zitternde Hand auf Marikus, welcher immer noch auf seinem Kinn ruhte. „A-Aber ich weiß nicht“, stotterte er nervös. Er vertraute Mariku ja schon, aber trotzdem hatte er Angst und würde lieber noch einige Zeit damit warten...
 

„Hör endlich mal auf, mit deinem Kopf zu denken und denk lieber mit deinem Körper.“ Mit einem Schmunzeln beugte sich Mariku zu Ryous Ohren und berührte dessen Ohrmuschel leicht mit seinen Lippen. „Um nicht gleich zu sagen, du solltest mal mit deinem Schwanz denken.“
 

Mit diesen Worten umfasste er hart Ryous bekleidete Erregung und pumpte sie schnell. Sofort verließ Ryous Lippen ein gewaltiger Schrei, als Wellen der Lust über ihn strömten und sein Herz lauthals gegen seinen Brustkorb schlug. Mit einem leiseren Stöhnen schlang Ryou seine Arme um Marikus Nacken und zog ihn zu sich herunter, sodass sich ihre Stirne leicht berührten.
 

„Ich...“ Ryou schluckte schwer. Er atmete tief und schnell, seine Augen waren glasig und sein Gesicht hatte einen feinen Rotschimmer. „Ich will nicht der Einzige sein, der nackt ist…“
 

Mariku grinste und gab dem Kleineren einen feuchten Kuss, bevor er sich zurück beugte. „Kein Problem.“ Er warf Ryou einen verführerischen Blick zu, während er langsam und mit sinnlichen Bewegungen sein Hemd aufknöpfte. Als der letzte Knopf auf war griff er nach Ryous Händen und legte sie auf seine Schulter.
 

Ryou verstand den Hinweis sofort. Schüchtern und zögerlich fing er an, Marikus Hemd über seine Schultern zu streifen, bis es sanft zu Boden fiel. Mit großen Augen betrachtete Ryou den muskulösen Oberkörper vor sich genauer. Mariku war wirklich gut gebaut, verdammt gut. Er hatte durchtrainierte Oberarme und ein angedeutetes Sixpack. Ehrfürchtig ließ Ryou seine Finger über Marikus Körper streichen. Beim Sixpack angekommen massierte er es sanft, bevor er seinen Kopf impulsartig nach vorne beugte und die Lippen auf Marikus Bauchmuskeln drückte. Der Blonde schnurrte leise und umfasste Ryous Hände, um sie mit seinen verflechten, bevor er sich für einen Kuss zu ihm beugte.
 

Der Kleinere stöhnte erregt, als ihre Oberkörper sich berührten und ihre harten Nippel leicht aneinander streiften. Es war wirklich besser, wenn sie beide oben ohne waren, stellte er mit einem kleinen Lächeln fest, während ihre Zungen einen spielerischen Kampf ausführten.
 

Mehrere Sekunden später trennten sich ihre Lippen wieder. Ryou löste seine Hände sanft von Marikus, um sie stattdessen auf seinen Rücken und über seine Schulterblätter streichen zu lassen. Ryou konnte gar nicht fassen, dass dieser wunderschöne Kerl seiner war! Mit einem Lächeln beugte er sich vor, um ihre Münder für einen zärtlichen Kuss nochmals aufeinander zu drücken. Immer, wenn Mariku fordernder wurde, beugte Ryou sich ein wenig zurück um den Ägypter zu symbolisieren, dass er den Kuss langsam und sanft lassen wollte.
 

Ryou schnurrte leise, als Marikus Hände über seinen Bauch strichen und dann auf seinen Oberschenkeln stoppte. Mit einem Schmatzgeräusch lösten sich ihre Münder wieder und Mariku beugte sich vor, um leicht an Ryous Ohrläppchen zu knabbern.
 

„Ich kann gar nicht mehr darauf warten, dich in deiner vollen Pracht zu sehen“, hauchte er mit rauer Stimme, bevor er sich rechts von Ryou kniete und quälend langsam an seiner Hose fummelte. Nervös krallte der Kleinere seine Hände in das Bettlaken. Was, wenn Mariku sein... sein 'Ding' unattraktiv finden würde oder es ihm zu klein war? Ryou hatte keine wirklichen Vergleiche, er wusste nicht, ob er unten herum gut gebaut war oder nicht, und das machte ihn nur unsicherer...
 

Ein unfreiwilliges Stöhnen verließ seine geschwollenen Lippen, als Mariku den Reißverschluss seiner Hose öffnete. Sein Herz pochte lauthals in seinen Ohren, während der Blonde ihm die Hose von den Beinen streifte und dann achtlos zu Boden fallen ließ. Mit einem kleinen Schmunzeln betrachtete Mariku Ryous karierter Boxershorts, bevor er seiner Erregung einen kleinen Kuss gab und die Unterwäsche mit einem Ruck runter zog.
 

Ryou keuchte erschrocken auf, bevor er seine Hände beschämt ins Gesicht schlug. Er war nackt... Vollkommen nackt vor Mariku, seinem Schwarm, seinem Freund, dem Bad Boy der Schule, der sich sicherlich nur mit dem Besten zufrieden geben würde... Der Weißhaarige spürte Marikus intensiven Blick auf seine Männlichkeit und lief noch roter an, seine Wangen glühten quasi unter seinen Händen.
 

Er gab ein jämmerliches Wimmern von sich, als sich Marikus Hände auf seine legten und er sie von seinem Gesicht entfernte. „Warum versteckt du dich?“, fragte Mariku ihn.
 

Unsicher zuckte Ryou mit den Schultern. „I-Ich weiß n-nicht... Irgendwie ist mir das p-peinlich... und so...“, gab er leise zu.
 

Mariku hob eine Augenbraue. „Was, das nackt sein? Also bitte Ryou...“ Er verdrehte leicht seine Augen.
 

Ryou runzelte die Stirn. „Mich hat noch niemand nackt gesehen, natürlich ist mir das peinlich!“
 

Mariku schnaubte und stahl einen kurzen Blick auf Ryous Erregung, bevor er breit grinste. „Also das muss dir nicht peinlich sein. Er ist natürlich nicht so groß wie meiner, aber ich hab schon Kleinere gesehen.“
 

Ryou prustete. „Danke, das macht mir Mut“, murmelte er trocken, die Wangen immer noch feuerrot.
 

Mariku gab ihm einen kleinen Kuss auf den Hals. „Keine Sorge, Baby. Nur weil du nicht unbedingt den Größten hast, heißt das nicht, dass du nackt unattraktiv aussiehst, im Gegenteil.“ Er richtete sich auf, um Ryous Lippen einen feuchten Kuss zu geben. „Du siehst wunderschön aus, Ryou, also lass uns weitermachen. Okay?“
 

Ryous Wangen brannten wegen des überraschenden Kompliments, während er langsam nickte. „O-Okay.“
 

„Okay“, wiederholte Mariku und stand dann mit einem weiten Grinsen auf. „Showtime.“
 

Ryou biss sich hart auf die Unterlippe, als Mariku anfing, sich langsam und extrem erotisch seiner Hose zu entledigen. Sein Herzschlag erhöhte sich rapide, als der Größere seine Finger unter den Hosenbund schob und die Hose quälend langsam nach unten zog.
 

„M-Mariku!“, keuchte Ryou plötzlich erschrocken als er bemerkte, dass der Andere gar keine Unterwäsche trug. „D-Du bist ja nackt!“
 

„Oh Ra!“ Geschockt schlug Mariku die Hände aufs Gesicht, während er nackt zum Bett schlenderte. „Ich bin nackt unter meiner Kleidung, ein echter Schock!“
 

„Blödmann!“ Schmollend drehte Ryou den Kopf weg und versuchte, nicht allzu offensichtlich auf die Erektion seines Freunds zu starren. Mann, das Ding war ja riesig...! Das würde doch nie in ihn hinein passen... „I-Ich war nur überrascht, dass du k-keine Unterwäsche anhast.“
 

„Hab ich selten“, erwiderte Mariku mit einem Grinsen, als er über den Weißhaarigen kletterte. „Nervt meistens eh nur.“
 

„Hmpf!“, machte Ryou nur. Einen kurzen Moment herrschte Stille, bevor es Ryou nicht mehr aushielt und seinen Blick zu Mariku richtete. Erschrocken keuchte er auf. Marikus Ding war so nah! Und es sah sogar noch größer aus und... oh mein Gott...! Oh. Mein. Gott.
 

„Gefällt dir, was du siehst?“, fragte der Ägypter schmunzelnd nach, der Ryous Starren natürlich bemerkt hatte. Seine Hand wanderte langsam zu seiner Erregung und er packte sie, um sie ein, zwei Mal hart zu pumpen.
 

Ryou nickte nur schüchtern und stöhnte leise auf als er spürte, wie seine eigene Erregung bei diesem erotischen Bild ungeduldig zuckte. Mariku gluckste und lehnte sich so nah an Ryous Erektion, dass er sie mit der Nase fast berührte.
 

„Ich glaub dein kleiner Freund ist ziemlich ungeduldig, hm?“, fragte er triezend nach und leckte langsam die ersten Lusttropfen ab, die sich bereits gebildet hatten.
 

„Gott!“ Ryou zuckte gewaltsam zusammen, während ein lauter Schrei seine Lippen verließ. Mariku hatte... Er hatte... Ryou errötete leicht und kam sich irgendwie ein wenig unanständig vor, dort von jemand anderes berührt zu werden. Es war viel erregender, als wenn er selbst Hand anlegte. Besonders, da Mariku es war!
 

Mariku gluckste amüsiert. „Dann wollen wir dich mal nicht weiter quälen, hm?“ Er warf ihm ein Zwinkern zu und blickte sich dann um. „Hast du irgendetwas, was wir als Gleitgel benutzen können?“
 

Ryou schluckte schwer. Jetzt wurde es tatsächlich ernst. Jetzt würde er das erste Mal Sex haben, seine Jungfräulichkeit verlieren. Ein Teil von ihm wollte es immer noch nicht, da es ihm zu schnell ging, aber der Teil wurde seiner unglaublichen Lust verdrängt.
 

Ein zitternder Finger deutete auf seine Kommode. „G-Geht Handcreme a-auch?“, fragte er stotternd nach.
 

Mariku summte. „Jepp, das geht.“ Er beugte sich zur Kommode herüber um die kleine Flasche in die Hand zu nehmen. Er betrachtete sie einen Moment, bevor er die Deckel öffnete und daran roch. „Lecker“, grinste er, bevor er seine Hände auf Ryous Oberschenkel legte und sie beruhigend rieb.
 

„Okay, ich werd ehrlich mit dir sein“, sprach er mit ernstem Gesicht. Ryou nickte zögerlich. „Vor dem Sex muss ich dich erstmal präparieren und weiten. Das an sich tut nicht wirklich weh, ist eher unangenehm. Alles klar soweit?“
 

Erneut nickte Ryou langsam. Er wusste von Amanes Heft, dass Vorbereitung wichtig war und freute sich deswegen, dass Mariku diese auch machte. Sie war schließlich nicht notwendig, hilft den unterwürfigen Partner aber sehr, die Schmerzen in Grenzen zuhalten.
 

Mariku nickte ebenfalls. „Okay. Der Sex an sich tut dagegen schon weh.“
 

Ryou verzog bei diesen Worten ängstlich das Gesicht. Mariku, der das bemerkte hatte, beugte sich vor, um seinen Bauch sanft zu küssen.
 

„Es kommt aber auch auf dich an“, erklärte er weiter. „Wenn du dich nicht entspannst, tut es natürlich mehr weh. Also versuch, so locker wie möglich zu bleiben, Baby, okay?“
 

Der Weißhaarige nickte fast unmerklich. Wie sollte er bitteschön locker bleiben?! Er stand ja jetzt schon kurz vorm Herzinfarkt!!!
 

Der Blonde seufzte leise und richtete sich kurz auf, um Ryous Lippen sanft zu küssen. „Ich weiß, dass es schwer ist, Baby. Aber du musst es wirklich versuchen.“
 

„Okay“, murmelte Ryou nur.
 

Mariku beugte sich zurück und fing an, Ryous Beine zu spreizen. Dieser errötete dabei leicht, da der Andere nun freien Blick auf seine... ja, auf alles eigentlich hatte. Mariku rieb ein letztes Mal seine Oberschenkel, bevor er Ryous Beine auf seine Schulter legte. Der Kleinere quiekte überrascht auf. Mariku warf ihm ein kleines Grinsen zu.
 

„So hab ich besser Zugang“, erklärte er.
 

„A-Achso...“ Ryou nickte leicht.
 

Mariku zwinkerte ihm zu und öffnete dann die Tube Handcreme, um ein bisschen auf seine Handfläche zu drücken. Ängstlich beobachtete Ryou, wie Mariku drei seiner Finger damit einrieb. Als sie flutschig genug waren, streckte der Ägypter langsam seinen Zeigefinger aus und fuhr kleine Kreise um Ryous Öffnung.
 

„Bereit?“, fragte er seinen Freund.
 

Ryou atmete tief ein und schloss die Augen. Sollte er wirklich? Sollte er nach so kurzer Zeit wirklich schon mit Mariku schlafen? Noch hatte er die Wahl, noch konnte er Nein sagen. Andererseits waren sie schon so weit gekommen... Sollte er jetzt wirklich noch abbrechen?
 

Langsam atmete er aus und öffnete seine Augen, um Mariku einen entschlossenen Blick zuzuwerfen. „Bereit.“
 

xxx
 

Schwer atmend lagen sie beide da und versuchten, ihren Atem zu schnappen. Ryous Augen waren immer noch glasig, als sich seine Atmung langsam wieder beruhigte. 'Vergess, was du gesagt hast, Ryou. Sex ist nicht überbewertet!'
 

Seufzend richtete Mariku sich nach wenigen Sekunden wieder auf, um sein nun schlaffes Glied aus Ryou zu ziehen und sich stattdessen neben diesen zu liegen. Der Weißhaarige wimmerte leise auf als er spürte, wie Marikus Samen ihm langsam und warm die Oberschenkel herunter lief.
 

„Ich hatte Sex“, murmelte Ryou leise und drehte sich vorsichtig auf die Seite, um Mariku anzulächeln.
 

Der Ägypter grinste nur leicht, als Ryou seine Hand ausstreckte und mit ihr sanft über das Gesicht seines Freunds strich.
 

„Wow“, staunte Ryou leise. „Ich hatte Sex.“ Er musste es immer und immer wieder sagen, da er es noch nicht ganz begreifen konnte. Siebzehn Jahre Jungfräulichkeit hatte nun endlich ein Ende genommen.
 

„Baby“, schnurrte Mariku plötzlich und beugte sich vor, um sanft an Ryous Hals zu knabbern. „Wie wärs?“, säuselte er mit verführerischer Stimme. „Bist du bereit, für noch eine Runde?“
 

Geschockt weiteten sich Ryous schokobraune Augen. „N-Noch eine Runde...? Jetzt?! Wir haben doch gerade erst...!“
 

„Ich weiß“, nuschelte der Blonde nur und überdeckte Ryous Schulter mit kleinen Küssen. „Ich hätte aber schon Lust auf noch eine Runde...“
 

Ryou sah ihn mit halbgeschlossenen Augen an. Mariku wollte jetzt nochmal?! Ryou war ehrlich gesagt ziemlich müde und könnte jede Minute einschlafen...! Er öffnete den Mund, um Mariku seine Müdigkeit mitzuteilen, doch stattdessen kam nur ein lautes Gähnen heraus.
 

Mariku schnaubte, als er sich wieder neben Ryou legte. „Du bist müde?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach.
 

Der Kleinere nickte schüchtern. „Ja, eigentlich schon“, gab er zu.
 

Gespielt beleidigt drehte Mariku dem Anderen den Rücken zu. „An deiner Kondition müssen wir noch arbeiten“, meinte er schließlich.
 

Peinlich berührt lief Ryou rot an. Mariku hatte Recht. Ihm war auch aufgefallen, dass er verhältnismäßig schnell gekommen war, während Mariku erst Minuten später seinen Höhepunkt erreicht hatte... Aber es war doch sein erstes Mal! Da konnte Mariku ihm doch nicht verübeln, dass er so früh kam! „Tut mir leid“, murmelte er schließlich leise.
 

Der Blonde schnaubte erneut. „Du musst dich nicht entschuldigen, ist schon okay. Wie gesagt, wir arbeiten zusammen daran, okay?“
 

Lächelnd nickte Ryou. „Okay!“, strahlte er ihn an, bevor er seinen Kopf in Marikus Nacken vergrub. Er stöhnte schmerzerfüllt auf, als ihn bei dieser schnellen Bewegung ein beißender Schmerz durch seinen Unterleib zuckte.
 

„Alles okay?“, fragte Mariku nach.
 

„Jaa“, nickte Ryou langsam. Er gab dem muskulösen, braun gebrannten Nacken seines Freunds einen kleinen Kuss, bevor ihm plötzlich etwas ins Auge stach. „Was ist das denn?“ Irritiert schob er Marikus Haar ein wenig zur Seite. „Du... Du hast ein Tattoo?“, fragte er verblüfft nach.
 

„Jepp“, war Marikus knappe Antwort.
 

Ehrfürchtig zeichnete Ryou mit seinem Zeigefinger die schwarzen Markierungen nach. „Sind das chinesische Zeichen?“, fragte er interessiert nach.
 

„Ja. Das ist mein Name auf Chinesisch“, antwortete Mariku und seufzte zufrieden auf, als Ryous sanfte Finger weiterhin über seinen Nacken strichen.
 

„Sieht hübsch aus“, meinte Ryou ehrlich und gab jedem Zeichen einen kleinen Kuss, bevor er sich in Marikus warmen Rücken kuschelte. „Ich hab dich lieb, Schatzi“, murmelte er leise, dem Schlaf nahe.
 

Mariku grunzte leise bevor er sich umdrehte, sodass er Ryou ins Gesicht blicken konnte. Er gab seinen rosigen Lippen einen kleinen Kuss, bevor er seine Hand auf Ryous Stirn legte.
 

„Siehst du?“, meinte er mit einem breiten Grinsen. „Dein Fieber ist Dank des Schwitzens weg.“

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So, das ist die zensierte Version ^^ Wenn ihr gern die komplette, unzensierte Version lesen wollt dann schreibt mir ne ENS, ich schick sie euch dann =)

Ich hoffe, euch hat ihr erstes Mal gefallen ^^"

Und danke für eure Kommis <33
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou spürte, wie ihm die Galle hoch kam [...]. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste! Das Schlimmste waren diese widerlichen Lippen! Ryou konnte sie überall spüren; auf seinem Ohr, seiner Wange, seinem Kiefer, seinem Hals, seiner Schulter...
 

Bis dann <3

Kapitel 18: Drohungen

Gut gelaunt werkelte Ryou in der Küche herum. Er war endlich wieder gesund und konnte in die Schule gehen! Amane konnte seine überschwängliche Freude zwar gar nicht nachvollziehen, aber das war ihm ehrlich gesagt total egal! Er freute sich einfach, seinen Schatz und seine Freunde wiederzusehen!
 

Bei dem Gedanken an Mariku nahmen Ryous Wangen einen feinen Rotschimmer an und er kicherte leise. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er gestern mit Mariku geschlafen hatte! Es wirkte alles noch so surreal. Aber die Schmerzen, die er im Gesäß verspürte, teilten ihm dann doch deutlich mit, dass es kein Traum gewesen war.
 

Mit einem verträumten Seufzen widmete sich Ryou wieder dem gebratenen Reis, den er für eine Bento Box vorbereitet hatte. Amane beobachtete ihn währenddessen mit müden Augen.
 

„Das riecht lecker, onii-chan!“, meinte sie mit einem kleinen Lächeln.
 

„Danke.“ Ryou kicherte leise. „Das ist für Mariku.“
 

Wissend hob Amane eine Augenbraue. „Als Dankeschön, dass er dich entjungfert hat?“
 

„A-A-Amane!!!“ Geschockt fiel Ryou die kleine Essensbox aus den Händen. „W-Was redest du denn da?!“ Er warf seiner Schwester einen schüchternen Blick zu. Hatte... Hatte Amane vielleicht gehört, wie er und Mariku...? Ryou lief rot an. Mariku hatte doch gestern gesagt, dass er ziemlich laut gewesen war...
 

„Onii-chan, onii-chan.“ Entrüstet schüttelte Amane den Kopf, bevor sie ihren Zeigefinger hob. „So laut wie du warst, hat dich bestimmt sogar Dad in Ägypten gehört!“
 

Beschämt schlug Ryou die Hände vors Gesicht. „War... War ich wirklich so laut?“, fragte er verlegen nach.
 

Amane nickte langsam. „Sehr laut.“
 

Ryou wimmerte leise, bevor er sich wieder dem Bento zuwand. Er konnte seiner Schwester jetzt nicht in die Augen sehen.
 

„Hat es weh getan?“, wollte das Mädchen neugierig wissen.
 

Ihr Bruder warf ihr ein gequältes Lächeln zu, während er eine Schleife um das Bento band und es dann in seinen Rucksack steckte. „Sehr“, meinte er nur, da klingelte auch schon die Türklingel.
 

„Ist wahrscheinlich Malik“, murmelte Ryou und ging dann zur Haustür, um diese zu öffnen.
 

„Hi!“, begrüßte ihn sofort ein grinsender Malik und schloss ihn in eine Umarmung. „Na, endlich wieder gesund, Ry?“
 

Dieser nickte lächelnd. „Ja, endlich! Ich hasse krank sein!“
 

Malik summte zustimmend, bevor er dem Kleineren plötzlich einen seltsamen Blick zuwarf. Ein wenig nervös zappelte Ryou umher, als Maliks Augen ihn von oben bis unten betrachteten.
 

„M-Malik?“, fragte er unsicher.
 

„Ich glaubs nicht, Ryou!“, schrie dieser plötzlich aufgeregt auf, ein kindisches Glitzern in seinen violetten Augen. „Du bist entjungfert worden!“
 

Geschockt klappte dem Weißhaarigen der Kiefer auf. Woher wusste Malik das?! Er hatte es ihm doch noch gar nicht erzählt!
 

„Aww, Ry!“ Mit einem breiten Grinsen umarmte der Ägypter ihn nochmals. „Du hattest gestern mit Mariku Sex, oder?“, fragte er wissend nach.
 

Ryou schluckte schwer, die Wangen knallrot, bevor er langsam nickte. „J-Ja, hatte ich“, gab er schließlich zu. „Aber woher...?“
 

„Das sieht man dir sofort an! Du weißt schon, humpeln und so“, schmunzelte Malik nur und kniff seinem besten Freund in die Wange, bevor er ihn aus der Tür zerrte. „Komm, lass uns auf dem Schulweg darüber reden, mein endlich entjungferter Freund!“
 

„M-Meine Schultasche!“, beschwerte sich Ryou und schlug Maliks Hände weg, damit er sich den Rucksack schnell holen und umschlingen konnte.
 

„Also... Wie wars, wie wars, wie wars?“, wollte der Blonde sofort neugierig wissen, als Ryou sich wieder zu ihm gesellt hatte.
 

„Naja...“ Schüchtern rieb sich Ryou den Nacken. „Es hat ziemlich w-weh getan...“
 

Malik nickte mitfühlend. „Das hats bei mir auch.“ Sein Blick verfinsterte sich für einen Augenblick. „Kaito hat es nie für nötig gehalten, mich vorher zu weiten.“ Er schnaubte verächtlich, bevor er Ryou wieder mit einem aufgeregten Grinsen ansah. „Aber Mariku hat dich vorher präpariert, oder?“
 

Ryou nickte mit einem kleinen Lächeln. „Das hat er auch. Er hat auch extra viel Gleitcreme genommen.“
 

„Das ist gut.“ Schmunzelnd legte Malik seinem Freund einen Arm um die Schulter. „Wie ist dein Schatz denn überhaupt so im Bett?“
 

„M-Malik!“ Ryou warf ihm einen geschockten Blick zu. „So etwas fragt man doch nicht!“
 

Der Blonde schmollte leicht. „Aber ich bin doch dein bester Freund, oder nicht? Freunden erzählt man so etwas doch!“
 

Ryou seufzte leise, bevor er mit den Schultern zuckte. „Ich weiß nicht... Ich mein ich kann es ja nicht vergleichen a-aber...“ Er schluckte. „Mariku sagte ich war ziemlich l-laut und dass ich schnell... naja du weißt schon... also gekommen bin.“
 

Malik schnalzte mit der Zunge. „Dann war er wahrscheinlich gut. Ich kann mir eh nicht vorstellen, dass Mariku ein schlechter Fick ist. Sonst hätte er ja wohl nicht so viele Typen gehabt.“ Er seufzte theatralisch, bevor er Ryou angrinste. „Wie hats dir denn überhaupt so gefallen? Hats dir Spaß gemacht?“
 

Mit knallrotem Kopf knabberte der Weißhaarige einige Sekunden an seiner Unterlippe. „A-Also Spaß hats mir schon gemacht. Am Anfang hats mir zwar n-nicht so gefallen, weil es so wehgetan hat, aber dann... schon.“
 

Malik lachte leise auf und stieß ihm sanft den Ellbogen in die Rippen. „Das passiert schon mal. Ich kann annehmen, dass Mariku deine Prostata getroffen hat?“
 

Ryou nickte nur schüchtern.
 

„Willst du nochmal mit ihm schlafen?“, wollte Malik wissen, als das Schultor in Sichtweite kam.
 

„Ich denk schon“, murmelte Ryou schüchtern. Ehrlich gesagt hatte er sich über weitere Male noch keine Gedanken gemacht, aber abgeneigt war er eigentlich nicht... Obwohl die anfänglichen Schmerzen höllisch waren, hatte es sich am Ende ja dennoch gelohnt...
 

„Oh hey, da ist dein Entjungferinator!“, kicherte Malik, als er Mariku erblickte.
 

Ryous Herzschlag beschleunigte sich schlagartig, als er Augenkontakt mit seinem Freund herstellte. Er warf ihm ein weites Lächeln zu und lief dann winkend auf ihn zu.
 

„Hey Baby“, schmunzelte Mariku und lachte leise auf, als sich Ryous Arme stürmisch um seinen Nacken legten.
 

„Schatzi“, murmelte Ryou nur, bevor er ihre Lippen für mehrere, kleine Küsse zusammen brachte. „Mmh“, stöhnte er leise, als er sich auf die Zehenspitzen stellte und sich fester gegen Marikus Körper presste.
 

Marikus Lippen verzogen sich zu einem kleinen Grinsen, bevor er seine Hände auf Ryous Hintern legte und ihn noch näher an sich zog. Ein wenig grob öffnete er Ryous Lippen mit seiner Zunge, bevor er diese hinein gleiten ließ. Ryou stöhnte erneut, als ihre Zungen sich trafen und ihr Kuss leidenschaftlicher und intensiver wurde. Erst mehrere lange Sekunden später lösten sich ihre Münder wieder voneinander.
 

„Wie geht’s deinem Hintern?“, fragte Mariku schmunzelnd nach, während er diesen mit seinen Händen langsam streichelte.
 

„O-Okay“, meinte Ryou mit einem schüchternen Lächeln. „Tut ein bisschen weh, aber es geht.“
 

Der Ägypter nickte leicht, bevor er seinen Mund nochmals auf Ryous drückte. Der Weißhaarige schloss sofort die Augen und ließ sich von Mariku gründlich durchküssen.
 

Malik, der sich unbemerkt zu den Beiden geschlichen hatte, schüttelte amüsiert den Kopf. Anfangs war es Ryou noch total peinlich gewesen, nur Händchen mit Mariku zu halten und jetzt knutschten sie schon vor allen auf dem Pausenhof herum!
 

Der Blonde zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich jemand nach seiner Hand griff. „Morgen, Blondie“, schnurrte Bakura und gab Maliks Handrücken einen kleinen Kuss zur Begrüßung.
 

„Arschloch“, knurrte Malik nur und zog schnell seine Hand wieder weg, die Wangen kaum merklich errötet. „Du musst nicht immer so auf Gentleman tun, das nimmt dir eh keiner ab.“
 

Bakura schmollte leicht. „Lügner. Ich bin ja wohl mal der perfekte Gentleman! Ich bin sehr zuvorkommend!“
 

„Ach nein, wirklich“, meinte Malik nur trocken und hob eine Augenbraue.
 

„Jepp, pass auf.“ Grinsend legte Bakura seinen Arm um Maliks Schulter und zeigte mit seinem Zeigefinger auf Ryou, welcher sich gerade wieder von Marikus Lippen gelöst hatte. „Ryou hats endlich mit Mariku getan und sein erstes Mal gehabt.“
 

„Wa-Was?!“ Geschockt drehte sich Ryou zu Bakura. „W-Wie kommst du denn auf so etwas?!“ Was war denn nur los hier?! Hatte er etwa auf seiner Stirn stehen, dass er Sex gehabt hatte oder warum wusste sofort jeder davon Bescheid?
 

Nun hob Bakura eine Augenbraue. „Das ist ja wohl offensichtlich. Man kann meilenweit sehen, dass ihrs miteinander getrieben habt.“
 

Ryou lief knallrot an, während Mariku nur gluckste und Ryou von hinten flach gegen seine Brust zog, damit er seinen Nacken küssen konnte.
 

Malik kicherte amüsiert auf, bevor er sein Gesicht zu Bakura drehte. „Man sieht wirklich, dass die Zwei es getan haben. Aber wie soll das bitte beweisen, dass du zuvorkommend bist?!“
 

Bakura grinste breit, als er sich näher zu Malik beugte, sodass ihre Nasenspitzen sich leicht berührten. Malik verspannte sich merklich, bewegte sich aber nicht weg. „Hiermit biete ich dir offiziell an, dir von mir die Jungfräulichkeit nehmen zu lassen!“, sprach der Albino mit feierlicher Stimme.
 

Malik zog beide Augenbrauen hoch. „Jungfräulichkeit?“, fragte er nach.
 

Bakura nickte. „Jepp. Ist das nicht zuvorkommend?! Dann wird dein 1. Mal auch zugleich das Beste, was du jemals haben wirst!“
 

Prustend schubste der Blonde Bakura von sich weg. „Ich bin keine Jungfrau mehr“, meinte er amüsiert.
 

Bakura klappte der Kiefer auf. „Du... WAS?“
 

„Ich bin keine Jungfrau mehr“, wiederholte Malik, diesmal mit einem Schmunzeln, als er die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich hatte schon Sex. Mehrmals sogar.“
 

„Nicht dein Ernst!“, schrie Bakura geschockt auf und krallte seine Finger in Maliks Schultern. „Sag mir, dass das eine Lüge ist!“
 

Verwundert hob Malik eine Augenbraue. „Es ist mein Ernst.“
 

„Neiin!“ Jammernd legte Bakura den Kopf auf Maliks Schulter. „Fuck! Ich wollte doch derjenige sein, der die Ehre hat, dich zu entjungfern!“
 

„Da kommst du um einige Jahre zu spät“, schmunzelte der Ägypter nur leicht und tätschelte Bakuras Kopf.
 

„Kannst du dir dein Jungfernhäutchen nicht wieder rein transplantieren lassen oder so?! Mit der modernen Technik ist doch alles möglich!“, versuchte Bakura es weiter.
 

Malik zog seine rechte Augenbraue hoch. „Mein Arsch hat kein Jungfernhäutchen, Bakura.“
 

„Was?! Oh... Ja, stimmt ja...“
 

Ryou kicherte leise, als er seine zwei Freunde beobachtete, bevor er sich wieder zu Mariku drehte. Er schlang seine Arme um den bronzefarbenen Nacken, um Mariku einen lauten Schmatzer auf die Lippen zu geben.
 

„Ich hab dir etwas mitgebracht“, kicherte Ryou verlegen und löste sich aus Marikus Griff, um in seinem Rucksack zu wühlen.
 

„Kondome?“, wollte Bakura fragend wissen.
 

„N-Nein!“ Ryou warf ihm einen bösen Blick zu.
 

Defensiv hob Bakura die Hände in die Luft. „Ich dachte ja nur. Dir ist schon bewusst, dass Mariku seine tägliche Dosis Sex braucht, oder?“
 

„Tä-Tä-Täglich?!“ Erschrocken verschluckte sich Ryou und fing an, wie verrückt zu husten. Mariku wollte täglich Sex haben?! Jeden Tag?! Sieben mal die Woche?!
 

Bakura lachte lauthals auf, als er Ryous geschocktes Gesicht sah. „Natürlich täglich. Ich sag dir, wenn Mariku seinen Sex nicht kriegt, wird er echt unausstehlich.“
 

„Da hat Kura allerdings Recht“, grinste Mariku.
 

Sein Freund sah ihn geschockt an. „Du willst jeden Tag Sex? Wirklich?“
 

Mariku zuckte mit den Schultern. „Klar“, erwiderte er schmunzelnd, „Gerne auch mehrmals am Tag.“
 

Ryou schluckte nur schwer. Darüber musste er mit Mariku noch einmal in Ruhe reden. Täglich Sex war doch wirklich übertrieben! Ryou wusste nicht, wie oft es andere Paare taten, aber mit einmal alle 14 Tage hätte er sich abfinden können. Aber täglich...! Er zog eine leichte Grimasse, während er weiterhin in seinem Rucksack suchte.
 

„H-Hier!“, meinte er mit einem schüchternen Lächeln, als er endlich gefunden hatte, wonach er gesucht hatte – das Bento.
 

Mit erhobenen Augenbrauen nahm Mariku die Essensbox an. „Für... mich?“, fragte er nach. Er löste die Schleife und öffnete langsam die Box, um einen Blick auf die köstlichen Leckereien dort drinnen erhaschen zu können.
 

Ryou nickte unsicher. „Jaa...“ Er kicherte schüchtern und zuckte dann mit den Schultern. „Du beschwerst dich doch immer, dass du nie etwas Richtiges zum Essen hast und da dachte ich...“ Er zuckte nochmals mit den Schultern. „Naja, ich mach dir etwas. Du hast ja gesagt dir schmeckt m-mein Essen und ja...“
 

„Cool. Riecht lecker“, meinte Mariku grinsend und wuschelte Ryou mit einer Hand durchs Haar.
 

Ryou kicherte glücklich und fing die Hand des Blonden, um sich mit seiner Wange an sie zu schmiegen. „Nur für meinen Schatzi“, lächelte er.
 

Mariku warf ihm ein Grinsen zu und tätschelte ihm liebevoll die Wange, bevor er seine Hand wieder zurückzog. In diesem Moment klingelte die Glocke.
 

„Oh, welch Freude. Jetzt haben wir Chemie“, murmelte Bakura und rollte mit den Augen. „Lasst uns schwänzen gehen, Leute.“
 

„Ich bin dafür“, meinte Mariku sofort.
 

Ryou verschränkte die Arme. „Ihr könnt nicht immer schwänzen gehen! Das ist unser letztes Jahr! Wir müssen uns alle anstrengen, damit wir einen guten Abschluss bekommen!“
 

„Sagte der Streber“, murmelte Mariku und verdrehte die Augen.
 

„Hey!“ Mit zusammen gepressten Lippen schlug Ryou dem Größeren gegen den Arm.
 

„Ryou hat Recht“, mischte sich nun auch Malik ein und zuckte mit den Schultern. „Ich hab zwar auch keinen Bock aber es ist ja eh das letzte Jahr.“
 

„Wie uncool, Blondie!“, murrte Bakura nur, folgte Malik aber dennoch, als dieser schon einmal zum Schulgebäude ging.
 

„Kommst du auch?“, fragte Ryou an Mariku gewandt.
 

Dieser schüttelte mit dem Kopf. „Nee. Ich hasse Chemie, ich krieg eh ne 6, also lass ichs.“
 

Wütend stemmte Ryou die Hände in die Hüften, als sich Mariku einfach umdrehte und wegging. „Komm schon, Mariku! Tus für mich!“
 

„Nope!“, rief der Blonde über seine Schulter zurück.
 

Grimmig presste Ryou die Lippen aufeinander. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass Mariku immer so oft schwänzte! „Mariku Ikrush!“, rief er zu seinem Freund. „Wenn du dich nicht auf der Stelle umdrehst und mit mir zu Chemie gehst, dann...“ Ja, dann... Dann was?
 

Ryou überlegte, bis ihm plötzlich etwas einfiel. Er spürte, wie seine Wangen heiß wurden und er schluckte schwer. „Dann g-gibts h-heute k-k-keinen... k-keinen... keinen... S-... S-S-... S-S-S-Se... S-Sex!“
 

Ryou konnte nicht einmal blinzeln, so schnell drehte sich Mariku um und raste auf ihn zu. „Worauf wartest du noch, Baby?“, rief er dem Weißhaarigen zu, als er diesen am Handgelenk packte und hinter sich zur Schule zerrte. „Lass uns zu Chemie gehen!“
 

Ryou kicherte nur leise. Scheinbar wusste er jetzt, wie er Mariku erpressen konnte.
 

xxx
 

„Und jetzt sag 'Ahh'.“
 

„Ahh.“ Ryou kicherte leise, als Mariku ihn mit einem Häppchen Hühnerfleisch fütterte.
 

Mariku schmunzelte und beugte sich dann herunter, um Ryous Lippen zu küssen. „Mmh, lecker.“ Er schmatzte anerkennend mit den Lippen.
 

Ryou lachte leise und schlang seine Arme dann energisch um Marikus Bauch, um seinen Kopf schnurrend gegen die Brust des Größeren zu reiben.
 

Bakura lachte auf. „Tja, Mariku. Jetzt hast du dir wohl ein Kuscheltier angelacht, was?“, meinte er schmunzelnd.
 

Ryou schmiegte sich nur näher an Mariku. Bakura hatte Recht. Seitdem er mit den Blonden geschlafen hatte, fühlte er sich diesem viel mehr verbunden. Mariku war schließlich sein Erster gewesen. Der erste Junge, in den er wirklich verliebt war, sein erster Freund, die erste Person, mit der er Sex hatte.
 

Grinsend drehte sich Bakura zu Malik um und breitete seine Arme aus. „Willst du mein Kuscheltier sein, Blondie?“
 

Malik verdrehte die Augen. „Niemals“, seufzte er und blickte dann auf die Uhr. „Mann! Wann kommt Kobayashi denn endlich?!“
 

Mariku zuckte nur mit den Schultern, aß dann weiter von seiner Essensbox. „Ist doch gut, wenn der Trottel nicht kommt. Vielleicht kriegen wir ja dann frei“, meinte er mit vollem Mund.
 

Ryou warf einen kurzen Blick auf die Wanduhr: 8:06 Uhr. Die Vier, neben den restlichen Schülern, warteten nun schon mehrere Minuten im leeren Gang vor dem Chemiesaal auf ihren Lehrer. Der Weißhaarige seufzte leise auf und gab Marikus Schlüsselbein einen kleinen Kuss, bevor er den Kopf hob.
 

„Hey“, kicherte er und hielt Marikus Hände fest, „Nicht alles aufessen, sonst hast du für die Pause nichts mehr.“
 

Der Ägypter seufzte theatralisch, räumte das Bento aber dann wieder in seinen Rucksack „Nicht so nah, mir ist eh schon so warm“, murmelte er und schob Ryou von sich weg. Der Kleinere schmollte.
 

„Ich will kuscheln“, nuschelte er beleidigt.
 

Mariku schüttelte sich. „Kuscheln, wäh! Ich mag das Wort nicht, also erwähne es lieber nicht nochmal.“
 

„Okay...“ Schüchtern senkte Ryou den Blick. Dass Mariku nicht wirklich gerne kuschelte war ihm schon aufgefallen. Aber gegen eine Umarmung hier und da war doch nichts einzuwenden, oder?
 

Mariku bemerkte Ryous traurigen Blick und seufzte leise, bevor er sich gegen die Wand lehnte. „Komm mal her, Ryou“, meinte er mit tonloser Stimme.
 

„Hm?“ Langsam trottete der Weißhaarige zu Mariku.
 

Dieser blickte ihn grimmig an. „Ich glaub, du hast eine Tracht Prügel verdient.“ Und damit nahm er Schwung und zielte mit seiner rechten Faust auf Ryous Magen.
 

Ryou keuchte erschrocken auf. Er schloss schnell die Augen und wartete auf den Schlag. Und wartete... Und wartete. Irritiert öffnete er ein Auge. Mariku zwinkerte ihm kurz zu, bevor seine Faust sanft Ryous Magen streifte.
 

Der Weißhaarige verstand sofort. Nur schwer ein Kichern unterdrückend krümmte er sich und stöhnte leise. „Du... Schwein“, murmelte er, bevor er ebenfalls für einen Schlag ausholte.
 

Bakura und Malik beobachteten amüsiert, wie Ryou und Mariku eine Prügelei vortäuschten. Es hätte täuschend echt gewirkt, wäre Ryou nicht die ganze Zeit am Kichern und Mariku am Grinsen gewesen.
 

Ryou quiekte überrascht auf, als Mariku plötzlich seine schmalen Handgelenke in seine Hände nahm und ihn mit seinem muskulösen Körper gegen die Wand presste. „Hab dich“, schnurrte der Ägypter und rollte seine Hüfte leicht gegen Ryous.
 

„Ma-Mariku!“, keuchte dieser überrascht auf und biss sich auf die Unterlippe. „H-Hör auf!“
 

„Warum?“ Schmunzelnd legte Mariku den Kopf schief. „Macht dich das...an?“
 

Doch noch bevor Ryou etwas erwidern konnte, ertönte plötzlich eine laute, und ziemlich genervte, Stimme: „Weg da, ihr versperrt mir den Weg, verdammt nochmal!“
 

Kobayashi-sensei.
 

Ryou keuchte erschrocken auf und schubste Mariku schnell von sich, als ihr Chemielehrer in Sichtweite kam. Kobayashi-sensei warf den Beiden einen merkwürdigen Blick zu, bevor er die Tür zum Chemiesaal aufschloss und hinein stürmte.
 

Mariku seufzte. „Und dahin fliegt der Traum, Chemie frei zu haben.“
 

„Armer Schatzi“, murmelte Ryou und gab dem Blonden einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Aber sieh es positiv: Wir haben fast 15 Minuten weniger Unterricht als sonst.“
 

„Stimmt.“ Mariku grinste leicht und somit betraten die Vier den Chemiesaal und setzen sich auf ihre jeweiligen Plätze.
 

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„Weiß denn außer Watanabe-san sonst keiner von euch Waschlappen die Antwort?!“, donnerte Kobayashi-senseis tiefe Stimme durch den Chemiesaal.
 

„Kleiner Streber“, flüsterte Malik seinem besten Freund zu.
 

Ryou schmollte leicht, bevor er sich langsam umsah. Es stimmte. Er war der Einzige, der bei der Frage ihres Lehrers die Hand gehoben hatte. Er runzelte leicht die Stirn. Wieso meldete sich denn sonst keiner? Die Frage war nun wirklich nicht soo schwer...
 

Kobayashi-senseis dunkle Augen durchsuchten den Chemiesaal langsam nach einem potentiellen Opfer, welches er niedermachen und erniedrigen konnte. 'Genau deswegen bin ich Lehrer geworden', seufzte er mental und mit unersättlicher Befriedigung. Als seine Augen schließlich auf amethystfarbene trafen, verzogen sich seine wulstigen Lippen zu einem teuflischen Grinsen.
 

„Ikrush“, rollte es eiskalt von seiner Zunge und Ryou erschauderte leicht, „Die Antwort.“
 

Mariku legte den Kopf schief, ein Hauch von einem rebellischen Schmunzeln auf den Lippen. „Ich hab keine Ahnung.“
 

Ryou schluckte schwer, als sich Kobayashi-senseis Gesicht in eine hämische Fratze verwandelte. „Soso, wieso verwundert mich das nicht?“, fragte er rhetorisch nach. „Vielleicht weil du der dümmste und niveauloseste Abschaum bist, der mir in meinen 10 Jahren Beruf je untergekommen ist?!“
 

Ryou zuckte zusammen und warf seinem Freund einen besorgten Blick zu. Mariku presste die Lippen zusammen und seine Hände ballten sich langsam zu Fäusten, etwas erwidern tat er allerdings nicht.
 

Ihr Lehrer schnaubte auf. „Ja, das wird es wohl sein. Immer, wenn ich dich etwas frage, hast du keine Antwort und in deinen Tests bist du auch miserabel.“ Kobayashi-sensei seufzte theatralisch und setzte sich auf die Ecke seines Pultes. „Ich kann wirklich nicht verstehen, wie du es auf so eine Schule geschafft hast, obwohl...“ Er lachte erheitert auf. „Wenn die Gerüchte stimmen, und daran hab ich keinen Zweifel, dann bist du wohl so etwas wie die… Dorfmatratze. Und wenn man das in Betracht zieht, fallen mir so einige Möglichkeiten ein, wie du es auf diese Schule geschafft haben könntest.“
 

Die Klasse war totenstill. Ryou biss sich hart auf die Unterlippe, während er zu Mariku blickte. Er konnte es nicht glauben, wie ein Lehrer so unverschämt und widerlich sein konnte! Er wollte Kobayashi-sensei anbrüllen und ihm an den Kopf werfen, was für ein ekelhafter Mensch er war. Aber er traute sich nicht. Ryou traute sich einfach nicht, seinem Freund beizustehen, und er hasste sich dafür.
 

Marikus Kiefer spannte sich sichtbar an und seine Knöchel verfärbten sich weiß. Bakura beugte sich vor, um dem Ägypter etwas ins Ohr zu flüstern und seine Hand langsam über dessen Knie streicheln zu lassen. Als der Albino sich wieder zurück beugte, nickte Mariku nur leicht und atmete tief aus der Nase aus.
 

Kobayashi-sensei grinste, bevor er ekelhaft fröhlich in die Hände klatschte. „Tja, das kann man leider nicht ändern. Aber da dies eh dein letztes Jahr ist hab ich mir überlegt, mich mit einem dicken fetten 'Durchgefallen' in deinem Abschlusszeugnis von dir zu verabschieden. Wie hört sich das an?“
 

Mariku knurrte nur leise und der Lehrer lachte heiter auf. „Das dachte ich mir. Also, wer weiß die Antwort?“ Er drehte sich lächelnd zu Ryou. „Watanabe-san?“
 

„I-Ich...“ Ryou schluckte, bevor er den Kopf schüttelte. „Tut mir leid, ich habs vergessen...“, murmelte er krächzend.
 

Der Chemielehrer warf ihm einen langen Blick zu, bevor er mit dem Unterricht fort fuhr.
 

„Hey, alles in Ordnung?“, fragte Malik besorgt nach und legte seine Hand auf Ryous zitternde.
 

Der Weißhaarige schüttelte den Kopf. „Nichts ist okay!“, schluchzte er leise, als eine Träne ihren Weg über sein Gesicht fand. „E-Er ist so gemein und w-widerlich zu M-Mariku! Und was hab ich gemacht?! Ich als sein Freund?! I-Ich hab nur stumm zugeguckt.“ Er schluchzte nochmals. „Ich bin s-so ein schlechter F-Freund!“
 

„Ach, Ryou...“ Malik warf ihm einem mitfühlenden Blick und drückte seine Hand leicht. „Kobayashi ist wirklich ein Arsch, auch wenn du eingegriffen hättest, hätte er nicht aufgehört. Außerdem weiß Mariku, dass du schüchtern bist und wird dir bestimmt keine Vorwürfe machen.“ Der Blonde beugte sich vor und wischte mit seinem Daumen Ryous Tränen weg. „Also hör auf zu weinen, okay?“
 

Der Kleinere nickte langsam und rieb sich die noch unvergossenen Tränen aus den Augen, bevor er einen zögernden Blick zu Mariku warf. Dieser saß immer noch angespannt da und warf ihrem Lehrer einen tödlichen Blick zu, während Bakura weiterhin über sein Bein strich.
 

Hicksend griff Ryou nach seinem Heft und riss ein Stückchen aus der Seite, bevor er seinen Bleistift raus holte und anfing, zu schreiben:
 

Schatzi,
 

Bitte hör nicht auf Kobayashi-senseis Worte und nimm sie dir erst Recht nicht zu Herzen, okay? Wir wissen doch alle, dass er Unrecht hat und wahrscheinlich nur neidisch auf dich ist, weil du so verdammt attraktiv aussiehst und er eben nicht! Kobayashi-sensei ist ein echter Idiot! Beachte ihn nicht weiter, so einer wie er ist unter deinem, unserem, Niveau. Versuch, dich zu beruhigen, und mach nichts Unüberlegtes, okay, Schatzi?

Ich hab dich lieb und ich lad dich nach der Schule zum Essen ein, wie wärs? Du darfst dir auch aussuchen wo und so viel Essen, wie du willst! Versprochen! :)
 

Dein Tenshi ♥
 

„Süß“, bemerkte Malik schmunzelnd, nachdem er das Zettelchen gelesen hatte.
 

Ryou kicherte leise, bevor er den Zettel sorgfältig zusammen faltete und noch ein 'An: Mariku' herauf schrieb. Er schluckte schwer. Er hatte noch nie Zettelchen geschrieben und er wusste ehrlich gesagt nicht, wie er es Mariku zukommen lassen sollte! Dieser saß schließlich auf der anderen Seite des Raums!
 

„Lass mich das machen“, meinte Malik Augen rollend und nahm Ryou den Zettel ab. Er wartete ab, bis ihr Lehrer ihnen den Rücken zudrehte, um etwas auf die Tafel zu schreiben, bevor er den Zettel herüber zu Mariku warf. Der Ägypter grunzte leise, als ihn der Zettel am Kopf traf, bevor er ihn stirnrunzelnd öffnete und durch las.
 

Ryou hielt nervös die Luft an. Würde Mariku erkennen, dass der Zettel von ihm kam? Er hatte schließlich seinen Namen nicht angeben, nur 'Tenshi' geschrieben... Schüchtern beobachtete er, wie Marikus Augen über das Zettelchen flogen, bis der Blonde sich schließlich umdrehte und zu Ryou blickte. Er warf ihm ein breites Grinsen und ein Zwinkern zu, bevor er einen Stift heraus holte und eine Antwort kritzelte.
 

Knapp eine Minute später faltete Mariku das Zettelchen zusammen und hob den Arm, um es wieder zu Ryou zurück zu werfen, da donnerte plötzlich Kobayashi-senseis Stimme:
 

„Ikrush!“
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen und blickte zu ihrem Chemielehrer, welcher mit wütender Miene zu Mariku stampfte. „Na na na, was haben wir denn da?“, fragte er mit einem Grinsen nach und riss Mariku das Zettelchen aus der Hand. Dieser knurrte leise.
 

„Mal lesen, was du so mitzuteilen hast...“ Schmunzelnd öffnete Kobayashi-sensei das Papier und las es sich durch. Doch je weiter er kam, desto ungläubiger wurde sein Blick. „Solche... Solche Schweinereien dulde ich hier nicht! Du wirst heute nach der Schule nachsitzen, ist das klar, Ikrush?!“
 

Ryou lief bei diesen Worten knallrot an. Schweinereien?! Was hatte Mariku ihm da bitteschön auf seine Nachricht geantwortet?
 

Mariku grinste nur stolz, dass er den Lehrer aus der Fassung bringen konnte, da schmunzelte der Mann plötzlich wieder. „Mal sehen, an wen dieser Zettel war und wer dir beim Nachsitzen Gesellschaft leisten kann.“
 

Als Kobayashi-sensei den Zettel umdrehte, keuchte Ryou geschockt auf. Oh nein, jetzt würde er Nachsitzen kriegen! Was würde ihr Lehrer nun von seinem unschuldigen, netten Lieblingsschüler halten, wenn er las, dass Ryou ihn als Idioten und unattraktiv bezeichnet hatte!!! Ryous Herz fing an wie wild zu pochen, während Kobayashi-sensei stumm die andere Seite las. Als er fertig war, warf er Ryou einen kurzen Seitenblick zu, bevor er den Zettel zerknüllte und in den Mülleimer warf. „Heute um 15 Uhr hast du eine Stunde lang Nachsitzen, Ikrush“, zischte er mit eiskalter Stimme, bevor er sich wieder dem Unterricht zuwandte.
 

Ryou schluckte schwer. War es jetzt positiv, dass er kein Nachsitzen bekommen hatte oder negativ? Er warf Mariku ein nervöses Lächeln zu, bevor er den Blick senkte und gedankenverloren auf sein Heft starrte.
 

xxx
 

„Und wer am Montag keine Hausaufgaben hat, muss Nachsitzen! Hab ich mich deutlich ausgedrückt?!“, rief Kobayashi-sensei über die tobende Menge hinaus, nachdem endlich die Glocke zur 5-Minuten-Pause geklingelt hatte.
 

Ryou seufzte leise und räumte dann langsam seine Sachen ein. Der restliche Unterricht war komisch gewesen... Ryou hatte sich nicht mehr getraut, sich zu melden und Kobayashi-sensei hatte ihm die ganze Zeit über so merkwürdige Blicke zugeworfen, die Ryou nicht deuten konnte.
 

„Ra, ich muss pissen wie ein Pferd!“, rief Malik aus, nachdem er alles eingepackt hatte. „Ich geh schon mal aufs Klo, wir treffen uns bei den Toiletten, okay?“, fragte er Ryou.
 

Dieser kicherte leise. „Okay. Bis gleich.“ Mit einem kleinen Lächeln beobachtete er, wie Malik aus dem Raum stürmte, nur um sofort von einem lauten Bakura verfolgt zu werden.
 

„Hey.“
 

Ryou blickte auf, nur um in das leicht grinsende Gesicht seines Freundes zu blicken.
 

„Hey, Mariku“, lächelte er und gab ihm einen kleinen Kuss.
 

„Welche Stunde hast du gleich?“, wollte Mariku von ihm wissen.
 

„Ähh...“ Ryou runzelte die Stirn. „Bio und du?“
 

Mariku grunzte leise. „Mathe. Dann sehen wir uns vor der Pause wohl nicht mehr. Naja.“ Er zuckte mit den Schultern und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich in der Pause nicht da bin, da sich die Basketball-AG da treffen wollte und so.“
 

„Oh...“ Ryous Miene wurde traurig. Die Pause ohne Mariku zu verbringen war blöd. Wen konnte er denn dann küssen und mit spaßen? „Okay. Kann man nichts machen.“ Er warf dem Blonden ein kleines Lächeln zu.
 

„Okay“, wiederholte Mariku und umfasste Ryous Gesicht, um ihm einen kleinen Kuss zu geben.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte Ryou leicht besorgt nach, als er Marikus ernsten Gesichtsausdruck sah.
 

Der Größere zuckte mit den Schultern. „Ja. Und bei dir?“
 

Ryou nickte langsam. „Auch.“
 

Mariku grunzte leise und gab Ryou dann noch einen Kuss. „Wie viele Stunden hast du heute? Sieben?“
 

„Ja“, bestätigte Ryou. „Du auch?“
 

Mariku nickte. „Jepp. Wir haben heute die letzte Stunde zusammen, oder? Wollen wir danach etwas Essen gehen?“
 

Der Weißhaarige legte den Kopf schief. „Gern, ich habs ja schließlich versprochen! … Aber hast du nicht Nachsitzen?“
 

„Doch“, murrte der Ägypter und zuckte dann nochmals mit den Achseln. „Ich dachte, du wartest vielleicht auf mich oder so...“
 

Ryou warf ihm ein Lächeln. „Natürlich mach ich das!“
 

Mariku grinste ihn an. „Okay, cool.“ Ein letzter Kuss. „Wir sehen uns dann in Sport. Bis dann.“
 

„Bis dann!“ Lächelnd winkte Ryou ihm nach. Als ihm bewusst wurde, dass er mit Kobayashi-sensei nun allein im Raum war, packte er schnell seine Sachen zusammen. Er warf den Rucksack um seine Schulter und wollte gerade raus eilen, doch da...
 

„Watanabe-san.“
 

Ryou schluckte schwer und drehte sich dann langsam zu seinem Chemielehrer. „J-Ja, Kobayashi-sensei?“
 

„Komm mal her, wir müssen reden“, meinte dieser ernst und winkte ihn zu sich zum Lehrerpult.
 

Schüchtern folgte Ryou den Anweisungen. „Worüber möchten Sie denn mit mir reden, Kobayashi-sensei?“, fragte er höflich nach, während er unbeholfen umher stand.
 

Der Lehrer schnaubte und zog dann einen Stuhl zu sich. „Setz dich neben mich.“
 

Der Weißhaarige nickte langsam und setzte sich dann auf die Ecke des Stuhls.
 

„Komm ruhig näher, Watanabe-san. Ich tu dir schon nichts.“ Kobayashi-sensei grinste ihn schief an und zog Ryous Stuhl dann näher.
 

Der Schüler quiekte leise auf, als er so nah gezogen wurde, dass sich seine und Kobayashi-senseis Knie sogar berührten. Unwohl zappelte er umher, bevor er seine Hände im Schoß vergrub.
 

„Watanabe-san“, fing sein Chemielehrer an und Ryou fuhr ein Schauer über den Rücken, als er den unangenehmen Atem des Anderen in sein Gesicht schlagen spürte, „Watanabe-san, was läuft da mit dir und Ikrush?“
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe. Er wusste, dass diese Frage komme würde. Er hatte es wirklich gewusst! Nervös knetete er seine Finger, bevor er seinem Lehrer einen kurzen Blick zuwarf. „Das... Ich würde mein Privatleben auch gerne privat halten, Kobayashi-sensei.“
 

Der Mann schnaubte. „Bitte, Watanabe-san, als wenn das noch privat wäre. Sogar wir Lehrer konnten das Gerücht nicht überhören, dass ihr ein Paar seid.“ Er presste seine Lippen aufeinander. „Und da du der Frage ausweichst, kann ich annehmen, dass die Gerüchte wahr sind.“
 

Ryou seufzte leise, bevor er langsam nickte. Wieso sollte er es noch abstreiten? Kobayashi-sensei war clever, er hatte es eh schon erkannt.
 

Kobayasi-sensei brummte leise. „Wieso?“, fragte er zischend nach. „Wieso er?! Wieso dieser Abschaum?! Dieser Taugenichts?!“ Er seufzte und beugte sich dann näher an Ryou. „Du könntest jemand viel Besseres haben, Watanabe-san, ist dir das bewusst?“ Er legte seine Hand auf Ryous Knie und ließ sie langsam auf und ab gleiten.
 

Der Weißhaarige keuchte unhörbar auf. Was... Was sollte das? Was machte sein Chemielehrer da? Warum war er ihm so nah, warum fasste er ihn an und was sollte dieser Blick? Dieser ekelhafte Blick...
 

„Du könntest jemand viel Besseres haben“, wiederholte der Lehrer. Seine linke Hand ruhte nun auf Ryous Oberschenkel und er streckte seine rechte aus, um sie auf seine Hüfte zu legen. „So jemand wie er hat dich nicht verdient“, flüsterte Kobayashi-sensei und beugte sich zu Ryous Ohr. „Du bist anständig, respektvoll, intelligent, höflich, zuvorkommend, freundlich, unschuldig. Du bist wunderschön, perfekt! Du bist perfekt, Ryou Watanabe, und ich will, und werde, es nicht zulassen, dass er dich verschmutzt und verunreinigt!“
 

Ryou spürte, wie ihm die Galle hoch kam, als sich beide Hände seines Lehrers auf seine Oberschenkel legten und diese massierten. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste! Das Schlimmste waren diese widerlichen Lippen! Ryou konnte sie überall spüren; auf seinem Ohr, seiner Wange, seinem Kiefer, seinem Hals, seiner Schulter.
 

Ryou widerte sich selber an, dass er die Berührungen seines Lehrers zuließ. Er ekelte sich so sehr, aber er hatte Angst! Solche eine panische Angst, dass er sich wie gelähmt fühlte und sich einfach nicht bewegen konnte.
 

Kobayashi-sensei gab seinem Hals einen letzten Kuss, bevor er sich zurück beugte. „Ich will, dass du mit Ikrush Schluss machst, Watanabe-san.“
 

Endlich erwacht aus seiner Schockstarre sprang Ryou entsetzt auf. „W-Was?! Ich soll mit Mariku Schluss machen?!“
 

„Ich will doch nur dein Bestes!“, rief sein Lehrer ihm zu und stand ebenfalls auf. „Versteh das doch, Watanabe-san! Du bist etwas Besonderes! Ikrush ist nicht gut für dich!“
 

„N-Niemals!“ Wild schüttelte Ryou den Kopf. „Sie können mich nicht dazu zwingen!“
 

„Watanabe-san...“ Langsam setzte sich Kobayashi-sensei wieder auf seinen Stuhl. „Es tut mir sehr leid. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Das wollte ich wirklich nicht, aber du lässt mir keine andere Wahl.“ Seufzend legte er sein Kinn auf seine ineinander geflochtenen Hände. „Wenn du nicht mit Ikrush Schluss machst sehe ich keine andere Möglichkeit, als ihn durchfallen zu lassen.“
 

„Wa-Was?!“ Geschockt weiteten sich Ryous Augen und er trat ein paar Schritte zurück. Sein Chemielehrer... drohte ihm?!
 

„Da ich dich wirklich mag, lass ich dir noch etwas Zeit, um über deine Entscheidung nachzudenken“, sprach Kobayashi-sensei weiter. „Wenn du dich allerdings dafür entscheidest, mit diesem Abschaum zusammen zu bleiben, sehe ich mich dazu gezwungen, Ikrush in seinem Abschlusszeugnis durchfallen zu lassen.“ Er warf dem geschockten Ryou ein Lächeln zu. „Also entscheide weise, Ryou Watanabe.“
 

Ryou sah seinen Lehrer angewidert an. Er wollte etwas erwidern, wollte seinen Lehrer anschreien, beschimpfen! Wie konnte dieser ekelhafte Mensch nur so etwas von ihm verlangen und ihm drohen! Ryou spürte, wie seine Augenwinkel wegen der unvergossenen Tränen anfingen, zu brennen und ohne ein weiteres Wort zu sagen drehte er sich um und stürmte hinaus.
 

xxx
 

„Ich bin kaputt...!“ Schwer atmend ließ sich Mariku neben Ryou auf die Bank fallen. „Oi, macht mal Platz!“, motzte er die Typen links von sich an. Als genug Platz war, legte er sich seufzend auf die Bank, den Kopf auf Ryous Schoß.
 

Der Weißhaarige kicherte leise, während er Mariku sanft ein paar Haarsträhnen aus den Augen strich. „Wie kann so ein sportlicher Typ wie du kaputt sein von einer kleinen Partie Handball?“, fragte er mit einem kleinen Lächeln.
 

Mariku schnaubte. „Hast du dem Spiel vielleicht mal zugesehen, Ryou?! Die aus meinen Team sind doch totale Luschen, ich musste alles sein; Torwart, Verteidiger, Stürmer,...“
 

Ryou lachte leise auf und hielt das Gesicht auf seinem Schoß sanft zwischen seinen Händen, bevor er sich runter beugte und Mariku küsste. „Armer Schatzi, muss alles machen.“
 

„Ja, eben!“ Der Blonde zog eine wehleidige Miene und schlang seine Arme um Ryous Nacken, als dieser seinen Kopf wieder wegziehen wollte. „Bleib hier“, murmelte er leise.
 

Ryou kicherte und rieb seine Nase gegen Marikus. „Schatzi will kuscheln?“, fragte er amüsiert nach.
 

„Pah!“ Mariku schnalzte mit der Zunge. „Als wenn ich kuscheln will! Will nur ein bisschen küssen.“ Und damit drückte er seine Lippen auf Ryous. Dieser lächelte in den Kuss und musste schnurren, als Mariku mit seinen Fingern leicht seinen Nacken kraulte.
 

Aber Ryou war es mehr als nur Recht, wenn Mariku mal eine seiner seltenen, weichen Minuten hatte. Der Weißhaarige brauchte schließlich den Trost, und Trost gab Marikus Nähe ihm auf jeden Fall!, nach dem schlimmen Vorfall von eben. Allein beim Gedanken spürte Ryou, wie die Tränen schon wieder drohten, herunter zu kullern.
 

Ihre Münder trennten sich für wenige Sekunden, bevor sie sich wieder trafen – diesmal für einen langsamen, zärtlichen Kuss. Ryou schloss hart die Augen, um die Tränen so vom Fallen zu hindern. Ihn störte gar nicht mehr, dass sie mitten im Sportunterricht waren und ihnen alle beim Küssen zusehen konnten. Er brauchte Mariku jetzt einfach.
 

„Hey... Was ist los?“, fragte Mariku mit gerunzelter Stirn nach, als sich ihre Lippen wieder lösten.
 

„N-Nichts“, log Ryou mit krächzender Stimme.
 

Der Blonde prustete. „Du bist ein schrecklicher Lügner, weißt du das?“ Er rollte mit den Augen. „Immer, wenn deine Küsse plötzlich so sanft werden, ist etwas los.“
 

Ryous Augen weiteten sich. Das... Das war seinem Freund aufgefallen? Der Kleinere warf Mariku ein zittriges Lächeln zu, bevor er sein Gesicht in Marikus Brust vergrub und anfing, zu weinen.
 

„Hey... Baby...“, murmelte Mariku leicht unsicher und richtete sich in eine sitzende Position auf. Ryou verlor keine Zeit, um sofort in die Arme seines Freunds zu springen. Unbeholfen legte Mariku die Arme um seine zitternden Schultern. „Was ist denn los?“, murmelte er in Ryous Ohr, während er beobachtete, wie ihr Lehrer den Unterricht beendete und die Schüler aus der Halle eilten.
 

„Kobayashi-sensei... Er...“, konnte Ryou schluchzend hervor bringen, bevor ihm die Stimme versagte.
 

Er spürte, wie Mariku den Griff um seine Schulter verhärtete und ein tiefes Knurren seine Kehle verließ. „Was hat der Arsch gemacht, Baby?“
 

„E-Er...“ Der Kleinere schloss die Augen und atmete tief ein. Sollte er es Mariku wirklich sagen? Sollte er ihm sagen, dass ihr Chemielehrer ihn bedroht und unsittlich angefasst hatte? Mariku hatte doch schon genug Ärger mit Kobayashi-sensei, er wollte ihm nicht noch mehr aufbrummen! Aber andererseits ging es Mariku etwas ein. Er war schließlich sein fester Freund!
 

„Er...“, wiederholte Ryou leise und vergrub sein Gesicht dann in Marikus Nacken. „Er... A-Ach... Es ist nichts... Er hat mich eben ein wenig angemotzt wegen dem Zettelchen und so...“
 

Ryou kniff die Augen fest zusammen. Er konnte es Mariku einfach nicht sagen... Er war schließlich kein kleines Kind mehr, er würde das schon alleine hinkriegen! Er musste es alleine hinkriegen…
 

„Ach Baby...“ Mariku seufzte und umfasste Ryous Gesicht, damit sie sich in die Augen sehen konnten. Im Hintergrund klingelte die Schulglocke, aber das störte die Beiden nicht. Der Sportunterricht hatte eh schon vor einigen Minuten aufgehört. „Du hast doch selber gesagt, dass der Arsch unter unserem Niveau ist. Wieso nimmst du es dir dann so zu Herzen?“
 

Ryou zuckte träge mit den Schultern. „Weiß nicht“, murmelte er leise und wandte den Blick ab.
 

„Siehst du, es gibt keinen Grund dazu. Also hör auf zu weinen, okay?“ Mariku gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Ich weiß nie, was ich machen soll, wenn jemand weint und so...“, gab er zu.
 

Ryou lächelte leicht und wischte sich die Tränen weg. „Okay“, meinte er und küsste Marikus Nase, bevor er langsam aufstand. „Komm, wir sollten gehen. Die Anderen sind schon längst beim Umziehen.“
 

Stöhnend stand der Blonde auf und legte Ryou den Arm um die Hüfte. „Alles klar.“
 

Gemeinsam betraten sie die Umkleidekabine und mussten zu ihrer Verwunderung feststellen, dass diese schon leer war!
 

„Wow, da haben wir aber echt getrödelt“, meinte Ryou und kratzte sich am Kopf. „Die Anderen sind schon weg.“
 

„Ist doch gut!“, schnurrte Mariku und zerrte Ryou in den Duschraum. „Dann lass uns schnell duschen gehen.“
 

„Wa-Was?!“ Geschockt klappte Ryou der Kiefer auf. „M-Mariku! Du musst doch gleich zum Nachsitzen!“
 

Der Blonde verschränkte die Arme. „Ja, das dauert aber noch eine halbe Stunde“, murrte er. „Bis dahin können wir doch etwas duschen. Außerdem...“ Er verstummte, um von hinten die Arme um Ryou zu schlingen und ihm kleine Küsse auf den Nacken zu geben. „Außerdem fühlst du dich danach viel besser, hm?“
 

Ryou seufzte leise und lehnte sich zurück an Marikus Brust. „Ich weiß nicht... Ich fühl mich immer noch ein wenig unwohl, wenn ich nackt sein muss und so...“
 

Mariku brummte. „Warum?! Ich hab dir doch schon gesagt, dass du das nicht brauchst. Außerdem hab ich dich eh schon nackt gesehen.“
 

Ryou wurde leicht rot, dachte aber dann genauer über Marikus Worte nach... Eine Dusche würde jetzt wirklich entspannen und seinen Kopf von den ganzen trüben Gedanken leeren... „O-Okay“, stimmte er schließlich nickend zu.
 

Mariku grinste und innerhalb weniger Minuten standen beide nackt unter der heißen Dusche. Ryou stöhnte leise. Das heiße Wasser tat seinen müden Knochen wirklich gut.
 

„Hab doch gesagt, dass es entspannend sein wird“, schmunzelte der Blonde und legte seine Hände auf Ryous Hüften, um seinen Nacken mit sanften Küssen zu bedecken.
 

Der Weißhaarige nickte. „Stimmt, es tut echt gut.“ Er schloss wohlig die Augen und stöhnte leise, während Mariku seine Schulter massierte.
 

„Weißt du was noch besser wäre?“, fragte Mariku plötzlich schnurrend in Ryous Ohr.
 

„Nein, was denn?“
 

Mariku grinste. „Sex ist besonders gut, um Stress und so loszuwerden“, hauchte er plötzlich und drückte sich näher an Ryou.
 

Dieser quiekte erschrocken auf, als ihm plötzlich etwas Hartes in den Rücken piekste. „M-Mariku!“, beschwerte er sich mit knallrotem Gesicht. „Wie... W-Wie kannst du jetzt schon so... so erregt sein! Wir haben doch gar nichts gemacht!“
 

„Dich nackt zu sehen ist erregend genug, mein Tenshi“, schnurrte Mariku nur weiter. „Also komm schon... Ein Quickie reicht auch!“
 

„N-Nein!“
 

„Komm schon Baby, du willst es doch auch...“
 

„A-Aber doch nicht mitten in der Sch-Schule!“
 

„Wieso nicht? Wie gesagt, wenn wir einen Quickie machen sind wir in 5 Minuten oder so fertig.“
 

„A-Aber was ist, wenn u-uns einer e-erwischt?“
 

„Uns erwischt schon keiner. Außerdem... Findest du es nicht auch erregend, wenn du weißt, dass du jeden Moment erwischt werden könntest?“
 

„...“
 

„Hm?“
 

„...“
 

„Hm? HM?“
 

„J-Ja! O-Okay, ich gebs ja zu...“
 

Ein siegessicheres Grinsen. „Also machen wir einen Quickie? Im Stehen?“
 

Ein hörbares Schlucken. „O-Okay, ein Q-Quickie...“
 

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Vielen Dank an reny-chan/darky-chan, welche mich auf die Idee mit dem Bento gebracht hat <33 Es tut mir leid, dass ich vergessen habe, es zu erwähnen ;__; Bitte sei mir nicht böse, ich hab dich lieb <3
 

Ach, wer hätte Kobayashi-sensei nicht gerne als Lehrer? =D Falls es einen interessiert: Ich hab mir Kobayashi vom Aussehen her in etwa so vorgestellt wie Mr. Karita :D Ihr wisst schon, der Sportlehrer, der Ryou im Manga die Haare abschneiden wollte? xP
 

Was ich noch anmerken wollte: Es freut mich zwar, dass ihr mehr von Malik/Bakura sehen wollte. Besonders halt, da es mein One True Pairing ist. Aber ich möchte noch einmal darauf aufmerksam machen, dass das Hauptpairing Mariku x Ryou ist. Deswegen kann es schon einmal sein, dass Malik und Bakura in einem Kapitel nicht auftauchen. Oder in zwei, drei… :x Es wird allerdings auch Malik/Bakura Only Kapitel geben. Ich denke mal so 3-4. Eins kommt sogar schon bald, also freut euch =D
 

Danke für eure Kommis <3
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou kriegt zum ersten Mal Marikus Wohnung zu Gesicht und lernt dessen Geschwister kennen. Außerdem erfährt er, warum er bis jetzt noch nie Marikus Eltern zu Gesicht bekommen hat. Dann streiten die Zwei sich noch über einen Knutschfleck und Mariku findet heraus, dass Ryou ein Ägypten-Fetischist ist :x
 

Bis dann <3

Kapitel 19: Zaghafte Annäherungsversuche

Seufzend durchquerte Ryou Schulgang für Schulgang, bis er schließlich am Pausenhof angekommen war. Von dort aus schritt er langsam zur Wiese, die Stirn gerunzelt. Er hatte sich die letzten drei Tage über Gedanken über Kobayashi-senseis Worte gemacht und war schließlich auch zu einer Entscheidung gekommen. Er würde nicht mit Mariku Schluss machen. Er musste zugeben, dass er diese Option dennoch erwogen hatte, aber nicht, weil er nicht mit dem Blonden zusammen sein wollte, sondern weil er es nicht verkraften könnte, wenn Mariku wegen ihm durchfallen würde. Ryou konnte sich auch ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, dass sein Lehrer die Drohung wahr machen würde. So ein Unmensch konnte Kobayashi-sensei nicht sein.
 

Ryou rieb sich die Nase, als die Sonnenstrahlen ihn leicht kitzelten, und ging nun mit schnelleren Schritten auf ihren Stammplatz, den einsamen Kirschbaum auf der Wiese zu. Er hatte sich ebenfalls dazu entschlossen, Mariku nichts zu sagen. Es fiel ihm zwar schwer, aber er wollte seinen Freund nicht damit belasten. Auch Malik wollte er nichts sagen, denn so wie er seinen besten Freund kannte, würde dieser es sofort Mariku erzählen. Deswegen hielt Ryou den Mund, auch, wenn es ihm wirklich schwer fiel, da ihn Kobayashi-sensei doch wirklich sehr eingeschüchtert hatte.
 

Ein weites Lächeln wurde auf sein Gesicht gezaubert, als Mariku, lässig gegen den Baum sitzend, in Sichtweite kam. Ryou brach kichernd in einen kleinen Sprint aus, bevor er mit einem lauten „Schatzi!“ in Marikus Arme sprang. Erschrocken vom plötzlichen Gewicht schnaubte Mariku auf.
 

„Hey, hey, immer langsam“, meinte er schmunzelnd, als sich Ryou wie ein Kätzchen schnurrend an seine Brust kuschelte.
 

„Ich hab dich vermisst!“, jammerte Ryou und schlang seine Arme um Marikus Nacken. „Wir haben uns heute noch gar nicht gesehen! Und das nur, weil du heute verschlafen hast, du Doofie!“
 

„Sorry“, murmelte Mariku nur und kratzte sich die Wange. „Bin gestern ziemlich spät ins Bett gekommen...“
 

„Naja, ist ja auch egal!“ Ryou warf ihm ein Lächeln zu, bevor er anfing, Marikus Gesicht mit lauter kleinen Schmatzern zu bedecken.
 

„Ra, was ist los mit dir?!“, gluckste Mariku amüsiert, als der Kleinere sein ganzes Gesicht abknutschte.
 

„Nichts!“, schnurrte Ryou und schmiegte sich näher an seinen Freund. „Ich hab dich nur ganz ganz doll lieb!“
 

Ryou kicherte leise, als Mariku seufzend mit den Augen rollte, bevor er sein Gesicht in dem Nacken des Ägypters vergrub. Er seufzte zufrieden auf, als Marikus Hände sich auf seinen Hintern legten und diesen leicht massierten.
 

Langsam schloss der Weißhaarige die Augen. Seit diesem Ereignis mit seinem Lehrer suchte er vermehrt den Körperkontakt zu Mariku. Er brauchte ihn einfach, seine muskulösen Schultern, an die er sich anlehnen konnte, seinen festen, besitzergreifenden Griff um seine Hüfte... Mariku war im ersten Moment zwar überrascht gewesen, hatte sich aber schnell damit abgefunden. Ryous Anhänglichkeit bedeutete schließlich mehr Sex für ihn und das würde er sich bestimmt nicht entgehen lassen!
 

„Mmh, Schatzi...“, schnurrte Ryou leise und drückte seine Lippen leicht auf Marikus Hals, bevor er sich zurück lehnte, um Mariku ansehen zu können.
 

„Hab ich was im Gesicht?“, fragte dieser mit erhobener Augenbraue. „Oder warum starrst du mich so an?“
 

Ryou schüttelte lächelnd den Kopf. „Du hast nichts im Gesicht, außer...“ Kichernd streckte er seine Finger aus. „Eine schöne Nase“, er drückte seinen Zeigefinger leicht auf Marikus Nasenspitze, „Wunderschöne Augen und einen tollen Mund.“ Er beugte sich schnell vor, um einen schnellen Kuss von Marikus karamellfarbenen Lippen zu stehlen.
 

„Kitschig“, kommentierte Mariku nur mit einem Augenrollen, bevor er Ryou leicht zurück schubste, sodass der Kleinere zwischen seinen gespreizten Beinen kniete. „Hmm, mal sehen...“
 

Grübelnd legte Mariku die Stirn in Falten, die Hände auf Ryous schlanken Hüften ruhend. Er ließ seinen Blick über Ryous Körper gleiten, bevor er das Shirt des Anderen grinsend ein wenig hob. Ryou quiekte leise auf, als Mariku sich vorbeugte und seine Lippen knapp unter seinen Bauchnabel drückte.
 

„Du hast einen süßen Bauch“, murmelte Mariku gegen die Haut und Ryou spürte, wie er dabei angenehm erschauderte. „Und...“ Marikus Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln und er warf seinem Freund einen spitzbübischen Blick zu. „Und einen süßen Schw-“
 

„Mariku!“ Ryou lief knallrot an und schlug dem Ägypter leicht auf den Hinterkopf.
 

Mariku gluckste nur, bevor er seine Nase schnurrend gegen Ryous Schritt rieb. Ryou wurde, falls möglich, noch röter, als er Mariku tief einatmen hörte, bevor dieser seinen Schritt mit kleinen Schmetterlingsküssen bedeckte.
 

„A-Ah...“ Stöhnend biss Ryou sich auf die Unterlippe. Er zappelte nervös umher und sah sich leicht panisch um, da er spürte, wie Marikus Küsse ihn langsam aber sicher erregten. „Nngh...“, keuchte er leise und krallte seine Finger in Marikus Schulter, als der Blonde seinen Mund mit mehr Kraft auf seinen Schritt drückte. „M-Mariku, nicht... I-Ich... Ich-“
 

„Hey!“
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen, als er plötzlich Bakuras Stimme hörte. „H-Hi!“, erwiderte er verlegen und krabbelte schnell von Marikus Schoß, um sich neben ihn setzen zu können. Mariku brummte nur etwas Unverständliches und machte sich seufzend eine Zigarette an, als Bakura und Malik auf sie zukamen.
 

„Wo wart ihr solange?“, fragte Mariku mit erhobener Augenbraue nach, als sich die Beiden zu ihnen setzten. „Die Pause hat schon vor fast 10 Minuten angefangen. Habt ihr nen Quickie aufm Klo gemacht oder was?“
 

„Jepp, genau!“, schnurrte Bakura grinsend und wackelte mit den Augenbrauen.
 

Malik seufzte nur genervt und gab Ryou dann mit einem leises „Hey“ einen Kuss auf die Wange.
 

„Und was habt ihr Zwei gemacht?“, wollte Bakura wissen, während er von Mariku zu Ryou blickte. „Vom Weiten sah es aus wie kuscheln!“
 

„Tsk!“ Prustend blies Mariku den Rauch aus seinen Nasenlöchern aus. „Merk es dir endlich mal, du Arschloch! Ich bin kein Weib, ich kuschel mit niemanden!“
 

„Natürlich!“ Der Albino brach in Gelächter aus. „Ihr habt wirklich gekuschelt, nicht wahr?!“
 

Als Mariku ihm nicht antwortete, drehte Bakura den Kopf zu Ryou. „Dann gib du es doch wenigstens zu! Ihr habt gekuschelt, oder?“
 

„Ra, sei doch nicht so verbissen, Bakura!“, murrte Malik und schlug dem Größeren gegen die Schulter. „Wen interessierts, ob sie gekuschelt haben oder nicht? Sie sind schließlich ein Paar, da ist es doch wohl legitim!“
 

„Wollen wir auch miteinander kuscheln?“, fragte Bakura mit einem breiten Schmunzeln, während er Maliks Worte einfach ignorierte.
 

„Nein, nein und nochmals nein!“, knurrte Malik und schubste Bakura mit einem Brummen von sich, als sich dieser auf seinen Schoß gesetzt hatte.
 

„Koooomm schon, Blondie!“, jammerte Bakura und schmiss sich erneut an Malik, nur um wieder vom Ägypter weg geschubst zu werden.
 

„Ich hab nein gesagt, du Arschloch!“
 

„Ich will doch nur kuscheln!“
 

„Ich aber nicht!“
 

„Maliiik!“
 

„Nein!“
 

„Kuuuuscheln!“
 

„NEIN!“
 

„... Dann eben ficken?“
 

„Ugh!“ Malik zog eine Grimasse, während er Bakuras Gesicht mit einer Hand weg drückte. „Dann doch lieber kuscheln.“
 

Erschrocken hielt Bakura inne, bevor sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht zauberte. „Echt?“
 

Knurrend ballte Malik seine Hände zu Fäusten. „...Ja“, gab er schließlich mit leicht geröteten Wangen zu. „Aber nur, wenn du mich dann in Ruhe lässt!“
 

„Juhuu!“ Jubelnd schmiegte sich der Weißhaarige an Maliks Seite und legte seinen Kopf auf dessen Schulter.
 

„Süß!“, kicherte Ryou glücklich, als er die Zwei sah und kuschelte sich dann an seinen eigenen Schatz.
 

„Toller Freund bist du!“, murrte Malik missmutig und verschränkte die Arme.
 

Ryou kicherte nur erneut. Aus seinem Kichern wurde allerdings schnell ein leises Lachen, als Mariku anfing, mit seiner Nase über seinen Nacken zu streichen und ihn so zu kitzeln. „Was machst du?“, fragte er erheitert nach, während Mariku seinem Hals nun kleine Küsse gab.
 

„Du klingst so süß, wenn du lachst“, meinte der Ägypter nur und Ryou spürte, wie er rot wurde.
 

Mariku gluckste leise, bevor er auf einmal hart in Ryous Schulter biss. „Und es macht mich scharf“, fügte er schmunzelnd hinzu.
 

„Hmpf, Blödmann!“, murmelte Ryou und schubste seinen Freund ein bisschen weg. Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen den Beiden. Ryou lauschte stumm dem Gespräch zwischen Malik und Bakura über irgendeine Musikband, während Mariku seine Zigarette zu Ende rauchte.
 

„Hast du auch mitbekommen, dass Assasins of Darkness bald hier nach Domino kommen?“, wollte Malik aufgeregt von Bakura wissen.
 

„Natürlich!“, erwiderte Bakura enthusiastisch. „Wer hat das denn bitteschön nicht mitbekommen?!“
 

„Ich würd die echt so verdammt gerne mal live erleben!“, schwärmte der Blonde weiter, die Hände wie zu einem stummen Gebet gefaltet, „Aber es sind schon alle Karten ausverkauft, verdammte Scheiße!“ Sofort wurde sein eben noch erheitertes Gesicht trüb und mit einem niedergeschlagenen Seufzen fuhr er sich durchs Haar.
 

„Also ich hab ja zwei Karten.“ Mit einem breiten Grinsen betrachtete Bakura seine Fingernägel, bevor er den Blick hob und Malik mit einem verschmitzen Leuchten in den Augen ansah. „Ich weiß auch noch nicht wirklich, mit wem ich dahin gehen soll...“
 

„Echt?!“ Ungläubig riss Malik die violetten Augen auf. „Die Karten sind doch innerhalb weniger Minuten ausverkauft gewesen und du hast echt noch zwei gekriegt?!“
 

„Jepp.“ Mit einem immer noch überheblich wirkenden Grinsen nickte Bakura und hob dann eine Augenbraue. „Weißt du, Malik... Ich wäre auch gewillt, dir eine Karte zu geben...“ Er verstummte leise.
 

Misstrauisch zog der Kleinere ebenfalls eine Augenbraue hoch. „Aber? Die Sache hat doch bestimmt einen Haken.“
 

Schmunzelnd deutete Bakura mit dem Zeigefinger auf seinen Schritt. „Wenn du mir einen bläst, dann überlass ich dir die Karte.“
 

„Ach ja?“ Malik presste die Lippen aufeinander und beugte seinen Kopf dann mit einem kleinen Grinsen in Richtung Bakuras Schritts. „Wenn ich dir einen blase, krieg ich die Karte...“
 

„Genau“, stimmte der Albino zu, die Stimme auf einmal rau, als er eine Hand auf Maliks Haupt legte.
 

Mit einem verspielten Grinsen beugte sich Malik noch näher, da stoppte er plötzlich abrupt, die Augen leicht geweitet. Bakura runzelte verwirrt die Stirn und öffnete den Mund, doch noch bevor er etwas sagen konnte, würgte der Ägypter auf einmal lauthals und drehte den Kopf zur Seite, um sich auf der Wiese zu übergeben.
 

Total überrascht blinzelte Bakura einige Male, bevor er wieder zu Sinnen kam und Malik fast liebevoll das Haar zurück strich, während dieser weiterhin seinen Mageninhalt leerte.
 

„M-Malik!“ Mit fast panischer Stimme hatte sich Ryou neben seinen besten Freund gekniet und legte die Arme um dessen zitternde Schultern. „W-Was ist los? Alles in Ordnung?“
 

Malik spie ein letztes Mal und ließ sich schwer atmend auf alle Viere fallen. Die ersten Sekunden antworte er nicht, schnappte nur gierig nach Luft, bevor er mit der Handfläche über seine Mundwinkel strich. „Ba-“, fing er mit heiserer Stimme an, pausierte aber kurz um sich zu räuspern, bevor er mit einem schwachen Grinsen auf den Lippen fort fuhr, „B-Bakura... Boah, Bakura stinkt unten so widerlich, dass ich kotzen musste.“
 

Mariku brach sofort in schallendes Gelächter aus. Ryous Mundwinkel zuckten leicht, während Bakura beleidigt einen Schmollmund zog. „Ich stinke widerlich, ja?“, murrte er Malik an, „Wer von uns beiden stinkt zwischen den Beinen denn bitteschön so abartig nach Fisch, dass er Katzen anlockt, wenn er breitbeinig da sitzt?!“
 

Mariku lachte nur lauter, scheinbar äußerst amüsiert von dem Gesprächsthema, während Maliks Grinsen breiter wurde. „Dafür-“ Doch weiter kam er nicht, da sein Körper sich auf einmal sichtbar verkrampfte und er sich mit einem kleinen Röcheln noch einmal übergeben musste.
 

„O-Oh Malik...“ Nervös verhärtete Ryou den Griff um Maliks Körper und sah Bakura beunruhigt an. „Kannst du mit ihm zum Krankenzimmer gehen?“
 

Bakura nickte. „Natürlich.“ Mit einer Hand hielt er Malik weiterhin das Haar aus dem Gesicht, während er dem Ägypter mit der anderen Hand beruhigend über den Rücken strich.
 

Malik würgte noch ein paar Mal und nickte dann leicht. „Mir geht’s wirklich nicht so gut“, hauchte er leise und wischte sich über den Mundwinkel.
 

Der Albino nickte nochmals und half Malik dann, sich aufzurichten. „Alles klar, lass uns gehen, Blondie.“ Mit einem schwachen Grinsen legte er ihm einen Arm um die Hüfte.
 

Malik war zu schwach, um sich zu wehren, und ließ sich so widerstandslos vom Anderen ins Krankenzimmer ziehen.
 

xxx
 

„Ich hab deinen Bruder verständigt, Ishtar-san“, teilte die blonde Krankenschwester mit, als sie das Krankenzimmer betrat.
 

„Alles klar.“ Malik nickte und lehnte sich mit einem Seufzen tiefer ins Bett zurück. „Vielen Dank, Kujaku-sensei.“
 

„Kein Problem.“ Die Frau lächelte ihm zu und wandte sich dann an Bakura. „Bis zur Pause kannst du noch hier bleiben, aber wenn es klingelt gehst du zurück zum Unterricht. Verstanden, Touzouko-san?“ Sie sah ihn mit erhobener Augenbraue an.
 

Der Albino rollte mit den Augen. „Jaja...“, erwiderte er lapidar und machte eine abwinkende Handbewegung.
 

Kujaku-sensei presste die Lippen aufeinander. „Ich warne dich, Touzouko-san.“ Sie sah ihn prüfend an, verließ dann aber dann doch das Zimmer.
 

„Endlich!“ Mit einem genervten Seufzen setzte sich Bakura aufs Bett. „Die Alte nervt voll. Sie hat zwar geile Titten, aber sonst... Voll der Abturner.“ Er schüttelte sich leicht und sah Malik dann mit erhobener Augenbraue an. „Du hast echt Glück, Blondie. Ich würde jetzt auch verdammt gern zuhause sein und wer-weiß-was machen.“
 

„Das war kein Glück, sondern Können.“ Mit einem leichten Grinsen verdrehte Malik die Augen. „Ich kann auf Kommando kotzen, weißt du? Ich hab jahrelang dafür geübt und jetzt beherrsch ich es endlich perfekt.“
 

Bakura grinste ebenfalls. „Ich kann auf Kommando rülpsen!“, meinte er dann plötzlich stolz. Er räusperte sich, richtete sich in eine gerade Position auf... und rülpste. Und noch einmal... Und noch mal...
 

„Wow, ich bin begeistert“, erwiderte Malik tonlos. „Selten so was Geiles wie das gesehen.“
 

„Ja, ne?“ Glucksend wackelte der Weißhaarige mit den Augenbrauen.
 

Für einen kurzen Moment herrschte Stille. Malik versuchte es sich im Bett bequem zu machen, was bei dieser harten Matratze gar nicht mal so einfach war, während Bakura gedankenverloren aus dem Fenster starrte.
 

„Ey Blondie“, meinte er nach einiger Zeit und wandte den Blick vom Fenster ab, um den Ägypter anzusehen. „Bist du jetzt eigentlich beim Arzt gewesen?“, spielte er auf ihren Kinobesuch an.
 

Malik presste die karamellfarbenen Lippen aufeinander und schüttelte dann den Kopf. „Nein, bin ich nicht.“
 

Mit einem Seufzen fuhr sich Bakura durchs Haar. „Solltest du echt mal machen. Ich mein das mit dem Kotzen ist schon seltsam. Sogar das Tittenmonster wusste nicht genau, was du eigentlich hast.“
 

„Jaja.“ Malik winkte das Thema mit seiner Hand ab. „Werd ich machen.“
 

„Ich meins ernst“, erwiderte Bakura.
 

Malik hob eine Augenbraue. „Ich auch.“
 

Und somit herrschte wieder Stille. Aber diesmal nicht so lange wie beim ersten Mal. Denn bereits nach wenigen Sekunden kramte Bakura suchend in seinem Rucksack herum. Als er es gefunden hatte, übergab er es Malik mit einem „Da“.
 

Der Blonde runzelte zuerst die Stirn, als er auf das Konzertticket in seiner Hand starrte, bevor ihm geschockt der Kiefer aufklappte. „Das... Das...! B-Bakura, das ist ein Ticket für Assasins of Darkness!“
 

Bakura nickte, ein schwaches Grinsen auf den Lippen. „Ich weiß. Ich hab doch gesagt, dass ich zwei Karten habe.“
 

Ungläubig blickte Malik ihn an. „Ist die wirklich für mich?“, fragte er verblüfft. „Ich dachte, die ganze Sache mit dem Blasen wäre nur ein Witz gewesen und das du die Karte eh verkaufst oder so...!“
 

„Nope.“ Nun schmunzelnd schüttelte der Albino den Kopf. „Ich hab von Anfang an geplant, sie dir zu geben.“
 

Malik blinzelte überrascht, bevor er breit lächelte. „Danke, Bakura“, murmelte er leise und drückte das Ticket an sich.
 

Bakura hob grinsend eine Augenbraue. „Was, nur ein ‚Danke, Bakura’, nicht mehr?“ Er legte den Kopf schief und breitete seine Arme aus. „Krieg ich dafür denn nicht mal eine Umarmung?“
 

Malik streckte ihm die Zunge raus. „Nö, träum weiter!“
 

Der Größere knurrte gespielt wütend und schlang seine Arme um Maliks Taille, um ihn an seine Brust zu ziehen. Der Ägypter keuchte zuerst erschrocken und verkrampfte sich dann schlagartig, als Bakura ihn an sich drückte.
 

Es war ein... komisches Gefühl. Seit Jahren hatte Malik niemanden mehr umarmt, außer Ryou und seinem großen Bruder Rishid... Es war wirklich ein komisches Gefühl, aber nicht... unangenehm. Nein, unangenehm war es nicht, ganz und gar nicht. Fast zögerlich legte Malik die Arme um Bakuras Körper und drückte sich näher an ihn.
 

„Hör auf...“, murmelte er kraftlos, die Wangen leicht gerötet, als er das Gesicht in Bakuras Brust vergrab. „Ich will das nicht...“
 

Bakura lächelte nur leicht und legte sein Kinn auf Maliks Haupt. Obwohl er es nicht wollte, verließ Maliks Lippen ein wohliges Seufzen. Er hätte es nie für möglich gehalten, aber er fühlte sich wirklich wohl in Bakuras Armen. Malik fühlte sich sicher und geborgen und dieses Gefühl hatte er schon seit sehr sehr langer Zeit nicht mehr gehabt.
 

xxx
 

„Was machst du heute noch?“, fragte Ryou nach einiger Zeit des Schweigens, immer noch mit Mariku unter dem Kirschbaum sitzend.
 

Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Nicht viel. Obwohl... Ugh...!“ Er verzog angewidert das Gesicht. „Ich schreib morgen eine Mathearbeit und ich denke, ich sollte ein bisschen dafür lernen.“
 

„Was?!“ Erschrocken weiteten sich Ryous Augen. „Morgen schreibst du Mathe? Armes Schatzi!“, meinte er mitleidig, er wusste schließlich, wie sehr Mariku das Fach hasste, und beugte sich vor, um Mariku einen kleinen Kuss auf die Lippen zu geben. „Worüber schreibt ihr denn?“
 

„Keine Ahnung.“ Grinsend zuckte der Größere mit den Schultern. „Wir haben einen Zettel mit den Themen der Arbeit und ein paar Übungsaufgaben bekommen, aber ich hab ihn mir noch nicht angesehen.“
 

„Mariku!“ Geschockt klappte Ryou der Kiefer auf, während er seinen Freund leicht gegen den Oberarm schlug. „Sag mir bitte, dass du mich veräppeln willst! Du musst für die Arbeit doch lernen! Das ist unser letztes Jahr!“
 

Genervt rollte Mariku die Augen. „Jaja. Und nein, ich verarsch dich nicht. Ich fang heute Abend mit dem Lernen an, das sollte reichen.“
 

„Das reicht eben nicht, du Doofmann!“, jammerte Ryou. „Du hast doch eh so Probleme mit Mathe, da solltest du schon wochenlang für die Arbeit üben!“
 

Desinteressiert betrachtete Mariku seine Nägel. „Hab ich aber nicht.“
 

Schwer seufzend verbarg Ryou das Gesicht in seinen Händen. „Was mach ich nur mit dir?“, murmelte er verzweifelt. Fieberhaft grübelnd knabberte er an seiner Unterlippe. Mathe... Er und Mariku waren nicht im selben Mathekurs, aber dennoch sollten sie in etwa denselben Stoff haben. Relativ gut in dem Fach war Ryou auch...
 

Nochmals seufzend legte er die Hände wieder in den Schoß und warf dem Blonden ein Lächeln zu. „Wollen wir heute zusammen lernen?“, bot er an. „Vielleicht kann ich dir ein bisschen dabei helfen. Ich bezweifle es ehrlich gesagt nämlich, dass du es alleine schaffst, den ganzen Stoff innerhalb weniger Stunden nachzuholen...!“
 

Mariku zuckte mit den Schultern. „Wenn du willst“, meinte er nur und zog dann sein Handy raus, um ein Spiel zu zocken.
 

„Okay. Dann fahr ich am besten direkt nach der Schule mit dir nach Hause, damit wir so viel wie möglich lernen können“, meinte Ryou weiterhin lächelnd.
 

Mariku stöhnte genervt auf, nickte aber dann langsam. „Wenns sein muss...“
 

„Muss es“, kicherte Ryou und gab dem Anderen einen sanften Kuss auf die Lippen.
 

xxx
 

//Und wann kommst du dann nach Hause, onii-chan?//
 

„Hm, kann ich nicht genau sagen. Ich schätz mal so um 22 Uhr.“
 

//WAS?! Wer macht mir denn dann Essen?!//
 

„Du übertreibst, Amane.“ Kichernd drückte Ryou sein Handy fester gegens Ohr. „Denkst du nicht auch, dass du alt genug dazu bist, selber zu kochen?“
 

//Nein!//, jammerte seine Schwester verzweifelt.
 

Lächelnd rollte Ryou mit den Augen. „Im Kühlschrank müsste noch etwas Essen von gestern liegen.“
 

//Wirklich?!// Amane quiekte laut auf. //Danke, onii-chan, dann werd ich mir das aufwärmen. Viel Spaß beim Lernen!//
 

„Dankeschön! Wir sehen uns dann später. Bis dann.“
 

//Tschau!//
 

Mit einem erheiterten Kichern klappte der Weißhaarige sein Handy zu, bevor er es in seinen Rucksack steckte und sich dann seinem Freund zuwandte. „Ich bin schon total aufgeregt! Das ist das erste Mal, dass ich dein Haus sehen werde, Mariku!“
 

Dieser verdrehte grinsend die Augen. „Dir ist schon klar, dass ich in keinem Palast wohne, oder?“, wollte er amüsiert wissen.
 

Ryou nickte eifrig. „Ich weiß! Aber trotzdem! Ich will doch wissen, wie das Zimmer meines Schatzis aussieht!“ Er klatschte vorfreudig in die Hände.
 

„Schmutzig.“
 

„Schmutzig?“ Verwirrt runzelte Ryou die Stirn.
 

„Jepp, mein Zimmer ist schmutzig“, grinste Mariku, bevor er sich leicht streckte, um auf den Stoppknopf des Busses, in dem sie sich momentan befanden, zu drücken.
 

„Hmpf.“ Ryou presste die Lippen aufeinander und warf dem Blonden dann einen tadelnden Blick zu. „Das ist nicht gut. Ein bisschen putzen kann deinem Ego doch nicht schaden, oder?“
 

Der Ägypter musste lachen. „Das ist nicht die Art von schmutzig, die ich meinte“, grinste er und wackelte suggestiv mit den Augenbrauen, bevor er aufstand. „Okay. Wir müssen hier raus, Baby.“
 

„Okay!“ Lächelnd stand Ryou ebenfalls auf und verließ mit Mariku den Bus. „Ist es noch weit?“, wollte er wissen, nachdem er sich einige Sekunden lang umgesehen hatte. Ryou war relativ selten in dieser Gegend, da sie einen eher schlechteren Ruf hatte, deswegen kam er sich hier noch ziemlich fremd vor.
 

„Nee. Wir sind in ein paar Minuten da. Ich wohn direkt beim Freibad“, meinte Mariku, während er einen Arm um Ryous Hüfte legte und sich in Bewegung setzte.
 

„Wirklich? Direkt beim Freibad? Das ist bestimmt praktisch im Sommer!“, strahlte der Kleinere.
 

„Ist es auch, ich bin in den Sommerferien auch so gut wie jeden Tag im Freibad“, stimmte Mariku zu.
 

Die Beiden unterhielten sich den restlichen Weg über, bis sie schließlich vor einem Reihenhaus zum Stehen kamen. Interessiert blickte Ryou sich um.
 

Das Haus hatte eine moderne Front und war in warmen, hellgelben Farben gehalten. Der Vorgarten blühte mit verschiedenen, farbenprächtigen Blumensorten.
 

„Wow, die Blumen sehen einfach traumhaft aus!“, schwärmte Ryou.
 

„Tsk.“ Mariku rollte mit den Augen, während er in seinem Rucksack nach dem Hausschlüssel suchte. „Das kannst du meinen Schwestern sagen. Die kümmern sich schon fast exzessiv um den Vorgarten“, murmelte er.
 

„Ich finds schön“, wiederholte Ryou, bevor er sich lächelnd neben seinen Freund stellte.
 

„Mmh...“, schnurrte Mariku plötzlich, als er den Schlüssel gefunden hatte und beugte sich zu Ryou runter. „Wir sind heute übrigens alleine, Baby... Nur du und ich...“ Er schmunzelte breit, bevor seine Lippen auf Ryous drückte.
 

Der Weißhaarige lächelte leicht, bevor er seinen Kopf zurück neigte. „Vergiss nicht, warum wir hier sind, Mariku.“ Er hob amüsiert eine Augenbraue. „Wir sind zum Lernen hier und nicht für andere Sachen...“
 

Mariku schnaubte, während er die Haustür aufschloss. „Aber wenn ich mich gut anstelle, krieg ich doch eine Belohnung, oder?“, grinste er und trat dann schließlich in sein Haus ein.
 

Ryou errötete leicht. „Vielleicht“, murmelte er und folgte seinem Freund dann hinein. Er schaute sich neugierig um, während sie zusammen den Flur in Richtung Wohnzimmer durchquerten. Die Wände waren in einem hellen Orangeton gehalten und mit vielen Gemälden von Ra und anderen Göttern verziert. Das Wohnzimmer hatte eine große, sehr gemütlich aussehende, rote Couch, einen Flatscreen Fernseher und mehrere Spielkonsolen. Außerdem standen im ganzen Raum verteilt mehrere ägyptische Statuten. Das ganze Haus an sich hatte einen sehr ägyptischen Touch, was Ryou sehr gefiel.
 

„Ihr habt es echt schön hier“, kommentierte Ryou, „Wirklich gemütlich.“
 

Mariku grunzte nur, bevor er seine Hände auf Ryous Hüften legte. „So“, hauchte er atemlos, „Und jetzt...“ Er kam mit seinen Lippen langsam Ryous entgegen, da ertönte plötzlich ein lautes Räuspern. Erschrocken drehte Ryou den Kopf und blickte in die azurblauen Augen einer schwarzhaarigen, sehr attraktiven, Frau.
 

„O-Oh Gott...!“ Überrascht quiekte Ryou auf und sprang schnell von Mariku weg. Als er merkte, wie unhöflich er gerade war, verfärbten sich seine Wangen rot. „G-Guten Tag, Ikrush-san“, begrüßte er die Frau schüchtern und verbeugte sich.
 

„Sei nicht so höflich, das ist ja schlimm“, brummte Mariku leise.
 

„Schneid du dir lieber mal eine Scheibe von ihm ab, Mariku“, tadelte die Schwarzhaarige, bevor sie sich mit einem kleinen Lächeln zu Ryou drehte. „Hallo, schön dich kennenzulernen. Wie ist denn dein Name?“, fragte sie nach, nachdem sie sich ebenfalls verbeugt hatte.
 

„O-Oh. Mein Name ist Ryou Watanabe“, stellte sich der Weißhaarige vor.
 

„Watanabe-san.“ Die Frau wiederholte den Namen, als ob sie ihn auf ihrer Zunge testen wollte, bevor sie weiter sprach. „Und woher kennst du Mariku? Er hat noch gar nicht von dir erzählt, seid ihr Klassenkameraden?“
 

Ryou zog unmerklich eine Grimasse, als er spürte, wie ihn ein plötzlicher Schmerz durchzuckte. Mariku hatte seiner Familie nicht von ihm erzählt...?
 

„Nein, er ist mein neuer Freund“, antwortete Mariku und rollte mit den Augen, bevor er einen Arm um Ryous Schulter schlang. „Und jetzt lass uns in Ruhe, Isis. Du nervst. Müsstest du nicht längst bei der Arbeit sein oder so?“
 

Isis warf dem Blonden einen bösen Blick zu, bevor sie sich wieder lächelnd an Ryou wandte. „Du bist also der neue Freund meines kleinen Bruders? Das freut mich. Endlich mal ein anständiger Junge und nicht noch so ein altes Wrack.“
 

„Hehe...“ Ryou kicherte nur unsicher und kratzte sich an der Wange, nicht sicher, was er dazu noch sagen sollte.
 

„Ich lass euch dann alleine“, verabschiedete sich Isis, während sie nach einer leichten Jacke griff. „Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, Watanabe-san.“
 

„Das hoffe ich auch. Auf Wiedersehen“, lächelte Ryou und winkte der Frau zu, bevor diese das Haus verließ.
 

„Ra, schlimm!“ Genervt rollte Mariku mit den Augen. „Zum Glück bist du zu mir nicht so förmlich.“
 

„Hey!“ Kichernd schlug Ryou seinen Freund gegen den Oberarm. „Man muss Älteren eben den gehörigen Respekt zeigen, so etwas gehört sich eben.“
 

„Wie du meinst“, meinte Mariku nur, „Solange du-“
 

Doch weiter kam er nicht, da er plötzlichen von einem lauten Schrei unterbrochen wurde. „Süüüüüß!“
 

„Ieek!“ Erschrocken quiekte Ryou auf, als sich plötzlich zwei dunkelhäutige Arme um seine Hüfte schlangen. Überrascht musterte er das Mädchen, welches sich so plötzlich an ihn geschmissen hatte. Sie hatte schulterlange, dunkelbraune Haare, ebenfalls braune Augen und eine schlanke Figur.
 

„Finger weg, Amira!“, knurrte Mariku leise und zog das Mädchen von Ryou. Dieser lächelte den Ägypter dankbar an.
 

„Du bist voll süß!“, schwärmte Amira weiter. „Genau mein Typ! Willst du mein Freund sein?“
 

„E-Eh?“ Verlegen rieb Ryou sich den Nacken. „Ich... Ah...“
 

„Nein, er ist mit mir zusammen und jetzt verpiss dich! Wieso bist du überhaupt noch hier?! Du hast doch gesagt, dass du bei deiner Freundin bist! Aber weißt du was?! Das ist mir eigentlich auch scheißegal, hau einfach ab!“, fauchte Mariku sie weiter an, bevor er Ryou am Handgelenk packte und die Treppe hoch zerrte.
 

„Ist das die kleine Schwester, von der du erzählt hast?“, fragte der Weißhaarige amüsiert nach.
 

„Ja, leider“, seufzte Mariku, bevor er grinsend vor einer Tür stehen blieb und eine Hand auf den Türgriff legte. „Das ist mein Reich.“ Und damit öffnete er die Tür.
 

„Oh... Äh wow...“ Überrascht blinzelte Ryou, während er ein paar Schritte in den Raum ging und sich umsah. Marikus Zimmer war sehr... unordentlich. Klamottenberge lagen wild durcheinander auf Boden und Bett, Magazine lagen überall verteilt, das Bett war nicht gemacht, Bier- und Colaflaschen standen überall herum.
 

„Was ist das denn...?“, fragte er neugierig, als er etwas Schwarzes zwischen Klamotten hervor blicken sah. Er kniete sich herunter, um sich das Schwarze genauer anzusehen, da wurde er plötzlich blass, als ihm bewusst wurde, was das da war. „G-Gott!“ Erschrocken sprang er auf, während Mariku in Gelächter ausbrach. „W-Wieso hast du hier so... so ein Ding rumliegen?!“, fragte er den Ägypter geschockt.
 

„Das ist kein Ding, sondern ein Vibrator“, gluckste Mariku. „Und warum sollte ich es nicht hier liegen lassen? Ich hab noch viel mehr Sexspielzeug, das hier irgendwo rumliegt.“
 

„Mehr...?“ Langsam blickte Ryou sich um, da sah er es plötzlich auch. Marikus Zimmer war voll mit Handschellen, Peitschen und anderem, ihm unbekannten, Spielzeug. „W-Was sagt deine Mutter denn dazu?!“, fragte er seinen blonden Freund geschockt.
 

Dieser zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Meine Mutter ist tot.“
 

„Oh...“ Verlegen biss sich Ryou auf die Unterlippe und senkte den Blick. „Tut mir leid, dass wusste ich nicht...“
 

„Schon in Ordnung“, meinte Mariku nur und zuckte nochmals mit den Schultern.
 

„Was ist mit deinem Vater?“, fragte Ryou vorsichtig nach.
 

Sofort verfinsterte sich Marikus Blick. „Der Hurensohn ist im Knast“, knurrte er gefährlich leise und knirschte mit den Zähnen. „Und so wie es aussieht bleibt er auch noch einige Zeit da.“
 

Marikus Vater war im Gefängnis?! Das schockte Ryou und, neugierig wie er doch war, wollte er eigentlich mehr darüber wissen, aber wenn er in Marikus wütendes Gesicht blickte, ließ er es lieber doch sein. „Heißt das, dass du und deine Schwestern alleine hier lebt?“, fragte er stattdessen nach.
 

„Ja, leider“, murrte Mariku genervt und ließ sich mit einem Seufzen auf sein Bett fallen. „Kannst du dir vorstellen wie schlimm es ist, als einziger Mann hier aufzuwachsen?! Ich hab eine große Schwester, die sich wie meine Mutter aufführt und eine kleine pubertäre Schwester!“ Nochmals seufzend verschränkte Mariku die Arme hinterm Kopf. „Echt schlimm.“
 

Der Blonde beobachtete stumm, wie Ryou sich langsam aufs Bett zubewegte und sich dann fast schüchtern auf seinen Schoß setzte. „Was ist eigentlich mit deinen Eltern?“, fragte Mariku mit erhobener Augenbraue nach und legte seine Hände auf Ryous Hüfte. „Ich bin ja schon öfter bei dir gewesen und bis jetzt hab ich nur Amane gesehen.“
 

Ryous Blick wurde traurig und er biss sich auf die Unterlippe, während er mit den Händen geistesabwesend über Marikus Oberkörper strich. „Meine Mutter ist ebenfalls tot“, erzählte er schließlich mit leiser Stimme. „Sie ist vor knapp 5 Jahren gestorben.“
 

„Aha. Wie ist sie gestorben?“, fragte der Größere nach und fing an, Ryous Hüften leicht zu massieren.
 

Der Weißhaarige wandte kurz den Blick ab. Normalerweise redete er nicht gerne über den Tod seiner Mutter. Er hatte bis jetzt auch nur mit Malik darüber gesprochen. Wenn er ehrlich war, fand er Marikus Ton bei der Frage auch ein bisschen barsch. Kein Mitgefühl in der Stimme, nichts. Die Frage war monoton und gelangweilt gestellt, als wenn Mariku nach der Uhrzeit gefragt hätte. Aber nichtsdestotrotz war es Mariku. Und Ryou wollte es ihm erzählen.
 

„Bei einem Autounfall“, flüsterte er leise. „Ein betrunkener Autofahrer ist ihr hinten rein gefahren. Sie war sofort tot...“ Ryou schluchzte leise. „Sie ist gerade einkaufen gewesen, ihr und Dads Hochzeitstag stand kurz bevor und sie wollte einen Kuchen backen und... Sie ist doch immer so vorsichtig gefahren und... U-Und da kommt einfach so ein Betrunkener und...“
 

Mit einem traurigen Lächeln wischte sich Ryou über die feuchten Augen. „Seitdem hat sich Dad fast nur noch seiner Arbeit gewidmet. Ich weiß nicht warum, vielleicht konnte er es nicht ertragen, dass Amane ihr so ähnlich sieht. Er ist immer seltener zu Hause gewesen und wenn, dann war er nur in seinem Arbeitszimmer. Jetzt ist er eigentlich gar nicht mehr zu Hause. Höchstens zwei- oder dreimal im Jahr.“
 

Mariku runzelte die Stirn. „Als was arbeitet dein Vater denn, wenn er so gut wie nie da ist?“
 

„Er ist Archäologe“, antwortete der Weißhaarige. „Er ist fast die ganze Zeit in Ägypten und bei Ausgrabungen beteiligt.“
 

„Ägypten, huh?“ Grinsend hob Mariku eine Augenbraue. „Dein Vater würde Isis bestimmt gefallen. Sie leitet nämlich das ägyptische Museum hier in Domino.“
 

„Wirklich?“, fragte Ryou nach. „Das ist ja toll! Da müssen wir beide unbedingt mal hin, okay Schatzi?“ Lächelnd sah er den Blonden an. „Ich interessiere mich nämlich auch sehr für Ägypten, das hab ich wahrscheinlich von Dad geerbt“, kicherte er leise, nun wieder sichtbar glücklicher drauf.
 

„Ach nö!“ Genervt schnaubte Mariku. „Doch nicht ins Museum, wie langweilig ist das denn?!“ Er musterte Ryou einen Moment, bevor ein breites Grinsen sein Gesicht zierte. „Hey, deswegen ist Malik wohl auch dein bester Freund und ich dein Lover. Wir sind beide Ägypter und befriedigen so deinen Ägypten-Fetisch, was?“
 

„Blödmann!“, kicherte Ryou erheitert und schlug Mariku leicht auf dem Kopf.
 

„Was?! Jetzt tu doch nicht so, ich hab dein Geheimnis erkannt!“, rief Mariku grinsend und drückte mit seinem Finger auf Ryous Nase. „Ägypten-Fetischist.“
 

„Gar nicht wahr!“, schmollte Ryou. „Du bist gemein, weißt du das?“
 

„Ich weiß“, stimmte der Blonde grinsend zu und lehnte sich nach oben, um seine Lippen kurz auf Ryous zu drücken. „Du bist mein Ägypten-Fetischist und meiner ganz alleine!“, knurrte er gegen Ryous Lippen, bevor er schnell die Rollen tauschte, sodass er nun über dem Weißhaarigen lag.
 

„Meiner“, knurrte er ein letztes Mal spielerisch, bevor er seinen Mund auf Ryous Nacken drückte und anfing, hart zu saugen.
 

„Uhn...“ Ryou stöhnte leise auf, bevor er die Augen fest schloss und die Hände auf Marikus Schulter legte. Um ehrlich zu sein tat es ein bisschen weh, so fest wie Mariku an seiner Haut saugte. Aber die Lust überwog, wie so oft.
 

Als sich Marikus Lippen mit einem lauten Schmatzgeräusch von seinem Nacken löste, blinzelte Ryou langsam die Augen offen. „Aua“, murmelte er leise und rieb sich leicht den schmerzenden Nacken. „Das hat ein bisschen wehgetan.“
 

„Muss es doch“, grinste Mariku. „Ich wollte dir schließlich einen schön fetten und großen Knutschfleck machen.“
 

„K-Knutschfleck?!“, rief Ryou geschockt und riss die Augen auf. „D-Du hast mir wirklich so einen... so einen hässlichen Knutschfleck gemacht?!“
 

„Jepp!“, gluckste Mariku.
 

Ryou schmollte leicht, die Wangen errötet. Jetzt hatte er einen Knutschfleck. Seinen ersten sogar! Und Mariku hatte ihn sogar an so einer Stelle gemacht, dass nicht mal ein T-Shirt es verdecken könnte, nur ein Schal. Und wer trug im Sommer schon Schal? Aber eigentlich... Eigentlich fand es Ryou gar nicht soo schlimm, einen Knutschfleck zu haben... Jetzt wusste schließlich jeder, dass er Mariku gehörte.
 

Der Kleinere lächelte leicht, bevor er sich aufrichtete. „Jetzt will ich dir auch einen Knutschfleck machen!“, kicherte er glücklich.
 

„Das muss ja wohl nicht sein“, murrte Mariku leise und rollte mit den Augen.
 

„Wieso?!“ Irritiert presste Ryou die Lippen aufeinander. „Du hast mir einen gemacht, dann möchte ich dir auch gern einen machen.“
 

„Ich will aber keinen haben“, meinte der Andere nur schroff.
 

„Hmpf!“ Schnaubend verschränkte Ryou die Arme. „Ich wollte auch eigentlich keinen haben und jetzt hab ich einen. Sei doch nicht so ein Spielverderber, sonst machst du doch auch immer alles mit.“
 

„Wieso bist du so verbissen auf deinen beschissenen Knutschfleck?!“, knurrte Mariku nur, bevor er schließlich seufzend die Schultern hängen ließ. „Na gut. Wenn er an einer Stelle ist, wo man nichts sieht, kannst du ihn halt machen, Arschkeks.“
 

Ryous Miene wurde traurig. „Ich will dich ja nicht dazu zwingen oder so“, murmelte er leise und zuckte mit den Schultern. „Ich fands nur irgendwie schön, da... Ach... Weiß nicht...“ Er knabberte unsicher an seiner Unterlippe.
 

Mariku blickte ihn einige Sekunden stumm an, bevor er schließlich genervt seufzte. „Wenn du mir versprichst, mich nicht mehr zu nerven, kannst du deinen dummen Knutschfleck machen“, knurrte er und zeigte mit dem Zeigefinger auf seinen Nacken.
 

„Wirklich? Juhuu!“ Lächelnd klatschte Ryou in die Hände, bevor er langsam aufstand und sich auf Marikus Schoß setzte. „Ich mach ihn hier, okay?“, fragte er nach, während er sanft über die bronzefarbene Haut kurz über dem Schlüsselbein streichelte.
 

„Mir egal“, murrte Mariku.
 

„So kannst du ihn immer noch verdecken, wenn du willst“, meinte der Weißhaarige weiter, bevor er grübelnd die Stirn runzelte. „Warum willst du eigentlich, dass man ihn nicht sieht...?“, fragte er neugierig.
 

Mariku schnaubte trocken. „Warum? Wie sieht das denn aus, wenn ICH einen Knutschfleck habe. Ich mach welche aber ich krieg doch keine! Das ist so... Ich weiß nicht, für mich ist ein Knutschfleck eben ein Zeichen dafür, dass man jemanden gehört und ich gehöre halt niemandem“, erklärte er.
 

Ryou presste nur die Lippen aufeinander. Er konnte Marikus Logik zwar nicht nachvollziehen, aber das passierte ihm beim Blonden öfter mal, deswegen ging er nicht weiter darauf ein und legte seine Lippen stattdessen unsicher auf Marikus Hals. Er wusste gar nicht, wie man einen Knutschfleck machte. Er vermutete aber mal, dass er vom Saugen zustande kam, also fing er an, vorsichtig zu saugen.
 

„Wenn du so weitermachst brauchen wir 5 Stunden, bis dein scheiß Fleck sichtbar wird“, brummte der Größere. „Du musst schon fester saugen.“
 

Ryou spürte, dass seine Wangen rot wurden. Wie peinlich! Jetzt hielt sein eigener Freund ihn sogar zu dumm dazu, um einen simplen Knutschfleck zu machen! Er schloss die Augen und widmete sich dann wieder Marikus Hals. Er saugte für einige Zeit an der weichen Haut, bevor er sich langsam wieder zurück beugte und sein Werk betrachtete.
 

„Oh... Ziemlich... klein geworden...“, stellte er fest und kratzte sich verlegen die Wange.
 

„Besser so“, murrte Mariku leise und rieb sich kurz den Hals.
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen. Mariku sah immer noch ziemlich wütend aus. Und mit einem wütenden Mariku konnte er sicherlich kein Mathe lernen!
 

„Tut mir leid“, murmelte der Weißhaarige schließlich niedergeschlagen und vergrub die Hände im Schoß. „Die ganze Sache war eine dumme Idee...“
 

Seufzend fuhr sich Mariku durchs Haar. „Willst du etwa, dass wir darüber noch diskutieren oder was? Mach kein Drama raus, so schlimm ist es auch nicht.“
 

„Aber... Aber du bist immer noch so sauer“, meinte Ryou kleinlaut und warf Mariku einen schüchternen Blick zu.
 

„Ich bin nicht sauer, okay?“, widersprach Mariku und warf ihm ein kleines Grinsen zu. „Ich hab nur schlechte Laune, weil ich keinen Bock habe, zu lernen.“ Er beugte sich vor um seine Arme um Ryous Nacken zu schlingen. „Müssen wir wirklich lernen, Baby?“, fragte er nach und gab Ryou einen Kuss. „Ich hätte jetzt viel mehr Lust auf ein bisschen... Matratzensport...“, fügte er schnurrend hinzu.
 

„D-Du bist schlimm, weißt du das?!“, rief Ryou mit heißen Wangen. „Zuerst total sauer und... komisch zu mir und jetzt bist du wieder... wieder... sch-scharf oder was?! Wie soll das denn gehen?!“
 

„In deiner Gegenwart bin ich dauerhart“, grinste Mariku nur breit.
 

„Schön für dich“, meinte Ryou und löste sich, wenn auch widerwillig, aus Marikus Griff, um langsam vom Bett aufzustehen. „Wir müssen jetzt aber lernen, also komm.“
 

Seufzend ließ sich Mariku zurück aufs Bett fallen. „Naja, einen Versuch wars Wert“, murmelte er mit einem schwachen Grinsen.
 

xxx
 

„Endlich!“, stöhnte Mariku lauthals auf, als Ryou das Mathebuch zuklappte und streckte seine müden Glieder erstmal. „Endlich fertig! Ra, meine Birne ist so voll, ich glaub sie platzt gleich!“
 

„Aber trotzdem haben wir nicht alle Themen üben können“, meinte Ryou und presste die Lippen aufeinander. Es waren zwar gar nicht so viele Themen gewesen aber Mariku war wirklich so schlecht in Mathe, dass sie einfach gar nicht alles üben konnten! Sonst säßen sie in 10 Tagen noch hier. Deswegen hatte Ryou sich dazu entschieden, nur die wichtigsten Themen durchzugehen. „Ich hoffe nur, das reicht“, seufzte er leise und fuhr sich durchs Haar.
 

„Ach was, das reicht schon“, meinte Mariku mit einer abwinkenden Handbewegung und nahm einen Schluck von seiner Colaflasche. „So viel hab ich sonst nie gelernt, das wird bestimmt ne Fünf oder noch besser werden!“
 

„Nein, das reicht nicht!“, erwiderte der Weißhaarige streng und verschränkte die Arme. „Wir haben 3 von 6 Themen durchgehen können! Du kannst die Hälfte nicht, Mariku! Das ist nicht gut! Das ist unser letztes Jahr, du kannst jetzt keine Sechsen mehr schreiben! Die Noten werden dein ganzes Leben entscheiden!“
 

„Du bist schlimmer als Isis“, murrte Mariku nur und rollte mit den Augen. „Jetzt ist es auch zu spät, um sich darüber aufzuregen.“
 

„Du musst das ernst nehmen, Mariku!“, rief Ryou und sah den Anderen ernst an. „Das ist deine letzte Chance!“ Als Mariku nur mit den Schultern zuckte, seufzte Ryou verzweifelt auf. „Naja, jetzt kann man wirklich nichts mehr machen... Aber du musst mir auf jeden Fall Bescheid sagen, wenn du deine nächste Arbeit schreibst. Egal, welches Fach, okay?“ Er legte seine Hand auf die bronzefarbene seines Freundes und drückte sie sanft. „Okay?“
 

„Ja, okay.“ Mariku seufzte leise, bevor er einen Blick auf die Uhr warf. „Jetzt ist es schon fast 0 Uhr. Willst du nicht lieber hier schlafen?“
 

„Ich weiß nicht...“, antwortete Ryou unsicher und stützte sein Gesicht in seinen Händen ab. „Es ist wirklich schon spät aber ich kann Amane doch nicht alleine lassen... Außerdem sind meine Schulsachen für den nächsten Tag zu Hause...“
 

„Ach was, Baby. Amane kann schon eine Nacht alleine verbringen und deine Sachen holen wir morgen“, meinte er und zog Ryou auf seinen Schoß.
 

„Du willst wirklich, dass ich die Nacht bei dir verbringe, oder?“, fragte Ryou kichernd und schlang quiekend die Arme um Marikus Nacken, als dieser langsam aufstand und ihn einfach mit schleppte.
 

„Natürlich. Ich will doch mein Baby bei mir haben“, schnurrte Mariku, bevor er Ryou knurrend rücklings aufs Bett warf und sofort über ihn kletterte. Noch bevor der Kleinere etwas erwidern konnte fing Mariku bereits an, ihn hungrig zu küssen. Ryou erwiderte den Kuss einige Minuten, bevor er sich stirnrunzelnd von Marikus Lippen löste.
 

„Aber dann lass uns jetzt auch wirklich schlafen. Es ist schon spät und wir müssen morgen früh raus“, meinte er und blickte den Anderen ernst an.
 

„Ich brauch aber Sex“, erwiderte Mariku achselzuckend und fing an, Ryous Hals mit kleinen Küssen und Bissen zu bedecken. „Ich muss halt entspannt sein, damit ich eine gute Arbeit schreiben kann. Und nichts entspannt mich mehr als Sex.“
 

„Mariku, wir- Ah...Nngh...!“, fing Ryou an, doch stöhnte plötzlich lauthals auf, als der Ägypter anfing, an seiner empfindlichen Stelle kurz unterm Ohrläppchen zu saugen. Schwer atmend legte er seine Hände auf Marikus Oberarme, bevor er schließlich leicht nickte. „O-Okay“, meinte er hauchend. „Wenns sein muss.“
 

„Muss es“, wiederholte Mariku grinsend Ryous Worte von vorhin, bevor er seinen Mund gierig auf Ryous drückte.
 

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Danke für eure Kommis <3

Mann... Mariku hat wirklich einen sehr pubertären Humor... xD

Und Malik und Bakura haben sich umarmt, aii *___*

Habt ihr übrigens erkannt, wer die Krankenschwester ist? Kujaku? ... ;D

Der Titel des Kapitel ist mal wieder Mist, aber mir fällt nie was Gutes ein ^^“

Übrigens... Assasins of Darkness... Ich werd bald eine Tedershipping FF veröffentlichen und da geht es um die Band ;D Wenn ich schon einmal dabei bin...
 

~Schleichwerbung für meine in naher Zukunft kommenden FFs~
 

1. Rock my life Der schüchterne Ryou muss für die Schülerzeitung Japans angesagteste Rockband "Assasins of Darkness" (bestehend aus Bakura, Mariku, Malik und Manager Touzoku) interviewen. Ryou mag die Band nicht, der Sänger Bakura scheint allerdings ein Auge auf Ryou geworfen zu haben.

Shippings: Bakura x Ryou, Touzoku x Mariku, Malik x Jounouchi
 

2. Bring me to life Der gewalttätige Bakura fängt einen Nebenjob in Domino Citys Entzugsklinik an. Dabei verguckt er sich in den drogenabhängigen Malik... Ich kann nicht mehr sagen, um nichts zu verraten, aber das ist auf jeden Fall eine Darkfic mit viel Gewalt und Drogen und alldem :x

Shippings: Bakura x Malik
 

~~~
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou und Malik führen ein ernstes Gespräch über Ryous Beziehung. Dem Weißhaarigen kommt es nämlich langsam seltsam vor, dass Mariku immer nur Sex will... Aber auch mit Mariku führt Ryou ein ernstes Gespräch und zwar über die Schule. Außerdem kann Malik endlich sein Talent als Piercer unter Beweiß stellen. Und... Was ist das?! Warum geht Bakura vor Malik in die Knie und was hat es mit der kleinen Schachtel in Bakuras Händen auf sich? Wird das etwa ein...?

Kapitel 20: Zweifel -unzensiert-

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 20: Zweifel -zensiert-

„...Malik? Kann ich dich mal was fragen?“, ertönte Ryous schüchterne Stimme. Er vermied es, seinem besten Freund in die Augen zu sehen und starrte stattdessen auf die Tafel vor ihm, wo ihre Geschichtslehrerin gerade ein paar wichtige Daten über die Sengoku-Zeit aufschrieb.
 

„Klar, was ist los?“ Neugierig drehte Malik den Kopf zu Ryou, das Gesicht zwischen beide Hände gestemmt.
 

„Kannst du nicht erstmal deine Ohrstöpsel rausnehmen?“, fragte Ryou irritiert, während er dem Anderen einen kurzen Blick zuwarf und sah, wie Malik mit dem Kopf zu einem ihm unbekannten Rhythmus wippte. „Ich will, dass du mir auch wirklich zuhörst, da ich dich was echt Wichtiges fragen möchte...!“
 

„Ra, gut!“ Genervt rollte Malik mit den Augen und nahm seine Ohrstöpsel, welche gut durch sein Haar versteckt werden konnten, aus den Ohren, bevor er seinen MP3-Player ausschaltete und in seinem Rucksack verstaute. „Also. Was willst du wissen, Ry?“
 

„Ähm...“ Verlegen knetete Ryou seine Finger, während er seinen Freund immer noch nicht ansah. „Du und... Kaito... Hattet ihr... Also... Hattet ihr oft... Du weißt schon... Sex?“
 

Völlig überrascht von der Frage blinzelte Malik und hob dann eine Augenbraue. „Ja, hatten wir.“
 

„Ah...“ Ryou nickte langsam, die Wangen rot. „A-Auch... Jeden Tag?“
 

„Hmm...“ Grübelnd runzelte Malik die Stirn. Er überlegte einige Sekunden, bevor er den Kopf schüttelte. „Nein, jeden Tag nicht. Aber dennoch sehr häufig.“
 

„Achso...“ Der Weißhaarige nickte noch einmal und sah kurz auf seine gefalteten Finger, bevor er wieder interessiert auf die Tafel guckte.
 

„Hallo?!“ Irritiert presste Malik die Lippen aufeinander, als der Andere ihn plötzlich ignorierte. „Kannst du mir vielleicht auch mal sagen, wieso du das wissen wolltest?!“
 

„M-Malik, bitte“, fing Ryou an, die Wagen immer noch errötet. „Ich möchte gern dem Unterricht folgen.“
 

„Das ist doch nicht dein Ernst!“ Schmollend verschränkte Malik die Arme. „Komm schon, Ry! Du kannst mit mir doch über alles reden...“
 

Sekunden vergingen und Ryou schwieg immer noch, bis er schließlich verzweifelt seufzte. „Na gut, früher oder später hätte ichs dir eh gesagt...“
 

„Genau“, grinste der Blonde und lehnte sich dann näher zum Kleineren. „Also... Warum wolltest du das wissen?“
 

„Naja...“ Verlegen knabberte Ryou an seiner Unterlippe, bevor er Malik einen schüchternen Blick zuwarf. „Es geht um Mariku...“
 

„Jaaaaa?“, wollte Malik neugierig weiter wissen.
 

„Also... Er... Naja... Ich hab mich nur gewundert, wie oft andere Leute... Sex... haben, da Mariku es wirklich jeden Tag will und naja“, nuschelte er leise und rieb sich den Nacken.
 

Malik lachte amüsiert auf und erntete dafür einen bösen Blick von der Lehrerin, welchen er aber einfach ignorierte. „Das hört sich nach Mariku an“, schmunzelte er.
 

„Ja, schon...“, stimmte Ryou zu, „Aber j-jeden Tag?! Wir gehen nie aus, wir sind immer nur bei mir, nie bei ihm, und haben Sex... E-Einmal haben wir es...“ Er verstummte leise, um sich zu Maliks Ohr zu beugen. „Einmal haben wir es sogar... z-zweimal am Tag gemacht!“, flüsterte er leise und sah sich panisch um, als wenn dies etwas Verbotenes wäre.
 

„Ryou...“, gluckste Malik amüsiert und schüttelte den Kopf. „Es gibt Leute, die haben drei- oder viermal am Tag Sex. Das ist nun wirklich nichts Außergewöhnliches.“
 

„Aber wir machen halt nichts anderes!“, rief der Weißhaarige und wurde prompt knallrot als er bemerkte, wie nun alle Blicke auf ihm ruhten. „Ich mein“, fügte er hinzu, nun mit leiser Stimme, „Wir treffen uns. Vielleicht essen wir was oder ich guck Mariku beim Zocken zu... Ganz manchmal unterhalten wir uns auch mal, aber es läuft immer auf Sex hinaus! Ich bin auch erst zweimal bei ihm zu Hause gewesen! Das erste Mal war richtig nett, ich hab seine Familie und so kennen gelernt. Aber beim zweiten Mal, also gestern, sind wir nur bei ihm gewesen, um sein... sein... S-Spielzeug benutzen zu können und so...“
 

Ryous Blick wurde traurig und er seufzte leise, während er unbewusst über seine aufgeschürften Handgelenke strich. „Ich... Ich hab Angst“, gab er schließlich zu. „Ich hab Angst, dass Mariku nur wegen dem Sex mit mir zusammen ist... Ich hatte dir doch von unserem Streit erzählt, oder? Da, wo er so ausgerastet ist, da ich nicht mit ihm schlafen wollte und sogar Schluss machen wollte...“ Träge zuckte er mit den Schultern. „Es sieht wirklich so aus, als läge ihm nichts an meiner Person, oder?“, flüsterte er leise. „Er will nur meinen Körper...“
 

„Hmm...“ Malik, der den Erzählungen seines Freundes interessiert gelauscht hatte, spitzte die Lippen. „Ganz ehrlich? Möglich ist es schon, dass Mariku dich nur wegen dem Sex will...“
 

„Mh.“ Ryou summte nur tonlos und er konnte spüren, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Das hätte er sich doch eigentlich denken können... Was wollte einer wie Mariku sonst von so einem langweiligen Streber wie ihm?
 

„Aber es muss nicht sein“, fügte Malik hinzu. „Ich mein, ihr seid knapp drei Wochen zusammen! Bei euch ist noch alles frisch und da ist es klar, dass ihr anfangs noch viel Sex habt! Nach einiger Zeit wird sich das sicherlich legen.“
 

„W-Wirklich?“, fragte Ryou mit glitzernden Augen nach. „Hat man am Anfang einer Beziehung immer... immer viel Sex...?“
 

„Aber hallo!“, kicherte der Ägypter und wuschelte dem Anderen liebevoll durchs Haar. „Am Anfang küsst man sich auch noch viel öfter als später. Da ist halt noch alles neu und unbekannt. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass Marikus Sexhunger stark schrumpfen wird, aber ein bisschen sicherlich.“
 

„A-Achso...“, murmelte Ryou leise und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Augen. „Mariku muss also nicht nur wegen dem Sex mit mir zusammen sein? W-Warum gehen wir dann nie mal miteinander aus?“
 

„Das musst du mich nicht fragen“, erwiderte Malik und zuckte mit den Schultern. „Frag ihn einfach mal. Es ist doch schönes Wetter und Mariku sagt bestimmt nicht nein, wenn du mal mit ihm in die Eisdiele möchtest oder so.“
 

„Okay...“ Ryou nickte, ein schwaches Lächeln auf den Lippen, während er langsam seine Sachen einpackte, da es zur nächsten Stunde geklingelt hatte. „Ich werd ihn mal fragen.“
 

„Super“, lächelte Malik und schlang sich seinen Rucksack um die Schultern. „Ra, jetzt haben wir Chemie, ich freu mich ja so...“, stöhnte er verzweifelt und rollte mit den Augen, während sich die zwei Freunde in Bewegung setzten.
 

Ryou schluckte kaum merklich. Chemie... Seit diesem Vorfall vor knapp einer Woche hatte er panische Angst vor dem Chemieunterricht. Er meldete sich gar nicht mehr und achtete immer darauf, so schnell wie möglich aus der Klasse zu verschwinden, wenn der Unterricht vorbei war. Außerdem achtete er darauf, immer mit seinen Freunden die Klasse zu verlassen. Bis jetzt lief alles gut und Kobayashi-sensei hatte noch nicht die Möglichkeit gehabt, privat mit ihm zu sprechen.
 

Aber dennoch spürte Ryou die beißenden Blicke seines Chemielehrers auf sich. Wenn er sich auf die Zehenspitzen stellte und streckte, um an den Erlenmeyerkolben auf dem Regal zu kommen spürte er seinen Blick auf seinem leicht entblößten Bauch. Wenn er sich bückte, um das Kabel des Bunsenbrenners in die Steckdose zu stecken, spürte er seinen Blick auf seinem Hintern. Früher hatte der Weißhaarige diese Blicke nie bemerkt aber jetzt fragte er sich insgeheim, wie blind er doch gewesen war. Solch stechende Blicke hätte er doch einfach bemerken müssen!
 

Langsam schüttelte er den Kopf, um die unangenehmem Gedanken zu vertreiben, bevor er sich mit einem kleinen Lächeln zu Malik drehte. „Was ist jetzt wegen unserem Doppeldate am Samstag?“, fragte er den Blonden. „Mariku und Bakura haben ja schon zugesagt. Hast du es dir jetzt überlegt?“
 

Murrend strich sich Malik durchs Haar. „Ich weiß nicht“, meinte er langsam.
 

„Ach komm schon, Malik! Stell dich doch nicht so an! Das ist doch nicht das erste Mal, dass du mit Bakura ausgegangen bist, außerdem sind Mariku und ich ja auch dabei. Also?“ Mit großen, braunen Rehaugen blickte er Malik an.
 

Dieser seufzte schließlich. „Jaja, ist ja gut. Ich komm mit.“
 

„Juhuu!“ Lächelnd gab Ryou Malik einen Kuss auf die Wange. „Danke, Malik. Das freut mich wirklich!“
 

Malik zuckte nur stumm mit den Schultern und dann standen sie schließlich vor dem Chemieraum. Bakura und Mariku waren schon da.
 

„Hey Baby“, schnurrte Mariku leise, als er mit dem Albino auf sie zukam, und gab Ryou einen Kuss auf die Lippen.
 

„Hi“, lächelte Ryou breit und lehnte sich an Marikus Seite, als dieser den Arm um seine Schulter legte.
 

„Hey mein blondes Gift“, grinste Bakura Malik breit an und gab ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange, wobei Malik eine kleine Grimasse zog, bevor er ihm eine kleine Schachtel vor die Nase hielt.
 

„Was ist das?“, fragte Malik misstrauisch und rümpfte die Nase. „Willst du mir etwa einen Heiratsantrag machen?“
 

„Genau.“ Bakura nickte ernst, bevor er sich mit einem Bein auf den Boden kniete. Skeptisch hob Malik eine Augenbraue.
 

„Malik Ishtar“, fing der Albino mit theatralischer Stimme an. „Wir kennen uns jetzt schon seit 26 Jahren.“ Hier prustete der Blonde trocken. „Und ich kann nicht länger ohne dich an meiner Seite leben. Mein Herz, und besonders mein Schwanz, verzehren sich nach dir und deswegen will ich dich hier und jetzt fragen...“ Bakura räusperte sich gekünstelt und öffnete dann grinsend die Schachtel. „Willst du mir einen blasen?“
 

„Idiot.“ Malik rollte genervt mit den Augen, konnte dabei ein kleines Grinsen aber nicht verbergen, bevor er neugierig das Innere der kleinen Box betrachtete. „Ein Armband?“, fragte er mit erhobener Augenbraue.
 

„Jepp“, nickte Bakura, während er langsam wieder aufstand und das Armband herausholte. „Ich wollte es dir schenken.“
 

„Mir... schenken?“, fragte der Kleinere verblüfft nach und nahm das Armband vorsichtig in die Hand, um es genauer zu betrachten. Es sah wirklich schön aus. Es war ein schwarzes Edelstahlarmband, welches mit silbernen Verschnörkelungen verziert war.
 

„Ja, du weißt schon...“ Der Weißhaarige zuckte mit den Schultern. „Weil du mir heute das Piercing stechen wolltest und alles. Das hast du doch nicht vergessen, oder?“, fragte er erhobenen Augenbrauen.
 

„Natürlich nicht!“, flötete Malik mit einem breiten Grinsen, während er sich das Armband am linken Handgelenk anlegte. „Ich hoffe nur, dass du nicht den Schwanz einziehen wirst!“
 

„Ich doch nicht!“, erwiderte Bakura, ebenfalls mit einem Grinsen. „Ich kanns schon gar nicht mehr abwarten!“
 

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„Morgen schreiben wir einen Test, also bewegt eure Ärsche und lernt dafür!“, brüllte Kobayashi-sensei lauthals, um über die Pausenglocke gehört zu werden.
 

„WAS?! Morgen?!“, schrie Malik geschockt. „Worüber schreiben wir denn? Hätten Sie uns das nicht ein bisschen früher sagen können?!“
 

„Wenn du DAS nicht weißt, dann kann ich dir auch nicht helfen, Ishtar-san“, erwiderte der Lehrer kalt. Als seine Augen zu ihm huschten spürte Ryou, wie er unangenehm erschauderte. Kobayashi-sensei öffnete den Mund, die Augen auf Ryou fixiert, doch noch bevor er etwas sagen konnte wurde er von einem lauten „So eine Scheiße, Mann!“ unterbrochen.
 

„So ein Dreck, ich hab ja mal überhaupt keinen Bock auf einen Test!“, motzte Mariku weiter und fuhr sich seufzend durchs Haar, als er und Bakura zu ihnen kamen.
 

Ryou sprang sofort auf und schmiss sich in Marikus Arme, das Gesicht in seiner Brust vergraben. Der Blonde tätschelte ihm geistesgegenwärtig den Kopf, während er sich mit Bakura weiterhin lauthals über den Test beschwerte und die Vier zusammen den Chemiesaal verließen.
 

„Wollen wir heute zusammen für Chemie lernen?“, fragte Ryou Mariku, als sie draußen angekommen waren und sich unter den Kirschbaum setzten.
 

„Mir egal“, meinte der Größere nur und zuckte mit den Schultern, während er Ryou auf seinen Schoß zog.
 

„Okay... Lernen wir dann bei mir, direkt nach der Schule?“, schlug Ryou vor und kuschelte sich mehr in die warme Brust hinter sich. Er wollte eigentlich vorschlagen, bei Mariku zu lernen, aber er traute sich irgendwie nicht richtig... Er hatte viel zu viel Angst vor Ablehnung.
 

„Von mir aus“, erwiderte Mariku nochmals achselzuckend, bevor er den Kopf neugierig zu Malik und Bakura drehte.
 

Der Albino saß mit dem Rücken gegen den Kirschbaum gelehnt, während Malik vor ihm kniete und in seiner Tasche herum kramte.
 

„Bist du sicher, dass du das kannst, Blondie?“, fragte Bakura leicht misstrauisch nach während er beobachtete, wie Malik sich ein paar Einweghandschuhe überzog.
 

„Ja!“, grinste Malik breit. „Du hast Schiss, oder?“, fügte er glucksend hinzu.
 

„Tsk, ich doch nicht!“, murrte Bakura missmutig.
 

„Na dann...“ Malik lachte leise. „Nein, im Ernst. Ich kann das wirklich, Bakura. Ich hab mir ja gestern den Bauchnabel neu gepierct und das ist viel schwerer als ein lächerliches Ohrenpiercing.“
 

„Zeig her“, befahl Mariku sofort und blickte Malik neugierig an.
 

„Okay.“ Malik nickte leicht, bevor er sein Shirt ein wenig anhob und seinen Bauchnabel entblößte.
 

„Wow, sieht scharf aus!“, meinte Bakura begeistert und lehnte sich näher zu Malik. „Sieht echt hammer aus für selbstgestochen!“
 

„Tut aber noch ziemlich weh“, murmelte der Blonde und zog eine kleine Grimasse. „Ist auch noch geschwollen aber naja. Das ist es mir wert!“ Er grinste stolz, bevor er ein kleines Kästchen und einen Campingkocher herausholte.
 

„Wie genau läuft das Piercen jetzt ab?“, wollte Bakura wissen, während er beobachtete, wie Malik den Campingkocher mit einem Feuerzeug anzündete.
 

„Ich muss die Nadel und den Ohrring erstmal im heißen Wasser sterilisieren, damit alle Keime, Bakterien und so abgetötet werden“, erklärte Malik, während er einen Topf über die Flamme stellte und diesen mit Wasser füllte. „Dann muss ich erstmal alles desinfizieren, damit sich auch nichts entzündet“, erzählte er weiter und holte ein Desinfektionsmittel heraus, um seine Hände damit einzureiben.
 

„Welches Ohr solls denn sein, das linke oder das rechte?“, fragte er den Albino und setzte sich auf dessen Schoß, damit er die Ohren besser begutachten konnte. Die Beiden hatten beschlossen, dass Malik ihm erstmal ein Ohr piercen würde und wenn das Ergebnis gut aussah, würde er Bakura noch das andere stechen.
 

„Das rechte, dachte ich“, meinte Bakura und legte seine Hände auf Maliks Hüfte, als dieser sich näher an ihn beugte.
 

„Hmm, mal sehen.“ Tonlos summend untersuchte der Ägypter das Ohr nach Schwellungen und ähnlichen, fand zum Glück aber nichts. „Okay, das geht klar“, meinte er und nickte. Als er das Brodeln des Wassers hörte öffnete er das Kästchen, um die Stechutensilien in das heiße Wasser zu geben. Als dies erledigt war griff er nach dem Desinfektionsmittel und rieb Bakuras Ohrläppchen damit ein.
 

„Blondie, ich schwör dir... Wenn du was falsch machst und mir das Ohr abfällt...“, knurrte der Weißhaarige leise, während er seine Finger fester in Maliks Hüfte krallte.
 

„Beruhig dich“, grinste Malik und tätschelte sanft Bakuras Wange. „Ich werd vorsichtig sein, ich versprechs dir.“ Er blickte dem Anderen ernst in die Augen. Erst, als Bakura langsam nickte, fuhr er fort. Er griff nach der Nadel und holte dann einen Korken hervor, um diesen von hinten gegen Bakuras Ohrläppchen zu pressen. „Bereit?“
 

Bakura presste die Lippen aufeinander und nickte dann. „Jepp.“
 

Malik warf ihm ein Lächeln zu und fing dann mit dem Stechen an.
 

„Ugh, sieht schmerzvoll aus...“, bemerkte Ryou und zog eine kleine Grimasse als er sah, wie Bakura eine schmerzerfüllte Miene zog.
 

„Ach was, er wird’s überleben“, grinste Mariku breit, während er leicht Ryous Hüfte massierte. „Wie wärs, wenn Malik dir auch ein Piercing stechen würde?“, fragte er den Kleineren.
 

„E-Eh?! E-Ein Piercing?!“, fragte Ryou geschockt nach. Er war ehrlich gesagt kein großer Fan von Piercings und Tattoos und hatte auch nicht vor, sich eins der beiden Sachen machen zu lassen...
 

„Jepp, ein Piercing“, schnurrte sein Freund leise und tätschelte sanft seinen Bauch. „Ich denke ein Bauchnabelpiercing würde dir auch echt gut stehen.“
 

„Niemals!“, schrie Ryou und schüttelte vehement den Kopf. „Malik mag es ja sehr gut stehen, aber mir doch nicht!“
 

„Find ich schon!“, widersprach Mariku schmollend und beugte sich vor, um Ryou einen kleinen Kuss zu stehen. „Du würdest damit echt heiß aussehen, glaub mir“, hauchte er gegen seine rosigen Lippen.
 

„Danke für das Kompliment“ murmelte der Weißhaarige und zog seinen Kopf zurück. „Aber nein, wirklich nicht, Mariku. Du kannst mich auch nicht dazu überreden. Ich werde mir definitiv kein Piercing machen.“
 

„Okay...“, seufzte Mariku und gab sich geschlagen, bevor er wieder zu den anderen Zwei blickte.
 

„Sieht echt gut aus“, meinte Bakura gerade, als er sein Ohr in einem Handspiegel betrachtete. „Da muss ich dich echt loben, Blondie!“
 

„Danke“, lächelte Malik. Er überprüfte das frisch gestochene Ohrläppchen ein letztes Mal, bevor er zufrieden nickte. „Sieht wirklich gut aus. Wenn du das jetzt jeden Tag desinfiziert müsste das echt gut und ohne Entzündungen heilen.“
 

„Alles klar“, schnurrte Bakura, bevor er sein Gesicht in Maliks Nacken vergrub. „Danke, Blondie“, murmelte er und gab dessen Hals einen kleinen Kuss, während er den Ägypter näher an sich drückte.
 

„Kein Ding“, kicherte Malik und schlang die Arme um Bakuras Schulter, um die Umarmung zu erwidern.
 

„Sind sie nicht süß?“, fragte Ryou Mariku bei diesem Bild schwärmend. „Früher hätten sie sich die Köpfe eingeschlagen und jetzt umarmen sie sich schon...“
 

„Tja, langsam aber sicher scheint Malik Kura gar nicht mehr so abgeneigt zu sein“, grinste Mariku.
 

„Da hast du Recht“, stimmte Ryou lächelnd zu. „Sie verbringen ihre Freizeit auch immer öfter miteinander! Wenn Bakura nicht irgendein großer Schnitzer passiert, bin ich mir sicher, dass sie irgendwann sogar zusammen kommen könnten.“
 

Mariku nickte zustimmend. „Ey, Malik!“, rief er dem anderen Blonden zu, als dieser sich von Bakuras Schoß erhoben hatte. „Kannst du mir auch ein Piercing stechen?“
 

„E-Eh?!“ Geschockt blickte Ryou seinen Freund an. „Du willst noch ein Piercing?! Du hast doch schon eins!“
 

„Ich will aber noch eins“, meinte Mariku mit erhobener Augenbraue. „Genau genommen will ich sogar noch mehr Piercings.“
 

Ryou presste nur missmutig die Lippen aufeinander, während er beobachtete wie Malik auf sie zukam.
 

„Kommt drauf an“, meinte er und musterte Mariku. „Was für ein Piercing willst du denn?“
 

„Geh mal kurz runter, Baby“, meinte Mariku an Ryou gewandt und hob ihn von seinem Schoß, um sein Shirt hochziehen zu können. „Also ich hab an ein Brustwarzenpiercing gedacht.“
 

„Brustwarzenpiercing?!“, quiekte Ryou schockiert. „Das ist doch nicht dein Ernst, M-Mariku!“
 

„Doch“, antwortete der Ägypter nur knapp und blickte dann zu Malik, welcher mit gerunzelter Stirn auf Marikus Nippel guckte. „Bakura hat auch welche und das sieht echt scharf aus.“
 

„Hmm, nee... Ich glaub eher nicht“, meinte Malik schließlich und schüttelte mit dem Kopf. „Das ist mir zu gefährlich. Ich mein, ich bin ja kein Profi im Piercen und Ohr war ja jetzt nicht wirklich schwer. Bauchnabel war schon schwerer aber Nippel?! Nee, das musst du schon beim Piercer machen lassen.“
 

Schmollend runzelte Mariku die Stirn. „Okay, wenn du das sagst...“, murmelte er schließlich und zog Ryou brummend wieder in seinen Schoß.
 

Ryou seufzte nur erleichtert auf und kuschelte sich dann näher an Mariku.
 

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„Mir tut Malik ein bisschen Leid“, meinte Ryou zu Mariku, während die Zwei zu ihm nach Hause spazierten. „Mit Bakura an seiner Seite kriegen die Zwei bestimmt nicht viel gelernt...“
 

„Ach was.“ Mariku zuckte nur uninteressiert mit den Schultern. „Malik wusste ja wohl, worauf er sich einlässt, als er die Einladung angenommen hat.“
 

„Hmm...“, summte Ryou nachdenklich. „Stimmt auch wieder.“
 

„Natürlich!“ Breit grinsend zog der Blonde Ryou näher an sich. „Ich hab doch immer Recht!“
 

„Mir fällt immer wieder auf, wie groß dein Selbstbewusstsein doch ist“, kicherte Ryou, als die Zwei vor seiner Haustüre ankamen.
 

„Nicht nur mein Selbstbewusstsein ist groß“, fügte Mariku Augenbrauen wackelnd hinzu und zog Ryou an den Hüften zu sich. Dieser quiekte erschrocken, als sich Marikus Lippen hungrig auf seine legten. Für einige Sekunden erwiderte er den Kuss, doch dann zog er seinen Kopf langsam zurück.
 

„Heute ist wieder lernen angesagt, vergiss das nicht“, meinte er mit einem kleinen Lächeln, während er in seinem Rucksack nach dem Hausschlüssel suchte. „Wir schreiben schließlich Chemie und es ist wichtig, dass du in dem Fach von nun an gute Noten schreibst, damit du nicht durchfällst.“
 

„Langweiler“, murrte Mariku nur genervt und vergrub die Hände in der Hosentasche, als er mit Ryou hinein trat.
 

„Mir ist halt wichtig, dass du einen guten Abschluss kriegst!“, schmollte Ryou und stemmte die Hände in die Hüften, während er seinem Freund einen ernsten Blick zuwarf. „Einer muss sich ja darum kümmern, wenns dir scheinbar total egal ist.“
 

„Jaja“, murmelte Mariku nur und machte eine abwinkende Handbewegung, bevor er gemächlich ins Wohnzimmer schlenderte.
 

„Hey Mariku!“, wurde er lauthals von Amane begrüßt, welche auf dem Sofa saß und sich einen Anime ansah.
 

„Hi“, erwiderte der Blonde schmunzelnd und ließ sich mit einem lauten Seufzen neben Amane plumpsen.
 

„Essen machen!“, riefen er und das Mädchen gleichzeitig Ryou zu, als dieser ins Wohnzimmer kam.
 

„Bin ich euer Diener oder was?“, murmelte Ryou leise und rollte mit den Augen, begab sich aber nichtsdestotrotz in die Küche, um etwas Essbares her zu zaubern.
 

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„Fuck, die Drecksscheiße lohnt sich doch eh nicht!“ Mit einem wütenden Knurren warf Mariku sein Chemiebuch gegen die Wand, bevor er seufzend den Kopf auf die Tischplatte legte. „Wieso lernen wir überhaupt noch?! Können wir nicht irgendwas Besseres machen? Ich mein, es lohnt sich ja eh nicht, ich krieg so oder so eine Sechs.“
 

„Ach Schatzi...“ Traurig seufzend schlang Ryou die Arme um Marikus Schulter und legte seine Wange auf seinen Rücken. „Nicht aufgeben. Wenn du dich nur ein bisschen mehr anstrengst dann kriegst du das hin, ich bin mir sicher“, machte er dem Anderen murmelnd Mut.
 

Es stimmte. Mariku hatte bei einigen Themen zwar noch sehr große Probleme, in anderen allerdings war er richtig gut! Es war außerdem noch früher Abend; wenn sie noch ein paar Stunden mehr lernen würden, war der Ägypter für seine Verhältnisse sogar richtig gut vorbereitet auf den Test. Klar, es würde keine Eins und auch keine Zwei werden aber Drei wäre gar nicht mal so weit her gegriffen...!
 

„Ich hab aber keinen Bock mehr auf die Scheiße!“, murrte Mariku leise und ballte seine Hände zu Fäusten.
 

„Bitte, Schatzi, nicht aufgeben...!“ Ryou richtete sich auf, um Mariku einen Kuss auf die Schulter zu geben. „Wir haben in den letzten Stunden schon so viel lernen können! Ich bin mir sicher, dass du keine Sechs schreiben wirst. Und das sag ich nicht nur so, Mariku, ich weiß es!“
 

Langsam hob der Ägypter den Kopf vom Tisch und Ryou mit erhobener Augenbraue anzusehen. „Was laberst du für nen Mist?!“
 

„Ich laber keinen Mist!“ Nun leicht genervt verschränkte der Weißhaarige die Arme. „Glaub mir, Mariku! Du musst nicht so pessimistisch sein, das bist du doch sonst auch nie! Du bist wirklich auf einem guten Weg, eine Drei zu schreiben!“ Langsam wurden seine Gesichtszüge wieder sanft. „Du kannst es wirklich schaffen, glaub mir, Schatz. Stell dir doch nur mal Kobayashi-senseis Gesichtsausdruck vor, wenn du so eine gute Note schreibst!“
 

Bei diesen Worten lauschte Mariku interessiert auf. „Kobayashi, huh...?“, wiederholte er und ein gemeines Grinsen schlich sich dabei in sein Gesicht. „Dieser Wichser... Dem würde bestimmt alles aus seinem potthässlichen Gesicht fallen, wenn ich da mit so einer guten Note ankommen würde.“
 

„Eben!“ Lächelnd klatschte Ryou in die Hände. „Damit kannst du ihm endlich zeigen, dass du etwas drauf hast!“
 

Mariku ließ sich das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen, bevor er in lautes Gelächter ausbrach. „Das wär echt geil! Das wär so ein echt schöner Tritt in die Eier für ihn!“
 

Kichernd drückte der Kleinere seine Wange gegen Marikus. „Genau! Das ist die richtige Einstellung!“
 

Der Blonde grinste, bevor er plötzlich wieder ernst wurde. „Aber was bringts, wenn ich einmal ne gute Note schreibe? Um es ihm richtig zu zeigen müsste ich schon jedes Mal für einen Chemietest lernen, sonst denkt die Hackfresse, ich hatte nur Glück oder so, und darauf hab ich nun gar keinen Bock.“
 

Ryou seufzte leise und presste die Lippen aufeinander. Und da dachte er schon, er hätte seinen Freund überreden können... „Du musst dir ein Ziel setzen, Mariku“, meinte er schließlich nach einigen Minuten Stille. „Etwas, was du machen willst, wenn du die restlichen Chemietests gut abschneidest und auch deinen Abschluss geschafft hast.“
 

„Ein Ziel?“ Grübelnd runzelte Mariku die Stirn. „Mir fällt nichts ein“, meinte er schließlich und lehnte sich tiefer in seinen Stuhl.
 

„Dir fällt kein Ziel ein?!“, fragte Ryou geschockt nach. Mariku musste doch irgendetwas haben, dass er unbedingt mal machen wollte?!
 

„Nope, kein Ziel“, wiederholte Mariku mit fester Stimme und stand dann langsam auf. „Lassen wir die ganze Scheiße, ich hab wirklich keinen Bock mehr.“
 

„N-Nein!“ Verzweifelt sprang Ryou auf und klammerte sich an den Arm des Größeren. „Dir musst doch was einfallen, für das sich das Lernen lohnt!“
 

„Mir fällt aber nichts ein!“, knurrte Mariku genervt und zog seinen Arm aus Ryous Umklammerung.
 

Der Weißhaarige guckte sich fast panisch in seinem Zimmer um, - ihm musste jetzt schnell was einfallen, er hatte Mariku schon fast soweit gehabt - bis sein Blick auf eine kleine Statue auf seinem Schrank hängen blieb. „Wie wärs...“, fing er mit zögerlicher Stimme an, „Wenn... Wenn wir z-zusammen nach... Ägypten fahren, wenn du deinen Abschluss schaffst...?“
 

„Wir beide? Ägypten?“ Neugierig hob Mariku eine Augenbraue.
 

„J-Ja“, nickte Ryou schüchtern und knetete seine Hände, den Blick auf den Boden gerichtet. „Wär es nicht schön, wenn wir im Sommer für eine Woche nach Ägypten fahren könnten? Du weißt schon... Als Feier weil du deinen Abschluss bekommen hast und so... Nur du und ich...“ Mit geröteten Wangen biss sich Ryou auf die Unterlippe. Irgendwie war es ihm peinlich, Mariku so etwas vorzuschlagen. Es hörte sich für ihn zu sehr nach Flitterwochen an, dabei würde der Weißhaarige wirklich gerne mit Mariku in den Urlaub fliegen! Ägypten wäre auch das perfekte Land. Er interessierte sich schließlich sehr dafür und Mariku war ja auch Ägypter und von daher...
 

Nach einigen Momenten Stille wagte Ryou, den Blick zu heben und dem Größeren ins Gesicht zu sehen. Und zu seiner Überraschung grinste Mariku sogar!
 

„Hört sich gut an!“, meinte er schließlich und ging schmunzelnd näher auf Ryou zu. „Dann kann ich dir all meine Lieblingsorte zeigen und wir wären eine ganze Woche lang alleine! Das heißt jeden Tag wilden, hemmungslosen Sex in der heißen Wüste!“, grinste er schlang seine Arme um Ryous Hüften.
 

„Meinst du das wirklich?“, fragte Ryou wispernd nach und legte die Hände zögerlich auf Marikus Oberarme. Er konnte es nicht glauben. Mariku wollte eine Woche nur mit ihm alleine verbringen?! Ohne Familie, ohne Freunde, ohne alles? Nur sie zwei?
 

„Natürlich“, schnurrte der Blonde und beugte sich herunter, um seine Lippen auf Ryous Hals zu drücken und diesen mit kleinen Küssen und Bissen zu bedecken. „Wir müssen aber dann aufpassen, dass nicht zu viel Sand in deinen kleinen Liebestunnel gerät. Das kann nämlich ziemlich unangenehm werden.“
 

„M-Mann! Musste das jetzt sein?! Du bist richtig blöd, weißt du das?!“
 

„Ich weiß.“
 

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„Endlich geschafft!“ Mariku seufzte erleichtert auf, während er das Chemiebuch laut zuknallen ließ. „Verdammt, war das eine Scheiße.“
 

„Aber du hast dich echt gut geschlagen!“, lächelte Ryou und setzte sich auf Marikus Schoß. „Das muss einfach eine Drei werden!“
 

„Wenn du das sagst, Baby“, murmelte Mariku nur und legte seine Hände auf Ryous Hintern, während er anfing, Ryous Nacken und Hals mit seinen Lippen zu attackieren.
 

„Ja, sag ich!“, kicherte Ryou und schlang seine Arme um Marikus Schulter, bevor er leicht rot wurde. „U-Und...Wenn du wirklich eine Drei schaffst, egal ob mit Plus oder Minus, dann... dann kriegst du auch eine... Ü-Überraschung...“
 

„Überraschung?“ Grinsend löste der Größere sich von Ryous Nacken, um ihn mit erhobener Augenbraue anzusehen. „Was ist denn... diese Überraschung?“, fragte er mit rauer Stimme nach und leckte sich über die Lippen, während seine Hände sanft Ryous Hinterteil massierten.
 

„Wenn ich es dir verrate ist es doch keine Überraschung mehr“, murmelte Ryou nur verlegen.
 

„Mmh, ich freu mich auf jeden Fall schon drauf“, schnurrte der Blonde und gab dem Anderen einen hungrigen Kuss, bevor er Ryou an den Hüften packte und zu Boden setzte.
 

Irritiert runzelte Ryou die Stirn und beobachtete, wie Mariku sich auf den Drehstuhl setzte und sich dann zu ihm rollte.
 

„Ich denke, ich hab eine Belohnung verdient“, schmunzelte der Ägypter breit und spreizte die Beine, um Ryou genau zwischen diese zu schieben.
 

„B-Belohnung?“, fragte Ryou naiv nach und legte den Kopf schief, nicht wirklich sicher, was sein Freund damit meinte.
 

„Belohnung“, wiederholte Mariku schnurrend und legte seine Hände auf seinen Gürtel, um diesen zu öffnen und seine Hose dann bis zu den Knöcheln herunter zuziehen.
 

„M-M-Mariku!“, schrie der Weißhaarige nur geschockt auf, als er genau auf Mariku nackte Männlichkeit starrte.
 

„Komm schon, Baby, du weißt, was zu tun ist“, raunte Mariku heiser und legte eine Hand auf Ryous Hinterkopf, um dessen Gesicht näher zu seinen Genitalien zu schieben.
 

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„Verdammt, du wirst immer besser“, hauchte Mariku atemlos, während er schwer atmend einfach nur da saß, der Kopf in den Nacken gelegt. Nach einigen Minuten richtete er sich schließlich auf, um sich wieder anzuziehen.
 

„Hast du fein gemacht.“ Schmunzelnd tätschelte er Ryou den Kopf, bevor er aufstand und in Richtung Wohnzimmer verschwand.
 

„Jaja...“, seufzte Ryou nur leise und stand ebenfalls auf, um seinen Freund hinterher zu trotten.
 

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Mit Ryou nach Ägypten zu fahren ist doch wirklich ein schönes Ziel... =D

Oh, 99 Kommis... Noch einer und es sind 100 *.*
 

Und ich, als Autorin, würde es euch empfehlen, die unzensierte Version zu lesen. Nicht, weil ich pervers bin oder so (obwohl... *hust*), nein, aber es werden schon Sachen gesagt oder gedacht, die eben wichtig sind^^

Wer die zensierte Version will ~ schickt mir ne ENS^^
 

Übrigens~ Morgen, am Montag, den 14. Juni, hab ich Geburtstag x’D 19 Jahre werd ich... ich fühl mich schon so alt xD Wollt ihr wissen, was ich mir zum Geburtstag wünsche...?

Kommentare zu diesem Kapitel *o* :3
 

Oh und ich wurde gefragt, ob ich eine ENS verschicken könnte, wenn ein neues Kapitel kommt. Klar, mach ich gern =D Sagt einfach in euren Kommis Bescheid, wenn ihr ne ENS haben wollt und ich setz euch auf die Liste <3 Hehe =3
 

Im nächsten Kapitel~ Wie ist es derweil Malik und Bakura ergangen? Die Zwei sind zu Bakura gegangen, um dort zu lernen. Aber wird Malik mit Bakura an seiner Seite auch wirklich lernen können...? Außerdem wird Malik Akefia, Bakuras großen Bruder, kennenlernen, welcher ebenfalls sehr... interessiert an den Blonden zu sein scheint.
 

Bis dann <3

Kapitel 21: Eine schrecklich nette Familie

„Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich zugestimmt habe...“ Schwer seufzend fuhr sich Malik durchs Haar, während er mit Bakura zu dessen Wohnung ging.
 

„Du hast doch quasi danach gebettelt, mit mir Chemie zu lernen!“, erwiderte Bakura grinsend, bevor er mit theatralischem Gesichtsausdruck die Hände in die Luft warf. „Oh Bakura, du geiler Hengst! Bitte, nimm mich mit zu dir nach Hause, damit wir zuerst zusammen für Chemie lernen können und du mich dann hart von hinten nehmen kannst!“, piepste er mit weiblicher Stimme.
 

„Verdammter Lügner“, murrte Malik und schubste den Anderen mit einem schwachen Grinsen auf den Lippen. „Du warst es doch, der auf die Knie gegangen ist und mich angefleht hat, mit ihm zusammen zu lernen!“
 

„Wie auch immer“, meinte Bakura nur und machte eine abwinkende Handbewegung.
 

Einige Momente schritten sie in angenehmer Stille durch Domino Citys Straßen, bis der Weißhaarige seufzend einen Arm um Maliks Schultern schlang. „Bei uns läuft doch echt was falsch“, beklagte er mit einem erneuten Seufzen und schüttelte den Kopf.
 

„Was soll denn falsch laufen?“, wollte Malik wissen und hob fragend eine Augenbraue, während er sich leicht in Bakuras Seite lehnte. Der Blonde würde es nicht zugeben, aber inzwischen genoss er Bakuras Gesellschaft sogar. Der Albino war zwar immer noch sehr direkt und konnte seine Finger einfach nicht bei sich lassen, aber Malik hatte sich schon daran gewöhnt und wusste sich außerdem zu wehren, wenn die Berührungen zu intim wurden.
 

„Naja...“, fing Bakura langsam an und lehnte seinen Kopf leicht gegen Maliks, während sie in eine Seitenstraße einbogen. „Wie lange gehen wir nun schon regelmäßig miteinander aus-“
 

„Ausgehen würd ich das nicht nennen“, unterbrach der Ägypter ihn schnell.
 

„Wie denn dann?“, fragte Bakura stirnrunzelnd. „Wir gehen zusammen ins Kino, gehen Essen, gehen in die Stadt, gehen schwimmen...“
 

„Ja, schon“, stimmte Malik zu, „Aber ausgehen klingt so, als wären wir ein Paar.“
 

„Wir sind halt in der Kennlernphase“, meinte der Albino achselzuckend und mit einem Grinsen auf den Lippen. „Da geht man halt miteinander aus, bevor man wilden und hemmungslosen Sex hat.“
 

„Was immer du sagst, Bakura“, murmelte Malik nur und rollte mit den Augen. „Was läuft jetzt falsch?“
 

„Naja, wir waren schon öfter bei dir zuhause aber bei mir noch nie!“, schmollte Bakura, bevor sie vor einem Mehrfamilienhaus stehen blieben.
 

„Aber jetzt sind wir bei dir. Also schließ auf“, befahl Malik und verschränkte die Arme.
 

„Nicht so ungeduldig, Blondie“, gluckste Bakura, während er seinen Schlüssel hervor holte und die Haustür aufschloss. „Du kannst es wohl gar nicht mehr abwarten, bis wir fertig gelernt haben und ich meinen Schwanz in deinen Arsch versenke.“
 

„Auf deinen Minischwanz kann ich gut verzichten“, meinte der Blonde mit einer abwinkenden Handbewegung und trat ins Haus ein. „So verzweifelt bin ich nun auch nicht.“
 

„M-Minischwanz?!“, wiederholte Bakura geschockt, Augen und Mund aufgerissen, bevor sich sein Gesicht verfinsterte und er lauthals mit den Zähnen knirschte.
 

Noch bevor Malik etwas erwidern konnte hatte der Größere ihn bereits hart gegen eine Wand gepresst, die Hände links und rechts von seinem Gesicht gedrückt, damit er nicht abhauen konnte. „Willst du wirklich sagen, dass ich einen kleinen Schwanz habe?“, fragte er mit gefährlich leiser Stimme.
 

„Ja, das will ich“, erwiderte Malik ohne mit der Wimper zu zucken. Er ließ seine violetten Augen über Bakuras Körper gleiten, bis sie bei seinem Schritt zum Halt kamen. „Wenn ich genauer hinsehe fällt mir auf, dass Mini eigentlich noch übertrieben ist“, meinte er und hob den Blick, um den Albino mit einer unschuldigen Miene anzusehen. „Es sieht aus, als hättest du gar nichts in der Hose.“
 

Bakura fletschte die Zähne, bevor er sich zu Maliks Ohr beugte und bedrohlich in dieses knurrte. „Du befindest dich gerade auf sehr dünnem Eis, mein Lieber...“, raunte er und biss Malik zur Untermalung seiner Worte hart ins Ohrläppchen.
 

Der Kleinere keuchte erschrocken auf und konnte ein Erschaudern nicht unterdrücken, als Bakuras heißer Atem stoßweise gegen seinen Nacken schlug.
 

„Wir werden ja dann sehen, wer einen kleinen Schwanz hat, wenn ich ihn dir so tief in den Arsch ramme, dass mein Sperma aus deinem verfickten Maul spritzt“, fauchte er stieß sein Becken hart gegen Maliks.
 

Malik stöhnte dabei unfreiwillig auf, bevor er sich schnell bückte und Bakuras Griff entkam. „Ra, beruhig dich“, murmelte er leise und sah den Anderen mit erhobener Augenbraue an. „Verstehst du keinen Spaß mehr oder was?“
 

„Hmpf.“ Beleidigt drehte der Weißhaarige den Kopf weg. „Wenns um meinen kleinen Freund geht versteh ich eben keinen Spaß“, meinte er und tätschelte seinen Schritt.
 

„Jetzt hast du doch selber 'kleiner' Freund gesagt!“, grinste Malik.
 

„Du weißt doch, dass du meine Worte meist nicht allzu ernst nehmen solltest“, meinte Bakura und auf seine Lippen schlich sich ebenfalls ein Grinsen, bevor er in Gelächter ausbrach.
 

Ebenfalls lachend rollte Malik mit den Augen und ließ sich von Bakura dann zu seiner Wohnung führen.
 

Dort angekommen sah er sich erstmal neugierig um. „Ziemlich schmutzig und unordentlich habt ihrs hier“, bemerkte er mit erhobener Augenbraue, als er ins Wohnzimmer ging.
 

Der Raum war relativ klein und einfach gehalten. In der Mitte stand ein schwarzes Ledersofa, welches so voll mit Pizzakartons und Dosen war, dass man sich kaum noch darauf setzen konnte. Auch der Teppichboden war voll mit Dosen und altem Essen. Vor dem Sofa stand ein mittelgroßer Röhrenfernseher, dessen Bildschirm total schmutzig und beschmiert war. Links vom Fernseher war eine Playstation 2 und ein Stapel Spiele. Der Rest des Raums war relativ spärlich dekoriert. Es hingen zwei, drei Bilder an den Wänden und ansonsten standen ein relativ kleiner Tisch in der anderen Ecke des Raumes und ein großer Schrank.
 

„Ich leb mit meinem Bruder allein hier“, meinte Bakura und zuckte mit den Achseln. „Wir sind beide halt nicht so wirklich angetan vom Putzen.“
 

„Das sieht man“, schnaubte Malik belustigt und schüttelte den Kopf.
 

„Willst du auch was essen?“, fragte der Albino, als er langsam in die Küche schlenderte. „Ich glaub wir haben noch ein paar Sandwichs oder so.“
 

„Okay“, nickte Malik und folgte dem Anderen.
 

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„Nach Ihnen, Prinzessin“, grinste Bakura und verbeugte sich leicht, als er Malik die Tür seines Zimmers aufhielt.
 

„Danke, Diener“, erwiderte Malik schmunzelnd und tätschelte Bakura beim Vorbeigehen den Kopf, während er ins Zimmer trat. Neugierig sah er sich um.
 

Bakuras Zimmer war zwar auch sehr unordentlich, Klamotten und Magazine lagen überall verstreut, aber dennoch nicht so schlimm wie das Wohnzimmer. Die Wände waren in einem Dunkelblau, fast schwarz, gehalten, während der Boden ein hellgrauer Teppich war. Im linken Teil des Zimmers befand sich ein einfaches Einzelbett, welches so zugemüllt war, dass man nicht mal die Farbe der Bettwäsche erkennen konnte. Gegenüber vom Bett war ein Schrank mit einem kleinen Fernseher und einer alten Nintendo 64 Konsole darauf. Zentral vom Raum stand ein Schreibtisch, welcher neben einem Computermonitor voll mit Flaschen und Ramen-Packungen war.
 

Malik ließ seine Augen über die Wände gleiten. Diese waren mit Postern von Bands, halbnackten Männern und Frauen und irgendwelchen Tattoomodels verziert. „Du scheinst echt auf Tattoos zu stehen, was?“, fragte er den Größeren grinsend.
 

„Jepp.“ Ebenfalls grinsend nickte Bakura, während er zum Bett ging und die dort liegenden Klamotten achtlos zu Boden stieß.
 

„Ich finds echt komisch, dass du so auf Tattoos stehst aber dann selbst keins hast...“, wunderte sich Malik und legte grübelnd den Kopf schief.
 

„Keine Angst, Blondie, das kommt alles noch“, meinte Bakura mit einer abwinkenden Handbewegung. „Muss nur noch ein wenig Geld auftreiben und so nen Scheiß.“
 

„Ah“, nickte Malik. „Kann ich verstehen. Musste auch länger sparen für mein Tattoo. Aber ich muss dir echt gratulieren“, sagte er, als er sich nochmal im Zimmer ungesehen hatte, „Dein Zimmer gefällt mir, abgesehen von dem ganzen Müll. Besonders die Poster sind echt cool.“
 

„Freut mich, wenns dir gefällt“, schnurrte der Albino leise, als er vom Bett aufstand und langsam auf Malik zuging. „Wir werden in diesem Zimmer nämlich noch viel Zeit verbringen, während wir unsere Sexorgien feiern.“
 

Amüsiert schüttelte Malik den Kopf. „Du kannst es echt nicht lassen, oder?“, fragte er den Anderen mit erhobener Augenbraue.
 

„Natürlich“, erwiderte Bakura nochmals schnurrend. „Du weißt doch, wie-“
 

Doch noch bevor er den Satz beenden konnte, wurde er von einem lauten „Oh hallo!“ unterbrochen.
 

Überrascht hob Malik eine Augenbraue, als er plötzlich eine fremde Person gegen den Türrahmen lehnen sah.
 

„Ich wusste gar nicht, dass mein kleiner bescheuerter Bruder einen so guten Geschmack hat!“, gluckste der Fremde und stieß sich von der Tür ab, um Malik mit einem charmanten Grinsen die Hand hinzuhalten. „Hey Hübscher, ich bin Akefia.“
 

„Malik“, erwiderte der Blonde und zögerte kurz, bevor er die Hand des Anderen annahm und sie schüttelte. Dabei ließ er seine Augen neugierig über den Kerl gleiten.
 

Akefia war wirklich gut aussehend, das musste Malik zugeben. Er hatte weißes schulterlanges Haar, welches ihm ein wenig wirr in sein attraktives Gesicht fiel. Das Auffallendste war wohl seine Narbe, die sich durch sein linkes Auge bis zu seiner Nasenspitze zog. Obwohl sie relativ groß war, tat das seiner Attraktivität dennoch keinen Abbruch, im Gegenteil sogar! Sie gab Akefia etwas Verwegenes, etwas Gefährliches. Seine blaugrauen Augen hatten ein verschmitztes Glitzern in ihnen und seine vollen Lippen waren in ein schelmisches Grinsen verzogen.
 

Obwohl die beiden Brüder sich sehr ähnlich sahen gab es dennoch Unterschiede. Das, was die zwei Brüder wohl am meisten unterschied, war ihr Teint. Während Bakuras Haut blass und porzellanähnlich war hatte Akefia denselben bronzefarbenen Hautton wie Malik. Außerdem war Akefia sehr muskulös gebaut, während Bakura eher schlaksig war. Alles in allem waren beide aber sehr attraktiv.
 

„Geh raus, du Wichser. Du nervst“, murrte Bakura wütend und schubste seinen Bruder leicht gegen die Brust.
 

„Ah ah, nicht so frech“, schmunzelte Akefia belustigt und schnippte dem Kleineren gegen die Stirn, bevor er sich wieder zu Malik drehte. „Du bist also DER Malik nach dem mein kleiner Bruder schon ewig her ist?“, wollte er interessiert wissen.
 

„Der bin ich wohl“, bestätigte Malik mit einem Nicken.
 

„Du siehst echt heiß aus“, raunte Akefia leise und streckte die Hand aus, um Malik über die Wange zu streichen. Doch dieser schlug die Hand des Anderen weg, bevor sie ihn berühren konnte.
 

„Finger weg!“, knurrte er leise. „Ich habs nicht gern, wenn Leute mich antatschen.“
 

„Genau, zeigs ihm, Blondie!“ rief Bakura lauthals und brach in Gelächter aus, während er einen Arm um Maliks Schulter legte. „Du siehst es ja, Arschloch. Du bist hier nicht gewünscht, also verpiss dich.“
 

Akefia brummte leise und presste die Lippen zusammen, bevor er sich seufzend umdrehte. „Jaja, ich geh ja. Aber wenn dich Bakura nervt kannst du gerne zu mir kommen; zweites Zimmer von links.“ Er schnalzte mit der Zunge und zwinkerte dem Blonden zu, bevor er aus dem Raum schlenderte.
 

„Ra, sind alle von eurem Clan so notgeil?!“, wollte Malik genervt wissen, während er Bakuras Arm von seiner Schulter entfernte. „Ist ja abartig. Da muss wohl irgendein schwerer Genfehler vorliegen.“
 

Bakura lachte nur amüsiert auf und ließ sich dann mit dem Rücken aufs Bett fallen. „Jetzt tu doch nicht so. Du stehst doch darauf, wenn wir dir hübsche Augen machen“, bemerkte er und verdrehte grinsend die Augen, während er beobachtete, wie Malik zum Schrank ging und sich dort seine CD-Sammlung ansah.
 

„Natürlich.“ Malik rollte mit den Augen, während er mit dem Zeigefinger interessiert über die verschiedenen CD-Hüllen strich. „Ich bin immer wieder überrascht, wie ähnlich unser Geschmack doch ist“, murmelte er leise, während er eine CD von Marilyn Manson herausholte und sie betrachtete.
 

„Ich sagte doch bereits, dass wir das perfekte Paar sind, Blondie“, grinste Bakura, während er die Arme hinterm Kopf verschränkte und die Augen schloss. „Komm her, lass uns ein bisschen rummachen.“
 

Malik prustete trocken. „Ich dachte wir wollten- Eww! Was zur Hölle ist das?!“
 

„Mmph?“ Erschrocken blinzelte der Albino seine Augen offen, als ihm etwas Kleines und Gummiähnliches im Gesicht traf. „Ein Kondom?“ Fragend hob Bakura eine Augenbraue, während er das Kondom mit Zeigefinger und Daumen vor sein Gesicht hielt. „Sag bloß, du weißt nicht was das ist?!“
 

Malik schnaubte leise. „Ich weiß, was ein Kondom ist“, erwiderte er und verschränkte die Arme. „Warum hast du ein Kondom im Zimmer? Ein benutztes Kondom, wenn ich anmerken darf!“
 

„Zum Ficken.“ Bakura zuckte mit den Schultern, bevor er das Kondom in den Mülleimer warf.
 

„Zum... Ficken“, wiederholte Malik leicht ungläubig. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich beim Sex schützen würdest.“
 

„Mach ich auch nur bei Weibern.“ Der Weißhaarige gähnte lauthals, während er langsam aufstand und zu Malik schlenderte. „Will ja schließlich keine kleinen Hosenscheißer haben.“
 

Bei diesen Worten erstarrte der Ägypter. Er wusste nicht wirklich warum, aber allein der Gedanke, dass Bakura bei einem seiner One-Night-Stands seine Partnerin schwängern könnte versetzte ihm einen Stich ins Herz.
 

Mit einem Schmunzeln, ihm war Maliks kurzes Erstarren natürlich nicht entgangen, blieb Bakura stehen und umfasste Maliks Kinn, um mit seinem Daumen über die karamellfarbene Unterlippe zu streichen. „Du bist... eifersüchtig, oder?“, säuselte er leise, während er eine Augenbraue hob. „Du willst Kinder mit mir haben, hm?“
 

„D-Du spinnst doch!“, fauchte der Blonde und schlug Bakuras Hand weg. „Ich bin ein Typ, ich kann eh keine Kinder mit dir haben!“
 

„Bist du dir da so sicher?“ Immer noch grinsend legte Bakura den Kopf schief und stemmte eine Hand in seine Hüfte.
 

„Was soll das heißen?! Natürlich bin ich mir sicher!“, knurrte Malik leise und warf dem Anderen einen wütenden Blick zu.
 

„Wie wärs...“ Langsam kam Bakura einen Schritt näher. „...Wenn wirs mal ausprobieren?“ Blitzschnell schlang er seine Arme um eine bronzefarbene Hüfte und ließ ihre Becken so aneinander stoßen. „Wie wärs...“, hauchte er atemlos in Maliks Ohr und biss ihm barsch ins Ohrläppchen, womit er dem Anderen ein leises Keuchen entlocken konnte, „...Wenn ich dir hier und jetzt das Gehirn raus ficke und dann in dir abspritze? Nach neun Monaten werden wir ja dann sehen, was dabei herum kommt. Ein kleines Experiment eben.“
 

„D-Du hast sie doch nicht mehr alle!“, brummte Malik, konnte das Zittern in seiner Stimme allerdings nicht verbergen, als er versuchte, den Größeren von sich zu schubsen.
 

„Komm schon, du willst es doch auch!“, schnurrte Bakura leise, während er sich näher an Malik schmiegte.
 

„Nicht jeder ist so notgeil wie du!“, bellte Malik wütend zurück.
 

„Jetzt tu doch nicht so prüde.“ Schmunzelnd hob Bakura eine Augenbraue. „Du bist auch nur ein Typ. Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht das Bedürfnis nach Sex hast.“
 

Der Blonde wurde leicht rot und biss sich auf die Unterlippe. Es stimmte. Er war auch nur ein Teenager und natürlich vermisst er es, mit jemandem intim zu werden. Aber er konnte nicht... Er hatte viel zu sehr Angst, wieder ausgenutzt zu werden...
 

„Wusst ichs doch“, murmelte der Albino leise, während er sich vorbeugte, um mit seiner Zunge über Maliks Kieferpartie zu fahren.
 

Malik erschauderte leicht und lehnte sich unbewusst näher zum Anderen bevor ihm klar wurde, was er da gerade tat. Mit einem Knurren legte er seine Hände auf Bakuras Brust und versuchte ihn von sich wegzuschubsen doch es hatte keinen Sinn. Obwohl Bakura so schlaksig aussah, schien er trotzdem Kraft zu haben. „H-Hör auf“, murmelte er leise als Bakura angefangen hatte, an seinem Ohrläppchen zu knabbern.
 

Bakura stoppte momentan in seinem Tun, um Malik ein herausforderndes Grinsen zuzuwerfen. „Und wenn nicht...?“, fragte er spielerisch nach. „Bestrafst du mich dann?“ Langsam leckte er sich über die Lippen, während er den Anderen nicht aus den Augen ließ.
 

„Dann... Dann ruf ich Akefia.“ Malik kicherte erheitert, als er Bakuras missmutigen Blick sah, bevor er lauthals nach Bakuras Bruder rief: „Akefia! Hilf mir!“
 

„Was soll der Scheiß denn?!“ Bakura verzog das Gesicht. „Musstest du unbedingt meinen beschissenen Bruder rufen?“
 

„Musste ich“, grinste Malik und streckte ihm die Zunge heraus. „Sonst hättest du mich sicherlich vergewaltigt.“
 

„Vergewaltigt...“, wiederholte Bakura schnaubend. „Wie oft soll ichs noch wiederholen? Ich weiß, dass du auch mit mir schlafen-“
 

„Ich komme zur Rettung!“ Mit einem breiten Grinsen eilte Akefia ins Zimmer und sah sie beide mit erhobener Augenbraue an.
 

„Hilf mir!“, jammerte der Blonde, während er versuchte, sich aus Bakuras Griff zu lösen.
 

„Keine Angst, Prinzessin!“, gluckste Akefia, als er versuchte, Malik aus Bakuras Armen zu befreien. „Dein Prinz in strahlender Rüstung wird dich schon von diesem abartigen Ungeheuer befreien!“
 

Malik kicherte belustigt, als der Albino die Backen aufblies. „Ungeheuer?! Ich geb dir gleich Ungeheuer, Wichser!“ Bakura ließ Malik freiwillig los um sich stattdessen mit seinen Bruder zu raufen.
 

Amüsiert beobachtete Malik die Zwei. Es war deutlich zu sehen, dass Akefia der Stärkere war. Aber dennoch wehrte sich Bakura so gut es ging und gab nicht auf, doch es brachte nichts. Nach knapp 2 Minuten ging der Ältere als Sieger hervor. Mit einem Siegesschrei schritt er zu Malik, um dessen Hand in seine zu nehmen. „Meine Prinzessin“, hauchte er schmunzelnd, bevor er Maliks Handfläche zu seinen Lippen führte.
 

Der Blonde wurde bei diesem Handkuss leicht rot, ging aber dennoch auf das Spielchen ein. „Oh mein Prinz...“, hauchte er zurück und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, als er Bakuras genervtes Schnauben hörte.
 

„Krieg ich denn keinen Kuss von Ihnen?“, wollte Akefia wissen. „Ein einzelner Kuss. Das ist all der Dank, den ich brauche.“
 

„K-Kuss?“, fragte Malik mit geröteten Wangen nach.
 

„Ja“, schnurrte der Weißhaarige leise und legte seine Hände auf Maliks Schulter, um sein Gesicht langsam zu Maliks zu neigen. „Ein Kuss“, wiederholte er wispernd, die blaugrauen Augen auf Maliks Lippen fixiert. Als Malik bewusst wurde, dass der Andere es ernst meinte, legte er Akefia schnell eine Hand auf den Mund.
 

„Dann bleib ich doch lieber beim Ungeheuer“, murrte er leise.
 

Akefia runzelte die Stirn, während Bakura laut auflachte. „Das kann nicht dein Ernst sein, oder?“, fragte er irritiert, als er Maliks Hand von seinem Mund genommen hatte. „Du ziehst Bakura wirklich mir vor?“
 

Malik war eine Sekunden still, um über die Frage nachzudenken, bevor er nickte. „Das tue ich.“
 

Akefia verzog ungläubig das Gesicht, während Bakura lachend zu ihnen ging und einen quiekenden Malik so in seine Arme schaufelte, wie ein Bräutigam es mit seiner Braut tat.
 

„Was machst du da?!“, wollte Malik panisch wissen, während er sich näher an Bakura klammerte, um nicht hinzufallen.
 

„Meine Prinzessin tragen“, schmunzelte der Albino, bevor er sich zu Akefia drehte. „Husch, husch, hau ab. Du siehst ja, dass sich die Prinzessin für mich entschieden hat.“
 

Der ältere Bruder knirschte lauthals mit den Zähnen und warf beiden einen wütenden Blick zu, bevor er ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Zimmer stampfte.
 

„...Wow.“ Überrascht hob Malik eine Augenbraue. „Er scheint echt angepisst zu sein.“
 

„Ist er auch!“, gluckste Bakura amüsiert. „Er kann es nicht ab, wenn jemand auf seine Flirts nicht eingeht.“
 

Malik summte, bevor er überrascht aufschrie, als Bakura sie plötzlich im Kreis drehte. „Was soll das?!“, schrie er rum. „Pass auf, du Arschloch! Wir fallen gleich hin!“
 

„Wir fallen schon nicht“, grinste Bakura, wurde in seinen Umdrehungen aber dennoch langsamer, bis er schließlich stehen blieb. Malik seufzte erleichtert auf, bevor er leise keuchte, als der Andere ihm mit dem Rücken aufs Bett legte.
 

„Ich freu mich, dass du dich für mich entschieden hast“, schnurrte Bakura leise, als er über den Blonden kletterte, die Hände links und rechts von Maliks Kopf abgedrückt.
 

„Bild dir deswegen nichts ein“, schmunzelte Malik. „Du bist einfach nur das kleinere Übel.“
 

Bakura lachte erheitert und sah Malik dann an. Dieser rutschte leicht verlegen auf dem Bett herum als er spürte, wie sich die Atmosphäre auf einmal geändert hatte. Bakuras Blick war plötzlich ernst und Malik spürte, wie sein Herz auf einmal anfing lauthals in seiner Brust zu hämmern. Sein Atem ging schneller als Bakura eine Hand ausstreckte, um ihm sanft ein paar Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Ohne, dass Malik es wirklich mitbekam, legte er seine Hände auf Bakuras Oberarme, als sich dessen Gesicht langsam zu seinem herunter beugte. Mit halbgeschlossenen Augen blickte der Blonde auf Bakuras Lippen, welchen seinen immer näher kam, bis er abrupt aus seiner Starre erwachte und sich schnell von Bakura weg rollte, um aufzustehen.
 

„M-Mal sehen, was du so alles im Kleiderschrank hast“, murmelte er leise, während er zum Schrank schritt und diesen durchsuchte.
 

Bakura seufzte leise, bevor er sich zwang, zu grinsen. „Du bist ziemlich neugierig, was?“, stellte er mit erhobener Augenbraue fest.
 

„Immer doch“, erwiderte Malik und streckte Bakura die Zunge heraus, bevor er sich wieder dem Schrank widmete. Seine Finger zitterten leicht, während er durch die Klamotten wühlte. Was war eben passiert? Er hatte doch nicht wirklich vor gehabt, Bakura zu küssen, oder?! „Unmöglich“, murmelte er leise und schüttelte den Kopf.
 

„Du hast ziemlich viel Schwarz und so ein Zeug“, bemerkte er nach einigen Minuten, als er einen langen Ledermantel herausholte. „Ich wusste gar nicht, dass du so auf Gothic stehst.“
 

„Ich kleide mich eben gern passend zu meinem Musikgeschmack“, meinte er und zuckte mit den Schultern, während er Malik beobachtete.
 

Dieser holte gerade interessiert ein schwarzes Latexshirt mit V-Ausschnitt und eine ebenfalls schwarze Hose hervor, welche an den Seiten mit Schnüren versehen war. „Das sieht ziemlich cool aus“, meinte er, nachdem er sich die Klamotten genauer angesehen hatte. „Wieso ziehst du das nie an?“
 

„Wie wärs, wenn du das mal anziehst?“, schlug Bakura vor, als er sich langsam aufrichtete. „Würde dir bestimmt stehen. Vielleicht ein bisschen weit aber nichtsdestotrotz scharf.“
 

„Hmm...“ Grübelnd runzelte Malik die Stirn. „Ich würds eigentlich schon gern anziehen, aber ich weiß nicht... Wo soll ich mich denn hier umziehen?“
 

„In meinem Zimmer?“ Leicht irritiert von der Frage hob Bakura eine Augenbraue.
 

„Vor dir umziehen?“ Malik presste die Lippen aufeinander. „Kann ich denn sicher sein, dass du mich nicht sofort anspringst, wenn ich hier in Unterwäsche dastehe?“
 

„Ach, DARUM geht’s!“ Mit einem amüsierten Lachen schüttelte der Albino den Kopf. „Du hast echt Komplexe, weißt du das?“
 

Malik blickte Bakura einige Sekunden misstrauisch an, bevor er die Klamotten seufzend aufs Bett legte. „Ich vertrau dir“, meinte er und verschränkte die Arme, schenkte dem Anderen nichtsdestotrotz aber ein Lächeln.
 

„Sehr schön“, schnurrte Bakura leise und stand dann vom Bett auf, um zum Schrank zu schlendern. „Sollen wir Model spielen?“, fragte er grinsend nach. „Du ziehst das Outfit an und suchst mir dann auch noch eines, welches ich anziehen soll.“
 

„Wie alt sind wir, Zehn?“ Lachend hob Malik eine Augenbraue. „Aber okay, ich will mal kein Spielverderber sein.“ Immer noch grinsend stellte er sich neben Bakura, um erneut den Schrank zu durchsuchen.
 

Langsam legte Bakura einen Arm um Maliks Hüfte und lehnte seinen Kopf gegen dessen Schulter. „Wenn ich uns so angucke denke ich manchmal schon, dass wir zehn Jahre alt sind“, murmelte er leise.
 

„Wie meinst du das?“, wollte Malik wissen. Mit leicht skeptischem Blick holte er ein schwarzes Netzshirt mit silbernen Ketten heraus. Er betrachtete es von verschiedenen Winkeln, bevor er es schließlich nickend aufs Bett warf.
 

„Naja, ist doch so.“ Der Weißhaarige zuckte träge mit seiner linken Schulter. „Wir benehmen uns beide wie kleine Kinder und streiten uns total oft und dann auch immer wegen Nichtigkeiten. Besonders du benimmst dich als wenn du ein 10-Jähriger wärst.“ Irritiert runzelte Malik die Nase, als Bakura ihm schmunzelnd auf diese tippte. „Du hast nie ein nettes Wort für mich über, dennoch hängen wir immer miteinander rum. Was sich liebt, das neckt sich, was?“
 

„Pah!“, schnaubte Malik nur trocken, konnte die sanfte Rotfärbung seines Gesichts allerdings nicht verbergen. „Du spinnst ja wohl.“
 

„Du...“ Ein gespielt verzweifeltes Schluchzen verließ Bakuras Lippen. „Du hasst mich also wirklich, oder?“
 

„Oh wow, auch schon erkannt?“, antwortete Malik grinsend.
 

Bakura legte den Kopf schief. „Hasst du mich wirklich?“, fragte er nochmal nach, diesmal ernsthaft.
 

„Sei nicht albern“, erwiderte der Ägypter nur und rollte mit den Augen. Natürlich mochte er Bakura. Sonst würde er sich mit diesem perversen Albino doch nicht abgeben! Bakura wusste auch, dass Malik ihn mochte. Aber er wollte es hören. Er wollte aus diesen karamallfarbenen Lippen hören, dass Malik ihn schätzte. Aber diese Befriedigung würde er dem Anderen nicht geben.
 

„Das ist auch noch ganz gut“, meinte er schließlich und holte eine Lederhose aus dem Schrank, um sie Bakura in die Arme zu drücken. „Hier. Zieh das und dieses Netzshirt mal an.“
 

„Ohh, Blondie steht wohl auf SM-Kleidung!“, gluckste Bakura amüsiert, während er die Hose aufs Bett legte und sich das Shirt über den Kopf zog.
 

Malik wollte woanders hinsehen, er wollte es wirklich!, doch als seine Augen erstmal auf Bakuras nackten Oberkörper ruhten merkte er, dass er den Blick nicht mehr abwenden konnte. Obwohl sie im selben Sportkurs waren hatte er den Größeren noch nie oben ohne gesehen. Welch eine Schande! Bakura hatten nämlich einen wirklich attraktiven Körper! Obwohl Malik ihn immer für sehr schlaksig gehalten hatte konnte er dennoch sehen, wie sich ganz schwach ein paar Bauchmuskeln abzeichneten.
 

Seine violetten Augen glitten langsam höher, bis sie bei der Brust stehen blieben. Brustwarzenpiercings. Bakura hatte tatsächlich zwei Brustwarzenpiercings und verdammt, was sah das scharf aus!
 

„Gefällt dir, was du siehst?“, schmunzelte der Albino, während er mit einer Hand sinnlich über seinen Oberkörper strich.
 

„Als ob!“, prustete Malik, ließ seinen Blick aber dennoch auf den nackten Körper des Anderen ruhen. „Sieht echt cool aus“, meinte er schließlich und drehte den Kopf weg, die Wangen rot. „Die Piercings mein ich...“
 

„Danke.“ Bakura grinste wissend, bevor er nach dem Netzshirt griff und es sich überzog. Als er dann den Reißverschluss seiner Hose öffnete drehte Malik sich um. Er wollte ja schließlich nicht, dass Bakura dachte, er wäre ein Spanner...
 

„Okay, fertig.“
 

Langsam drehte sich Malik wieder zum Anderen, nur um überrascht die Augen aufzureißen. Bakura sah zum... zum Anbeißen aus! Die enge Lederhose klebte geradezu an den Albino wie eine zweite Haut und besonders der Schritt wurde durch die Enge gut betont. Malik wurde leicht rot als ihm bewusst wurde, dass Bakura wohl keine Unterwäsche trug. Er konnte nämlich keine Einschnitte einer Boxershorts finden. Zum Glück hatte er sich eben umgedreht, sonst hätte er den Anderen ja nackt gesehen! Obwohl... Zum Glück...?
 

'Agh, nicht drüber denken, nicht drüber denken!' Mit immer noch roten Wangen schüttelte er den Kopf.
 

„Sieht gut aus“, meinte Malik schließlich mit einem leichten Grinsen. „Musst du mal öfter anziehen, steht dir echt.“
 

„Ich weiß. Ich seh verdammt geil aus, was?“, schmunzelte Bakura arrogant, während er sich im Spiegel betrachtete. „Wenn ich könnte würde ich mir jetzt das Gehirn rausvögeln.“
 

Malik schnaubte trocken. „Wieso überrascht mich das nicht? Du bist echt ein Narzisst, total heftig.“
 

Bakura wackelte schnurrend mit den Augenbrauen. „Bin ich auch. Aber komm, jetzt zieh du die Sachen endlich mal an!“
 

„Jaja.“ Malik rollte mit den Augen, während er sich das Shirt über den Kopf zog. „Drängel nicht so.“
 

Der Blonde wollte gerade nach dem Latexshirt greifen, da zuckte er plötzlich zusammen, als sich zwei Hände auf seinen Rücken legten. „Was machst du?!“ Fast panisch drehte Malik sich um und schubste Bakura von sich. Seine Atmung beschleunigte sich, als er den Anderen mit klopfendem Herzen ansah. Malik mochte es nicht, wenn man ihn anfasste aber als er Bakuras Hände auf seiner Haut gespürt hatte...
 

'Es hat mit gefallen', stellte Malik schluckend fest. 'Es gefällt mir, Bakuras Haut auf meiner zu spüren.'
 

„Beruhig dich, Blondie.“ Irritiert hob Bakura eine Augenbraue. „Ich wollte mir nur mal dein Tattoo ansehen.“
 

Der Ägypter sah ihn lange an, bevor er seinen Rücken seufzend zu Bakura drehte. „Dann guck halt mal.“
 

Bakura grinste glücklich und ging dann ein paar Schritte näher, um sich das Tattoo genauer ansehen zu können. „Du hast Recht“, murmelte er leise, während er mit dem Zeigefinger einen Flügel nachzeichnete. Malik erschauderte, sagte aber nichts wegen der Berührung. „Es sieht wirklich toll aus. Sieht auch gar nicht wirklich aus wie ein Käfer.“
 

Malik rollte mit den Augen. „Sagte ich doch!“
 

Der Weißhaarige gluckste amüsiert, bevor er dann mit beiden Händen über das Tattoo strich. Als er sah, wie sich auf Maliks Haut eine leichte Gänsehaut bildete, grinste er. „Du bist da echt empfindlich, was?“
 

Malik nickte als Antwort nur. Seitdem er das Tattoo hatte waren seine Schulterblätter wirklich besonders empfindlich.
 

Mit einem spielerischen Knurren drückte Bakura Malik plötzlich mit dem Bauch aufs Bett und setzte sich auf seinen Hintern.
 

„Was-“, fing Malik fauchend an, doch als er plötzliches etwas Feuchtes auf seinem Rücken spürte keuchte er erschrocken auf. „Was... ngh... machst du?“, fragte er hauchend nach und krallte die Finger in die Decke unter sich.
 

Bakura antwortete nicht. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, mit seiner Zunge Maliks Tattoo nach zuzeichnen. Malik wehrte sich die ersten Sekunden lang nicht. Er lag nur keuchend da und genoss die Berührungen insgeheim. Er hatte sich wirklich nach menschlichem Kontakt gesehnt und wenn Bakura ihn berührte, spürte er plötzlich so ein angenehmes Kribbeln im Bauch, welches er aber partout nicht einordnen konnte. Es war so lange her, dass er so etwas gefühlt hatte. Was war es nur? Es konnte doch wohl nicht sein, dass er...?! Malik wurde plötzlich rüde aus seinen Gedanken geweckt, als Bakuras Zunge langsam tiefer glitt.
 

„Hör... Hör auf“, brachte er schließlich schwer atmend hervor. „B-Bakura hör auf. Das ist genug...“
 

Der Albino brummte missmutig, hob den Kopf aber dann. Doch anstatt aufzustehen, wie Malik vermutet hatte, fing Bakura plötzlich an, sanft seine Schulter zu massieren.
 

„Ahh...“ Ein wohliges Stöhnen verließ Maliks Lippen, als Bakura geschickt die Knoten in seiner Schulter löste. „Mmh, du kannst das echt gut, weißt du das?“
 

„Ich weiß“, antwortete Bakura grinsend. „Ich bin wirklich sehr talentiert mit meinen Händen. Ich kann dir gern zeigen, wie talentiert...“, fügte er mit einem lüsternen Schnurren hinzu.
 

„Nein, danke.“ Amüsiert verschränkte Malik die Arme und legte seinen Kopf darauf. „Massier mich lieber noch ein bisschen.“
 

„Tsk!“ Bakura rollte mit den Augen. „Ich hätte nie gedacht, dass du so selbstsüchtig sein würdest.“
 

Irritiert runzelte Malik die Stirn. „Wieso bin ich selbstsüchtig? DU hast doch angefangen, mich zu massieren! Ich hab dich nicht darum gebeten!“
 

Der Albino antwortete einige Sekunden nicht, seine blassen Hände glitten langsam zu Maliks Schulterblättern herunter, bevor er schließlich grinste. „Das stimmt. Aber erwarte nicht, dass ich dich jetzt immer massieren werde. Ich mache das nur, weil ich dich umgarne.“
 

„Umgarne?“ Schmunzelnd hob der Blonde eine Augenbraue. „Du umgarnst mich also, soso...“
 

„Genau.“ Bakura gluckste. „Sobald ich dich allerdings in meinem Netz habe wird sich das ändern. Dann wirst du die ganze Drecksarbeit machen und mich verwöhnen.“
 

Malik lachte erheitert. „Kann ich mir gut vorstellen. Aber jetzt, wo ich deine Masche ja kenne, werde ich auf deine Avancen bestimmt nicht mehr eingehen.“
 

„Das werden wir ja sehen“, gluckste Bakura. Er ließ seine Hände ein letztes Mal zu Maliks Schultern hoch gleiten und knetete diese einige Sekunden, bevor er dem bronzefarbenen Rücken einen Kuss gab und dann schließlich aufstand.
 

„Mmh...“ Mit einem kleinen Stöhnen streckte sich Malik und stand dann schließlich auf, um sich die Hose und das Shirt anzuziehen. Der Weißhaarige sah ihm beim Umziehen zwar lüstern zu, macht aber keinerlei Kommentare oder sonstiges obwohl Malik sich sicher war, dass ihm der ein oder andere Spruch auf der Zunge lag.
 

Als Malik die Hose schließlich an hatte betrachtete er sich kritisch im Spiegel. „Hm...“ Summend drehte er sich vor dem Spiegel. „Sieht gar nicht mal so schlecht aus“, bemerkte er nach einigen Sekunden. „Zwar ein bisschen weit aber sonst siehts gut aus, oder?“
 

Als Bakura ihm nicht antwortete runzelte Malik verwirrt die Stirn. „Bakura?“ Immer noch keine Antwort. „Bakura!“
 

Als immer noch nichts kam drehte sich Malik mit einem irritierten Gesichtsausdruck zum anderen um, nur um überrascht beide Augenbraue zu heben. Bakura gaffte ihn geradezu an, die Augen halbgeschlossenen, den Mund ein Stücken geöffnet.
 

Mit einem amüsierten Schnauben ging der Blonde zu ihm. „Du sabberst“, merkte er mit einem leisen Lachen an und wischte Bakura den Speichel vom Mundwinkel. Der Albino blinzelte langsam, wie aus einer Trance erwacht, bevor er die Arme schmunzelnd um Maliks Hüfte schlang und ihn zu sich zog.
 

„Sieht heiß aus“, schnurrte er leise. „Ich hätte echt nicht gedacht, dass du mit meinen Klamotten so gut aussehen würdest.“
 

„Ich auch nicht“, gab Malik mit erhobener Augenbraue zu, bevor er sich langsam aus Bakuras Griff löste und sich wieder im Spiegel betrachtete. „Wenn du die Klamotten nicht mehr willst kannst du sie mir gerne schenken“, grinste er.
 

„Wenn du mir im Gegenzug dafür einen bläst, gerne“, erwiderte Bakura schmunzelnd, während er zu seinem Schreibtisch ging und eine Digicam hervor holte. „Komm, Blondie. Lass uns ein paar Bilder machen, okay?“
 

„Klar, warum nicht?“ Malik zuckte mit den Schultern, während er sich neben Bakura stellte. „Aber keine perversen Bilder oder so, ist das klar?!“, fügte er hinzu.
 

Der Weißhaarige zog einen Schmollmund. „Ach, Mann! Ich hab gedacht, du weißt schon, du räkelst dich sexy auf dem Bett, wirfst so einen verführerischen Blick in die Kamera und so.“ Bakura seufzte theatralisch. „Aber wenn du nicht willst...“
 

„Nee, ich will auch nicht“, stellte Malik klar. „Mit normalen Fotos hab ich kein Problem aber nicht so eine Scheiße, Bakura!“
 

„Ist ja gut, ist ja gut!“ Bakura hob die Hände abwehrend in die Luft. „Gott, beruhig dich.“ Er rollte mit den Augen, bevor er seinen Kopf leicht gegen Maliks lehnte und die Kamera dann vor ihr Gesicht hielt. „Lächeln!“
 

Malik lehnte sich leicht zum Größeren, während er der Kamera sein schönstes Lächeln schenkte. Die Beiden schossen noch einige Bilder, zum größten Teil alberne mit Zunge rausstrecken und Grimassen ziehen, bevor sie sich schließlich seufzend aufs Bett fallen ließen.
 

Einige Sekunden starrte Malik stumm auf die Decke, bevor er seinen Kopf leicht nach rechts drehte und den Albino ansah. „Wir haben ja heute echt toll für Chemie gelernt, was?“, meinte er schmunzelnd.
 

Bakura grinste. „Aber hallo! Wenn das nicht eine Eins wird, dann weiß ich auch nicht mehr!“
 

Malik kicherte amüsiert, bevor er wieder zur Decke sah. Eine Zeit lang war nur das leise Atmen der Beiden zu hören, bis Bakura nach Maliks Hand griff, um sie mit seiner zu verflechten.
 

„Malik?“, fragte er leise.
 

„Mh?“, antwortete dieser mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, die Augen immer noch auf die weiße Decke gerichtet.
 

Bakura führte ihre verflochtenen Hände zu seinem Mund, um seine Lippen leicht auf Maliks Handrücken zu drücken. Maliks Lächeln wurde größer.
 

„Nächstes Wochenende ist ja das Stadtfest“, fing Bakura an, während er ihre Hände auf seine Brust legte und den Kopf drehte, um Malik anzusehen. Der Blonde tat es ihm gleich. „Wollen wir zusammen zum Stadtfest gehen?“, fragte Bakura schließlich.
 

Malik nickte. „Gern.“
 

Bakura warf ihm ein kleines Lächeln zu. „Cool“, meinte er und drückte sanft Maliks Hand.
 

Malik starrte einige Minuten lang gedankenverloren auf ihre verflochtenen Finger, bis Bakura seine Hand schließlich aus Maliks löste und sich aufrichtete. Ganz langsam krabbelte er über den Ägypter, die Hände links und rechts vom Gesicht abgedrückt, und sah Malik einfach nur an. Malik sah zurück, das Herz auf einmal schneller klopfend.
 

Für endlose Sekunden bewegte sich keiner, rotbraun starrte in violett, bis Bakura sich plötzlich nach unten beugte. Unbewusst krallte Malik die Nägel ins Bettlaken. Bakura wollte ihn küssen. Malik wusste es, er war ja schließlich nicht dumm.
 

Warum wehrte er sich dann nicht wie eben?
 

Warum sprang er nicht auf, drehte den Kopf weg oder schubste Bakura weg?
 

Warum sah er nur still zu, wie Bakuras Lippen seinen immer näher und näher kamen?
 

Warum spürte er auf einmal so ein seltsames Kribbeln im Bauch?
 

Doch vor allem... Langsam schlang er seine Arme um Bakuras Nacken.
 

Warum wollte er es auch?
 

Langsam schloss er die Augen, als Bakuras heißer Atem gegen seine Lippen schlug. Bakura roch gut, stellte er fest. Es war eine Mischung aus Zimt und Zigaretten, süß und bitter, genau wie es der Weißhaarige war.
 

Malik konnte hören, wie Bakura tief einatmete und wusste, jetzt war es soweit. Bakura würde ihn küssen.
 

Doch...
 

Es passierte nie.
 

Fuck you, you fucking fuck!“, dröhnte es plötzlich lauthals aus den Boxen von dem Zimmer nebenan.
 

Malik und Bakura zuckten beide heftig zusammen und der Ägypter riss sofort die Augen auf. Als er Bakura so nah über sich lehnen sah bekam er plötzlich Panik und schubste den Anderen von sich.
 

Schwer atmend setzte Malik sich hin, seine Brust hob und senkte sich schnell, während im Hintergrund immer noch die laute Heavy Metal Musik zu hören waren.
 

Was war passiert? Wollte er gerade wirklich Bakura küssen? Bakura aus allen Menschen?!
 

„Ich...“ Malik schluckte schwer und warf dem Anderen einen flüchtigen Blick zu. Zu sagen, Bakura sah wütend aus war untertrieben. Maßlos untertrieben. Er sah bereit zum Töten aus!
 

„Ich muss jetzt gehen“, sagte Malik hastig und sprang auf, um seine Klamotten zusammen zu suchen. „Ich geb dir deine Kleidung morgen in der Schule. Bye.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten raste der Blonde aus dem Zimmer.
 

Bakura saß still da, die Hände zu zitternden Fäusten geballt während er darauf wartete, dass die Haustür zuknallte. Als er den Knall schließlich hörte sprang er auf, um fauchend in das Zimmer seines Bruders zu rasen.
 

Akefia lag entspannt auf dem Bett, die Arme hinterm Kopf verschränkt. Als er Bakura bemerkte warf er ihm ein breites Grinsen zu. „Bruderherz-“
 

FICK DICH!!!“, schrie Bakura und seine Stimme überschlug sich dabei. „Ich hasse dich, du verfickter Wichser, ich hasse dich!!! Das hast du Arschloch doch mit Absicht gemacht!!! FUCK!!! Du beschissener Bastard! Arschficker! Ich dreh dir deinen verfickten Hals um, du schwanzlutschender Hurensohn!!!“
 

„Schwanzlutschender Hurensohn?“, wiederholte Akefia, den Rest von Bakuras Ausbruch ignorierend. „Du hast doch letztens meinen Schwanz gelutscht, als du von mir mehr Geld haben wolltest“, fing er an. „Und wenn ich ein Hurensohn bin, bist du auch einer. Wir haben dieselbe Mutter, falls du das vergessen haben solltest.“
 

„FICK DICH!“, wiederholte Bakura nur und raste dann in die Küche. „ICH HOL MIR JETZT EIN GOTTVERDAMMTES MESSER UND SCHLITZ DIR DIE KEHLE AUF!“
 

Akefia schloss nur glucksend die Augen, bevor er sich langsam streckte. „Es ist mal wieder einer dieser Tage...“, murmelte er amüsiert und stand dann auf, um sich grinsend gegen den Türrahmen zu lehnen und auf seinen Bruder zu warten.
 

Er mochte es, sich mit Bakura anzulegen. Er hatte schon immer eine sehr ausgeprägte sadomasochistische Ader gehabt und Bakura war perfekt dazu, diese auszuleben.
 

„Let the show begin“, murmelte er und leckte sich über die Lippen, als er schnelle Schritte auf sein Zimmer zugehen hörte.
 

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Can you say fanservice? :D
 

Ich bin ein sehr großer Fan von Geminishipping (Akefia/Touzoku x Bakura) und Citronshipping (Akefia/Touzoku x Malik), deswegen musste ich die kleinen Hints zu diesen Shippings einfach einbauen x3
 

Und vielen Dank für die ganzen Geburtstagsglückwünsche, hab mich wirklich gefreut <3 *alle knuddel* Und wir haben es wirklich geschafft, 100 Kommis <33
 

Übrigens! Ich und meine Mitspieler suchen für ein RPG auf Animexx noch einen Mariku! Wer Interesse hat oder mehr dazu wissen will soll mich bitte anschreiben! Danke, wir würden uns sehr freuen =)
 

Im nächsten Kapitel~ Es ist soweit, der Chemietest steht an. Wie werden sich die Vier, und besonders, Mariku schlagen? Und wie werden sich Malik und Bakura gegenüber verhalten, jetzt, wo sie sich fast geküsst hätten? Und dann gibt’s da noch Mariku, der mitten in der Cafeteria auf einmal geil wird und Ryou damit total überfordert...
 

Bis dann <3

Kapitel 22: Eine heiße Überraschung -unzensiert-

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 22: Eine heiße Überraschung -zensiert-

„Woraus bestehen Alkanole?“, wollte Ryou von seinem Freund wissen.
 

Mariku antwortete nicht und zog stattdessen nur gelangweilt an seiner Zigarette.
 

Der Weißhaarige runzelte die Stirn, während er den Anderen betrachtete. Die zwei waren gerade auf den Weg zur Schule und Ryou hatte es für eine gute Idee gefunden, Mariku währenddessen noch ein bisschen über Chemie abzufragen. Der Blonde schien da allerdings anderer Meinung zu sein.
 

„Mariku!“, jammerte Ryou und schüttelte feste Marikus Hand, welche mit seiner verflochten war. „Komm schon! Wir schreiben gleich Chemie und du solltest schon nochmal den Stoff durchgehen!“
 

„Mann, ich hab aber keinen Bock!“, fauchte Mariku und zog seine Hand aus Ryous, um sie in seiner Hosentasche zu vergraben. „Du nervst, merkst du das eigentlich nicht?!“
 

„Aber es kann doch nicht schaden, sich den Stoff nochmal ins Gedächtnis zu rufen!“, widersprach Ryou.
 

„Wir haben gestern doch schon stundenlang gelernt, das reicht ja wohl!“
 

„Aber... Mariku, ich will dir doch nur helfen, versteh das doch!“
 

Der Ägypter verdrehte die Augen. „Ich brauch deine beschissene Hilfe nicht!“, stelle er schroff klar.
 

Der Weißhaarige zuckte verletzt zusammen. Was war heute nur los mit Mariku? Gestern Abend war noch alles okay gewesen und jetzt war der Ägypter schon den ganzen Morgen so abweisend und kalt! Ryou hatte heute noch nicht mal ein Küsschen bekommen!
 

„D-Du brauchst meine Hilfe aber...“, meinte Ryou schließlich. „Sonst schaffst du es nicht!“ Es war nicht böse gemeint, wirklich nicht, aber es war ja wahr. Alleine würde Mariku es wohl nicht schaffen, ein gutes Abschlusszeugnis zu bekommen.
 

„Oh, tut mir leid, dass ich nicht so ein verklemmter Streber und so schlau bin wie du bin!“, spie Mariku zurück, die Hand in seiner Hosentasche ballte sich zu einer Faust.
 

„Wenn du mehr lernen würdest, wärst du vielleicht auch schlauer!“, gab Ryou zurück, die Stimme zitternd vor unterdrückter Wut. Es war wirklich schwer, ihn wütend zu machen, aber Marikus Ignoranz brachte ihn immer wieder auf die Palme. Wieso verstand sein Freund denn nicht, dass er nur sein Bestes wollte? Ryou wollte ihn wirklich nicht ärgern, sondern helfen! „Schatzi...“, murmelte er leise, die Stimme wieder sanft.
 

„Weißt du was?“ Mit einem wütenden Knurren schmiss Mariku die Zigarette zu Boden, bevor er sich zu Ryou umdrehte und ihm den Mittelfinger zeigte. „Fick dich. Du kotzt mich an! Dein andauerndes 'Schatzi' hier, 'Schatzi' da geht mir echt auf den Sack! Ich hasse diesen beschissenen Spitznamen! Schatzi... Pah! Was bist du?! Ein Mann oder ein Weib?! Alter! Lass dir ein paar Eier wachsen und dann können wir weiterreden!“ Er spuckte dem Kleineren vor die Füße und drehte sich dann schnell um, um zur Schule zu stampfen.
 

Mit aufgerissenen Augen starrte Ryou dem Blonden hinterher. Irgendwie verletzte es ihn, dass Mariku seinen Spitznamen so schlimm fand... Ryou wollte ihn ja damit nicht ärgern, sondern nur seine Zuneigung zum Ausdruck bringen! Aber wie so oft verstand Mariku ihn nicht oder wollte ihn vielleicht auch nicht verstehen... Mit einem traurigen Seufzen vergrub Ryou die Hände in der Hosentasche, der Blick stur auf den Asphalt gerichtet.
 

„Wieso müssen wir uns immer streiten?“, murmelte er leise, während sich seine Augenwickel mit Tränen füllten. Es tat weh. Verdammt weh. Er wollte Mariku doch nur helfen. Warum musste der Ägypter auch nur so stolz sein und keine Hilfe annehmen wollen?!
 

Ryou schniefte leise und rieb sich mit dem Arm über seine Augen, um die Tränen vom Fallen zu hindern. Er atmete ein paar Mal tief ein- und aus, um sich wieder zu beruhigen, bevor er langsam den Schulhof betrat.
 

Dort angekommen wurde auch sofort schon laut nach ihm gerufen. „Hey, Ryou!“
 

Erschrocken drehte sich Ryou nach links, wo er einen grinsenden Bakura gegen einen der Tischtennistische lehnen sah.
 

„Hey“, erwiderte Ryou mit einem kleinen Lächeln, als er auf ihn zuging.
 

„Stress mit Mariku?“, wollte der Albino wissen, während er aus seiner Brusttasche eine Schachtel Zigaretten hervor holte.
 

Ryou errötete leicht. War es ihm wirklich so deutlich anzusehen, dass er sich mit seinem Freund gestritten hatte? „J-Ja“, gab er schließlich nickend zu. „Wir haben gestern zusammen für den Chemietest gelernt und ich wollte eben nochmal ein bisschen den Stoff durchgehen, da ist er voll ausgerastet“, nuschelte er leise.
 

„Hm“, summte Bakura, während er die Zigarette zwischen seinen Lippen anzündete. „Der ist wahrscheinlich nur nervös, keine Angst.“
 

„N-Nervös?“, wiederholte Ryou ungläubig. Mariku sollte wirklich nervös sein?
 

„Jepp.“ Bakura nickte. „Glaub mir, auch ein Mariku kann mal ein wenig nervös sein und wenn er's erstmal ist, wird er sehr ungemütlich.“
 

„Hab ich schon gemerkt“, murmelte Ryou leise.
 

„Nimm's aber nicht persönlich, Kleiner“, meinte Bakura noch und zerwuschelte Ryou grinsend das Haar.
 

Dieser schmollte leicht, während er versuchte, sein Haar wieder in Ordnung zu bringen. Es war schwer, so etwas nicht persönlich zu nehmen.
 

Einige Minuten standen sie still da, Ryou ging im Kopf den Chemiestoff durch, während Bakura genüsslich seine Zigarette rauchte, bis plötzlich ein „Hi Leute“ ertönte und sich Malik zu ihnen gesellte.
 

„Malik!“, quiekte Ryou fröhlich und schloss seinen besten Freund sofort in eine Umarmung. Malik kicherte erheitert, bevor er Bakura einen vorsichtigen Blick zuwarf.
 

„Hey“, erwiderte der Albino tonlos, während er seinen Zigarettenstummel wegwarf.
 

„Äh...“ Ein wenig nervös rieb Malik sich den Nacken. „Hier, das sind deine Klamotten von gestern“, meinte er schließlich und wollte ihm eine Tüte übergeben.
 

„Kannst du haben“, erwiderte Bakura mit einer abwinkenden Handbewegung. „Dir stehen die Sachen eh besser als mir.“
 

„A-Aber“, fing Malik mit aufgerissenen Augen an, doch Bakura unterbrach ihn mit einem lautes 'Tsk'.
 

„Kein aber, Blondie“, grinste er und flickte dem Ägypter gegen die Stirn. „Nimm das Geschenk einfach an, okay?“
 

Malik presste die Lippen für einige Sekunden aufeinander, bevor er schließlich auch grinste. „Alles klar. Du hättest in den Klamotten bestimmt eh scheiße ausgesehen!“
 

Sie grinsten sich einen Moment an, beide insgeheim froh, dass sich die unbeholfene Stimmung zwischen ihnen so schnell wieder gelegt hatte, bevor Malik die Stirn runzelte.
 

„Was ist das?“, fragte er nach und streckte die Hand aus, um mit den Fingerspitzen sanft über einen Kratzer auf seiner Wange zu streichen.
 

Sofort verfinsterte sich Bakuras Miene wieder. „Akefia“, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
 

„Akefia?“ Malik hob eine Augenbraue. „Was hat-“
 

„Ich will nicht drüber reden“, unterbrach der Albino ihn barsch.
 

Malik schwieg für einen Moment, bevor er mit dem Zeigefinger grinsend die Kontur des Kratzers nachfuhr. „Sieht aber cool aus“, meinte er grinsend. „Damit siehst du aus wie so ein echt krasser Typ.“
 

Bakura erwiderte das Grinsen. „Echt krasser Typ, huh?“, wiederholte er. „Bin ich denn auch dein echt krasser Typ?“
 

Mit einem kleinen Lachen legte Malik den Kopf schief, die Hand immer noch auf Bakuras Wange. „Vielleicht“, meinte er nur und zuckte mit den Schultern. „Das bleibt mein Geheimnis.“
 

Ryou lächelte derweil, während er die zwei beobachtete. Sie waren echt süß miteinander und schienen sich auch wirklich zu mögen! Er war wirklich froh, dass die Zeit mit den ständigen Streitereien endlich vorbei war.
 

„Ey, Finger weg, Arschloch!“, fauchte Malik, als Bakura ihm plötzlich hart in den Hintern kniff.
 

„Komm schon, Blondie!“, beschwerte sich der Größere. „Sex vor Tests steigert echt deine Leistungsfähigkeit und so!“
 

„Als ob!“, prustete Malik trocken.
 

„Doch, echt!“, meinte Bakura stur. „Warum haben die ganzen Fußballer vor den Spielen wohl Sex?!“
 

„Aber wir spielen doch kein Fußball, sondern schreiben einen Test!“
 

„Fußball und Chemie haben doch wohl voll viel gemeinsam! Komm schon, Blondie! Ein Quickie reicht mir auch!“
 

„Nein.“
 

„Blowjob?“
 

„Nein.“
 

„Handjob?“
 

„Nein.“
 

„Zungenkuss?“
 

„Nein.“
 

„Normaler Kuss?“
 

„Nein.“
 

„...Wangenkuss?“
 

„Nein.“
 

'Zumindest streiten sie sich nicht mehr so häufig wie am Anfang... ', dachte Ryou mit einem gequälten Lächeln.
 

xxx
 

Mit einem mulmigen Gefühl ging Ryou im Schlepptau mit Malik und Bakura zum Chemiesaal. Ob Mariku schon da war? Wahrscheinlich. Außer... Vielleicht schwänzte er den Test? Es war ja nicht so, als ob der Ägypter noch nie Tests oder sogar Arbeiten geschwänzt hätte...
 

Ryou presste die Lippen zusammen, als der noch abgeschlossene Saal in Sichtweite kam. Und tatsächlich: Mariku war wirklich schon da. Er lehnte gelangweilt gegen eine Wand neben der Tür, während er gedankenverloren in die Gegend starrte. Vielleicht ging er den Stoff doch nochmal durch?
 

Als Mariku ihn plötzlich mit kaltem Blick ansah, schluckte Ryou schwer. 'Vielleicht aber auch doch nicht...'
 

Schüchtern und die Augen auf den Boden gerichtet, quetschte sich der Weißhaarige durch die Schülermassen, bevor er schließlich mit kleiner Entfernung zu Mariku stehen blieb. Er spürte den Blick seines Freundes auf sich, doch er erwiderte ihn nicht. Stattdessen sah er sich suchend nach Malik und Bakura um, welche ihm wohl nicht gefolgt waren.
 

Nach einigen Sekunden entdeckte er sie; beide lehnten einige Meter von ihm entfernt an einer Wand und unterhielten sich friedlich.
 

'Zumindest haben die sich wieder vertragen', dachte Ryou und sah dann wieder auf seine Schuhe.
 

„Ryou.“
 

Der Angesprochene zuckte zusammen, als er Marikus raue Stimme seinen Namen nennen hörte, sah allerdings nicht auf.
 

„Ryou...“
 

Ryou blickte immer noch stur zu Boden.
 

„Ryou!“
 

Als er den leicht aggressiven Ton hörte, sah der Kleinere langsam auf und sah Mariku ins Gesicht.
 

Dieser seufzte leise. „Endlich.“ Es herrschte einen Moment Stille, bevor Mariku eine winkende Handbewegung machte. „Komm her.“
 

Ryou schüttelte langsam den Kopf.
 

„Komm her“, wiederholte Mariku, dieses Mal ein wenig lauter.
 

Ryou schüttelte nur nochmals mit dem Kopf.
 

„Ra, komm her, verdammt!“
 

Ryou quiekte überrascht auf, als Mariku plötzlich hart sein Handgelenk umfasste und ihn zu sich zog. Ängstlich schloss der Weißhaarige die Augen. Was würde sein Freund jetzt machen? Würde er ihm wehtun?
 

Doch das tat der Ägypter nicht. Er zog Ryou an seine Brust, bevor er seine Wange auf Ryous Haupt legte und leise seufzte.
 

Ryou entspannte sich sofort und schlang seine Arme um Marikus Taille, während er sich näher an seinen Freund schmiegte. Das war Marikus Art, sich zu entschuldigen. Er entschuldigte sich nie mit Worten, dafür war er wohl zu stolz, sondern immer mit Taten. Aber das war Ryou nur Recht.
 

Mit einem wohligen Seufzen legte er seinen Kopf auf Marikus Brust und horchte dessen gleichmäßigem Herzschlag.
 

„Das kriegst du schon hin, Schatz“, murmelte er leise. „Wir haben gestern echt viel geübt, das wird schon klappen.“
 

„Hm“, brummte Mariku nur.
 

Ryou beugte seinen Kopf ein Stückchen zurück, um seinem Freund in die Augen sehen zu können. „Doch, du schaffst das!“, beharrte er mit einem großen Lächeln. „Ich glaub an dich, Mariku, du schaffst das schon!“
 

Als Mariku ihm ein schwaches Grinsen zuwarf, drückte Ryou seine Lippen liebevoll auf seinen Hals. „Ich glaub an dich“, wiederholte er leise und gab der bronzefarbenen Haut noch einen Kuss.
 

Einen kurzen Moment herrschte Stille, bevor sich Ryou schüchtern räusperte. „Hasst... Also hasst du meinen Spitznamen für dich wirklich so...?“, wollte er zaghaft wissen.
 

Mariku presste die Lippen zusammen. „Geht“, antwortete er vage. „Also wenn wir alleine sind stört's mich jetzt nicht so, wenn's halt nicht im übertriebenen Maße ist. Aber in der Schule und so muss das jetzt nicht unbedingt sein.“
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass Mariku den Spitznamen so unangenehm fand. „Wie soll ich dich denn stattdessen nennen? Nur Mariku ist doof...“
 

„Weiß nicht.“ Sein Freund zuckte mit den Schultern. „Hengst vielleicht?“ Er grinste, als Ryou rot wurde.
 

„B-Bestimmt nicht!“, widersprach er und schlug Mariku leicht gegen den Arm.
 

Dieser lachte amüsiert. „War ja nur ein Witz, obwohls mir schon gefallen würde.“ Er wackelte mit den Augenbrauen. „Denk dir einfach etwas aus, dir wird schon irgendwie was einfallen.“
 

„Hm“, machte Ryou nur. „Ich weiß aber-“
 

„Hey, macht sofort Platz oder ihr kriegt alle eine Sechs!“, donnerte plötzlich eine Stimme über das Geschwätz der Schüler. Ryou zuckte erschrocken zusammen - Kobayashi-sensei.
 

Ryou klammerte sich ängstlich näher an Mariku, während ihr Chemielehrer sich fluchend durch die Schülermassen quetschte. Als er an ihnen vorbei musste, drehte Ryou den Kopf weg, doch er konnte dennoch den beißenden Blick seines Lehrers in seinem Hinterkopf spüren.
 

„Du schaffst das“, sagte Ryou bestimmt zu Mariku, als Kobayashi-sensei den Klassenraum aufgeschlossen hatte.
 

„Jaja, ich hab's ja langsam kapiert“, erwiderte Mariku und rollte mit den Augen, obgleich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen lag.
 

„Ich hab dich lieb“, murmelte der Weißhaarige leise und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Mariku einen Kuss auf die Lippen zu geben, bevor er sich langsam von ihm löste.
 

Mariku tätschelte ihm mit einem Grinsen den Kopf, wofür er ein zufriedenes Schnurren erntete, und ging mit Ryou dann in den Chemiesaal.
 

Kobayashi-sensei stand bereits am Pult, den Blick starr auf Ryou gerichtet. Dieser bekam eine unangenehme Gänsehaut, während er mit schnellen Schritten zu seinem Platz neben Malik eilte.
 

„Viel Glück, Ry“, flüsterte dieser ihm zu.
 

„Danke“, antwortete Ryou mit einem Lächeln. „Dir auch.“
 

„Tsk.“ Grinsend rollte Malik mit den Augen. „Glück werd ich brauchen. Ich hab gestern überhaupt nichts gelernt.“
 

„Ich dachte, du wolltest mit Bakura lernen?“, wollte Ryou mit erhobener Augenbraue wissen.
 

Malik seufzte leise, während er seinen Kugelschreiber zwischen den Fingern drehte. „Du kennst Bakura doch.“
 

„Das stimmt“, kicherte Ryou amüsiert. „Aber du wirst das schon hinkriegen.“
 

„Wir werdens sehen“, summte der Ägypter und zuckte mit den Schultern.
 

„Könnt ihr jetzt mal die Klappe halten?!“, rief Kobayashi-sensei durch den Saal, das Gesicht wutverzerrt. „Wenn ich nur noch einen Mucks von einem von euch höre gibt’s eine Sechs!“
 

Mit einem Schlag wurde die Klasse leise.
 

„Gut.“ Mit einem Grinsen auf dem Gesicht fing er an, die Blätter auszuteilen.
 

Nervös blickte Ryou sich um, bis sein Blick schließlich auf Mariku fiel. Dieser saß gelangweilt da, das Gesicht mit der rechten Hand abgestützt. Ryou warf ihm ein Lächeln zu, obwohl sein Freund es nicht bemerkte, bevor er wieder nach vorne sah.
 

Nach einigen Sekunden kam ihr Lehrer zu seinem und Maliks Tisch. Er blickte Ryou direkt in die Augen, während er ihm das Blatt auf den Tisch legte und dabei darauf achtete, mit den Fingerspitzen gegen Ryous zu streichen. Der Weißhaarige erschauderte angewidert.
 

Als schließlich jeder Schüler ein Blatt vor sich hatte, befahl Kobyashi-sensei, dass sie ihren Test beginnen sollten. Mit zittrigen Händen drehte Ryou das Papier um. Seine schokobraunen Augen huschten schnell über die Fragen, während er an seiner Unterlippe knabberte.
 

Mist. Der Test war wirklich nicht leicht. Und was noch schlimmer war, war, dass fast nur Themen vorkamen, die Mariku nicht konnte.
 

'Mist, Mist, Mist', dachte er verzweifelt. Das sah echt nicht gut aus für Mariku. Eine Sechs würde es wohl nicht werden aber eine Drei auch nicht unbedingt.
 

Er warf einen schnellen Blick zu Mariku, welcher völlig entspannt aussah. Aber Ryou wusste es besser. Er sah, wie angespannt seine Schultern waren und wie er nervös mit den Schuhen auf den Boden tippte.
 

Mit einem kleinen Seufzen sah er wieder auf seinen Test. Jetzt war es auch zu spät. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass Mariku sich am Riemen reißen würde und wenigstens einige Fragen richtig beantworten würde.
 

Ryou seufzte nochmals, bevor er schließlich anfing, die erste Frage des Tests zu beantworten.
 

xxx
 

Ryou sprang ungeduldig von einem Bein aufs andere, als lauthals die Schulglocke ertönte. Er, Malik und Bakura hatten den Test schon vor ein paar Minuten abgegeben und warteten nun vor dem Chemiesaal darauf, dass Mariku raus kam.
 

„Gott, hoffentlich hatte er genug Zeit, um wenigstens zu versuchen, alle Fragen zu beantworten“, murmelte er nervös, während er an seinem Daumen knabberte.
 

„Du fieberst echt mit ihm, was?“, fragte Bakura schmunzelnd nach.
 

„Natürlich! Wir haben gestern schließlich echt viel gelernt und da hoffe ich doch, dass Marikus Noten besser werden!“, antwortete Ryou mit einem eifrigen Nicken.
 

Bakura gluckste leise. „Du bist niedlich“, meinte er mit einem Grinsen, bevor er Malik seufzend einen Arm um die Schulter legte. „Wieso kannst du nicht mal so süß sein?“
 

„Ich bin süß“, erwiderte Malik schulterzuckend, „Nur halt eben nicht zu dir.“
 

Der Albino seufzte verzweifelt. „Böser Malik“, tadelte er leise und vergrub sein Gesicht dann in Maliks Nacken.
 

Der Blonde zuckte erschrocken zusammen. „Was machst du?!“, zischte er leise und versuchte Bakura wegzuschubsen. „Hör auf damit, Mann!“
 

„Nö“, nuschelte Bakura gegen die bronzefarbene Haut und gab ihr einen kleinen Kuss. „Nur wenn du mir versprichst, nicht immer so gemein zu mir zu sein“, jammerte er leise.
 

Malik verdrehte die Augen. „Du hörst dich an wie ein Kleinkind.“
 

„Hmpf“, machte Bakura nur und schmiegte sich näher an Malik.
 

Dieser seufzte leise und legte die Hände auf Bakuras Schultern, um ihn wegzuschubsen. „Jetzt hör endlich auf, das war genug kuscheln.“
 

Bakura warf ihm einen beleidigten Blick zu, bevor er sich stöhnend streckte. „Willst du nach der Schule mit mir essen gehen, Blondie?“, fragte er Malik. „Heute hat doch dieser neue Host-Club aufgemacht und da würd ich gern mit hingehen.“
 

„War mir klar, dass du da hin willst“, erwiderte Malik kopfschüttelnd und mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen.
 

„Ist doch geil!“, schwärmte Bakura mit glitzernden Augen. „Das wär doch vielleicht auch was für dich. Der Club hat gerade erst aufgemacht und die suchen bestimmt noch Hosts!“
 

„Ich soll da arbeiten?!“, fragte der Ägypter geschockt nach. „Ich glaub du hast sie wohl nicht mehr alle! Du weißt, dass die Schule das nicht erlaubt!“
 

„Ich find die Idee gut“, mischte sich nun auch Ryou ein. „Du bist doch so hübsch, Malik, und ich weiß, dass du auch sehr höflich sein kannst! Und es gibt wirklich so viele Schüler, die sich nebenbei etwas Geld dazu verdienen und nie geschnappt worden sind. Zum Beispiel Miho, die arbeitet doch schon seit längeren in diesem Buchladen.“
 

„Jetzt fall mir nicht auch noch in den Rücken, Ryou!“, knurrte Malik leise. „Außerdem... Seit wann sprichst du dich für illegale Sachen aus?! Mariku muss echt einen schlechten Einfluss auf dich haben...“
 

Ryou wurde leicht rot, ignorierte Maliks zweite Aussage aber. „Ich meins ernst!“ Mit einem Lächeln legte er seinem besten Freund eine Hand auf die Schulter. „Du beschwerst dich doch immer, dass du so wenig Geld hast und du würdest da bestimmt sehr viel Trinkgeld bekommen.“
 

„Genau!“, bestätigte Bakura. „Überlegs dir mal, Blondie! Da kriegst du ja dann auch so eine chice Uniform und alles, ist doch total cool! Außerdem...“ Er warf Malik ein Grinsen zu. „Außerdem würde ich dann Stammkunde werden.“
 

Malik presste die Lippen zusammen. Eigentlich hörte es sich ja nicht so schlecht und wenn er ehrlich war mochte er es ja schon, seinen Körper zur Schau zu stellen. „Aber ich will nicht, dass die mich mit ihren Dreckspfoten antatschen!“, widersprach er.
 

„Das ist doch kein Problem“, erwiderte der Weißhaarige mit einer abwinkenden Handbewegung. „Es gibt Clubs mit anfassen und ohne. Ich glaub dieser ist sogar ohne!“
 

Grübelnd legte Malik den Kopf schief. „Hmm“, machte er nur.
 

„Komm schon, Malik!“ Mit einem flehenden Gesichtsausdruck griff Bakura nach seinen Händen und drückte sie leicht. „Das wär so verdammt heiß! Und fragen kostet ja nichts! Wir gehen nach der Schule einfach mal da hin, essen was und dann können wir ja sehen, ob das was für dich wäre oder nicht.“
 

Der Ägypter antwortete einige Sekunden lang nicht, bevor er niedergeschlagen seufzte. „Okay, alles klar.“
 

„Klasse!“ Jubelnd schlang Bakura die Arme um einen gequält aussehenden Malik und drückte ihn an sich.
 

„Jaja“, murmelte dieser leise und schlug dem Größeren leicht auf den Rücken. „Versprechen kann ich nichts. Aber erstmal gucken ist okay.“
 

Ryou sah den Beiden lächelnd zu, bevor sein Blick schnell zur Tür des Chemiesaals huschte, als diese sich öffnete.
 

„Schatzi!“, quiekte Ryou glücklich und schloss Mariku in eine herzhafte Umarmung.
 

Der Blonde seufzte leise wegen dem Spitznamen, ging diesmal aber nicht darauf ein. „Hey“, erwiderte er stattdessen und tätschelte sanft Ryous Kopf.
 

„Wie wars, wie wars, wie wars?“, wollte Ryou sofort aufgeregt wissen.
 

„Ganz okay“, erwiderte Mariku mit einem Schulterzucken. „Ein paar Aufgaben waren sauschwer, aber alles in allem okay halt.“
 

„Ja“, stimmte Ryou mit einem Nicken zu. „Ich fand einige Sachen auch recht schwer. Bist du denn fertig geworden?“
 

„Fast“, antwortete der Größere. „Hab ein oder zwei Aufgaben nicht.“ Er gluckste leise. „Ist aber auf jeden Fall eine Steigerung, davor hatte ich die Hälfte der Aufgaben nicht mal angefangen.“
 

„Ohh, Schatzi!“ Mit einem weiten Lächeln schmiegte sich Ryou näher an ihn. „Ich bin so stolz auf dich, weißt du das?“, fragte er glücklich, während er sanft Marikus Gesicht mit seinen Händen umfasste. „So stolz.“ Er beugte sich vor, um seine Lippen sanft auf die karamellfarbenen seines Freundes zu drücken.
 

Mariku grinste nur.
 

„Ich finds echt gut, dass du dich bis zum Ende hingesetzt und über die Aufgaben nachgedacht hast“, meinte Ryou lächelnd.
 

„Normal“, erwiderte Mariku schulterzuckend. „Du hattest mir doch schließlich eine heiße Überraschung versprochen, wenn ich mich ein bisschen anstrenge.“
 

„H-Heiße Überraschung?!“, wiederholte Ryou geschockt, die Wangen rot. „Ich hab gesagt, dass ich dich überraschen werde, ja, aber von einer... h-heißen Überraschung war nie die Rede!“
 

„Was willst du mir bitte sonst schenken?“ Irritiert hob der Andere eine Augenbraue. „Du weißt, dass Sex meine Leidenschaft ist und wenn du mir wirklich eine Freude machen willst, sollte die Überraschung auch in diese Richtung gehen.“
 

„Du bist so ein Schwein!“, beschwerte sich Ryou. „Immer nur an das Eine denken!“
 

„Genau.“ Grinsend schnalzte Mariku mit der Zunge. „Und weißt du was?“ Schmunzelnd beugte er sich zu Ryous Ohr hinunter. „Genau in diesen Moment denk ich auch an Sex“, hauchte er leise und biss leicht in Ryous Ohrläppchen.
 

„Sch-Schwein!“, wiederholte Ryou, konnte ein Keuchen aber nicht unterdrücken. Mariku war aber auch gemein, sein Freund wusste doch, wie sensibel er in dieser Gegend war!
 

„Mhmh...“, säuselte der Ägypter nur leise und drückte seine Lippen mit einem lauten Schmatzgeräusch auf Ryous.
 

Malik verzog währenddessen das Gesicht. „Müsst ihr immer so laut sein?“, fragte er das küssende Paar. „Immer, wenn ihr euch küsst, ist so ein verdammt lautes Schmatzgeräusch zu hören.“
 

„E-Eh?“ Beschämt löste sich Ryou wieder von Mariku. „Sind wir echt so laut?“
 

„Gott, sei doch nicht so zickig, Blondie.“ Bakura rollte mit den Augen und stützte seinen Arm dann auf Maliks Schulter. „Du bist doch nur eifersüchtig, weil du auch jemanden küssen willst.“
 

„Gar nicht wahr!“, erwiderte Malik schnell. Vielleicht sogar zu schnell, denn Bakura brach im nächsten Moment in lautes Gelächter aus.
 

„Sagte ich doch“, konnte er mitten im Lachen hervorbringen, bevor er grinsend mit den Augenbrauen wackelte. „Aber du weißt ja, Malik. Wenn du jemanden zum Küssen oder Ficken suchst; Ich hab immer Zeit für meine Lieblingsblondine.“
 

Mit einem Seufzen schüttelte Malik den Kopf. „Ich versteh dich nicht“, murmelte er leise. „Bist du es nicht langsam leid, immer von mir abgewiesen zu werden?“ Stirnrunzelnd hob er eine Augenbraue. „Ich mein du bist nicht soo hässlich, es gibt bestimmt irgendwelche Geschmacksverirrten, die es mit dir treiben würden.“
 

Bakura lachte amüsiert. „Nicht so hässlich?“, wiederholte er glucksend. „Vielen Dank fürs Kompliment. Aber um deine Frage zu beantworten...“ Er verstummte, um mit den Schultern zu zucken. „Du bist halt so ziemlich das Schärfste, was mir je untergekommen ist und ich bezweifle auch stark, dass ich wen geileren finden würde.“
 

Mit einem leisen Grummeln drehte Malik den Kopf weg. „Das beantwortet aber nicht meine Frage, Bakura.“
 

Der Albino zuckte nochmal mit den Schultern. „Ich will halt nur dich.“
 

Malik seufzte genervt und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Als wenn du jemals bei einem einzelnen Partner bleiben würdest“, murmelte er leise.
 

Bakura grinste nur, bevor er Maliks Kinn plötzlich mit seiner Hand umfasste und es zu sich drehte. „Wollen wir's mal ausprobieren?“, schnurrte er und wackelte mit den Augenbrauen.
 

„Was?“ Verwirrt runzelte Malik die Stirn.
 

„Na, ob wir beim Küssen auch so laute Schmatzgeräusche machen!“
 

BAMM.
 

Mit einem Jaulen rieb sich Bakura die schmerzende Wange, während sich Malik mit einem zufriedenen Grinsen umdrehte und davonstolzierte.
 

xxx
 

„Scheiß Wetter, Mann“, murrte Mariku leise und vergrub die Hände in den Hosentaschen, während er nach draußen sah. „Sieht wohl so aus, als könnten wir unserem Freund, dem Kirschbaum, heute keinen Besuch abstatten, was?“
 

„Die arme Sakura!“ Bakura schluchzte theatralisch. „Die hält es ohne uns doch bestimmt gar nicht aus!“
 

Malik rollte mit den Augen. „Ich glaube eher, die freut sich sogar, einmal nicht deine Visage sehen zu müssen.“
 

„Autsch.“ Bakura hob eine Augenbraue. „Du bist heute echt zickig.“ Prüfend sah er den Blonden an. „PMS?“
 

„Könnt ihr bitte aufhören, euch zu streiten?“, warf Ryou mit gequältem Gesichtsausdruck ein. „Andauernd müsst ihr euch zanken, es nervt allmählich!“
 

„Er fängt doch immer an!“, riefen Malik und Bakura gleichzeitig.
 

Ryou seufzte entnervt und rieb sich die Schläfe. „Wie auch immer. Streitet euch einfach nicht, okay?“
 

Malik murrte etwas Unverständliches, während der Albino mit den Schultern zuckte.
 

„Okay!“ Mit einem Lächeln klatschte Ryou in die Hände und trat mit den Anderen im Schlepptau in die Cafeteria ein.
 

„Wo setzen wir uns hin?“, wollte Mariku wissen, während er sich suchend umsah. „Wir sind ziemlich spät dran. Soweit ich sehe ist gar kein Tisch mehr frei.“
 

„Hm“, summte Ryou. Er sah sich ebenfalls um, bis ihm plötzlich ein Blondschopf in die Augen fiel. „Ha!“, rief er lächelnd aus. „Wir können uns zu Jounouchi und seinen Freunden setzen!“
 

„Jounouchi?“ Mariku verzog das Gesicht. „Dieser Idiot? Ra, ich kann den Spacken voll nicht ab.“
 

„Mariku!“ Mit wütender Miene schlug Ryou seinem Freund gegen den Arm. „Sei nicht so gemein zu Jounouchi, er ist mein Freund.“
 

Mariku rollte mit den Augen, erwiderte allerdings nicht.
 

„Also okay?“, fragte Ryou in die Runde. „Setzen wir uns zu Jounouchi und den Anderen?“
 

Als niemand widersprach, Mariku brummte nur etwas Unverständliches, machten sich die Vier auf den Weg zum Tisch.
 

„Hey Alter“, begrüßte Jounouchi Ryou, überrascht als dieser in Sichtweite kam.
 

„Hey“, erwiderte Ryou mit einem schüchternen Lächeln und nickte auch den Anderen am Tisch, nämlich Honda, Miho, Yuugi und Yami, freundlich zu. „Äh... K-Können wir uns zu euch setzen?“, fragte er schließlich nach.
 

„Klar!“ Jounouchi deutete auf den Tisch. „Sind ja schließlich noch genug Plätze da.“
 

„Danke“, meldete sich nun auch Malik zu Wort und setzte sich dann auf einen freien Platz gegenüber von Jounouchi, Bakura setzte sich links von ihm.
 

Ryou wollte sich ebenfalls hinsetzen, da zog Mariku ihn plötzlich auf seinen Schoß. „H-Hey...“, beschwerte er sich halbherzig, die Wangen gerötet, während er leicht auf Marikus Schoß herum rutschte, um eine bequeme Position zu finden. Der Ägypter quittierte dies mit einem erregten Stöhnen.
 

„Marikuuu...“ Peinlich berührt kratzte sich Ryou an der Wange, als er die Blicke der anderen Schüler auf sich spürte. In letzter Zeit hatte er die stechenden Blicke mehr als einmal vergessen oder viel mehr verdrängt, aber jetzt waren sie ihm so bewusst wie noch nie. „Die Leute gucken alle...“
 

„Lass sie doch gucken“, grunzte Mariku nur und strich Ryous Haar auf dessen linke Schulter, damit er seine Lippen auf seinen Nacken drücken konnte.
 

Ryous Lippen verließ ein wohliges Seufzen und er ließ seinen Freund gewähren. Es hatte eh keinen Zweck. Wenn Mariku erstmal etwas wollte, dann würde er das auch bekommen, koste es, was es wolle. Außerdem war es alles andere als unangenehm, wenn Mariku ihn mit Küssen bedeckte. Er liebte es schließlich, diese weichen, karamellfarbenen Lippen auf seinem Körper zu spüren.
 

Nochmal seufzend schloss Ryou die Augen und hörte dem Gespräch der Anderen nur halbherzig zu. Es ging um irgendein neues Ballerspiel, soviel hatte er mitbekommen, und besonders Bakura schien es kaum noch abwarten zu können.
 

„Wenn man die ganze Mission ohne Fehler schafft gibt’s sogar eine verdammt geile Bonusszene!“, rief Bakura mit einem breiten Grinsen. „Dann geht dein Charakter nämlich in den Puff und lässt sich einen blasen!“
 

„Echt?“, fragte Malik mit erhobener Augenbraue nach. „Ah, das macht Sinn. Jetzt weiß ich auch, weshalb du das Spiel unbedingt haben willst.“
 

„Du kennst mich halt zu gut, Blondie“, meinte Bakura schmunzelnd, bevor er plötzlich einen Schmollmund zog. „Am liebsten will ich natürlich, dass du mir einen bläst aber nein, Blondie ist zu zickig...!“ Er seufzte verzweifelt und fuhr sich durch's Haar. „Dann muss ich mich eben damit begnügen, mir virtuell einen blasen zu lassen... Zumindest sieht die Nutte dir ein wenig ähnlich...“
 

Mariku brach in Gelächter aus. „Du bist echt tief gesunken, Kura“, konnte er glucksend hervorbringen. „Das ist arm, Kura, echt arm.“
 

Bakura grummelte nur etwas Unverständliches und boxte seinem Freund hart in die Rippen, was diesen nur dazu veranlasste, noch lauter zu lachen.
 

„Mariku hat aber Recht“, mischte sich nun Malik ein, die Stirn in Verwirrung gerunzelt. „Wenn du so erpicht auf einen Blowjob bist, dann such dir doch irgendeine Schlampe.“
 

„Geht nicht!“, erwiderte Bakura mit gequältem Gesichtsausdruck. „Ich hab dir doch versprochen, dass ich mit niemanden mehr rumknutsche oder ficke...!“
 

Überrascht hob Malik beide Augenbrauen. „Stimmt... Aber ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du dich auch daran halten würdest...“
 

„Ich auch nicht...“, seufzte der Albino leise. „Aber meine Geilheit auf dich ist wohl stärker als mein Sexualtrieb.“
 

„Hmpf...“, machte Malik nur und drehte den Kopf weg, die Wangen leicht errötet. Er war Bakura also wichtiger als Sex...? Das konnte nicht sein, der Andere verarschte ihn doch bestimmt nur...
 

„Aber kann man nichts machen...“ Bakura zuckte träge mit den Schultern und hob dann seine rechte Hand. „Ich hab ja meine Hand noch und das ist besser als nichts. Obwohl ich vom ganzen Runterholen schon voll den Krampf im Arm hab...“
 

Misstrauisch hob Malik eine Augenbraue. „Wie oft holst du dir denn bitteschön einen runter?“
 

„Hm“, summend runzelte Bakura die Stirn. „Ist unterschiedlich, kommt halt drauf an, wie geil ich bin. Aber zweimal am Tag wird es schon sein.“
 

„So oft?!“ Verblüfft hob der Blonde beide Augenbrauen, bevor er amüsiert den Kopf schüttelte. „Also echt... Ich hab noch nie einen so sexgeilen Typen wie dich kennengelernt...“
 

„Und was ist mit mir? Ich bin auch noch da!“, meinte Mariku mit einem breiten Grinsen und hob die Hand, was Ryou dazu veranlasste, knallrot zu werden.
 

Grinsend rollte Malik mit den Augen. „Das stimmt wohl...“, sagte er langsam und widmete sich dann wieder seinem Gespräch mit Bakura.
 

„Muss... Musstest du das unbedingt sagen?“, nuschelte Ryou kleinlaut. „Es muss ja nicht unbedingt jeder über unser Sexleben Bescheid wissen...“
 

Mariku gluckste nur amüsiert und ließ seine Hand, welche eben noch auf Ryous Hüfte ruhte, langsam zum Bauch des Weißhaarigen wandern, damit er diesen sanft massieren konnte. „Weißt du was...?“, hauchte Mariku leise und lehnte sich vor, um mit seinen Lippen leicht Ryous Ohrmuschel zu streifen. „Ich bin gerade verdammt geil...“ Und damit ließ er seine Hand flink in Ryous Hose gleiten.
 

Ryou keuchte erschrocken auf, die Wangen sofort errötet. „W-Was... A-ah... Soll das...?“, konnte er hauchend hervorbringen, als Mariku sein Glied umfasste und dieses langsam streichelte.
 

„Ich bin geil“, erwiderte Mariku schnurrend und stieß zur Untermalung seinen Schritt gegen Ryous Hintern. Der Weißhaarige quiekte erschrocken auf und schlug sich sofort danach beschämt eine Hand über den Mund.
 

„M-Mariku!“, zischte Ryou leise, „Wie... W-Wie kannst du so... So erregt sein, wenn wir g-gar nichts gemacht haben!“
 

Mariku lachte amüsiert. „Ich sagte doch...“, murmelte er leise und kratzte mit den Zähnen dabei leicht über Ryous Ohrläppchen, „Wenn ich dich nur sehe werd ich schon total hart... Außerdem sagte ich auch, dass ich gerade Lust auf Sex habe...“
 

„Das geht n-nicht...“, erwiderte Ryou und wurde noch röter. Er mochte es immer, vom Blonden berührt zu werden, aber irgendwie erregte es ihn dieses Mal viel mehr, als sonst...
 

Hier und da verließ ein leises Keuchen seinen Mund, während er an seiner Unterlippe knabberte. Ryou wusste, wieso es ihn mehr erregte, aber allein der Gedanke, dass ihn das anmachte, machte ihn ganz verlegen.
 

Sie wurden beobachtet. Ryou konnte sie spüren, die Blicke der Anderen. Er spürte, wie Bakura sie ansah, Honda, Yami und sogar Maliks Blick konnte er kurz auf sich spüren. Alle wussten, was sie taten und konnten ihnen dabei sogar zusehen und genau das erregte Ryou so.
 

„Komm schon, Baby...“, drängte Mariku weiter. „Jetzt hab ich mir schon die ganze Mühe gemacht wegen diesem beschissenen Chemietest und allem also sei nicht so egoistisch und lass mich dich ficken...“
 

„E-Ego... Ah... Egoistisch?“, fragte Ryou geschockt nach und biss sich fest auf die Unterlippe um sich lautere Töne zu verkneifen. Mariku fand wirklich, dass er egoistisch war?! Das traf Ryou... Denn genau dies hatte ihm auch sein Vater vorgeworfen...
 

~~~
 

„Nein, auf keinen Fall.“ Bestimmt schüttelte Takumi Watanabe den Kopf, als er die Arbeitsblätter auf seinem Tisch stapelte und in einen Ordner räumte.
 

„Aber... Vater, bitte... Ich... Otoosan...“ Zaghaft streckte Ryou die Hand nach seinem Vater aus, doch dieser schlug sie nur mit gefühlslosem Gesichtsausdruck weg.
 

„Ryou, nicht“, war sein einziger Kommentar dazu.
 

„Otoosan...“, versuchte Ryou es noch einmal. „Ich bitte doch nicht um viel, nur um einen einzigen Tag...“ Der Weißhaarige spürte, wie ihm langsam die Tränen in die Augen stiegen. „Bitte... Bleib noch bis morgen... Bitte...“
 

Nochmals schüttelte der Mann den Kopf. „Es geht nicht. Und jetzt lass mich bitte in Ruhe, mein Flug geht in zwei Stunden.“
 

„Ah...“, hauchte Ryou leise, die Stimme kaum lauter als ein heiseres Wispern. Für einige Minuten beobachtete er stumm wie sein Vater seine restlichen Sachen zusammenpackte. Doch als der Mann seinen Koffer hob und ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen den Raum verlassen wollte, hielt es Ryou nicht mehr aus.
 

„BITTE!“ Mit einem lauten Schluchzen klammerte er sich an den Arm seines Vaters und vergrub das Gesicht in dessen Oberarm. „Bitte, bitte, bitte, bitte, bittebittebittebitte...“, wiederholte er immer und immer wieder.
 

Für einen kurzen Moment zog Takumi die Mundwinkel herunter, doch dann zog er seinen Arm barsch aus Ryous Umklammerung. „Sei nicht so verdammt egoistisch, Ryou!“, schrie er seinen Sohn an. „Ich kann an deinem Geburtstag nicht bleiben!“ Das waren seine letzten Worte. Ohne sich von ihm oder Amane zu verabschieden verließ er die Wohnung.
 

~~~
 

'Ich bin wirklich egoistisch', dachte Ryou mit einem traurigen Lächeln. Sein Vater war schließlich ein vielbeschäftigter Archäologe. So beschäftigt sogar, dass er seinem Sohn am nächsten Tag nicht mal zum Geburtstag gratuliert hatte. Und jetzt war er auch noch seinem Geliebten gegenüber so egoistisch?!
 

„Wo... Wo sollen wir...?“, fragte er Mariku keuchend und verstummte am Ende, die Wangen feuerrot.
 

Marikus Lippen verzogen sich ein breites Grinsen. „Wo?“, wiederholte er schnurrend, „Na, hier natürlich!“ Ungeduldig stieß er seine Erregung gegen Ryous Hintern.
 

Geschockt riss Ryou die schokobraunen Augen auf. „Hier?! Das geht doch n-nicht...! W-Wir... Uhn... Sind mitten in... In... der Cafeteria!“
 

„Doch, es geht...“, grinste Mariku breit, nachdem er Ryou über die Wange geleckt hatte. „Soll ich's dir beweisen...?“
 

„A-Aber wir sind mitten in der Cafeteria!“, wiederholte Ryou geschockt. Er konnte es echt nicht glauben. Mariku wollte HIER Sex haben?! Das ging doch einfach nicht... Einmal wäre es Ryou viel zu peinlich und zum anderen Mal würden sie bestimmt eine Menge Ärger bekommen, wenn sie einer der hier wachenden Lehrer erwischen würde...
 

„Das ist nicht viel anders als im Duschraum“, widersprach Mariku. „Im Duschraum bestand auch die ganze Zeit die Gefahr, entdeckt zu werden und das ist hier nicht anders.“
 

„Aber... A-Aber-“, fing Ryou an, unterbrach sich allerdings selbst mit einem lauten Keuchen, als Mariku ihn plötzlich in's Ohrläppchen biss.
 

„Kein aber“, raunte der Ägypter und Ryou hätte schwören können, dass in seiner Stimme ein leicht aggressiver Ton mitschwang. „Jetzt zier dich nicht so! Wenn du ruhig bist, wird uns schon keiner entdecken. Und auch falls uns jemand entdecken sollte – wen interessiert's?! Mach dir nicht immer so scheiße viel Gedanken, sondern hör bitte einmal auf deinen Schwanz, Ryou!“
 

Der Kleinere biss sich fest auf die Unterlippe. Jetzt war er sicher, dass er sich das nicht nur eingebildet hatte. Mariku wurde wirklich aggressiv! Das hätte ihn aber eigentlich nicht wundern müssen...
 

Immer, wenn Mariku seinen Sex nicht bekam, wurde er wirklich unausstehlich und gemein und Ryou hatte sich schon mehr als einmal zum Sex gezwungen gefühlt. Es war ja nicht so, als wenn er nicht gerne mit Mariku schlafen würde, aber das wo und wie oft störte ihn einfach! Sie hatten wirklich jeden Tag Sex und der Blonde war manchmal so hart, dass Ryou am nächsten und übernächsten Tag nicht mal beim Sportunterricht mitmachen konnte, weil die Schmerzen im Gesäß einfach zu stark waren.
 

Aber er konnte es nicht ertragen, wenn Mariku sauer auf ihn war... Deswegen sah er auch jetzt keine andere Möglichkeit, als seinem Freund zuzustimmen.
 

„Okay“, hauchte Ryou schließlich leise und mit leicht zitternder Stimme.
 

„Gut.“ Mariku grunzte befriedigt und wurde sofort sichtbar wieder gut gelaunt. „Dann zieh dir die Hose am besten mit zu den Knien herunter, damit ich auch an dein süßes kleines Loch kann.“
 

„Bis zu den Knien?!“, rief Ryou geschockt. Als ihm seine Freunde einen merkwürdigen Blick zuwarfen, errötete er sofort und kicherte verlegen. Bakura grinste wissend aber auch Miho schien etwas zu ahnen, wenn Ryou ihren Gesichtsausdruck, zusammengepresste Lippen und gerunzelte Stirn, richtig gedeutet hatte. Er wusste, dass sie als einzige in seinem Freundeskreis ein Problem mit seiner Beziehung zu Mariku hatte.
 

Honda, Yuugi, Yami und sogar Jounouchi, nach seinem anfänglichen Schock, hatten die Neuigkeit gut aufgenommen, nur Miho schien damit nicht wirklich zurecht zukommen. Zuerst dachte Ryou, dass sie homophob wäre, warf die Idee allerdings schnell wieder über Bord, da sie ja auch mit Yami und Yuugi befreundet war und mit ihrer Beziehung keine Probleme hatte.
 

Als Malik ihm dann allerdings mitgeteilt hätte, dass Miho in ihn verliebt war, war er aus allen Wolken gefallen. Miho war in ihn verliebt?! Das hätte der Weißhaarige wirklich niemals geahnt! Er sah sie immer nur als gute Freundin und war geschockt zu erfahren, dass sie ihn wohl als mehr sah...

Seitdem hatte Miho Abstand von ihm genommen und obwohl es Ryou wehtat, hielt auch er es für die beste Entscheidung.
 

Mariku gluckste amüsiert. „Jepp. Wir können dir die Hose natürlich auch bis du den Knöcheln ziehen oder ganz ausziehen, aber das wäre dann wohl doch sehr offensichtlich, oder?“
 

Ryou errötete. „Aber bis zu den... den K-Knien ist doch auch sehr o-offensichtlich...“, nuschelte er beschämt.
 

Mariku rollte mit den Augen. „Oi, Kura“, meinte er an seinen besten Freund gewandt.
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe. Was sollte das denn jetzt?! Wollte er Bakura etwa sagen, was sie vorhatten oder wie?!
 

„Was?“ Grinsend hob Bakura eine Augenbraue. Als sein Blick auf den verlegenen Ryou fiel, zwinkerte er diesem zu.
 

„Gib mir mal deine Jacke“, befahl Mariku und hielt ihm seine Hand hin.
 

Der Albino hob die zweite Augenbraue, bevor er amüsiert lachte. „Geht klar!“ Immer noch grinsend zog er sich den schwarzen Kapuzenpulli aus und überreichte sie Mariku. „Viel Spaß.“
 

Mariku gluckste. „Danke, Kuralein.“ Er nahm die Jacke an und breitete sie dann auf Ryous Schoß aus. „Siehst du?“, murmelte er Ryou ins Ohr. „Wenn ich die Jacke so hinlege kann man deinem Schoß nicht sehen und somit auch nicht wirklich erkennen, dass du bis zu den Knien nackt bist.“
 

Ryou überlegte für einen Moment. Die Sache mit der Kapuzenjacke war wirklich gar nicht mal so eine schlechte Idee... Das Pochen zwischen seinen Beinen wurde langsam aber sicher auch immer unerträglicher... „Alles klar“, murmelte er schließlich mit einem kleinen Nicken.
 

xxx
 

„Das war geil...“, murmelte Mariku leise und rieb seine Nase über Ryous Nacken. Dieser kicherte glücklich.
 

„Hmhm“, stimmte er zu, zu erschöpft, um mit Worten zu antworten. Einige Minuten saßen sie beide da und versuchten, zu Atem zu kommen. Mit immer noch leicht glasigen Augen blickte sich Ryou um. Sein Blick fiel auf Malik, welcher mit erröteten Wangen einen aufdringlichen Bakura von sich schubste. Ryou wurde ebenfalls rot als er bemerkte, dass sich in Bakuras Hose eine gewaltige Beule andeutete...
 

„Bakura scheint unsere kleine Show gefallen zu haben“, grinste Mariku, dem auch Bakuras Erektion aufgefallen war.
 

Ryou nickte nur schüchtern. Es war wirklich ein komisches Gefühl zu wissen, dass Bakura ihnen beim Sex zugesehen hatte und dadurch selbst erregt worden war... Irgendwie fühlte er sich wie in einem billigen Porno... Doch noch bevor er länger darüber nachdenken konnte, klingelte auch schon die Schulglocke.
 

Mariku half ihm dabei, sich die Hose wieder anzuziehen und dann standen sie beide auf. Mit einem breiten Grinsen gab Mariku Bakura die Jacke zurück.
 

Dieser verzog leicht das Gesicht und roch dann an dem Kleidungsstück. „Es riecht nach Sex“, stellte er fest.
 

Malik hob eine Augenbraue. „Echt?“ Er beugte sich vor, um ebenfalls an der Jacke zu riechen. „Ja“, stimmte er mit einem Nicken zu, „Es riecht wirklich.“
 

Ryou errötete und schlug sich die Hände ins Gesicht. „Tut mir leid“, wimmerte er mit schlechtem Gewissen. „I-Ich kauf dir eine neue Jacke, Bakura!“
 

Der Albino machte eine abwinkende Handbewegung. „Kein Problem, mach dir nicht ins Hemd“, erwiderte er schmunzelnd, bevor er mit einem Seufzen auf seinen Schritt schaute. „Solange einer von uns Sex hatte...“
 

„Ist dir das nicht peinlich?“, wollte Malik von ihm wissen, als sich die Vier in Bewegung gesetzt hatten. „Also ich würde nicht mit Ständer rumlaufen als wenn das das normalste auf der Welt wäre...“
 

„Was soll ich denn machen?!“ Der Weißhaarige sah Malik verzweifelt an. „Es ist ja nicht so als ob ich nicht ficken will, aber es geht halt nicht!“
 

Malik seufzte leise. „Dann denk an was Ekliges, damit er runter geht.“
 

Bakura hob eine Augenbraue. „Bist du bescheuert? Das könnte ich meinem kleinen Freund nicht antun, ihn erst hart zu machen und mich dann nicht mehr um ihn zu kümmern... Das würde ihm doch das Herz brechen.“
 

Der Blonde rollte mit den Augen. „Du hast sie doch echt nicht mehr alle“, murrte er leise und schüttelte den Kopf. „Du bist doch vollkommen- UGH! BAKURA!“ Geschockt schrie er auf, als der Größere ihn plötzlich mit dem Rücken gegen die Wand gepresst hatte und Bakuras Erregung ihm unbequem in den Bauch piekste. „Du Dreckschwein!“
 

„Spürst du das?“, schnurrte Bakura und schmiegte sich noch näher an Malik. „Ich bin steinhart und das nur wegen dir.“
 

Malik verzog das Gesicht und legte die Hände auf Bakuras Brust, um ihn wegzuschubsen. „Ich dachte... Mann, Bakura hör auf, du Wichser! …Du bist so geil, weil du Ryou und Mariku beim Vögeln zugesehen hast!“
 

„Das schon“, gab der Albino zu, völlig unbeeindruckt von Maliks Versuchen, ihn wegzudrücken, „Aber ich hab mir vorgestellt, dass wir ficken würden, deswegen bin ich jetzt noch viel härter.“
 

„Ja, toll, schön für dich!“, fauchte Malik und nahm all seine Kraft zusammen, um den Anderen ein wenig von sich wegzuschubsen. „Dann hol dir halt einen runter oder mach was Nützliches mit dem Ding!“
 

Irritiert hob Bakura eine Augenbraue. „Nützliches...?“
 

„Jepp!“ Mit einem breiten Grinsen nickte Malik, bevor er sich langsam über die Lippen leckte. „Nützliches...“, wiederholte er plötzlich hauchend und mit einem gefährlichen Glitzern in den violetten Augen.
 

„Was wäre für dich denn... Nützlich?“, wollte Bakura schnurrend wissen, die Augen halbgeschlossen, als er die Arme um Maliks Nacken schlang.
 

„Naja...“ Mit einem kleinen Schmunzeln legte Malik die Hände wieder auf Bakuras Brust, um mit den Handflächen langsam über die Brustwarzen des Anderen zu streichen, was ihm ein erregtes Stöhnen einbrachte. „Das zum Beispiel.“ Blitzschnell nahm der Ägypter die Hände von Bakura, um den Rucksack von seinen Schultern zu nehmen und ihn an einem der Träger an Bakuras Erregung aufzuhängen. Dieser keuchte schmerzerfüllt und sank leicht in die Knie.
 

„Arschloch...“, knurrte er leise und nahm Maliks Rucksack zähnefletschend in die Hand. „Dafür wirst du büßen, Blondie.“
 

Malik lachte nur amüsiert und fing mit einem kleinen Quieken an, loszulaufen, als der Andere mit dem Rucksack nach ihm schlug.
 

Erheitert schüttelte Mariku den Kopf, als er seine zwei Freunde beobachtete. „Die beiden sind doch wohl total scharf aufeinander.“
 

Ryou kicherte. „Aber total.“

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Ja... Ich weiß, ich weiß, es hat ewig gedauert x__x Das tut mir auch wirklich leid, aber dafür ist es bisher das längste Kapitel mir 23 Seiten, macht das wenigstens ein bisschen was gut? ;___;

Naja, ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Ich musste beim Schreiben mehrmals laut lachen x33 Ich sag nur Jounouchi oder das Spiel... x'D Und wie immer kann ich euch nur empfehlen, den unzensierten Teil zu lesen, da dort witziges Zeug ist :D

Oh, und noch eine wichtige Nachricht! Leider, leider musste meine Beta das Korrigieren durch Zeitmangel aufgeben, aber ich hab bereits fantastischen Ersatz gefunden: InfernalMirror Einen großen Applaus für sie :D
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou bekommt eine Postkarte und zwar von niemand geringerem als seinem Vater! Dieser will für ein paar Wochen nach Domino kommen. Oh je, ob ihm der Freund seines einst so unschuldigen Sohnes wohl gefallen wird? Außerdem hat Ryou eine mehr als unangenehme Begegnung mit Kobayashi-sensei - allein. Und wenn das nicht schon genug wäre hat Bakura noch eine Hiobsbotschaft zu verkünden: Er wird umziehen!
 

Also bis zum nächsten Mal <3

Kapitel 23: Unter Bedrängnis

Mit einem gut gelaunten Summen räumte Ryou das schmutzige Geschirr von seinem eben gegessenen Frühstück in die Spülmaschine. Als er damit fertig war, streckte er sich stöhnend und warf dann einen Blick auf die Uhr: Zwanzig nach neun.
 

„Mh, Malik kommt erst in zehn Minuten, dann kann ich solange ja noch nach der Post gucken“, murmelte er leise und schritt zur Haustür, um die Post aus dem Briefkasten zu holen. Mit einem Seufzen ließ er sich aufs Sofa fallen und betrachtete den Stapel in seiner Hand.
 

Rechnungen, Rechnungen und nochmal Rechnungen. So wie immer eigentlich. „Darum kümmer ich mich später“, meinte Ryou und wollte den Briefstapel gerade wieder wegräumen, da stach ihm plötzlich eine Postkarte ins Auge. Ein Postkarte auf der das Bild einer scheinbar endlosen Wüste war, im Hintergrund waren die Spitze von Pyramiden zu sehen. Der Weißhaarige schluckte. Diese Postkarte konnte nur von einer Person kommen...
 

„Otoosan?“, wisperte er leise und sah sich die Postkarte genauer an. „Viele Grüße aus Ägypten“ war in der rechten oberen Ecke in Englisch zu lesen. Plötzlich nervös drehte Ryou die Karte um und las sich die Rückseite durch:
 

"Ryou, Amane,

Ich werde am Samstag, 27. September, zu euch kommen und für drei Wochen bleiben.

Bis dann,

euer Vater"
 

Der Junge quiekte glücklich auf. Sein Vater wollte zu ihnen kommen?! Und das für ganze drei Wochen?! Das war ja fantastisch! Er hatte schon ewig nichts mehr von ihm gehört oder gelesen und jetzt kam er direkt für 21 Tage! Sonst blieb er nie länger als zwei oder drei Tage...!
 

„Das muss ich sofort Amane erzählen“, kicherte er glücklich und griff nach seinem Handy, um seiner Schwester eine SMS zu schreiben. Eigentlich würde er sie ja anrufen, aber im Moment hatte sie Unterricht und da ging das schlecht.
 

Nun noch besser gelaunt als noch vor einigen Minuten öffnete er mit einem Lächeln die Haustür, als es an dieser klingelte. „Maliiik!“, quiekte Ryou sofort und schloss seinen besten Freund in die Arme. Dieser kicherte ob dem Enthusiasmus des Anderen.
 

„Hey“, begrüßte er Ryou mit erhobener Augenbraue und einem Grinsen, „Was gibt es denn so Tolles, das du mal wieder ein Meerschweinchen nachmachen musst?“
 

Ryou schnaubte beleidigt und schlug Malik leicht gegen den Oberarm. „Blödmann“, nuschelte er, bevor er wieder breit grinste. „Eben ist eine Postkarte von meinem Vater angekommen und er hat gesagt, dass er für ganze drei Wochen bleiben wird! Ist das nicht toll?!“
 

„Echt?“ Überrascht hob Malik beide Augenbrauen, bevor er Ryou nochmal umarmte. „Oh, das freut mich für dich, Ry! Es ist schon echt lange her, seitdem dein Dad hier war, oder?“
 

Ryou nickte aufgeregt und löste sich dann langsam von Malik, um nach seiner Schultasche zu greifen. „Genau! Das letzte Mal hab ich ihn vor knapp 1 ½ Jahren gesehen.“
 

Malik summte. „Das ist echt lange her...“
 

„Da hast du Recht“, stimmte Ryou zu, als er die Haustür hinter sich geschlossen hatte. „Aber du kennst doch meinen Vater, er ist immer sehr beschäftigt.“
 

Der Blonde schnaubte. „Na klar! Dein Alter ist auch so beschäftigt, dass er dir und Amane in den vergangen Jahren nicht einmal zum Geburtstag gratulieren konnte!“ Langsam schüttelte er den Kopf, während Ryou nur die Lippen zusammenpresste. Er wusste, dass Malik nicht besonders viel von seinem Vater hielt und sogar den Verdacht hegte, dass dieser gar nicht so beschäftigt war, wie es zu sein schien, aber das konnte, nein, wollte Ryou einfach nicht glauben.
 

„Hast du irgendwas bestimmtes vor, was du gern mit ihm unternehmen willst?“, fragte Malik und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung, er wollte sich jetzt nicht mit Ryou streiten. „Du weißt schon; Kino, Restaurant oder so etwas.“
 

„Hm...“ Gedankenverloren runzelte der Kleinere die Stirn. „Nicht wirklich, obwohl...“ Er errötete leicht. „Also ich würde meinem Vater schon gerne Mariku vorstellen...“
 

Überrascht hob Malik beide Augenbrauen. „Wirklich? Hast du deinem Vater schon gestanden, dass du auch auf Jungs stehst?“
 

Ryou schüttelte den Kopf. „Nein, das nicht, aber... Aber so könnte ich doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen...“ Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und sah seinen Freund fast fragend an.
 

Dieser zuckte mit den Schultern. „Klar, warum nicht?“, erwiderte er mit einem kleinen Lächeln.
 

Ryou nickte langsam. „Nur hab ich echt Angst... Ich mein, mein Vater ist wirklich sehr, sehr konservativ und wenn er erfährt, dass ich mit einem Jungen zusammen bin?!“ Er wimmerte leise. „Der enterbt mich doch! Außerdem ist Mariku wohl das genaue Gegenteil von einem perfekten Schwiegersohn...“
 

„Schwiegersohn?“, wiederholte Malik mit einem Grinsen. „Hast du etwa vor, ihn zu heiraten?“
 

Ryou errötete sofort. „Idiot“, murmelte er leise und schubste seinen Freund leicht. „So hab ich das doch gar nicht gemeint...“
 

Malik lachte und schlang seinen Arm um die Schultern des Weißhaarigen. „Jetzt sei doch nicht so empfindlich. Hast schon wieder deine Tage, hm?“
 

Ryou seufzte nur und fuhr sich langsam durchs Haar. „Ich red mit dir über nichts ernstes mehr...“, nuschelte er beleidigt.
 

Nun seufzte Malik. „Sei doch nicht immer gleich beleidigt. War doch nur ein Witz.“ Er gab Ryou einen Kuss auf die Wange. „Ich kenne deinen Vater ja und deswegen kann ich deine Angst schon nachvollziehen. Aber ich würd ihm Mariku auf jeden Fall vorstellen, wenn dir das so wichtig ist. Wer weiß schließlich, wann dein Vater wieder kommt und ob du und...“ Malik unterbrach sich selbst, indem er eine Grimasse zog und Ryou dann einen entschuldigen Blick zuwarf.
 

„Ist schon in Ordnung“, meinte Ryou kleinlaut, den Blick auf den Boden gerichtet. Er war sich schließlich selbst nicht sicher, wie lange er und Mariku noch zusammen sein würden... Klar, von ihm aus würde er am liebsten bis zum Lebensende mit dem Ägypter zusammen sein! Aber er kannte ja auch Mariku... Und ehrlich gesagt wunderte er sich manchmal auch, dass Mariku sogar nach knapp 6 Wochen immer noch mit ihm zusammen war... Und immer, wenn er daran dachte, fand der Weißhaarige es gar nicht mehr so abwegig, dass Mariku sein erster und letzter Freund sein würde...
 

„Außerdem...“, warf er plötzlich ein, als ihm etwas einfiel, „Was ist mit Mariku? Er muss ja auch zustimmen und es könnte ja sein, dass... Dass ihm die Beziehung einfach zu e-ernst wird, wenn wir diesen Schritt weiter gehen...“ Ängstlich knabberte er an seiner Unterlippe. „Und Mariku hatte sich ja von Bakuras Bruder getrennt, als es ihm zu ernst wurde... Und wenn er dann meinen Vater trifft, dann... Vielleicht wird ihm die ganze Sache dann auch zu ernst...“
 

Malik runzelte die Stirn. „Meinst du? Ich glaub ja eher nicht... 'Ich liebe dich' und jemandem seinem Vater vorstellen ist schon was anderes. Also ich würde es machen.“
 

„Hm“, machte Ryou nur und blickte immer noch leicht skeptisch drein.
 

Malik lachte leise. „Jetzt zerbrich dir darüber doch nicht so den Kopf. Frag Mariku nachher einfach mal und dann wirst du seine Antwort ja sehen. Er wird wegen deiner Frage bestimmt nicht Schluss machen.“
 

„O-Okay“, stimmte Ryou schließlich mit einem Nicken zu. „Werd ich machen... Ich bin zwar irgendwie... n-nervös, aber du hast schon Recht, ich werd ihn fragen.“ Er schenkte seinem besten Freund ein kleines Lächeln. „Danke, Malik.“
 

„Immer doch.“ Malik erwiderte das Lächeln.
 

„Wie war eigentlich das Konzert gestern Abend?“, wollte Ryou dann neugierig vom Anderen wissen. „Nimms mir nicht übel, aber du siehst ziemlich kaputt aus.“
 

Malik lachte gut gelaunt. „Glaub mir, Ry, ich seh nicht nur so aus, ich fühl mich auch so.“ Mit einem kleinen Lächeln rieb er sich über die Augen. „Aber es war echt richtig cool. Wir sind direkt nach der Schule zur Halle gefahren. Das Warten war zwar ziemlich scheiße, aber es war schon okay. Bakura war ja da und deswegen konnte ich mir die Zeit damit vertreiben, mich über ihn lustig zu machen.“ Malik kicherte. „Als das Konzert losging hatten wir es aber dann doch in die erste Reihe geschafft, das war echt geil. Wir sind alle echt abgegangen und Bakura hat dann sogar einen Pogo angefangen.“ Mit einem Schmunzeln schüttelte der Blonde den Kopf. „War wirklich geil, mit Bakura kann man gut abrocken.“
 

Mit einem breiten Lächeln klatschte Ryou in die Hände. „Freut mich echt, dass das Konzert so viel Spaß gemacht hat! Ihr seid dann bestimmt ziemlich spät erst nach Hause gekommen, oder?“
 

Malik nickte. „Ja, ich lag erst kurz vor vier im Bett... Das war echt heftig aber naja, es hat sich ja gelohnt.“
 

Ryou strahlte den anderen an. „Du verstehst dich jetzt auch immer besser mit Bakura, oder? Ich finds echt toll, Malik, dass du jetzt nicht mehr so abweisend zu ihm bist und alles. Bakura mag dich schließlich echt verdammt gerne...!“
 

Der Ägypter zog eine kleine Grimasse und rieb sich leicht verlegen den Nacken. „Du hast schon Recht“, gab er schließlich zu, „Bakura ist wirklich nicht soo schlimm, wie ich immer gedacht habe. Er nervt mich zwar schon öfter Mal und er ist wirklich unfassbar sexgeil, aber...“ Malik verharrte, die Wangen mit einem feinen Rotschimmer gefärbt. „Ich... mag ihn...“, murmelte er schließlich leise und warf Ryou einen warnenden Blick zu. „Aber sag ihm das bloß nicht, Ryou!“
 

Dieser lachte. „Werd ich schon nicht“, erwiderte er und gab Malik einen Kuss auf die Wange. „Aber ich freu mich wirklich, dass ihr euch jetzt besser versteht.“
 

Malik brummte nur etwas Unverständliches, die Wangen immer noch leicht rot.
 

Ryou lächelte. Er wusste, dass auch Malik darüber glücklich war.
 

xxx
 

Gerade, als die zwei den Pausenhof betraten, klingelte es zur Pause. Ryou zog eine gequälte Miene. „Oh nein, wie blöd!“
 

Irritiert hob Malik eine Augenbraue. „Wieso blöd? Wir sind doch rechtzeitig da.“
 

„Das ist es nicht!“, jammerte Ryou weiter. „Ich muss aufs Klo! Und jetzt, wo Pause ist, ist doch immer so viel los auf den Toiletten.“
 

Nun hob Malik auch die zweite Augenbraue. „Warum bist du nicht zuhause gegangen?“
 

„Äh...“ Verlegen rieb sich Ryou den Nacken. „Da musste ich noch nicht...“
 

Malik lachte leise. „Na dann.“ Mit einem Schmunzeln schüttelte er den Kopf. „Dann geh aufs Klo, ich geh schon mal zum Kirschbaum.“
 

Ryou nickte. „Okay, bis gleich!“ Mit einem kleinen Lächeln winkte er seinem Freund zu und lief dann ins Schulgebäude. Dort angekommen seufzte er erst einmal genervt, als ihm die ganzen Schülermassen entgegen kamen. Grübelnd sprang er von einem Bein aufs andere. Welche Toiletten würden wohl den wenigsten Andrang haben?
 

Er presste die Lippen zusammen. Die im ersten Stock, direkt bei den Physik- und Chemieräumen. Ryou seufzte leise und setzte sich dann in Bewegung. Er konnte doch nicht wirklich Angst davor haben, auf diese Toiletten zu gehen! Das war doch total peinlich und vor allem lächerlich. Er schüttelte leicht den Kopf. Nein, es würde schon nichts passieren.
 

Der Weißhaarige schritt die Treppe hoch und ging in Richtung der Naturwissenschaftsräume. Dort angekommen schluckte er erst einmal. Die Toilette war ganz hinten, hinter all den Räumen. Sollte er es wirklich wagen...? Ryou biss sich auf die Unterlippe und sah sich um. Der Gang war leer und die Toiletten demnach bestimmt auch und er musste wirklich dringend...
 

Er setzte sich in Bewegung. Zuerst ging er langsam, doch seine Angst wurde immer größer und größer und so wurden auch seine Schritte immer schneller. Nur noch ein paar Meter... Er hatte es fast geschafft. Mit einem erleichterten Seufzen fuhr sich Ryous durchs Haar. Seine Panik war doch tatsächlich unbegründet gewesen. Er lachte leise. „Wie dumm ich-MMPH!“
 

Panisch riss er die Augen auf, als sich plötzlich eine Hand auf seinen Mund legte und er nach hinten gerissen wurde. Noch bevor Ryou wirklich verstand, was gerade vor sich ging, wurde er in einen Raum gezogen. Die Tür hinter ihm schloss sich, bevor er mit dem Rücken hart gegen die Wand gepresst wurde.
 

„Watanabe-san.“
 

Ryou erstarrte. Er kannte die Stimme... Er kannte sie nur allzu gut, er hörte sie schließlich jede Nacht in seinen Albträumen.
 

„Watanabe-san, sieh mich an.“
 

Ryous Atmung beschleunigte sich und langsam öffnete er die Augen, von denen er gar nicht mitbekommen hatte, dass er sie geschlossen hatte. Wie befürchtet stand sein Chemielehrer vor ihm, auf den Lippen ein nahezu verliebtes Lächeln. Ryou musste schlucken, damit ihm die Galle nicht hoch kam.
 

„Du weißt, was ich von dir will, nicht wahr?“, fragte Kobayashi-sensei leise und streckte die Hand aus, um sie auf Ryous Wange zu legen. Der Schüler zuckte ob der Berührung zusammen, rührte sich aber sonst nicht. „Ich möchte eine Antwort von dir haben.“
 

Ryous Puls beschleunigte sich. Kobayashi-sensei wollte die Antwort. Er wollte seine Entscheidung wissen. Kobayashi-sensei wollte wissen, ob er mit Mariku Schluss machen würde oder er diesen in Chemie würde durchfallen lassen müssen.
 

Ryou öffnete den Mund aber kein Ton kam heraus. Er wusste eh nicht, was er antworten sollte. Er hatte sich in den letzten Wochen wirklich eingeredet, dass sein Lehrer es nicht ernst meinen konnte und jetzt stand er hier und verlange nach einer Antwort. Aber Ryou hatte keine.
 

Es herrschte Stille. Nichts war im Klassenraum zu hören außer ihr Atmen und die glücklichen Schreie der Kinder auf dem Pausenhof. Selbst als Kobayashi-sensei angefangen hatte, erst seine Wange und dann sein ganzes Gesicht zu streicheln, gab Ryou keinen Ton von sich.
 

Mit einem sehnsüchtigen Blick in den Augen strich der Mann über Ryous rosige, leicht zitternde Lippen und entfernte seine Hand dann mit einem Seufzen. „Es tut mir leid.“ Er sah dem Weißhaarigen in die Augen. „Aber ich werde Ikrush wohl durchfallen lassen müssen. Ich habe euch in den letzten Tagen beobachtet und es sah nicht so aus als ob du Schluss machen wolltest.“
 

„Doch!“, schrie Ryou plötzlich, selbst ganz überrascht, als dies seinen Mund verließ.
 

Neugierig hob Kobayashi-sensei eine Augenbraue.
 

Ryou schluckte schwer. „Ich... I-Ich will mit ihm Schluss machen“, sagte er leise, die Stimme kaum lauter als ein Flüstern. „Aber ich brauch noch Zeit... Es wäre... k-komisch, wenn ich jetzt einfach Schluss machen würde... M-Mariku und meine Freunde würden Verdacht schöpfen...“
 

Das war eine Lüge. Eine dicke, fette Lüge, aber Ryou brauchte einfach noch mehr Zeit, um darüber nachzudenken. Er wusste ja jetzt, dass es sein Chemielehrer ernst meinte und deswegen musste er sich die ganze Sache nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ängstlich beobachtete er den Anderen. 'Oh Gott... G-Gott, bitte... Ich flehe dich an, lass es ihn glauben...'
 

Kobayashi-senseis Gesicht blieb für einige Sekunden ausdruckslos, bevor er lächelte. „Sehr schön, Watanabe-san.“ Er legte seine Hand wieder auf Ryous Wange und liebkoste sie. „Du hast wirklich sehr gut mitgedacht. Es würde wirklich Verdacht schöpfen und das wäre das Letzte, was wir wollten, hm?“ Er strich Ryou über die fest aufeinander gepressten Lippen.
 

Ryou zitterte derweil am ganzen Körper. Es war so widerlich, Kobayashi-senseis Hand auf seinem Körper, seinem Gesicht zu spüren, aber er konnte jetzt nicht zurück. Er müsste sein Spielchen weiter spielen, damit sein Lehrer ihm glaubte und ihm wirklich mehr Zeit gab.
 

„Also gut.“ Immer noch lächelnd nickte der Mann. „Ich werde dir noch ein wenig Zeit geben, Watanabe-san.“
 

Ryou nickte ebenfalls. „O-Okay, toll...“, krächzte er leise.
 

„Ich bin so stolz auf dich.“ Er kam einen Schritt näher auf Ryou zu und umfasste dessen Gesicht nun mit beiden Händen. „Du hast dich richtig entschieden, Watanabe-san... Ryou...“
 

Ryou musste beinahe würgen, als sein Lehrer ihn bei seinem Vornamen nannte. Aus Kobayashis-senseis Mund hörte er sich widerlich an.
 

„Bald habe ich dich endlich für mich alleine“, flüsterte Kobayashi-sensei leise und beugte sich näher zu Ryou, seine Daumen strichen dabei über dessen Wangenknochen. „Ich habe den perfekten Ryou Watanabe nur für mich alleine...“
 

Und bevor er sich versah, küsste sein Lehrer ihn.
 

Geschockt weiteten sich Ryous Augen und er verkrampfte sich sofort, als er die Lippen des Anderen auf seinen spürte. Was sollte das...?! Er wollte das doch nicht....! Panisch krallte er die Hände in sein Shirt, während sich Kobayashi-senseis Lippen gegen seine bewegten. Ryou wusste gar nicht, dass sich ein Kuss so widerlich und ekelhaft anfühlen konnte.
 

Er wollte sich wehren, seinen Lehrer wegschubsen und in Marikus tröstende Arme laufen, aber es ging nicht. Es war, als würde ihm sein Körper einfach nicht mehr gehorchen.
 

Dann spürte er plötzlich Kobayashi-senseis Zunge an seinen Lippen. Ryou tat nichts. Er wehrte sich nicht, als diese ekelhafte Zunge seine Lippen öffnete und wehrte sich auch nicht, als sie seinen Mundraum erkundete und sich dann gegen seine rieb.
 

Der Weißhaarige stand nur da und betete zu Gott, dass es bald vorbei sein würde.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich ihre Lippen wieder. Angewidert starrte Ryou auf den Speichelfaden, der ihre Münder noch miteinander verband. Kobayashi-sensei lächelte ihn an. „Wir sehen uns dann morgen... Ryou.“ Er drückte seine Lippen nochmals auf Ryous und öffnete dann die Tür. Der Mann warf Ryou ein letztes Lächeln zu und verließ dann den Raum.
 

Ryou stand noch mehrere Sekunden da, die Augen glasig, die Gedanken ganz woanders. Dann setzte er sich langsam in Bewegung. Er verließ den Klassenraum und ging zu den Toiletten, welche immer noch menschenleer waren. Langsam schloss er sich in eine Kabine ein, kniete sich vor die Toilette und dann... Dann übergab er sich.
 

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„Ach, guck mal, wer da endlich kommt.“ Malik hob eine Augenbraue, als Ryou auf ihn, Mariku und Bakura zukam, den Blick gen Boden gerichtet. „Warum warst du so lange auf dem Klo? Durchfall?“
 

Ryou schüttelte nur stumm den Kopf und sprintete die letzten Meter bis zum Kirschbaum, bevor er Mariku in die Arme sprang, das Gesicht in dessen Halsbeuge vergraben.
 

Irritiert runzelte Mariku die Stirn und legte seine Hände dann auf Ryous Schulterblätter. „Du bist wieder in eine deiner Ich-missbrauch-Mariku-als-Kuscheltier-Phasen oder?“, grinste er amüsiert.
 

Ryou antwortete nicht und schmiegte sich stattdessen nur näher an den Körper seines Freundes.
 

Mariku seufzte leise. „Krieg ich nicht mal einen Begrüßungskuss?“, murrte er leise und nahm Ryous Gesicht in seine Hände, um es von seinem Hals zu entfernen und ihm in die Augen sehen konnten.
 

Der Weißhaarige schluckte. Ihm saß der Schreck des Vorfalls von eben noch in den Knochen, aber er wollte sich auch nicht auffällig oder anders als sonst verhalten. Denn er wusste, wenn Mariku ihn jetzt fragen würde, was los war, würden bei ihm alle Dämme brechen und er würde es erzählen. Erzählen, wie sein Chemielehrer ihm drohte und dass er ihn sexuell missbraucht hatte. Und das war das letzte, was Ryou wollte. Er wollte den Ägypter nicht damit belästigen. Er wollte, nein, musste selber damit klarkommen, schließlich war er kein kleines Kind mehr!
 

„Hey, Schatzi...“, hauchte er leise und küsste Marikus Nase.
 

Mariku hob eine Augenbraue. „Kein Kuss auf den Mund?“ Beleidigt zog er einen Schmollmund.
 

Ryou kicherte leise und drückte die Lippen auf Marikus Wange. Er wollte ihn küssen, er wollte es wirklich, aber es ging nicht. Er hatte viel zu viel Angst, dass Mariku Kobayashi-sensei auf seinen Lippen schmecken würde, denn er konnte ihn immer noch schmecken, und das, obwohl er sich den Mund mehrmals mit Seife ausgespült hatte.
 

Mariku seufze leise und ließ seine Hände hinunter gleiten, bis sie auf Ryous Hintern ruhten. „Du bist schon ein komischer Kauz“, murmelte er.
 

Mit einem schwachen Lächeln rieb Ryou ihre Nasen aneinander. Er musste jetzt schleunigst das Thema wechseln...! Er konnte bereits die Skepsis in Marikus amethystfarbenen Augen ablesen und er wusste, dass er schnell handeln musste, um sein Geheimnis aufrecht zu erhalten.
 

„Schaaaatzi?“, säuselte er mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen.
 

Mariku hob eine Augenbraue und seufzte leise. „Was willst du, Baby? Immer, wenn du komisch sprichst, weiß ich, dass du was von mir willst.“
 

Ryou errötete leicht und vergrub das Gesicht dann in Marikus Schulter. Malik hatte ihm ja geraten, dass Thema heute noch anzusprechen... Er schluckte und schloss dann die Augen. „Naja... D-Du weißt ja, dass... dass mein V-Vater so gut wie nie zuhause ist, oder...?“
 

Mariku grunzte zustimmend.
 

„Und naja...“, fuhr Ryou unsicher fort und drückte sein Gesicht fester in Marikus Schulter. Die Worte kamen ihm nur schwer über die Lippen. Er hatte wirklich Angst, dass der Ägypter ihn sofort verlassen würde. „H-Heute hab ich eine... Postkarte von meinem Vater gekriegt und e-er hat gesagt, dass er bald für ein paar Tage nach Hause kommt und so...“, beendete er schließlich nuschelnd. Mit klopfendem Herzen hielt er die Luft an und wartete auf Marikus Antwort.
 

„A-ha. Und warum sagst du mir das?“
 

Ryou zog eine kleine Grimasse. War Mariku wirklich so dumm oder wollte er ihn nur quälen?! „Du... Du weißt schon!“, jammerte der Weißhaarige leise und lehnte sich wieder zurück, um Mariku ins Gesicht sehen zu können.
 

Sein Freund runzelte die Stirn. „Nein, ich weiß nicht. Alter, rück doch einfach mit der Sprache raus und sprich nicht in Rätseln, verdammt!“
 

Ryou seufzte verzweifelt. Jetzt musste er es Mariku auch noch haarklein vorkauen... „Ich dachte halt...“ Er biss sich auf die Unterlippe. Konnte er es wirklich sagen? Er musste... Jetzt gab es kein zurück mehr... „Ichwolltedichgernmeinemvatervorstellen“, brachte er schnell heraus.
 

Mariku hob eine Augenbraue. „Was? Kannst du mal ein bisschen langsamer reden?“
 

Mit geröteten Wangen senkte Ryou den Blick. „Ich wollte dich gern meinem Vater vorstellen...“
 

Eine Zeit lang herrschte Stille. Ryou knabberte ängstlich an seiner Unterlippe, während Mariku einfach nur in die Luft starrte, die Lippen aufeinander gepresst. Knapp eine Minute später, welche Ryou wie eine Ewigkeit vorkam, umfasste Mariku sein Kinn und hob es an. Der Weißhaarige zitterte leicht, als Marikus Augen ihn so intensiv musterten.
 

„Warum?“, fragte Mariku schließlich.
 

Überrascht von der Frage blinzelte Ryou. „Naja... Mein Vater ist so selten hier und wer weiß, wann er das nächste Mal wieder da ist... Und... Und ich würde dich ihm wirklich gerne vorstellen, da du so ein toller Mensch bist und...“ Er verstummte, um mit den Schultern zuzucken. „Er... Er ist halt neben Amane das einzig lebende meiner Familienmitglieder und ich möchte wirklich gern, dass er dich kennen und lieben lernt...“
 

Mariku lachte laut auf. „Kennen und lieben lernen? Ryou, ich bin mir sehr sicher, dass ich deinem Vater nicht gefallen werde. Ich hab keine Manieren und bin eine Schlampe, das ist wirklich sehr liebenswürdig.“
 

Ryou presste die Lippen zusammen. „Das stimmt vielleicht, aber das heißt wirklich nicht, dass du nicht liebenswürdig bist... Ich mein wir wissen ja nicht, wie er reagiert, wenn wirs nicht austesten...“ Er biss sich ungewollt lasziv auf die Unterlippe und sah den Blonden an.
 

Mariku runzelte die Stirn und seufzte dann nach ein paar Sekunden laut auf. „Damit das klar ist...“ Er hob mahnend eine Augenbraue. „Ich werd mich nicht verstellen! Wenn du gedacht hast, dass ich jetzt tagelang die Knigge büffeln werde, hast du falsch gedacht!“
 

Ryou lächelte breit. „Das ist schon okay!“, strahlte er und umfasste Marikus Gesicht, um ihm einen langen Kuss zu geben. Er konnte es einfach nicht glauben! Mariku hatte nicht nur nicht Schluss gemacht, nein, er hatte sogar zugestimmt, sich mit Ryous Vater zu treffen! Damit hätte Ryou nie gerechnet, aber es machte ihn glücklich. So glücklich sogar, dass er vergaß, dass er Mariku eigentlich nicht auf den Mund hatte küssen wollen.
 

Mehrere Sekunden später trennten sich ihre Lippen wieder und Mariku rollte schmunzelnd mit den Augen. „Warst du deswegen die ganze Zeit so komisch?“, wollte er von seinem Freund wissen.
 

Ryou zögerte einen Moment und nickte dann. „Ja, genau...“, log er.
 

Mariku verdrehte nochmals die Augen und tätschelte dann Ryous Kopf, bevor sein Blick auf Malik und Bakura fiel. Als Ryou dies bemerkte sah er ebenfalls zu den Beiden.
 

Die Beiden schienen ein ernstes Gespräch zu führen. Malik hatte die Lippen fest aufeinander gepresst, während Bakuras sonst immer grinsendes Gesicht sehr ernst wirkte. Als Bakura ihre Blicke bemerkte, nickte er leicht und stand auf. „Malik und ich müssen mal eben was bereden. Wir sind gleich wieder da.“
 

Ryou nickte nur stumm, während er beobachtete, wie auch Malik aufstand und die zwei in Richtung Wiese gingen. Worüber sie wohl reden wollten...?
 

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„Also.“ Malik verschränkte die Arme, als er und Bakura an einer einigermaßen ruhigen Ecke auf der Wiese stehen blieben. „Was gibt es wichtiges, was du mir unbedingt sagen musst?“
 

Mit einem kleinen Seufzen fuhr sich Bakura durchs Haar. „Okay... Ich weiß, dass es schrecklich für dich sein wird, Blondie, aber versuch wenigstens, nicht in Tränen auszubrechen. Denn ich weiß, dass dir zum Heulen zumute sein wird aber du musst dich zusammen reißen, ich will nicht, dass-“
 

„BAKURA!“ Malik unterbrach ihn barsch. „Spucks endlich aus, Mann!“
 

Der Albino seufzte nochmals. „Ich werde umziehen.“
 

„Eh... Was?“ Überrascht blinzelte Malik. Bakura wird... umziehen? Nein, das konnte nicht sein... Der Andere verarschte ihn bestimmt nur wieder...!
 

„Ich werd umziehen“, wiederholte Bakura und vergrub die Hände in den Taschen seiner kurzen, schwarzen Hose.
 

„Meinst du das... Ernst?“, fragte Malik immer noch ungläubig nach.
 

„Ja, leider.“ Bakura wandte den Blick ab. „Akefia hat ein Jobangebot von so einer Autowerkstatt in Tokio bekommen. Das ist eine echt bekannte Werkstatt, die nur teure Autos von Promis repariert und so, dementsprechend wäre auch sein Gehalt hoch.“ Abermals seufzend blickte Bakura wieder zum Blonden. „Und er nimmt mich halt mit dahin.“
 

„A-Aber...!“ Malik biss sich fest auf die Zunge, als er plötzlich anfing zu stottern. Seine Hände ballten sich langsam zu leicht zitternden Fäusten. „Aber du kannst doch hier bleiben! Er... Er kann dich doch nicht einfach mitnehmen! Du bist kurz davor, deinen Abschluss zu machen und alles, es geht einfach nicht!“
 

„Ich muss, Malik“, erwiderte Bakura und presste die Lippen zusammen. „Denkst du echt, ich will das? Ich hab keine andere Wahl. Ich schaff es einfach nicht, Geld zum Leben zu verdienen und nebenbei noch zur Schule zugehen.“
 

„Dann... Dann...“ Fieberhaft grübelnd kaute Malik an seiner Unterlippe. „Du hast doch bestimmt irgendwelche Verwandten hier in Domino, zu denen du ziehen kannst! Oder... Du wohnst bei Mariku, er ist doch dein bester Freund!“
 

Bakura lachte trocken. „Bei Mariku wohnen? Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Und Akefia IST der einzige Verwandte, den ich noch habe. Oder zu dem ich noch Kontakt habe.“
 

„Aber... Aber... Aber... D-Das geht doch nicht...!“ Der Ägypter biss sich hart auf die Unterlippe. Er wusste selber nicht, was gerade mit ihm los war, aber er war geschockt. Er war geschockt, traurig, sauer, verzweifelt, alles auf einmal. Es störte ihn nicht mal, als Bakura sein Gesicht mit beiden Händen umfasste und ihm beruhigend über die Wangenknochen strich.
 

„Ssh...“, wisperte der Weißhaarige leise, während er weiterhin Maliks Gesicht liebkoste.
 

„Das geht nicht...“, wiederholte Malik krächzend und krallte seine Hände schwach in Bakuras Shirt. „Das geht nicht... Du kannst doch nicht weg... Wer nervt mich denn dann immer, mit wem kann ich mich streiten...?“
 

„Ich will auch nicht weg, Malik, aber ich muss...“, murmelte Bakura leise.
 

„Das wär doch komisch...“, sprach Malik weiter und sah den Anderen verzweifelt an, „Das wär komisch... Ganz komisch, wenn mein Stalker auf einmal weg wäre...“
 

Bakura grinste nur schwach.
 

„Du bist mein Stalker...“ Malik krallte die Hände fester in Bakuras schwarz-rot gestreiftes Shirt. „Und als mein Stalker musst du mich doch verfolgen! Du kannst nicht weg, was für ein armseliger Stalker wärst du denn dann...?“
 

Maliks Lider wurden schwerer, als sich der Albino ganz langsam zu ihm beugte. Er wollte nicht, dass Bakura ging... Er wollte es wirklich nicht! Er hatte sich immer eingeredet, dass es doch sein Glückstag sein würde, wenn Bakura ihn endlich in Ruhe lassen würde. Aber jetzt wusste er, dass es eine Lüge war, dass er sich selber angelogen hatte.
 

Seine halbgeschlossenen Augen waren auf Bakuras Lippen fixiert, welche seinen immer näher und näher kamen. Bakura durfte einfach nicht gehen! Er musste hier bleiben. Hier, bei Malik. Er durfte ihn nicht allein lassen...!
 

Malik kam Bakura entgegen. Er konnte bereits den Atem des Anderen spüren. Unregelmäßig schlug dieser gegen seine karamellfarbenen Lippen. Anscheinend war Bakura genauso aufgeregt, wie er.
 

Ganz leicht streiften sich ihre Lippen. So leicht und fein, dass man es noch nicht einen Kuss nennen konnte, aber ihre Lippen berührten sich. Malik schloss die Augen. Er wollte es. Er wollte Bakura küssen. Er wollte-
 

„Bakura! Hey, Bakura!“
 

Erschrocken zuckte Malik zusammen und zog reflexartig den Kopf weg und aus Bakuras Griff. Schwer atmend und mit klopfendem Herzen öffnete er die Augen und sah auf Valon, einem seiner und Bakuras Klassenkameraden.
 

„Oh, Malik ist ja auch da!“ Mit einem breiten Grinsen gesellte sich der Braunhaarige zu ihnen und hob die Hand. „Yo. Also, Bakura. Du wolltest mir doch ’Fallout New Vegas’ geben. Haste dabei?“
 

Malik hob eine Augenbraue, während sich Bakuras Gesicht in eine wutentbrannte Grimasse verzog. „DU VERFLIXTES ARSCHLOCH!“, schrie er aus vollen Lungen, „ICH GLAUBS NICHT, EY! DU HAST JA WOHL GESEHENEN, DASS ICH BESCHÄFTIGT BIN, WICHSER!“ Weiterhin fluchend schubste er den verwirrten Valon gewaltsam. „ALTER! MEIN SCHÖNER PLAN, ALLES RUINIERT HAST DU, DU HURENSOHN!“
 

Maliks Augen weiteten sich. „Plan?!“ Er sah Bakura geschockt an. Dieser verzog ertappt das Gesicht. „PLAN?!“, wiederholte Malik lauter. „Was heißt hier Plan?!“
 

„Nichts!“, fauchte Bakura. „Du hast dich verhört!“
 

„Hab ich nicht!“, widersprach Malik wütend „Was meinst du mit Plan?! Was zur Hölle- Oh nein...“ Plötzlich wurde dem Blonden alles klar. Dieses... Dieses Arschloch! „Du ziehst gar nicht um, nicht wahr?!“, brüllte er Bakura an und schubste ihn wütend. „Du musst gar nicht umziehen, du Hurensohn!“
 

Bakura verengte die Augen zu Schlitzen. „Na und?!“, knurrte er, „Dann muss ich halt nicht umziehen! Das ändert doch nichts daran, dass wir uns gerade küssen wollten!“
 

„Doch, das ändert alles!!! Ich war verwirrt, verdammte Scheiße! Ich dachte, ich seh dich Wichser nie wieder! Ich wusste halt einfach nicht, wie mir geschah!“
 

„Jetzt tu nicht so! Du wolltest es doch auch! Du wolltest mich küssen, du kannst es nicht abstreiten! Du wolltest mich gerade küssen und bei mir zuhause auch! Streit es nicht ab!“
 

„NEIN, WOLLTE ICH NICHT!“
 

„NATÜRLICH!“
 

„...Äh?“ Valon rieb sich den Nacken und sah Bakura an. „Also... Wegen Fallout...“
 

„VERPISS DICH!“, schrieen ihn Malik und Bakura gleichzeitig an. Valon zuckte erschrocken zusammen und suchte dann ohne ein weiteres Wort zu sagen das Weite.
 

„Ich kanns echt nicht glauben... Dass du mich so verarschst...!“ Malik ballte die Hände zu Fäusten, während sein ganzer Körper vor unterdrückter Wut bebte. „Ich hasse dich...“
 

Bakuras Augen weiteten sich erschrocken. „Jetzt komm schon, Malik, ich-“
 

„Ich hasse dich“, wiederholte Malik in einem unheimlich leisen Wispern. „Ich hasse dich. Ich hasse dich.“ Je öfter er es sagte, desto lauter wurde seine Stimme. „Ich hasse dich. Ich hasse dich. Ichhassedichichhassedichichhassedichichhhassehassehassehassedich! ICH HASSE DICH!“ Nach jedem seiner Worte schlug er dem Albino dabei verzweifelt gegen die Brust.
 

Bakura tat nichts, presste die Lippen nur zusammen und ließ Malik gewähren.
 

„W-Wichser!“ Malik schlug mit der rechten Faust auf Bakuras Brust. „Ich dachte, du ziehst um!“ Langsam füllten sich seine Augen mit Tränen, als er immer und immer wieder auf den Anderen einschlug. „I-Ich dachte, ich seh dich n-nie wieder! Nie wieder... Nie, nie wieder...!“ Maliks Schläge wurden immer schwächer und schwächer, bis seine Hände nur noch zitternd auf Bakuras Brust ruhten. „Ich... Ich...“
 

„Ssh.“ Bakura schlang die Arme um Maliks zitternden Körper und zog ihn an sich. „Es tut mir leid...“ Er drückte die Lippen auf Maliks Ohr. „Ich hätte das nicht tun sollen. Es tut mir wirklich leid, Malik. Wirklich.“
 

Der Blonde erwiderte nichts, drückte sich nur fester an Bakura, während dieser ihm immer und immer wieder Entschuldigungen ins Ohr flüsterte.
 

Mehrere Minuten später löste sich Malik langsam wieder von ihm, das Gesicht nass, die Augen geschwollen. „Mach das nie wieder“, krächzte er leise, als er sich mit dem Handrücken über die Augen rieb. „Nie wieder, hörst du?!“
 

Bakura nickte langsam und holte ein Taschentuch heraus, um Malik damit das Gesicht zu trocken. „Nie wieder“, versprach er. Als Malik wieder einigermaßen normal aussah, warf Bakura ihm ein schüchternes Lächeln zu. „Wieder alles okay zwischen uns?“
 

Malik nickte langsam. „Ja... Aber ich warne dich, Bakura. Ich warne dich nur ein einziges Mal. Wenn du nochmal so eine oder so ähnliche Aktion abziehst, dann bist du für mich gestorben. Kapiert?“
 

Nun nickte Bakura. „Kapiert.“
 

„Okay. Dann lass uns jetzt wieder zu Ryou und Mariku gehen.“
 

Langsam bewegten sich die Zwei auf ihren Kirschbaum zu. Als ihre zwei Freunde in Sichtweite kamen, hob Bakura eine Augenbraue, bevor er breit grinste. „Das ging aber schnell.“
 

„Wa-Was?“ Ryou sah ihn geschockt an, das Gesicht errötete, während seine Brust sich schnell hob und senkte, die Haut bedeckt mit feinen Schweißperlen. Mariku, auf dessen Schoss der Weißhaarige saß, sah ebenfalls verschwitzt aus. Auch seine Wangen hatten einen ganz feinen Rotschimmer und er hatte ein dümmliches Grinsen auf den Lippen.
 

„Na, was wohl?“ Grinsend rollte Bakura mit den Augen und setzte sich dann neben sie. „Der Sex natürlich! Wie lange waren Malik und ich weg? 10 Minuten vielleicht? Die Zeit habt ihr geilen Hunde natürlich sofort genutzt, um eine schnelle Nummer zu schieben.“
 

Malik grinste leicht, als Ryou sein Gesicht beschämt unter seinen Händen vergrub. „Bakura hat Recht. Es ist wirklich offensichtlich, dass ihr gerade Sex hattet.“
 

„Oh nein!“, jammerte Ryou.
 

Mariku grinste und zuckte mit den Schultern. „Ja, na und? Wir hatten Sex. Ich war halt geil.“
 

„M-Mariku!“ Ryou schlug seinem Freund schnell eine Hand vor den Mund, damit dieser nicht noch auf die Idee kam, irgendwelche Details von ihrem kleinen Schäferstündchen auszuplaudern.
 

Bakura lachte amüsiert auf. „Hast wohl Angst, dass Riku all die schmutzigen Details verrät, hm?“
 

Ryou wurde nur noch röter.
 

Malik lächelte derweil, die violetten Augen auf Bakura ruhend. Er war glücklich. Es freute ihn wirklich, dass Bakura nicht umziehen musste. Denn er wusste wirklich nicht, was er ohne seinen Stalker nur machen sollte. Außerdem...
 

Malik gab dem Albino eine schallende Ohrfeige, als dieser ihm plötzlich mit einem „Lass uns auch einen Quickie machen, Blondie!“ auf den nackten Bauch getatscht hatte.
 

Außerdem musste es ja jemanden geben, der Bakura in die Schranken wies und Malik übernahm diesen Job nur allzu gern.

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Oh ja, heute ist ein Jubiläum, Leute! :D Denn genau heute vor einem Jahr habe ich Bad Boy veröffentlicht, es feiert heute also seinen ersten Geburtstag, yay *///* Ich möchte mich hiermit ganz herzlich bei euch, den Lesern, bedanken, die auch noch nach einem Jahr gefallen an meiner Fanfic haben und sie kommentieren oder in ihre Favoritenliste getan haben; 135 Kommentare und 88 Favos, ihr seid doch bekloppt ;///;

Joa, ich hoffe, dass ihr die Fanfic auch weiterhin verfolgt und ihr weiterhin Spaß beim Lesen habt :3
 

Zum Kapitel... Ich bin gemein, was? >:D Der olle Bakura muss gar nicht umziehen >_< Aber das ist ja auch eigentlich gut so, hätte es eh nicht übers Herz gebracht, ihn mit Malik zu trennen .__. Und Kobayashi... Tja, langsam wird’s ernst...
 

Im nächsten Kapitel~ Der Tag der Tage ist gekommen: Mariku lernt Ryous Vater kennen. Wie wird der strenge, konservative Mann darauf reagieren, dass sein Sohn mit einem Mann zusammen ist? Und wie wird er überhaupt auf den respektlosen Ägypter reagieren? Findet es im nächsten Kapitel heraus!
 

Bis dann <3

Kapitel 24: Der perfekte Schwiegersohn

Total nervös und zappelig saß Ryou auf dem Sofa, während er an seinen Fingernägeln knabberte. Eigentlich fand er das total eklig und beschwerte sich immer lauthals, wenn Malik an seinen Nägeln kaute, doch heute... Er war so verdammt aufgeregt und diese Nervosität musste er einfach irgendwie loswerden... Also mussten seiner Fingernägel leiden.
 

Ungeduldig blickte Ryou sich um und sah auf die Uhr: acht Minuten nach Fünf. Mariku hätte bereits vor einiger Zeit da sein müssen!
 

„Kommt dieser Mariku noch oder was?“, ertönte eine unfreundliche Stimme vom Esstisch aus.
 

Ryou drehte sich um, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Er müsste jeden Moment kommen, Otoosan.“
 

Ja, Otoosan. Gestern war es endlich soweit gewesen, sein Vater war wieder nach Hause gekommen! Ryou und Amane hatten sich wirklich gefreut und Ryou hatte auch keine Zeit verloren und seinem Vater gebeichtet, dass er bisexuell war. Es hatte ihn zwar viel Überwindung gekostet, aber Amane hatte ihm geraten, sofort mit der Sprache rauszurücken. Also hatte Ryou dies auch getan.
 

Zuerst war er ziemlich überrascht gewesen, dass es sein Vater so relativ locker genommen hatte, aber es freute ihn natürlich, da sein Vater sonst immer so konservativ war. Als Ryou dann allerdings von seinem Freund, Mariku, erzählt hatte, war sein Vater nicht mehr so locker gewesen. Nein, er war sogar stinkwütend gewesen und richtig ausgerastet, eine Seltenheit bei dem sonst immer ruhigen Takumi.
 

Er hatte seinen Sohn angeschrieen von wegen Ryou sei schließlich das letzte männliche Mitglied der Watanabe-Familie und deswegen solle er eine Frau heiraten und Kinder haben, um das Erbe aufrecht zu erhalten.
 

Ryou war ziemlich geschockt gewesen und konnte nur schwer die Tränen zurückhalten. Eben hatte sein Vater doch noch gesagt, dass es okay für ihn war und jetzt schrie er ihn auf einmal deswegen an?! Der Weißhaarige war wirklich verzweifelt gewesen in diesem Moment, doch zum Glück kam ihm Amane zur Hilfe und redete auf ihren Vater ein. Sie schwärmte von Mariku und was dieser für ein toller Mensch sein und dass Ryou durch ihn viel offener und lebenslustiger geworden war.
 

Nachdem Amane eine geschlagene halbe Stunde ohne Strich und Komma auf ihn eingeredet hatte, hatte ihr Vater, wenn auch immer noch etwas zerknirscht, zugestimmt und gesagt, dass er ihn gern mal kennenlernen wollte.
 

Und hier saßen sie nun. Sein Vater und Amane am Esstisch, Ryou auf der Couch und alle warteten sie darauf, dass Mariku endlich kam. Mit einem Seufzen sah er in die Küche. Wenn Mariku sich nicht beeilen würde, würde das Essen langsam kalt werden. Ryou hatte sich dieses Mal beim Kochen sogar noch mehr Mühe gegeben als er es sonst immer tat und hatte sich mit dem heutigen Tonkatsu, dem Lieblingsgericht seines Vaters, auf jeden Fall selbst übertroffen.
 

Der Weißhaarige zuckte plötzlich heftig zusammen, als es an der Tür klingelte. Das musste Mariku sein! Schnell sprang er vom Sofa auf und eilte zur Tür, um diese zu öffnen.
 

„Hey, Baby.“ Mit einem breiten Grinsen lehnte Mariku gegen den Türrahmen, in der rechten Hand eine Zigarette, die linke in der Hosentasche vergraben.
 

Ryou blinzelte überrascht. „...M-Mariku!“, zischte er schließlich leise, als er sich wieder gefangen hatte und schloss schnell die Tür hinter sich. „Wieso rauchst du?! Ich hab dir doch gesagt, dass mein Vater rauchen hasst!“
 

Mariku zuckte mit den Schultern und nahm gelassen einen Zug. „Darum. Ich liebe rauchen halt eben und ich hab dir ja gesagt, dass ich mich für deinen Alten nicht verstellen werde.“
 

„Ja, schon, aber du kannst dich doch ein bisschen zusammen reißen, oder?!“, jammerte der andere und zupfte an Marikus Klamotten. „Wie siehst du überhaupt aus?!“
 

Grinsend hob der Blonde eine Augenbraue und sah an sich herunter: Ein schwarzes, weit aufgeknöpftes Hemd, welches sehr viel, für so ein Treffen mit den Eltern zu viel, von seiner muskulösen Brust entblößte. Außerdem trug er die durchlöcherte Hose, die er schon angehabt hatte, als sie alle zusammen zum Club Poison & Rose gegangen waren.
 

„Sexy, hm?“
 

„Ja, vielleicht schon, aber halt total unangebracht!“ Schwer seufzend fuhr sich Ryou durchs Haar. „Naja... Jetzt ist es auch zu spät, jetzt kann man auch nichts mehr ändern. Aber bitte... Bitte, reiß dich ein wenig zusammen, okay?“ Er sah seinen Freund mit großen Rehaugen an.
 

Mariku schnipste die Zigarette weg und umfasste dann Ryous Gesicht. „Ich kanns versuchen“, erwiderte er und küsste ihn.
 

Ryou erwiderte den Kuss einige Sekunden und löste sich dann von Mariku. „Okay. Lass uns jetzt reingehen, das Essen wird kalt.“
 

Mariku nickte und folgte ihm dann hinein. Drinnen hob er eine blonde Augenbraue. „Wo ist dein Alter denn? Ich seh ihn nicht.“
 

Ryou runzelte die Stirn. Er hatte auch keine Ahnung, wo er war. Eben saß er noch am Esstisch, aber dieser war mit Ausnahme von Amane, welche Mariku grinsend zuwinkte, jetzt leer. „Weiß nicht...“, antwortete er dann verwirrt.
 

„Egal. Dann lass uns die Zeit nutzen“, schnurrte ihm Mariku plötzlich von hinten in sein Ohr und zog Ryou an seine Brust. Der Weißhaarige keuchte erschrocken auf, als sich Marikus Hüfte an seinen Hintern rieb.
 

„Mariku!“, zischte er leise und biss sich hart auf die Unterlippe, um sich ein Stöhnen zu unterdrücken. „Mein Vater ist doch hier und Amane auch, du-mmph!“
 

Erschrocken weiteten sich Ryous Augen, als er plötzlich die karamellfarbenen Lippen seines Freundes auf seinen spürte. Der Kleinere wehrte sich im ersten Moment, doch als Marikus Hand plötzlich in seine Hose glitt und sein Glied umfasste, stöhnte er überrascht. Mariku nutzte diese Chance sofort, um seine Zunge in Ryous Mundhöhle zu schieben.
 

Ryou stöhne noch einmal, als Marikus Zunge seine liebkoste und vergas für den Moment sogar Schwester und Vater, doch da donnerte auf einmal eine wütende Stimme quer durch den Raum: „Nimm sofort die Hand aus der Hose meines Sohnes!!!“
 

Ryou riss geschockt die Augen auf und löste sich schnell von Mariku, das Gesicht knallrot. „O-O-Otoosan...!“
 

Das Gesicht seines Vaters war zu einer wütenden Fratze verzogen und wenn Blicke töten könnte, dann wäre Mariku wohl schon längst umgefallen.
 

Den Blonden schien das allerdings gar nicht zu stören. Sein Gesichtsausdruck war arrogant, seine Lippen umspielten ein fast hämisches Grinsen. „Du...“ Langsam kam Mariku näher auf den Mann zu, welcher nur noch zorniger aussah, als es Mariku sich erdreiste, ihn zu duzen. „Du musst also Daddy sein, hm?“
 

Vor Ryous Vater angekommen hob er eine Augenbraue und streckte seine Hand aus. „Hi dann. Ich bin Mariku, Liebhaber deines Sohnes.“
 

Zähneknirschend nahm der Ältere die Hand an und schüttelte sie hart, wobei er mit Absicht Marikus Finger quetschte. „ Takumi Watanabe. Freut mich wirklich... sehr, Mariku-san.“ Dem letzten Satz folgte ein eiskaltes Lächeln.
 

Verzweifelt krallte Ryou eine Hand in sein Haar. Was war nur los mit Mariku?! Ryou wusste, dass sein Freund sehr respektlos war, aber DAS?! Das musste Mariku doch mit Absicht machen, oder?! Wollte er etwa seine Grenzen bei seinem Vater testen? Wieso tat er das? Ryou verstand das alles nicht, wollte Mariku ihn mit Absicht so quälen? Fragen über Fragen...
 

„O-Otoosan?“, meinte Ryou schnell und stellte sich zwischen die Zwei, welche sich gerade scheinbar einen Anstarrcontest lieferten, „Setzt du dich schon einmal hin? Ich möchte jetzt essen.“
 

Sein Vater nickte leicht und setzte sich dann neben Amane, die am Esstisch dem Gespräch amüsiert gefolgt war. Ryou wusste, dass es seiner Schwester auf der Zunge lag, sich einzumischen, aber er hatte sie extra darum gebeten, heute den Mund zu halten.
 

Ryou lächelte schwach und drehte sich dann zu Mariku. „Setzt du dich auch hin, Schatz?“ Sofort, nachdem er diese Worte gesagt hatte, schlug er sich geschockt eine Hand über den Mund. Mist, jetzt hatte er Mariku doch noch „Schatz“ genannt...! Das war ihm so rausgerutscht, er wollte Mariku vor seinem Vater eigentlich nicht mit seinem Kosenamen ansprechen...! Er errötete und eilte dann schnell in die Küche, um die Platte Tonkatsu zu holen und sie auf den Tisch zu stellen.
 

„Wow, sieht echt toll aus“, meinte Mariku hungrig, als er die panierten Koteletts betrachtete.
 

„Danke.“ Ryou schenkte ihm ein Lächeln und setzte sich dann neben seinen Freund. „Dann lasst es euch schmecken! Guten Appetit.“
 

Während sich Amane und sein Vater schon einmal etwas auf den Teller luden, griff Ryou nach Marikus Hand und drückte sie fest. Der Blonde hob eine Augenbraue und drehte den Kopf zu seinem Freund.
 

„Mariku, bitte“, wisperte Ryou leise, „Kannst du nicht ein wenig mehr Respekt zeigen? Ich weiß, du willst dich nicht verändern, das musst du auch nicht, aber du kannst meinen Vater doch wenigstens siezen oder? Du musst ihn nun wirklich nicht so provozieren, du weißt doch, wie wichtig mir das Treffen ist...“
 

Mariku presste die Lippen zusammen. „Aber er hat doch angefangen und mich sofort angeschrieen! Was für eine Begrüßung ist das denn bitte?
 

„Wie soll er denn sonst reagieren wenn er sieht, wie sein Sohn vor seinen eigenen Augen angetatscht wird! Bitte...“ Er sah Mariku flehend an. „Ich verlang nicht viel, aber provozier ihn nicht weiter, ja?“
 

Mariku schien für einen Moment zu überlegen, nickte aber dann, wenn auch widerwillig. „Wenns sein muss“, murrte er und drückte Ryous Hand ebenfalls leicht, bevor er sie losließ, um sich stattdessen eins der Koteletts auf den Teller zu legen. Ryou lächelte dankbar.
 

Für einige Zeit herrschte Stille, ein eiskaltes und unangenehmes Schweigen. Jeder aß stumm sein Tonkatsu, doch dann räusperte sich Ryous Vater. „Also... Mariku-san.“ Langsam hob er den Blick von seinem Teller, um den Blonden ins Gesicht zu sehen.
 

„Nennen Sie mich einfach nur Mariku“, unterbrach dieser mit einem Zwinkern. „Ohne -san. Mit dem Suffix fühl ich mich, als ob ich schon so ein verdammt alter Greis wie Sie wäre.“ Er gluckste nur amüsiert, als Ryou ihm unter dem Tisch empört gegen das Schienbein trat.
 

Ryous Vater presste die Lippen aufeinander. „Gut, Mariku dann“, brachte er zwischen zusammengekniffenen Zähnen hervor. „Also. Wie habt ihr euch denn kennengelernt?“
 

„In der-“, fing Ryou an, doch sein Vater unterbrach ihn barsch.
 

„Ich hab Mariku gefragt, nicht dich.“
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe. Davor hatte er Angst gehabt. Er hatte gewusst, dass sein Vater Mariku ausfragen würde, aber er hatte ein wenig Panik, dass Mariku irgendetwas ausplaudern würde, was Ryou lieber vor seinem Vater geheim halten würde.
 

„In der Schule“, antwortete Mariku kauend, „Wir sind im selben Jahrgang.“
 

Ryous Vater wartete auf eine weitere Erklärung, aber nichts kam. Er seufzte laut und fragte dann mir leicht genervten Unterton weiter: „Und wie genau habt ihr euch da kennengelernt? Wart ihr Freunde? Ein paar mehr Informationen wären nett...“
 

Mariku schüttelte den Kopf. „Nee. Ryou und ich haben bis vor ein paar Wochen nie miteinander geredet.“ Er nahm einen Schluck von seinem Getränk und zuckte dann mit den Schultern. „Ryou hat halt den Ruf, ein langweiliger Streber zu sein und so, und deswegen hatte ich keine wirkliche Lust, Zeit mit ihm zu verbringen. Aber dann sind wir im Chemieunterricht mal zusammengesetzt worden und da hab ich mir ihren Sohn das erste Mal richtig angesehen und ich muss sagen, er ist echt verdammt heiß.“
 

Der Blonde grinste breit und Ryou lief knallrot an, während sein Vater nur die Lippen schürzte. „Naja, dann haben wir halt öfter zusammen gechillt und so und joa. Dann sind wir irgendwie ein Paar geworden.“ Mariku zuckte nochmals mit den Schultern und widmete sich dann wieder gierig seinem Essen.
 

„Aha... Und wie bist du so in der Schule, Mariku?“, wollte sein Vater weiter wissen.
 

Ryou zog eine Grimasse. Er wusste, dass diese Frage kommen würde.
 

„Schlecht.“ Mariku schmunzelte. „Hab halt keinen Bock zu lernen und so. Es gibt zwar einige Fächer, in denen ich ganz gut bin, so wie Sport oder Kunst. Aber die anderen Fächer... Nicht wirklich.“
 

„Wie definierst du... Schlecht?“ Man konnte seinem Vater bereits ansehen, dass es ihm ganz und gar nicht gefiel, dass sein Sohn mit so einem schlechten Schüler zusammen war.
 

„Alles zwischen den Noten Fünf und Sechs“, erwiderte Mariku. „Außer wie gesagt halt Sport und Kunst. In den beiden Fächern hab ich ne Eins.“
 

„Fünf und Sechs?!“ Ryous Vater fiel fast aus allen Wolken. „Mit so einem... So einem Nichtsnutz bist du zusammen?!“ Beinahe anschuldigend sah er Ryou an.
 

„Wenn ich mit jemanden zusammen bin, kommt es mir nicht auf seine schulische Leistung an“, erwiderte Ryou kleinlaut. „Außerdem ist es nicht so, als wenn ich Marikus Leistungen gutheißen würde. Ich lern ja schon immer mit ihm und alles.“
 

Bei diesen Worten wurde Takumis Gesicht wieder sanfter. „Wirklich? Du lernst mit ihm? Das ist mein Junge.“ Er lächelte ihn stolz an. Ryou erwiderte das Lächeln.
 

Doch sofort, als er sich wieder Mariku zuwandte, wurden seine Züge kalt. „Was möchtest du später denn mal beruflich machen?“, fragte er den Ägypter. „Dir ist klar, dass du mit solchen Noten nur sehr, sehr schwer einen anständigen Job finden kannst.“
 

„Keine Angst.“ Marikus Mundwinkel zuckten leicht und in seine amethystfarbenen Augen schlich sich etwas Verschmitztes. „Ich weiß schon, was ich später machen will und weiß auch, dass ich dafür die besten Voraussetzungen habe.“ Langsam leckte er sich über die Lippen. „Ich will Porn-“
 

„Zeichnen!“, unterbrach Ryou seinen Freund schnell, das Gesicht knallrot. Sein Vater hob eine Augenbraue. „Du hast doch das Portrait von mir in meinem Zimmer gesehen, oder? Du weißt schon, das, das über meinen Bett hängt?“ Takumi nickte langsam. „Das hat Mariku gezeichnet.“
 

„Wirklich?“ Total verblüfft hob Takumi beide Augenbrauen. „Das ist von dir, Mariku?“
 

„Jepp.“
 

„Wow... Das Bild sieht wirklich toll aus, das muss ich sagen. Ich hätte nicht gerechnet, dass du so ein begabter Zeichner bist.“
 

Mariku zuckte mit den Schultern, während Ryou breit lächelte.
 

„Das ist er nicht, wahr?“, schwärmte er und warf seinem Freund einen verträumten Blick zu. „Mariku ist allerdings sehr bescheiden, was seine Zeichenkünste angeht. Aber ich möchte ihm auf jeden Fall dazu überreden, nach seinem Abschluss eine Zeichenschule zu besuchen.“
 

„Hm“, summte sein Vater. „Das wäre wirklich eine gute Idee.“
 

Es herrschte wieder Schweigen. Ängstlich knabberte Ryou an seiner Unterlippe, während er seinen Vater beobachtete. Die Sache mit dem Zeichnen schien ihn positiv überrascht zu haben aber dennoch schien er Mariku noch negativ gegenüberzustehen, da er ihm immer wieder missbilligende Blicke zuwarf, welcher der Blonde mit einem überheblichen Grinsen erwiderte.
 

Mit einem leisen Seufzen nahm Ryou einen Schluck Cola. Ihm war klar, dass die Zwei niemals beste Freunde werden konnten, aber dass sie sich so schlecht verstehen würden, hätte er auch nicht gedacht... Aber es lag an beiden. Mariku war die ganze Zeit frech und respektlos, während sein Vater ihm nicht mal eine wirkliche Chance gab, ihn kennenzulernen.
 

Takumi räusperte sich plötzlich. „Und...?“, fing er unsicher an, den Blick auf das Kotelett gerichtet, „Wie lange seid ihr jetzt zusammen, Mariku...?“
 

Mariku zuckte mit den Schultern und nahm sich noch ein Stück Fleisch. „Keine Ahnung. Ich glaub so vier Wochen.“
 

Takumi runzelte die Stirn und sah dann seinen Sohn an.
 

„Sechs Wochen“, korrigierte dieser leise. Wusste Mariku wirklich nicht, wie lange sie zusammen waren?! Mariku musste ja nicht die genaue Anzahl an Tagen wissen, aber die grobe Wochenanzahl war doch wirklich nicht zu viel verlangt, oder? Obwohl... Vor ungefähr vier bis fünf Wochen hatten sie angefangen, miteinander zu schlafen... Hatte er die erste Woche vielleicht deswegen nicht mitgezählt, da eine Beziehung für ihn nur dann eine Beziehung war, wenn Sex im Spiel war...?
 

Ryou musste an sein Gespräch mit Malik vor einigen Wochen denken. Wollte Mariku wirklich nur Sex...? Aber das konnte doch nicht sein, sonst hätte er doch nicht zugestimmt, seinen Vater kennenzulernen! Oder... Vielleicht gefiel ihm der Sex mit Ryou nur so gut und er hatte Angst, dass wenn er das Treffen abgelehnt hätte, Ryou Schluss gemacht hätte? Ah, das war alles so kompliziert! Ryou wollte im Moment wirklich nicht darüber nachdenken. Also widmete er sich langsam wieder dem Essen.
 

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Mit einem kleinen Lächeln stand Ryou auf. „Ich räum die Teller weg“, sagte er und sammelte dann das Besteck ein, um es in die Küche zu räumen. Dort angekommen stellte er es auf die Theke und lehnte seine Stirn dann mit einem Seufzen gegen den Kühlschrank. Am Ende waren das Essen und das Gespräch zwischen Mariku und seinen Vater immer kühler und kühler geworden, bis schließlich Eiszeit herrschte. Man konnte es Takumi deutlich ansehen: Er mochte Mariku nicht. Und das tat dem Weißhaarigen weh.
 

Er hatte sich das alles wirklich so schön vorgestellt. Er hatte ernsthaft gedacht, dass sich die Zwei nach anfänglichen Schwierigkeiten verstehen würden... Aber nein, in seinem Leben musste ja alles schief laufen... Oh, wäre seine Mutter doch noch am Leben...
 

Ryou lächelte schwach. Er wusste, dass seine Mutter Mariku gemocht hätte. Seine Mutter hätte durch Marikus harte Schale sehen können und seine liebenswürdige Seite entdeckt. Aber sie war tot. Und sein Vater, sein einziger noch lebender Elternteil, hasste Mariku.
 

„Hey.“
 

Erschrocken zuckte Ryou zusammen, als sich zwei starke Arme um seine Hüfte schlangen und sich ein muskulöser Körper von hinten an ihn presste.
 

„Alles klar?“
 

Ryou lächelte leicht und neigte den Kopf zur Seite um Mariku, der sein Kinn auf Ryous Schulter gelegt hatte, ansehen zu können. „Ja...“
 

Mariku grinste schwach und gab Ryous Nasenspitze einen Kuss. „Dein Alter mag mich nicht, oder?“
 

Langsam schüttelte der Weißhaarige den Kopf. „Nein, nicht wirklich...“
 

Mariku presste die Lippen zusammen und zuckte dann mit den Schultern. „Egal. Er muss mich nicht mögen.“ Er gab Ryou einen Kuss. „Nur mein Baby muss mich mögen.“
 

‚Dein Baby mag dich im Moment aber auch nicht, so scheiße wie du dich benommen hast’, dachte Ryou bitter, doch das hätte er niemals laut gesagt. Er wusste doch, dass Mariku das nicht mit Absicht gemacht hatte.
 

Also schnurrte er stattdessen und drückte seine Lippen nochmals auf Mariku. Als er allerdings die Zunge seines Freundes über seine Unterlippe streichen spürte, löste er den Kuss.
 

„N-Nicht hier...“, wisperte er, die Wangen leicht gerötet. „Ich möchte nicht, dass uns mein Vater so sieht...“
 

Der Ägypter sah ihn schmollend an. „Ich möchte aber jetzt gern, mein...“ Er verstummte, um seinen Schritt gegen Ryous Hintern zu stoßen, wobei sein Freund überrascht keuchte. „Mein Dessert haben...“, beendete er schließlich schnurrend.
 

„A-Aber“, fing Ryou nervös an, doch noch bevor er seinen Satz beenden konnte, hörte er ein lautes Scheppern. Erschrocken drehte er sich um und sah seinen Vater beim Türrahmen stehen, auf dem Boden eine nun zertrümmerte Tasse. Ryou riss panisch die Augen auf. Scheiße...!
 

„Soll das... Soll das heißen...“ Takumi sah sie beide an, eine Mischung aus Schock und Wut spiegelte sich in seinem Gesicht. „Soll das heißen, dass ihr miteinander Sex habt?!“
 

Ryou lief knallrot an. Oh nein... Oh nein, oh nein, hoffentlich würde Mariku nicht darauf eingehen... Hoffentlich-
 

„Genau“, erwiderte Mariku mit einem Grinsen und beugte sich vor, um seine Zunge über Ryous Nacken gleiten zu lassen, die Augen dabei auf Takumis fixiert. „Das soll es heißen.“
 

Takumi fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Mein... MEIN Sohn schläft mit so einem... So einem...“
 

Mariku gluckste. „Jepp, das tut er. Und das nicht gerade erst seit gestern, sondern schon seit über einem Monat. Und nicht nur das!“ Schmunzelnd hob Mariku den Zeigefinger. „Wir vögeln sogar in der Schule.“
 

Ryou schlug die Hände ins Gesicht. Scheiße... Scheiße, scheiße, scheiße! Warum...?! Warum musste Mariku seinen Vater nur so provozieren? Ryou verstand das alles nicht... Für einen Moment herrschte Schweigen. Doch dann...
 

„RYOU!“ Takumis Stimme bebte durch den ganzen Raum. „Ich will mit dir reden, SOFORT! Komm sofort in mein Arbeitszimmer. Und DU!“ Er zeigte auf Mariku, das Gesicht wutverzerrt. „Du verschwindest aus meiner Wohnung, du Dreckskerl! ICH WILL DICH HIER NIE WIEDER SEHEN!“ Damit drehte er sich um und stampfte in sein Zimmer.
 

Einige Sekunden standen die Zwei nur da, dann drehte sich Ryou langsam um, ein trauriges Lächeln auf den Lippen. „Geh... Geh in mein Zimmer, okay?“, krächzte er leise. Mariku antwortete nicht, stattdessen umfasste er mit einer Hand schweigend Ryous Gesicht und strich über seine Wange. Ryou schloss die Augen und lehnte sich in diese sanfte Berührung.
 

Er wusste, dass dies Marikus Art war, sich zu entschuldigen. Der Blonde hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass Takumi so ausrasten würde. Nur so konnte sich das Ryou erklären. Mariku wollte bestimmt nicht, dass es so endete. Deswegen war Ryou auch nicht sauer auf ihn. Mariku kannte seinen Vater schließlich nicht, er konnte ja nicht ahnen, dass dieser so ausrasten würde. Nein, die Schuld lag bei Ryou. Er hätte seinen Freund aufhalten müssen, aber das hatte er nicht.
 

„Ich komm gleich nach, okay?“, wisperte er leise und öffnete langsam die Augen.
 

Mariku nickte leicht. „Okay.“ Er beugte sich herunter, um seine Lippen sanft auf Ryous zu drücken und bewege sich dann mit schlurfenden Schritten in Richtung von Ryous Zimmers.
 

Ryou schluckte ängstlich und begab sich dann in die Höhle des Löwen; Das Zimmer seines Vaters.
 

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Nervös zupfte Ryou an dem Saum seines Shirts herum, den Blick auf den Boden gerichtet, während er unbeholfen im Arbeitszimmer seines Vaters herum stand. Er war jetzt nun schon seit knapp fünf Minuten hier und wartete darauf, dass sein Vater etwas sagte. Egal was, einfach irgendetwas, damit diese schreckliche Stille endlich ein Ende hatte!
 

Weitere Minuten vergingen, bis sich Takumi schließlich räusperte. „Ryou.“
 

„O-Otoosan...“ Ryou hob langsam den Kopf und sah seinen Vater ängstlich an.
 

Takumi saß auf der Kante seines Schreibtisches, die Arme verschränkt. „Ich bin sehr enttäuscht von dir. Ich hoffe, dass ist dir bewusst.“
 

Bei diesen Worten füllten sich Ryous Augen mit Tränen. Er war enttäuscht... Sein Vater, sein geliebter Vater und das einzige Familienmitglied, das er außer Amane noch hatte, war enttäuscht von ihm... Das tat weh. Das tat wirklich weh.
 

„Du hast dich verändert, Ryou. Ich erkenn dich fast nicht mehr wieder. Was ist mit meinem süßen, unschuldigen Jungen passiert?“ Takumi schüttelte den Kopf. „Du hast dich verändert und das nicht zum Positiven.“
 

Ryou biss sich fest auf die Unterlippe, erwiderte aber nichts und hörte seinem Vater stattdessen nur stumm zu. Die ersten Tränen fanden ihren Weg über sein Gesicht.
 

„Du hast den Kopf wirklich in den Wolken, wie kann man nur so blind sein?“
 

Bei diesen Worten blinzelte Ryou verwirrt. Was... Was sollte das denn heißen? „W-Wie bitte...?“
 

Takumi seufzte laut und fuhr sich durchs lichte Haar. „Wusst ichs doch. Ryou, Junge, dieser Mariku ist nicht gut für dich! Er kümmert sich nicht um Schule, seine Zukunft ist ihm egal, du kannst doch nicht wirklich mit so einem Nichtsnutz zusammen sein wollen!“
 

Ryou riss geschockt die Augen auf. Was wollte sein Vater mit diesen Worten bezwecken, er wollte doch nicht wirklich, dass...?!
 

„Früher oder später wird er dich auf sein Niveau runterreißen und dann werden auch deine Noten immer schlechter! Und das darf nicht passieren, Ryou! Du weißt, wie wichtig die Schule ist! Mach erst einmal deinen Abschluss und dann kannst du dich nach einem netten Mädchen umsehen! Nach einem Mädchen, das dich und deinen Charakter liebt und nicht deinen Körper!“
 

„Was...“ Langsam ging Ryou einen Schritt zurück, die Hände unbewusst zu Fäusten geballt. „Was soll das heißen?! Willst du damit andeuten, dass Mariku mich nicht liebt?!“
 

„Natürlich!“ Takumi stand auf. „Junge, sieh es doch ein! Öffne doch einmal die Augen! Diesem Typen liegt nichts an deiner Person, er will dich nur für Sex!“
 

„Nein...“ Ryou schüttelte den Kopf. Nein... Nein, nein, nein! Das konnte nicht sein! Das durfte einfach nicht sein!
 

„Ryou, doch. Er-“
 

„HALT DIE KLAPPE!“, schrie Ryou plötzlich. „HALT DIE KLAPPE! DU HAST DOCH KEINE AHNUNG!“
 

Takumis Augen weiteten sich leicht geschockt. Das war gerade das erste Mal, dass sein Sohn ihn anschrie...
 

„Du hast keine Ahnung!“, wiederholte Ryou mit bebender Stimme. „Du hast keine Ahnung von meinem Leben! Du bist doch nie da, rufst nie an, nichts! Du kennst Mariku nicht! Deswegen darfst du dir auch kein Urteil über ihn bilden! Er mag nicht nur meinen Körper, das weiß ich! Er ist ein toller und liebenswürdiger Mensch! ALSO HÖR AUF SO SCHLECHT ÜBER IHN ZU REDEN! ICH HASSE DICH!“
 

„Ryou...“ Takumi streckte langsam seine Hand nach ihm aus, doch der Weißhaarige schlug sie weg. „Ich hasse dich...“, wiederholte er mit tränenverschleierten Augen, die Stimme kaum lauter als ein Wispern und drehte sich dann um, um in sein Zimmer zu laufen.
 

Dort auf dem Bett saß Mariku, die Arme verschränkt. „Wie war‘s?“
 

Ryou öffnete den Mund um zu antworten, doch kein Ton verließ seine Lippen. Deswegen schüttelte er nur langsam den Kopf und ging aufs Bett zu. Vor Mariku ging er auf die Knie, schlang seine Arme um dessen Hüfte, drückte das Gesicht in seine muskulöse Brust... Und weinte.
 

„E-Er... Er...“, kam Ryous gedämpfte Stimme, als er sein Gesicht feste an Marikus Körper presste. Der Blonde schlang derweil die Arme um Ryous Schulter und lehnte seine Wange sanft gegen Ryous Haupt. „Er ist ein... Ein Schwein...“, brachte Ryou schließlich schluchzend hervor. „Ich hasse ihn... Ich hasse ihn so sehr...“
 

„Ssh...“, versuchte Mariku ihn wieder zu beruhigen und drückte den zitternden Körper fester an sich. „Ssh.“
 

Mehrere Minuten lang hielten sie sich so. Das Zimmer war totenstill, nur ab und an konnte man ein leises Schluchzen oder Schniefen vernehmen.
 

Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür und Amane kam herein. Schweigend schloss sie die Tür hinter sich und kniete sich dann hinter Ryou, um ihren Bruder ebenfalls zu umarmen, das Gesicht in Ryous Nacken vergraben.
 

So hielten sich die Drei mehrere Minuten.
 

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Mit einem zufriedenen Seufzen starrte Ryou auf die Decke, seine Finger strichen abwesend durch Marikus Haar. Seine Tränen waren schon lange getrocknet und Amane war vor einigen Minuten wieder gegangen, um sie alleine zu lassen. Und hier lagen sie nun; Ryou mit dem Rücken auf dem Bett und mit Marikus Kopf auf seiner Brust. Es war ungewohnt, normalerweise lag er immer auf Marikus Brust, aber so war es auch sehr angenehm.
 

Der Weißhaarige kicherte leise, als Mariku mit seiner Nase liebevoll gegen seine Brust rieb. Der Ägypter warf ihm ein Grinsen zu und drückte sein Ohr dann auf Ryous Brust, die Stirn gerunzelt.
 

„Was machst du da...?“, wollte Ryou wissen, als er Mariku ein paar Haarsträhnen hinters Ohr steckte. Der Andere sah ziemlich nachdenklich aus.
 

„Ich lausch deinem Herzschlag“, war Marikus Antwort.
 

Ryou errötete leicht. Mariku schien sich wirklich schuldig zu fühlen wegen Ryous Streit mit seinem Vater, denn normalerweise war er nicht so anhänglich und liebevoll. Der Weißhaarige schluckte. „Gut...“, wisperte er leise, die Wangen immer noch errötet. „Denn mein Herz schlägt nur für dich.“
 

Ryou spürte, wie sich Mariku bei diesen Worten sofort verspannte. Mist, hatte er zu viel gesagt? War das Mariku vielleicht zu kitschig gewesen?! Er wusste doch, dass sein Freund nicht auf Romantik und alles, was damit zu tun hatte, stand.
 

Langsam richtete sich Mariku auf und umfasste Ryous Gesicht mit beiden Händen. Ryous Wangen wurden schlagartig heiß. Was war denn jetzt los? Mariku hatte so ein seltsames Leuchten in den Augen, etwas, was Ryou beim Ägypter bis jetzt noch nie gesehen hatte.
 

Als sich Marikus Lippen so ungewohnt zärtlich auf seine legten spürte Ryou, wie sein Herz auf einmal anfing, schneller zu schlagen. Dieser Kuss war so ganz anders als die anderen, die sie miteinander teilten. Die anderen Küsse hatten fast alle einen lustvollen Unterton, aber dieser... Er war einfach nur zärtlich, sanft und... Liebend.
 

Der Weißhaarige schloss langsam die Augen, als Mariku über ihn kletterte und sein ganzes Gesicht mit Küssen bedeckte; seine Stirn, beide Augenlider, Nase, Wangen, Mund, Kinn. Auch als Mariku weiter nach unten gewandert war und sich nun um Ryous Hals und Schulter widmete wurden seine Küsse nicht minder sanft.
 

Langsam zog Mariku ihm das Shirt aus und küsste jede Stelle seines zierlichen Körpers, die er erreichen konnte. Ryou seufzte wohlig. Es war wirklich schön, wenn Mariku mal so zärtlich war und nicht so grob, wie er es sonst immer war. Ganz langsam wurde Ryou seiner Hose entledigte und anstatt sich sofort auf seine Männlichkeit zu stürzen, widmete sich der Ägypter erst einmal um Ryous Oberschenkel
 

Mariku ließ sich wirklich sehr viel Zeit und das war schön.
 

Und als Mariku einige Zeit später dann so vorsichtig und sanft in ihn eindrang, wusste Ryou, dass sie nicht miteinander schliefen, nein, heute war das erste Mal... Das erste Mal, dass sie Liebe machten.
 

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*den ganzen Kitsch wegwisch* Höhö ^^“

Mensch, Mariku ist wirklich ein perfekter Schwiegersohn, was~? °O°
 

An dieser Stelle möchte ich mich erst einmal entschuldigen, dass meine Updates in letzter Zeit nicht mehr so schnell sind wie früher. Aber, wie ich schon sagte, hab ich im Moment viel Stress und hab auch persönliche Probleme und alles... *seufz* Tut mir wirklich leid >_<“
 

Es tut mir auch leid, dass ich schon so lange nicht mehr bei Stolen Heart geupdatet hab... Aber ich denke, ich setzte die Story erst einmal auf Hiatus >_<“ Eigentlich veröffentliche ich Storys nur, wenn ich sie total durchgeplant hab. Das hab ich bei Bad Boy auch gemacht, aber bei Stolen Heart leider nicht... Ich hatte zwar eine grobe Zusammenfassung aufgeschrieben, aber die gefällt mir einfach gar nicht mehr und deswegen hab ich vor, die Story von SH zu enden. Das wird allerdings etwas Zeit kosten, deswegen werde ich erst weiter an der FF schreiben, wenn ich alles geplant hab... Tut mir wirklich leid *seufz* :/
 

Aber wie auch immer, ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und tolle Festtage <3 Lasst euch reichlich beschenken :3 Außerdem wünsche ich euch schon einmal einen guten Rutsch ins neue Jahr, wir sehen uns dann 2011 wieder :] Ich liebe euch~ x3 <3
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou sah sich für einige Sekunden suchend um, bis er Mariku schließlich entdeckte. Der Blonde lehnte mit dem Rücken gegen einen weißen Schreibtisch, auf den Lippen ein verschmitztes Lächeln und die Augen... Ryou schluckte plötzlich, als sich sein Magen mit einem Mal verknotete. Wenn Ryou es nicht besser wüsste hätte er gesagt, dass Marikus Blick... flirtend war. Aber das konnte ja nicht sein, das bildete sich Ryou nur ein. Aus dieser Entfernung war es eh schwer, etwas Genaueres zu erkennen. Er konnte Mariku nur zur Hälfte sehen und die Person, mit der sich sein Freund offensichtlich unterhielt, stand so da, dass Ryou sie nur von hinten betrachten konnte.
 

Bis dann <3

Kapitel 25: Geheimnisse

Mit einem verträumten Lächeln wanderte Ryou durch die Straßen Domino Citys Richtung Schule.
 

Malik ging neben ihm und erzählte ihm voller Enthusiasmus von irgendeinem Kinofilm, den er gestern mit Bakura angesehen hatte, aber Ryou musste zugeben, dass er seinem Freund gar nicht zuhörte.
 

Viel lieber dachte er an den gestrigen Abend und an den Sex – nein, das Liebe machen - zurück. Es war wirklich wunderschön gewesen. Ryou hatte natürlich schon einige Male mit Mariku geschlafen aber gestern war definitiv das schönste Mal gewesen.
 

Liebe machen... Ryou kicherte leise, die Wangen errötet. Wenn sie gestern Liebe gemacht hatten, hieß das dann, dass er Mariku liebte...? Der Weißhaarige wusste, dass er in Mariku verliebt war, für ihn schwärmte und all das, aber Verliebtsein und Liebe war schon ein gewaltiger Unterschied.
 

Grübelnd runzelte Ryou die Stirn, als das Schultor in Sichtweite kam. War er nun in den Ägypter verliebt oder liebte er ihn wirklich...? Die Frage war gar nicht mal so einfach... Doch als er die amethystfarbenen Augen Marikus erblickte und mit einem breiten Lächeln auf ihn zu rannte und ihm stürmisch in die Arme sprang, da wurde ihm mit einem Mal klar, dass er die Antwort tief in seinem Herzen eigentlich schon wusste.
 

„Nicht so stürmisch, Baby“, gluckste Mariku amüsiert und wuschelte Ryou durchs Haar, als dieser sich an ihm klammerte.
 

Ryou kicherte glücklich und löste sich dann doch von Mariku.
 

„Na endlich.“ Mit einem Grinsen gesellte sich Malik zu ihnen und rollte mit den Augen. „Ich dachte schon, ihr würdet aneinander festkleben oder so.“
 

„So wie Ryou an mir gehangen hat, hab ich das auch gedacht“, stimmte Mariku schmunzelnd zu.
 

„Jaja, alle gegen einen!“ Neckend streckte Ryou ihnen die Zunge raus.
 

„Pass auf.“ Immer noch grinsend flickte Mariku seinem Freund leicht gegen die Zunge. „Wenn du das freche Ding nicht sofort wieder in deinen Mund verstaust, schneid ich es dir ab.“
 

„Eep!“ Sofort bedeckte Ryou seinen Mund mit beiden Händen.
 

Mariku lachte. „Gut so! Ich hätte sie dir nämlich nur wirklich ungern abgeschnitten.“ Mit einem spitzbübischen Schmunzeln stützte er seinen Ellenbogen auf Maliks Schulter ab. „Denn weißt du, Malik, der Kleine ist wirklich talentiert mit seiner Zunge und ich liebe es, sie an meinem Schw-“
 

„Das sind viel zu viele Informationen!“, rief Malik dazwischen, die Hände auf die Ohren gedrückt. „Das will ich alles gar nicht wissen! Lalala, ich hör dich nicht, lala!“
 

Mariku rollte grinsend mit den Augen, während Ryou knallrot anlief.
 

„Wie auch immer.“ Als er sich sicher war, dass Mariku nicht weiter über Ryous talentierte Zunge schwärmen wollte, entfernte Malik langsam wieder die Hände von den Ohren. „Ich geh schon einmal rein, muss noch was erledigen wegen Kunst und so.“ Er rollte genervt mit den Augen.
 

Ryou nickte. „Okay. Ich treff dich dann im Klassenzimmer.“
 

„Jepp!“ Malik warf ihm ein Grinsen zu. „Bis später dann, Mariku!“ Er winkte dem Größeren zu und drehte sich dann um, um in Richtung Schulgebäude zu laufen.
 

Mariku hob die Hand, obwohl es Malik nicht mehr sehen konnte, und schlang seinen Arm dann um Ryous Hüfte, während sie langsam ebenfalls in Richtung Schule schlenderten. „Was hast du gleich?“, fragte er den Weißhaarigen.
 

„Politik. Du hast Mathe, oder?“ Er sah Mariku an.
 

Dieser hob eine Augenbraue. „Jop, genau. Wow, kannst du meinen Stundenplan auswendig oder was?“
 

Ryou kicherte verlegen, das Gesicht rot. „Sei nicht albern...“, murmelte er, obwohl Mariku eigentlich Recht hatte. Er hatte den Stundenplan seines Freundes tatsächlich auswendig gelernt.
 

Mariku zuckte nur mit den Schultern. Einen kurzen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, bis sich der Ägypter räusperte. „Und...? Hat dein Vater gestern noch was über mich gesagt oder so?“
 

Ryou schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Aber auch wenn würde es mich gar nicht interessieren. Es ist schließlich mein Leben, ich kann machen, was ich will! Ich bin kein Kind mehr! Jahrelang bin ich ohne ihn und seine... 'Ratschläge' ausgekommen und das wird sich auch bestimmt nicht ändern.“
 

Mariku summte. „Das ist die richtige Einstellung.“
 

Ryou warf ihm ein Lächeln zu, welches Mariku mit einem Grinsen erwiderte. Im Schulgebäude angekommen begleitete Ryou seinen Freund bis zu dessen Kursraum.
 

„Also.“ Langsam löste sich Mariku von Ryou. „Wir sehen uns dann in Literatur, hm?“
 

„Ja...“ Ryou biss sich auf die Unterlippe, bevor er die Arme plötzlich um Marikus Taille schlang und das Gesicht in seiner Brust vergrub.
 

Irritiert hob Mariku eine Augenbraue. „Äh... Du musst mich auch schon loslassen, sonst kann ich mich nicht bewegen.“
 

Ryou wurde leicht rot, erwiderte aber nichts und drückte sich nur fester an den größeren Körper.
 

Mariku lachte leise und legte eine Hand auf Ryous Haupt. „Hey, was ist los? Wir sehen uns doch in 45 Minuten wieder, so groß können deine Verlustängste ja wohl nicht sein.“
 

Ryou nuschelte nur etwas Unverständliches. Er wusste selbst nicht genau, was mit ihm los war, aber er wollte einfach nicht von Mariku lassen... Jetzt, nachdem er das erste Mal mit Mariku Liebe gemacht hatte, fühlte er sich ihm so verbunden wie noch nie. Und diese Verbundenheit drückte sich bei ihm eben in extremer Anhänglichkeit aus. Nachdem sie das erste Mal Sex gehabt hatten, war es genauso gewesen, da hatte er laut Marikus Worten auch ‚wie eine Klette an ihm gehangen’.
 

„Baby...“ Mariku tätschelte ihm ein wenig unbeholfen den Kopf. „Jetzt mach nicht so ein Drama raus...“
 

„Hmpf...“, machte der Weißhaarige leise, entfernte das Gesicht aber dennoch von Marikus Brust, um ihn in die Augen sehen zu können.
 

„Wie gesagt... Wir sehen uns ja gleich. Also alles klar jetzt?“ Mariku sah ihn mit erhobener Augenbraue an.
 

Ryou nickte langsam. „Ja...“
 

„Gut.“ Der Blonde beugte sich herunter, um Ryou einen Kuss auf die Lippen zu drücken und den zierlichen Körper dann sanft aber bestimmt von sich zu lösen. „Also dann.“
 

„Bis dann...“ Ryou lächelte schüchtern.
 

Mariku nickte mit einem kleinen Grinsen und drehte sich dann um. Fieberhaft an seiner Unterlippe kauend betrachtete Ryou, wie Mariku sich von ihm entfernte. „Ah...!“, verließ es leise seine Lippen und er streckte die Hand nach seinem Freund aus. Irgendwie tat ihm der Gedanke weh, Mariku für wenige Minuten nicht zu sehen...!
 

In einer Kurzschlussreaktion lief er zu Mariku und klammerte sich von hinten an ihn, das Gesicht zwischen seine Schulterblätter gedrückt. Überrascht blieb der Blonde stehen.
 

„Ryou?!“
 

Dieser wimmerte leise und drückte die Lippen auf Marikus Schulter.
 

„Ra, Ryou...“ Mit einem verzweifelten Seufzen fuhr sich Mariku durchs Haar. „Du bist manchmal echt unmöglich, weißt du das?“ Langsam drehte er sich um und öffnete den Mund, doch noch bevor er etwas sagen konnte, drückte sich ein paar rosiger Lippen stürmisch auf seine.
 

„Mhm?“ Überrascht hob Mariku beide Augenbrauen, fing sich aber schnell, indem er die Hände auf Ryous Hüften legte und den Kuss hungrig erwiderte. Mit einem genießerischen Seufzen schloss Ryou die Augen und ließ sich freiwillig gegen die Wand drücken. Auch als er das Klingeln der Schulglocke hörte, löste er nicht den Kuss, sondern schlang seine Arme um Marikus Nacken, um ihn näher an sich zu ziehen.
 

Mehrere Minuten lang küssten sie sie sich leidenschaftlich, bis Ryou den Kuss schließlich langsam löste, ein breites Lächeln auf den Lippen.
 

Mariku leckte sich langsam über die Lippen und lachte dann leise. „Wow... Wer bist du und was hast du mit meinem Freund gemacht?“
 

Ryou kicherte verlegen und küsste Mariku noch einmal. „Ich bin immer noch dein Baby“, schnurrte er leise und rieb seine Nase gegen Marikus, bevor er den Größeren plötzlich verlegen ansah. „Lass...“ Er schluckte und errötete, als er den Kopf senkte und den Fußboden betrachtete. Jetzt oder nie. „Lass... Uns schwänzen gehen“, brachte er schließlich hervor und warf dem anderen einen schüchternen Blick zu.
 

Als er Marikus geschockten Gesichtsausdruck sah, wurden seine Wangen sofort heiß. Er wusste selbst nicht, was ihn da geritten hatte, aber irgendwie hatte er einfach keine Lust auf Schule. Er wollte den Tag lieber mit seinem Schatz verbringen.
 

„Guck nicht so blöd!“, jammerte Ryou und umfasste Marikus Kinn, um ihm den Kiefer wieder zuzuklappen. „Du guckst gerade echt wie eine Kuh wenn‘s blitzt, B-Blödmann!“
 

Mariku starrte ihn noch für einige Sekunden an, bevor er den Kopf schüttelte. „Ich bin halt einfach überrascht, dass der Streber schlechthin vorschlägt, die Schule zu schwänzen...!“
 

Ryou zuckte nur leicht mit den Schultern.
 

Der Blonde hob eine Augenbraue. „Hast du schon mal geschwänzt?“
 

Ryou schüttelte mit dem Kopf. „Erst einmal... Als wir zusammen mit Bakura in die Stadt gegangen sind.“
 

Mariku hob die zweite Augenbraue. „Echt? Nur einmal?! Krass...! Dann wird’s mal dringend Zeit, dass du öfter mal blau machst!“ Er schenkte Ryou ein breites Grinsen. „Also komm, lass uns schwänzen!“
 

Ryou strahlte ihn an. „Okay!“
 

Mariku gab ihm einen kleinen Kuss. „Dann komm, lass uns aus diesem Puff abhauen, bevor es noch jemand bemerkt.“
 

Ryou nickte. „Alles klar...!“
 

Der Größere schmunzelte, als er ihm einen Arm um die Hüfte legte. „Du hast Angst entdeckt zu werden, oder?“
 

Ryou zog eine kleine Grimasse. „Ehrlich gesagt... Ja, schon...“ Er lächelte Mariku verlegen an.
 

Dieser machte eine abwinkende Handbewegung. „Brauchst du nicht, ich werd uns schon unentdeckt raus lotsen.“ Er zwinkerte.
 

Ryou nickte leicht. „Okay, ich vertrau dir.“
 

Mariku summte. „Gut. Weißt du schon, wo wir hin sollen?“
 

Ryou fummelte mit dem Saum seines Shirts. „Ich dachte... Vielleicht ins Einkaufszentrum...?“ Er sah Mariku fragend an.
 

Dieser nickte mit einem breiten Grinsen. „Super! Dann komm, lass uns nen Zahn zulegen, damit wir den Bus in die Stadt noch erwischen.“
 

„Okay!“
 

xxx
 

„Wow...“ Mit erhobener Augenbraue sah sich Ryou um. „Hier sind relativ viele... Schüler.“
 

Mariku gluckste amüsiert, während er das Glas Cola an seine Lippen führte. „Hier treffen sich viele Schulschwänzer“, erwiderte er.
 

Ryou nickte langsam und ließ seinen Blick noch mal umher wandern. Er und Mariku saßen gerade in „Bakery Taka“, der beliebtesten Bäckerei in Domino Citys Einkaufszentrum. Da alle anderen Geschäfte noch geschlossen hatten, hatten die Zwei beschlossen, erstmal hier hin zu gehen und einen Happen zu essen. Und so, wie es aussah, waren sie nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen waren, denn für die relativ frühe Uhrzeit war der Laden ziemlich voll.
 

„Sieht so aus...“, murmelte Ryou, nachdem er ebenfalls einen Schluck von seinem Getränk genommen hatte. „Hier sind fast nur Leute in unserem Alter...“
 

„Wie gesagt, Bakery Taka ist eben ein beliebter Ort für Schulschwänzer“, wiederholte Mariku achselzuckend.
 

Ryou nickte und widmete sich dann wieder dem Bento, welches er sich hier gekauft hatte. Mariku tat es ihm gleich. Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen ihnen, bis der Weißhaarige laut seufzte.
 

„Mann...“, murmelte er und lehnte sich tief in seinen Stuhl zurück. „Ich bin echt immer noch total sauer auf meinen Vater.“ Nochmals seufzend fuhr er sich durchs Haar. „Ich kann seine gemeinen Worte einfach nicht vergessen...!“
 

Der Blonde warf ihm einen kleinen Blick zu, erwiderte aber nichts und stopfte sich stattdessen gierig mehr Reis in den Mund.
 

„Ich mein, er kennt dich ja nicht wirklich!“, beschwerte sich Ryou weiter und drehte eine seiner weißen Haarlocken gedankenverloren um seinen Zeigefinger. „Nach so einer kurzen Zeit kann er sich doch nicht so ein hartes Urteil über dich erlauben! Pah!“ Mit einem Schnauben verschränkte er die Arme. „Ich werd‘s ihm schon irgendwie zeigen...! Irgendwie werd ich ihm zeigen, dass er falsch liegt...!“
 

„Und wie willst du das machen?“, fragte Mariku mit erhobener Augenbraue und vollem Mund.
 

„Ich werd dich heiraten“, sprudelte es aus Ryou hervor ohne nachzudenken.
 

Mariku riss beide Augen auf und verschluckte sich an seinem Bento, während Ryou die Hände vor dem Mund schlug und knallrot anlief. Oh Gott, was hatte er da gerade nur gesagt?! Der Weißhaarige hatte noch nie darüber nachgedacht, ob er Mariku mal heiraten wolle, aber als dieser ihn die Frage gestellt hatte, kam seine Antwort wie selbstverständlich...!
 

Der Ägypter schien von der Antwort allerdings ganz und gar nicht angetan, wenn Ryou seinen Gesichtsausdruck richtig deutete.
 

„Heiraten?!“, wiederholte Mariku fassungslos. „DU willst MICH heiraten?! Ist das dein Ernst?!“
 

„Ich... Äh... Du... Also... Ähm... Hm... Öhm... Also...“, stotterte Ryou hilflos herum, nicht sicher, was er darauf antworten sollte. Er wusste die Antwort ja selbst nicht. Natürlich wollte er schon für immer mit Mariku zusammen sein, aber heiraten... Das würde doch sicherlich viele Probleme mit sich bringen, sie waren ja schließlich beide Jungs. Außerdem war Mariku auch nicht wirklich der Typ für Hochzeiten... Aber eigentlich... Trotz alledem gefiel Ryou die Idee irgendwie...
 

„Glaub mir, Ryou.“ Mariku schluckte den letzten Rest seines Bentos herunter und holte dann eine Packung Zigaretten aus seinem Rucksack. „Du willst mich nicht heiraten, ganz bestimmt nicht. Ich wäre kein guter Ehemann, außerdem sind Scheidungen scheiße teuer und kompliziert.“
 

„Scheidungen...?“ Ryou runzelte die Stirn, während er beobachtete, wie sich Mariku einen Glimmstängel zwischen die Lippen steckte und anzündete. „Wer spricht denn hier von Scheidung? Wir bleiben doch für immer zusammen, oder nicht?“
 

Mariku schnaubte, wobei er etwas von dem bläulichen Rauch aus seiner Nase blies, erwiderte aber nichts.
 

Ryou presste die Lippen aufeinander, nicht sicher, was er von dieser Reaktion halten sollte, doch bevor er sich weitere Gedanken darüber machen konnte klingelte sein Handy. Erschrocken zuckte der Weißhaarige zusammen.
 

„Oh G-Gott, das ist bestimmt der Schulleiter!“ Er sah Mariku geschockt an, das Gesicht blass.
 

Mariku schnaubte nochmals. „Woher soll der bitte deine Handynummer haben?“
 

„Oh...“ Mit einem verlegenden Lächeln rieb er sich den Nacken. „Stimmt auch wieder...“ Langsam, und immer noch leicht ängstlich, holte er sein Handy aus dem Rucksack und sah auf den Display.
 

„Malik...“ Ein erleichtertes Seufzen verließ seine rosigen Lippen.
 

„Mach mal Lautsprecher“, erwiderte Mariku.
 

Ryou nickte, stellte auf Lautsprecher und nahm das Gespräch dann an: „Hallo?“
 

//Ryou!//, ertönte Maliks entrüstete Stimme. //Wo bist du?! Warum bist du nicht in der Schule?!//
 

Ryou kicherte verlegen. „Ich bin mit Mariku im Einkaufzentrum.“
 

//Ah. Schwänzen, hm?//
 

„Jepp!“, rief Mariku mit einem Grinsen.
 

//Tsk, tsk. Du bist echt ein schlechter Einfluss auf Ryou//, erwiderte Malik und Ryou wusste, dass sein bester Freund gerade schmunzelte.
 

„Nö! Diesmal nicht, Ryou wollte unbedingt schwänzen“, meinte Mariku.
 

//Echt? Wow, Ryou, ich bin entrüstet!//, rief Malik spaßend.
 

//Und ich erst!//, ertönte plötzliche eine andere, maskulinere Stimme.
 

„Bakura?“, fragte Ryou.
 

//Japp!//, bestätigte dieser.
 

//Wer sonst?//, murrte Malik. //Ihr wisst doch, dass mich Bakura stalkt.//
 

Mariku lachte leise. „Jaja, so ist Kura eben.“
 

//Malik steht doch heimlich drauf//, brüllte Bakura grinsend.
 

//Oh ja, natürlich! Ich steh total drauf, dass du mich immer verfolgst, auch, wenn ich aufs Klo muss!//
 

//Ich weiß, deswegen mach ich‘s ja.//
 

Malik seufzte. //Was habt ihr zwei Hübschen denn heute noch vor?//, fragte er an Ryou und Mariku gewandt.
 

Ryou zuckte mit den Schultern. Als ihm bewusst wurde, dass Malik das ja nicht sehen konnte, murmelte er ein „Keine Ahnung.“
 

//Hm//, summte Malik. //Dann lohnt sich das Schwänzen ja echt, wenn ihr nicht mal wisst, was ihr machen wollt.//
 

„Also ich wüsste was!“, mischte sich Mariku mit einem Grinsen wieder ins Gespräch ein.
 

//Und das wäre?//
 

„A-Ah...“ Mit einem lauten Stöhnen schloss Mariku die Augen. Ryou errötete sofort. „Oh... Oh ja, R-Ra...“
 

„M-Mariku!“, zischte Ryou leise, konnte ein erregtes Erschaudern aber nicht unterdrücken. „H-Hör auf d-damit!“
 

Mariku hörte nicht auf ihn und täuschte weiterhin lauthals einen Orgasmus vor. Die anderen Leute in der Bäckerei sahen sie schon komisch an, aber das störte ihn nicht.
 

//Fuck§ ja!//, rief Bakura begeistert ins Telefon. //Das ist eine gute Idee. Malik und ich ficken jetzt auch. Also viel Spaß euch beiden!//
 

Im Hintergrund war ein empörter Schrei von Malik zu hören, bevor dieser laut keuchte. Dann war die Verbindung weg. Mariku lachte.
 

„M-Mann!“ Immer noch mit rotem Kopf verstaute Ryou sein Handy wieder im Rucksack. „Musste das sein?! Andauernd stöhnst du in der Öffentlichkeit so laut rum, das muss ja wohl nicht sein!“
 

Mariku zog einen kleinen Schmollmund. „Ich stöhn aber gerne! Außerdem find ich mein Stöhnen erotisch und möchte die anderen Leute gern damit beglücken.“
 

Schwer seufzend schüttelte Ryou den Kopf. „Wie auch immer... Hast du fertig gegessen, können wir gehen?“
 

Mariku nickte und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. „Jepp, lass uns gehen.“
 

„Okay.“ Mut einem kleinen Lächeln stand Ryou auf und sah dann auf die Uhr. Sieben Minuten nach Neun.
 

Die ersten Geschäfte müssten also schon aufgemacht haben.
 

„Wo wollen wir hin?“ Ryou sah seinen Freund fragend an, als dieser einen Arm um seine Schulter schlang. „Gibt es irgendwelche Geschäfte, in die du gern möchtest?“
 

„Ja“, antworte Mariku grinsend. „Aber das macht erst in einer halben Stunde auf. Lass uns solang einfach ein bisschen herum schlendern und so.“
 

Ryou nickte und schmiegte sich an Marikus Seite. „Alles klar!“
 

xxx
 

„Oh, lass uns hier mal reingehen!“, rief Mariku aus, als er einen Sportladen entdeckte und Ryou in diesen zerrte.
 

„Nicht so ungeduldig!“ Ryou lachte erheitert, ließ sich von Mariku aber durch den Laden zerren. „Wonach suchst du denn?“
 

„Badeshorts“, war Marikus knappe Antwort. Er sah sich für einen Moment suchend um, bevor er ein „Da“ murmelte und Ryou zu der Bademoden-Abteilung zog.
 

Der Weißhaarige runzelte leicht die Stirn, während er beobachtete, wie sich Mariku nach einer passenden Badehose umsah. „Willst du heute noch schwimmen gehen oder so? Du scheinst es ziemlich eilig zu haben, dir neue Badeshorts zu kaufen...“
 

Mariku schüttelte den Kopf. „Heute nicht. Aber die ist für Ägypten.“
 

Verwirrt hob Ryou eine Augenbraue. „Ägypten...?“
 

„Jepp.“ Mariku zog eine schwarze Shorts heraus und betrachtete sie für einen Moment, bevor er sie mit leicht gerunzelter Nase wieder an den Ständer hing. „Am Freitag sind doch Ferien, oder hast du das schon vergessen, Dummerchen?“
 

„Äh...Nein?“
 

Der Blonde schnaubte. „Wie auch immer. Ich werd am Freitag nach der Schule von Isis abgeholt und wir fliegen mit Amira dann für eine Woche nach Ägypten.“
 

Ryou riss die Augen auf. „Du fliegst für eine Woche weg?!“, rief er geschockt. Davon wusste er ja gar nichts...! Also das hätte Mariku ihm doch früher sagen können oder nicht?!
 

„Ja.“ Mariku hob eine Augenbraue. „Ist das ein Problem für dich?“
 

„N-Nein!“ Hastig schüttelte Ryou den Kopf. „Das kommt nur so... überraschend.“
 

Mariku zuckte mit den Schultern und widmete sich dann wieder den Shorts.
 

„...Blöd“, murmelte Ryou leise mit einem Schmollen auf den Lippen. „Manno, ich hatte schon Pläne für uns geschmiedet... Ich dachte, wir könnten in den Zoo gehen und vielleicht mal einen Tagesausflug nach Tokio machen oder so...“
 

Mariku zuckte erneut mit den Schultern. „In der zweiten Ferienwoche können wir ja was machen. Hey, wie findest du die?“ Er hielt Ryou ein paar knielanger, weiß-grau karierter Badeshorts vor die Nase.
 

Ryou nickte leicht. „Schön.“
 

Mariku grunzte zustimmend und ging in Richtung Kasse. Ryou folgte ihm. „Wo genau in Ägypten werdet ihr denn sein?“, fragte er seinen Freund.
 

„Hurghada. Ein paar meiner Verwandter wohnen da und so.“
 

„Oh.“ Ryou lächelte weit. „Hurghada liegt doch direkt am roten Meer, oder?“
 

Mariku runzelte leicht die Stirn, als er sein Portmonee herausholte. „Keine Ahnung wie das Meer heißt. Kann sein.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wenn du das sagst wird’s wohl stimmen.“
 

Er nickte der Kassiererin leicht zu und griff nach der Tüte, die seine neu gekauften Badeshorts beinhaltete. „Komm“, meinte er an Ryou gewandt und gemeinsam verließen sie den Laden.
 

„Wie spät?“, fragte er Ryou, als er sich eine Zigarette zwischen die Lippen steckte.
 

Ryou sah auf seine Armbanduhr. „Kurz vor halb zehn.“
 

Mariku grunzte. „Okay.“
 

Eine kurze Zeit lang herrschte Stille, in der Mariku seine Zigarette genoss, bevor sich Ryou räusperte. „Freust du dich?“
 

Mariku runzelte die Stirn. „Worauf?“
 

„Ägypten.“
 

„Ah“ Langsam blies Mariku den Rauch aus dem Mund aus. „Joa, schon. Hab zwar keinen Bock auf meine Verwandten aber ein paar alte Kumpels von mir wohnen in Hurghada und so. Wir werden dann wahrscheinlich ein bisschen Party machen, wird schon cool.“
 

„Party machen...“, wiederholte Ryou leise und biss sich auf die Unterlippe. „Kann man dort denn gut... Party machen?“
 

„Aber hallo!“ Mariku grinste breit. „Hurghada hat echt geile Clubs und so.“
 

„Achso...“, flüsterte der Weißhaarige. Jetzt war er ehrlich gesagt ziemlich beunruhigt... Er hatte schon immer irgendwie Angst gehabt, dass Mariku ihn mal betrügen würde. Dafür war der Ägypter schließlich bekannt! Und jetzt war Mariku eine ganze Woche allein in Ägypten und feierte in 'geilen Clubs', wo es bestimmt auch noch geile Typen gab.
 

Ryou biss sich hart auf die Unterlippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Er kannte doch seinen Freund... Und er kannte Marikus unersättlichen Sexualtrieb... Und eine Woche ohne Sex war für Mariku die pure Hölle, das würde er nicht aushalten. Und wenn Ryou nicht da war, um ihm seinen Sex zu geben, dann... Dann würde er es sich wohl von einem anderen holen.
 

„Ist was?“
 

Ryou zuckte plötzlich erschrocken zusammen, als sich Mariku zu ihm herunter beugte und ihre Nasenspitzen sich leicht berührten. Ryou zwang sich ein Lächeln auf. „Alles in Ordnung.“
 

Mariku nickte. „Okay.“ Damit widmete er sich wieder seiner Zigarette.
 

Ryou versuchte derweil verzweifelt, die Tränen zurückzuhalten. Er wusste jetzt schon, dass die Ferien alles andere als erholsam für ihn sein würden.
 

xxx
 

„Piercingstudio?!“, rief Ryou geschockt, als er den Laden vor sich betrachtete.
 

„Genau.“ Grinsend leckte sich Mariku über die Lippen.
 

„Was willst du denn hier?“ Ryou sah den Größeren flehend an.
 

„Als ich letztens gesagt habe, dass ich ein Nippelpiercing will, hab ich das ernst gemeint“, erwiderte Mariku schmunzelnd und packte Ryou dann am Handgelenk, um ihn ins Piercingstudio zu ziehen.
 

„Aber ein Ni-... Brustwarzenpiercing ist doch... Also ich find‘s nicht sehr ästhetisch.“ Ryou verzog das Gesicht.
 

„Aber ich. Und es ist mein Körper, also kann ich wohl damit machen, was ich will“, knurrte Mariku mit leicht angesäuerten Unterton.
 

Ryou seufzte niedergeschlagen. „Ja...“, murmelte er schließlich und löste sich aus Marikus Griff, um sich umzusehen. Es sah... Gruselig aus. Ryou erschauderte leicht. Diese ganzen Bilder von tätowierten und gepiercten Körpern sahen einfach nur... Eklig aus.
 

Und diese ganzen furchteinflößenden Stechgeräte... Ryou drehte sich langsam der Magen um.
 

„Oh hey, Mariku Alter!“, ertönte plötzlich eine gut gelaunte Stimme.
 

Erschrocken drehte sich Ryou um und entdeckte einen eher klein gewachsen Typen mit wilden orangen Haaren auf sie zukommen.
 

„Crow!“, rief Mariku, ein breites Grinsen auf den Lippen. „Wie geht’s?“
 

„Gut, gut und dir?“ Ebenfalls grinsend hielt er Mariku die Hand hin.
 

„Auch.“
 

„Wer ist das?“ Fragend nickte Crow in Ryous Richtung. „Dein neues Spielzeug?“
 

Mariku lachte amüsiert. „So ähnlich“, meinte er mit einem spitzbübischen Grinsen und legte Ryou einen Arm um die Schulter. „Das ist Ryou. Ryou, das ist Crow, ein alter Kumpel von mir.“
 

„...Hi.“ Ryou lächelte den Orangehaarigen schüchtern an.
 

„Hey“, zwinkerte Crow ihm zu und wandte sich dann wieder an Mariku. „Also. Womit kann ich dich heute beglücken? Bist ja echt schon lange nicht mehr hier gewesen.“
 

Ryou blinzelte verwirrt. „Ä-Ähm. Crow-kun...? Arbeitest du hier?“
 

„Jap!“ Grinsend hob Crow den Daumen. „Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich der beste Stecher Dominos bin!“
 

Mariku lachte wegen der Zweideutigkeit des Satzes. „Stecher im Inne von Piercings und Tattoos stechen versteht sich“, berichtigte er seinen Freund. „Sonst bin ich die Nummer Eins, aber das weißt du ja, Ryou.“
 

Crow zuckte grinsend mit den Schultern. „Wie auch immer.“
 

„A-Aber du bist doch noch so jung!“, protestierte Ryou. „Solange kannst du in diesem Beruf doch noch gar nicht arbeiten?“
 

„So jung auch nicht.“ Crow kratzte sich am Kopf. „Bin schon 23.“
 

Ryou klappte der Kiefer auf. „23?!“
 

Crow lachte leise. „Jepp. Ich weiß, ich seh jünger aus. Ist ja auch egal.“ Er machte eine abwinkende Handbewegung. „Also Mariku?“
 

„Ich hab an ein Nippelpiercing gedacht“, meinte Mariku. „Im rechten Nippel. Du weißt ja, ich find die Dinger echt scharf.“
 

„Sind auch scharf“, bestätigte Crow. „Obwohl ich Brustwarzenpiercings bei Frauen natürlich bevorzuge.“
 

Grinsend rollte Mariku mit den Augen und verschränkte die Arme. „Also. Wie viel würde das kosten?“
 

Crow summte, die Stirn leicht gerunzelt. „Hm, 7900 Yen ungefähr.“
 

Mariku riss die Augen auf. „7900?! Alter... Ich brauch ewig, bis ich das Geld zusammen hab...! Komm schon, Crow, wir kennen uns doch schon so lange...! Kannste mir nicht einen Rabatt geben oder so?“
 

Seufzend fuhr sich der Piercer durchs wilde Haar. „Geht nicht, Mann. Das weißt du doch.“
 

Mariku sah ihn gequält an. „Echt nicht?“
 

Crow schüttelte den Kopf. „Echt nicht.“
 

„Fuck...“ Fluchend krallte Mariku eine Hand in sein Haar. „Ich hab im Moment gerade mal die Hälfte, knapp 4000 Yen. Scheiße, Mann...“
 

Während sich Mariku weiterhin aufregte, lächelte Ryou nur glücklich in sich hinein.
 

xxx
 

„Wow, es ist echt spät geworden!“, bemerkte Ryou, während er mit vollgepackter Tasche den Bücherladen verließ. „Es ist schon fast halb eins!“
 

„Das ist ja auch kein Wunder!“, murrte Mariku. „Wir waren ja auch ewig in deinem scheiß Bücherladen, nur weil du unbedingt neue Mangas haben wolltest!“
 

„Ich mag Mangas halt“, erwiderte Ryou mit einem Lächeln. „Da hab ich ganz die Zeit vergessen.“
 

„Ich hab gezählt.“ Mariku hob eine Augenbraue und sah dann auf seine Uhr. „Wir sind ganze 64 Minuten in diesem Puff gewesen.“
 

„Das ist kein Puff, Blödmann!“, widersprach Ryou schmollend und schlug seinem Freund gegen den Oberarm. „Das ist ein Paradies! Der Laden hat echt alle Mangas, die man sich wünschen könnte.“
 

Mariku rollte mit den Augen. „Hilfe, mein Freund ist ein Otaku“, murmelte er leise.
 

Ryou kicherte erheitert. Ja, ein Otaku war er wohl. „Was machen wir jetzt?“ Immer noch lächelnd drehte er den Kopf zu Mariku.
 

Dieser hatte ein verschmitztes Leuchten in den Augen, als er die Arme um Ryous Hüfte schlang. „Das was ich eben im Telefongespräch mit Kura und Malik angedeutet habe“, schnurrte er leise und leckte Ryou über die Wange. Der Weißhaarige wurde knallrot und schubste Mariku leicht von sich.
 

„M-Mariku! Wir sind h-hier im Einkaufszentrum!“, beschwerte er sich.
 

Mariku zuckte grinsend mit den Schultern. „Ich hab ja auch nicht gesagt, dass wir es hier machen müssen. Lass uns zu dir gehen, okay?“ Lasziv leckte er sich über die karamellfarbenen Lippen.
 

„O-Okay...“ Ryou nickte leicht, die Wangen immer noch rot.
 

Mariku grinste breit. „Dann komm, lass uns gehen.“
 

Fast ungeduldig durchquerte er das Einkaufszentrum, Ryou im Schlepptau. Doch als sie gerade am Piercingstudio vorbei kamen blieb der Ägypter plötzlich abrupt stehen, das Gesicht geschockt.
 

„Mariku?“ Ryou legte den Kopf schief und verfolgte Marikus Blick. Was war denn auf einmal los? Wieso sah sein Freund so komisch ins Piercingstudio? Neugierig warf Ryou einen Blick in den Laden, konnte aber nichts Außergewöhnliches erkennen. Crow schien einen Kunden zu haben und unterhielt sich mit ihm, sonst war nichts Besonderes zu sehen.
 

„Ich geh nochmal kurz ins Studio“, sprach Mariku nach einer gefühlten Ewigkeit, die Augen immer noch auf den Laden gerichtet. „Warte solange hier.“
 

„Aber-“, fing Ryou an und wollte seinem Freund ins Studio folgen, doch dieser drehte sich mit einem Knurren um.
 

„Warte einfach hier draußen, okay?! Ich bin ja gleich wieder da.“ Damit drehte er sich um und betrat mit schnellen Schritten den Laden.
 

Ryou seufzte, tat aber, wie befohlen. Mariku hatte wütend gewirkt und er wollte ihn nicht noch weiter verärgern. Nochmal seufzend stellte er die Einkaufstüten zwischen seinen Beinen ab und sah durchs Schaufenster dann wieder in den Laden. Mariku hatte ihm verboten mit reinzukommen, aber gegen reingucken hatte er nichts gesagt.
 

Er guckte sich für einige Sekunden suchend um, bis er Mariku schließlich entdeckte. Der Blonde lehnte mit dem Rücken gegen einen weißen Schreibtisch, auf den Lippen ein verschmitztes Lächeln und die Augen... Ryou schluckte plötzlich und sein Magen verknotete sich mit einem Mal. Wenn Ryou es nicht besser wüsste hätte er gesagt, dass Marikus Blick flirtend gewirkt hätte. Aber das konnte ja nicht sein, das bildete sich Ryou nur ein. Das MUSSTE er sich einbilden. Aus dieser Entfernung war es eh schwer, etwas Genaueres zu erkennen. Er konnte Mariku nur zur Hälfte sehen und die Person, mit der sich sein Freund offensichtlich unterhielt, stand so da, dass Ryou sie nur von hinten betrachten konnte.
 

Ryou runzelte leicht die Stirn und musterte die ihn unbekannte Person. Der Körper war groß, größer als Marikus, und muskulös woraus Ryou schloss, dass es sich um einen Typen handelte. Die Haut hatte, genau wie Marikus, einen bronzefarbenen Ton, wirkte im Gegensatz zu Marikus aber nicht ganz echt. Wahrscheinlich hatte die Sonnenbank da nachgeholfen. Als sein Blick auf die Haare des Typen fiel, weiß, schulterlang und scheinbar ungekämmt, biss er sich hart auf die Unterlippe.
 

Verdammt, irgendwie kam Ryou der Typ bekannt vor... Ihm lag es auf der Zunge, aber er kam einfach nicht drauf! War es ein Schulkamerad? Nein, das glaubte er eigentlich nicht. Aber woher konnte er den Typen dann kennen?
 

„Mist“, murmelte der Weißhaarige und schüttelte mit dem Kopf. Egal, wie sehr er auch nachdachte, er kam im Moment einfach nicht darauf. Mit einem Seufzen beschloss er, die zwei erstmal weiter zu beobachten. Vielleicht würde es ihm ja noch einfallen.
 

Für einige Minuten unterhielten sie sich, Ryou konnte leider nicht wirklich verstehen, worüber, dafür stand er zu weit weg. Es verging mehr Zeit und dann... Dann richtete sich Mariku plötzlich auf und umarmte den Typen. Das versetzte Ryou sofort einen Stich ins Herz und nervös knabberte er an seiner Unterlippe.
 

Was war nur los mit ihm? Die zwei umarmten sich doch ganz normal, das war doch kein Grund, direkt eifersüchtig zu werden... Aber Ryou war es. Er war verdammt eifersüchtig. Sie umarmten sich nur, wenn Ryou es initiierte, aber jetzt hatte der Blonde den ersten Schritt gemacht und den Typen umarmt! Und Mariku schien es zu gefallen! Er hatte ein breites Grinsen auf den Lippen und die Arme fest um den muskulösen Nacken des Anderen geschlungen. Dessen Arme lagen um Marikus Hüfte und... Moment mal, ruhte da nicht eine der Hände auf Marikus Hintern?! Von dieser Perspektive war es schwer zu sagen, aber es sah wirklich so aus, als betatschte der Typ Mariku, seinen Freund!
 

Ryou kaute weiter an seiner Unterlippe und wurde langsam aber sicher panisch. Verdammt, was sollte er denn jetzt machen?! Er musste einschreiten, Mariku war doch mit ihm zusammen! Aber warum wehrte sich Mariku dann nicht gegen die Hand auf seinem Hintern?! Es schien ihm sogar zu gefallen!
 

Mariku neigte den Kopf leicht und plötzlich trafen sich ihre Augen. Für einen kurzen Moment hielten sie Blickkontakt, doch dann drehte der Blonde den Kopf wieder zu dem Größeren. Er flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr, warf noch einen Blick zu Ryou und zog ihn dann tiefer ins Studio, bis Ryou sie nicht mehr sehen konnte.
 

Ryous Brust schmerzte. Was sollte das alles...? Wieso umarmten sie sich so innig, wieso ließ sich Mariku von ihm betatschen und wieso war Mariku aus seiner Sichtweite gegangen...? Fragen über Fragen zu denen Ryou keine Antwort wusste.
 

Mit einem zittrigen Seufzen lehnte der Weißhaarige seinen Rücken gegen das Schaufenster.
 

Er hatte genug gesehen.
 

Er schluchzte leise und wischte sich mit dem Ärmel dann über die feuchten Augen. Das tat weh. Mariku hatte ihm mit seinem Verhalten wirklich verletzt. Aber... Wie so oft bildete sich Ryou wahrscheinlich zu viel ein und interpretierte die ganze Situation nur falsch. Sie hatten doch gestern noch Liebe gemacht, da würde der Ägypter doch jetzt nicht einfach und vor seinen Augen mit einem anderen Typen flirten? Nein, so kalt würde Mariku nicht sein. Ryou vertraute seinem Freund. Mariku würde ihn nicht betrügen.
 

Knapp zehn Minuten später kam Mariku wieder heraus, das Gesicht leicht gerötet und mit einem kleinen Grinsen, fast schon Lächeln, auf den Lippen.
 

„Fertig?“, fragte Ryou ohne den Anderen anzusehen und nahm seine Tüten wieder in die Hand.
 

„Ja.“ Mariku nickte und zusammen verließen sie das Einkaufszentrum. Eine ganze Zeit lang herrschte Stille, bis sich Mariku leise räusperte.
 

„Tut mir leid.“
 

Ryou sah ihn an. „Was tut dir leid?“
 

Mariku schwieg lange. Ryou wunderte das, sprach den Ägypter aber nicht darauf ein.
 

„Ich kann nicht mit zu dir“, sagte Mariku schließlich und blieb stehen. „Ich hab zuhause noch was zu erledigen.“
 

„Oh... Das ist schon okay.“ Ryou lächelte schwach.
 

„Tut mir leid“, wiederholte Mariku.
 

Ryou schüttelte den Kopf. „Es ist wirklich okay, Mariku. Wir sehen uns dann morgen?“
 

Mariku nickte. „Jepp. Bis dann.“ Damit drehte er sich um und ging in die entgegengesetzte Richtung.
 

Ryou lächelte traurig, während er beobachtete, wie sich sein Freund immer weiter von ihm entfernte. „Mariku, in diese Richtung geht’s doch gar nicht zu dir nach Hause...“
 

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Und? Habt ihr erkennt, wen Mariku im Piercingstudio getroffen hat, oder seid ihr genauso ahnungslos wie Ryoulein, hehe? :D

Oh und Crow... Japp, das ist DER Crow, der aus 5D’s xD Allerdings hab ich nur eine Folge 5D’s gesehen, deswegen weiß ich wirklich gar nicht, wie Crows Charakter ist... Aber naja, ich fand ihn einfach ansprechend für einen Piercer xP
 

Im nächsten Kapitel~ Die Herbstferien fangen an und Ryou plagen schlimme Verlustängste. Und nicht nur das, Fragen über Fragen quälen ihn und lassen ihn einfach nicht mehr ruhig schlafen. Wer war der Typ im Piercingtudio? Würde Mariku die Woche ohne Sex durchstehen oder würde er sich einfach nehmen, was er braucht? Würde er Ryou betrügen?

Getrieben von dieser Angst macht Ryou Mariku ein Geständnis und zwar ein Geständnis, welches alles auf den Kopf stellen würde.
 

Bis dann <3

Kapitel 26: Drei kleine Worte...

„Drei, zwei, eins...!“
 

Ryou hielt sich die Ohren zu, als plötzlich ein ohrenbetäubendes Gekreische und Gejubel ertönte, welches so laut war, dass es beinahe das Klingeln der Schulglocke übertönte hätte. Das Klingeln, auf das wohl jeder im Schulgebäude ungeduldig gewartet hatte. Denn jetzt und heute war es soweit...
 

Die Herbstferien fingen an.
 

Jeder im Klassenraum, selbst die Lehrer, hatte ein dickes, fettes Grinsen oder wenigstens ein Lächeln im Gesicht und sah glücklich aus. Jeder… außer Ryou. Während die anderen Schüler lauthals aus den Klassen rasten saß der Weißhaarige immer noch an seinem Tisch und packte ganz langsam seine Sachen zusammen. Im Gegensatz zu den Anderen hatte er sich nicht auf die Ferien gefreut, nein, er hatte sich viel mehr gefürchtet! Denn heute würde Mariku für eine ganze Woche nach Ägypten fliegen.
 

Mit einem kleinen Seufzen schlang Ryou seinen Rucksack um eine Schulter und schlürfte dann gefolgt von einem mehr als glücklichen Malik aus dem Klassenraum. Im Schulgang wartete Mariku schon mit verschränkten Armen auf ihn, die Finger ungeduldig gegen seinen bronzefarbenen Oberarm trommelnd und mit einem mehr als nur ungeduldigen Gesichtsausdruck. Neben ihm stand Bakura, welcher wie all die anderen Schüler in diesem Gebäude ein breites Grinsen im Gesicht hatte.
 

Ryou schubste Bakura zur Seite und klammerte sich sofort an seinen Freund, das Gesicht in dessen muskulöser Brust vergraben. Marikus Lippen verließ ein tonloses Seufzen, während er die Hände auf Ryous Hüfte legte.
 

Malik betrachtete das Geschehen sie einem schwachen Lächeln. „Komm, Bakura. Wir sollten sie lieber alleine lassen“, meinte er an den Albino gewandt und zupfte leicht an dessen Klamotten.
 

Bakura nickte und ging einen Schritt auf Mariku zu, um sich von diesen zu verabschieden. „Also, Riku.“
 

Ryou wollte noch etwas weiter am Ägypter ‚kleben‘ – so nannte Mariku seine Anhänglichkeit nämlich meist - löste sich aber dann, wenn auch widerwillig und mit einem Schmollen auf den Lippen, von ihm, damit sich die zwei Freunde richtig voneinander verabschieden konnten.
 

„Kura.“ Mariku hob grinsend eine Augenbraue und zog den Kleineren dann an sich.
 

„Viel Spaß, Alter, und genieß die Tage“, meinte Bakura schmunzelnd und schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken.
 

„Immer doch, du kennst mich ja.“ Mariku zwinkerte ihm zu und kniff ihm dann mit einem Lachen in die blasse Wange, bevor er sich von ihm löste.
 

Bakura rieb sich grummelnd die nun schmerzende Stelle, war aber nicht wirklich sauer, wie man dem Grinsen in seinem Gesicht ablesen konnte und trat dann einen Schritt zurück, um Malik Platz zu machen.
 

„Ich wünsch dir auch viel Spaß, Mariku“, lächelte Malik und schlang die Arme für eine flüchtige Umarmung um Marikus Taille.
 

Der Größere tätschelte ihm den Kopf. „Danke“, erwiderte er mit einem Schmunzeln und zwinkerte Malik zu.
 

Malik ging einen Schritt zurück und Ryou sprang sofort wieder vor, um sich erneut an Mariku zu klammern.
 

„Wir warten dann auf dich, Ry, okay?“, fragte Malik seinen besten Freund und lächelte ihn leicht gequält an. Ihm tat Ryou schon irgendwie leid, er schien Mariku wirklich nicht gehen lassen zu wollen.
 

Ryou nickte leicht, das Gesicht wieder in Marikus Brust vergraben. „Okay.“
 

„Gut. Also bis dann, Mariku, tschau!“ Malik und Bakura winkten ihm zu und verließen dann gemeinsam das Schulgebäude und ließen die zwei alleine im Schulflur zurück.
 

Eine Zeit lang standen Mariku und Ryou schweigend da und umarmten sich. Ryous Hände waren fest in Marikus Shirt gekrallt und er stand auf den Zehenspitzen, damit er seine Lippen auf die dunkle Haut seines Freundes pressen und diese mit Küssen bedecken konnte. Mariku stand steif da, die Hände auf Ryous Hintern ruhend, bis er sie schließlich hob und Ryous Gesicht damit umfasste.
 

Ryou seufzte sehnsüchtig auf und streckte sich ein wenig mehr, um seine Lippen auf Marikus zu legen. Ein kleines Stöhnen verließ dabei seine Kehle und er schloss genießerisch die Augen.
 

„Komm“, murmelte Mariku, als er nach einigen Sekunden den Kuss gelöst hatte, „Wir müssen uns beeilen, mein Flug geht bald.“
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe und schüttelte dann energisch den Kopf. „Ich will nicht, dass du gehst...“, jammerte er leise.
 

Mariku seufzte und rieb sich die Schläfe. „Baby, ich geh aber, daran kannst du nichts ändern. Außerdem ist es nur für eine Woche. Also lass uns rausgehen, dann können wir uns da richtig verabschieden.“
 

Ryou nuschelte etwas Unverständliches und verhärtete den Griff um Marikus Taille. „Aber ich lass dich nicht los... Du sollst bei mir bleiben...“
 

„Ryou!“ Mariku stöhnte genervt. „Hörst du mir nicht zu?! Mein Flug geht in knapp zwei Stunden, ich muss mich beeilen! Wir müssen noch zum Flughafen und einchecken und alles!“
 

Der Weißhaarige antwortete nicht und schmiegte sich nur näher an Mariku.
 

„Ryou…“
 

Immer noch keine Antwort.
 

„Verdammt!“ Genervt von Ryous kindlichen Verhalten schubste Mariku ihn mit einem Grunzen von sich. Überrascht von der Kraft des Stoßes stolperte Ryou über seine eigenen Füße und wäre beinahe hingefallen, hätte er sich nicht an einer naheliegenden Wand abstützen können.
 

„Wa…“ Mit großen, verständnislosen Augen sah er Mariku an. Was sollte das…? Warum schubste ihn Mariku denn plötzlich, wollte er ihn wirklich so dringend loswerden?
 

„Boah, dann halt eben nicht!“, fauchte Mariku wütend, zeigte seinen Freund den Mittelfinger und drehte sich dann schnell um, in Richtung Pausenhof stampfend. „Alter, was stellst du dich an! Bescheuertes Kleinkind, dein Getue geht mir auf den Sack!“
 

Für ein paar Sekunden beobachte Ryou geschockt, wie Mariku mit schnellem Schritt durch den leeren Gang marschierte, bis er sich aufraffte und schnell hinter seinem Freund her lief. „Tut mir leid...“, nuschelte er leise, als er neben Mariku angekommen war. Dieser zuckte nur stumm mit den Schultern.
 

Schweigend schritten sie über den fast menschenleeren Pausenhof, da erblickte Ryou plötzlich von Weiten das Auto von Marikus Schwester, Isis. Mit gequältem Gesichtsausdruck blickte Ryou zu Mariku. Er wollte sich nicht von ihm verbschieden, er wollte ihn bei sich haben…
 

Mariku schien das Auto auch bemerkt zu haben, da er Ryou plötzlich am Handgelenk packte und unter einen Baum zerrte, außer Sichtweite vom Auto.
 

„Isis muss uns ja nicht unbedingt begaffen“, murmelte er und rollte mit den Augen. Ryou lächelte nur schwach und sah dann nervös auf seine leicht zitternden Hände. Jetzt war es wohl so weit. Jetzt mussten sie Abschied nehmen.
 

Ryou hatte schon die ganze Woche Panik vor diesem Moment gehabt, er hatte sogar schon davon geträumt!
 

Er sah Mariku schließlich jeden Tag - oder fast jeden, am Wochenende sahen sie sich nicht immer, da Mariku darauf bestand, wenigstens ein bisschen Freiheit zu haben – und jetzt eine ganze Woche ohne seinen Schatz, ohne seine starken Arme um sich, ohne seine Küsse?! Das war der pure Horror!
 

Und dann spuckte in seinem Hinterkopf natürlich noch die Angst, dass Mariku ihn betrügen könnte...
 

„So...“, sprach Mariku nach einer Zeit und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich denke, das heißt wohl Abschied nehmen, hm?“
 

Ryou wimmerte leise und umarmte Mariku stürmisch. Er wollte sich nicht vom Blonden trennen, auch wenn es nur für eine Woche war. Mariku sollte bei ihm bleiben, verdammt! Eine Woche ohne Mariku, das war einfach… einfach… Der Weißhaarige wimmerte leise, als er spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen.
 

„Komm schon, Ryou... Es ist doch nur eine Woche“, versuchte Mariku ihn zu beruhigen, „So lang ist das nun wirklich nicht.“
 

„Das sind sieben Tage, 168 Stunden, 10080 Minuten und 604800 Sekunden!“, jammerte Ryou lauthals.
 

Mariku hob geschockt beide Augenbrauen. „Du weißt, wie viele Stunden, Minuten und Sekunden eine Woche hat?! Krass...“
 

„Hm“, machte Ryou nur. „Ich will nicht, dass du gehst!“
 

Mariku seufzte. „Mann, Ryou... Du machst einem die Sache echt nicht gerade einfach... Wie gesagt, es ist nur eine Woche. Das ist kein Weltuntergang.“
 

„Doch!“, widersprach Ryou nuschelnd. „Das ist ein Weltuntergang!“
 

Der Blonde verdrehte die Augen. „Ryou...“
 

„Ist aber so!“, klagte der Weißhaarige weiter und umfasste Marikus Gesicht, um es mit kleinen Küssen zu bedecken. „Ich vermiss dich jetzt schon“, murmelte er leise, nachdem er Marikus Mundwinkel geküsst hatte.
 

„Jetzt komm schon...“ Mariku grinste schwach und legte seine Hand auf Ryous Kopf, um ihn liebevoll zu tätscheln. „Sei nicht traurig. Wenn du artig bist und kein Drama mehr aus diesem Abschied machst, dann bring ich dir sogar ein Geschenk mit.“
 

„...Geschenk?“ Ryou blinzelte überrascht und errötete dann leicht. Damit hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet... Mariku wollte ihm wirklich etwas mitbringen? Ryou lächelte. Das war wirklich süß von ihm, aber dennoch... „Das schönste Geschenk würdest du mir machen, wenn du hier bleiben würdest...“
 

Mit verzweifelter Miene fuhr sich Mariku durchs Haar. „Du machst daraus echt ein verficktes Drama und ehrlich gesagt geht mir das gerade ziemlich auf den Sack. Es ist nur eine Woche, Ryou, nur eine Woche! Nur sieben mickrige Tage!“
 

„Eine Woche ist aber eine Woche zu viel...“, murmelte Ryou stur.
 

„Warum?“ Der Blonde sah ihn plötzlich ernst an. „Warum findest du es so schlimm, wenn wir uns eine Woche nicht sehen? Es gibt Paare, die können sich nur am Wochenende oder einmal im Monat sehen...! Es ist nur eine Woche, kapier das doch. Sich sieben Tage nicht zu sehen ist wirklich nicht schlimm.“
 

„Warum...?“, wiederholte Ryou wispernd die Frage des anderen und biss sich dann auf die Unterlippe. Sollte er es wirklich sagen...? Sollte er gestehen, was ihm nun schon seit knapp einer Woche auf der Zunge lag? Der Weißhaarige holte tief Luft und sah Mariku dann an, blickte in seine verständnislosen Augen. „Weil i-ich... Dich liebe.“
 

Völlig überrascht, und vielleicht auch geschockt, von dieser Aussage trat Mariku einen Schritt zurück, die Augen weit aufgerissen. „Du... D-Du... was?“
 

Ryou biss sich fester auf die Unterlippe, so fest sogar, dass er inzwischen Blut schmecken konnte. Er war so dumm, so dumm, dummdummdumm! Wieso hatte er Mariku seine Gefühle gestanden?! Hatte er denn wirklich gerechnet, dass sein Freund ihn strahlend umarmen würde und ihm auch seine Liebe gestand?!
 

…Ehrlich gesagt, ja. Irgendwie hatte Ryou schon damit gerechnet, dass Mariku seine Gefühle erwidern würde. Sie hatten doch Liebe gemacht...! Oder hatte Ryou etwa nur zu viel rein interpretiert in die Sache?
 

„Ich liebe dich“, wiederholte er schließlich kaum hörbar, die Augen auf den Boden gerichtet. „Des...Deswegen will ich auch so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen. Wenn wir auch nur kurz getrennt sind, sehn' ich mich nach dir...“
 

„Du... Liebst mich.“ Immer noch total fassungslos starrte Mariku den Kleineren an.
 

Ryou nickte und hob dann den Kopf. „Machst... du jetzt Schluss m-mit m-mir?“, krächzte er leise, während die ersten Tränen über seine Wangen rollten. Was für eine dumme Frage, natürlich würde Mariku Schluss machen! Mit Bakuras Bruder hatte er doch auch Schluss gemacht, nachdem ihm dieser seine Liebe gestanden hatte!
 

Als Mariku nicht antwortete schluchzte Ryou laut. „D-Du machst Schluss, nicht w-wahr?“ Mit einem Wimmern vergrub er sein Gesicht in den Händen und weinte hemmungslos. Weinte so sehr, wie er lange nicht mehr geweint hatte. „I-Ich will nicht, d-dass du mich v-v-verlässt, M-Mariku...! B-Bitte... N-Nicht...“
 

Er spürte, wie seine Beine langsam nachließen. Er war kurz davor, hinzufallen, war zu schwach, sich noch länger aufrecht zu erhalten, da spürte er wie sich zögerlich eine Hand auf seine zitternde Schulter legte. „Ryou...“
 

Ganz langsam entfernte dieser die Hände von seinem Gesicht und sah Mariku an, die sonst so strahlenden Augen nun rot und verquollen.
 

Marikus Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. Ein Lächeln, welches nicht ganz echt wirkte, hätte man genauer hingesehen, aber das tat Ryou nicht.
 

„Ich mach nicht Schluss, okay? Hör auf zu weinen...“
 

„D-Du... Machst es nicht?“, fragte Ryou ungläubig nach und strich sich die Tränen aus den Augen.
 

Der Ägypter schüttelte den Kopf. „Nein. Aber… Ich denke, dass uns eine Woche Auszeit mal ganz gut tut. Wir sollten beide ein bisschen nachdenken.“
 

Ryou hatte sich gerade halbwegs wieder beruhigt, da kam der nächste Schlag ins Gesicht. Sie sollten eine… Auszeit nehmen?! „Das heißt... Du fährst in den Urlaub und machst danach mit mir Schluss, nicht wahr?!“
 

Mariku schüttelte nochmals mit dem Kopf. „Nein. Es... Es gibt halt einfach Sachen, über die ich mal in Ruhe nachdenken möchte.“
 

Mit einem kleinen Schniefen rieb sich Ryou über die tränennasse Nase. Nachdenken... Mariku wirkte in den letzten drei, vier Tagen wirklich sehr nachdenklich. Ryou hatte ihn auch darauf angesprochen, aber keine wirkliche Antwort erhalten. Aber wie sich jetzt herausgestellt hatte beschäftigte Mariku doch etwas, sonst bräuchte er keine Zeit zum Nachdenken.
 

„Und du...“ Mariku drückte leicht seine Schulter. „Du solltest vielleicht auch noch einmal über unsere Beziehung und vor allem über die Worte deines Vaters nachdenken.“
 

Irritiert runzelte Ryou die Stirn, doch noch bevor er weiter nachfragen konnte, hupte es lauthals; Isis.
 

„Okay, ich muss jetzt wirklich gehen.“ Mariku grinste gequält und umfasste dann Ryous Gesicht. „Also nutz die Zeit um vielleicht mal ein bisschen über uns nachzudenken, okay?“ Er beugte sich vor und gab Ryou einen Kuss. „Baby...“
 

Ryou nickte schwach. „Ja... A-Aber meld dich auch mal öfter bei mir, o-okay?“
 

Mariku küsste ihn nochmal. „Werd ich machen. Ich werd wahrscheinlich auch Internet haben, also können wir auch mal chatten und alles.“
 

Der Weißhaarige lächelte leicht und legte seine Hände dann auf Marikus. „Das ist schön. Aber ruf auch mal an und schick mir SMS.“
 

„Okay.“
 

„Und ruf mich sofort an, wenn du da bist, j-ja? Sonst mach ich mir S-Sorgen und so...“
 

Grinsend rollte Mariku mit den Augen. „Ja, Mama.“ Als es noch einmal hupte, gab er Ryou einen letzten, langen Kuss. „Und du pass auf dich auf, okay? Verbring die Tage nicht nur heulend im Zimmer, sondern unternimm auch mal was mit Malik und Kura und so.“
 

„Werd ich machen.“ Ryou umarmte seinen Freund schnell und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Ich li-... Hab dich lieb.“
 

„Ich weiß.“ Mariku wuschelte ihm durchs Haar und drehte sich dann um. „Also bis dann!“
 

„Bis dann, Schatzi!“ Mit einem traurigen Lächeln winkte er Mariku zu, welcher mit schnellen Schritten in Richtung Auto lief. „Meld dich, wenn du da bist, hörst du? Und trink nicht zu viel Alkohol und rauch nicht immer so viel!“
 

Beim Auto angekommen drehte sich Mariku kurz um, zwinkerte Ryou an und verschwand dann im Auto, welches sich kurz darauf in Bewegung setzte.
 

Seufzend strich sich der Weißhaarige über die noch leicht feuchten Wangen. So hatte er sich den Abschied nicht vorgestellt. Besonders Mariku Aussage, dass sie beide nachdenken sollten, verwirrte ihn. Er sollte über ihre Beziehung nachdenken...? Was gab es denn da zum Nachdenken? Er war glücklich und Mariku auch... Oder etwa nicht? Mariku musste doch glücklich sein, sonst hätte er Schluss gemacht... Aber dennoch wollte er nachdenken...
 

Erneut seufzend fuhr sich Ryou durchs Haar. Er hoffte nur inständig, dass er nach dieser Woche immer noch einen Freund haben würde...
 

xxx
 

Ryou blieb noch einige Momente unter dem Baum stehen, um sich zu sammeln und nicht mehr ganz so verheult auszusehen, bevor er auf den Pausenhof trat und auf Malik und Bakura zuging, welche es sich auf der Tischtennisplatte gemütlich gemacht hatten.
 

„Na, ist der Staatsakt vorbei?“ Grinsend flickte Bakura seine Zigarette zu Boden und sprang dann von der Platte, als er Ryou entdeckte.
 

„Du bist ein Arsch.“ Augenrollend schubste Malik Bakura leicht und legte Ryou dann freundschaftlich einen Arm um die Schulter. „Oh, autsch...“ Er zog eine kleine Grimasse, als er Ryous immer noch leicht verquollenen Augen sah. „War wohl ein tränenreicher Abschied, hm?“
 

„Ja...“, stimmte Ryou mit einem Nicken zu, als sich die drei in Bewegung setzten. „Aber das war nicht der Hauptgrund, warum ich geweint hab...“
 

„Oh?“ Neugierig hob Malik eine Augenbraue. „Warum hast du dann geweint...?“
 

„Ich...“ Mit geröteten Wangen blickte Ryou auf seine Schuhe. „Ich hab ihm ein Geständnis gemacht...“
 

„Was für ein Geständnis?“ Leicht irritiert runzelte Malik die Stirn. „Mensch, Ry, jetzt lass dir doch nicht alles so aus der Nase ziehen...!“
 

„Ist doch klar!“ Lachend verschränkte Bakura die Arme hinterm Kopf. „Ryou ist schwanger, sieht man doch am kleinen Bäuchlein!“
 

„Du und deine kranke Fetische, Mann!“ Knurrend boxte Malik Bakura in die Seite. „Du bist echt besessen von Typen, die schwanger werden! Ich wette, du perverse Sau liest auch solche Fanfictions!“
 

Bakura lachte nur lauter, während Ryous Wangen heiß wurden. „B-Bäuchlein...?“, wiederholte er langsam. War er wirklich so fett, dass man denken konnte, er war schwanger?!
 

„Keine Angst, Kleiner!“ Bakura zwinkerte ihm zu. „Ich würde trotzdem mit dir vögeln.“
 

„B-Bakura!“ Beschämt schlug sich Ryou die Hände ins Gesicht, während in Maliks Augen für einen kurzen Moment ein Gefühl aufflackerte, welches verdächtig nach Eifersucht aussah.
 

„Hör nicht auf den Wichser“, murrte Malik leise und tätschelte seinem besten Freund sanft die Schulter. „Du bist nicht dick. Glaub mir, wenn du es wärst, hätte dich Mariku sicherlich darauf angesprochen.“
 

Langsam ließ Ryou die Hände wieder herunter gleiten. Stimmt... Wenn er wirklich zu dick wäre hätte Mariku sich bestimmt schon beschwert. Mit einem erleichterten Seufzen fuhr er sich durchs Haar.
 

„Alsoo.“ Malik warf ihm ein Grinsen zu. „Jetzt sag endlich, was für ein Geständnis?“
 

Der Weißhaarige errötete sofort wieder. „Ich... Ich hab ihm gesagt, dass... Dass ich ihn liebe.“
 

Malik hob beide Augenbrauen, während Bakura fast unbeeindruckt wirkte. „Du hast es ihm wirklich gestanden, obwohl du weißt, wie er bei dem letzten Liebesbekenntnis reagiert hat?!“ Er presste die karamellfarbenen Lippen zusammen. „Mutig, wirklich mutig von dir.“
 

„Ja, ich weiß...“ Mit einem verlegenen Lächeln kratzte sich Ryou an der Wange. „Aber es musste einfach heraus... Ich hätte es nicht länger ausgehalten. Aber...“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Ich hab schon Angst, was jetzt passiert und ob er nach dem Urlaub Schluss machen wird oder so.“
 

„Wie hat er denn auf dein Geständnis reagiert?“, wollte Malik wissen.
 

„Also zuerst sah er schon ziemlich geschockt aus...“, gab Ryou zu. „Als er sich dann wieder beruhigt hatte wirkte er sehr... Nachdenklich.“ Ängstlich sah er Bakura an. „Du bist ja sein bester Freund... Ist das eine... Eine gute Reaktion oder eher eine... Schlechte?“
 

„Hm.“ Bakura runzelte leicht die Stirn. „Ich denke mal, dass sie gut ist. Ist schwer zu sagen, Mariku ist wirklich unberechenbar. Aber dass er nicht sofort Schluss gemacht hat, ist auf jeden Fall schon einmal ein gutes Zeichen.“
 

„Bei... Bei deinem Bruder hat er auch nicht sofort Schluss gemacht, oder?“, fragte Ryou vorsichtig.
 

„Nee.“ Der Albino schüttelte den Kopf. „Bei Akefia hats noch knapp zwei Wochen angehalten aber dann war Schluss.“
 

„Mh“, summte Ryou leise. Zwei Wochen... Dann fing die Schule wieder an. Wenn er bis dahin noch mit Mariku zusammen war, sollte das ein gutes Zeichen sein... Oder?
 

Das plötzliche Hupen eines Autos unterbrach Ryous Gedanken und er zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich ein Sportwagen neben ihnen zum Stehen kam.
 

„Ey, ich glaubs nicht! Trödel mal nicht so rum, Bakura! Wir wollten doch zusammen was essen, Wichser!“, ertönte eine ziemlich angepisste Stimme aus dem Auto.
 

Während Bakura nur genervt mit den Augen rollte warf Ryou einen neugierigen Blick ins Auto. Doch als er sah, wer da im Sportwagen saß, setzte ihm beinahe das Herz aus. Da im Auto saß der Typ, denn er am Montag im Piercingstudio gesehen hatte! Der Typ, der Mariku so innig umarmte hatte und ihm sogar an den Hintern getatscht hatte! Das musste er einfach sein! Diese Bräune und diese weißen Haare...
 

„Alter, chill mal!“, murrte Bakura, drehte sich aber nichtsdestotrotz zu Malik, um sich von diesem zu verabschieden.
 

Ryou starrte den Typen währenddessen nur weiterhin fassungslos an. Wer war der Kerl?! Und woher kannte er Bakura, war es etwa ein gemeinsamer Freund von ihm und Mariku? Doch die Frage wurde ihm schnell beantwortet, als Bakura ihn spottend mit 'Aniki-chan' ansprach. Aniki, großer Bruder...?
 

Plötzlich fiel es Ryou wie Schuppen von den Augen. Natürlich, wie dumm von ihm! So unglaublich dumm von ihm! Das war natürlich Akefia, Bakuras Bruder und... Marikus Exfreund.
 

Mit einem Mal bildete sich ein gewaltiger Kloß in Ryous Hals. Die Umarmung im Einkaufszentrum hatte wirklich sehr intim und herzlich gewirkt... Hieß das etwa, dass von beiden Seiten noch... Gefühle für den anderen da waren?
 

„Oi, wo ist Mariku?“, wollte Akefia plötzlich wissen. „Der gehört doch bestimmt zu eurem lustigen Trüppchen dazu, nicht wahr?“
 

„Der ist weg“, brummte Bakura, als er sich in den Beifahrersitz plumpsen ließ und sich anschnallte.
 

„Achso, ich dachte, er wär neuerdings unsichtbar geworden.“ Akefia rollte mit den Augen. „WO ist er?“
 

„Im Urlaub.“
 

„Ach, stimmt ja“, grunzte Akefia. „In Ägypten, ne?“
 

Misstrauisch hob Bakura eine Augenbraue. „Woher weißt du das?“
 

Für eine Millisekunde, höchstens, verzog Akefia das Gesicht, bevor wieder sein üblich arrogantes Grinsen auf den Lippen lag. „Du hast es mir gesagt“, antwortete er knapp und schob sich die Sonnenbrille, die eben noch auf seinem Kopf ruhte, auf die Nase.
 

„Nein.“ Der Albino verschränkte die Arme. „Ich bin mir sehr sicher, dass ich es nicht erwähnt habe. Wir reden NIE über Mariku, also warum sollte ich dir auf einmal sagen, dass er in den Urlaub fährt?!“
 

Akefia presste die Lippen zusammen. „Okay, du hast es mir nicht wirklich gesagt. Ich hab halt gehört, wie du mit ihm am Handy darüber gesprochen hast.“
 

Bakura runzelte die Stirn. „Ich hab nicht-“
 

„BAKURA!“, unterbrach der Größere ihn plötzlich genervt. „Mann, glaub mir doch einfach. Woher sollte ich es sonst wissen? Was geht überhaupt ab mit dir? Ist doch scheißegal, wie ich es erfahren habe.“
 

Bakura schwieg für einen Moment, bevor er seufzend abwinkte. „Wie auch immer. Also, Malik.“ Er blickte zum Blonden. „Geht unsere Verabredung klar? Morgen um 20 Uhr bei dir?“
 

Malik lächelte leicht. „Jepp, geht klar.“
 

„Gut, bis morgen dann.“ Er hob zur Verabschiedung die Hand und klaute seinem Bruder dann die Sonnenbrille, um sie auf seine eigene Nase zu setzen. „Bis dann, Ryou.“
 

„Tschüß, Bakura.“ Ryou lächelte gequält, während Malik ihm zuwinkte und dann war das Auto auch schon weg.
 

Seufzend blickte Ryou ihnen nach. Das war also Akefia. Er sah wirklich verdammt attraktiv aus, das musste er zugeben, außerdem schienen er und Mariku sich auch ähnlich zu sein was den Charakter angeht. Alles in allem passte er viel besser zum Ägypter, als er selbs.
 

„Hey, alles in Ordnung?“ Mit einem besorgten Gesichtsausdruck legte ihm Malik plötzlich eine Hand auf die Schulter. „Du siehst auf einmal so traurig aus.“
 

„Es ist nichts...“ Mit einem schwachen Lächeln schüttelte der Weißhaarige den Kopf. „Ich vermiss Mariku nur schon und so.“
 

„Achso.“ Malik nickte mitfühlend.
 

„Aber genug von mir...“ Ryou schmunzelte plötzlich. „Du hast mit Bakura also morgen eine Verabredung?“
 

Malik errötete sofort. „Verabredung würde ich das nicht nennen“, murmelte er, als er sich den Nacken rieb. „Wir gehen halt zusammen zum Stadtfest und so.“
 

„Also ich würde das schon eine Verabredung nennen“, kicherte Ryou.
 

Sein Freund brummte nur ein leises „Was auch immer“.
 

„Aber ich freu mich...“ Ryou lächelte ihn an. „Ich hab ja oft genug gesagt, dass ihr ein tolles Paar wärt.“
 

„Oh ja.“ Malik schnaubte humorlos. „Das wiederholst du wirklich sehr oft.“
 

Leise lachend blieb Ryou stehen. „Das ist eben die Wahrheit“, lächelte er und zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer. Amane wartet bestimmt schon sehnsüchtig darauf, dass ich Essen mache.“
 

Nun lachte Malik. „Das stimmt wohl. Wir telefonieren dann später, okay?“
 

„Klar!“ Ryou nickte eifrig.
 

Die zwei Freunde umarmten sich.
 

„Bis später dann“, murmelte Malik seinem Freund ins Ohr und küsste es leicht, „Und mach dir bitte nicht so viele Gedanken wegen Mariku. Wird schon alles gutgehen, Bakura hat doch auch gesagt, dass diese… Auszeit nicht unbedingt was bedeuten muss.“
 

„Ich versuchs.“ Ryou seufzte. „Aber es ist wirklich schwer, Malik. Du hast ihn nicht gesehen, seine Reaktion zu meinem Geständnis…“
 

„Ich weiß…“ Malik löste sich langsam von ihm, „Aber versuchs wenigstens, okay?“
 

Ryou nickte zögerlich. „Okay…“
 

„Versprochen?“ Der Blonde hob eine Augenbraue und hielt ihm seine Hand hin.
 

Ryou lachte leise. „Versprochen…“
 

Die zwei Freunde schüttelten sich die Hände und verabschiedeten sich dann voneinander.
 

‚Ich versuchs‘, dachte Ryou mit einem gequälten Lächeln, während er Malik nachsah. ‚Aber ich bezweifle, dass ich die nächsten Tage genießen kann…‘
 

Er seufzte und fuhr sich kurz über die nassen Augen, bevor er sich auf den Weg nach Hause machte.
 

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Armer Ryou ;^; *ihn tröstet*

Und jetzt sollte auch der letzte verstanden haben, wer das im Pieringstudio war :D
 

Im nächsten Kapitel~ Es herrschte wieder Schweigen. Für einen Moment war nichts zu hören, außer Maliks gelegentliches Schluchzen und das Zirpen der Grillen, doch dann...
 

„Darf ich dich küssen?“
 

Bis dann <3

Kapitel 27: Das Straßenfest

„Okay, keine Panik...“ Malik atmete langsam aus und schloss dann die Augen. „Ich hab noch ungefähr 5 Minuten. Letzter Check.“
 

Für ein paar Sekunden ließ er die Augen geschlossen, versuchte diese ungewohnte Nervosität, die er gerade empfand, loszuwerden. Als es ihm halbwegs gelungen war, öffnete er die Augen wieder und sah in den Spiegel. Er beugte sich näher heran, um sein Gesicht und besonders sein Make-Up besser betrachten zu können. Er hatte feinen violetten Lidschatten aufgetragen und seine Augen dünn mit Kajal umrundet.
 

Seine bronzefarbenen Wangen nahmen einen feinen Rotschimmer an, als er auf seine Lippen sah. Er hatte sogar daran gedacht, Lipgloss aufzutragen! Im letzten Moment hatte er sich aber dann doch um entschieden. Aber eine Frage blieb.
 

Warum zur Hölle wollte er mit Schminke Aufmerksamkeit auf seine Lippen lenken?!
 

Er wusste echt nicht mehr, wie er auf solch eine Schnapsidee gekommen war. Es wär ja nicht so, als wenn er Bakura... K-Küssen wollte oder so, nein!
 

Oh nein, das war das Letzte, was er wollte!
 

…Oder?
 

Seufzend fuhr sich Malik mit dem Daumen über die Unterlippe und ging dann vom Badezimmer aus ins Wohnzimmer, um dort auf Bakura zu warten. Er warf einen kurzen Blick auf die Wanduhr, während er nervös mit dem langen Ärmel seines lavendelfarbenen Kimonos spielte.
 

Heute war Samstag. Heute war das große Domino City Stadtfest, zu welchem er mit Bakura hingehen würde. Es wäre gelogen, wenn Malik gesagt hätte, dass er nicht nervös sei. Er war verdammt nervös. Seit diesem einen Tag, an dem sich ihre Lippen - wenn auch nur seicht - berührt hatten, war der Blonde vollkommen verwirrt. Seine Gefühle spielten einfach verrückt. Er wusste nicht mehr, wo vorne und hinten war oder oben und unten, wenn er mit dem anderen zusammen war.
 

Und immer, wenn er dem Albino ins Gesicht sah landete sein Blick unweigerlich auf dessen vollen, schönen Lippen und sein Herz fing an, schneller zu schlagen.
 

Abermals seufzend fuhr er sich durchs Haar. Er hatte echt keine Ahnung, was mit ihm los war... Zum Glück war Bakura seine Veränderung (noch) nicht aufgefallen, der würde das bestimmt schamlos ausnutzen, dessen war sich der Ägypter sicher! Malik hob den Kopf, um noch einen Blick auf die Uhr zu werfen, da klingelte es bereits. Erschrocken sprang er auf und sein Herz raste, als er zur Tür eilte und diese dann – nachdem er ein letztes Mal tief Luft genommen hatte – aufriss.
 

„Hey, Blondie!“ Bakura grinste ihn breit an und hob die Hand zum Gruß.
 

„Hey“, erwiderte Malik mit einem kleinen Lächeln und betrachtete Bakura dann näher. „Hast ja doch einen Kimono gefunden, was?“, meinte er grinsend, als seine Augen über das schwarze Gewand fuhren, welches den Körper des Weißhaarigen bedeckte.
 

„Jepp! Lag ganz weit unten im Kleiderschrank!“
 

Malik verdrehte die Augen und trat dann aus seiner Wohnung. „Dacht ich mir“, murmelte er, während er die Haustür abschloss.
 

„Du siehst echt gut aus!“, bemerkte Bakura mit einem Schmunzeln, als er seinen Arm um Maliks Schulter gelegt hatte und den Kleineren zum Auto führte. „Aber trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht.“
 

„Wieso? Weil ich nicht nackt bin?“ Amüsiert hob der Ägypter eine Augenbraue.
 

Bakura lachte. „Das auch“, gluckste er. „Aber nee, im Ernst. Ich hab gedacht, du machst dir so eine schicke Hochsteckfrisur oder so.“
 

„Hatte ich eigentlich auch vor“, gab Malik mit kaum merkbar geröteten Wangen zu. „Aber damit hätte ich dann wohl doch zu feminin gewirkt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Naja. Aber wenn du so auch Hochsteckfrisuren stehst, warum hast du dir dann keine gemacht? Du hast doch langes Haar und alles. Hättest dir einfach eine machen müssen, in den Spiegel sehen und dann wichsen.“
 

Schmunzelnd blieb Bakura vor seinem Mustang stehen und schloss für Malik die Beifahrertür auf. „Weil ich keine Tucke bin“, erwiderte er und wackelte dabei mit den Augenbrauen. „Aber du schon.“
 

„Ra, Idiot!“ Malik rollte mit den Augen und stieg dann murrend ins Auto ein, während der Andere ihm die Tür aufhielt.
 

„Ist so!“ Lachend setzte sich der Weißhaarige neben ihn und ließ den Motor an. „Ich bin bi. Ich steh auf Titten und Schwänze. Du bist schwul, du stehst nur auf Schwänze, also bist du auch eine Tucke.“
 

„Dann ist Mariku aber auch eine Tucke“, brummte Malik und verschränkte die Arme.
 

„Nö. Mariku kleidet sich wie ein Mann und schminkt sich nicht wie ein Weib und trägt immer bauchfrei.“
 

„Mann... Bist du nur gekommen, damit du mich den ganzen Tag beleidigen kannst oder was?!“, knurrte Malik genervt.
 

„Genau!“ Glucksend schnippte Bakura mit den Fingern. „Verdammt, du bist ja doch nicht so blond, wie du aussiehst!“
 

Als Malik laut seufzte beugte sich der Albino schmunzelnd näher. „Nein, ist doch alles nur Spaß. Du weißt doch, dass ich dich liebe, Schatz.“
 

Der Kleinere rollte mit den Augen. „Natürlich. Als wenn du jemanden lieben könntest. Du bist einfach nur notgeil, nicht mehr.“
 

Bakura presste die Lippen zusammen, während er nach links abbog. „Denkst du etwa, ich bin ein Roboter der keine Gefühle hat oder was?“
 

„Gefühle schon“, widersprach Malik und lehnte seine Wange gegen die kühle Fensterscheibe. Obwohl schon Oktober war, war es heute verdammt warm. „So etwas wie Lust, Geilheit und das alles kannst du empfinden, das hab ich ja schon mehrmals mitgekriegt aber Liebe... Nicht wirklich.“
 

Bakura schnaubte. „Wenn du wüsstest...“, murmelte er leise.
 

Malik hob eine Augenbraue. „Hast du was gesagt?“
 

„Nein.“ Bakuras Griff um das Lenkrad verhärtete sich.
 

„Hast du überhaupt schon einmal eine Beziehung gehabt?“, wollte Malik nach ein paar Sekunden Schweigen wissen. „Also eine richtige. Keine Sexbeziehung oder so.“
 

„Ja, hatte ich“, antwortete Bakura. „Mehrere. Und glaub es oder nicht, da war sogar Liebe im Spiel.“
 

Malik runzelte die Stirn. „Mein Kommentar scheint dich echt gestört zu haben, was?“ Er hob eine Augenbraue. „Mein Kommentar diesbezüglich, dass du nicht lieben kannst.“
 

„Natürlich!“, knurrte Bakura. „Wie würdest du dich denn fühlen, wenn dir jemand so etwas unterstellen würde?!“
 

Malik presste die Lippen aufeinander. Es überraschte ihn, dass Bakura so negativ auf seine Aussage reagierte. Er war doch sonst immer für jeden Spaß zu haben und egal wie tief unter die Gürtellinie Maliks Sprüche gingen, er hatte immer gelacht und mitgespaßt. Aber dieses Mal… Schien er wohl einen wunden Punkt angesprochen zu haben.
 

„Bestimmt nicht gut...“, murmelte er nach einigen Momenten leise und fuhr sich dann seufzend durchs Haar. „Okay, ich nehms zurück. Es tut mir leid.“
 

Bakura grunzte. „Gut.“
 

Damit herrschte Stille. Malik sah für einige Minuten nachdenklich aus dem Fenster, bis er den Kopf seufzend zu Bakura drehte. „Bist du sauer?“
 

Bakura antwortete für ein paar Sekunden nicht. „Nein“, meinte er schließlich, den Blick stur nach vorne gerichtet. „Eher enttäuscht.“
 

„Enttäuscht...?“ Malik biss sich auf die Unterlippe. Er schien Bakura mit seiner Aussage wirklich verletzt zu haben... Dabei war das gar nicht seine Absicht gewesen, er wollte den Anderen doch nur ein bisschen triezen...
 

„Jepp.“ Bakura nickte. „Wenn du wirklich denkst, dass ich so notgeil bin, dann denkst du dementsprechend auch, dass ich nur Zeit mit dir verbringe, weil ich dich ficken will und heiß auf deinen Arsch bin.“ Langsam drehte er den Kopf zur Seite und sah Malik endlich in die Augen. „Aber das ist nicht der Grund.“
 

Verwirrt blinzelte der Ägypter. Bakura machte das alles nicht nur, weil er mit ihm schlafen wollte...? Aber warum dann? Warum ließ er nicht ab, blieb immer bei Malik, auch wenn dieser ihm immer nur Abfuhren erteilte...?
 

„Wir sind da“, unterbrach Bakura plötzlich seine Gedanken, als er mit dem Wagen auf einem Parkplatz, welcher extra für das Stadtfest eingerichtet worden war, anhielt.
 

Malik sah ihn stumm an, immer noch an seiner Unterlippe knabbernd. „Bakura...“ Er hatte auf einmal wirklich ein schlechtes Gewissen. Sie hatten sich verabredet, um einen schönen und tollen Tag miteinander zu verbringen und was machte er? Er verärgerte den Albino, toll...
 

Bakura seufzte. „Hey, jetzt guck nicht so.“ Er beugte sich zu Malik, um mit den Fingern seine Mundwinkel hochzuziehen. „Ist ja alles in Ordnung. Lass uns jetzt einfach einen tollen Abend verbringen, okay?“
 

Aber Malik gab noch nicht locker. „Ich hab das nicht so gemeint...! Ich wollte dich nur ein bisschen ärgern! Natürlich bist du kein Roboter und kannst auch Liebe empfinden... Ich wollte dir damit nichts unterstellen, wirklich!“
 

„Ist schon in Ordnung, wie gesagt.“ Bakura grinste ihn an. „Also keine Panik. Mach dir nicht ins Höschen, Blondie.“
 

„Tsk, Idiot.“ Mit einem schwachen Grinsen rollte Malik mit den Augen und löste den Sicherheitsgurt. Für einen Moment zögerte er und sah zur Tür, doch dann drehte er sich zu Bakura um und streckte die Arme aus.
 

Dieser verstand den Hinweis sofort und schnallte sich ebenfalls ab, um Malik umarmen zu können. Dass der Blonde mal eine Berührung - ob nun Umarmung oder Händchenhalten oder sonst was - initiierte war sehr, sehr selten, deswegen genoss Bakura die Umarmung auch nur umso mehr.
 

„Mmh.“ Mit einem wohligen Stöhnen schmiegte sich Malik näher an den Größeren. Inzwischen fand er es richtig schön, Bakura zu umarmen oder sonstig zu berühren. Wenn da nur nicht-
 

„Hey, Wichser!“, schrie Malik laut auf, als Bakura in seinen Hintern kniff und schubste ihn sofort von sich weg. „Du bist so ein Arschloch, ungelogen, ey!“
 

…Wenn da nur nicht die unanständigen Hände des Weißhaarigen wären...
 

Bakura lachte nur laut und stieg dann aus dem Auto, um schnell zur Beifahrerseite zu flitzen und dem Ägypter die Türe aufzuhalten. Malik lächelte leicht, die Wut von eben schon wieder vergessen. Bakura machte das wirklich konsequent. Bei jeder Autofahrt hielt er ihm die Türen auf und das freute ihn wirklich.
 

„Wollen wir?“ Bakura grinste ihn an, während er ihm seine Hand hinhielt.
 

Ebenfalls grinsend nickte Malik und legte seine Hand in Bakuras. „Liebend gern.“
 

xxx
 

„Ach du heilige Scheiße...“, entkam es Malik, als er die Menschenmasse um sich herum sah.
 

„Fuck!“, stimmte Bakura ebenfalls fluchend ein und fuhr sich durchs Haar. „Das ist aber echt voll... Hätte ich nie mit gerechnet.“
 

„Ich auch nicht...“ Malik seufzte. „Naja, jetzt können wir es auch nicht mehr ändern. Komm, amüsieren wir uns.“
 

„Das hör ich doch gern!“, grinste Bakura und somit setzten sich die Zwei in Bewegung und quetschten sich durch die Menge.
 

Mit großen Augen sah sich der Blonde um. Er war schon ein paar Mal mit Ryou beim Stadtfest gewesen, aber es war noch nie so voll gewesen wie heute! Das lag wahrscheinlich daran, dass heute eine der beliebtesten Popbands des Landes auftreten sollte. Tja, das große Stadtfest in Domino City war eben in ganz Japan bekannt!
 

Aber es war auch wirklich ein tolles Fest. Die ganzen Straßen waren wunderschön dekoriert mit bunten Lichterketten, Lametta, Laternen und mehr. Genau deswegen hatten sich die Zwei auch entschieden, dass Fest erst so spät zu besuchen. Denn im Tageslicht würden die Lichterketten nicht so gut zur Geltung kommen!
 

„Es ist echt wunderschön, was?“, hauchte Malik begeistert, als er stehen geblieben war, um den Tanz zweier Geishas zu beobachten.
 

Als Bakura ihm nicht antwortete, runzelte er die Stirn. „Bakura?“
 

Immer noch keine Antwort. „Bakura!“
 

Nun leicht panisch sah sich Malik um. Verdammt, er hatte den Weißhaarigen in dieser großen Menge doch nicht wirklich verloren, oder?! Wenn er ihn erst einmal verloren hatte, dann würde er ihn bestimmt nicht wieder finden... Er biss sich auf die Unterlippe, da schlangen sich plötzlich zwei Arme um seine Taille und zogen ihn von hinten an einen warmen Körper.
 

„Du hast nach mir gerufen, Blondie?“
 

„Bakura!“, beschwerte sich Malik, als die Nase des Albinos seinen Nacken kitzelte. Er löste sich schnell aus der Umklammerung und drehte sich um, die Hände in die Hüften gestemmt. „Wo warst du, verdammt?!“
 

„Da hinten.“ Bakura nickte in eine Richtung. „Da war so ein vorgeführter Katana-Schwertkampf.“
 

„Hmpf! Wenn du dir etwas ansehen willst, dann hättest du mir doch Bescheid sagen können! Ich hatte schon Schiss, dass wir uns verloren haben oder so.“
 

„Keine Angst, wir verlieren uns schon nicht!“ Der Albino machte eine abwinkende Handbewegung. „Unsere Herzen sind doch miteinander verbunden und werden uns immer wieder zu einander geleiten.“
 

Malik hob eine Augenbraue. „Wie kitschig“, kommentierte er und zog eine Grimasse.
 

Bakura zuckte mit den Schultern. „Ich weiß.“ Er grinste und schnappte sich dann Maliks Hand. „Aber sicher ist sicher, was? So verlieren wir uns bestimmt nicht.“
 

„H-Hey!“ Malik errötete leicht, als er auf ihre verflochtenen Hände sah. „Händchen halten?! Du hast sie doch wohl nicht mehr alle!“
 

Bakura runzelte die Stirn. „Was ist bitteschön so schlimm daran?! Mit Ryou hältst du doch auch immer Händchen!“
 

„Ja, aber...!“ Malik biss sich auf die Unterlippe. Das war doch etwas anderes! Ryou war sein bester Freund! Er kuschelte gern mit ihm, gab ihm kleine Küsschen und all das. Aber Bakura war nicht sein bester Freund! Mit ihm Händchen zu halten war... Komisch. Es war seltsam, aber es... Es fühlte sich auch gut an. Er mochte das Gefühl, Bakuras Haut auf seiner zu spüren. Er mochte es, wie Bakura ihm mit dem Daumen sanft über den Handrücken strich, wie er seine Hand besitzergreifend drückte.
 

„Eben!“, schmunzelte Bakura, als der Andere seinen Satz nicht weiterführte und zog ihn hinter sich her. „Und jetzt komm, lass uns endlich weitergehen!“
 

„Jaja, ist ja gut.“ Malik seufzte leise, ließ sich aber widerstandslos von Bakura durch die engen Straßen führen.
 

Einige Minuten und viele Stände später blieb der Ägypter plötzlich stehen. „Hey, guck mal Bakura!“
 

„Hm?“ Dieser drehte sich um und folgte mit seinem Augen Maliks ausgestrecktem Zeigefinger. „Ein Spielstand?“ Bakura schnaubte. „Dosen werfen für ein Plüschtier, toll...“
 

„Lass uns das machen!“ Mit einem Schmunzeln zog er den Größeren zum Stand.
 

„...Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Bakura zog eine kleine Grimasse, als er die anderen Besucher beim Werfen beobachtete. „Das ist so... So klischeehaft! Wie in so einem schlechten Kitschfilm!“
 

„Tsk.“ Malik verschränkte die Arme. „Dann ist das hier eben mein Kitschfilm. Also komm, ich will ein Plüschtier haben! Und zwar das!“ Er zeigte auf einen kleinen Pandabären. „Den will ich, also gewinn ihn mir.“
 

Bakura schien einen Moment zu grübeln, doch dann grinste er und drückte Malik auf die Nasenspitze. „Also gut, Prinzessin. Dein Prinz wird dir einen süßen, kleinen Pandabären gewinnen.“
 

Malik rümpfte die Nase, als er auf Bakuras Finger sah. „Prinz? Ich dachte, du wärst das Ungeheuer?“
 

„Pfft, sieh mich doch einmal an!“ Mit einem überheblichen Grinsen zeigte der Weißhaarige auf sich. „Sieht SO ein Ungeheuer aus?“
 

„Ja“, antwortete Malik trocken.
 

„Jetzt tu doch nicht so, Malik.“ Bakura zwinkerte ihm zu. „Ich seh doch deine Blicke und wie du mich mit ihnen quasi auffrisst. Du findest mich verdammt scharf, streite das nicht ab.“
 

Malik presste die Lippen zusammen. Wenn er ehrlich war... Fand er Bakura wirklich attraktiv, sehr attraktiv sogar. Dieser leicht muskulöse Körper, dieses hübsche Gesicht, die leicht harten Gesichtszüge. Wirklich sehr attraktiv. Der Ägypter musste sogar zugeben, dass er Bakura viel gutaussehender fand als seinen Exfreund, Kaito.
 

„Also?“ Bakura hob schmunzelnd eine Augenbraue.
 

Seufzend zupfte Malik an seinem Kimono herum. „Gut, Prinz. Dann hol mir jetzt endlich mein Plüschtier.“
 

„Immer doch, meine geliebte Prinzessin.“ Bakura gab Malik einen Handkuss, was den Blonden zum Erröten brachte, und reichte der Händlerin dann 550 Yen.
 

„Wenn du alle Dosen triffst kannste dir ein Plüschtier aussuchen“, meinte die Händlerin gelangweilt, während sie demonstrativ laut ihren Kaugummi kaute und Bakura dann fünf Bälle übergab.
 

„Pah, das schaff ich doch mit links!“, rief Bakura siegessicher.
 

Malik stellte sich mit erhobener Augenbraue neben ihn. „Bist du sicher, dass du das kannst...?“
 

„Klar, misstraust du etwa meinem Können?!“ Knurrend griff Bakura nach einem Ball und kniff in Konzentration ein Auge zu, wobei die Zunge zwischen seinen Lippen hervor lugte.
 

Malik lächelte schwach. Bakura sah ja fast... süß aus.
 

Mit einem lauten Schrei holte Bakura aus, warf und traf: nichts.
 

Malik zog eine Grimasse. „Wow, wie konnte ich deinem Können nur misstrauen?!“
 

„Klappe!“, fauchte der Albino ihm zu und griff nach den anderen Bällen und warf. Diesmal traf er sogar ein paar Dosen, allerdings nicht genug, um ein Plüschtier zu gewinnen.
 

„Nochmal fünf Bälle!“, knurrte Bakura und pfefferte das Geld auf den Tresen.
 

xxx
 

Es dauerte 20 Minuten und 1650 Yen, bis Bakura schließlich alle Dosen umgeworfen hatte.
 

„Yes! Endlich, verdammte Scheiße!“, jubelte er und warf einen Arm in die Luft.
 

Malik gähnte. „Hast du es endlich geschafft?“
 

Bakura ging auf Maliks Kommentar nicht ein und ließ sich von der schon leicht genervten Händlerin stattdessen den Plüschpanda geben.
 

„Da!“ Mit einem feierlichen Schmunzeln übergab er dem Kleineren das Plüschtier.
 

Malik schenkte ihm ein breites Lächeln. „Dankeschön, Bakura!“, strahlte er und drückte den Panda an seine Brust.
 

Bakura grinste und zog Malik dann rücklings an seine Brust. „Das ist jetzt unser Kind“, murmelte er in Maliks Ohr und gab der Ohrmuschel einen kleinen Kuss. „Das Kind vom Prinzen und seiner Prinzessin.“
 

Der Blonde rollte amüsiert mit den Augen. „Unser Kind, hm?“
 

„Genau!“, schmunzelte Bakura. „Wie wollen wir es nennen?“
 

„Was ist es denn überhaupt?“ Malik runzelte die Stirn und betrachte den flauschigen Panda. „Ein Mädchen oder ein Junge?“
 

„Hm.“ Bakura nahm eine Hand von Maliks Hüfte, um mit ihr den Panda abzutasten. „Mädel“, teilte er mit einem Grinsen mit.
 

„Perversling!“ Ebenfalls grinsend stieß Malik seinen Ellbogen in Bakuras Rippen. „Unser Kind einfach so zu befummeln!“
 

Der Weißhaarige lachte leise. „Also. Wie nennen wir es?“
 

„Hm.“ Malik runzelte die Stirn. „Weiß nicht...“
 

Bakura presste die Lippen zusammen, bevor er mit einem 'Aha!' die Hand in die Luft hob. „Ich habs! Wir nennen sie Ai!“
 

„Ai...?“, wiederholte Malik, testete den Namen auf seiner Zunge und nickte dann zustimmend. „Ai-chan soll es sein!“
 

„Sehr schön“, schnurrte Bakura und presste seine pinken Lippen auf Maliks dunklen Nacken. „Aber ich will noch ein Kind. Also lass uns das Kinder machen schon einmal üben.“
 

Malik erschauderte, als er Bakuras Zungenspitze auf seiner Haut spürte und löste sich dann schnell aus dessen Umarmung. „Nein, danke. Ein Kind reicht mir. Wir handhaben das wie die Chinesen.“
 

Bakura schmollte, ging aber nicht weiter auf ihn ein und griff stattdessen nach seiner Hand. „Komm, lass uns was essen gehen, ich hab Kohldampf!“
 

Malik kicherte erheitert, als Bakura ihn ungeduldig durch die Menge zog. „Was willst du denn essen? Hier gibt’s so viele verschiedene Essensstände!“
 

„Ich will Okonomiyaki essen!“, antwortete Bakura bestimmt.
 

Malik nickte. „Hört sich gut an. Gibt es hier denn überhaupt Okonomiyaki?“
 

„Tsk, Malik!“ Der Albino rollte mit den Augen. „Benutz doch mal deine Nase! Man kann die bis hier riechen!“
 

Malik runzelte leicht die Stirn und schnüffelte dann in der Luft und tatsächlich; der Geruch von Okonomiyaki stieg ihm deutlich in die Nase! „Hast Recht! Riecht echt lecker.“
 

„Ich hab doch immer Recht“, erwiderte Bakura zwinkernd.
 

Die Zwei irrten noch für ein paar Minuten durch die Gegend, bis sie schließlich den, zu ihrer Überraschung, relativ leeren Okonomiyaki-Stand entdeckten.
 

„Gott, es riecht fantastisch!“, schwärmte Bakura.
 

Malik lachte leise. „Ja, stimmt! Komm, setzen wir uns hin, okay?“
 

Der Andere stimmte zu und zusammen setzte sie sich an einen runden Holztisch. Es dauerte nicht lange, bis sich beide etwas bestellt hatten und ihnen der Okonomiyaki an den Tisch geliefert wurde.
 

Bakura beäugte seinen Teller gierig und fing dann sofort an, das Essen herunter zu schlingen.
 

Malik lachte laut. „Ich wusste gar nicht, dass du so auf das Zeug stehst“, meinte er mit erhobener Augenbraue. „Ich dachte, Steak wäre dein Lieblingsgericht.“
 

„Isch esch auch“, stellte Bakura mit vollen Backen klar und schluckte. „Aber Okonomiyaki ist auch echt geil.“
 

Malik betrachtete Bakuras Teller, ein Okonomiyaki-Gericht mit viel Fleisch, und widmete sich dann wieder seinem vegetarischen Essen. „Solange Fleisch drinnen ist, findest du wohl alles geil.“
 

Bakura stoppte momentan in seinem Tun, um dem Ägypter ein breites Grinsen zuzuwerfen. „Ich steh eben auf Fleisch.“
 

„Sieht man.“ Amüsiert rollte Malik mit den Augen und beugte sich dann leicht zu Bakura über den Tisch. „Du hast da was“, murmelte er leise und legte seine Hand auf Bakuras Wange.
 

Sein Herz klopfte auf einmal schneller, als er die weiche, blasse Haut unter seinen Fingerspitzen spürte. Ganz langsam wischte er Bakura mit dem Daumen etwas Fleischsoße von den Mundwinkeln.
 

„Danke.“ Bakura lächelte leicht und legte seine Hand dann über Maliks.
 

„Kein Problem.“ Malik erwiderte das Lächeln, nahm seine Hand aber nicht von Bakuras Wange. Es war so schön, wieder angefasst zu werden ohne Angst zu haben. Bislang war Ryou die einzige Person, dessen Berührungen Malik tolerieren konnte, aber inzwischen... Inzwischen konnte er auch von Bakura berührt werden, ohne ängstlich zusammen zu zucken.
 

Maliks Lächeln würde breiter. Wer hätte je damit gerechnet, dass er Bakuras Berührungen irgendwann genießen würde? Also der Blonde sicherlich nicht! Aber in den letzten acht Wochen hatte er wirklich erfahren, dass Bakura auch anders sein konnte. Malik hatte ihn immer als perversen Klassenclown gesehen aber er war mehr. Viel mehr.
 

Maliks Lider wurden langsam träge, während er sich unbewusst näher an Bakura beugte. Diese pinken Lippen... Wie oft er in den letzten Tagen doch davon geträumt hatte.
 

Sein Gesicht kam Bakuras immer näher, näher und näher. Als ihre Nasenspitzen sich berührten verharrte Malik kurz, sah in Bakuras rotbraune, halbgeschlossenen Augen und dann...
 

Rülpste Bakura.
 

„Dreckssau!“ Angewidert verzog Malik das Gesicht und schlug Bakuras Hand von seiner. „Du bist echt ein widerliches Schwein, weißt du das?!“
 

„Sorry.“ Bakura sah ihn fast verlegen an, fast so, als wüsste er, dass er damit gerade einen magischen Moment zerstört hatte. „Aber wenn mir das Essen schmeckt, dann macht sich mein Magen halt bemerkbar.“
 

Malik rollte mit den Augen und widmete sich dann wieder seinem Essen. „Wie auch immer...“
 

Der Weißhaarige betrachtete ihn für einen Moment, bevor er seinen Finger in die Fleischsoße seines Okonomiyakis steckte.
 

Malik hob eine Augenbraue. „Was machst- IEK!“ Er schrie erschrocken auf, als sich Bakura auf einmal über den Tisch gebeugt und ihm mit der Soße ein Herz auf die Wange gemalt hatte.
 

„Hör auf, Bakura!“, beschwerte sich Malik lauthals. „Das ist ekelhaft! Ugh, du weißt doch, dass ich Fleisch hasse! Du bist so ein Arschloch!“
 

Bakura lachte leise. „Gut, dann mach ichs wieder weg.“ Schmunzelnd umfasste er Maliks Kinn und drehte seinen Kopf leicht zur Seite, bevor er mit seiner Zunge ganz langsam die Soße aufleckte.
 

Der Blonde erschauderte. Das Gefühl von Bakuras Zunge auf seiner Haut war alles andere als unangenehm.
 

Bakura ließ sich viel Zeit, um die bronzefarbene Wange sauber zu lecken und beugte sich dann mit einem zufriedenen Grinsen wieder zurück. „Da, alles weg.“
 

„Idiot“, brummte Malik leise und wischte sich mit dem Handrücken den Speichel von der Wange. „Lass uns jetzt endlich weiter essen, ich will heute noch was anderes machen.“
 

„Musst du mir nicht zweimal sagen!“, rief der Albino glücklich und schaufelte das Essen dann weiter in sich hinein.
 

Malik schüttelte nur seufzend den Kopf. „Dreckschwein.“
 

xxx
 

„Oh, warte mal!“ Bakura zog an Maliks Hand. „Ich muss mal aufs Klo.“
 

Malik seufzte und ließ seine Hand los. „Gut, dann geh. Aber beeil dich!“
 

„Alles klar!“ Bakura grinste ihm zu und lief dann zu den Herrentoiletten, wo glücklicherweise nur eine kleine Schlange war. Die meisten Typen pinkelten wohl ins Gebüsch. Erstaunlich, dass Bakura dies nicht auch tat.
 

Erneut seufzend verschränkte Malik die Arme und sah sich dann um. Obwohl es nun schon nach 22 Uhr war, war das Straßenfest immer noch rappelvoll. Mit einem kleinen Lächeln drückte er den Pandabären, Ai-chan, näher an seine Brust. Bis jetzt war es wirklich ein wunderbarer Abend mit Bakura gewesen. Es war lange her, dass er so viel Spaß gehabt hatte.
 

„...Malik?“
 

Dieser runzelte die Stirn, als er jemanden nach ihm rufen hörte und sah sich um. Diese Stimme... Sie kam ihm bekannt vor, aber er konnte sie im Moment wirklich nicht einordnen. Es war fast so, als hätte sein Gehirn versucht, sie zu blockieren.
 

„Ey, tatsächlich! Du bist es, Malik, was für ein Zufall!“
 

Malik zuckte heftig zusammen, als er plötzlich eine tiefe Stimme in seinem Ohr hörte und zwei Hände auf seiner Hüfte spürte.
 

„Freut mich echt, dich zu sehen, Babe.“
 

Malik erstarrte. Babe... Es gab nur eine einzige Person, die ihn jemals so genannt hatte... Auf einmal fing sein Körper an zu zittern. Nein... Nein... Das konnte nicht wahr sein, das DURFTE einfach nicht wahr sein...
 

„Was? Hats dir die Sprache verschlagen?“
 

Er spürte heißen, unangenehmen, Atem auf seinem Nacken und dann plötzlich zwei feuchte Lippen auf seiner Ohrmuschel.
 

Mit klopfendem Herzen drehte sich Malik um und ging ein paar Schritte rückwärts.
 

Das war er... Braunes, schulterlanges Haar. Giftgrüne Augen. Muskulöse Statur. Arrogantes Grinsen. Das war...
 

Kaito, sein Exfreund.
 

„Freust du dich nicht, mich zu sehen?“ Schmunzelnd legte Kaito den Kopf schief und kam langsam wieder auf ihn zu. „Ich bin entrüstet, Babe!“
 

Malik spürte, wie ihm die Galle hoch kam. Babe... Dieser widerliche Spitzname. Er brachte so viele schlechte Erinnerungen hervor.
 

„Was... Was machst du hier?“ Malik schluckte. Er wollte stark wirken, aber er konnte das Zittern nicht aus seiner Stimme halten.
 

„Geschäftsreise“, antwortete er knapp und streckte eine Hand aus, er stand nun unmittelbar vor Malik, um mit seinen blonden Locken zu spielen.
 

„Gut siehst du aus“, meinte er, immer noch das ekelhafte Grinsen im Gesicht. „Sehr gut sogar...“ Er drehte eine von Maliks Haarsträhnen um seinen Zeigefinger und umfasste mit der anderen Hand dann sein Kinn. „Ich bin glatt dabei, mich neu in dich zu verlieben, Babe.“
 

Malik erstarrte. Es fühlte sich so widerlich an... Kaitos Hand auf seinem Kinn, in seinem Haar. Er wollte das nicht, aber die Angst war so groß, sie lähmte ihn.
 

„Hey!“ Kaito blinzelte verwirrt, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte und diese hart quetschte. „Verpiss dich!“ Überrascht ließ sich der Kaito wegschubsen und beobachtete, wie ein weißhaariger Kerl an ihm vorbei zu Malik eilte.
 

„Bakura!“ Malik klammerte sich sofort an seinen Arm.
 

„Tsk, was seh ich denn da?“ Kaitos Grinsen war für einen Moment verschwunden, tauchte aber schnell wieder auf. „Du bist so eine Schlampe, Malik.“ Amüsiert schüttelte er den Kopf. „Du jammerst mich an, dass ich dich nicht verlassen soll, dass du mich liebst. Und was ist? Ich seh dich zwei Jahre später und du hast einen neuen Stecher.“ Der Braunhaarige lachte. „Ich hab wohl eine Schlampe aus dir gemacht.“
 

„Fresse!“ Knurrend ging Bakura einen Schritt näher auf ihn zu. „Halt deine verfickte Fresse! Wer bist du überhaupt, dass du es dich wagst, in meiner Gegenwart das Maul so aufzureißen?!“
 

„Kaito“, erwiderte er, scheinbar unbeeindruckt von Bakuras Auftreten. „Vielleicht hast du schon von mir gehört?“
 

Bakuras Augen weiteten sich. „Maliks Exfreund...“
 

Kaito lachte. „Genau. Malik erzählt gerne von mir, oder? Er erzählte gerne, wie ich ihn durch genommen habe und er wie die kleine Schlampe, die er ist, nach mehr gestöhnt hat?“
 

„Halt die Klappe!“ Malik ballte die Hände zu Fäusten und starrte den Größeren wutentbrannt an. „Halt die Klappe, halt die Klappe, haltdieklappehaltdieklappehaltdieklappe!“
 

Kaito grinste nur höhnisch. „Ist doch wahr. Kaum bin ich weg suchst du dir den nächsten, für den du die Beine breit machen kannst. Aber wenn du mich anbettelst, nehm ich dich zurück.“ Überheblich hob er eine Augenbraue. „Du warst schließlich eine gute Schlampe, ich-“ Doch der Rest des Satzes ging in einem überraschten Schmerzensschrei unter, da Bakura mit der Faust ausgeholt und ihn mit aller Wucht am Kinn getroffen hatte.
 

„Wag es nicht nochmal, so über Malik zu reden!“, fauchte er und schlug mit seiner Faust noch einmal zu. Doch diesmal war Kaito schneller und fing Bakuras Faust mit seiner Hand.
 

„Du willst mir drohen?!“ Kaito knirschte mit den Zähnen. „Wichser, ich lass mich von niemanden bedrohen!“, brüllte er und boxte Bakura ins Gesicht.
 

Der Albino zischte schmerzerfüllt und holte sofort zum Gegenschlag aus.
 

Fassungslos beobachtete Malik, wie sich die Zwei prügelten. Es war wirklich ein unschöner Kampf; es wurde gespuckt, an den Haaren gezogen, zwischen die Beine getreten. Er hatte ihnen mehrmals zugerufen, dass sie aufhören sollten, aber sie hörten nicht...

Inzwischen hatte sich sogar schon eine Traube um sie gebildet, die interessiert der Prügelei zusah, doch helfen oder dazwischen schreiten wollte niemand.
 

„AUFHÖREN!“, versuchte Malik es noch einmal und seine Stimme überschlug sich dabei. Er konnte das nicht länger mit ansehen... Bakura... Der Weißhaarige sah so mitgenommen aus, geschwollene Wange, aufgeplatzte Lippe... Aber dennoch schien es so, als würde er den Kampf gewinnen, da Kaito auf einmal Blut spuckend auf die Knie ging.
 

„Hah.“ Mit einem triumphierenden Grinsen wischte sich Bakura das Blut vom Kinn. „Das hast du davon, elendiger Hurensohn.“ Er krallte seine Hand in Kaitos Haar und mit aller Gewalt daran, riss ihm so dabei ein paar Haare raus. „Lass Malik von nun an in Ruhe...“, knurrte er leise und in seiner Stimme schwang unüberhörbar der grenzenlose Hass mit, den er für Kaito empfand.
 

„Sonst...“ Er beugte sich zu Kaitos Ohr. „Sonst wirst du das dein Leben lang bereuen, glaub mir“, hauchte er drohend und ließ ihn dann los.
 

„Komm, Malik.“ Bakura drehte sich zum Ägypter um und hielt ihm seine Hand hin. „Lass uns gehen.“
 

Malik warf einen kurzen Blick zum sich vor Schmerz krümmenden Kaito und nahm die ihm angebotene Hand dann mit einem Lächeln an.
 

Er konnte es nicht glauben, Bakura hatte sich für ihn geprügelt… Er hatte ihn verteidigt und… Malik war sprachlos, er wusste nicht, was er sagen oder denken sollte, zu viel schwirrte ihm einfach im Kopf herum.
 

Aber in diesem Moment war er so froh, wie noch nie, dass er Bakura wirklich eine Chance gegeben hatte.
 

xxx
 

„Ugh...“ Mit einem leisen Zischen ließ sich Bakura neben Malik auf die Parkbank fallen.
 

Malik schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln. „Tut es sehr weh?“, fragte er und legte seine Hand vorsichtig auf Bakuras unverletzte Wange.
 

„Geht“, brummte der Andere und versuchte, sich seinen Schmerz nicht allzu sehr anmerken zu lassen.
 

Malik schwieg für einen Moment und presste dann die Lippen zusammen, als er ein Taschentuch aus seiner Kimonojacke holte und Bakura damit sanft das Blut aus dem Gesicht wischte.
 

„Danke...“, murmelte er Blonde leise.
 

„Kein Problem.“ Bakura machte eine abwinkende Handbewegung.
 

„Doch...“ Malik senkte den Blick kurz zu Boden und umarmte den Größeren dann.
 

Bakura lächelte leicht und legte sein Kinn auf Maliks Schulter. „Nein, es ist kein Problem.“ Er schwieg für einen Moment. „Verübel es mir nicht, aber dein Exfreund... Ist ein ziemliches Arschloch.“
 

Malik lachte leise und löste langsam die Umarmung. „Keine Sorge, du hast ja schließlich Recht. Er ist ein Arschloch. Nur leider hab ich das erst viel zu spät bemerkt.“ Er seufzte. „Ist jetzt auch egal, lass uns nicht weiter darüber reden.“
 

Bakura grunzte und sah dann in den dunklen Sternenhimmel. Einige Minuten lang schwiegen sie beide, eine angenehme Stille, bis sich der Albino räusperte.
 

„Was... sind wir?“, wollte er wissen, den Blick immer noch auf den Himmel gerichtet. „Sind wir Klassenkameraden? Oder... Freunde?“
 

Malik errötete leicht und biss sich auf die Unterlippe. „Freunde“, murmelte er leise. „Wir sind Freunde. Auch wenn du mir öfter mal wirklich tierisch auf die Nerven gehst.“
 

Bakura lächelte leicht und schwieg einen Moment, schien über die richtigen Worte nachzudenken. „Freunde sein ist mir aber nicht... Genug.“
 

„Warum?“ Malik drehte den Kopf zu Bakura und betrachtete sein Gesicht. Im Mondlicht sah er so anders aus. Sein weißes Haar schien fast schon zu leuchten und mit dem nachdenklichen, leicht traurigen Gesichtsausdruck, sah er wirklich aus wie ein Engel.
 

Und nach seiner Rettungsaktion von eben war er das für Malik auch. Ein sehr perverser, arroganter, sturer Engel, aber nichtsdestotrotz ein Engel.
 

Bakura knabberte an seiner Unterlippe. „Du willst wissen warum?“ Mit einem schwachen Lächeln schüttelte er den Kopf und schloss dann die Augen. „Gut. Ich sag dir warum.“
 

Malik starrte ihn an, sein Herz klopfte so schnell, dass er Angst hatte, jeden Moment an einem Infarkt zu sterben. Er wusste nicht wieso, aber auf einmal war er nervös. Verdammt nervös, ihm kam es vor, als-
 

„Ich liebe dich, darum.“
 


 


 


 

Was?
 

Geschockt ließ Malik das Kuscheltier fallen. „Wa...Wa...“ Er griff sich mit der linken Hand plötzlich an den Kopf, als sich mit einem Mal alles um ihn herum drehte. Bakura... Liebte ihn. Er wollte nicht seinen Körper, er wollte nicht nur Sex wie Kaito, nein... Er liebte ihn.
 

Langsam hob Bakura den Kopf und sah ihn an, wartete auf eine Antwort von ihm, eine Reaktion.
 

„Du... Liebst mich...“, wiederholte Malik langsam und krallte seine Finger in seinen Kimono.
 

Der Albino nickte stumm.
 

„Und das... obwohl ich mich immer so scheiße zu dir benommen hab.“ Malik biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe. „Ich hab dich immer nur weggedrückt, beleidigt, beschimpft und trotzdem... Trotzdem...“
 

„Ich wusste ja, dass es nur eine Schutzwand war.“ Bakura lächelte leicht. „Und außerdem hast du dich in den letzten Wochen mir gegenüber geöffnet und ich durfte deinen wahren, weichen, Kern hinter dieser harten, schützenden Schale sehen.“
 

Dem Blonden stiegen auf einmal Tränen in die Augen. „Wenn ich das gewusst hätte... Wenn ich deinen Worten, du willst mich und nicht meinen Körper, doch von Anfang an geglaubt hätte... Dann wäre ich nicht so gemein zu dir gewesen...“ Die ersten Tränen fanden ihren Weg über sein Gesicht und ein ersticktes Schluchzen verließ seine Lippen. „B-Bakura... Es tut mir leid, ich...“
 

„Ssch.“ Immer noch lächelnd legte Bakura ihm einen Finger auf die zitternden Lippen. „Du musst dich nicht entschuldigen, ist ja nur verständlich bei deinen schlimmen Erfahrungen mit deinem Exfreund.“
 

„A-Aber-“
 

„Kein aber.“ Bakura tippte sanft auf seine karamellfarbenen Lippen.
 

Bei dieser sanften Geste kullerten nur noch mehr Tränen über Maliks Gesicht. Bakura strich mit dem Daumen sanft über seine nasse Wange und entfernte seine Hand dann wieder.
 

Es herrschte wieder Schweigen. Für einen Moment war nichts zu hören, außer Maliks gelegentliches Schluchzen und das Zirpen der Grillen, doch dann...
 

„Darf ich dich küssen?“
 

Mit tränenverschleierten Augen hob Malik den Blick von seinem Schoß und sah Bakura an. Bakura... Bakura, der notgeile Perversling, fragte, ob er ihn küssen durfte... In jeder anderen Situation hätte er über diese Absurdität gelacht, aber nicht jetzt.
 

Ein Kuss... Malik wollte ihn auch küssen, das wusste er, er spürte es, aber... Traute er sich das auch, jetzt wo er wusste, was der Andere wirklich für ihn empfand?
 

Ganz langsam nickte er. „Ja“, hauchte er, kaum lauter als ein Wispern.
 

Bakura nickte ebenfalls und beugte sich dann langsam näher zu ihm.
 

Malik schloss die Augen und kam ihn entgegen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis es endlich soweit war.
 

Bakuras Lippen lagen auf seinen.
 

Mit pochendem Herzen krallte sich Malik in seinen Kimono.
 

Bakuras Lippen waren trocken und rau von der Prügelei und Malik konnte sogar noch ganz fein Blut schmecken, als sich ihre Lippen ungeschickt gegeneinander bewegten, aber das machte nichts.
 

Für andere Menschen wäre der Kuss vielleicht unangenehm gewesen, aber für Malik war er perfekt.
 

Langsam lösten sich ihre Lippen wieder voneinander.
 

Malik öffnete die Augen und warf Bakura dann ein schüchternes Lächeln zu. Sie hatten sich geküsst. Ihre Lippen hatten sich nicht nur berührt, sie hatten sich richtig geküsst!
 

Bakura lächelte ebenfalls, bevor er plötzlich aufstand, die Miene auf einmal verlegen. „Es... Ist schon spät, wir sollten nach Hause gehen.“
 

Der Ägypter nickte leise. „Ja“, stimmte er zu und hob das Plüschtier von der Wiese auf. „Sollten wir.“
 

xxx
 

„Soll ich dich noch zur Tür begleiten?“, fragte Bakura, als sie einige Zeit später vor Maliks Wohnung angekommen war.
 

Der Blonde schüttelte den Kopf. „Nicht nötig“, meinte er mit einem kleinen Lächeln, während er nervös an dem Plüschtier in seinen Händen herumzupfte. Nach dem Kuss hatten sie kaum noch miteinander geredet und Malik war sich jetzt unsicher, wie er sich vom Albino verabschieden sollte.
 

„Also dann...“ Bakura grinste ihn leicht nervös an.
 

Malik lächelte noch einmal und umarmte Bakura dann. „Danke“, wisperte er dabei leise, während er sich fest an den größeren Körper drückte.
 

„Kein Ding“, erwiderte Bakura und küsste seine Wange. „Der Tag heute war echt toll, müssen wir unbedingt mal wiederholen.“
 

Malik nickte leicht, als er die Tür des Autos öffnete. „Ja, auf jeden Fall. ...Bis dann, gute Nacht.“
 

„Gute Nacht, Blondie.“
 

Malik lächelte ein letztes Mal und verließ dann den Wagen. In seiner Wohnung angekommen schmiss er sich mit einem lauten Stöhnen aufs Sofa und schloss die Augen.
 

„Ich hab ihn geküsst“, wisperte er leise und strich mit den Fingerspitzen vorsichtig über seine karamellfarbenen Lippen. „Ich hab Bakura geküsst.“
 

Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er den Panda ganz fest an seine Brust drückte.
 

Malik war glücklich. Das erste Mal seit vielen Jahren war er wieder richtig glücklich.

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Leute, es ist vorbei ;^; Die, die meinen Weblog gelesen haben, wissen, was ich meine... Ich hab Bad Boy heute morgen um genau 1:30 Uhr beendet, fertig geschrieben ;__; Es sind 44 Kapitel geworden + Epilog + Prolog. Da die Fanfic nun fertig ist, werd ich ab September auch wieder zwei bis drei Kapitel pro Monat on stellen, also freut euch :D
 

Wenn ihr noch mehr über meine Gedanken zum Ende von Bad Boy lesen wollt, hier mein Webblog-Eintrag dazu: http://www.animexx.de/weblog/487884/466054/
 

Ich hab außerdem eine neue THIEFSHIPPING Fanfic on gebracht, in der es etwas härter und blutiger zugeht. Außerdem gibts sexy Monster, yeah °_°

Würd mich also freuen, wenn ihr auch diese lesen würdet :3

Link zu THE SHADOW: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/487884/277093/
 

Im nächsten Kapitel~: Ryou bekommt eine Postkarte von Mariku! Anfangs freut sich Ryou, doch dann liest er dort etwas, womit er niemals gerechnet hätte und was ihn völlig aus der Bahn wirft... Was es ist? Das werdet ihr erfahren!
 

... |'D Sorry, die Vorschau ist scheiße, wusste nicht was schreiben XD
 

Bis dann <3

Kapitel 28: Verhängnisvolle Post

„Und dann...“ Nervös biss sich Malik auf die Unterlippe. „Dann... Hat er mich geküsst.“
 

Mit einem Quieken klatschte Ryou freudig in die Hände. „Das ist doch super, Malik!“, strahlte er seinen besten Freund an, „Ich kann echt nicht verstehen, wieso du so unglücklich aussiehst!“
 

„Naja, unglücklich ist vielleicht das falsche Wort.“ Seufzend fuhr sich Malik durchs Haar. „Ich weiß einfach nicht, wie... Wie ich jetzt damit umgehen soll...“
 

„Mh...“, summte Ryou mit leicht gerunzelter Stirn. Er und Malik befanden sich gerade in seinem Wohnzimmer, der Blonde hatte vor einigen Stunden angerufen, da er etwas Wichtiges mit ihm besprechen wollte. Und dieses Wichtige stellte sich nun als Kuss heraus. „Das ist schwer...“, fuhr Ryou nach ein paar Sekunden des Schweigens fort, „Ich war beim Kuss ja nicht dabei, deswegen kann ich die ganze Situation schlecht einschätzen...“
 

„Ich weiß“, seufzte Malik. „Aber ich weiß echt nicht, was ich machen soll...“
 

„Hm“, machte der Kleinere erneut. „Wie... Wie hast du dich denn gefühlt, als ihr euch geküsst habt?“
 

„...Gut“, gab Malik leise zu, die Wangen leicht gerötet, „Sehr gut sogar. Ich war... Glücklich, richtig glücklich.“
 

Ryou lächelte bei dieser Antwort. „Das ist doch schön. Würdest du ihn nochmal küssen?“
 

„Sofort“, erwiderte der andere schnell.
 

Ryous Lächeln wurde breiter. „Kann es sein...“, fing er langsam an und beugte sich näher zu seinem Freund, „Kann es sein, dass... Dass du dich verliebt hast, Malik?“
 

Dieser biss sich fest auf die Unterlippe und antwortete eine Zeit lang nicht. Sichtbar nervös zappelte er herum, stotterte Nonsens vor sich hin, bis er die Lippen fest zusammenpresste und den Kopf in den Nacken legte. „Ja...“, wisperte er leise. „Ja, ich glaub, das hab ich...“
 

„Das ist doch toll!“ Glücklich umarmte Ryou ihn. „Ich freu mich wirklich, dass du dich nach deinen schlechten Erfahrungen endlich neu verlieben konntest!“
 

„Ich freu mich auch...“, flüsterte Malik, als er die Hände auf Ryous Schulterblätter legte. „Ich war die letzten Jahre wirklich so... Traurig, verzweifelt, sauer und vor allem einsam, aber seit ich Bakura besser kenne... Ich hab mich selbst kaum noch wieder erkannt, ich war auf einmal wieder viel glücklicher...“ Er lächelte leicht.
 

„Stimmt, das hat man gemerkt“, stimmte Ryou mit einem Nicken zu und drückte seinen Freund dann näher an sich. „Ich bin echt so glücklich für dich.“
 

„Aber...“ Maliks Gesicht wurde plötzlich wieder ernst, zweifelnd. „Ich weiß dennoch nicht, ob ich schon bereit wäre eine... eine Beziehung einzugehen... Außerdem weiß ich immer noch nicht, wie ich mich Bakura gegenüber verhalten soll... Wer weiß, ob er seine Worte auch wirklich ernst gemeint hat... Ich mein, er hat mich schon einmal völlig verarscht, als er sagte, dass er umziehen muss...“ Zweifelnd knabberte er an seiner Lippe.
 

„Also das trau ich Bakura nicht zu!“ Bestimmt schüttelte Ryou den Kopf. „Nein, ich bin mir sicher, dass er das ernst gemeint hat. So herzlos ist er nun wirklich nicht.“
 

„Wenn du das sagst...“, meinte Malik langsam, die Skepsis in seinen Augen waren aber immer noch mehr als deutlich. „Aber-“, fing er an, doch weiter kam er nicht, da sein Handy plötzlich klingelte.
 

„Ra!“ Erschrocken legte er sich eine Hand auf die Brust und kramte dann sein Handy aus der Hosentasche hervor. Als er sah, wer ihn da anrief, zog er eine Grimasse. „Oh Ra, es ist Bakura...! Fuck, was mach ich denn jetzt?!“
 

„Rangehen?“, schlug Ryou mit einem Lächeln vor.
 

„Aber was soll ich sagen?!“ Leicht hysterisch starrte Malik auf das Handy in seinen Händen.
 

Der Kleinere lachte leise. Es war wirklich selten, Malik mal so zu erleben. „Geh einfach ran, dann wird sich alles schon von alleine erledigen“, meinte er beruhigend und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

Malik zögerte noch kurz, nickte aber dann und nahm das Gespräch an. „H-Hallo?“ Als er das Krächzen in seiner Stimme hörte, räusperte er sich kurz und sprach dann nochmal: „Hallo?“
 

Interessiert beobachtete Ryou den Ägypter beim Gespräch. Man sah ihn an, wie nervös er war, doch so hysterisch wie eben noch war er nicht mehr.
 

„Alles klar.“ Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen nickte Malik. „Bis morgen dann, bye.“
 

„Und???“ Neugierig beugte sich Ryou näher zu ihm. „Worüber habt ihr geredet?“
 

„Bakura wollte sich morgen mit mir im Einkaufszentrum treffen“, erwiderte Malik, während er sein Handy wegsteckte.
 

„Und sonst?“
 

„Sonst nichts.“ Malik zuckte mit den Schultern. „Er hat eigentlich nur gefragt, ob ich morgen Zeit hab, mich mit ihm zu treffen.“
 

„Na, das ist doch prima!“, lächelte Ryou.
 

„Hm.“ Der Blonde verschränkte die Arme. „Ich weiß nicht, irgendwie fand ich das schon... Scheiße. Er hat getan, als wär nichts passiert. Als hätte er mir nie seine Liebe gestanden und wir uns nie geküsst hätten...“
 

„Ich dachte, genau über das wolltest du nicht reden?“ Verwirrt runzelte Ryou die Stirn.
 

„Ja, schon aber... Ach, keine Ahnung!“ Mit einem genervten Seufzen fuhr sich Malik durchs Haar und stand dann auf. „Wie auch immer, ich muss jetzt gehen. Rishid und ich wollten einen Ausflug machen.“
 

„Okay, alles klar. Viel Spaß wünsch ich euch.“ Mit einem Lächeln stand Ryou ebenfalls auf und umarmte seinen besten Freund. „Rufst du mich später an, wenn du zurück bist?“
 

„Klar.“ Mit einem Schmunzeln wuschelte er Ryous durchs Haar und ging zur Haustür. „Also bis dann.“ Der Blonde wollte gerade die Tür öffnen, als sich diese bereits von selber öffnete und Amane herein kam.
 

„Aww, gehst du schon wieder, Malik?“ Schmollend sah sie ihn an.
 

„Jepp, sorry, Kleine.“ Grinsend tätschelte er ihr den Kopf. „Also bis dann!“ Er winkte den Zwei noch einmal zu und verschwand dann.
 

„Onii-chan, guck mal, was ich für dich habe!“, sang Amane und wedelte mit einer Postkarte herum.
 

„Eine... Postkarte...?“ Leicht verwirrt legte Ryou den Kopf schief. Von wem konnte die nur sein? Doch nicht etwa...?!
 

„Japp, aus Ägypten!“, meinte sie mit einem Grinsen und fächelte sich mit der Karte Luft zu. „Und zwar von einem gewissen... Mariku. Sagt dir der Name was?“
 

Der Weißhaarige riss die Augen auf. „Mariku?! Oh mein Gott!“ Kreischend lief er auf seine Schwester zu und riss ihr die Postkarte quasi aus der Hand.
 

Mariku hatte ihm geschrieben... Er hatte ihm wirklich geschrieben! Zwar hatte er ihm, wie eigentlich versprochen, keine SMS geschrieben, aber eine Postkarte! Das war in Ryous Augen sogar noch viel romantischer!
 

Mit großen Augen betrachtete er die Karte. Sie sah ziemlich... hässlich aus, um ehrlich zu sein, aber der Gedanke zählte ja. Lächelnd drehte er die Karte um, wollte den Text lesen. Doch... das war gar nicht so einfach, wie gedacht. Mariku hatte ja schon immer eine ziemliche Sauklaue gehabt aber diesmal war es noch viel krakeliger als sonst und dann waren da noch die ganzen Rechtschreibfehler... Ryou brauchte ungelogen fünf Minuten, bis er den Text schließlich entziffern konnte:
 

Hi Baby,

Na, wie geht’s meinem Baby? Vermisst du schon deinen geilen scharfen Hengst? Ihm fehlt dein kleines enges Loch auf jeden Fall.

Mir geht’s fantastisch, bin jeden Tag mit Kumpels feiern und saufen, genau so muss das Leben sein!

Ich vermiss und lieb dich, Baby und freu mich schon darauf, dich bald wieder zu sehen.

- Mariku
 

Ryou hatte die Postkarte nicht einmal ganz zu Ende gelesen, da ließ er sie geschockt fallen.
 

Hatte... Hatte er das gerade richtig gelesen...?! Nein... Nein, das konnte nicht sein... Oder? Nervös biss er sich auf die Unterlippe und bückte sich langsam, um die Karte mit zitternden Händen wieder aufzuheben.
 

Da... Ryous Herzschlag beschleunigte sich, als er sich immer und immer wieder den letzten Satz durch las. Ich vermiss und lieb dich, vermiss und lieb dich, vermiss und lieb dich, vermissundliebdichvermissundliebdich! Mariku hatte geschrieben, dass er ihn liebte!
 

MARIKU HATTE GESCHRIEBEN, DASS ER IHN LIEBTE!
 

„Oh mein... Oh mein Gott...“ Der Weißhaarige fasste sich an die Stirn, als ihm plötzlich schwindelig wurde und setzte sich sicherheitshalber hin. Er liebte ihn... Mariku, sein Freund, der kalte Bad Boy, liebte ihn...
 

Mit einem strahlenden Lächeln las sich Ryou die Zeile immer und immer wieder durch, bevor er die Postkarte mit einem glücklichen Seufzen an sich drückte.
 

„Ich liebe dich auch, Mariku...“
 

xxx
 

Einige Stunden später ging Ryou fröhlich summend in sein Zimmer und an seinen Computer. Nach Marikus Postkarte war er nun so gut gelaunt wie lange nicht mehr und das war natürlich auch Amane und seinem Vater aufgefallen. Während Amane wusste, was ihn so glücklich stimmte, warf sein Vater ihm den ein oder anderen verwirrten Blick zu, fragte aber nicht nach. Ryou hätte eh nicht geantwortet, er wusste, dass er nur wieder sauer werden würde, wenn er ihm etwas von Mariku erzählen würde.
 

Immer noch summend meldete sich der Weißhaarige in ICQ an. Er hatte vorhin mehrmals versucht, Malik anzurufen und ihm von der tollen Neuigkeit – Mariku liebte ihn! - zu erzählen, aber dieser ging nicht an sein Handy, wahrscheinlich war er noch unterwegs. Aber Ryou musste es einfach jemanden erzählen und deswegen hatte er sich entschlossen, an seinen Computer zu gehen. Vielleicht war Bakura ja online, dann konnte er es ihm erzählen.
 

„Mh, mal sehen...“ Mit leicht gerunzelter Stirn ging er seine Kontakte durch. Bakura schien nicht da zu sein, aber dafür... Ryou riss geschockt die Augen auf. Dafür war Mariku online!!!
 

Mit zitternden Fingern klickte er auf den Nicknamen seines Freundes und schrieb ihn an:
 

Tenshi: SCHAAAAAAAAAAAAAAAAAAATZIIIIIIIIIIIIII!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 

Minuten vergingen und vergingen, doch Mariku antwortete nicht. Ungeduldig rutschte Ryou auf seinem Stuhl herum. Warum antwortete der andere denn nicht...? Unsicher biss er sich auf die Unterlippe, da kam endlich eine Antwort.
 

Yami no Ooji: hi
 

Ryou kicherte glücklich. Oh, wie sehr er Mariku doch vermisst hatte...
 

Tenshi: Und? Wie geht’s dir, Schatzi?
 

Yami no Ooji: gut gut und dir?
 

Tenshi: Danke, den Umständen entsprechend ganz gut.
 

Yami no Ooji: umstände?
 

Der Weißhaarige errötete leicht.
 

Tenshi: Ja, dass du nicht bei mir bist und so.
 

Yami no Ooji: aso
 

Tenshi: Und wie geht es deinen Schwestern?
 

Yami no Ooji: joa auch gut, kA
 

Tenshi: Keine Ahnung?
 

Yami no Ooji: jepp, ich seh sie ja nich so oft und so
 

Yami no Ooji: bin eher mit meinen kumpels unterwegs als mit ihnen
 

Tenshi: Ahh, davon hattest du ja erzählt.
 

Yami no Ooji: jo
 

Für ein paar Minuten lang herrschte Stille. Ryou hatte so viele Fragen, dass er gar nicht wusste, welche er zuerst stellen sollte, während Mariku ein wenig... desinteressiert wirkte.
 

Aber das bildete sich der Weißhaarige bestimmt nur ein. Er hatte schließlich gesagt, dass er ihn liebte, also natürlich interessierte es ihn, was Ryou zu sagen hatte! Mit geröteten Wangen schrieb er weiter.
 

Tenshi: Ich vermisse dich so sehr, Schatzi... Du fehlst mir so sehr, ohne dich ist alles langweilig. Ich sehne mich wirklich nach deinen starken Armen und deinen Küssen und alles...
 

Yami no Ooji: jap du mir auch
 

Ryou lächelte verliebt. Es war so schön zu hören, dass der andere ihn auch vermisste.
 

Tenshi: Ich liebe dich so sehr, Schatzi...
 

Yami no Ooji: ich weiß
 

Ryou wurde leicht rot, als er wieder an die Postkarte denken musste. Ob er Mariku darauf ansprechen sollte...? Nachdenklich knabberte er an seiner Unterlippe. Er wollte ja, aber irgendwie hatte er auch ein bisschen Angst, da sein Freund so abweisend wirkte... Aber anderseits... Er wollte Mariku wirklich darauf ansprechen, deswegen nahm er all seinen Mut zusammen und fing mit zittrigen Fingern an, zu schreiben:
 

Tenshi: Deine Postkarte ist heute übrigens angekommen! :)
 

Eine Zeit lang antwortete Mariku nicht, doch dann:
 

Yami no Ooji: ugh schmeiß den dreck weg
 

Verwirrt hob der Weißhaarige beide Augenbrauen. Er sollte die Postkarte... wegwerfen?
 

Tenshi: Wieso das denn, Schatz?! Ich hab mich echt mega doll darüber gefreut! Sie wird sogar einen Ehrenplatz an der Wand über meinem Bett bekommen <3
 

Yami no Ooji: ich war stockbesoffen als ich das geschrieben hab also schmeiß den scheiß weg
 

Ryou riss die Augen auf. Der Ägypter war betrunken gewesen?
 

Er presste die Lippen zusammen. Das würde erklären, warum die Schrift so krakelig und kaum lesbar war... Aber hatte er ihm nicht versprochen, nichts zu trinken...?
 

Tenshi: Oh... Aber du hattest doch versprochen, keinen Alkohol zu trinken...
 

Yami no Ooji: ich weiß aber ich halts ohne halt nicht aus. außerdem ist es beschissen feiern zu gehen ohne dabei zu saufen
 

Tenshi: Aber du hattest es doch versprochen...
 

Yami no Ooji: na und? ich mach was ich will und ich will halt saufen, mann
 

Ryou stiegen bei diesen Worten die Tränen in die Augen. Mariku war so gemein und kalt und abweisend zu ihm und er konnte einfach nicht verstehen wieso. Vermisste er ihn denn nicht genauso sehr? Und was war mit seinem 'Ich liebe dich'? Von Marikus angeblicher Liebe spürte er gar nichts...
 

Tenshi: Was... Was ist mit dem, was du in der Postkarte geschrieben hast? Stimmt das...?
 

Yami no Ooji: was hab ich geschrieben?
 

Tenshi: …Dass du mich liebst.
 

Und schon wieder dauerte es mehrere Minuten, bis Mariku antwortete.
 

Yami no Ooji: was glaubst du? ich sagte doch, dass ich betrunken war und nicht mehr klar denken konnte... Also schmeiß die scheiß postkarte weg.
 

Ganz langsam lief die erste Träne über eine blasse Wange. Es stimmte nicht... Mariku hatte es indirekt zugegeben, er liebte ihn nicht...
 

Yami no Ooji: was machste heute noch so?
 

Jetzt wechselte der Blonde noch das Thema... Schniefend wischte sich Ryou über die nassen Augen. Wie konnte er sich nur so getäuscht haben, wie konnte er ihren Sex für Liebemachen gehalten haben? Es war Sex gewesen. Nicht mehr, nicht weniger. Es war vielleicht sanfter Sex gewesen, aber Sex war Sex und hatte nichts mit Liebe zu tun.
 

Yami no Ooji: ryou?
 

„Ich bin ja so dumm gewesen...“, wisperte Ryou mit einem gequälten Lächeln und antwortete dann mit zitternden Fingern. Er durfte sich jetzt nichts anmerken lassen, er musste so tun, als sei nichts.
 

Tenshi: Hab nichts Besonderes vor... Du?
 

Yami no Ooji: geh heute mit meinen kumpels wieder feiern. du solltest auch öfter mal das haus verlassen. unternimm doch mal was mit malik oder so. oder beansprucht kura den etwa immer?
 

Tenshi: Nicht immer, aber sehr oft schon. Wir machen aber auch öfter etwas zu dritt. Vor drei Tagen waren wir zum Beispiel zusammen im Kino :)
 

Yami no Ooji: cool. sind die zwei schon zusammen oder hats kura immer noch nicht geschafft?
 

Ryou überlegte kurz. Sollte er Mariku von Malik und Bakuras Kuss erzählen? Bakura war ja schließlich sein bester Freund...
 

Tenshi: Noch nicht, aber ich denke bald :)
 

Yami no Ooji: warum das?
 

Tenshi: Sie sind ja zusammen auf dem Stadtfest gewesen und dort haben sie sich geküsst, hat Malik mir erzählt.
 

Yami no Ooji: endlich ey! ich dachte schon, dass mit denen wird nie was... kura war schon voll pissig, weil er ewig keinen sex mehr hatte und so. außerdem scheint er echt in malik verknallt zu sein.
 

Tenshi: Oh, hat er dir das erzählt?
 

Yami no Ooji: nein, aber ich kenne kura. ich kanns ihm an der nasenspitze ablesen, dass ihn armors pfeil sowas von erwischt hat.
 

Ryou musste kichern. Er kannte Bakura zwar noch nicht so gut, aber er musste schon zugeben, dass der Albino sehr verliebt wirkte. Immer, wenn Malik in seiner Nähe war, hatte er nur noch Augen für den Blonden und vergaß quasi alles andere um ihn herum. Und dieser Blick... Dieser fast sehnsüchtige Blick, den er Malik immer zuwarf. Wenn das nicht Liebe war, dann wusste Ryou nicht, was es sonst sein sollte.
 

Der Weißhaarige presste die Lippen zusammen, als sich plötzlich ein unangenehmes Gefühl in seiner Bauchgegend breit machte. Er war... eifersüchtig. Eifersüchtig auf Malik und Bakuras 'Beziehung', obwohl dies nicht mal eine Beziehung in dem Sinne war. Die Zwei stritten sich zwar andauernd und ein Außenstehender könnte denken, dass sie sich hassten, aber wenn man genauer hinsah, dann sah man, wie verdammt gern sich die zwei hatten.
 

Ryou wünschte sich manchmal insgeheim, dass Mariku seine Zuneigung - Und die musste er für ihn ja dennoch empfinden, sonst wären sie kein Paar, oder? - auch mal etwas offener zeigen würde. Mariku war was so etwas anging total kalt. Man konnte in seinen Augen oder an seinem Lächeln nie ablesen, dass Ryou ihm wichtig war. Auch in seinen Worten konnte man es nicht heraushören; der Ägypter benutzte immer diese vulgären Ausdrucke und seine Stimme klang immer emotionslos, tonlos beinahe.
 

Seufzend stützte Ryou sein Gesicht mit einer Hand ab. Es machte ihn ehrlich gesagt wirklich traurig, dass er von Marikus Zuneigung so gut wie nichts mitbekam, aber inzwischen hatte er sich daran gewöhnt. So war sein Freund nun einmal und das würde er akzeptieren. Außerdem freute ihn diese seltenen Momente, in denen Mariku ihn ungewohnt sanft küsste oder einfach nur anlächelte, ein richtiges, vom Herzen kommendes Lächeln, nur umso mehr.
 

Tenshi: Wenn du das sagst, du musst es ja wissen als Bakuras bester Freund :)
 

Yami no Ooji: jo.
 

Die Zwei unterhielten sich noch für ein paar Minuten bis Mariku offline musste, da er sich mit seinen Freunden treffen wollte. Schweres Herzens verabschiedete sich Ryou von ihm, Mariku hatte ihn eben mit seinen Worten und seinem Verhalten zwar sehr verletzt, aber das hieß natürlich nicht, dass er keine Zeit mit seinem Schatz verbringen wollte.
 

Yami no Ouji ist jetzt offline.
 

„Mariku...“ Mit einem traurigen Lächeln starrte Ryou für einige Zeit auf den Bildschirm und wollte seinen PC gerade ausschalten, da wurde er in ICQ angeschrieben.
 

Your Nightmare: hey ryou :D
 

Ryou musste lächeln.
 

Tenshi: Hi Bakura :) Na, alles klar?
 

Your Nightmare: jepp, mir geht’s fantastisch und dir? ;)
 

Tenshi: Danke, auch ganz gut.
 

Your Nightmare: riku war grad eben on, haste bemerkt?
 

Tenshi: Klar, wir haben was gechattet und so, war schön, mal wieder mit ihm zu schreiben :)
 

Your Nightmare: jo, ich hab grad auch was mit ihm gechattet. Sags ihm nicht, aber ich vermisse den hurensohn schon irgendwie «
 

Ryou kicherte.
 

Tenshi: Ist ja verständlich, er ist schließlich dein bester Freund :)
 

Your Nightmare: eben. Naja wie auch immer... haste heute schon mit malik geredet?
 

Ryou musste schmunzeln. Ah, deswegen hatte ihn der Albino also angeschrieben.
 

Tenshi: Ja, hab ich. Er ist eben bei mir gewesen :)
 

Your Nightmare: ahh... und? Worüber habt ihr so geredet?
 

Tenshi: Ach, über dies und das.
 

Your Nightmare: verstehe... auch über gestern?
 

Ryous Schmunzeln wurde breiter.
 

Tenshi: Ja, auch über gestern.
 

Your Nightmare: gott, lass dir doch nicht alles aus der nase ziehen, verdammt! Ich denke, du weißt sehr wohl, worauf ich aus bin!
 

Der Weißhaarige musste lachen. Oh ja, das wusste er. Kichernd tippte er seine Antwort.
 

Tenshi: Hihi, sorry :) Aber ja, wir haben auch über euren Kuss geredet.
 

Eine Zeit lang kam keine Antwort.
 

Your Nightmare:: bereut malik es?
 

Your Nightmare: den kuss, mein ich
 

Tenshi: Wie kommst du darauf, dass er es bereuen würde?
 

Ryou runzelte die Stirn. Bakura war doch sonst so arrogant und selbstsicher und jetzt wurde er wegen einem Kuss unsicher? Das war ja fast... süß.
 

Your Nightmare:: kA, malik klang am telefon eben so abweisend und so... weiß nicht...
 

Tenshi: Das hatte schon etwas mit dem Kuss zu tun, aber nicht mit dem Kuss an sich. Malik war eher etwas... traurig, wütend, verwirrt, dass du euren Kuss mit keinem Wort erwähnt hast.
 

Your Nightmare: echt?
 

Tenshi: Ja :) Keine Angst, er bereut es nicht, im Gegenteil. Ich glaube sogar, es hat ihm sehr gefallen :)
 

Your Nightmare: cool. Das ist echt... cool :D Ich hätte nämlich keine probleme damit, ihn nochmal zu küssen... ;P
 

Tenshi: Das glaub ich dir sofort :)
 

Your Nightmare: das war gestern echt... hammer, einfach unglaublich. Ich hätte nie gedacht, dass er mich wirklich küssen würde und so.
 

Tenshi: Glaub mir, Bakura, Malik mag dich viel lieber, als du denkst ;)
 

Your Nightmare: meinst du echt? Er ist immer noch so zickig und manchmal auch abweisend zu mir... zwar nicht mehr so kalt wie am anfang, aber mir kommts dennoch manchmal so vor, als nerv ich ihn.
 

Tenshi: Wie ich sagte... Glaub mir, er mag dich wirklich sehr :)
 

Your Nightmare: wow... cool.
 

Tenshi: Hehe :)
 

Your Nightmare: wie auch immer, muss jetzt off. mein bro und ich müssen noch was einkaufen «
 

Tenshi: Okay, alles klar. Viel Spaß morgen bei deiner Verabredung mit Malik!
 

Your Nightmare: werd ich brauchen. Also bye, kleiner, bis bald
 

Tenshi: Bis dann ^^
 

Mit einem Lächeln loggte sich auch Ryou aus und fuhr seinen Computer herunter. Bakura konnte wirklich niedlich sein. Er war sich so sicher, dass die gesamte Menschheit auf ihn stand, nur bei Malik, der Person, die er mochte, dachte er das Gegenteil.
 

Kichernd schüttelte Ryou den Kopf. Er hoffte wirklich, dass das Treffen seiner zwei Freunde morgen gut ablaufen würde. Und wer weiß? Vielleicht gab es morgen ja ein neues Paar. Ryou würde es den zweien auf jeden Fall wünschen.
 

Auch, wenn er etwas neidisch war, das musste er zugeben. Bakura und Mariku waren sich vom Verhalten her sehr ähnlich, sie hatten auch die gleichen Interessen, aber dennoch waren sie in Sachen Liebe und Beziehung völlig anders und das machte Ryou doch etwas traurig… Wieso konnte Mariku nicht mal so… so niedlich sein wie Bakura?!
 

Warum musste der Blonde immer den großen Macker rauslassen und hatte nie ein zärtliches Wort für ihn übrig?! Warum… Warum nur, das war wirklich die große Frage und Ryou war sich sicher, dass diese ihn noch lange verfolgen und für viel Kopfzerbrechen sorgen würde…

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Und ja, Mariku ist ein Arschloch, huh…? «“
 

Im nächsten Kapitel~ Ryou bekommt einen Anruf von Mariku, der erster seitdem er weg ist. Warum ruft er ausgerechnet jetzt an, hat er seinem Freund vielleicht etwas zu beichten…? Und verläuft wie das erste Treffen von Bakura und Malik nach dem Liebesgeständnis des Albinos..?
 

Bis zum nächsten Mal <3

Kapitel 29: Veränderungen

„Ach, verdammt.“
 

Mit einem Seufzen klappte Ryou sein Geschichtsbuch zu und rollte sich auf den Rücken, die Augen auf die Decke gerichtet. Ihm war langweilig gewesen und was tat ein Streber wie Ryou Watanabe, wenn er Langeweile hatte?
 

Richtig, er las ein Schulbuch. In seinem Fall ihr Geschichtsbuch. Normalerweise machte es ihm auch wirklich sehr viel Freude, in den Seiten zu stöbern und etwas über die Geschichte von Japan und der Welt zu erfahren, er war schließlich ein sehr neugieriger Mensch. Die meisten Leute, die er kannte, sagten immer, dass sie im hier und jetzt lebten und sich nur auf die Zukunft konzentrierten, was solle sie da also interessieren wie das Leben vor 1000 Jahren gewesen war?
 

Diese Meinung hatte der Weißhaarige noch nie teilen können. Er konnte es einfach nicht nachvollziehen, wie man es nicht interessant finden konnte, wie die Menschen vor Jahrhunderten und sogar Jahrtausenden gelebt hatten, woran sie geglaubt hatten und all dies. Aber nun ja, Ryou wurde oft unterstellt, er hätte einen sehr eigensinnigen Geschmack.
 

Ein weiteres Seufzen verließ seine trockenen Lippen und er befeuchtete sie rasch mit seiner Zunge, während er die Hände in die Luft hinausstreckte und unsichtbare Muster an der Decke nachzeichnete.
 

Heute hatte ihm das Stöbern in seinem Schulbuch nichts gebracht. Es hatte weder seine Langeweile, noch die Gedanken, die unaufhörlich in seinem Kopf herum spuckten, vertreiben können. Die Langeweile war dabei nicht das Hauptproblem, sondern diese Gedanken…
 

Er hatte bestimmt sechs oder sieben Mal immer und immer wieder dieselbe Seite gelesen – es ging um die Judenverfolgung in Deutschland – aber er konnte sich einfach nicht auf das Geschriebene konzentrieren. Schließlich hatte er eingesehen, dass es nun keinen Zweck hatte, zu lesen, also hatte er es aufgegeben.
 

Und hier war er nun: Mit dem Rücken auf seinen Bett liegend, den Blick starr an die Decke gerichtet und Gedanken im Kopf, welche alles andere als angenehm waren; welche ihn verunsicherten, Angst machten.
 

Mariku… Was war nur los mit seinem Freund, seiner großen Liebe? Er konnte ihn in den letzten Tagen einfach nicht mehr wiedererkennen. Er war so ungewohnt ernst, so schrecklich… Trocken. Sein übliches überhebliches Grinsen war in den Tagen vor seiner Abreise nur noch selten in seinem Gesicht anzutreffen gewesen und wenn es da war, dann wirkte es nicht echt. Gekünstelt. Und gekünstelt und Mariku waren zwei Dinge, die so überhaupt nicht zueinander passten.
 

Zu dieser bei ihm sehr deplatziert wirkenden Ernsthaftigkeit kam dann auch noch diese Gereiztheit. Mariku war schon immer schnell auf die Palme zu kriegen gewesen und hinter seinen – momentan – leblosen Augen hatte immer eine kleine Flamme gelodert, eine unterschwellige Aggression, die in ihm war. Normalerweise war die Flamme nur klein und gut kontrollierbar für den Blonden, aber in letzter Zeit brauchte es nur einen winzigen Funken und dieses Feuer, seine Aggression, loderte auf und verbreitete sich so rasch, dass keiner in seiner unmittelbaren Nähe auch nur den Hauch einer Chance hatte, ihm zu entkommen.
 

Ryou redete sich ein, dass Mariku nur im Stress war. Wegen der Schule beispielsweise, die ersten Tests und Arbeiten waren geschrieben und ihnen auch wieder zurück gegeben worden und bis jetzt hatte sich notentechnisch noch gar nichts bei ihm verbessert.
 

Aber jetzt waren Ferien und sie hatten bereits einige Male gechattet, während Mariku in Ägypten war, und an seinem Verhalten hatte sich nichts geändert. Ryou musste sich immer dreimal überlegen, was er sagen sollte, um nicht Marikus Zorn abzubekommen.
 

„Was ist nur los mit dir, Mariku…?“
 

Flüsternd verließen diese Worte Ryous Lippen, den Blick angestrengt auf die Decke gerichtet. Alles vor seinen Augen fing an zu verschwimmen und der Weißhaarige ballte die Hände fest zusammen, als er dies bemerkte.
 

Verdammt, er wollte nicht weinen, er wollte nicht-
 

Mit einem Mal klingelte sein Handy.
 

Ryou war so erschrocken von der plötzlichen Melodie, die den so ruhigen Raum erfüllte, dass er heftig zusammenzuckte. Er spürte eine einzelne Träne seine Wange hinunter kullern, als er sich umdrehte und nach seinem Handy, welches auf seinem Schreibtisch lag und eine so unpassend fröhliche Melodie vor sich hin dudelte, griff. Er warf einen Blick auf den Bildschirm.
 

Dank des Tränenschleiers, der sich um seine Augen gelegt hatte, war es schwer, die schwarzen Buchstaben auf dem weißen Hintergrund ausmachen zu können, aber er meinte, ein M, R, K und U erkennen zu können.
 

Könnte es sein…?
 

Sein Herz fing an zu rasen und er spürte, wie es polterte und Ryou war sich sicher, wenn es Beine hätte, würde es keine fünf Meter weit kommen, da es andauernd über seine Füße stolpern würde und er spürte auf einmal Schweiß auf der Stirn und ihm war so warm und ihm wurde schlecht und er-
 

„H-Ha-Hallo?“
 

Ryou verzog das Gesicht und schlug sich gegen die Stirn. Gott, er klang so erbärmlich! Aber… was sollte er tun? Er war so schrecklich nervös, er hatte Marikus Stimme schon ewig nicht mehr gehört und er war in den letzten zwei Tagen nicht online gewesen und Ryou fragte sich
 

(welchen Kerl er letzte Nacht wohl gefickt hatte, denn Mariku war ein Arschloch, er war untreu, alle wussten das, sie beiden wusste es, wem machte Ryou also noch was vor? Sich selber natürlich, denn er liebte Mariku, er liebteliebteliebte ihn und er wollte es nicht wahrhaben, nein, nein, NEINNEINNEIN)
 

was zur Hölle gerade passiert war!
 

Die Augen in Schock weit aufgerissen starrte er an die Wand ihm gegenüber. Er hörte, dass jemand zu ihm sprach, verstand aber nicht was.
 

Er war panisch. Was waren das für grauenvolle Gedanken und von wem waren sie? Wer hatte sie in seinen Kopf gelegt?! Denn seine eigenen waren es sicherlich nicht! Ryou vertraute seinem Freund, er vertraute Mariku, er wusste, dass er ihn nicht betrügen würde und dass seine Aggressionen nichts mit ihm zu tun hatten, dass sie bald vorbei sein würden und-
 

//Ryou?//
 

Er blinzelte.
 

„Ja…“ Er wusste nicht, was er sagen sollte, wie er reagieren sollte, was gerade geschehen war!
 

//Bist du betrunken?//
 

Die Person am anderen Ende der Leitung lachte und Ryou blinzelte erneut. ‚Nein, aber du‘ hätte er am liebsten gesagt, aber er ließ es sein.
 

„Nein, Mariku…“
 

Er lachte. Ein gekünsteltes Lachen.
 

//Achsoo… Hehe… Hahahah!//
 

Marikus Lachen wurde lauter und Ryou kräuselte leicht die Stupsnase. Er konnte den widerlichen Gestank von Alkohol fast schon riechen, so stark lallte der Blonde.
 

//Wie geht’s dir, Baby?//, fragte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte und nur noch ab und an ein Glucksen von ihm zu hören war.
 

„Gut… Jetzt, wo ich dich hören kann und du dich wieder gemeldet hast…“ Ryou lächelte leicht und legte sich wieder aufs Bett, die seltsamen Gedanken von vorhin verdrängt und ersetzt mit der Liebe, die er für seinen Freund empfand.
 

//Jaaah, sorry…// Mariku zog geräuschvoll die Nase hoch und für einen schrecklichen Moment kam dem Weißhaarigen der Gedanke, dass er nicht betrunken, sondern high war. //Aber wir hatten viel zu tun und so… Weißt schon, feiern und so, Baby.//
 

„Ich versteh schon, Schatz.“ Er lächelte, obwohl er nicht verstand. Er konnte Alkohol und Partys noch nie viel abgewinnen. „Aber ich hoffe, ihr trinkt und feiert nicht nur?“ Besorgt runzelte er die Stirn.
 

Bakura hatte ihm gesagt, dass Mariku ein Alkoholproblem gehabt hatte – oder in Bakuras Worten ausgedrückt „ein beschissener Alki war“ – und in Momenten wie diesen bekam es Ryou mit der puren, nackten Angst zu tun. Was war, wenn Mariku sich nicht mehr kontrollieren konnte und wieder so viel soff, wie vor knapp ein oder zwei Jahren noch?
 

Ryou fühlte sich schuldig. War er denn kein guter Freund, konnte er Mariku nicht glücklich machen, brauchte er dafür immer noch sein Bier und seinen Wodka und all den anderen Alkohol? Fühlte er sich vielleicht… Ungeliebt? Er presste die Lippen zusammen. Er sollte Mariku mehr Liebe schenken, beschloss er, während er Marikus relativ sinnlosem Gebrabbel zuhörte und dabei mit einer Haarsträhne spielte.
 

//Und was hast du so gemacht, Baby?//, wollte Mariku nach einiger Zeit wissen.
 

Ryou kicherte. Baby. Er hatte den Spitznamen, den der Blonde ihm gegeben hatte, lange mehr aus dessen Mund gehört, deswegen genoss er es wirklich, ihn heute so oft hören zu dürfen.
 

„Ach, das übliche.“ Er zuckte leicht mit den Schultern. „Lernen, lesen, an meiner Geschichte schreiben. Also nichts Spannendes.“ Er lachte.
 

Mariku grunzte angewidert. //Laaangweilig. Mach doch mal was mit Kura… Oder Malik!//
 

„Ach, ich glaub, die sind momentan zu sehr mich sich selbst beschäftigt…“, erwiderte Ryou kichernd und drückte das Plüschtier, das Mariku ihm vor so langer Zeit geschenkt hatte, an sich.
 

//Ja, die Zwei machen es richtig, die ficken wenigstens! Will auch!//, jammerte Mariku lauthals und hörte sich dabei wie ein kleines, schmollendes Kind an.
 

„Mmh…“ Ryou errötete leicht bei den Worten, wusste nicht wirklich, was er darauf reagieren sollte. Mariku wollte noch Sex mit ihm… Das war ein gutes Zeichen… oder?
 

//Wenn ich zurück komme, dann wird den ganzen Tag nur gefickt! Nur Sex, Sex, Sex, hörst du?! Ich werd dich so hart ficken, dass du Wochen, nein, Monate nicht mehr laufen kannst!// Ein leises Stöhnen war auf der anderen Leitung zu hören und Ryou lief knallrot an.
 

„Sch-Schwein!“, beschimpfte er seinen Freund und zog dem Plüschtierhasen an den Ohren.
 

//Waruuuum?//
 

Ryou konnte sich die Schnute, die Mariku sicherlich gerade am Ziehen war, nur allzu bildlich vorstellen. „D-Darum… So etwas sagt man einfach nicht.“
 

//Aber es ist die Wahrheit!!!//
 

„Trotzdem“, beharrte Ryou und schloss die Augen, als Mariku grummelte.
 

Danach herrschte Stille. Für wie lange wusste Ryou nicht. Ein paar Sekunden, eine halbe Minute? Mehrere Minuten oder sogar eine Viertelstunde? Er hing seinen eigenen Gedanken nach und hatte demnach jedes Zeitgefühl völlig verloren.
 

Ihm brannte immer noch eine Frage auf der Zunge… Aber er hatte Angst, sie zu stellen, hatte Angst vor der Antwort. Mariku hatte zwar schon gesagt, dass er nicht mit ihm Schluss machen würde und diese Vorfreude auf ihren Sex klang auch nicht so, als hätte der Ägypter vor in nächster Zeit die Beziehung zu beenden, aber das war Ryou nicht genug…
 

Er brauchte einfach noch einmal eine mündliche Bestätigung, dass sein Beziehungsstand vergeben bleiben würde.
 

„Mariku…?“, nahm er schließlich all seinen Mut zusammen und fragte in die Stille hinein, welche er für anfangs noch so angenehm empfunden hatte, ihn aber inzwischen ängstigte.
 

//Mh?//
 

„Hast du angerufen, um…“ Ryou schluckte, versuchte so, den riesigen Kloß, der sich in seinen Hals gebildet hatte, loszuwerden, doch es half nicht wirklich. Seine Stimme klang immer noch heiser, ängstlich. „Um… Schluss zu machen?“
 

Es kam Ryou vor, als hätte das Schweigen, das nach dieser Frage herrschte, stundenlang gedauert, während es in Wirklichkeit nur ein paar Sekunden waren, bis sich Mariku zu Wort meldete:
 

//Fuck.//
 

Der Weißhaarige zuckte zusammen und kniff die Augen fest zusammen. Oh nein, oh nein, neinneinnein! Mariku klang ganz und gar nicht erfreut von dieser Frage, um nicht vollkommen angepisst zu sagen.
 

„Mariku ich-“, fing Ryou beschwichtigend an, wollte versuchen, die Situation noch zu retten, doch es war bereits zu spät.
 

//FICK DICH DOCH!//, ertönte Marikus brüllende Stimme und Ryou war so erschrocken davon, dass ihm das Handy aus der Hand rutschte und er sich mit einem Schmerzensschrei eine Hand aufs nun ringende Ohr legte. Er hörte Mariku weiter in den Hörer brüllen, dann war plötzlich Ruhe.
 

Mariku hatte aufgelegt.
 

Ganz langsam öffnete Ryou wieder die Augen, ihm war gar nicht bewusst, dass er weinte. Aber verdammt… Er hatte gerade wirklich, wirklich Angst vor Mariku gehabt. Und zwar solch eine große Angst, wie er sie bis jetzt noch nie verspürt hatte.
 

Schwer atmend presste er seine Hand auf sein pochendes Herz, sah mit verletzter Miene auf das Handy, während die Tränen sein Gesicht und das Bett befeuchteten.
 

Dann läutete das Handy wieder. Ryou hickste erschrocken und sah aufs Display. Es war wieder Mariku… Er überlegte für einen Moment. Er wollte dran gehen, aber hatte andererseits auch Angst, dass sein Freund nur erneut angerufen hatte, um ihn weiter zu beschimpfen. Und das konnte Ryou nicht ertragen, sein Herz fühlte sich jetzt schon so träge und schwer an, er fühlte sich so unendlich verletzt… Aber… Vielleicht wollte sich Mariku ja auch entschuldigen…?
 

Mit zitternder Hand nahm er das Handy in die Hand und hielt es vorsichtig an sein Ohr. „Ja…?“ Seine Stimme war schwach, nicht lauter als ein Wispern.
 

//Ryou.// Mariku klang immer noch sauer, noch wütend, aber auch gefasster als vorhin. Er lallte sogar nicht mehr so stark wie eben, fast so, als hätte Ryous Frage ihn mit einem Mal nüchtern gemacht. //Ich hasse es, wenn man meinen Worten nicht glaubt… Ich hab dir gesagt, ich mache nicht Schluss, also tu ich es auch nicht.// Ryou hörte den Anderen einmal tief ein- und ausatmen. //WARUM FRAGST DU DANN VERFICKT NOCHMAL NACH?!//
 

Der Weißhaarige zuckte, weil Marikus Stimme wieder lauter geworden war. „Ich… Also… Sch-Schatzi…“ Er rang nach Worten, wusste aber nicht wirklich, was er sagen sollte.
 

‚Ich wollte nur sichergehen, dass du mich nicht verlässt‘? ‚Weil ich nicht ohne dich kann‘? ‚Weil ich dich brauche‘? Nein, das würde nicht gut ankommen. Es wäre die Wahrheit, aber… es fühlte sich einfach nicht richtig an, das in diesen Moment zu sagen, also entschloss Ryou, gar nichts zu sagen. Aber auch das schien Mariku nicht zufrieden zu stellen.
 

//Antworte mir. Sofort.//
 

Ryou biss sich auf die Unterlippe. „Es tut mir leid“, krächzte er kleinlaut und strich sich die Haarsträhnen aus den Augen, krallte seine Hand dann in seine Hose, während sein Körper unkontrollierbar zuckte und er versuchte, so leise wie möglich zu weinen. „W-Wird… Nicht w-wie-wieder v-vorkommen…“
 

//Gut.// Der Ägypter grunzte, klang zufrieden mit dieser Antwort und auch seine Stimme war nicht mehr so laut und aggressiv, sondern wieder ruhiger, entspannter.
 

Für ein paar Sekunden war nur ihr Atmen zu hören. Marikus wurde immer langsamer, schwerfälliger, dann war ein Stöhnen zu hören. //Ich bin scharf//, schnurrte er und das Lallen beim Sprechen war wieder zurück, //Lass uns Telefonsex machen.//
 

„Okay“, erwiderte Ryou gehorsam und senkte den Kopf. Das war momentan das Letzte, was er wollte, aber er wollte seinen Freund auch nicht wieder verärgern. Deswegen stimmte er zu.
 

//Mhh, gut…// Ein glückliches Summen war am anderen Ende zu hören. //Also… Ich spreize langsam deine Beine und stecke meinen Finger in dein geiles, enges Arschloch und-//
 

Den Rest blendete Ryou aus, hörte nicht mehr zu. Mit leeren Augen blickte er an die Wand, stöhnte nur ab und an lustlos, um Mariku nicht wütend zu machen, und wartete darauf, dass alles vorbei war.
 

xxx


 

„Fuck, ich glaubs nicht!“
 

„Bakura-“
 

„Das ist… Woah, einfach krass irgendwie!“
 

„Halt-“
 

„Ich mein, nicht, dass ich es scheiße finde oder so, bin ja kein Heuchler oder so…“
 

„-endlich-“
 

„Aber dennoch… Ich hätte damit bei dir irgendwie nicht gerechnet, Malik, ey!“
 

„-die-“
 

„Ich kann aber nicht verleugnen, dass es verdammt scharf aussieht… Sehr, sehr sexy…“
 

„-Klappe.“
 

Mit einem genervten Seufzen reichte Malik über den Tisch und legte seine Finger unter Bakuras Kinn, um seinen Mund zu schließen.
 

„Übertreib mal nicht, okay?“, meinte er mit erhobener Augenbraue weiter und nahm einen Zug von seiner Zigarette. „Was ist so ungewöhnlich daran, mich rauchen zu sehen?“
 

„Es ist einfach ungewohnt!“, rief Bakura aus und schlug mit einer Faust auf den Tisch. „Du bist manchmal so… schrecklich prüde und keine Ahnung, da hätte ich halt nicht damit gerechnet, dass du rauchst.“
 

Malik hob die zweite Augenbraue als der andere ihn als prüde beschimpfte – wenn er wirklich prüde wäre, würde er dann ein bauchfreies Top mit Netz darunter anziehen? – und zuckte dann mit den Schultern. „Ich rauche ja auch nicht“, berichtigte er Bakura und tippte die Asche von seiner Zigarette. „Zumindest nicht regelmäßig. Früher allerdings schon, hab sogar sehr früh angefangen, mit zwölf, hab dann aber aufgehört.“ Er steckte den Glimmstängel zwischen die Lippen und zog erneut daran. „Jetzt rauch ich nur noch, wenn ich Bock hab. Das kann dreimal im Jahr sein, fünfmal, zehnmal… Aber auch einmal in zwei Jahren.“
 

Bakura starrte ihn an, ließ die Zigarette für keine Sekunde aus den Augen. „Wie sehr ich mir doch wünsche, mein Schwanz wäre die Kippe und du-“
 

„Klappe!“
 

Maliks linkes Auge zuckte und er nahm die Zigarette schnell aus seinen Mund, um sie Bakura auf die Wange zu drücken. Nicht allzu fest natürlich, er wollte dem Weißhaarigen ja keine Narbe hinterlassen, nur eine kleine Lektion erteilen. Und ihren gewünschten Effekt erreichte sie auf jeden Fall.
 

„Fuck, Blondie du Wichser!“, zischte Bakura schmerzerfüllt und rutschte mit seinem Stuhl ein paar Meter zurück, die Hand auf die Wange gedrückt. „Fuck, verdammt, das hat wehgetan, ey!“
 

„Sollte es auch!“, knurrte Malik und verzog das Gesicht. „Aber du bist es selber schuld, du perverse Dreckssau.“
 

„Tsk.“ Bakura rieb sich ein letztes Mal die Wange und rückte dann wieder näher an den Tisch, mit den Augen wieder Malik und dessen Zigarette fixierend. „Weißt du… Eigentlich macht mich das ja geil, wenn du so grob zu mir wirst.“
 

Der Blonde rollte genervt mit den Augen, bevor er die Zigarette im Aschenbecher ausdrückte und sich seinem Getränk – einer Dose Red Bull – widmete. „Dich macht auch alles geil.“
 

„Solange es mit dir zutun hat schon“, bejahte Bakura mit einem Zwinkern und sah Malik dann beim Trinken zu. „Bist du fertig, können wir gehen?“
 

Malik runzelte die Stirn und stellte die halbleere Dose wieder auf den Tisch ab.
 

„Nein. Wieso stresst du so? Du wolltest doch mit mir ins Cafe was trinken. Warum nun also die Eile?“
 

„Naja…“ Ein Grinsen breitete sich auf Bakuras Gesicht auf und er verschränkte die Arme auf dem Tisch, um sein Kinn darauf platzieren zu können. „Sagen wir mal so, ich hab gleich noch etwas vor und will, dass du mich begleitest.“ Seine rotbraunen Augen funkelten den Kleineren verschmitzt an.
 

„Ich geh nicht mit dir in den Sexshop“, stellte Malik sofort klar.
 

Bakura musste lachen. „Du schmutziger Junge, daran hatte ich auch gar nicht gedacht.“ Glucksend schüttelte er den Kopf. „Aber die Idee gefällt mir, ich wird‘s mir fürs nächste Mal merken.“
 

Der Ägypter verdrehte die Augen und nippte weiter an seinem Getränk. „Was dann?“
 

„Wirst du schon sehen.“ Er zwinkerte Malik zu und winkte dann die Kellnerin zu sich, um schon einmal für die Getränke zu bezahlen.
 

Als die übertrieben geschminkten Augen der jungen Kellnerin auf Bakura fielen verzogen sich ihre knallroten Lippen zu einem verführerischen Grinsen und sie warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. „Na, mein Süßer, alles klar?“
 

Maliks Blick verfinsterte sich mit einem Mal, während er sein Red Bull mit einem Schluck leerte. Hm, das kam ihm doch nur allzu bekannt vor. Déjà Vu?
 

„Jepp, danke.“ Er grinste sie an und holte dann sein Portmonee heraus. „Ich würde gern zahlen.“
 

„Hmm, weißt du…“ Das Mädchen kicherte und drehte eine ihrer langen, schwarzen Locken um ihren Zeigefinger, während sie Bakura die Rechnung übergab. „Wie wärs, wenn du mir pro 100 Yen einen Kuss gibst?“, säuselte sie und klimperte mit den Wimpern.
 

Malik kam die Kotze hoch.
 

„Einen Kuss?“ Bakura hob beide Augenbrauen und betrachtete die Kellnerin für einen Moment, bevor er dann mit dem Kopf schüttelte. „Nee, danke, ich steh auf den natürlichen Typ und du siehst für mich sehr billig und nuttig aus, das ist einfach nicht mein Stil.“ Er zuckte mit den Schultern und überreichte ihr dann die genaue Anzahl an Yen, um ihr kein Trinkgeld zu geben.
 

„Pah.“ Sie rümpfte die Nase und riss ihm das Geld aus den Händen. „Dein Pech.“ Sie drehte sich um und stampfte dann davon, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen.
 

„Heh, Schlampe.“ Mit einem amüsierten Grinsen stand Bakura auf und schüttelte den Kopf. Malik tat es ihm gleich und sie verließen nebeneinander das Bistro.
 

„Du scheinst beliebt zu sein bei Kellnerinnen“, bemerkte Malik trocken und steckte die Hände in die Hosentasche, während sie durchs Einkaufszentrum schlenderten.
 

„Ich bin bei allen beliebt, egal ob Mann oder Frau, Kellner oder Kindergärtner!“, verbesserte Bakura ihn lachend und schlang einen Arm um Maliks Schulter.
 

Der Blonde zuckte zusammen, ließ ihn aber dann gewähren. Sie hatten sich schließlich schon geküsst, was war dann dabei, einen Arm um den anderen zu legen?
 

„Hm“, machte Malik nur, wusste nicht so recht, wie er antworten sollte. „Deine unendliche Arroganz beeinträchtigt mal wieder dein Urteilsvermögen.“
 

Bakura gluckste. „Bist doch nur eifersüchtig, weil ich andauernd angegraben werde“, schnurrte er dem anderen ins Ohr und wackelte dann mit den Augenbrauen.
 

„Träum weiter, Hurensohn“, zischte Malik, die Wangen aber dennoch leicht errötet.
 

„Niedlich.“ Bakura biss ihm ins Ohrläppchen, wofür er sofort von Malik eine verpasst bekam. „Autsch, Blondie!“, beschwerte er sich. „Sei mal was netter…! Ich dachte, du wolltest nicht mehr so gemein sein, seitdem du weißt, dass ich…“ Er verstummte leise, konnte die Worte, die er Malik beim Stadtfest gesagt hatte, nicht noch einmal wiederholen.
 

„Ja. Aber wenn du scheiße bist, wirst du bestraft.“ Malik seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Also, was machen wir jetzt? Du sagtest ja, du hast was vor.“
 

„Ahh, genau!“ Das Grinsen kehrte zurück in Bakuras Gesicht und er sah sich um. „Ah, hier entlang.“ Er packte den Ägypter am Ellbogen und zog ihn zielgerade zu einem Laden.
 

„Tattoostudio?!“ Malik runzelte die Stirn. „Was… Sag mir nicht, du willst dich stechen lassen?“
 

„Doch!“ Mit einem fetten Grinsen im Gesicht, welches der Grinsekatze Konkurrenz machen konnte, klatsche er in die Hände und schob Malik dann in den Laden. „Hab endlich genug Geld dafür!“
 

„Find ich cool“, meinte Malik mit einem Schmunzeln und sah sich um. Er war ein großer Fan von Tattoos und Piercings – er hatte von beiden ja auch mehrere – und er war sich sicher, dass dem Albino ein Tattoo stehen würde. „Woran hast du denn gedacht?“
 

„Motiv verrat ich noch nicht“, schmunzelte er, „Aber ich will es auf der Schulter haben.“
 

„Mmh, die Stelle gefällt mir“, summte der andere und nickte anerkennend. „Bin gespannt, was es für ein Motiv wird.“
 

„Kannst du auch sein.“ Er zwinkerte und wandte sich dann Crow, dem Tätowierer zu, der in den Moment auf sie zukam. „Heeey, Crow, Alter!“
 

„Bakura!“ Crow grinste ihn an und die Zwei gaben sich die Hand. Als er Malik erblickte, nickte er ihm zu. „Malik.“
 

„Hi Crow.“ Malik hob zum Gruß die Hand. Er kannte den kleinen Orangehaarigen, er hatte sich schließlich auch hier tätowieren lassen.
 

„Bist du mentale Unterstützung?“, fragte Crow nach und grinste die Zwei an. „Wird ja schließlich Bakuras erstes Tattoo, da musst du sicher seine Hand halten.“
 

„Fick dich doch, du Zwerg.“ Bakura lachte und trat dem anderen leicht gegens Schienbein, bevor er einen Zettel aus der Hosentasche holte. „Also, das will ich haben. Und zwar auf die Schulter.“ Er deutete mit der freien Hand auf seine linke Schulter. „Über Preis und so hatten wir ja schon geredet?“
 

„Mhmh, ja“, summte Crow und sah sich die Motivskizze genauer an und auch Malik, neugierig wie er war, wollte unbedingt wissen, was Bakura sich auf den Körper verewigen lassen wollte und warf einen Blick auf den Zettel.
 

„Ein Drache?“ Überrascht hob er beide blonde Augenbrauen, als er den schwarzen, sich schlängelnden Drachen betrachtete, welcher verblüffende Ähnlichkeit mit Long, dem wohl berühmtesten Drachen der chinesischen Mythologie, aufwies.
 

„Ja, ist das nicht geil?!“, schwärmte Bakura von der Skizze und streichelte fast liebevoll mit den Fingern über sie. „Riku hat mir den vor einiger Zeit gezeichnet und ich wusste sofort, dass ich mir den stechen werde!“
 

„Sieht echt cool aus“, musste Malik schmunzelnd zugeben, „Gute Wahl, das steht dir bestimmt.“
 

„Danke.“ Bakura erwiderte das Grinsen und zog sich dann das schwarze Shirt über den Kopf, als Crow sie zu seiner Liege brachte, wo er seine Tätowierarbeiten immer verrichtete.
 

Während Crow alles fürs Stechen vorbereitete, legte sich der Weißhaarige schon einmal auf den Bauch, Malik setzte sich auf einen Stuhl neben ihn.
 

„Und ich soll jetzt also deine Hand halten, huh?“, fragte er amüsiert nach und hob eine Augenbraue, während er Bakura, welcher wirklich etwas nervös schien, beobachtete.
 

„Natürlich!“ Er drehte den Kopf zur Seite, um Malik ansehen zu können, das Gesicht gespielt ängstlich. „Wir wissen doch alle, dass Ryou in Wahrheit der Mutigste von uns allen ist und ich der große Hosenscheißer bin“, schluchzte er dramatisch.
 

Malik lachte und schüttelte amüsiert den Kopf, etwas, was Bakura zum Lächeln brachte. Für den Albino war Humor sehr wichtig und er mochte es, wenn er anderen Menschen mit seinen Worten, Witzen, Taten ein Lachen heraus locken konnte. Besonders, wenn dieses Lachen von Malik kam.
 

„Du spinnst“, kommentierte dieser, immer noch amüsiert und griff dann nach Bakuras Hand. Seine gebräunten Wangen wiesen einen feinen Hauch von Rosa auf und Bakura fragte sich, ob das vom Lachen kam oder das Erröten einen anderen Grund hatte.
 

„Deswegen liebst du mich ja auch so“, säuselte er und warf Malik einen Luftkuss zu.
 

„Geeeenau…“ Der Ägypter verdrehte die Augen und sah dann zu Crow, als dieser sich zu ihnen gesellte, ließ Bakuras Hand aber nicht los.
 

„So, mein Lieber. Bereit?“ Crow klatschte in die Hände.
 

Bakura schluckte. Er war kein Angsthase, wirklich nicht, aber nervös war er dennoch… Er warf Malik – welcher ihn anlächelte – einen Blick zu, dann sah er auf ihre Hände. Für einen Moment war er fasziniert von diesem Farbspiel, so helle Haut auf so dunkler, dann sah er schließlich Crow an und nickte.
 

„Bereit.“
 

xxx


 

„Fuck…“ Bakura zog schmerzerfüllt das Gesicht und wollte seine Hand auf seine neu tätowierte Schulter legen, da schlug Malik sie.
 

„Nicht anfassen“, tadelte er ihn, „Jetzt ist es noch zu früh.“
 

„Aber…“ Bakura zog einen Schmollmund und zuckte dabei gekonnt mit seiner Unterlippe. „Aber aber…“
 

„Kein aber.“ Mit einem Seufzen zog Malik an Bakuras Unterlippe. „Und jetzt zieh die Lippe wieder ein, du siehst lächerlich aus.“
 

„Aww, nicht süß?“ Bakura schniefte und ging von Malik gefolgt zur Kasse, wo er Crow für das Tattoo bezahlte, sich noch einmal anhören musste, wie er das Tattoo in der ersten Zeit richtig pflegte, und verließ dann den Laden.
 

„Nein, du kannst niemals süß sein.“ Der Blonde schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht genau wieso, aber irgendwie schreit alles, was du sagst oder tust, nach Sex. Alles hat einfach etwas… Versautes, Sexistisches an sich.“ Er presste nachdenklich die Lippen zusammen.
 

„Woah, echt?“ Bakura lachte und fuhr sich arrogant durchs Haar. „Na, dann danke für das Kompliment, Malik, denn so etwas aus deinem Mund zu hören ist für mich wirklich eines.“
 

„War klar.“ Malik schmunzelte leicht, während er die Augen verdrehte und die Arme dann hinterm Kopf verschränkte. „Aber nein, ehrlich. Das Tattoo sieht echt geil aus, find‘s wirklich cool, dass du das gemacht hast.“
 

„Ja, find ich auch!“ Der Albino schlang seinen Arm um Maliks Hüfte. „Hab dir ja gesagt, dass ich wirklich lange dafür gespart habe und ich bin jetzt echt verdammt glücklich, dass ich es endlich hab.“
 

Malik lächelte leicht. Es war schon fast süß, wie sehr sich Bakura über das Tattoo freute. „H-Hey!“, verließ auf einmal ein Kichern seine Lippen, als der andere ihn an sich drückte und dabei über seine Seiten strich. Dort war Malik besonders kitzelig.
 

„Was?“ Bakura lachte, ließ das Kitzeln aber dann sein und legte seine Hände stattdessen auf Maliks Hüfte. Gott, wie sehr er diese Hüften liebte! Sie waren für einen Kerl sehr weiblich und rund, allerdings auch nicht zu sehr, genau die perfekte Mischung.
 

„Idiot.“ Malik schnaubte und schnipste Bakura mit dem Finger gegen die Nase. Inzwischen störten ihn die Umarmungen und Berührungen nicht mehr und er versuchte auch nicht, sich aus ihnen zu lösen. Warum auch? Er war ja schließlich in ihn… Ver…
 

Der Blonde musste schlucken. Irgendwie fand er es immer noch ein wenig schwer, sich mit den Gedanken anzufreunden, dass er in Bakura verliebt war. Es war nicht so, als wollte er nicht in ihn verliebt sein. Liebe war schließlich ein wunderschönes Gefühl, auch ein manchmal vielleicht kalt wirkender Malik Ishtar sehnte sich danach.
 

Nein, das war nicht sein Problem. Er hatte einfach… Angst. Angst, sich wieder auf eine Person einzulassen, nachdem er so schreckliche Erfahrungen mit Kaito gesammelt hatte. Klar, Bakura und Kaito waren zwei völlig unterschiedliche Personen, sie waren fast schon wie Tag und Nacht. Malik vertraute dem Weißhaarigen auch, das tat er wirklich, und Bakura drängte ihn auch nie zu etwas, wie es Kaito immer getan hatte.
 

Bakura war pervers und jedes zweite Wort, das aus seinen Mund kam, war Sex oder hatte etwas damit zu tun, aber dennoch… Wenn Malik etwas nicht wollte, dann hörte der andere auch sofort auf, ohne sich zu beschweren oder zu versuchen, ihn umzustimmen. Er respektierte Malik und seine Entscheidungen und das war wohl auch einer der Gründe, warum der Ägypter sich in ihn verliebt hatte.
 

„Hey, Erde an Blondie“, durchdrang Bakuras Stimme plötzlich seine Gedanken und er spürte Zähne an seinem Ohrläppchen, welche dort hinein bissen und dann daran zogen.
 

„B-Bakura!“ Erschrocken drückte Malik Bakuras Gesicht weg. „Was zur Hölle?!“
 

„Sorry, aber du schienst so abgelenkt und ich wollte deine geschätzte Aufmerksamkeit wieder auf mich lenken.“ Er grinste, hatte die Hände immer noch auf Maliks Hüften ruhen. „Woran hast du gedacht? Sex?“
 

„Ja, wie du mir gerade einen geblasen hast.“ Malik klimperte mit den Augenbrauen.
 

„Fuck, ja!“ Bakura stöhnte laut. „Komm schon, Baby, lass uns deine Fantasie wahr machen.“ Er zerrte Malik aus dem Einkaufszentrum heraus und hinter den nächsten Busch.
 

„Trottel.“ Der Blonde lachte und zog an eine von Bakuras abstehenden Haarsträhnen – der Albino bezeichnete sie immer stolz als Teufelshörner -, bevor er die Arme verschränkte. „Was machen wir jetzt? Ist ja noch nicht allzu spät. Wollen wir zu mir?“
 

Bakura schnurrte, als er Maliks Finger in seinem Haar spürte. Das war einer seiner Fetische, er stand einfach total darauf, wenn man mit seinem Haar spielte, am besten sogar, wenn man dabei auch noch etwas grober wurde. „Hört sich gut an.“
 

„Okay, na dann.“ Grinsend zog Malik ein letztes Mal an dem weißen Haar und setzte sich dann in Bewegung.
 

Auf dem Weg nach Hause unterhielten sich die Zwei angeregt, spaßten, alberten herum. Zwischendurch hielten sie sogar bei einem Spielplatz an, vergnügten sich da mit den Schaukeln und Rutschen und buddelten vergnügt im Sand.
 

Bakura hatte sogar ganz stolz ein M und ein verkrüppeltes Herz in den Sandkasten gepinkelt. Malik war nicht allzu begeistert davon gewesen und hatte sich mit ein paar Schlägen und Tritten ‚bedankt‘. Allerdings hatte er einen kurzen Blick auf Bakuras Penis werfen können und deswegen hatte sich die ganze Sache dann doch gelohnt… Irgendwie.
 

Verdammt, Bakura brachte seine lange Zeit verschollene perverse Seite wieder zum Vorschein und der Blonde wusste nun wirklich nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.
 

Viel später als erwartet – nämlich erst um kurz nach 21 Uhr – erreichten sie schließlich Maliks Wohnung.
 

„Rishid ist nicht da“, meinte Malik, als er seinen Schlüssel heraus gekramt hatte und die Tür aufschloss. Seine Stimme klang ungewohnt, schüchtern und zögerlich. „Bin also alleine zuhause und naja… Irgendwie hab ich heute keine Lust darauf, alleine zu sein und deswegen… Keine Ahnung.“ Er zuckte mit den Schultern. „Hast du Bock, heute bei mir zu pennen?“ Er stellte die Frage, ohne Bakura anzusehen.
 

Dieser riss beide Augen auf. „Natürlich, ey!“, rief er aus und stieß breit grinsend eine Faust in die Luft. „Ich dachte schon, du fragst nie, Baby!“
 

Malik lachte und trat dann ein. Irgendwie hatte er Angst davor gehabt, dass Bakura ablehnen würde. Aber das hatte er nicht getan und das freute ihn wirklich sehr. Während der Weißhaarige fröhlich vor sich hin plapperte, wie er Malik die ganze Nacht durchnehmen würde, fragte sich der Ägypter, was ihn heute wohl noch so erwarten würde.
 

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Ja, lange hats gedauert, was…? ^^“ Tut mir wirklich leid, aber irgendwie hatte ich total die Motivation verloren und hatte gar keine Lust, das von meiner Beta bearbeitete Kapitel auszuarbeiten und ich bin jemand, der wenn er keine Lust auf etwas hat, es dann auch nicht macht, anstatt sich zu zwingen. Tut mir echt leid, ich hoffe, euch hat das Kapitel dennoch gefallen ;x;
 

Und…! Werbung in eigener Sache! Ich muss sagen, dass ich momentan einen Naruto Flash hab. Ein Flash, der so groß ist, dass ich sogar eine Fanfic geschrieben hab! :D Das erste Kapitel wird noch irgendwann im Dezember on gestellt und ich würde mich wirklich sehr, sehr, sehr freuen, wenn es jemand von euch lesen würde ;///; Besonders, da das Shipping eher unbekannt ist. Es ist nämlich ShikaKiba, also Shikamaru x Kiba. Ich finde einfach, die Zwei haben eine tolle Dynamik zusammen, der eine so faul und der andere aktiv. Die Fanfic wird den Namen „Smell Ya Later“ heißen und es geht darum, dass Shikamaru und Kiba rumgemacht haben, als sie betrunken waren und Kiba jetzt absolut nicht mehr weiß, wie er sich Shikamaru gegenüber verhalten sollte und so :D Ich weiß, Klischee und so und eigentlich wollte ich die Fanfic ernst machen, aber irgendwie rutscht bei mir immer alles in die Kategorie Humor herein <3<

Also, wie gesagt :3 Ich würde mich sehr freuen, wenn der eine oder andere von euch mal in „Smell Ya Later“ rein lesen und evtl. kommentieren würde <3 Das Shipping braucht mehr Liebä!
 

Oh, und ich hab einen neuen Nick! Schick, wa? :D
 

Im nächsten Kapitel~ Hallo, mein Name ist Bakura, ich bin der Klempner und ich möchte hier gern ein Rohr verlegen! … Jepp, richtig geraten, Bakura und Malik spielen Pornos nach, yummy! Das kann ja was werden, oh je…
 

Bis bald <3

Kapitel 30: Das Rohr zum Glück -unzensiert-

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 30: Das Rohr zum Glück -zensiert-

„Ra, das hat so scheiße geschmeckt.“ Lachend schob Malik den halbleeren Teller von sich weg. „Alter, das kann ich echt nicht alles aufessen, sonst stirbt mein Geschmackssinn noch vollständig ab.“
 

Bakura rülpste laut und nahm dann einen großen Schluck von seiner Cola.

„Also, gute Köche sind wir beide nicht“, stellte er amüsiert fest und schüttelte sich, als er auf ihre … Kreation sah.
 

Eigentlich wollten sie ja Yakisoba machen, gebratene Nudeln. Das sollte eigentlich nicht allzu schwer sein, hatte sich aber dann genau als das herausgestellt. Ihre Nudeln waren steinhart, man konnte sie kaum kauen. Das Gemüse war verbrannt und als solches kaum noch erkennbar. Es sah viel mehr nach schwarzen Klumpen aus.
 

„Scheiße.“ Immer noch kichernd fuhr sich Malik durchs Haar. „Ich kann ja eigentlich ganz gut kochen aber … Du hast mich halt einfach abgelenkt!“
 

„Ist klar, immer alles auf andere schieben, Blondie.“ Der Albino rollte mit den Augen und stand dann auf. „Du schienst dich aber sehr gerne ablenken zu lassen.“ Er wackelte mit den Augenbrauen.
 

„Was du dir immer alles einbildest.“ Malik schüttelte grinsend den Kopf und stand ebenfalls auf. „Mmh, was wollen wir jetzt machen?“ Er warf einen Blick auf seine Uhr. „Kurz nach Zwei. Hab irgendwie noch keinen Bock, pennen zu gehen, du?“
 

„Auch nicht“, stimmte Bakura zu und ließ sich mit einem Seufzen aufs Sofa plumpsen. „Lass uns TV glotzen oder so.“
 

„Okay.“ Malik setzte sich neben ihn und schaltete den Fernseher ein. „Besonders viel läuft um diese Uhrzeit aber nicht…“
 

„Oh doch!“ Der Weißhaarige grinste breit. „Schalt mal auf Fuji Television, da läuft um diese Uhrzeit immer was Geiles.“
 

Malik sah ihn skeptisch an. Irgendwie war ihm das Grinsen des anderen suspekt. Er tat aber dennoch, wie ihm vorgeschlagen wurde und schaltete auf diesen Fernsehsender.
 

„Oh ja, Baby, du bist so eng!“ Eine tiefe Männerstimme ertönte und auf dem Bildschirm erschienen zwei Personen; Eine Frau, mit Titten so groß wie Melonen, lag auf dem Rücken, die Beine breit gespreizt. Zwischen ihren Schenkeln war ein Kerl, der Körper übertrieben muskulös und übersät mit hässlichen und prolligen Tattoos.
 

Malik seufzte. „Ein Porno. Das war so klar, Bakura, so klar.“ Er rollte mit den Augen und sah desinteressiert zum Bildschirm, als die Frau laut stöhnte und der Kerl mit roher Gewalt in sie hinein stieß.
 

„Tja.“ Bakura grinste nur und nahm den Blick nicht vom Fernseher. Für ein paar Minuten sahen sich die Zwei den Porno an, doch dann räusperte sich der Weißhaarige plötzlich. „Langweilig, darauf hab ich keinen Bock.“
 

„Was zur…“ Geplättet von dieser Aussage hob Malik beide Augenbrauen. „Ähm … Bist du sicher, dass du Bakura bist? Bakura, die perverse Sau?! Wie kannst du einen … Porno langweilig finden?“
 

Malik musste zwar zugeben, dass auch er den Erotikfilm langweilig und nicht sehr anregend fand, aber bei ihm hatte es etwas damit zu tun, dass er generell nichts mit Frauen anfangen konnte. Zumindest in sexueller Hinsicht. Aber Bakura mochte beides, Mann und Frau, wieso gefiel es ihm dann nicht?
 

„Naja, weißt du … Bin einfach nicht in der Stimmung für hetero.“ Er zuckte mit den Schultern.
 

„A…ha?“ Verwirrt runzelte Malik die Stirn, wusste nicht wirklich etwas mit Bakuras Antwort anzufangen. „Und das heißt…?“
 

„Naja, man könnte sagen, dass mein sexuelles Interesse momentan eher bei … Jungs liegt.“ Er warf dem anderen einen vielsagenden Blick zu und leckte sich dann über die Lippen.
 

„Ahh…“ Der Ägypter errötete leicht, als er die Bedeutung hinter Bakuras Worten verstand. „Verstehe. Also soll ich ausmachen…?“
 

„Mmh…“ Bakura presste die Lippen zusammen und legte nachdenklich den Kopf schief, die Arme vor der Brust verschränkt.
 

„Ich hab schon Bock auf Pornos, verstehst du? Aber halt zwischen zwei Typen. Und … Oh mein Gott, fuck!“ Mit einem Mal riss er die Augen auf.
 

„Was?“ Misstrauisch hob Malik eine blonde Augenbraue. „Was ist jetzt kaputt?“
 

„Nichts, ich hatte nur gerade die geilste aller Ideen, die jemals existiert hat!“ Er grinste breit und beugte sich dann näher zu Malik. „Weißt du … Wenn kein Porno läuft, dann … machen wir einfach unser eigenen.“
 

„Bakura!“ Malik schubste den anderen von sich, welcher auf einmal näher gekommen war. „Ich dreh keinen verfickten Porno mit dir, hast du sie noch alle?“
 

„Ich meinte ja auch keinen echten!“, lachte Bakura, amüsiert von Maliks Reaktion. „Ich meinte, wir tun nur so … Ein Spiel, wie im Theater oder so.“
 

„Und wie soll ich mir das genau vorstellen?“, fragte der Ägypter weiter nach, die Stimme leicht genervt. Irgendwie hatte Bakuras Idee ja schon sein Interesse, seine Neugierde, geweckt, aber das würde er nie und nimmer zugeben.
 

„Ich hab an folgendes gedacht…“ Immer noch schmunzelnd beugte er sich näher zu Maliks Gesicht, um ihn seine Idee ins Ohr zu flüstern.
 

Maliks Augenbrauen hoben sich erst skeptisch in die Höhe, doch dann musste er lachen. „Du bist bescheuert“, konnte er unter Kichern hervor bringen und schüttelte den Kopf, „Aber das hört sich geil an, lass uns das machen.“
 

„Super!“ Jubelnd schlug sich Bakura mit der Faust in die Hand. „Dann lass uns unseren Porno drehen, Blondie!“
 

xxx
 


 

„Hmm.“ Summend warf Malik einen Blick auf die Uhr. „Er müsste jeden Moment kommen“, murmelte er leise vor sich hin, da klingelte es auch schon an der Tür. Er lachte. „Wenn man vom Teufel spricht.“ Schmunzelnd stand er auf und ging zur Haustür, um diese zu öffnen.
 

„Hallo, ich bin der Handwerker.“ Bakura stand vor der Tür, ein fettes Grinsen im Gesicht. „Herr Ishtar, ich bin gerufen wurden, um ein Rohr zu verlegen, bin ich hier richtig?“
 

Malik biss sich von innen auf die Wange, versuchte so, nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Verdammt, das war alles so bescheuert … aber witzig, verdammt witzig!
 

„Ja, genau, kommen Sie nur rein, Herr Handwerker.“ Er sah den Anderen mit halbgeschlossenen Augen an und ließ ihn hinein. „Das Rohr ist hier, bitte folgen Sie mir.“ Er führte Bakura zur Küche und deutete auf den Wasserhahn, der sich dort befand. „Hier.“
 

„Mmh.“ Bakura trat näher und strich mit den Fingerspitzen über den Wasserhahn. „Worin genau liegt denn das Problem?“
 

„Naja…“ Der Ägypter biss sich auf die Unterlippe, sah Bakura verführerisch an. „Es … ist verstopft“, schnurrte er und wackelte mit den Augenbrauen.
 

Bakura grinste und sank dann auf die Knie. „Wissen Sie … Ich seh kein Problem beim Wasserhahn, es sieht alles in Ordnung aus. Aber bei Ihren Rohr…“ Er blickte ungeniert auf Maliks Schritt und tippte mit dem Zeigefinger leicht drauf. „Da würd ich liebend gern Hand anlegen … Oder besser gesagt Mund.“
 

Bakuras Grinsen wurde, falls möglich, noch größer und er legte seine Hände dann auf Maliks Hüfte und bewegte seinen Kopf vor und zurück, tat so, als würde er dem anderen einen blasen.
 

Malik konnte ein Kichern nicht unterdrücken und biss sich dann fest auf die Unterlippe, während er seine Hände in Bakuras Haar krallte und den Kopf mit einem Stöhnen in den Nacken warf. „Oh … Ja … Fuck…“
 

Der Blonde schloss die Augen. Fuck, er musste die Augen geschlossen halten, da dieses Bild – Bakura auf den Knien vor seinen Schritt – so verdammt sexy war, dass Malik Angst hatte, jeden Moment wirklich einen Ständer zu bekommen.
 

‚Oh Ra, warum hab ich diesem Nonsens nur zugesagt?!‘, fragte er sich verzweifelt, als ein echtes Stöhnen seine Lippen verließ, da Bakuras Haare leicht seinen nackten Bauch gestreift hatten. ‚Verdammt, verdammt, verdammt!‘
 

Bakura, derweil, war am Schmunzeln. Ihn war Maliks Verhalten natürlich nicht entgangen, er hatte gemerkt, wie sich sein muskulöser, gebräunter Bauch verkrampft hatte, wie er sich auf die Unterlippe biss, die Hände in seinem Haar zu Fäusten geballt hatte. Und es gefiel ihm.
 

Fuck ja, es machte Bakura stolz, dass er Malik scheinbar erregen konnte! Das musste doch ein gutes Zeichen sein! Er berührte den Ägypter ja nicht mal, also musste Malik von seiner Fantasie angeregt sein. Und das hieß doch nur, dass er auch Gefühle für Bakura haben musste, oder…? Zumindest körperliche, sexuelle, und das war für Bakura besser als nichts, ein guter Anfang.
 

Er wollte Malik so sehr … Nicht nur ficken, sondern als Freund, als sein Eigentum. Und er würde für ihn kämpfen, egal, wie lange es dauern würde!
 

„Ahhh…“ Malik stöhnte laut, knabberte an seiner Unterlippe. Er hielt es nicht mehr aus, er musste dem Spiel ein Ende setzen. Und zwar sofort, bevor er wirklich eine Erektion bekam. „Ich … komme…“ Er keuchte und löste seine Hände aus dem weißen, wirren Haar, dann schubste er Bakura von sich und ging ein paar Schritte zurück.
 

Bakura blinzelte, war überrascht, dass Malik ihn so plötzlich weggeschubst hatte, grinste aber dann wieder. „Jetzt hast du mich ganz schmutzig gemacht“, schnurrte er und rieb sich übers Gesicht, tat so, als würde er sich das imaginäre Sperma aus dem Gesicht streichen.
 

Der Blonde schluckte. Er war erregt, das konnte er nicht bestreiten und vielleicht war das der Grund, wieso er das Spiel doch nicht abbrach, obwohl er es vorgehabt hatte. Seine Kehle fühlte sich trocken als, als sich Malik herunter zu Bakura kniete.
 

„Oh, ich unanständiger Junge…“ Er grinste. Es sollte sexy wirken, doch Bakura sah, wie seine Mundwinkel leicht zuckten und wie nervös er war.
 

„Hey…“ Er legte seine Hand auf Maliks Knie. „Wir können aufhören, wenn du dich unwohl fühlst und-“
 

„Ich will-“, fing Malik an, doch seine Stimme klang so krächzend, dass er sich einmal räuspern musste, bevor er weitersprechen konnte: „Ich will weiter machen, okay? Es ist alles gut. Und jetzt zurück zum Spiel.“
 

Bakura nickte nur, lächelte leicht und wartete, was Malik jetzt vorhatte.
 

Der Blonde atmete einmal tief ein und aus, dann umfasste er Bakuras Gesicht und öffnete den Mund: „Dann muss ich wohl die Schweinerei wegmachen, die ich verursacht habe…“
 

Und dann leckte er. Leckte Bakura über die Wange, tat so, als würde er das Sperma ablecken.

Bakura erschauderte und sah dann leicht erschrocken in Maliks Gesicht. Also damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet … Aber nicht, dass es ihn stören würde! Verdammt, es war so verfickt geil, Maliks Zunge auf seiner Haut, seinem Gesicht zu spüren!

Er stöhnte leise und schloss dann die Augen, genoss voll und ganz, wie die Zunge über sein Gesicht glitt.
 

Eine Zeit lang machten die Zwei so weiter, Bakuras Hände hatten sich irgendwann auf Maliks Hüfte gelegt und diese massiert, doch dann wurde es dem Albino zu langweilig und er beschloss, einen Schritt weiter zu gehen. Er öffnete die Augen, sah in Maliks leicht glasige und öffnete dann ebenfalls den Mund, ließ seine Zunge über Maliks gleiten.
 

Der Ägypter zuckte wie elektrisiert zusammen und sah Bakura mit großen, erschrockenen Augen an. Bakura lächelte leicht und stupste mit seiner Zunge dann Maliks an. Malik lief rot an und räusperte sich verlegen, faltete die Hände vor dem Schritt, um so zu verdecken, dass ihm ihr Spiel wohl zu sehr zusagte…
 

Doch genau damit machte er sich verdächtig und Bakura wurde sofort klar, was mit Malik los war. „Scheiße…“, fluchte er und fasste sich an die Stirn, als ihn plötzlich eine Welle der Erregung übermannte und seine Hose innerhalb weniger Sekunden viel zu eng wurde.

Verdammt… Und jetzt?
 

Unsicher knieten die beiden voreinander, Malik sah überall hin, außer zu Bakuras Gesicht, während dieser den anderen nicht aus den Augen ließ. Beide wussten, dass der jeweils andere einen Ständer hatte und genau das machte die ganze Situation so … unbeholfen.

Aber Bakura wollte nicht aufhören. Nicht jetzt, wo er Malik endlich soweit hatte! Und deswegen beschloss er … zum Hauptakt ihres ‚Films‘ zu kommen.
 

„So, es wird Zeit, das Rohr zu verlegen, mh?“ Seine Stimme war rau, die Erregung in ihr war nicht zu überhören. Langsam stand er auf und hob packte Malik am Handgelenk, um ihn zum Sofa zu ziehen und mit dem Rücken dann auf dieses zu pressen.
 

„Nngh…“ Malik stöhnte leise. Sein Herz klopfte schnell und gewaltsam gegen seinen Brustkorb, fast so, als wollte es aus seinem Gefängnis ausbrechen und reisausnehmen, da es Angst hatte.

Angst, was jetzt passieren würde.

Angst vor seinen eigenen Gefühlen.
 

Bakura kniete über ihm, die Beine links und rechts von seiner Taille.Seine rotbraunen Augen ruhten für einen Moment auf seinem Gesicht, wanderten dann tiefer zu seinem Oberkörper, zu seiner Brust, welche sich hektisch hob und senkte und dann immer noch tiefer und tiefer…
 

Malik biss sich auf die Unterlippe, als er Bakuras stechenden Blick auf seinem Schritt spürte. Er sah nun selber dorthin und wimmerte kaum hörbar, als er die deutliche Beule in seinen engen Jeans bemerkte, die die Konturen seiner Erektion mehr als nur deutlich abzeichnete.
 

„Das ist wirklich ein großes Rohr, um das ich mich kümmern muss…“

Bakuras Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, als seine Fingerspitzen kleine Kreise um die Beule malten.
 

Unwillkürlich zuckte Malik zusammen und stieß seine Hüfte hoch. „Fuck … Shit, Bakura…“ Er schloss beschämt die Augen und legte den Kopf in den Nacken. „Dreck, ich … Also … Fuck…“
 

„Psst, in der Rolle bleiben…“ Bakura schmunzelte leicht, gekünstelt, versuchte so, von seiner eigenen Nervosität abzulenken. Er hatte so lange geträumt, Malik nah zu kommen. So ... so lange und jetzt … war der Moment fast da und er musste sich verdammt anstrengen, um Malik und sich nicht die Klamotten von den Leibern zu reißen und den Blonden auf alle Viere zu schubsen und trocken zu ficken, sich immer und immer wieder in diese göttliche Wärme und Enge zu rammen…
 

Aber das konnte er nicht.
 

Er musste vorsichtig sein, er wusste ja von Maliks Vergangenheit und welche Ängste sie bei ihm ausgelöst hatten, besonders im sexuellen Bereich. Und deswegen musste er jetzt vorsichtig voranschreiten, denn wenn er auch nur einen Fehler beging … dann war es vorbei.
 

Wahrscheinlich für immer.
 

Malik atmete schwer, antwortete für einige Sekunden – oder waren es Minuten, Stunden? Bakura hatte inzwischen jedes Zeitgefühl verloren – nicht, doch dann: „Ja… Und das Rohr ist ziemlich verstopft und platzt bald, wenn du dich nicht bald darum kümmerst.“
 

Seine Stimme war nervös, zitterte leicht, aber sie klang auch sicher, entschlossen.
 

Er wollte es, Malik wollte weitermachen, das hörte Bakura heraus und deswegen tat er es dann auch. Langsam und vorsichtig spreizte er die Beine des Blonden weiter, um sich besser zwischen ihnen platzieren zu können. Die Handflächen hatte er links und rechts von Maliks Schultern abgestützt, den Blick auf Maliks Gesicht gerichtet.
 

Er zögerte kurz, atmete durch die Nase ein, hielt kurz die Luft an und dann…

Warmer Atem verließ seine Nasenlöcher und Bakura fing an, seine Hüfte, seine Erektion, gegen Maliks zu reiben.
 

xxx
 


 

Minutenlang herrschte Stille, es war nichts zu hören, außer ihr tiefes, zufriedenes Atmen. Gedankenverloren hatte Malik Bakura durch das schweißnasse Haar gestrichen, da war ihm mit einem Mal bewusst geworden, was er da tat, und er hatte die Hand mit geröteten Wangen wieder zurückgezogen.
 

„Wow…“, meinte Bakura schließlich, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte und hob den Kopf, um Malik ins Gesicht sehen zu können. „Wow, das war … heftig. Ich hatte schon lange keinen so geilen Orgasmus mehr.“
 

„Mmh“, machte Malik nur zustimmend, die Augen immer noch geschlossen. Irgendwie fühlte sich für ihn so … surreal an, er konnte gar nicht glauben, was er da gerade mit Bakura getan hatte…

„Bist aber ziemlich schnell gekommen!“, bemerkte Bakura mit einem breiten Grinsen. „Hat nicht mal drei Minuten gedauert, ey. Spritzte immer so schnell ab?“ Amüsiert hob er eine Augenbraue.
 

Und mit einem Schlag war alles kaputt.
 

„Halt doch die Fresse!“, fuhr Malik ihn an und schubste den grinsenden Albino von sich. Diese Aussage hatte wehgetan, sie hatte sein Ego getroffen! „Dafür hast du einen verdammt kleinen Schwanz, du Hurensohn!“
 

„Ach, wirklich?“ Bakura, der auf seinen Hintern gelandet war, stand langsam auf. „Na, wenn du dich mal nicht täuschst, mein Lieber.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem unheimlichen Schmunzeln.
 

„Das tu ich ganz- BAKURA!“ Fluchend schlug sich Malik die Hände vor die Augen, da der andere gerade seine Hose geöffnet und sein Glied, welches immer noch halbhart war, herausgeholt hatte.

„Ich beweis dir nur, dass mein Schwanz nicht klein ist!“, grummelte er und tätschelte sein bestes Stück.
 

„Verdammt, zieh dich an, sonst hack ich dir deinen beschissenen Schwanz ab!“, zischte Malik, die Hände immer noch vor den Augen. Natürlich hatte Bakura keinen kleinen Penis, im Gegenteil! Malik hatte das nur aus Wut gesagt, da die Worte des Anderen seinen männlichen Stolz verletzt hatten.
 

„Ach, bist du jetzt gekränkt, Maliklein?“ Bakura packte sein bestes Stück wieder in die Hose und legte provokant den Kopf schief. Er wollte nicht mit dem anderen streiten, wirklich nicht, aber auch sein Stolz wurde verletzt und dagegen musste er sich einfach wehren. „Bestimmt, wär ich an deiner Stelle auch. Du kommst nicht nur schnell, sondern du hast in der Tat auch einen kleinen Pimmel! Also kann ich schon verstehen, warum du-“
 

Das wars, Malik konnte nicht mehr. Bakuras Worte waren an sich nicht schlimm, sie hatten schon öfter solche Gespräche geführt, sich liebevoll getriezt, aber das … Es war einfach zu viel, besonders nach so einer Situation.
 

Der Ägypter hatte sich Bakura geöffnet, sich sozusagen entblößt, sein Inneres gezeigt und was tat der andere? Machte sich über seine sexuelle Ausdauer lustig!
 

„Ich hasse dich!“ Mit einem Schrei sprang Malik auf und holte mit der Faust aus, verpasste dem verdutzten Bakura einen Kinnhaken.
 

„Fuck, Malik!“ Knurrend packte sich Bakura an das schmerzende Kinn. Er wollte Malik beruhigen, ihm klar machen, dass er es nicht ernst gemeint hatte, doch als er sah, wie der Blonde erneut ausholte, wurde ihm bewusst, dass reden jetzt nichts bringen würde. Also holte auch er aus und schlug Malik.
 

Minutenlang prügelten sich die Zwei, Ellbogen wurden in Rippen gerammt, Fäuste schlugen wild um sich, Zähne bohrten sich in Fleisch, an Haaren wurde gezogen. Doch dann wurde Malik mit Gewalt auf den Boden geschmissen. Sein Hinterkopf knallte gegen den Parkettboden und für einen Moment sah er nichts, außer weißen Sternen.
 

Bakura hatte sich schwer atmend auf seinen Bauch gesetzt, Maliks Arme gegen den Boden gedrückt. Sein weißes Haar war noch wilder als sonst, an seinem Kinn hatte sich ein Bluterguss gebildet und seine Lippen waren aufgeplatzt.
 

Malik, welcher mit blutender Nase und Kratzer im Gesicht und an den Armen auch nicht gerade besser aussah, versuchte sich zu wehren, den Anderen von sich zu stoßen, doch nach ein paar Sekunden musste er feststellen, dass es keinen Sinn hatte. Bakura hatte ihn fest genagelt.
 

„Ich hasse dich“, zischte Malik leise, die Augen zu wütenden Schlitzen verengt. Sein ganzer Körper bebte und er leckte sich das Blut von den Lippen. „Ich hasse dich“, wiederholte er leise, hauchend.
 

Was danach passierte, daran konnte er sich nur noch verschwommen erinnern, es kam ihn fast wie ein Blackout vor. Er wusste nicht, wer es initiiert hatte, wer den ersten Schritt getan hatte. Das einzige, was er wusste, war das Bakuras geschwollene Lippen auf seinen waren und sie sich küssten.
 

Obwohl küssen nicht das richtige Wort war, denn das, was ihre Münder miteinander veranstalteten, war alles andere als zart: Zähne krachten gegeneinander, Unterlippen wurden gebissen, ebenso wie Zungen, bis beide den heftigen Geschmack von Blut wahrnehmen konnten.
 

Mit einem Knurren drehte Malik den Kopf zur Seite, lehnte seine pochende Schläfe gegen den kühlen Holzboden und schloss die Augen.
 

Wieder einmal herrschte Schweigen, diesmal ein viel längeres, ein schweres, denn Malik dachte nach. Er musste eine Entscheidung treffen, eine verdammt wichtige Entscheidung. Denn ihm war im Laufe des Abends etwas klar geworden … Er hatte es schon vorher gewusst, oder vielmehr geahnt, aber jetzt war er sich sicher. Zu hundert Prozent.
 

Ganz langsam und mit einem Kloß so groß im Hals, das er dachte, er würde jeden Moment explodieren und in Stücke zerfetzt werden, drehte Malik den Kopf und sah Bakura wieder an, sah ihn seine rotbraunen, ahnungslosen Augen.
 

„Bring mich nicht dazu, es zu bereuen…“
 

Malik war stolz, dass er die Worte ohne Stottern oder Zittern herausbringen konnte. Seine Finger spielten leicht mit den Stoff von Bakuras Shirt, bevor er sie hinein krallte und den Albino näher an sich zog, sein Gesicht näher zu seinem brachte.
 

„Bring mich nicht dazu, es zu bereuen“, flüsterte er dabei abermals und drückte seine Lippen sanft auf Bakuras.
 

„Was…“ Verwirrt runzelte dieser die Stirn. „Was meinst du, was sollst du nicht bereuen?“
 

Malik schloss für ein paar die Sekunden die Augen, nahm all seinen Mut zusammen für die Antwort, die alles verändern würde: „Uns…“
 

„Uns?“ Bakura legte den Kopf schief. „Aber es gibt kein- Warte!“
 

„Doch…“ Der Ägypter lächelte leicht, spielte wieder mit den Shirt des anderen. „Jetzt schon.“
 

Bakura schluckte, seine Kehle war auf einmal staubtrocken und für einen kurzen Moment dachte er, er hätte vergessen, wie man spricht. „Heißt das…“ Seine Stimme war ein Krächzen und das Zittern, welches eben in Maliks Worten fehlte, konnte er nun hier wiederfinden. „Du und ich … Wir…?“
 

Malik nickte stumm.
 

Der Weißhaarige krallte seine Hände in Maliks Schulter, als ihn ein plötzlicher Schub Adrenalin übermannte und sich alles um ihn herum drehte. Er war so nervös, sein Herz klopfte so laut, dass er sich sicher war, dass man es bis ins All hätte hören können. „Heißt, dass … ich … ich bin jetzt dein … dein … M… Macker?“
 

Malik verdrehte die Augen, ein leichtes Lächeln umspielte dabei immer noch seine Lippen. „Ja, das bist du. Auch wenn ich den Begriff ‚fester Freund‘ bevorzugen würde.“
 

Bakura riss die Augen auf, durchsuchte Maliks gesamtes Gesicht nach Anzeichen dafür, dass er ihn angelogen hatte, verarscht als eine Art Rache für die Worte von vorhin, aber er fand nichts. Nichts, außer der puren, nackten Wahrheit.
 

„Scheiße…“ Das größte und breiteste Grinsen, was Malik jemals bei einem Menschen gesehen hatte, erschien auf Bakuras Gesicht aus und er musste lachen.
 

„Lass das, du machst mir Angst…“ Er lächelte verschmitzt, drehte eine von Bakuras Haarlocken um seinen Zeigefinger.
 

Bakura ging nicht auf ihn ein, beugte sich stattdessen näher zu Maliks Gesicht. „Das heißt, ich kann das machen-“, fing er aufgeregt an und gab dem Ägypter beim Wort ‚das‘ einen Kuss, „- ohne eine gescheuert zu bekommen?!“
 

Malik lachte leise. „Vielleicht. Aber wenn du es verdient hast, dann werd ich dir trotzdem weiterhin eine knallen, also denk nicht, du hättest nun Narrenfreiheit.“
 

„Ach was!“ Das Grinsen schien und schien nicht mehr aus Bakuras Gesicht zu bekommen zu sein und er schüttelte den Kopf. „Ich hab eh eine masochistische Seite in mir, deswegen geht das schon klar.“
 

Malik lachte sanft. „Trottel“, kommentierte er erheitert und zog leicht an Bakuras Haar.
 

„Ja…“ Das Grinsen wurde langsam zu einem Lächeln. „Dein Trottel“, wisperte er und legte seine Lippen sanft auf Maliks.
 

Malik, der von an nicht mehr nur ein Freund war, sondern sein Freund. Sein fester Freund.
 

Fuck ja, das musste der glücklichste Tag in Bakuras Leben sein.
 

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Aldor! Das hat viel länger gedauert, als es eigentlich sollte, sorry! Meine Beta hat das Kapitel schon ewig korrigiert und mir geschickt gehabt, aber habs irgendwie verpeilt, sorry X_X

Aber dafür ist es jetzt da und ich hoffe, dass all die vielen Leuten, die sich beschwert haben es gäbe zu wenig Thief nun zufrieden sind! Denn… Nun ist Thiefshipping offiziell, wohoo *___*
 

Und übrigens! Ich hab auf unbestimmte Zeit eine neue Beta für BB, nämlich die tolle abgemeldet! <3 Sie hat auch dieses Kapitel hier korrigiert, also schenkt ihr Respekt und Applaus und äh… Keine Ahnung, schenkt ihr alles, was ihr habt, denn sie ist toll *-*
 

Und ich hab mir vor genommen, Bad Boy diese Jahr zu beenden, also freut euch! :D Sind ja auch ‚nur‘ noch… meh, 13 Kapitel oder so? Dx
 

Edit* Äh ja, scheinbar findet mexx ein wenig Frotting als adult, also musste ich es leider doch zensieren, sorry ._.
 

Im nächsten Kapitel~ Gerade, als Ryou in Depressionen zu verfallen scheint, bekommt er überraschenden Besuch. Doch die überschwängliche Freude verschwindet schnell, als ihm etwas ins Auge fällt; blaue Flecke. Blaue Flecken am Hals. Wie zur Hölle kommen blaue Flecken an den Hals seines Freundes, Mariku?!
 

Bis dann <3

Kapitel 31: Illusionen

„Mh…“

 

Mit zusammengepressten Lippen starrte Ryou auf den Bildschirm seines Computers, auf welchem ihn eine leere, weiße Seite des Schreibprogrammes Word begrüßte. Er stahl einen kleinen Blick auf die Uhr, die Hände weiterhin auf der Tastatur ruhend.

 

Super. Er saß nun schon seit geschlagenen 50 Minuten vor dem Rechner und hatte noch nichts, kein einziges Wort geschrieben. Beim Aufstehen war er noch motiviert gewesen und wollte endlich an seiner Geschichte weiterschreiben, aber jetzt, wo Word offen war … war die Inspiration weg und statt ihrer nun ein großes, schwarzes Loch in seinem Kopf.

 

Seufzend nahm Ryou einen Schluck von seinem Apfelsaft. Er langweilte sich so sehr und er hatte wirklich Lust, etwas zu schreiben, dies war schließlich sein großes Hobby, aber irgendwie … kam einfach nichts. Nada.

 

„Ich wünschte, Mariku wär endlich wieder da.“ Es hatte einfach keinen Sinn, er konnte spüren, dass er heute nichts mehr gebacken bekam. Stöhnend schloss Ryou das Programm, fuhr seinen Computer herunter und ließ sich dann aufs Bett fallen. Heute war Freitag und am Sonntag würde sein Freund endlich wieder zurückkommen! Wurde ja auch verdammt nochmal Zeit, Ryou konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr er Mariku vermisst hatte!

 

Aber dennoch … hatte er Angst. Angst vor dem Wiedersehen. Sie hatten noch ein paar Mal geschrieben, aber die Gespräche waren relativ kalt und nichtssagend verlaufen. Ryou kam es fast so vor, als würde er nicht mit seinem Schatz schreiben, sondern einer flüchtigen Onlinebekanntschaft. Und dann war da noch die Sache mit dem Liebesbekenntnis … Das Geständnis, welches er nie machen wollte, nicht auf diese Art und Weise, aber nun war es draußen.

 

Vielleicht war er paranoid, aber die Gedanken, ob Mariku ihn liebte, ob er nun wirklich mit ihm Schluss machen würde oder nicht, was da mit Akefia lief… Sie ließen ihm einfach keine Ruhe und raubten ihm nachts den Schlaf.

 

Er hatte schon mit Malik, Amane und sogar mit Bakura darüber geredet. Bakura! Dies wollte wirklich etwas heißen, da Bakura es schließlich verabscheute, Gespräche über Gefühle zu führen, egal, ob es nun um seine eigenen oder die seines besten Freundes ging. Alle drei hatten ihm gesagt, er solle sich beruhigen und dass er viel zu viel hinein interpretierte.

 

„Chill mal“, hatte Bakura gesagt und mit einem leicht genervten Seufzen an seiner Zigarette gezogen, „Wenn Mariku hätte Schluss machen wollen, hätte er das gemacht. Er ist keiner, der Sachen hinaus schiebt. Wenn er wirklich eine Trennung will, hätte er dich angerufen oder dir eine SMS oder was weiß ich geschrieben.“

 

Ryou hatte daraufhin erwidert, dass Mariku vielleicht einfach nur zu viel Stil hatte, um per Textnachricht mit jemanden Schluss zu machen.

 

Da hatte Bakura nur gelacht und gemeint, dass Mariku und Stil zwei Sachen waren, die einfach nicht zusammen passten und es wohl auch nie würden. Und irgendwie musste Ryou ihm ja Recht geben. Manieren hatte sein Freund keine, er rülpste – und furzte! – ungeniert in der Öffentlichkeit herum, von seinem Klamottenstil - der farblich meist so überhaupt gar nicht zusammenpasste und Ryou öfter mal wundern ließ, ob Mariku nicht vielleicht farbenblind war – ganz zu schweigen.

 

Aber genug von Marikus (nicht) vorhandenem Stil und Klasse, er vermisste ihn, verdammt!

 

Unschlüssig, was er nun tun sollte, lag Ryou einige Minuten lang auf dem Bett herum und malte sich in Gedanken aus, wie ihr Wiedersehen aussehen würde. Mariku würde vor der Tür stehen und er würde

 

(ihn wie Dreck behandeln, wie den letzten Abschaum, ihn anspucken, sagen, er sei nichts wert, er sei eine beschissene Klette)

 

lächeln und ihn in die Arme schließen, ihn so sanft küssen, wie er es lange nicht mehr getan hatte und dann würde alles wieder in Ordnung zwischen ihnen sein. Die Kälte, die Mariku die letzte Zeit umgeben hatte, würde von der ägyptischen Sonne geschmolzen sein und alles war wieder gut.

 

Alles war gut.

 

Oder eher: AWG – Alles wird gut, wie es der Rinderteufel, Chichis Vater in der Dragonball Reihe, sagen würde.

 

Der Weißhaarige musste kichern. Mariku hätte jetzt bestimmt wieder die Augen verdreht und Witze über ihn gemacht, weil er so ein verdammter Otaku war, aber das war Ryou egal. Er genoss die kleinen Kabbeleien zwischen ihnen sogar. … Solange Mariku nicht übertrieb. Denn manchmal wurden seine Worte zu hart und er verletzte Ryou, obwohl er dies gar nicht vorgehabt und alles nur humorvoll gemeint hatte.

 

Aber er wusste ja, dass Mariku es nicht so meinte, er war einfach nur genauso (un)sensibel, wie ein Eimer Grütze und das war schon okay, Ryou verzieh ihm immer wieder.

 

Mit einem Gähnen streckte er sich und stand dann langsam auf, um ins Wohnzimmer zu gehen. Mal sehen, was sein Vater und Amane so trieben. Im Wohnzimmer war nur Amane vorzufinden, welche – welch Überraschung – Wii spielte.

 

„Hey, onii-chan!“, sagte sie lächelnd, ohne vom Fernseher aufzusehen.

 

„Hey“, erwiderte er, ebenfalls lächelnd und setzte sich neben sie. „Was spielst du?“

 

„Mario Kart, ich will einen neuen Rekord aufstellen.“ Ihre Stirn war leicht gerunzelt, der Mund geöffnet und ihre Zunge lugte hervor. Sie wirkte sehr angestrengt und sie hielt den Controller in Form eines Lenkrads fast schon verkrampft zwischen ihren Händen, aber man sah ihr dennoch deutlich an, dass sie Spaß hatte.

 

„Wo ist Otoosan?“, wollte er von seiner Schwester wissen, nachdem er sich im Raum umgesehen hatte und seinen Vater nicht erblicken konnte. „In seinem Arbeitszimmer?“

 

„Wo sonst?“ Amane verdrehte die Augen. „Er ist doch fast nur dort oben und kommt zum Essen oder Scheißen heraus.“

 

„Amane!“ Empört gab Ryou ihr einen leichten Klaps auf dem Hinterkopf. „So etwas sagt man nicht, erst recht nicht über seinen Vater!“

 

„Ist doch wahr…“, grummelte sie und verzog eine wütende Miene, da sie wegen Ryous Schlag ins Gras gefahren war. „Super. Danke, Bruder.“

 

Schuldgefühle überkamen Ryou und er öffnete den Mund, um sich bei ihr zu entschuldigen, da klingelte es an der Tür.

 

„Ich mach auf.“ Er erhob sich und tätschelte Amane dann liebevoll die Wange. „Und tut mir leid, wegen den Klaps…“

 

„Schon okay.“ Sie seufzte und sah einen kurzen Moment vom Bildschirm, um Ryou anzulächeln. „Alles ist im Lot und jetzt geh, mach die Tür auf!“

 

„Jaja.“ Summend schritt Ryou zur Haustür, die Stirn in Verwunderung leicht in Falten gelegt. Wer konnte das nur sein? Malik vielleicht? Hmm, eher unwahrscheinlich, Bakura beanspruchte ihn fast die ganze Zeit für sich. Nicht, dass Ryou neidisch war, er freute sich für das frischgebackene Paar, wirklich! Wer könnte es sonst sein? Amanes Freund? Mh, war der nicht im Urlaub?

 

Ryou hatte wirklich keine Ahnung, wer hinter der Tür stehen würde, als er sie öffnete. Aber die Person, die er sah, war wirklich die letzte, mit der er gerechnet hatte.

 

Ein großer, muskulöser Körper.

 

Bronzefarbene Haut, welche noch eine Nuance dunkler wirkte als vor ein paar Wochen.

 

Schwarze Flipflops.

 

Eine beige, enge Shorts.

 

Ein offenes, übertrieben bunt geblümtes Hawaiihemd.

 

Und eine viel zu große Sonnenbrille in einem breit grinsenden Gesicht.

 

„Hey, Baby.“

 

„Schatz?!“ Ein lauter, erschrockener Schrei entkam Ryous Lippen, als er seinen Freund entgeistert anstarrte und dann ansprang.

 

Mariku lachte und schwankte zuerst überrascht, schaffte es aber dann doch sein Gleichgewicht wieder zu bekommen und sie vor einem Aufprall auf dem Boden zu bewahren. „Das nenn ich mal eine stürmische Begrüßung“, meinte er glucksend und strich Ryou ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

 

Ryou kicherte und presste sich so nah wie möglich an Mariku. Er umfasste sein Gesicht und küsste ihn. Anfangs waren es noch kleine, aber leidenschaftliche Küsse, doch mit der Zeit wurden sie immer härter, lustvoller.

 

Mariku hatte die Hände in Ryous Hintern gekrallt und erkundete gerade ausgiebig die Mundhöhle des anderen, da fuhr plötzlich ein hupendes Auto vorbei.

 

Ryou zuckte erschrocken zusammen und sah den anderen dann beschämt an. „Ups“, meinte er verlegen, die Wangen leicht gerötet und die Lippen geschwollen vom Küssen, „Sorry, aber irgendwie … konnte ich mich nicht mehr beherrschen.“

 

„Schon okay.“ Mit einem erneuten Lachen setzte Mariku ihn auf den Boden ab.

 

Ryou strahlte ihn an. Der Blonde schien richtig gute Laune zu haben, so oft, wie er heute lachte. Das gefiel ihm, sehr sogar. Es war schließlich schon etwas länger her gewesen, seitdem er ihn so ausgelassen hatte lachen hören.

 

„Lass uns reingehen.“ Ryou nahm ihn an die Hand und zog ihn in die Wohnung. „Oh Schatz, ich bin so froh, dass du da bist! Aber … hast du nicht gesagt, du kommst erst am Sonntag…?“

 

„Wollten wir eigentlich auch.“ Mariku ging in die Küche – nicht ohne davor Amane zu begrüßen - und nahm sich eine Cola heraus.

 

„Aber?“, fragte er interessiert nach und beobachtete verliebt, wie Mariku aus der Cola trank und wie dabei ein Tropfen seinen Lippen entkam und seine Zunge ihn dann flink aufleckte.

 

„Aber Isis hat einen Anruf von ihrer Arbeit bekommen und deswegen mussten wir früher fliegen, irgendein Notfall“, erzählte der Ägypter weiter und lehnte sich gegen die Küchentheke.

 

„Ahh!“ Ryou stellte sich vor ihm und schlang seine Arme um Marikus Nacken. „Wegen dem Brand? Das Museum hat gestern gebrannt, angeblich waren es Brandstifter…“

 

„Mmh, genau.“ Summend stimmte Mariku zu und legte die Dose dann weg, um seine Hände stattdessen auf Ryous Hüfte zu legen.

 

Ryou zuckte zusammen, als er die von der Cola nun kalten Hände seines Freundes auf sich spürte.

 

„Pisst mich zwar ein bisschen an, aber naja.“ Mariku legte den Kopf leicht schief und kratzte sich am Hals, da sah es Ryou plötzlich.

 

Wegen Marikus dunkler Hautfarbe waren sie kaum zu erkennen, doch Ryou hatte sie gesehen und jetzt konnte er seine Augen nicht mehr davon abwenden. Auf Marikus Hals, in der Nähe seiner Kehle, waren mehrere blaue Flecken. Aber nicht irgendwelche Flecken…

 

Sondern Knutschflecken.

 

Ganz sicher, da war sich Ryou wirklich zu tausend Prozent sicher.

 

Mariku erzählte weiter, aber Ryou hörte ihm nicht mehr zu. Er hatte nur noch Augen für die Knutschflecke und hunderttausende von Gedanken schossen ihn durch den Kopf.

 

‚Knutschflecke … Mein Freund hat Knutschflecke und ich war nicht da, also können sie nicht von mir kommen. Wer hat sie ihm gemacht? Wann? Warum? Warum … Warum hat sich Mariku nicht gewehrt? Hatte er sich gewehrt? Er konnte das doch nicht gewollt haben, oder? Nein, ganz sicher nicht … Niemals…‘

 

„Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Marikus Finger bohrte sich alles andere als sanft zwischen seine Rippen und Ryou keuchte schmerzvoll auf.

 

„J-Ja, klar, sorry…“ Er lächelte schief, ein gezwungen, nicht echtes Lächeln. Ihm war im Moment nicht zum Lächeln zu Mute, sondern viel mehr zu weinen.

 

„Hmpf.“ Mariku sah ihn skeptisch an, ließ das Thema aber dann fallen. „Ich hab dir was mitgebracht, Baby.“ Er piekste ihm erneut in die Seite.

 

„Wirklich?“ Ryou lächelte schwach.

 

‚Um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen?‘, schoss ihm durch den Kopf, doch er verjagte den Gedanken schnell wieder. Er sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Vielleicht waren das ja keine Knutschflecken, sondern wirklich nur normale, blaue Flecken? Ryou wusste ja, was für ein Rüpel sein Freund war und hatte ihn noch nie ohne mindestens einen Bluterguss gesehen.

 

‚Du machst dir wirklich zu viele Gedanken‘, redete er sich ein und sah dann gebannt zu, wie Mariku ein kleines Geschenk aus seiner Hosentasche holte.

 

„Ist nichts Besonderes und billig war‘s auch aber naja, du weißt ja, dass ich immer pleite bin.“ Er zuckte mit den Schultern und überreichte Ryou dann das Geschenk.

 

„Schon okay, der Gedanke zählt ja“, erwiderte er sanft und öffnete langsam das Geschenk. Ein Lächeln, diesmal ein echtes, huschte über sein Gesicht, als er liebevoll über die kleine Anubisfigur strich. „Wow, das ist toll … Danke Schatz!“ Kichernd gab er Mariku einen Kuss.

 

„Bitte“, schnurrte dieser und saugte leicht an der Unterlippe des anderen, bevor er sich von ihm löste. „Ich weiß ja, dass auf die ägyptische Mythologie stehst und so und Anubis ist einfach der Geilste.“

 

„Weil er der Todesgott ist?“ Amüsiert hob Ryou eine Augenbraue.

 

„Ganz genau.“ Mariku grinste ihn an und beugte sich dann für einen erneuten Kuss zu ihm herunter.

 

Für einige Zeit küssten sie sich, doch dann löste sich Ryou wieder von ihm. Er konnte irgendwie nicht … Mariku küssen, es war einfach zu … zu viel. Er musste immerzu an den

 

(es ist keiner, nein, nein, denk das nicht, bitte, es ist doch keiner)

 

Knutschfleck denken und wer ihm seinen Freund wohl gemacht hatte. Er sah immer noch sehr frisch aus, nicht älter als einen Tag. Es schmerzte, es tat so verdammt weh … Er hatte immer noch Hoffnung, dass diese Flecken nicht vom Knutschen entstanden waren, aber irgendwie glaubte er nicht so ganz daran, egal, wie sehr er es auch wollte.

 

Er zerbrach innerlich, als die zwei hoch zu seinem Zimmer gingen, als sie herum spaßten und alberten, als wäre nichts. Wie konnte Mariku nur so sorgenfrei erscheinen? Er hatte ihn betro- Nein, Ryou wollte diesen Gedanken nicht aussprechen, weder in seinem Kopf, noch laut, auch wenn er sehr, sehr wahrscheinlich der Realität entsprach.

 

‚Ist Mariku vielleicht nur gekommen, um Schluss zu machen?‘, fragte er sich, als er die Tür hinter sich schloss und von Mariku dann auf sein Bett gezogen wurde, die rauen Lippen des anderen auf seinem Hals und seinem Gesicht spürend.

 

Mariku bekam von all den Ängsten, den Zweifeln, den Schmerzen, die Ryou gerade durchlebte, nichts mit. Er sah sie nicht, die einzelne, einsame Träne, die langsam über Ryous Gesicht rollte, während er dem Weißhaarigen ungeduldig die Hose auszog und grob für den Sex vorbereitete, den Ryou nicht wollte.

 

Er wollte Mariku nicht in sich spüren.

 

Er wollte das lustvolle Grunzen des anderen nicht hören.

 

Er wollte nicht stöhnen, weil Mariku seinen Lustpunkt gefunden hatte und immer wieder diese rammte.

 

Er wollte das alles nicht, aber er hatte zu sehr Angst, den Mund aufzumachen, deswegen ließ er all das über sich ergehen.

 

Den Orgasmus, den Ryou einige Zeit später hatte, fühlte sich so falsch an, wie das Lächeln, welches Ryou fast den ganzen restlichen Tag über tragen würde.

 
 

xxx
 

 

„Hast du einen Aschenbecher oder so?“ Suchend sah sich Mariku um, die Zigarette zwischen den Lippen hängend.

 

„Nein, das weißt du doch“, seufzte Ryou leise und zog die Decke höher über seinen nackten Körper. „Nimm einfach … Mh, nimm die Tasse.“

 

Mariku summte und nahm dann die bunte Tasse vom Nachttisch, um die Asche der Zigarette dort zu verstauen. „Fuck, das war geil, oder?“, schwärmte er von dem Sex, den sie gerade gehabt hatten.

 

„Ja…“ Ryou lächelte schwach und verzog das Gesicht, als er sich zur Seite. Verdammt, sein Gesäß tat so weh! Er und der Blonde hatten lange keinen Sex mehr gehabt und dann war Mariku noch so brutal gewesen. Von den Schmerzen würde er jetzt sicherlich ein paar Tage noch etwas haben.

 

Mariku grinste, stolz und zufrieden, und küsste Ryou. „Fuck, ich hab dein enges Fickloch so vermisst, wir müssen jetzt echt wieder das tägliche Ficken einführen, meinst du nicht?“

 

Ryou errötete und murmelte ein leises „Perverses Schwein“. Mariku schien es gehört zu haben, da er gluckste und ihm dann über den Oberkörper strich.

 

„Du willst es doch auch, tu doch nicht so. Hab doch gemerkt, dass du es auch wolltest…“ Er wackelte mit den Augenbrauen.

 

Ryou lächelte nur schüchtern und erwiderte nichts.

 

Der Ägypter lachte, immer noch gut gelaunt, und schmiss die Zigarette dann schließlich in die Tasse. „Hey, ich hab mit dem Handy ein paar Fotos geschossen, willst du sehen?“

 

„Oh ja, gern!“ Neugierig klatschte Ryou in die Hände und richtete sich auf.

 

Summend tat es ihm Mariku gleich, kramte in seiner Hose, die im anderen Ende des Zimmers gelandet war, herum, bis er sein Handy fand und setzte sich dann auf die Bettkannte. Ryou krabbelte neben ihn und legte sein Kinn auf Marikus Schulter.

 

Es tat weh, seinem Freund zu nah zu sein mit dem Wissen, dass er einen wahrscheinlich betrogen hatte, aber dennoch konnte Ryou nicht anders… Er liebte ihn ja trotzdem und er brauchte seine Nähe einfach, wie die Luft zum Atmen.

 

„Also.“ Mariku zeigte ihm das erste Bild; dort waren er und ein hübscher Kerl mit ebenfalls brauner Haut und kinnlangen, schwarzem Haar zu sehen. Die zwei hatten die Arme um die Schulter des jeweils anderen geschlungen und zu sagen, dass sie betrunken aussahen war untertrieben, maßlos untertrieben. Die beiden sahen absolut bekifft aus.

 

„Oh mein Gott!“ Ryou konnte ein Lachen nicht unterdrücken und schlug beide Hände ins Gesicht. „Mariku! Du siehst ...Entschuldigung, aber schrecklich aus! Und wer ist der Typ neben dir?“

 

„Schon okay, ich war auch bekifft!“ Mariku stimmte in das Lachen ein. „Shisha und so. Und der Kerl ist mein Cousin Aron.“

 

„C-Cousin?!“ Ryou riss die braunen Augen auf. „Etwa der, mit dem du … dein erstes Mal hattest?“ Er schluckte schwer und hatte plötzlich eine schlimme, schlimme Befürchtung.

 

„Genau der.“ Mariku grinste und zeigte ihm dann das nächste Bild, welches ihn mit freien Oberkörper und einem großen Strohhut auf dem Kopf zeigte.

 

Doch Ryou sah nicht mehr hin, er hing seinen Gedanken nach. Aron, sein Cousin … Die Zwei schienen sich immer noch sehr gut zu verstehen … Ob er seinem Freund wohl die Knutschflecke gegeben hatte…? Als Abschied in der letzten Nacht?

 

Ryou stiegen die Tränen in die Augen und er musste sich wirklich beherrschen und seine ganze Kraft zusammennehmen, um nicht hier und jetzt loszuheulen.

 

Mariku bemerkte nicht, dass Ryou mit den Gedanken woanders war und zeigte ihm weiter freudig grinsend die ganzen Bilder, die er geschossen hatte, bis er beim letzten angekommen war. „So, das war‘s“, sagte er schmunzelnd und steckte sein Handy wieder weg.

 

Das holte Ryou wieder aus seiner Traumwelt zurück in die Realität. „Schön…“ Er lächelte leicht und dann herrschte für einen Moment Schweigen. Ryou versuchte, nicht in Tränen auszubrechen während Mariku seine nächste Zigarette rauchte.

 

„Ey“, meinte der Blonde plötzlich in die Stille hinein, als er einige Minuten später seine Zigarette ausgedrückt hatte, „Wir haben noch keine Fotos von uns zusammen, ne?“

 

Ryou blinzelte und dachte darüber nach. „Stimmt…“ Er nickte leicht. „Willst du welche machen…?“, fragte er fast schüchtern nach. Er konnte sich nun wirklich nicht vorstellen, dass Mariku das wollte.

 

„Klar!“, rief der andere zu seiner Überraschung aus und holte sein Handy wieder hervor, „Ich mach immer Bilder von mir und meinen Typen.“

 

Ryou presste die Lippen zusammen bei den Worten ‚meinen Typen‘, beschloss aber, dazu nichts zu sagen. „Wirklich? Ich hätte nicht gedacht, dass du so kitschig bist…“ Er kicherte, als Mariku ihm gegen den Hinterkopf schlug.

 

„Tsk, kitschig. Das hat nichts damit zu tun, sondern viel eher sammel ich diese Bilder als eine Art…“ Er verstummte kurz, suchte nach den richtigen Worten, während seine Hände in der Luft herum fuchtelten. „…Trophäe“, beendete er seinen Satz schließlich grinsend und zog Ryou dann an sich. „Und jetzt komm, Bilder machen.“

 

Ryou lächelte schief, als Marikus kratzige, unrasierte Wange gegen seine rieb und er in den Kamera des Handys sah. Mariku war so liebevoll zu ihm, so war er lange nicht mehr gewesen. Der ganz und gar nicht liebevolle Sex von eben hatte Ryou bereits wieder verdrängt, sein Freund war nur erregt gewesen nachdem sie so lange nicht mehr geschlafen hatten, da war er eben ein bisschen grob geworden. Na und?

 

In diesen Momenten, in denen sie vor der Kamera lachten, Grimassen schnitten und sich küssten, in allen von ihnen fühlte sich Ryou geliebt.

 

‚Er liebt mich‘, dachte er mit einem Strahlen, als seine Lippen sanft auf Marikus gepresst waren. ‚Er liebt mich, ja. Das mit den Knutschflecken. Es war ein Ausversehen, ein Fehltritt. Er bereut es, tief im Inneren, das kann ich spüren, ich weiß es! Deswegen verzeih ich ihm.‘

 

„Ich liebe dich“, wisperte er leise in den Kuss hinein, doch Mariku hörte es nicht. Oder tat zumindest so, als hätte er es nicht gehört, da er seinen Worten keine Reaktion schenkte.

 

‚Und du mich auch. Und es tut mir leid, dass ich so vorschnell reagiert habe. Es ist okay, alles ist okay. Ich liebe ihn und er mich. Ryou Watanabe liebt Mariku Ikrush. Mariku Ikrush liebt Ryou Watanabe.‘

 

Das waren die Gedanken, die Ryou immer und immer wieder durch den Kopf schossen und die er sich einredete.

 

Sie waren Lügen, einige davon zumindest.

 

Doch das wusste Ryou noch nicht, oh nein, das wusste der arme Junge noch nicht.

 
 

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Uff, lang ist es her… Ich weiß, sorry und das Kapitel ist auch noch mega kurz X_X Ich werd auf jeden Fall versuchen, ab jetzt schneller zu updaten! Meine Beta will mir Feuer unterm Arsch machen, sodass ich wöchentlich update :D Oh und auch großes Danke an Lelio, weil sie mir bei der Überschrift und generell geholfen hat, weil das Kapitel ein wenig zu… extrem war :D

 

Vielen Dank an alle, die mir immer noch treu geblieben sind und so, i luv ya Q_Q

 

Im nächsten Kapitel von Be My Bad Boy: Malik hat seinen Probetag im Host-Cafe und Bakura ist live dabei! Aber anscheinend scheint das auch Akefia, Bakuras Bruder, mitbekommen zu haben und nutzt diese Chance, um Malik seinen Probetag so schwer wie möglich zu machen!

 

Bis dann <3

Kapitel 32: Honey & Milk

„Fuck, jetzt bin ich doch irgendwie nervös…“ Seufzend fuhr sich Malik durchs Haar und warf einen weiteren Blick hinein ins Honey & Milk Café.

 

Honey & Milk war nicht irgendein Café, oh nein. Es war erst vor kurzen in Domino City eröffnet worden, hatte aber dennoch schon eine große Zahl an Besuchern und auch Stammkunden für sich gewinnen können. H&M – wie von den Kunden oft abgekürzt – war das erste Host Café, das in Domino eröffnet hatte.

 

Host Cafés waren Cafés, in denen jeder Tisch und Kunde seinen eigenen Kellner – Host – hatte. Dieser Host musste seinem Gast dann jeden Wunsch erfüllen und der Kunde durfte auch alles mit seinem persönlichen Kellner machen, außer eines: ihn anfassen.

 

Und in genau diesem Café hatte Malik Ishtar heute seinen Probetag.

 

„Ach komm, wird schon alles klappen.“ Bakura klopfte ihm auf die Schulter. „Ich mein, guck dir mal die anderen Hosts da drinnen an, da bist du tausend Mal hübscher. Die werden dich bestimmt nehmen.“

 

„Ich weiß aber immer noch nicht, ob ich auch genommen werden will“, meinte Malik mit einem Seufzen. „Ich mein, man verdient nicht schlecht und bekommt bestimmt auch großzügig Trinkgeld, aber … Ich weiß nicht, es kommt mir so … dreckig vor, so als wäre ein Host-Café nur einen Schritt von einem Puff entfernt…“

 

„Stell dich nicht so an.“ Bakura tätschelte ihm den Kopf. „Wir waren doch schon einmal drinnen und so schlimm kann‘s nicht gewesen sein, oder? Sonst hättest du dich doch nicht beworben.“

 

„Ja schon, aber … Ugh!“ Frustriert zog Malik an seinen Haaren. „Fuck, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben-“

 

In diesen Moment kam eine Dame mit langem, rotem Haar heraus. „Möchten Sie herein, meine Herren?“ Sie sah die beiden abwechselnd an, ein lang trainiertes Lächeln auf den pink geschminkten Lippen. Wahrscheinlich hatte sie mitbekommen, dass sie nun schon einige Zeit vor dem Eingang standen ohne herein zugehen.

 

„Ja, mein Freund hier hat heute seinen Probetag.“ Mit einem fiesen Grinsen schubste der Albino Malik zu der – ihrem Aussehen nach zu urteilen – Chefin des Cafés.

 

„Ahh.“ Ihre grünen Augen weiteten sich leicht und sie strahlte ihn an. „Dann sind Sie Herr Ishtar?“

 

„Genau.“ Dieser erwiderte ihr Lächeln etwas unsicher. Er wusste immer noch nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Am Anfang hatte er es für eine gute Idee gehalten aber inzwischen … Er hatte Angst, dass sich die Kunden nicht an die Regeln halten und ihn antatschen würden. Und das durfte niemand.

 

Niemand, außer Bakura.

 

„Hi, Hübscher! Schön, dich endlich kennenzulernen, mein Name ist Kimiko Kachiwara“, stellte sich die Dame vor und reichte ihm die Hand. „Komm schon, nicht so schüchtern. Geh rein, ich wird dir dann dein Outfit geben und du kannst direkt anfangen.“

 

„Okay.“ Malik nickte und folgte ihr mit Bakura im Schlepptau dann hinein. Das Café war wirklich voll. Von ursprünglich 20 Tischen waren momentan nur noch vier frei. An jeder Ecke sah man hübsche Kerle und wunderschöne Mädchen, die Essen auf Tabletts balancierten oder lächelnd an den Tischen saßen. Aus den Lautsprechern war das leise Gedudel japanischer Popmusik zu hören. Momentan lief Ayumi Hamasaki.

 

Sie blieben vor einer Tür hinter der Kasse stehen. Ein Schild war an ihr befestigt auf dem ‚Zutritt nur für Personal‘ in dicken, großen Buchstaben stand. „Hier drinnen kannst du dich umziehen.“ Kimiko lächelte ihn an. „Dein Outfit ist in dem ersten Schrank von links. Warte, ich zeig‘s dir eben.“ Sie verschwand hinter der Tür.

 

Grinsend sah Bakura zu Malik. „Oh, Outfit, da bin ich ja mal gespannt. Ich wette, du wirst auch so ein schönes Kleidchen anziehen!“

 

„Haha.“ Malik verdrehte die Augen, als Bakura ihn an sich zog und seine Wange küsste. „Sehr witzig. Und jetzt lass mich gehen, ich bin nicht aus Spaß hier.“ Er riss sich aus der halben Umarmung los und ging auf die Tür zu, hinter der seine vielleicht baldige Chefin verschwunden war.

 

„Autsch, zickig.“ Bakura runzelte die Stirn. „Alles klar bei dir, Blondie?“

 

Malik seufzte. „Ja, bin nur etwas nervös, wie gesagt, das ist alles.“ Er schenkte seinem Freund ein halbherziges Lächeln und verschwand dann hinter der Tür.

 

Bakura lehnte sich gegen die Wand, während er auf Malik wartete. Seine Augen huschten desinteressiert durch den Raum. Für einige Zeit ruhten sie auf einem Tisch, an dem ein alter Herr saß, welcher verblüffende Ähnlichkeit mit einem seiner Klassenkameraden – Yuugi Mutou – aufwies. Der alte Mann lachte laut, die Wangen gerötet vom Alkohol, den er sicherlich getrunken hatte. Der Kellnerin, die neben ihm kniete und ihm immer wieder Sake nach schüttete, konnte man ihr Unbehagen gut im Gesicht ablesen, aber solange der Gast nichts machte, was die Regeln brach, musste sie sich dem beugen.

 

‚Das ist bestimmt nichts für Malik‘, dachte der Weißhaarige, als er das Geschehen weiter beobachtete. ‚Er lässt sich nichts gefallen, in so einer Situation könnte er bestimmt nicht ruhig bleiben und-‘

 

Doch seine Gedanken und vor allem die Zweifel, mit denen er inzwischen kämpfen musste, wurden von einem lauten „Oh, ich wusste ja gar nicht, dass du hier arbeitest und dich anbietest, Baku-Baka!“ unterbrochen.

 

Mit einem Knurren verengte Bakura die Augen zu Schlitzen und sah zur Seite. Er hatte die Stimme sofort erkannt und freute sich ganz und gar nicht, von allen Menschen ihn hier anzutreffen.

 

„Was willst du denn hier, Akefia?!“, fuhr er seinen Bruder genervt an, welcher mit einem breiten Grinsen, die Arme vor der Brust verschränkt, auf einmal vor ihm stand.

 

„Was wohl? Ich will mich bedienen lassen, genauso, wie es sich auch gehört.“ Ein fieses Glitzern war in seinen Augen erschienen. „Und du, Bruderherz? Möchtest du dich für einen Job bewerben? Ich muss sagen, so ein Kleidchen würd dir stehen.“

 

„Zu spät.“ Die Tür zum Personalraum hatte sich plötzlich geöffnet und Malik trat heraus, gekleidet in einem schwarzen Anzug und einem weißen Hemd, welches an den Ärmeln und am Kragen Rüschen aufwies. „Den Witz hat Bakura eben schon gebracht.“

 

„Fuck, Blondie!“ Bakura fielen fast die Augen heraus, als er seinen Freund betrachtete. „Du siehst so … so … verdammt ficktauglich aus!“

 

„Ficktauglich?“ Malik lachte und krempelte sein Hemd bis zu den Ellbogen hoch. „Für dich seh ich doch in Omaunterwüsche auch so aus, nicht wahr?“

 

„Stimmt auch wieder“, gab Bakura grinsend zu. Er leckte sich über die trockenen Lippen und musste sich wirklich beherrschen, Malik nicht hier und jetzt zu vernaschen.

 

„Aber trotzdem danke für das… Kompliment, schätz ich.“ Er lächelte Bakura an, sah dann kurz zu Akefia und nickte ihm zu. „Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss jetzt arbeiten.“

 

„Wie lange denn?“, wollte Bakura von ihm wissen und wischte sich über den Mundwinkel.

 

„Bis 18 Uhr“, summte Malik. Er fuhr sich durchs Haar und kämmte mit den Fingern so grob durch dieses. „Also nur vier Stunden, das geht noch.“

 

„Stimmt.“ Bakura nickte und sah sich dann um. „Ich denk, ich warte hier solange. Kann ich dich auch als meinen Diener buchen, Babe?“ Er grinste ihn breit an.

 

Malik öffnete den Mund, um zu antworten, doch Akefia kam ihm zuvor: „Sorry, Brüderlein, aber er gehört mir.“

 

Maliks Augenbraue zuckte gefährlich. „Du… buchst mich als deinen Kellner?“

 

Akefia grinste und in diesen Moment sah er Bakura so unglaublich ähnlich, wie noch nie. Und das ängstigte den Ägypter. Sehr sogar. Denn immer, wenn sein Freund dieses Grinsen im Gesicht hatte, dann hieß das nichts Gutes … Für Malik zumindest. „Ganz genau“, schnurrte Akefia und zog ihn zu einem leeren Tisch.

 

„Was zur verfickten Hölle, das geht nicht!“, brüllte Bakura lauthals und mit einem Mal richteten sich alle Augen im Cafe auf ihn. Aber das war ihm egal. „Fuck, Akefia! Er gehört mir, er ist mein Freund!“

 

„Aber ich war jetzt eben schneller als du“, erwiderte sein Bruder mit einem fiesen Grinsen und zog sich die Lederjacke aus, um sie Malik in die Hand zu drücken. „Du kennst das Sprichwort doch; Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“

 

„Aber-,“, fing Bakura an, unterbrach sich aber selbst, als er einen sanften, aber bestimmten Druck auf seiner Schulter spürte. Er drehte sich um und sah in die grünen Augen von Kimiko Kachiwara.

 

„Entschuldigung, aber ich muss Sie bitten, unser Café zu verlassen.“ Sie sah ihn ernst an. „Andere Gäste fühlen sich gestört von Ihnen und ich kann so ein Verhalten im Honey & Milk nicht dulden.“

 

„Warum?!“ Verwirrt warf Bakura die Arme in die Luft und fuchtelte beim Reden wild mit ihnen herum. „Ich hab doch nichts gemacht! Er hat mir Malik weggeschnappt, ich wollte ihn haben!“

 

„Das stimmt so nicht.“ Kimiko schüttelte den Kopf. „Ich habe Sie beobachtet und der Herr hat sich – im Gegensatz zu ihnen – korrekt verhalten. Ich möchte Sie also noch einmal bitten, das Cafe zu verlassen.“

 

„Komm schon, Bakura.“ Seufzend blickte Malik zu ihm. Sein Gesicht sah müde aus und in diesem Moment wirkte er viel älter, als er eigentlich war. „Geh bitte. Du machst keinen guten Eindruck und wenn du dich weiter so aufführst krieg ich den Job bestimmt nicht … Also bitte.“

 

Bakura öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber dann doch wieder. „Okay“, zischte er schließlich und seine Augen waren so kalt, so voller Hass, das Malik Gänsehaut bekam. Aber er wusste, dass dieser Hass nicht an ihn gerichtet war, deswegen machte er sich keine Sorgen.

Er war an den grinsenden Akefia gerichtet und dieser wusste das und schien die Situation mehr als nur zu genießen, wenn Malik seinen Gesichtsausdruck und seine Haltung richtig las.

 

„Komm um 18 Uhr einfach vorbei, um mich abzuholen, okay?“ Der Blonde zögerte kurz, gab Bakura aber dann einen kleinen Kuss und schob ihn zur Tür heraus.

„Bis dann!“ Als sein Freund draußen war wandte er sich seufzend zu Kimiko. „Tut mir echt leid…“, murmelte er kleinlaut und rieb sich den Nacken. „Aber die zwei sind Brüder und zoffen sich immer und … Ja … Tut mir leid.“ Er zuckte mit den Schultern, sah sie an und hoffte, er hatte nach Bakuras unmöglichem Auftreten nicht schon verschissen bei ihr.

 

„Ach was, machen Sie sich keine Sorge, Herr Ishtar, das ist nicht Ihre Schuld.“ Sie lächelte ihn aufmunternd an, dann sah sie zu Akefia. Sie entschuldigte sich bei ihm wegen den Unannehmlichkeiten und verschwand dann, um die beiden allein zu lassen.

 

Für ein paar Sekunden herrschte ein unangenehmes Schweigen, dann räusperte sich Akefia. „So, du und mein Bruder, huh?“, wollte er mit schief gelegten Kopf wissen.

 

„Ja…“ Malik kratzte sich am Nacken. „Hat sich halt irgendwie so ergeben. Bist du deswegen jetzt angepisst oder so? Dann lass es nicht an mir raus. Und an Bakura auch nicht.“

 

„Ach was, bin ich nicht!“ Unschuldig warf er beide Hände in die Luft. „Mir ist es egal, wen mein Bruder fickt und wen nicht.“

 

„Ach wirklich?“ Der Ägypter hob eine Augenbraue und kniete sich dann auf das Sitzkissen, welches sich auf den Boden und rechts von Akefia befand. „Warst aber ziemlich angepisst, als ich dich vor einiger Zeit habe abblitzen lassen.“

 

„Das ist doch schon ewig her!“ Er wedelte mit der Hand, steckte sich dann eine Zigarette zwischen die Lippen und sah Malik abwartend an.

 

Mit einem unterdrückten Seufzen nahm dieser das Feuerzeug, das auf dem Tisch lag, und zündete seinem Gast die Zigarette an. „Na dann, wenn du meinst.“

 

Akefia grinste zufrieden und nahm einen tiefen Zug vom Glimmstängel. „Mein ich. Außerdem hab ich im Moment eh jemanden.“ Er lächelte leicht und für einen kurzen Moment wirkte sein Gesicht glücklich und zufrieden, verträumt sogar, doch es verschwand so schnell, wie es gekommen war. „Gibst du mir die Speisekarte, mein blonder Engel?“

Malik rollte mit den Augen, gab Akefia aber wie gewünscht die Karte. „Was heißt das, du hast jemanden? Bist du in einer Beziehung?“

„Neugieriges kleines Ding.“ Akefia gluckste amüsiert vor sich hin, während er die Karte studierte. „Aber nein, vergeben bin ich nicht … Naja, so halb … Es … Es ist kompliziert.“ Er seufzte. „Bin mir selber noch nicht so sicher und er auch nicht, aber ich weiß, dass sich da definitiv etwas anbahnt zwischen uns. Wir treffen uns in letzter Zeit immer öfter und verstehen uns gut … Ich denke, es wird nur noch eine Frage der Zeit sein.“

 

„Er, huh?“ Amüsiert hob Malik eine Augenbraue. In letzter Zeit schien jeder in seinem Bekanntenkreis mit einem Typen zusammen zu kommen. Es war fast schon so, wie in einem schlechten Schwulenroman.

 

„Mhmh.“ Akefia summte als Antwort nur und wieder war dieser verträumte Ausdruck in seinem Gesicht zu sehen. Besonders in seinen Augen stellte Malik fest. Waren sie schon immer so leuchtend gewesen? „Sag, wenn ich eine Suppe bestelle, fütterst du mich dann damit?“

 

Damit wurde das Thema von Akefias Seite aus beendet. Sehr zu Maliks Bedauern, er hätte doch schon gerne herausgefunden, auf was für eine Art Mann Bakuras Bruder stand. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Akefia einen weichen, sanften Typen bevorzugte. Er wirkte so wild und … unzähmbar und so, wie Malik ihn einschätzte, wollte er auch nicht gezähmt werden sondern jemanden finden, mit dem er die Welt unsicher machen konnte.

 

‚Wie Mariku‘, schoss es Malik durch den Kopf, als er Akefias Bestellung aufgenommen hatte und zur Küche ging, um sie zu überbringen. ‚Mariku wäre perfekt für ihn. Aber der gehört ja jetzt Ryou, also hat er seine Chance vertan.‘

 
 

xxx
 

 

Die vier Stunden, die er hier drinnen verbracht hatte, waren Malik vorgekommen wie Jahre. Akefia war wirklich unmöglich gewesen und liebte es, ihn zu erniedrigen. Er musste den Größeren tatsächlich füttern.

 

Maliks Wangen waren ein dunkles, wütendes Rot gewesen, als er den Löffel langsam in die Suppe tauchte und dann in Akefias Mund führte. Er hatte sich so geschämt. Er hatte sich wie ein lausiger, dreckiger Sklave gefühlt.

 

Als Akefia gegangen war, war er noch froh gewesen, den Idioten endlich los zu sein, doch dann kam sein neuer Kunde und nach ein paar Minuten hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als Akefia zurück zu haben.

 

Sein nächster Kunde war ein kleiner, dicker und ungepflegter Mann in seinen späten Dreißigern. Er stank so stark nach Schweiß, dass Malik die Tränen hochkamen und er sich zusammenreißen musste, um nicht laut zu würgen.

 

Der Typ war ein alter, perverser Sack gewesen. Auch ihn musste Malik füttern, aber davor hatte er ihm noch befohlen, ein Kleid der Kellnerinnen anzuziehen. Der Blonde wollte nicht aber er wusste, dass er musste. Als er das Kleid schließlich anhatte ließ der Kerl öfters seine Sachen – Besteck, Serviette und sonstiges – fallen und Malik musste sich jedes Mal bücken, um es aufzuheben. Ihm entging natürlich nicht, dass der Perverse ihm dabei unter den Rock sah und wie langsam aber sicher eine Beule in der Hose des Kerls auszumachen war.

 

Die verdammte Dreckssau hatte einen Ständer bekommen! Er hatte seinen verdammten Schwanz sogar durch die Hose durch gerieben! In den Moment war Malik kurz davor gewesen, alles hinzuschmeißen. Aber im Ende hatte er dies doch nicht getan. Er hatte immer noch etwas Stolz und dieser erlaubte ihn nicht, alles nur wegen dieser Pottsau hinzuschmeißen. Oh nein.

 

Wenige Zeit später stand der Kerl auf und teilte mit, dass er pinkeln müsste. Malik war sich dabei zu hundert Prozent sicher, dass das, was im Bad aus dem Schwanz des Typens kommen würde ganz sicher nicht Pisse sein würde. Also war Malik aufgestanden und hatte sich auf den Weg gemacht, um seiner Chefin von dem Perversen zu erzählen. Und was hatte sie gesagt?

 

„Tut mir leid, aber er verstößt nicht gegen die Regeln. Er fasst dich nicht an, wir können ihn also nicht rauswerfen.“

 

Also ging der Blonde wieder zurück zu seinem Platz und schluckte die Galle, die seinem Hals bei diesen Worten hoch gekommen war, herunter.

 

Die Zeit verging also sehr, sehr langsam für Malik und als es endlich 18 Uhr war sprang er auf und beachtete die perverse Sau nicht, als sie verzweifelt nach ihm rief.

 

„Frau Kachiwara.“ Schnell hatte er die erbärmliche Hausmädchenmontur ausgezogen und wieder seine normalen Klamotten angezogen. „Wissen Sie was? Sie können mich mal, Sie verfickte Hure. Ich hab Ihnen deutlich gemacht, wie unwohl ich mich in der Gegenwart des Gastes gefühlt habe und was machen Sie? Ihnen ist doch tatsächlich scheiß egal, wie beschissen es Ihren eigenen Mitarbeitern geht! Ich scheiß darauf, dass man in diesem Drecksladen schnell ein kleines Vermögen verdienen kann, das ist es mir einfach nicht wert. Ich werd in diesem Puff bestimmt nicht arbeiten.“ Er zeigte ihr den Mittelfinger und verließ dann mit schnellen Schritten das Cafe und schwor sich, nie wieder einen Schritt dort hinein zusetzen.

 

Draußen wartete glücklicherweise schon Bakura auf ihn. „Hey, wie war‘s?“, wollte er sofort von ihm wissen und schlang einen Arm um seine Schulter.

 

„Die Hölle.“ Malik erklärte ihn in allen Einzelheiten, was passiert war und am Ende seiner Erzählung musste er den Weißhaarigen aufhalten, damit sich dieser nicht sofort umdrehte und dem fetten Kerl den Hals umdrehte.

 

„Hey, ist ja gut, Bakura!“ Er umklammerte dessen Arm. „Ich will da nie wieder hin, also beruhig dich und komm.“

 

„Verfickter Hurensohn!“ Bakura fletschte die Zähne. Er war sichtbar wütend, hörte aber dennoch auf Maliks Worte und ging nicht zurück zum Café.

 

Ein schweres, unangenehmes Schweigen herrschte zwischen ihn und Malik suchte schnell nach einem Thema, um es zu brechen.

 

„Hey, weißt du, wer Akefias neue Flamme ist?“

 

„Neue Flamme?“ Bakura hob beide Augenbrauen. „Hat er denn eine?“

 

„Anscheinend…“ Malik zuckte mit den Schultern. „Er hat mir von einem Typen erzählt und es klang so, als wär er ziemlich verliebt in ihn und als wenn der mysteriöse Kerl ihn auch mag.“

 

„Hm, keine Ahnung.“ Bakura runzelte die Stirn. „Obwohl… Mir ist aufgefallen, dass er in letzter Zeit oft telefoniert und so, obwohl er das hasst. Aber bei uns ist kein Typ vorbei gekommen.“

 

„Mh“, summte der Ägypter, „Ist ja auch egal. Ich freu mich nur, dass er mich jetzt nicht mehr anbaggert.“

 

„Genau, das darf nämlich nur ich!“ Bakura grinste breit und zog Malik plötzlich an den Hüften zu sich, um ihre Körper aneinander zu pressen. „Ich will dich auch mal in einem so sexy Kleid sehen“, hauchte er Malik zu und fing an, dessen Hals mit Zunge und Zähnen zu liebkosen.

 

Stöhnend schloss Malik die Augen und genoss sichtlich, was Bakura da tat. Seine Hände waren unter das Shirt des Albinos gewandert und streichelten über dessen festen, strammen Bauch. „Lass uns zu mir gehen…“, wisperte er leise, als er mit dem Zeigefinger die leichten Konturen von Bakuras Bauchmuskeln nach malte.

 

„Es hat dich angemacht, in so einem Kleidchen zu sein, huh?“, fragte Bakura grinsend nach. Er gab ihm einen schnellen, leidenschaftlichen Kuss und zog Malik dann ungeduldig zu dessen Haus.

„Niemals“, stritt Malik schnaubend ab. „Setz dir das bloß nicht in den Kopf, du Penner, nur über meine Leiche.“

 

„Tja, ich hab auch kein Problem, dich erst zu Tode zu ficken, deine Leiche dann in ein Kleid zu packen und dich nochmal zu vögeln.“ Bakura grinste breit.

 

„Du bist so ekelhaft“, beschwerte sich Malik und schubste den anderen von sich.

 

„Ach komm, es macht dich geil.“ Schnurrend packte Bakura ihm in den Schritt und quetschte.

 

Doch dies hätte er lieber nicht getan, denn im nächsten Moment rammte sich Maliks Knie mit aller Gewalt in seinen Magen.

 

„Fuu-“, fing der Weißhaarige mit jaulender Stimme an, sank dann auf die Knie und hielt sich fluchend den Bauch. „Verdammt, Malik! Ich bin dein Freund, ich darf dir jetzt an den Schwanz packen!“

 

„Nein, darfst du nicht.“ Malik sah ihn ernst an. „Und das weißt du. Wir haben besprochen, dass für dich – momentan zumindest – alles unterhalb der Gürtellinie Tabu ist.“

 

„Ja, aber-“

 

„Kein aber, sonst kastrier ich dich.“

 

Bakura blickte auf. Er sah in Maliks finsteres Gesicht, sah, wie sich seine hübschen, vollen Lippen zu einem unheimlichen Grinsen verzogen und da wusste mit einem Mal, dass der andere seine Drohung ernst meinte.

 

„Benimmst dich schlimmer als eine Jungfrau, ey…“, murmelte Bakura leise, sichtlich enttäuscht davon, Maliks sexy Arsch noch nicht ficken zu können.

 

„Was hast du da gesagt, Schatz~?“

 

„Nichts, nichts…“

 

„Gut.“ Malik lächelte und hielt Bakura dann seine Hand hin.

 

Der Weißhaarige nahm sie an und ließ sich hochhieven. „Psychopath“, murmelte er leise.

 

„Was?“

 

„Ni- FUCK, MALIK! Das war mein Schienbein du Hurensohn!“

 

„Ich weiß.“

 
 

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*Wink mit dem Zaunpfahl* ;P

 

Und ja, wie ihr seht… Ein neues Kapitel! :D Meine Beta Lelio ist wirklich gut da drinnen, mir in den Hintern zu treten. *sich das blaue Hinterteil reib* QxQ Mein Ziel ist es, Bad Boy noch dieses Jahr zu beenden und ich denke, das krieg ich auch hin, hehe :D Also ich hoffe, dass ihr euch freut, jetzt wieder mehr und vor allem schneller etwas lesen zu können <3

 

Im nächsten Kapitel: Ungerechtigkeit, eine Prügelei und ein lang gehütetes Geheimnis wird gelüftet. Also so hat sich Ryou den ersten Schultag nach den Ferien nicht vorgestellt… Sein Chemielehrer, Kobayashi-sensei, und Mariku aber ganz sicher auch nicht.

 

Bis dann <3  

Kapitel 33: Ein Sprung über den eigenen Schatten

„Hach, endlich wieder Schule!“ Mit einem Lächeln drückte Ryou seinen Rucksack an sich. „Endlich wieder jeden Tag Mariku und natürlich auch dich und Bakura sehen!“
 

„Mh“, brummte Malik nur, das Gesicht eingefallen und müde wirkend. Er hatte die ganze Nacht nicht schlafen können und sich stundenlang wach im Bett herum gewälzt, so wie jede letzte Nacht der Ferien. „Du hast echt eine Schraube locker, weißt du das?“
 

„Ich weiß!“ Ryou kicherte, als Malik lauthals gähnte und klammerte sich dann an seinem Arm fest. „Bist du nicht aufgeregt? Dein erster Schultag, an dem du mit Bakura zusammen bist!“
 

„Ach was.“ Der Blonde zuckte träge mit den Schultern und hielt sich die Hand vor den Mund, da er nochmals gähnen musste. „Ich werd mich nicht anders benehmen als sonst und Bakura auch nicht, denk ich. Mir ist auch eh egal, was die anderen darüber denken, also warum sollte ich aufgeregt sein?“
 

Ryou sah ihn an und in seinem Gesichtsausdruck war Neid zu erkennen. „Oh, was gäbe ich nur dafür, mich nicht immer verrückt machen zu lassen von den Gedanken und Meinungen anderer.“ Er seufzte und zupfte resigniert an seinem Shirt herum. „Aber ich kann‘s nicht. Ich hab immer noch Angst, aufzufallen, egal, ob nun positiv oder negativ…“
 

„Naja, mit Mariku als Freund ist es schwer, nicht aufzufallen. Der Typ ist eine richtige Attentionwhore!“ Malik grinste.
 

Ryou gab nur ein „Hmpf“ von sich und dann herrschte für einen Moment Schweigen.Ihm brannte ein Thema auf der Zunge, ein sehr dringendes Thema sogar, aber er hatte irgendwie Angst, es anzusprechen … Es war einfach so … privat und … intim, über so etwas redete er einfach nicht gerne. Aber er wusste auch, dass er es loswerden musste, da er innerlich sonst platzen würde vor Anspannung!
 

„Du…“, fing er schließlich schüchtern an und starrte stur auf den Boden geradeaus und hatte nicht den Mut, Malik in die Augen zu sehen, „Kann ich dich was fragen? Es geht über Mariku und … naja … S-S … Sex und … und so…“
 

Überrascht hob sein bester Freund beide Augenbrauen. „Ja? Du kannst mit mir über alles reden, Ry, das weißt du, also sei nicht so schüchtern.“ Mit einem Schmunzeln schlug er Ryou auf den Rücken.
 

Dieser lächelte dankbar. „Ich weiß, danke dafür, Malik … Es … Naja … Mariku und ich haben uns am Samstag – also vorgestern – das letzte Mal getroffen und … d-du weißt ja, wie … versaut er ist…“ Ryou lief an, ihm war das Thema sichtbar unangenehm. „Und … Ich weiß nicht, wir haben jedes Mal S-Sex, wenn wir uns sehen aber am Samstag … Nicht … Weißt du, Mariku macht immer den ersten Schritt, wenn‘s um Sex oder sogar Knutschen geht und so … Und da hatte er es eben nicht gemacht, er war ganz abweisend zu mir und deswegen weiß ich nicht, was ich jetzt davon halten soll…“
 

Erleichtert davon, dass er das, was ihn so beschäftigte, endlich jemanden anvertraut hatte, seufzte er und sah einen nachdenklich aussehenden Malik an.

„Ich … Ich frag mich, ob das ein schlechtes … Zeichen ist? Hat er vielleicht genug von mir? Für so einen Kerl wie ihn ist es doch bestimmt langweilig, immer nur mit derselben Person zu schlafen und das für fast drei Monate…“
 

„Hmm.“ Malik schwieg einige Sekunden und dachte ausgiebig nach. „Naja, vielleicht lag es nicht an dir?“ Er kratzte sich am Kopf. „Bakura und ich sind am Samstag in die Stadt gegangen und da haben wir Mariku und Akefia gesehen.“
 

Ryou riss die braunen Augen auf. Mariku und Akefia … trafen sich? Hatte Bakura nicht gesagt, dass der Kontakt zwischen ihnen abgebrochen war nach ihrer Trennung…?

„Wann … Wann habt ihr sie gesehen?“, fragte er mit leiser, belegter Stimme nach. „Weil am Samstag ist Mariku ja auch bei mir gewesen…“
 

„Puh.“ Der Ägypter runzelte die Stirn. „So gegen 13 Uhr?“
 

„Aha, okay, das passt.“ Ryou nickte langsam, auf einmal betrübt. Die vorherige Freude auf die Schule war wie verflogen. „Bei mir war er erst so um … 18 Uhr ungefähr.“
 

„Hm“, summte Malik, „Naja, vielleicht haben sich die Zwei bei ihrem Treffen gestritten und deswegen hatte er dann keinen Bock auf Sex?“
 

Ryou sah ihn skeptisch an. „Meinst du? Wenn Mariku Stress mit jemanden hatte, würd er nicht dann erst Recht mit mir schlafen, um seine … Aggressionen und Ähnliches loszuwerden?“
 

So war es bisher nämlich immer gewesen. Wenn Mariku zu ihm kam und sich vorher mit seiner Schwester oder sonst wem gestritten hatte, dann würde er Ryou ohne viele Worte direkt ins Bett ziehen und ihn grob nehmen. Das geschah zwar nicht allzu oft, aber manchmal schon.
 

„Was soll das heißen?“ Sein Freund sah ihn alarmiert an und blieb stehen. „Ryou, lässt Mariku seine Wut an dir aus?“
 

„Ach was!“ Der Weißhaarige schüttelte heftig den Kopf und hob abwehrend beide Hände. „Das tut er nicht, Malik, mach dir keine Sorgen. Ich hab mich nur falsch ausgedrückt. Er … wird nicht gemein zu mir, er … schläft nur mit mir, um seine Wut zu vergessen. Verstehst du?“
 

Malik grunzte und sah ihn immer noch skeptisch an. Ryou lächelte und hoffte, dass sein Lächeln nicht allzu falsch wirkte… Das tat es anscheinend nicht, da Malik ihm nun doch zu glauben schien.

„Okay, okay. Aber … Falls so etwas in der Art mal passiert oder passiert ist, dann würdest du mir Bescheid sagen, oder? Nicht wahr, Ryou?“
 

„Natürlich.“ Ryou gab ihm ein Küsschen auf die Wange.
 

Malik lächelte und damit war das Thema beendet.
 

Aber nur zwischen ihnen, denn in Ryous Kopf war es das noch lange nicht. Er war nun sogar noch nachdenklicher als vorher! Mariku hatte Akefia getroffen, bevor sie sich gesehen hatten … Hatte dieses Treffen mit seinem Exfreund wirklich etwas mit seiner abwesenden Art zu tun gehabt und mit seiner mangelnden Lust an Sex?
 

‚Vielleicht‘, schoss ihm plötzlich ein schrecklicher Gedanke in den Kopf und ließ Ryous Kehle sofort staubtrocken werden, ‚Vielleicht hatte er keine Lust auf Sex … weil er mit Akefia welchen gehabt hatte, bevor er bei mir war?!‘
 

Dieser Gedanke war so … grausam, so verletzend und Ryou versuchte mit aller Kraft, ihn aus seinem Kopf zu bekommen, aber es ging nicht. Er war wie ein alter Kaugummi, der unter der Schuhsohle klebte und partout nicht abzubekommen war.
 

Verdammt … Lief da wieder etwas zwischen Mariku und seinem Exfreund Akefia?
 

Es schien alles darauf hinzulaufen, nicht wahr? Man musste nur eins und eins zusammen zählen und so gut, wie Ryou in der Mathematik war, war dies kein Problem für ihn.
 

Es fing alles an mit dem Treffen im Piercingstudio. Mariku und Akefia, eng umschlungen. Akefias Hand auf Marikus Arsch.
 

Dann ging es weiter. Am letzten Schultag, Akefia hatte Bakura abgeholt und gewusst, dass Mariku im Urlaub, in Ägypten war, obwohl er dieses Wissen gar nicht haben durfte, da sie laut Mariku kaum noch Kontakt miteinander hatten.
 

Dann hatten sich Akefia und Mariku scheinbar in der Stadt getroffen, Mariku hatte danach keine Lust auf Sex gehabt.
 

Es war alles klar. Kristallklar.
 

Eins und eins macht zwei. Ryou, Mariku und Akefia waren drei und demnach einer zu viel. Einer musste also gehen. Nur wer…? Wer war die dritte Person? Ryou betete inständig, dass es nicht er war, obwohl er tief im Inneren schon wusste.
 

xxx

 

„Mann, ich bin echt nervös…“ Sichtlich aufgebracht sprang Ryou von einem Bein aufs andere, die Lippen fest zusammengepresst.
 

„Chill“, befahl Mariku ihm, legte eine Hand auf seine Schulter, um ihm vom nervigen Springen abzuhalten und zog ihn mit den Rücken an seine Brust.
 

„Eben, Riku hat Recht“, mischte sich nun auch Bakura ein und warf Malik einen missbilligenden Blick zu, als dieser seine Hand, die zum Hintern des Ägypters gewandert war, wegschlug. „Es ist nur ein Chemietest, du wirst wahrscheinlich eh wieder eine Eins haben.“
 

„Meine Note ist mir ja auch völlig egal!“ Ryou blies die Wangen auf und kuschelte sich dann näher an Mariku. Er hatte inzwischen entschlossen, die Tage mit Mariku, die ihm noch bleiben würden, zu genießen. Er würde ihn nicht abweisen, sich ihm kalt gegenüber benehmen, nein, im Gegenteil. Ryou war sich sicher, dass jeder Moment mit seinem Freund der letzte sein könnte und deswegen kostete er diese Momente noch einmal voll aus.
 

„Warum dann das Theater?“, fragte Bakura verwirrt nach und hob eine Augenbraue.
 

„Na, wegen Marikus Note, Dummkopf!“
 

„Wegen meiner?“ Mariku blinzelte verwirrt. „Warum wegen meiner?“
 

„Menno, seid ihr denn alle schwer vom Begriff?“ Seufzend fuhr sich Ryou durchs Haar und schüttelte den Kopf. „Du hast doch jetzt das erste Mal vor Chemie gelernt, Mariku, richtig gelernt! Und ich bin eben gespannt, ob deine Arbeit Früchte ernten wird.“
 

Mariku blinzelte nochmal. „Was für Früchte?“
 

Malik brach in Gelächter aus. „Ra, du bist manchmal so schön doof, Mariku!“, meinte er lachend und wich dann geschickt dessen Schlag aus. „Hey, nicht gewalttätig werden, mein Lieber.“
 

„Eben!“ Bakura blies die Wangen auf, was ihn so wie ein übergewichtiges Eichhörnchen aussehen ließ. „Nur ich darf mein Blondchen hauen und das auch nur im Bett, weil Malik so darauf steht.“ Schnurrend wackelte er mit den Augenbrauen.
 

„Geht das schon wieder los.“ Seufzend verschränkte Malik die Arme vor der Brust und lehnte sich dann gegen die Wand. „Viel Spaß beim Zuhören von einem seiner weiteren Sexmärchen.“ Er verdrehte die Augen.
 

„Malik steht totaaal auf Bondage und so einen Kram!“ Breit grinsend zog Bakura an eine seiner blonden Haarsträhnen, wofür er eine Ohrfeige von Malik kassierte, doch das ließ sein Grinsen nicht verschwinden. „Er liebt es, geknebelt zu werden! Und auf verbundene Augen steht er auf. Oh und natürlich ans Bett gefesselt und von hinten genommen zu werden.“ Er gluckste leise.
 

„Du bist so ein Kind.“ Mit dem Anflug eines Lächelns verdrehte Malik abermals die Augen. „Es macht dir echt Spaß, solche Lügengeschichten zu erfinden, mh? Und es sind wirklich Lügen, Ryou, keine Sorge.“ Er tätschelte seinem besten Freund den Kopf, als er dessen knallrotes Gesicht bemerkt hatte.
 

„Vielleicht bist du ja derjenige, der die Lügen erzählt“, meine Mariku schmunzelnd und zwinkerte Malik zu. „Ich mein, seh dich an. Deine Outfits und dein generelles Auftreten schreit einfach nach Fetischsex.“ Er wackelte mit den Augenbrauen.
 

„Ach, fick dich doch.“ Seufzend fuhr sich Malik durchs Haar. „Es hat keinen Sinn mit dir darüber zu argumentieren. Du glaubst doch eh das, was du glauben willst.“
 

„Mmh, gut erkannt, Süßer“, schnurrte Mariku und lachte dann leise. Doch als im nächsten Moment eine nur allzu bekannte, wütende Stimme durch den Gang hallte, verstummte sein Lachen sofort.
 

„Macht Platz, verdammt! Mann, was war ich froh, eure Visagen für zwei Wochen nicht ertragen zu müssen!“
 

Kobayashi war da.
 

„Oh happy happy joy joy.“ Genervt rollte Bakura mit den Augen. „Gut gelaunt wie immer, unser Lieblingslehrer.“
 

„Es ist Kobayashi, was erwartest du von ihm?“ Malik zuckte mit den Schultern und drückte sich von der Wand ab, als ihr Chemielehrer an ihnen vorbei rauschte und den Chemiesaal aufschloss.
 

Ryou wollte gerade etwas erwidern, doch da spürte er den stechenden, beißenden Blick des Lehrers auf sich, und ihm blieben die Worte im Hals stecken. Mit einem panischen Keuchen sprang er aus Marikus Armen und legte eine Hand auf sein wie wild pochendes Herz.
 

Verdammt … Nein … Er hatte ganz vergessen – oder viel mehr verdrängt – was er zu Kobayashi gesagt hatte. Dass er gesagt hatte, zwischen ihm und Mariku wäre Schluss. Oh nein … Ryou bekam es mit der Angst zu tun. Wie würde der Lehrer jetzt darauf reagieren? Würde er Mariku durchfallen lassen, weil Ryou sein ‚Versprechen‘, mit Mariku Schluss zu machen, nicht gehalten hatte?
 

„Hey, alles in Ordnung?“ Eine Hand legte sich auf seine zierliche Schulter und erschrocken sprang der Weißhaarige einen Meter in die Höhe. Mariku hob eine Augenbraue. „Ryou?“
 

„So-Sorry…“ Er lächelte schwach und fuhr sich durchs Haar. „Ich bin nur immer noch nervös wegen deiner Note…“
 

„Hm“, machte Mariku. Er schien ihm nicht zu glauben, aber es schien ihn auch nicht weiter zu interessieren, da er im nächsten Moment mit den Schultern zuckte und dann in den Chemiesaal ging. Ryou folgte ihm und setzte sich auf seinen Stammplatz neben Malik. Er wollte neben seinen Freund sitzen, aber Kobayashi hatte ihn das vor einiger Zeit verboten und so saß er eben neben Malik. Nicht, dass ihn das stören würde.
 

„Malik, mein Engel, ich liebe dich!“, ertönte Bakuras Stimme am anderen Ende des Klassenraums aus von seinem Platz neben Mariku, „Diese Entfernung zwischen uns, sie … sie tötet mich, reißt mich in Stücke! Ich verzehre mich so nach dir, mein geliebter Engel!“
 

Die anderen Schüler im Saal lachten, während Malik amüsiert die Augen verdrehte und ihm dann den Mittelfinger zeigte. Bakura öffnete den Mund, doch noch bevor er etwas sagen konnte, donnerte Kobayashis wütende Stimme durch den ganzen Saal:
 

„Wer nicht sofort die Klappe hält bekommt Nachsitzen!“
 

Das half. Mit einem Mal war die ganze Klasse mucksmäuschenstill.
 

„Gut.“ Kobayashi grinste zufrieden und fuhr sich durchs fettige Haar. „Ich hab euren Test korrigiert. Ergebnis war wie immer schlechter Durchschnitt, aber ich reg mich nicht weiter darüber auf, es ist eure verdammte Schuld, wenn ihr keinen Bock auf Lernen habt und stattdessen lieber durch die Gegend vögelt, raucht und euch betrinkt.“ Kalt sah er sich im Klassenzimmer um und holte dann einen kleinen Zettel aus seiner Mappe.
 

„Kommen wir zum Notenspiegel.“
 

Er nahm sich ein Stück Kreide und schrieb dann auf, wie oft welche Noten erreicht worden waren. Ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her rutschend sah Ryou ihm zu.

 

0x Sehr gut

2x Gut

7x Befriedigend

12x Ausreichend

9x Mangelhaft

2x Ungenügend
 

Durchschnitt: 4,1

 

„Ohh…“ Ryou verzog das Gesicht. Das war wirklich kein gutes Ergebnis, die schlechten Noten überwogen deutlich. Ob Mariku wohl nun wirklich sein Ziel geschafft hatte und einer der sieben Glücklichen war, die ein Befriedigend bekommen haben?
 

„Wow, keine Eins…“, summte Malik neben ihm und hob beide Augenbrauen. „Das heißt, auch du hast diesmal keine. Krass, wann passiert das denn mal?“
 

„Ach was, macht ja auch nichts.“ Lächelnd zuckte Ryou mit den Schultern. Ihm war wirklich egal, dass er dieses Mal kein Sehr gut erzielen konnte. Viel wichtiger war ihm Marikus Ergebnis. Sie hatten schließlich so ausgiebig zusammen gelernt, da musste etwas Besseres als Fünf oder Sechs heraus kommen.
 

„Also, ich fang an zu verteilen, ihr Versager.“ Kobayashi grinste fies in die Klasse, nahm den Stapel der Tests und fing an, sie zu verteilen. Nach und nach bekamen die Schüler ihre Ergebnisse und fast jeder verzog das Gesicht, als er seine Note sah.
 

„Ishtar-san.“ Fast angewidert rümpfte ihr Lehrer die Nase, als er Malik seinen Test aushändigte.
 

„Ich weiß schon, dass es nichts Gutes sein kann…“ Mit einem leichten Grinsen drehte der Ägypter sein Blatt um. „Fünf.“ Er lachte. „Fuck ja, alles andere hätte mich auch verwundert.“
 

„Och…“ Ryou presste die Lippen zusammen und tätschelte seinem Freund die Schulter. Malik war nie wirklich gut in Chemie gewesen, aber bis jetzt hatte es fast immer für eine Vier – und im Ausnahmefall sogar für eine Drei minus – gereicht. Aber ihm schien seine schlechte Note nicht viel auszumachen, deswegen machte sich Ryou keine Gedanken darüber und fieberte weiterhin Marikus Ergebnis nach.
 

„Yeah!“ Bakuras lachende Stimme war zu hören. „Ey, Malik, was hast du?!“
 

„Fünf!“, rief der Angesprochene ihm mit einem Schmunzeln zu und hielt fünf Finger in die Luft. „Du?“
 

„Sechs!“ Glucksend hielt der Albino seinen Test in der Luft, auf dem eine dicke fette Sechs mit roten Buchstaben gemalt war. „Ich hab nur einen Punkt! Von…“ Er sah kurz aufs Papier. „Von 70, geil!“
 

Auch Malik lachte. „Echt geil. Ich seh schon, du bist ein guter Umgang für mich, du ziehst mich auf dein Niveau runter.“ Er schmunzelte.
 

„Hier unten, bei meinem Niveau, ist es eh viel gemütlicher und toller.“ Bakura wackelte mit den Augenbrauen. „Hier, bei den Niveaulosen, sind andere Sachen viel wichtiger als zu wissen, was ein Molekül ist und wie man‘s aufzeichnet.“
 

Ryou, der den Zweien mit einem kleinen Lächeln gelauscht hatte, zuckte plötzlich zusammen, als er jemanden seinen Namen murmeln hörte und für einen kurzen Moment Finger über seinen Handrücken strichen. Fast panisch drehte er den Kopf zur Seite und blickte geradewegs in Kobayashis Gesicht.
 

Ryou musste schlucken. Irgendwie bekam er es jetzt mit der Angst zu tun. Die Angst hatte nichts mit dem Testergebnis zu tun, sondern damit, wie Kobayashi sich ihm gegenüber jetzt benehmen und ob er seine Drohung wahr machen würde.
 

„Ryou“, wiederholte der Mann seinen Namen und gab ihm dann seinen Test, „Ich will nach dem Unterricht mit dir reden. Alleine.“
 

Seine Stimme, fest und entschlossen, duldete keine Widerworte, das wusste Ryou, deswegen schluckte er den Kloß in seinem Hals herunter und nickte nur gehorsam.
 

Kobayashi lächelte ihn an und dann war er weg, die restlichen Tests aushändigen.
 

Mit klopfendem Herzen sah Ryou auf seinen Test: Zwei Plus. Grob überflog er die Antworten, die er hingeschrieben hatte. Ihm wurde sofort klar, dass sein Test keine Zwei war, sondern mindestens eine Eins minus. Aber er wusste auch, wieso er die Note nicht bekommen hatte…
 

Er hatte nicht mit Mariku Schluss gemacht. Kobayashi machte seine Drohungen also wahr und setzte ihn mit dem ungerechten Ergebnis unter Druck.
 

Mit bleichem Gesicht drehte er den Kopf zur Seite, da bemerkte er, dass Mariku bereits seinen Test in der Hand hielt. Sofort sprang er auf und eilte zu seinem Freund.
 

„Und, was hast du?!“, wollte er aufgeregt von Mariku wissen.
 

„Was wohl.“ Der Blonde seufzte und ließ seinen Kopf gegen den Holztisch knallen.
 

Unsicher nahm Ryou ihm den Zettel aus der Hand und sah sich mit klopfendem Herzen das Ergebnis an.
 

Sechs. Ungenügend. Null Punkte.
 

„Sechs…“, las Ryou ungläubig vor und sah sich Marikus Test genauer an.
 

Das … Das konnte doch nicht sein?! Mariku hatte zwar nicht alle Fragen ausgefüllt, aber mehr als die Hälfte hatte er geschafft und das, was er hingeschrieben hatte, konnte doch nicht alles falsch sein?! Wie konnte er sogar noch weniger Punkte – nämlich gar keinen! – als Bakura haben, welcher gar nicht gelernt hatte, während er mit seinem Freund stundenlang geübt hatte.
 

Das konnte doch wirklich nicht sein, irgendetwas war da faul.
 

Und je mehr von Marikus Antworten sich Ryou durchgelesen hatte, desto klarer wurde ihm, wie diese Note zu standen gekommen war.
 

Kobayashi hatte ihn falsch bewertet. Er hatte ihm richtige Antworten falsch angestrichen.
 

„Das ist keine Sechs…“, wisperte Ryou geschockt, die rehbraunen Augen auf dem Test ruhend. „Nie im Leben. Das, das und das…“ Er zeigte auf ein paar Aufgaben. „Die Antworten sind richtig. Und das auch. Das kann keine Sechs das, das ist … ja, mindestens eine Vier, Mariku, mindestens.“
 

Bei diesen Worten hob Mariku langsam den Kopf. Sein Gesicht war wie eine Maske und es war schwer für Ryou, irgendeine Emotion aus ihr lesen zu können aber er war sich sicher, dass er Enttäuschung aus den amethystfarbenen Augen lesen konnte. Enttäuschung. Wut. Und dieses Glitzern in den Augen. War das … Schmerz?
 

Als Ryou das bemerkte, als er sah, wie verletzt Mariku war, brannten alle Sicherungen bei ihm durch. Niemand, wirklich niemand, durfte seinem Freund wehtun! Besonders nicht auf so eine niveaulose Art und Weise! Nein, das konnte und wollte Ryou nicht durchgehen lassen! Und deswegen tat er etwas, was er im Nachhinein nie von sich erwartet hätte und womit er nicht nur sich, sondern genau genommen alle überrascht hatte! Besonders Mariku und Kobayashi-sensei.
 

Die Lippen so zu einer dünnen Linien zusammen gepresst und Marikus Test fest in den Händen haltend marschierte Ryou zum Lehrerpult und zu Kobayashi. Er konnte Marikus Blick und den seiner Klassenkameraden in seinem Hinterkopf bohren spüren.
 

„Ja, Watanabe-san?“ Neugierig sah Kobayashi zu ihm, leicht verunsichert, da er seinen Lieblingsschüler noch nie so entschlossen gesehen hatte.
 

„Das.“ Ryou knallte Marikus Test auf das Pult. „Was soll das?“
 

Kobayashi warf einen kurzen Blick aufs Papier. „Eine Sechs, Watanabe-san. Ikrush hat sie verdient.“
 

„Nein, eben nicht!“, brüllte Ryou ihn an und ballte die Hände zu Fäusten. Die Klasse, welche eben noch lauthals ihre Noten ausgetauscht und sich beschwert hatte, wurde still. Alle starrte nun zu den beiden nach vorne.
 

„Ryou?“, flüsterte Malik verwirrt, nicht sicher, ob das, was er gerade sah, wirklich passierte oder ob er träumte.
 

Auch Bakura sah völlig perplex zwischen ihnen hin und her, den Mund weit geöffnet. Mariku war aufgestanden und sah aufmerksam zu seinem Freund und dem verhassten Lehrer. Auch er hatte absolut keine Ahnung, was da gerade vor sich ging.
 

„Sie haben Mariku unfair behandelt! Sie haben ihm eine Sechs gegeben, obwohl er die gar nicht verdient hat! Sie haben ihm alle richtigen Antworten als falsch angestrichen und ihm null Punkte gegeben, dabei hat er mindestens 30!“, fuhr Ryou mit aufgebrachter Stimme fort, die Wangen gerötet vor Wut.
 

Kobayashis Gesicht wurde langsam zornig und seine Augen verengten sich wütend zu Schlitzen. „Es ist immer noch meine Sache, wie ich meine Schüler bewerte, Watanabe-san“, zischte er leise. „Aber falls es Sie wirklich so interessiert … Ich kenne Ikrush schon lange und bis jetzt hat der Nichtsnutz immer nur Scheiße in seinen Tests geschrieben und jetzt?! Er hat Fragen richtig beantwortet und das … das konnte einfach nicht mit rechten Dingen zugehen, ich bin mir sicher, dass er geschummelt hat!“ Wütend schlug er auf den Tisch und warf Mariku einen hasserfüllten Blick zu. „Gib‘s doch zu, du Niete! Du hast geschummelt, du musst geschummelt haben!!!“
 

„Das hat er nicht!“, antwortete Ryou für seinen Freund, die Lippen zusammengepresst. „Er hat mit mir zusammen gelernt, es gibt sogar Zeugen, falls Sie mir nicht glauben! Fragen Sie doch meine Schwester oder Marikus Familie!“ Seine Nägel bohrten sich in seine Handfläche. „Sie … Sie sind so widerlich! Sie sollten sich freuen, dass Mariku endlich begriffen hat, dass er etwas tun und lernen muss, wenn er den Abschluss schaffen will! Aber was machen Sie?! Sie machen ihn fertig und unterstellen ihm Sachen, die nicht wahr sind und für die Sie sicherlich nicht mal Beweise haben!“
 

„Ry … Ryou hat Recht“, mischte sich nun auch eine schüchterne Stimme ein und sofort richteten sich alle Blicke auf Yuugi.
 

„Sie dürfen Mariku nicht einfach so eine Sechs geben, ohne Beweise … Und außerdem … Sie ... Sie machen ihn wirklich fertig, das ist nicht fair von Ihnen, das hat Mariku nicht verdient, das hat keiner von uns verdient!“ Seine sonst so blassen Wangen waren gerötet und Yuugi zitterte leicht, ein Zeichen dafür, wie große seine Angst vor dem Chemielehrer doch war und das er damit nicht der einzige war.
 

„Eben!“, brüllte Bakura laut. „Mariku baut zwar manchmal Scheiße, okay, aber das tu ich auch! Aber mich haben Sie nie so zur Sau gemacht wie ihn, das ist einfach nur unfair, was Sie da machen, verdammte Scheiße!“
 

Langsam aber sicher wurde die Klasse lauter, immer mehr Stimmen kamen dazu, die den anderen zustimmten. Mariku stand einfach nur schweigend da und lauschte. Er hatte keine Ahnung, was er machen oder sagen wollte. Er war überwältigt, ihm fehlten die Worte.
 

„Fresse, oder ihr bekommt alle eine Sechs!“, spie Kobayashi in die Menge und schlug mit den Fäusten brutal gegen das Pult. „Fresse, Fresse, Fresse!“
 

„Nein…“ Ryou schüttelte den Kopf. „Wir haben lange genug den Mund gehalten, ich habe lange genug den Mund gehalten.“ Der Weißhaarige zitterte auf einmal. Nein, er würde sich nicht länger bedrohen lassen, das würde er nicht mehr mitmachen. Er würde mit der Wahrheit rausrücken und zwar mit der ganzen!
 

„Was…“ Geschockt riss Kobayashi die Augen auf und mit einem Mal wich die ganze Farbe aus seinem Gesicht. „Was soll das heißen, Watanabe-san…?“ Seine Stimme zitterte leicht. Er hatte Angst. Genau wie Ryou, doch dieser wusste, dass er diesmal nicht klein beigeben würde. Nein, nicht mehr.
 

„Ich werde zum Direktor gehen und ihm sagen, was sie Mariku angetan haben und … m-mir…“ Er schloss für einen Moment die Augen und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Um ihn herum hatte ein lautes Gemurmel angefangen, alle fragten sich, was Ryou nur damit meinte.
 

„Ich…“ Langsam öffnete er die Augen und sah direkt in Kobayashis. Jetzt oder nie. Jetzt konnte er endlich den Ballast, den er nun so lange mit sich herum trug, loswerden.

„Ich werde den Direktor sagen, dass sie mich unsittlich berührt haben und dass das, was sie mit mir getan haben, an sexuellen Missbrauch grenzt.“
 

Totenstille hatte sich im Klassenraum ausgebreitet. Kobayashi war geschockt, der Angstschweiß lief ihm in Strömen übers Gesicht.
 

„Was?!“, donnerte plötzlich Marikus wutentbrannte Stimme durch die Klasse. „Sexueller Missbrauch?!“
 

Ryou öffnete den Mund und wollte seinem Freund sagen, dass er ihm gleich in aller Ruhe alles erklären würde, doch das einzige, was seinen Mund verließ, war ein ängstlicher Schrei.
 

Denn Mariku war nach vorne, zu ihm und Kobayashi gerannt, und hatten ihrem Lehrer einen mit der geballten Faust verpasst. Blut lief Kobayashi aus der Nase und er taumelte wegen der Wucht des Schlages einige Schritte zurück.
 

„ICH BRING DICH UM!“, brüllte Mariku. Ein wildes, verrücktes Glitzern war in seinen Augen erschienen und er holte erneut mit der Faust aus.
 

Doch Kobayashi, der langsam wieder zu Sinnen gekommen war, war schneller. Noch bevor Marikus Faust ihn ein zweites Mal treffen konnte hatte er sich herunter gebeugt und seinen Kopf mit aller Kraft in Marikus Magen gerammt.
 

Ryou schrie, als direkt vor seinen Augen ein brutaler und vor allem blutiger Kampf entstand. „Hilfe!“ Panisch sah er sich um. „Tut doch was, bringt sie auseinander!“
 

Doch keiner tat etwas. Seinen Klassenkameraden wurde schnell klar, dass es nur unnötige Verletzte geben würde, wenn sich jetzt einer zwischen sie schieben würde, also sprang Yami stattdessen auf und eilte zum Direktor mit der Hoffnung, dass dieser ihnen helfen konnte bevor die ganze Sache noch mehr eskalierte.
 

„Fuck!“ Mariku brüllte vor Schmerz, als Kobayashis Fuß ihm mit aller Wucht im Gesicht traf.
 

Fluchend packte sich der Ägypter an den Mund. Zwischen seinen Fingern quoll das Blut hervor und färbte seine ganze Hand und den Kragen seines einst weißen Shirts rot. Langsam und behutsam hielt sich Mariku die Hand vor die Augen und sah in seine Handfläche. Dort lag etwas Kleines, etwas Weißes.
 

Ein Zahn.
 

„Du … Du hast mir einen Zahn ausgebrochen du Hurensohn!“, brüllte Mariku aus vollen Leib und sprang Kobayashi an. Er drückte ihn mit den Rücken zu Boden und bohrte seine Springerstiefel dann gewaltsam in seinen Schritt.
 

Kobayashi schrie. Tränen liefen seine blutige Wange entlang.
 

In diesen Moment kam – endlich! – der Schuldirektor, Ren Harukaze, herein gestürmt. „Takeshi! Mariku Ikrush! Hört sofort auf!“
 

Harukaze war ein kleinerer, älterer Mann mit weißen Haaren, aber seine Persönlichkeit, sein ganzes Auftreten, strahlte so eine Autorität aus, dass Mariku und Kobayashi sofort in ihren Bewegungen inne hielten.
 

„Atemu-san hat mir erklärt, was passiert ist.“ Für einen kurzen Moment ruhte sein strenger Blick auf Mariku, dann wanderten seine harten, aber gerechten, Augen zu Kobayashi. „Takeshi Kobayashi, ich werde Sie sofort und unwiderruflich von der Schule und vom Dienst suspendieren. Außerdem werde ich Ihre Delikte aufsammeln und Sie dann anzeigen. Ich werde dafür sorgen, dass Sie nie wieder an einer Schule unterrichten dürfen.“
 

Kobayashi öffnete den Mund und für einen Moment schien es, als wollte er etwas sagen und alles abstreiten, doch dann presste er die Lippen zusammen. Sein Blick ruhte kurz auf Ryou und dann nickte er schweigend.
 

„Jetzt zu Ihnen, Ikrush-san.“ Harukaze wandte sich an Mariku.
 

Ryou verzog das Gesicht, als er seinen Freund betrachtete. Sein weißes Shirt war übersät mit großen Blutstropfen. Auch seine Lippen und sein Kinn waren voller Blut. Es sah fast so aus, als wäre er ein kleines Kind, das zum ersten Mal den Schminkkasten seiner Mutter gefunden und versuchte hatte, sich roten Lippenstift aufzutragen und dabei schrecklich gescheitert war.
 

‚Oder wie der Joker aus Batman‘, schoss es Ryou plötzlich durch den Kopf, als er in Marikus wilde, brutale Augen sah. ‚Ja, der Joker passt besser.‘
 

„Sie werden die restliche Woche der Schule verwiesen werden, Ikrush-san“, teilte der Schuldirektor ihn mit. „Ich finde es lobenswert, dass Sie sich so für ihren Klassenkameraden eingesetzt haben, aber die Art und Weise, wie es getan haben kann ich nicht gutheißen. Gehen Sie jetzt bitte zu Fräulein Kujaku und lassen Sie ihre Wunden pflegen, bevor Sie nach Hause gehen.“
 

Mariku nickte. „Okay“, erwiderte er und sah zu Ryou.
 

Als sich ihre Blicke trafen verzogen sich Marikus geschwollene Lippen zu einem breiten Grinsen und Ryou konnte so sehen, dass ihm der obere, rechte Eckzahn fehlte.
 

Ryou lächelte.
 

xxx
 

„Fuck, Au! Das tut weh, verdammt!“
 

Mai, die Schulkrankenschwester, seufzte leise und nahm ihre Hände von Marikus Kiefer, nachdem sie diesen gründlich abgetastet hatte. „Du kannst froh sein, dass dein Kiefer nicht gebrochen ist und dir nur ein Zahn fehlt.“ Sie sah ihn streng an.
 

„Jaja, ich weiß.“ Mariku verdrehte die Augen und packte sich dann fluchend ins Gesicht. „Shit, das tut beim Reden weh!“
 

„Dann halt doch einfach den Mund.“ Mai hob eine Augenbraue.
 

„Sie hat Recht, rede lieber nicht so viel, Schatz“, stimmte Ryou, der neben Mariku im Krankenzimmer saß, ihr zu.
 

Mariku brummte und schwieg die restliche Untersuchung über.
 

„Hm, okay“, summte die blonde Krankenschwester, als sie fertig war. „Ich kann so nichts Größeres feststellen. Neben das mit deinem Kiefer hast du ein paar blaue Flecken, nichts Wildes. Du kannst dich also wirklich glücklich schätzen.“ Sie nahm einen kleinen Block und kritzelte etwas dort drauf. „Ich werd dir Schmerzmittel wegen deinem Kiefer verschreiben. Nimm die Medizin bitte jeden Morgen und Abend ein und schone deinen Kiefer ein wenig, okay? Das heißt nicht viel reden und-“
 

„Keine Blowjobs mehr geben?“, wollte Mariku wissen und zog einen Schmollmund, als Ryou knallrot anlief und dem Größeren einen kleinen Klaps aufs Knie gab.
 

Mai verdrehte die Augen. „Zu viele Informationen, mein Lieber, viel zu viele.“
 

Mariku lachte nur, jaulte im nächsten Moment aber auf wegen den Schmerzen, die das Lachen verursacht hatten.
 

„Der Zahn, der dir rausgeschlagen wurde, war natürlich kein Milchzahn mehr, er wird also nicht nachwachsen.“ Mai presste nachdenklich die Lippen zusammen. „Es gibt also zwei Möglichkeiten. Entweder du lässt die Lücke oder du gehst zum Zahnarzt und lässt dir eine Prothese einsetzen.“
 

„Also Kura hat gesagt, die Lücke sieht geil aus.“ Mariku grinste breit.
 

„Ich würd dir schon eine Prothese empfehlen“, meinte Ryou kleinlaut und drückte sanft Marikus Hand. „Mit der Lücke siehst du … Naja … Weiß nicht … Wie ein Obdachloser oder so aus…“
 

Mariku gluckste bei diesen Worten. „Naja, ich frag mal Isis, ob wir genug Geld dafür haben und alles.“ Er zuckte leicht mit den Schultern.
 

„Mach das.“ Mai nickte und stand dann auf. „Wie gesagt, schone deinen Kiefer etwas und nimm zweimal am Tag die Medizin ein, okay?“
 

„Alles klar.“ Mariku nickte und nahm den Zettel entgegen.
 

„Okay, dann mach dich jetzt auf den Weg nach Hause. Gute Besserung.“ Sie lächelte und ging zur Tür. Doch bevor sie herausging und die Zwei allein ließ, zögerte sie nochmal kurz. „Übrigens…“ Ihre vollen, roten Lippen zierten ein Schmunzeln. „Ich find‘s gut, wie du Kobayashi, die – sorry für den Ausdruck – elendige Drecksau fertig gemacht hat, er hat‘s verdient.“ Damit verließ sie das Zimmer.
 

Mariku lachte. „Die – FUCK! Tut das weh! – Alte ist echt cool drauf.“
 

„Ja…“ Ryou kicherte leise und schmiegte sich an seinen Freund. „Das ist sie…“
 

Der Ägypter grinste und hob Ryou dann an, um ihn auf seinen Schoß zu setzen. „Also.“ Mit einem Mal war sein Gesicht ernst. „Was meintest du jetzt mit sexuellem Missbrauch?“
 

Ryou zögerte kurz. Er wollte die Erlebnisse eigentlich verdrängen, entschied sich aber dann doch dafür, Mariku endlich davon zu erzählen. Er war schließlich sein Freund, er hatte das Recht, zu erfahren, was passiert war.
 

Und so erzählte Ryou. Von den Blicken, den Berührungen, den Drohungen, den Küssen. Er konnte die pure, nackte Wut in Marikus Augen lodern sehen, doch außer, dass sich seine Finger manchmal unbewusst in Ryous Hüfte bohrten, ließ er ihr sonst keinen Lauf.
 

„Aber jetzt ist ja alles vorbei“, wisperte Ryou schließlich, als er mit seiner Erzählung fertig war. „Jetzt ist alles vorbei…“ Mit einem schwachen Lächeln beugte er sich vor und drückte seine Lippen sanft auf Marikus.
 

„Ja…“, erwiderte dieser. „Ich muss zwar sagen, dass ich etwas angepisst bin, dass du mir nichts gesagt hast, aber so bist du eben.“ Er seufzte laut und fuhr sich durchs Haar. „Außerdem … Du hast ja alles wieder wettgemacht, indem du alleine zu Kobayashi gegangen bist und ihn zur Rede gestellt hast.“
 

Ryou errötete. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er das wirklich getan hatte…
 

„Ich bin stolz auf dich.“ Mariku umfasste sein Gesicht und beugte sich so nahe, dass er seine Stirn gegen Ryous lehnen konnte. Er blickte ihm direkt in die rehbraunen Augen und Ryou wusste, dass Mariku jedes Wort, das er jetzt sagen würde, todernst meinte.

„Verdammt stolz. Ich hätte nie gedacht, dass du so etwas für mich tun würdest, dass du deine Ängste einfach zurückstellst, nur um mir zu helfen. Ich bin … Wow, einfach sprachlos. So etwas hat noch nie jemand für mich gemacht, Ryou, noch nie und ich … Fuck … Danke…“
 

Ryou lächelte gerührt. Er wusste, dass Mariku nicht gut mit Worten war und deswegen gerade Probleme hatte, die richtigen zu finden, aber dennoch war das, was ihm der Ägypter gerade gesagt hatte, einfach nur wunderschön.
 

„Das ist doch selbstverständlich.“ Ryou schloss die Augen, die Stimme kaum lauter als ein Hauchen. „Ich liebe dich, Mariku. Ich liebe dich wirklich. Ich weiß, ich nerv dich manchmal mit meiner Art, meiner Aufdringlichkeit und besonders, weil ich die drei Worte, die du so sehr hasst, immer wieder wiederhole, aber ich kann nicht anders … Ich muss sie einfach sagen, weil ich dir damit sagen will, wie unglaublich viel du mir bedeutest. Ich glaub nämlich manchmal, dass du dir dessen gar nicht bewusst bist.“
 

Er lächelte und für eine ganze Zeit lang herrschte Stille. Er hatte Mariku mit seinen Worten – seinem Geständnis? – wahrscheinlich etwas überfordert, aber er musste es einfach loswerden. Er liebte ihn so sehr, egal, was er tat. Egal, ob er ihn nun wirklich betrog oder nicht. Egal, ob er ihn in ein paar Wochen verlassen würde, weil ihm alles zu viel geworden war.
 

Das war Ryou alles egal.
 

Denn er liebte Mariku, vom ganzen Herzen, und das war alles was zählte.
 

Und in den Moment, in dem sich Marikus Lippen so sanft auf seine pressten, fühlte sich Ryou auch geliebt.

 
 

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Dieses  Kapitel ist meiner Beta und guten Freundin, abgemeldet, gewidmet <3

 

Hat diesmal etwas länger mit dem Update gedauert, sorry >< Und ja… Ryou ist endlich über seinen Schatten gesprungen und hat gezeigt, dass er Eier in der Hose hat und ein Kerl ist! Gut so! >D
 

Außerdem mag ich die Vorstellung von einem Mariku, dem ein Zahn fehlt, mega gut *___* Weiß nicht warum, aber ich mags einfach, hehe :D
 

Außerdem danke für 200 Kommis O///O Hätte nie mit so vielen gerechnet und freu mich über jeden einzelnen, also danke <3 <3 <3

 

Im nächsten Kapitel von Be My Bad Boy: 3 Monate. Inzwischen sind Mariku und Ryou drei Monate zusammen und eigentlich sollte dies ein Tag zum Feiern sein. Und feiern, das tun die zwei auch, doch dann läuft auf einmal alles schief und es wird stattdessen zum schlimmsten Tag in Ryous Leben…

 

Bis dann <3

Kapitel 34: Once upon a time I was falling in love…

Ryou wusste, dass er Tag irgendwann kommen würde. Er hatte es immer gewusst.

 

Aber dennoch …

 

Als es schließlich so weit war, traf es Ryou wie einen Blitz. Er war vorbereitet gewesen auf die Situation, aber dennoch irgendwie auch … nicht.

 

„Weißt du, was heute für ein Tag ist?“ Strahlend klammerte sich Ryou an Marikus Arm. Es war gerade Pause und die Vier – Ryou, Mariku, Malik und Bakura – saßen wie immer unter ihrem Kirschbaum. Momentan war es draußen noch nicht allzu kühl, aber bald mussten sie sich einen anderen Platz aussuchen, da es zu kalt sein würde, raus zu gehen.

 

„Was?“, fragte Mariku desinteressiert nach, als er an seiner Zigarette zog. Die letzten zwei, drei Tage war der Blonde Ryou gegenüber wieder etwas kälter geworden, doch es war Ryou kaum noch aufgefallen. Er war es inzwischen schon gewohnt.

 

Mariku hatte Stimmungsschwanken, wie ein junges, pubertäres Mädchen, welches seine Tage hatte.

 

„Hmpf, du bist blöd!“ Beleidigt verschränkte Ryou die Arme und zog einen Schmollmund.

 

„Riku kann sich nie Daten merken“, rief Bakura, welcher gerade damit beschäftigt war, Malik eine Massage zu geben, rein und winkte mit der Hand ab, „Also denk dir nichts dabei, Kleiner.“

 

„Aber … Das ist ein extrem wichtiges Datum … Wichtiger Tag …“, murmelte Ryou kleinlaut.

 

„Mein Geburtstag ist auch wichtig, aber Riku kann sich ihn trotzdem nicht merken.“ Bakura zuckte mit den Schultern. „Das gehört einfach zu dem schwarzen Bastard dazu, genauso wie seine Zahnlücke.“

 

Mariku grinste breit und entblößte so stolz die Zahnlücke, die Bakura angesprochen hatte. Stolz, das war er wirklich auf seinen verlorenen Zahn. Warum genau wusste Ryou nicht, aber hatte seinen Freund wohl einfach gefreut, sich mit Kobayashi prügeln zu können und quasi als ‚Gewinner‘ aus dem Kampf hervorgegangen zu sein.

 

„Was ist jetzt eigentlich mit der Prothese?“, wollte Malik wissen, die Augen geschlossen. Er genoss sichtbar die Massage, die Bakura ihm gab.

 

„Wir haben momentan nicht genug Kohle dafür, Krankenkasse und so will nicht zahlen“, erklärte Mariku und zuckte mit den Schultern. „Isis spart momentan also ein bisschen Geld, damit ich irgendwann die Prothese bekommen kann. Sie hasst die Lücke echt wie die Pest.“ Er gluckste amüsiert. „Sagt, sie lässt mich asozial wirken und so.“

 

„Hah!“ Nun lachte Bakura. „Du bist auch ohne deinen fehlenden Zahn asozial, du Penner!“

 

„Yeah!“ Mariku grinste breit und beugte sich vor, um Bakura ein High Five zu geben.

 

„Was ist jetzt mit dem Datum?“, mischte sich Ryou kleinlaut ein.

 

„Hm?“ Mariku drehte den Kopf zu seinem Freund. „Keine Ahnung, ich weiß es immer noch nicht. Sags mir.“

 

Ryou seufzte laut. „Na gut“, nuschelte er niedergeschlagen. Er hatte wirklich gehofft, dass der Ägypter von alleine drauf kommen würde, aber andererseits hatte Bakura Recht. Es war schließlich Mariku, von ihm konnte man so etwas nicht erwarten.

„Wir haben heute Jubiläum.“

 

„Jubiläum?“ Das schien Marikus Interesse zu wecken. „Was für eins denn?“

 

„Na, seit heute sind wir drei Monate zusammen, du Blödmann!“ Ryou schubste seinen Freund leicht. „Das solltest du eigentlich wissen, mein Lieber!“

 

Überrascht hob Mariku beide Augenbrauen. „Woah, echt?“, fragte er verblüfft nach und kratzte sich am Kinn. „Huh, krass, kam mir irgendwie gar nicht so lange vor.“

 

„Ist das ein gutes oder ein … schlechtes Zeichen?“, fragte Ryou nach, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

 

„Gute Frage.“ Mariku grinste, nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette und warf sie dann wahllos weg, was ihn ein missbilligendes Naserümpfen von Ryou einbrachte.

„Denk mal ein gutes, Baby.“ Er gab ihm einen Kuss. „Haste ein Geschenk für mich oder so?“

 

Ryou lachte. „Das ist so typisch“, kicherte er und kuschelte sich an Marikus Seite. „Aber um deine Frage zu beantworten. Ein Geschenk nicht in dem Sinne, aber ich wollte dich heute Abend gern zum Essen einladen. Du weißt schon, zu diesem italienischen Restaurant, wo du so gerne hinwolltest?“

 

„Was, echt?!“ Mariku riss die Augen auf und warf dann jubelnd eine geballte Faust in die Luft. „Fuck ja, dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt, drei Monate meiner Zeit mit dir verschwendet zu haben!“

 

„Idiot!“, kicherte Ryou und schlug Mariku leicht, nicht wirklich verletzt von seiner Aussage. Manchmal war es schwer zu erkennen, ob dieser nur spaßte oder das ernst meinte, aber in dem Fall wusste er, dass es nur ein Spaß war.

 

„Sei nicht immer so gemein zu mir, du brichst mir das Herz“, schluchzte Mariku theatralisch und hielt sich die Hände vor die Augen, um seine nicht vorhandenen Tränen zu verstecken.

 

„Jaja…“ Ryou lachte leise und schmiegte sich dann an seinen Schatz.

 

Oh, er freute sich auf heute Abend. Das würde sicher ein toller Tag werden, dessen war sich Ryou sicher.

 
 

xxx
 

 

„Ryou, mach sofort die Kerze aus.“

 

„Aber warum?! Das sieht doch echt toll aus und-“

 

„Mach sofort die Kerze aus oder ich stopf sie dir in den verdammten Arsch!“

 

„Na schön…“, murmelte Ryou schließlich und pustete die Kerze, die zwischen ihnen auf der Mitte des Tisches stand aus. „Jetzt zufrieden…?“

 

Mariku grunzte als Antwort nur.

 

Seufzend stemmte Ryou sein Gesicht mit beiden Händen ab und sah sich betrübt um. Es war kurz nach 18 Uhr und sie waren nun in dem italienischen Restaurant, „Il Punto“. Es besaß das typische, italienische Flair und sah insgesamt sehr edel aus.

 

Ryou war begeistert, besonders, als der Kellner die wunderschöne Kerze, die auf ihren Tisch stand, angezündet hatte. Aber Mariku schien das wohl zu viel des Guten gewesen zu sein. Zu viel Romantik. Das konnte Mariku gar nicht ab.

 

„Also du hättest schon etwas … Extravaganteres bestellen können“, meinte Ryou in die unangenehme Stille, die sich gebildet hatte. „Ich mein … Ich lad dich ein und du bestellst Spaghetti…? Die kannst du dir jederzeit zuhause machen, warum hast du nicht etwas Außergewöhnliches genommen?“ Er legte den Kopf leicht schief.

 

„Darum, hatte halt Bock auf Spaghetti, ist das so verwerflich?“, brummte Mariku schlecht gelaunt vor sich hin und blickte demonstrativ gelangweilt aus dem Fenster.

 

Ryou seufzte abermals. „Tut mir leid, Schatz…“ Er zögerte kurz, legte seine Hand aber dann auf Marikus. Für einen Moment wartete er, ob der andere seine Hand wegschlagen würde, aber als dies nicht geschah, fuhr er fort: „Ich … Ich wollte dich nicht anmotzen und alles, tut mir wirklich leid. Komm, vertragen wir uns wieder, okay? Wir haben unser Dreimonatiges zu feiern, ich möchte, dass wir zusammen lachen und Spaß haben. Du denn etwa nicht? Also bitte … Sei nicht so … so abweisend zu mir.“ Flehend sah er seinen Freund an.

 

Mariku presste die Lippen zusammen und schien über Ryous Worte nachzudenken. „Ich bin gar nicht abweisend“, sagte er schließlich und nahm die blasse Hand seines Freundes, um sie zu seinen Lippen zu führen.

 

Ryou lächelte leicht und strich mit seinen Fingern dann langsam Marikus karamellfarbenen Lippen nach. Es freute ihn sehr, dass sich Mariku auf ihn und seine Worte eingelassen hatte. Das machte ihn glücklich.

 

„Hey Ryou, du weißt ja, dass ich bald Geburtstag hab, ne? Und ich-“ Mariku stoppte, da in dem Moment ihr Essen kam. Brummend nickte er dem Kellner zu und fing dann an, sich hungrig Spaghetti in den Mund zu stopfen, bevor er fortfuhr: „Wollte fragen, ob du mir beim Planen helfen willst und so?“

Er schluckte laut und trank dann gierig sein Bier.

 

„Naja, bald?“ Ryou sah von seinem Essen, Carpaccio, auf. „Du hast doch erst Ende Dezember Geburtstag oder nicht?“

 

„Was heißt erst?“ Mariku blies die Wangen auf. „Wir haben schon Mitte November, vergiss das nicht.“

 

„Ja, stimmt schon.“ Ryou summte nachdenklich. „Aber klar, ich helf dir gerne, Schatz. Woran hast du denn gedacht?“

 

„Also ich wollte mir dieses eine Café da für den Abend mieten und so, weißt du, welches ich meine?“ Ryou nickte. „Das wollte ich mieten. Ich mein, ich werd 18 und man wird ja nur einmal im Leben volljährig, huh? Deswegen will ich eine richtig fette Party schmeißen.“

 

Mariku stoppte in seiner Erzählung mit einem grübelnden Gesichtsausdruck und rieb sich das Kinn. „Ich hab daran gedacht, die ganze Schule einzuladen, aber ich denk, ich lad doch nur unsere Klasse und eben all meine Kumpels ein.“

 

Ryou, der gerade an seiner Cola trank, verschluckte sich. „Die ganze Schu-Schule?!“, hustete er und wischte sich mit der Serviette über den Mund.

„Also, ich glaub auch, dass das ein bisschen viel wäre … Die würden ja gar nicht alle ins Café passen…“

 

„Ja, stimmt schon.“ Der Blonde nickte. „Also bleibt es wohl bei Klasse und Kumpels.“

 

„Mhmh, würde ich sagen“, stimmte Ryou ihn zu. „Hast du sonst noch etwas geplant?“

 

„Hmpf, nicht wirklich.“ Mit einem Schnauben kratzte sich Mariku am Kopf. „Deswegen frag ich dich ja. Ich will irgendwas Cooles machen, aber was ist eben die Frage…“

 

„Hm.“ Ryou tippte sich gegens Kinn. „Ich weiß nicht, wärs nicht schön, wenn deine Schwestern auch dabei wären und so? Wir könnten vielleicht ein paar Partyspiele machen. Twister zum Beispiel oder UNO macht in einer großen Gruppe auch immer Spaß.“ Kichernd klatschte er in die Hände. „Oh ja, das wäre toll!“

 

„… Was?“ Mariku sah ihn ausdruckslos an und Ryou erschrak, als er die Kälte in Marikus Stimme hörte.

 

„Na … Du hast doch gehört, was ich gesagt habe…“, nuschelte Ryou kleinlaut, unsicher, worauf Mariku nun hinauswollte.

 

„Ich soll … meine Schwestern einladen und UNO spielen…?“, wiederholte er tonlos und presste die Lippen dann fest zusammen.

 

Ryou nickte nur zögerlich. Irgendwie traute er sich gerade nicht, den Mund aufzumachen.

 

„Schwestern und UNO! FUCK, ICH GLAUB ICH RASTE AUS!“ Fluchend sprang Mariku auf und kippte dabei den Stuhl, auf dem er eben noch saß, um. „Du schlägst mir wirklich so eine verfickte Scheiße vor?! Bist du behindert, du Arschloch?! Nach drei Monaten, die du mit mir verbracht hast, schlägst du mir SO ETWAS vor?!“

 

Ryou wimmerte und machte sich klein. Er hatte Angst, richtige Angst. Was … was war auf einmal los mit Mariku? Hatte er etwas Falsches gesagt? Okay, vielleicht war Ryous Vorschlag eine blöde Idee gewesen, aber das war doch kein Grund, SO auszurasten!

 

„Mariku, bitte“, versuchte er leise seinen Freund zu beruhigen, doch Mariku schien ihn nicht zu hören, oder wollte ihn nicht hören.

 

„Fuck! Nach all der Zeit hast du immer noch keine Ahnung, wer ich wirklich bin, oder?! Oder?! Ich hasse Romantik, Ryou, ich hasse es! Ich hasse Kuscheln! Ich hasse es, wenn du mich Schatzi nennst oder mir sonstige lächerliche Namen gibst! Ich hasse es, dass du dich wie ein kleines, verfickt verliebtes Schulmädchen in meiner Gegenwart benimmst! Du bist ein Kerl, verdammt, du hast Eier, also benimm dich auch so!“ Knurrend schlug Mariku mit der Faust auf den Tisch.

 

Inzwischen lag die Aufmerksamkeit der ganzen Gäste auf ihnen, doch das interessierte den Blonden nicht. Er hatte sich in Rage geredet. Dass er Ryou mit seinen Worten zutiefst verletzte, interessierte ihn ebensowenig.

 

„Du kennst mich überhaupt nicht und das regt mich so auf! Immer, wenn ich mein wirkliches Ich raushängen lasse und mich nicht wegen dir verstelle, dann tadelst du mich und Sonstiges, ich hab die Nase sowas von gestrichen voll, ich hab keinen Bock mehr auf die ganze Scheiße!!!“

 

„W-W-Was…“ Ryou zog geräuschvoll die Nase hoch. Seine Unterlippe zitterte wie verrückt und Tränen waren ihm in die Augen geschossen, er konnte alles nur noch verschwommen erkennen. „Was s-soll das … h-heißen, Ma-Mariku…?“

 

„Ich hab keinen Bock mehr auf dich, Ryou, auf uns.“ Mariku sah ihm direkt in die Augen, als er diese Worte sprach und Ryous Herz in tausend kleine Stücke zerschmetterte. „Ich kann das nicht mehr, in letzter Zeit nervst du mich nur noch. Ich seh einfach keinen Sinn mehr, okay?“ Er fuhr sich durchs Haar und griff dann nach seinem Mantel.

 

Ryou wollte etwas sagen. Irgendwas. Nein, verlass mich nicht. Bleib bei mir, Mariku. Ich liebe dich. Ich liebe dich doch, verdammte Scheiße, du kannst mich nicht verlassen! Aber nichts verließ seine Lippen. Er konnte sie nicht einmal öffnen, es kam ihm so vor, als wären seine Lippen zugenäht.

 

„Ich hab einfach die Schnauze voll von dir, wir passen nicht zusammen. Du bist mir viel zu weich, eine Heulsuse. Ich brauch einen richtigen Kerl.“ Mariku zog sich die Jacke über und drehte sich dann um, auf den Weg zum Ausgang.

 

Erst in diesen Moment schaffte Ryou es, den Mund aufzumachen. „So jemand wie Akefia, huh?! Nicht wahr?!“

 

Mariku blieb stehen und Ryou wusste, dass er seine volle Aufmerksamkeit hatte und, dass er ihm zuhörte.

 

Mit einem Schniefen wischte er sich grob die Tränen aus dem Gesicht. „Denkst du wirklich, ich bin so b-blöd? Ich bin zwar naiv und ich liebe dich, vielleicht hab ich deswegen manchmal über ein paar Dinge hinweg gesehen oder mir eingeredet, dass ich die ganze Sache falsch sehe. Aber ich hab die … die K-Knutschflecken an deinem Hals bemerkt, als du wieder gekommen bist…“ Seine Stimme wurde immer leiser und leiser, bis sie kaum noch zu hören. „War das Akefia…? Warst du bei ihm, bevor du bei mir warst?“

 

„Tsk.“ Mariku schüttelte den Kopf. „Du verstehst es nicht“, war alles, was er sagte, dann verließ er das Restaurant und ließ Ryou allein zurück.

 
 

xxx
 

 

Ryou war noch lange im Restaurant gewesen. Er konnte es irgendwie nicht verlassen …

Es ging einfach nicht. Es zu verlassen kam ihn so endgültig vor. Er erwartete irgendwie immer noch, dass Mariku jeden Moment wieder kommen würde, ein breites Grinsen im Gesicht und mit einer Entschuldigung auf den Lippen.

 

Entschuldigung, Ryou, ich hab mir nur einen kleinen Scherz erlaubt. Ich liebe dich, Baby. Mein Baby.

 

Aber er kam nicht zurück und ein Teil von Ryou – der Teil, der rational dachte – wusste das auch. Ryou war schon immer jemand gewesen, der mehr auf sein Bauchgefühl, als auf seinen Kopf hörte.

 

Und so saß er bis spät in den Abend noch im Restaurant. Die Tränen, die über seine Wangen rollten, wollten und wollten nicht trocknen. Doch als es draußen schließlich dunkel wurde und der Kellner ihn fragte, ob er nicht bald gehen müsse, hatte Ryou genickt, das Essen bezahlt und war gegangen.

 

Sein Herz, das war allerdings nicht mitgekommen.

 

Das blieb im Restaurant, an dem Ort, an dem Mariku es zerfetzt hatte.

 

 

 

Diese Nacht war die schlimmste, die Ryou seit langen erlebt hatte. Er konnte einfach nicht einschlafen, zu viele Gedanken schwirrten ihm in Kopf herum. Der größte von ihnen allen war wohl …

 

Warum?

 

Warum hatte Mariku ihn verlassen?

 

Ryou hatte Marikus ‚Erklärung‘ – falls man es so nennen wollte – zwar gehört und auch verstanden, aber irgendwie … auch nicht. Sie ergab einfach keinen Sinn für ihn, ihm erschloss sich nicht der Grund, wieso Mariku nun genau

 

(sein Herz gewaltsam aus seiner Brust gerissen und auf es gespuckt hatte, es behandelt hatte, als wäre es der letzte Dreck)

 

Schluss gemacht hatte …

 

Es kam ihm alles so plötzlich vor, so überraschend. Er hatte sich zwar immer innerlich darauf vorbereitet, verlassen zu werden, aber nicht so. Er hatte damit gerechnet, dass es Tage vorher Anzeichen geben würde. Richtige Anzeichen, die darauf schlossen, wie mehrere Streits oder, dass Mariku seine Nähe zu viel geworden war.

 

Aber nichts. Der Streit, den sie gehabt hatten und der schlussendlich zur Trennung geführt hatte, kam ihm auch so … gestellt vor. Ryou hatte doch nun wirklich nichts so Schlimmes gesagt, dass es zum Streit kommen musste, oder?

 

Nein. Irgendwie kam es Ryou vor, als hätte Mariku nur auf ein falsches Wort – egal, wie klein es auch sein mochte – gewartet. Ihm kam es so vor, als wollte sich Mariku streiten. Fast so …

 

Und bei diesem Gedanken musste Ryou schlucken.

 

Es war fast so, als hätte Mariku nach einem Grund gesucht, um Schluss machen zu können. Aber das würde nicht zu ihm passen, oder? Wenn er Ryou wirklich satt hatte, dann würde er nicht eine günstige Gelegenheit abwarten, um sich von ihm zu trennen, sondern hätte ihm sofort an den Kopf geworfen, was für ein schrecklicher Freund er war. Und nach Marikus Beschreibung klang es wirklich so, als wär er ein grausiger Partner gewesen.

 

Du verstehst es nicht…

 

Marikus spöttischen Worten hallten immer und immer wieder durch seinen Kopf.

 

Du verstehst es nicht. Du verstehst es nicht. DuverstehstesnichtduverstehstesnichtDUVERSTEHSTESNICHT!

 

Mariku hatte Recht. Ryou verstand es wirklich nicht, verstand ihn nicht.

 

Aber es brachte nichts, sich deswegen nun den Kopf zu zerbrechen, oder? Mariku würde nicht zu ihm zurückgekommen, nur, weil er den Grund erkannt und verstanden hatte. Aber dennoch konnte Ryou das Grübeln nicht sein lassen, genauso wie das Weinen.

 

Und so konnte er in der Nacht auch nur höchstens ein oder zwei Stunden schlafen, obwohl es sich für ihn nach nicht mal einer Minute angefühlt hatte.

 

Am nächsten Tag ging er nicht zur Schule, er konnte es einfach nicht. Er konnte es nicht ertragen, Mariku zu sehen, ihn zu hören. Das war einfach zu viel. Es tat viel zu weh.

 

Die Wunden, die Mariku bei ihm hinterlassen hatte, waren viel zu tief und es würde eine lange, lange Zeit dauern, bis sie heilen würden.

 

Wenn sie dies überhaupt taten, Ryou war sich da ehrlich gesagt nicht so sicher.

 
 

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*mich ängstlich umseh* Bitte tötet mich nicht x3x

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Wie wird Ryou nun mit der Trennung umgehen? Und dann zwingt Bakura Malik noch zum Arzt, weil dieser seit Monaten krank zu sein scheint und dann kommt direkt der nächste Schicksalsschlag…

 

Bis dann <3

Kapitel 35: … But now I’m only falling apart

„So ein verdammtes Arschloch!“

 

„Malik, sag so etwas nicht…“

 

„Aber es ist doch wahr!“

 

„… Vielleicht. Aber ich liebe ihn dennoch, also bitte … sag so etwas nicht…“

 

Beschämt senkte Ryou den Kopf. Wieso verteidigte er seinen Fre- Exfreund noch? Hatte Malik nicht eigentlich Recht mit seinen Worten? War Mariku nicht wirklich ein Arschloch?

 

‚Vielleicht‘, wiederholte Ryou in Gedanken, ‚Aber ich kann mich dennoch einfach nicht dazu bringen, so etwas über ihn zu denken.‘

 

„Du bist echt bescheuert, Ryou…“ Seufzend fuhr sich Malik durchs Haar und sah ihn an. „Wirklich bescheuert, weißt du das?“

 

„Ich weiß“, gab der Weißhaarige leise zu. „Ich weiß…“

 

„Ich mein … Fuck!“ Fluchend schlug Malik auf das Bett, auf dem sie sich gerade befanden. „Er hat dich geradezu lächerlich gemacht! Er hat dich nur … nur benutzt! Für Sex, anders kann ich‘s mir nicht erklären!“

 

„Benutzt…?“ Neugierig fragte Ryou nach. „Wie meinst du das?“ Er war bis jetzt noch gar nicht auf die Idee gekommen, dass Mariku ihn auf irgendeine Art und Weise benutzt hätte und deswegen war er wirklich interessiert, wie Malik darauf kam.

 

„Naja, das Arschloch hat doch gesagt, du nervst ihn nur noch und er würde deinen Charakter nicht mögen.“ Malik schnaubte. „Dann frag ich mich, wieso er dennoch so lange mit dir zusammen war.“

 

Ryous Augen, die immer noch feucht waren von seinen Tränen, weiteten sich leicht. „Stimmt“, summte er leise, „Das ist in der Tat seltsam.“

 

„Ja, eben.“ Malik nickte. „Wenn er deinen Charakter nicht mag, dann muss es ja irgendetwas anderes gegeben haben, was ihn an dich gezogen hat … Und wir wissen ja beide, wie verrückt Mariku nach Sex ist und du hast ja auch gesagt, dass ihr jeden Tag gevögelt habt, nicht wahr?“

 

Ryou errötete leicht bei Maliks direkten Worten, nickte aber dann langsam. „Ja, sch-schon…“

 

„Aber in den letzten Tagen ist es immer weniger geworden?“

 

Sein Freund nickte abermals.

 

„Hah, also ist der Fall doch klar!“ Mit einem grimmigen Gesicht schnippte Malik mit den Fingern. „Er war wegen dem geilen Sex bei dir. In den letzten Tagen, Wochen ist ihn aber langsam die Lust daran vergangen, da es immer derselbe Arsch war, den er gefickt hat und so. Nach dem ganzen Sex hatte er einfach genug davon, dich zu vögeln, also hat er Schluss gemacht.“

 

Diese Worte versetzten Ryou einen Stich ins Herzen. „Meinst du wirklich?“, fragte er mit leiser, wispernder Stimme.

 

„Ich bin mir ziemlich sicher sogar…“ Maliks Blick wurde traurig, mitfühlend sogar und er legte eine Hand auf Ryous Schulter. „Tut mir echt Leid für dich, Ry, wirklich. Ich hab echt irgendwie gedacht, dass mit euch … das klappt. Du weißt schon, nach dem Motto Gegensätze ziehen sich an. Aber anscheinend … waren eure Gegensätze doch zu groß.“ Er seufzte leise und nahm Ryou in den Arm.

 

Dieser klammerte sich sofort an ihn und vergrub das Gesicht an seiner Brust, als er spürte, wie ein neuer Schwall von Tränen drohte über seine Wangen zu rollen.

 

„I-Ich … Ich lie-liebe ihn immer … immer n-noch so ... so sehr, M-Malik…“, schluchzte Ryou laut und krallte die Hände fester in Maliks Shirt.

 

„Ach, Ryou…“ Malik seufzte leise und strich ihm sanft über den Kopf. „Mariku ist ein Arschloch und irgendwann … irgendwann wirst du das einsehen, glaub mir. Ich hab auch lange gebraucht, bis ich das bei Kaito eingesehen hab, aber ich habs und ich bin so froh, dass ich ihn endlich los bin.“

 

Ryou lächelte leicht bei diesen Worten. „J-Ja … Bakura ist echt … Er passt zu dir, harte Schale, weicher Kern.“

 

„Hmpf.“ Malik grinste schief. „Ich hoffe nur, das stimmt. Weißt du, ich vertraue Bakura, so ist es nicht aber dennoch hab ich … Angst, dass er mich vielleicht auch nur wegen dem Sex will…“ Er presste die Lippen zusammen. „Ich mein, er ist mindestens genauso sexbesessen wie Mariku und deswegen hab ich da manchmal meine Zweifel…“

 

Ryou hob langsam den Kopf, um seinem besten Freund in die Augen sehen zu können. „Aber er … z-zwingt dich zu nichts, oder?“, fragte er leise nach.

 

Der Ägypter schüttelte den Kopf. „Nein, nein, das nicht. Ich weiß, dass er mich unbedingt ficken will, aber er weiß auch, dass ich noch nicht bereit dafür bin. Obwohl es gestern…“ Er biss sich auf die Unterlippe, überlegte kurz, ob er wirklich weiter erzählen sollte oder nicht.

„Es war … fast soweit gewesen. Er hat ja gestern bei mir gepennt und wir … haben was rumgemacht, geknutscht und alles und irgendwie ist es dann diesmal weiter gegangen, mehr geworden als nur Küssen … Er hat meine Hose ausgezogen und ich … ich hab mich nicht gewehrt, ich wollte es irgendwie … Doch als er mir dann an den Hintern gepackt hatte, da kam wieder die Angst zurück.“ Er seufzte. „Dabei dachte ich zwischenzeitlich echt, jetzt wäre es soweit…“

 

„Setz dich nicht unter Druck…“ Ryou lächelte ihn an und strich über Maliks Wange. „Ich weiß, wie sehr du Bakura magst und dass du ein schlechtes Gewissen hast, weil er so gerne Sex will und du ihn immer abweisen musst … Aber … Irgendwann wird der Moment schon kommen.“

 

„Ja … Du hast schon Recht.“ Seufzend fuhr er sich durchs Haar. „Naja, wie auch immer. Kommst du morgen wieder zur Schule? Es war blöd ohne dich…“ Er zog einen Schmollmund.

„Mariku war auch nicht bei uns, keine Ahnung, wo er war und das hieß, es waren nur Bakura und ich … Und mein herzallerliebster Freund hat natürlich wieder die Chance genutzt, um mich ständig anzutatschen.“ Mit einem leichten Grinsen verdrehte er die Augen.

 

„Freu dich doch, dass Bakura deinen Körper so gerne mag“, kicherte Ryou, wurde dann aber wieder ernst. „Ob ich morgen wieder komme … Ich denke schon. Ich brauchte einfach ein bisschen … Abstand von ihm, verstehst du? Ich kann ihn noch nicht wiedersehen, dass tut zu sehr weh…“

 

„Verstehe“, summte Malik und nickte. „Ich denke, du wirst auf jeden Fall Ruhe vor ihm haben. Mariku war sehr … abweisend, er hat mich und Bakura gar nicht beachtet.“ Er zuckte mit den Schultern. „Naja, nicht, dass es mich stören würde.“

 

„Hm“, machte Ryou nur und wechselte dann schnell das Thema. Er wollte von Mariku loskommen, wirklich, und das ständige Gerede über ihn half ihm dabei nicht im Geringsten. „Warum bist du eigentlich so früh hier? Ist Schule nicht erst in einer Stunde zu Ende…?“

 

„Heh, ja schon…“ Malik grinste schief und kratzte sich am Nacken. „Ich bin … früher entlassen worden, mir gings nicht so gut…“

 

Ryou sah ihn besorgt an. „Wieso, was ist los?“

 

„Naja.“ Malik seufzte. „Ich hab Fieber – mal wieder. Musste mich wieder mehrmals übergeben, Schwindel und all das. Bakura hat das mitbekommen und ist sauer geworden, weil ich immer noch nicht beim Arzt war. Wir haben für heute Nachmittag einen Termin.“

 

Ryou summte. „Ist wohl besser so“, meinte er. „Du hast die Beschwerden ja ziemlich lange … Ich hab zwischenzeitlich echt gedacht, du hättest sie losgeworden, aber anscheinend ja doch nicht…“

 

„Hm“, machte Malik nur. „Ich … Ich weiß auch nicht, aber irgendwie hab ich … Angst, Ryou. Ich hab Angst, dass ich zum Arzt gehe und der etwas Akutes feststellen wird. Genau deswegen war ich ja auch schon jahrelang nicht mehr beim Arzt. Und wie du sagtest, ich dachte auch, ich wär das Fieber und alles los, es war schließlich sehr, sehr lange weg. Aber das ist es wohl doch nicht.“

 

Er presste die Lippen zusammen. Das war das erste Mal, dass er jemanden gebeichtet hatte, wie große Angst er vor dem Arzt hatte und vor dessen eventueller Diagnose. Aber anderseits war es wohl wirklich besser so. So wusste er schließlich, was er genau hatte und was dagegen getan werden konnte.

 

„Hab keine Angst, Malik, du wirst schon nichts Schlimmes haben.“ Ryou lächelte Malik an und umarmte ihn. „Keine Angst, es wird alles gut.“

 
 

xxx
 

 

„Nein, ich will nicht!“

 

„Ach Mann, komm schon, Blondie!“

 

„Nein!“

 

„Alter, du bist so eine Zicke.“ Mit einem genervten Seufzen zog Bakura an seinen Haaren. „Komm schon, Malik! Es kann doch nicht so schwer sein zum verdammten Arzt zu gehen?!“

 

„…Doch“, gab Malik nuschelnd zu und verschränkte die Arme, den Blick stur auf seine Schuhe gerichtet. „Ich … Ich hab einfach ein bisschen Angst, okay?!“ Murrend drehte er seinem Freund den Rücken zu. „So und jetzt kannst du mich auslachen.“

 

„… Ach, Malik.“ Bakura seufzte nochmal, drückte sich von hinten sanft an den Blonden und lehnte sein Kinn auf dessen Schulter. „Mann, ich lach dich nicht aus, okay? Stell mich nicht immer noch beschissener dar, als ich eh bin, du kleine Sau.“ Mit einem leichten Grinsen biss er Maliks ins Ohr. „Nein, ehrlich jetzt. Ich lach dich doch nicht aus, weil du Angst hast. Ich mein, ich hab auch Schiss – oder naja, eher Unbehagen – wenn ich zum Zahnarzt gehe.“ Er zuckte mit den Schultern. „Also komm, Babe. Wir sind zwei Schritte vom Krankenhaus entfernt, wir haben es fast geschafft. Lass uns rein, ein bisschen mit der sexy Krankenschwester flirten, uns ins Wartezimmer setzen, da eine Stunde lang gammeln und uns langweilen, dann lässt du dich schnell durchchecken und fertig.“

 

 

Schmunzelnd legte er seine Hände auf Maliks Schultern und drehte ihn zu sich, sodass sie sich ins Gesicht sehen konnte.

„Na? Hört sich das nicht verdammt scheiße geil und spaßig an?“ Er wackelte mit den Augenbrauen.

 

Malik lachte leise und legte seine Hand dann auf Bakuras, drückte sie leicht. „Ich könnte mir nichts Besseres vorstellen“, meinte er schließlich grinsend und betrat dann – Hand in Hand mit Bakura – das Krankenhaus.

 

Die Krankenschwester – klein, kurze Haare, dick – war zwar nicht sexy, wie Bakura prophezeit hatte, war dafür aber sehr freundlich und nett und konnte Maliks Nervosität so sogar ein wenig lindern. Sie sagte ihnen, dass sie sich einen kurzen Moment ins Wartezimmer setzen sollte und das taten sie auch.

 

„Puh, ist zum Glück nicht viel los“, stellte der Weißhaarige erleichtert fest und setzte sich auf einen leeren Stuhl.

 

Malik stimmte summend zu. Außer ihnen war nur noch eine Mutter mit ihrem Kind da, also würden sie nicht allzu lange warten müssen.

 

Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen den Beiden. Malik war in Gedanken vertieft, hoffte und betete, dass er nur eine blöde Grippe haben würde … Eine Grippe, die einfach nicht weggehen wollte … Aber irgendwie … Wenn er ganz, ganz ehrlich war, dann bezweifelte er das. Aber was sollte er sonst haben? Er hatte wirklich keine Ahnung…

 

„Huh?“ Leicht überrascht zuckte er zusammen, als Bakura plötzlich seine Hand nahm. Er drehte den Kopf zu ihm.

 

„Hey, zerbrich dir deinen hübschen Kopf nicht so sehr, okay?“, murmelte Bakura ihm leise zu. „Das macht nur Falten. Und ich will keinen Freund haben, der mit 20 Jahren schon so aussieht wie mein Opa.“

 

Malik schnaubte. „Du siehst doch selber aus wie dein eigener Opa mit deinem weißen Haar“, erwiderte er grinsend.

 

„Ohh, wie gemein.“ Bakura schniefte und ließ seine Unterlippe überdramatisch zittern. „Du… v-verletzt meine Ge-Gefühle…“

 

„Och, armes Häschen.“ Malik sah ihn gespielt mitleidig an und strich ihm übers Haar. „Es tut mir ja so … so leid…“

 

„Sollte es auch.“ Mit einem Mal erschien ein gefährliches Funkeln in Bakuras rotbraunen Augen und bevor Malik etwas sagen konnte, hatten sich auch schon Bakuras Lippen hungrig auf seine gepresst.

 

Für einen Moment überlegte Malik daran, seinen Freund wegzuschubsen, entschied sich aber dann doch dagegen. Es … beruhigte ihn irgendwie. Mit Bakura zu spaßen, ihn zu küssen, auch das nahm ihm die Angst.

 

Er spürte den missbilligenden Blick der Mutter auf sich, hörte wie ihr kleiner Sohn geschockt nachfragte, was sie da machten, aber es interessierte ihn nicht. In diesen Moment gab es nur ihn und Bakura und vor allem keine Angst.

 

Der Ägypter wusste nicht, wie lange sie sich geküsst hatten, aber als er sich langsam vom anderen löste und die Augen öffnete sah er, dass sie alleine waren.

 

„Huh?“ Verwirrt fuhr er sich durchs Haar, um wenigstens wieder ein bisschen Ordnung in ihn es zu bringen, nachdem Bakura so fest daran gezogen und gezerrt hatte. „Wo ist die Mutter und ihr Sohn hin?“

 

„Ist doch egal.“ Mit leicht geröteten Wangen wischte sich Bakura den Speichel vom Kinn. „Fuck, Malik, jetzt bin ich scharf.“

 

Malik warf einen kurzen Blick nach unten und tatsächlich – in Bakuras Hose deutete sich eine kleine Beule an.

 

„Mann, Bakura!“ Malik seufzte. „Du bist echt so verdammt einfach hart zu bekommen, das ist ja bald kein Spaß mehr.“

 

„Spaß?“ Interessiert hob Bakura eine Augenbraue. „Wie meinst du das?“

 

„Na…“ Malik schmunzelte ihn an. „Es macht mir Spaß, Leute zu verführen, sie scharf zu machen und dann fallen zu lassen. Aber wenn ich dich nur einmal küssen muss und schon wirst du geil, dann ist das einfach … langweilig.“ Er zuckte mit den Schultern.

 

„Naja…“ Schnurrend beugte sich Bakura näher, nahm Maliks Hand und legte sie auf seinen Schritt. „Ich bin ja nur ein bisschen hart, noch lange nicht vollständig. So schnell gehts dann also doch nicht.“

 

„Mhh.“ Malik summte gespielt nachdenklich und knetete mit den Fingerspitzen leicht die Beule, was Bakura dazu veranlasste, leise zu stöhnen. „Stimmt, ganz hart ist er noch nicht, dann-“

 

„Ishtar-san?“

 

Die Krankenschwester warf einen Blick ins Wartezimmer. Blitzschnell nahm Malik die Hand weg.

 

„J-Ja?“

 

„Sie können jetzt zum Doktor, folgen Sie mir bitte.“ Sie lächelte ihn an, hatte scheinbar – und Dank Gott dafür! – nicht mitbekommen, wie vor ein paar Sekunden noch zwei scharfe Teenager an sich herum gefummelt hatten.

 

„Komme.“ Malik nickte und stand auf.

 

„Bis gleich, Baby und keine Sorge.“ Bakura griff nach seiner Hand, um ihr einen kleinen Kuss zu geben.

 

„Danke, Kura…“ Malik lächelte schwach und folgte dann der Dame ins Untersuchungszimmer.

 
 

xxx
 

 

„Verdammte Scheiße…“

 

Ungeduldig rutschte Bakura auf seinem Stuhl herum und warf dann zum gefühlt tausendsten Mal in der Sekunde einen Blick auf die Uhr: Kurz nach achtzehn Uhr.

 

Er wartete schon über eine Stunde auf Malik.

 

„Warum dauert das nur so lange, ey?“, beschwerte er sich leise und knabberte an seiner Unterlippe.

 

Es schien vielleicht so, als würde sich der Weißhaarige aufregen, weil er Langeweile hatte. Aber dem war nicht so. Er machte sich Sorgen.

 

Warum war Malik nur so lange beim Arzt? Hatten sie etwa etwas Schwerwiegendes festgestellt

 

(Fuck nein, denk nicht dran, denk nicht dran… Krebs… nein… Nein, fuck, nein…)

 

oder musste der Blonde mehrere Tests machen, wie EKG, Blutnehmen? So etwas dauerte ja schon immer etwas länger …

 

„Also mach dir keine Gedanken, du Hurensohn“, zischte er sich selbst zu und zog an seinem Haar. „Er wird schon nichts haben, verdammt.“

 

Aber die Angst – und Angst hatte Bakura gerade wirklich, warum wusste er auch nicht so genau, es war fast wie eine böse Vorahnung – wollte und wollte nicht gehen.

 

Und je länger er in diesem stickigen Wartezimmer saß, desto nervöser wurde er. Bakura hatte sich sogar schon ein paar Zigaretten angezündet, sich zum Fenster gestellt und sie geraucht. Es war nicht erlaubt, das wusste er, aber es war ihm scheißegal.

 

Er musste seine verfickten Nerven schließlich irgendwie beruhigen, nicht wahr?

 

Bakura hatte gerade seine dritte Zigarette aus dem Fenster geworfen, da öffnete sich die Tür und Malik kam heraus.

 

„Fuck, endlich! Wo-“, fing Bakura knurrend an, doch als er Malik ins Gesicht sah, schnürte sich seine Kehle zu und er war nicht mehr imstande, zu reden.

 

Malik … Er … er weinte.

 

Malik weinte tatsächlich. Seine Augen waren rot geschwollen und seine Wangen nass. Fast fasziniert folgte Bakuras Blick einer einzelnen Träne, die einige Sekunden lang an Maliks Kinn verharrte, bis sie schließlich herunter tropfte.

 

„Was ist los?“, konnte Bakura schließlich mit Anstrengung hervorbringen. Seine Stimme klang zitternd, leise, ängstlich, krächzend, alles auf einmal.

 

„Ich…“ Maliks Brust hob und senkte sich schnell und Bakura sah, dass er zitterte. „Ich will dich n-nie wieder sehen, Bakura … Nie w-wieder … Ich mache … Schluss…“

 

Bakura quollen fast die Augen aus den Augenhöhlen, als er diese Aussage hörte. Also das war definitiv das letzte, womit er gerechnet hatte! „Was…?“, fragte er verwirrt nach, die Stirn gerunzelt. Er ging einen Schritt auf den Ägypter zu. „Was soll das heißen?“

 

„D-Dass ich Schluss mache, du Penner, hör mir doch zu!“, schrie Malik ihn mit tränenerstickter Stimme an und ging bei jedem Schritt, den Bakura ihm näher kam, einen zurück. „V-Verpiss dich, sofort!“

 

„Nein … Fuck, Malik, was ist los?!“ Bakura kam näher, immer näher.

 

Der Blonde zögerte für einen Moment, fast sah es so aus, als wollte er etwas sagen … Doch dann drehte er sich um und lief hinaus.

 

„Shit!“ Fluchend nahm Bakura die Verfolgung auf.

 

Er bekam am Rande mit, dass die Arzthelferin ihm irgendwas zurief, aber er verstand nicht was und es interessierte ihn auch nicht. Das Einzige, was im Moment wichtig war, war Malik.

 

Sie lieferten sich eine lange, anstrengende Verfolgungsjagd, in der Malik ihn alle Hand von Beschimpfungen an den Kopf warf, über Zäune kletterte und sogar durch Busche krabbelte. Aber nach einigen Minuten hatte ihn Bakura endlich eingeholt.

 

„VERDAMMT, MALIK!“, brüllte er und seine Hand konnte Maliks Handgelenk umfassen. Mit einem Knurren zog er den Ägypter an seine Brust.

 

Malik wehrte sich noch für einige Sekunden, schlug schreiend auf Bakura ein, doch er war inzwischen so erschöpft, dass seine Schläge kaum wehtaten und schließlich konnte er nicht mehr. Mit einem Schluchzen brach er zusammen und klammerte sich an den Weißhaarigen.

 

„Shit, Malik, was ist los?!“, fing Bakura an und fuhr sich durchs schweißnasse Haar. Er legte seine Hände auf Maliks bebende Schultern. „Was zur Hölle ist-“

 

„Ich hab HIV“, unterbrach Malik ihn mit zitternder Stimme, „Verdammte Scheiße, Bakura, ich hab HIV!“

 

In diesem Moment brach nicht nur Maliks, sondern auch Bakuras Welt zusammen.

 

Malik hatte HIV.

 

Verfickte Drecksscheiße, Malik hatte HIV.

 
 

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… *mich vor euch versteck* Warum muss ich nur beide Paare quälen, waruuuum ;x;

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Drama bei Malik und Bakura, Drama bei Ryou… Wie wäre es, wenn wir einmal den Blickwinkel ändern? Wie sieht es denn zum Beispiel mit… mit Akefia aus, Bakuras Bruder und Marikus Exfreund? Ist er wirklich der Grund, warum Mariku Schluss gemacht hat oder hat er mit der ganzen Sache gar nichts zu tun…? Findet es heraus!

 

Bis dann <3

Kapitel 36: Ein anderer Blickwinkel

Akefia hatte schon lange nicht mehr an seinen Exfreund gedacht. Wirklich lange. Er hatte aber auch mindestens genauso lange dafür gebraucht, um über ihn hinwegzukommen.

 

Deswegen überraschte es ihn umso mehr, als er eines Tages in Crows Piercingstudio war um sich zu informieren, wie viel ein Lippenring kosten würde, und ihm dann plötzlich jemand von hinten auf die Schulter tippte.

 

Akefia drehte sich um und als er sah, wer da vor ihm stand, erstarrte er.

 

Es war … Mariku. Sein Exfreund.

 

„Mariku?!“ Völlig überrascht und geschockt davon, den Blonden zu sehen, riss Akefia die Augen auf. „Woah … Was machst du denn hier? Es ist ewig her!“

 

„Ja, das ist es, mh?“ Mariku grinste ihn an. Er sah noch genauso aus wie früher, immer noch dasselbe arrogante, überlegene Grinsen im Gesicht, was Akefia so geliebt hatte … und es irgendwie auch immer noch liebte.

 

„Fuck … Krass, ich weiß irgendwie gar nicht, was ich sagen soll!“ Glucksend fuhr sich Akefia durchs Haar. „Aber ich freu mich dich zu sehen, Riku, echt.“

 

„Jepp, ich mich auch.“ Immer noch grinsend lehnte sich Mariku gegen den Tisch, der sich hinter ihm befand. „Bin grad zufällig im Einkaufszentrum gewesen, hab hier rein geguckt und dich gesehen und keine Ahnung … Hatte einfach Bock, dich anzusprechen.“ Er zuckte mit einer Schulter. „Ich mein, wie du sagtest, es ist ewig her und … Ich mein egal, was früher zwischen uns vorgefallen ist, ich mag dich immer noch und alles.“

 

„Ach wirklich?“ Der Weißhaarige hob skeptisch eine Augenbraue. „Du warst doch derjenige der nach der Trennung jeden Kontakt abgebrochen hat.“

 

„Ja, schon…“ Mariku verzog leicht das Gesicht und kratzte sich am Hinterkopf. „Aber … Keine Ahnung. Ich mag dich echt immer noch, Kefia, sonst hätte ich dich ja nicht angelabert und wär einfach weiter gegangen.“

 

Er leckte sich über die Lippen und Akefia musste schlucken. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er denken, dass Mariku mit ihm flirtete. Aber das konnte sicherlich nicht sein … Obwohl … Er war schon ein verdammt gutaussehender und scharfer Typ, wer könnte es Mariku verübeln, wenn er ihn gesehen hatte, an die guten, alten Zeiten zurück denken musste und geil wurde?

 

Akefia konnte es ihm sicherlich nicht verübeln. Er hätte nichts gegen ein bisschen knutschen oder vielleicht sogar ein Fick. Der guten alten Zeiten Willen natürlich nur.

 

„Oh, Kefia?“ Akefia beschloss, auf das Spiel einzugehen. Konnte ja schließlich nicht schaden. Und Spaß machte es auch. „Nennst mich immer noch beim Spitznamen? Hm, ich schätze alte Gewohnheiten sterben nie, was?“

 

„Nope, anscheinend nicht.“ Mariku grinste breit und stand dann auf. „Also komm mal her, alter Junge.“

 

Akefia gluckste, als sich Marikus Arme um seinen Nacken schlangen. Oh das gefiel ihm, sehr sogar.

 

„Du riechst immer noch so gut wie früher“, schnurrte Akefia ihm ins Ohr und konnte es nicht lassen, kurz über die Ohrmuschel zu lecken. Seine Hände strichen langsam Marikus schlanke Hüften auf und ab.

 

Mariku erschauderte und Akefia nahm das als gutes Zeichen, als Befürwortung seiner Berührungen und so legte er seine Hand auf Marikus knackigen, muskulösen Hintern und quetschte ihn.

 

Der Ägypter stöhnte. „Ich seh schon, immer noch so fixiert auf meinen Arsch wie immer, was?“ Grinsend hob er eine Augenbraue.

 

Akefia lachte, gab dem Hintern des anderen einen festen Klaps und massierte ihn dann. „Oh ja, er ist sogar noch geiler, als ich ihn in Erinnerung hatte“, hauchte er und das war keine Lüge. Es machte ihn geil, Marikus Arsch zu befummeln. Es brachte so viele heiße Erinnerungen an ihren fantastischen Sex zurück.

 

Mit einem erregten Grunzen drückte er sein Becken gegen Marikus, ließ ihn so spüren, was ihm gerade durch den Kopf ging.

 

Mariku schnurrte leise, schloss für einen Moment die Augen und sah sich dann um. „Lass uns woanders hingehen“, hauchte er leise und packte Akefia am Ellbogen, um ihn zu den Toiletten zu ziehen.

 

„Warum? Schiss, entdeckt zu werden? Hattest du doch sonst auch nie…“ Akefia gluckste amüsiert, als Mariku sie in eine Toilettenkabine zerrte und abschloss.

 

„Das nicht…“ Mariku presste die Lippen zusammen und für einen kurzen Moment konnte Akefia Angst über sein Gesicht flackern sehen, Nervosität, Unsicherheit und war das … Gewissensbisse? Aber es ging so schnell, dass Akefia im Nachhinein nicht sicher war, ob er es wirklich gesehen hatte, es sich eingebildet oder seine Emotionen nur falsch gelesen hatte.

 

Akefia runzelte die Stirn. „Was dann?“, fragte er irritiert nach. Er mochte das Verbotene, er hätte gern vor allen Leuten mit seinem Exfreund rumgemacht und es ärgerte ihn deswegen umso mehr, dass Mariku ihn ohne einen Grund hierhin gezerrt hatte.

 

Doch Mariku antwortete nicht. Stattdessen presste er seine Lippen nur gierig auf die Weißhaarigen und drückte diesen mit dem Rücken gegen die Tür.

 

Akefia stöhnte zufrieden, krallte seine Hände in Marikus Haar und zerrte fest daran. Oh ja, das gefiel ihm. Viel, viel besser als das Reden. Obwohl er es natürlich liebte, mit dem anderen rum zu spaßen und zu albern, sie hatten beide schließlich dieselben Interesse und denselben unreifen Humor.

 

Aber im Moment … Im Moment, da bevorzugte er – und besonders die Beule in seiner Hose – etwas Anderes. Reden konnten sie später noch genug.

 

„Mmh…“ Ein raues Grunzen verließ seine Kehle, als sich Marikus Zähne in seine Unterlippe bohrten und dann daran zerrten, daran saugte.

 

Akefias Hände glitten von Marikus wilder Mähne zu seinem Rücken. Bei seinen Schulterblättern pausierte er kurz, um diese zu massieren, ehe er immer tiefer und tiefer wanderte, bis er schließlich bei seinem Ziel angekommen war: Marikus Arsch.

 

Nun war es Mariku, der stöhnte, als sein Hintern hart massiert und gequetscht wurde. Akefia wusste, dass er es liebte, grob angefasst zu werden, deswegen war er nun auch alles andere als sanft.

 

Sie knutschen leidenschaftlich herum, bissen sich, zogen sich an den Haaren und kratzten sich in ihrer Lust. Und dann waren Akefias Hände plötzlich an Marikus Hose, öffneten seinen Gürtel und dann geschah etwas, womit Akefia nie gerechnet hätte.

 

Mariku erstarrte und wirkte auf einmal unsicher, zögerlich sogar.

 

„Was ist los?“ Verwirrt runzelte der Weißhaarige die Stirn, während seine Hände langsam an Marikus Gürtel herum fummelten. „Du wirst auf einmal so… unsicher irgendwie.“

 

„Ich und unsicher?!“ Der Ägypter schnaubte und mit einem Mal war die Selbstsicherheit, die er sonst immer ausstrahlte, wieder da. „Ich glaub, du bist betrunken oder so. Oder einfach nur zu geil, um noch klar zu denken.“ Er lachte und Akefia fiel dabei auf, wie gezwungen es klang, machte sich aber keine weiteren Gedanken deswegen.

 

Marikus Hand war nämlich inzwischen in seine Shorts gewandert und massierte seine Erektion, da hatte er nun wirklich etwas anderes zu tun, als zu grübeln. Nämlich fühlen und genießen.

 

Und genießen, das tat Akefia, während er Mariku über den Toilettensitz drückte und sich in ihn hinein rammte. In diesen Moment, wo sie sich so nah waren wie lange, lange nicht mehr, wurde ihm bewusst, dass er noch nicht über Mariku hinweg war, dass er ihn immer noch liebte und dass er ihn immer noch wollte.

 

Und als er mit einem erstickten Schrei in seinem Exfreund kam, spürte, wie Marikus ganzer Körper zitterte und zuckte und auch er seinen Höhepunkt erreichte … In den Moment wusste Akefia, dass es noch nicht vorbei war.

 

Er würde um Mariku kämpfen und er würde ihn zurückbekommen.

 

Dessen war sich Akefia zu 100 Prozent sicher.

 

Er war schließlich der Akefia und ihn wollte jeder, niemand würde ihn abweisen können, auch nicht Mariku.

 
 

xxx
 

 

„Fuck ja…“ Mit einem befriedigten Grinsen fuhr sich Akefia durchs Haar. „Das war geil. Genau wie früher, Mann, genau wie früher.“

 

Mariku grunzte nur, wischte grob das Sperma von sich und zog sich dann wieder an.

 

„Warum die Eile?“ Akefia hob eine Augenbraue. „Willst du nicht noch ein bisschen nach dem Sex kuscheln? Darauf stehst du doch so.“

 

Mariku drehte sich grinsend zu ihm und zeigte ihm den Mittelfinger. „Wichser, schließ von dir nicht auf mich, du Schwuchtel.“ Als er wieder vollständig bekleidet war fuhr er sich durchs Haar. „Also, ich geh jetzt. Bye.“

 

„Warte.“ Akefia schnappte nach seinem Handgelenk. „Du gehst schon? Ich wollte eigentlich noch ein bisschen mit dir labern, dich zu einem Drink oder so einladen.“

 

„Ich kann nicht“, erwiderte der Blonde tonlos, „Ich hab noch was vor.“

 

Akefia sah ihn skeptisch an. „Was ist los? Warum haust du so schnell ab? Schämst du dich etwa, Alter? Du hattest doch sonst nie Probleme mit Sex mit dem Ex.“

 

„Ich schäm mich nicht, okay?!“, knurrte Mariku ihn ab und schlug seine Hand weg. „Hurensohn, interpretier nicht in jedes meiner Worte irgendeine Scheiße rein sondern nimm sie so an, wie sie sind. Ich lüg dich nicht an, du weißt, wie ehrlich ich bin, Arschloch. Ich hab noch was vor. Man sieht sich. Oder auch nicht. Tschau.“

 

Damit schloss er die Kabinentür auf und marschierte davon.

 

Verwundert sah Akefia ihn nach. Okay … Irgendwas war mit Mariku los, definitiv. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber was? Das war die Frage …

 

„Ich hab keinen Plan“, murmelte Akefia sich selber zu, trat hinaus und sah in den Spiegel. Seine Wangen waren gerötet von der körperlichen Anstrengung, seine Haare waren wild und zerzaust, an seinem Hals waren Bisswunden.

 

„Hm“, machte er leise, fuhr sich grob durchs Haar und ging dann aus dem WC. „Ich hab noch keinen Plan. Noch. Aber ich werde es herausfinden und dann… werd ich ihn zurück gewinnen. Ich werd dem Ficker schon klar machen, dass ich der Richtige für ihn bin. Nur ich.“

 
 

xxx
 

 

Grübelnd lag Akefia auf seinem Bett, die Arme hinterm Kopf verschränkt. Verdammt, es war nun schon ein paar Tage her, seitdem er Mariku gesehen hatte und er war immer noch keinen Schritt weiter gekommen.

 

Es war aber auch verdammt schwer, etwas über den Blonden herauszufinden ohne es zu öffentlich zu machen. Akefia kannte ihn schließlich und er wusste, dass Mariku austicken würde, wenn er andere Leute über ihn befragen würde.

 

Insgeheim hatte er ja gehofft von seinem Bruder Bakura irgendetwas von Mariku erfahren zu können. Doch dieser hatte seit der Trennung kein Wort mehr über Mariku verloren und wenn Akefia jetzt nachfragen würde, würde er sich einfach nur verdächtig machen.

 

„Verfluchte Scheiße, warum kann der Arsch nur kein Facebook haben? Das würde alles so viel einfacher machen.“ Er seufzte und spielte gedankenverloren mit seinem Haar herum. Ein paar Minuten später meldete sich sein Magen lauthals zu Wort und er beschloss erst einmal etwas zu essen.

 

Man konnte schließlich nicht gut denken mit einem leeren Magen, nicht wahr?

 

In der Küche angekommen entdeckte er Bakura auf dem Tisch sitzend, eine Dose Red Bull in der Hand.

 

„Ey.“ Akefia warf einen Blick zum Waschbecken. „Du hast das Geschirr noch nicht gewaschen, Penner.“

 

„Ja, ich weiß.“ Bakura sah ihn genervt an. „Mach ich später, ich kann jetzt nicht.“

 

„Nein, du machst es jetzt, Bakura. Ich will mir was zu essen machen aber alle Pfannen sind schmutzig.“

 

„Fick dich, wenn du was essen willst, dann spül die Pfanne selber.“ Bakura zeigte ihm den Mittelfinger und sprang dann vom Tisch auf, um die nun leere Dose in den Mülleimer zu werfen. „Ich bin nun weg.“ Damit ging er in den Flur und zog sich an.

 

„Wohin?“ Akefia steckte den Kopf aus der Küchentür raus und sah zu ihm. „Kommst du an Burger King vorbei? Bringst du mir was mit?“

 

„Wenn du mir Geld dafür gibst.“ Bakura richtete sich auf, nachdem er seine Vans angezogen hatte. „Und ich will auch was, also gib mir genügend Geld mit.“

 

„Pisser“, grummelte Akefia vor sich hin, holte aber dann sein Portmonee heraus und gab seinem Bruder ein paar Geldscheine. „Du weißt, was ich will. Dasselbe Menü, wie immer. Komm nicht zu spät, ich hab verfickten Kohldampf.“

 

„Jaja.“ Bakura zeigte ihm abermals den Mittelfinger und knallte die Haustür dann hinter sich zu.

 

„Pisser“, wiederholte Akefia mit einem Seufzen und stand dann unschlüssig in der Küche herum.

 

Hm, und jetzt? Er wusste immer noch nicht, was er tun sollte um herauszufinden, was momentan so in Marikus Leben los war. Abermals verfluchte er seinen Exfreund dafür, dass er kein Facebook hatte. Oder wenigstens einen Instant Messenger oder- Moment! Mariku hatte einen Instant Messenger – ICQ – und Akefia war sich sicher, dass Bakura ihn in seinen Kontakten hatte!

 

„Fuck, ja. Zum Glück ist der kleine Penner aus dem Haus gegangen…“ Glucksend sprintete der Weißhaarige die Treppen hoch zu Bakuras Zimmer. Dort angekommen rümpfte er die Nase. Bakuras Zimmer stank ekelhaft nach Sex und überall lagen vergammeltes Essen, Klamotten und Pornohefte rum.

 

„Der Kleine wichst zu viel.“ Mit einem Stöhnen schüttelte er den Kopf. Er wusste, dass Bakura schon länger keinen Sex mehr gehabt hatte, da er schon ewig keine Frauen oder Typen mit nach Hause gebracht hatte. Aber da es hier trotzdem so danach roch, konnte das nur eins heißen: Masturbation.

 

„Tsk, er tut mir leid.“ Akefia schnalzte mit der Zunge als er sich an den Computer seines Bruders setzte und diesen anmachte. „Ich könnte niemals so lange ohne Sex auskommen. Aber naja, sein Problem wenn er dieser blonden Zicke unbedingt nachlaufen will.“

 

Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum, während er darauf wartete, dass sich Bakuras alte Schrottkiste endlich hochfuhr. Verflucht, warum beeilte sich das Drecksding nicht?! Bakura könnte jeden Moment wieder zurückkommen und wenn er ihn in seinem Zimmer erwischte würde er tausend Tode sterben.

 

Mindestens.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte Akefia schließlich auf den Desktop zugreifen und öffnete sofort den Nachrichtenverlauf. Für einen Moment lang war er verleitet alle von Bakuras Verläufen durchzulesen. Er wollte wirklich gern wissen, wer dieser „Dark Phoenix“ war, mit dem er so oft am Schreiben war, aber schließlich ließ er es doch sein.

 

Im Moment hatte er andere Prioritäten und er konnte ja immer noch nachlesen, was die Zwei sich so schrieben, nicht wahr?

 

Summend klickte Akefia den Verlauf von Bakura und Mariku an und las sich dann grob durch, was sie so geschrieben haben.

 

Er war glücklich darüber zu sehen, dass die beiden ab und an mal über ihn geredet hatten, aber leider nicht in der Art und Weise, wie er gehofft hatte.

 

Kein „Fuck, ich hab den größten Fehler meines Lebens gemacht in dem ich deinen Bruder, diesen geilen Hengst, verlassen hab“. Oh nein. So wie es aussah, kam Mariku nie von alleine auf ihn zu sprechen. Es war immer Bakura, der ihn erwähnte und das nur, um sich über ihn aufzuregen.

 

Dieser Gesprächsteil amüsierte ihn dabei am meisten:

 

Master of Desaster: fuuuuuuuuuuuuuuuuuuckkkk riku, ich bin so verdammt pissed ey, das glaubst du nicht. dieser hurensohn!

 

Yami no Ouji: wasn los? wieder problem nen ständer zu bekommen? ;D

 

Master of Desaster: haha, sehr witzig… ich meins ernst ich bin verdammt wütend riku ich bin kurz vorm platzen.

 

Yami no Ouji: wasn los?

 

Master of Desaster: es geht um das drecksstück das sich meinen bruder schimpft… malik ist eben ja bei mir gewesen, ne? und es ist verdammt geil verlaufen, wir konnten gut reden, ich durfte ihn anfassen, sogar massieren und so. alles verfickt geil. und dann hätten wir uns fast geküsst… ENDLICH fast geküsst aber was ist?! akefia dreht mit absicht die musik auf und alles ist kaputt, ALLES!

 

Yami no Ouji: lol

 

Master of Desaster: die ganze magie war futsch, malik ist wie von der tarantel gestochen nach hause gerannt… ich bin dann mit dem messer auf den wichser los aber der hat nicht mal einen kratzer aber dafür hab ich ne fette wunde…

 

Master of Desaster: EY! wichser, das is nich lustig, ok?! bin scheiße sauer…

 

Yami no Ouji: wtf? mit dem messer auf ihn los? srsly kura?

 

Master of Desaster: ich hätte ihn in dem mom echt am liebsten den schwanz abgehackt…

 

Akefia gluckste. Oh ja, daran konnte er sich nur allzu gut erinnern. Das war echt verdammt witzig gewesen, besonders, wie er Bakura das Messer abluchsen konnte und er ihm dann einen feinen, kleinen Kratzer auf der Wange als Warnung hinterlassen hatte.

 

Der Weißhaarige las weiter. Wirklich viel über Marikus Privatleben hatten sie nicht geschrieben, größtenteils hatten sie sich über andere Leute lustig gemacht, Cybersex gehabt, über Pornos geredet und über Malik. Aber zwischendurch konnte er einen Namen aufschnappen, den er nicht kannte.

 

Ryou.

 

Wer war dieser Ryou?

 

Als sie über Pornos gechattet hatten war der Name mehrmals gefallen. Mariku hatte so etwas geschrieben, wie das er bestimmte Sachen gerne mit diesem ominösen Ryou ausprobieren würde, aber dieser das niemals mitmachen würde.

 

Yami no Ouji: das is echt scheiße… ich find rollenspiele echt geil aber ich würd ryou niemals in ein kostüm bekommen ey.

 

Master of Desaster: sicher? haste ihn mal drauf angesprochen?

 

Yami no Ouji: das nicht aber du weißt doch wie verdammt verklemmt er ist… das kotzt mich manchmal echt an -.-

 

Master of Desaster: tja, haste dir wohl den falschen freund ausgesucht, malik würde so etwas bestimmt mitmachen. .. fuck, wenn ich nur daran denke krieg ich einen ständer…

 

Master of Desaster: stell dir malik mal als krankenschwester vor! krankenschwester, riku, krankenschwester und ich bin der chefarzt! shit ey… verdammt hot.

 

… Moment mal!

 

Akefia las sich den Schnippsel noch mal durch.

 

‚Dann hast du dir wohl den falschen Freund ausgesucht.‘

 

Den falschen Freund … Den falschen Freund?!

 

Mariku hatte einen Freund? Er war in einer Beziehung?

 

Aber das war seltsam … Mariku hatte doch sonst nie Skrupel gehabt, seine Partner zu betrügen, warum jetzt? Das verunsicherte Akefia, sehr sogar.

 

Er wusste, dass Mariku ihn nicht betrogen hatte, da er ihm sexuell alles hatte geben können, was man sich nur wünschen konnte. Oh, und er hatte ihn damit bedroht, dass er ihm die Eier abhacken würde, wenn er herausfinden würde, dass Mariku ihn betrog.

 

Aber dieser Ryou … Er klang wie ein Weichei, eine Memme und außerdem schien er auch noch prüde im Bett zu sein. Dass Mariku bei so einem Kerl gezögert hatte, das wollte einfach nicht in Akefias Kopf kommen. Aber er würde es schon herausfinden.

 

Mit entschlossener Miene fuhr er Bakuras Rechner wieder herunter, holte sein Handy heraus und tippte Marikus Handynummer ein, welche er nach all der Zeit immer noch auswendig konnte.

 

Er würde sich mit seinem Exfreund treffen und dann würde er herausfinden, was es mit seiner Beziehung zu diesem Ryou wirklich auf sich hatte.

 
 

xxx
 

 

„Und dann … Und dann … Fuck! Alter!“ Lachend schüttelte Mariku den Kopf und klatschte sich an die Stirn. „Nur beim Denken daran könnte ich heulen vor Lachen, der Typ ist so behindert, ey, ich schwörs dir, Kefia!“

 

„Nun komm schon.“ Akefia, ebenfalls grinsend, beugte sich näher zu ihm. „Erzähl weiter, ich will wissen, was dann passiert ist!“

 

Mariku gluckste weiter vor sich und wartete ein paar Sekunden ab, bis er sich wieder einigermaßen im Griff hatte, bevor er fortfuhr: „Der Kerl hat tatsächlich gedacht, ich mach ihn an!“

 

Nun musste auch Akefia laut auflachen. „Nicht wahr?!“

 

„Doch!“ Prustend nahm der Blonde einen Schluck von seinem Tequila Sunrise. „Echt eine Frechheit, oder?! Ich hab dem Pisser dann auch direkt mal gesagt, was ich davon halte und ihm schön die Fresse poliert. Mann, war das befriedigend!“ Mit einem Schmunzeln lehnte er sich in seinem Stuhl zurück.

 

„Hast du einen Ständer bekommen?“ Akefia grinste vielsagend und wackelte mit den Augenbrauen. „Ich weiß doch, wie sehr dich Gewalt anmacht, Riku.“

 

„Nee, das nicht.“ Der andere schüttelte den Kopf. „Aber ich bin so kurz davor gewesen, Alter, so kurz. Ich hab schon gespürt, wie ich langsam geil wurde. Aber zum Glück hatte ich dann keine Latte, der Wichser hätte dann nur wieder was Falsches gedacht.“

 

„Hah, stimmt auch wieder!“ Erheitert nippte Akefia an seinem Wodka Lemon. „Aber Mann … Das ist fast wieder wie in den guten, alten Zeiten, meinst du nicht?“ Er hob eine Augenbraue. „Ich mein, wir sind in meiner Bar, saufen, haben Spaß, verstehen uns, lachen zusammen.“

 

„Mhmh.“ Mariku nickte. „Stimmt schon, ist echt so. Musste ich eben auch dran denken.“

 

„Weißt du, ich wünsch mir die alte Zeit oft zurück.“ Akefia sah ihn an, die Lippen zu einem schwachen Grinsen verzogen, aber seine Körperhaltung deutete an, dass er jedes Wort ernst meinte. „Wo wir noch ein Paar waren, mein ich. Wo es noch hieß Akefia und Mariku gegen den Rest der Welt. Ich vermisse die Zeit echt, das waren die schönsten Monate in meinem Leben.“

 

„Mann, Akefia.“ Mariku seufzte und drehte den Kopf , den er mit einer Hand abgestützt hatte, zur Seite. „Sag so etwas nicht, Alter. Sei nicht so verflucht kitschig, du weißt doch, dass ich das hasse.“

 

„Ich weiß“, bejahte Akefia und das Grinsen in seinem Gesicht wirkte auf einmal traurig. „Aber das ist die Wahrheit, Mann. Ich dachte echt, ich wär über dich hinweg, aber anscheinend bin ich das doch nicht.“ Er senkte den Blick zu Boden und spielte gedankenverloren mit dem Bierdeckel herum.

 

„Als ich dich im Piercingstudio wieder gesehen hab, wieder mit dir gesprochen hab, da ist alles wieder zurückgekommen. Es war so, als hätte man einen Eimer in den all meine Gefühle für dich verstaut waren über meinen Kopf ausgeschüttetet. Alles war wieder da.“ Er hob den Kopf. „Und eigentlich ist das ja schon ein bisschen deine Schuld, Mariku. Du hast mich angesprochen und den ersten Schritt gemacht. Ich hab mich all die Jahre nie bei dir gemeldet, obwohl ich nichts sehnlicher wollte.“

 

„Jaja, ich seh, du hast dich nicht geändert. Schiebst immer noch alles auf andere Leute.“ Mariku grinste schwach. „Aber … Ich weiß auch nicht, ich denke, mir geht es da ein wenig ähnlich wie dir, außer dass es bei mir nicht so verfickt kitschig war.“ Er verdrehte die Augen.

 

„Ach nein?“ Interessiert hob Akefia beide Augenbrauen. „Dann erzähl mal, wie wars bei dir?“

 

„Ach Mann, ey, keine Ahnung.“ Der Ägypter presste die Lippen zusammen und zuckte mit den Schultern. „Hab dich halt zufällig im Piercingstudio gesehen und da … Ich weiß nicht, ich musste dich einfach irgendwie ansprechen, weiß auch nicht genau, warum.“ Er zuckte mit den Schultern. „Also frag nicht so bescheuert, ich hab echt keinen Schimmer, okay?“

 

„Tja, wenn du ein Weib wärst würde ich sagen, das war deine Intuition, aber so … Naja, wie auch immer, lass uns anstoßen, Riku.“ Schmunzelnd hob Akefia sein halbleeres Glas. Mariku tat es ihm gleich.

 

„Auf uns, Riku.“ Akefia sah ihm in die amethystfarbenen Augen. „Auf uns und die gute Zeit, die wir miteinander verbracht haben und darauf, dass wir hoffentlich wieder normalen Kontakt aufbauen können.“

 

Mariku nickte leicht und stieß sein Glas dann gegen Akefias. „Auf uns“, wiederholte er und nahm einen großen Schluck.

 

„Aber weißt du, was das vielleicht heißt?“, meinte Akefia nach einiger Zeit in die Stille, die sich gebildet hatte.

 

„Mh? Wovon sprichst du?“

 

„Na, von deinem Impuls, mich anzusprechen.“ Mit leicht gerunzelter Stirn strich der Weißhaarige über den Tisch. „Vielleicht heißt das, dass auch du noch nicht über mich hinweg bist.“ Er grinste, als Mariku aufschnaubte.

 

„Fick dich, ehrlich.“ Mariku holte seine Schachtel Zigaretten hervor und steckte sich eine in den Mund. „Bild dir nicht immer zu viel auf dich selbst ein. Wir wissen beide, dass ich der Geilere von uns beiden bin.“ Er zwinkerte ihn an und zog dann an seinem Glimmstängel.

 

„Tsk, träum du mal weiter.“ Amüsiert lehnte sich Akefia in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Für einen Moment sah er dem anderen fast schon fasziniert beim Rauchen zu, dann räusperte er sich.

 

„Mann, Riku, fast zwei Jahre sind eine verdammt lange Zeit, was?“

 

Mariku nickte stumm.

 

„Was hast du in der Zeit so gemacht, Alter?“, fragte Akefia ihn und stellte nun endlich die Frage, die ihm so sehr auf der Zunge gebrannt hatte. „Hast du einen Freund?“

 

Für eine Sekunde konnte er beobachten, wie sich Mariku verkrampfte, sich dann aber gleich daraufhin wieder entspannte. „Ja, hab ich.“

 

„Wie heißt er?“ Akefia legte neugierig den Kopf schief.

 

Mariku wollte ihn zuerst anblaffen, dass es ihn gar nichts anging, entschied sich aber dann doch dagegen. „Ryou.“

 

Hah, hatte Akefia es doch gewusst. Er war also wirklich mit diesem Weichei zusammen und in diesen Moment begann er Ryou zu hassen, obwohl er ihn nicht mal kannte. Er wollte sie aber auch nicht kennenlernen, diese Schwuchtel.

 

„Hast du beim Sex deswegen so gezögert?“ Akefia sah ihm direkt in die Augen bei dieser Frage. „Hast du gezögert, weil du ihn liebst und ihn nicht verletzten wolltest?“

 

Schnaubend pustete Mariku den Zigarettenrauch aus seinen Nasenlöchern aus. „Sei nicht albern, Akefia. Ich liebe niemanden … Okay, außer mich selbst. Aber ganz bestimmt nicht Ryou, ganz bestimmt nicht.“ Er schüttelte entschlossen den Kopf.

 

„Aber dennoch hast du gezögert.“ Akefia presste die Lippen aufeinander und verschränkte die Hände miteinander. „Warum?“

 

„Hmpf.“ Mariku biss auf seine Zigarette und legte den Kopf dann in den Nacken und starrte an die Decke. „Ich liebe ihn nicht“, war das einzige, was er noch dazu sagte. Damit war das Thema für ihn beendet.

 

Akefia seufzte und strich sich über das mit Bartstoppeln übersäte Kinn. „Wenn du das sagst“, summte er.

 

„Jepp.“ Mariku drückte seine erst halb zu Ende gerauchte Zigarette im Aschenbecher aus, beugte sich dann über den Tisch zum anderen und … küsste ihn.

 

Erschrocken blinzelte Akefia. Also damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, aber es freute ihn natürlich. Er umfasste Marikus Gesicht und erwiderte den Kuss, massierte Marikus Zunge mit seiner, bis sie sich wieder lösten.

 

„Mmh.“ Akefia öffnete mit einem kleinen, zufriedenen Stöhnen die Augen und leckte sich über die Lippen. „Lecker.“

 

Mariku beugte sich nur emotionslos wieder zurück und zündete sich die nächste Zigarette an.

 

„Hey, Mariku…“, fing Akefia langsam an.

 

„Was?“

 

„Willst du mir … uns nicht noch eine Chance geben?“ Akefias Stimme hörte sich fast flehend an und das war es, was den Blonden dazu verursachte, ihm in die Augen zu sehen. „Du kannst nicht verleugnen, dass nicht noch immer … irgendetwas zwischen uns ist. Eine gewisse … ja, Spannung, ein Knistern. Ich hab noch starke Gefühle für dich, das geb ich offen zu und ich weiß … Tief, tief in dir drinnen … irgendwo da empfindest du auch noch etwas für mich. Also warum sollten wir es nicht nochmal probieren?“

 

Mariku antwortete nicht und sah ihn nur an.

 

Akefia seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Denk einfach mal drüber nach, okay? Komm schon, Riku. Einfach nur darüber nachdenken. Tu mir den Gefallen, ja?“

 

„… Mal sehen“, antwortete Mariku schließlich grunzend. „Sind ja bald Ferien und ich werd dann in Ägypten sein … Die Flüge sind immer so scheiße langweilig, weil ich keine Elektrogeräte anmachen darf. Wenn ich also wirklich extreme Langeweile hab, dann denk ich vielleicht mal darüber nach.“ Er seufzte und zupfte an seinem Oberteil herum. „Und jetzt tu mir einen Gefallen und lass die Gefühlsscheiße sein, die geht mir nämlich auf den Sack.“

 

Akefia lachte, insgeheim zufrieden mit dieser Antwort, und beugte sich dann ohne ein weiteres Wort zu sagen vor und presste seine Lippen auf Marikus.

 
 

xxx
 

 

„Mal sehen, wo ist er denn…?“

 

Akefia vergrub die Hände in seinen Hosentaschen und sah sich dann suchend um. Er befand sich gerade im Domino City Flughafen und sah sich nach einem gewissen Blonden um, welcher ihn eben per SMS gebeten hatte, ihn abzuholen.

 

Als er ihn nicht finden konnte, fluchte er leise und holte sein Handy hervor. „Fuck, warum kann er nicht sagen, wo er auf mich wartet? Ein Flughafen ist ja nicht gerade klein“, grummelte er leise vor sich hin und wählte gerade Marikus Nummer, da hörte er jemanden seinen Namen rufen:

 

„Akefia! Hier, hinter dir!“

 

Mit hochgezogenen Augenbrauen drehte sich der Angesprochene um, sah sich um … und tatsächlich! Mitten in der Menge und genau vor einem Café stand Mariku!

 

„Scheiße, wieso hab ich dich nicht früher gesehen, Mann?“ Lachend kam Akefia auf ihn zu. „Ich mein, mit deinem Outfit sieht man dich ja schon meilenweit!“

 

„Ja, ist geil, huh?“ Mariku – welcher ein geblümtes Hawaiihemd trug – wackelte mit den Augenbrauen und schnurrte dann leise, als Akefia ihn an den Hüften packte und zu sich zog.

 

„Willkommen zurück“, murmelte der Weißhaarige leise und rieb mit den Händen sanft über Marikus Taille, bevor er sich zu ihm beugte und ihn küsste. „Ich würd ja sagen, ich hab dich vermisst, aber wir beiden hassen ja Kitsch und von daher…“, hauchte er schmunzelnd und gab seinem Exfreund noch einen Kuss.

 

Mariku lachte und schlang seine Arme um Akefias Nacken. Eine Zeit lang standen sie da und küssten sich, bis sich Mariku schließlich von ihm löste.

 

„Fuck, Riku, siehst du gut aus.“ Akefia trat einen Schritt zurück um ihn von oben bis unten mustern zu können. „Du bist sogar noch brauner geworden, du verdammter Penner! Mach mich nicht so neidisch!“

 

„Tja, wer's eben kann.“ Mariku grinste und streckte eine Hand aus, um mit seinen Fingerspitzen leicht über Akefias Wange zu streichen. „Sieht wohl so aus, als musst du wieder öfter in die Sonnenbank, huh?“

 

„Glaub ich aber auch.“ Akefia seufzte theatralisch und drückte sein Gesicht sanft gegen Marikus Hand. „Ich war bestimmt schon … boah, keine Ahnung, zwei Monate oder so nicht mehr. Das ist viel zu viel, ich werd langsam wieder blass.“ Er verzog angewidert das Gesicht.

 

„Mann, ich hätte dich echt gern mal früher gesehen, als du noch so blass wie Kura warst, ey!“ Lachend schnipste der Ägypter mit den Fingern. „Aber naja, man kann ja nicht alles haben, was?“

 

„Eben. Außer man hat mich, dann hat man alles, was man will.“ Akefia zwinkerte ihm zu. „Aber nee, ich war eh nie so blass wie Bakura. Wegen seiner Hautkrankheit ist der ja wirklich weiß wie Schnee. Der könnte ohne Probleme als Geist durchgehen.“

 

„Ja, schon, ne?“ Amüsiert schüttelte Mariku den Kopf und nahm seine Hand dann von Akefias Wange.

 

„So…“ Der Größere sah sich um. „Huh, wo sind denn deine Koffer? Sind die dir bei unserer kleinen Rummachstunde geklaut worden?“

 

Mariku verdrehte die Augen. „Nope. Isis und Amira sind schon nach Hause gefahren und haben meinen Koffer mitgenommen.“

 

„Ahh.“ Akefia hob eine Augenbraue. „Warum hast du mich dann angerufen und bist nicht mit ihren nach Hause gefahren?“

 

Mariku schien fast ein wenig verlegen, als er antwortete. „Weil ich dich sehen wollte und so, keinen Plan.“

 

„Aww!“ Akefia grinste breit und zwickte dem Blonden dann in die Wange. „Und da sagst du, ich sei kitschig!“

 

„Ach, fick dich doch, Wichser!“ Knurrend schlug Mariku seine Hand weg und zeigte ihm den Mittelfinger.

 

Akefia gluckste nur erheitert vor sich hin. Verdammt, er hatte Mariku wirklich vermisst und war froh, wieder mit ihm reden zu können. „So … Wollen wir zum Auto?“, schlug Akefia vor. „Oder willst du hier noch was essen oder so?“

 

„Spinnst du? Bei den Preisen?!“ Mariku zeigte ihm den Vogel. „Ich hab im Urlaub immer noch nicht gelernt, Geld zu scheißen. Lass uns zu deinem Wagen gehen.“

 

Und das taten sie auch. Allerdings nicht vorne, sondern auf den Rücksitzen. Und sie waren auch nicht eingestiegen um zu fahren, sondern um zu knutschen.

 

„Kefia…“ Mit einem Stöhnen warf Mariku den Kopf in den Nacken und krallte seine Hände in Akefias Haar.

 

Der Weißhaarige lag derweil über ihm, ihre Oberkörper flach gegeneinander gepresst, während Zunge und Zähne sich ausgiebig mit Marikus Hals beschäftigten.

 

Akefias Zähne bohrten sich hart in Marikus gebräunten Hals. So hart, dass er Blut schmecken konnte. Er saugte das Blut aus der frisch gemachten Wunde und beugte sich dann zurück, um stolz sein Werk zu betrachten. „Mmh, sexy.“

 

„Ey, Pisser…“ Mariku, der schwer atmete und inzwischen halbhart war, öffnete ein Auge und sah den anderen bedrohlich an. „Sag mir nicht, du hast mir einen Knutschfleck gemacht, Schwanzlutscher.“

 

„Nein, einen hab ich nicht gemacht…“ Akefia grinste breit. „Sondern mehrere, Babe.“

 

„Ficker.“ Mit einem genervten Seufzen schloss Mariku wieder die Augen. „Wie kindisch ist das denn? Verfickte Knutschflecken. Wie alt bist du? 21 oder zwölf?“

 

Akefia lachte nur und ließ seine Zunge dann liebevoll über die Flecken gleiten. „Beschwer dich nicht, Riku, bei deiner dunklen Haut sieht man sie sowieso kaum.“

 

Mariku grunzte nur. „Wie auch immer. Genug geredet, benutz deinen Mund lieber für etwas Sinnvolles.“

 

„Mmh…“ Akefia leckte sich über die Lippen und sah Mariku mit halbgeschlossenen Augen an. „Wie hast du mich eben genannt? Schwanzlutscher, nicht?“ Leise summend beugte er sich zurück, bis er auf Marikus Knien saß.

 

„Ja, das hab ich…“ Mariku grinste breit, öffnete dann die Augen und richtete sich mit den Ellbogen halb auf, um Akefia beobachten zu können. „Das hab ich.“

 

„Wenn ich ein Schwanzlutscher bin, dann…“ Er warf dem Ägypter einen verführerischen Blick zu, strich mit den Fingerspitzen hauchzart über die Beule in seiner Hose und öffnete dann quälend langsam den Reißverschluss. „Dann sollte ich nun auch deinen geilen, harten Schwanz lutschen, bis du schreiend in meinen Mund spritzt, nicht wahr?“

 

„Oh, fuck ja.“ Mit einem Stöhnen legte sich Mariku wieder hin, schloss abermals die Augen und genoss.

 
 

xxx
 

 

„Shit, ich hab meine Zigaretten vergessen, die sind im Koffer. Fuck.“ Fluchend schlug sich Mariku auf die Stirn und beobachtete aus den Augenwinkeln dann, wie sich Akefia das Hemd zuknöpfte. „Hey, Kefia, hast du eine Kippe für mich?“

 

„Jepp, Handschuhfach.“ Er deutete mit dem Kopf in eine Richtung. „Hol mir direkt auch eine raus.“

 

„Geht klar.“

 

Mariku holte ihnen zwei Zigaretten raus und zündete sie dann an.

 

„Ahh, Nikotin.“ Mit einem genussvollen Stöhnen atmete Mariku tief ein.“Fuck, wie sehr hab ich das vermisst. Ich hab das letzte Mal heute Morgen eine geraucht, ey.“

 

„Das ist lange her“, stimmte Akefia zu.

 

Eine angenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus, in der jeder seinen Gedanken nachhing. Diesmal hatte Mariku nicht so gezögert, das war ihm aufgefallen. Hieß das, dass sich Mariku dann also auch entschieden hatte…?

 

„Hey…“ Akefia sah ihn an. „Riku … Hast du dir jetzt Gedanken gemacht? Wegen uns.“

 

Mariku seufzte und schloss die Augen. „… Ein wenig. Ich werd dir schon Bescheid sagen, wenn ich mich entschieden hab, also schieb nicht so eine Welle, Alter.“

 

„Oh, Entschuldigung.“ Missmutig runzelte der Weißhaarige die Stirn. „Tut mir wirklich leid, dass ich nach zwei Jahren etwas ungeduldig geworden bin!“

 

„Dein … ‚Angebot‘ ist aber keine zwei Jahre alt, Akefia.“

 

„Nein, aber ich warte schon seit zwei Jahren darauf, dass wir wieder zusammenkommen und wieder ein Team werden.“

 

Mariku summte nur, antwortete verbal nicht darauf.

 

„Fuck, Riku.“ Seufzend starrte Akefia die Zigarette zwischen seinen Fingern an. „Ich hab Stolz. Verdammt viel Stolz und dieser ist mir auch sehr wichtig, das weißt du. Es geht mir einfach gehörig gegen den Strich zu wissen, dass du einen Freund hast, in einer Beziehung bist und ich für dich quasi nur zweite Geige spiele. Das kotzt mich an, verdammt! Ich will für dich der Einzige sein! Ich will nicht nur der Kerl sein, zu dem du kommst, um es dir richtig besorgen zu lassen, verstehst du?“ Er fuhr sich durchs Haar. „Ich kapier einfach nicht, wieso du dieses Weichei, Ryou, nicht verlässt. Der Kerl ist doch eine absolute Nullnummer, er kann dir nichts bieten. Komm zurück zu mir, du weißt, wie gut ich dich behandel, Mariku.“

 

Mariku sah nachdenklich aus und schien über seine Worte nachzudenken. Er öffnete sogar den Mund, um etwas zu sagen, entschied sich mit einem Kopfschütteln aber doch um und zog stattdessen an seiner Zigarette. „Fährst du mich nach Hause, Akefia? Ich hab noch was zu erledigen, Koffer auspacken und die ganze Scheiße.“

 

Akefia seufzte und schmiss die Zigarette aus dem Fenster. „Klar, warum nicht.“

 
 

xxx
 

 

Gelangweilt lag Akefia auf dem Sofa und sah sich einen Actionfilm an. Es war abends und er war alleine zuhause und verdammt, er langweilte sich! Bakura war nicht da, war bei seinem Freund Malik schlafen und jetzt hatte Akefia niemanden, den er ärgern konnte.

 

„Drecksscheiß.“ Murrend drehte er sich auf den Rücken und sah an die Decke, zerbrach sich den Kopf darüber, was er nun machen könnte. Er dachte an Mariku und überlegte, ob er den vielleicht anrufen und zu sich einladen sollte, da klingelte es an der Haustür.

 

„Wer ist das dann?“ Überrascht hob Akefia eine Augenbraue und stand dann gemächlich auf. „Ob Bakura wohl was vergessen hat und es holen will?“ Er kratzte sich am Kopf. Das schien ungewöhnlich, aber ihm fiel sonst keine andere Person sein, die geklingelt haben könnte, er erwartete schließlich niemanden.

 

Der Weißhaarige öffnete die Tür und bevor er richtig verarbeiten konnte, wer da gerade vor seiner Tür stand, hatten sich bereits zwei karamellfarbene Lippen hungrig auf seine gedrückt.

 

Akefia grunzte überrascht und stolperte ein paar Schritte rückwärts, als sich der Körper des anderen mit aller Kraft an ihn presste. „M-Mariku?!“, keuchte er ungläubig in den Kuss hinein und schlang seine Arme um die des Ägypters, damit sie beide nicht gleich auf den Boden fielen.

 

Mariku murrte nur etwas Unverständliches, trat die Haustür dann geschickt mit seinem Fuß zu und leitete sie zum Sofa, auf welches er Akefia schubste und sich dann sofort auf dessen Hüfte setzte, ohne den Kuss auch nur einmal zu lösen.

 

‚Der Junge hat Talent‘, dachte Akefia glucksend, schob seine Hände unter Marikus Shirt und streichelte über seinen Rücken, während ihre Zungen einen wilden Kampf ausführten.

 

Schließlich lösten sie sich schweratmend voneinander.

 

„Was zur Hölle, ey, Riku?“ Mit einem überraschten Grinsen fuhr sich Akefia durchs kurze Haar. „Womit hab ich das denn verdient, mh?“

 

„Ich hab mit Ryou Schluss gemacht“, hauchte Mariku und ignorierte die Frage Akefias gekonnt. „Hab gerade eben mit ihm Schluss gemacht. Du hast Recht gehabt, Akefia, von Anfang an. Er und ich, wir passen einfach nicht zusammen. Er hat mich in den letzten Tagen und Wochen nur noch genervt und da hab ich Schluss gemacht.“ Er grinste leicht – wenn Akefia es nicht besser wüsste hätte er gesagt, sein Grinsen wirkte unsicher – und fuhr mit dem Zeigefinger Akefias Narbe nach. Er hatte schon immer eine große Faszination für sie gehabt.

 

„Das heißt…“ Akefia hob langsam den Blick von Marikus Hand und sah ihm in die Augen. Seine Lippen verzogen sich ganz langsam zu einem dicken, fetten Grinsen. „Das heißt … dass ich doch meine zweite Chance bekomme?“

 

Mariku seufzte und verdrehte leicht die Augen. Er ließ seine Hand hinunter wandern, bis sie Akefias Kinn umfasste und strich mit den Daumen über die stoppelige Haut. „Ja“, antwortete er schließlich und beugte sich näher. „Ja, das heißt es, du Pisser.“

 

Akefia konnte noch ein leises „Fuck ja!“ ausrufen, dann hatten sich auch schon Marikus Lippen auf seine gelegt.

 

Mariku, sein ehemaliger Exfreund und nun wieder fester Freund.

 
 

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Tja und so sieht die Geschichte also aus Akefias Augen aus… Ich muss sagen, dass ich Akefia wirklich mag und dass es mir deswegen wirklich Spaß gemacht hat, mal etwas von seiner Sicht zu schreiben, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass ihn viele jetzt nicht mehr mögen werden oder so… >D

 

Aber Akefia liebt Mariku halt auch nur, nur ist er da etwas…  ja, grober und hartnäckiger und er weiß eben, was er will, und das ist in diesem Fall Mariku… 8D

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Wie wird Ryou auf Maliks Krankheit reagieren? Außerdem erfährt er auch noch, dass Mariku wieder mit Akefia zusammen ist und dann stellt der Weihnachtsball auch noch ein großes Problem dar…

 

Bis dann <3

Kapitel 37: Zeitenwechsel

„Mariku ist wieder mit Akefia zusammen.“

 

„W-Was?“ Erschrocken verschluckte sich Ryou an dem Reisbällchen, welches er gerade aß und riss die Augen auf. „Was hast du da gerade gesagt?“

 

„Mariku ist wieder mit Akefia zusammen“, wiederholte Bakura emotionslos und schlang seine Arme um Malik – welcher gerade auf seinem Schoß saß -, bevor er sein Kinn auf dessen Schulter abstützt. „Hab sie gestern zusammen gesehen. Bin von Malik nach Hause gekommen und da waren sie, lagen auf dem Sofa und hatten Sex.“

 

„Mann, du bist ein Arschloch!“ Knurrend rammte Malik seinen Ellbogen in Bakuras Magen. „Musst du es Ryou denn unbedingt unter die Nase reiben, dass sie Sex hatten?! Du hast echt kein Taktgefühl!“

 

„Nein, ist schon okay, Malik…“ Ryou lächelte traurig und schüttelte den Kopf. Er legte seine Essensbox zurück in seinen Rucksack und faltete stattdessen die Hände in seinem Schoß zusammen. „Ich hab ehrlich gesagt eh damit gerechnet, dass die beiden wieder zusammen kommen…“

 

„Wieso das?!“ Bakura hob beide Augenbrauen. „Ich hab echt überhaupt nicht damit gerechnet, nicht mal in 100 Jahren, und dabei ist Mariku mein bester Freund und Akefia mein Bruder! Ich hätte doch irgendetwas in der Art mitbekommen müssen…“

 

„Sie haben es dann wohl geheim gemacht…“ Ryous Lächeln wurde bitter. „Aber nicht geheim genug, denn ich hab es mitbekommen. Wisst ihr…“ Er zögerte kurz und biss sich auf die Unterlippe. „Mir sind ein paar Sachen aufgefallen gewesen, hab aber mit niemanden darüber geredet…“

 

„Was ist dir denn aufgefallen?“ Mit gerunzelter Stirn legte Malik den Kopf schief und kräuselte kurz die Nase, als Bakura seinen Hals küsste.

 

„Naja…“ Ryou sah zu Boden. Irgendwie war es ihm jetzt unangenehm, seinen Freunden in die Augen zu ziehen. „An dem Tag, an dem Mariku und ich geschwänzt hatten und im Einkaufszentrum waren … Da … Da haben wir Akefia im Piercingstudio getroffen. Mariku ist sofort rein, um mit ihn zu reden und hat mir verboten, mit reinzukommen.“ Er seufzte leise bei der Erinnerung. Es tat immer noch weh, daran zu denken. Aber es tat generell weh, an seinen Exfreund zu denken.

 

„Und ich hab durch die Schaufenster dann beobachtet, wie sie sich umarmt haben und angetatscht … Marikus und mein Blick haben sich getroffen und dann ist er mir aus den Blickwinkel gegangen und erst nach langer Zeit wieder raus gekommen.“

 

„Fuck.“ Malik knirschte mit den Zähnen und ballte eine Hand zur Faust. „Mariku ist echt ein riesengroßes Arschloch! Je mehr ich über ihn erfahre, desto wütender werd ich auf ihn!“

 

„Naja … Ich will Riku nicht unbedingt verteidigen, aber er betrügt seine aktuellen Partner immer. Er hat mir mal gesagt, dass er einfach Abwechslung im Bett braucht und immer mit derselben Person zu ficken wird mit der Zeit halt langweilig, ich kann das schon nachvollziehen“, meinte Bakura summend.

 

Knurrend drehte sich Malik zu ihm um. „Aha?! Heißt das also, dass ich dir auch irgendwann zu langweilig werde und du mich dann betrügst?“

 

„Nein.“ Bakura verdrehte die Augen. „Im Gegensatz zu Riku hab ich noch nie jemanden betrogen. Ob du mir nun glaubst oder nicht ist deine Sache, Malik.“ Er zuckte mit den Schultern. „Außerdem warst du doch gestern ganz versessen darauf, mit mir Schluss zu machen.“

 

Malik wurde bleich im Gesicht. „Ja … Aber aus einen anderen Grund und das weißt du, du Arschloch! Also vergleich die Sachen nicht miteinander, okay?!“

 

„Moment mal!“ Geschockt sah Ryou von einem zum anderen. „Malik…?! Du wolltest Schluss machen?! Warum das denn? Ihr seid doch gerade erst zusammen gekommen und du hast mir doch gesagt, wie glücklich du mit Bakura bist!“

 

„Oh, hat er das?“ Bakura grinste breit und sah dann mit wackelnden Augenbrauen zu Malik, welcher sofort rot anlief. „Aber nein, jetzt mal im Ernst. Hat Malik dir nicht davon erzählt?“

 

„Mh? Wovon?“ Fragend sah Ryou zu Malik. Dieser senkte den Kopf zu Boden und wollte niemanden ansehen. „Wovon hat er mir nicht erzählt?“

 

„Na, dass er HIV hat!“, grummelte Bakura, „Das hat er dir doch-“

 

„MALIK HAT HIV?!“, wiederholte Ryou geschockt und schlug beide die Hände ins Gesicht. „Er hat-“

 

„Psst!“ Mit panischem Gesichtsausdruck hielt Malik ihm eine Hand vor den Mund und sah sich dann ängstlich um. „Sei leiser, Ryou, das muss ja wohl nicht jeder wissen!“

 

„Keine Angst, Baby, das hat keiner mitbekommen. Keiner hat zu uns gesehen“, beruhigte Bakura ihn und streichelte ihm über den Bauch, während er seine Wange küsste.

 

Malik wartete noch einen kurzen Moment ab und nahm die Hand dann langsam von Ryous Mund. Unschlüssig, was er mit seinen Händen nun tun sollte, legte er sie auf seine Oberschenkel. Bakura schnappte sich direkt eine seiner Hände und drückte sie sanft.

 

Der Ägypter spürte sofort, wie ihm bei dieser ungewohnt sanften Berührung von Bakura die Tränen in die Augen stiegen und schloss sie deswegen. Er wollte nicht weinen, das hatte er gestern schon genug gemacht.

 

„Malik…“ Ryou sah ihn geschockt an, sein Herz schlug so laut in seiner Brust, dass er bald seine eigenen Worte nicht mehr verstehen konnte. „Was… Was meint Bakura damit? HIV…? Das ist nur ein Witz, oder…?“

 

Malik schüttelte den Kopf. Er öffnete den Mund, um ihn zu erklären, was passiert war, doch alles, was heraus kam, war ein ersticktes Schluchzen und so schloss er den Mund wieder und schüttelte nochmals mit dem Kopf.

 

Bakura verstand dies als Zeichen, dass er erklären sollte, was passiert war. „Ich weiß nicht, ob Malik dir davon erzählt hat, aber wir waren gestern beim Arzt.“

 

Ryou nickte und krallte eine Hand in sein Shirt. „J-Ja, hat er.“

 

„Wir sind gestern dann also im Krankenhaus gewesen und Malik ist untersucht worden … Und dabei…“ Bakura holte tief Luft. Auch ihm fiel es nicht leicht, die Geschichte zu erzählen. Es ging schließlich um Malik, seinen Freund, die Person, die er liebte. Und dieser Mensch … hatte HIV, eine tödliche Krankheit. „Der Arzt … Er hat bei diesen Untersuchungen festgestellt, dass Malik … dass er … HIV hat.“

 

Es fühlte sich an, als hätte jemand ein Messer in Ryous Herz gerammt. Erst Mariku, dann Malik ... Das war doch einfach … Das war doch einfach nicht fair … Malik, sein bester Freund, er hatte so etwas einfach nicht verdient und … Ryou schluchzte und krallte auch die andere Hand in sein Shirt als er spürte, wie die ersten Tränen über sein Gesicht liefen.

 

„Malik hat den Virus schon ein paar Jahre, also etwas länger“, erklärte Bakura weiter, „HIV hat … Ach, ich weiß nicht so genau, kein Plan, aber zumindest hat es irgendwie so verschiedene Phasen und Malik befindet sich nun schon seit Jahren in dieser … Latenz? Weiß nicht mehr, Latenzphase oder so und die kann jahrelang andauern und alles.“

 

„G-Genau…“, meldete sich nun Malik zu Wort. Er hatte die Augen immer noch geschlossen, dies hielt die Tränen allerdings nicht vom Fallen abgehalten. „Ich hab … Kaito hat mich mit HIV angesteckt.“

 

Geschockt keuchte Ryou auf. „Kaito?! Dein Exfreund?!“

 

Malik nickte. „Ja … Du weißt doch, dass es mir nach der Trennung körperlich überhaupt nicht gut ging und alles, oder?“

 

„Ja, das weiß ich noch… Hielt ziemlich lange an.“

 

Der Blonde nickte nochmals. „Hmm. Tja, nun hat sich rausgestellt, dass es mir nicht wegen der Trennung schlecht ging … sondern, dass es die ersten Anzeichen von HIV waren. Kaito hatte mich kurz vor der Trennung damit angesteckt, dieser H-Hu… Huren…“

 

Maliks Schultern und gesamter Körper fingen an zu beben. Bakura zog seinen Freund näher an sich, vergrub das Gesicht in seinem Nacken und murmelte ihm beruhigende Worte zu. Ab und an küsste er seinen Nacken oder seine Schulter.

 

„E-Er hat mich angesteckt … Infiziert … Er hat mein g-ganzes Leben … Mein ganzes Leben versaut … Ich h-hasse ihn so … so … sehr…“ Weinend schlug sich Malik beide Hände ins Gesicht.

 

Ryou umarmte seinen besten Freund und für einen langen Moment hielten sich die drei und gaben sich gegenseitig Kraft. Bakura war dabei der Stärkste von ihnen, da er nicht weinte, aber verdammt, er war so kurz davor. So kurz davor und es war ihm so scheißegal, dass harte Typen wie er eigentlich nicht heulten.

 

„Ich…“, wisperte Malik schwach in das Schweigen, das sich gebildet hatte, „Ich hab nun Medikamente dagegen bekommen. Wenn ich Glück habe, hat der Arzt gesagt, dass ich dennoch noch lange leben und vielleicht sogar 60 Jahre alt werden kann. Aber nur, wenn ich Glück habe … Die meisten, die mit diesem Virus infiziert sind, sterben schon viel früher. Und da ich die Krankheit erst so spät bemerkt habe … h-hab ich auch einen Nachteil und … und…“ Er verstummte wieder.

 

„Du schaffst das schon…“ Bakura küsste Maliks tränennasse Wange. „Du bist doch ein Kämpfer und lässt dir nichts gefallen, also lass dir auch nichts von der beschissenen Krankheit gefallen, okay? Du bist stärker als sie, Malik. Und du bist nicht allein, dessen musst du dir auch bewusst sein.“

 

„Bakura…“, krächzte Malik gerührt und strich sich über die Augen. „Du sagst das so einfach, a-aber … es ist wirklich nicht s-so einfach, Bakura, das ist es nicht…“

 

„Aber Bakura hat Recht…“ Ryou sah ihn an, ein trauriges Lächeln auf den Lippen. „Wir glauben alle an dich, wir wissen, dass du es schaffst, also glaub du auch an dich. Das ist sehr wichtig.“

 

„Ryou…“ Malik sah seinen besten Freund an, wusste nicht, was er sagen sollte. Er war so froh, solche Freunde zu haben, so verfickt froh! Aber der Gedanke … Der Gedanke, dass er solch wunderbaren Freunde vielleicht viel früher als nötig verlassen musste, nur, wegen diesem beschissenen Virus … Der Gedanke brach ihm einfach das Herz und ließ ihn erneut weinen.

 

„Du bist echt bescheuert, Blondie, echt bescheuert, weißt du das?“ Bakura küsste seine Hand und sah dann zu Ryou. „Weißt du, der Wichser wollte gestern mit mir Schluss machen. Hat gesagt, er könnte mir diese Last nicht aufbürden und er versteht das schon, wenn ich keinen Bock hätte, mit einem todkranken Menschen eine Beziehung zu führen.“

 

Sein Blick verfinsterte sich und für einen Moment sah Ryou riesengroße Wut über sein Gesicht flackern. „Dabei ist das totale Scheiße. Bockmist. Drecksscheiße! Ich hab Malik schon gesagt, dass seine Krankheit für mich nur eine Kleinigkeit ist, sie ist mir scheißegal! HIV ändert ja nichts an seinem Charakter oder meinen Gefühlen für ihn!“, fuhr er knurrend fort.

 

„Aber es ist schwer!“, rief Malik aus und drehte den Kopf, um Bakura in die Augen sehen zu können. „Es ist schwer! Für mich, für dich … Und das weißt du auch! Es ist nicht leicht, eine Beziehung mit einem Menschen zu führen, der HIV hat! Ich … Ich werd niemals mit dir schlafen können, Bakura, niemals.“ Er presste die Lippen zusammen. „Ich weiß, es gibt Kondome und alles, aber … Kondome können reißen und ich hab einfach so unglaubliche Angst, dass ich dich mit … mit diesem Monster, HIV, anstecken könnte und das … das könnte ich mir niemals verzeihen…“

 

Malik streckte eine zitternde Hand aus und legte sie auf Bakuras Wange. „Ich weiß, wie wichtig dir Sex ist, das musst du gar nicht erst abstreiten. Und ich bezweifle wirklich, dass du das kannst, eine Beziehung ohne Sex führen … Deswegen … Es ist okay, Bakura, wirklich. Es ist viel, was ich dir zumute und wenn du merkst, dass es zu viel für dich ist, bin ich dir wirklich nicht sauer, wenn du mich verlässt, Bakura, wirklich nicht.“

Er lächelte schwach und presste seine Lippen leicht auf Bakuras.

 

„Nein…“ Bakura musste gar nicht erst darüber nachdenken. Mit entschlossener Miene schüttelte er den Kopf. „Ich verlass dich nicht, Malik, nicht wegen so etwas, nicht wegen so einer nichtigen Kleinigkeit.“

 

Malik sah ihn an … und brach in Tränen aus.

 

Er war wirklich gesegnet, wurde im in diesen Moment bewusst. Gesegnet mit Bakura und Ryou, den besten Freunden, die ein Mensch je haben könnte.

 
 

xxx
 

 

In den nächsten Tagen weinten die Drei viel – oder zumindest Malik und Ryou – aber dennoch waren es auch die schönsten Tage, die sie jemals verbracht hatten.

Sie fühlten sich so nah wie nie und zwischendurch hatte Ryou Mariku sogar für ein paar Minuten vergessen gehabt. Aber immer nur für ein paar Minuten und nie länger. Irgendwann holte ihn der Gedanke an seinen Exfreund doch wieder eiskalt ein.

 

Mariku hatte sich von ihnen abgewandt, so schien es zumindest. Er redete nicht mehr mit ihnen und beachtete sie nicht mal. In den Schulpausen stellte er sich zu seinen flüchtigen Kumpels, rauchte und spaßte mit ihnen. Aber zu Ryou, Malik und Bakura unter den Kirschbaum kam er nicht mehr.

 

Der Blonde beachtete sogar Bakura kaum noch, obwohl diese ja immer noch beste Freunde waren. Er ging mit Bakura morgens nicht mehr zur Schule und er verließ sie auch nicht mehr mit ihm gemeinsam.

 

Nur im Unterricht, wo sie nebeneinander saßen, da war alles beim Alten zwischen ihnen. Malik hatte mal neugierig gefragt, worüber die zwei sich denn unterhielten und ob Ryou mal Gesprächsthema war. Aber das musste Bakura verneinen, das Liebesleben des anderen war zu einer Art Tabuthema zwischen ihnen geworden.

 

„Sogar zuhause sieht mich der Mistkerl nicht mal mit dem Arsch an!“, knurrte Bakura eines Tages, als sie wie üblich unter dem Kirschbaum saßen.

 

Es war bereits Ende November, in zwei Tagen würde es Dezember werden, und die drei Freunde hatten beschlossen, ab Dezember in den Pausen nicht mehr rauszugehen. Es war einfach viel zu kalt. Es war jetzt schon verdammt kalt draußen, obwohl sie alle einen langen Mantel anhatten.

 

„Zuhause?“, wiederholte Malik mit erhobener Augenbraue und zog an seiner Zigarette. Zu Ryous Missfallen hatte er wieder damit angefangen, häufiger zu rauchen. Ryou gefiel dies ganz und gar nicht, aber Malik hatte gesagt, das Rauchen beruhigte ihn und irgendwie konnte Ryou das verstehen und sprach ihn deswegen nicht mehr darauf an.

 

„Ja, dieser Hurensohn!“ Fluchend schlug sich Bakura aufs Knie. „Seitdem zwischen ihm und Akefia wieder was läuft kommt er öfter mal zu uns und dann beachtet der mich echt nie! Nur ein kleines ‚Hi, Kura‘ wenn er kommt und wenn er geht ein ‚Tschau, Kura‘. Mehr nicht!“

 

„Hmm.“ Nachdenklich legte Malik den Kopf in den Nacken und sah in den grauen Himmel. „Vielleicht … kann er dich irgendwie nicht ansprechen? Weil er dann immer an Ryou denken muss oder so, weiß nicht.“ Er zuckte leicht mit den Schultern. „Vielleicht kriegt er dann Schuldgefühle.“

 

Ryou, der den beiden bis gerade schweigend zugehörte hatte, seufzte. „Ich glaub nicht, dass er immer noch Schuldgefühle hat. Ich mein, wir sind jetzt schon gute zwei Wochen getrennt und … Er scheint doch glücklich zu sein, oder nicht?“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Er scheint zumindest zufrieden zu sein, er lächelt und spaßt oft herum, von dem, was ich so mitbekomme.“

 

„Ist doch scheißegal, ich hab keinen Bock, immer über diesen Wichser zu reden!“ Grummelnd warf Malik seine Zigarette weg und schlang den Mantel enger um seinen Körper. „Ich werd nur aggressiv, wenn ich an den denke.“

 

„Jepp, lasst uns das Thema wechseln“, stimmte Bakura ihm zu und schlang einen Arm um ihn. „Bald ist ja die Weihnachtsfeier, ey. Ich hab echt keinen Bock auf den beschissenen Ball, der da immer veranstaltet wird.“ Er seufzte laut und fuhr sich durchs Haar. „Früher sind Riku und ich immer abgehauen, aber das geht jetzt nicht mehr. Dieses Jahr sollen ja so Wachen hingestellt werden, total übertrieben.“

 

„Oh je, der Ball!“ Ryou schlug beide Hände ins Gesicht. „Oh nein, was mach ich denn jetzt?! Ich wollte ja eigentlich mit Mariku hingehen, aber das geht ja jetzt nicht mehr…“ Nachdenklich presste er die Lippen zusammen.

 

„Geh doch einfach mit uns, Ry.“ Malik lächelte ihn an und tätschelte ihm den Kopf. „Zu dritt werden wir die Sache schon rocken.“

 

„Aber…“ Ryou biss sich auf die Unterlippe. „Dann fühl ich mich irgendwie wie das fünfte Rad am Wagen … Ich mein, wollt ihr denn nicht eigentlich lieber alleine sein und die Zeit zu zweit genießen?“

 

„Ach was, doch nicht bei einem beschissenen Weihnachtsball!“ Lachend winkte Bakura mit der Hand ab. „Also echt, Ryou, was denkst du denn von uns? Malik und ich sind doch beide nicht der Typ für so etwas und zusammen einen langsamen Walzer tanzen werden wir bestimmt nicht.“

 

Malik schnaubte. „Eben, also lass und ruhig zu dritt Spaß haben, okay?“ Er drückte seinen besten Freund an sich. „Keine Angst, du störst uns echt nicht, wir wollen dich ja dabei haben!“

 

Ryou lächelte dankbar. „Wenn ihr meint…“

 

„Übrigens!“ Grinsend schnipste Bakura mit den Fingern und sah zu Malik. „Was wirst du anhaben, Babe?“

 

„Wie, was werd ich anhaben?“ Malik hob eine Augenbraue. „Ganz normal einen Smoking, wie alle auch.“

 

„Sicher?“ Schmunzelnd leckte sich Bakura über die Lippen und Malik entdeckte ein Glitzern in seinen rotbraunen Augen, welches ihm ganz und gar nicht gefiel. „Ich mein, wir werden ja als Paar hingehen, nicht wahr? Und wir wissen beide, dass ich der männliche Part in der Beziehung bin also musst du…“ Glucksend piekste er Malik in die Brust. „Also musst du ein Ballkleid anziehen als weiblicher Part, Süßer.“

 

„Du hast sie doch nicht mehr alle!“, beschwerte sich Malik sofort lauthals und holte mit der Faust aus, um Bakura eine zu verpassen. „Ich geb dir gleich weiblicher Part, Wichser!“

 

Lachend wich Bakura Maliks Faust aus, doch als seine andere Hand ihm überraschend in den Schritt boxte, wisch das Grinsen sofort aus seinem Gesicht.

 

„Autsch…“

 

„Du hast es verdient“, meinten Malik und Ryou gleichzeitig und schlugen dann kichernd mit den Händen ein.

 
 

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Sorry uwu Hat wieder vieeel länger gedauert als gewollt, aber ich war mit anderen (Fanfic) Projekten beschäftigt und ja… *seufz* Aber jetzt geht’s auch wieder flotter, gibt ja schließlich auch nur noch zehn Kapitel oder so und dieses Jahr wollte ich Bad Boy ja endlich beenden :D

 

Also, das nächste Kapitel kommt also hoffentlich wieder schneller :D Und ich schäm mich ja schon irgendwie, weil die Kapitel so sau kurz sind XD Knapp 3.000 Wörter… o.o“ Bei meinen neuen Fanfics sind die meist um die 10.000 Wörter XD

 

Naja, mir gefallen eh einige Szenen nicht, da ich Bad Boy ja bereits vor einem Jahr oder so geschrieben hab und inzwischen gaaanz anders und viel besser schreibe, also vllt. geh ich iwann mal durch und besser einiges aus, wenn ich Lust hab :D

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Ryou hatte sich damit abgefunden, ohne Partner auf den Weihnachtsball zu gehen, aber jetzt sieht es so aus, als wenn er doch nicht ganz alleine gehen muss und sich ihm eine Alternative bietet… Außerdem verteilt Mariku die Einladungen zu seinem Geburtstag! Ob Ryou wohl eine davon bekommen wird…?

 

Bis dann <3

Kapitel 38: Der richtige Weg

Langsam aber sicher rückte nicht nur der Weihnachtsball in absehbare Nähe, sondern auch Marikus Geburtstag. Ryou wusste, dass er sich eigentlich keine Gedanken machen sollte wegen dem Geburtstag seines Exfreunds und dass dieser eigentlich kein Geschenk verdient hatte … aber er konnte nicht anders.

 

Es lag einfach in seiner Natur, Ryou musste ihn beschenken! Und außerdem war es ja nicht so, als wenn er den anderen nicht noch lieben würde und tief, tief in sich drinnen, irgendwo versteckt, da war immer noch die Hoffnung, dass Mariku seinen Fehler einsehen und zu ihm zurück kommen würde.

 

Aber diesen Gedanken hielt er geheim. Malik und Bakura würden ihm nur den Vogel zeigen, wenn er ihnen von dem kleinen Hoffnungsschimmer, den er immer noch in sich hatte, erzählen würde. Aber verdammt, es war eben so! Wieso konnte denn keiner, außer er selber einsehen, dass er und Mariku für einander bestimmt waren?!

 

Er hatte es einfach im Gefühl … Es fühlte sich immer so … so richtig an, wenn er mit dem Blonden zusammen war. Aber er konnte doch nicht der einzige sein, der das fühlte, oder? Mariku musste das doch auch spüren, er musste einfach!

 

‚Ach, Mariku‘, dachte Ryou seufzend und sah zu ihm herüber. Er beobachtete, wie Mariku mit Bakura herum alberte während sie – wie der Rest der Klasse – darauf warteten, dass ihr Klassenlehrer kam.

 

Heute war der erste Dezember und am 20. Dezember, also in knapp drei Wochen, würde der Weihnachtsball stattfinden und wie jedes Jahr hielt ihr Lehrer eine kleine Rede darüber, zählte ihnen noch einmal die Regeln auf und fragte nach Freiwilligen, die beim Auf- und Abbau helfen würden.

 

„Ich bin schon so aufgeregt!“, kicherte Miho, die vor ihm saß, und drehte sich um, sodass sie Ryou ins Gesicht sehen konnte. „Ich liebe die Weihnachtszeit und besonders den Ball! Du auch, Ryou-kun?“

 

„Weihnachten liebe ich auch“, stimmte er mit einem Lächeln zu, „Ich freu immer schon Monate davor auf Plätzchen backen.“ Er kicherte. „Ich find Weihnachten oder den Winter generell immer so … entspannend. Ich mag es, wenn es draußen schneit und ich schön gemütlich mit einer Tasse Kakao und einem Buch vor dem Kamin sitzen kann.“

 

„Du hast einen Kamin?!“ Miho riss die Augen auf und klatschte dann begeistert in die Hände. „Ohh, das ist so toll! Ich muss dich unbedingt mal besuchen kommen, Ryou-kun!“ Sie sah ihn fast flehend an.

 

„Klar, gern.“ Ryou nickte lächelnd. Er mochte Miho wirklich sehr, auch wenn sie anderen mit ihrer übertrieben Schwärmerei oft auf die Nerven ging. Vielleicht ging sie dem Weißhaarigen ja auch nicht auf den Senkel, weil sie von ihm schwärmte…? Er musste nämlich zugeben, dass er sich sehr geehrt fühlte.

 

„Wirklich?“ Miho beugte sich näher. „Das wär so toll, Ryou-kun! Vielleicht…“ Sie errötete leicht. „Vielleicht könnten wir ja-“

 

Doch weiter kam sie nicht, da in diesem Moment ihr Klassenlehrer rein kam.

 

„Aww.“ Seufzend zog das Mädchen einen Schmollmund. „Lass uns gleich weiter reden, okay?“

 

Ryou nickte. „Okay, Miho-chan.“

 

Sie lächelte ihn breit an und drehte sich dann nach vorne.

 

„Mann, die Alte nervt mich…“, murrte Malik und verdrehte die Augen. „Die baggert dich so auffällig an! Echt jeder kriegt das mit, Ryou, jeder, außer du.“

 

„Sei nicht so gemein zu ihr, sie ist wirklich nett!“, verteidigte Ryou sie mit zusammengepressten Lippen und flickte Malik gegen die Stirn.

 

Sein Freund murrte nur was Unverständliches vor sich hin, schwieg aber dann.

 

„Also, liebe Klasse.“ Lächelnd sah sich der Klassenlehrer im Raum um. „Wie ihr alle wohl wisst, ist bald Weihnachten, das heißt-“

 

„Ferien!“, grölte Mariku lauthals dazwischen und warf beide Fäuste in die Luft.

 

Ihr Lehrer seufzte. „Ja, das auch, Ikrush-san, aber das meinte ich nicht. Ich spreche von der Weihnachtsfeier! Wie immer wird sich die ganze Schule in der großen Turnhalle treffen, wir werden zusammen singen, essen und dann kommt natürlich das Highlight: der Ball.“

 

Die Mädchen seufzten alle ganz sehnsüchtig auf, während der Großteil der Jungs die Augen verdrehte.

 

Wie erwartet bat ihr Lehrer sich darum, sich bei der Schülervertretung – die die Feier organisierte - als freiwilliger Helfer zu melden, da es davon schließlich nie genug gab.

 

Die ganze Stunde über wurde nur über das Fest geredet, dann klingelte es schließlich zur Pause.

 

„Boah, ich muss pissen.“ Malik sprang schnell auf. „Du und Bakura, geht schon einmal vor zur Cafeteria und haltet einen Platz frei, okay?“

 

„Geht klar.“ Ryou nickte ihm lächelnd zu. Er stand langsam auf und packte seinen Kram in den Rucksack.

 

„Ähm…“ Miho räusperte sich schüchtern und spielte nervös mit der großen, gelben Schleife in ihrem Haar herum. „Ich w-wollte dich was fragen…“

 

„Klar, doch, immer raus damit.“ Er lächelte sie aufmunternd an und schlang sich den Rucksack um die Schulter. Die meisten anderen Schüler waren beim Klingeln aus der Klasse gerannt, weswegen sie nun fast alleine waren.

 

„Wegen dem Weihnachtsball…“ Miho biss sich auf ihre pinke Unterlippe und senkte den Blick zu Boden, um auf ihre schwarzen Ballerinas zu sehen. „Ich wollte fragen ob … ob … ich … du … wir … also…“ Sie seufzte leise auf, genervt von ihrem Stottern. Miho atmete einmal tief ein und aus und stellte dann die Frage, die ihr auf der Zunge brannte: „Willst du m-mit mir zum Weihnachtsball gehen?“

 

„O-Oh…“ Ryou war so erschrocken von ihrer Frage, dass ihn seine Essensbox aus der Hand fiel. „T-Tschuldigung…“ Er lächelte sie peinlich berührt und mit roten Wangen an, bevor er sich schnell bückte und die Box wieder aufhob.

 

„Du … hast doch noch keine Verabredung, oder?“, fragte Miho leise nach, die Wangen, ebenfalls wie Ryous, rosa gefärbt. „Wenn doch, dann … dann tut‘s mir leid, ehrlich! Ich hätte dich nicht einfach so fragen sollen, sondern-“

 

„N-Nein!“ Ryou hob beide Hände in die Luft und schüttelte den Kopf. „Ich hab noch keine Verabredung. Ich war nur … überrascht, das ist alles.“ Nervös fuhr er sich durchs Haar.

 

Miho wollte mit ihm zum Ball? Das war … wow, auf eine Art und Weise freute er sich, fühlte sich sogar geschmeichelt! Aber anderseits … war das dann nicht eine Art … Rendevouz, ein Date? Ryou mochte Miho zwar, aber nicht auf diese Art.

 

Unsicher knabberte Ryou an seiner Unterlippe und grübelte, ob er nun zu- oder absagen sollte. Aber dann sah er in ihr Gesicht, sah ihre großen, hübschen, hoffnungsvollen Augen und da wusste er, dass er gar nicht nein sagen konnte. Er konnte ihr nicht das Herz brechen.

 

„Klar, ich würd … g-gern mit dir hingehen“, antwortete er schließlich und errötete.

 

Miho klappte überrascht der Mund auf, aber dann fing sie sich wieder und spring glücklich kichernd in die Luft. „Oh, danke, das freut mich echt, Ryou-kun!“ Lächelnd umarmte sie ihn.

 

Ryou lachte leise und erwiderte die Umarmung etwas unbeholfen.

 

Das Mädchen löste sich wieder von ihm und lief dann immer noch kichernd aus der Klasse mit dem Satz, dass sie dies sofort ihren Freundinnen erzählen musste.

 

Als sie außer Sichtweite war runzelte Ryou die Stirn, die Lippen zusammengepresst. Ob das die richtige Entscheidung war…?

 
 

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„Alter, wo warst du die ganze Zeit?!“ Mit gerunzelter Stirn sah Bakura zu Ryou auf und deutete neben sich.

 

„Tut mir leid, war beschäftigt.“ Ryou lächelte ihn entschuldigend an und setzte sich dann neben ihn auf die Cafeteria Bank. „Wo ist Malik, noch auf Toilette?“

 

„Jepp.“ Bakura nickte und nahm dann einen großen Biss von seinem Sandwich. „Und jetzt sag schon, wo warst du die ganze Zeit?“

 

„Wo war wer?“, ertönte plötzlich Maliks Stimme wie aus dem nichts.

 

„Hey, Blondie.“ Schnurrend gab Bakura Maliks Hintern einen Klaps und kassierte dafür einen Schlag gegen den Oberarm.

 

„Finger weg“, knurrte der Blonde leise und mit funkelnden Augen, um anzudeuten, dass er nicht wirklich wütend war. Er setzte sich zwischen die beiden. „Also, was war?“

 

„Hm, frag ihn.“ Bakura nickte mit dem Kopf zu Ryou. „Er ist gerade erst zu mir gestoßen, keine Ahnung, wo er die ganze Zeit war.“

 

„Ihr seid aber auch neugierig…“ Mit einem Kichern rollte Ryou die Augen und biss dann in sein Reisbällchen. „Ich hab mit Miho geredet, sie…“ Er errötete leicht. „Sie hat mich gefragt, ob ich mit ihr zum Weihnachtsball gehe.“

 

„Was zur Hölle?!“ Malik verschluckte sich an seiner Cola und hustete. Bakura schlug ihm leicht auf den Rücken. „Ich hoffe, du hast abgelehnt, Ryou!“

 

Dieser zog die Stirn in Falten. „Wieso sollte ich? Miho ist ein wirklich nettes Mädchen, ich mag sie. Darf ich denn keinen Ballpartner haben?“

 

„So mein ich das doch nicht.“ Malik seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Ich kann sie nur einfach nicht ab, das ist alles. Zu dir ist sie zwar vielleicht immer zuckersüß, aber mich mag sie nicht. Sie ist eifersüchtig, weil wir uns so gut verstehen.“ Er nahm noch einen Schluck von seinem Getränk. „Seitdem hat sie einfach bei mir verschissen und ich hab nun wirklich keine Lust, sie bei der Weihnachtsfeier die ganze Zeit an unseren Backen kleben zu haben.“

 

„So schlimm ist sie nun wirklich nicht“, verteidigte Ryou sie stur. „Und jetzt hör auf, so gemeine Sachen über sie zu sagen, du weißt, ich mag das nicht.“

 

„Jaja, ist ja gut.“ Malik hob eine Hand und widmete sich dann schweigend seinem vegetarischen Essen.

 

„Hey“, meinte Bakura mit vollem Mund, nachdem sie alle kurz geschwiegen hatten, „Riku hat mir eben gesagt, er wird heute seine Geburtstagseinladungen bekannt geben.“

 

Ryous Herz beschleunigte sich bei diesen Worten. „W-Wirklich?“, fragte er nach und biss sich auf die Unterlippe. Ob Mariku ihn wohl einladen würde…? Er bezweifelte es, aber er würde wirklich gerne kommen … Mariku würde schließlich 18 werden und das war ja etwas Besonderes. „Wird er Einladungskarten verteilen?“

 

„Ach was, Riku doch nicht!“ Bakura lachte laut auf und stahl sich dann eine Sushirolle aus Maliks Essenxbox, wofür er einen empörten Schlag gegen den Arm erntete. „Du kennst Mariku doch, die faule Sau. Für so etwas ist der viel zu faul, der macht das mündlich.“

 

„Oh, verstehe…“ Ryou senkte den Blick. Mündlich … Dann würde er bestimmt keine Einladung bekommen, er war sich nämlich zu 100 Prozent sicher, dass Mariku nicht zu ihm kommen und ihn fragen würde, ob er zu seinem Geburtstag kam. Oh nein, das würde nicht passieren, niemals.

 

„Hey, lass den Kopf nicht hängen, Kleiner.“ Bakura, dem seine Niedergeschlagenheit nicht entgangen war, tätschelte ihm die Schulter. „Du machst dir Sorgen, ob du eingeladen bist, mh?“

 

Ryou errötete leicht, weil man ihn scheinbar so leicht lesen konnte, nickte aber dann langsam. „Ja, stimmt.“

 

„Ich denk schon, dass er dich einlädt.“ Bakura zwinkerte ihm zu. „Ich meins ernst. Weiß nicht warum, aber irgendwie … Weiß nicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber wir werden es ja nachher sehen, huh?“

 

„Ja…“ Ryou seufzte leise und nippte an seinem Kakao. „Ja, das werden wir.“

 
 

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Den ganzen restlichen Schultag über ließ Ryou Mariku nicht aus den Augen und beobachtete ihn. Er wollte wissen, ob er schon damit angefangen hatte, Einladungen auszusprechen, aber es sah nicht so aus.

 

‚Oder er hat‘s gemacht und ich hab verpasst‘, schoss Ryou seufzend ein anderer Gedanke durch den Kopf, als er auf seine Armbanduhr sah. Noch zwei Minuten, dann war der Unterricht und die Schule vorbei … Ja, er musste es verpasst haben, Bakura sagte doch, dass er die Einladungen heute austeilen wollte!

 

‚Na toll.‘

 

Niedergeschlagen senkte Ryou den Blick und sah in sein Schulheft. Gelangweilt kritzelte er ein paar Bildchen hinein. Ihm war gar nicht bewusst, was er da zeichnete, doch als er den Stift hob und sich seine Kritzeleien genau ansah, schloss er das Heft mit einem Seufzen.

 

Toll, er hatte welkende Blumen gemalt, Regenwetter und an sich nur deprimierende Sachen. ‚Jetzt werd deswegen bloß nicht depressiv, Ryou!‘, ermahnte er sich selbst und packte sein Heft ein, da die Schulglocke geklingelt hatte und das Unterrichtsende für heute symbolisierte. ‚Du bist schon so oft nicht zu Geburtstagen eingeladen worden, das ist doch nichts Neues.‘

 

Er stand gerade auf und wollte den Klassenraum verlassen, da sprang Mariku mit weit ausgebreiteten Armen auf seinen Tisch. Die Lehrerin befahl ihm, sofort herunter zu kommen, doch das interessierte ihn nicht.

 

„Wartet noch einen Moment, Leute!“ Grinsend sah er sich um und als er sah, dass die gesamte Aufmerksamkeit auf ihm lag, fuhr er fort: „Wie ihr sicher alle wisst wird der geilste Kerl der gesamten Schule am 23. Dezember 18 Jahre alt. Und dieser geile Kerl … bin ich natürlich.“ Er wackelte mit den Augenbrauen, während einige amüsiert schnaubten. „Auf jeden Fall wollte ich nur mitteilen, dass ihr alle herzlich zu meiner Party eingeladen seid!“

 

Ein Jubel ertönte in der Klasse und Mariku sich sah abermals – diesmal mit einem stolzen Grinsen – um. Ryou erstarrte, als Marikus Blick auf seinen traf und für eine Sekunde vergaß er alles um sich herum, für ihn existierten nur noch er und der Ägypter.

 

Mariku schien kurz zu zögern, doch dann war der Zauber gebrochen und seine amethystfarbenen Augen wanderten weiter und sahen den nächsten an.

 

Ryou wurde auf einmal schwindelig und sah Herz fing an zu rasen. Mariku … Er hatte ihn angesehen … ihn in die Augen und er hatte ihn … eingeladen! Mariku hatte ihn zum Geburtstag eingeladen! Der Weißhaarige konnte es kaum glauben!

 

„Aber!“ Mariku lenkte noch einmal die Aufmerksamkeit auf sich. „Ich sagte zwar, alle sind eingeladen, aber…“

 

Oh nein. Ryou fühlte sich, als hätte man einen Eimer mit eiskaltem Wasser über seinen Kopf ausgeschüttet. Er wusste, was jetzt kam. Sein Exfreund würde sagen, dass alle eingeladen waren, außer Ryou … Er hätte es nicht verdient, würde Mariku ihm an den Kopf werfen, er-

 

„Aber Sie, Kayuma-sensei, Sie sind nicht eingeladen, tut mir sehr leid für Sie.“ Mariku grinste die Lehrerin breit an und zwinkerte ihr zu. „Sie verpassen echt Party des Jahres.“

 

„Das ist mir egal, Ikrush-san, gehen Sie einfach vom Tisch herunter, sonst bekommen Sie Nachsitzen“, seufzte die Lehrerin genervt und massierte sich die Schläfen.

 

Der Ägypter zuckte mit den Schultern. „Wie gesagt, ihr seid alle eingeladen, Leute. Die Party findet am 22. Dezember im Jugendcafé statt. Um 20 Uhr geht’s los, wir feiern dann in meinen Geburtstag rein. Getränke und Alkohol müsst ihr nicht mitbringen, dafür sorge ich.“ Er gluckste amüsiert, als er begeisterte Pfiffe hörte. „Geschenke allerdings schon.“ Mariku lachte und sprang dann vom Tisch. „Also bis dann!“

 

Mit einem Winken verabschiedete sich der Blonde und lief dann aus der Klasse. Ryou sah ihn lächelnd nach. Mariku … er hatte ihn eingeladen … Trotz allem … Das freute Ryou, das freute ihn so sehr! Das war seit langem mal wieder eine richtig gute Nachricht!

 

Die letzten Tage waren echt beschissen gewesen, zuerst die Trennung, dann Maliks Krankheit. Aber jetzt … Mit dem Wissen, dass Mariku ihn auf seiner Geburtstagsparty haben wollen, schien alles langsam wieder bergauf zu gehen.

 

Es ging zwar sehr langsam vor sich, ein kleiner Schritt nach dem anderen, aber es war ein Anfang.

 
 

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„Ahh, shit! Mmh, Ba-Baku…“

 

“Das gefällt dir, huh? Du kleine Schlampe, du liebst es doch, wenn ich dir hier und vor allen Leuten an den Schwanz packe!“

 

„Nngh … Kura … Fuck … Ja, mh…“

 

„L-LEUTE!“ Geschockt hielt sich Ryou die Augen zu, als er seine zwei besten Freunde bei der Tischtennisplatte gefunden hatte. Malik lag halb auf der Platte, die Augen in Lust geschlossen, während Bakura zwischen seinen gespreizten Beinen stand, eine Hand in Maliks Hose geschoben. „Was zur … L-Lasst das s-sofort sein, Mann!“

 

„Aww, immer musst du kommen und uns den Spaß versauen!“ Mit einem Schmollen ließ Bakura von seinem Freund ab und vergrub die Hände in seiner schwarzen Manteljacke. „Ist doch so, oder Malik?“

 

Der Blonde antwortete nicht, knöpfte nur schweigend seine Jeanshose zu und zog seinen schwarz-weiß gestreiften Schal tiefer in sein Gesicht, sodass es nur noch von der Nase abwärts zu sehen war. „Wie auch immer“, murrte er leise und Ryou konnte trotz des Schals sehen, dass sein Gesicht rot war.

 

„W-Was sollte das?!“, wollte Ryou geschockt von ihnen wissen, als sie sich in Bewegung setzten. „Könnt ihr so etwas nicht zuhause machen?!“

 

„Malik hat gesagt, ihm wär kalt.“ Grinsend zuckte Bakura mit den Schultern und zündete sich eine Zigarette an. „Und da wollte ich ihn nur wärmen, mir war nämlich auch ziemlich kalt.“

 

„Aber jetzt ist ihm warm“, versicherte Malik und zeigte auf die Hose des Albinos, in der man eine Beule erkennen konnte.

 

„B-Bakura!“ Ryou lief knallrot an. „K-Kannst du dich nicht beherrschen, du Schwein?! Immer musst du mit… mit E-E-Erektionen herum laufen…!“

 

„Was kann ich denn dafür, dass mein Schwanz bei der kleinsten von Maliks Berührungen zum Leben erwacht und spielen will?“, beschwerte sich Bakura murrend. „Nicht mein Problem.“

 

„Ich glaub langsam, du musst echt mal zum Arzt.“ Malik verdrehte die Augen. Der Schal hing immer noch über seinem Mund, weswegen er etwas schwer zu verstehen war. „Wegen Erektionsproblemen. Dein Problem ist nicht, dass du keinen mehr hochbekommst, sondern dass du immer einen hochbekommst!“

 

Bakura lachte lauthals, während Ryous Gesicht anfing zu glühen. Verdammt, ihm war das ganze Gesprächsthema so unangenehm! Er konnte immer noch nicht über Sex reden und irgendwie befürchtete er, er würde es nie wirklich können. Es entsprach einfach gegen sein Natura.

 

„Tja, freu dich, Malik!“ Bakura grinste ihn an. „Das heißt, du wirst bis zu deinem Lebensende ein sehr, sehr glücklicher Mann sein.“

 

„Ich dachte, ihr werdet keinen Sex haben?“, rutschte es Ryou heraus. Als die Zwei ihn geschockt ansahen, wollte der Weißhaarige am liebsten im Boden versinken. Oh Gott nein, das wollte er doch nicht laut sagen!

 

„Oh, du neugieriger, ungezogener, kleiner Junge.“ Bakura gluckste und zog an seiner Zigarette. „Gut mitgedacht hast du auch, mein Lieber. Malik und ich hatten ein langes Gespräch, was Sex und alles anging, und wir haben und schließlich darauf geeinigt, dass Handjobs, Blowjobs mit Kondomen und Fingern okay sind.“ Er grinste zufrieden.

 

„Bakura!“ Nun war Ryou nicht mehr der einzige, der rot war, sondern auch Malik. „Du bist so ein Pisser!“, zischte er seinem Freund zu und trat ihm gegens Schienbein. Keuchend sank Bakura auf die Knie. „Du musst Ryou nicht alles erzählen und erst Recht nicht in solchen Details!“

 

„Aber … er … hat g-gefragt…“, konnte Bakura unter Schmerzen hervorbringen, während er sich langsam aufrichtete. „Shit, Malik, das hat scheiße wehgetan!“

 

„Du hast es verdient!“, murrte Malik nur und riss Bakura die Zigarette aus den Fingern, um an ihr zu ziehen.

 

„Ähm, Themenwechsel.“ Verlegen kratzte sich Ryou an der Wange. „Was ich euch sagen wollte … Mariku hat mich zum Geburtstag eingeladen!“

 

„Was, echt?“ Malik sah ihn lächelnd an. Er wusste, wie viel es Ryou insgeheim bedeutet hatte, eine Einladung zu bekommen und deswegen freute er sich für seinen Freund.

 

„Jepp!“ Ryou kicherte glücklich. „Am Ende der Literaturstunde ist Mariku auf seinen Tisch gestiegen und hat gesagt, dass er uns hiermit alle zu seinem Geburtstag einlädt! Er hat mir sogar in die Augen gesehen!“ Mit einem Quieken klatschte Ryou lachend in die Hände. „Oh, ich freu mich so!“

 

„Hab ich dir doch gesagt.“ Grinsend tätschelte Bakura ihm den Kopf. „Mich, Malik und den Rest der Klasse hatte er vorhin in Geschichte auch eingeladen.“

 

„Cool, dann können wir ja zu dritt hingehen, oder?“ Ryou sah seine zwei Freunde strahlend an.

 

Als diese zustimmten, jubelte der Weißhaarige leise.

 

Oh ja, er war definitiv auf dem richtigen Weg!

 
 

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Miho?! Miho??? Ich denke, die meisten haben sie inzwischen schon vergessen, aber tjaaa xD Es gibt sie noch, das für Ryou schwärmende Mädchen :b Einige wollten, dass Ryou mit einem Kerl hingeht, aber er hätte niemals einen von sich aus gefragt und naja, ich denk auch nicht, dass irgendein Kerl ihn gefragt hätte XD

 

Kapitel ist wieder mega kurz, ey -o- Naja, das nächste ist dafür ein biiischen länger… Und Drama Lama, yeah xDD

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Der Weihnachtsball findet statt! Ryou träumt von einem perfekten Tag, doch stattdessen wird es eine Katastrophe. Nicht nur für ihn, sondern auch für seine Freunde…

 

Bis dann <3

Desaster


 

Kapitel 39: Desaster
 

 

„Hmm…“ Unsicher warf Ryou einen Blick in den Spiegel und betrachtete sich von oben bis unten. „Ob mir das so steht…?“
 

Heute war die Weihnachtsfeier und danach der Ball. Es war deswegen Pflicht im Anzug zu erscheinen und genau deswegen zerbrach sich Ryou auch gerade den Kopf. Wegen dem Anzug. Er hatte dank seines Vaters einige im Schrank und jetzt hatte er die Qual der Wahl.
 

Momentan trug er einen Anzug ganz in Hellgrau. Dieser sah eigentlich ganz schick aus und seine Figur betonte er auch schön – etwas, was Malik ja immer wichtig fand – deswegen entschloss er nach einem letzten Blick in den Spiegel, dass er diesen Anzug nehmen würde.
 

„Okay, gut, jetzt noch Haare kämmen…“ Leicht nervös griff er nach einer Bürste und kämmte damit noch mal durch sein Haar, obwohl er dies erst vor knapp zehn Minuten gemacht hatte. Aber Ryou wollte lieber sichergehen, dass sein Haar ordentlich war und nicht so zerzaust und verknotet aussah wie Bakuras beispielsweise.
 

Marikus Haar hatte er früher auch immer für hart und verknotet gehalten, aber dies war gar nicht der Fall gewesen. Ryou wusste noch, wie überrascht er gewesen war, als seine Finger das erste Mal durch Marikus blondes Haar gestrichen und dabei keine Widerstände gespürt hatten.
 

Mariku … Ob er wohl heute einen Anzug anhaben würde? Ryou bezweifelte es ja irgendwie. Wahrscheinlich würde der Ägypter mal wieder den Rebellen spielen und in Shirt und kaputter Jeans kommen. Oh ja, das würde zu ihm passen, Ryou zweifelte ja sogar an, dass Mariku überhaupt einen Anzug besaß.
 

Ryou kicherte, setzte sich dann aufs Sofa im Wohnzimmer und wartete darauf, dass Malik kam. In den letzten Tagen und Wochen ging es wirklich stetig bergauf, der Weißhaarige war nicht mehr so deprimiert wie in den ersten Tagen nach der Trennung. Oh nein, inzwischen hatte Ryou sogar wieder Hoffnung geschöpft! Egal, wie lächerlich das auch klingen mochte, aber er war immer noch davon überzeugt, dass Mariku seinen Fehler irgendwann einsehen und zu ihm zurückkommen würde.
 

Und … Ryou hatte beschlossen, um Mariku zu kämpfen. Aber nicht kämpfen in dem Sinne, dafür war Ryou viel zu schüchtern und ängstlich, aber er würde Mariku zeigen, dass er ihn noch mochte, noch liebte und vielleicht … Vielleicht würde das irgendetwas in Mariku auslösen und er würde einsehen, dass auch er Ryou noch liebte.
 

Das war zumindest seine Wunschvorstellung. Ob das wirklich so geschehen würde, war noch unklar. Aber morgen würde er den ersten Schritt tun. Denn morgen hatte er vor, mit Malik in die Stadt zu gehen und dort das Geschenk, das er für Mariku besorgt hatte, abzuholen.
 

„Ich hoffe nur, es gefällt ihm auch und erzielt den gewünschten Effekt“, murmelte er unsicher vor sich hin und stand auf, da es an der Tür geklingelt hatte.
 

„Hi, Ryou!“ Malik lächelte ihn an, ein schwarzes Hemd und eine ebenfalls schwarze Hose tragend, darüber ein dunkelgrüner Mantel. „Bereit, für die Party des Jahres?“ Er verdrehte die Augen und Ryou musste kichern, da er wusste, dass Malik wirklich keinen Bock auf die Weihnachtsfeier und den darauffolgenden Ball hatte.
 

„Ja, Moment!“ Ryou flitzte schnell zurück in die Wohnung und zog sich dort seinen Mantel über. Dann verließ er das Haus und machte sich mit Malik auf den Weg zur Schule.
 

„Heute ist endlich letzter Schultag und dann Weihnachten!“ Ryou kicherte erheitert und klatschte in die Hände. „Ich freu mich schon so sehr! Was wirst du an Weihnachten machen, Malik?“
 

„Das Übliche.“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und holte ein paar schwarzer Handschuhe aus seiner Manteltasche, um sie überzuziehen. „Du weißt ja, dass wir kein Weihnachten feiern, aber unsere Verwandten bestehen dennoch darauf, dass wir jedes Jahr zu den Feiertagen beisammen kommen und die zusammen verbringen … Naja.“ Er rollte mit den Augen. „Feiern ist übertrieben, wir treffen uns alle, essen etwas und das war‘s.“ Grimmig blickte er nach unten.
 

Es hatte in der Nacht geschneit und eine feine, dünne Schicht Schnee lag noch auf dem Boden. Es war außerdem arschkalt und Malik war deswegen froh, wenn sie endlich in der warmen Schule waren. Er war Ägypter, verdammt, er kam mit diesen kalten Temperaturen einfach nicht klar, obwohl er sich nach den Jahren, die er in Japan lebte, eigentlich daran gewöhnt haben müsste.
 

„Und wie immer freust du dich schon sehr darauf, nicht wahr?“ Ryou sah ihn lachend an und als Malik den Kopf hob, um ihm einen vernichtenden Blick zuzuwerfen, streckte er seinem Freund nur die Zunge heraus.
 

„Oh ja, so sehr, ey, ich kann mir nichts Besseres vorstellen“, erwiderte Malik sarkastisch und fuhr sich durchs Haar. „Naja, zumindest haben wir die Tradition mit den Geschenken übernommen, dann kann ich wenigstens darauf hoffen, endlich den neuen Nintendo DS zu bekommen, meiner ist ja Schrott gegangen.“ Er presste die Lippen zusammen. „Und was machst du, Ry? Auch das Übliche?“
 

„Ja, leider.“ Mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruckt nickte er. „Mein Vater kann zu Weihnachten leider nicht kommen … Also werde ich wohl wieder alleine mit Amane feiern.“ Er seufzte leise. „Weißt du, ich hatte so gehofft, mit … mit Mariku feiern zu können, ich hatte mir das wirklich so schön vorgestellt … Wir an Heiligabend vor dem Kamin gekuschelt, erzählen uns Geschichten, trinken Kakao … Aber leider wird das wohl nichts…“
 

„Ach, Ryou…“ Malik sah ihn mit einem traurigen Lächeln an und strich ihm liebevoll durchs Haar. „Alles wird schon wieder gut, du wirst es sehen. Auch ohne ihn wird dein Weihnachten toll, glaub mir.“
 

„Wenn du das sagst…“ Ryou versuchte zu lächeln, was ihm aber nicht wirklich gelang. „Aber ich denke-“
 

„HO HO HO!“
 

Von einem lauten, tiefen Lachen wurde Ryou unterbrochen und erschrocken drehten er und Malik sich um, um zu sehen, wer das war.
 

Es war … Bakura. Und er …
 

„Fuck!“ Malik brach in lautes Gelächter aus, als er seinen Freund sah. „S-Shit, du siehst … fuck, geil aus!“ Lachend zeigte er mit dem Finger auf ihn. „Du siehst so verdammt … verdammt … lächerlich aus!“
 

„Hey!“ Grinsend legte Bakura den Kopf schief und stemmte die Hände in die Hüften. „Beleidige meine sexy Männlichkeit nicht!“, beschwerte er sich und zeigte an sich herunter.
 

Anstatt seines üblichen, bis zum Boden reichenden schwarzen Ledermantels trug er nun einen aus Stoff in knallroter Farbe. Außerdem trug er eine rote Weihnachtsmütze auf dem Kopf und sein langes, weißes Haar war in sein Gesicht gekämmt, damit es so aussah, als hätte er einen Bart.
 

Auch Ryou musste lachen als er das sah. Bakura sah wirklich genial aus!
 

„Lachst du mich auch aus?“ Bakura zog einen Schmollmund.
 

„Du bist so bescheuert.“ Glucksend schüttelte Malik den Kopf, als Bakura auf ihn zu kam und seine Hände auf Maliks Hüften legte. „Du bist echt der schlechteste Weihnachtsmannverschnitt, der jemals existiert hat. Du siehst aus wie … weiß nicht, wie ein magersüchtiger Santa Claus oder so!“ Mit einem Grinsen pikste er Bakura in die Rippen.
 

„Aww, wenn du weiter so gemein zum Weihnachtsmann bist, dann wirst du es bereuen.“ Schmunzelnd strich Bakura über Maliks Seiten und umfasste dann sein Gesicht. Malik erschauerte leicht und bekam eine Gänsehaut, als die eiskalten Finger des Anderen auf seiner Haut ruhten.
 

„Ach, und wie werd ich es bereuen?“ Neugierig hob er eine Augenbraue, schlang seine Arme um Bakuras Nacken und presste sich näher an ihn.
 

„Dann…“ Bakura leckte sich über die Lippen und wackelte dann mit den Augenbrauen. „Dann wirst du meinen dicken, prallen Sack nicht sehen können, der gerade noch praller geworden ist, als du dich an mich gedrückt hast.“
 

„Tsk, Penner!“ Malik verdrehte mit einem Grinsen die Augen und schnappte sich dann die Weihnachtsmütze von Bakuras Kopf, um sie anzuziehen. „Und jetzt lasst uns weiter gehen! Mir ist kalt, mir friert gleich der Arsch ab, Leute!“
 

„Nein, nicht der Arsch!“, brüllte Bakura laut und schlug die Hände ins Gesicht. „Mein liebstes Körperteil an dir, ich muss ihn schützen, ich muss ihn wärmen! Wie wärs…“ Er sah den Ägypter mit halbgeschlossenen Augen an. „… Wenn mein Schwanz ihn für dich wärmt?“
 

Malik seufzte als Antwort nur und schnappte sich dann Ryous Hand. „Komm, Ryou, wir verschwinden, bevor der mich noch vergewaltigt.“
 

Ryou nickte kichernd und so liefen sie lachend in die Schule hinein mit einem laut brüllenden Bakura dicht auf ihren Fersen.
 

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In ihrer Klasse angekommen suchten die Drei sich einen Tisch – diese wurden zur Weihnachtsfeier immer zusammen geschoben, sodass vier Schüler zusammen sitzen konnten – und sahen sich um. Es waren noch nicht viele da, gerade mal eine handvoll vielleicht.
 

Die Jungs hatten alle schon ihre Anzüge und Smokings an, während die Mädchen noch ihren normalen Klamotten anhatten. Sie konnten zwar schon in ihren Kleidern zum gemeinsamen Frühstück kommen, aber das machte kaum einer. Die Mädels hatten einfach viel zu sehr Angst beim Essen ihre wunderschönen, teuren Kleider zu versauen. Deswegen zogen sich die meisten in der Schule erst um.
 

„Ich kann Miho nicht entdecken“, murmelte Ryou nachdenklich, nachdem er sich zum gefühlt fünften Mal innerhalb einer Minute im Klassenraum umgesehen hatte. „Ob sie wohl noch nicht da ist?“
 

„Sie kommt noch“, erwiderte Bakura und schnappte sich einen Keks. „Ich mein, sonst wär sie ja da, oder?“
 

„Schon…“, gab Ryou zu und biss sich auf die Unterlippe. „Aber sie ist sonst immer eine der Ersten…“
 

„Vielleicht ist die Alte krank“, warf Malik als Idee ein. „Oder hat Muffensausen bekommen, was mich freuen würde. Hab echt keinen Bock, heute mit ihr den Tag zu verbringen.“
 

„Sei nicht immer so gemein!“, beschwerte sich Ryou und sah ihn streng an. „Ich hab dir schon so oft gesagt, dass ich sie mag und es nicht mag, wenn man meine Freunde so behandelt.“
 

„Oh, ist sie jetzt schon eine Freundin von dir?“ Malik verdrehte die Augen. „Tut mir ja soo leid, Ryou-chan, echt. Aus ganzem Herzen, weißt du?“
 

Ryou wollte gerade etwas erwidern, diesmal in nicht mehr ganz so freundlichem Ton wie eben, doch genau in dem Moment kam Mariku hinein und Ryou vergaß einfach alles um sich herum.
 

Zu seiner großen Überraschung hatte Mariku tatsächlich einen Anzug an! Es war vielleicht kein Anzug in dem Sinne, da er kein Jackett trug, aber der Rest stimmte. Und verdammt, was sah er gut aus in solch schicken Klamotten!
 

Und er schien nicht der einzige zu sein, der das zu denken schien. „Woah, Ikrush, du im Anzug?!“, rief einer ihrer Mitschüler ihm laut zu, „Verdammt, das muss wohl heißen, die Welt geht unter!“
 

Mariku lachte, verbeugte sich leicht und nahm dabei seinen imaginären Hut ab. Ryou lächelte leicht, als er ihn beobachte, da drehte Mariku den Kopf auf einmal leicht und sah genau in seine Richtung.
 

Ihre Blicke trafen sich.
 

Ryou keuchte erschrocken und drehte reflexartig den Kopf zur Seite. Oh mein Gott, Mariku hatte es schon wieder getan, er hatte ihn angesehen, fast so, als wünschte er sich Blickkontakt mit seinem Exfreund. Aber … warum nur?
 

Als Ryou das nächste Mal zu ihm sah, hatte sich der Blonde bereits bewegt und saß an einem Tisch mit Otogi und Kentaro.
 

„Habt ihr das gesehen?“, wisperte Ryou leise zu seinen Freunden, welche sich beide bereits über die Brötchen, die mit verschiedenen Belägen auf dem Tisch standen, hergemacht hatten.
 

„Was?“, wollte Bakura mit vollem Mund wissen. Brotkrümel flogen ihm bei seiner Frage aus dem Mund.
 

„Mariku hat mich angesehen!“, flüsterte Ryou aufgeregt und rutschte auf seinem Stuhl herum. „Er hat mich richtig angesehen, in die Augen!“
 

„Na endlich mal, Mann.“ Bakura schluckte und fuhr sich mit dem Ärmel seines Jacketts über den Mund. „Sieht so aus, als sieht er ein, dass es falsch war uns alle zu ignorieren, nur, weil seine Beziehung zu dir beendet ist und wer weiß?“ Grinsend zuckte er mit den Schultern. „Vielleicht hat er ja Sehnsucht nach uns?“
 

„Also, ich hab ganz sicher keine nach ihm“, brummte Malik missmutig und stierte wütend auf das Brötchen in seiner Hand. Er hatte wirklich Probleme Mariku zu verzeihen, was er Ryou angetan hatte. Mariku erinnerte ihn mit seinem Verhalten einfach viel zu sehr an Kaito.
 

„Ich schon“, gab Ryou leise zu und sah auf seine Hände. „Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr er mir fehlt und wie ich mir wünsche, ihn wieder bei mir zu haben. Ich liebe ihn einfach noch und ich bin ihm auch nicht mehr sauer oder so, ich möchte nur, dass er wieder zu mir zurückkommt.“
 

„Setz deine rosarote Brille ab, Ryou“, war Maliks einziger Kommentar dazu, bevor er sich wieder seinem Essen widmete. „Setz sie einfach ab.“
 

Ryou seufzte und schnappte sich dann auch ein Brötchen. Es machte einfach keinen Sinn, mit Malik darüber zu diskutieren und er wollte sich jetzt auch nicht mit seinem besten Freund darüber streiten, also ließ er das Thema sein.
 

Das restliche Frühstück über stiegen ihre Launen wieder an, sie unterhielten sich über dies und das, machten Pläne für die Weihnachtsferien und redeten sogar über die Abschlussprüfungen, welche bald anfangen würden.
 

„Boah, ich halt das nicht mehr aus!“ Stöhnend fasste sich Malik an den Kopf. „Diese ganzen gackernden Weiber und ugh!“ Er zog eine Grimasse und sah dann auf die Uhr, die über der Tafel an die Wand hing. „Kommt, Leute, in knapp 45 Minuten geht der Ball los und ich halt das solange nicht mehr hier drinnen aus. Lasst uns eine ruhige Ecke suchen, wo wir solange hingehen.“
 

Bakura und Ryou stimmen zu und so machten sich die Drei auf den Weg in den ersten Stock, der perfekt dafür war, in Ruhe quatschen zu können ohne gestört zu werden.
 

„Mann, ich würd mich so gerne verpissen“, murrte Malik, als sich sie hingesetzt hatten. Er seufzte leise und lehnte seinen Kopf gegen Bakuras Schulter. „Ich hab so keinen Bock auf den Ball.“
 

„Ich auch nicht“, stimmte Bakura zu. „Die spielen nur beschissene Musik, zu der du überhaupt nicht tanzen kannst, außer einem Walzer oder so einen Dreck.“
 

„Also ich weiß gar nicht, was ihr habt.“ Ryou winkelte die Beine an und stützte sein Kinn auf. „Ich mag es, die Mädchen haben immer wunderschöne Kleider an und die Stimmung an sich ist wirklich nett.“
 

„Hm“, machte Malik nur und streckte sich dann mit einem Stöhnen. „Wie auch immer, ich muss meine Medikamente nehmen.“ Er presste die Lippen zusammen und stand dann auf. „Bis gleich.“
 

Schweigend sah Ryou ihm nach. Der Blonde hatte Probleme damit, vor anderen Leuten seine Medikamente zu schlucken. Es war ihm einfach unangenehm und er fühlte sich dann so schwach und hilflos. Deswegen ging er immer ins Jungen WC und schloss sich dort in eine Kabine ein.
 

Seufzend sah sich Ryou um, da fiel ihm plötzlich auf, dass Bakura zappelte und generell sehr unruhig wirkte. Etwas, was man bei ihm sonst nie sah.
 

„Alles okay, Bakura?“, fragte er ihn und legte den Kopf schief. „Du wirkst so nervös…“
 

„Nichts ist okay“, erwiderte Bakura und grinste schwach. „Fuck, Ryou … Ich hab heute etwas Großes vor. Das ist ungelogen das Größte und Wichtigste, was ich je in meinem verfickten Leben getan hab…“
 

Verwirrt runzelte Ryou die Stirn und wollte nachfragen, was Bakura meinte, doch dieser kam ihm zuvor.
 

„Sorry, Kleiner, ich kann dir nicht sagen, was es ist.“ Er wuschelte Ryou durchs Haar. „Denn ich bin einfach noch nicht sicher, ob ich es wirklich tun soll … Ich will es, ich will es wirklich, aber ich hab einfach … Angst. Ich hab Schiss.“ Er seufzte, krallte eine Hand in sein Haar und zog verzweifelt daran. „Ich werd mir einfach Mut ansaufen, dann klappt das schon. Ich bin schon so weit, da kann ich jetzt nicht aufgeben.“
 

„Aber hier gibt es keinen Alkohol, Bakura“, erinnerte Ryou ihn daran, „Der Punsch, den man beim Ball trinken kann, ist alkoholfrei, vergiss das nicht…“
 

„Aww, du bist süß.“ Bakura gluckste. „Natürlich gibt es hier Alkohol. Weißt du, Malik und ich sind nicht die einzigen, die diese Scheiße nur mit Alk ertragen können. Otogi und seine Freunde verkaufen schon seit zwei Jahren oder so in der Jungenumkleide etwas. Da gibt es echt fast alles, was dein Herz begehrt: Bier, Wodka, Jack Daniels und so weiter.“ Er grinste. „Ich werd heute auf jeden Fall noch ein paar Wodkas runter kippen, sonst geht echt gar nichts mehr.“
 

„Find ich nicht okay, aber wenn du meinst.“ Ryou presste die Lippen zusammen und zuckte dann mit den Schultern.
 

„Ich glaubs nicht, ey!“ Maliks genervte Stimme hallte durch den ganzen Gang, als er zu ihnen stampfte. „Das Klo war voll … mit Mädels!“ Seufzend ließ er sich auf den Boden plumpsen. „Das war echt heftig, da waren verdammt viele im Jungenklo und haben sich vor dem Spiegel fertig gemacht, geschminkt und der ganze Scheiß. Bin echt kaum durch gekommen, so voll war das.“
 

„Hmm…“ Ryou warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Es ist ja auch bald soweit, in knapp zehn Minuten geht es los. Wollen wir uns nicht schon einmal auf den Weg machen?“
 

„Glaubst du denn, die sind mit den letzten Vorbereitungen fertig?“ Bakura verzog das Gesicht. „Nicht, dass wir da ankommen und die sind noch nicht ganz fertig und zwingen uns dann, ihnen zu helfen! Die Hölle war das!“
 

„Nee, denk nicht“, erwiderte Malik schulterzuckend, „Ryou und ich sind öfter ein paar Minuten vor dem offiziellen Beginn da gewesen und die waren bis dahin immer schon fertig. Außerdem waren wir eh nie die ersten da, die Turnhalle war immer schon gut gefüllt.“
 

„Jepp, lasst uns gehen!“ Lächelnd sprang Ryou auf und sah die beiden abwartend an. „Kommt schon, ihr Faulpelze, bewegt euch!“
 

„Sag mal…“ Malik hob eine Augenbraue, als er sich aufgerichtet hatte. Bakura stellte sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Hüfte. „Bist du high, Ryou? Hast du Drogen genommen oder so? So sehr wie du kann sich doch kein normaler Mensch auf den langweiligen Schulball freuen!“
 

„Idiot!“ Ryou streckte ihm, immer noch gut gelaunt, die Zunge raus und nahm dann seine Hand. „Und jetzt lasst uns gehen, Leute!“
 

Und so zog der Weißhaarige seine zwei sehr begeistert aussehende Freunde mit.
 

Und tatsächlich, Malik hatte Recht gehabt: Die Turnhalle war bereits fertig geschmückt, überall hingen rote Schleifen, Lametta und andere Weihnachtsdeko. Auf der linken Seite war das Buffet mit dem Punsch und kleinen Snacks aufgebaut, in der Mitte war die Tanzfläche und rechts eine große Musikanlage, welche momentan Weihnachtslieder für Kinder abspielte.
 

„Wow…“ Mit glänzenden Augen sah sich Ryou um, er fühlte sich gerade echt wie im Paradies. Er liebte die Weihnachtszeit und so ein kitschiger Ball war wirklich genau das Richtige für ihn. „Seht euch mal die ganzen wunderschönen Kleider an“, hauchte er begeistert.
 

Es stimmte. Die Kleider, die die Mädchen trugen, sahen alle sehr edel und auch teuer aus. Die Mädchen mussten sich mit ihren Outfits wirklich wie kleine Prinzessinnen vorkommen.
 

„Wenn ich das sehe, werd ich neidisch“, brummte Bakura und verschränkte die Arme, nachdem er die ganze Halle unter die Lupe genommen hatte.
 

„Warum, hättest du auch gern so ein Kleid gehabt?“, wollte Malik von ihm mit erhobener Augenbraue wissen. Er grinste. Bakura in einem Kleid, am besten noch mit High-Heels und Make-Up, das war wirklich eine geniale Vorstellung!
 

„Nein, aber du hättest eins anziehen müssen!“ Bakura grinste breit und bohrte seinen Zeigefinger sanft in Maliks Brust. „Nichts gegen dein momentanes Outfit, das ist auch heiß, keine Frage, aber du in einem Kleid … Fuck, da würd ich echt den ganzen Ball über mit einem Ständer rumlaufen und außerdem ist es so passend!“
 

Er gluckste leise, als er Maliks warnenden Blick sah und streckte seine Hand raus, um eine von den blonden Haarsträhnen um seinen Finger zu wickeln. „Ich mein, nicht nur dein Gesicht sieht sehr feminin aus, nein, auch deine Statur hat irgendwie etwas von einem Mädel. Hast zwar keinen Busen und deine Schultern sind was breit, deine Hüften sind auch nicht besonders ausgeprägt, aber dennoch hast du etwas sehr Weibliches an dir. Deswegen wär ein Kleid perfekt! Außerdem…“ Er wackelte mit den Augenbrauen. „Wir wissen alle, dass du in unserer Beziehung die Frau mimst, Malik-chan.“
 

„Oh, du Arschloch!“ Fauchend schlug Malik Bakuras Hand weg und krallte eine Hand in Bakuras Haar, um mit aller Kraft daran zu ziehen. Bakura schrie schmerzerfüllt auf, verzog das Gesicht und versuchte Maliks Hand aus seinem Haar zu bekommen. „Guck dir doch mal dein Haar an, du Hurensohn! Wer von uns hat denn bitteschön so verdammt langes Haar, dass er auf dem ersten Blick als Mädchen durchgehen könnte, huh?!“
 

Amüsiert beobachtete Ryou den Kampf seiner Freunde. Er wusste, dass sie nicht wirklich sauer aufeinander waren, das merkte man einfach. Und außerdem konnten beide zwischendurch ein Grinsen nicht verbergen, also war alles im Lot und Ryou musste nicht einspringen, um die zwei Streithähne zu beruhigen.
 

So war das einfach immer mit Malik und Bakura. Es gehörte einfach zu ihnen und zu ihrer Beziehung dazu. Wenn es mal einen Tag geben würde, wo sie sich nicht stritten, dann würde sich Ryou wirklich Sorgen machen, aber so?
 

Lächelnd schüttelte er den Kopf und sah ihnen weiter zu, da tippte ihm plötzlich jemand auf die Schulter. Ryou zuckte erschrocken zusammen und drehte sich dann blitzschnell um. Vielleicht war es ja Mariku und er-
 

„R-Ryou-kun…“
 

Miho. Es war Miho.
 

„Hey…“ Ryou lächelte sie leicht an und hoffte, dass man ihm die Enttäuschung nicht allzu sehr aus dem Gesicht lesen konnte.
 

Verdammt aber auch, wie konnte er nur so dumm sein? Wie konnte er wirklich gedacht haben, dass es Mariku war? Nur, weil er ihn heute angesehen hatte? Tsk, das war doch lächerlich.
 

Miho sah ihn an und ihm wurde auf einmal klar, dass sie irgendeine Reaktion oder Aussage von ihm zu ihrem Outfit erwartete.
 

„O-Oh!“ Verlegen rieb er sich den Nacken und betrachtete das Mädchen dann näher. Sie sah wirklich bezaubernd aus, ihre Haare hatte sie zu einem Dutt hochgebunden und sie trug ein gelbes, enges Kleid, welches ihr bis zu den Knöcheln reichte und verziert war mit silbernem Glitzer. „Du siehst echt toll aus, Miho-chan.“
 

Sie errötete und griff dann nach seiner Hand. „D-Danke, Ryou-kun, du aber auch.“ Sie lächelte ihn an und dann wanderte ihr Blick zu Malik und Bakura, welche inzwischen ihren Streit beendet hatten und die zwei stattdessen beobachteten.
 

Malik sah genervt aus, während Bakura neutral wirkte.
 

„Ryou-kun…“ Miho verhärtete den Griff um seine Hand und runzelte angewidert die Nase, als ihr Blick auf Malik fiel. „Lass uns alleine etwas unternehmen, okay? Bitte, Ryou-kun?“ Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab und zog Ryou von seinen Freunden weg.
 

„Ähh…“ Verwirrt warf Ryou einen Blick über seine Schulter.
 

Malik zeigte Mihos Rücken den Mittelfinger, während Bakura ihm grinsend zuwinkte und dann anzwinkerte. Ryou verzog das Gesicht und blickte dann wieder nach vorne.
 

Na, das könnte ja was werden, jetzt, wo er ganz alleine mit Miho war und ohne die Unterstützung seiner Freunde…
 

xxx


 

Miho hatte ihn bis zum anderen Ende der Halle gezogen und dort standen sie nun unschlüssig herum, nicht sicher, was sie sagen oder tun sollten. Es war inzwischen richtig voll geworden und auch die Tanzfläche war schon gut besetzt, obwohl immer noch diese Kindermusik lief. Ryou konnte sogar Malik und Bakura beim Tanzen sehen und er musste lächeln bei diesem lächerlichen Anblick.
 

Miho räusperte sich und lenkte so erfolgreich seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. Ryou errötete leicht und sah sich dann suchend um.
 

„Ähm…“
 

Oh Mann, was konnten sie hier nur machen? Irgendwie war Ryous Kopf gerade leer, ihm wollte und wollte nichts einfallen.
 

„Oh, ähm … Möchtest du etwas vom Punsch?“ Er sah sie lächelnd an, als ihm endlich etwas eingefallen war.
 

Das Mädchen nickte, scheinbar zufrieden mit seinem Vorschlag. Fürs Erste zumindest. Sie schien irgendetwas von Ryou zu erwarten, so, wie sie ihn immer ansah, aber er wusste partout nicht, was … Er hatte sie und ihr Kleid bereits komplimentiert, was wollte sie also noch?
 

„Gern, Ryou-kun.“ Sie hakte sich – zu Ryous Unbehagen – bei ihm ein und so gingen sie zum Buffet.
 

Ryou nahm einen Plastikbecher und füllte ihn mit etwas Punsch. Er übergab ihm seiner Begleitung und füllte sich dann auch einen Becher.
 

„Ähm, also…“ Verzweifelt suchte Ryou nach einem Gesprächsthema, irgendeinem. „Was … hast du so vor in den Weihnachtsferien?“
 

Miho erzählte ihm lächelnd, dass sie ihre Großmutter in Tokio besuchen würden und was sie dort alles machen wollten. Ryou erzählte ihr von seinen Plänen und so entstand dann irgendwann ein Gespräch.
 

Es war ziemlich … unbeholfen und Ryou fühlte sich auch nicht wirklich wohl, er wusste nicht, was er sagen oder erwidern sollte, aber es war dennoch besser als dieses unangenehme Schweigen. Viel besser.
 

Irgendwann während ihres Gesprächs hatte Ryou Mariku mit einem seiner Kumpels, Otogi, entdeckt. Die beiden waren am herumblödeln und schienen die Mädchen zu ärgern, indem sie ihnen absichtlich aufs Kleid traten. Auch die Jungs und sogar die Lehrer waren nicht vor ihnen sicher, deswegen dauerte es nicht lang, bis ihr Klassenlehrer auf die zwei Unruhestifter zukam und sie ermahnte.
 

Ryou musste lächeln. Das war der Mariku, den er kannte und – immer noch – liebte. Er war zwar gemein, aber dennoch … irgendwie konnte er dem Ägypter nie lange böse sein und außerdem mochte er seine humorvolle Seite.
 

Auch Bakura hatte sich kurz zu den beiden gesellt und schien Otogi irgendetwas zu fragen. Dann verschwand er für kurze Zeit aus der Halle und als er wieder kam hatte er ein dümmliches Grinsen im Gesicht und schien leicht zu schwanken.
 

Ryou seufzte. Betrunken war er, ganz sicher. Na toll, das würde Malik gar nicht gefallen … Wo war der Blonde überhaupt? Er hatte ihn schon länger nicht mehr gesehen…
 

„Ryou-kun?!“ Miho legte eine Hand auf seine Schulter, die Lippen zusammengepresst zu einer dünnen Linie. „Hast du mir überhaupt zugehört?“
 

Ryou errötete und kratzte sich an der Wange. „Natürlich, Miho-chan“, log er.
 

Das Mädchen strahlte ihn an und Ryou bekam ein schlechtes Gewissen, da er ihr seit bestimmt fünf Minuten nicht mehr zugehört hatte. Die Zwei unterhielten sich weiter, da stoppte die Musik auf einmal und die ganze Halle wurde abgedunkelt.
 

„Oh, es geht los!“, rief Miho aufgeregt und sah wie der Rest der Leute zur Musikanlage.
 

„So, Leute, jetzt kommt das, worauf ihr die ganze Zeit gewartet habt!“, ertönte eine Stimme aus den Lautsprechern und ein paar der Mädchen jubelten. „Es wird Zeit … für die Romantik.“
 

Musik tönte wieder aus den Boxen, doch diesmal waren es keine Weihnachtslieder mehr, oh nein. Es war ein langsames, romantisches Lied. Perfekt zum engen Tanzen. Sofort eilten mehrere Paare auf die Tanzfläche, drückten sich aneinander und tanzten langsam und sinnlich zur Musik.
 

Ryou schluckte. Oh nein, Miho wollte doch bestimmt nicht, dass sie nun auch tanzten … Oder? Ganz langsam drehte er den Kopf zu ihr und so, wie ihn ansah, wusste er, dass sie genau dies erwartete.
 

‚Verdammt … Ich kann sie nicht enttäuschen…‘ Er biss sich auf die Zunge. „Ah … M-Miho-chan?“
 

„Ja?“ Sie sah ihn an, ihre Augen funkelten.
 

Ryou schloss für einen Moment die Augen. „Willst du mit mir … ähm … tanzen?“
 

„Liebend gern!“, quietschte sie begeistert und griff nach seiner Hand, um ihn ungeduldig zur Tanzfläche zu ziehen. Dort angekommen legte sie ihre Arme um seinen Nacken und lächelte ihn an, die Wangen gerötet.
 

Auch Ryou wurde rot, als er seine zitternden Hände auf ihre Hüfte legte. Aber er zitterte nicht aus Nervosität, oh nein. Er war schon aufgeregt, ja, aber zum größten Teil war da einfach dieses … dieses unangenehme Gefühl, es fühlte sich einfach nicht richtig an, sie anzufassen und ihr so nah zu kommen.
 

Miho lächelte ihn weiter an und fing dann langsam an, ihren Körper zur Musik zu bewegen. Ryou tat es ihr nach.
 

Am Anfang war der Tanz sehr unbeholfen … Ryou achtete penibel darauf, dass sich ihre Körper auch ja nicht berührten, während Miho genau dies zu wollen schien. Schließlich drückte sie sich an ihn und Ryou verzog leicht das Gesicht, als sich ihre Brüste gegen seinen Oberkörper pressten.
 

Verdammt, das war ihm so unendlich unangenehm, wieso merkte Miho das denn nicht? Oder wollte sie es nicht merken…? Ryou versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, aber es fiel ihm extrem schwer.
 

Er sah überall hin, außer in Mihos Gesicht, sah sich in der ganzen Halle um, sah zu dem anderen tanzenden Paaren und dann … stoppte sein Blick plötzlich bei Mariku, der ihn ansah, die Lippen zusammengepresst.
 

Zum zweiten Mal an diesem Tag trafen sich ihre Blicke und Ryou erstarrte, konnte sich auf einmal nicht mehr bewegen und konnte nur noch zu Mariku, seinem Exfreund sehen, welcher den Blick nicht von ihm nahm.
 

„Ryou-kun?“ Miho runzelte die Stirn und sah ihn an. „Hey…“ Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und drehte es zu sich.
 

„Ähm…“ Nervös befeuchtete Ryou seine Lippen und sah sie kurz an, bevor er aus den Augenwinkeln wieder zu Mariku sah und feststellen musste, dass dieser ihn immer noch beobachtete.
 

„Ryou-kun…“ Mihos Daumen strich sanft über seine Wange, was den Weißhaarigen dazu veranlasste, wieder zu ihr zu sehen.
 

Ihre Wangen waren fein gerötet und ihrem Blick lag Sehnsucht. Ryou bekam Angst und wusste nicht, was er davon halten sollte, warum sie ihn so komisch ansah und warum ihr Gesicht seinem näher kam.
 

„Ich mag dich sehr, sehr gerne, Ryou-kun“, wisperte sie und ihre Augen schlossen sich, als sie sich näher zu ihm beugte, die Lippen leicht gespitzt.
 

„Ich…“ Wie fasziniert sah er für einige Sekunden auf ihre roten Lippen, doch dann kam er wieder zu sich und schubste sie von sich.
 

Miho schrie erschrocken auf und sah ihn verwirrt an. Ihren großen Augen konnte er deutlich ablesen, wie verletzt sie war.
 

„Es tut mir leid, M-Miho…“ Ryou ging einen Schritt zurück. Er spürte, dass Mariku sie immer noch beobachtete. „A-Aber ich…“ Zitternd hielt er seine Hände in die Luft und schüttelte mit dem Kopf. „Ich mag dich nur als eine F-Freundin und ich hab … hab noch Gefühle für einen anderen, es tut-“
 

Doch er konnte seinen Satz nicht beenden und konnte sich nicht bei ihr Entschuldigen, weil in diesem Moment ein lauter Schrei zu hören war. Ryou riss die Augen auf. War das nicht … Maliks Stimme?!
 

Und tatsächlich, es war wirklich Malik! Er stand vor dem Buffet, das Gesicht wutverzerrt. Ryou bekam Angst, er hatte seinen Freund noch nie so wütend gesehen … Aber neben der Wut war noch eine ganz andere Emotion sehr deutlich in seinem Gesicht abzulesen: Schmerz. Aber auch Trauer und Enttäuschung.
 

„Ich hasse dich!“, brüllte Malik und da es in der ganzen Halle still geworden war bei seinem Schrei, konnte ihn Ryou trotz der räumlichen Entfernung einwandfrei verstehen. „ICH HASSE DICH, DU ARSCHLOCH!“
 

Er holte mit der Faust aus und schlug auf einen verdutzt aussehenden Bakura ein. Bakura hatte die Augen aufgerissen und keuchte vor Schmerz, als die Faust seine Nase traf und diese sofort anfing zu bluten. Aber wehren, das tat er sich nicht, er ließ Maliks Schläge – und auch Tritte – geschehen und versuchte nicht einmal ihnen auszuweichen.
 

„Es ist aus!“ Tränen strömten über Maliks Gesicht und er spuckte dem anderen ins Gesicht. „Es ist aus, Bakura und diesmal mein ich es ernst und unwiderruflich! Ich kann dir das nicht verzeihen und das werd ich auch nicht, du hast bei mir verschissen, für immer!“ Er spuckte ihm noch einmal ins Gesicht und drehte sich dann um und stürmte auf den Ausgang zu.
 

„MALIK!“ Ryou eilte ihn sofort hinterher, das Herz klopfte ihn bis zum Hals, während er seinem besten Freund hinterher lief und ihn anflehte, stehen zu bleiben. „Was ist denn passiert, Malik? Bitte, rede mit mir! Bleib stehen, bitte, Malik, bitte!“
 

„Frag Bakura!“, zischte der Blonde ihm zu und man konnte deutlich das Zittern in seiner Stimme hören. „Ich kann nicht … Ich kann nicht mehr, Ryou, lass mich in Ruhe, ich…“ Er schluchzte und schlug sich eine Hand vor den Mund.
 

Ryou zögerte, blieb aber dann stehen und beobachtete wie Malik aus dem Gebäude stürmte. Verzweifelt blieb er einen Moment im Gang stehen. Was … Was war geschehen? Wieso hatten sich die Zwei gestritten? Es schien ernst gewesen zu sein, sehr ernst … Irgendwie musste Bakura ihn verletzt haben … Verletzt haben war sogar untertrieben, er musste ihm das Herz gebrochen haben.
 

Mit zitternden Beinen ging Ryou zurück in die Halle und sah sich um. Bakura war immer noch an derselben Stelle wie vorhin, er schien sich keinen Schritt bewegt zu haben. Mariku stand vor ihm, beide Hände auf seinen Schultern und redete auf ihn ein, doch Bakura reagierte nicht. Als Mariku Ryou bemerkte, warf er Bakura einen letzten Blick zu und ließ ihn dann los und ging zurück zu Otogi.
 

Ryou schluckte und machte sich nun auf den Weg zum Bakura. „Bakura…“, wisperte er, als er vor ihm stand. „Oh, Bakura…“
 

Bakura schüttelte langsam mit dem Kopf. Er strich sich über die Nase, welche immer noch blutete, und starrte dann auf seinen nun mit Blut beschmutzten Handrücken.
 

„Was ist passiert, Bakura?“, wollte Ryou sanft von ihm wissen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

Bakura schüttelte nochmals mit dem Kopf. „Ich…“, fing er an und Ryou rümpfte die Nase, als er den starken Geruch von Alkohol wahrnehmen konnte, „Ich hab alles … kaputt gemacht…“
 

„Was hast du kaputt gemacht?“ Ryou sah ihn eindringlich an. „Was ist passiert, Bakura? Du kannst mir alles sagen…“
 

Bakura schüttelte nur den Kopf. Es war mehr als deutlich zu sehen, dass er nichts mehr zum Thema sagen wollte. Ryou blickte ihn verzweifelt an und sah, wie sehr Bakura litt.
 

Seine zwei besten Freunde hatten sich getrennt … Bakura hatte Malik das Herz gebrochen und so wie es aussah, war seins nun auch nur noch ein Scherbenmeer.
 

Ryou betrachtete ihn, dann wandte er den Blick ab und sah zu Mariku und bemerkte, dass dieser die Stirn gerunzelt hatte und Bakura besorgt ansah.
 

Ryou sah zurück zu Bakura, welcher nun stumm weinte und dann konnte er nicht mehr. Schluchzend sank Ryou auf die Knie und fing an zu weinen.

 
 

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Drama, Baby, Drama o3o“ *knuddelt alle einfach mal* Hach, aber gut, was wäre ein Weihnachtsball ohne Drama? Gibt es das überhaupt? :D

 

Wir nähern uns auch mit großen Schritt dem Ende :D Ich weiß gar nicht mehr genau, wie viele Kapitel folgen, aber ich glaub… 6 oder so gibt es noch :3

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Marikus Geburtstagsparty steht an! Wie wird Mariku wohl reagieren, wenn er seinen Exfreund dort vorfinden wird…? Und wie wird er auf Ryous Geschenk reagieren? Ryou wird auf jeden Fall überrascht sein… Aber ob positiv oder negativ, das werdet ihr selbst herausfinden müssen!

 

Bis dann <3

Alles Gute


 

Kapitel 40: Alles Gute
 

 

Nervös starrte Ryou auf das kleine, mit buntem Papier verpackte Geschenk. Heute war der 22. Dezember, heute war also Marikus Geburtstagsparty, bei der sie in sein achtzehntes Lebensjahr hinein feiern würden und Ryou war wirklich so verdammt aufgeregt, wie lange nicht mehr.

 

Eigentlich wollten sie ja zu dritt zur Party gehen, er, Bakura und Malik. Doch daraus würde wohl nichts werden.

 

Malik würde nicht kommen, da es ihm nach der Trennung mit Bakura und ihrem heftigen Streit immer noch beschissen ging. Er verließ nicht mehr das Haus und hatte zu nichts mehr Lust. Zur Party wollte er außerdem nicht gehen, da Mariku ja Bakuras bester Freund war er und ihn dort bestimmt antreffen würde.

 

Ryou war zwar traurig, dass der Blonde nicht kommen würde, aber er wollte ihn natürlich zu nichts zwingen und er verstand auch, dass Malik im Moment nichts und niemanden sehen wollte. So war es Ryou am Anfang seiner Trennung von Mariku ja auch ergangen.

 

Was Bakura anging … Seit dem verhängnisvollen Weihnachtsball hatte er keinerlei Kontakt mehr mit ihm gehabt, er wusste also nicht, ob Bakura da sein würde oder nicht. Aber so, wie er am letzten Schultag gewirkt hatte, so verzweifelt und so am Boden zerstört, da zweifelte das Ryou ehrlich gesagt an.

 

Also würd er alleine zum Café gehen müssen, na super. Seufzend fuhr er sich durchs Haar. Wenn er nur daran dachte verging ihn die komplette Lust. Lust auf den Geburtstag, Lust Mariku zu sehen, Lust, Mariku sein Geschenk zu überreichen, einfach die Lust auf alles. Aber andererseits …

 

Andererseits hatte er jetzt schon das Geschenk gekauft und er sah den Geburtstag als eine Art … letzte Chance an. Als Chance, Mariku noch einmal auf ihn aufmerksam zu machen und ihm zu zeigen, dass Ryou willig war, ihm zu verzeihen und ihn zurück zu nehmen.

 

„Okay.“ Ryou seufzte, dann sah er in den Spiegel und betrachtete sein Outfit. Er hatte sich sogar extra schick gemacht für die Party! Er hatte die dunkelblauen, engen Jeans an, die Mariku so liebte, und außerdem einen beigen, körperbetonten Pullover.

 

„Also, dann mal los…“ Er trat vom Spiegel weg, um sich Mantel, Handschuhe und Mütze anzuziehen und machte sich dann auf den Weg.

 

Ein wenig mulmig war ihm ja schon zumute, es war schließlich schon sehr dunkel draußen. Außerdem schneite es leicht, was ihm die Sicht noch mehr verschlechterte. Aber er redete sich immer wieder ein, dass das Café – zum Glück – nur knapp zehn Minuten von seiner Wohnung entfernt war und bei der kurzen Strecke würde schon nichts passieren.

 

Er sah wieder zu dem kleinen Geschenk, das er in den Händen hielt. Er hoffte wirklich, dass es Mariku gefallen würde … In der Zeit, in der sie noch Kontakt gehabt hatten, hatte der Mariku nämlich nie angedeutet oder direkt angesprochen, was er sich wünschen könnte, deswegen hatte Ryou nun ein wenig raten müssen.

 

Er konnte sich aber an die vielen Male erinnern, an denen sich Mariku lauthals über seinen Mp3-Player beschwert hatte, deswegen hatte Ryou entschlossen, ihm einen iPod zu kaufen. Sogar mit Gravur! Das konnte man beim Hersteller ja so bestellen. Es kostete zwar etwas mehr, aber das war es Ryou wert. Über die Gravur hatte er lange nachdenken müssen, aber nach einiger Zeit hatte er sich schließlich für etwas entschieden.

 

'Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es passiert ist. Ich werde dich immer lieben, egal, was passiert. Ryou.'

 

Es war kitschig, okay. Verdammt kitschig sogar, aber so war Ryou nun mal. Er hoffte, dass Mariku den iPod wegen der Gravur nicht zu Kleinholz schlagen würde, aber das bezweifelte Ryou eigentlich eher. Wenn ihm die Gravur nicht gefiel, konnte er einfach etwas drüber kleben oder so. War ja eh nur auf der Rückseite.

 

Von weitem konnte er schon laute Musik hören – hauptsächlich Heavy Metal und Techno – und da wusste Ryou, dass er nicht mehr weit entfernt war. Und tatsächlich, zwei Minuten später konnte er das große, ein wenig schäbig aussehende, Jugendcafé sehen, in dem Marikus Party stattfand. Die Eingangstür stand weit offen und in dem Café, und auch davor, konnte man Jugendliche wild tanzen sehen und sich angeregt unterhalten hören.

 

Ryou verzog das Gesicht. Die Musik war ihm viel zu laut, vom starken Vibrieren der Musikboxen bekam er Bauchschmerzen und er konnte kein einziges bekanntes Gesicht entdecken. Ryou blieb stehen und sah sich ängstlich um. Er zögerte. Er wollte nicht rein, er wollte wirklich nicht rein, dafür hatte er einfach viel zu große Angst.

 

Angst davor, wie Mariku auf ihn und sein Geschenk reagieren würde.

 

Angst davor, dass andere Gäste ihn anpöbelten, weil er der Streber war, den keiner mochte.

 

Einfach nur Angst.

 

Aber andererseits … Er war jetzt so knapp vor seinem Ziel, ein paar Meter gehen und er wäre im Café. Vielleicht konnte er da ja Bakura sehen? Oder Jonouchi, Yuugi, oder Yami? Außerdem hatte er das Geschenk in seiner Manteltasche und das wollte er Mariku wirklich gern übergeben …

 

‚Ach, scheiß drauf!‘, schoss es Ryou ungewohnt vulgär durch den Kopf und nachdem er einmal tief ein- und ausgeatmet hatte, ging er auf den Eingang zu, quetschte sich dabei durch die Menschenmasse, und trat hinein.

 

Im Café war die Musik sogar noch viel, viel lauter und es stank extrem stark nach Alkohol. Ryou konnte nur schwer dem Drang widerstehen, sich die Nase zuzuhalten. Aber er war drinnen, er hatte sich nicht umgedreht und war wieder nach Hause gegangen, nein, er hatte sich seinen Ängsten gestellt und das machte ihn jetzt schon ein wenig stolz, das musste er zugeben.

 

Ryou sah sich um, vielleicht würde er ja hier Bekannte sehen. Ein paar Klassenkameraden konnte er entdecken, allerdings hatte er mit allen von ihnen keinen näheren Kontakt – mit einigen seiner Mitschülern hatte er sogar nach Jahren noch nie ein Wort gewechselt – und deswegen wollte er auch nicht hingehen und sich dazustellen. Nein, dann würde er lieber alleine die Zeit totschlagen.

 

Er warf einen Blick auf die Uhr: halb elf. In eineinhalb Stunden würde Mariku achtzehn werden und er beschloss, genau solange noch zu bleiben und dann zu gehen. Er war eh nur wegen seinem Exfreund da und nicht wegen der Musik oder dem Alkohol.

 

Langsam ging Ryou weiter in den großen Raum hinein. Das Café hatte nur diesen einen Raum, deswegen waren alle Partygäste auch hier untergebracht. Es war ziemlich eng, aber nicht zu eng, mit ein bisschen quetschen und drücken würde man schon einen Weg durch die Massen finden.

 

Ryou sah sich um, hielt Ausschau nach Mariku, doch er konnte ihn in der Masse nicht erkennen. Naja, er hätte wahrscheinlich eh keine Zeit für ihn gehabt, hier waren schließlich genug Gäste da, mit denen er viel lieber quatschen und Zeit verbringen würde als mit Ryou …

 

Seufzend ging er auf den großen Holztisch in der Mitte des Raums zu. Es war voll mit Geschenken jeder Größe, es lagen bestimmt mindestens 20 Päckchen auf dem Tisch. Ryou zögerte und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Sollte er sein Geschenk, den iPod mit der kitschigen Gravur, dort wirklich hinlegen…? Er wollte ja, aber die Angst vor Marikus Reaktion war zu groß.

 

Ein wild knutschendes Pärchen rumpelte Ryou an und schubste ihn so näher zum Tisch. Mit einem Seufzen holte er das kleine Geschenk aus seiner Tasche und legte es zu den anderen. Da. Vielleicht würde es Mariku nicht mal bemerken und übersehen, so ein iPod war ja auch ein kleines Gerät.

 

Mit zusammengepressten Lippen drehte sich Ryou schnell um, marschierte vom Geschenktisch und sah sich suchend um. So, und nun? Was wollte er jetzt so lange machen? Vielleicht verging die Zeit ja auch wie im Flug und der Weißhaarige hatte es deswegen nur noch nicht mitbekommen und gleich würde Mitternacht sein?!

 

Hoffnungsvoll sah er auf seine Uhr. Ganze drei Minuten waren vergangen, wow …

 

Seufzend zog er Mütze und Handschuhe aus und verstaute sie in seiner Manteljacke. Na toll, und hier sollte er es wirklich noch so lange aushalten können?! Hmpf. Vielleicht konnte er ja jetzt nach Hause gehen und kurz vor Mitternacht einfach noch einmal herkommen…?

 

Nein, das würde nichts werden, das wusste Ryou. Wenn er jetzt nach Hause gehen würde, dann würde er nicht nochmal hierhin kommen, niemals. Er musste also stark bleiben, er musste die knapp 90 Minuten noch hier drinnen aushalten, das konnte doch nicht allzu schwer sein.

 

Er sah sich nochmal um, suchte nach einer Beschäftigung oder einem seiner Freunde. Dabei fiel ihm auf, dass das Café noch einen Außenbereich zu haben schien, welcher auch mit Gästen gefüllt war, obwohl es immer noch leicht schneite. Und … dort war Mariku!

 

Ryous Herz beschleunigte sich auf einmal, als seine rehbraunen Augen auf seinen Exfreund fielen. Verdammt, was sah Mariku wieder gut aus. Er trug ein weißes, langärmliges Hemd und schwarze Jeans mit Springerstiefeln. Ryou musste sich wirklich beherrschen, um nicht zu sabbern. Er liebte es einfach, wenn der Blonde Hemden trug, die standen ihm so verdammt gut!

 

Wie gedacht war Mariku nicht alleine. Fünf oder sechs Typen standen um ihn herum – von denen Ryou niemanden kannte außer Otogi – und sie schienen verdammt viel Spaß zu haben, so laut, wie sie grölten und lachten.

 

Aber etwas wunderte ihn. Akefia … Wo war Marikus momentaner fester Freund? Er konnte ihn nirgendwo entdecken, eigeladen war Bakuras Bruder ja sicherlich! Wo war er also? Vielleicht war er gerade auf Toilette? Oder vielleicht konnte er auch gar nicht kommen, hatte Bakura nicht gesagt, er arbeitete in einer Bar?

 

Obwohl sein Freund nicht da zu sein schien, war Mariku trotzdem bestens gelaunt und lachte und grinste viel mit seinen Kumpels.

 

Etwas neidisch sah Ryou zu ihnen, drehte sich aber dann um. Er würde zwar wirklich gerne zu Mariku, aber nicht, wenn noch so viele andere Kerle da waren, die er nicht kannte … Mit trauriger Miene entdeckte er ein Sofa und setzte sich dort hin, die Hände gefaltet. Neben ihm saßen zwar zwei Typen, die hemmungslos am Rummachen waren, aber das war Ryou egal. Er versuchte sie so gut es ging zu ignorieren und schloss dann die Augen. Er lauschte der Musik und wartete darauf, dass es Mitternacht wurde.

 
 

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Die Zeit war wirklich extrem langsam vergangen, Ryou war es nicht vorgekommen wie 90 Minuten, sondern viel mehr wie 90 Stunden, doch schließlich wurde die Musik ausgestellt und eine Stimme rief, dass sie sich alle vor dem Tisch mit den Geschenken versammeln sollten.

 

Mit einem Mal aufgeregt erhob sich Ryou vom Sofa und ging auf den Tisch zu. Mariku stand vor ihm, mit einem Grinsen im Gesicht und die Hände in die Hüfte gestemmt.

 

Ryou wurde nervös und stellte sich halb hinter einem großen, kräftigen Kerl hin mit der Hoffnung, dass Mariku ihn nicht entdeckte. Auf einmal hatte er das Gefühl, dass sein Geschenk eine verdammt beschissene Idee gewesen war und er bereute, dass er es auf den Tisch gelegt hatte, aber jetzt war es zu spät.

 

„Erst einmal vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid, Leute!“, rief Mariku grinsend und warf eine geballte Hand in die Luft. „Die Party ist echt geil und nachdem ich eure Geschenke alle ausgepackt habe, geht sie natürlich noch weiter! Die Nacht ist ja noch jung!“

 

Die Gäste fingen an zu jubeln und zu klatschen, während Ryou nur das Gesicht verzog. Für ihn ging sie danach nicht weiter, er würde sofort das Weite suchen, nachdem er Mariku gratuliert hatte.

 

Der Ägypter bedankte sich nochmal für das Kommen und zählte ihnen auf, was für Partyspiele sie noch geplant hatten, und dann war es auch schon bereits eine Minute vor Mitternacht und der Countdown ging los.

 

Alle fingen an, von sechzig rückwärts bis zu null zu zählen. Auch Ryou machte mit, allerdings brüllte er nicht wie anderen, sondern flüsterte die Zahlen eher leise vor sich hin. Er wusste, es war lächerlich, aber er hatte irgendwie Angst, dass Mariku seine Stimme heraushören könnte, wenn er brüllen oder lauter sprechen würde.

 

Schließlich war es fast so weit.

 

„Zehn!“ Mariku hielt beide Hände in die Luft. „Neun, acht, sieben…“

 

Ryou holte tief Luft. Er war so nervös, dass er am ganzen Körper zitterte.

 

„Fünf, vier, drei, zwei, eins … NULL!“

 

Die ganze Menge brach in ohrenbetäubendes Gebrüll und Gejubel aus und sofort liefen ein dutzend Gäste auf Mariku zu und beglückwünschten und umarmten ihn.

 

Mariku lachte, fühlte sich deutlich wohl in dem Trubel und den Glückswünschen, und das zu sehen brachte Ryou zum Lächeln. Jetzt war der Blonde achtzehn, erwachsen in einigen Ländern! Ryou juckte es in den Fingern. Er wollte auch zu Mariku und ihm gratulieren, ihn in die Arme schließen, aber er traute sich nicht. Nicht vor den Augen all der anderen Gäste…

 

„Okay, okay!“ Lachend schubste Mariku Otogi von sich, der sich ihn an den Hals geworfen hatte. „Ist ja gut, ihr Missgeburten, ihr könnt mir gleich wieder gratulieren, ich will jetzt erst einmal sehen, was ihr mir so alles geschenkt habt!“

 

Händereibend drehte er sich um und nahm das erste Geschenk in die Hand. Ungeduldig riss er das Papier ab und hielt dann eine Zehnerpackung seiner Lieblingszigaretten in den Händen. „Fuck ja, geil, Kippen kann ich immer gebrauchen!“, freute sich Mariku und sah sich dann um. „Von wem war das Geschenk?“

 

„Hier, von mir!“, meldete sich ein Typ links von Ryou, den er nicht kannte.

 

„Danke, Satoshi, Alter!“ Schmunzelnd nickte er ihm zu und nahm sich dann das nächste Geschenk.

 

So ging es immer weiter. Mariku nahm sich ein Geschenk, packte es aus – er hatte inzwischen unter anderem schon mehrere Videospiele bekommen, ein paar DVDs, Alkohol, noch mehr Zigaretten und ein neues Headset -, fragte dann, von wem das Geschenk war und bedankte sich bei der jeweiligen Person.

 

Ryou schluckte, knabberte ängstlich an seiner Unterlippe. Was sollte er tun, wenn Mariku sein Geschenk auspackte? Sollte er sich melden und sagen, dass es von ihm war? Er traute sich aber nicht, was, wenn er öffentlich wegen der Gravur niedergemacht werden würde? Und eigentlich, eigentlich musste er sich überhaupt nicht melden, auf der Rückseite stand ja schließlich, dass es von ihm war …

 

Ryou war wirklich schlecht vor Nervosität und er überlegte, ob er nicht schnell abhauen sollte, da griff Mariku auch schon zu seinem Geschenk und Ryous Herz setzte aus.

 

„Mal sehen, was das für ein kleines Schätzchen ist.“ Gut gelaunt riss Mariku das Geschenkpapier ab und als er sah, was es war, riss er leicht die Augen auf. „Ey, wie geil ist das denn?!“ Jubelnd hielt er den schwarzen iPod in der Hand und betrachtete ihn. „Wie krass, genau den Mp3-Player wollte ich schon so ewig lang, da mein alter einfach nur noch ein alter, beschissener Hurensohn ist. Wie geil!“ Er machte den Mp3-Player an und freute sich dann noch mehr, als er sah, dass bereits einige seiner Lieblingslieder drauf waren. „Dreck, die Person muss mich echt verdammt gut kennen!“

 

Er lachte laut und sah sich dann grinsend, fast sogar ein wenig neugierig, in der Menge der Gäste um. „Und wer hat mir das hier geschenkt?“

 

Ryou atmete schnell und fühlte sich so, als stünde er kurz vorm Hyperventilieren. Noch freute sich Mariku über das Geschenk, was Ryou wiederum sehr freute und ihn auch ein wenig rührte. Aber noch hatte Mariku auch noch nicht die Gravur entdeckt und wenn er die sah, dann war seine Freude bestimmt verflogen.

 

„Keiner?“ Leicht enttäuscht davon, dass er nicht erfahren durfte, wer ihm das tolle Geschenk gemacht hatte, legte Mariku den Kopf schief, doch dann grinste er wieder. „Hm, ist wahrscheinlich nur zu schüchtern, um sich zu melden, aber das ist egal! Vielen Dank für das-“

 

Mariku stoppte, während seiner Rede hatte er den iPod von allen Seiten betrachtet und nun starrte er auf die Rückseite. Genau da, wo die Gravur war.

 

Ryous Gesicht lief knallrot an und er krallte seine Hände in seinen Mantel und zitterte. Verdammt, Mariku hatte seine Gravur gesehen, er musste! Und jetzt sprach er nicht mehr weiter … Was sollte das heißen? Würde der Ägypter den iPod jetzt mit angeekeltem Gesicht auf den Boden werfen, würde er die Gravur laut vorlesen und sich darüber lustig machen mit den anderen?

 

Ryou hatte keine Ahnung, aber er rechnete mit dem Schlimmsten.

 

Mit dem Schlimmsten und ganz sicher nicht damit, dass sich Marikus Lippen langsam zu einem Lächeln verzogen und er fast liebevoll über die Rückseite strich.

 

„Für das Geschenk“, beendete Mariku den Satz schließlich, immer noch lächelnd und packte den iPod dann in die Hosentasche.

 

Und hatte sich das Ryou nur eingebildet, oder hatte der Mariku am Ende ganz leise das Wort „Baby“ geflüstert…?

 
 

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Es dauerte noch knapp zehn Minuten, dann waren schließlich alle Geschenke auspackt und die Musik ging wieder an und die Party weiter.

 

Ein paar Leute hatten Mariku nach dem Auspacken noch gratuliert, doch die meisten hatten wieder angefangen zu tanzen oder zu saufen.

 

Ryou stand unsicher zwischen den tanzenden Menschen herum. Er hatte noch keine Chance gehabt, Mariku seine Glückwünsche mitzuteilen, und das wollte er auf jeden Fall noch machen, bevor er nach Hause ging.

 

Mit leicht zittrigen Beinen ging er auf den Außenbereich des Cafés zu, dort, wo Mariku war. Aber er war nicht alleine, verdammt, Otogi und noch ein Kerl standen da und redeten auf ihn ein, während Mariku schweigend an seiner Zigarette zog.

 

Doch plötzlich öffnete er den Mund und sagte etwas – was konnte Ryou nicht verstehen – und zu seiner großen Überraschung gingen die Zwei weg und ließen Mariku alleine.

 

Das war seine Chance, jetzt oder nie! Ryou dachte nicht viel nach und ging heraus, ging auf seinen Exfreund zu. Doch bei den letzten Metern verließ ihn der Mut und er blieb stehen. Er wusste nicht, ob Mariku ihn schon bemerkt hatte, er sah auf jeden Fall nicht in seine Richtung …

 

Wenn er sich jetzt leise umdrehen würde und wieder reinging, das würde Mariku doch niemals - Der Blonde drehte den Kopf und sah ihn an, sah ihm in die Augen.

 

Ryou keuchte erschrocken auf und erbleichte. „Ma-Mariku…“, brachte er stotternd hervor und spielte ängstlich mit seinem Haar herum. Das war das erste Wort – und das erste Mal - dass er nach der Trennung im Restaurant mit ihm redete.

 

„I-Ich…“ Seine Stimme war kratzig, leise und Ryou fragte sich, ob der andere ihn überhaupt hören konnte bei dem Krach der Musik. „Alles Gu-Gute zum Geburtstag…!“, konnte er schließlich mit Schwierigkeiten und nach einigen Versuchen herausbringen.

 

Mariku schien ihn tatsächlich gehört zu haben, denn er nickte kaum merklich und zog dann an seiner Zigarette. „Danke.“

 

Ryou wartete. Wartete, dass Mariku noch etwas sagte, sich vielleicht noch einmal für das Geschenk bedankte, doch nichts kam mehr und der Weißhaarige wusste auch nicht, was er noch sagen sollte. Sein Kopf war leer. Er wartete noch ein paar Sekunden ab, doch es schien, als würde von Mariku nichts mehr kommen, also drehte er sich um.

 

„Danke für den iPod, Ryou.“

 

Erschrocken zuckte dieser zusammen, hatte wirklich nicht gerechnet, dass Mariku noch etwas sagen würde und drehte sich schnell um, die Wangen leicht gerötet. „B-Bitte, gern geschehen … Freut mich wirklich, wenn er dir gefällt.“

 

„Oh ja, das tut er.“ Mariku grinste und kam auf ihn zu. „Hat man ja gesehen, denk ich.“

 

„J-Ja, hat man...“ Ryou kicherte nervös und lächelte ihn an. Es war so schön, wieder seine Stimme zu hören, die zu ihm sprach …

 

„Warum hast du nicht gesagt, dass es von dir ist?“, wollte Mariku wissen und warf den Zigarettenstummel in den Schnee. Es hatte vorhin aufgehört zu schneien, aber jetzt fing es wieder an.

 

„W-Weiß nicht…“ Ryou senkte den Blick zu Boden und zuckte mit den Schultern. „Du weißt doch, dass ich schüchtern bin und mich vor allen zu melden … ist nicht so mein Ding.“

 

„Ja, das stimmt schon.“ Der Blonde stopfte seine Hände in die Hosentasche und sah in den Himmel. „Es hat mich überrascht, dass du wusstest, was ich mir wünsche und welche Musik ich höre.“

 

„Naja, wir waren ja drei Monate zusammen…“ Lächelnd hob Ryou wieder den Kopf und sah ihn an. Inzwischen fiel es ihm auch wieder leichter, mit Mariku zu sprechen, er stotterte nicht mehr so. „Und da schnappt man schon so Einiges auf.“

 

„Da hast du wohl Recht.“ Mariku gluckste und sah ihn an. „Hast da was.“ Er beugte sich näher – was Ryous Herz fast dazu brachte, zu zerspringen vor Freude, Nervosität, Liebe, Zuneigung, allem zusammen – und strich ihm eine Schneeflocke von der Augenbraue.

 

„O-Oh.“ Ryou errötete, ihm war gar nicht aufgefallen, dass er dort eine hatte. „Danke, Mariku.“

 

„Kein Thema.“ Er zuckte mit den Schultern. „Hör mal, ich fand‘s echt cool, dass du heute hier warst und alles, Ryou, aber ich muss jetzt leider wieder rein.“ Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. Bildete sich Ryou das nur ein, oder schien er eigentlich noch länger mit ihm reden zu wollen…? „Das Trinkspiel geht jetzt los und die warten alle schon auf mich und so.“

 

„Ah, oh, sorry, dass ich dich aufgehalten hab“, entschuldigte sich der Weißhaarige rasch beschämt.

 

Mariku lachte. „Du hast mich nicht aufgehalten, ich sagte doch, dass es mich gefreut hat.“ Er wuschelte Ryou durchs Haar. „Ich würd dich ja fragen, ob du mitmachst, aber ich denke nicht, dass du in letzter Zeit zum Alkoholiker geworden bist?“

 

Ryou lachte leise. „Nein, bin ich nicht, aber danke der Nachfrage.“ Er lächelte ihn an. „Ich werd dann jetzt gehen, bin nicht so ein Partymensch.“

 

Der andere summte. „Also bis dann.“ Mariku zwinkerte ihm zu und marschierte dann zurück ins Café, wo er sofort mit lauten Brüllen wie „Wo warst du solange?“ und „Endlich, du Penner!“, begrüßt wurde.

 

Strahlend sah Ryou ihm nach. Mariku hatte mit ihm geredet, anständig geredet! Und er hatte ihn … angefasst und sich so oft bedankt! Mariku bedankte sich sonst nie, er musste sich also wirklich freuen, dass er da gewesen war! Und das zu wissen war einfach … wunderschön, das war jetzt schon das schönste Weihnachtsgeschenk, das man ihm machen konnte.

 

Mariku hatte mit ihm geredet, sie hatten sich gut verstanden und vielleicht … könnten sie wieder Freunde werden? Ryou hatte immer ein bisschen auf ein Wunder gehofft, war sich sicher, dass er ohne dieses nicht wieder an Marikus Seite sein konnte – wenn auch nur freundschaftlich.

 

Und jetzt, während er mit einem Lächeln im Gesicht und im Schnee nach Hause ging, da war er sich sicher, dass dieses Wunder geschehen war.

 
 

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Ups, sorry uwu Hab mich vertan, es gibt doch nur 43 Kapitel und keine 6, wie ich gesagt hatte ^^“

 

Tja… Ryou hat so viel Angst vor der Party gehabt und dann ist es doch so super gelaufen, freut mich für ihn ^///^ Ich hatte zuerst ein mega kitschiges Geschenk geplant, ich glaub, es war ein Ring, aber iPod war dann doch besser und nicht so extrem kitschig, obwohl die Widmung natürlich schon… Schmalz pur ist >‘D

 

Ich hab mir vorgenommen, das letzte Kapitel an dem Tag hochzuladen, wo ich das erste hochgestellt hab – 31. Oktober. Heißt, dieses Monat wird BB sehr wahrscheinlich beendet! :D

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy:  Es ist Heiligabend und Ryou bereitet sich auf ein einsames Weihnachtsfest mit seiner Schwester vor, doch dann bekommt er eine überraschende SMS, in der ihm befohlen wird, zum Stadtpark zu kommen. Wer ihn dort wohl treffen will…?

 

Bis dann <3

Das Geständnis

‚Es ist Weihnachten.‘

 

Dies war der erste Gedanke, der Ryou in den Kopf schoss, als er am Morgen die Augen öffnete. Heute war der 24. Dezember, Heiligabend. Und er freute sich! Er würde Weihnachten zwar wieder ohne Freunde und seinen Vater feiern, aber er hatte ja immer noch Amane. Und außerdem war es ja nicht das erste Mal, dass sie Weihnachten nur zu zweit feierten und eigentlich müsste sich Ryou schon längst daran gewöhnt haben, aber der Gedanke stimmte ihn dennoch ein bisschen traurig.

 

Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu trauern! Mit einem Lächeln sprang Ryou aus dem Bett und ging zum Fenster. Er riss die Vorhänge auf und sah hinaus. Es schneite momentan zwar leider nicht, aber es war immer noch genug Schnee da, um nachher mit seiner Schwester einen Schneemann bauen zu können.

 

Kichernd hauchte er an die Scheibe, die daraufhin beschlug, und malte ein Herz hin. Er war immer noch so verdammt gut gelaunt wegen seinem Erfolg bei Marikus Geburtstag! Langsam aber sicher bauten sie wieder ein normales Verhältnis zueinander auf, das konnte Ryou spüren und das freute ihn! Er hatte sogar beschlossen, Mariku anzurufen und ihm frohe Weihnachten zu wünschen, auch wenn er wusste, dass er das Fest nicht feierte. Aber es war schließlich der Gedanke, der zählte, nicht wahr?

 

Summend, und immer noch mit Schlafsachen bekleidet, ging er die Treppe hinunter zum Wohn- und Essbereich. Amane schien noch zu schlafen, aber das war kein Wunder bei ihr. Sie schlief immer bis mindestens zwölf Uhr, wenn sie konnte und jetzt war es gerade mal halb zehn.

 

Also beschloss er, Frühstück für sie zu machen und nicht nur irgendeins, sondern Amanes Lieblingsessen – Sushi. Wie er war sie natürlich auch Halbengländerin aber im Gegensatz zu ihrem Bruder mochte sie das englische Frühstück – oder generell die englische Küche – nicht halb so gern wie die japanische.

 

Und deswegen machte er jetzt Sushi. Während er es vorbereitete musste er an Malik denken. Sein Freund hatte ihn gebeten, sich nicht mehr bei ihm zu melden, Malik würde sich schon von selbst melden, wenn es ihm besser ging. Es fiel Ryou schwer, sich wirklich daran zu halten, aber er wusste, dass sein bester Freund nur sauer werden würde, wenn er ihn jetzt anrufen oder eine SMS schicken würde. Deswegen ließ er es mit schwerem Herzen sein.

 

Bakura hätte Ryou ja eine SMS geschickt, aber er hatte weder seine Handy- noch seine Festnetznummer, also konnte er ihm kein gutes Fest wünschen, außer per Instantmessenger vielleicht.

 

Naja, wenigstens Mariku blieb ihm ja noch. Mariku … Nur beim Gedanken an ihn musste Ryou breit lächeln. Er fühlte sich echt wie neu verliebt. Die ganzen Schmetterlinge tobten wieder so stark wie am Anfang ihrer Beziehung in seinem Bauch und von Tag zu Tag wurden es mehr.

 

Sushi war kein schweres Gericht, aber dafür relativ zeitaufwendig, weswegen es auch etwas dauerte, bis er schließlich damit fertig war. Summend räumte er das fertige Sushi für die Zwischenzeit in den Kühlschrank. Da es noch einige Zeit dauern würde, bis Amane aufstand, genehmigte sich Ryou schon einmal eine kleine Portion Cornflakes.

 

Während er aß, sah er dabei lächelnd zum Weihnachtsbaum, der im Wohnzimmer aufgestellt war. Es war zwar ein relativ kleiner, nur 1,20 Meter hoch, aber das reichte den beiden Geschwistern völlig aus. Sie hatten gestern den ganzen Abend damit verbracht, ihn zu schmücken und auf das Endprodukt war Ryou wirklich verdammt stolz. Ihr Baum war nun geschmückt mit roten und silbernen Christbaumkugeln, goldenem Lametta, roten Schleifen und ein paar Lichterketten.

 

Es sah abends wirklich bezaubernd aus, wenn alles dunkel war und die einzigen Lichtquellen der Weihnachtsbaum und der Kamin waren. Ryou schwärmte noch ein wenig davon, da vibrierte plötzlich sein Handy – er hatte eine SMS bekommen.

 

„Wer das wohl war?“ Neugierig holte der Weißhaarige sein Handy hervor. Vielleicht ging es Malik ja inzwischen besser? Lächelnd sah er aufs Display und als er sah, von wem die SMS war, hätte er das Handy vor Schreck fast fallen gelassen. Die SMS war vom Mariku! Was er wohl wollte…? Fröhliche Weihnachten wünschen, auch, wenn er selber gar keine feierte?

 

„Das wär echt niedlich…“, kicherte Ryou, die Wangen leicht gerötet und klickte auf SMS lesen:

 

„Wir treffen uns in einer halben Stunde im Stadtpark. Ich akzeptiere kein Nein.“

 

Verwirrt runzelte Ryou die Stirn. Also damit … hatte er nun wirklich nicht gerechnet, aber irgendwie freute es ihn, auch wenn Marikus Worte etwas barsch waren. Aber er wollte ihn sehen, wollte sich mit ihm treffen! Er wollte ihn wirklich sehen, Ryou konnte es kaum glauben!

 

Jubelnd sprang er auf und eilte in sein Zimmer. Mariku wollte sich gleich mit ihm treffen, er musste sich beeilen und sich schnell schick machen, sonst würde er zu spät kommen!

 
 

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Es war knapp gewesen, aber Ryou hatte es mit Rennen dennoch geschafft, rechtzeitig am Park anzukommen. Mit einem unsicheren Lächeln betrat er diesen und sah sich dabei suchend nach dem blonden Stachelhaar seines Ex-Freundes um.

 

Der Domino City Park … Er weckte so viele, wunderschöne Erinnerungen. Hier hatten sie ihr erstes… ‚Date‘ gehabt, wenn man es denn so nennen wollte. Außerdem durfte er hier das erste Mal Marikus Lippen schmecken und hier … genau neben dem Ententeich – welcher momentan durch das kalte Wetter und die Jahreszeit zugefroren war – hatte Mariku ihn gefragt … Gefragt, ob er mit ihm zusammen sein wollte und diesen Moment, den würde Ryou niemals vergessen, er hatte sich in sein Herz gebrannt.

 

Er ging weiter durch den Park, dann entdeckte er Mariku schließlich im Schneidersitz auf einer Bank sitzend, die dank einer Überdachung vom Schneebefall verschont worden war. Er schien ihn ebenfalls bemerkt zu haben, da er mit einem Grinsen zu ihm sah und die Hand hob. Lächelnd eilte Ryou schnell zu ihm.

 

„Hey“, begrüßte er ihn atemlos, die Wangen leicht gerötet, „Wartest du schon lange?“

 

„Nö, fünf Minuten höchstens.“ Mariku schlug mit der Hand leicht auf den Platz neben sich, wo sich Ryou dann auch geschwind hinsetzte.

 

Sie schwiegen. Etwas nervös rutschte der Weißhaarige auf der Bank herum. Er wollte wirklich wissen, warum Mariku ihn hierhin bestellt hatte, aber anderseits genoss er es, mit ihm hier zu sitzen und wer wusste es, vielleicht ging Mariku wieder, wenn er ihm gesagt hatte, was er ihm mitteilen wollte? Das wollte Ryou nicht, deswegen beschloss er zu warten, bis Mariku ansprach, was er von ihm wollte.

 

„Hab deinen iPod schon benutzt.“ Grinsend holte Mariku den kleinen Mp3-Player aus seiner Tasche und zeigte ihn Ryou. „Schon oft sogar, hör damit jetzt immer im Bett Mucke und so.“

 

„Das freut mich!“ Ryou lächelte ihn an. „Dann hab dir ja etwas Sinnvolles gekauft, das ist gut.“

 

„Oh ja, das ist jeden Fall, ich muss sogar zugeben, dass mir dein Geschenk von allen am besten gefällt.“ Er zwinkerte Ryou zu. „Mit Abstand sogar.“

 

Ryou lief knallrot an bei diesen Worten und schlug sich beide Hände ins Gesicht. „O-Oh… Wow, das freut mich echt zu hören, Mariku.“

 

„Sieht man dir auch an.“ Glucksend pikste er seinem Exfreund in die Wange. „Rotbäckchen, du.“

 

„Heeey…“ Mit gekräuselter Nase umklammerte Ryou Marikus Finger mit seiner Hand und legte sie dann auf seinen Schoß, damit ihm der gemeine Zeigefinger nicht mehr ärgern konnte. „Gemein bist du!“ Er zog einen Schmollmund.

 

„Ach was, du hast das nur falsch interpretiert!“ Mariku grinste ihn breit an und legte seine freie Hand auf Ryous Wange. „Das war liebevoll gemeint, nicht gemein, du Dummerchen.“

 

Ryou riss die Augen auf. „Liebevoll…?“, wiederholte er flüsternd, noch bevor er sich stoppen konnte. Mariku zuckte zusammen und riss sofort seine Hand weg, der Gesichtsausdruck unlesbar.

 

Schuldbewusst biss sich der Weißhaarige auf die Unterlippe. Jetzt hatte er Mariku bestimmt ein schlechtes Gewissen gemacht oder so, das wollte er doch gar nicht … Er war nur überrascht gewesen von seiner Wortwahl, aber so, wie er Mariku kannte, hatte das wahrscheinlich nicht mal eine tiefere Bedeutung.

 

„Tut mir leid…“, wisperte er leise und senkte den Blick auf seine Hände.

 

„Nein, Ryou, ich … Fuck.“ Seufzend fuhr sich Mariku durchs Haar und legte den Kopf in den Nacken. Er sah in den Himmel. „Du weißt, ich bin scheiße mit Worten und auch mit … Gefühlen und so einen Kram, also erwarte jetzt nicht viel von mir.“

 

„Ähm, okay?“ Unsicher hob Ryou den Kopf und sah ihn an. Er wusste nicht, worauf der Ägypter hinauswollte und was er ihm jetzt sagen wollte, aber dennoch hatte sein Herz bei diesen Worten angefangen wie wild zu schlagen und Ryou versuchte jetzt mit aller Kraft, seine Hoffnungen nicht zu hoch zu setzen. Sonst würde er nur umso tiefer fallen.

 

„Also.“ Mariku holte tief Luft, er schien wirklich nervös zu sein. „Es … Fuck, es tut mir leid, okay? Einfach … alles, ich hab dich scheiße und ungerecht behandelt und so, inzwischen ist mir das auch klar geworden.“ Er kratzte sich am Kopf. „Ich hab die Zeit mit dir wirklich genossen, obwohl wir so verschieden sind und unsere Auseinandersetzungen hatten … Es war echt … cool mit dir.“

 

„Ä-Ähm, danke…“, antwortete Ryou unbeholfen und wusste nicht, was er sagen wollte, aber wollte einfach irgendetwas sagen. Worauf wollte Mariku nur hinaus…? Er entschuldigte sich? Aber warum…?

 

„Ich … hatte was mit meinem Ex, Akefia, während wir noch zusammenwaren, das hattest du am Tag unserer Trennung richtig erkannt“, fuhr Mariku seufzend fort und schloss die Augen. „Das hätte ich nicht tun sollen, ich weiß und ich hatte ein wirklich schlechtes Gefühl dabei, Ryou, echt. Das musst du mir glauben und das hat mich schon verdammt stutzig gemacht, weil ich sonst nie Probleme hatte, jemanden zu betrügen. Aber … Ich weiß nicht…“ Er öffnete die Augen wieder. Sein Gesicht sah nachdenklich aus, während er nach den richtigen Worten suchte.

 

„Als ich Akefia im Piercingstudio wieder gesehen hatte, nach all der Zeit … Ich hab mich wieder von ihm angezogen gefühlt und alles, aber inzwischen hab ich erkannt, dass das nur aus … naja, nur wegen dem Ficken war, er hat eben dieselben Fetische wie ich, er mag es gröber im Bett und konnte mir eben das geben, was du mir in dem Fall halt nicht konntest. Wir hatten also mehrmals Sex, als ich noch mit dir zusammen war und die Knutschflecke, die du sicherlich bemerkt hast, die waren von ihm. Akefia hat auch immer auf mich eingeredet, du würdest nicht zu mir passen, er wäre der Richtige für mich und keine Ahnung, hab ihm dann irgendwie geglaubt und außerdem hat mir unsere Beziehung … Angst gemacht.“

 

„Angst?“ Geschockt von dieser Aussage hob Ryou beide Augenbrauen. „Wieso das denn?!“

 

„Sie ist mir einfach zu…“ Der Blonde gestikulierte wild mit den Händen herum, während er überlegte, wie er sich erklären sollte. „Zu ernst geworden, könnte man sagen. Es ist wie beim ersten Mal mit Akefia gewesen, ich hab einfach gemerkt … dass ich dich brauche, Ryou, dass ich wirklich sehr, sehr verdammt viel für dich empfinde und das hat mir Angst gemacht … Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte und dann kam Akefia und anstatt diese … unbekannten Gefühle, die ich bei dir zu entwickeln schien, zu erforschen hab ich mich wie ein Feigling verkrochen und bin abgehauen.“

 

Er seufzte, scheinbar genervt von sich selbst. „Ich bin zu Akefia zurück, weil ich bei ihm wusste, worauf ich mich da einlasse, was ich für Gefühle für ihn habe und was ich empfinde … Bei dir war ich einfach verwirrt, weil die Gefühle so scheiße stark geworden sind.“ Mit einem schwachen Grinsen schüttelte er den Kopf und holte eine Zigarette hervor.

 

„Aber ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken … Deswegen hab ich versucht alles und jeden, was mit dir zu tun hat, zu ignorieren. Ich hatte sogar Probleme, Kura in die Augen zu sehen, da er dir so ähnlich sieht!“ Mit einem humorlosen Lachen krallte er eine Hand in sein Haar. „Ich war echt erbärmlich und im Nachhinein schäm ich mich auch für mich, weil ich wie ein Schisser immer weggelaufen bin. Aber irgendwann … konnte ich dich nicht mehr ignorieren … Ich musste dich irgendwie ansehen und dir … heimlich nah sein, wie so ein Psycho, ein Stalker oder so.“

 

Mariku lachte erneut und zog an seiner Zigarette. Ryou beobachte ihn fasziniert und konnte nicht glauben, was er da zu hören bekam. „Naja, an meinem Geburtstag dann … Dann kam dein Geschenk und … keine Ahnung, da konnte ich echt nicht mehr.“ Er presste die Lippen zusammen. „Als ich die Gravur gesehen hab und … Weiß nicht, mir ist auf einmal so klar geworden, wie sehr ich dich wohl verletzt hab und mir ist bewusst geworden, wirklich bewusst geworden, was es denn nun ist, was ich für dich empfinde.“

 

Er warf die erst halb fertige Zigarette in den Schnee und sah Ryou zum ersten Mal seit seiner Erzählung in die Augen. „Willst du es wissen, Ryou?“

 

Ryous Körper bebte und er fühlte sich, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Er war so nervös … Er hatte Angst, verdammte Scheiße, riesengroße Angst! Das, was Mariku jetzt sagen würde, was er nun wirklich für ihn empfand, das würde alles ändern. Dessen war sich Ryou bewusst. Aber er wollte es wissen, er musste es wissen und so nickte er nur langsam und war zu schwach, um verbal zu antworten.

 

Marikus Mundwinkel zuckten leicht und man sah ihm an, wie sehr er mit den Worten kämpfte. „Ich … Ich liebe dich, Ryou.“

 

Ryou hatte so lange auf diese Worte gewartet, so verdammt lange und jetzt, wo sie da waren, konnte er nichts empfinden. Nichts, absolut null. Es war, als wär sein Kopf einfach überfordert mit dieser Aussage, diesen vier Worten.

 

Mariku … liebte ihn?

 

„Ich weiß, das klingt schockierend!“ Mariku lachte, ihm war Ryous geschockter Gesichtsausdruck nicht entgangen. „Und du musst mir nicht glauben, aber es ist so. Ich liebe dich.“ Er zögerte kurz, dann hielt er Ryous Gesicht sanft zwischen seinen Händen und beugte sich zu ihm. Mariku presste seine Lippen auf Ryous und küsste ihn.

 

Ryou fing an zu wimmern bei dieser liebevollen Geste und sein ganzer Körper fing an zu zittern, als Mariku über sein Gesicht streichelte und versuchte, ihn so zu beruhigen. Aber das beruhigte ihn nicht, das machte das Ganze nur noch viel schlimmer.

 

„M-Ma-Mariku!“ Ein ersticktes Schluchzen verließ Ryous Lippen und dann sprang er auf Marikus Schoß, schlang die Arme und drückte ihn so fest, dass er sicher war, der Ägypter würde Schmerzen haben, aber das war ihm egal. Im Moment war ihm alles egal.

 

Alles.

 

Außer Mariku…

 

„Ssh … Baby…“ Mariku schlang die Arme um Ryous zitternde Schultern und lehnte seinen Kopf gegen den des Kleineren. „Nicht weinen, ist doch alles gut…“

 

„I-Ich liebe dich so sehr, Mariku!“, konnte Ryou mit Schwierigkeiten hervor bringen, das ganze Gesicht genässt von den Tränen, die einfach nicht aufhören wollten zu kommen. „So … so sehr, w-wirklich! Ich ha-hab nie aufgehört, dich zu lieben, nie! Auch wenn du mich betrogen hast, auch wenn deine Worte s-sehr verletzend waren … Ich liebe dich einfach zu sehr…“

 

Mariku erwiderte nichts, drückte ihn nur fester an sich und wartete darauf, dass sich Ryou wieder beruhigte.

 

„Heißt das … du und ich…?“, wollte Ryou nach einigen Minuten mit krächzender Stimme wissen, die Augen blutunterlaufen und geschwollen vom vielen Weinen.

 

„Wenn du noch willst…“ Mariku zuckte leicht mit den Schultern, ein schwaches Grinsen auf den Lippen. „Dann ja.“

 

„Natürlich will ich!“ Mit einem strahlenden Lächeln schlang er seine Arme um Marikus Nacken und küsste ihn. „Dumme Frage, ich hab mir die letzten Monate nichts anderes gewünscht! Aber…“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Was ist mit Akefia…?“

 

„Nichts.“ Der Blonde schmunzelte. „Zumindest nicht mehr, hab direkt nach der Geburtstagsparty mit ihm Schluss gemacht. Und diesmal endgültig, es wird kein Zurück geben.“

 

„Und was hat er dazu gesagt…?“, wollte Ryou schüchtern wissen.

 

„Nichts … Nicht wirklich zumindest.“ Mariku lachte. „Er hat mich beschimpft, mir den Tod gewünscht und dann aufgelegt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Weißt du, ich mag Akefia ja, aber es hat einfach nicht sein wollen und irgendwann, da wird er es schon kapieren, also mach dir keine Sorgen um ihn, Baby.“

 

„Baby…“ Ryou kicherte glücklich und strich sich die letzten Tränen aus den Augen. „Dann kann ich dich jetzt wieder Schatzi nennen…?“

 

Mariku verzog das Gesicht. „Ungern. Such dir lieber einen anderen Spitznamen, dir wird schon etwas Geiles einfallen.“

 

„Aber ich mag den Namen…“ Ryou zog einen Schmollmund, bevor er seufzte. „Aber schön, eine Beziehung besteht ja aus Kompromissen und diesen kann ich verkraften, denk ich.“

 

„Sehr schön.“ Mariku gluckste erheitert und lächelte ihn dann an. Ein richtiges Lächeln, kein Grinsen oder Schmunzeln. „Ich bin froh … Echt froh, dass jetzt wieder alles so ist, wie es sein sollte.“

 

„Oh ja, und ich erst!“, flüsterte Ryou und küsste Mariku dann überglücklich.

 
 

xxx
 

 

Nachdem die Zwei noch einige Minuten küssend auf der Bank verbracht hatten, schlug Ryou schließlich vor, zu ihm nach Hause zu gehen. Amane wusste schließlich nicht, wo er war und würde sich bestimmt Sorgen machen.

 

Auf dem Weg zu seiner Wohnung hatte Ryou Mariku schüchtern gefragt, ob er den Tag nicht mit ihnen verbringen und mit ihnen Weihnachten feiern wollte und zu seiner großen Überraschung hatte Mariku zugestimmt! Das freute Ryou wirklich sehr, dann würde sein Wunsch, mit seinem Freund Weihnachten zu feiern, ja doch noch wahr werden!

 

„ONII-CHAN! Wo warst du?!“, ertönte sofort Amanes wütende Stimme, als Ryou die Haustür aufgeschlossen hatte. „Ich hab mir Sorgen gemacht, verdammt, hab dich auf deinem Handy angerufen, aber du hast es ja nicht mal mitgenommen!“

 

„Tut mir leid, Amane…“ Ryou sah sie mit schuldbewusster Miene an, während er sich seiner dicken Winterklamotten entledigte. „Aber ich hatte es eilig und hab nicht mehr daran gedacht, dir Bescheid zu geben.“

 

„Wichtig?!“ Amane blies die Wangen auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Was kann bitte so- Mariku!“ Sie riss die Augen auf, als sie den vermeintlichen Exfreunds ihres Bruders sah. „Was machst du denn hier?!“

 

„Mit meinem Baby Weihnachten feiern.“ Grinsend zog Mariku seine Schuhe aus und ging dann zu Ryou, um ihn einen kleinen Kuss zu geben. „Und mit seiner nervtötenden Schwester natürlich.“

 

„Aber!“ Verwirrt sah das Mädchen von einem zum anderen und schien die Welt nicht mehr zu verstehen. „Aber ihr seid doch kein … kein Paar mehr?“

 

„Doch…“ Ryou errötete und kuschelte sich dann an Mariku. „Seit ein paar Minuten sind wir es wieder.“

 

„Genau“, stimmte Mariku zu und gab Ryou– wie um ihre Worte beweisen zu müssen – noch einen Kuss.

 

Amane lächelte breit und klatschte in die Hände. „Ohh, das freut mich so für euch, ehrlich! Ryou war die letzten Wochen echt am Boden zerstört, so deprimiert hatte ich ihn noch nie erlebt!“

 

„Echt?“ Interessiert hob der Blonde eine Augenbraue und sah zu ihrem Bruder. „Stimmt das?“

 

Ryou murmelte als Antwort nur etwas Unverständliches, was Mariku zum Lachen brachte. „Wie auch immer!“, versuchte er schnell das Thema zu wechseln, „Hast du das Sushi gesehen, das ich für dich gemacht habe, Amane?“

 

„Jepp, es war köstlich, danke Onii-chan!“ Mit einem Lächeln umarmte sie ihren Bruder und sah dann zu Mariku. „Was ist mit dir, bleibst du noch ein bisschen?“

 

„Ja, sogar bis morgen!“, erwiderte Mariku grinsend und schlug Ryou dann auf die Schulter. „Er wollte unbedingt, dass ich mit euch feier, also hab ich zugestimmt. Ich feier dieses komische Fest zwar nicht aber ein Festmahl von Ryou kann ich einfach nicht ablehnen!“

 

„Ohh, was kochst du denn, Onii-chan?“, wollte Amane sofort von Ryou wissen. „Sag schon!“

 

Ryou lachte leise. „Ich weiß noch nicht“, gab er zu und kratzte sich am Hinterkopf. „Aber da Mariku Fleisch liebt, wird es wohl irgendetwas mit Fleisch sein. Wir haben, glaub ich zumindest, noch etwas im Tiefkühlfach, das müsste für uns alle reichen, wenn ich nebenbei noch was anderes koche.“

 

„Hört sich geil an, ich freu mich schon!“, meinte Mariku schmunzelnd, „Aber euch ist klar, dass ich dann die größte Portion Fleisch bekomme, oder?“

 

„Pah!“ Amane blies die Wangen auf und sah den Größeren herausfordernd an. „Das werden wir ja sehen!“

 

„Oh, willst du darum kämpfen?“ Amüsiert hob Mariku eine Augenbraue. „Dann komm her, schlag mich doch, wenn du dich traust, Kleine.“

 

Lächelnd beobachtete Ryou, wie die Zwei herum tobten. Es freute ihn wirklich sehr, dass sie sich so gut verstanden. Sein Vater mochte Mariku zwar immer noch nicht, aber das war ihm inzwischen egal. Er hatte eingesehen, dass sein Vater zwar immer sein Vater blieb und er ihn auch liebte, aber dass er eine viel zu kleine Rolle in seinem Leben spielte, als dass er über seine Partner bestimmen konnte oder nicht.

 

Da es noch zu früh war zum Essen, beschlossen die Drei etwas Wii zusammen zu spielen, ganz zur Begeisterung von Amane und Mariku, welche beide Zocken über alles liebten. Es machte wirklich Spaß, sie lachten viel und so verging die Zeit wie im Fluge.

 

Amane war in ihr Zimmer gegangen, mit ihrem Freund telefonieren, und ließ Mariku und Ryou alleine im Wohnzimmer zurück. „Ich mach mal den Kamin an“, sagte Ryou lächelnd. Es wurde draußen bereits langsam dunkel. Nachdem das Feuer brannte, brachte er auch den Weihnachtsbaum zum Leuchten.

 

„Wow, sieht echt schön aus“, staunte Mariku und setzte sich auf den Sessel vorm Kamin. „Richtig gemütlich. Echt chillig, gefällt mir.“

 

„Ja, nicht wahr?“ Mit einem Lächeln setzte sich der Weißhaarige auf seinen Schoß und kuschelte sich an ihn.

 

Für ein paar Minuten schwiegen sie, lauschten dem leisen Knistern des Feuers und mit einem glücklichen Seufzen schloss Ryou die Augen. Es war so schön, hier mit Mariku zu sitzen, das hatte er sich immer gewünscht und nun war sein Wunsch doch noch wahr geworden!

 

„Mariku, tut mir leid…“, murmelte er nach einiger Zeit leise und öffnete die Augen, um seinen Freund anzusehen. „Aber … Ich hab jetzt gar kein Weihnachtsgeschenk für dich und…“

 

„Ach was!“ Mit einem Schnauben unterbrach ihn Mariku und tätschelte ihm den Kopf. „Du brauchst auch keins, hast mir ja etwas zum Geburtstag geschenkt und das war ja quasi an Weihnachten, also gilt dein iPod für beides.“

 

„Sicher?“ Ryou runzelte leicht die Stirn. Auch wenn Mariku kein Christ war und das Weihnachtsfest nicht feierte, wollte er ihm dennoch etwas schenken und jetzt mit leeren Händen da zustehen war ihm doch etwas unangenehm und peinlich…

 

„Sicher!“ Mariku lachte, doch dann wurde er auf einmal ernst. „Aber ich hab was für dich…“

 

Ryou errötete bei diesen Worten. „Für … mich?“, fragte er baff nach, hatte er doch gar nicht damit gerechnet, von Mariku beschenkt zu werden.

 

„Jo…“ Mariku kratzte sich am Kopf. „Keine Ahnung, ob‘s dir gefällt oder nicht, aber naja…“ Er wühlte in seiner Hosentasche herum und holte dann zwei silberne Ketten heraus. An der einen hing das Yin Zeichen aus Metall, an der anderen das Yang Zeichen.

„Ich weiß, dass ist scheiße kitschig und mir ist das was peinlich, es zu tragen, aber fuck, ich dachte, du magst so einen Kitsch!“

 

Er gluckste leise und man konnte ihm anhören, dass er etwas nervös war und vielleicht auch Angst hatte, Ryou würde das Geschenk doch nicht gefallen. „Hier, für dich ist das…“ Er legte Ryou die Kette mit dem Yang um. „Und für mich das hier, das Yin.“

 

„Wow…“ Lächelnd betrachtete Ryou ihre beiden Anhänger. „Und die… die Ketten gehören zusammen, oder?“

 

„Genau, die Yin und Yang Dinger gehören zusammen, man kann sie auch zusammen zu eins machen.“ Mariku grinste schief. „Gefällt‘s dir…?“

 

„Natürlich, das ist wunderschön!“, wisperte der Weißhaarige leise, sogar etwas gerührt, und gab seinem Freund einen Kuss. „Danke … Wirklich, Mariku, ich weiß, du magst so Zeug nicht…“

 

„Ja, schon…“ Mariku fuhr sich durchs Haar. „Aber wie du eben selbst so schön gesagt hast, in einer Beziehung muss man Kompromisse eingehen und weil du auf Kitsch stehst, zieh ich die Kette halt an.“ Er schmunzelte. „Cool find ich sie ja schon, sonst hätte ich sie ja nicht gekauft.“

 

„Das ist schön.“ Ryou kuschelte sich näher an ihn, schlang seine Arme um Marikus Oberkörper und küsste ihn abermals.

 

Die Zwei verbrachten noch einige Zeit vor dem Kamin, bis Marikus Magen auf einmal laut knurrte und Ryou dann lachend beschloss, dass es Zeit war zu kochen.

 

Wie erwartet hatten sie wirklich noch etwas Fleisch aufbewahrt und nach kurzem Überlegen und Stöbern der Kochbücher hatte sich Ryou dann entschlossen, Shabu-shabu zu machen, ein Gericht, welches man im weitesten Sinne mit Fondue vergleichen konnte.

 

Er war gerade dabei, das Fleisch in dünne Scheiben zu schneiden, da klingelt es an der Tür. Verwirrt runzelte Ryou die Stirn. „Wer könnte das denn sein?“, murmelte er leise, trocknete seine Hände dann an einem Handtuch ab und ging zur Haustür.

 

„Erwartest du Besuch?“, wollte Mariku wissen, der auf dem Sofa saß und TV sah.

 

„Eigentlich nicht…“ Ryou zuckte mit den Schultern. „Naja, vielleicht will ein Nachbar uns ein frohes Fest wünschen“, meinte er und öffnete die Tür.

 

Doch es war kein Nachbarn … sondern Malik!

 

„Ryou!“ Mit einem breiten Lächeln schloss er den Weißhaarigen in die Arme und drückte ihn an sich. „Frohe Weihnachten, mein Lieber!“

 

„Danke!“ Kichernd gab Ryou ihm einen Kuss auf die Wange und sah ihn dann lächelnd an. „Was ist denn passiert?! Du siehst so glücklich aus und-“

 

„Wieder mit Kura vertragen?“, rief Mariku dazwischen und sah grinsend zu ihnen.

 

„Mariku!“ Malik verengte die Augen zu Schlitzen. „Ryou, was-“

 

„Ssh, es ist alles gut, bleib ruhig!“ Beruhigend legte ihm sein Freund eine Hand auf den Oberarm. „Mariku und ich haben uns wieder versöhnt, er hat sich entschuldigt, Malik. Wir sind wieder ein Paar.“

 

„Ah?“ Mit erhobener Augenbraue sah Malik warnend zu Mariku. „Ich warne dich, du Penner, wenn du ihm nochmal das Herz brichst, dann kriegst du es mit mir zu tun!“

 

„Jaja, schon gut, hab verstanden.“ Mariku verdrehte mit einem Schmunzeln die Augen. „Und jetzt sag schon, warum du so glücklich aussiehst!“

 

„Ja, genau, er hat Recht!“ Ungeduldig sah ihn Ryou an. „Immer raus mit der Sprache, Malik!“

 

„Na schön…“ Malik lächelte schüchtern und fuhr sich durchs Haar, bevor er sich langsam einen Handschuh auszog.

 

Ryou riss die Augen auf, als er den funkelnden Silberring sah, den Malik um seinen Ringfinger trug. „Malik, was…?“

 

„Bakura und ich…“ Mit einem Lächeln sah Malik auf den Ring. „Wir sind verlobt.“

 
 

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Ups, da sind sie wieder zusammen! :x Aber tja, wer hat schon was anderes erwartet? Das hier ist schließlich eine typische, klischeehafte Highschool-Fanfic, also natürlich kommt der Hauptcharakter wieder mit seiner Liebe zusammen >D

 

Ich muss sagen, dass mir inzwischen sooo viel nicht mehr gefällt bei  Bad Boy und ich es am liebsten umschreiben würde, um es nicht so verdammt klischeehaft zu machen, aber geschrieben ist geschrieben und ja… War eben mein erstes großes Werk, man möge mir also verzeihen, die Sachen, die ich inzwischen schreibe (Bad Boy hab ich vor 1 ½ Jahren fertig geschrieben) sind vieeel besser, vom Schreibstil und auch was den Inhalt der FFs angeht… :3

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Wir erfahren endlich, was am Tag des Weihnachtsballs zwischen Malik und Bakura vorgefallen ist und wie es dazu kam, dass die beiden nun scheinbar verlobt sind…!

 

Bis dann <3

Gefühlschaos

„Tja.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Bakura zu, wie Ryou von Miho weg gezerrt wurde. „Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?“

 

„Keine Ahnung.“ Seufzend fuhr sich Malik durchs Haar. „Am liebsten ja abhauen, aber das geht nicht“, murrte er mit einem bitteren Lächeln.

 

„Das leider nicht, aber solange wir da bleiben müssen können wir doch auch Spaß haben, oder?“ Bakura grinste Malik an.

 

Dieser verdrehte die Augen. „Bakura, ich will keinen Sex.“

 

„Das meinte ich ja auch gar nicht!“ Lachend schnappte sich Bakura Maliks Hand und zog ihn zur Tanzfläche. „Lass uns tanzen! Und zwar zu Jingle Bells, weil das Lied so ungeheuer stark abgeht!“

 

Malik prustete amüsiert und sah zu, wie sich sein Freund auf der Tanzfläche zum Affen machte. „Du bist echt bescheuert“, kommentierte er mit einem Kopfschütteln, tat es Bakura aber dann nach und fing an, wie wild zu tanzen.

 

Er konnte die Blicke anderer auf ihnen spüren, konnte sogar Leute lachen hören, aber das war ihm egal. Es machte wirklich Spaß, sich einmal wie ein vollkommen Irrer zu benehmen. Jetzt verstand er auch, wieso Bakura das so oft tat.

 

„Macht Spaß, huh?“, grinste ihn Bakura an, legte seine Hände auf Maliks Hüfte und zog ihre Körper eng zusammen.

 

„Das tut es“, musste Malik mit einem Lachen zustimmen und schlang seine Arme um Bakuras Nacken.

 

Bakura gluckste leise, schloss die Augen und presste seine Lippen auf Maliks.

 

Es fing alles ganz harmlos an, mit einem keuschen, unschuldigen Kuss, doch schnell wurde eine heiße Knutscherei daraus mit viel Zungeneinsatz. Sie spürten erneut, dass eine ganze Menge Aufmerksamkeit auf ihnen ruhte, aber das ging ihnen am Arsch vorbei.

 

„Hey…“, nuschelte Bakura leise gegen seine Lippen und öffnete die Augen. Er sah Malik unsicher an. „Muss dir was sagen, Blondie…“

 

„Mh?“ Lächelnd schlug Malik die Lider auf und sah ihn an. Er spielte mit Bakuras Haaren. „Was ist denn, Kura? Immer raus mit der Sprache.“

 

„Also ich…“ Bakura biss sich auf die Unterlippe und drehte den Kopf zur Seite. Er dachte fieberhaft nach, welche Worte er wählen sollte. „Ich… Ach, egal!“ Bakura seufzte niedergeschlagen und löste sich dann von Malik. Er schob beide Hände in seine Hosentasche. „Ich frag‘s dich später, okay?“

 

Mit verwirrtem Gesichtsausdruck hob Malik eine Augenbraue. „Öhm, okay?“

 

Bakura grinste schwach. „Bin mal eben … kurz weg, komm gleich wieder, ja?“

 

Der Blonde nickte und schon verschwand Bakura. Irritiert sah Malik ihm nach. Was sollte das ganze eben? Was wollte ihn Bakura fragen? Er musste ja irgendetwas Wichtiges sein, so ernst, wie er ausgesehen hatte … Aber naja, Bakura hatte gesagt, dass er es ihm später sagen würde, also vertraute er ihm da mal und wartete einfach, bis der andere … bereit dafür war, er hatte doch ziemlich nervös gewirkt.

 

Gelangweilt und mit verschränkten Armen stand Malik herum und wartete, dass Bakura endlich wiederkam. Er wartete und wartete … Verdammt, wo blieb der Trottel?! Er war jetzt schon bestimmt eine Stunde weg, wenn nicht sogar noch mehr!, und irgendwie beschlich Malik die Ahnung, dass der andere vielleicht einfach abgehauen war.

 

Aber das war er zum Glück nicht, da Bakura im genau diesen Moment wieder herein kam. Malik hob beide Augenbrauen, als er Bakura auf sich zu torkeln sah. Und torkeln, das tat Bakura wirklich, er sah verdammt besoffen aus und das machte Malik wütend.

 

Sehr sogar.

 

Warum zur Hölle musste sich der Kerl besaufen?! Hielt er ihn ohne Alkohol denn nicht mehr aus oder was? Knurrend schlug er Bakuras Hand weg, als sich diese auf seine Schulter gelegt hatte.

 

„Warum hast du dich betrunken?!“, fuhr er Bakura sofort an. „Du stinkst ekelhaft, Mann, wie viel hast du getrunken?! Eine ganze Bar leer?!“

 

„B-Bar?“, wiederholte Bakura prustend und biss sich auf die Unterlippe. Er versuchte so, nicht in lautes Gelächter auszubrechen. „Ich war doch in keiner … keiner … Ba-hahahahar!“

 

Malik verdrehte genervt die Augen, als Bakura laut los grölte und sich die Lachtränen aus den Augen wischte. „Ich meins ernst, Bakura.“

 

„Ich doch auch, Baby…“, lallte der Weißhaarige und strich Malik über die Wange, wobei er ihn mit seinen zitternden Fingern fast ein Auge ausstach. „Ich … will … dich…“ Er gab Malik einen Klaps auf den Arsch. „ICH WILL DICH FICKEN!“

 

„Aber ich dich nicht und du weißt auch ganz genau, warum, Bakura!“, zischte ihm Malik wütend zu und schubste ihn dann von sich weg. „Fass mich nicht an, Bakura, ich meins ernst!“

 

„Jetzt zier dich doch nicht so, du Schlampe.“ Bakura verdrehte die Augen.

 

Malik riss geschockt die Augen auf. „Wie hast du mich da gerade genannt…?“

 

„Schlampe.“ Bakura zuckte mit den Schultern. „Kaito hat doch auch gesagt, dass du eine Schlampe bist. Es macht mich sauer, dass du dich von ihm ficken lassen hast aber von mir nicht!“ Er hob seinen Zeigefinger und bemerkte gar nicht, wie sehr er Malik mit seinen Worten verletzte. „Für ihn hast du immer die Beine breit gemacht aber für mich?! Nö!“

 

„Bakura, lass das…“ Maliks Stimme war kaum lauter als ein Wispern. „Wir hatten eine Abmachung, wir hatten gesagt, wir reden nicht mehr über meinen Ex…“

 

„Mir egal!“ Bakura fletschte die Zähne. „Warum darf er und nicht ich? Hast du ihn mehr geliebt? Ja… Ja, du wolltest ihn doch einen Antrag machen… Vielleicht… Hah! Vielleicht sollte ich dir einen machen und dann lässt du mich auch mal ran!“ Schnaubend zog er eine Augenbraue in die Höhe. „Aber bei dir muss ich keine Angst haben, dich mit einem anderen Kerl in flagranti zu erwischen, du hast ja schließlich AIDS und-“

 

Diese Worte waren ein Messerstich, mitten ins Herz. Malik wurde mit solch einer Welle von Emotionen überschüttet, dass er ihnen einfach freien Lauf geben musste, also schrie er. Es war ein lauter Schrei, voller Wut und Schmerz. „Ich hasse dich!“, brüllte er ihn an und in diesem Moment, in diesem Moment war jedes Wort, das er sagte, ernst gemeint.

 

Er fühlte sich verarscht von Bakura. Der andere hatte sich nur über ihn lustig gemacht, hatte ihn doch nur auf den Sex reduziert und dann war er betrunken … Malik hatte es nie gesagt, aber Kaito war auch oft betrunken gewesen und er konnte die Person, die vor ihm stand, nicht mehr wieder erkennen.

 

Das war nicht Bakura … Das war Kaito. Bakura benahm sich wie wirklich wie Kaito.

 

Und das war zu viel für Malik, er konnte einfach nicht, er hatte sich noch nie so verletzt gefühlt. Bakuras Worte taten viel mehr weh, als alle von Kaito zusammen.

 

Er konnte einfach nicht mehr, er musste hier weg, weg von allen, weg von Bakura. Und das tat er auch. Er lief raus, raus aus der Turnhalle und der Schule und zurück nach Hause. Dort angekommen schloss sich Malik in sein Zimmer ein.

 

Er wollte nichts mehr hören, sagen und sehen. Es war einfach alles zu viel.

 
 

xxx
 

 

Seufzend lag Malik auf seinem Bett, den Blick auf die weiße Decke gerichtet. Heute war Heiligabend, der 24. Dezember und gleich würden seine Verwandten kommen und er hatte so etwas von keinen Bock darauf!

 

Er hatte seinem Bruder gesagt, dass es ihm schlecht ging, aber Rishid hatte daraufhin erwidert, dass er beim Fest dabei sein musste. Ihre Verwandten kamen schließlich nur einmal im Jahr und sie freuten sich alle darauf, ihn zu sehen.

 

Toll, dass er überhaupt keinen Nerv dazu hatte, sie zu sehen, interessierte aber keinen. Wirklich tolle Familie, die er da hatte.

 

Mit einem genervten Knurren nahm er sein Handy in die Hand, da er eine neue SMS bekommen hatte. Super, das war bestimmt schon die … zwanzigste heute. Und natürlich war auch sie von Bakura und auch in ihr entschuldigte er sich tausend Mal und bat darum, dass Malik sich meldete, ihm eine Chance gab, alles zu erklären, aber das wollte der Blonde nicht.

 

Für ihn gab es nichts mehr zu erklären, er wollte nichts mehr mit Bakura zu tun haben, er hatte ihn einfach viel zu sehr enttäuscht.

 

„Und tschüss.“ Mit zusammengepressten Lippen löschte Malik auch diese SMS von ihm und drehte sich dann auf die Seite. Seine Verwandten würden jeden Moment kommen, es war kurz nach vierzehn Uhr und sie hatten gesagt, sie würden so um fünfzehn Uhr da sein.

 

Der Ägypter schloss für einen Moment die Augen und fast wäre er dabei sogar eingeschlafen, da klingelte es an der Tür. „Oh nee!“ Jammernd schlug er sich beide Hände ins Gesicht, da ertönte auch schon Rishids Stimme, die ihn fragte, ob er die Tür öffnen könnte.

 

„Jaja…“ Demotiviert und mit sichtbar schlechter Laune stand Malik auf, schlurfte im Schneckentempo zur Tür und riss sie auf.

 

Doch es waren nicht seine Verwandten, die vor der Tür standen.

 

Sondern Bakura.

 

„Tschüss.“ Malik wollte ihm die Tür vor der Nase wieder zuschlagen, doch Bakura war schneller und konnte seinen Fuß dazwischen stellen.

 

„Malik, bitte!“, flehte er ihn an. Bakura sah schlecht aus, sehr schlecht sogar. Sein Gesicht war eingefallen, er hatte dunkle Ringe unter den Augen und seine Haut war sogar noch blasser als sie sonst schon war. Er sah ungelogen wie ein Zombie aus.

 

„Bitte, Malik! Ich möchte nur, dass du mir einmal zuhörst und mich alles erklären lässt, nur einmal! Gib mir nur fünf Minuten, danach lass ich dich auch in Ruhe, wenn du willst, ehrlich! Versprochen!“, versuchte Bakura es weiter.

 

Dies erweckte Maliks Interesse. „Du lässt mich dann in Ruhe?“ Er hob eine Augenbraue. „In der Schule und auch sonst so? Schreibst mir keine SMSen mehr, rufst mich nicht mehr an, gar nichts?“

 

Bakura biss sich auf die Unterlippe. „Ja…“, sagte er leise. „Also komm schon, Malik, bitte…“

 

„Na schön!“ Seufzend warf der Blonde beide Arme in die Luft und zog sich dann Mantel und Schuhe an. „Aber nicht hier, meine Verwandten kommen jeden Moment und ich will nicht, dass die unser Gespräch mitkriegen oder – noch schlimmer – dich zum Essen einladen, wenn sie dich sehen.“

 

Bakura nickte und sah schweigend zu, wie Malik den Hausschlüssel in seiner Hosentasche verstaute. „Lass uns zum Spielplatz hinter meinem Haus gehen“, befahl er und stampfte dahin. Nicht zu weit weg von seinem Haus, aber auch nicht zu nah. Bakura folgte ihm ohne Widerworte.

 

Dort angekommen setzte sich Malik auf die Schaukel, verschränkte die Arme und sah den anderen abwartend an. „Also, du Missgeburt, du hast fünf Minuten und dann verpisst du dich für immer aus meinem Leben, kapiert?“

 

„Malik, ich liebe dich … Wirklich!“ Bakura sah ihn eindringlich an. „Ich liebe dich und ich wollte dir beweisen, dass ich es wirklich tue, dass mir die Krankheit scheißegal ist und am verfickten Arsch vorbei geht und dass ich dich einfach brauche…!“

 

„Na, das hast du ja toll bewiesen!“ Malik lachte kalt auf und schüttelte dann den Kopf. Lügen, alles Lügen.

 

„Es … Es ist scheiße gelaufen, Blondie, ich weiß…“ Bakura fuhr sich durchs Haar. „Hab lange überlegt, wie ich dir beweisen kann, dass ich echt in dich verknallt bin und da ist mir eben … ein Heiratsantrag eingefallen.“ Er sah auf seine schwarzen Vans. „Aber ich hatte Schiss … Ich mein, ein Antrag ist keine einfache Sache und … Keine Ahnung, ich bin so verfickt nervös gewesen auf dem Ball, dass ich einfach kein Wort heraus bekommen habe … Aber ich wusste auch, dass ich es unbedingt an dem Tag machen wollte … Ich wollte es nicht länger vor mich her schieben, bis ich irgendwann den ganzen Mut verlieren würde … Und naja … Alkohol lockert die Zunge und dann dachte ich, es wäre eine gute Idee, etwas zu trinken.“

 

Malik schnaubte. „Wow, klasse Idee, Bakura, betrunken einen Antrag machen, darauf kommst auch nur du, du Genie. Und du hast auch nicht nur etwas getrunken, du warst hackedicht!“

 

„Weiß ich ja…“ Bakura verzog das Gesicht. „Aber ich hab halt gemerkt, dass ich immer noch nervös war und deswegen hab ich immer mehr getrunken, bis ich schließlich gar nichts mehr denken konnte und alles … Mir tut es wirklich leid, was ich da für eine Scheiße gelabert habe. Ich weiß, wie sehr ich dich damit verletzt habe und dass ich so etwas nie sagen sollte … Aber ich kann meine Worte jetzt nicht mehr ändern, ich kann sie nicht ungeschehen machen und ich hoffe nur, dass du mir irgendwann verzeihst.“

 

Malik schwieg und legte den Kopf in den Nacken, als er spürte, dass er kurz vorm Weinen war. Warum … Warum tat es ihm nur so weh, Bakura so am Boden zerstört zu sehen? Er müsste sich freuen, der Arsch hatte es schließlich verdient, aber irgendwie wollte keine Schadenfreude aufkommen… Stattdessen nur Mitleid.

 

„Denkst du, ich kann dir so leicht verzeihen?“, meinte der Blonde in die Stille und hätte sich selbst schlagen können als er das Beben in seiner Stimme hörte.

 

„Nein, natürlich nicht.“ Bakura schüttelte den Kopf. „Aber ich will dir klar machen, dass ich dich wirklich liebe, trotz HIV und dass ich mit dir alt und knochig und hässlich werden will und mir fällt halt wirklich nur diese eine Methode ein…“

 

Bakura atmete schwer und ging mit zitternden Beinen vor Malik auf die Knie. „Malik…“, fing er an und wartete, bis der andere ihn ansah, bevor er aus seiner Manteltasche einen silbernen Ring holte. „Willst du mich heiraten?“

 

Malik wusste nicht, was er sagen sollte, er war sprachlos. Sein Herz hämmerte wie verrückt gegen seinen Brustkorb, ‚Ja! Ja, ja, ja! Ja, ich will!‘ schrie es lauthals, doch da war immer noch sein Kopf, sein Verstand und der sagte ihm, ohne ein Wort aufzustehen und wegzugehen.

 

Bakura sah ihn hoffnungsvoll an, nervös an seiner Unterlippe knabbernd, die Hand, in der der Ring lag, zitterte heftig und bei diesem Bild konnte Malik nicht anders, als in Tränen auszubrechen.

 

„D-Das geht nicht, Ba-Bakura“, brachte er schluchzend hervor, „Wie soll das gehen? Wir sind doch b-beide noch Kinder und wir sind gerade erst zusammen gekommen…“

 

„Ich weiß, das weiß ich doch…“ Bakuras Stimme war krächzend und Malik konnte das verräterische Glitzern in seinen rotbraunen Augen sehen. Auch der Weißhaarige war kurz vorm Weinen. „Wir müssen ja jetzt auch noch nicht heiraten … Wir können uns ja ein paar Jahre Zeit dafür lassen und alles. Ich will jetzt und mit siebzehn auch noch nicht heiraten, aber ich möchte dir den Antrag einfach als … als B-Beweis meiner Liebe machen, damit du weißt, dass ich dich irgendwann heiraten will, dass ich mir sicher bin und dass mich nichts und niemand davon abhalten kann. Ich bin fest entschlossen, Malik, ich war mir einer Sache noch nie so sicher wie bei dieser. Ich will dich heiraten.“

 

Obwohl seine Stimme so krächzend war und sich ab und an ein Zittern in sie geschlichen hatte, war sie fest und entschlossen. Bakura wollte es wirklich, wurde es Malik mit einem Mal klar, er wollte ihn heiraten!

 

„I-Ich weiß nicht…“ Die Tränen rollten weiter über Maliks Wangen, als er sich beide Hände ins Gesicht schlug. „Ich…“

 

„Malik, bitte...“ Bakura zog geräuschvoll die Nase hoch - wahrscheinlich um ein Schluchzen zu verbergen – und sah ihm in die Augen. „Bitte, Malik Ishtar … Heirate mich … Blondie…“

 

Der Ägypter biss sich auf die Unterlippe, warf den Kopf in den Nacken. Sein ganzer Körper bebte. „Ich werd das so etwas von bereuen…“, murmelte er leise vor sich hin und hielt sich die Augen zu. „Ich werde das so bereuen…“

 

Bakura sah ihn abwartend an, also zog sich Malik mit einem Knurren an den Haaren. „Ja, verdammte Scheiße, ich will! Ich will, okay?! Ich will!“

 

Fassungslos starrte Bakura ihn an und konnte nicht glauben, was er da gehört hatte. Doch der Schock war nur von kurzweiliger Dauer, da er im nächsten Moment mit einem Jubelschrei aufsprang, seine Arme um Maliks Körper schlang und ihn an sich zog.

 

„Ich kanns nicht glauben, verfickte Drecksscheiße nochmal, ich kanns nicht glauben!“, brüllte er überglücklich, hob den lachenden Malik dann etwas hoch und schleuderte ihn mit einem breiten Grinsen um sich herum.

 

„B-Bakura!“ Maliks Lachen wurde lauter und er klammerte sich mit aller Kraft an den Weißhaarigen, um nicht hinzufallen. „Nicht so stürmisch, verdammt, mir wird schlecht!“

 

Bakura gluckste leise, kam dann aber doch zum Stehen. „Sorry, ich bin nur so glücklich…“, sagte er mit einem Schmunzeln und küsste Malik.

 

Dieser erwiderte den Kuss mit einem Lächeln. „Ach nein, wirklich?“, wisperte er gegen Bakuras Lippen und hob eine Augenbraue. „Ich dachte, du trauerst, weil du mich jetzt nicht mehr loswirst, mein Lieber.“ Er schmunzelte. „Außer natürlich, es passiert nochmal so ein Vorfall, Bakura, und dann bin ich weg. Für immer.“ Er sah ihn ernst an.

 

„Ich versprech dir, so etwas wird nicht nochmal vorkommen.“ Er sah dem Blonden in die Augen, erwiderte den Blickkontakt ungebrochen und da wusste Malik, dass er die Wahrheit sagte.

 

„Gut…“ Lächelnd umfasste er Bakuras Gesicht und küsste ihn sanft. „Ich liebe dich auch, Bakura…“

 

„Wie lang ich doch darauf gewartet habe, diese Worte zu hören…“ Bakura grinste ihn an. „Hab mir zwar eigentlich vorgestellt, dass du sie in einem Moment der völligen Lust brüllst, während ich es dir richtig besorge, aber ich schätze, ein Spielplatz ist auch ganz okay.“

 

Er lachte, als Malik ihn schlug, schnappte dann nach seiner Hand und gab seinem Handrücken einen Kuss. „Du musst noch den Ring anziehen…“, murmelte Bakura leise und sah sich dann um. „Hm, wo ist er denn? Muss bei dem ganzen Durcheinander irgendwo auf dem Boden gefallen sein.“

 

Bakura fand ihn und nahm dann Maliks rechte Hand, um den Ring langsam über seinen Ringfinger zu ziehen. „Ich hoffe, er gefällt dir“, meinte Bakura mit einem Lächeln, während er den Ring an Maliks Finger betrachtete. „Ich hab leider nicht so viel Geld zusammen bekommen, deswegen hat es nur für einen Ring gereicht. Ich werd mir aber noch einen kaufen.“

 

„Er gefällt mir wirklich sehr, danke, Kura“, erwiderte Malik ehrlich und küsste seinen Fre- nein, Verlobten. „Silber ist mal etwas anderes, hebt sich von meinem ganzen Goldschmuck ab.“

 

„Genau das wollte ich auch“, grinste Bakura. „Ich wollte eben, dass die Leute nicht denken, der Ring gehört zu deiner normalen Schmuckausstattung, sondern, dass er etwas Besonderes ist. Deswegen auch in Silber und nicht in Gold.“

 

„Wow, hast dir ja echt Gedanken gemacht, mein Lieber“, stellte Malik schmunzelnd fest, „Und mach dir keine Sorge wegen deinem Ring. Du musst das natürlich nicht alleine bezahlen, ich werd auch etwas Geld dafür zusammen sparen.“

 

„Danke, das ist cool.“ Grinsend nahm er Maliks Gesicht in seine Hände und strich mit den Daumen sanft über seine von den Tränen immer noch leicht nasse Wange. „Fuck, ich kann‘s nicht glauben. Ich bin verlobt! Wenn meine Mutter das erfahren würde, die würde das niemals glauben, ey!“

 

Malik lachte. „Ich kann‘s irgendwie auch noch nicht glauben … Aber der Ring ist ja Beweis genug, nicht wahr?“ Stolz betrachtete er ihren Verlobungsring. „Shit, der sieht echt geil aus, hätte dir so einen guten Geschmack echt nicht zugetraut, Mann!“

 

„Naja, hatte ja Hilfe von der netten Dame im Juweliergeschäft.“ Bakura gluckste, als der andere die Augen verdrehte und legte seine Lippen dann sanft aus Maliks.

 

Malik, sein Verlobter und die Person, die er irgendwann heiraten wollte und würde.

 
 

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Und es geht weiter mit dem Kitsch, yeah! Letztes Mal war es Deathshipping Kitsch und jetzt eben Thiefshipping Kitsch… 8D

 

Die meisten können sich daran nicht mehr erinnern, da es wirklich Jahre her ist (>‘D), aber am Anfang der Fanfic hab ich erwähnt, dass Malik seinem Ex einen Heiratsantrag machen wollte und ihn eben in flagranti mit wem anders im Bett erwischt hat und tja… :/

 

Bakura ist schon extrem gewesen, aber jeder hat eine zweite Chance verdient, und deswegen hat Malik sie Kura gegeben, yaay 8D

 

Noch ein Kapitel und der Epilog und wir sind durch! o:

 

Im nächsten Kapitel von Be my Bad Boy: Es ist Silvester und die vier Freunde beschließen zusammen ins neue Jahr hinein zu feiern und das letzte, turbulente Jahr gebührend zu verabschieden.

 

Bis dann <3

Jedes Ende hat auch einen Anfang

„Mann, Ryou, muss die Scheiße denn sein?!“ Knurrend warf Mariku das Mathebuch gegen die Wand. „Es sind Ferien, verdammt, ich hab keinen Bock auf Lernen!“

 

„Aber du musst!“, bestand Ryou mit einem Seufzen darauf und hob das Buch wieder auf. „Du weißt doch, dass bald die Abschlussprüfungen in Mathe sind und du hast eben leider eine große Menge an Stoff, die du nachholen musst … Damit du das bis zur Prüfung einigermaßen drauf hast, musst du jetzt eben schon anfangen. Besonders, weil wir ja nicht wissen, welche Themen in der Prüfung behandelt werden.“

 

Brummend verschränkte Mariku die Arme. „Na und? Wir lernen schon seit einer Stunde, verdammt, das ist genug für heute, komm schon!“ Mit verzweifelter Miene fuhr er sich durchs Haar. „Heute ist doch der letzte Tag im Jahr, den wollten wir feiern! Malik und Bakura kommen uns auch gleich fürs Feuerwerk abholen, also hab Erbarmen, Baby!“

 

„Mmh.“ Nachdenklich presste Ryou die Lippen zusammen und sah auf die Uhr. Es war kurz vor zwanzig Uhr, sie hatten also wirklich nur noch knapp eine halbe Stunde, bis die anderen kamen. Und etwas vom Stoff hatten sie ja auch schon lernen können …

 

„Na gut.“ Mit einem Lächeln klappte er das Buch zu. „Du hast gewonnen, Mariku.“

 

„Yeah!“ Grinsend klatschte Mariku in die Hände und gab seinem Freund einen Kuss. „Danke, Baby! Lass uns die Zeit, die uns bleibt, lieber produktiv nutzen, indem wir ein bisschen rummachen.“

 

„Was-ahhh!“ Ryou schrie erschrocken auf, als sich Marikus kalte Hände unter seinen Pullover schoben und seine Brustwarzen kniffen. „N-Nicht so stürmisch, M-Mariku!“, beschwerte er sich, als der Blonde ihn hoch gehoben und dann aufs Bett geworfen hatte.

 

„Mh“, grunzte Mariku nur, damit beschäftigt, an Ryous Hals und Schultern zu saugen und ab und an zu beißen.

 

„H-Hmm…“ Ryou biss sich fest auf die Unterlippe und versuchte, nicht laut aufzustöhnen. „I-Ich meins ernst, Ma-Mariku, wirklich … Wegen dem Lernen jetzt, du musst ab nun an echt mindestens jeden zweiten Tag lernen … Es reicht auch, wenn du die Hauptfächer machst – Mathe, Englisch, Japanisch – der Rest ist nicht ganz so wichtig und das sind eigentlich eh deine größten Schwächen.“

 

„Weißt du eigentlich…“ Mariku hob den Kopf und warf Ryou einen missbilligenden Blick zu. „Was für ein verdammter Abturner es ist, wenn du hier über Schule redest, während ich dich dazu bringen will, mir einen zu blasen?“

 

„Mann, Mariku.“ Mit einem Seufzen starrte Ryou an die Decke, die Wangen leicht gerötet. „Ich mein das echt ernst, Schule ist wichtig, du willst doch deinen Abschluss haben, oder?“

 

„Jaaa, Mann, weiß ich doch, du Arsch!“ Genervt verdrehte Mariku die Augen und spielte dann mit dem Kragen von Ryous Pulli herum. „Aber können wir nicht ein anderes Mal darüber reden?“ Er zog Ryou am Kragen zu sich. „Denn jetzt will ich lieber viel sinnvollere Dinge mit unseren Mündern tun“, schnurrte er und presste seine Lippen für einen leidenschaftlichen Kuss auf Ryous.

 

Ryou stöhnte leise und schloss die Augen, gab sich Mariku völlig und ganz hin. Es machte keinen Sinn mit ihn zu diskutieren, wenn er so drauf war. Er würde erst Ruhe geben, wenn er seine sexuelle Befriedigung bekommen hatte, das wusste der Weißhaarige. Also warum streiten und nicht einfach genießen, was Mariku da mit seinem Körper anstellte?

 

Der Blonde hatte nämlich Recht. Das war sehr viel schöner, als für die Schule zu lernen, aber das würde er nicht laut aussprechen. Sonst würde Mariku noch auf die Idee gekommen, ihn immer damit zu bestechen, wenn Ryou sagte, es war Zeit zum Lernen.

 

Und das wär ganz und gar nicht gut, denn Ryou war es wichtig, dass Mariku einen guten Abschluss bekam. Dieser war nämlich verdammt wichtig und diese Zeichenschule, zu der er seinen Freund immer noch hinschicken wollte, erwartete nämlich einen relativ hohen Notendurchschnitt. Also musste Mariku jetzt echt langsam mal Gas geben, es wurde verdammt nochmal Zeit!

 

Aber Ryou war sich eigentlich sicher, dass am Ende alles gut ausgehen würde. Er konnte beim gemeinsamen Lernen ja einen Blick auf Marikus wahres Talent erhaschen und der Junge war echt nicht so dumm, wie er sich gab! Wenn er im Unterricht richtig aufpassen und den Stoff auch nacharbeiten würde, dann wären seine Noten viel, viel besser.

 

Aber Mariku war einfach zu faul, viel zu faul und hatte seine Prioritäten falsch gesetzt. Aber das würde Ryou bis zu den Abschlussprüfungen schon gerade biegen, dessen war er sich sicher.

 
 

xxx
 

 

Die Zwei zogen sich gerade wieder an, als es an der Tür klingelte.

 

„Fuck, das war ja perfektes Timing!“, rief Mariku lachend aus, als er sich die Jeans wieder anzog.

 

„Oh Gott, wenn sie nur zwei Minuten früher gekommen wären…!“ Ryou lief knallrot an beim Gedanken und schüttelte dann heftig den Kopf, um an etwas anderes zu denken. In Rekordgeschwindigkeit raste er die Treppen runter und zur Tür.

 

„H-Hey!“, begrüßte er Malik und Bakura schließlich atemlos und mit immer noch geröteten Wangen. „Kommt doch solange rein, wir können gleich los.“

 

„Was ist denn mit dir los?“, wollte Bakura glucksend wissen. „Hattet ihr Sex oder was?“

 

„Genau das, Kura!“, ertönte Marikus Stimme von der Treppe aus und als er zu ihnen ins Wohnzimmer kam war sein Oberkörper noch frei, sein lilanes Shirt um seine Schultern gehangen.

 

„Leute, das sind viel zu viele Informationen!“ Malik verdrehte mit einem leichten Schmunzeln die Augen, während Bakura auf Mariku zuging, ihn begrüßte und dann wahrscheinlich mit irgendeinem perversen oder sexbezogenen Thema anfing, so wie die Zwei drein blickten.

 

„Die sind echt unverbesserlich, was?“ Lachend zeigte Malik mit den Daumen auf die beiden.

 

Ryou kicherte leise. „Das sind sie wohl“, stimmte er zu und zog sich seinen Mantel über. „Zieh dich an, Mariku, wir wollen los!“

 

„Jaja.“ Der Blonde sagte noch etwas zu Bakura, beide brachen in Gelächter aus und dann zog auch er sich um. „Kay, bin fertig“, meinte er mit einem Schmunzeln und schlang seinen Arm um Ryous Hüfte.

 

„Gut, dann lasst uns gehen!“ Lächelnd klatschte Ryou in die Hände und dann machten sie sich auf den Weg zum Stadtpark, wo heute die große Silvesterparty stattfinden würde. Der Park war zwar nicht allzu groß, aber groß genug für Essens- und Getränkebuden und eine Musikanlage war auch aufgestellt. Außerdem hatte man von hier aus einen super Blick auf das Feuerwerk, das zum neuen Jahresbeginn losgehen würde. Genau deswegen war der Park auch immer schnell voll und deswegen wollten die vier Freunde etwas früher hingehen, damit sie auch alle noch einen guten Platz bekamen.

 

„Und schon wieder geht ein Jahr um“, murmelte Bakura, eine Zigarette zwischen den Lippen und den Blick auf Maliks und seine ineinander verschränkten Hände ruhend. „Aber das nächste Jahr, das wird das geilste Jahr, Leute, ich weiß es, ich kann es spüren!“

 

„Du hast es im Urin, huh?“, fragte Malik mit erhobener Augenbraue nach und sie alle lachten.

 

„Ob‘s im Urin ist weiß ich nicht, aber wenn ich das nächste Mal pissen muss, kannst du meinen Urin gern untersuchen, mein Lieber.“ Bakura wackelte mit den Augenbrauen. „Verdammt, ich wusste gar nicht, dass das dein Fetisch ist, Blondie!“

 

„Eww, Leute!“ Mit angewiderter Miene legte Ryou seine Hände auf die Ohren. „Das ist ekelhaft! Können wir nicht das Thema wechseln, bitte?“

 

„Es ist auch widerlich, du Schwein!“, stimmte Malik seinem besten Freund zu und boxte Bakura gegen den Arm. „Du hast auch nur so eklige Themen in Kopf, nichts Anständiges!“

 

„Tja, und du willst mich trotzdem heiraten!“ Bakura gluckste und küsste Maliks rechten Ringfinger.

 

„Stimmt, ich muss sie auch nicht mehr alle haben.“ Malik zog eine Grimasse. „Naja, ich kann unsere Verlobung ja immer noch lösen, wenn ich will.“ Er sah Bakura arrogant an. „Also trag mich lieber auf Händen, Kura, und deute nicht an, ich solle deine Pisse trinken oder so.“

 

„Aww, seht ihr, wie gemein Blondie immer zu mir ist?“ Bakura zog einen Schmollmund, als sie den Park betraten. „Der mobbt mich voll ey, fühl mich mega diskriminiert!“

 

Amüsiert schüttelte Mariku den Kopf und legte seinen Arm um Bakuras Schulter. „Kann dich voll nachvollziehen, Malik ist auch ein Biest.“ Schmunzelte zwinkerte er ihm zu. „Ryou ist ja genauso, du müsstest mal wissen, wie der mich immer behandelt.“ Gespielt ängstlich sah er zu seinem Freund. „Aber zum Glück gibt‘s einen Glühweinstand hier. Also komm, ertränken wir unseren Kummer!“

 

Bakura grinste breit. „Hört sich gut an!“ Und so marschierten die Zwei zum Stand und stellten sich an der Warteschlange an.

 

„Trink aber nicht wieder so viel, Arschloch!“, rief Malik ihnen hinterher.

 

„Jaja, Schatzi, ich dich auch!“ Bakura warf ihm grinsend eine Kusshand zu.

 

Seufzend fuhr sich Malik durchs Haar und sah dann zu Ryou. „Da haben wir uns aber auch zwei Kerle angelacht, ey.“

 

„Tja, wo die Liebe hinfällt“, kicherte Ryou glücklich vor sich hin und schnappte sich dann Maliks Hand. Er fuhr ehrfürchtig über den Ring. „Ich kann‘s immer noch nicht glauben, Malik! Du bist verlobt, mein bester Freund wird heiraten!“

 

„Heh.“ Malik lächelte und sah mit einem liebevollen Blick auf den Silberring. „Ja, das wird er…“ Langsam wandte er den Blick zum Weißhaarigen und hob dann fies grinsend eine Augenbraue. „Und wann heiratet ihr? Du und Mariku?“

 

Ryou errötete. „A-Ach, sag so etwas doch nicht … Du kennst Mariku doch, ich glaub nicht, dass er der Typ fürs heiraten wäre…“

 

„Naja, ganz ehrlich? Hätte ich bei Bakura auch nie gedacht.“ Malik zuckte mit den Schultern. „Aber er hat mir einen Antrag gemacht und ich muss sagen, ich bin glücklich darüber, auch wenn ich nicht unbedingt mal heiraten wollte.“ Er gluckste. „Also vielleicht hat auch Mariku seinen weichen Kern?“

 

„Hm, wer weiß…“ Leicht skeptisch presste Ryou die Lippen zusammen. Er glaubte nicht wirklich daran, aber hoffen konnte man ja, oder? Er würde nämlich schon gerne heiraten… „Aber ich finde, jetzt ist es eh viel zu früh, darüber nachzudenken.“

 

„…Sagt der Typ zu mir, dessen Beziehung knapp zwei Monate länger dauert als meine!“ Malik lachte, als Ryou rot anlief.

 

„So … So hab ich das nicht gemeint!“ Abwehrend hob der Kleinere beide Hände in die Luft. „Ich hab nicht gemeint, dass es zu früh für euch wäre oder so…!“

 

„Weiß ich doch!“ Glucksend tätschelte Malik Ryou den Kopf. „Also mach dir nicht ins Höschen, Ry, ist doch alles in Ordnung.“

 

„Stimmt, wir sind zurück.“ Grinsend kamen Bakura und Mariku zu ihnen, beide mit jeweils zwei Gläsern Glühwein in der Hand. „Denn der Alkohol ist da“, flötete Bakura und überreichte seinem Freund ein Glas.

 

„Für mich auch?“ Ryou verzog leicht das Gesicht, als Mariku ihm den Alkohol in die Hand drückte. „Du weißt doch, dass ich nicht gerne trinke…“

 

„Ja, aber heute säuft jeder!“, erwiderte Mariku und nahm einen langen Schluck vom heißen Getränk. „In weniger als 3 Stunden fängt ja schließlich ein neues Jahr an!“

 

„Hm…“ Skeptisch roch Ryou am Glühwein. Naja, Mariku hatte schon Recht, es war ein Brauch, an Silvester mit Alkohol anzustoßen und ein Glas würde ihn schon nicht umbringen, oder? „Na dann…“, meinte er schließlich seufzend und hielt sein Glas in die Luft. „Auf uns!“

 

„Auf uns!“, erwiderten die anderen Drei und stießen miteinander an.

 
 

xxx
 

 

„Jetzt ist es gleich soweit!“ Lächelnd klatschte Ryou in die Hände, als über die Lautsprecher angekündigt wurde, dass es nur noch eine Minute bis zum neuen Jahr war. „Kommt! Nehmen wir uns dafür alle an die Hand!“

 

„Was zur Hölle?!“ Mariku hob beide Augenbrauen, als sich Ryou seine Hand schnappte. „Baby! Ist das schon wieder eine deiner kitschigen Aktionen?“

 

„Klappe!“, beschwerte sich Ryou und blies beleidigt die Wangen auf. „Ich find das einfach schön, mit den vier wichtigsten Menschen meines Lebens zusammen ins neue Jahr zu gehen! Und jetzt beeilt euch, es ist gleich soweit!“

 

„Alter…“ Mariku und Bakura warfen sich viel sagenden Blicke zu, gaben sich aber dann die Hand und schon bald hielt jeder die Hand seines festen und seines besten Freundes.

 

„Zehn!“, fingen im Park alle laut an zu brüllen. Die vier Freunde stimmten beim Countdown mit ein.

 

„Neun, acht, sieben, sechs…“

 

Ryou drückte sanft Marikus Hand und sah ihn mit einem Lächeln ins Gesicht.

 

„Fünf, vier, drei…“

 

Mariku erwiderte den Händedruck und blickte Ryou ins Gesicht, ein Grinsen auf den Lippen.

 

„Zwei … eins … FROHES NEUES JAHR!“

 

Ein lauter Jubel brach aus und die Menschen fielen sich um die Arme, wünschten sich ein gutes neues Jahr.

 

„Frohes Neues, Baby.“ Schmunzelnd fasste Mariku seinem Freund an die Hüften und hob ihn so weit in die Höhe, bis ihre Gesichter in etwa gleichauf waren.

 

„Danke, dir auch, Mariku!“ Ryou strahlte ihn an und schlang seine Arme um den muskulösen Nacken seines Freundes und gab ihm einen liebevollen Kuss. „Auf ein fantastisches Jahr und dass all unsere Wünsche wahr werden und dass wir … zusammen bleiben und unsere Liebe noch stärker wird.“

 

Er errötete leicht und kicherte verlegen, als Mariku mit den Augen rollte.

 

„Du bist schon echt kitschig“, kommentierte der Ägypter, doch dann lächelte er und küsste Ryous Nase. „Aber du hast Recht. Auf uns, Baby, auf dich und mich.“

 

„Guck dir diese kitschigen Idioten an!“ Glucksend schüttelte Bakura den Kopf und drückte Malik dann näher an sich. „Zum Glück sind wir nicht so, Malik, ich schäm mich grad voll fremd.“

 

„Jaja.“ Amüsiert setzte Mariku Ryou wieder auf den Boden und zog Bakura in seine Arme. „Sagt der Kerl, der seinem Freund nach etwas mehr als einem Monat einen Heiratsantrag gemacht hat.“

 

„Wichser“, sagte Bakura nur und erwiderte dann die Umarmung. Er schlug seinem besten Freund sanft auf den Rücken.

 

Auch Malik und Ryou lagen sich glücklich in den Armen und dann sahen sie alle Vier in den Himmel und beobachten das wunderschöne Spektakel, was sich ihnen dort bot.

 

Feuerwerk in den verschiedensten Farben und Formen erhellte den dunklen Nachthimmel und entlockte den Zuschauern hier und da ein begeistert „Ohhh“ oder „Ahhh“.

 

„Dieses Jahr wird unser Jahr“, wiederholte Bakura seine Worte von vor ein paar Stunden, und schlang einen Arm um Maliks und einen um Marikus Schulter. „Es wird unser Jahr, Leute, denkt an meine Worte.“

 

Ryou nickte, ein Lächeln auf den Lippen. Mit diesen fantastischen Freunden, die er hatte, und dem Menschen, den er über alles liebte an seiner Seite, war auch Ryou sich sicher, dass Bakura Recht hatte.

 

Dieses Jahr würde das Beste ihres Lebens werden.

 
 

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Hach und auch das letzte Kapitel ist nochmal Kitsch pur… >‘D Naja, was will man machen, ich mag Kitsch eben auch uû

 

Ich bin übrigens öfter gefragt worden, ob ich nach Bad Boy eine neue YGO Fanfic schreibe und die Frage muss ich leider mit nein beantworten :/ Ich hab erst mal keine YGO FFs mehr geplant, nur zwei Oneshots für Freunde (Bronze- und Deathshipping) und dann war’s das fürs erste einmal, sorry u.u

 

Das letzte Kapitel ist also on, aber es wird noch einen Epilog geben und dann… Dann ist Bad Boy wirklich vorbei, nach mehreren Jahren… Hach, traurig ist es schon irgendwie, aber andererseits auch… weiß nicht, erleichternd iwie. Ein weinend und ein lachendes Auge ;_^

 

Im Epilog von Be my Bad Boy: Ein halbes Jahr ist um und auch das zweite Halbjahr endlich vorbei. Was hat sich bei unseren Freunden verändert und was ist gleich geblieben?

 

Bis dann <3

Epilog

„Ryou, setz den Hut auf, sonst kriegst du einen Sonnenbrand.“

 

„Aber er sieht … blöd aus!“

 

Ein Grinsen. „Quatsch, voll sexy. Gibt‘s nicht so eine Anime Scheiße, wo so ein Kerl auch so einen Strohhut aufhat?“

 

„Hmpf!“ Mit einem Schmollen zog sich Ryou den Strohhut über. „Und das sieht echt nicht blöd aus…?“

 

„Nee!“ Mariku gluckste und zog seinen Freund näher an sich. „Sieht niedlich aus, ehrlich.“

 

„Na dann…“ Ryou lächelte, kuschelte sich an Marikus Brust und sah sich dann mit großen, glänzenden Augen um.

 

Es war Ende Juli, es waren Sommerferien und sie befanden in Hurghada, Ägypten. Und verdammt, wie schrecklich heiß es doch war! Mariku war die Hitze als geborener Ägypter ja gewöhnt, aber Ryou, der so blass war wie eine Leiche, eben nicht und deswegen musste er auch sehr darauf achten, keinen Sonnenbrand zu bekommen.

 

Vorsichtsmaßnahmen mussten also getroffen werden und so cremte Mariku ihn alle 30 Minuten mit Sonnencreme ein und er konnte nur mit einer Kopfbedeckung das Hotel verlassen.

 

Momentan befanden sie sich am wirklich wunderschönen Strand von Hurghada und genossen einfach nur das Wetter und die Gesellschaft des anderen. Mariku hatte seinen Skizzenblock mitgenommen und zeichnete momentan eine Möwe, die in ihrer Nähe nach etwas Essbarem suchte.

 

Mit einem Lächeln sah ihm Ryou einige Minuten beim Zeichnen zu. Er war wirklich verdammt stolz auf seinen Freund. Nicht nur, dass Mariku seinen Abschluss mit einem befriedigendem Durchschnitt geschafft hatte, nein, er hatte sich bei einer berühmten Kunstschule in Osaka beworben und war sogar angenommen worden!

 

Der Blonde war wirklich geplättet gewesen und wusste nicht, was er sagen sollte, als er die Zusage per Brief bekommen hatte. Ryou hatte dies allerdings ganz und gar nicht überrascht, er wusste ja von Marikus Zeichentalent und die Schule wäre wirklich schön blöd gewesen, hätten sie ihn nicht angenommen.

 

Das einzige Problem war, dass Osaka ein ziemlich weites Stück von Domino City entfernt war – so um die 200 km – und da es fast unmöglich für Mariku gewesen wäre, jeden Tag 400 km hin- und zurückzufahren, hatte er beschlossen, nach Osaka zu ziehen. Er hatte sogar schon ein kleines Appartement, welches ihm seine Schwester Isis bezahlen wollte und in knapp zwei Wochen würde er dort hinziehen.

 

Dieser Gedanke dämpfte Ryous gute Laune ganz schön. Mariku würde von ihm wegziehen, sie würden eine Fernbeziehung führen müssen und das machte ihm ein wenig Angst. Was war, wenn Mariku sich neu verlieben würde? Wenn er einen klasse Typen in seiner Schule kennenlernen würde? Sie konnten sich nämlich nur noch an den Wochenenden sehen und das war wirklich nicht allzu häufig.

 

‚Aus den Augen, aus dem Sinn‘, schoss dem Weißhaarigen dabei durch den Kopf, aber er versuchte, nicht daran zu denken. Er musste Mariku vertrauen, musste seinen Worten glauben, dass nichts passieren würde, denn sonst würde Ryou einfach durchdrehen. Also versuchte er mit aller Kraft, der Zukunft positiv entgegen zu sehen, aber es war wirklich verdammt schwer.

 

„Ich will nicht, dass du umziehst, Mariku…“, murmelte er leise, die Traurigkeit war deutlich in seiner Stimme zu hören, während er seine Lippen sanft auf die Schulter seines Freundes drückte.

 

„Ich doch auch nicht.“ Mit einem Seufzen legte Mariku den Zeichenblock weg und schlang seine Arme fest um Ryou. „Ich will auch nicht von dir weg, oder von Kura und meinen ganzen anderen Freunden. Aber 400 km jeden Tag ist einfach zu heftig, Baby.“

 

„Weiß ich doch“, nuschelte Ryou leise und küsste ihn. „Aber dennoch…“

 

„Es ist wirklich scheiße“, stimmte Mariku brummend zu und rückte seine weiße Sonnenbrille zurecht. „Ich ärger mich auch, dass ich das ganze hin und her zwischen Malik und Kura nicht mehr mitbekommen kann!“ Er lachte amüsiert und fischte seine Packung Zigaretten aus seiner Hemdtasche hervor. „Sind die beiden noch getrennt oder wieder zusammen?“

 

„Wieder zusammen“, erwiderte Ryou, konnte sich ein kleines Lächeln aber nicht verkneifen. „Kurz bevor wir geflogen sind hatten sie sich doch wieder versöhnt und sogar an den Plänen für die Verlobungsfeier gefeilt.“

 

Mariku gluckste und schüttelte den Kopf. „Wie viele Einladungen haben wir jetzt schon zur Verlobungsparty bekommen? Zwei, drei? Und wie viele sind abgesagt worden? Alle.“ Er zündete sich die Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. „Die beiden sind doch echt … bekloppt.“

 

„Das schon.“ Nun musste auch Ryou lachen. „Die sind wie Katz und Maus. Die Zwei können irgendwie nicht miteinander … aber auch ganz sicher nicht ohne.“

 

Der Weißhaarige musste lächeln, als er an seine Freunde dachte.

 

Es war immer das Gleiche mit Malik und Bakura. Sie waren wie frisch verliebt, dann stritten sie sich, trennten sich und kamen nach ein paar Tagen wieder zusammen. Ryou konnte schon gar nicht mehr aufzählen, wie oft sich das Paar getrennt und dann wieder zusammen gefunden hatte. Es war wirklich schon … erheiternd und Mariku war ganz sicher nicht der Einzige, der mit seinen Kumpels um Geld wettete, wann sie wieder zusammen kommen würden oder wann die nächste Trennung sein würde.

 

Aber obwohl sie sich oft stritten waren Bakura und Malik glücklich. Sehr glücklich sogar, das konnte man ihnen ansehen. Sie liebten sich beide abgöttisch. Und was machte es da schon, wenn sie sich öfter mal stritten? Es gab keine gut funktionierende Beziehung ohne Streit. Selbst er und Mariku stritten sich, aber bei weiten nicht so oft wie seine zwei Freunde.

 

„Naja, mal sehen, wann die nächste Trennung kommt“, meinte Mariku grinsend und pikste Ryou in die Wange. „Ich will von dir immer wissen, was in dem aufregendem Liebesleben der Zwei los ist, okay?“

 

„Okay, abgemacht!“, kicherte Ryou und legte seinen Kopf auf Marikus Schulter. „Malik und ich gehen ja zum Glück auf dieselbe Universität, da werd ich das alles schon mitbekommen.“

 

„Hmm“, summte Mariku, während er weiter seine Kippe genoss, „Was ist denn mit Kura? Hat der immer noch keinen Job gefunden?“

 

„Nee, laut Malik nicht.“ Ryou schüttelte den Kopf. „Es wundert mich zwar ein bisschen, da sein Abschluss wirklich noch okay ist, aber naja.“ Er zuckte mit den Schultern. „Er wird schon was finden, da bin ich mir sicher.“

 

„Jepp, ich mir auch.“ Mariku nickte und sah dann in den Himmel, die Stirn leicht gerunzelt wegen der blendenden Sonne. „Ich mein, es ist Kura, der wird schon was finden. Er muss halt einfach warten, was die Zukunft so bringt.“

 

Ryou nickte und schloss die Augen, auf den Lippen ein leichtes Lächeln. Abwarten, was die Zukunft bringt. Das war auch seine Devise.

 

Es war zwar wirklich blöd, dass Mariku nun wegzog, aber andererseits freute er sich für seinen Freund, da dieser nun studieren konnte, was ihm Spaß machte. Und auch Ryou freute sich sehr auf sein Literaturstudium. Er schrieb immer noch fleißig an seinen Büchern und war sich sicher, dass sein großer Traum, ein eigenes Buch auf den Markt zu bringen, irgendwann in Erfüllung gehen würde.

 

Noch war die Zukunft zwar ungewiss, aber Ryou war sich sicher, dass alles so laufen würde, wie er es sich wünschte.

 

Die Zukunft konnte also kommen.

 

Ryou Watanabe war bereit für sie.

 
 

Ende.
 

 
 

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3 Jahre. Vor genau drei Jahren hab ich den Prolog von Be my Bad Boy hochgeladen und hach, das waren echt drei Jahre voller Hoch und Tiefs. Bad Boy war mein erstes großes Projekt und ich hatte mir damals noch sau viel Mühe gemacht, indem ich die Kapitel zuerst schriftlich geschrieben hab und dann am PC abgetippt und boah, nie wieder x’D Ich hab eine richtige Bad Boy Mappe >‘D

 

Damals, vor knapp 1 ½ Jahren, als ich die Fanfic zu Ende geschrieben hab, bin ich auch noch sehr stolz auf mein Werk gewesen, aber inzwischen… Es gibt leider viele Dinge, die mir nicht mehr gefallen :/ Der Schreibstil ist z.T. echt schlecht, die Kapitel sau kurz und die Story ein großes Klischee und ich weiß nicht, irgendwie hab ich inzwischen viel von diesem Stolz verloren, leider .__.

 

Irgendwann wollte ich Bad Boy auch einfach nur noch beenden und hab auch viele Kapitel gestrichen. Es sollte eigentlich 50 Kapitel geben und z.B. ein Kapitel, wo Ryou mal Mariku zum Sex bringen will, etc. aber weiß nicht, ich hatte einfach keine Lust mehr drauf D:

 

Das Ende ist auch relativ offen, wie man sieht, da ich eigentlich eine Fortsetzung geplant habe, aber ich werde keine mehr schreiben. Ich mag Mariku x Ryou leider nicht mehr so sehr, wie ich es früher mochte, weswegen ich zu dem Pairing auch wohl nichts mehr schreiben werde ._.

 

Im Moment werd ich erst einmal überhaupt nichts mehr zu YGO schreiben, obwohl ich natürlich weiterhin schreiben werde. Aber jeder, der sich mal mein Profil oder meine anderen Fanfics angesehen hat, wird es wohl bemerkt haben:

 

Ich bin momentan fast ausschließlich nur noch im Naruto Fandom unterwegs, genauer gesagt NaruSasu. Falls euch das Pairing also zusagt, dann würde ich mich freuen, einige von euch dort vllt. wieder lesen zu können ^w^ Vllt. ja bei meiner aktuellen Drama-NaruSasu Fanfic „Growing Up“ :D

 

Aber kommen wir zurück zu Bad Boy… Gott, ich hab eigentlich so viel zu sagen, dass ich jetzt gar nicht weiß, was ich schreiben soll und bestimmt tausend wichtige Sachen vergesse, ey xDD Hach… Ach, bevor ich es vergesse! Ich hab zwar keine YGO Fanfics mehr geplant im Moment, aber ich hab zwei Freunden zwei Oneshots vergessen, also werdet ihr irgendwann noch einen Bronzeshipping und noch einen Deathshipping Oneshot von mir lesen können :B

 

Wie gesagt, die geplante Fortsetzung wird es definitiv nicht geben, also kann jeder für sich selbst entscheiden, ob die Entfernung Ryou und Marikus Beziehung kaputt macht oder nicht. Wie lange Malik noch leben wird kann jeder auch für sich selbst entscheiden, das war immer etwas, an das ich nie gern gedacht hab X_X Aber in meinem Kopf hat er ein schönes und erfülltes Leben gehabt und wird Bakura auch irgendwann heiraten und wenn er dann an der Krankheit stirbt, dann wird es ein tolles Leben gehabt haben T^T

 

Hach… Und dann… Dann gibt es natürlich noch ein paar Leute, bei denen ich mich bedanken muss! Einmal wären das meine Betas. 3 Betas hab ich in den drei Jahren gehabt. Wie die erste heißt weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr, wir haben inzwischen gar keinen Kontakt mehr, leider :/ Also wenn du das liest, Beta Nummer 1, dann melde dich ruhig mal wieder bei mir! :D

Dann gab es da noch InfernalMirror und abgemeldet, die mir immer sehr geholfen haben, auch was die Story betrifft, also 1000 Dank an euch! <3 <3 <3

 

Aber mein größter Dank gilt natürlich euch, den Lesern! Wow, ich hätte anfangs nie gedacht, dass ich so viele Kommentare bekommen würde und ich bin echt baff… Ihr wisst gar nicht, wie sehr mich jeder einzelne eurer Kommis gefreut hat und vor allem, wie sehr sie mich motiviert haben! Ich hab mehrmals daran gedacht, Bad Boy abzubrechen, aber dann hab ich mir nochmal eure Kommentare durchgelesen und ich wusste, dass ich weiter schreiben muss! Für euch und das hab ich auch getan! :D

 

Ich kann also gar nicht wirklich ausdrücken, wie viel mir eure Kommentare bedeutet haben, deswegen einfach… Danke, wirklich! <3

 

Hmm, ich glaub, das war’s… Ich hab auch aber wieder viel geschrieben, hach x’D Also wie gesagt, ich hab das Schreiben nicht aufgehört, nur das Fandom gewechselt, aber ab und an werd ich sicherlich noch den ein oder anderen YGO Oneshot veröffentlichen, besonders Thiefshipping lieb ich ja immer noch über alles! :D

 

Ich hoffe also, dass man sich irgendwo wieder liest, ich würde mich sehr freuen! <3

 

- xDawnx / Minami



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Von:  charity95
2015-01-02T21:34:38+00:00 02.01.2015 22:34
Super *&*
Von:  jenny
2012-11-01T12:52:52+00:00 01.11.2012 13:52
Ich hab die FF gern verfolgt obwohl ich YGO schon soooo ewig nicht mehr gesehen habe.
Ich hab es früher geliebt aww *_* ich hatte einen ganzen Eimer voller YGO! Karten und hab auch immer mit meiner Schwester und einem Kumpel gespielt im zarten alter von 10 Jahren (oder 9?) okay ich hb immer verloren aber was sollts .__.

Ich hab die FF soo gerne gelesen ich musste nur nochmal die Charaktere Googlen damit ich so auf dem neusten Stand bin XD

Ich traue dem Frieden nur nicht so ._. warum hab ich nur das Gefühl das Mariku ihn doch trotzdem wieder betrügen wird? Er ist in meinen Augen einfach so...Mariku..? Ich freue mich nur so das Ryou glücklich ist *3*

Die ganze FF über habe ich mich IMMER gefragt was ANGSTshipping oder BRONZEshipping ist oder diese ganzen anderen shippings xD hää? Ist bronzeshipping ähh...hm zwei ägypther? also bronzene Haut undsoo xD ??

In der FF habe ich irgentwie eine vorliebe für RyouxMalik entwickelt (angstshipping?)

Haaa hin oder her, es ist vorbei egal wie viel ich noch schreiben will Q.Q
Ich freu mich auf deine neuen Projekte, denn so wie ich gelesen habe kommt bald ein NaruSasu OS? *3* Dann gibts ja noch GU, Coffee Junkies und (vielleicht) der OS zu Sweet Dreams und aww *_* ich freu mich weiter von dir zu lesen ^W^

Von:  Rusalka
2012-10-31T23:06:13+00:00 01.11.2012 00:06
Wow 3 Jahre Be my Bad Boy, unglaublich.

So das ist also dass Ende. Schade aber alles hat ein Ende (nur die Wurst hat Zwei) nicht wahr.
Natürlich ist es schön, dass Mariku an der Kunstshule angenommen wurde, aber so eine Fernbeziehung ist nicht leicht.
Kura und Malik wie Hund und Katz :)

Ein wirklich süßes Ende.

LG Athene_Chan
Von: abgemeldet
2012-10-31T17:56:21+00:00 31.10.2012 18:56
Tja, ein lachendes und ein weinendes Auge. Wie gut kann ich das doch nachvollziehen ;)
*umflausch*
Ich spare hier mal jeglichen kommentar aus, außer, dass du leider Recht hast mit dem übertriebenen Kitsch.
Anfangs hjab ich deine FF geliebt, aber den Rest hab ich irgendwann noch aus Gewohnheit gelesen ...
Naja, kennst miene Meinung ja. Aber Spaß gemacht hat mir das Lesen aufjedenfall es war trotz wenig Anspruch (wie du ja selber sagst) ein absoluter Unterhaltungsfaktor.
Meine Lieblingsszene war immer noch die, wo Mariku sich mit Ryous Lehrer geprügelt hat.
Hachja. Mehr als 200 000 Wörter. Soviel hab ich mit TB zwar nicht geschafft, aber auf meine 100 000 bin ich trotzdem stolz.
Ich finde es nach, wie vor bedauerlich, dass du keine YGO FFs mehr schreiben willst und dich stattdessem diesen Naruto-Mist verschrieen hast >.<
Mal schauen, vielleicht find ich nen passenden Exorzisten, der dich wieder zur Vernunft bringt.

Also denn. Danke für tolle 3 Jahre :D
Von:  jyorie
2012-10-31T17:01:16+00:00 31.10.2012 18:01
Hi^^

<3-lichen Glückwunsch zur abgeschlossenen FF
3 Jahre, wow !!!


Ich finde du hast den Epilog wirklich gut gelöst. In deiner FF durfte Ryou nicht
mit nach Ägypten, das haben die beiden nun nachgeholt als glückliches Pärchen.

Das bei Malik und Bakura nicht alles glatt läuft *grins* war irgendwie klar, und
ein wenig schmunzeln musst ich schon, was die beiden immer noch für ein hin und
her haben XD

So schön ein „vollkommenes“ HappyEnd auch ist, aber im Leben läufts ja auch nicht
immer glatt, daher fand ich es gut, das du einen innigen Moment zwischen den
beiden gewählt hast als Schlusspunkt, aber auch gezeigt das bald neue Schwierigkeiten
auf die beiden zukommen. Ach, so der kleine Wehrmutstropfen zum Abschied *schnief*

LG Jyorie

Von:  jyorie
2012-10-29T05:43:01+00:00 29.10.2012 06:43
Hallo,

ich finde dein letztes Kapitel ist total gelungen.
Nach so einer langen FF braucht man irgendwie
etwas schönes, meintewegen auch kitschiges,
wie du es nennst um sich mit einem guten Gefühl
verabschieden zu können. Mir hat es gefallen.

LG
Jyorie
Von:  Rusalka
2012-10-28T20:15:23+00:00 28.10.2012 21:15
Süßer Kitsch. Ja sowas muss schon mal sein.
Außerdem war es ja nicht nur.
Hört sich doch mal interessant an, zu erfahren, was später passiert.
bis zum Epilog

LG Athene_Chan
Von: abgemeldet
2012-10-24T11:50:11+00:00 24.10.2012 13:50
Kitsch ja, aber das haben die beiden nach dem ganzen drama verdient ;3

Schreibst du noch eine ff über malik und bakura oder andere yugioh paarings?

Lg
Von:  Rusalka
2012-10-23T18:29:55+00:00 23.10.2012 20:29
Alles klar, so ist die Verlobung also zustande gekommen.
Aber so süß das Ganze auf dem Spielplatz.
Schade, dass die FF fast zu Ende ist.
bis bald

LG Athene_Chan
Von:  jyorie
2012-10-22T21:39:23+00:00 22.10.2012 23:39
Hi^^

mir hat dein neues Kapitel gut gefallen. *grins* wenn du es als Kitsch bezeichnet, gut dann steh ich drauf, es war wirklich schön zu lesen. Und Bakura hat sich ja auch ordentlich angstrengt, um wieder bei Malik landen zu können. Die Erklärung war auch glaubhaft und das was Bakura auf der Party losgelassen hat war der Hammer. Im Geist des Weines liegt die Wahrheit, na hoffentlich glaubt Bakura das ganz, ganz tief in sich drin nicht von Malik, was er ihm da an den Kopf geworfen hat.

LG Jyorie



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