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Henkerslied

Die Wahrheit über H. Abernathy
von

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Zwischen Himmel und Hölle

Viele Tage und Nächte sind seit den Ereignissen vergangen. An meinem Alltag hat sich seitdem nicht viel verändert. Auch die Übertragung der Hungerspiele schaue ich mir nicht mehr an. Ich weiß bloß, dass ich ab dem nächsten Jahr die Tribute aus meinem Distrikt trainieren muss. Wie ich das überstehen soll, weiß ich allerdings nicht.

Ich will die Menschen, die dort auf grausame Art und Weise ihr Leben lassen, nicht näher kennenlernen. Ich will ihnen keine Hoffnungen machen. Und ich will ihnen auch keine Tipps geben, wie sie ihre Gegner – andere, oftmals gleichaltrige Kinder – bestmöglich umbringen können.

Da mir aber ohnehin keine Wahl bleibt, kann ich auch das Beste daraus machen. Es geht ja nicht darum, was ich will oder was die Tribute wollen. Dann sollen sie zumindest eine Chance haben. Wenn möglich, eine bessere als Liam und ich.

Trotz meiner Abneigung weiß ich schon jetzt ganz genau, welche Tipps ich ihnen mit auf den Weg geben werde. Distanz zu allen zwischenmenschlichen Beziehungen wahren, ist eine der wichtigsten Regeln. Zumindest dann, wenn sie einem keinen nennenswerten Vorteil beim eigenen Überleben einbringen. So viel steht schon einmal fest.

Plötzlich klingelt es an der Tür. Völlig verschreckt springe ich von meinem Sessel auf und ziehe im selben Moment mein Messer. Ich habe mir bei Jaynee ein neues besorgt. Jetzt bin ich nicht mehr nackt. Mich werden diese Bastarde niemals entwaffnen!

Mit tiefen Atemzügen schleiche ich auf die Haustür zu und riskiere einen Blick durch den Türspion, den ich vor einiger Zeit für mich entdeckte.

Da steht ein Mann, der mir auf eine seltsame Art und Weise bekannt vorkommt. Meine Augen verenge ich zu Schlitzen und grüble darüber, ob ich ihn reinlassen soll oder nicht.

Vielleicht hat er mir etwas Wichtiges zu sagen. Zur Not könnte ich ihm später immer noch die Kehle durchschneiden.

Meine Zweifel kehre ich also beiseite und drehe den Schlüssel ein paar Mal herum. Einmal, zweimal, dreimal. Dann klackt es und mir kommt eine leichte Windböe entgegen. Es ist nicht mehr so kalt. Das Frühjahr rückt langsam näher.

»Haymitch Abernathy?«, fragt er mit einer Stimme, die mich an die eines Soldaten erinnert. Sie klingt antrainiert.

Ich antworte nicht. Trotzdem fährt er fort: »Darf ich reinkommen?« Auch darauf sage ich nichts, sondern versperre ihm nur mit meiner verbliebenen Körpermasse jeglichen Zutritt zu meinem Haus. Es ist mein Haus. Es ist meins.

»Es geht um Liam«, sagt er und versucht mich damit wohl zu überzeugen. Natürlich, für alle ist Liam mein Schwachpunkt. Aber das stimmt so nicht. Ganz und gar nicht.

»Der ist tot«, antworte ich und will die Tür schon zuschlagen, da drückt er sie mit eigener Kraft wieder auf.

»Ich habe nicht den ganzen Weg auf mich genommen, um mit so einer Aussage abgespeist zu werden«, grummelt er und muss sich sichtlich zurückhalten, mir diese Worte nicht ins Gesicht zu brüllen.

»Für mich ist das hier gefährlicher, als du vielleicht glaubst. Aber ich will dir etwas zeigen und erzählen. Also lass mich endlich rein«, fordert er und in dem Moment, als er zur Verstärkung mit seiner Hand wild gestikuliert, fällt es mir wieder ein. Das ist der Mann, der Liam so schrecklich zugerichtet hat. Der, der ihn zu diesem Wrack machte.

»Warum sollte ich dir schon zuhören?«, keife ich ihm entgegen und merke selbst, dass mein Puls wieder höher schlägt. Den Griff meines Messers packe ich immer fester. Wenn er jetzt keine gute Antwort gibt, dann schlage ich ihm die Klinge direkt ins Gesicht.

»Weil du es bereuen würdest, wenn du es nicht tust«, sagt er den Klischeesatz schlechthin und hält meinem finsteren Blick stand. »Du weißt, dass ich dich töten werde, wenn es nicht so ist«, quetsche ich mit Mühe hervor und funkle ihn an.

Ein Lächeln macht sich auf dem Gesicht des Mannes breit.

»Das macht auch keinen Unterschied mehr.«

In dem Moment bin ich so überrascht, dass ich einfach nur die Tür aufreiße, sodass sie mit einem dumpfen Schlag gegen die Wand knallt und stampfe zurück ins Wohnzimmer. Auf dem Weg dorthin spreche ich ein paar leise Flüche aus und reiße fast eine der halb vertrockneten Pflanzen zu Boden. Ich lasse mich in den Sessel fallen und nehme meinen lauwarmen Kaffee zur Hand. Den brauche ich jetzt.

Hinter mir ertönen viel gemäßigtere Schritte und sorgen dafür, dass meine Finger wieder zu zittern beginnen. Klirrend stelle ich die Tasse zurück auf den Tisch und drehe mich zu dem Mann, der bereits an meinem Fernseher herum werkelt.

»Was machst du da?«, will ich wissen und kreuze meine Arme vor der Brust.

»Deinen Blutdruck möchte ich nicht wissen, Haymitch«, kommentiert er das Ganze und erlaubt sich damit beinah zu viel. Doch ehe ich ausflippen kann, nimmt er das Ruder auch schon selbst in die Hand.

»Ich will dir einen Film zeigen, den Liam und ich aufgenommen haben, als er gerade rehabilitiert war. Und ich will dir sagen, was du den Fernsehberichten niemals entnehmen konntest.«

Kurz lausche ich dem Rattern, als er den Rekorder in Betrieb setzt, dann kommen meine Zweifel auf: »Warum solltest du das schon tun? Und die Wahrheit sagst du mit Sicherheit auch nicht.«

Er dreht sich nicht zu mir um.

»Vielleicht war ich ja nicht immer ein Friedenswächter? Und vielleicht habe ich das, was ich tat, nicht gerne getan. Aber hätte ich es nicht gemacht, dann wäre doch ein anderer zur Stelle gewesen. Und außerdem hing ich an meinem Leben«, erklärt er und lässt mich gehässig grinsen.

»Also ein Anflug von Reue, oder was?«

Der Sarkasmus keimt wieder in mir auf. Das Zittern in meinen Händen wird währenddessen immer schlimmer. Ich verliere die Kontrolle.

»Wenn du es so nennen willst«, erwidert er und dreht sich dann doch zu mir. »Aber hier geht es ja nicht um mich. Also: Willst du hören, was ich zu sagen habe oder mir lieber weiterhin Vorwürfe machen? Das liegt ganz bei dir.«

Zur Antwort senke ich die Lider und ziehe kurz die Augenbrauen nach oben.

»Die Aufnahmen waren manipuliert«, wirft er in den Raum und lenkt dabei meine Aufmerksamkeit auf sich. Meine Blicke durchbohren ihn fast.

»Man hat es bis zum Extremsten überspitzt. Ich will nicht sagen, dass es nicht schlimm für ihn war. Es war die Hölle. Trotzdem hat er keine Tränen vergossen. Nicht bei den Aufnahmen. Das war das Einzige. Er hat immer nur geschrien. Bis er heiser war. Aber das hat Snow nicht gereicht. War nicht dramatisch genug. Hätten wir ihn wirklich zum Weinen gebracht, wäre er vermutlich zu früh gestorben. Deshalb hat man das einfach gefälscht«, sagt er und lässt sich mir gegenüber im Sessel nieder. Er nimmt eine nachdenkliche, aber auch betroffene Pose ein.

»Und man hat ihn ständig unter Drogen gesetzt. Snow bestand darauf, dass er nicht mehr zwischen Realität und Traum unterscheiden kann. Darum auch dieses ganze Getue, das ich veranstalten musste. Wenn ich ihm den Kopf streichelte, obwohl ich ihn fast umbringe. Hast du dich nie gefragt, warum ich das mache?«

Er sieht mich an. Doch ich starre nur wortlos zurück.

»Soweit ich weiß, hat er mich dann für seinen Vater gehalten, den er sehr liebte. Genau weiß ich das aber auch nicht. Vielleicht dachte er auch, ich sei ein Engel, der ihn erlöst. Was weiß ich«, lächelt er betrübt und fasst sich mit der Hand an die Stirn, um die Schläfen leicht zu massieren.

»Snow hat viel gemacht. Alle Grausamkeiten kenne ich auch nicht«, sagt er leise und denkt nach. Vermutlich grübelt er, ob er noch etwas Wichtiges vergessen hat.

Mein Hass wächst.

»Willst du den Film sehen?«, fragt er nach kurzer Zeit und ich nicke daraufhin knapp. Er nimmt die Fernbedienung vom Tisch und betätigt einen Knopf, woraufhin das Bild zu flackern beginnt. Zuerst ist es schwarz, aber es folgt kein Wappen.

Stattdessen sehe ich direkt einen kleinen Raum, in dem sich nichts befindet, mit Ausnahme einer Pritsche und eines Stuhls, auf dem Liam sitzt.

Das Bild wackelt leicht.

»Ich habe das aufgenommen«, erklärt der Mann noch kurz. Nicht einmal seinen Namen weiß ich. Aber das ist jetzt vollkommen egal. Ich versinke in diesem Video. Erstmalig sehe ich Liams Gesicht wieder mit etwas anderem als Ausdruckslosigkeit versehen.

Kurz wandern seine Augen in dem Raum umher, dann sieht er starr in die Kamera. »Haymitch«, fängt er an und stützt sich mit den Händen auf seinen Oberschenkeln ab.

Er sieht ernst aus. Irgendwie aber auch äußerst verwirrt.

»Ich weiß zwar nicht, was hier genau vor sich geht, aber ich hoffe, dass du das hier irgendwann zu Gesicht bekommst. Du glaubst gar nicht, wie überrascht ich war, als ich feststellte, dass ich noch am Leben bin. Aber das ist nur ein taktischer Spielzug von Snow und seiner Bande. Sie werden mit Sicherheit versuchen, uns gegeneinander auszuspielen. Das dürfen wir nicht zulassen«, redet er in einem Schwall. Für mich ist es ein komisches Gefühl wieder seine Stimme zu hören. Aber es ist eines, an das ich mich durchaus gewöhnen könnte.

»Hör zu, sie werden dich bestimmt wahnsinnig machen wollen. Das versuchen sie bei mir auch schon. Die setzen mir die ganze Zeit diese verdammten Vögel ins Zimmer«, erzählt er unter Zähneknirschen und erinnert mich an den alten Liam. Während er spricht, deutet er in eine Ecke des Raums.

»Da kommen dann Töne raus, als würdest du schreien und gequält werden. Manchmal auch meine Mutter. Meine Schwester. Oder meine Freundin. Dabei weiß ich doch, dass Saratea schon lange tot ist. Fünf Jahre sind das nun schon. Diese elenden Schweine. Sie haben ihr damals das Armband abgenommen, das ich ihr geschenkt habe, nachdem sie in der Arena starb. Und dann haben sie mir das nach Hause geschickt«, knirscht er hervor und hält seinen rechten Arm nach oben. Er driftet vollkommen ab mit seinen Erzählungen.

»Schau, das haben sie mir gelassen. Nur das. Ist das nicht nett?«, grinst er spöttisch, legt dann aber seine linke Hand darauf und hält es wie ein Heiligtum fest. Anschließend schüttelt er resigniert den Kopf.

»Haymitch, egal was kommt, du musst dafür sorgen, dass das alles ein Ende findet. Snow muss von der Bildfläche verschwinden und die Hungerspiele beendet werden. Die Distrikte müssen frei sein. Damit mein kleiner Bruder eine bessere Zukunft haben kann, als ich«, stellt er Forderungen, die ich im Traum nicht hätte erfüllen können. Seine Augen schweifen jetzt unkontrolliert durch den Raum. Fast so, als wäre er auf der Suche nach irgendwas.

»Es ist völlig egal, was dabei aus mir wird. Ein Toter mehr oder weniger, das macht nichts mehr. Ich habe mich eh in der Arena für den Tod entschieden. Ich sollte gar nicht mehr hier sein. Du musst dafür sorgen, dass es nicht immer mehr und mehr werden«, sagt er und lehnt sich weiter nach vorne.

Dann streicht er sich mit einer Handbewegung die länger werdenden Haare aus dem Gesicht.

»Ich habe eine böse Vorahnung, was noch passieren wird. Deshalb habe ich mir etwas überlegt«, meint er mit einem Lächeln auf den Lippen, das ich sofort wieder aufsauge.

»Du hast mir doch gerne beim Singen zugehört, nicht? Zumindest hatte es den Anschein.«

Dann setzt er sich aufrecht auf seinen Stuhl und legt kurz den Kopf in den Nacken. Er faltet die Hände und lässt meine Anspannung wachsen. Sekunden später ertönt die Stimme, nach der ich mich seit jenen Nächten regelrecht verzehrt habe.
 

»If you just could see the moon.

This prettiness is breathtaking.

Together with this calm there is a unique feeling.

A feeling of weightlessness.

Why I sing this song? Let me tell you:

Maybe I've always known the truth about this game.«
 

Seine Stimme ist noch immer kräftig und klar. Seine Worte bringen alte Erinnerungen hoch. Merkwürdigerweise sind es heute gute Erinnerungen. Einige Momente vermisse ich sogar. Das, obwohl ich auf die gesamten Spiele hätte verzichten können.
 

»It's the silence before the storm, isn't it?

I wish you could be here with me.

Holding me tight.

Just one more time.

The past never comes back, does it?

This game won't let anything of me remain.

Neither of me, nor the other.

Nor their families.

All that will be left is a sea of red roses.

Roses, whose bloody smelling leaks into every nursery.

But the moment counts.«
 

Den Text hatte ich nicht mehr im Kopf, aber doch nie ganz vergessen. Das hier ist ein Moment voller Nostalgie für mich. Ich erinnere mich noch daran, als er dieses Lied bei unserer ersten Begegnung sang. Wir saßen gemeinsam in einem Graben versteckt und keiner von uns wollte schlafen. Keiner von uns hat dem anderen vertraut. Nach diesem Lied, das trotz des Textes so viel Ruhe auf mich ausgewirkt hat, bin ich eingeschlafen. Das war die einzige Nacht von vielen, in der ich mehr als drei Stunden geschlafen habe.
 

»Now I'm sitting here being glad to have met you.

You were strong all the time.

Thus I'm trying to be as strong as you are.

You are my paragon and my engine.

It sounds foolish, doesn't it?

Whatever you want to say me – your voice has been taken.

Forever.

But with you, there is only winnig for me.

Either I live or we will meet again.

Time is running for everyone of us, isn't it?

The time of red roses.

And the insane stench of blood.

That is inevitable.«
 

»Haymitch«, sagt jemand neben mir und rüttelt an meiner Schulter. »Haymitch, es ist gut«, sagt ein Mann, der sich nach einem kurzen Blinzeln als mein Besuch entpuppt. Seine Hand bleibt auf meiner Schulter ruhen.

»Du musst mir schon Bescheid sagen, wenn du eine Pause brauchst«, murmelt er und ich bemerke, dass der Film gestoppt wurde. Bevor ich nachhaken kann, warum er das getan hat, wird mir bewusst, dass ich völlig verkrampft auf meinem Platz sitze und meine Hände wieder zittern.

Mit einem Satz springe ich auf und stürme direkt in die Küche. Die Tür schlage ich hinter mir zu und haste dann zur Theke. In der rechten, kleinen Tür befindet sich ein Teil meines Vorrats. Ich reiße sie auf und durchwühle die vielen Flaschen. Meine zittrigen Finger machen das Ganze nicht leichter. Es klirrt und scheppert, als eine nach der anderen auf dem Küchenboden aufschlägt. Eine geht sogar kaputt und mit einem Mal stehe ich in einer streng riechenden Pfütze. Bis dahin wusste ich nicht genau, wonach ich suche, doch als ich die Flasche mit der braunen Flüssigkeit in den Händen halte, fällt es mir sofort ein. Das Zeug trinke ich immer dann, wenn ich etwas brauche, das einer Betäubung gleicht. Es beruhigt mich.

Eilig drehe ich den Verschluss auf, versuche mir einen kräftigen Schuss in ein bereitstehendes Glas zu gießen und kippe die Hälfte daneben. Ich verfluche die ganze Welt, setze die Öffnung entschieden an meinen Mund und nehme einen großzügigen Schluck. Dann noch einen. Mein Hals beginnt zu brennen und mein Gesicht verzieht sich.

Doch mein Puls geht für einen Moment runter. Ich knalle die Flasche auf die Ablage und höre meinen Herzschlag in den Ohren pulsieren. In meinem Kopf sind tausende Bilder und Geräusche.

Vor allem das Geräusch von unzähligen Perlen, die auf dem Boden aufschlagen, hebt sich von den Übrigen ab. Aber jetzt sind sie in Sicherheit. Gut versteckt vor den Blicken Fremder ruhen sie in einer kleinen Schachtel auf meinem Schlafzimmerschrank.

Ich selbst betrachte sie nie. In diesem Moment sehe ich dagegen jede einzelne. Sie verstreuen sich überall. Alles reißt auseinander. Dieser Anblick macht mich wahnsinnig. Ich muss ruhiger werden. Ich muss ganz schnell ruhiger werden.

Doch der Alkohol schlägt noch immer nicht an.

Mit einem Mal entgleitet mir die Kontrolle meines Körpers und ich sinke in mir zusammen, bis ich mit den Knien in der Flüssigkeit hocke. Ich zittere und meine Wangen werden feucht. Aus meiner Kehle dringen erst raue Töne, dann einzelne Worte und schließlich ganze Sätze, die meine Ohren so schnell gar nicht aufnehmen können. Meine Hände graben sich tief in mein Haar und drücken gegen meine Schläfen. Dieses verdammte Pochen. Ich will, dass es aufhört! Lass es aufhören!

Es dauert eine ganze Zeit, bis ich diesem Zustand entfliehen kann. Noch lange sitze ich in dem Dreck und lehne meinen Kopf gegen den Rand der Ablage. Ich lausche dem Geräusch eines nicht ganz zugedrehten Wasserhahns. Langsam werde ich ruhiger und richte mich auf. Auch, wenn meine Welt sich dreht, suche ich den Weg zurück ins Wohnzimmer. Das ist jetzt alles egal. So was von scheißegal. Ich will den Rest des Films sehen.

Als ich in die Stube zurückkehre, ist der Mann nicht mehr da. Der Raum ist völlig leer und still. Bereits in diesem Augenblick bin ich mir sicher, dass ich ihn kein zweites Mal sehen werde. Es wird keine Gelegenheit geben, um ihm zu danken.

Ich setze mich wieder in meinen Sessel und starre auf das angehaltene Bild. Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass dort noch weitere Videos und ein Zettel liegen.

»Auch wenn ich dir sonst nicht viel versprechen konnte, werde ich dafür sorgen, dass das alles ein Ende findet. Alles, worum du mich gebeten hast. Unsere Geschichte war dafür nicht geschaffen. Um die Menschen in Aufruhr zu versetzen, brauchen wir etwas Extremeres. Und ich werde auf die Hungerspiele warten, bei denen es soweit ist.

Das schwöre ich dir.«



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