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Schicksalsduellanten

Shukumei no Duelist
von

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Inochi wo Ataeta – Holy Elf no Shukufuku

Verloren…
 

Es kann nicht sein… es kann einfach nicht sein. An meinen Drachen hätte er niemals vorbeikommen dürfen. Sie sind die stärksten, die mächtigsten Monster. Mein Deck war perfekt, meine Strategie fehlerlos. Ich hatte alles vorausgeplant, war auf jeden möglichen Zug vorbereitet.
 

Außer auf diesen. Exodia...
 

Dies hätte meine Schlacht werden sollen. Mein Sieg. Mein Triumph über meinen Feind, denjenigen, der es gewagt hat, sich mir entgegenzustellen und mir die Straße zum Ruhm zu versperren. Der einzige Duellant, der mich jemals besiegt hat.
 

Zweimal…
 

Ich kannte die Risiken, ich wusste genau, worauf ich mich einlasse. Ein Duell bedeutet entweder den Sieg und das Leben oder die Niederlage und den Tod. So einfach ist das.
 

Also, Yuugi…
 

Hast du den Mut, mir das Leben zu nehmen?
 

Oder bist du nur ein schwacher kleiner Feigling, der meine Duel Box für sich die Drecksarbeit machen lässt?
 


 

Schicksalsduellanten
 

(Shukumei no Duelist)

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Thanks: Ich bedanke mich bei Lace Kyoko, Barrie18, Yuki-san, Selena12, und meiner lieben Taichi Chisako für ihre Reviews auf Animexx, FF.net und Livejournal. Und noch ein Extra-Danke an meinen Dad, der mir einige von seinen Büchern geliehen hat, damit ich mich etwas näher mit dem alten Ägypten beschäftigen konnte.
 

Author’s Note: Über das alte Ägypten zu recherchieren ist anstrengend; man hat das Gefühl in einem wahren Meer an Göttern, Pharaonen, seltsamen Artefakten und Ereignissen zu ertrinken. Und dann haben alle noch hunderttausend verschiedene Schreibweisen, weil Hieroglyphen ja so gut wie keine Vokale verwenden. Ich versuche, mich jeweils an eine Umschrift für jeden Namen zu halten, um das Chaos möglichst einzudämmen, aber es gibt immer noch so viele andere. Beispielsweise wird der Gott Ra auch Re genannt, Duat kann man auch mit Dwat oder Tuat umschreiben und Atum wird auch Atem transkribiert (die japanische Umschrift wäre dann Atemu) Allerdings sind Atum, Atem und Atemu alles derselbe Name, ebenso wie bei Set, Seth, oder Seto. Wenn man versucht, einen ägyptischen Namen, der sowieso nicht einheitlich übersetzt werden kann, dann auch noch auf japanisch umzuschreiben, kommen dabei oft die seltsamsten Dinge raus. Denken wir nur mal an Ishizu für Isis und Mariku für Malik.
 

Da ich nicht das Vergnügen hatte, Ägyptologie zu studieren, entschuldige ich mich schon mal im Voraus für mögliche Fehler und warne euch alle davor, dass ich keinerlei Hemmungen habe, Elemente aus dem historischen Ägypten, dem mythischen Ägypten und dem Fantasy-Ägypten von Yu-Gi-Oh bunt durcheinander zu mixen. Was die Götter und andere religiöse Elemente in der Geschichte angeht: Ich will keine Glaubensrichtung angreifen oder lächerlich machen. Dies ist nur eine Fanfic und sie wurde zum Spaß geschrieben. Also viel Spaß beim Lesen.^^
 

Archive: Im Moment steht diese Geschichte auf Animexx, Livejournal, Skyehawke und FFnet. Eine jugendfreie deutschsprachige Fassung befindet sich zusätzlich auf ETCG.
 


 

Arc I: Duat no Juuni no Tobira

(Die zwölf Pforten der Unterwelt)
 

Chapter 1: Inochi wo Ataeta – Holy Elf no Shukufuku

(Diejenige, die das Leben gab – Segen der heiligen Elfe)

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WENN DIE BEIDEN SCHICKSALSDUELLANTEN MITEINANDER VERSÖHNT SIND, ÖFFNET SICH DAS TOR ZUR EWIGKEIT.
 

Türen öffneten sich normalerweise nicht vom Anstarren.
 

Dies war eindeutig ein Rätsel, und in seinem Kopf hatte es bereits angefangen, heftig zu arbeiten. Zwei Schicksalsduellanten; diese beiden Duellanten waren mit Sicherheit die beiden Gestalten mit den Tierköpfen, die auf der Tür abgebildet waren. Und wenn diese beiden Krieger miteinander versöhnt werden sollten, musste das bedeuten, dass eins der sieben Bilder ein Symbol für ihre Versöhnung darstellte.
 

Nun, das schloss die gekreuzten Schwerter erst einmal aus. Gekreuzte Schwerter waren üblicherweise ein Symbol für den Kampf.
 

Wer waren diese Duellanten überhaupt? Ein Falke... ein falkenköpfiger Gott... mit einem Mal schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, ein Wort in einer fremden Sprache, und doch schien er mit dieser vertraut zu sein.
 

Heru. Falke. Natürlich Horus, der falkenköpfige Sonnengott.
 

Im nächsten Augenblick ergab alles plötzlich einen Sinn. Bilder blitzten durch seinen Geist wie die wirbelnden Farben eines Kaleidoskops. Horus war der Gott des Lichts, der Gott der aufgehenden Sonne, und in seiner dreieinigen Form Ra-Horakhty-Atum fuhr er mit der Sonnenbarke durch den Himmel. Er war Horus am Morgen, Ra zur Mittagsstunde, und Atum bei Sonnenuntergang, wenn die Barke von der Großen Schlange Apep, dem Gott des Bösen und der Zerstörung verschlungen wurde. Anschließend fuhr die Barke durch Duat, die Unterwelt, nur um am Morgen wiedergeboren zu werden, wenn Horus den finsteren Apep im Kampf besiegte. Ein ewiger Zyklus von Leben und Tod.
 

Apropos, Sonne und Mond stellten zusätzlich die beiden Augen des Horus dar. Das Licht des Mondes war schwächer als das der Sonne, da Horus im Kampf gegen seinen Todfeind Set eine Verletzung am Auge erlitten hatte.
 

Tatsache, alle Bruchstücke passten so wunderbar zusammen, dass man sich schon wieder fragen konnte, wo nun eigentlich der Haken lag. Horus und Set waren die beiden Schicksalsfeinde auf dieser Tür und alle sieben Symbole hatten etwas mit ihnen zu tun. Das Auge und die Sonnebarke waren Symbole des Horus. Das Zepter gehörte zu Set, denn Set’s traditionelle Waffe war das Zepter der Macht, das sogenannte Was. Er konnte furchtbare Magie damit bewirken.
 

Hmm... das Nilpferd, das war weniger einfach. Nilpferde repräsentierten normalerweise Taweret, die Schutzgöttin der Geburt oder ihr dämonisches Gegenstück Ammut, die große Fresserin der Herzen. Aber halt... gab’s da nicht irgendeine Geschichte über Set und Horus, die sich in Nilpferde verwandelten? Es war eine der vielen Episoden ihres jahrzehntelang andauernden Kampfes. Die beiden Götter verwandelten sich in diese Tiere und sanken auf den Grund des Nils, um herauszufinden, wer von ihnen beiden seinen Atem länger anhalten konnte.
 

Ergo repräsentierte das Nilpferd ebenso wie die gekreuzten Schwerter den Kampf, und nicht die Versöhnung.
 

Die Düne und die Weizenähre waren nicht schwer zu interpretieren. Set war König über die Wüstenregionen von Oberägypten, während Horus über das fruchtbare Nildelta von Unterägypten herrschte. Betrachtete man den Krieg der Götter in einem politischen Zusammenhang, konnte es sich also durchaus um einen Konflikt zwischen diesen beiden Kulturen handeln, vielleicht religiöser oder auch militärischer Art. Nachdem Ägypten vereint war, trug jeder neue Pharao die Doppelkrone von Ober- und Unterägypten. Oft gab es auch Darstellungen von Set und Horus, die links und rechts neben dem Pharao standen und ihm ihre jeweilige Krone aufs Haupt setzten. Eine Doppelkrone wäre also ein passendes Symbol gewesen, aber so einfach machte es ihm das Rätsel nicht.
 

Er war schon drauf und dran, sich zu wundern, woher all dies unerwartete Wissen so plötzlich hergekommen war, aber da es ihm noch nicht dabei geholfen hatte, das Rätsel zu lösen, wäre dies ohnehin nur Zeitverschwendung gewesen. Set und Horus waren Feinde, unerbittliche Rivalen, die einander um die Königswürde bekämpften, und vielleicht sollte es einfach keine Versöhnung zwischen ihnen geben.
 

Wohin sollte diese alberne Tür auch führen? Und warum sollte er überhaupt durch sie hindurch gehen, wenn er doch auch einfach außen herumgehen konnte? Würde sie etwa woanders hinführen, wenn sie sich geöffnet hatte? Schon wieder etwas an diesem seltsamen Ort, das überhaupt keinen vernünftigen Sinn ergab.
 

Nun, es ist nicht zu ändern, also noch mal von vorn.
 

Das Auge, die Sonnenbarke und die Weizenähre waren Symbole für Horus, das Zepter und die Sanddüne waren Symbole für Set, und die Schwerter und das Nilpferd wiesen auf ihren immerwährenden Kampf hin.
 

Hmm... das war doch ein Symbol zu viel auf Horus’ Seite. Folglich musste eins der drei Symbole auf beide Götter hinweisen, damit es wieder ausgeglichen war. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit konnte das nicht die Ähre sein, denn Set war dafür die Düne zugeordnet. Diese beiden stellten ein Gegensatzpaar dar.
 

Bildeten Auge und Zepter ebenfalls ein solches Gegensatzpaar? Beide repräsentierten die Macht ihres jeweiligen Gottes. Oder waren es eher Zepter und Barke?
 

Hatten sich Set und Horus jemals wirklich versöhnt? Gut, sie hatten einmal das Kopfkissen miteinander geteilt, aber das konnte man wohl kaum als Versöhnung werten, da es eine Kriegstaktik gewesen war. Set hatte Horus verführt, um dadurch seine Macht über den anderen Gott zu demonstrieren. Und Horus war darauf eingegangen, hatte aber am Ende durch eine Intrige seiner Mutter Isis triumphiert. Genaugenommen hätte Set höchstwahrscheinlich den gesamten Krieg gewonnen, wenn Isis sich nicht ständig eingemischt und ihm Steine in den Weg gelegt hätte. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich über uralte Götter und ihre Zankereien den Kopf zu zerbrechen, und außerdem interessierte ihn das alles kein bisschen!
 

Isis, diese intrigante, zweigesichtige Schlange!
 

Und er war immer noch keinen einzigen Schritt weitergekommen, endlich diese dämliche Tür aufzukriegen.
 

Rivalen waren eben Rivalen und Duellanten waren Duellanten. Sie legten nicht einfach ihre Feindschaft ab und wurden ein Team. Gut, wenn sie ein Tag-Team-Duell gegen andere Duellanten bestreiten mussten, war das natürlich etwas anderes. Die beste Möglichkeit, zwei Krieger zu vereinen, war ein gemeinsamer Feind. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Hatte Sun Tzu das nicht geschrieben? Nun, das nicht, aber die Tatsache, dass er über Dinge wie Sun Tzu und Tag-Team-Duelle Bescheid wusste, war ein eindeutiger Hinweis darauf, dass seine Erinnerung langsam wiederkehrte. Auch all dies unerwartete Wissen über Ägypten spielte sicherlich eine Rolle.
 

Und was dieses jämmerliche Rätsel anging, so war es nicht mehr als ein Kinderspiel, seiner Aufmerksamkeit nicht würdig. Ohne noch länger Zeit und Nerven zu verschwenden, zog er die Karte aus seiner Brusttasche und legte sie in die Vertiefung der goldenen Sonnenbarke. War’s das, Horus? Du möchtest also die Götter beherrschen, kannst aber nicht einmal die Finsternis des Apep besiegen, wenn Set nicht an deiner Seite kämpft. Ohne Set’s Macht würde es niemals wieder einen neuen Morgen geben!
 

Der sanfte Schein, der von der Tür ausging, erstrahlte plötzlich in hellem Glanz und eine feine Linie aus Licht erschien, welche sich wie ein goldener Rahmen um die ganze Tür herumzog. Die Linie wuchs weiter, spaltete die Mitte des Tores in zwei Flügel, welche langsam aufschwangen und den Weg zu einem Durchgang freigaben.
 

Bevor er hindurchging, nahm er die Duel Monsters Karte wieder aus dem Stein und steckte sie zurück in die Tasche seines Hemdes.
 


 

* * *
 

Der erste Eindruck, der seine Sinne berührte, war kein Bild, sondern ein Geräusch, ein sanftes Rauschen, welches sein Bewusstsein automatisch mit Wasser in Verbindung brachte. Zeilen eines Gedichts formten sich in seinem Geist, triviale Worte über Frösche, die in alten Teichen herumhüpften. Eine Frauenstimme rezitierte diese Worte wieder und wieder wie einen Zauberspruch, während eine zweite Stimme, die eines Kindes, eifrig versuchte, sie nachzuplappern.
 

Er tat diese Gedanken als unwichtig ab, da sie ihm für seine jetzige Situation bedeutungslos erschienen. Aber der warme Tonfall der Stimme verharrte noch für eine Weile in seinem Bewusstsein, selbst nachdem er die eigentlichen Worte schon längst wieder vergessen hatte.
 

Als er nach unten blickte, sah er, dass er auf einem runden, flachen Stein in der Mitte eines riesigen Flusses stand. Zumindest die Strömung deutete daraufhin, dass es sich um ein fließendes Gewässer handeln musste. Von den Ausmaßen allein hätte es auch ein See oder sogar ein Meer sein können. Ein Ufer war jedenfalls nicht in Sicht, auch keine weiteren Steine, auf die man hätte treten können. Ein dunkler sternenloser Nachthimmel wölbte sich über die gesamte Szenerie und schien sich am Horizont mit dem Wasser zu verbinden.
 

Hinter ihm war die Tür, durch die er gekommen war, verschwunden – oder auch niemals da gewesen. Er ging in die Hocke, um das Wasser aus der Nähe betrachten und vor allen Dingen, um auszukundschaften, ob sich darin etwas bewegte. Es gab aber nichts darin zu erkennen, außer, dass es ziemlich tief zu sein schien. Also zog er seinen Gürtel aus der Hose, um ihn zum Messen zu verwenden und zu sehen, ob sich die Wassertiefe vielleicht feststellen ließ.
 

Die Schnalle des Gürtels traf jedoch nicht auf Grund, selbst dann nicht, als er seinen ursprünglichen Vorsatz, das Wasser nicht berühren, ablegte und seinen Arm bis zur Schulter in das dunkle Nass eintauchte. Zumindest gefährlich schien das Wasser nicht zu sein, es brannte nicht auf der Haut und rief keine Verletzungen hervor.
 

Als er den Gürtel wieder hochzog, hatte sich ein metallischer Gegenstand in der Schnalle verhakt. Ein kleines goldenes Amulett fiel ihm in die Hand, ein Amulett, welches aussah wie eine Kombination aus einem Kreuz und einer Ellipse mit Spitze. Seine Augen verengten sich; wo hatte er so etwas schon einmal gesehen?
 

Ankh, ” sagte er, stirnrunzelnd, während er das Amulett betrachtete. “Leben.”
 

Einen Moment lang war alles ruhig bis auf das kontinuierliche Rauschen des Wassers. Dann fragte plötzlich eine Stimme in die Stille: “Was schenkt das Leben?“
 

Na toll. Genau das, was er jetzt brauchen konnte: Noch mehr Rätsel.
 

Also, wer oder was schenkt das Leben? Die Sonne, die Natur, die Erde, der Fluss, eine Mutter, Atum, der Schöpfer oder Khnum, der die Menschen aus Lehm geformt hatte. Wie sollte man eine so merkwürdige Frage überhaupt beantworten können?
 

“Wer vernünftige Antworten erwartet, sollte erst einmal lernen, vernünftige Fragen zu formulieren,“ gab er ärgerlich zurück. Zweifellos war das nicht die Antwort, welche die nervtötende Stimme in der Dunkelheit von ihm erwartete, aber er hatte die Schnauze gründlich voll von nervtötenden Stimmen in der Dunkelheit. Entweder zeigten diese Leute sich langsam mal oder er würde... autsch!
 

Etwas wurde aus dem Wasser geworfen und klatschte gegen seine Hand, welche er gerade noch rechtzeitig erhoben hatte, um sein Gesicht zu schützen. Bevor er den kleinen Gegenstand jedoch richtig zu fassen bekam, schlüpfte dieser durch seine Finger und fiel ihm in den Kragen. Fluchend griff er danach und zog ihn wieder heraus. Es war ein kleiner grüner Lapislazuli in der Form eines Skarabäus.
 

Auch ein Skarabäus war ein Symbol für das Leben. Wörtlich genommen allerdings bedeutete die Hieroglyphe des Skarabäus Wachstum oder werden. Wie es schien war er schon wieder ins nächste Rätsel gestolpert, aber bevor er sich weiter darüber den Kopf zerbrechen konnte, gab es eine Störung im Wasser und etwas erhob sich aus den Strudeln und Wellen. Plötzlich fand er sich Auge in Auge mit einem massigen rötlich-schwarzem Kopf wieder, welcher in einer breiten Schnauze mit klobigen Nasenlöchern endete. Der Kopf eines Nilpferdes.
 

Seine Hände stoppten mitten in der Bewegung; es war besser keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Nilpferde gehörten zu den aggressivsten und gefährlichsten Tieren der Welt. Sollte diese Kreatur ihn angreifen, konnte er sich keine guten Überlebenschancen ausrechnen.
 

Doch die wirkliche Überraschung erwartete ihn erst, als der Kopf weiter aus dem Wasser auftauchte. Der Körper darunter war nicht der Körper eines Tieres, er war menschlich.
 

“Es ist der Große Fluss, der das Leben schenkt,“ sagte die Nilpferdfrau. Sie hatte eine tiefe, volle und etwas knorrige Stimme. “Jedes Jahr, in der Zeit der Akhet durchbricht er die Bande seines Bettes und überflutet das Land mit seinem schwarzen Schlamm, um es fruchtbar zu machen.“
 

“Geht das auch in der Kurzfassung?“ Sein Interesse an landwirtschaftlichen Vorträgen war etwa ebenso groß wie sein Interesse an Gedichten über Frösche.
 

“Wie wollt Ihr einen Fluss überqueren, wenn Ihr die wahre Natur des Flusses nicht versteht?“
 

Offenbar hatte diese Frau großes Vergnügen daran, Fragen mit Gegenfragen zu beantworten. Trotzdem lag etwas seltsam Vertrautes in ihren Worten. Sie riefen Bilder in seinem Geist hervor, Bilder von Bauern, die auf schlammigen Feldern standen und Kanäle gruben, um das Wasser des Flusses zu sammeln. Andere verwendeten Eimer an langen Stangen, um das Wasser gleichmäßig zu verteilen. Zunächst waren diese Eindrücke nur vage, doch dann wurden sie stärker, bis er schließlich sogar kleine Details vor seinem geistigen Auge erkennen konnte, wie etwa die Turbane, die die Köpfe der Bauern vor der Sonne schützen, oder die Lehmgewichte, welche die Stangen ausbalancierten, damit man die vollen Wassereimer leichter in die Höhe ziehen konnte.
 

Auf Akhet, die Jahreszeit der Überschwemmung folgte Peret, die Jahreszeit des Wachstums. Das Wasser zog sich in den Boden zurück und die Felder konnten bestellt werden. Kühe zogen leichte Holzpflüge, um die Erde ein wenig aufzulockern, während die Bauern Weizen und Gerste säten. Schon bald brachen frische grüne Triebe hervor, die allmählich zu goldenen Ähren heranwuchsen.
 

Was geschah hier mit ihm? Warum waren diese Bilder so lebendig, als sei es erst gestern gewesen, dass er an diesen Feldern vorbeigegangen war? War dies ein Teil seiner verlorenen Erinnerung? Und doch, irgendetwas fühlte sich falsch an, wollte nicht so recht zusammenpassen. Spielte sein Geist ihm einen Streich?
 

Oder war da noch jemand anderer, der ihm den Streich spielte?
 

“Gut, dann werd’ ich mich eben selbst um die Kurzfassung kümmern.“ Er hielt die beiden kleinen Artefakte hoch, das Ankh und den Skarabäus. “Du bist so eine Art mystischer Wächterin und du wirst mich nicht eher vorbeilassen, bis ich irgendein Rätsel gelöst oder dich in einem dämlichen Spiel besiegt habe. Also schön, leg’ die Karten auf den Tisch! Ich hab’ schon genug von meiner kostbaren Zeit verschwendet.“
 

“Das sind große Worte für jemanden mit einer zerstörten Seele,“ gab die Frau zur Antwort. Es war schwierig, die Gefühlsregungen in ihrem Tiergesicht zu lesen, aber es schien ihm, dass sie ihn mit einer Mischung aus Genervtheit und neugierigem Interesse betrachtete. “Aber wie Ihr so scharfsinnig erkannt habt, bin ich tatsächlich eine Wächterin. Ich bin Quat-A, eine Dienerin der Göttin Taweret und die Hüterin des ersten Tores von Duat.”
 

“Was auch immer. Warum bleiben wir nicht bei der Kurzfassung, und du öffnest einfach dieses Tor für mich. Dann hab’ ich mein Leben wieder und du deine Ruhe, oder was immer du an diesem lächerlichen Ort suchst. So kriegen wir beide, was wir wollen.“
 

Natürlich war es nicht wahrscheinlich, dass sie auf diesen Vorschlag einging, aber versuchen konnte man es ja mal.
 

“Bevor Ihr Euch fragt, was Ihr wollt, solltet Ihr Euch erst einmal fragen, wer Ihr seid,“ tadelte sie ihn und erhob eine Hand aus dem Wasser. Zunächst schien diese leer zu sein, aber was er zuerst für glitzernde Wassertropfen gehalten hatte, war in Wirklichkeit ein kristallartiges Bruchstück, das in ihrer Handfläche ruhte.
 

“Hmm. Ist es das, was ich denke, das es ist?“ Also hatte das Mädchen mit den blauen Augen recht behalten und sein Herz war wirklich überall hier verteilt. “In diesem Fall solltest du es mir geben, denn es gehört mir.“
 

Er streckte die Hand aus, aber sie zog die ihre zurück ins Wasser. “Als Euer Ib zerbrochen wurde, fiel ein Stück davon in meinen Fluss. Wenn Ihr zurückfordern wollt, was der Fluss sich genommen hat, müsst Ihr zuerst seine wahre Natur verstehen.“
 

“Wir drehen uns im Kreis,“ seufzte er und warf einen genervten Blick auf die beiden Gegenstände. “Dass es auch nie jemand schafft, sich kurz zu fassen. Ich schätze mal, das Ankh steht für die Jahreszeit der Überschwemmung, weil es geformt ist wie der Nil mit seinem Nildelta. Der Skarabäus steht für die Jahreszeit des Wachstums, weil das eine seiner Bedeutungen als Hieroglyphe ist. Sonst noch was?“
 

“Es fehlt Shemu, die Zeit der Ernte.” Erneut öffnete sie ihre Hand, aber das Stück seines Herzens lag nicht länger darin. Stattdessen hielt sie eine kleine Sichel darin. “Diese drei Jahreszeiten folgen einander in einem Rad ohne Anfang und Ende. Akhet folgt auf Shemu, Peret folgt auf Akhet, Shemu folgt auf Peret. Sollte dieser ewige Zyklus jemals durchbrochen werden, werden Dürre und Hungersnot über das Schwarze Land und seine Bewohner hereinbrechen.
 

Sie reichte ihm die Sichel und öffnete ihre andere Hand, welche exakte Kopien aller dreier Gegenstände enthielt.
 

Er starrte sie ungläubig an; das konnte die Frau doch nicht ernst meinen.
 

“Willst du ernsthaft behaupten,“ nur mühsam hielt er seinen Zorn unter Kontrolle, “das dieser ganze Rattenschwanz von albernen Vorträgen und lächerlichen Visionen auf eine altägyptische Fassung von Jan-Ken-Pon hinausläuft?”
 

Wutschnaubend schnappte er sich die Sichel. Dieses alberne Kinderspiel war wirklich seine Zeit nicht wert. Er nahm beide Hände hinter den Rücken und schob das Ankh in seine Rechte. Um das Ankh zu schlagen, würde sie den Skarabäus verwenden müssen und Experimente hatten gezeigt, dass, aus welchen Gründen auch immer, Schere bei den meisten Testpersonen die am wenigsten wahrscheinliche Wahl darstellte.
 

Sie öffnete die Hand nur Sekundenbruchteile, bevor er es tat – es war die Sichel.
 

Akhet folgt auf Shemu,” sagte er mit einem zufriedenen Grinsen, während er ihr das Ankh zeigte und anschließend die Artefakte wieder hinter seinem Rücken verschwinden ließ. “Die Göttin des Sieges lächelt auf mich hernieder, Hüterin des ersten Tores.“
 

Die meisten Leute wechselten nach der ersten Runde, deshalb vermutete er, dass sie das nächste Mal tatsächlich den Skarabäus verwenden würde. Er fühlte die drei Symbole mit den Fingern und schob die Sichel in die rechte Hand. Dies würde sicher nicht schwierig werden.
 

Sie öffnete ihre Hand – es war das Ankh.
 

Er runzelte die Stirn; dieser Zug war nicht so verlaufen, wie er es vermutet hatte. Wahrscheinlich hätte er bei seiner ursprünglichen Hypothese bleiben sollen, dass Schere am seltensten verwendet wurde, aber es war jetzt zu spät, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Er hatte noch eine Runde vor sich, und um das Stück seines Herzen zu bekommen, musste er sie gewinnen.
 

Würde sie ihr Symbol wechseln oder ein weiteres Mal das Ankh verwenden? Die meisten Leute wechselten nicht nach der zweiten Runde, also wäre es wahrscheinlich besser, den Skarabäus zu verwenden. Andererseits, was war, wenn sie dem Zyklus der Jahreszeiten folgte und den Skarabäus nahm? Er war das Symbol, das sie noch nicht verwendet hatte und sie hatte doch so fest darauf bestanden, dass die natürliche Ordnung nicht gestört werden durfte. Vielleicht konnte er von dieser Einstellung Rückschlüsse auf ihre Strategie ziehen?
 

Hmm... würde er sich bei seinem nächsten Zug auf die Gesetze der Stochastik verlassen oder sollte er lieber versuchen, die dreimal gedrehte Sichtweise eines uralten, göttlichen Wesens nachzuvollziehen?
 

Er würde sich zwischen diesen zwei Versionen entscheiden müssen. Nein, warum sollte er? Beide Szenarien sagten voraus, dass sie in der nächsten Runde nicht die Sichel verwenden würde. Falls er nun selbst die Sichel verwendete und eine seiner beiden Theorien stimmte, würde das Spiel entweder mit seinem Sieg oder seiner Niederlage enden. Wenn er aber den Skarabäus nahm, würde das Spiel mit einem Sieg oder Gleichstand enden. Also war es doch offensichtlich, was er tun musste.
 

Sie öffnete die Hand – der Skarabäus.
 

“Da dieses Spiel mit Gleichstand endet,“ erklärte sie mit ruhiger Stimme, “werden wir ein weiteres mal gegeneinander antreten müssen.“
 

“Nein, werden wir nicht,“ schnitt er ihr das Wort ab. “Du verwendest in der nächsten Runde wieder die Sichel, dann das Ankh, dann den Skarabäus und immer so weiter. Es ist, wie du sagst, der natürliche Zyklus der Jahreszeiten, der nicht durchbrochen werden darf.“
 

“Wie es scheint, versteht Ihr nun endlich die wahre Natur des Großen Flusses, und ebenso seine Verbindung mit dem Schwarzen Land und seinen Bewohnern. Öffnet eure Hand und nehmt das fehlende Stück eures Ib entgegen.”
 

Er ließ die drei Artefakte zurück in ihre Hände fallen und streckte die Hand nach dem kleinen kristallähnlichen Bruchstück aus. Diesmal schloss er vorsichtshalber ein wenig die Augen, falls es wieder einen Lichtblitz geben sollte...
 


 

* * *
 

…aber der Lichtblitz blieb aus. Stattdessen war es Dunkelheit, die ihn umgab, abgesehen vom sanften Schimmer des Bruchstücks, welches sich unerwartet in den milden Schein einer Öllampe verwandelt hatte.
 

Die Lampe stand auf einer kleinen Truhe. Auf einer Strohmatte daneben saß eine junge Frau, ihren Ellenbogen auf ein Kissen gestützt. Sie trug ein Kleid aus weißem Leinen welches über der linken Schulter zusammengebunden war. Ihr Gesicht, umgeben von einer Flut schwarzer Locken, war über eine Schriftrolle gebeugt, während sich der Schreibkiel in ihrer Hand gleichmäßig über den Papyrus bewegte. Nur dann und wann hielt er inne, um in ein Gefäß mit schwarzer Tinte getaucht zu werden, welches sich auf ihrer anderen Seite befand.
 

Kleine Tiere, Pflanzen, menschliche Abbildungen und Gegenstände des täglichen Lebens formten sich unter dem Schreibkiel, wurden zu Wörtern und schließlich zu Sätzen. Als er versuchte, das Geschriebene zu entziffern, wusste er nicht mehr, ob es die Schrift selbst war, die ihn faszinierte, oder einfach die Tatsache, dass es, während die Zeit verging und die Gedanken im Nichts verschwanden, immer noch einen sicheren Hafen gab, in welchem sie aufbewahrt werden konnten. Ideen, die nur im Kopf eines Menschen existierten, konnten schriftlich festgehalten... autsch!
 

Ein scharfer Schmerz durchbrach seinen Gedankengang und ein hölzernes Krokodil, noch unfertig, fiel klappernd zu Boden. Als die Frau sich umwandte, sah er neben ihr einen kleinen Jungen sitzen, der sich die Hand hielt. Ein kleiner roter Schnitt war an seinem Zeigefinger zu sehen.
 

“Vielleicht solltest du lieber tagsüber schnitzen, Set, wenn das Licht besser ist.“ Liebevoll nahm die Frau die winzige Hand des Jungen in ihre große und untersuchte den Schnitt. “Es ist nicht schlimm, in ein paar Tagen wird alles wieder verheilt sein. Warte, ich tu etwas von der Ringelblumensalbe darauf.“
 

“Mir geht’s gut, Mutter.“ Der Junge entzog ihr seine Hand und warf trotzig seine Jugendlocke über den ansonsten kahl geschorenen Kopf zurück. “Und du arbeitest auch, obwohl das Licht schlecht ist.“
 

“Ich habe Ib-En-Set versprochen, dass ich den Brief an seine Tochter bis morgen fertig habe, damit die Kaufleute ihn in das Dorf mitnehmen können, wo sie jetzt mit ihrem Mann lebt. Wenn ich mein Versprechen nicht einhalte, werden die Leute mich für unzuverlässig halten und in Zukunft lieber die Schreiber im Tempel aufsuchen,“ erklärte die junge Frau ihrem Sohn. Eine Falte überzog ihre Stirn, als mache sie sich Sorgen, doch im nächsten Moment hellte sich ihr Gesicht wieder auf. “Zeig’ mir, wie du deinen Namen schreibst,“ verlangte sie fröhlich und zog ein frisches Blatt Papyrus hervor.
 

“Ja, Mutter.“ Begierig darauf, ihr zu zeigen, was er konnte, tauchte der Junge den Schreibkiel in die Tinte. Er gab sich nicht mit den kleinen Hieroglyphen zufrieden, die seine Mutter verwendet hatte, sondern kritzelte eifrig das Blatt voll und hielt es stolz hoch. “Mein voller Name lautet Meri-Set, das bedeutet ’von Set geliebt.’ Und wenn ich das noch dazuschreibe“ – mit einem weiteren Buchstaben änderte er den Namen zu Merit-Set – “dann wird mein Name zu deinem.“
 

“Sehr gut,“ lobte sie ihn. “Ich wusste schon immer, dass du sehr gelehrig bist.“
 

“Ich kann noch viel mehr, wenn du’s sehen willst.“ Set ließ den Schreibkiel fallen und griff aufgeregt, nach dem nächsten Blatt. “Ich kann auch den Namen von Meister Ib-En-Set schreiben. Er bedeutet ’Herz des Set’. Und seine Tochter, die die den Mann aus dem anderen Dorf geheiratet hat, heißt Nefer-Selket, das bedeutet: ’Selket ist lieblich’. Das ist, weil sie vom Skorpion gebissen wurde, als sie klein war, aber Selket hat ihr Leben verschont.“
 

Er wollte den Schreibkiel wieder aufnehmen, doch die Mutter schüttelte den Kopf. “Es ist gut für heute, Set. Ich weiß, dass du all diese Namen schreiben kannst, aber ich brauche den restlichen Papyrus für meine Arbeit. Sorge dich nicht, sobald du in die Tempelschule gehst, wirst du genug zu schreiben haben. Und wenn du in dieser Geschwindigkeit weiterlernst, wirst du mit Sicherheit einer der besten Schüler.“
 

“Ich werde der Beste sein,“ korrigierte er sie mit ruhiger, sachlicher Stimme. “Ich werde mich niemals mit einem zweiten Platz zufrieden geben.“
 

“Wie es scheint, hast du nicht nur die Intelligenz deines Vaters geerbt, sondern auch seinen Ehrgeiz.“ Gedankenverloren blickte Merit-Set ihren Sohn an. “Manchmal frage ich mich, ob das gut oder schlecht ist.“
 

“Wie kann es nicht gut sein?“ rief Set verblüfft. “Mein Vater war ein tapferer Mann. Er hat sein Leben gegeben, um unser Land zu beschützen. Das hast du selbst gesagt!“
 

“Ja, das war er und ja, das hat er getan.“ Sie sprach diese Worte mit sehr fester Stimme aus, als müsse sie sich selbst ebenso davon überzeugen wie ihren Sohn. “Ich wünsche mir nur manchmal, dass die Dinge anders gelaufen wären und dass er noch bei uns sein könnte.“
 

Set nickte. “Das wünsch’ ich mir auch, aber ich erinnere mich nicht daran, dass es jemals anders war. Für mich war es immer so wie jetzt.“
 

Keine Erinnerungen an die Vergangenheit...
 

Keine Erinnerungen an seinen Vater...
 


 

* * *
 

In seinem Geist waren Bilder von seinem Vater, der tapfer inmitten einer großen Schlacht kämpfte, aber er wusste, dass diese Bilder der Fantasie entstammten und nicht der Erinnerung. Und doch fühlten sie sich ebenso wahr und richtig an, wie seine echten Erinnerungen. Erinnerungen an seine Mutter, die ihn das Schreiben gelehrt hatte. Erinnerungen an die Kinder im Dorf mit denen er gespielt hatte. Erinnerungen an...
 

... Feuer! Ein mächtiges Feuer, das sein ganzes Dorf niederbrannte. Menschen, die schrieen und versuchten, den gierigen Flammen zu entkommen. Banditen, die sie jagten und mit ihren Schwertern töteten. Und dann…
 

Dann erschien der weiße Drache am Himmel...
 

Nein, nichts davon konnte wahr sein. Jemand versuchte, ihn hinters Licht zu führen, dessen war er sich sicher. Dies war nicht sein Leben. Dies waren nicht seine Erinnerungen. Seine Erinnerungen waren verschwunden. Was geschah hier mit ihm?
 

Ein letztes Mal erschien das Bild seiner Mutter vor seinem geistigen Auge, dann war die Vision verschwunden und ihre schimmernden schwarzen Locken verwandelten sich wieder in das ewig fließende Wasser um ihn herum. Auch die Nilpferdfrau war verschwunden, aber an dem Ort, wo sie gewesen war, erhob sich eine weitere Tür aus dem Wasser, eine Tür, die aus blauem Eis zu bestehen schien. Hieroglyphen waren in sie eingeritzt.
 

Und anstatt des Stücks von seinem Herzen hielt er eine weitere Karte in der Hand.
 

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HOLY ELF NO SHUKUFUKU

(Der Segen der heiligen Elfe)

Gabe der mystischen Elfe
 

[Falle]
 

Erhöhe deine Life Points um 300

für jedes Monster auf dem Spielfeld,

unabhängig von der Position.
 

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Eine Karte, welche die Life Points erhöhte und das Spiel hinauszögerte? Irgendwie klang das nicht nach einer Karte, die er in seinem Deck verwenden würde. Er bevorzugte eine offensive Beat-Down Strategie, die den Gegner möglichst schnell auf Null brachte. Also war es nicht notwendig, Zeit zu erkaufen. Eine solche Karte war nur unnötiger Ballast, der guten Karten den Platz wegnahm...
 

Dies war Wirklichkeit. Dies war ein Teil seines Lebens, er konnte es deutlich spüren. Also hatte das Mädchen mit den blauen Augen noch in einem weiteren Punkt recht behalten: Er war gut in diesem Spiel. Und mit jeder Karte, die er zurückgewann, würde auch ein Teil seiner Stärke wiederkehren.
 

Er steckte die Karte zu dem weißen Drachen in seine Brusttasche and sah sich die Schrift auf der Tür genauer an.
 


 

A mouth I have, but never speak

My arms stretch far and wide

A bed I own, yet never sleep,

I travel day and night.

Without legs to carry me,

So, answer now, who may I be?
 


 

Eine Mündung habe ich, doch ich spreche niemals,

Meine Arme erstrecken sich weit

Ein Bett besitze ich, doch ich schlafe niemals,

Ich bin Tag und Nacht auf der Reise.

Ohne Beine die mich tragen,

Also antworte jetzt, wer mag ich sein?
 

Tsuzuku

(Fortsetzung folgt)



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