Zum Inhalt der Seite

Das Erbe der Drachen - Band 1

Der Drachenkrieg
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lektion für Damian

Russel seufzte erleichtert auf. Endlich konnte er ein Licht am Ende des Ganges erkennen. Marylin keuchte erschöpft und kletterte Russel aus dem Loch hinterher.

>>Aber hier geht's doch gar nicht raus.<<, wunderte Marylin sich, denn sie waren in einer Höhle gelandet.

In ihrer Verwunderung bemerkte sie die beiden Lichter auf der einen Seite nicht. Plötzlich erklang eine Stimme: >>Willkommen, Lord des Windes, willkommen, Lady der Erde. Wir haben lange und geduldig auf euch gewartet, um euch unsere Macht geben zu können. Seid ihr bereit?<<

>>Was,...was seid ihr denn?<<, fragte Marylin.

>>Das sind Drachen.<<, antwortete Russel. >>Der linke, grüne ist der Winddrache Leventus und der rechte, goldene ist der Erddrache Flora.<<

>>Woher weißt du das?<<

>>Nun, ich bin mehr, als ich scheine.<<, antwortete Russel ausweichend.

Plötzlich erschien wieder ein Lichtgeist und schien alles aufmerksam zu beobachten. Russel konnte fast spüren wie Flora anfing zu lächeln, während Leventus fortfuhr: >>Ihr werdet eure Ringe bekommen und dann wünschen wir uns von euch, dass ihr euch Kaiser Ryu anschließt, um den Dämon Melzesa zu töten.<<

>>Melzesa ist wieder da?<<, fragte Russel alarmiert.

>>Ladon hat Melzesa tief in der Erde eingesperrt, aber ein Mensch hat ihn unabsichtlich wieder befreit. Durch den ganzen Hass, den die Menschen im vierten Weltkrieg gegeneinander hegten, ist er stärker, als je zuvor. Versteht ihr die Notwendigkeit, Lord und Lady?<<

Russel und Marylin nickten - obwohl Marylin sich nicht so sicher war.

An Russels und Marylins Ringfingern erschienen die Ringe.

>>Grüner Lord Russel, du bekommst den Stein des Windes und der Romantik.<<, sagte Leventus.

>>Goldene Lady Maryl, du bekommst den Stein der Erde und der geistigen Stärke.<<, sagte Flora.

Beide betrachteten die Ringe lange und Russel sagte: >>Dann sollten wir langsam mal gehen. Aber wo ist Kaiser Ryu?<<

>>Wir werden euch zu ihm bringen. Viel Glück, Lord und Lady.<<

Russel und Maryl verschwanden. Der Lichtgeist zirpte und verschwand ebenfalls.
 

***
 

Ryu hob müde den Kopf und sah sich um.

>>Was ist, Kaiser Ryu?<<, fragte Damian.

>>Ich habe etwas gehört. Ihr nicht?<<

Die anderen schüttelten ihre Köpfe. Ryu stand auf und bewegte sich in Richtung Hintergasse. Ein Schatten fiel auf seinen Weg und bevor er wusste, was geschah, erschien ein Dämon aus dem Schatten und griff ihn an. Instinktiv wich Ryu aus. Die Krallen des seltsamen Schattenmonsters bohrten sich tief in die Erde. Hinter Ryu kamen die Krallen wieder heraus und schlossen sich wie ein Käfig um ihn. >>He! Was soll das?<<

Damian zog seinen Rapier und ging auf den Dämon los, aber plötzlich schoss etwas an ihm vorbei, wirbelte die Krallen weg und zog Ryu heraus. Russel blieb vor Ryu stehen und musterte das Monster. Damian sah Russel forschend an und sein Blick blieb an dessen grünen Haaren und seinem seltsamen Anhänger hängen. >>Wer bist du? Was willst du hier?<<

Russel ging nicht auf die Frage ein, sondern sagte: >>Ihr solltet nicht in so einer Gegend herumhängen. Die Monster hier sind zahlreich und stark; nichts für unerfahrene Kämpfer.<<

>>Wie bitte?!<<

Zorn stieg in Damian auf, aber bevor er noch etwas erwidern konnte griff das Monster wieder an. Russel sprang zur Seite und riss den starren Ryu mit sich. Ryu ließ einen erstickten Schrei fahren und fiel zu Boden. Das Monster beachtete weder Damian noch Ryu, sondern konzentrierte sich nur noch auf Russel. Damian stieß mit dem Rapier vor und wollte die Klinge in das Monster bohren, aber Russel zog blitzschnell sein Schwert und schlug Damian den Rapier aus der Hand. Das Monster setzte zu einem erneuten Angriff an, doch Russel war in sekundenschnelle wieder hinter dem Monster und trat mit seinem Fuß gegen dessen Bein. Das Monster schrie auf und drehte sich um. Russel lächelte und fragte sanft: >>He, warum gehst du nicht woanders hin? Hier gibt es nichts für dich zu holen.<<

Das Monster sah ihn an und Damian fragte sich, was es tun würde. Lionet und Lain waren hinter Damian getreten und hatten Ryu aufgeholfen. Lain sah Russel entzückt an. Das Monster blinzelte leicht, lief an Russel vorbei und verschwand im Schatten der Gasse. Maryl trat neben Russel und klopfte ihm den Staub von der Schulter. Ryu sog scharf die Luft ein und rief: >>Prinzessin Marylin?! Was macht Ihr hier?<<

Maryl lächelte. Ryu hatte sie sofort erkannt, obwohl ihre Flügel verschwunden waren und ihre Erscheinung nicht mehr so leuchtete. Sie setzte zu einer Antwort an, aber Russel unterbrach sie: >>Nicht hier, Maryl. Gehen wir in die kleine Taverne am Fluss. Kommt.<<

Langsam folgte Ryus Gruppe Russel und Maryl an den Fluss an dem tatsächlich eine alte, kleine Taverne stand. Russel öffnete die Tür und trat in den halbdunklen Gastraum. Nur wenige Tische waren besetzt und diese Leute sahen aus, als wären sie alle Diebe oder sonstige unglaubwürdige Personen. Ryu schüttelte den leicht Kopf und fragte sich, was die Prinzessin an so einem Ort wollte.

Der Wirt blickte trübe auf und deutete mit dem Kopf zu einer Tür. Russel nickte dankbar, öffnete die Tür und ging in den hellen Raum hinein, der einen starken Kontrast zu dem Gastraum bildete. Nur ein einziger großer Tisch stand hier. Russel machte eine einladende Handbewegung und alle setzten sich. Lain achtete darauf, dass zwischen ihr und Maryl noch ein Stuhl frei war, da Russel sich bestimmt neben Maryl setzen würde. Tatsächlich setzte Russel sich zwischen Maryl und Lain, gegenüber von Ryu. Russels Lächeln erlosch und ernst sagte er: >>Kaiser Ryu, Ihr fragt Euch sicher warum wir mit Euch reden wollen.<<

Ryu nickte und Russel fuhr fort: >>Bis vor kurzem war Maryl noch die Prinzessin der Geflügelten, aber ihr Vater hatte herausgefunden, dass sie gleichzeitig die goldene Lady ist.<<

>>Was?<<, fragte Ryu verwirrt. >>Prinzessin Marylin ist die goldene Lady?<<

Maryl lächelte wieder sanft. >>Nennt mich Maryl. Der König warf mich ins Gefängnis, also bin ich keine Prinzessin mehr.<<

>>Sag' jetzt bloß, du bist der grüne Lord.<<, sagte Damian zu Russel.

Der hob die Hand und ließ den leuchtenden, grünen Stein auf dem goldenen Ring für sich antworten.

>>Ich habe auch einen Namen.<<, fügte er hinzu. >>Ich heiße Russel. Ich bin ein Söldner, der vor kurzem noch im Dienste der Prinzessin stand.<<

>>Aber wenn euch der König hat einkerkern lassen, wieso seid ihr dann hier?<<, fragte Lionet ratlos.

>>Wir sind ausgebrochen.<<, antwortete Maryl. >>Ich habe mit Floras Kraft einen Tunnel gegraben.<<

>>Flora? Du meinst den goldenen Erddrachen?<<, fragte Ryu.

Maryl nickte lächelnd. >>Genau.<<

Damian sah zwischen Maryl und Russel hin und her und fragte dann: >>So, Russel, warum hast du mich davon abgehalten diesen Dämon zu töten?<<

>>Das kann ich dir sagen, Damian.<<

>>Er weiß Damians Namen?<<, fragte Lionet entgeistert.

>>Natürlich.<<

Russels Augen blitzten auf, aber Damian wandte nur beleidigt den Kopf und fragte noch einmal: >>Warum hast du mich aufgehalten?<<

>>Nun, Damian, das lag daran, dass du gewissenlos gehandelt hast.<<

>>Wie bitte?!<<

>>Dämonen haben auch eine Seele. Wenn du einen mindergefährlichen Dämon tötest, ist das Sport - und keine Notwehr.<<

>>Sport?!<<

Damian fuhr auf, kam um den Tisch herum und packte Russel blitzschnell am Kragen. >>Du nennst das Sport?! Dies Monster hat versucht Kaiser Ryu zu töten! Hätte ich untätig zusehen sollen?<<

Russel löste Damians Hand von seinem Kragen und antwortete ruhig: >>Es wollte ihn nicht töten! Hätte es das gewollt wäre es nicht gegangen, als ich es darum gebeten habe.<<

>>Vielleicht bist du ja auch ein Dämon? Ich habe deine Macht noch nicht gesehen, wenn ich mich nicht täusche oder?<<

Aber egal, was Damian sagte: die Macht des Windes, die von Russel ausging, war unschwer zu spüren. Russel grinste, als hätte er Damians Gedanken gelesen und sagte: >>Tja, ich kann bei dir die Macht der Finsternis nur schwer spüren. Okay, du bist ein Schwarzmagier, aber was soll's? Ich kenne alle Formen der Magie, denn ich bin ... ich bin...<<

Russel schrak zurück und Damian fragte lauernd: >>Was bist du, he?<<

>>Schluss jetzt!<<

Ryu war aufgefahren. Der Drachen hatte sich wieder in ihm gemeldet und wütend sagte er: >>Hört auf euch zu streiten! Das ist lächerlich. Wir müssen alle zusammenhalten, sonst können wir Melzesa nie besiegen. Vergesst nicht, dass er sich von negativer Energie ernährt - und ich bin nicht wild darauf gegen einen Dämon zu kämpfen, der wegen uns außergewöhnlich stark geworden ist. Verstanden?<<

Russel und Damian nickten. Die anderen sagten nichts. Russel atmete aus und sagte noch einmal zu Damian: >>Es wollte Ryu nicht töten. Ich denke vielmehr, dass es ihm nur etwas sagen wollte.<<

Damian blickte ihn skeptisch an, aber kehrte wortlos an seinen Platz neben Ryu zurück. Russel setzte sich wieder und meinte: >>Das wäre wahrscheinlich alles, was es zu sagen gibt.<<

Ryu zog das Drachenauge aus seiner Tasche und sah auf das Display. Nichts außer der versammelten Truppe wurde angezeigt.

>>Und was jetzt?<<, fragte Lain.

Russel überlegte und antwortete vorsichtig: >>Wir sollten abwarten, bis sich die weiße Lady oder der weiße Lord bei uns meldet. Vielleicht sollten wir zurück nach Drakani.<<

Die anderen nickten, Maryl schlug vor: >>Verbringen wir die Nacht besser hier. Es könnte gefährlich sein nachts zu reisen.<<

Diesmal nickten nur Russel und Ryu. Russel ging wieder in den Vorraum, um alles mit dem Wirt zu klären. Maryls Blick glitt hinüber zu Damian und sie sah ihn abschätzend an. Er erwiderte ihren Blick fragend und sie antwortete auf seine unausgesprochene Frage: >>Ich glaube du könntest Russel nicht besiegen. Er ist der beste Leibwächter und Schwertkünstler den es je gab.<<

Damian antwortete nicht.

Das Drachenauge piepste plötzlich. Ryu sah darauf, aber der Punkt, der erschienen war, war weder weiß noch blassgrün: er war weinrot. Ryu legte den Kopf schief und sagte nachdenklich: >>Aber es gibt kein Element, das solch eine Farbe hat. Was ist das für ein weinroter Punkt - hier in der Nähe?<<



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-07-17T18:26:28+00:00 17.07.2004 20:26
> Ryo schüttelte den leicht Kopf...
Ui ui ui... das siet nicht sehr schön aus...

>Dies Monster hat versucht...
Heißt es nicht "Dieses"? "Dies" kann man aich sagen, aber es sieht so komisch aus...

Zum nächsten Kapi...


Zurück