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GOMEN.... but WHAT?!

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Lektion 5: Night fever and the Chicken-Suppe

GOMEN…but WHAT?!
 

Lektion 5
 

Night fever and die Chicken-Suppe
 

Dienstag.

Heute war Dienstag und ich war verdammt noch mal immer noch müde.

Ist bestimmt das Alter.

Ja ja, ich weiß, ich bin erst 20, aber wer von morgens bis abends lernt… und das nicht einmal gerade freiwillig… und dann auch noch Albträume hat von englischen Vokabeln, die einen an den Marterpfahl fesseln und dann gemeinsam mit ham and egg überlegten, wie sie mich ausweiden würden, verstand vermutlich, warum ich gerade wie der von meiner Mutter so oft bezeichnete Schluck Wasser in der Kurve auf meinem Tisch im Klassenzimmer lag und ein einsames, braunes Blatt im Wind auf der anderen Seite der Fensterscheibe beobachtete.

Ich war allein im Zimmer. Könnte daran liegen, dass ich das Frühstück heute kurzerhand hatte ausfallen lassen.

Es lag nicht am mangelnden Hungergefühl… eher an der Tatsache, dass mir drei Dinge auf den Magen schlagen würden, wenn ich mich in den Speisesaal begeben würde.

Zum einen Hidan Lieblich und sein morgendlicher Suizidversuch. Der war wirklich wenig appetitlich anzusehen.

Dann Sai’s Tee. Bei meinem Anblick käme der nur noch auf die Idee irgendein neues Gebräu zu kreieren und das musste ja nun echt nicht sein und dann gab es da noch Sasuke.

Laut Plan würde ich heute wieder Private lesson bei ihm haben…

Und irgendwie machte mich der Gedanke doch etwas… ähm, ja… nervös.

Nachdem ich ihn gestern im Hof gesehen hatte… ach, keine Ahnung!

Ich musste mir eingestehen, dass ich seit einigen Minuten dabei war, im Kopf eine Strichliste zu führen… so eine Liste, wo man positive und negative Eigenschaften eines Menschen aufführt und so.

Aber das war ja noch nicht einmal das, was mich irgendwie hemmte… NEIN!

Ich fragte mich, WARUM ich überhaupt so eine Liste in meinem Kopf angefangen hatte.

Bis gestern war doch da ÜBERHAUPT nichts, was ich da auf diese Positivseite hätte setzen können und nun… fand ich sogar seine Schläge eigentlich gar nicht mal so übel…

Bin ich ein Masochist?

Ich zerwuschelte mir meine eh schon zerzauste Mähne… es hatte morgens nun mal keinen großen Sinn da mit einem Kamm durch zu wollen… und seufzte mehr als laut auf.

Dieser blöde Bastard! Ich sollte meine Zeit, die ich hier nicht in Folter und Pein verbrachte doch wirklich mit sinnvollen Gedanken schmücken und nun dieser Bockmist!

Nun ja. Ich lag also hier allein. Eine gute halbe Stunde vor Beginn und grübelte gerade, warum ich nicht meinem Typ entsprechend wenigstens bis auf den letzten Drücker in meinem Bett geblieben war, da öffnete sich bereits die Klassenzimmertür.

Ich schielte von meiner liegenden Position auf meinem Tisch etwas hoch und erblickte den Kerkermeister auf der Türschwelle. Der hätte sich echt noch was Zeit lassen können!

„Du warst nicht beim Frühstück, Naruto?“, er trat ein und legte einige Arbeitsblätter auf dem großen Tisch unweit von mir ab, „Wirst doch nicht krank, oder?“

Hui! Machte sich der Fürst der Finsternis etwa Sorgen um mich?

Mir war klar, dass ich da nicht genauer drauf eingehen sollte. Irgendwie roch das doch gewaltig nach Falle.

„Hatte keinen Hunger!“, brummte ich daher zur Antwort und setzte mich aufrecht auf die Tischplatte. Dabei gab ich mir wirklich Mühe, nicht zu ihm zu blicken, was mir aber ehrlich gesagt nicht so ganz gelingen wollte, sonst hätte ich im Nachhinein nicht sagen können, dass er wirklich verwundert über diese Aussage den Kopf leicht schief legte, ihn dann kurz verneinend schüttelte und sich wieder seinen Unterlagen widmete.

Während er da so sortierte sprach keiner von uns beiden ein Wort. Es war nicht wirklich unangenehm, aber dadurch kam eine seltsam angespannte Stimmung auf.

Aus irgendeinem Grund hatte ich nun Fragen in meinem Kopf, die ganz bestimmt nichts mit einem herkömmlichen Lehrer-Schüler-Verhältnis zu tun hatten! Zum einen der Ring, dann sein Bruder und dieses komische Rumgestikuliere und dann dieses Lächeln.

Denn das hatte er auf einmal wieder auf seinen Lippen. Ich meine, dieses warme und weiche Lächeln und nicht dieses: Schrei für mich wenn ich dir ein dutzend Nägel durch den Körper jage-Lächeln.

Aber er schien gedanklich nicht ganz da zu sein. Das irritierte mich irgendwo auch. Der Uchiha war einfach nicht der Typ, der so abschalten konnte wie es jetzt wirkte.

Er blickte mit diesem Lächeln auf ein Schriftstück in seinen Händen und gerade, als ich doch etwas sagen wollte, sah er auf und mich direkt an. So direkt, dass es mich beinahe von meinem erhöhten Sitzplatz gehauen hätte!

„Ich habe gehört, dass deine Stunde gestern mit Neji zusammen ganz gut verlaufen ist!“, er hob das Blatt etwas an und wedelte kurz damit in der Luft, „Dein Testergebnis schaut auch sehr erfreulich aus!“

Dann legte er mir das Blatt auf meinen Schoß. Tatsächlich. Es war der Test, den ich gestern zur Leistungsüberprüfung bei Neji hatte schreiben müssen!

69 Punkte! Ich war überrascht. Vor zwei Wochen hatte ich in genau diesem Test gerade einmal 4 Punkte erzielt! Wie war das möglich?!

„Langsam beginnt sich wohl auch bei dir die harte Arbeit bezahlt zu machen!“, er wandte sich ab und setzte sich auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch.

„Ach“, ich sprang nun vom Tisch herunter und setzte mich ihm gegenüber, „Den Test gestern habe ich nur so gut geschrieben, weil ich mich da gut konzentrieren konnte. Schließlich musste ich ja bei Neji nicht die ganze Zeit Angst haben, verdroschen zu werden wie bei einem gewissen anderen tyrannischen Lehrer hier in dieser Akademie!“

Irgendwie sah ich deutlich ein Zucken des rechten Auges.

„Ob dir meine Lehrmethoden gefallen oder nicht… gewöhn dich dran, Uzumaki! Denn jetzt bin ich wieder voll und ganz für dich da!“

Warum konnte er das nicht über etwas anderes zu mir sagen… in einem wesentlich romantischeren Zusammenhang zum Beispiel… ARGH!!!!

Aus! Aus! AUS! WAS WAR DAS FÜR EIN GEDANKE?!

Irgendwie mussten sich meine Augen gerade wohl geweitet haben und Sasuke schob das auf seinen Kommentar und nicht auf meine abschweifenden Gedanken!

Verdammt! Ich musste irgendwie schnell ein anderes Thema finden! Er sollte nicht die Möglichkeit haben, sich nun über etwas lustig zu machen oder aber irgendetwas an meinem Verhalten zu hinterfragen…

„Ähm… ich wusste nicht, dass du Zeichensprache beherrschst!“, sprach ich den Gedanken aus, der mich schon seit gestern beschäftigte.

Schließlich war mir dieses Gestikulieren doch irgendwie bekannt vorgekommen und vielleicht lag ich ja nun mit meiner Annahme doch nicht so falsch.

Und Sasuke schaute richtig… überrascht! Echt jetzt! Er hat mich noch nie so verwundert angesehen! Lag ich vielleicht doch falsch…?

„Du… du hast uns gesehen?“, seine Stimme war leise und er faltete seine abgestützten Hände vor dem Gesicht, um sein Kinn darauf abzustützen.

Irgendwie wirkte sein Blick nun etwas… abwesend. Überhaupt nicht mehr so wie der sadistische Dämonenkönig, der er ja eigentlich war!

Ich nickte nur vorsichtig. Ich wollte ja hier nicht zugeben, dass ich am Fenster geklebt hatte wie ein alter Kaugummi und ich mich zuvor auch nur schwer hatte konzentrieren können allein bei dem Gedanken daran, mit wem sich der Bastard wohl treffen würde!

„Mein Bruder kam taubstumm zur Welt!“, seufzte er und irgendwie hatte er gerade eine so sanfte Stimmlage, dass ich ihn noch einmal genauer ansah, um sicher zu gehen, dass da wirklich Sasuke Uchiha vor mir saß.

„Daher kann jeder in meiner Familie die Zeichensprache. Ich bin also praktisch damit aufgewachsen!“

Seine Augen spiegelten einen gewissen Grad an Traurigkeit wider und das brachte mich dazu, ihn unter keinen Umständen zu unterbrechen.

„Man könnte meinen, Itachi sei von der Natur gesegnet. Er ist unglaublich intelligent, ein hervorragender Sportler und auch sein Äußeres brachte so manchen Neider auf den Plan. Dennoch…“, er seufzte, „Sein Unvermögen, sich auszudrücken oder hören zu können, hat ihm vieles kaputt gemacht!“

Er stand auf, schritt auf das Fenster zu und blickte nachdenklich nach draußen: „Ich habe ihn früher sehr oft verzweifelt darüber gesehen und musste auch oftmals beobachten, dass er weinte. Aber…“, er drehte sich wieder zu mir herum und ich musste schlucken… da war ein wahnsinnig schöner Glanz in seinen schwarzen Augen, „… er hat niemals aufgegeben! Er hatte immer ein Ziel vor Augen, was er erreichen wollte! Hier in Japan gibt es ein Sprichwort… Du arbeitest erst dann hart genug, wenn du Blut schwitzt! Dieser Spruch ist genau auf meinen Bruder abgestimmt! Und dafür zolle ich ihm höchsten Respekt!“

Und das er das wirklich tat konnte man allein in diesen unendlich tief schwarzen Augen ablesen und an diesem… ich sag es ungern und ich bin ein Kerl und sollte das bestimmt nicht über einen anderen Kerl sagen, aber es war ja echt so… WAHNSINNSLÄCHELN! Mir hatte es wirklich die Sprache verschlagen.

Er war stolz… stolz darauf, was sein Bruder erreicht hatte!

Deswegen war der Uchiha wohl auch so verbissen in allem… Deswegen akzeptierte er es nicht, wenn ich sagte, dass es mit mir keinen Sinn hätte und ich nicht dafür geboren sei, Englisch zu erlernen!

Deswegen wollte er mit mir ‚zusammen hart arbeiten‘!

„Itachi ist mittlerweile ein hochangesehener Arzt und im Bereich der medizinischen Forschung tätig und das er das erreicht hat, hat er nur seinem starken Willen zu verdanken!“, Sasuke setzte sich wieder und griff nach einem Buch, „And now! Let’s start!“ (Und nun lass uns anfangen!)

Mir war zwar immer schon klar, dass ich nicht der Klügste oder der Begabteste innerhalb meiner Familie war… und ich war zudem noch ziemlich bequem und faul. Dennoch hatte ich stets erwartet, dass mein Umfeld mich schon so akzeptieren würde… schließlich war ich der Sohn vom Chef.

Doch jetzt… geriet ich ehrlich gesagt ins Grübeln.

Von nichts kommt nun einmal nichts und vielleicht sollte ich mir wirklich einmal Mühe geben!

Mein Vater hatte nie viel von mir erwartet. Vielleicht sollte ich ihn wenigstens hier nicht enttäuschen!

Ich sollte mir ein Beispiel an Itachi nehmen! Der hatte doch wirklich Probleme und dennoch hatte er nie aufgegeben und gab Sasuke einen Grund, so stolz auf seinen großen Bruder zu sein.

Er schaffte es, diesem Teufel ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, dass es mir die Sprache verschlug.

Irgendwie wollte ich das auch. Ich wollte auch, dass meine Familie und auch irgendwo dieser schwarzhaarige Dämon mit diesem Lächeln im Gesicht und einem Strahlen in den Augen über mich so stolz berichten konnten, wie es Sasuke gerade über Itachi tat!

Ich würde mir ab jetzt den Arsch aufreißen, echt jetzt!

Ich würde lernen und lernen und lernen! Ohne Pause!

Ich würde an mir arbeiten und ich würde es schaffen… ich würde hier in wenigen Wochen Englisch sprechend rausmarschieren und dann würden alle auf mich stolz sein. Mein Vater. Meine Mutter. Meine Brüder…. Und vor allen Dingen auch Sasuke, der mir dann auch so ein Lächeln schenkte… auch wenn ich gerade noch nicht genau wusste, warum der Bastard mir in dem Punkt so wichtig war!
 

„Have… to speak… LOUDER!“, meine Stimme klang krächzend und rau.

„Have… to work… HARDER!“, irgendwas klebte an meiner Stirn.

„Das sind so Ausrufe, die ich eigentlich nicht unbedingt hören möchte!“

Diese Stimme war eindeutig Sasori zu zu schreiben. Seltsam. Was machte der in meinem Traum? Ich war gerade dabei, meine Vokabel, die ich gestern neu erlernt hatte, in meinem Traum-Klassenzimmer vor Sasuke, Moegi, Udon und Konohamaru aufzusagen, da tauchte da dieser Französischlehrer auf! Passte so gar nicht da rein, echt jetzt!

„Das ihr Franzosen immer alles auf die perverse Schiene lenken müsst!“

ARGH! Hidan! Fuck! Jetzt rannten hier noch Wölfe durch die Bude!

„Er fantasiert im Schlaf! Das ist das Fieber!“…kann es noch schlimmer kommen? Der Giftmischer war nun auch hier! Das war doch wirklich keine normale Vokabelabfrage mehr!

„Woran das wohl liegt?“

„Das du das nicht weißt, ist irgendwie verständlich, Kakashi!“

„Was meinst du denn damit, Tobi?“

„Na, der Kleine hat sich die letzten Tage überarbeitet und ihr Griechen kennt überarbeiten sicherlich nicht!“

„Sprach der Italiener während seiner Siesta!“

„Bakashi! Das sind die Spanier!“

„Oi! Mein Vater hatte immer den Geist der Jugend in sich! Da gab es keine Mittagsschläfchen!“

Irgendwie wurde mein Traumklassenzimmer doch langsam etwas eng!

„Have… exam…. Must learn more…“, das war eindeutig meine Stimme…wieso hatte ich die nicht unter Kontrolle?

„Was hast du nur mit ihm gemacht? Der ist ja vollkommen erledigt, Sasuke!“

„Tss!“, ich vernahm Schritte, die näher an mich herantraten, „Der Dobe hat sich das selbst zu zu schreiben, Neji! Ich habe ihm nicht dazu geraten, zwei Wochen lang wie besessen zu lernen und…“

„Ach nein?!“

Verdammt! Das hätte ich gerne auch gesehen und nicht nur gehört! Denn anscheinend war das komplette Lehrerkollegium in meinem Zimmer versammelt… denn mir war ja schon bewusst, dass ich selbst wohl schlief… und alle hatten sie reichlich vorwurfsvoll auf Sasuke’s Kommentar hin geantwortet.

He he! Sein blödes Gesicht würde ich zu gern sehen. Aber dafür musste ich nun erst einmal offiziell aufwachen und das stellte sich als wirklich schwierig heraus.

Ich hatte gerade das Gefühl, als hätte mich Sasuke an mein Bett gefesselt… mit Bleiketten versteht sich, weil der Dämon ja keine halben Sachen macht…

Ich spürte ein unangenehmes Pochen auf meiner Wange. Begleitet von einem unschönen rütteln an meinen Schultern.

Anscheinend war ich nicht alleine mit dem Gedanken, nun endlich einmal die Augen auf zu machen. Das Pochen wurde stärker.

Nun konnte ich dieses Gefühl auch langsam zuordnen, da mein Gesicht darunter nun anfing unangenehm zu brennen.

„Oi, Naruto-kun! Aufwachen!“

Ich schaffte es sogar meine Lider ein wenig anzuheben um ein wenig Licht auf meine Pupillen zu lassen, nur um diese mit einem lauten „Argh!“ wieder zu verschließen.

Ich könnte ja sagen, dass es an dem grellen Licht gelegen hatte… aber mal ehrlich… wer macht schon gerne die Augen auf und sieht dann in das Gesicht eines blassen Chinesen, der eine Tasse mit dampfenden Inhalt in den Händen hält?

Nach meinen bisherigen Erfahrungen hier mit diesem Kerl und seinen Tränken wohl niemand!

„Nun komm schon! Ich habe hier etwas, was dein Fieber senken wird!“

„Wenn das genauso schmeckt wie dein Entspannungstrunk, dann hast du ihn gerade mit deinen Worten getötet!“

Du sprichst mir aus der Seele, Neji-san!

„Das ist nach einem Rezept meiner Mutter!“, echauffierte sich der Möchte-Gern-Quacksalber direkt, „Zudem kann man bei der erhöhten Körpertemperatur, die hier vor liegt, überhaupt nichts falschmachen solange er Flüssigkeit zu sich nimmt!“

Da musste ich dem Typen mit dem gekünstelten Lächeln allerdings auch Recht geben. Denn Durst hatte ich schon. Um ehrlich zu sein: Ich hatte verdammt großen Durst! Also nötigte ich meine Augen ein weiteres Mal in das Antlitz meiner Sterbehilfe zu sehen und erkannte im Hintergrund, wenn auch nur verschwommen, wirklich die Anwesenheit fast aller Lehrer dieser Akademie.

Sasuke trat sogar einen Schritt näher, als er bemerkte, dass ich wohl wieder zu mir kam.

Ich muss sagen, dass der Bastard nicht gut aussah. Eher so wie ich mich gerade fühlte und das war am besten mit ausgekotzt und ausgeschissen zu vergleichen.

„Was…?“, irgendwie machte mich aber auch die Anwesenheit der ganzen Leute hier in meinem Zimmer etwas nervös. Warum waren sie alle hier?

„Du bist heute Morgen nicht zum Unterricht erschienen und da hat Sasuke-kun sich Sorgen gemacht!“, begann Sai und rührte mit einem Löffel in der Tasse in seinen Händen, „Wir haben dann deine Zimmertür aufgebrochen…“, oh! Wie nett!, „…und dich hier im Bett vorgefunden!“

Kommt vor, dass man Menschen morgens im Bett antrifft!

„Du hast Fieber und das nicht zu knapp, Blondie!“, Hidan tauchte direkt hinter Sai auf, schien aber nicht mich an zu sehen, sondern eher den Inhalt der Tasse zu begutachten, was mich irgendwie noch mehr beunruhigte. Genau konnte ich das aber nicht sagen. Irgendwie war hier gerade alles so verschwommen.

Mein Kopf dröhnte unglaublich. Als hätte ich die komplette letzte Nacht auf einer Techno-Party neben einer Box gestanden und die Nebelmaschine dann anschließend in mein Zimmer mitgenommen… denn mit der Raumluft schien hier auch etwas nicht zu stimmen. Seltsamerweise fiel das hier nur niemandem auf!

Ich spürte plötzlich einen leichten Druck an meiner Lippe und erschrocken weiteten sich meine Augen. Zu mehr körperlichen Regungen war ich gerade aus irgendeinem Grund nicht fähig. Fühlte mich nämlich ziemlich… zermatscht.

Das letzte Mal hatte ich mich so gefühlt auf Deidara’s 24. Geburtstag.

Da hatte ich mir richtig die Kante gegeben und mich böse abgeschossen. Meine Erinnerungen daran sind nur noch sehr vage, aber laut Menma war mein Verhalten ziemlich peinlich auf der Party. Das hatte mich aber weniger gestört. Ich wachte zwar ohne Erinnerung, dafür aber mit zwei heißen Bräuten im Arm auf!

Leider konnte ich die damalige Situation schlecht mit der jetzigen vergleichen. In meinem Zimmer befanden sich schließlich ausnahmslos Kerle!

Sai hatte die Tasse zu meinem Mund geführt und dabei wieder dieses seltsame Lächeln aufgelegt, was absolut nichts Gutes zu verheißen hatte und summte ein: „Los! Trink schön aus!“

Ich sah mich hier in einer Zwickmühle. Würde ich mich jetzt weigern zu trinken, dann wäre er beleidigt und würde mich lynchen. Und würde ich trinken, so würde ich ganz sicherlich auch drauf gehen.

Ich wägte schnell ab, welcher Tod der Angenehmere war und trank schließlich die Tasse leer.

Ich muss gestehen, dass das, was ich da trank, gar nicht mal so übel geschmeckt hatte. Aber das lag sicherlich nur an dem Fieber, welches ganz bestimmt meine Geschmacksnerven lahm gelegt hatte.

Sai grinste zufrieden und erhob sich von meinem Bett. Erst da wurde mir bewusst, dass der Kerl da wohl die ganze Zeit drauf gesessen hatte.

Irgendwie war mir nun unwohl und ich wusste noch nicht mal warum. Auf das Fieber schieben konnte ich nun diese Gedanken auch nicht.

„Der Tee macht dich nun etwas müde!“, hörte ich ihn leise sprechen, „Schlaf noch etwas und erhol dich, Naruto-kun!“

Ich versuchte noch meinen Kopf zu drehen. Der Giftmischer hatte echt nicht zu viel versprochen! Vermutlich war ein starkes Schlafmittel in diesem Tee gewesen, denn augenblicklich wurde mir noch schummriger als mir ohnehin schon war.

Noch bevor meine Augen erneut zu fielen schaffte ich es, einen Blick auf Sasuke zu werfen, der nun auf der anderen Seite neben meinem Bett stand.

Irgendwie wirkte er gerade etwas… entsetzt. Sein Gesichtsausdruck war mehr der eines Kindes, das auf seine Strafe wartete, weil es etwas angestellt hatte als der eines Drill-Instruktors der Güteklasse A! Sehr irritierend… echt jetzt!

Und bevor ich mir noch weiter Sorgen machen konnte, was meinen Sasuke so quälte, schaltete sich mein Kopf komplett weg…

MOMENT!!!! MEIN Sasuke?!?!?!?

Scheiß Fieber!
 

Als ich das nächste Mal wieder zu mir kam war es stockfinster. Aber so richtig!

Und normalerweise würde mich nun nichts aus meinem warmen und weichen Bett bringen, wenn ich nicht dieses dumme Gefühl gehabt hätte, dass dieser Tee in Wirklichkeit ein Blasen-und Nierentee gewesen wäre!

Ich musste so dermaßen dringend pinkeln das sich schon mein Unterbauch verkrampfte.

So was Blödes!

Also schwang ich meine Beine aus dem Bett und tastete zeitgleich nach dem Schalter für mein Nachtlicht.

Kaum hatte ich diesen betätigt brannten meine Augen wie die Hölle. Ganz fit schien ich immer noch nicht zu sein, jedoch fühlte ich mich nun schon um einiges besser. Ich schaffte es mich aus dem Bett hoch zu hieven und blickte dabei auf die Uhr. 2:17 Uhr. Es war wirklich mitten in der Nacht. Ich hatte also den kompletten Tag verschlafen!

Früher hätte mich dieser Gedanke sicherlich nicht gestört, aber ein kompletter Tag war bei dem von mir angestrebten Lernpensum verdammt viel!

Wie sollte ich das bloß wieder aufholen? Allein bei dem Gedanken wurde mir wieder schwindelig und ich schaffte es gerade noch so, mich am Türrahmen festzuhalten bei meinem Weg nach draußen.

Der Gang außerhalb meines Zimmers lag komplett still und im Dunklen da. Irgendwie echt unheimlich. Jetzt wurde mir wieder klar, warum ich mir das Bedürfnis mitten in der Nacht aufs Klo zu müssen abgewöhnt hatte… Mir war gerade nicht klar, ob ich so zitterte wegen dieser unheimlichen Stille oder wegen meines Fiebers und da ich weder einen Lichtschalter ausfindig machen konnte noch genau aus meinen Erinnerungen heraus wusste, wie weit es ungefähr zu den Toiletten war, hangelte ich mich an der Wand entlang und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen.

Irgendwie schwankte hier alles ganz schön! War ich überhaupt noch in der Akademie? Gerade hatte ich mehr das Gefühl auf einem Kreuzfahrtschiff bei schweren Seegang zu sein!

Doch tatsächlich gelang es mir, die Toiletten zu finden und nachdem ich relativ schnell das erledigt hatte, was ich dort zu erledigen hatte, tapste ich den dunklen Gang wieder zurück.

Dummerweise hatte ich nun mit jedem Schritt mehr das Gefühl, den Halt an der Wand zu verlieren. Irgendwie war das nicht gut.

Ich war mir noch nie so schwach vorgekommen. Meine Beine waren der reinste Pudding und meine Arme wirkten irgendwie körperfremd.

Von daher verwunderte es mich nicht, auch weil ich weiß, dass ich ein absoluter Tollpatsch bin, dass ich nach wenigen Schritten auf dem Gang Richtung rettendes Zimmer endgültig die Balance sowie den Halt verlor und nach vorne überkippte.

Im letzten Moment, ich hatte mich gedanklich schon auf einen harten Aufprall eingestellt und die Augen zusammengekniffen, umgriff mich etwas von hinten und fing mich in meinem Sturz auf.

Ein erschrockenes, von mir mittlerweile auch hier schon bekanntes männliches Quietschen verließ meinen Kehlkopf.

Denn dass ich nun nicht auf die Schnauze gefallen war hatte nicht verhindert, dass mir stattdessen die Pumpe stehengeblieben war.

Immer noch mit geschlossenen Augen und halb stehend, halb in der Luft in einem fremden Arm baumelnd vernahm ich plötzlich eine ruhige Stimme, die wiederum mein Herz unnatürlich schnell in den Turbomodus versetzte.

Auf Dauer war das bestimmt nicht gesund. Ich würde zwar demnächst Englisch sprechen können, aber dann auch einen guten Kardiologen brauchen!

„Was zum Henker machst du um diese Uhrzeit hier auf dem Gang, Usuratonkachi?“

Ach Jashin! Ich liebe diese…

NEIN! Ich mag diese Stimme!

„Hast du vergessen, dass du hohes Fieber hast? Wie kann man nur so unvernünftig sein?“, redete er weiter auf mich ein und versuchte mich in eine stabile aufrechte Position zu bringen.

Vielleicht hätte ich ihm mitteilen sollen, dass das hoffnungslos war. Schließlich konnte man nicht auf Pudding stehen… zumindest nicht stabil.

Aber das hatte er wohl relativ schnell selbst erkannt, denn seine Hände ruhten auf meinen Schultern und schienen mich festzuhalten.

„Aber… ich…!“, Meine Güte….Jashin noch mal! Würde mal bitte jemand diesen Schulmädchenmodus bei mir ausschalten?! Ich würde gern normal reden können!

„Ich… Klo…war!“

Also… Sasuke wusste, dass mein Englisch besch… bescheiden war, aber wenn er jetzt dachte, dass ich noch nicht einmal mehr Japanisch beherrschte, dann würde ich ihn sogar verstehen!

Obwohl es auf diesem Gang so dunkel war, das man kaum die Hand vor Augen sehen konnte, hatte ich das Gefühl, seine Augen zu sehen wie bei hellstem Tageslicht. Irgendwie strahlten sie zum einen besorgt, aber auch zum anderen irgendwie erleichtert.

„Da kann man wohl nichts machen!“, seufzte er und dennoch konnte ich eindeutig in diesem Seufzen ein Schmunzeln heraushören und plötzlich verlor ich vollends den Boden unter den Füssen!

Sasuke hatte mich hochgehoben!

Der Bastard trug mich!

ARGH!

Er trug mich wie ein kleines Mädchen!

Das… das…

„LASS MICH SOFORT RUNTER, TEME!“

„SEI GEFÄLLIGST LEISE, DU KRANKER VOLLIDIOT!“

Und aus irgendeinem Grund war ich sofort still und ließ diese peinliche Situation über mich ergehen. Ich war körperlich sowieso nicht in der Lage, mich gegen ihn zu Wehr zu setzen und mit meinem Gebrüll würde ich ja nur die anderen wecken und dann wäre es wirklich peinlich, wenn man uns so vorfand.

Er stieß mit seinem Fuß meine Zimmertüre wieder auf und legte mich, obwohl ich da eher mit dem Gegenteil gerechnet hatte, ziemlich behutsam auf mein Bett.

„Da… Danke!“, stammelte ich, während er die Bettdecke ausschüttelte und mich dann damit zudeckte.

„Wofür?“, seine Frage klang irgendwie seltsam. War es nicht klar, dass man sich dafür bedankte, wenn man getragen wurde?

„Ich… ich… meine…“, weiter kam ich nicht, denn dann machte ich den Fehler wieder aufzusehen und konnte im schwachen orangen Licht meines Nachtlichtes schemenhaft Sasukes Gesicht erkennen.

Er hatte schon wieder diesen seltsamen, schuldig wirkenden Gesichtsausdruck, den er auch schon bei der Vollversammlung einige Stunden zuvor in meinem Zimmer gehabt hatte. Irgendwie verschlug mir das nun die Sprache. Denn diesen Gesichtsausdruck kannte ich nicht und dadurch, dass ich ihn nun zum zweiten Mal an ihm sah konnte ich mir sicher sein, dass ich ihn mir nicht eingebildet hatte.

Aber warum fühlte er sich schuldig? Schließlich konnte er doch nichts dafür, wenn ich krank wurde!

„Sasuke?“

Als hätte ich ihn gerade aus seinen Gedanken gerissen, zuckte er auf meine fragende Ansprache ziemlich offensichtlich zusammen und wandte auch direkt etwas beschämt den Kopf von mir ab.

Vielleicht war der Bastard ja auch nur übermüdet. Es wunderte mich sowieso, warum er um diese Uhrzeit ebenfalls noch auf den dunklen Gängen unterwegs gewesen war. Aber ihn das jetzt zu fragen traute ich mich nun irgendwie doch nicht.

„Ich weiß wirklich nicht, was in den letzten zwei Wochen in dich gefahren ist, dass du so viel lernst, dass du hier mit Fieber zusammenbrichst!“, und obwohl er Gefahr lief, dass ich seinen roten Schimmer auf den Wangen erkennen konnte, wandte er mir nun doch wieder das Gesicht zu und versuchte eines seiner schiefen, herausfordernden Grinsen, was ihm aber irgendwie nicht so ganz gelingen wollte, „Und sobald du wieder fit bist machen wir mit meinem Programm weiter! Verstanden?!“

„Natürlich!“, flüsterte ich absolut emotionslos und nickte einmal zur Bekräftigung.

Sasukes Mund stand leicht offen. Vermutlich hatte er nun wirklich damit gerechnet, dass ich mich wieder beschweren würde, aber das war ja mein altes Ich gewesen. Und dieses Ich hatte ich vor zwei Wochen, als Itachi Uchiha hier gewesen war und sich somit zu meinem Vorbild gemacht hatte, abgelegt.

Ich wollte schließlich hier etwas erreichen und Sasuke war ein guter Lehrer.

Mit ihm zusammen würde ich es ganz bestimmt schaffen. Er kannte schließlich mittlerweile all meine Schwächen und Stärken und in den wenigen Wochen, die uns noch blieben war das auch wichtig zu wissen.

Wir waren wirklich schon so etwas wie ein… Team. Sasuke und ich. He he.

Er starrte mich immer noch ungläubig an, schüttelte dazu noch passend leicht den Kopf, während er sich herumdrehte und auf die Türe zuging.

Auf der Schwelle blieb er allerdings noch einmal stehen und warf mir einen Blick über seine Schulter zu, der diesmal ausgesprochen warm und ehrlich wirkte: „Gute Nacht, Naruto. Schlaf gut und erhol dich schnell!“

Und noch ehe ich ihm darauf antworten noch irgendetwas erwidern konnte, war er hinausgegangen und hatte die Türe hinter sich leise ins Schloss gezogen.

Verdammt! Mein Herz raste aus irgendeinem Grund, den ich absolut nicht verstand und meine Gesichtsfarbe hatte ganz bestimmt nichts mit dem Fieber zu tun. Irgendetwas stimmte doch nicht mit mir!

Und das hatte etwas mit dem Bastard zu tun… nur was?!
 

„Ha… Hatschiiiiiii!“

„Gesundheit!“, schallte es mir synchron und wie vom Kirchenchor eingeübt entgegen und erneut musste ich blinzeln bei dem Aufmarsch innerhalb meiner doch recht überschaubaren eigenen vier Wände innerhalb dieser Anstalt.

Anstalt. Das war das richtige Wort! Echt jetzt!

Denn gerade kam mir das hier nicht wie eine Lernanstalt vor, sondern eher wie eine Irrenanstalt und ja… mir war absolut bewusst, dass ich da perfekt hineinpasste, doch irgendwie kam ich mir gerade unter all diesen Verrückten wie eine seltene Kuriosität vor.

Alle starrten mich an. Wie so Zoologen, die eine vom Aussterben bedrohte Tierart beim Paarungsakt beobachteten.

Wenn ich hier wenigstens etwas zum paaren hätte…

Und wieso kam mir nun bei dem Gedanke der schwarzhaarige Dämon wieder in den Sinn, der übrigens den ganzen Morgen noch nicht da gewesen war und in dieser fast schon illustren Runde fehlte!

Der machte es richtig! Wenn ich könnte, dann wäre ich auch schon lange aufgesprungen und hätte die Flucht ergriffen.

Nicht mal die Flucht aus dieser Akademie. Soweit wollte ich schon gar nicht mehr denken! Mir würde allein die Flucht aus meinem Zimmer reichen!

Denn eigentlich wollte ich gerade nur meine Ruhe haben. Noch ein bisschen schlafen und so… aber da war ja nun nicht mehr dran zu denken, echt jetzt!

Reihum hatten sie sich um mein Bett aufgestellt und stierten mich an.

LEUTE! Ich hatte eine simple Erkältung!!!

Nur gerade hatte ich echt das Gefühl, man verheimlichte mir die tödliche Krankheit, die ich wohl hatte.

„Was ist denn hier los?“

Ha! Diese Stimme kannte ich doch und innerlich keimte Hoffnung auf!

Mein Retter!

Okay… das war wieder so Gedankengut, was ich wirklich nicht brauchte!

Meine Zimmertür fiel hörbar ins Schloss und es näherten sich Schritte, die von jemanden stammten, den ich hinter dem Wall der Männer um mein Bett herum nicht erkennen konnte… aber war das wirklich wichtig?

„Wir waren besorgt um Naruto-kun und haben beschlossen, ihm ein wenig Gesellschaft zu leisten!“, begann Lee, der links neben mir stand und der dahinterstehende Gai hob etwas hoch, was einer Schüssel ähnlich sah.

„Und damit sein jugendlicher Elan wiederkommt, haben wir ihm natürlich etwas stärkendes gekocht!“

„Als würde man das Essen nennen können, was du da gekocht hast!“, zischte sofort Sasori zum Älteren zurück.

Ach ja… so hatten sie mich geweckt gehabt.

Düster erinnerte ich mich an den Inhalt der Diskussion, die mich aus meinem schönen Traum gerissen hatte: Wer kannte die besten Hausmittelchen gegen Erkältung oder so!

Ich würde es ja verstehen, wenn sich hier nun eine Reihe wirklich heißer Hausmütterchen um meine Genesung durch ihre Pflege prügeln würden, aber doch nicht eine Horde internationaler Sprachlehrer?!

Ich schluckte und vernahm das Geräusch, was ich mir gerade mühsam unterdrückte, aus der letzten Reihe: ein wirklich genervtes Seufzen.

Ach ja… mein Retter!

Irgendwie makaber, dass ich Sasuke nun in diese Rolle steckte, doch ich wusste ja auch, dass meine Hoffnung berechtigt war! Schließlich war er hier der ungekrönte König dieser Ansammlung von hauptberuflichen Kerkermeistern und wusste bestimmt, wie man sie, ob höflich oder nicht, wieder aus meinem Zimmer bekam!

„Da muss ich Sasori-san allerdings recht geben!“, Neji rümpfte ziemlich pikiert die Nase, während er sich streckte um einen Blick auf den Inhalt der Schüssel, die Gai in den Händen hielt, zu werfen, „Was soll das überhaupt sein?“

„HA!“, mit vor Stolz anschwellender Brust stemmte der Angesprochene sich einen Arm in die Hüpfte, „Das ist nach einem Geheimrezept meines Vaters! Chili con carne extra scharf! Damit schwitzt er die Bakterien und Viren ganz schnell aus! Ha ha ha!“

Ich schluckte und ich bin mir sicher, dass man mir gerade meine aufkommende Panik ansah!

„Und anschließend sitzt er auf dem Klo fest oder was?“, brummte Hidan und schüttelte mit verschränkten Armen vor der Brust den Kopf.

Also für den Kommentar hatte er prompt bei mir einen Stein im Brett.

„Der braucht gesunde Hausmannskost!“, fuhr er schließlich fort und drehte sich herum, um vom hinter stehenden Tisch eine weitere Schüssel zu nehmen, „Und daher habe ich meine Mutti angerufen! Naruto braucht eine gute alte deutsche Hühnerbrühe nach Lieblich-Geheimrezeptur!“, und hielt mir diese Schüssel direkt unter die Nase.

Irgendwas schwamm darin herum und ich konnte nicht genau sagen, was es war… Augen? Haare? Fingernägel?... mir wurde schlecht…

„Der brauch Eiweiß!“, Tobi presste sich an Hidan vorbei und dieser geriet dabei so sehr in straucheln, dass ich echt schon diese Hühnerbrühe in mein Gesicht fliegen sah… aber Kakashi hielt ihn noch rechtzeitig fest.

„Hier!“, der nächste Teller wurde mir direkt unter die Nase gehalten und ich musste sagen, dass das, was darauf war, wirklich verdammt lecker aussah!

Also… die italienische Küche hatte es schon echt drauf!

„Und der beste Eiweißlieferant ist nun einmal Fleisch!“, von seiner Meinung wohl am Meisten überzeugt sah Tobi in die Runde und ich musste sagen, dass mir dieses nett angerichtete Steak auf dem Teller echt gefiel wenn…, „Und bei uns in Italien geben wir den Kranken Pferdefleisch!“

Urgs…

Ziemlich offensichtlich zuckte ich vom Teller zurück und presste meinen Hinterkopf in mein Kissen. Pferd?!

Ich konnte doch nicht Fury essen!!!

„Papperlapapp!“, grummelte Kakashi, „Kamillentee und Bettruhe ist das, was Naruto braucht!“

Oh ja! Dein Wort in Jashins Ohr, Kakashi-sensei!

„Davon wird er aber nicht satt und er braucht eine Stärkung!“, Neji beugte sich näher an mich heran, „Hier, Naruto-kun, iss eine Kleinigkeit! Ich habe dir etwas Gebäck zu einer guten heißen Tasse Earl Grey auf deinen Tisch gestellt!“, und wies mit der Hand auf meinen Arbeitstisch. Mein Blick war zwar dieser Geste gefolgt, aber dennoch musste ich nun zugeben, dass ich langsam wirklichen Hunger bekam. Schließlich quatschten die hier ja auch die ganze Zeit von Essen!

„Er braucht schon was Nahrhafteres als das!“, nun hob Sasori sein Tablett etwas höher, „Gedünstete Weinbergschnecken in Weißweinsauce…“

„Auf Salatblatt oder was?!“, Sai drückte Sasori zu Seite, „Und genau da sollten deine Schnecken auch bleiben! Naruto-kun braucht nur einen chinesischen Heiltee und den habe ich ihm mitgebracht!“

WAS?!?!?!

Der Giftmischer hatte mir wieder einen Tee gemacht?!

Bitte nicht!!!

„Du willst ihn ja nur umbringen!“, schnauzte der Rothaarige den Chinesen an, der sich sofort in eine angespanntere Körperhaltung begab.

„Aber deine Schleimkugeln da sollen ihn gesund bekommen?“

„Aber natürlich! Schnecken sind auch voll Eiweiß und besser als Pferdesteak!“

„Was hast du gegen mein Pferdesteak einzuwenden?“

„Das ist ja wohl klar, Tobi! Niemand kann das essen, wo du vorher noch drauf geritten bist!“

„Das war klar, dass Kakashi wieder so zweideutig kommt!“

„Was ist dein Problem, Neji? Hätte ich wirklich so gedacht, dann läge ich nun auf dem Teller!“

„Ist gibt Informationen hier, die will ich gar nicht wissen! Die sind weit ab vom Gedanken der Jugend und…“

„Ach… halt die Klappe Gai und ess dein Chili!“

„Hidan… nur weil deine Brühe ausschaut wie mehrfach verdaut brauchst nun nicht abfällig Gai-sensei gegenüber zu werden…“

„RUHEEEEEEEEEE!“
 

Und schlagartig war es still. Zwar würde ich nun die nächsten Stunden bestimmt keinen Mucks mehr von mir geben können, weil es bestimmt nicht so schlau war, mit meinem schmerzenden Hals hier so herum zu schreien, aber langsam wurde ich allein vom Zuhören hier schon verrückt.

Alle sahen mich, teils mit aufgerissenen Augen oder weit geöffneten Mündern überrascht an.

„Ich esse nichts von all dem, echt jetzt!“, krächzte ich schnaubend und ließ mich wieder zurück in meine weichen Kissen fallen.

Und irgendwie schien ich nun den Blickkontakt zu Sasuke zu suchen.

Er hatte sich die ganze Zeit still im Hintergrund aufgehalten. Bis auf das eine Schnauben hatte ich nichts mehr von ihm vernommen und das verwunderte mich doch schon etwas.

Meine Augen trafen die seinen auf halber Strecke und ob es am Fieber oder an meiner Erschöpfung lag konnte ich nicht genau sagen, aber ich bildete mir ein, ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen gesehen zu haben.

Anscheinend ruhte mein Blick unbewusst länger auf dem Schwarzhaarigen, denn einigen Anwesenden war dies nun aufgefallen und auch sie drehten sich nach und nach zu meinem Lieblingsbastard herum.

„Oh!“, war es schließlich Kakashi, der diese doch recht angenehme Stille erneut unterbrechen musste, „Hast du Naruto auch was gekocht?“

Überrascht über diese Aussage richtete ich mich nun doch wieder etwas in meinem Bett auf und ließ meinen Blick von Sasukes makellosen Gesicht zu seinen Händen herunterwandern, wo er tatsächlich ein kleineres Tablett mit einer Schüssel darauf hielt.

„Och, das ist nur Ramen!“

Sofort saß ich kerzengerade da, hob meinen Arm und wies mit zittrigen Fingern auf die Schüssel: „DAS WILL ICH HABEN! NUR DAS!!!“

Alle drehten sich wieder zu mir herum und schauten mitunter reichlich fragend drein.

Doch ich ignorierte dies und hätte nun auch auf keine weitere Frage mehr reagiert.

Hallo?! Der Teufel im Maßanzug hatte RAMEN!!!!

„Ich danke euch allen, dass ihr so besorgt um mich seiht und euch Gedanken gemacht habt, wie ich wieder schnell auf die Beine komme… aber mir steht gerade der Sinn nach japanischer Hausmannskost und die werde ich nun auch essen! Ich möchte euch bitten, mein Zimmer nun zu erlassen, damit ich in Ruhe essen kann!“, ich sah in teilweise enttäuschte, aber auch verständnisvolle Gesichter, „Ich danke euch nochmals sehr!“

Nach und nach schlürften sie alle nach draußen und ließen mich und Sasuke zurück, der sich nun meinem Bett annäherte und das Tablett auf dem nebenstehenden Nachttisch absetzte.

Mir entfuhr erneut ein Seufzen, doch diesmal ein erleichtertes: „Ich frage mich echt, warum die sich alle so eine Mühe gemacht haben mit dem Essen und so!“

„Das liegt daran, dass du sie alle mit deinen Fortschritten hier beeindruckt hast, Dobe!“, beantwortete der Schwarzhaarige meine nicht an ihn gerichtete Frage und ich sah auf und ihn direkt an. Schon wieder hatte er dieses feine Lächeln auf den Lippen.

Das konnte ich mir doch echt nicht nur so einbilden… oder?!

„Meine Fortschritte?“, fragte ich überrascht nach und er nickte, während er sich einen Stuhl nahm und diesen direkt neben meinem Bett abstellte.

„Du hast dich in den letzten Wochen wirklich extrem weiterentwickelt! Jeder von uns hier hat mitbekommen, wie du dich richtig reingehängt hast und dir wirklich Mühe gegeben hast! Das hat irgendwie beeindruckt!“, er setzte sich und überkreuzte die Beine, während er sich zurücklehnte und mich dabei beobachtete, wie ich mir das Tablett mit der Ramenschüssel darauf auf meinen Schoß setzte, „Noch ist es heiß! Du solltest daher jetzt mit dem Essen anfangen!“

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen! Ich liebte Ramen!

„Schmeckt es?“, fragte er nach einer Weile die er mich schweigend beim Essen beobachtet hatte.

Normalerweise mochte ich es gar nicht, wenn man mich beim Essen ansah, doch irgendwie war mir das gerade total egal. Denn mit dem ersten Bissen hatte ich gemerkt, dass ich wirklich verdammt großen Hunger gehabt hatte.

„Hm!“, schaffte ich noch und schluckte einen Happen herunter, „Das schmeckt richtig gut, echt jetzt!“

Ich musste ihn angrinsen. Ob ich wollte oder nicht. Aber wenn es Ramen gab war ich nun mal immer sehr schnell sehr glücklich.

Er erwiderte mein Grinsen mit einem etwas offensichtlicheren Lächeln und nickte zufrieden: „Freut mich! Ich versuche mich nämlich erst seit Kurzem an japanischen Gerichten!“

„DU hast das gekocht, Teme?“, entfuhr es mir überrascht und beinahe hätte ich mich verschluckt.

Er nickte erneut: „Hm, ja. Allerdings nach Rezept meiner Mutter! Aber in den Staaten hat sie nie viel japanisch gekocht!“, er beugte sich etwas nach vorne und stützte sein Kinn auf den Handballen ab. Die Ellbogen stemmte er in die Matratze. So kam er mir unglaublich nah, doch dass mich das irgendwie nervös machte versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen.

Ich konnte ja nicht einmal sagen, warum mich das so nervös machte!

„Werd schnell wieder gesund, Naruto!“, flüsterte er leise und in einer Stimmlage, die mir total fremd an ihm war.

Klar könnte ich dies alles auf Einbildung schieben. Ich wusste ja, dass meine Fieberschübe ziemlich hoch waren… aber so was bildete man sich doch nicht ein!

Aber wieso war der Bastard denn plötzlich so nett zu mir? Steckte vielleicht etwas dahinter?

„Aber denk nun nicht, dass ich dich hier nach schonen werde, Naruto!“, er erhob sich und mir fielen beinahe die Stäbchen aus der Hand, „Du hast viel Stoff verpasst und den werden wir aufholen müssen! Und nur damit es nicht noch mehr als ohnehin schon ist zum Aufholen wünsche ich dir eine schnelle Genesung!“

Und da war es wieder! HA! Ich hatte doch wirklich angefangen mir langsam Sorgen um diesen Sadisten zu machen… aber er hatte sein fieses Grinsen doch nicht verlernt.

Dieses strahlte mir nämlich entgegen, als er die leere Schüssel annahm und sich abdrehte: „Du solltest nun schlafen! Ich möchte morgen einen Schüler haben, der gesund und ausgeruht ist!“

Ohne sich noch einmal zu mir herum zu drehen, schritt er auf die Tür zu.

„Keine Sorge, Sas-,“ ich gähnte laut, „Morgen hast mich ganz bestimmt wieder!“

Die heiße Ramen hatten mich wirklich etwas schläfrig gemacht und ich zog mir die Decke etwas höher während ich mich tiefer ins Kissen kuschelte und meine Augen dem Bastard beim Verlassen meines Zimmers beobachteten.

„Gute Nacht!“, sprach er leise und zog dann die Tür hinter sich zu.

„Gute Nacht!“, wisperte ich, wohl bewusst, dass er es sicherlich nicht mehr hören würde, zurück und schloss die Augen.

Und schon bald fiel ich in eine Welt der Träume…. Ein Traum von einem Lächeln und schon innerhalb dieses Traumes fragte ich mich erneut, warum es das Lächeln des Schwarzhaarigen war, was meinen Herzschlag so unnatürlich beschleunigte… denn hier konnte ich doch die Begleiterscheinungen eines Fieberwahns ausschließen… oder etwa nicht?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2018-03-15T21:34:18+00:00 15.03.2018 22:34
ach herrje, also das ganze zusammengemischte giftessen von den lehrkräften hätte ich auch nicht angerührt.
das hätte kein normaler mensch überlebt und ein kranker erst recht nicht!
aber sasuke hat mit seinem gericht voll ins schwarze getroffen und dann hat er das auch noch selbst zubereitet nach dem rezept seiner mutter :3 sehr schön :)
LG nemesis
Von:  naruhinaxXx
2015-04-08T17:26:26+00:00 08.04.2015 19:26
Wieder tolles kapi
Sai der giftmischer XD


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