141. Kapitel
Gehirn vor, Cloud!
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Das Wasser rann sanft über seine Haut. Während Kadaj Schmerzen zu haben schien, fühlte es sich für ihn einfach nur angenehm an. Was war das für Wasser? Er streckte eine Hand aus und betrachtete die kleine Pfütze.
Einfach nur Wasser.
Er sah zu Kadaj auf. Dieser jaulte vor Schmerz und schmiss sein Motorrad an, um zu fliehen. Was unterschied sie denn? Doch nur die Anzahl... er sah zu seinem Arm. Seine Lider weiteten sich.
Geostigma.
Das Wasser löste Jenovazellen auf. Nein! Er wollte doch... das war alles, was ihn noch mit Sephiroth verband. Diese Zellen, die ihn zu ihm bringen sollten. Er legte eine Hand auf seinen Arm, aber es war bereits zu spät. Er schloss die Augen und atmete tief durch.
„Willst du mich nicht mehr sehen oder warum liegt dir mein Überleben so am Herzen?“, fragte er die Stille um sich herum. Nun ja, er übertrieb. Er vertraute auf weniges, aber er vertraute darauf, dass Sephiroth ihn liebte. Wenn er wollte, dass er lebte, dann...
Dann konnte das keine Strafe sein, wenn er ihn liebte.
Clouds Lider weiteten sich und sein Blick schnellte zum Himmel.
„Ist das hier keine Strafe?“, stellte er eine zweite Frage. Natürlich wurde ihm nicht geantwortet. Aber wie hatte er so dumm sein können? Wenn Sephiroth ihn von sich weg hielt, dann nicht, um ihn zu strafen. Sephiroth wollte ihn nicht strafen. Er war aus irgendeinen anderen Grund noch hier. Und sollte hier anscheinend auch bleiben.
Er hob die Hand von seinem Arm und betrachtete die glatte Haut. Er sollte hier bleiben. Er hatte hier noch eine Aufgabe. Deswegen war er hier. Er atmete tief durch und ballte die Hände zu Fäusten. Okay... jetzt musste er nur noch heraus finden, was seine Aufgabe war.
Und was war besser als einfach zu fragen?
Wenn Vincent recht hatte, dann würde Kadaj mit Jenovas Kopf Sephiroth wiederbeleben.
Ein weiteres tiefes Durchatmen.
Sephiroth würde wieder kommen. Und er würde erneut sterben wollen. Cloud wusste schon, warum er davon gerannt war... das wollte er nicht nochmal durchstehen. Aber es gab ihm auch Chancen. Es gab ihm die Chance mit Sephiroth zu sprechen, wenn das wirklich er war. Er konnte fragen, was seine Aufgabe war.
Und vielleicht wollte Sephiroth ja auch nicht sterben.
Oder Cloud durfte ihm folgen.
Er schmiss sein Bike an und fuhr an dem kleinen Teich vorbei, der sich gebildet hatte. Vielleicht war es nur kurz, aber er könnte Sephiroth sehen. Könnte mit ihm sprechen. War das nicht den Schmerz wert, ihn erneut zu verlieren? Natürlich, alles würde wieder aufreißen, aber war Sephiroth das nicht wert? Ihn ein einziges Mal wieder zu sehen...
Warum eigentlich nur ein einziges Mal?
Cloud spürte in sich eine riesige Kraft erblühen. Hoffnung. Warum sollte er Sephiroth noch einmal sterben lassen? Sie hatten fast alles vernichtet. Mit diesem kleinen Teich konnte er Geostigma heilen. Die drei Klone, der Kopf und Geostigma – mehr war da nicht mehr. Nach dieser Sache würde nur Sephiroth übrig bleiben.
Sie konnten seinen Körper dem Wasser übergeben, wenn er tot war. Endgültig. Als alter Mann. Nachdem – mit Betonung – nachdem er mit Cloud gelebt hatte.
Vielleicht hatte er dafür leben sollen. Vielleicht hatte Sephiroth ihn deshalb leben lassen. Weil er wusste, dass er zurück kommen würde. Weil er damals schon wusste, dass sein eigener Tod nur ein Schritt auf einem langen Weg war.
Cloud versuchte diese Gedanken in sich wieder zu verdrängen. Kleiner Idiot. Wenn er Hoffnung zuließ, würde die Enttäuschung nur noch mehr schmerzen. Er sollte sich nicht in diesen Mist verrennen. Es war unsicher, ob sie Sephiroth überhaupt rufen konnten. Es war unsicher, ob das dann überhaupt Sephiroth war. Es war mehr als unsicher, ob er ihn überreden konnte, für ihn am Leben zu bleiben.
Und trotzdem... ein Hauch von einem Lächeln legte sich auf seine Lippen. Auch wenn der Schmerz und die Verzweiflung umso heftiger werden würden. Hoffnung war ein verdammt gutes Gefühl nach all den Jahren.
