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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Pain

Page Thirty:

Pain
 

„Ist das denn wirklich nötig, Ryuzaki?“, fragte Raito zweifelnd. Er hob seine linke Hand, an der eine Handschelle befestigt war. Das Gegenstück dazu befand sich am anderen Ende der eisernen Kette, um Ls linkes Handgelenk.

„Das macht mir auch keinen Spaß, glaub mir.“, rechtfertigte sich Ryuzaki kleinlaut. Misa schaute verunsichert drein, als sie bemerkte, was es mit der Rund-um-die-Uhr-Überwachung auf sich hatte.

„Sieht schon irgendwie pervers aus.“, bemerkte Liz gehässig grinsend.

„Ja! Sie hat Recht!“, rief Misa freudig. Sie strahlte Liz an, wandt sich dann aber an Ryuzaki. „Sag mal, stehst du auf sowas, Ryuzaki? Hab ich mir fast gedacht…“

Liz schnaufte genervt, während ihr Bruder cool blieb. „Wie gesagt. Das macht mir auch keinen Spaß.“

„Aber Raito gehört doch zu mir. Wie sollen wir uns denn dann verabreden?“

Liz und Raito sahen sich kurz an. Raito erkannte plötzlich einen Vorteil in der etwas sonderbaren Art der Überwachung.

„Das ist kein Problem. Dann komm ich eben mit.“, sagte L beschwichtigt und zuckte mit den Schultern.

Misa weitete die Augen und stemmte die Hände in die Hüften.

„Ist das dein Ernst?! Du bist ja echt abartig!“

Ryuzaki steckte die Hände in die Hosentaschen und beobachtete aus dem Augenwinkel seine Schwester, während er Raito darum bat, seine Freundin ruhig zu stellen. Liz nämlich verdrehte hochrangig genervt die Augen und atmete tief durch.

„Misa, halt dich bitte zurück. Du kannst froh sein, dass du dich frei bewegen kannst, obwohl feststeht, dass du die Videos verschickt hast.“, pflichtete Raito Misa eindringlich bei.

Misas Gesichtsausdruck wandelte sich auf Knopfdruck. Verzweifelt sah sie zu ihrem Geliebten auf.

„Glaubst du das jetzt etwa auch? Aber ich bin doch deine Freundin! Vertraust du mir etwa nicht?!“

Raito seufzte. „Na ja… »Freundin«… Für dich war es zwar Liebe auf den ersten Blick und du lässt mir auch seither keine Ruhe, aber…“ Misa ließ ihn gar nicht ausreden. Ihre Stimme überschlug sich, als sie aufgebracht gegen seine Brust schlug. „Frechheit! Und wieso hast du mich dann geküsst?!“ Ihre Stimme verursachte nicht nur Liz einen Tinitus. Diese sah Raito prüfend an. Er hatte dieses unreife Popsternchen doch nicht etwa…geküsst?!

L ging auf Misa zu und musterte sie interessiert.

„Als du dich auf den ersten Blick in ihn verliebt hast…war das am 22.05. in Aoyama?“

Misa ging zu Raito, umarmte ihn fest und lächelte herzensgütig, als sie schließlich nickte.

„Was hast du an diesem Tag dort gemacht? Und was hattest du an?“

Sie stutzte. „Ich hatte nichts Bestimmtes vor! Und was ich hatte? Keine Ahnung mehr. Ist es denn verboten, einfach so in Aoyama Bummeln zu gehen?“

L kam ihr näher und schien sie mit seinem wissbegierigen Blick beinahe zu durchbohren.

„Du hast dich in ihn verliebt, bist nach Hause gegangen und wusstest plötzlich, wie er heißt“

Sie nickte trotzig.

„Und du kannst dich nicht erinnern, woher du seinen Namen wusstest?“

„So ist es!“

Und dann fiel es Misa wieder ein. Sie war auch da gewesen… Sie sah Liz eindringlich an. Raito hatte sie doch getragen, als sie ihn gesehen hatte…

Liz bemerkte Misas Blick, welcher geradezu nach Eifersucht zu stinken schien.

Doch sie wurde sofort wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, als L sich noch näher zu ihr vorbeugte.

„Wie hättest du es gefunden, wäre Raito Kira gewesen?“ Er starrte sie an und versuchte in ihren Augen zu lesen.

„Wäre Raito Kira…?“ Sie sah in die Luft und überlegte kurz, bevor sie sich entschlossen fester an Raitos Arm klammerte und verschmitzt grinste.

„Das wäre super!“, sagte sie sicher und blubberte vergnügt weiter. „Seit Kira den Mörder meiner Eltern hingerichtet hat, verehre ich ihn aus tiefstem Herzen. Ich bin ihm ja so dankbar! Wäre Raito also Kira, würde ich ihn noch viel mehr lieben!“

Liz hob die Brauen und weitete die Augen. „Ich glaube, mir wird schlecht…“, murmelte sie.

„Obwohl ich ihn kaum mehr lieben könnte, als ich es ohnehin schon tue!“, fuhr Misa vor. Raito musterte die blonde Japanerin ungläubig und sah darauf zu Yashiro rüber, welche die Arme ungeduldig verschränkte.

L ließ die Reaktionen seiner Schwester außen vor und konzentrierte sich auf das wesentliche.

„Weißt du überhaupt, was du da sagst? Du könntest einen Mörder wie Kira lieben?“

„Wenn Raito Kira wäre, ja. Ich stehe dazu, dass ich ein Kira-Fan bin. Wenn ich könnte, würde ich Kira helfen. Auch wenn ich keine Ahnung habe wie…“

„Die hat die Dummheit mit Löffeln gefressen…“, brummte Liz, während Aizawa allmählich der Kragen platzte. Er ballte die Fäuste und riss sich krampfhaft zusammen.

L lutschte am Daumen.

„Das klingt wirklich alles danach, dass du Kira 2 bist, Misa… So sehr, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass du es wirklich bist.“

„Gut so! Ich bin es auch nicht!“ Sie versteckte sich hastig hinter Raitos breitem Kreuz.

L ging ihr nach und sah sie eindringlich an. „Nun, ja. Das wird die Überwachung zeigen.“ Er sah kurz nach seiner Schwester.

„Ich habe dafür gesorgt, dass du durch diesen Verbindungsraum von deinem direkt in dieses Zimmer zu Raito gelangen kannst.“ Er zeigte auf eine schmale Holztür in der Diele. „Deine Tür lässt sich von außen wie von innen nur mit dieser Karte öffnen. Wenn du es verlassen möchtest, ruf uns bitte an.“ Er übergab ihr die Chipkarte. „Matsuda wird ab sofort als dein Manager »Matsui« nicht von deiner Seite weichen. Dass er Polizist ist, weiß bisher niemand – und es soll auch geheim bleiben.“

Misa sah sich nach ihrem neuen Manager um und stutzte trotzig.

„Der Schlaffi soll sich als mein Manager ausgeben?“

Matsuda sprang entsetzt auf, Liz lachte vergnügt auf und Aizawa kämpfte weiterhin mit seinen Nerven.

„Was… Was gefällt dir denn an mir nicht, Misamisa?“

Eine Vene auf Aizawas Stirn pulsierte so stark, dass er Dampf ablassen musste… Er sprang auf, schlug die Hände auf den Tisch und schrie: „Jetzt reicht’s! Könnt ihr euch bitte mal zusammenreißen?! Das hier ist kein Kindergarten! Es geht hier um Kira, vergesst das nicht! Also Schluss mit dem Gelaber!“ Liz lachte erneut. „Geschieht ihr recht.“, murmelte sie. Aizawa funkelte sie böse an. „Du auch!“ Liz sah überrascht drein und sah peinlich berührt weg.

„Tut mir leid…“, entschuldigte sich Matsuda verlegen.

Aizawa hatte sich abreagiert und ging auf das Nachwuchsmodel zu. „Schon gut“, sagte er, „Konzentriert euch einfach auf das Wesentliche.“ Er packte Misa am Arm und zog sie mit sich. „Los, Misa! Ab in dein Zimmer.“ Sie bemerkte schnell, dass Widerstand zwecklos war.

„Raito, wir sehen uns! Wir wohl auch, Ryuzaki!“ Mit diesen Worten verschwand sie hinter der hölzernen Tür. Aizawa wischte sich erleichtert den Schweiß von der Stirn. „Machen wir uns an die Arbeit!“ Und er zog mit Matsuda und seinem ehemaligen Chef von dannen in den Nebenraum.

„Raito?“, brach L die Stille.

„Ja?“

„Was ist da zwischen euch?“

Raito sah ihn irritiert an. Sein Blick wich rüber zu Liz, welche seinen ratlosen Blick erwiderte.

„Ich meine zwischen dir und Misa.“, erläuterte Ryuzaki. Raito hob die Brauen und atmete kurz tief durch.

„Na ja… Wie ich schon gesagt habe, sie lässt mich nicht in Ruhe…“

L ging ein paar Schritte von ihm weg. „Tu mir einen Gefallen und lass sie in dem Glauben, ihr wärt ein Paar, Fest steht, dass sie irgendwas mit Kira 2 zutun hat. Und dass sie dich liebt…“

Liz lehnte sich gespannt an die Wand und sah dem Treiben zu.

„Du willst also, dass ich ihr was vormache, um an Kira 2 zu kommen?“ Raitos Blick durchbohrte L.

„Genau. Ich bin mir sicher, du schaffst das. Das ist übrigens einer der Hauptgründe, warum ich euch frei gelassen habe.“

Raitos Blick verlor an Ausdruck. „Ryuzaki…“, sagte er monoton, „ich kann ihre Gefühle nicht so ausnutzen, selbst wenn es uns beim Lösen des Falls weiterbringen würde.“

L weitete für einen kurzen Augenblick die Augen. Was war mit Raito los? Was war in ihn gefahren, seit des 7. Tages seiner Haft?

„Versteh doch“, begann er erneut, „wenn ich ihre Gefühle so mit Füßen betrete, kann ich selbst nicht mehr ins Gesicht sehen.“

L war sich sicher, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. //Dafür kann es nur einen Grund geben… Nicht nur Misa, auch Raito wurde von Kira manipuliert!//

Raito sah L schräg an. „Was ist los?“

L wendete sich ab. „Nichts. Du hast Recht, Raito. Trichtere ihr wenigstens ein, nichts über die Ermittlungen nach außen dringen zu lassen.“ Er sah zu seiner Schwester. „Was ist eigentlich mit euch?“

Liz und Raito sahen sich kurz an. Sie wussten es selber nicht so recht.

„Ihr habt doch die letzten Tage miteinander verbracht, oder?“ Seine Schwester hob die Brauen.

„Worauf willst du hinaus?“

„Du hast ihn überwacht?“

„Inwiefern sollte ich ihn überwacht haben?“ Sie verstand nicht ganz, was er von ihr wollte.

„Hast du mit ihm geschlafen?“ Liz runzelte die Stirn und stutzte. Sie war überrascht und witterte einen unmoralischen Zusammenhang. Sie tauschte kurze Blicke mit Raito, wusste nicht, was sie antworten sollte.

„Super, Schwesterchen. Auftrag ausgeführt.“, sagte L monoton und grinste ihr zu. Raito weitete die Augen und starrte L entsetzt an. Liz Blick hingegen verdunkelte sich.

„Bitte was?!“, fauchte sie.

„Auftrag ausgeführt.“, wiederholte ihr Bruder gelassen.

„Du hast damit spekuliert, dass ich… dass wir Sex haben?!“

„Ja. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dabei in der Lage gewesen wäre, als Kira tätig zu werden.“

Es verschlug ihr die Sprache.

„Du… verdächtigst mich weiterhin? Ich bin weiterhin dein Hauptverdächtiger?“, brachte Raito anklagend heraus.

„Mein einziger Verdächtiger, was Kira angeht.“, korrigierte L.

Raito ging einen Schritt auf L zu. „Und dann lässt du deine Schwester ins offene Messer laufen?! Du bist überzeugt davon, dass ich Kira bin, und du nutzt es für deine Ermittlungen aus, dass deine eigene Schwester mit mir schläft?!“ Raitos Stimme gewann an Lautstärke.

Liz überraschte Raitos Reaktion. Kurz sah sie ihn an und empfand ungewohnte Wärme für ihn. Würde Kira so etwas sagen?

„Für was hältst du dich eigentlich?! Du bist ihr Bruder! Hast du eine Ahnung, was du ihr damit antust?“

Liz stand etwas abseits der beiden und fand keine Worte.

„Es war ihre freie Entscheidung. Hätte sie nicht gewollt, hättest du dich sicherlich auch gut allein beschäftigen können.“, sagte L monoton.

„Wow… Ich muss dir ja sehr wichtig sein.“, bemerkte Liz ebenfalls monoton und ohne jeglichen Ausdruck.

L seufzte. Sie sah das völlig falsch.

„Yash, beruhig dich!“, versuchte er. Allerdings klang es weitaus weniger einfühlsam, als er es meinte.

„Nenn mich nicht Yash!“ Elizabeth verfiel dermaßen in Rage, dass sie begann, Englisch zu sprechen. „I don’t even know your name!!!“, schrie sie. Ihre Stimme überschlug sich. Sie ging einige Schritte zurück. „Without a brother I wasn’t hurt that much, even though I was alone.“

Sie ging auf Raito zu, gab ihm einen Kuss und ging. „I decided in favor of the wrong brother.”, sagte sie leise zu sich selbst und spürte die sanfte Nässe, die über ihre Wange rollte. Sie dachte an Mello. Sie dachte an Raito… Mello war auf der anderen Seite der Erdkugel. Raito hing an ihrem verwahrlosten Bruder. Sayu kam ihr in den Sinn. Sie hatte sich wochenlang nicht mehr bei ihr gemeldet. Was für eine Scheißfreundin sie war… Nun war sie also ganz allein… Sie ging in die Unibibliothek, um sich ein Buch zu holen.

L sah seiner Schwester kurz nach, bevor er sich wieder abwendete.

„Ich habe beschlossen, die Ermittlungen von nun an in einer festen Zentrale durchzuführen.“ Er ging an Raito vorbei. Er sprach wie immer. Er tat, als sei überhaupt nichts gewesen. Raito betrachtete L perplex. L drehte sich von ihm weg und Raito bildete sich ein, etwas auf seiner Wange schimmern zu sehen. Es war doch nicht etwa eine kleine Träne, die von seiner Wange glitzerte?! Und war die Kette, die beide Männer miteinander verband, straff und Raito wurde ruckartig von L weggezogen. Er ging schnurstracks auf seinen PC zu und öffnete eine Datei.

„Deshalb habe ich alles veranlasst, den perfekten Platz für uns bereitstellen zu lassen. In wenigen Tagen können wir einziehen.“

Matsuda, Aizawa, Yagami und dessen Sohn sahen neugierig über des Meisterdetektives Schulter, während dieser ihnen sein Meisterstück präsentierte.

23 Stockwerke über, zwei unter der Erde. Das Dach wurde mit Blickschutz versehen und mit zwei Hubschrauberlandeplätzen ausgestattet. Es handelte sich um einen modernen Wolkenkratzer, der aus dem Industriegebiet Tokyos wahrlich herausstach.

„Von außen ein ganz normales Gebäude, von innen jedoch ein Bollwerk an Sicherheit ausgerüstet mit der neusten Technik. Vom 5. Bis zum 20. Stock gibt es Privaträume, die wir während der Ermittlungen mit bis zu 60 Mann beziehen können. Stellen Sie sich bitte darauf ein, eine Weile dort zu sein. Misa wird sicher damit einverstanden sein, ein ganzes Stockwerk für sich zu haben.“

Raito war überrascht. „Ich bin beeindruckt… Das ist ja…“, stotterte Raito.

„Woher haben wir die Mittel, das zu finanzieren?“, fragte Matsuda skeptisch.

L fixierte den Monitor des PCs und sagte: „Ich will diesen Fall lösen, koste es, was es wollte. Ganz einfach.“

Raito nickte. Das hatte L gerade erst unter Beweis gestellt. Er schien auch seine Schwester opfern zu können.

Aizawa stutzte. „Das war keine Antwort!“, beschwerte er sich.

„Ich sehe es genauso!“, pflichtete Raito bei. „Was Kira mir, meinem Vater und deiner Schwester angetan hat, werde ich ihm niemals verzeihen… Ich möchte den Fall auch um jeden Preis lösen!“

Aizawas skeptische Miene verwandelte sich in puren Ehrgeiz. Der Mann hatte seinen Kampfgeist wiederentdeckt!

„Ryuzaki, Herr Yagami, Raito… Was auch immer ihr vorhabt, ich bin dabei!“, sagte er und ballte entschlossen die Fäuste.
 

••

Liz wanderte durch die schmalen Gänge der riesigen Universitätsbibliothek. Sie hatte bereits 3 Bücher unter ihren Arm geklemmt. Sie hatte jetzt alle Zeit der Welt zum Lesen. Es war schon spät, die Bibliothek war leer, bis auf die alte, knorrige Bibliothekarin und… Yuki. Liz entdeckte sie an einem Pult sitzend und in ein Buch über Kriminalistik vertieft.

Liz wollte nicht mit ihr reden. Sie wollte die Bücher ausleihen und wieder gehen. Aber leider gab Yuki ihr dazu keine Chance, jedenfalls nicht sofort. Yuki hörte die sanften, langsamen Schritte, drehte sich nach dem Verursacher um und winkte Liz zu sich.

Liz ging zu ihr. Yuki stand auf, und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

„Miller wurde heute fristlos entlassen.“, sagte sie leise und Liz lies vor Schreck die Bücher fallen.

Die Bibliothekarin riss ihren Kopf hoch und warf einen tötenden Blick zu den beiden Mädchen rüber.

„Wo…Woher weißt du das?“

„Er wurde heute Nachmittag in Junichiros Büro gerufen. Etwas später habe ich ihn mit einem großen Katon, auf dem „Büro Miller“ drauf stand, in sein Auto steigen sehen.“ Sie sah Liz bemitleidend an. „Tut mir leid, Süße.“

Liz sah sie noch einmal kurz an, fasste sich, sammelte ihr Bücher auf und wisperte ein „Danke“. Sie lieh die Bücher aus und ging nach Hause.

Ausgelaugt ließ sie sich auf ihr Bett fallen, schloss die Augen und holte tief Luft. Sie schnappte sich eines ihrer ausgeliehenen Bücher und begann die ersten Seiten zu lesen. Sie las und las und las und es schien, als würde sie die Wörter gar nicht aufnehmen, sondern nur im Kopf vor sich hinsagen und darauf wieder vergessen. Sie schlug das Buch zu, legte es auf ihren Nachttisch und starrte zur Decke.

Die Bettwäsche…! Sie hatte das Bett noch nicht neubezogen, seitdem sie sich von Ethan getrennt hatte… Es widerte sie an. Sie brauchte neue Bettwäsche! Sie brauchte Wäsche, in der noch keiner dieser beiden Männer geschlafen hatte…

Sie sprang panisch auf, riss die Bezüge von ihrem Kissen, der Decke und der Matratze, schmiss sie entschlossen in den Mülleimer und ging zu ihrem Kleiderschrank. Sie suchte eine „reine“ Bettwäsche. Sie wurde auch fündig: Unter den anderen, bunten Bettbezügen, fand sie eine recht triste, eine graue, mit schwarzen Streifen. Sie lag im Stapel ganz unten. Liz erkannte diese Bettwäsche. Das war ihre Wäsche aus Wammys House. Sie hatte sie damals mitgenommen, weil sie so gerne darin geschlafen hatte. Sie roch an dem Deckenbezug und bildete sich ein, Mello zu riechen. Der Geruch erinnerte sie an Mello und sie wünschte sich, dass er jetzt bei ihr war. Sie bezog ihr Bett neu, und kuschelte sich in ihre Decke. Für kurze Zeit fühlte sie sich in die alte Zeit zurückversetzt und wartete nur gerade zu, dass Mello in ihr Zimmer kam, um mit ihr Schokoladenerdbeeren zu essen. Als sie von ihrer Decke wieder auftauchte, atmete sie die kalte, harte Luft und erkannte, dass nichts mehr so war wie früher. Sie stand auf, holte sich Stift und Papier und begann einen Brief an Mello zu schreiben, welchen sie sich nie wagen würde abzuschicken.
 

••

„Sind alle da? Dann ich eröffne ich die Sitzung.“ Die Stimme des Japaners klang kalt und machtgierig. 8 Männer in schwarzen Anzügen berieten sich in einem Saal, saßen an einem runden Tisch. Jeder hatte ein paar Notizen vor sich.

„Um unseren Konzern, die Yotsuba-Group, an die Weltspitze zu bringen, muss jemand sterben.“ Ooi, ein breiter, groß gewachsener Japaner mit Glatze, faltete die Hände und klang ruhig und besonnen.

„A…Aber Ooi, wir können doch nicht jede Woche jemanden töten! Mido, der Jüngste der 8, schien verunsichert. Er roch den Tod und er hasste seinen Gestank.

„Mido, wollen Sie etwa kneifen? Vergessen Sie nicht… mit Kira ist nicht zu spaßen.“ Oois Worte klangen bedrohlich und es herrschte einen Moment Stille, bis ein weiterer der 8 sich zu Wort meldete.

„Feigheit wird mit dem Tode bestraft.“ Er trug eine Brille, war klein gewachsen und trug sein Haar glattgegelt.

„Fest steht, einer von uns steckt mit Kira unter einer Decke. Wem also sein lieb ist, sollte seine Zunge hüten.“ Namikawa, ein großer, attraktiver Japaner mit langem, schwarzem Haar. Wahrscheinlich war er auch der klügste von allen.

„Unsere Beschlüsse der letzten beiden Wochen sind in die Tat umgesetzt worden. Einer von uns acht hat also definitiv eine Verbindung zu Kira. Ich find es großartig, dass er seine Beziehungen zu Kira zum Wohl unseres Konzerns nutzt.“, ließ ein Anderer verlauten.

„Ich frage mich nur, warum Kira plötzlich nicht mehr nur Verbrecher hinrichtet.“ Takahashi blieb skeptisch. Er war der Älteste. Er trug langes Haar und einen Schnauzbart.

„Takahashi… hast du’s etwa immer noch nicht begriffen? Kira hilft uns, weil er davon profitiert.“ Higuchi, der Habgierigste unter den 8. Er verschränkte die Arme und schloss die Augen.

„Er profitiert davon? Du meinst, er ist zu einem Auftragskiller geworden?“ Takahashi wollte und konnte seinem Kollegen keinen Glauben schenken.

„Halt lieber den Mund“, riet ihm Higuchi kühl, „Nicht, dass es dich als Nächsten erwischt.“

Takahashi verstummte.

„Alle acht hier Anwesenden sind noch jung, aber wir alle streben eine steile Karriere an. Durch unsere Sitzungen haben wir es geschafft, unsere Einkommen zu vervielfachen. Mir erscheint die Vorstellung, dass Kira uns einfach so unterstützt, unwahrscheinlich. Viel naheliegender ist es, dass einer von uns selbst Kira ist!“ Jeder sah sich nach dieser Aussage prüfend um. Wer konnte Kira sein?

„Keiner von uns darf die Gruppe verlassen. Das würde den Tod bedeuten. Solange wir uns aber an die Abmachung halten, gemeinsam unsere Beschlüsse zum Wohl des Konzerns zu treffen, haben wir nichts zu befürchten. Jeder hier ist eine Art Kira, sogar die sieben, die es nicht sind.“

Aus Shimuras Stirn traten Schweißperlen hervor. „Morden für die Karriere… Das ist irgendwie…“

„Hey, Hey, Shimura! Vergiss nicht, dass wir niemanden ermorden – wir thematisieren nur einfach, wessen Tod dem Konzern dienlich wäre.“

„Genau! Hier ist doch gar kein Kira!“

„So ist es, Hatori. Es geht hier nur u theoretische Überlegungen.“

Die Männer diskotierten hitzig weiter.

„Also. Hat jemand einen Vorschlag?“

„Wie wär’s mit dem alten, sturen Berater? Den braucht schließlich keiner und er nervt ziemlich. Außerdem ist schob über 70.“

„Oder wir lassen die bedeutendsten Entwickler anderer IT-Firmen uns ihre Informationen vorbeibringen, bevor wir sie ermorden?“

„Wir sollten ihnen lieber drohen. Wäre doch schade um das Talent! Nach dem Motto: »Komm zu uns oder du stirbst.«

„Der IT-Bereich allein bringt unsere Firma nicht voran.“

Dann stärken wir eben unsere Autobranche, indem wir Konkurrenzwagen besonders oft verunglücken lassen!“

„Haha! Das ist eine gute Idee!“

Die Geschäftsmänner lachten ausgelassen, nur Higuchis Mundwinkel blieben unten.

„Reißt euch mal zusammen, das ist kein Spiel! Derartige Unfälle würden doch auffallen!“, rief er genervt.

„Genau. Die Polizei ist auch nicht dumm und jeder noch so kleine Verdacht würde dem Konzern schaden.“, erinnerte Shimura.

Namikawa faltete die Hände. „Aber die Bullen wissen doch nicht, dass Kira nict nur durch Herzversagen töten kann.“

„Hey, Namikawa! Gerade deswegen sollten wir vorsichtig sein! Sonst kommen die doch dahinter!“

Ooi lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Was ist mit Midos Plan, dass wir die Polizei und allen voran L ausschalten? Wie weit bist du inzwischen, Kida?“

Kida suchte kurz in seinen Unterlagen, bevor er zu Wort kam. „Ich habe anonym die Suche nach dem besten Detektiv der Welt veranlasst und Erald Coil gefunden. Beim Auffinden von Personen genießt er sogar einen besseren Ruf als L. Er nimmt jeden Auftrag an, solange er nur gut genug bezahlt ist.“ Kida grinste stolz und fuhr fort. „Die Suche nach einem Auftragskiller ist weitaus schwieriger… Die kneifen alle vor Kira den Schwanz ein.“

„ Wäre ja auch ein schlechter Auftragskiller, wenn er sich einfach so von uns finden lassen würde.“ , fügte Takahashi hinzu.

„Eben. Einer, der so einfach seinen Namen preisgibt, wäre schon längst von Kira hingerichtet worden. Außerdem ist Kira sowieso der beste Auftragskiller der Welt.“

Higuchi sah ernst in die Runde, grinste dann aber. „Eins muss man Kira lassen, er hat unsere Welt sicherer gemacht.“

„Stimmt. Vor allem wir aus den oberen Einkommensklassen können endlich wieder ruhiger schlafen, ohne Furcht vor Kriminellen.“

Rems Blick verfinsterte sich. Sie tat das alles für Misa. Nur der Gedanke an sie, konnte die Shinigamifrau dazu bringen, das zutun.

//Menschen sind wirklich das Allerletzte.//
 

(Aloha ihr fleißigen Leser (: Erst einmal wollte ich mich rechtherzlich bei euch bedanken! Hätte nie gedacht, dass diese lange Story so gut ankommt, wo ich mir doch nur die Hälfte selbst ausgedacht habe XD Also, vielen, vielen Dank! Und es tut mir leid, dass ihr immer so lange auf die Kapitel warten müsst, aber ich finde einfach kaum Zeit zum schreiben >_< Trotzdem habe ich eine Bitte…: Trotz so vieler Klicks und fast 100 Favoriten habe ich nur 15 Reviews. Das ist irgendwie deprimierend. Ich würde mich gerne über Kritik, Anregungen oder Sonstiges sehr freuen! <3)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enyxis
2010-09-28T18:05:05+00:00 28.09.2010 20:05
YEAH ERSTE XD
Also cih schreib immer Kommis ^-^
Aber jez kurz zu Mello, dem du ein kleines indirektes stell-dich-ein gelifert hast: Ich konnt Mello i-wie nie leiden XD Aber vllt ändert sich das ya ind er FF hier XD kp
Aber L...ey...der is...alsoc ih war noh nie sauer auf den oder hab gedacht "ich hau dir gleich eine!" oo....das der Liz...so...ich wag es kaum auszusprechen..."ausnutzt"....*kopf schüttel*


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