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Sengoku-Jidai Chronicles

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute!
Hier habt ihr nun das neue Kapitel und ich sag's euch schon mal im Voraus: Es tauchen hier neue Charas auf, zu denen bereits entsprechende Beschreibungen bereitstehen. Die Zeichnerei an den Bildern hat mich an manchen Punkten aber weitaus mehr Nerven gekostet, als das Schreiben dieses Kapitels... XD
Na ja, aber ich sollte hier wohl erst mal wieder aufhören und wünsche euch nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel! ;)
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Neue Bekanntschaften

Während Kagomes Blick noch auf den fremden Pfeil im Baumstamm ruhte, war Inu Yasha endlich bei dem Mädchen angekommen.

"Kagome! Bist du verletzt?", fragte er sofort besorgt, doch Kagome schüttelte den Kopf und antwortete beruhigend: "Nein, es geht mir gut."

Bereits während sie dem Hanyou geantwortet hatte, hatte sich das Mädchen schon suchend nach demjenigen umgesehen, der den rettenden Pfeil abgeschossen hatte. Es vergingen vielleicht auch gerade mal ein paar Sekunden bis sie ihn entdeckt hatte. Auf dem Ast von einem der zahlreich umherstehenden Bäume erspähte Kagome nun einen jungen Mann, der in seiner linken Hand einen Langbogen hielt, dessen Sehne von dem zuvor abgefeuerten Schuss längst wieder zur Ruhe gekommen war. Auf dem Rücken trug er den dazugehörigen Köcher, der mehrere Pfeile enthielt, und um die Hüfte trug er außerdem noch einen Gürtel mit einer Schwertscheide, in dessen Inneren er ein Tachi (Schwert mit ca. 78 cm Länge; gehört wie das Katana zu den Langschwertern (Daito)) aufbewahrte. Sein Haar war etwas länger als schulterlang und nach hinten zu einem schlichten Zopf zusammengebunden. Auffällig war jedoch, dass im Vergleich zu den hauptsächlich dunkelbraunen Haaren, der zusammengebundene hintere Teil wie auch bei Sesshoumaru oder auch Ashitaka weiß-silbern war. Der weiße Kimono des Fremden war kurzärmlig und so konnte man ganz eindeutig passend zu der schwarzen Rüstung die gleichfarbigen Armschoner erkennen, die er an beiden Unterarmen trug.

Aber nicht nur Kagomes Blick ruhte auf dem jungen Mann, auch die anderen hatten sich inzwischen zu ihm umgewandt. Doch für Ashitaka war der Bogenschütze kein Unbekannter.

"Hey, Subaru! Du hättest dir wirklich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können!", rief er dem anderen Youkai zu, der nun vom Ast des Baumes hinunter sprang, dabei zeitgleich aber auch einen neuen Pfeil aus seinem Köcher holte, nur um diesen auch sofort in Richtung Ashitakas abzuschießen. Der Pfeil zischte um Haaresbreite an dessen Gesicht vorbei und flog mitten in eine weitere Gruppe der Krähen, die eben wieder angreifen wollte, jetzt jedoch von der dämonischen Energie, die den Pfeil umgab, sofort vernichtet wurde. Während Ashitaka darauf im Moment überhaupt nicht vorbereitet gewesen war, war Subaru unterdessen bei ihm angekommen.

"Bedankt Euch besser erst, wenn wir sie erledigt haben, Ashitaka-sama!"

"Schön und gut, aber warne mich das nächste Mal wenigstens vor, bevor du auf mich schießt", entgegnete Ashitaka trocken, da er sich einen Moment lang doch erschrocken hatte.

Subaru nickte nur einmal. "Wenn Ihr meint. Ich werde für die Zukunft daran denken."

Und damit schien für ihn dieses Thema auch schon erledigt gewesen zu sein, denn das nächste Anliegen von Subaru war das außer Gefecht setzen dieser Krähen. Auch schien sich der Youkai im Moment auch gar nicht wirklich um die anderen Umherstehenden zu kümmern, stattdessen legte er nun seinen Bogen aus der Hand und zog stattdessen sein Tachi aus der Schwertscheide. Mit schnellen Angriffen nahm sich Subaru die Krähen vor, aber auch die anderen standen nicht nur rum, sondern mischten nach der kurzen Überraschung ebenfalls wieder mit. Nachdem sich die übrigen Krähen schließlich aber etwas entfernten, um nicht auch noch von den Klingen der Schwerter und den anderen Nahwaffen getroffen zu werden, tauschte Subaru sein Tachi wieder gegen seinen Bogen aus. Seine Angriffe mit den Pfeilen ähnelten denen von Kagome sehr, nur mit dem Unterschied, dass in dem einen Fall die Pfeile mit dämonischer Energie und in dem anderen Fall mit Kagomes Miko-Kräften verstärkt wurden. Kurzzeitig war Kimie von den durchschlagskräftigen Angriffen des fremden Youkai so beeindruckt gewesen, dass sie darüber hinaus, ihre eigene Sicherheit einen Augenblick lang vollkommen außer Acht ließ. Erst, als sie die Stimme von Sesshoumaru vernahm, war sie mit ihren Gedanken wieder bei dem Kampf: "Souryuuha!" Eine blaue Energiewelle löste sich von Toukijin und bewegte sich geradewegs auf mehrere Krähen zu, die Kimie soeben hatten angreifen wollen. Vor lauter Schreck hatte sich das Mädchen geduckt, um nicht eventuell von Sesshoumarus Angriff ebenfalls getroffen zu werden, wie es nun diesen Krähen widerfuhr. Ob sie der Angriff wirklich erwischt hätte, vermochte Kimie im Nachhinein nicht zu sagen, aber der Schreck saß ihr danach noch einen Moment lang in den Gliedern.

"Hey, Sesshoumaru! Ich bin dir ja wirklich dankbar, aber sag das nächste Mal doch wenigstens 'Vorsicht!' oder 'Pass auf!' oder sonst was, bevor du so dermaßen aufdrehst!", mahnte Kimie den Youkai, der sich von der Ansprache jedoch keinesfalls beeindrucken ließ.

"Du solltest dich dagegen besser nicht so leicht ablenken lassen, sonst bist du deinen Kopf schneller los, als du es vielleicht denken magst", entgegnete er stattdessen nur.

Kimie blickte etwas eingeschnappt zu Sesshoumaru hoch, wobei es aber mehr der Ärger über sie selbst war, der sie wurmte. Denn Sesshoumaru hatte mit dem, was er gesagt hatte, schließlich Recht gehabt und das war ihr durchaus bewusst. Also nahm sie sich vor, seine Worte im Hinterkopf zu behalten, während sie sich nun vom Boden aufstand und sich wieder in den Kampf einmischte.

Es schien irgendwann so, als hätten die Krähen doch genug von dem heftigen Widerstand ihrer Beute und so zog sich der übrig gebliebene, klägliche Rest schließlich zurück. Ihr Gekrächze war zwar noch eine Weile zu hören gewesen, doch schließlich war auch das verstummt.

Nachdem er sich sicher war, dass sie auch nicht wieder zurückkommen würden, steckte Tôya sein Schwert wieder ein.

"Ich glaube, sie sind weg", meinte er und kümmerte sich dann darum, sein Naginata wieder aus dem Baumstamm zu ziehen, mit welchem er zuvor eine der Krähen aufgespießt hatte, die jedoch noch an der Klinge hing. Mit einem abwertenden Blick löste Tôya den toten Körper des fliegenden Ungetüms von seiner Waffe und ließ ihn zu Boden fallen, wo er sich kurz darauf zu Staub auflöste.

Die anderen ließen nun ebenfalls ihre Waffen sinken. Müde stützte sich Kimie auf ihrem Schwert ab. "Uff! Meine Güte, das war ja vielleicht ein Empfang..."

Und während auch so manch anderer erstmal eine Runde verschnaufen musste, waren andere wiederum putzmunter, wie Rin zum Beispiel. Nachdem die dämonischen Krähen nun endlich wieder verschwunden waren, lief sie freudig auf Sesshoumaru zu. "Ihr seid großartig, Sesshoumaru-sama! Toll, wie Ihr und die anderen gekämpft habt!"

Sesshoumarus Blick ruhte nun auf Rin. Sie war unverletzt geblieben, wie er erkennen konnte und auch Kimie war noch an einem Stück vorhanden gewesen, wenngleich sie noch etwas schwer ein- und ausatmete. Aber dass Menschen bei einem gewissen Grad von körperlicher Anstrengung relativ schnell ihre Kräfte aufbrauchten, war Sesshoumaru schon lange kein Geheimnis mehr gewesen. Und während auch die anderen noch mit heiler Haut davongekommen waren, ruhte unterdessen insbesondere Kagomes Blick weiterhin auf Subaru, der sie zuvor gerettet hatte. Gerne wollte sie sich bei ihm dafür bedanken, womit sie nun auch nicht mehr länger zögerte. Zumal machte der Youkai auf sie einen sehr sympathischen Eindruck. So ging sie nun auf ihn zu, wobei Subaru sie genau beobachtete, nachdem er auf sie aufmerksam geworden war, bis sie schließlich genau vor ihm stand. Mit einem dankbaren Lächeln sagte Kagome: "Ich wollte mich bei Euch gerne für Eure Hilfe bedanken. Ich stehe in Eurer Schuld. Also, vielen Dank!"

Zunächst schwieg Subaru nur, während sich Kagome nun auch noch leicht vor ihm verbeugte. Stattdessen musterte er sie nur ausgiebig. Aber die Art und Weise, wie er sie und kurzzeitig auch die anderen, ihm fremden Personen gerade ansah, war nicht unbedingt von großer Begeisterung gekennzeichnet gewesen und das machte er auch in seinen nachfolgenden Fragen an seine Kameraden deutlich: "Wozu sind denn diese Menschen gut? Wollt ihr die etwa unseren Feinden zum Fraß vorwerfen oder sind die zur eigenen Verpflegung gedacht?"

Abrupt hatte Kagome wieder aufgeschaut. Auf so eine abfällige Bemerkung war sie nun wirklich nicht gefasst gewesen und bei Subarus Erwähnung über die Eigenverpflegung überkam nicht nur Kimie plötzlich ein ganz eigenartiges Gefühl. Allerdings rief Subarus Aussage sogleich Inu Yasha auf den Plan, der sich nun schützend an Kagomes Seite stellte.

"Weder noch! Nur zu deiner Information: Wir sind in einem gewissen Sinne zu eurer Unterstützung hier", bemerkte er patzig an den Youkai gewandt und mit demonstrativ vor der Brust verschränkten Armen.

Jetzt galt Subarus Augenmerk insbesondere dem Hanyou. Die nächste abfällige Bemerkung folgte prompt: "Hm! Ist unser Clan mittlerweile so tief gesunken, dass er schon Hilfe von Menschen und Halbdämonen in Anspruch nehmen muss?"

"Hey! Hast du etwa irgendein Problem?", fragte Inu Yasha schroff. "Wenn ja, dann frage ich mich, warum du dir eben noch die Mühe gemacht hast, Kagome zu retten?!"

Subaru wandte sich demonstrativ von dem Hanyou ab. "Glaub es oder nicht, aber das frage ich mich auch. Muss wohl ein Reflex gewesen sein. Ich war wohl der Meinung, da sie mit Sesshoumaru-sama, Ashitaka-sama und Tôya unterwegs ist, wäre sie die Mühe wert gewesen."

Jetzt hatte Subaru nach Inu Yashas Meinung den Bogen endgültig überspannt. Schließlich waren der Hanyou und seine Freunde nicht in die westlichen Länder gekommen, um sich jetzt von oben herab blöd anmachen zu lassen! Derartiges konnte Inu Yasha auf den Tod nicht ausstehen und seine nun folgende Reaktion bestätigte dies nur zu gut, denn erneut zog er nun Tessaiga aus der Schwertscheide und deutete mit der Klinge genau auf Subaru. "Jetzt hör mir mal gut zu, du arroganter Wichtigtuer! Wir sind nicht hier hergekommen, um uns jetzt so was anhören zu müssen! Schon gar nicht von jemanden wie dir, und wenn du irgendein Problem mit uns hast, dann schau uns gefälligst ins Gesicht, wenn du uns deswegen etwas zu sagen hast!"

Und tatsächlich drehte sich Subaru daraufhin wieder zu Inu Yasha und Kagome um, doch schien er das weniger deswegen zu tun, weil ihn Inu Yashas Ansprache in irgendeiner Form eingeschüchtert hätte. Vielmehr wirkte er reichlich desinteressiert, aber seine Aufmerksamkeit galt nun ohnehin eher Tessaiga, dessen Klinge noch immer auf ihn gerichtet war.

"Du besitzt also Tessaiga. Dann bist du wohl Inu Yasha", bemerkte Subaru ruhig, aber mit einem merkwürdig klingenden Unterton in der Stimme. Es trat eine kurze Pause ein, ehe er seinen Blick hob und Inu Yasha erneut direkt ins Gesicht sah. "Bilde dir jedoch nicht zu viel darauf ein, dass unser Oyakata-sama dein Vater war. Ein Hanyou ist und bleibt ein Hanyou!"

Ein wütendes Knurren drang aus Inu Yashas Kehle. "Hanyou, Hanyou... Ich kann's langsam nicht mehr hören!"

"Du kannst die Wahrheit wohl nicht ertragen, was?"

Jetzt hatte Inu Yasha endgültig genug gehört. Gerade wollte er schon auf Subaru losgehen, als sich nun jedoch Tôya einschaltete und sich zwischen die beiden stellte, ehe die Situation eventuell noch eskalieren konnte. Mit ernster Stimme wandte er sich an Subaru: "Subaru! Es reicht! Wir wollen uns nicht gegenseitig bekämpfen! Wir könnten in naher Zukunft schließlich schon genug Probleme bekommen, da können wir Konflikte untereinander erst recht nicht gebrauchen."

"Wie es um uns steht, weiß ich selbst, Tôya! Wessen Idee war es denn überhaupt, dass dieses Pack hierher kommt?", fragte Subaru aber nur mit genauso herablassender Stimme, wie schon zuvor.

Kimie entwich daraufhin ein entnervtes Seufzen. "Hey! Könnten wir uns vielleicht darauf einigen, dass du dich um einen etwas freundlicheren Umgangston bemühst? Schließlich hat Kagome dich auch nicht so angepflaumt!", meinte sie an Subaru gewandt, der für das Mädchen jedoch genauso viel Freundlichkeit übrig hatte, wie für ihre Begleiter.

"Von einem Menschen lasse ich mir nicht vorschreiben, wie ich zu sprechen habe, und schon gar nicht von einem Weib!"

Kimie bemühte sich darum, ruhig zu bleiben, wenngleich man ihren aufkommenden Ärger aber aus ihrer Stimme heraushören konnte. "Dieses 'Weib' hat zufälligerweise auch einen Namen, du unverschämter Grobian! Ich heiße nämlich Kimie!" Doch kaum hatte sie das gesagt, schoss ihr auch der nachfolgende Gedanke durch den Kopf: >Irgendwie kommt mir diese Art der Diskussion verflucht bekannt vor...< Und tatsächlich fühlte sie sich im Moment sehr in so manch vergangene Unterredung mit Sesshoumaru zurückversetzt.

Und genauso wenig wie Sesshoumaru, so ließ sich auch Subaru nicht von dem Mädchen beeindrucken. "Du bist entweder sehr mutig oder aber sehr dumm, dass du dich traust, so mit mir zu reden."

"Pah! Es ist ja schließlich nicht das erste Mal, dass ich einem bockigen Youkai über den Weg laufe!", konterte Kimie sofort und während sie das gesagt hatte, war sie auch einen Schritt auf den fremden Youkai zugegangen, doch dann wurde ihr der Weg plötzlich von einem ausgestreckten Arm versperrt.

Kimies Blick huschte zur Seite und sie sah, dass Sesshoumaru sie am Weitergehen gehindert hatte. Doch sah er nicht etwa sie bei dieser Aktion an, sondern Subaru, den er nun auch ansprach: "Du solltest jetzt besser schweigen, Subaru. Zu deiner Information, diese Leute sind unter anderem auch mit meinem Einverständnis hier und ich dulde in der Hinsicht keine Kritik und keine überflüssigen Bemerkungen!" Langsam ließ Sesshoumaru seinen Arm wieder sinken. "Solltest du dennoch in irgendeiner Form etwas an meinen Entscheidungen auszusetzen haben, dann behalte das in deinem eigenen Interesse besser für dich. War das verständlich?"

Der kühle Unterton in seiner Stimme hätte einem einen kalten Schauer über den Rücken jagen könne. Jedoch machte Subaru zumindest von Außen her nicht den Eindruck, als ließe er sich einschüchtern. Dennoch verneigte er sich schließlich leicht vor seinem Herrn. "Hai, Sesshoumaru-sama." Zwar hatte ein gewisser Unterton von Widerwillen in seiner Stimme gelegen und auch sein Blick zeugte nicht gerade von großer Begeisterung, doch musste Subaru dem Willen von Sesshoumaru folge leisten, wollte er nicht der Leidtragende von recht unangenehmen Folgen werden.

So gesehen schien die Situation erstmal wieder unter Kontrolle gewesen zu sein, wenngleich bei Inu Yasha und seinen Freunden ein gewisses Gefühl von Unsicherheit und Misstrauen zurückblieb. Es schien, als begriffen sie nun alle endgültig , dass ihr Aufenthalt bei den Inu-Youkai kein reiner Sonntagnachmittagsspaziergang werden könnte. Rin wirkte im Gegenzug ziemlich eingeschüchtert von Subarus Auftreten, weshalb sie sich auch die ganze Zeit über in Sesshoumarus Nähe aufhielt, wo sie sich noch immer am sichersten fühlte.

Es verging ein kurzer Moment des Schweigens und schließlich war es Ashitaka, der das Gespräch wieder in eine andere Richtung lenkte: "Aber sag mal, warum bist du eigentlich hier, Subaru? Ich meine, so nah an der Grenze unserer Ländereien."

Subaru wandte sich nun zu Ashitaka um. "Nun, seit ungefähr einer Woche kriegen wir gelegentlich ungebetenen Besuch. In der Nähe des Schlosses treiben sich ab und zu eigenartige Gestalten herum, die garantiert irgendwo von außerhalb stammen. Noch gab es zwar keine Angriffe, aber es scheint, als würden wir überwacht werden. Deshalb hat Kakeru-sama vorgeschlagen, dass wir unsere Grenzen etwas mehr im Auge behalten sollten und darum wollte ich mich hier ein wenig umsehen. Einige andere von uns beobachten die Grenzen in anderen Teilen unserer Ländereien."

Während Subaru kurz die aktuelle Situation schilderte, nutzte Hachi die Gelegenheit, um wieder aus seinem Versteck hinter den Büschen zu kommen und sich an Miroku zu wenden: "Wenn ich kurz das Wort ergreifen dürfte, würde ich mich nun gerne wieder verabschieden, Miroku-no-danna. Ihr braucht mich jetzt ja erstmal nicht mehr, wenn ich das richtig sehe."

Der Mönch nickte einverstanden und bedankte sich bei seinem Freund: "In Ordnung. Vielen Dank noch mal, Hachi! Du warst uns wirklich eine große Hilfe."

"Schon gut", erwiderte Hachi und legte sich ein Laubblatt auf den Kopf. Nachdem er kurz mit einem "POFF" in einer undurchsichtigen Wolke verschwunden, befand er sich kurz darauf wieder in seiner verwandelten Form. "Na gut, Miroku-no-danna und ihr anderen… Dann passt mal auf gut auf euch auf und viel Glück!" Und mit diesen Worten erhob sich der Tanuki wieder in die Luft, machte kehrt und flog wieder davon. Sein Abschied war für die anderen jedoch nicht überraschend gekommen. Hachi hatte schon ganz zu Anfang von vornherein klargestellt, dass er nicht vorhatte, mit ihnen in den westlichen Ländern zu bleiben und das war schließlich auch nicht von ihm verlangt worden. Miroku und die anderen waren ihm schon dankbar dafür gewesen, dass er sie hergebracht hatte.

Nachdem Hachi schließlich aus der Sicht der anderen verschwunden war, wandten diese sich wieder um.

"Gut, dann schlage ich vor, wir machen uns wieder auf den Weg", meinte Ashitaka, der seine Unterredung mit Subaru inzwischen wieder beendet hatte. Dessen Blick schweifte noch einmal zu Inu Yasha und den anderen, ehe er sich auch sofort wieder abwandte und wortlos voranschritt. Nachdem Subaru ein wenig vorausgegangen war, wandte sich Ashitaka an Inu Yasha und die anderen: "Entschuldigt bitte sein Auftreten von eben."

"Keh! So ein blöder Kerl! Was bildet der sich überhaupt ein?!", entgegnete Inu Yasha aber nur patzig, wobei es ihm scheinbar völlig gleichgültig gewesen war, ob Subaru ihn gehört hatte oder nicht. Und entweder hatte dieser ihn wirklich nicht gehört oder die Aussage schlichtweg ignoriert, denn von Subarus Seite erfolgte keinerlei sichtbare Reaktion.

Ashitaka versuchte, die Situation zu schlichten: "Sei bitte nicht beleidigt, Inu Yasha. Subaru ist zwar manchmal etwas schwierig, aber eigentlich ist er sehr verlässlich."

"Und er kann keine Menschen und Halbdämonen leiden...", warf Sango trocken ein.

"So würde ich das nicht sagen, aber er ist in gewissen Dingen etwas... eigenwillig, wenn ihr versteht", versuchte Ashitaka das Verhalten seines Kameraden zumindest ansatzweise zu erklären. Ihm war es wirklich recht unangenehm gewesen, dass Subaru ein derartiges Verhalten an den Tag gelegt hatte, wenngleich er schon geahnt hatte, dass es durchaus Probleme geben könnte.

"Tja! Dann können wir ja nur noch hoffen, dass er uns nicht irgendwann noch zum Fressen gern hat...", entgegnete Kimie auf die Aussage des Youkai ironisch und fügte in Gedanken ebenso noch hinzu: >Wunderbar! So gesehen wäre der erste große Sympathisant also hiermit schon mal gefunden...< Doch dann schob sie ihre Gedanken an Subaru rasch wieder zur Seite und erkundigte sich stattdessen nach der Länge des bevorstehenden Fußmarsches: "Wie weit ist es denn eigentlich noch bis zum Schloss?"

"Nicht mehr so weit. Vielleicht zwei Stunden Fußweg", antwortete Ashitaka. Wäre Kimie das lange Umherwandern mit Inu Yasha, Kagome und den anderen nicht schon gewohnt gewesen, hätte sie jetzt sicherlich einen weiteren sarkastischen Kommentar zum besten gegeben. Dennoch wären sie und auch die anderen wohl sicherlich doch ganz froh, wenn sie endlich an ihrem Ziel angekommen wären. So machte sich die Gruppe nun wieder auf den Weg.
 

Der Weg wurde im Großen und Ganzen stillschweigend fortgesetzt. Diese Stille war aber alles andere als angenehm, denn schienen seit dem Angriff der Krähen und dem plötzlichen Auftauchen Subarus gewisse Anspannungen in der Luft zu liegen. Die Spitze des durch den Wald wandernden Trupps bildeten die Inu-Youkai, dicht gefolgt von den anderen. Das Schlusslicht bestand aus Jaken mit Ah-Un, den der Krötendämon an den Zügeln führte. So ging es noch eine ganze Weile weiter durch diesen schier endlos wirkenden Wald, doch ließen die Blätter der Baumkronen genügend Licht bis zum Boden hindurch, dass die Atmosphäre der Umgebung doch sehr angenehm war. Man konnte aber nicht übersehen, dass die Sonne allmählich unterging.

"Hoffentlich kommen wir an, bevor es dunkel wird. Nach diesen unheimlichen Krähen verspüre ich nicht unbedingt den Wunsch, die Nacht hier draußen zu verbringen...", meinte Shippou leise auf Kagomes Schulter sitzend.

"Nur keine Sorge, Shippou-chan!", erwiderte Ashitaka, der wie auch seine Kameraden den Kitsune gehört hatte, und deutete nach vorne. "Wir müssen nur noch den kleinen Hügel da hinten hoch und dann sind wir auch schon da." Kaum, dass der Youkai das gesagt hatte, blieb Inu Yasha einen Moment lang stehen, den Blick prüfend nach vorne gerichtet. Nun wäre es also bald soweit und er würde das erste Mal in seinem Leben das Schloss seines verstorbenen Vaters sehen. Wenngleich der Hanyou in der Vergangenheit stets bekräftigt hatte, nichts mit seinem Vater zu tun haben zu wollen, so hatte er sich ab und zu doch so seine Gedanken gemacht und nun überkam ihn auch ein ganz merkwürdiges Gefühl, das er nicht so recht einordnen konnte.

"Inu Yasha? Was hast du?", hörte Inu Yasha Kagome plötzlich fragen und wurde so wieder aus seinen Gedanken gerissen.

Auf die Frage des Mädchens schüttelte er den Kopf. "Schon gut. Es ist nichts, Kagome."

Und damit ging auch er wieder weiter.

Nur noch der von Ashitaka erwähnte Hügel befand sich noch vor der Gruppe. Diesen hinaufzusteigen bedurfte keiner großen Anstrengung und als sie alle oben angekommen waren, blieben diejenigen, die zum ersten Mal einen Fuß in diesen Teil des Landes gesetzt hatten, einen Moment lang wie gebannt stehen und schauten ebenso auf das große Schloss, was sich nun vor ihnen erhob. Es war zwar noch etwas weiter weg, aber dennoch für alle gut sichtbar.

"Wow! Seht euch das an! Wahnsinn!" Kagome war hin und weg, ebenso wie ihre Freunde.

Ashitaka nahm die Reaktion seiner Freunde mit einem etwas amüsierten Lächeln zur Kenntnis und fügte wie zum Scherz hinzu: "Nun denn! Willkommen in Sesshoumarus bescheidenem Anwesen!"

Das Schloss war strahlend weiß, die Dächer hingegen grau, doch schimmerten sie in einem edlen, fast schon silbernen Glanz, und besonders beeindruckend war der große mehrstöckige Hauptturm gewesen. Eine Mauer umgab das gesamte Schloss und das Gelände drum herum. Außerhalb der Schlossmauern war alles von einer Vielzahl von Bäumen umgeben, doch das Schloss erhob sich über alles, nicht zuletzt deshalb, weil es zusätzlich auf einer Anhöhe stand.

"Und das alles gehört wirklich Sesshoumaru-sama?", fragte Rin staunend.

Auch Kimie war zugegeben richtig geplättet. Sie trat an Sesshoumarus Seite und meinte: "Also, dass du der Herr der westlichen Länder bist, wusste ich zwar schon, aber das hier ist ehrlich voll krass!"

Sesshoumaru horchte auf und wandte seinen Blick zu dem Mädchen um. "Voll krass?", wiederholte er mit einem etwas eigenartigen Blick. Diesen Ausdruck hatte er vorher noch nie gehört und er klang in seinen Ohren auch recht eigenartig.

Kimie machte sich daher sogleich daran, ihm zu erklären, was sie damit gemeint hatte: "Mit anderen Worten: Ich bin schwer beeindruckt."

Jetzt hatte Sesshoumaru verstanden, doch irgendwie konnte er diese ganze Aufregung nicht so recht nachvollziehen. Bis auf Ashitaka, Tôya und Subaru schienen so ziemlich alle im Moment mit ihren Augen regelrecht an dem Schloss festzukleben. Gut, es war durchaus imposant und beeindruckend gewesen, aber war das von den anderen wirklich ein Grund gewesen, gleich so zu tun, als hätten sie noch nie in ihren Leben ein Schloss gesehen? Andererseits waren die meisten Schlösser und Paläste der Menschen wirklich kein Vergleich zu diesem Schloss hier gewesen. So gesehen war es doch irgendwie auf gewisse Weise nachvollziehbar, dass sie beeindruckt gewesen waren.

Auch Inu Yasha fasste das Schloss genau ins Auge. Er war ebenfalls auf einer Seite beeindruckt gewesen, wie er sich eingestehen musste, doch überwog in ihm die Ungewissheit über das, was ihm hier eventuell widerfahren und auf was für Youkai er hier treffen würde.

Schließlich gingen sie alle weiter und näherten sich allmählich dem Schloss. Bei diesem endlich angekommen, schweiften die Blicke sogleich die große steinerne Treppe hinauf, die nach oben zum Eingang an der Schlossmauer führte.

"Ich muss wirklich zugeben, das ist beachtlich", meinte Miroku, während er sich das Ganze so ansah. Vom momentanen Standpunkt der Gruppe aus, wirkte insbesondere der große Hauptturm noch viel imposanter und größer, als es eben noch der Fall gewesen war.

"Wir werden sicher schon erwartet. Kommt! Die Treppe hier müssen wir hoch." Ashitaka deutete nun auf jene steinerne Treppe. Als sich die Gruppe dieser gerade näherte, hörte sie es jedoch in einer der Kronen der umherstehenden Bäume plötzlich verdächtig rascheln. Kaum hatten sich alle entsprechend umgewandt und misstrauisch die Blicke nach oben gerichtet, sprang aus einer Baumkrone mit einem Mal ein junges Mädchen zwischen den Blättern heraus.

"Nii-sama! Du bist zurück!", rief das Mädchen überglücklich und fiel sofort dem völlig verdutzten Tôya, der gerade noch verhindern konnte, bei diesem Manöver nicht eventuell noch umzufallen, um den Hals.

"Miyuki! Um Himmels Willen, jetzt sei doch nicht immer so stürmisch!"

"Na, hör mal! Du warst immerhin drei Wochen weg!", protestierte Miyuki, behielt aber ihr fröhliches Lächeln bei. "Ich bin so froh, dass du wieder zurück bist! Du hast mir gefehlt und ich habe mir wirklich große Sorgen um dich gemacht."

Während sich die beiden miteinander unterhielten, schauten die auswärtigen Besucher zunächst nur etwas ratlos drein, ehe sich Kagome flüsternd an Ashitaka wandte und auf das unbekannte junge Mädchen deutete: "Wer ist sie?"

"Miyuki-chan. Sie ist Tôyas kleine Schwester", antwortete Ashitaka, ebenfalls flüsternd.

Miyuki wirkte in etwa so alt wie Kagome, wenngleich man bei Dämonen ja nicht auf menschlichen Maßstäbe zurückgreifen konnte. Sie trug einen kurzen roten Kimono mit ebenfalls kurzen Ärmeln, der stellenweise mit größeren lavendelfarbenen Blüten verziert war, und den sie sich mit einer gelben Schleife nach hinten zusammengebunden hatte. Passend zu den hellbraunen Schuhen, die an Halbstiefel erinnerten, waren Miyukis Unterarme mit gleichfarbigen Armschonern aus Stoff ausgestattet, die sie jeweils mit einem dunklen Lederband festgebunden hatte. Wie schon Tôya, so wies auch dessen kleine Schwester die gleiche violettfarbene Gesichtszeichnung auf.

Die Aufmerksamkeit des Dämonenmädchens richtete sich schließlich auf die Fremden. "Und wer sind diese Leute?", fragte Miyuki ihren Bruder, wobei ihr Blick besonders an Sesshoumaru hängen blieb. Aber wirklich einordnen konnte sie ihn wohl nicht.

Da ihm dies nicht entging, stellte Tôya seiner Schwester ihn nun vor: "Miyuki. Das hier ist Sesshoumaru-sama. Es ist jedoch nicht verwunderlich, dass du dich wohl nicht mehr an ihn erinnerst, du warst schließlich noch ein kleines Kind, als er damals wegging."

Ashitaka konnte seinem Kameraden da nur zustimmen: "Stimmt! Mich kannte sie auch nicht mehr, als ich vor einem Jahr zurückgekommen bin."

Ungeachtet dessen trat Miyuki nun Sesshoumaru gegenüber und musterte ihn ganz genau. Da sie kleiner war als er, musste sie aber immer zu ihm hoch schauen, wollte sie ihm ins Gesicht blicken.

"Ihr seid also Sesshoumaru-sama?", fragte sie wie zur Vergewisserung nach. Als Sesshoumaru die Frage in üblicher Art bejahte, brach es regelrecht aus Miyuki heraus: "Wow! Das ist ja irre! Ich wollte Euch schon immer mal kennen lernen! Ich habe schon so viel von Euch gehört! Dass Ihr so stark seid und so, aber ich habe mich immer gefragt, wie Ihr wohl ausseht. Und endlich sehe ich Euch! Das ist wirklich... Hmpf!?" Weiter kam sie jedoch nicht, denn Tôya hielt ihr nunmehr den Mund zu.

"Miyuki, ich glaube, Sesshoumaru-sama hat's verstanden", meinte er trocken, ehe er mit einem prüfenden Blick auf seine kleine Schwester fortfuhr: "Erkläre mir lieber mal, was du allein außerhalb des Schlosses zu suchen hast? Ich dachte, wir wären uns einig darüber gewesen, dass du zu deiner eigenen Sicherheit nicht allein hier herumstreunst, zumal es hier momentan eh nicht mehr so sicher ist." Von diesen Worten nun doch wohl etwas erbost, entfernte Miyuki die Hand ihres Bruders wieder von ihrem Mund.

"Mann! Behandle mich doch nicht ständig, wie ein kleines Kind, Nii-sama!"

"Das hat damit rein gar nichts zu tun, aber ich bin immerhin für dich verantwortlich!"

Miyuki verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und drehte sich etwas von Tôya weg. "Ach! Und dann konntest du es dir dennoch leisten, einfach mal für drei Wochen zu verschwinden und mit Ashitaka nach unserem verloren gegangenen Herrn zu suchen?", fragte sie etwas sarkastisch und mit einem frechen Grinsen im Gesicht. Tôya seufzte auf. Das war mal wieder typisch seine kleine Schwester! Immer einen frechen Spruch im Hinterkopf und trotz ihres mittlerweile jugendlichen Alters nichts von ihrer kindlichen Art eingebüßt.

"Aber eigentlich hat Tôya doch Recht, Miyuki-chan", mischte sich Ashitaka nun ein. "Kleine Mädchen sollten besser zu Hause bleiben, wo es sicher ist, und nicht allein draußen in der Wildnis rumlaufen."

Abrupt hatte Miyuki sich zu Ashitaka umgewandt und blickte in sein amüsiert grinsendes Gesicht. Beleidigt zog sie ein Schnute und protestierte: "Du nervst, Ashitaka! Ich hab's dir auch schon hundertmal gesagt: Ich bin KEIN kleines Mädchen!"

Doch Ashitaka behielt sein amüsiertes Grinsen bei. "Egal, wie viele Jahre auch vergehen, du wirst immer unser kleines Mädchen bleiben."

"Argh! Du bist echt blöd!", entgegnete Miyuki und streckte ihrem Gegenüber die Zunge raus. Ashitaka nahm dies jedoch mit Humor, es war schließlich nicht das erste Mal gewesen, dass Miyuki so auf seine Sprüche reagiert hatte.

Sich das kleine Schauspiel eine Weile ansehend, meinte Miroku schließlich an den Youkai gerichtet: "Hey, Ashitaka! Dass du mittlerweile eine Freundin gefunden hast, hast du uns ja noch gar nicht erzählt."

"Wie bitte?! Freundin?!", wiederholte Miyuki sofort ungläubig, denn sie hatte die Anspielung des Mönchs ganz genau verstanden. Aber der selben Ansicht wie er war sie keinesfalls. "Ich und seine Freundin?! Bestimmt nicht! Nie im Leben käme ich auf die Idee, irgendetwas mit so einem nervigen Besserwisser anzufangen! Keine Chance!"

"Aber zumindest scheint ihr euch ziemlich gut zu verstehen", warf nun Kagome mit einem Lächeln ein, doch auch hier konnte Miyuki nicht zustimmen.

"Was?! Wir sehen uns kaum und schon ist Schluss mit der Ruhe und dem Frieden, weil er sich immer über mich lustig machen muss!", beklagte sie sich, aber Ashitaka verschränkte nur mit einer Unschuldsmiene die Arme hinter dem Kopf.

"Wenn du immer so wunderbar darauf anspringst...", meinte er mit einem Schulterzucken und sofort deutete Miyuki mit dem Finger auf ihn.

"Da! Genau das habe ich gemeint!"

Jetzt konnte Kagome nicht mehr anders und musste doch leise lachen. "Tja, aber je mehr man streitet, umso größer ist die Freundschaft, wie es so schön heißt."

"Wer sagt denn so was? Und wer bist du eigentlich?", fragte Miyuki und ließ ihren Blick nunmehr auf Kagome ruhen.

Diese stellte sich und die anderen nun bereitwillig vor, bis sie schließlich auch bei Inu Yasha angekommen war: "Und das ist Inu Yasha, Sesshoumarus Halbbruder."

Sofort hatte Miyuki aufgehorcht und sich Inu Yasha zugewandt, von dem sie bereits aus Erzählungen von Ashitaka gehört hatte. "Halbbruder? Dann bist du also der Hanyou?"

"Hm!", gab Inu Yasha nur mürrisch und mit vor der Brust verschränkten Armen zurück. Er vermutete schon, dass gleich wieder ein blöder, herablassender Spruch folgen würde, doch entgegen seiner Erwartungen blickte Miyuki ihn nur äußerst neugierig an, als sie sich ihm inzwischen direkt gegenübergestellt hatte. Inu Yasha zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Was ist?", fragte er, doch schon hatte Miyuki ihn an den Ohren gepackt und meinte vergnügt: "Deine Ohren sind ja lustig! Die gefallen mir!"

"Hä?!" Während Inu Yasha zunächst überhaupt nicht wusste, wie er auf diese Aktion reagieren sollte, wurden seine Ohren ausgiebig und voller Begeisterung von Miyuki in Augenschein genommen. Doch schließlich riss er sich wieder von ihr los. "Hey! Lass gefälligst dieses Rumgezerre!"

"Tut mir Leid, aber es überkam mich eben so", entschuldigte sich Miyuki mit einem freundlichen Lächeln. "Jedenfalls freue ich mich wirklich, dich und auch deine Freunde kennen zu lernen! Oder soll ich dich lieber mit Inu Yasha-sama ansprechen? Schließlich bist du..."

"Nein, mein Name reicht vollkommen und du kannst mich auch weiterhin duzen", entgegnete Inu Yasha hastig, noch bevor Miyuki ihre Frage hatte zu Ende stellen können.

Ungeachtet dessen nickte sie aber sofort einverstanden. "Ist gut! Wie du meinst."

Miyukis freundliche und aufgeschlossene Art ihm gegenüber irritierte Inu Yasha zwar noch etwas, doch angesichts der Tatsache, dass sie ganz anders als Subaru von dem Besuch sehr angetan wirkte, kam in Kagome hingegen wieder die Hoffnung auf, dass sich der Aufenthalt der Gruppe in den westlichen Ländern und im Schloss der Inu-Youkai doch nicht nur als problematisch herausstellen dürfte.

"Na gut, wenn ihr soweit seid, dann würde ich sagen, wir gehen so langsam mal ins Schloss", schlug Ashitaka schließlich vor. Er, Sesshoumaru, Tôya, Miyuki und Subaru gingen voran, dicht gefolgt von den anderen. Dabei hüllte sich jeder wieder in Schweigen, nur ihre Schritte waren zu hören gewesen und das Zwitschern einiger Vögel. Schließlich standen sie jedoch alle vor den Toren des Schlosses. Diese wurden sogleich von Ashitaka geöffnet und die Gruppe konnte den großen Innenhof betreten. Dort wurde sie auch schon erwartet, und zwar unverkennbar von einem weiteren Inu-Youkai. Sein langes Haar, welches er offen trug, wirkte silbern, doch trug er im Gegensatz zu Sesshoumaru, Ashitaka, Tôya und Subaru keine Rüstung, sondern nur ein helles Fell über den Schultern. Auch war er anders als die anderen mit einem langen, weißen Kimono bekleidet, der ein wenig an einen Mantel erinnerte. Vom Gesicht her wirkte er noch sehr jugendlich, wenngleich er nach der Vermutung von Kagome und ihren Freunden wahrscheinlich sogar älter als Sesshoumaru war. Er strahlte etwas sehr angenehm Freundliches, aber auch Geheimnisvolles aus.

Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte der fremde Youkai nun die Gruppe und seine Stimme klang sehr angenehm: "Es freut mich, dass ihr wohlbehalten von eurer Reise wieder zurückgekehrt seid, Ashitaka-dono und Tôya. Und natürlich freut es mich besonders, Euch nach all den Jahren wieder in Eurer Heimat begrüßen zu können, Sesshoumaru-sama. Auch Eure Reisegefährten heiße ich willkommen." Er verneigte sich leicht.

Sesshoumaru grüßte ihn in seiner üblich ruhigen Art kurz zurück, doch fehlte diesmal die gewohnte Kühle in der Stimme, was bei dem einen oder anderen doch für kurzweilige Irritation sorgte und die eine oder andere Frage aufwarf.

Die Aufmerksamkeit des fremden Inu-Youkai schien sich nun auf den Rest der Gruppe zu richten. "Wie ich es mir schon gedacht habe, habt Ihr mehrere Begleiter an Eurer Seite, Sesshoumaru-sama", sprach er mit ruhiger Stimme weiter. "Und Eurer Halbbruder Inu Yasha ist auch dabei."

"Hey! Woher kennst du mich? Ich habe dich jedenfalls noch nie in meinem Leben gesehen", erwiderte Inu Yasha sofort misstrauisch und bekam dafür von Kagome sogleich einen leichten Stoß mit dem Ellenbogen in die Seite.

"Inu Yasha, benimm dich!", mahnte sie ihn, ehe sie sich mit einem entschuldigenden Lächeln an den fremden Youkai wandte: "Entschuldigung, bitte. Er ist manchmal etwas... vorlaut."

Doch der Youkai schüttelte nur einmal den Kopf und erwiderte freundlich: "Keine Ursache. Mein Name ist übrigens Kakeru."

Kagome nahm sich nun die Freiheit, sich und die anderen ebenfalls vorzustellen. Doch nachdem sie das getan hatte, wirkte sie auch etwas verwirrt. Denn Kakeru schien ihr lediglich nur zugehört zu haben. Seine Augen hatte er die ganze Zeit über geschlossen gehalten und sie auch kein einziges Mal geöffnet. Dennoch wirkte es so, als habe er das Mädchen ganz genau verstanden und ihr auch folgen können. Inu Yasha wollte trotzdem soeben wieder etwas sagen, entschied sich dann jedoch dagegen und ging stattdessen anders vor. Er trat Kakeru direkt gegenüber und wedelte mit seiner Hand direkt vor dessen Gesicht herum. Aber Kakeru verzog keine Miene.

"Was Ihr da tut, ist vollkommen unnötig", sagte der Youkai schließlich nur mit ruhiger Stimme. "Ich kann nicht sehen, was Ihr tut. Zumindest nicht mit meinen Augen."

"Tse! Das ist ja auch kein Wunder, wenn du die Augen die ganze Zeit geschlossen hältst!", erwiderte Inu Yasha etwas patzig. "Mach sie doch einfach auf und..." Doch bevor er hatte weiter sprechen können, wurde der Hanyou plötzlich von Miroku an der Schulter ergriffen und zurückgehalten. Zuerst verstand Inu Yasha den Sinn dieser Aktion nicht und wollte sich schon beschweren, doch im Gesicht des Mönchs konnte er sehen, dass dieser wohl eine Vermutung gehabt hatte.

"Ihr... Ihr seid blind, habe ich Recht?", bemerkte Miroku schließlich vorsichtig an Kakeru gewandt. Verunsichert wechselten Kagome und die anderen daraufhin untereinander ihre Blicke.

Kakeru jedoch behielt sein freundliches Lächeln bei. "Ich bin nicht blind. Ich mag zwar mit meinen Augen nicht mehr sehen können, doch sehe ich dafür auf eine andere Art und Weise. Und dass Ihr mit Eurer Hand vor meinem Gesicht rumgewedelt habt, habe ich übrigens auch ganz deutlich mitbekommen, wenngleich ich es, wie schon gesagt, nicht mit meinen Augen wahrgenommen habe."

Mit dem letzten Satz hatte er sich direkt an Inu Yasha gewandt, der daraufhin sofort von Kagome erneut für sein Handeln getadelt wurde: "Also wirklich! Das war sehr unhöflich von dir und außerdem höchst unangebracht, Inu Yasha!"

"Tut mir ja Leid! Aber ich konnte das doch schließlich nicht wissen", entschuldigte sich der Hanyou sogleich kleinlaut, wobei er scheinbar doch etwas peinlich berührt den Blick abwandte.

Um die "Gewissensbisse" seines jüngeren Halbbruders scherte sich Sesshoumaru jedoch nicht lange und wandte sich stattdessen an Kakeru.

"Wie ist es dazu gekommen?", fragte er prüfend.

Kakeru machte ein leichte abwinkende Handbewegung. "Ach, nur ein Andenken an eine kleine Auseinandersetzung, die schon über 100 Jahre zurückliegt. So was kann in einem Kampf immer passieren. Damit muss sogar ein erfahrener Kämpfer nun mal stets rechnen."

"Ja, ich verstehe", erwiderte Sesshoumaru ernst, während sein Blick dabei kurz auf Inu Yasha fiel. Nur zu gut erinnerte sich der Youkai noch daran, wie sein Halbbruder ihm einst den linken Arm abgetrennt hat. Diesen hatte Sesshoumaru mittlerweile zwar wieder zurückerlangt, doch könnte er Inu Yasha noch immer ab und zu den Hals für diese Unverfrorenheit umdrehen, wenn er sich daran zurückerinnerte. Doch schien Inu Yasha den Blick von Sesshoumaru nicht ganz deuten zu können.

"Was gibt's denn da zu gucken? Habe ich etwa wieder irgendetwas ausgefressen?", fragte der Hanyou nur genervt und wandte sich ab.

Etwas amüsierte wohnte Kakeru noch einen Moment der aktuellen Situation bei, ehe er schließlich wieder das Wort an die Umherstehenden und besonders an die Besucher richtete: "Es wird allmählich dunkel und ihr seid sicher müde von der langen Reise. Ruht euch doch ein wenig aus. Zum richtigen Kennenlernen ist auch morgen noch genug Zeit." Dann wandte er sich erneut an Sesshoumaru: "Sesshoumaru-sama, wenn es Euch recht ist, würde ich Euch aber gerne noch um ein Gespräch ersuchen."

Sesshoumaru erklärte sich zu dem gewünschten Gespräch bereit, richtete das Wort zunächst aber noch an Rin, die sich die ganze Zeit an seiner Seite befunden hatte: "Rin, du bleibst in der Zwischenzeit bei den anderen."

"In Ordnung, Sesshoumaru-sama", erwiderte Rin und nickte bereitwillig.

Jaken konnte hingegen nicht anders, als seinem Herrn im Gegenzug eine Frage zu stellen: "Dürfte ich Euch denn wenigstens begleiten, edler Herr?"

Abwartend sah der Krötendämon zu Sesshoumaru hoch, dessen Antwort aber klar und deutlich war: "Nein, ich werde allein gehen. Du wirst ebenfalls hier bleiben, Jaken."

"Äh... Na gut. Wie Ihr es wünscht", entgegnete Jaken kleinlaut und verbeugte sich leicht.

Bevor Sesshoumaru Kakeru nun jedoch folgte, wies er Ashitaka zuvor zusätzlich noch an, sich währenddessen der anderen anzunehmen. Natürlich sagte Ashitaka zu, während sich sein Cousin nun mit Kakeru schon mal ins Schloss zurückzog.

Mit einer Bitte wandte sich Ashitaka schließlich an Tôya: "Tôya, würdest du dich eventuell bitte um Ah-Un kümmern?"

"Sicher." Tôya nahm Ah-Uns Zügel von Jaken entgegen und führte den Drachen anschließend von der Gruppe fort, um ihn entsprechend unterzubringen. Dabei wurde er von Miyuki begleitet.

"Bis dann! Vielleicht sehen wir uns nachher ja noch mal", rief das Dämonenmädchen den Besuchern im Weggehen noch fröhlich zu, ehe es zusammen mit ihrem Bruder und dem zweiköpfigen Drachen aus seiner Sicht verschwunden waren.

Nun wandte sich Ashitaka wieder an die anderen: "Gut, dann führe ich euch jetzt mal ein wenig herum."

Die anderen waren mit dem Vorschlag durchaus einverstanden gewesen. Bevor sie ihr Vorhaben jedoch in die Tat umsetzen konnten, ergriff Subaru, der mit dem Rücken zu der Gruppe stand, plötzlich wieder das Wort, nachdem er bis eben eine längere Zeit geschwiegen und alles nur stumm beobachtet hatte: "Haltet euch aber besser nach Möglichkeit zurück! Glaubt nicht, nur weil ihr mit Sesshoumaru-sama hier hergekommen seid, wird man euch immer freundlich gegenübertreten. Achtet also besser auf das, was ihr sagt und was ihr tut."

Nach dieser Ansprache war insbesondere Inu Yashas Stimmung wieder auf dem Nullpunkt angelangt. "Super Ratschlag! Hat dir den jemand zugeflüstert oder ist er auf deinem eigenen Mist gewachsen?", fragte der Hanyou spürbar gereizt, doch darauf erwiderte Subaru gar nichts mehr, sondern sonderte sich nur von den anderen ab und verschwand recht bald aus deren Sicht.

Nachdem alle einen Moment wie bestellt und nicht abgeholt auf der Stelle stehen geblieben waren, war es schließlich Kimie, die als Erste wieder das Wort ergriff: "Was meint ihr? Bevorzugt der Typ Menschen eher medium oder doch lieber gut durch?"

Auch so manch anderer schien sich in einem gewissen ironischen Sinne diese Frage zu stellen. Aber Ashitaka versuchte sofort dafür zu sorgen, dass Subaru nicht noch länger die Stimmung der anderen vermieste. "Ach, macht euch um Subaru nicht so viele Gedanken. Der kriegt sich schon wieder ein. Kommt! Ich zeige euch jetzt lieber mal eure Unterkünfte. Schließlich sollt ihr ja nicht draußen schlafen." Und nachdem er als Erster vorangegangen war, folgten ihm die anderen bereitwillig.

"Aber Kakeru-sama ist richtig nett und er hat auch sonst eine sehr freundliche Ausstrahlung, finde ich", meinte Kagome nun, richtete gleich darauf aber auch eine Frage an Ashitaka: "Er sieht jedoch nicht wie ein Krieger aus. Nimmt er eine besondere Position hier bei euch ein, Ashitaka-kun?"

Ashitaka gab dem Mädchen gerne die gewünschte Auskunft: "Nun, während Sesshoumarus Abwesenheit hat Kakeru sozusagen eine Art Stellvertreterposition in der Rolle des Clan-Oberhauptes eingenommen. Er versteht sich zudem ganz hervorragend auf Magie und Heilkunst. Und bevor er erblindete, war er auch ein ganz ausgezeichneter Schwertkämpfer." Aber nach einer kurzen Pause fuhr er scheinbar etwas bedrückt fort: "Seit dieser Sache hat er aber nie wieder eine Waffe in die Hand genommen."

"Was ist denn passiert?", fragte Shippou, der auf Kagomes Schulter saß, neugierig, doch Ashitaka schüttelte nur leicht den Kopf.

"Wisst ihr, ich erzähle euch das am besten ein anderes Mal, in Ordnung? Oder ihr fragte Kakeru selbst."

"Hmm... Na gut, wenn du meinst", entgegnete Kagome ein wenig irritiert, wollte Ashitaka aber nicht mit weiteren Fragen eventuell auf die Nerven fallen. So ließen sie und auch die anderen dieses Thema erstmal ruhen.
 

Und während die anderen sich ein wenig mit dem Schloss vertraut machten und nebenbei gegebenenfalls noch etwas über den einen oder anderen erzählt bekamen, hatten sich Sesshoumaru mit Kakeru in Kakerus Privaträume zurückgezogen. Sich nach den langen Jahren seiner Abwesenheit nun wieder im Schloss seines Vaters zu befinden, rief in Sesshoumaru so manche Erinnerung wieder wach, zumal alles auch beim Alten geblieben zu sein schien.

Während sie sich so gegenübersaßen, war es Kakeru, der schließlich als Erster das Wort ergriff: "Nun sind schon knapp über 200 Jahre seit dem Tod Eures ehrenwerten Vaters vergangen. Dass Ihr heute nach all der Zeit wieder hierher zurückgekommen seid, freut mich, Sesshoumaru-sama."

"Wobei ich anzumerken habe, dass ich eigentlich noch nicht vorhatte, zurückzukommen", entgegnete Sesshoumaru ruhig, aber bestimmt.

Ein leicht amüsiert wirkendes Lächeln stahl sich nun auf Kakerus Gesicht. "Eure Antwort überrascht mich nicht. Etwas in der Art habe ich mir schon gedacht, sonst wärt Ihr schließlich auch schon längst von selbst wieder zurückgekehrt."

"Viel hat sich hier aber dem Anschein nach nicht verändert."

"Nicht wirklich, da habt Ihr Recht. Es ist hier seit Eurer Abwesenheit eher ruhig geblieben. Seit Euer Vater tot ist und Ihr selbst Euch auf Euren Reisen befunden habt, habe ich versucht, so gut es mir möglich war, die Verwaltung und Sicherung unserer Ländereien zu übernehmen. Ich hoffe, es ist alles zu Eurer Zufriedenheit."

"Das ist es. Aber daran hatte ich auch nicht gezweifelt."

Andernfalls war es auch sehr fragwürdig gewesen, dass Sesshoumaru überhaupt weggegangen wäre. Zudem war Kakeru stets einer von wenigen gewesen, denen er in der Vergangenheit immer blindlings vertraut hatte. Außer, dass er ein sehr guter Freund Inu no Taishous gewesen war, war Kakeru in Sesshoumarus Kindheitsjahren auch sehr an dessen Ausbildung und Training beteiligt gewesen, um ihn auf seine spätere Aufgabe vorzubereiten, über die westlichen Länder zu herrschen. Aber nicht nur Sesshoumaru war ein Lehrling Kakerus gewesen, auch Ashitaka hatte viel von ihm gelernt. Besonders, was die Beherrschung seiner Bannkreise anbelangte, denn was die Magie anging, war Kakeru unangefochten derjenige, der diese innerhalb des Clans am besten beherrschte.

"Darf ich ehrlich zu Euch sein, Sesshoumaru-sama?", fragte Kakeru nach einem Moment der Stille seinen Herrn, der ihm antwortete: "Sicher. Worum geht es?"

Erneut erschien ein leichtes Lächeln auf Kakerus Gesicht. "Nun, ich war eigentlich stets der Meinung, ich würde Euch gut kennen. Schließlich habe ich Euch aufwachsen sehen und all das, doch Ihr habt mich heute wirklich überrascht. Wer hätte gedacht, dass Ihr mal Menschen in Eurer Gegenwart akzeptieren würdet?"

Sesshoumaru horchte auf. Irgendwie hatte er schon am Anfang geahnt, dass sein Gegenüber ihn auch auf dieses Thema ansprechen würde.

"Zu gerne wüsste ich um die Reaktion Eures Vaters, könnte er hier sein", sprach Kakeru weiter. "Ich muss zugeben, gerade von Euch hätte ich nie erwartet, dass Ihr Euch dazu hinreißen lassen würdet, Euch um ein Menschenkind zu kümmern."

"Ashitaka hat dir und den anderen wohl einiges erzählt", bemerkte Sesshoumaru. Woher hätte Kakeru auch sonst sein Wissen über Rin haben können, wenn nicht von Ashitaka?

"Nur ein wenig", antwortete Kakeru auf die Bemerkung seines Herrn hin. "Aber dieses kleine Mädchen... Rin ist ihr Name, nicht wahr? Ich frage mich, wie sie es wohl geschafft hat, Euer Herz zu berühren?"

Sein Herz zu berühren? Diese Bemerkung musste Sesshoumaru doch noch mal Revue an sich vorüberziehen lassen. Zum Glück hatte er seine Selbstbeherrschung immer meisterhaft unter Kontrolle gehabt, sonst wäre ihm vermutlich doch ein kurzes Lachen entwichen, so nach dem Motto "Mach doch keine Witze!". Aber schien Kakeru mit seinen Worten dennoch gar nicht so falsch zu liegen und es schien, als wüsste Sesshoumaru das auch selbst ganz genau. Warum sonst hätte er sich überhaupt dazu entschieden, Rin bei sich aufzunehmen und zugelassen, dass sie ihn begleitete? Er hatte ihr schließlich sogar ihr Leben zurückgegeben. Aber die Art und Weise, wie Kakeru das Verhalten seines Herrn gedeutet zu haben schien, war für Sesshoumaru doch ein wenig gewöhnungsbedürftig gewesen. Solcher "Gefühlsduselei" konnte er nach wie vor nicht sonderlich was abgewinnen.

"Du hast schon früher immer so geredet", meinte er schließlich. "Das war beim Kennenlernen meines Vaters mit dieser Menschenfrau nicht anders, nur mit dem Unterschied, dass mein Vater den Menschen gegenüber schon immer positiv eingestellt war."

"Und genau das hat Euch von ihm unterschieden, Sesshoumaru-sama. Zumindest bis jetzt."

Allmählich wirkte es so, als wollte Kakeru Sesshoumaru langsam aber sicher aus der Reserve locken. Doch dieser schien sich auch weiterhin nicht ködern lassen zu wollen. Und dass er sowohl Rin als auch Kimie in seiner Nähe duldete, bedeutete doch noch lange nicht, dass er sich inzwischen zu einem Menschenfreund entwickelt hatte! Dementsprechend machte er dies auch nun Kakeru gegenüber deutlich: "Kakeru, ich bin weit davon entfernt, in dieser Hinsicht wie mein Vater zu werden. Dass ich ein Menschenkind bei mir habe, bedeutet noch lange nicht, dass ich meine Meinung geändert habe."

"Und dennoch lasst Ihr auch andere Menschen mit Euch reisen?", fragte Kakeru, als wartete er förmlich darauf, dass Sesshoumaru doch noch aus dem Nähkästchen plaudern würde. "Oder mag das nur daran liegen, dass sie Freunde Eures jüngeren Bruders sind? Mir ist aufgefallen, dass sich unter ihnen ein Mädchen befindet, dass sich wie Rin stets in Eurer Nähe aufgehalten hat und Ihr habt es geduldet. Ihr Name ist Kimie, wenn ich mich recht erinnere. Kann ich davon ausgehen, dass mir Ashitaka-dono doch nicht alles erzählt hat?"

Sesshoumaru zog kaum merklich eine Augenbraue hoch. "Du wagst dich so langsam gefährlich weit vor, Kakeru." Aus der Sicht eines unbeteiligten Dritten hätte man diese Aussage indirekt als eine Art Warnung interpretieren können, doch anders, als es wohl bei vielen anderen der Fall gewesen wäre, hätte Sesshoumaru Kakeru niemals angegriffen oder gar getötet.

Das war auch Kakeru durchaus bewusst, dementsprechend gelassen war auch seine Antwort: "Es war nie meine Absicht, Euch eventuell zu bedrängen, Sesshoumaru-sama. Aber Ihr kennt mich doch, ich spreche stets das aus, was ich denke. Und selbstverständlich interessiert es mich, was Euch in der Zwischenzeit auf Euren Reisen widerfahren ist." Kakeru stand auf und ging auf einen kleinen Tisch zu, der etwas abseits stand und auf welchem sich eine Kanne und eine Tasse befanden. Aus dem Inhalt der Kanne goss Kakeru nun etwas Tee in die dafür vorgesehene Tasse und fragte mit einem freundlichen Lächeln seinen Herrn: "Eine Tasse Tee?"

Sesshoumaru lehnte das Angebot mit einem kurzen Dank ab. Aber genauso hatte er Kakeru in Erinnerung gehabt. Immer ruhig und besonnen, und scheinbar durch nichts wirklich aus der Ruhe zu bringen. Seinen Eindruck schilderte Sesshoumaru seinem Gesprächspartner auch sogleich: "Du hast dich wirklich kein bisschen verändert. Genauso wenig wie Ashitaka."

Kakeru trank einen Schluck von dem Tee, ehe er etwas darauf erwiderte: "Das hat dafür so manch anderer an unserer Stelle übernommen. Besonders die kleine Miyuki. Obwohl, als klein kann man sie wohl nicht mehr unbedingt bezeichnen." Doch dann schien ein leichter Ausdruck von Besorgnis auf seinem Gesicht sichtbar zu werden. Das entging natürlich auch Sesshoumaru nicht und auf dessen Nachfrage, schilderte Kakeru seinem Herrn nun das, was ihn beschäftigte: "Ich muss Euch gestehen, ich mache mir so meine Gedanken wegen Subaru. Er hat sich in der Vergangenheit sehr für sich zurückgezogen. Und vorhin machte er auf mich nicht gerade den Eindruck, als sei er von unserem Besuch sonderlich angetan gewesen."

Sesshoumaru schien die Bedenken seines Gegenübers nicht wirklich zu teilen, zumindest zeigte er nichts dergleichen erkennbar von außen. "Subaru war schon immer ein wenig aufsässig. Das mag bei ihm aber wohl in der Familie liegen. Mich wundert es allerdings, dass er überhaupt noch hier ist. Eigentlich war ich der Meinung, er hätte unsere Ländereien inzwischen verlassen, nach dieser Geschichte von damals."

Diesmal schwieg Kakeru, zumal er zu diesem Thema momentan eh nichts mehr sagen konnte.

So kam Sesshoumaru nun auf das zu sprechen, was ihn ohnehin am meisten interessierte: "Um jetzt aber mal auf den eigentlichen Grund meiner Rückkehr zu sprechen zu kommen: Weißt du inzwischen eigentlich mehr hinsichtlich der Bedrohung, von der Ashitaka und Tôya mir berichtet haben? Bisher waren die Auskünfte nämlich etwas dürftig. Damit kann man nicht viel anfangen."

"In der Tat, da habt Ihr Recht", stimmte Kakeru ihm zu, sprach dann jedoch mit einem deutlich hörbaren Unterton von Bedauern weiter: "Aber es tut mir Leid, Sesshoumaru-sama, ich kann auch jetzt keine genauen Angaben deswegen machen." Mit diesen Worten drehte er sich um und wandte sich einem der Fenster zu. Von draußen drang nur noch schwach das Licht der untergehenden Sonne in das Zimmer. "Ich fühle nur, dass sich etwas allmählich wie ein großer, dunkler Schatten über uns zu legen beginnt. Irgendetwas zieht herauf. Und seit ungefähr einer Woche scheinen wir aus dem Verborgenen beobachtet zu werden."

"Ich weiß", entgegnete Sesshoumaru. "Subaru hat etwas in der Art kurz erwähnt. Außerdem sind wir vorhin angegriffen worden." Er berichtete Kakeru nun ausführlich vom Angriff der dämonischen Krähen und davon, wie ein kleiner verbliebener Teil nach dem Kampf geflohen war. Sowohl Sesshoumaru als auch Kakeru waren sich einig darüber, dass sie irgendjemanden Bericht von dem Geschehenen erstatteten, wenn dieser jemand nicht schon längst anderweitig in Kenntnis gesetzt worden war. Es stellte sich nur die Frage, wer oder was hier seine Finger im Spiel hatte?

Nachdem er alles gehört hatte, senkte Kakeru ein wenig den Blick. "Dann scheint es so langsam zu beginnen. Sicherlich werden wir bald wieder mit derartigen Übergriffen konfrontiert werden... doch werden diese wohl nicht mehr so relativ harmlos verlaufen."

Auch in diesem Punkten stimmte Sesshoumaru mit seinem Kameraden überein. Es war sicherlich nur noch eine Frage der Zeit, bis wieder etwas geschehen würde.
 

Inzwischen hielt die Nacht allmählich Einzug und am Himmel waren bereits der Mond und einige Sterne sichtbar geworden. Es herrschte eine angenehme Ruhe in der Umgebung rund um das Schloss, während in einem der Gästezimmer Inu Yasha, Kagome und die anderen zusammen saßen und ihre ersten Eindrücke untereinander austauschten. Nur Rin war nicht dabei, sie war bereits schlafen gegangen, ebenso wie Jaken.

"Also, bisher sind doch alle sehr nett gewesen, oder?", fand Kagome und in der Tat war sie größtenteils durchaus positiv überrascht gewesen, wenngleich die Begegnung mit Subaru sie noch ein wenig beschäftigte.

Und als ob sie ihre Gedanken gelesen hätte, kam Sango nun genau auf diesen zu sprechen: "Alle, bis auf diesen Subaru. Mich würde ja mal interessieren, wie viele es von seinem Schlag noch gibt."

"Hoffentlich nicht allzu viele...", meinte Shippou, der sich so umgeben von mehreren Inu-Youkai doch ein wenig unwohl fühlte, wie er sich eingestehen musste. Zum Glück war er ja aber nicht allein hier und hatte seine Freunde um sich herum. Doch hatte die Gruppe seit ihrer Ankunft keine weiteren Inu-Youkai mehr kennen gelernt, sah man von den bisherigen Begegnungen ab. Lediglich von weitem hatten die Freunde noch einen kurzen Blick auf den einen oder anderen erhaschen können, waren aber ebenfalls nicht angesprochen worden.

"Aber ungewöhnlich finde ich das schon", sprach Kagome mit einem Mal nachdenklich weiter. "Ich meine, ich habe noch nie einen Youkai mit Pfeil und Bogen kämpfen sehen, so wie Subaru-san es tut... Darauf habe ich auch Ashitaka-kun vorhin angesprochen. Er sagte mir, Subaru-san wäre der Einzige hier, der neben dem Schwertkampf auch das Bogenschießen praktiziert. Die meisten anderen Youkai hier kämpfen hingegen meist hauptsächlich mit Schwertern oder eben wie Tôya-san auch mit dem Naginata."

In der Gegenwart der anderen gab Kagome es zwar nicht offen zu, doch sie musste zugeben, dass Subarus Einsatz von Pfeil und Bogen sie sehr beeindruckt hatte. Bei dem Kampf vorhin hatte er seine Ziele immer genauestens getroffen und dabei immer seine Ruhe und Selbstbeherrschung bewahrt. Doch eine Sache an ihm war Kagome insbesondere nach dem ersten Wortwechsel mit dem Youkai aufgefallen und das war der Ausdruck in seinen Augen gewesen. Dieser war teilweise zwar kühl und durchaus auch abweisend gewesen, doch glaubte Kagome auch noch etwas anderes in ihnen gesehen zu haben.

Im Gegensatz zu ihr machte sich Inu Yasha jedoch überhaupt keine Gedanken um Subaru. "Pah! Von mir aus kann der Typ auch mit Essstäbchen kämpfen! Ich weiß schon jetzt, dass ich ihn nicht ausstehen kann!"

"Es hätte uns auch sehr überrascht, wenn es anders gewesen wäre, Inu Yasha.", warf Kimie amüsiert ein, doch musste auch sie sich eingestehen, dass Subaru sie ebenfalls nachdenklich stimmte. Er war ihr wirklich nicht ganz geheuer und für sich selbst entschied Kimie, es wäre wohl das beste, würden sie und die anderen ihn von jetzt an besser meiden.

Irgendwann schweifte Mirokus Blick aus einem der Fenster. Schon vorher war ihm und auch den anderen aufgefallen, dass es inzwischen dunkel geworden war, aber bis eben hatte die Vertiefung in das Gespräch dafür gesorgt, dass dieser Punkt eher nebensächlich gewesen war.

"Hört mal, Freunde, es ist spät. Wir sollten und jetzt schlafen legen", schlug der Mönch nun vor, ehe er sich gleich darauf mit einem freundlichen Lächeln an Sango wandte: "Es würde mir übrigens überhaupt nichts ausmachen, würdest du mir heute Nacht Gesellschaft leisten, Sango. Ich würde es verstehen, wenn du momentan eventuell lieber nicht allein sein und jemanden an deiner Seite haben möchtest."

Als er ihr daraufhin eine Hand auf die Schulter legte, wartete Sango zunächst mit der Antwort. Doch dann stand sie auf und bewegte sich so einen Schritt von Miroku weg, dass seine Hand von ihrer Schulter rutschte. "Vielen Dank, für das Angebot, Miroku, aber ich glaube, ich komme auch ganz gut allein zurecht. Außerdem glaube ich nicht, dass du dich sonderlich gut von der Reise erholen könntest, würde ich bei dir sein", erwiderte sie mit einem neckenden Lächeln auf die Aussage des Mönchs, ehe sie daraufhin zur Schiebetür von Kagomes Zimmer ging, dicht gefolgt von Kirara. Nachdem Sango die Tür geöffnet hatte, drehte sie sich noch einmal zu ihren Freunden um. "Ich gehe dann schon mal. Also, gute Nacht!"

"In Ordnung. Gute Nacht, Sango-chan! Schlaf gut!", entgegnete Kagome, ehe die Dämonenjägerin die Schiebtür wieder hinter sich schloss. Zurück blieb unter anderem ein enttäuscht aufseufzender Miroku.

"Wenn ich mir dich so ansehe, könnte ich fast schon Mitleid mit dir bekommen, Miroku", meinte Kimie und lachte einmal leise, ehe auch sie nun aufstand. Inuki, der die ganze Zeit neben ihr auf dem Boden gelegen hatte, tat es ihr sofort gleich.

"Nun gut, ich glaube, ich verschwinde dann auch mal", sagte Kimie und ging zur Tür. "Gute Nacht, Leute! Wir sehen uns morgen."

Die anderen wünschten Kagomes Cousine ebenfalls noch eine gute Nacht, ehe auch sie zusammen mit Inuki das Zimmer verließ. Nicht lange nach ihr zogen sich auch Miroku und Inu Yasha in ihre Zimmer zurück. Shippou blieb hingegen die Nacht über bei Kagome, die sich recht bald nach dem Weggehen ihrer Freunde zusammen mit dem kleinen Kitsune schlafen legte.
 

>So was Blödes! Ich hätte vorhin vielleicht Brotkrumen verstreuen sollen...<

Auf dem Weg zu ihrem Zimmer hatte Kimie hingegen anfangs ihre kleineren Probleme, sich in diesem großen Schloss zurechtzufinden. Wahrscheinlich hätte sie sich hoffnungslos verlaufen, hätte sie nicht Inuki bei sich gehabt. Dieser wies ihr nun zuverlässig den Weg zu ihrem Zimmer, welches sich anders als die der anderen in einem der höher gelegenen Stockwerke befand. Und während Kimie noch ein wenig durch das Schloss stolperte, war sie sich sehr sicher gewesen, dass die anderen sich schon längst gemütlich zurückgezogen hatte. Aber während sie nun zu guter Letzt nur noch einem Gang folgen musste, war sie zugegeben doch etwas verwundert gewesen. Denn auf ihrem Weg hatte sie bisher keinen einzigen Bewohner des Schlosses getroffen. Aber eigentlich konnte ihr das wohl auch ganz recht sein, denn ausgerechnet jetzt auf einen unbekannten Inu-Youkai zu stoßen, darauf verspürte sie nicht unbedingt einen großen Drang. Im Gegenzug fragte sie sich, ob Sesshoumaru sich eventuell noch mit Kakeru unterhielt, oder ob er sich ebenfalls schon zurückgezogen hatte. Während sie sich so ihre Gedanken machte, konnte Kimie nun das Ende des Ganges erkennen. Als sie dort schließlich um die Ecke biegen wollte, wäre sie jedoch beinahe mit jemandem zusammengestoßen. Gerade noch rechtzeitig hatte sie einen Satz nach hinten gemacht.

"Huch! Entschuldigung", sagte sie sofort, doch als sie ihren Blick hob, um ihren Gegenüber anzusehen, schaute sie direkt in das Gesicht von Subaru. Kimie stand zunächst nur wie angewurzelt auf der Stelle. >Ach je... Großartig! Ausgerechnet der...<

Subaru schaute seinerseits nur wortlos auf das Mädchen herab und machte auch keinerlei Anstalten, einfach an ihr vorbeizugehen. Kimie war sich nicht sicher, ob sie jetzt stattdessen eventuell an ihm vorbeigehen sollte, während Inukis Blick abwechselnd von seiner Herrin zu Subaru und wieder zurück wanderte.

Nachdem Kimie auch nach ein paar Sekunden der Stille nichts gesagt oder getan hatte, war es schließlich Subaru, der als Erster das Wort ergriff: "Noch wach zu so später Stunde?"

Kaum hatte er sie angesprochen, schien Kimie wieder aus ihrer Starre erlöst zu sein. "Das ist ja wohl immer noch meine Sache, wie lange ich wach bleibe! Im Übrigen wollte ich gerade schlafen gehen", meinte sie etwas patzig, doch im nächsten Moment bereute sie ihren frechen Unterton bereits wieder. Eventuell einen Streit zu provozieren, war momentan wohl das Blödeste, was ihr einfallen konnte. Dennoch schaute sie dem Youkai fest in die Augen und versuchte, keine Unsicherheit zu zeigen.

Im Gegensatz zu Kimie schien Subaru jedoch wirklich die Ruhe in Person gewesen zu sein. "Sei lieber nicht so vorlaut", mahnte er das Mädchen nun. "Ich weiß zwar nicht, was Sesshoumaru-sama damit bezweckt, aber er wird nicht immer in deiner Nähe sein können, um auf dich oder auch auf deine Freunde aufzupassen. Und wenn es soweit ist, schlage ich vor, ihr passt besser auf eure Rücken auf. Sonst könnte unter Umständen genau dort schon sehr bald etwas drinstecken, was dort eigentlich nicht hingehört."

Kimie musste auf diese Aussage hin doch kurz schlucken. "Sollte... das jetzt eine Warnung oder eine Drohung sein?", fragte sie vorsichtig, obwohl sie aus dem Wortlaut des Youkai schon für sich ganz klar zu Letzterem tendierte.

Auf diese Frage hin entgegnete Subaru aber nur knapp: "Such es dir aus."

Jetzt war Kimie aber noch verunsicherter, als sie es ohnehin schon gewesen war. Sie wusste beim besten Willen nicht, was sie von alldem halten sollte. >Tut der jetzt nur so oder meint der es wirklich ernst...?<

Auch Inuki schien von Subarus Verhalten alles andere als begeistert gewesen zu sein, was er durch seine leicht angelegten Ohren und dem leisen Knurren verdeutlichte. Kimie legte ihrem Hund beruhigend eine Hand auf den Kopf, aber so langsam fühlte auch sie sich in der Gegenwart von Subaru wirklich mehr als unbehaglich und machte endlich Anstalten, an ihm vorbeizugehen, doch kaum hatte sie das getan, blieb sie auch schon wieder stehen, denn unbemerkt von ihr war irgendwann Sesshoumaru ebenfalls auf der Bildfläche erschienen. Er stand nur wenige Meter von Kimie und Subaru entfernt.

"Sesshoumaru! Was... was machst du denn hier?", fragte Kimie völlig perplex.

Doch während Subaru bei der Erwähnung dieses Namens sich nun entsprechend zu seinem Herrn umwandte, entgegnete Sesshoumaru nur in seiner üblich ruhigen Art: "Die Frage ist nicht schwer zu beantworten, schließlich ist das hier mein Schloss."

"Das weiß ich doch selbst!", erwiderte Kimie mit einem leichten Seufzen. "Ich meinte ja auch nur... Ach! Ist ja eigentlich auch egal."

Im Grunde war sie sich im Nachhinein sicher, dass Sesshoumaru sie nur mal wieder aufziehen wollte. Es wäre ja schließlich nicht das erste Mal gewesen, aber momentan war Kimie wirklich nicht in Stimmung für ein potenzielles Wortgefecht gewesen. Sie fuhr sich einmal mit der Hand durch die Haare, als Sesshoumaru sie schließlich erneut ansprach: "Ich war eigentlich der Meinung, du hättest dich bereits zurückgezogen."

"Das hatte ich eigentlich gerade vor", entgegnete das Mädchen, wobei es aber unweigerlich etwas verunsichert in Subarus Richtung schaute. Das entging sowohl diesem, als auch Sesshoumaru nicht. Letzterer näherte sich den beiden anderen nun, wobei er jedoch stets den anderen Youkai im Auge behielt.

"Dann solltest du jetzt auch besser auf dein Zimmer gehen", meinte Sesshoumaru an Kimie gerichtet, die diesmal auch nichts auf das Gesagte entgegnete, sondern der Aufforderung nur mit einem Nicken nachkam. Sie rief Inuki zu sich, der ihr sogleich folgte. Sesshoumaru wartete noch, bis die beiden fort gegangen waren, ehe er sich nun mit Subaru befasste. "Ist eben etwas vorgefallen, von dem ich wissen sollte?", fragte Sesshoumaru seinen Gegenüber ernst, der die Frage jedoch ruhig, aber bestimmt verneinte: "Nein, nichts dergleichen, Sesshoumaru-sama."

"Hm!" Sesshoumaru wirkte zwar nicht wirklich überzeugt, aber entschied er sich dazu, es diesmal lediglich bei mahnenden Worten belassen zu wollen. "Subaru, vergiss nicht, was ich dir schon vorhin gesagt habe. Im Übrigen tätest du dir selbst einen großen Gefallen, wenn du es von jetzt an nach Möglichkeit vermeiden würdest, dich in unmittelbarer Nähe von diesem Mädchen oder auch von Rin aufzuhalten, besonders dann, wenn ich gegenwärtig bin. Sollte dir dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, dann rate ich dir, die beiden dennoch in Ruhe zu lassen." Mit diesen Worten kehrte er dem Jüngeren den Rücken zu, hatte diesem aber abschließend noch etwas zu sagen: "Im Gegensatz zu meinem Vater, halte ich nicht viel von Gnade gegenüber denjenigen, die mir im Weg sind und seien es auch die eigenen Clan-Mitglieder."

"Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Ich habe auch gar nicht die Absicht, Euch im Weg zu sein", entgegnete Subaru nach einer kurzen Pause ruhig, ehe er sich leicht vor seinem Herrn verneigte und dann wieder ging. Auch Sesshoumaru verließ seinen Standort nach dieser kleinen Unterredung wieder. Subaru gab ihm wirklich das eine oder andere Rätsel auf. Er würde ihn wohl gut im Auge behalten müssen.

Während er so darüber nachdachte und dabei weiter dem langen Gang folgte, entdeckte Sesshoumaru schließlich Kimie und auch Inuki wieder. Das Mädchen hatte die Schiebetür eines Zimmers einen Spalt weit geöffnet und schaute vorsichtig in dieses hinein. Es war das Zimmer von Rin gewesen. Kimie hatte Sesshoumaru nicht bemerkt, als sie festgestellt hatte, dass Rin trotz der neuen und ungewohnten Umgebung scheinbar gut schlief, und nun wieder die Schiebetür schloss. Erst als sie sich daraufhin in ihr eigenes Zimmer, was sich direkt nebenan befand, begeben wollte, fiel ihr der Youkai ins Auge. Da es Kimie schon interessierte, was Sesshoumaru noch mit Subaru besprochen hatte, fragte sie nun: "Und? Worüber habt ihr beiden denn noch geredet? Was hast du zu ihm gesagt?"

"Das ist unwichtig. Hauptsache, ER vergisst es nicht", entgegnete Sesshoumaru, woraufhin Kimie skeptisch eine Augenbraue hochzog. Eine solche Aussage konnte bei dem Youkai so einiges bedeuten.

"Na gut, vielleicht will ich auch gar nicht wissen, was du zu ihm gesagt hast..." Und in der Tat konnte sie sich hinsichtlich dessen schon zu genüge so einiges denken. Stattdessen öffnete sie nun die Schiebetür ihres Zimmers und ließ Inuki zuerst in dieses eintreten. Bevor Kimie ihrem Hund jedoch folgte, wandte sie sich noch einmal an Sesshoumaru: "Sag mal, ich war eigentlich der Meinung, du könntest Inu Yasha und die anderen nicht sonderlich gut leiden. Warum hast du ihnen dann angeboten, dass sie mit hier herkommen können? Das frage ich mich eigentlich schon die ganze Zeit."

Sesshoumaru wirkte von dieser Frage nicht gerade überrascht, als hätte er geahnt, das so was in der Art irgendwann kommen würde. Dementsprechend erfolgte auch die Antwort in gewohnter Tonlage: "Früher oder später wären sie wohl ohnehin hier aufgetaucht, hätten sie sich nicht schon jetzt dazu entschieden. Allein schon wegen dir."

Im ersten Moment schien Kimie etwas überrascht gewesen zu sein, doch ahnte sie recht schnell, was Sesshoumaru damit gemeint hatte. Vermutlich wären Kagome und die anderen irgendwann wirklich von selbst aus Sorge um sie hier aufgetaucht. So gesehen hatte Sesshoumaru diesem Moment praktisch vorgebeugt und ihn vorweggenommen. Nachdem diese Sache aber dem Anschein nach geklärt worden war, stand Kimie etwas planlos vor ihm, weshalb sie sich schließlich dazu entschloss, ebenfalls in ihr Zimmer zu gehen.

"Na gut, ich bin dann mal weg." Mit diesen Worten verschwand Kimie kurzzeitig in ihrem Zimmer, doch dann steckte sie noch einmal den Kopf aus der Tür und wandte sich wieder an Sesshoumaru: "Hey! Aber nur mal so eine letzte Frage aus Neugier: Wo ist eigentlich dein Zimmer?"

"Genau über deinem", antwortete Sesshoumaru bereitwillig, sehr zu Kimies Erstaunen. Aber dann nickte sie.

"Okay, alles klar! ... Tja, ich weiß zwar nicht, was du jetzt noch groß machen wirst, aber ich wünsche dir trotzdem mal eine gute Nacht. Also, bis morgen!" Und mit diesen Worten verschwand sie auch schon wieder und schloss diesmal auch die Schiebetür. Sesshoumaru blieb noch einen Augenblick in dem Gang stehen, ehe auch er sich erstmal für die Nacht zurückzog.
 

Von ihrem Zimmer aus konnte Kimie hören, wie Sesshoumaru schließlich wegging. Über ihre letzte Frage an ihn, war sie jedoch zugegeben selbst verwundert gewesen und wiederholte sie noch einmal leise für sich: "'Wo ist eigentlich dein Zimmer'... Wieso frage ich ihn das denn? Das war doch völlig aus dem Zusammenhang gerissen! Das muss ja so geklungen haben, als wollte ich mich schlau machen, um mich bei Gelegenheit heimlich zu ihm schleichen zu können..." Doch kaum hatte sie das gesagt, schüttelte Kimie heftigst den Kopf. "Aah! Schluss damit! Was denke ich denn hier?! Komm mal wieder klar, Mädchen! Du bist doch kein kleines Kind mehr!"

Trotz allem ertappte sich Kimie schon kurz darauf dabei, wie sie versuchte zu erahnen, ob sich Sesshoumaru inzwischen ebenfalls auf sein Zimmer zurückgezogen hatte und schaute hinauf zur Decke. Doch natürlich gab es keine erkennbaren Anzeichen dafür, ob er dort war oder nicht.

"Ach! Ich sollte wohl besser aufhören und mich hinlegen", meinte Kimie schließlich und kramte aus ihrem Rucksack nun ihren Schlafanzug heraus. Nachdem sie sich umgezogen hatte, schlüpfte sie auch sofort unter die Bettdecke des bereits fertig ausgerollten Futons. Und während sich Inuki nun neben seine Herrin legte, hing diese noch ein wenig ihren Gedanken nach, bis ihr schließlich doch die Augen zufielen und sie nach einer Weile einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (27)
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Von: abgemeldet
2008-07-22T12:29:30+00:00 22.07.2008 14:29
die geschichte haut mich echt um, wirklich^^ ich habe schon den ersten teil gelesen, dir aber kein kommentar zu jedem kapitel hinterlassen *heul* aber hier habe ich mich jetzt endlich mal dazu durchgerungen^^ du schreibst einfach fantastisch und nie wird die geschichte langweilig, vor allem hast du sehsshoumarus charakter echt gut dargestellt ;)
das wars dann auch schon mir^^

cute_passion

Von:  Schalmali
2007-04-06T17:56:49+00:00 06.04.2007 19:56
Subaru der Bogenschütze... kann ich mir ganz gut vorstellen so Schwärze statt Rosa ... übler Geselle scheinbar, zumindest für Menschen und Halbdämonen. Aber dafür tauchte auch ein etwas freundlicheres Gesicht aus, das Dämonenmädchen erinnerte mich doch ein wenig an Inuyasha, passt ja auch, ca selbes Alter ^^
Von: lunalinn
2006-12-14T19:12:33+00:00 14.12.2006 20:12
deine neuen charas sind so geil!!!
jeder von ihnen hat was!!
myuki, ashitaka und tôya mag ich glaub ich am liebsten ^^
sie und ashitaka passen echt gut zusamm!!
subaru ist ein bisschen komsich aba das hat bestimmt einen grund =)
kakeru is wohl eher der ruhepol aba ich mag ihn auch ^^
deine charas sind infach toll und super gezeichnet!
Von:  Galax
2006-11-30T10:42:10+00:00 30.11.2006 11:42
Dieses Kapitel war wider einmal genial!!!
ich liebe die Gespräche zwischen Sessy und Kimie!
Aber ich bin neugirig was weiter geschehen wird und welche gefar?
zum Haare ausraufen du machst die ganze geschichte so spanend!!
gott hilf mir
*plop*
*gg* er hat geholfen!! die kapitel sind ja schon da!!
*weiter lesen geht*
TSchüß Galax
Von: abgemeldet
2006-04-11T15:05:23+00:00 11.04.2006 17:05
so^^
also, ich weiß schon nicht mehr was ich sagen soll....immer dasselbe? das du sehr gut deinen job erfüllst, dass weißt du auch selbst.
das kapitel war wieder herrlich gestaltet, und subarus position in dieser ff ist weiterhin unklar für mich, ich kann ihn noch nicht ganz einordnen.

also bis später,
-phoenixfeder-
Von: abgemeldet
2006-03-20T13:54:42+00:00 20.03.2006 14:54
Hi,
ich kann den anderen nur zustimmen
Schreib schnell weiter

LG Kelly
Von:  scippu
2006-03-19T16:00:11+00:00 19.03.2006 17:00
Also! Erstmal muss ich mich entschuldigen. Ich bin ein kleiner Depp. Ich wahr der Meinung ich hätte schon beim letztenLesen ein kurzes Feedback hinterlassen. Aber jetz musste ich leider feststellen das dem nich so war*schäm* das tut mir wirklich leid. Vorallem weil dein Stil es wirklich verdient kommentiert zu werden.

Jetzt muss ich also erst mal ein riesiges Lob aussprechen.Ich bin wirlich total begeistert. Und das nicht nur von deinem einmaligen Schreibstil, der es einem erlaubt sich richtig in das Geschehen hineinzu versetzen, sondern auch von den neuen Charakteren die du dir hast einfallen lassen.
Ashitaka ist ja sowieso der hammer, aber ich muss sagen das Tôya irgendwas an sich hat. Er sagt zwar nicht wirklich viel, aber allein die Art wie er mit seiner Schwester umgeht. Die find ich ja sowieso herzallerliebst. Ihr kindliche Art ist unheimlich erfrischend inmitten diesen ganzen Dämonen. Ich weiß nicht so wirklich was ich von Mirokus Ansage halten soll. Die zwei(also Ashitaka und sie^^) wären wirklich total süß zusammen. Schon allein weil er sie die ganze Zeit nur dumm macht=). Da bin ich also wirklich mal gespannt.
Und mit Subaru gibst du nicht nur Sesshoumaru ein Rätsel(irgendwie kommt mir das falschgeschrieben vor....) auf.
Sehr merkwürdig. Irgendwie hatte ich am Ende das Gefühl, dass es ihm überhaupt nicht um die Menschen geht sondern um etwas ganz anderes. Ashitakas Aussage hat mich darin nur noch einmal bestätigt. Nun jaich werd das ja schon noch sehen.
Von dem blinden Inu-Yokai bin ich ziemlich begeistert. Er hat auch so eine unheimlich einzigartige Art. Wie er mit Sesshoumaru umgeht ist unglaublich. Ich mag ihn total.

Schade fandich nur das Rin sehr wenig zum Zug kam, aber man kann ja nicht alles haben. Und in den chapter ging es ja nun wirklich um etwas anderes.
Also ich finde das dir dieses Kapitel wieder unglaublich gut gelungen ist. Ich finde es beneidenswert, wie leicht dir das Schreiben von der Hand geht. Deine Seiten-und Wörterzahlen pro Chapter und dann die Geschwindigkeit in der du sie immer verfasst lassen mich jedes Mal vor Neid erblassen=)
Nein natürlich nicht vor Neid. Eher vor bewunderung. Das finde ich wirklich unglaublich. Und das die Texte an Qualität nie nachlassen ist einfach nur wunderbar.
Und jetzt muss ich dich noch mal für die Bilder der Charakterbeschreibung loben. Ich find es toll, dass du deine Charakter zeichnest. Du hast unheimlich viel Talent. Ich find die Zeichnungen sind der reine Wahnsinn.
So du hast es mal wieder geschafft mich mit einem einzigen Chapter zu begeistern. Ich würde mich freuen wenn du mir kurz Bescheid geben könntest wenn du was neues onhast.
Also dann wünsche ich diir weiterhin viel Spaß beim weiterschreiben. Ich bin unglaublich gespannt auf die Fortsetzung. Es gibt einiges was ich unglaublich gern wissen würde...aber das kommt ja noch=)
liebe grüße
scip
Von: abgemeldet
2006-03-08T14:22:30+00:00 08.03.2006 15:22
Das ist einfach großartig!! * in die hände klatsch*


24
Von:  fluffymausi-chan
2006-03-02T10:37:59+00:00 02.03.2006 11:37
Ich kann den anderen nur zustimmen. Ich finde dieses Kapi echt toll. Am besten finde ich die Frage von Kimie: Wo ist dein Zimmer? Da hätte ich fast angefangen laut loszulassen. Dass Sess ihr sogar geantwortet hat.*staun* Hoffentlich denkt unser Sess nicht schief. Aber der und schief denken *kopf schüttel*
Ich hoffe mal dass Subaru nichts böses vorhat.

Bye deine FMC
Von: abgemeldet
2006-02-27T12:32:39+00:00 27.02.2006 13:32
Jo hallo melde mich ab jetzt wieder als fleißige ommischreiberin zurück nachdem ich das die letzten paar kappis ja ein bisschen vernachlässigt habe *smile* +schwört das sie jetzt immer fleißig kommis schreiben wird.*
Aaalso ich muss echt sagen du schreibst wie immer so was von fantastisch *ganz fettes Lob geb*. Ich hab die vier kappis jetzt alle auf einmal gelesen und ich muss wirklich sagen das ich mich jetzt schon, so was von in die neuen Charas verliebt habe. besonders Miyuki finde ich voll kawaii. Wie sie Inuyasha begrüßt hat fand ich echt so klasse. *smile* und auch die Kabbeleien zwischen ihr und Ashitaka waren echt so krass. hehe aber am besten finde ich immernoch das verhalten Sessi gegenüber Kimie. Besonders bei der szene auf dem Baum im äh...3 Kapitel, fand ich das voll kawaiii *ist voll aus dem Häuschen* Das war so toll wie Kimie nicht gecheckt hat das sie bei Sessi auf dem Baum ist und dann das mit der Postkarte *pruust* Da musste ich echt voll lachen* *smile+ +nochmal ausgiebig Lob und dir einen Dankeskorb mit allem möglichen drin, schenkt weil du einfach so toll schreibst.* Sodele hmmm.... nochwas?..
...
Ah ja!!! *glühbirne leuchtet auf+ ich bin schon echt gespannt wie das noch mit Subaru wird. Freundet der sich mit Kagome an? also das wär ne Teorie von mir *lach* *gespant wartend vorm Combi sitz und ihn schon fast an die wand wirft weil er kein neues Kappi ausspuckt* *lechz*
Also ich troll mich dann mal wieder. bis zum nächsten von deinen tollen Kappis. Byuuu deine, nach der FF süchtigen Leserin Nanju *wink, wink* *wegtroll+


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