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Sengoku-Jidai Chronicles

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute! ^^
Sorry, eigentlich wollte ich dieses Kapitel schon vor einer Woche veröffentlichen, aber meine Hausarbeit von der Uni hat doch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich zuerst gedacht habe. Zudem ist das Kapitel auch irgendwie länger geworden, als ich es ursprünglich eigentlich geplant hatte, weshalb ich auch mal mit dem Gedanken gespielt hatte, es in zwei aufzuteilen. Aber dann wäre im ersten Teil die Szene zwischen Sesshoumaru und Kimie weggefallen und erst im zweiten Part aufgetaucht, doch da viele von euch sich eine Situation zwischen den beiden gewünscht hatten, entschied ich mich gegen die Aufteilung und nun habt ihr stattdessen das Ganze als ein langes Kapitel vor euch liegen. XD
Na gut, ich sollte hier wohl auch erst mal wieder Schluss machen und wünsche euch nur noch viel Spaß beim Lesen! ^-^
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Erste Ereignisse des ersten Tages

"Also, das kann man sich doch wirklich guten Gewissens gefallen lassen, oder? Ein schönes heißes Bad, ein gemütlicher Platz zum Schlafen, erstklassiges Essen. Das hier könnte auch ein prima Ferienort sein!"

Kagome war sichtlich zufrieden, als sie sich an diesem Morgen zusammen mit ihren Freunden und Kimie das Frühstück schmecken ließ. Direkt nach dem Aufstehen hatten sich die Mädchen die Vorzüge der heißen Quelle, die sich direkt hinter dem Schlossgarten befand und auf die Ashitaka alle nach der Ankunft aufmerksam gemacht hatte, gegönnt und spätestens seit diesem Augenblick fühlten sie sich so richtig wohl. Und da die Gruppe schon den ganzen Morgen unter sich gewesen war, konnten alle sehr gut ihre Eindrücke nach der ersten Nacht im Schloss untereinander austauschen.

"Und wie viele Sterne gibst du dem Hotel, Cousinchen?", fragte Kimie amüsiert auf das, was Kagome eben gesagt hatte.

"Also, vier sind mindestens drin. Locker auch fünf", antwortete Kagome ihrer Cousine, ehe beide vergnügt lächelnd wie zur Selbstbestätigung im Chor sagten: "Genau!"

Ein herzhaftes Lachen ging daraufhin durch die Runde, nur einer schaute ziemlich mürrisch drein.

"Jetzt kommt mal wieder runter, ihr zwei!", mischte sich Inu Yasha ein. "Es ist ja schließlich nicht so, dass wir hier Urlaub machen würden."

Sofort hatte Kagome zu dem Hanyou rübergeschaut, der schon die ganze Zeit über in einer Ecke des Raumes gesessen hatte. "Passt dir etwas nicht?", fragte sie ihn und es klang auch etwas verständnislos. "Du bist schon seit Tagen so schlecht gelaunt!"

Genau genommen schien Inu Yashas Stimmung genau seit dem Moment, als Sesshoumaru zum ersten Mal wieder aufgetaucht war, im Keller gewesen zu sein und eine eventuelle Besserung schien noch in weiter Ferne zu liegen.

"Ich glaube, er ist nur deshalb so schlecht drauf, weil das alles hier Sesshoumaru gehört und er hier auch den Ton angibt", vermutete Shippou, ließ sich selbst aber keinesfalls die gute Laune verderben. "Solange man aber so gut leben kann, ist es doch eigentlich egal, welche Umstände dazu geführt haben, oder?"

"Genau!", kam es daraufhin erneut im Chor von Kagome und Kimie zurück und wieder wurde alles von Lachen begleitet.

Inu Yashas Stimmung wurde aber von der der anderen jedoch keinesfalls beeinflusst. Er wandte nur eingeschnappt den Blick ab. "Keh!"

Während die meisten der Freunde jedoch weiterhin aus ihrer guten Laune keinen Hehl machten, wirkte Rin ziemlich nachdenklich. Dies bemerkte auch Kimie, die neben Rin saß, recht bald. "Was ist los, Rin? Stimmt etwas nicht?"

"Hmm... Ich habe Sesshoumaru-sama heute noch gar nicht gesehen...", antwortete das kleine Mädchen nun mit einem deutlich hörbaren Unterton von Enttäuschung. Kimie versuchte daraufhin, sie ein wenig abzulenken.

"Er hat sicherlich nur viel zu tun. Immerhin ist er eine ziemlich lange Zeit weg gewesen und..." Doch stoppte sie mitten im Satz, als ihr Jakens äußerst skeptischer Blick auffiel, den er ihr zuwarf. "Ist was? Was guckst du denn so?", fragte sie den Krötendämon, der jedoch nur pampig zur Antwort gab: "Ich kann gucken, wohin ich will und das geht dich auch überhaupt nichts an!"

"Pump dich wieder ab! Das wäre wohl auch besser für deinen Blutdruck." Kimie hatte wirklich nicht den Bedarf, sich schon am frühen Morgen auf ein Wortgefecht mit Jaken einzulassen. Neben Inu Yasha war er der zweite im Raum, der etwas angefressen zu sein schien, wenn auch aus einem anderen Grund.

"Aber ist es euch auch aufgefallen, dass wir bisher niemand sonst noch kennen gelernt haben? Gehen die uns hier etwa alle aus dem Weg?", warf Sango plötzlich mitten in die Runde, woraufhin alle abrupt verstummten. Die Dämonenjägerin hatte in der Tat Recht gehabt. Seit gestern waren die Freunde keinem anderen Inu-Youkai mehr direkt über den Weg gelaufen, geschweige denn, hatten ein Wort mit jemanden gewechselt. Dies schien jedoch das erneute Stichwort für Inu Yasha gewesen zu sein, denn sofort meldete er sich wieder zu Wort und hielt mit seiner Ansicht keinesfalls hinterm Berg.

"Das würde mich nicht wundern. Als ob die Youkai hier auch irgendetwas mit uns zu tun haben wollten. Wenn die könnten, würden die uns doch alle gleich in kleine Streifen schneiden!"

"Jetzt hör doch mal auf damit, Inu Yasha!", bat Kagome den Hanyou. "Was ist denn zum Beispiel mit Ashitaka-kun oder Miyuki-chan?"

"Wie hieß noch mal der Spruch? Ausnahmen bestätigen die Regel." Diesen Spruch hatte Inu Yasha mal von Kagome gehört und er erschien ihm gerade der Situation zu entsprechen und angebracht gewesen zu sein. Kagome entwich aber nur ein leises Seufzen. Inu Yasha würde seine Meinung wohl so schnell doch nicht ändern, wenngleich es hier auch nette Youkai gab.

"Vielmehr als das würde mich ja interessieren, wer Sesshoumarus Clan zur Zeit das Leben schwer macht", sagte Miroku nach einer kurzen Pause und kam nun auch wieder auf den Angriff der Krähen zu sprechen: "Solche dämonischen Krähen habe ich zuvor noch nie gesehen, aber sie flogen am Ende in die Richtung der Berge im Norden. Ich vermute, dass sich dort irgendwo auch derjenige aufhält, der sie zuvor auf uns gehetzt hat."

"Ihr meint also, der Angriff war kein Zufall, Miroku-sama?", fragte Kagome, woraufhin der Mönch antwortete: "Nein, zumal Ashitaka uns ja bestätigt hat, das derartige Angriffe hier für gewöhnlich nicht zum normalen Alltag gehören. Mir war auch irgendwie so, als hätten diese Krähen auf uns gewartet. Und wenn meine Vermutung richtig ist, dann dürfte ihr Anführer mittlerweile auch schon Wind von unserer Anwesenheit hier bekommen haben."

"Denkst du bei diesem Anführer an einen bestimmten Youkai?", fragte nun Sango an Miroku gewandt, der mit ernster Miene weiter sprach: "Noch habe ich keine Vorstellung von dem, um was für einen Youkai es sich dabei handeln könnte. Theoretisch könnte es alles mögliche sein, zumal es auch nicht unbedingt ein Einzelner sein muss."

"Denkst du dabei aber immer noch auch an Naraku?"

"Ja, aber hinsichtlich dessen bin ich mir mittlerweile unsicher." Miroku legte sich nachdenklich eine Hand ans Kinn. "Wenn Naraku wirklich seine Finger mit im Spiel hat, warum waren dann seine Saimyousho bei dem Angriff gestern nicht dabei? Natürlich könnte es auch sein, dass er absichtlich keine Hinweise, die auf ihn schließen lassen könnten, zurücklassen will. Bleibt aber weiterhin die Frage, wer oder was dann die Fäden in der Hand hält?"

Nachdenkliches Schweigen machte sich im Raum breit.

Nachdem er sich das alles so angehört hatte, ließ Shippou schließlich ein erschöpftes Seufzen verlauten: "Uff! Das klingt alles so furchtbar kompliziert... Entweder steckt der eine dahinter oder aber auch wieder ein ganz anderer. Ich mache mir ja mehr Sorgen darum, ob die ganze Sache am Ende wirklich so schlimm für uns werden wird."

"Tja..." Miroku legte eine kurze Pause ein, in der er von allen äußerst neugierig beäugt wurde, doch schon nach einem Moment brach es fröhlich lächelnd aus ihm heraus: "Wenn es wirklich zu heikel werden sollte, bleibt uns ja immer noch die Möglichkeit des diskreten Rückzugs."

Die anderen brachen sofort unter lauten Stöhnen und Seufzen in sich zusammen, nur Rin saß noch aufrecht auf ihrem Platz und schaute etwas irritiert um sich herum.

"Also, erst herkommen und dann abhauen, wenn's brenzlig wird, geht ja wohl mal gar nicht!", meinte Kimie betont, während sie sich wieder aufrappelte.

Miroku behielt sein Lächeln jedoch bei. "Das war doch nur Spaß. Jetzt regt euch doch wieder ab, Freunde."

Kimie seufzte auf. "Also ehrlich, dein Humor ist eine echt schockierende Erfahrung, Miroku..."
 

Die Unterhaltung ging noch bis nach dem Frühstück so weiter. Als sich die anderen danach dazu entschieden, sich erstmal wieder ein wenig auf ihre Zimmer zurückzuziehen, wollte Kimie das ebenfalls tun. Aber auf halber Strecke des Weges zu ihrem Zimmer siegte doch die Neugier über sie und so machte sie stattdessen einen kleinen Umweg und nahm ein wenig das Schloss unter die Lupe. Eigenartigerweise schien es jedoch völlig egal gewesen zu sein, an welchem Zimmer oder an welchem Raum sie gerade vorbeiging, denn überall war es so ruhig, man hätte eine Stecknadel fallen hören. Das einzige, was die ganze Zeit über zu hören gewesen war, waren Kimies Schritte, begleitet von den tapsenden Geräuschen von Inukis Pfoten. Inuki schien seiner Herrin dabei die ganze Zeit über mehr wie beiläufig zu folgen, als rechnete er nicht mal damit, das eventuell etwas Aufregendes passieren könnte. Einmal entwich ihm sogar ein kleines Gähnen.

"Du bist ja sehr motiviert...", bemerkte Kimie trocken. "Sesshoumarus Mich bringt nichts aus der Ruhe-Haltung scheint etwas auf dich abgefärbt zu haben, was? Ich würde echt gerne mal wissen, was du in der Zeit, in der ich weg war, so erlebt hast."

Inuki legte den Kopf etwas schief, schien Kimie dabei aber auch ein wenig belustigt anzusehen. Sicherlich hätte er ihr schon das eine oder andere zu erzählen gehabt, könnte er ihre Sprache sprechen. Kimie hingegen widmete sich schon sehr bald wieder ihrer Erkundungstour. Doch irgendwann blieb sie mitten auf dem Gang stehen.

"Hm! Vielleicht hat Sango ja Recht. Ob die uns hier wirklich alle aus dem Weg gehen?", fragte sie sich und kratzte sich etwas am Kopf, als sie plötzlich hinter sich eine männliche Stimme ruhig sagen hörte: "Mehrere unserer Krieger sind zur Zeit außerhalb des Schlosses, um unsere Grenzen zu schützen. Das Schloss ist jetzt größtenteils leer."

Erschrocken hatte sich Kimie sofort umgedreht. Zuerst starrte sie ihren Gegenüber nur völlig entgeistert an, da sie eigentlich damit gerechnet hatte, allein gewesen zu sein. Sie fing sich aber recht schnell wieder und fand auch ihre Sprache wieder, als sie den Youkai vor sich als Kakeru wieder erkannte. Doch kam sie sich irgendwie ertappt vor.

"Ähm... Entschuldigung. Ich wollte hier nicht rumschnüffeln oder so was...", versuchte Kimie etwas verschüchtert zu erklären, doch Kakeru schüttelte mit einem freundlichen Lächeln den Kopf.

"Keine Sorge, das habe ich auch nicht gedacht."

Während Kimie aber dennoch noch etwas unbeholfen auf der Stelle stehen blieb, lief Inuki nun direkt auf Kakeru zu. Sanft stupste der Hund die Hand des Youkai an, der ihm daraufhin den Kopf streichelte. Dann wandte sich Kakeru wieder Kimie zu: "Ihr heißt Kimie und der Name Eures Begleiters hier ist Inuki, nicht wahr?"

"Ja, das ist richtig", bestätigte das Mädchen ihn noch etwas verschüchtert.

Kakeru wirkte hinsichtlich dessen ein wenig amüsiert, als er schließlich weiter sprach: "Ihr solltet nicht so allein hier rumlaufen. Wie sieht es aus, möchtet Ihr mir stattdessen vielleicht etwas Gesellschaft leisten?"

Im ersten Moment schaute Kimie nur etwas irritiert drein. Dieses Angebot kam für sie völlig überraschend, doch antwortete sie nach einem kurzen Augenblick mit einem Nicken: "Nun... Gut, in Ordnung."

"Schön. Dann folgt mir bitte."

Kakeru wies Kimie den Weg, wobei sie mit Inuki etwas hinter ihm herging. Dass das Mädchen auch weiterhin ein wenig nervös wirkte, entging Kakeru dabei jedoch trotzdem nicht.

"Stimmt etwas nicht?", fragte er sie schließlich. "Ihr wirkt schon die ganze Zeit etwas verunsichert."

"Was? Äh... Nein, es ist alles in Ordnung", antwortete Kimie hastig, ehe sie etwas schüchtern weiter sprach: "Es ist nur... Es ist alles noch etwas ungewohnt für mich und ich bin es auch nicht gewohnt, mit 'Ihr' angesprochen zu werden. Das klingt irgendwie so... wichtig und hört sich für mich auch ein wenig seltsam an." Und in der Tat hatte Kimie so ihre Schwierigkeiten mit dieser Art der Anrede ihr gegenüber. Schließlich war sie ein Menschenmädchen und ein Youkai trat ihr gegenüber so auf, als wäre er ihr untergeordnet oder zumindest gleichgestellt. Und dieser Gedanke war schon sehr befremdlich, eigentlich schon überaus unrealistisch, wie sie fand.

Kakeru hingegen schien dieses Gefühl aber nicht zu teilen. "Jemandem den gebührenden Respekt zu erweisen, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit", erwiderte er nur ruhig. Kimie legte den Kopf etwas schief. Der einzige Grund, der ihr einfiel, warum sich Kakeru ihr gegenüber so respektvoll verhielt, war, dass er wissen musste, dass sie Sesshoumarus Gefährtin war. Eine andere Erklärung konnte sie sich nicht vorstellen.

Noch eine Weile folgte Kimie Kakeru durch die Gänge, als er schließlich an der Schiebetür eines Zimmers stehen blieb. Er öffnete die Tür und bat das Mädchen, einzutreten. "Das hier sind meine Privaträume. Bitte tretet ein."

"Danke." Kimie betrat das Zimmer, dicht gefolgt von Inuki. Aufmerksam ließ sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen. Dabei entdeckte sie noch eine weitere Tür, die wohl in einen weiteren Raum führte, der zu diesem Zimmer dazugehörte. Es gab auch eine Tür, die zur Veranda führte. Doch die meiste Aufmerksamkeit erregte bei Kimie etwas ganz anderes, als sie ihren Blick auf die Wand zu ihrer Linken richtete. Denn vor dieser Wand lag auf einem etwa hüfthohen Schrank ein Schwert auf einer speziell dafür vorgesehenen Ablage und allein schon beim Anblick der Schwertscheide und des Griffs schien für Kimie klar gewesen zu sein, dass die Klinge selbst ganz bestimmt ebenfalls wundervoll gearbeitet sein musste. Fasziniert näherte sich Kimie dem Schwert, um es sich etwas genauer anzusehen. Die Schwertscheide bestand aus dunkel lackiertem Magnolienholz, ebenso wie der Griff, der zudem in seiner ganzen Länge mit einem dunklen Lederband umwickelt war. Kimie war sich sehr sicher, dass dieses Schwert Kakeru gehörte.

"Ich merke, Ihr habt bereits etwas Interessantes entdeckt", hörte Kimie schließlich Kakeru sagen. Mit einem etwas verlegenen Lächeln drehte sie sich zu ihm um.

"Das ist wirklich ein sehr schönes Schwert", sagte sie. "Es gehört doch garantiert Euch, nicht wahr?"

"Ja, das ist richtig", bestätigte Kakeru das Mädchen in dessen Vermutung. "Aber ich habe schon lange keinen Gebrauch mehr davon gemacht."

Kimie konnte sich denken, worauf Kakeru damit angesprochen hatte, hatten sie und die anderen schließlich schon am Vortag von Ashitaka ein wenig von Kakerus Erblindung erfahren, und dass er seither sein Schwert nicht mehr eingesetzt hatte. Mit diesen Gedanken wandte sich das Mädchen nun wieder der Waffe zu. Kimie musste gestehen, dass es ihr schon irgendwie ein wenig in den Fingern juckte. Da sie selbst den Umgang mit dem Schwert praktizierte, fragte sie sich schon, wie wohl Kakerus Schwert so in der Hand liegen mochte.

Es kostete sie einige Überwindung, doch schließlich rang sich Kimie dazu durch, den Youkai zu fragen: "Ähm... Haltet mich bitte nicht für unverschämt, aber... könnte ich es mir vielleicht einen Moment etwas genauer ansehen, wenn ich darf?"

Gespannt wartete Kimie auf Kakerus Antwort, die auch gleich folgte und zu ihrem Gunsten ausfiel: "Sicher. Ihr könnt es ruhig in die Hand nehmen."

Kimie bedankte sich erfreut und hob anschließend das Schwert vorsichtig von seinem Platz. Als sie es nach einem Moment aus der Schwertscheide zog, staunte sie, denn es war ganz leicht und die Klinge schimmerte im Licht strahlend weiß. Beeindruckt ließ Kimie ihren Blick die Klinge hinauf- und hinuntergleiten. Sie war sich sehr sicher, dass diese keinesfalls aus gewöhnlichem Stahl bestand. Vielleicht war auch dieses Schwert aus einem Fangzahn gefertigt worden, was das Mädchen aber auch bei den anderen Schwertern der Inu-Youkai für sehr wahrscheinlich hielt. Daraus schloss Kimie zudem, dass eigentlich so ziemlich jedes dieser Schwerter über eigene besondere Fähigkeiten verfügen musste. Anders, als es eben bei normalen Schwertern der Fall war.

"Das ist wirklich ein tolles Schwert", bemerkte sie schließlich an Kakeru gewandt, ehe sie das Schwert nun wieder zurück in die Schwertscheide steckte und es auf seinen Platz zurücklegte.

Kaum hatte sie das getan, begann Kakeru nun wieder zu sprechen: "Sagt, darf ich Euch eventuell etwas anbieten? Vielleicht eine Tasse Tee?"

Kimie überlegte einen Moment, während sie sich wieder zu Kakeru umdrehte und nickte dann. "Ja, gerne. Vielen Dank."

Kakeru bot dem Mädchen daraufhin an, sich an den kleinen Tisch zu setzen, der im Zimmer stand, während er selbst sich um den Tee kümmerte. Also nahm Kimie unterdessen Platz, Inuki legte sich neben sie. Kimie musste auch nicht lange warten, bis Kakeru ihr den zuvor angebotenen Tee servierte, den sie gerne annahm. "Danke."

"Keine Ursache", erwiderte Kakeru ruhig. "Es gehört doch schließlich zum guten Ton, einer jungen Dame etwas anzubieten, wenn man sie schon zu sich einlädt."

Ein vergnügtes Lächeln kam auf Kimies Gesicht zum Vorschein. Wenngleich sie dem Youkai gegenüber vorhin noch etwas scheu und unentschlossen gegenübergetreten war, gefiel ihr seine Gegenwart mittlerweile. Kagome hatte in der Tat Recht gehabt, als sie am Tag zuvor gemeint hatte, er strahle etwas sehr Freundliches aus.

"Ihr seid wirklich nett", meinte Kimie daher nun auch direkt an Kakeru gewandt. "Ehrlich gesagt hatten die anderen und ich so unsere Bedenken, ob wir hier überhaupt willkommen wären... Und Inu Yasha ist wohl noch immer irgendwie misstrauisch." Dabei dachte das Mädchen besonders an Subaru zurück. Seine Worte vom Vorabend kreisten ihr noch immer des Öfteren im Kopf herum und sorgten nicht unbedingt für ein angenehmes Gefühl.

Auf das, was Kimie eben gesagt hatte, erwiderte Kakeru nun: "Verständlich, schließlich sind die meisten Dämonen nicht unbedingt für ihre guten Meinungen über Menschen oder Halbdämonen bekannt."

Es schien, als wollte er dem gleich noch etwas hinzufügen, doch hielt der Youkai einen Moment lang inne, bevor er schließlich doch weiter sprach: "Eigenartig. Ich muss immer noch öfters darüber nachdenken, was in der Vergangenheit wohl mit Sesshoumaru-sama geschehen sein mag, seit er seine Heimat verlassen hat."

Kimie horchte überrascht auf, als das Thema soeben auf diese Weise gewechselt wurde. "Inwiefern?", fragte sie neugierig zurück, während sie nun ihre Teetasse hochhob. Kakeru ließ nicht lange mit der Antwort auf sich warten: "Nun, er war niemals ein großer Befürworter von Menschen und aus seiner Abneigung ihnen gegenüber hat er ebenfalls nie einen Hehl gemacht, wenngleich er sich hinsichtlich der Beziehung seines Vaters mit der Mutter seines Halbbruders etwas zurückgehalten hatte. Aber als ich erfuhr, dass gerade er sich um ein Menschenkind kümmert und mittlerweile auch andere Menschen um sich herum zu dulden scheint, war und bin ich doch noch etwas verblüfft."

"Na ja, anfangs wollte er mich ja noch einen Kopf kürzer machen...", murmelte Kimie mehr für sich in sich in ihre Teetasse hinein, doch war dies für Kakeru noch immer verständlich genug gewesen.

"Das passt wiederum schon eher zu ihm", meinte er. "Stellt sich nur die Frage, wie Ihr ihn denn letztendlich davon abgehalten habt? Zumal Ihr jetzt sogar seine Gefährtin seid. Das seid Ihr doch, nicht wahr?"

Als Kimie das etwas amüsierte Lächeln von Kakeru wahrnahm, zog sie etwas irritiert eine Augenbraue hoch, ehe sie ebenso fragte: "Na ja... das sagt er zwar... aber... Wie viel hat er Euch denn eigentlich erzählt?"

In der Tat konnte sie sich nicht unbedingt vorstellen, dass Sesshoumaru zu diesem Thema gesungen haben soll wie ein Kanarienvogel. Er zog es doch eher meistens vor, sich in Schweigen zu hüllen und nur das Nötigste preiszugeben. Und scheinbar wurde diese Ansicht nun durch Kakerus nachfolgende Aussage bestätigt: "Eigentlich hat er darüber kein Wort verloren. Aber ich habe bei der Begrüßung gestern mitbekommen, wie nah Ihr Euch im Gegensatz zu Euren Freunden bei ihm aufgehalten habt. Der Rest war nur noch eine Sache logischen Denkens und ein wenig Fantasie."

Kakeru hatte das so selbstverständlich gesagt, als wäre es das normalste von der Welt gewesen. Kimie verschaffte dies jedoch nicht unbedingt mehr Klarheit, sondern vielmehr wurde eine weitere Frage in ihr aufgeworfen, die sie ebenfalls sogleich loswerden musste, wenngleich diese im Nachhinein etwas dämlich klang: "Aber... ein Hellseher seid Ihr nicht zufällig, oder?"

Etwas überrascht schien Kakeru jetzt doch gewesen zu sein, aber recht schnell legte sich das auch wieder und er schüttelte auf die Frage des Mädchens hin lächelnd den Kopf. "Nein, das bin ich nicht. Nun gut, es stimmt, dass ich bestimmte Dinge zwar erahnen kann, aber wirklich voraussehen kann ich sie nicht."

"Aha." Kimie nahm einen Schluck aus ihrer Teetasse. Doch irgendwie schienen nun sowohl ihr, als auch Kakeru momentan die Gesprächsthemen ausgegangen zu sein, denn jetzt saßen sie sich nur stumm gegenüber. Wenngleich es doch eine Sache gab, über die Kimie gerne etwas mehr in Erfahrung gebracht hätte, doch traute sie sich nicht, ihren Gegenüber so direkt danach zu fragen, da sie sonst das Gefühl gehabt hätte, aufdringlich oder gar unverschämt zu wirken. Unschlüssig tippte sie mit dem Zeigefinger gegen ihre Tasse.

"Beschäftigt Euch etwas?", fragte Kakeru plötzlich, dass Kimie vor Schreck fast ihre Tasse fallen gelassen hätte. Überrascht schaute sie den Youkai an. "Wie? Was meint Ihr?"

"Ich merke doch, dass Ihr über etwas nachdenkt. Sprecht es ruhig aus, es gibt keinen Grund, zurückhaltend zu sein", erwiderte Kakeru. Und dennoch war Kimie zunächst noch unsicher.

"Ich... will aber nicht aufdringlich erscheinen...", murmelte sie in sich hinein. Obwohl sie es eigentlich nicht beabsichtigt hatte, schien Kimie aber eben genau mit ihrem letzten Satz Kakeru auf die richtige Spur zu führen. Er fackelte auch nicht lange damit herum, seinen Verdacht ihr gegenüber zu äußern: "Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr mich auf meine Erblindung ansprechen wolltet?"

Völlig verdattert stellte Kimie ihre Teetasse daraufhin auf den Tisch ab. "Jetzt erzählt mir nicht, Ihr könnt meine Gedanken lesen!?"

Kakeru entwich daraufhin ein kurzes Lachen. "Nein, auch das kann ich in der Tat nicht. Aber ich merke in der Regel schnell, was Sache ist."

Kimie konnte nicht mehr anders, sie musste ihren Kopf erstmal auf ihre Hand abstützen. Sie hatte sich so gesehen eigentlich noch gar nicht lange mit Kakeru unterhalten und doch hatte er es bereits geschafft, sie so richtig zum Nachdenken zu bewegen. In gewisser Hinsicht war auch er für sie so was wie ein Buch mit sieben Siegeln gewesen.

"Ich hoffe, ich habe Euch jetzt nicht zu sehr verwirrt?", fragte Kakeru nach einem Moment nach, sein freundliches Lächeln die ganze Zeit über beibehaltend.

Kimie winkte verneinend ab. "Nein, nein. Schon gut. Es ist nur das erste Mal, dass ich jemanden treffe, der so... nun ja... der so... Hmm... Ich weiß auch nicht..." Die letzten Worte hatte sie mit einem leichten Seufzen verlauten lassen. Ihr wollte partout nicht der passende Ausdruck einfallen, der Kakeru mit einem Wort beschrieben hätte. Nach kurzer Überlegung sprach das Mädchen aber schließlich weiter: "Na ja, Ihr erscheint mir einerseits so unkompliziert, aber andererseits seid Ihr auch irgendwie ein wenig... undurchschaubar. Man weiß nie so wirklich, was Ihr denkt oder was Ihr als nächstes sagen könntet. Ihr hingegen scheint die Gedanken anderer ja förmlich zu wissen." Plötzlich hielt Kimie in ihren Ausführungen inne. "Gott, was rede ich hier eigentlich...?", murmelte sie in sich hinein. Irgendwie hatte sie eben das Gefühl gehabt, je mehr sie versuchte zu erklären, was sie meinte, umso mehr Stuss kam dabei letztendlich heraus. Doch Kakeru schien dennoch genau zu wissen, worauf Kimie mit ihren Worten hinaus wollte.

"Ihr braucht nicht unsicher zu werden", meinte er beruhigend. "Ihr seid nicht die Einzige, die so über mich denkt. Ich habe auch schon oft zu hören bekommen, dass ich mich besonders in den letzten 100 Jahren in eine etwas eigenwillige Richtung entwickelt habe. Viele sagen auch, ich neige inzwischen dazu, gelegentlich auch in Rätseln zu sprechen."

Als Kakeru bei seiner Aussage nun aber wieder auf die letzten 100 Jahre zu sprechen gekommen war, lenkte er die Unterhaltung nun wieder auf ihr kurz zuvor vorangegangenes Thema zurück: "Nun, aber ich werde mir die Rätsel diesmal wohl ersparen und Euch auf direktem Weg erzählen, was mir widerfahren ist. Wie Ihr schon gestern kurz mitbekommen haben werdet, es geschah während eines Kampfes, der schon 100 Jahre zurückliegt. Ich war einen Moment lang unaufmerksam und schon hatte ich meine erste und zugleich verhängnisvollste Begegnung mit der Giftattacke eines Schlangendämons. Mein Rat an Euch: Schaut niemals einer Schlange in die Augen, wenn sie im Begriff ist, ihr Gift auf Euch zu spucken."

Kurz öffnete Kakeru seine Augen, doch anders als bei Sesshoumaru oder den anderen Inu-Youkai besaßen seine Augen nicht mehr ihre goldene Farbe, sondern waren weiß getrübt.

Stumm hatte Kimie den Ausführungen des Youkai bisher zugehört und auch jetzt sagte sie nichts. Als Kakeru seine Augen nun wieder schloss, sprach er weiter: "Eigentlich war dieser Kampf keine große Sache gewesen. Eine Schar unterschiedlicher Dämonen unter der Führung dieses Schlangendämons hatte es sich wohl in den Kopf gesetzt, unsere Ländereien für sich zu beanspruchen. Es war nicht das erste Mal, dass so was passiert ist. Der Kampf hat nicht lange gedauert, schon sehr bald waren die meisten der Dämonen besiegt oder waren geflohen. Der Einzige, der bis zum Ende nicht den Rückzug antreten wollte, war dieser Schlangendämon gewesen. Er und ich kämpften in unseren dämonischen Gestalten gegeneinander. Schließlich unterlag er, doch scheinbar hatte er noch genügend Kraft, einen letzten Angriff zu starten, bevor letztendlich zu Staub zerfiel. Ich verstehe zwar viel von Heilkünsten, aber in diesem Fall konnte ich nichts gegen die Konsequenzen dieser Auseinandersetzung unternehmen." Und mit einer Spur Selbstironie fügte Kakeru schlussendlich noch hinzu: "Nun man sollte sich eben wirklich niemals zu früh sicher sein, einen Gegner dem Anschein nach besiegt zu haben."

Nachdem sie sich das alles so angehört hatte, senkte Kimie nachdenklich den Blick. Sie war sich nicht sicher, was sie darauf hätte antworten können.

"Das... tut mir ehrlich Leid", sagte sie schließlich, wenngleich es ihr doch ein wenig peinlich war, dass ihr nichts besseres eingefallen war, auch wenn das albern klingen mag. Als sie ihren Blick wieder hob, um Kakeru anzusehen, schüttelte dieser mit einem leichten Lächeln den Kopf. "Das muss es nicht. Ich komme auch so ganz gut zurecht, zumal ich auch wirklich viel Zeit hatte, um mich an meine Situation zu gewöhnen."

Kimie war erstaunt, wie locker Kakeru die ganze Sache scheinbar nahm. Sie selbst konnte sich nicht vorstellen, wie es ihr an seiner Stelle wohl gehen würde. Es war merkwürdig, aber obwohl man in seinen Augen eigentlich nichts hätte sehen können, fand sie dennoch, dass er einen sehr warmen Blick gehabt hatte. Es war wirklich sehr angenehm, in seiner Nähe zu sein und sich mit ihm zu unterhalten.

"Obwohl, eine Sache bedaure ich dennoch", sagte Kakeru nach einem Moment des Schweigens und holte Kimie damit wieder aus ihren Gedanken. Neugierig fragte sie ihn, was er damit meinte. Kakeru antwortete: "Ich kann meinen Gesprächspartnern nicht mehr in die Augen schauen und vermag nicht zu erahnen, wie diejenigen aussehen, denen ich in meinem Leben zuvor noch nicht begegnet bin."

Für einen kurzen Augenblick glaubte Kimie einen gewissen Unterton in Kakerus Stimme gehört zu haben. Auch wusste sie nicht, was sie darauf hätte erwidern können, da sie sich wohl nur schlecht vorstellen konnte, wie es war, sich in so einer Situation zu befinden. Auch hier bedurfte es erst der erneuten Ansprache durch Kakeru, um das Mädchen wieder aus den Gedanken zu holen: "Ich würde Euch gerne etwas fragen. Ich weiß, es mag ungewöhnlich und für Euch auch unverschämt klingen, aber dürfte ich mir Euch eventuell einen Moment genauer ansehen?"

Überrascht hatte Kimie aufgehorcht, teilweise eben weil sie kurzzeitig mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen war und auch, weil sie damit jetzt nicht wirklich gerechnet hatte. Und während sie so in das Gesicht ihren Gegenübers schaute, spielte sie dessen Frage in ihrem Kopf noch einmal ab. So manch anderen hätte Kimie bei so einer Frage wohl auf den Mond geschossen, doch hier war die Situation eine ganz andere gewesen. So hatte sie auch keinerlei Bedenken, Kakerus Bitte nach relativ kurzer Überlegung ihre Einwilligung zu erteilen: "Sicher, natürlich."

Nachdem er ihr Einverständnis vernommen hatte, stand Kakeru auf und kniete sich anschließend genau vor Kimie wieder auf den Boden. Sanft nahm ihr Gesicht in seine Hände. Er machte eigentlich nicht fiel, außer, dass er zunächst mit den Händen sanft an den Seiten ihres Gesichts entlangfuhr und auch einmal mit den Fingern durch ihr langes Haar glitt, doch um sich einen Eindruck zu verschaffen, schien es zu reichen.

"Ihr seid durchaus ein hübsches Mädchen", sagte Kakeru nach einer Weile mit einem warmen Lächeln, woraufhin Kimie doch etwas verschüchtert den Blick senkte.

"Nicht doch! Ihr bringt mich in Verlegenheit..."

In der Tat hatte sie ein Kompliment in dieser Form gerade zum ersten Mal erhalten, ohne, dass derjenige, der ihr dieses Kompliment gemacht hatte, sich eventuell noch etwas anderes dabei gedacht haben könnte. Denn die meisten Sprüche, die sie gegebenenfalls von den Jungs in der Neuzeit zu hören bekommen hatte als sie beispielsweise noch zur Schule gegangen war, hatte man meist ohnehin nur in die Tonne kloppen können.

Zur besseren Vorstellung verriet Kimie Kakeru noch ihre Haar- und Augenfarbe, nachdem er sie zuvor danach gefragt hatte und nun schließlich wieder von ihr abließ.

"Ich danke Euch", sagte er mit ruhiger Stimme.

Kimie legte den Kopf etwas schief. "Wofür denn? Ich habe doch gar nichts gemacht."

"Einfach nur für diese nette Unterhaltung", antwortete Kakeru freundlich.

Kimie musste daraufhin doch leicht lächeln. "Ich fand es auch sehr angenehm, mit Euch zu reden."

Sie nahm nun erneut ihre Teetasse in die Hand, um deren noch darin enthaltenen Inhalt auszutrinken. Nachdem sie das getan hatte, stellte sie die Tasse wieder auf den Tisch ab.

"So! Ich glaube, ich habe Euch jetzt lange genug belästigt.", meinte Kimie scherzhaft. "Würde es Euch stören, wenn ich jetzt erstmal wieder gehe?"

Auf keinen Fall wollte Kimie den Eindruck erwecken, sie wollte möglichst schnell das Weite suchen. Es ging ihr lediglich darum, Kakeru nicht den ganzen Tag von dessen Pflichten abzuhalten, die er sicherlich hatte. Kakeru selbst schien Kimies Beweggründe zu erahnen, weshalb er ihre Frage auch nicht falsch verstand.

"Ihr könnt natürlich gehen, wann und wohin Ihr wollt", antwortete er auf die Frage des Mädchens, ehe er nun zeitgleich mit ihr vom Boden aufstand. "Ich hoffe jedoch, dass dies nicht unsere letzte Unterhaltung gewesen ist."

"Nein, bestimmt nicht", antwortete Kimie lächelnd als sie sich nun etwas vor Kakeru verbeugte und sich noch mal für den Tee bedankte, bevor sie anschließend in Richtung Tür ging. Inuki folgte ihr sogleich. Bevor Kimie jedoch mit ihrem Hund das Zimmer verließ, wandte sie sich noch mal an Kakeru: "Also, bis dann! Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag."

"Danke. Den wünsche ich Euch auch", entgegnete Kakeru und hörte kurz darauf auch schon, wie die Schiebetür geschlossen wurde. Einen Moment blieb er noch auf der Stelle stehen, ehe er sich jedoch der Schiebetür zuwandte, die auf die Veranda führte. Nachdem er diese geöffnet hatte, wehte ihm von draußen gleich eine leichte Brise entgegen und ließ sein langes silbernes Haar ein wenig aufwehen. Und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sagte er: "Haben Menschen etwas so besonderes an sich? Oder warum scheinen sie sonst eine solche Anziehungskraft auf Euch und Eure beiden Söhne auszuüben, Oyakata-sama? Ich wüsste zu gerne, was Ihr mir auf diese Fragen geantwortet hättet."
 

Inzwischen befand sich Kimie wieder in den Gängen des Schlosses, aber auf ihr Zimmer zu gehen, darauf hatte sie jetzt irgendwie gar keine Lust. Vielmehr wollte sie ein wenig nach draußen, zumal sie sich auch nicht ewig vor Sesshoumarus Clan versteckt halten konnte, was sie auch gar nicht wollte.

"Schließlich kann ich mich nicht in Luft auflösen. Wollen wir etwas nach draußen gehen, Inuki?", fragte sie ihren Hund daher, der von diesem Vorschlag sehr angetan zu sein schien, denn freudig sprang er nun an seiner Herrin hoch. Kimie verstand diese Geste nur zu gut und so machte sie sich nun daran, den Ausgang des Schlosses zu finden. Zu allererst mussten sie und Inuki erstmal in die unterste Etage zurück. Dort angekommen suchte Kimie nach einer Schiebetür, die nach draußen führte. Recht bald hatte sie eine solche Tür auch gefunden, doch führte dieser Ausgang nicht etwa auf den großen Innenhof des Schlosses, sondern in den von den Gebäuden umringten Schlossgarten, den Kimie und die anderen am Abend zuvor nur mal flüchtig beim Vorbeigehen kurz zu sehen bekommen hatten. Jetzt bei Tageslicht konnte man hingegen die ganze Farbenpracht der unterschiedlichen Blumen erkennen. Kimie war begeistert. "Boah! Das ist ja irre! Gestern ist mir noch gar nicht aufgefallen, wie toll das hier alles aussieht. Und einen Teich gibt es auch noch!"

Eine kleine Treppe führte von der Veranda hinunter in den Garten. Doch nicht etwa Kimie ging nun diese Treppe hinunter, sondern Inuki, dessen Interesse wohl besonders auf dem Gartenteich zu ruhen schien.

"Inuki, pass auf und mach keinen Unsinn, ja?", rief Kimie ihrem Hund zu, ehe sie sich den Garten wieder etwas genauer ansah. Von ihrem Standpunkt aus konnte sie sehen, dass sich etwas verdeckt durch einen kleineren Baum am Rande des Teiches ein überdachter Pavillon befand, dessen sechs tragende Stützen jeweils einzeln auf großen Steinen standen, die sich direkt im Wasser befanden. Nicht allzu weit davon entfernt befand sich auch eine kleine Brücke, die über den Teich führte. Und da dieser ohnehin groß genug gewesen war, wirkte sie auch nicht überflüssig oder dergleichen. Umgeben war alles von wunderschön gewachsenen Bäumen und zahlreichen bunten Blumen.

Während Kimie noch ein wenig den Garten analysierte, nahm unterdessen Inuki den Teich genauestens unter die Lupe. Er stand sogar schon mit den Vorderpfoten teilweise im Wasser. Als Kimie dies mitbekam und gerade nach ihrem Hund rufen wollte, sprang ein Fisch aus dem Wasser und spritzte Inuki bei dieser Aktion ein wenig nass. Sofort sprang der Hund mit einem Satz nach hinten und schüttelte sich einmal.

Kimie musste daraufhin doch kurz lachen. "Tja, da siehst du's! Das kommt davon, wenn man zu neugierig ist. Komm jetzt, Inuki! Gehen wir weiter."

Und während Kimie schon auf der Veranda entlangging, lief Inuki wieder zu ihr zurück, um ihr an ihrer Seite zu folgen.

Nach einer Weile hatten die beiden den Garten hinter sich gelassen und schienen sich wieder dem Innenhof zu nähern, wie Kimie vermutete. Doch als sie noch ein paar Schritte gegangen war, blieb sie plötzlich einen Moment kurz stehen und begann, zu lauschen. Zuerst dachte sie, sie würde sich das nur einbilden, doch recht schnell war sie sich doch sicher gewesen, dass sie Musik hörte.

"Da spielt jemand auf einem Shamisen (jap.: Laute)", erkannte Kimie etwas überrascht. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, wer da spielte. Vielleicht jemand, den sie bisher noch nicht kannte. Etwas mulmig war ihr bei dem Gedanken dann doch wieder zumute. Denn wollte sie weiter auf der Veranda entlanggehen, würde sie diesem ominösen Jemand garantiert über den Weg laufen.

Vielleicht lag es ja an dem ruhigen, angenehmen Klang der Musik, dass Kimies Unsicherheit nach einem Moment ein wenig wich und sie schließlich doch ihren Weg fortsetzte. Dennoch blieb sie an der Biegung am Ende des Weges wieder kurz stehen und lugte zunächst nur vorsichtig hinter der Wand des Gebäudes hervor. Wen sie nun jedoch entdeckte, machte sie kurzzeitig doch sprachlos, hatte sie mit dieser Person nun wirklich nicht gerechnet. Genau in diesem Moment wurde die Musik leiser und verstummte schließlich.
 

"Das war toll, Ashitaka-kun!", schwärmte Kagome und klatschte begeistert in die Hände. "Das klang wirklich wundervoll! Wo hast du das gelernt?"

"Das habe ich mir von meiner Mutter abgeschaut. Es freut mich, wenn es dir gefallen hat, Kagome-chan", antwortete Ashitaka lächelnd, während er das Shamisen nun zur Seite legte. Zusammen mit Kagome hatte er schon eine geraume Zeit hier gesessen, nachdem sie ihn zuvor gebeten hatte, ihm ein wenig beim Spielen auf dem Shamisen zuhören zu dürfen. Natürlich hatte Ashitaka dagegen keine Einwände gehabt.

Es schien so, als wollte Kagome ihn jetzt noch etwas fragen, als sie jedoch die Stimme von Kimie vernahm: "Hey, ihr zwei! Hofft lieber mal, dass Inu Yasha euch nicht so sieht, sonst denkt er eventuell noch etwas Falsches." Dies war natürlich nur als Scherz gemeint gewesen und das wussten auch Kagome und Ashitaka, die das Mädchen nun begrüßten. Nachdem sie kurz das eine oder andere Wort gewechselt hatten, sprach Kimie Ashitaka an: "Ich bin zwar erst gegen Ende dazugekommen, aber das eben klang wirklich gut. Ich wusste ja gar nicht, dass du musikalisch veranlagt bist, Ashitaka."

"Das hat Kagome-chan vorhin auch gesagt", bemerkte Ashitaka. "Warum seid ihr zwei so überrascht? Dachtet ihr etwa, höhere Dämonen könnten nur kämpfen?"

Ein kurzes amüsiertes Lachen ging durch die Runde. Lange konnte die kleine Gruppe so aber nicht zusammen sein, denn kurz darauf hörte man Tôyas Stimme aus einiger Entfernung nach Ashitaka rufen: "Hey, Ashitaka! Komm doch bitte mal her!"

Der Angesprochene hatte sich sogleich entsprechend umgewandt und entdeckte seinen Kameraden etwas abseits stehend. Er hob seinen linken Arm und rief zurück: "Ist gut! Einen Moment noch!"

Tôya nickte, ehe er nun wieder verschwand. Kagome wirkte etwas irritiert. "Was hat das zu bedeuten? Ist etwas passiert?", fragte sie unsicher, doch Ashitaka schüttelte beruhigend den Kopf.

"Nein, keine Sorge. Vermutlich möchte Tôya mir nur etwas sagen." Mit diesen Worten stand er auf und streckte sich einmal, ehe er die Treppe der Veranda hinunterging und sich im Weggehen noch einmal an die Mädchen wandte: "Entschuldigt, dass ich euch nicht länger Gesellschaft leisten kann. Aber sicher laufen wir uns nachher noch mal über den Weg. Also, bis später!"

Kagome und Kimie winkten Ashitaka noch ein Weilchen hinterher, bis er aus ihrer Sicht verschwunden war. Den Blick nun auf das Shamisen gerichtet, hockte sich Kimie schließlich hin und zupfte ein paar Mal an den Saiten. Heraus kam aber nicht wirklich was Nennenswertes.

"Na gut, bevor sich eventuell noch jemand wegen Ruhestörung beschwert, lasse ich es wohl lieber...", meinte sie mit einem verlegenen Lächeln und richtete sich wieder auf, während Kagome erstmal noch an der Treppe sitzen blieb und Kimie sie erneut ansprach: "Aber was machst du hier eigentlich, Kagome? Ich dachte, du und die anderen wolltet euch etwas auf eure Zimmer zurückziehen."

"Stimmt. Da wollte ich auch hin, aber dann habe ich Ashitaka-kun auf dem Shamisen spielen hören und ihn gefragt, ob ich ihn noch etwas dabei zuhören kann", antwortete Kagome, schaute ihre Cousine kurz darauf aber äußerst interessiert an. "Und was ist mit dir? Wolltest du nicht eigentlich auch etwas auf dein Zimmer gehen?"

"Nun, sagen wir es so, ich wollte dann doch lieber das Schloss etwas in Augenschein nehmen und bin dabei Kakeru über den Weg gelaufen. Wir haben uns etwas in seinem Zimmer unterhalten."

"Du hast mit Kakeru-sama gesprochen?", fragte Kagome sofort aufgeregt und sprang auf, dass Kimie vor lauter Überraschung erstmal einen halben Schritt zurückgegangen war. Neugierig fragte Kagome weiter: "Und worüber habt ihr euch unterhalten? Und wie ist er eigentlich so?"

"Auf jeden Fall sehr nett, wie du schon vermutet hast", antwortete Kimie und erzählte ihrer Cousine nun, worüber sie sich mit Kakeru zuvor gesprochen hatte. So erfuhr nun auch Kagome, was es mit Kakerus Verletzung auf sich gehabt hatte. Auch ihr tat es sehr Leid, was ihm widerfahren war.

"Er nimmt es aber erstaunlicherweise ziemlich locker", bemerkte Kimie. "Nun gut, sicherlich bekommst du aber auch noch mal die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Man kann sich wirklich sehr gut mit ihm unterhalten."

Kagome nickte mit einem Lächeln. Gerne wollte auch sie sich mal mit Kakeru unterhalten und die Erzählungen ihrer Cousine hatten sie nun noch neugieriger gemacht. Kimie streckte sich unterdessen einmal, ehe sie sich auf das Geländer der Veranda lehnte.

"Kakeru hat gesagt, viele der Krieger seien momentan außerhalb des Schlosses. Deswegen ist hier jetzt wohl auch alles so tot", sagte sie, wobei sie den letzten Satz deutlich hörbar zum Scherz gesagt hatte. Kagome entwich ein kurzes Lachen, als sie nun an die Seite ihrer Cousine trat. Den Blick ein wenig auf die Bäume hinter den Schlossmauern gerichtet, fragte sie Kimie nach einem Moment: "Sag mal, Kimie, wollen wir uns vielleicht mal etwas in der näheren Umgebung des Schlosses ein wenig umsehen?"

"Hm?" Kimie sah Kagome etwas verunsichert an. "Du meinst, wir sollen das Gelände verlassen?", fragte sie nach, als wollte sie sich vergewissern, dass sie ihre Cousine auch wirklich richtig verstanden hatte. Als Kagome zur Antwort nickte, schaute Kimie ein wenig unschlüssig in die Richtung der Eingangstore in der Schlossmauer.

"Na gut, aber... sollten wir nicht vielleicht vorher jemandem Bescheid sagen, oder so was?", fragte sie, doch Kagome schien sich da weniger Gedanken zu machen.

"Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird", meinte sie. "Wir gehen ja schließlich nicht weit weg und außerdem passt Inuki doch sicherlich auf uns auf. Nicht wahr, Inuki?"

Nachdem Inuki ein bestätigendes Bellen hatte verlauten lassen, schien Kimie so gesehen überstimmt worden zu sein. Und Kagome schien wirklich sehr neugierig und gespannt darauf gewesen zu sein, wie es in der näheren Umgebung des Schlosses so aussehen mochte.

Einen Moment lang überlegte Kimie zwar noch, doch schließlich schien auch sie ihre letzten Zweifel abgeschüttelt zu haben. "Ach, was soll's! Na los, gehen wir!"

So machten sich Inuki und die Mädchen nun auf den Weg, sich die Umgebung etwas genauer anzusehen.

Kaum, dass sie das Gelände des Schlosses durch die Tore in der Schlossmauer verlassen hatten, gingen sie die steinerne Treppe hinunter und folgten einem kleinen Weg, der in den Wald, der das Schloss umgab, hineinführte. Und während sie sich im gemütlichen Vorbeigehen das alles so ansahen, bekamen Kagome und Kimie immer mehr den Eindruck, als gäbe es hier eigentlich nichts, was in irgendeiner Form gefährlich sein könnte. Doch der Schein konnte bekanntlich auch trügen.

"Also, wenn ich mir das so überlege... vielleicht ist es ja nur an den Grenzen gefährlich. Diese komischen Krähen haben uns schließlich auch dort angegriffen", vermutete Kimie nach einer Weile. Kagome überlegte einen Moment und erwiderte dann: "Könnte schon sein. Aber vielleicht sollten wir jetzt trotzdem besser wieder zurückgehen und uns näher am Schloss aufhalten."

Als Kagome das gesagt hatte, drehte sich Kimie um und schaute den Weg zurück, den sie zuvor mit ihrer Cousine gekommen war. Zu ihrem eigenen Erstaunen musste sie feststellen, dass sie schon eine ganz schöne Strecke zurückgelegt haben mussten, denn das Schloss war zwischen den Baumkronen gar nicht mehr zu sehen gewesen. Zum Glück gab es ja aber noch diesen kleinen Weg, so sollte es für sie eigentlich kein Problem sein, wieder sicher zurückzukommen. Kagome und Kimie entschieden sich daher dazu, nun wieder zurückzugehen. Plötzlich spitzte Inuki jedoch seine Ohren und ließ ein warnendes Knurren verlauten. Kagome und Kimie blieben sofort wieder stehen, kaum, dass sie zwei Schritte getan hatten.

"Was hast du, Inuki?", fragte Kagome den Hund ihrer Cousine, dessen Nackenfell sich nun zu sträuben begann. Dabei schaute er die ganze Zeit auf die Büsche direkt vor sich. Gerade, als auch die beiden Mädchen zu diesen Büschen schauten, hörten sie es in diesen verdächtig rascheln. Sofort schrillten bei ihnen alle Alarmglocken.

"Wir scheinen Gesellschaft bekommen zu haben...", meinte Kimie und wurde prompt bestätigt, als hinter den Büschen nun mehrere Dämonen zum Vorschein kamen. Es waren hagere, echsenartige Ungetüme, die von der Größe her den Mädchen zwar nur bis zur Hüfte reichten, aber dennoch hielten Kagome und Kimie nach Möglichkeit einen Sicherheitsabstand ein. Denn die scharfen Krallen und die spitzen Zähne wirkten alles andere als ungefährlich. Aufmerksam beobachteten die gelben Augen, die in den kleinen, abgerundeten Köpfen saßen, die Mädchen und den Hund. Einige dieser Dämonen schlichen sich nun auf allen Vieren an ihre Beute heran, andere bewegten sich wiederum nur auf ihren langen, für schnelle Sprünge sicherlich hervorragend geeigneten Hinterbeinen und in leicht gebeugter Haltung vorwärts, wobei ihnen hier der lange Schwanz dabei half, das Gleichgewicht zu halten. Aus den mit vielen scharfen Zähnen bestückten Mäulern züngelten hin und wieder die in der Mitte langen und gespaltenen Zungen hervor.

"Sie haben uns eingekreist!", bemerkte Kagome erschrocken, als sie einmal ihren Blick hatte schweifen lassen. Denn nicht nur von vorne hatten sich diese Dämonen genähert, auch von hinten und von den Seiten. Es wirkte, als haben sie praktisch auf ihre Beute gewartet.

Rücken an Rücken standen beiden Mädchen nun beieinander, die Dämonen dabei immer genau im Auge behaltend. Als einer der Dämonen ihnen schließlich gefährlich nah herankam und dabei bedrohlich fauchte, trat sofort Inuki in den Vordergrund und antwortete seinerseits mit einem warnenden Knurren. Zunächst schienen sich die Dämonen davon jedoch nicht unbedingt beeindrucken lassen zu wollen. Erst, als Inuki daraufhin kurzzeitig in einem Wirbelwind verschwand, nur um kurz darauf um ein deutliches Stück größer und mit rot glühenden Augen wieder aus diesem auftauchte, wichen sie einen Moment lang alle vorsichtig zurück. Aber fliehen wollten sie immer noch nicht, vielmehr starteten sie schon recht bald neue Versuche, sich ihrer Beute zu nähern. Inuki, Kimie und Kagome wurden weiterhin genauestens umkreist und in Augenschein genommen.

"Sieht nicht so aus, als würden diese Viecher von selbst wieder abhauen", meinte Kimie und zog ihr Schwert. "Na gut, dann bleibt uns so gesehen auch keine große Auswahl mehr. Dann kriegen sie's eben auf die harte Tour!"

Und als wäre dieser Satz praktisch ein Kommando gewesen, sprang Inuki nun mit einem lauten Bellen direkt auf die feindlichen Dämonen zu. Einen konnte er sogleich mit seinen scharfen Zähnen packen und einen anderen mit einem gezielten Schlag mit den krallenbesetzten Pfoten erledigen.

Auch Kagome machte sich nun kampfbereit und spannte einen Pfeil auf ihren Bogen. Schon sehr bald hatte sie auch ein Ziel anvisiert, doch wich der entsprechende Dämon dem abgeschossenen Pfeil blitzschnell aus. Nachdem auch ein zweiter Versuch fehlgeschlagen war, trat Kagome unsicher einen Schritt zurück, so dass sie nun wieder mit dem Rücken genau an dem ihrer Cousine stand.

"Sie sind zu schnell! Meine Pfeile können sie nicht treffen", sagte Kagome, während Kimie ihrerseits ihr Schwert erhob.

"Vielleicht erwische ich ja ein paar von ihnen", meinte sie, konzentrierte sich auf die Dämonen und schwang Raidon direkt in deren Richtung. Ein gleißender Blitz löste sich von der Klinge und obwohl mehrere der Dämonen noch ausweichen konnten, erwischte der Angriff zumindest zwei von ihnen und machte sie unschädlich. Sonderlich zufrieden war Kimie aber dennoch nicht. "Mist! So wird das auf die Dauer nichts! Ich schätze, wir haben ein kleines Problem, Kagome."

Die nun heran springenden Dämonen erledigte Kimie mit gezielten Schwerthieben, aber auf die Dauer würde sie das so nicht lange aushalten. Denn kaum war ein Dämon hinüber, kamen scheinbar zwei oder drei neue nach. Aber eben genau diese direkten Angriffe der Dämonen ermöglichten Kagome wiederum, ihre magischen Pfeile wieder gezielt einzusetzen. Denn immer, wenn einige dieser Dämonen direkt auf sie zusprangen, waren sie ein gutes Ziel, zumal sie im Sprung auch nicht den Gegenangriffen ausweichen konnten. So konnte auch Kagome nun mehrere Gegner mit ihren Pfeilen erledigen. Problematisch wurde die Sache aber dann wieder so richtig, als sie ihren letzten Pfeil abgeschossen hatte.

"Mist! Meine Pfeile sind zu ende!", bemerkte das Mädchen, als genau in diesem Moment wieder einer dieser Dämonen genau auf sie zusprang. Bevor er jedoch zuschnappen konnte, hatte sich Inuki das Ungetüm schon mit den Zähnen gepackt und zur Strecke gebracht. Kagome atmete erleichtert auf. "Danke, Inuki!"

Doch kaum, dass sie sich gerade wieder etwas erholen konnte, hörte Kagome mit einem Mal Kimie kurz aufschreien. Als sie sich entsprechend zu ihrer Cousine umdrehte, hatte gerade einer der Dämonen diese mit seinen scharfen Krallen am rechten Unterarm erwischt. Dennoch hielt Kimie weiterhin ihr Schwert fest, um welches sie den Griff durch den Angriff kurzzeitig gelockert hatte, und schlug zu. In zwei Teile geschlagen ging der Dämon zu Boden. Kaum war der erste Schreck verdaut gewesen, spürte Kimie ein gemeines Brennen an ihrem Arm.

"Kimie! Ist alles in Ordnung?", fragte Kagome, ehe ihr Blick auf Kimies Arm fiel. Der Ärmel der Jacke wies drei Risse an der Stelle auf, wo der Dämon mit seinen Krallen zugeschlagen hatte. Durch diese Risse trat mittlerweile auch Blut hervor. Der Dämon hatte nicht nur Kimies Jacke erwischt.

"Du blutest ja! Ist es schlimm?", fragte Kagome ihre Cousine sofort besorgt.

"Ach, was! Das sind doch nur Kratzer!", erwiderte Kimie zwar, hielt sich aber dennoch de verletzten Arm. Die Aufmerksamkeit der Mädchen war aber schon sehr bald wieder auf diese Dämonen gerichtet, die sich ihnen wieder näherten. Kimie und Kagome wichen zwei Schritte zurück, wobei Kimie ihrer Cousine zuflüsterte: "Es gefällt mir zwar nicht, aber ich glaube, wir sollten lieber von hier verschwinden. Ich schätze, wir haben keine andere Wahl."

Kagome war der selben Meinung gewesen. Würden sie hier bleiben und weiterkämpfen, würde es sicher nicht mehr lange dauern, bis sie sich hätten geschlagen geben müssen. So rief Kimie nun Inuki zu sich: "Inuki!"

Sofort hatte sich der Hund zu den Mädchen umgewandt und sprang an ihre Seite. Kimie steckte ihr Schwert wieder ein, schwang sich anschließend auf Inukis Rücken und streckte dann ihre Hand nach Kagome aus. Kagome ergriff die Hand ihrer Cousine und wurde von dieser ebenfalls auf Inukis Rücken gezogen.

"Inuki! Lauf zurück zum Schloss!", wies Kimie ihren Hund an, der auch sofort loslief, dich gefolgt von den feindlichen Dämonen.
 

Inzwischen hatte sich bereits Inu Yasha so seine Gedanken hinsichtlich Kagomes Verbleib gemacht. Nachdem er erstmal ein wenig allein in seinem Zimmer gewesen war, hatte er sich schließlich dazu entschieden, mal bei dem Mädchen vorbeizuschauen. Doch hatte er Kagome in ihrem Zimmer nicht aufgefunden. Mittlerweile hatte Inu Yasha sie nun bereits im Schloss und auf dem gesamten Gelände, inklusive des Gartens gesucht, doch noch immer nicht gefunden. Als er auf seiner Suche stattdessen schließlich Sango, auf dessen Schulter Kirara saß, Miroku und Shippou im Beisein von Rin und Jaken über den Weg lief, fackelte der Hanyou nicht lange, auf seine Freunde zuzugehen und sie gleich nach Kagome zu fragen: "Hey, Leute! Sagt mal, wisst ihr, wo Kagome im Moment steckt?"

Die Gefragten tauschten untereinander kurz ihre Blicke aus, doch schüttelte Sango danach nur den Kopf. "Nein, wir haben sie seit dem Frühstück nicht mehr gesehen."

"So ein Mist!", fluchte Inu Yasha leise in sich hinein. "Sie kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!?"

Ihm kreisten schon alle möglichen Gedanken durch den Kopf, was eventuell passiert sein könnte. Sogar, dass irgendeiner der Inu-Youkai da seine Finger im Spiel gehabt hatte, schloss der Hanyou dabei nicht aus.

Während Miroku und Sango versuchten, Inu Yasha etwas von seinen Bedenken zu befreien, ließ Rin schon sehr bald wieder etwas ihren Blick schweifen. Dabei entdeckte sie nun zufällig Sesshoumaru in Begleitung von Ashitaka und Tôya. Sofort lief das kleine Mädchen auf die Gruppe zu. "Da seid Ihr ja, Sesshoumaru-sama! Ich habe Euch vermisst!"

Kaum, dass Inu Yasha den Namen seines Halbbruders vernommen hatte, hatte er seinen Blick gehoben. Und während Rin Sesshoumaru ganz erfreut begrüßte und Jaken um seinen Herrn herumwuselte, näherte sich nun auch Inu Yasha der Gruppe, doch schenkte er dabei lediglich Ashitaka seine Aufmerksamkeit.

"Ashitaka! Sag mal, hast du vielleicht Kagome irgendwo gesehen?", fragte der Hanyou diesen daher auch gleich ohne Umschweife.

Auf die Frage hin nickte Ashitaka einmal. "Ja, wir haben uns vorhin ein wenig unterhalten. Das ist bestimmt keine halbe Stunde her. Zuletzt waren noch Kimie-chan und Inuki bei ihr."

"Vielleicht sind die drei ja zusammen", vermutete Shippou, der inzwischen mit Miroku und Sango ebenfalls zu den anderen hinzugekommen war. "Vielleicht sind sie ja außerhalb des Schlosses und sehen sich ein wenig um."

"Das wäre aber mehr als dumm!", warf Tôya daraufhin ein. "Schließlich weiß keiner von uns, ob da draußen momentan nicht..."

Ein Bellen, was plötzlich von außerhalb des Schlosses aus einiger Entfernung zu hören gewesen war, schnitt dem Youkai jedoch den Satz ab. Rin brauchte nicht lange, um das Bellen entsprechend zuzuordnen und zog nervös am linken Ärmel von Sesshoumarus Kimono. "Ich kenne das Bellen! Das war Inuki, ganz bestimmt!"

Auch Sesshoumaru hatte natürlich sofort erkannt, dass es Inuki gewesen war, der da gebellt hatte. Und anhand dessen, wie er gebellt hatte, war für ihn unschwer zu erkennen gewesen, dass er von irgendetwas bedrängt wurde. Und da war Inuki mit großer Sicherheit nicht der Einzige gewesen, was auch die Vermutung Mirokus nun bestärkte: "Dann sind Kagome-sama und Kimie wohl wirklich irgendwo da draußen und Inuki muss bei ihnen sein!"

Kaum hatte der Mönch das gesagt, war Sesshoumaru auch schon mit einem Satz davon gesprungen und keine zwei Sekunden später hinter der Schlossmauer verschwunden. Die anderen hatten gar nicht so schnell gucken können. Dennoch folgte Ashitaka seinem Cousin sogleich, ebenso wie Tôya und Inu Yasha, der seine Freunde zuvor jedoch noch anwies, im Schloss zu warten. Dann waren auch die drei schon aus der Sicht der anderen verschwunden.

"Ich hoffe, Kagome-chan und Kimie-chan ist nichts zugestoßen", sagte Sango mit ernstem Gesicht.
 

Noch immer waren Kagome, Kimie und Inuki auf der Flucht vor den Dämonen, die partout nicht aufgeben wollten und weiterhin hartnäckig an ihrer Beute dranblieben. Doch konnten die Mädchen hinter den Baumkronen bereits das Schloss sehen. Unruhig drehte sich Kagome nach hinten um. Ihr schien, als kämen diese Dämonen immer näher und als drei von ihnen plötzlich mit weit aufgerissenen Mäulern zum Sprung ansetzten, schrie das Mädchen entsetzt auf. Zeitgleich sah Kimie vor sich nun mehrere Schatten zwischen den Bäumen auftauchen, von denen einer genau über ihren Kopf hinweg den Dämonen entgegen sprang.

"Sankontessou!"

"Inu Yasha!", rief Kagome sofort den Namen des Hanyou, dessen Klauen die angreifenden Dämonen in ihre Einzelteile zerfetzt hatten, erleichtert aus. Zusätzlich zu Inu Yasha waren auch Sesshoumaru, Ashitaka und Tôya da gewesen. Mit gezogenen Waffen erledigten sie nun ebenfalls noch einige dieser Dämonen, woraufhin die noch verbliebenen stehen blieben und die Verfolgung abbrachen. Stattdessen wichen sie wieder etwas zurück. Aber auch Inuki konnte nun endlich stehen bleiben und Kagome und Kimie entwichen leise Seufzer der Erleichterung.

"Kagome! Ist dir etwas passiert?", fragte Inu Yasha das schwarzhaarige Mädchen sofort und kam auf sie zu. Dankbar lächelnd schüttelte Kagome den Kopf, während sie von Inukis Rücken abstieg.

"Nein, mir geht es gut. Aber..." Verunsichert schaute sie nun zu Kimie rüber, die inzwischen ebenfalls von Inuki abgestiegen war. Zu ende sprechen konnte Kagome ihren Satz jedoch nicht mehr, denn das Fauchen dieser echsenartigen Dämonen erregte wieder ihre Aufmerksamkeit. Doch benahmen sich diese plötzlich sehr merkwürdig. In geduckter Haltung wichen sie immer weiter mehrere Schritte zurück, dabei hatten sie die ganze Zeit Sesshoumaru, Inu Yasha, Ashitaka und Tôya im Auge. Schließlich machten sie eiligst kehrt und liefen den selben Weg zurück, den sie zuvor gekommen waren.

Inu Yasha schaute ihnen etwas verdutzt nach. "Hä? Was soll 'n das jetzt?"

Daraufhin folgte Ashitaka den Dämonen einige Meter, doch beschleunigten diese dadurch ihr Tempo sofort. So blieb Ashitaka auch gleich wieder stehen. Er hätte die Dämonen zwar locker einholen können, doch machte er sich diese Mühe nicht. Stattdessen kehrte er wieder zu den anderen zurück. "Sie sind geflohen", sagte er. "Sie werden wohl erstmal auch nicht wieder zurückkommen."

"Hm! Da habt ihr ja so gesehen noch mal Glück gehabt", sagte Tôya daraufhin an Kagome und Kimie gewandt, zog aber kurz darauf skeptisch eine Augenbraue hoch.

"Ist einer von euch verletzt? Ich rieche Blut", bemerkte er und schaute die Mädchen prüfend an. Aber nicht nur ihm war der Blutgeruch aufgefallen, auch Inu Yasha, Ashitaka und natürlich auch Sesshoumaru hatten ihn schon längst wahrgenommen. Sämtliche Blicke schienen nun auf Kimie zu ruhen, die daraufhin irgendwie zu versuchen schien, ihre Verletzung zu verbergen, indem sie ihren rechten Arm hinter ihrem Rücken versteckte.

"Schaut mich nicht so an! Es ist alles halb so wild", meinte sie, wobei sie aber trotzdem etwas zu Boden schaute. Als aber Sesshoumaru an ihre Seite getreten war, hob Kimie ihren Blick wieder. Aus seinem Gesichtsausdruck wurde sie aber nicht so recht schlau.

"Ihr geht zurück zum Schloss", wies Sesshoumaru die anderen plötzlich an, während er selbst sich auch gleich wieder umdrehte und genau die Richtung einschlug, in welche zuvor die Dämonen davongelaufen waren.

"Sesshoumaru, was hast du vor?", fragte Kimie den Youkai, der jedoch nicht antwortet, sondern stattdessen seine Schritte beschleunigte und dann mit geschickten Sprüngen von Baum zu Baum sprang. Kimie konnte sich schon denken, was Sesshoumaru wohl vor hatte, ebenso wie die anderen.

"Na gut, gehen wir zurück", schlug Ashitaka der Gruppe nach einem Moment vor. Um Sesshoumaru machte er sich keine Sorgen, schließlich kam dieser sicherlich auch ganz gut allein zurecht. Hingegen machte sich Kimie schon so ihre Gedanken, wobei auch sie sich aus den gleichen Gründen wie Ashitaka eher weniger Sorgen um Sesshoumaru machte, als viel mehr darum, dass sie diesen mit ihrem unüberlegten Handeln verärgert haben könnte. Sein Gesichtsausdruck hatte sie zumindest sehr darauf schließen lassen.

Schweigend ging die Gruppe wieder zum Schloss zurück.
 

Diese Dämonen einzuholen war für Sesshoumaru wirklich keine große Schwierigkeit gewesen. Ziemlich schnell war er ihnen nahe genug gekommen, dass er sie stellen konnte. Mit einem gekonnten Sprung über ihre Köpfe hinweg landete er nun genau vor ihnen und versperrte ihnen somit den weiteren Fluchtweg. Die Dämonen mussten wohl oder übel stoppen und nun dem kalten und stechenden Blick des Inu-Youkai standhalten.

"Wer hat euch geschickt und was habt ihr hier zu suchen? Antwortet mir!", befahl Sesshoumaru mit derart durchdringender Stimme, dass jeder Normalsterbliche sich wohl am Liebsten an Ort und Stelle in Luft aufgelöst hätte. Auch die Dämonen schienen ganz genau zu wissen, dass sie niemals eine Chance gegen den Youkai vor ihnen hatten, doch auf seine Fragen antworten, das taten sie dennoch nicht. Und sie würden seine Fragen wohl auch nicht beantworten, zu diesem Schluss war auch Sesshoumaru sehr schnell gekommen. Aber es machte auch wenig Sinn, diese Viecher einfach so wieder von dannen ziehen zu lassen, zumindest aus Sesshoumarus Sicht. Die Dämonen mit seinem Blick genau erfasst, hob er nun seine rechte Hand, die leicht in einem hellen Licht aufzuglühen begann. Für die anderen Dämonen war das Zeichen genug, doch anders als vielleicht gedacht, versuchten sie jetzt nicht etwa, erneut zu fliehen, sondern sie taten genau das Gegenteil und griffen Sesshoumaru an, wie in der Art eines letzten Versuchs. Sich davon aber keinesfalls beeindruckt zeigend, ließ Sesshoumaru seinerseits nun seine Lichtpeitsche für sich auf diese Aktion antworten. Es vergingen gerade mal ein paar Sekunden, da war von den Dämonen keiner mehr am Leben.

"Als ob solche primitiven und niederen Dämonen mir etwas anhaben könnten." Sesshoumarus kühler Blick schweifte noch einmal über die geschlagenen Dämonen, als aus den Wipfeln der Bäume plötzlich einige schwarze Krähen laut krächzend emporstiegen. Sesshoumaru erkannte sie sofort. Es waren genau solche Krähen gewesen, die ihn und die anderen schon bei ihrer Ankunft in den westlichen Ländern angegriffen hatten. Sicherlich hatten sie das Geschehen mitverfolgt und flogen nun davon, um ihren Herrn Bericht zu erstatten. Für Sesshoumaru wäre es zwar kein sonderliches Problem gewesen, den geflügelten Ungetümen zu folgen und sie alle schnell und unkompliziert vom Himmel zu holen, doch entschied er sich bewusst dagegen. Sollten diese Krähen ihrem Herrn doch von dem berichten, was vorgefallen war. Vielleicht würde sich der Feigling, der sich bisher immer nur im Verborgenen gehalten hatte, dann auch mal persönlich auftauchen. Also kümmerte sich Sesshoumaru schon bald nicht mehr um die Krähen, sondern machte sich nun wieder auf den Rückweg zu seinem Schloss.
 

Unterdessen waren Kagome, Kimie und Inuki in Begleitung von Inu Yasha, Ashitaka und Tôya wieder im Schloss angekommen. Kurz und knapp hatten Kagome und Kimie den anderen erzählt, was vorgefallen war. Besorgt kam Rin nun auf Kimie zu, den Blick dabei ständig auf deren verletzten Arm gerichtet.

"Tut das sehr weh, Kimie-san?", fragte das kleine Mädchen unsicher, doch Kimie schüttelte mit einem beruhigenden Lächeln den Kopf.

"Ach was! Das ist doch nur ein Kratzer, Rin. Mach dir keine Sorgen."

Doch die Wunde blutete noch immer und bot nicht gerade einen beruhigenden Anblick. Kimie versuchte daher, sie so gut es eben ging unter dem Stoff ihrer Jacke zu verbergen.

"Was ist mit dir, Kagome-chan? Bist du auch verletzt worden?", fragte Sango nun an Kagome gerichtet, die verneinend den Kopf schüttelte.

"Nein, mir ist nichts passiert, Sango-chan."

Allerdings fühlte sich Kagome irgendwie schuldig für das, was Kimie passiert war. Und überhaupt wäre es wohl das beste gewesen, würde man ihre Wunde schnell versorgen.

"Komm, Kimie. Ich kümmere mich jetzt besser um deine Verletzung", schlug Kagome ihrer Cousine daher vor. Kimie nickte einverstanden und ging nun gemeinsam mit Kagome ins Schloss, dicht gefolgt von Inuki.

"Hoffentlich geht's Kimie schnell wieder besser...", meinte Shippou bedrückt, als ihm und den anderen eine ziemlich abfällig klingende Bemerkung ins Ohr drang: "Tse! Kaum kehrt man unseren Besuchern den Rücken, stellen sie hier alles auf den Kopf. Als ob wir nicht schon genug zu tun hätten, jetzt müssen wir auch noch die Aufpasser für so ein paar Menschen spielen."

Sofort hatten sich alle Blicke auf denjenigen gerichtet, der das gesagt hatte. Natürlich hatte es sich dabei um Subaru gehandelt, der erst jetzt zu den anderen gestoßen war, das zuvor Gesagte aber dennoch gehört hatte.

"Lass diese Bemerkungen, Subaru!", forderte Ashitaka seinen Kameraden auf. "Das gehört hier nicht her!"

"Wieso denn nicht? Es stimmt doch!", konterte Subaru jedoch unbeeindruckt und verschränkte die Arme vor der Brust, in der rechten Hand seinen Bogen festhaltend. "Nur, weil Ihr mit diesen Leuten befreundet seid, Ashitaka-sama, muss das doch noch lange nicht heißen, dass das auch auf mich oder auf einen der anderen zutreffen muss. Mich wundert es ja zudem noch immer, dass sich Sesshoumaru-sama neuerdings extra die Mühe macht, Menschen zu helfen. Dieses Verhalten ist so untypisch für ihn, dass es schon wieder beinahe amüsant ist. Aber eben auch nur beinahe."

Es schien so, als wollte Subaru damit auch schon wieder gehen, da er sich nun wieder von der Gruppe abwandte, doch auf seine letzte Bemerkung hin räusperte sich nun Jaken: "Ähem! Entschuldige mal! Aber wagst du es etwa, dich über meinen Herrn lustig zu machen? Denn wenn das so ist, warne ich dich! Ich..."

"Du warnst mich?", fragte Subaru, noch bevor der Krötendämon hatte aussprechen können. Beeindruckt oder gar eingeschüchtert wirkte der Inu-Youkai aber keinesfalls, vielmehr empfand er dies einfach nur als lachhaft. "Ha! Wenn das nicht so lächerlich wäre, würde ich jetzt anfangen zu lachen."

"Äh..." Zuerst schaute Jaken etwas verunsichert zu Subaru hoch, doch versuchte er, sich nicht von diesem einschüchtern zu lassen. "Unterschätze mich besser nicht! Ansonsten müsste ich dir doch eine Lektion erteilen und..." Aber wieder konnte Jaken seinen Satz nicht zu ende sprechen, denn mit dem unteren Ende seines Bogens drückte Subaru nun den Kopf Krötendämons auf den Boden.

"Wenn ich fast Genickstarre bekommen würde, um mit anderen zu sprechen, würde ich mich nicht so aufspielen, mein Freund", sagte er kühl, während Jaken unter dem Druck des Bogens auf seinen Kopf auf dem Boden rumzappelte. Ashitaka wollte sich gerade wieder einmischen, als Subaru jedoch von sich heraus wieder von Jaken abließ, als er nämlich mitbekam, dass Sesshoumaru inzwischen ebenfalls wieder zurückgekommen war. Soeben kam er über den großen Innenhof auf die am Schloss stehende Gruppe zu.

"Ist alles in Ordnung, Sesshoumaru?", fragte Ashitaka seinen Cousin, der auf die Frage aber nicht antwortete, sondern nur kurz seinen Blick schweifen ließ. Ashitaka ahnte, wonach er suchte. "Wenn du Kimie-chan suchst, sie ist eben mit Kagome-chan rein gegangen."

"Hm!" Das war alles, was Sesshoumaru dazu zu sagen gehabt hatte, ehe auch er ohne ein weiteres Wort auf die Eingangstüren des Schlosses zuging und schließlich in diesem verschwand. Auch Subaru entfernte sich nun wieder von den anderen, während Jaken noch etwas mitgenommen auf dem Boden liegen blieb.

"Hey, du!", rief Inu Yasha dem Inu-Youkai noch einmal zu und tatsächlich blieb Subaru einen Moment stehen, wenngleich er sich nicht zu dem Hanyou umdrehte, der nun weiter sprach: "Eines will ich mal klarstellen! Lass es dir nicht einfallen, Kagome oder sonst wem zu nahe zu kommen, sonst wirst du mich kennen lernen! Ist das klar?"

Jetzt wandte Subaru seinen Blick doch ein wenig zu Inu Yasha um. Dieser war aber zugegeben etwas irritiert von dem eigenartigen Lächeln des Youkai. "Man merkt, dass du und Sesshoumaru-sama Brüder seid. Ihr beiden seid euch in mancher Hinsicht gar nicht mal so unähnlich." Und mit diesen Worten ging Subaru schließlich davon.

"Was sollte das denn?", fragte sich Inu Yasha und wirkte auch in einem gewissen Sinne verärgert. "Was soll ich denn bitte mit Sesshoumaru gemeinsam haben?! So ein Quatsch!"

Miroku, Sango und Shippou tauschten daraufhin untereinander kurz ihre Blicke aus und konnten sich ein leicht amüsiertes Lächeln beim besten Willen doch nicht verkneifen, wobei sie dieses jedoch vor ihrem Freund verbargen.
 

Inzwischen war Kagome in Kimies Zimmer bereits dabei, sich um die Verletzung ihrer Cousine zu kümmern.

"Tut's noch weh, Kimie?", fragte die Jüngere, während sie die Wunde an Kimies rechten Arm mit einem feuchten Tuch reinigte.

Kimie schüttelte auf die Frage hin einmal den Kopf. "Es geht schon wieder. Danke, Kagome."

Aufmerksam saß die ganze Zeit Inuki neben den beiden Mädchen und beobachtete ganz genau, was Kagome tat. Hin und wieder stupste er Kimie auch leicht mit dem Kopf an, als wollte er ihr ein wenig beistehen. Behutsam kraulte Kimie ihn mit ihrem unverletzten Arm am Kopf, während Kagome das Tuch nun einmal in einer Schüssel mit Wasser auswusch, ehe sie es erneut zu der Wunde führte. Einen Moment lang sagte keines der beiden Mädchen etwas, bis Kagome diese Stille scheinbar nicht mehr aushielt und leise sagte: "Es tut mir Leid."

"Hm?"

Etwas verwundert hatte Kimie den Blick zu ihrer Cousine umgewandt, die weiter sprach: "Es ist meine Schuld, dass du verletzt worden bist. Hätte ich nicht den Vorschlag gemacht, dass wir das Schloss verlassen, dann..."

"Ach, was! Jetzt hör aber mal auf, Kagome!", widersprach die Ältere vehement, noch bevor Kagome ihren Satz hatte zu Ende sprechen können. Doch war in Kimies Stimme kein Unterton von Ärger oder Wut vorhanden gewesen, denn keinesfalls gab sie Kagome in irgendeiner Form Schuld an dem, was passiert war. Nachdem sie jedoch Kagomes zunächst etwas erschrocken wirkenden Blick bemerkt hatte, sprach Kimie daraufhin ruhiger weiter: "Mach dir keinen Kopf. Es ist ja schließlich nicht so, als wären wir zum ersten Mal in eine gefährliche Lage geraten. Und außerdem ist doch nichts weiter passiert."

Kagome senkte etwas den Blick. "Aber..."

"Kein aber!", unterbrach Kimie sie erneut, diesmal jedoch mit einem leichten Lächeln im Gesicht. "Ich bin schließlich freiwillig mit dir mitgegangen und dir hätte das genauso gut passieren können. Nur hat es letztendlich eben mich erwischt. Und schließlich hätte ich dir ja auch auf deinen Vorschlag hin widersprechen können, aber ich habe dir zugestimmt. So gesehen war es mein eigener Fehler. Also vergessen wir diese Sache. In Ordnung?"

Als Kagome daraufhin wieder aufschaute, konnte sie nicht anders, als das Lächeln ihrer Cousine zu erwidern und zu nicken. "Ist gut."

In der Tat fühlte sich Kagome jetzt wirklich erleichtert, dass Kimie ihr keinen Vorwurf aus dem machte, was geschehen war. So kümmerte sie sich nun weiterhin darum, die Verletzung ihrer Cousine zu versorgen. Inzwischen war sie mit dem Säubern der Wunde fertig geworden und hatte diese schon so weit behandelt, dass schlussendlich nur noch der Verband fehlte. Diesen wollte Kagome nun aus dem Erste-Hilfe-Kasten herausholen, doch mit einem Mal spitzte Inuki die Ohren und schaute ganz gespannt in die Richtung der Schiebetür. Einen Sekundenbruchteil später war er auch schon aufgesprungen. Kimie und Kagome folgten ihm ein wenig verwundert mit ihren Blicken.

"Hey! Was ist denn los, Inuki?", fragte Kimie ihren Hund, der abwartend vor der Schiebetür stand, die nun von draußen von jemandem geöffnet wurde.

"Sesshoumaru!", sprach Kimie den Namen des Besuchers überrascht aus. Mit ihm hatte sie ihm Moment überhaupt nicht gerechnet und auch Kagome schien die Überraschung ihrer Cousine zu teilen. Während Inuki den Youkai aber nun mit angemessener Zurückhaltung begrüßte, wandte sich dieser Kagome zu.

"Ich will allein mit ihr sprechen", gab Sesshoumaru kühl bekannt. Kagome war sofort klar, was er damit gemeint hatte. Ihr Blick traf sich kurz mit dem von Kimie, die einmal nickte.

"Es ist in Ordnung", meinte sie ruhig.

Auch Kagome nickte nun einverstanden. "Okay, dann gehe ich erstmal wieder zu den anderen."

"Ja, mach das."

Kagome stand auf und ging mit einem doch etwas mulmigen Gefühl an Sesshoumaru vorbei, ehe sie schließlich das Zimmer verließ und die Schiebetür wieder hinter sich schloss. Abgesehen von Inuki befanden sich Kimie und Sesshoumaru nun allein in dem Zimmer. Kimie kam sich zugegebenermaßen ein wenig blöd vor, so wie sie jetzt vor Sesshoumaru auf dem Boden saß. Auch wusste sie nicht, was sie jetzt eventuell hätte sagen sollen, zumal Sesshoumaru auch keinerlei Anhaltspunkte dafür gab, was gerade in ihm vorging. Er war so undurchschaubar wie immer. Doch gerade, als Kimie überlegte, als Erste etwas zu sagen, kam ihr der Youkai überraschend zuvor.

"Das war mehr als dumm, was ihr getan habt!", sagte Sesshoumaru üblich kühl und es klang zusätzlich auch noch regelrecht belehrend. "Verrate mir mal, wie ihr beiden auf die Idee gekommen seid, euch allein außerhalb des Schlosses aufzuhalten."

Etwas trotzig schaute Kimie daraufhin zu ihm hoch. Zwar hatte sie schon geahnt, dass er sie auf dieses Thema ansprechen würde, aber sein Ton sagte ihr nicht unbedingt zu.

"Wir wollten uns nur ein wenig umsehen", rechtfertigte Kimie das Verhalten von Kagome und ihr. "Ist das etwa verboten? Und außerdem sind doch gar nicht weit weg gewesen." Das war jedoch alles gewesen, was sie kleinlaut zur Antwort gegeben hatte, denn auf keinen Fall wollte sie Kagome verpetzen.

Sesshoumaru schaute seinerseits prüfend zu dem Mädchen runter, doch würde es dazu nichts mehr sagen, das konnte er schon jetzt für sich feststellen. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, selbst noch einmal etwas zu sagen: "Dummes Mädchen! Tôya hatte Recht, ihr beiden habt wirklich noch mal Glück gehabt und das gilt besonders für dich."

"Ja, ja! Ich hab's geschnallt!"

Kimie hatte wirklich keine Lust darauf, sich jetzt einen altklugen Vortrag anzuhören und das vermutlich auch deshalb, weil sie selbst eigentlich wusste, dass Sesshoumaru Recht gehabt hatte. Frustriert griff sie nun stattdessen nach dem Erste-Hilfe-Kasten und holte daraus einen Verband heraus, um sich diesen um ihren verletzten Arm zu wickeln. Doch dadurch, dass Kimie ihren Arm durch die Verletzung nicht so richtig bewegen konnte und sie sowieso praktisch nur mit einer Hand den Verband anlegen konnte, wurde ihr das anschließende Herumhantieren mit diesem doch sehr erschwert. In Sesshoumarus Gegenwart wollte Kime aber nicht das völlig hilflose und wehleidige kleine Mädchen spielen und biss die Zähne zusammen. Für einen kurzen Moment durchfuhr sie jedoch ein stechender Schmerz, der sich bis in die Schulter hochzog und sie kurz zusammenzucken ließ. Auch konnte Kimie es nicht vermeiden, dass sie deutlich sichtbar in sich zusammengezuckt war. Um dies jedoch zu überspielen, wollte sie - kaum, dass der Schmerz ein wenig nachgelassen hatte - sogleich erneut versuchen, ihren Arm zu verbinden, doch spürte sie plötzlich, wie dieser nun von jemandem festgehalten wurde. Kimie hatte sich gerade erst umgedreht, als ihr nun auch noch der Verband aus der Hand genommen wurde. Völlig verdutzt ruhte ihr Blick nun auf Sesshoumaru, der einerseits ihren verletzten Arm hielt und nun auch noch damit begann, ihr den Verband umzulegen. Kimie hatte nicht mal mitbekommen, wie er sich an ihre Seite begeben hatte. Die Prozedur ließ sie diesmal aber ruhig über sich ergehen und brachte nur ein leises "Danke..." heraus.

Während der ganze Zeit, in der Sesshoumaru ihr den Verband anlegte, sagte keiner der beiden auch nur ein Wort. Erst, als er Kimies Arm versorgt hatte, sprach Sesshoumaru das Mädchen erneut an: "Du machst in Zukunft keine solchen Alleingänge mehr. Du wirst von jetzt an in meiner Nähe bleiben und mir nicht mehr von der Seite weichen."

Kimie horchte auf. Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch, zumal das von Sesshoumaru Gesagte in ihren Ohren sehr nach einer Anweisung geklungen hatte.

"Was wird das? Übermäßige Kontrolle?", fragte sie daher etwas patzig.

"Sei nicht albern", entgegnete Sesshoumaru im üblichen Ton. "Aber schließlich scheinst du ja jemanden zu brauchen, der ein Auge auf dich hat. Ich frage mich, wie du in dem einen Jahr, in dem du weg warst überhaupt zurechtgekommen bist."

"Das mag eventuell daran liegen, dass es in meiner Epoche keine Dämonen gibt", gab Kimie ein wenig altklug zur Antwort. "Im Übrigen solltest du vielleicht mal so langsam damit aufhören, mit mir zu sprechen, als wäre ich ein kleines, ungehorsames Kind!"

"Wenn du dich nun mal stets so benimmst", konterte Sesshoumaru unbeeindruckt und diesmal fiel Kimie auf die Schnelle keine Erwiderung darauf ein. Sesshoumaru schaute nun doch mit einer Spur von Triumph zu dem Mädchen. "Du bist sprachlos. Mir scheint, so langsam kriege ich dich doch noch zahm."

"Wie bitte? Zahm?!" Kimie glaubte zuerst, sie habe sich verhört. Jetzt sprach er schon mit ihr, wie mit einem Haustier. Das war ihr dann doch zu viel und sie entgegnete aufgebracht: "Hör mal! Ich bin auch nicht dein Haustier! Das ist ja wohl die Höhe! Ich habe keinen Bock mehr, mir so was anhören zu müssen! Ich bin...!"

"Du bist meine Gefährtin", unterbrach Sesshoumaru sie mitten im Satz und wieder war Kimie einen Moment lang sprachlos. So wollte sie selbst ihren Satz eigentlich gar nicht enden lassen, aber viel weniger von dem Inhalt von Sesshoumarus Satz, war sie mehr darüber überrascht gewesen, WIE er es gesagt hatte. Diesmal blieb Kimie aber stumm. Sie schaute Sesshoumaru nur an, als er kurz darauf weiter sprach: "Es gehört zu meinen Aufgaben, dich zu beschützen. Das ist selbstverständlich und bedarf keiner größeren Erklärungen. Aber damit ich dich beschützen kann, muss ich wissen, wo du dich befindest. Das machst du mir nicht unbedingt dadurch leichter, dass du dich kopflos in irgendeine Gefahr stürzt."

Als Sesshoumaru nun erstmal pausierte, senkte Kimie etwas den Blick. Sie wusste, dass er mit dem, was er gesagt hatte, durchaus Recht gehabt hatte, aber irgendwie hatte sie immer noch dieses etwas widerspenstige in sich, das sie in seiner Gegenwart schon von Anfang an immer wieder mal an den Tag gelegt hatte.

"Es tut mir Leid...", entschuldigte sich Kimie schließlich leise. "Ich wollte dir keinen Ärger machen oder so was..."

Mehr konnte sie im Moment auch nicht sagen, da sie auch nicht wusste, was sie eventuell noch hätte sagen können. Auch hob sie ihren Blick nicht wieder. Erst, als Sesshoumaru ihr Kinn leicht anhob, schaute sie ihm wieder in Gesicht. Nun legte er seine rechte Hand an ihre linke Wange.

"Für den Fall, dass du dennoch mal wieder deinen eigenen Kopf durchsetzen wirst, rate ich dir, in Zukunft besser auf dich aufzupassen", forderte er sie auf, während er zeitgleich auf ihren verletzten Arm schaute. "So was möchte ich nicht noch einmal sehen."

Kimies Augen weiteten sich überrascht. Die Art, wie Sesshoumaru gerade mit ihr gesprochen hatte und wie er sich ihr gegenüber verhielt, bereitete ihr irgendwie ein eigenartiges Gefühl. Irgendetwas wollte sie jetzt unbedingt sagen, aber ihr fiel nicht ein, was das hätte gewesen sein können. Unschlüssig knibbelte Kimie ein wenig mit ihren Fingern herum, als ihr Inuki unerwartet zur Hilfe kam. Allerdings gab er ihr eine recht ungewöhnliche Hilfestellung, denn Inuki platzierte sich nun direkt hinter seine Herrin, nur um sich anschließend auf die Hinterbeine zu stellen und ihr mit den Vorderpfoten einen kräftigen Stoß in den Rücken zu geben. Die völlig überrumpelte Kimie fiel also nach vorne und Sesshoumaru direkt entgegen.

"Aah! Inuki! Was soll denn der Blödsinn?!", beschwerte sich Kimie sofort, doch als sie sich zu ihrem Hund umgedreht hatte, war dieser schon in eine andere Ecke des Zimmers getrabt. Als Kimie ihren Blick daraufhin wieder nach vorne richtete, schaute sie geradewegs über den oberen Rand von Sesshoumarus Rüstung auf seinen Kimono. Zuerst tat sie nichts weiter, dann wanderten zunächst nur ihre Augen weiter zu seinem Gesicht hoch, bevor sie auch ihren Kopf hob. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie glatt vermutet, Sesshoumaru wäre im Moment ebenso überrumpelt gewesen wie sie, oder zumindest ansatzweise. Verunsichert versuchte Kimie etwas zu sagen: "Ähm... Also, ich... Nun ja..."

Doch plötzlich hörte man ein Klopfen an der Tür. Sprungartig und wie auf ein Kommando gehorchend hatte sich Kimie sofort von Sesshoumaru entfernt und schaute nunmehr mit einem Unschuldsblick und leicht geröteten Wangen in die Luft. Als es kurz darauf wieder an der Tür klopfte und man von draußen nun auch eine männliche Stimme nach Sesshoumaru fragen hörte, stand dieser auf, ging auf die Tür zu und öffnete diese. Dabei wurde er stets von Kimie aus dem Seitenwinkel beobachtet. Da er ihr nun jedoch ein wenig die Sicht versperrte, lehnte sie sich ein wenig zur Seite, um nach Möglichkeit an ihm vorbeischauen zu können. An der Tür entdeckte sie nun einen Youkai, den sie zuvor noch nicht gesehen hatte. Außerdem unterhielten er und Sesshoumaru sich momentan auch so leise, dass sie kein Wort verstehen konnte, egal, wie sehr sie sich auch anstrengte, zumindest ein paar Wortfetzen herauszuhören. Auf einmal ging der fremde Youkai auch schon wieder fort, während sich Sesshoumaru wieder zu Kimie umwandte.

"Was bedeutete das?", fragte sie ihn sofort neugierig. "Ist etwas passiert?"

"Nichts sonderlich Nennenswertes. Aber wir haben Besuch bekommen", antwortete Sesshoumaru.
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Hohe, spitze Berge, vor denen sich ein gänzlich unbepflanztes Ödland erstreckte, ragten in den bewölkten Himmel empor und ein großer Schwarm dämonischer Krähen zog auf der Höhe der mit Wolkenschleiern verhüllten Bergspitzen seine Kreise. Lautes, kämpferisches Gekrächze wurde begleitet vom immer fortwehrenden Flügelschlagen der fliegenden Ungetüme. Das Gekrächze wurde noch lauter, als ein kleinerer Schwarm Krähen nun zu dem großen dazu stieß. Der Himmel wurde verdunkelt durch ihre schwarzen Schwingen.

"Hm! In Schach gehalten von zwei Menschenmädchen. Eine Schande!", sprach eine männliche Stimme kühl und herablassend aus dem Inneren einer dunklen Höhle heraus, die sich auf halber Höhe von einem der Berge befand. Hin und wieder stießen einige der Krähen zu der Höhle hinunter und flogen krächzend an deren Eingang vorbei. Ein Paar rot glühender Augen wurde nun aus dem Dunkeln der Höhle sichtbar, als die Stimme nun belustigt weiter sprach: "Aber dennoch könnte diese Sache noch recht unterhaltsam werden. Man muss eben nur wissen, wie man das Spiel zu spielen hat."

"Und was hast du jetzt genau vor, Akuma?", hörte man nun eine zweite männliche Stimme, die allerdings etwas jugendlicher klang, fragen. "Gehst du zum Schloss der Inu-Youkai?"

"Vielleicht. Aber jetzt noch nicht", antwortete Akuma, während seine Augen einen hinterhältigen Ausdruck annahmen. "Zuerst möchte ich mal noch ein Wörtchen mit unserem neuen Freund wechseln. Unterdessen sollen unsere Späher diese Hunde weiter beobachten. Gehen wir!"

Kurz darauf flogen zwei Gestalten mit großen schwarzen Schwingen aus der Höhle hinaus und verschwanden schließlich im aufziehenden Nebel des Gebirges. Der Krähenschwarm löste wieder sich auf und während ein Teil den zwei Gestalten folgte, flog der andere Teil in die entgegen gesetzte Richtung davon.



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Kommentare zu diesem Kapitel (29)
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Von:  00schnepel8
2010-03-10T12:01:51+00:00 10.03.2010 13:01
vooooooooooooll hamma!!inuki is soo geil ich find stelle echt süß wie er ihr das mit der gefärtin nochma erklärt er kann also au anders *smilie*
ich mocht sesshomaru zwar schon vorjer aba dank deinen ffs jetzt noch mehr
und inu tut ja auch ma endlich e bissi was
Von:  astala7
2007-09-10T17:02:03+00:00 10.09.2007 19:02
Boah, für einen Hundedämon Kiraras kaliber ist Inuki echt gerissen! Der heckt doch tatsächlich eine VERKUPPLUNGSTECHNKI aus! Das hätte echt so romantisch werden können!
Von:  Schalmali
2007-04-06T21:25:28+00:00 06.04.2007 23:25
Jedenfalls sind sie jetzt mal schon im Schloss untergebracht. Saboru bringt immer mal wieder etwas Spannung rein, unvernünftige Mädchen dürfen natürlich auch nicht fehlen von den Beschütern ganz zu schweigen. Und von Kakeru und Ashitaka weiß man nun auch etwas mehr guti :)
Von: lunalinn
2006-12-14T19:14:07+00:00 14.12.2006 20:14
ich sag nur GEIL!!!
das kapi war genial!!!!
Von:  Galax
2006-11-30T21:29:52+00:00 30.11.2006 22:29
hallo^^
wider ein genialles kapitel!1
oh man die beiden sind so schön verliebt
aber was sind das für schrege Vögel?
und was haben die gegen die Inu-Yokais?
aber seid wan braucht ein Dämon ein Warum oder?
Von: abgemeldet
2006-04-12T19:11:44+00:00 12.04.2006 21:11
tag^^

also war ja irgendwie klar, dass kagomes vorschlag in die hose gehen musste. aber so ist das nun mal, das ist "inu yasha". XDDD
abere um so besser war die rettungsaktion und natürlich das nette gespräch zwischen sesshoumaru und kimie. das war einfach total süß und wunderbar von dir in szene gesetzt.
dadurch, dass sess sie ganz natürlich als gefährtin ansieht, kratzt das nicht an seinem chara. diese gleichgültigkeit, die sich in den richtigen mmenten in besorgnis wandeln, die aber wiederum nur leicht hervortritt, ist klasse.
diese balance, die du hälst, verschafft dem ganzen eine ernsthaftigkeit an der sache, wie ich es selten sah. sesshoumarus charakter ist so fantastisch dargestellt, dazu kimies aufbrausende art, das macht eine tolle mischung und man wünscht sich sogar glatt, kimie wäre nicht nur eine erfundene figur von dir.
wie du ihren charakter ausbaust und sie einbringst, das ist toll. sie wirkt dadurch so echt, weil du sie der situation anpasst, sie ist eben der serie entsprechend und vor allem nicht perfekt. sie hat auch ihre schwächen und ist dadurch so sympathisch. viele autoren vergessen oft, dass ihre eigenen charaktere besser ankommen, wenn sie keine superhelden sind.
deswegen hier nochmal ein großes lob an dich...

was inukis part am ende angeht, so war das total süß und richtig lustig. schade, dass sie gestört wurden...XDDD

ich les noch schnell das 6. pitel, bis denne!^^

liebe grüße,
-phoenixfeder-
Von:  Tigerin
2006-04-10T16:38:25+00:00 10.04.2006 18:38
Schönes Kapitel!

Inuki ist eben auch nicht von Gestern. Er hat die Situation super gemeistert, wenn sich die beiden auch so anstellen...
Kakeru find ich total nett... schon vor dem Gespräch mit Kimie, und jetzt noch mehr. Er ist mir aber auch wie ein alter Großvater vorgekommen, der alles weiß... und er muss wirklich mal ein sehr guter Schwertkämpfer gewesen sein... mit so einem schönen Schwert...

Bye Tigerin
Von: abgemeldet
2006-04-10T13:23:43+00:00 10.04.2006 15:23
sorry das ich zu dem kappi noch kein kommi gchreiben hab. aber ich hatte keine zeit (ja schande über mein haupt) Aber da war schule und Freizeit dingens und schule und Hobbies und wieder Schule und oioioiiii *augen kreisel* also bitte erzei miaaa. *verbeug*
So aba jetzt zum kappi. Es hat mir weider sehr gut gefallen, du triffst die charas nach wie vor einfach gut +lob* und so joa dann fand ich die Stelle mit Sessi und Kimie in dem Raum da einfach soooo WAAAIIIIII +rumhüpf* und Kakeru...ich muss echt sagen den hast du so zum knuddeln gut hinbekommen den Chara. der is einach knuffig *flausch+
nyoo ich machen mal schluss deine Nanju
Von: abgemeldet
2006-04-06T19:03:02+00:00 06.04.2006 21:03
echt toll!
schreib mir bitte wenn es weiter geht
bye
ash
Von:  Icy-Chan
2006-04-06T17:54:07+00:00 06.04.2006 19:54
toooooll!! *rumhüpf*
*freu*
die stelle mit Inuki, wo er Kimie gegen Sesshomaru stößt ist zum Schießen!
abetr auch die stelle, wo kimie in Sesshomarus Amren auf dem Baum liegt und dann im schlaf murmelt:
Schön...schick mir ne postkarte!
Echt zum Schießen!
ich hab mich mal wieder gekugelt vor lachen!
aber der ausdruck du hast nicht mehr alle murmeln im bunker^.^ö
freu mich schon wahnsinnig auf die nächsten chapter...
und doppelt gemoppelt hält besser:
schreibste mir ne ens wenns weitergeht?
hdl
Mana


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