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Sengoku-Jidai Chronicles

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, alle miteinander! ^^
So! Endlich habe ich das neue Kapitel fertig bekommen. Ich wünsche euch nun viel Spaß beim Lesen! ;)
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Tobas Vergeltung und Kagomes Leben

Die Geschichte mit Rokou hatte innerhalb der Reihen der Ryû-Youkai schnell die Runde gemacht. Dass einer der fünf Hüter im Kampf fast getötet worden wäre, sorgte nicht unbedingt für eine Steigerung der eigenen Kampfmoral, wenngleich diese eigentlich recht hoch gewesen war. Zwar hatte Akuma seinen Leuten gegenüber sogleich wieder ausdrücklich klar gemacht, dass er keine Zweifel oder dergleichen duldete, aber insbesondere unter den Elementardrachen selbst herrschte nunmehr eine gewisse Unruhe.

"Das hat ganz bestimmt irgendetwas mit diesen elenden Hunden zu tun. Ich spüre das förmlich in meinen Knochen!"

Akuma ging mit langsamen aber bestimmten Schritten im Beisein seines Bruders und der verbliebenen vier Hüter auf einem der Hinterhöfe des Schlosses auf und ab, während er das Geschehene noch einmal Revue passieren ließ.

Die Bemerkung seines Herrn verleitete Jin letztendlich zu einer ganz eigenen Schlussfolgerung: "Nun, es liegt wohl auf der Hand, dass die Inu-Youkai da ihre Finger mit im Spiel gehabt haben. Diese Köter haben wohl nicht den Mut, sich uns in einem großen Kampf entgegenzustellen und hoffen stattdessen, dass sie uns einer nach dem anderen hinterrücks ausrotten können."

"Das weißt du aber nicht mit Sicherheit, Jin", warf Takeshi daraufhin ein, doch Jin ließ sich nicht in seiner Ansicht beirren.

"Ich bin mir da aber sehr sicher, Takeshi-sama."

"Und wieso?"

"Das ist doch klar! Eben weil wir diese Inu-Youkai genauso gern ausrotten würden", antwortete der Hüter überzeugt. Takeshi jedoch teilte diese Ansicht überhaupt nicht.

"Aber das ist doch völlig verrückt!", widersprach er daher energisch. "Wir wissen doch noch gar nicht, ob es wirklich die Inu-Youkai waren, die Rokou so zugerichtet haben."

"Doch! Sie haben etwas damit zu tun", sagte Toba nun äußerst ernst. Als die fragenden Blicke der anderen ihn trafen, sprach er sofort weiter: "Ich weiß es aus zuverlässiger Quelle. Diese Kanna, eine von Narakus Untergebenen, zeigte mit in ihrem Spiegel diesen Hanyou-Halbbruder von Sesshoumaru. Er hatte mehrere Brandwunden. Diese stammen ganz eindeutig von Rokous Feuerattacken."

Einen Augenblick lang wurde es totenstill, man hätte eine Stecknadel fallen hören.

"Tja, das wäre dann ja wohl der Beweis", meinte Jin schließlich. "Oder wonach sieht das für Euch aus, Takeshi-sama?"

Zuerst antwortete Takeshi nicht auf diese Frage. Er schien sich unsicher darin zu sein, was er darauf erwidern sollte. Nach einem Augenblick sprach er aber weiter: "Gut, das mag ja alles stimmen, aber trotzdem... Wäre es denn nicht viel einfacher für uns alle, wenn wir diesen dummen Kampf endlich mal beenden und stattdessen Frieden schließen würden mit den Inu-Youkai? Diese Geschichte ist doch schließlich schon 1000 Jahre her. Was bringt uns das, alles wieder neu aufzurollen?"

"Ach, so ein Quatsch! Dieses dumme Friedensgerede macht einen nur krank!", widersprach Toba aufgebracht und in seiner Stimme lag der ungewöhnliche Klang von mühsam unterdrückter Aggression. Besonders durch die Tatsache, dass er bisher immer ein sehr beherrschtes und kontrolliertes Auftreten an den Tag gelegt hatte, sorgte das zeitweise für gewisse Irritation.

Trotzdem versuchte Takeshi erneut, seinen Standpunkt zu verdeutlichen: "Versteh mich bitte nicht falsch, Toba, aber ich sehe nun mal keinen Sinn darin, wegen Nebensächlichkeiten gleich einen ganzen Krieg anzuzetteln."

Toba horchte auf.

"Nebensächlichkeiten?", wiederholte er prüfend, beinahe schon vorwurfsvoll. "Dass Rokou fast gestorben wäre, ist also eine reine Nebensächlichkeit?"

"Nein! Das habe ich so nicht gemeint", versuchte Takeshi zu erklären. "Aber es scheint doch wohl so zu sein, dass dieser Inu Yasha von sich heraus gegen Rokou gekämpft hat. Er hat offensichtlich keine Befehle entgegengenommen oder sonst was. Das wiederum würde heißen, von den Inu-Youkai hat im Grunde keiner etwas mit dieser Sache zu tun. Und wenn sie wirklich nichts mit dieser Sache zu tun haben sollten, macht das alles doch überhaupt keinen Sinn! Es wird schlichtweg immer nur mehr Öl ins Feuer gegossen."

Takeshi schien insgeheim selbst zu ahnen, dass er auf dem besten Weg war, sich mit seinen Beiträgen gehörig ins Abseits zu manövrieren. Auch Akuma kam das Verhalten seines Bruder sehr merkwürdig vor, also stellte er sich ihm schließlich gegenüber und fragte ihn: "Bist du dir auch ganz sicher, dass du das alles nicht nur deshalb erzählst, um mich und auch die anderen von den Inu-Youkai abzulenken, Takeshi?"

"Warum sollte ich das tun?", fragte der Jüngere zurück, wenngleich mit einem leichten Unterton von Verunsicherung in der Stimme, als er so eindringlich von Akuma angeschaut wurde.

Letzterer antwortete auf die Frage: "Weil das sehr verdächtig nach deinem komischen Friedensgerede klingt. Verstehst du, was ich sagen will? Mal ganz abgesehen davon wäre ich an deiner Stelle lieber etwas ruhiger! Du warst damals schließlich nicht mit dabei, von daher kannst du Lage auch nicht wirklich beurteilen."

Zuerst schien Takeshi etwas darauf erwidern zu wollen, unterließ das aber letztendlich doch und schwieg. Stattdessen wandte er nur den Blick von Akuma ab und schaute stumm zur Seite.

"Wie auch immer, ist ja auch egal. Kommt jetzt!", befahl Akuma plötzlich und schritt demonstrativ voran, während seine Leute ihm nach und nach folgten.

Mit einem Seufzen schloss sich Takeshi der Gruppe schließlich als Schlusslicht an. Allerdings bemühte er sich nicht gerade darum, mit den anderen Schritt zu halten. Stattdessen machte er sich noch so seine Gedanken. Diese wurden allerdings plötzlich von Renhou unterbrochen, der sich wieder von der Gruppe um Akuma abgesondert hatte und zu Takeshi zurückgegangen war, den er nun fragte: "Ist alles in Ordnung, Takeshi-sama?"

Zuerst fuhr Takeshi leicht erschrocken hoch, hatte er schließlich nicht damit gerechnet, ausgerechnet jetzt wieder angesprochen zu werden. Nachdem der erste Schrecken jedoch wieder gewichen war, nickte er einmal. "Ja, schon in Ordnung, Renhou. Mach dir keine Sorgen. Es ist okay..."

Und mit diesen Worten ging Takeshi an Renhou vorbei. Renhou selbst blieb noch einen Augenblick an Ort und Stelle stehen. Während er Akumas jüngerem Bruder so hinterher sah, wurde ihm mal wieder wie so oft klar, wie verschieden die beiden Söhne seines ehemaligen Herrn doch gewesen waren. Akuma kam sehr nach seinem Vater. Er war stets entschlossen und hatte nie irgendwelche Konfrontationen gescheut. Zurückhaltung oder gar Mitgefühl waren für ihn regelrechte Fremdworte gewesen, was besonders in Kämpfen galt. Takeshi hingegen war eher zart besaitet und war auch im Gegensatz zu den anderen Ryû-Youkai schon immer ein eher sanfter Typ gewesen. Renhou wusste, Takeshi war eigentlich nicht für ein Leben geschaffen, das gezeichnet war von Kämpfen und sonstigen Auseinandersetzungen. Doch eben genau diese hatten praktisch schon immer sein Leben bestimmt. Zwar war er ein Nachkomme des alten Anführers der Ryû-Youkai gewesen, doch hatte er sich seinen Rang erst erkämpfen müssen, um dessen auch würdig zu sein. Sogar Akuma musste seine geerbte Führungsposition in mehreren Kämpfen gegen verschiedenen Rivalen verteidigen und es bestand immer wieder die Möglichkeit, dass ihn irgendwann erneut jemand herausfordern würde. Doch schon seit längerer Zeit hatte es keiner aus dem Clan mehr gewagt, ihn erneut zum Kampf zu fordern.

Während Renhou noch so darüber nachdachte, ertappte er sich schließlich selbst dabei, wie absurd er das alles eigentlich fand. Zwar hatte auch er zweifellos schon viele Kämpfe hinter sich gebracht, aber die Art und Weise, wie die Ryû-Youkai des Öfteren miteinander umgingen, glich häufiger eigentlich einem ständigen Kampf um einen höheren Rang und somit auch um größeres Ansehen. Auch Renhou hätte davon ein Lied singen können, trachtete Jin schließlich schon von Anfang an danach, ihm irgendwann die Führungsposition unter den Hütern abzujagen. Es war unter den Ryû-Youkai nichts ungewöhnliches dabei gewesen, wenn unterlegene Konkurrenten letztendlich eiskalt getötet wurden, doch wenngleich Renhou im Kampf selbst nie in irgendeiner Form zurückhaltend war, eigene Clan-Mitglieder ohne triftigen Grund zu töten, hatte ihm schon immer fern gelegen. Nur deshalb hatte er Jin damals nach siegreichem Kampf nicht den Todesstoß versetzt. Allerdings durfte sich Renhou dafür seither fast tagtäglich mit allen möglichen Anfeindungen von Seiten seines Rivalen herumschlagen. Doch mit diesen hatte er schon nach kurzer Zeit umzugehen gelernt. Aber Renhou war klar, dass Jin ihn in der Zukunft sicherlich noch mal zum Kampf herausfordern würde.

Takeshi war mittlerweile aus seiner Sicht verschwunden und so wollte sich auch Renhou nun etwas zurückziehen. Doch er hatte kaum einige Meter zurückgelegt, da kreuzte Yu überraschenderweise seinen Weg. Er schien auf Renhou gewartet zu haben und wirkte recht ernst, als er in ansprach: "Renhou! Ich müsste dich mal sprechen, wenn du gerade Zeit hast. Unter vier Augen."

Renhou war im ersten Moment zwar etwas verblüfft, nickte dann aber zustimmend. "Sicher. Was gibt es, Yu?"

"Kurz gesagt: Es geht um Naraku." Kaum hatte Yu Narakus Namen ausgesprochen, sah man Renhou die Neugier ins Gesicht geschrieben. Von daher hörte er auch sehr aufmerksam zu, als Yu weiter sprach: "Wie du es mir aufgetragen hast, habe ich ihn ein wenig beobachtet. Genaueres kann ich dir zwar noch nicht sagen, aber der Kerl scheint irgendetwas zu planen."

"Inwiefern?", fragte Renhou prüfend.

Yu berichtete ihm nun davon, dass er mitbekommen hatte, wie Kanna Rokou vor dessen überraschendem Verlassen des Schlosses aufgesucht hatte. Im Nachhinein ärgerte sich Yu selbst darüber, dass bei ihm nicht schon zu diesem Zeitpunkt die Alarmglocken geschrillt haben, aber er war sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher darin gewesen, ob Naraku etwas mit dieser ganzen Sache zu tun gehabt hatte.

Nachdem er sich das alles so angehört hatte, verschränkte Renhou nachdenklich die Arme vor der Brust. "Verstehe. Dann hat also diese Kanna es in indirekter Weise zu verantworten, dass Rokou sich diesem Inu Yasha allein entgegengestellt hat?"

"Es sieht jedenfalls danach aus", meinte Yu. "Und sie scheint auf Narakus Anweisung hin gehandelt zu haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie allein auf die Idee gekommen ist, zu Rokou zu gehen. Sie scheint überhaupt keinen eigenen Entscheidungswillen zu haben. Jedenfalls nicht wie andere. Und du hast es eben ja auch selbst von Toba gehört, dass sie ihn auch noch aufgesucht hat. Garantiert hat auch hier Naraku seine Finger mit im Spiel. Diese Kanna... Wie schon gesagt, sie wirkt auf mich keinesfalls so, als hätte sie ein sonderliches Eigeninteresse daran gehabt, so zu handeln."

"Aber was sollte Naraku für einen Grund gehabt haben, Rokou praktisch in so eine Falle zu locken, und etwas ähnliches nun auch noch mit Toba vorzuhaben scheint?", fragte sich Renhou. "Ich meine, schließlich will er doch von unserem Clan, dass wir für ihn Inu Yasha und dessen Begleiter, sowie die Inu-Youkai erledigen."

Yu schwieg einen Moment, ehe er es wagte, eine Vermutung zu äußern: "Nun, vielleicht geht es ihm lediglich um Toba."

Sichtlich verblüfft schaute Renhou nun auf. "Toba? Und warum ausgerechnet er?"

"Es könnte ja etwas mit dieser Kagura zu tun haben", meinte Yu. "Du kennst Toba doch. Er versucht schon seit einer Weile, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Andererseits scheint Naraku ihr kein sonderlich großes Vertrauen entgegenzubringen, und sie selbst kann ihn nicht unbedingt gut leiden, um es mal milde auszudrücken. Zu dieser Erkenntnis konnte ich recht schnell gelangen. Dem Anschein nach hat sie sogar schon einmal versucht, ihn zu hintergehen. Vielleicht sieht Naraku in Toba ja so was wie eine Bedrohung für sich selbst, weil er befürchtet, diese Kagura könnte ihn dazu benutzen, ihm selbst wiederum zu schaden. Der Verdacht eines potenziellen erneuten Versuchs eines Verrats ihrerseits, um es mal so auszudrücken."

Renhou ließ sich das eben Geäußerte noch mal durch den Kopf gehen. Wenn Yus Vermutung tatsächlich der Wahrheit entsprach, dann würde das in der Tat bedeuten, dass Narakus Interesse eigentlich darauf gerichtet war, Toba auszuschalten, weil er die mögliche Gefahr schon im Voraus zu bannen versuchte. Und um sicher zu gehen, dass möglichst alles so ablief, wie er es sich vermutlich gedacht haben könnte, dann hatte Rokou lediglich als Lockmittel gedient. Als das Lockmittel, das Toba dazu verleiten sollte, sich zu einer unüberlegten Handlung hinreißen zu lassen.

"Von uns hat wohl wirklich Toba momentan das größte Interesse daran, Sesshoumarus Halbbruder zu beseitigen", sagte Renhou schließlich. "Wie ich ihn kenne, wird er garantiert versuchen, sich an ihm zu rächen, doch damit würde er wohl genau das tun, was Naraku sich vermutlich auch so gedacht hat. Toba soll überstürzt einen Kampf provozieren und dabei den Kürzeren ziehen."

"So sieht es zumindest aus. Doch was sollen wir tun?"

Auf diese Frage von Yu antwortete Renhou nicht sofort. Als er schließlich doch wieder weiter sprach, wurde seine Stimme jedoch von einem leichten Unterton von Ärger begleitet: "Nun, Akuma-sama können wir davon wohl nichts erzählen. Schließlich haben wir keinerlei Beweise für unsere Vermutungen. Und Naraku würde vermutlich entweder alles abstreiten oder aber er dreht sich die ganze Sache so zurecht, dass sie am Ende völlig harmlos erscheint."

"Du glaubst also, Akuma-sama würde uns keinen Glauben schenken?"

"Ich bin mir nicht sicher, aber mir scheint, dass wir bei ihm momentan nicht wirklich viel erreichen würden. Ihm geht es im Augenblick nur darum, diesen Kampf gegen Sesshoumarus Clan weiter zu führen."

Jetzt war es Yu gewesen, der sich in nachdenkliches Schweigen hüllte, ehe er wieder das Wort ergriff: "Und was schlägst du vor?"

"Beobachte Naraku weiterhin", wies Renhou seinen Kameraden an. "Ich versuche unterdessen, mich um den Rest zu kümmern, so weit mir das möglich ist. Und behalte bitte auch das, was wir eben besprochen haben, erstmal noch für dich."

Yu nickte einverstanden. Anschließend trennten sich die Wege der beiden Ryû-Youkai vorerst wieder.
 

Unterdessen hatte sich Toba ebenfalls recht schnell von der Gruppe abgekapselt und für sich selbst etwas zurückgezogen. Das Schloss im Rücken stand er nun auf einem der zahlreichen Felsvorsprünge und schaute nachdenklich in die weite Ferne.

"Hey!"

Kaum, dass Toba diese Stimme gehört hatte, hatte er sich entsprechend umgedreht. Er war zugegebenermaßen ein bisschen erstaunt, als nunmehr Kagura einige Meter hinter ihm stand.

"Ich hörte da etwas von Kanna", sprach sie weiter. "Deinen Bruder hat es schwer erwischt?"

Zwar antwortete Toba nicht auf diese Frage, aber darauf hatte Kagura auch ehrlich gesagt gar nicht gewartet, da sie die Antwort ohnehin schon kannte. Stattdessen gesellte sie sich nach einem Moment an seine Seite. Beide schwiegen zunächst.

"Schon eigenartig", sagte Toba plötzlich, was Kagura aufhorchen ließ. "Bisher war ich es immer, der das Gespräch mit Euch gesucht hat, Kagura-dono. Und jetzt ist es genau umgekehrt. Aber warum seid ihr überhaupt hergekommen?"

Die junge Frau zuckte einmal mit den Schultern. "Glaub es mir oder nicht, aber das habe ich mich auch schon gefragt."

Daraufhin musste Toba doch etwas amüsiert lächeln. Auch jetzt legte Kagura in gewisser Weise eine abweisende Haltung an den Tag, wenngleich sie ihm gegenüber inzwischen doch etwas offener war. Zumindest war sie diesmal von sich heraus zu ihm gekommen und hatte nicht wieder versucht, ihn los zu werden. Allerdings war Toba momentan nicht wirklich nach einer anregenden Unterhaltung, doch darauf schien Kagura es auch gar nicht abgezielt zu haben. Und wie sie es schon selbst gesagt hatte, was genau sie eigentlich von ihm wollte, wusste sie zum gegebenen Zeitpunkt auch nicht wirklich. Sie hatte nur von Kanna von Rokous Kampf gegen Inu Yasha erfahren und das Rokou bei diesem den Kürzeren gezogen hatte. Sie konnte es sich nicht erklären, aber sie hatte irgendwie das Gefühl gehabt, Toba deswegen aufzusuchen, obwohl sie keine Vorstellung von dem gehabt hatte, was sie nun tun sollte. Nichts desto trotz fragte sie den Ryû-Youkai nach einem weiteren Augenblick der Stille: "Und? Was hast du jetzt wegen dieser Geschichte vor?"

Ob Toba ihr auf diese Frage im Nachhinein noch geantwortet hätte, konnte Kagura aber erstmal nicht in Erfahrung bringen, denn ihr und auch Toba fiel auf, dass Renhou inzwischen zu ihnen gestoßen war und sie aus einigen Metern Entfernung beobachtete.

"Ich würde gerne mit Toba reden", sagte Renhou schließlich und Kagura war gleich klar gewesen, dass er sie damit indirekt bat, ihn mit Toba allein zu lassen. Also wandte sie sich nach diesem doch relativ kurzen Treffen mit Toba nun wieder zum Gehen um.

"Nun gut. Vielleicht unterhalten wir uns später ja noch mal", meinte sie nur noch zum Schluss an ihn gerichtet. Toba stimmte dem mit einem Nicken zu.

Nachdem Kagura wieder gegangen war, richtete er das Wort an Renhou: "Was gibt es, Renhou?"

"Sag mir, du hast doch nichts Unüberlegtes vor, oder?", fragte der andere Ryû-Youkai seinerseits aber nur prüfend zurück. Doch auf diese Frage antwortete Toba nicht, sondern wandte nur den Blick wieder ab. Renhou wartete noch einen Augenblick, dann sprach er weiter: "Ich kann verstehen, dass du wegen der Sache mit Rokou sehr aufgeregt und vor allem wütend bist. Aber lass dich deswegen nicht zu einer übereilten Handlung verleiten, Toba. Damit würdest du weder dir noch einem anderen einen Gefallen tun."

Es schien, als wartete Renhou auf eine Reaktion seitens Toba, doch diese blieb aus. Stattdessen kreisten Tobas Gedanken momentan mehr darum, was Renhou gerade gesagt hatte. Dass Toba nichts Unüberlegtes tun sollte. Aber was sollte das heißen? Sollte er etwa darauf verzichten, denjenigen eventuell zur Verantwortung zu ziehen, der die Schuld daran trug, dass Rokou so schwere Verletzungen davongetragen hatte? Besonders gravierend war der Zustand seines linken Flügels. Dieser war so stark verletzt worden, dass Rokou womöglich nie wieder richtig fliegen konnte. Und das sollte Toba einfach so auf sich sitzen lassen?

"Dieser Inu Yasha...."

Tobas rechte Hand ballte sich wütend zur Faust. Für Renhou war das ein eindeutiges Alarmsignal gewesen, deshalb versuchte er erneut auf seinen Kameraden einzureden: "Toba, ich bitte dich noch mal: Tu bitte nichts Unüberlegtes!" Er kam auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Warte lieber noch etwas, bis wir genauere Anweisungen erhalten. In Ordnung?"

Toba schaute mit leicht gesenktem Blick aus dem Seitenwinkel zu Renhou. Es schien, als überlegte er noch, doch dann wandte er sich wieder ab und antwortete: "Ist gut. Ich habe verstanden."
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Während im Schloss der Ryû-Youkai die Stimmung eher finster war, war das im Schloss der Inu-Youkai etwas anders gewesen. Inzwischen war es früher Nachmittag und besonders Inu Yasha schien richtig gute Laune gehabt zu haben, während er zusammen mit seinen Freunden unter dem Pavillon am Gartenteich saß und voller Elan von seinem Kampf gegen Rokou berichtete. Und das bestimmt schon zum zehnten Mal.

"Und dann habe ich ihm mit Tessaiga 'ne volle Breitseite verpasst! Das hättet ihr sehen müssen, Leute! Das war der Hammer!"

"Prahle nicht so rum, Inu Yasha! Schließlich hast du auch einiges abbekommen", warf Shippou kopfschüttelnd ein, doch Inu Yashas Hochmut tat dies keinen Abbruch.

"Egal! Immerhin habe ich den Kampf ja wohl gewonnen, oder?", fragte der Hanyou mit einem triumphierenden Grinsen. "Tja! Da werden es sich die Youkai hier in Zukunft wohl zweimal überlegen, ehe sie darüber nachdenken sollten, mir blöd kommen zu wollen! Ha, ha!"

Ein einstimmiges Seufzen ging durch die Reihe der anderen.

"Oje... Ein weiterer gewonnener Kampf und er hält sich für unbesiegbar", sagte Miroku und Sango pflichtete ihm mit einem stummen Nicken bei. Unterdessen befand sich Inu Yasha noch immer voll und ganz in seinem Siegesrausch.

"Ha! Wenn diese Flattertypen das nächste Mal auftauchen, hau ich sie alle auf einmal platt!"

"Schön und gut, Inu Yasha, aber bis dahin solltest du dich besser noch etwas ausruhen. Schließlich sind deine Wunden noch nicht verheilt", unterbrach Kagome letztendlich die Tagträumereien des Hanyou wieder. "Apropos! Ich muss deine Verbände auswechseln. Los! Komm mit!"

Mit diesen Worten ergriff sie ihn bei der Hand und zog ihn von der Bank auf die Beine. Aber Inu Yasha sträubte sich zuerst noch etwas: "Ach, Kagome! Es geht mir doch schon wieder gut. Du musst mich nicht so bemuttern!"

"So? Ich dachte, du magst das", entgegnete sie und hakte sich in seinem linken Arm ein. "Und jetzt komm schon! Na los!"

Da war wohl jeder weitere Widerstand völlig zwecklos gewesen, also folgte Inu Yasha dem Mädchen ohne weitere Proteste.

"Vielleicht bilde ich mir das ja auch nur ein, aber das sieht doch für die zwei schon mal ganz gut aus, oder?", fragte Kimie, während sie ihrer Cousine und dem Hanyou so nachsah.

Shippou schaute zu dem Mädchen hoch und erwiderte: "Kann ja sein, aber Inu Yasha ist in dieser Hinsicht einfach zu blöd! Kagome tut mir Leid." Als der Kitsune Kimies doch sehr irritierten Blick bemerkte, nannte er das Kind beim Namen: "Ich spreche von Inu Yashas Verhältnis zu Kikyou! Kaum taucht sie auf oder es fällt ihr Name, rennt er ihr sofort Schwanz wedelnd hinterher und lässt Kagome einfach links liegen. Du hast es gestern doch selbst miterlebt, Kimie."

"Ach, ja! Stimmt."

Natürlich, die alte Geschichte mal wieder. Aber was sollte man schon dagegen machen?

"Kagome-sama ist wirklich sehr geduldig und großzügig, wenn man es genau nimmt", meinte Miroku nun. "Egal, wie oft Inu Yasha Kikyou-sama schon hinterhergelaufen ist, immer hat Kagome-sama ihm letztendlich verziehen und steht weiterhin zu ihm."

"Aber wie kann sie das nur ertragen?", fragte sich Sango nachdenklich. "Sie tut mir Leid. Schließlich musste sie das schon so oft durchmachen. Nur hat sie ihn diesmal so ziemlich zum ersten Mal nicht auf Kikyou angesprochen."

"Nun, vielleicht liegt das an Inu Yashas Kampf gegen Rokou", vermutete Miroku. "Sie war wohl einfach froh, dass es Inu Yasha gut ging, da war Kikyou-sama wahrscheinlich nur noch reine Nebensache. Unter anderen Umständen würden er und Kagome-sama momentan wohl kaum ein Wort miteinander wechseln."

"Trotzdem ist Inu Yasha ein Volltrottel!", fand Shippou und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

Während sie sich das Gespräch so mit anhörte, kam Kimie leicht ins Grübeln. Das klang für sie doch alles recht verzwickt. Nachdenklich lehnte sie sich etwas zurück, so dass ihr Rücken das Geländer des Pavillons berührte.

Irgendwann stand sie jedoch mit einem Mal von der Bank auf.

"Was ist los, Kimie?", fragte Shippou sofort neugierig, woraufhin Kimie lächelnd antwortete: "Ach, ich möchte nur ein wenig spazieren gehen. Also, bis nachher, Leute!"

Und mit diesen Worten verließ Kimie die anderen für 's Erste. Ihr Weg führte sie weiter durch den Garten bis sie schließlich an eine Stelle angekommen war, wo sie zuvor noch nicht gewesen war. Auch hier wirkte alles sehr gepflegt und die verschiedenen Pflanzen und Blumen standen in voller Pracht. Eine angenehme Ruhe lag in der Luft.

>Wenn man sich das alles so überlegt, will man gar nicht meinen, dass wir uns praktisch mitten in einem Krieg befinden...<

Kimie seufzte leise auf und schaute anschließend zum blauen Himmel hinauf. Ein wenig verträumt beobachtete das Mädchen die vereinzelten vorüber ziehenden Wolken, die hin und wieder die Sonne verdunkelten, diese jedoch stets nach wenigen Sekunden wieder freigaben. Diese Ruhe, die im Moment über dem Garten lag, wurde aber plötzlich unterbrochen.

"Hallo."

"Hm? Was?"

Sofort hatte sich Kimie schon beinahe schreckhaft umgedreht und als sie jetzt hinter sich sah, musste sie einen Schrei unterdrücken. Stattdessen sprang sie nur wie von der Tarantel gestochen einen Satz zurück, den Blick starr auf die Mauer gerichtet, die den Garten eingrenzte und auf welcher nunmehr eine ihr durchaus bekannte Person saß.

"Takeshi?! Was zum...? Was machst du denn hier? Wie bist du überhaupt bis hierher gekommen?" Kimie bemühte sich im Unterbewusstsein um eine möglichst leise Sprechweise. Sie konnte es sich nicht wirklich erklären, aber irgendwie wollte etwas in ihr nicht, dass jemand mitbekam, dass der Ryû-Youkai hier war.

Takeshi sprang unterdessen von der Mauer herunter.

"Meine Fähigkeiten gestatten es mir, dass ich meine dämonische Aura verbergen kann. Darum war es kein Problem für mich, bis hierher zu kommen", erklärte er.

Klar! Jetzt fiel es auch Kimie wieder ein, zumal Takeshi momentan lediglich wieder wie ein Mensch aussah. Deshalb hatte vermutlich auch Raidon diesmal nicht reagiert, wie es auch beim allerersten Treffen mit Takeshi der Fall gewesen war. Trotzdem erklärte das noch lange nicht, was genau er hier überhaupt verloren hatte. Außerdem war Kimie Takeshi gegenüber sowieso in einem gewissen Grad misstrauisch. Schließlich gehörte er zu den Feinden und hatte sie und die anderen außerdem allesamt getäuscht, weshalb sie erneut einige Schritte zurücktrat und dabei sogar die Hand an ihr Schwert legte. Bevor sie es aber eventuell ziehen konnte, hielt Takeshi sie zurück: "Das ist unnötig. Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Ich will dir bestimmt nichts antun."

"Hm! Du wirst wohl verstehen, dass ich trotzdem skeptisch bin. Schließlich hast du auch Ashitaka so hinterrücks angegriffen", erwiderte Kimie mit einem etwas vorwurfsvollen Unterton in der Stimme, ließ aber trotzdem wieder von ihrer Waffe ab. Den Sicherheitsabstand zwischen sich und Takeshi hielt sie jedoch weiterhin ein.

"Das war lediglich eine Anweisung meines Bruders", entgegnete Takeshi, als versuchte er indirekt, sich für seine Tat zu rechtfertigen. "Genauer gesagt, hätte ich diesen Ashitaka eigentlich töten sollen."

Kimie zog eine Augenbraue hoch. Das hatte ja gerade so geklungen, als hätte Takeshi ihr gegenüber gestanden, dass er absichtlich etwas danebengezielt hatte, um Ashitaka eben nicht den Todesstoß zu versetzen. Aber ob diese Vermutung auch der Wahrheit entsprach?

"Wie auch immer dein Befehl gelautet haben mag, das erklärt noch lange nicht, was du hier verloren hast!? Warum bist du also hergekommen?", fragte sie ihn nach einem Moment. "Du begibst dich in Teufels Küche, wenn du länger hier bleibst! Bitte geh wieder! Wenn Sesshoumaru oder einer der anderen dich und mich hier zusammen sehen, ist hier die Hölle los! Und wenn sie die Situation auch noch falsch verstehen, dann sind wir vermutlich alle beide so gut wie tot..."

"Ehrlich gesagt, das klingt ja fast schon so, als wären deine Freunde alle genauso verrückt wie mein Bruder und der Großteil meines Clans", entgegnete Takeshi.

Doch Kimie, deren letzte Aussage eigentlich auch einen sarkastischen Teil beinhaltet hatte, widersprach sofort: "Meine Freunde sind nicht verrückt! Zumal sind Sesshoumaru und die anderen Inu-Youkai es nicht gewesen, die diesen Kampf angefangen haben, ebenso wenig wie meine Freunde."

"Genauso wenig habe ich etwas mit den ganzen alten Streitigkeiten zu tun. So wie du."

Auf diese Aussage von Takeshi wusste Kimie im ersten Moment nichts Passendes zu erwidern. Zugegeben, er hatte Recht, aber was sollte das jetzt überhaupt?

Takeshi beobachtete Kimie einen Augenblick lang, ehe er wieder das Wort ergriff: "Es mag stimmen, mein Clan und der Clan der Inu-Youkai sind seit langer Zeit verfeindet. Aber wir beide haben mit dieser alten Feindschaft im Grunde doch gar nichts zu tun. Darum brauchen wir ihre Streitigkeiten doch nicht unter uns auch noch weiter auszutragen, oder wie siehst du das?"

"Wie meinst du das?", fragte Kimie irritiert. "Willst du mir damit etwa erzählen, wir könnten dennoch Freunde sein?"

"Du selbst hast mir doch die Freundschaft angeboten."

"Ha! Da war mir ja noch nicht klar, dass du als Spitzel für die Ryû-Youkai fungiert hast!" Kimie kam sich so langsam irgendwie etwas veralbert vor. Was genau wollte Takeshi eigentlich von ihr? Er redete ja gerade so, als wäre er selbst die totale Unschuld vom Lande, aber diese Nummer kaufte Kimie ihm nicht ab.

Nichts desto trotz trat Takeshi ihr gegenüber durchaus selbstbewusst auf. Er schien sich keinerlei Gedanken darum zu machen, dass er sich momentan mitten in feindlichem Gebiet befand. Kimie schaute sich prüfend um. Scheinbar hatte noch keiner bemerkt, dass der junge Ryû-Youkai hier war.

"Takeshi, bitte geh endlich wieder!", bat sie ihn von daher eindringlich. "Ich will nicht, dass dich jemand sieht, und verpetzen will ich dich auch nicht unbedingt, obwohl ich weiß Gott allen Grund dazu hätte!"

Takeshi schien Kimie Nervosität jedoch nicht unbedingt zu teilen.

"Etwas mehr Freundlichkeit hatte ich mir eigentlich schon erhofft", meinte er nur, ehe er mit leicht gesenktem Blick weiter sprach: "Zumal ich ja eigentlich nur wegen dir hierher gekommen bin."

Kimie horchte sofort auf. "Was?"

"Du hast richtig gehört. Ich wollte dich gerne wieder sehen", antwortete Takeshi ruhig.

"Eh..." Das Mädchen war total baff. Zuerst wusste sie gar nicht, was sie davon halten sollte, geschweige denn, was sie dazu sagen konnte. Wenngleich ihr von Takeshi in der Tat keine Gefahr zu drohen schien, fühlte sich Kimie jetzt dennoch auf eine andere Art und Weise in die Enge getrieben. Was sollte sie jetzt machen?

"Takeshi, das wird mir jetzt ehrlich gesagt wirklich etwas zu bunt!", sagte sie schließlich. "Aber mal ganz abgesehen davon bitte ich dich noch mal, wieder zu gehen, bevor dich wirklich noch einer hier erwischt!"

Zuerst wirkte Takeshi noch unschlüssig, doch um sich und auch Kimie potenziellen Ärger zu ersparen, kam er ihrer Bitte schließlich nach und verließ den Garten wieder auf den selben Weg, den er zuvor gekommen war.

Als er wieder fort war, atmete Kimie auf. "Uff! Meine Nerven... Aber... was genau hat er damit gemeint?"
 

Es war zwar nicht ganz einfach gewesen, sich den wachsamen Augen der Inu-Youkai, die in näherer Umgebung die Gegend überwachten, zu entziehen, doch gelang es Takeshi wie schon zuvor, sich seinen Weg zu bahnen, bis er schließlich weit genug vom Schloss entfernt gewesen war, um seine dämonische Gestalt wieder annehmen zu können. Seinen Rückweg zum Schloss seines Bruders nunmehr fliegend fortsetzend, dachte er zeitgleich noch mal an sein Treffen mit Kimie zurück. Ziemlich direkt nach der Unterredung mit Akuma und den Hütern hatte er sich ohne das Wissen seiner Kameraden hierher auf den Weg gemacht. Für seinen Bruder musste er sich unter Umständen dafür noch eine passende Erklärung einfallen lassen, sofern seine Abwesenheit bemerkt worden war, aber das würde er schon hinkriegen. Sich jedoch ganz allein auf den weg in die westlichen Länder gemacht zu haben, war zugegeben ein sehr riskantes Unterfangen gewesen. Das war Takeshi durchaus bewusst, aber hätte er unmöglich einen seiner Kameraden, geschweige denn seinen Bruder fragen können, ob ihn jemand begleitet hätte. Außer, um den Inu-Youkai eine ordentliche Abreibung verpassen zu wollen, hätte dem wohl keiner zugesagt, ausgenommen vielleicht Renhou, aber selbst ihn hätte Takeshi nicht so einfach fragen können. Denn wie hätte er es erklären sollen, dass er nur herkommen wollte, um ein Menschenmädchen zu treffen und das auch nur, um mit ihr zu reden? Das hätte wohl so ziemlich keiner der Ryû-Youkai nachvollziehen können, aber Takeshi hatte auch gar nicht in Begleitung herkommen wollen. Er wollte allein mit Kimie sprechen und auch, wenn sie ihn rasch wieder fortgeschickt hatte, dieses kurze Treffen hatte ihm doch irgendwie genügt.

Mit diesen Gedanken setzte Takeshi seinen Weg zügig fort, um spätestens bis zum frühen Abend wieder in Akumas Schloss zu sein.
 

Im Schloss der Inu-Youkai streifte unterdessen Touran durch die verschiedenen Gänge. Sie hatte ein klares Ziel und so führte sie ihr Weg insbesondere die Treppen zu den höher gelegenen Stockwerken hinauf. Den Weg kannte sie schon, schließlich war sie schon einmal in dem Raum gewesen, zu dem sie auch jetzt wollte.

Als sie nur noch eine Treppe sie von dem von ihr anvisierten Stockwerk trennte, wurde sie plötzlich zurückgehalten: "Dürfte ich eventuell erfahren, was du vor hast?"

Nachdem sie diese Stimme vernommen hatte, war Touran gleich wieder stehen geblieben und hatte den Blick zur Seite umgewandt. Keine fünf Meter von ihr entfernt stand Tôya im Gang und musterte sie ziemlich argwöhnisch, als er weiter sprach: "Im obersten Stockwerk befinden sich die Privaträume von Sesshoumaru-sama. Der Zutritt ist nur ihm gestattet und ohne seine ausdrückliche Genehmigung oder einen triftigen Grund darf sich niemand sonst da oben aufhalten. Hat er es dir gestattet, dass du dich da oben aufhältst?"

Auch Touran beäugte den Inu-Youkai ganz genau, wie er so vor ihr stand. Ohne sich jedoch eventuell einschüchtern zu lassen, antwortete sie ihm: "Nein. Zugegeben, das hat er nicht. Allerdings ist mir aufgefallen, dass sich einige andere nicht an diese Regel zu halten scheinen. Aber es sollte mich wohl nicht wundern, wenn sich Sesshoumarus menschliche Gefährtin hier ungehindert frei bewegen kann, ebenso wie dieses kleine Mädchen, nicht wahr?"

Touran schien Tôya auf eine gewisse Weise aus der Reserve locken zu wollen. Er blieb jedoch unbeeindruckt.

"Das ist etwas anderes", entgegnete er. "Diese beiden stehen immerhin in einem näheren Kontakt zu Sesshoumaru-sama. Du hingegen stehst mit ihm in keinster Weise in einer engeren Verbindung." Dann wurde Tôyas Blick mit einem Mal prüfender. "Mir scheint jedoch, du bezweckst mit deinem Verhalten, etwas in der Art zu erreichen."

Auf diese Vermutung von Tôya antwortete Touran diesmal nicht sofort. Doch ohne eine Miene zu verziehen, fragte sie schließlich nur ebenso prüfend zurück: "Was, wenn es so wäre?"

Jetzt war es Tôya gewesen, der schwieg. Es schien, als hätte er mit so einer Antwort gerechnet und sie schien auch seine Vermutung zu bestätigen, auch wenn Touran nicht eindeutig geantwortet hatte. Aber für Tôya war es deutlich genug gewesen.

"Vergiss es besser gleich wieder und halte dich in Zukunft fern von ihm! Das ist der Rat, den ich für dich habe", sagte er letztendlich und wandte sich wieder zum Gehen um.

Tôya hatte aber kaum drei Schritte getan, da hörte er Touran zu ihm sagen: "Tu doch nicht so! Ich sehe es dir doch an. Dir passt es doch auch nicht, dass ausgerechnet ein Menschenmädchen an Sesshoumarus Seite ist."

Abrupt war Tôya stehen geblieben, er drehte sich aber nicht zu der Panther-Dämonin um. Auch dann nicht, als sie weiter sprach: "Du scheinst aber keinen Groll gegen Menschen zu hegen. Es muss also einen anderen Grund geben. Dürfte ich erfahren, was das für ein Grund ist?"

Ihre Frage war begleitet worden von einem herausfordernden Unterton. Mit einem mahnenden Blick drehte sich Tôya nun doch zu Touran um.

"Du wagst zu viel, Katzenweib!", sagte er zu ihr, ganz klar mit dem Anliegen, dass sie nicht weiter auf diesem Thema herumreiten und ihn am besten gänzlich in Frieden lassen sollte.

Allerdings schien Touran andere Pläne gehabt zu haben. Demonstrativ verschränkte sie nunmehr die Arme vor der Brust und erwiderte: "Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass du mir gegenüber eine gewisse Abneigung empfindest? Aber davon durfte ich mich ja schon bei unserem ersten Treffen überzeugen."

Tôya hörte zunächst nur kommentarlos zu, doch so langsam aber sicher riss ihm der Geduldsfaden.

"Wenn du und deine Geschwister momentan nicht zu unseren Verbündeten zählen würden, hättet ihr schon eure erste Nacht hier nicht überlebt", sagte er schon mit einem leichten Knurren, woraufhin Touran abermals herausfordernd entgegnete: "Gleiches könnte auch ich im Bezug auf dich behaupten, mein Guter. Tja, aber wie du es eben selbst gesagt hast, sind wir momentan wohl oder übel Verbündete. Gewöhn dich besser daran. Du willst dir doch keinen Ärger einhandeln, oder? Ich meine, nach dem, was du dir mit Sesshoumarus Cousin geleistet hast, würde das nur ein noch schlechteres Licht auf dich werfen."

Anhand von Tôya nunmehr doch etwas entsetztem Gesichtsausdruck konnte Touran ganz deutlich ablesen, dass sie aus ihrer Sicht gerade voll ins Schwarze getroffen hatte.

"Oh! Habe ich da etwa einen Nerv getroffen?", fragte sie dennoch beinahe schon provozierend. Jetzt reichte es auch Tôya und er machte einen Schritt auf sie zu.

"Du...!"

"Was ist hier los?"

Tôya blieb sofort wieder stehen. Zwar konnte er den Besitzer dieser Stimme gerade nicht sehen, doch wusste er ganz genau, dass sie Sesshoumaru gehörte. Und genau dieser kam nun jene Treppe hinunter, an der Touran noch immer stand. Unterhalb von dieser angekommen, geriet Sesshoumaru nun auch in Tôyas Blickfeld. Das Augenmerk seines Herrn schweifte abwechselnd langsam von ihm zu Touran.

"Ich warte auf eine Antwort", hakte Sesshoumaru nach. "Also, gibt es irgendein Problem?"

Jetzt waren es Touran und Sesshoumaru, die zeitgleich in Tôyas Richtung sahen. Dieser wandte schließlich den Blick von den beiden ab.

"Nein, Sesshoumaru-sama. Entschuldigt mich bitte."

Mit diesen Worten verneigte er sich einmal, kehrte den beiden den Rücken zu und ging ohne noch weiter etwas gesagt zu haben.

Als Tôya schließlich wieder gegangen war, wandte sich Sesshoumaru ohne Umschweife Touran zu: "Touran! Ich rate dir, dich in Zukunft etwas zurückzuhalten. Unterlasse es insbesondere, meine Leute provozieren zu wollen!"

Touran zog verblüfft eine Augenbraue hoch.

"Oh! Du hast es also mitbekommen. Typisch für dich. Wie viel hast du denn noch gehört?"

"Genug", antwortete Sesshoumaru knapp, ehe auch er sich wieder auf den Weg machte. Nach einigen Schritten blieb er jedoch noch einmal stehen, drehte sich aber nicht zu Touran um, als er wieder das Wort ergriff: "Übrigens, wenn du etwas mit mir zu besprechen hast, dann schicke in Zukunft jemanden vor, der mich darüber in Kenntnis setzt."

Und damit ging er auch schon wieder weiter. Touran blieb noch eine Weile mit vor der Brust verschränkten Armen auf dem Gang stehen. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.

"Hm! Ich war eigentlich der Meinung, er hätte sich etwas geändert, aber ich vielerlei Hinsicht ist er eben doch immer noch der gleiche geblieben."

Schließlich ging auch Touran wieder ihrer Wege.
 

Wie lange Kimie schon in ihrem Zimmer herumgesessen hatte, wusste sie nicht, aber kaum, dass Takeshi wieder gegangen war, hatte sie sich hierhin verzogen und war auch nicht wieder herausgekommen. Irgendwie hatte sie Angst davor gehabt, jemanden über den Weg zu laufen, denn sie hatte weder ein gutes Gefühl dabei, Takeshi eventuell zu verpetzen, noch gefiel ihr die Tatsache, dass sie über ihn vor den anderen Stillschweigen bewahren musste. Und genau das bereitete ihn ihr das ungute Gefühl, sie würde ihre Freunde hintergehen und auch Sesshoumaru. Denn Takeshi gehörte ja schließlich zu den Feinden, und so gesehen hätte Kimie eigentlich jeden Grund gehabt, sein Auftauchen im Schloss öffentlich zu machen. Doch irgendetwas in ihrem Inneren stemmte sich scheinbar mit aller Kraft dagegen.

"Ach, Mann!", seufzte Kimie schließlich auf und stützte den Kopf auf die Knie ab. Eine Weile verharrte sie so an der Wand sitzend in dieser Position und murmelte dabei in unregelmäßigen Abständen immer den selben Satz: "Was soll ich denn nur tun...?"

So ging das noch ein wenig weiter, bis Kimie es irgendwann nicht mehr aushielt und ihr Zimmer doch wieder verließ. Sie hatte zu Anfang mal mitbekommen, dass es irgendwo im Schloss eine Art Trainingsraum gab und in etwa wusste sie auch noch, wo sich dieser Raum befinden musste. Kimie entschloss sich dazu, ein wenig mit ihrem Schwert zu trainieren. Vielleicht würde sie das ein wenig ablenken und auf andere Gedanken bringen.

Während sie so durch das Schloss ging, traf Kimie dabei zu ihrem Glück auf niemanden, der ihren Weg kreuzte bis sie ihrem Ziel letztendlich näher zu kommen schien.

"Also... Eigentlich müsste es hier irgendwo gewesen sein."

Kimie schaute sich ein wenig um und schlug dann eine Richtung ein. Schließlich blieb sie vor einem der Räume stehen. Da die Tür zu diesem jedoch geschlossen war, lauschte sie zuerst, ob sich nicht eventuell jemand in dem Raum befand. Doch es war alles ruhig und so öffnete Kimie vorsichtig die Tür. Und es war tatsächlich niemand da und sie hatte sogar auf Anhieb die richtige Tür zum richtigen Raum erwischt.

"Na gut, viel Platz gibt es hier ja. Aber hoffentlich muss man nicht vorher einen Termin vereinbaren, um sich hier drin aufhalten zu dürfen..."

Kimie schaute sich noch einmal nach links und rechts um, doch es war niemand zu sehen gewesen. Ein wenig albern kam sie sich dabei aber schon vor. Das hatte schon irgendwie was von einem versuchten Einbruch gehabt, bei dem sie sich vergewissern wollte, dass sie auch wirklich niemand beobachtete. Diese Phantasie schob Kimie aber rasch wieder von sich und betrat den Raum endlich ohne noch lange so planlos herumzustehen. Anschließend schloss hinter sich leise wieder die Schiebetür.

"Tja... Dann wollen wir mal sehen."

Kimie zog ihr Schwert aus der Schwertscheide, welche sie auf den Boden ablegte. Dann begann sie auch gleich mit ihren Übungen, doch heute schien nicht gerade ihr Tag gewesen zu sein. Das bemerkte sie schon nach den ersten paar Minuten.

Nach einer Weile seufzte Kimie frustriert auf: "Hach! So ein blöder Mist! Irgendwie will das heute einfach nicht so recht hinhauen. Na ja, was soll's..."

Zumindest konnte sie sich so ein wenig ablenken, jedenfalls für eine gewisse Zeit.

So verbrachte Kimie noch einen längeren Zeitraum mit ihren Schwertübungen, war mit ihren Gedanken aber teilweise auch ganz woanders. So war sie auch überhaupt nicht auf folgende Situation gefasst gewesen, denn als Kimie sich umdrehte und dabei ihr Schwert schwang, prallte die Klinge mit der eines anderen Schwertes zusammen. Die Augen des Mädchens weiteten sich völlig überrascht.

"Du solltest stets darauf achten, dass der Feind nie hinter dir steht", bemerkte Sesshoumaru, der Kimies Schwert mit Tenseiga abgeblockt hatte. Fast zeitgleich senkten beide ihren Waffen aber auch gleich wieder.

"Himmel! Erschreck mich doch nicht so!", sagte Kimie, nachdem der erste Schreck wieder etwas von ihr gewichen war, doch Herzklopfen hatte sie nach wie vor.

Sesshoumaru kam ihr Verhalten hingegen doch ein wenig seltsam vor. Dass sein überraschtes Auftauchen sie in der Vergangenheit schon ab und zu mal erschreckt hatte, war zwar nichts neues gewesen, aber diesmal war irgendetwas anders, das konnte er spüren. Bevor Sesshoumaru Kimie jedoch nach dem Grund dafür fragen konnte, wandte sie sich mit einer zögerliche Frage an ihn: "Ich... hoffe, es war nichts Falsches dabei, dass ich hergekommen bin?"

"Es steht jedem hier frei, diesen Raum bei Bedarf zu nutzen", antwortete Sesshoumaru, kam dann aber auch gleich auf seinen Verdacht zu sprechen: "Aber was ist mit dir? Beschäftigt dich etwas?"

Kimie schaute überrascht auf. "Was? Wie kommst du darauf?"

"Ich habe dich etwas beobachtet", antwortete Sesshoumaru. "Deine Bewegungen waren recht einseitig und deine Schwertführung wirkte wie die eines Anfängers. Du bist nicht richtig bei der Sache gewesen und ich weiß, du kannst es eigentlich besser. Was ist der Grund dafür, dass du so unkonzentriert bist?"

"Eh... Ach, was! Nicht doch! Es ist alles in Ordnung. Ich habe eben nur einen schlechten Tag, mehr nicht", versuchte Kimie abzuwinken. Dass sie diesmal wirklich keine Glanzvorstellung abgeliefert hatte, wusste sie selbst, allerdings kam sie sich merkwürdigerweise zudem irgendwie so ertappt vor. Ihr war so, als wüsste Sesshoumaru ganz genau, dass sie etwas vor ihm verheimlichte, was vermutlich auch daran gelegen haben mochte, dass sie ihn gar nicht direkt ansah.

"Sag, warum kannst du mir nicht in die Augen schauen?", fragte Sesshoumaru das Mädchen, das ihn auch weiterhin nicht direkt anschaute, dann auch noch wie auf Kommando. Jetzt fühlte sich Kimie wirklich wie auf frischer Tat ertappt.

"Worauf willst du hinaus?", fragte sie aber nur knapp, ohne Sesshoumaru weiterhin anzusehen.

"Du verbirgst etwas vor mir", antwortete er überzeugt. "Ich sehe es dir deutlich an."

"Es ist nichts. Ehrlich!"

"Wenn das stimmt, warum weichst du dann ständig meinem Blick aus?"

Es sah nicht so aus, als würde Sesshoumaru so schnell nachgeben. Aber was sollte Kimie ihm denn sagen? Etwa die Wahrheit?

>Nein, ich kann das nicht! Ich habe sonst das Gefühl, ich würde ihn verpetzen...<

Kimie hatte kein gutes Gefühl dabei, Sesshoumaru von Takeshi zu erzählen. Erklären konnte sie sich das selbst nicht, aber ihr war einfach nicht wohl dabei. Und dieses unbehagliche Gefühl wurde insbesondere nicht dadurch besser, dass Sesshoumarus prüfender Blick die ganze Zeit auf ihr ruhte.

"Was denn?", fragte Kimie von daher irgendwann leicht genervt. "Ich sagte dir doch schon, es ist nichts!"

"Du brauchst es nicht zu leugnen", betonte Sesshoumaru aber nur. "Ich weiß, dass du etwas vor mir verheimlichst. Was ist es?"

"Ich sagte es dir gerne noch mal: Es ist nichts!", bekräftigte Kimie abermals, wurde dabei aber spürbar wütender. Das zeigte sich insbesondere im Tonfall ihrer nachfolgenden Aussage: "Und selbst wenn es etwas gäbe, ich muss dir doch wohl nicht alles erzählen, oder? Oder stand das zufälligerweise im Kleingedruckten, dass ich dir immer alles stecken muss? Jetzt lass mich endlich in Frieden! Ich will allein sein!"

Und damit kehrte sie Sesshoumaru auch schon den Rücken zu. Zu Kimies Erstaunen erwiderte er jedoch nichts auf ihre Worte, sondern sie hörte nur, wie er sich allmählich von ihr entfernte und in Richtung der Tür ging. Zögerlich wagte sie einen Blick über ihre Schulter zu riskieren und beobachtete, wie Sesshoumaru nun an der Tür angekommen war. Doch gerade, als er dabei gewesen war, das Zimmer wieder zu verlassen, hielt Kimie ihn plötzlich zurück: "Bitte warte, Sesshoumaru!"

Was hätte Sesshoumaru dazu noch groß sagen oder tun sollen? Kimie hatte offensichtlich mal wieder eine ihrer Launen, es hätte wenig Sinn gemacht, sie weiter nach dem Grund für ihr Verhalten zu fragen, also war Sesshoumaru ihrer nicht gerade sehr freundlichen Aufforderung nachgekommen und wollte den Raum wieder verlassen. Doch da hielt sie ihn auch schon wieder zurück, und er blieb tatsächlich an der Tür stehen, drehte sich jedoch nicht zu Kimie um, die ihrerseits nun auf ihn zuging. Bei ihm angekommen lehnte sie ihren Kopf leicht gegen seinen Rücken.

"Es tut mir Leid...", sagte sie leise. "Du hast Recht, es gibt da etwas, was mich beschäftigt, aber... ich kann es dir nicht sagen. Sei bitte nicht verärgert deswegen."

Doch wie musste das denn jetzt bitte in seinen Ohren klingen? Bestimmt total bescheuert, wie Kimie vermutete. Für sie selbst würde sich so eine Erklärung sicherlich auch vollkommen absurd anhören. Umso überraschter war sie, dass Sesshoumaru aber auch nicht wieder weiter nachhakte, sondern stattdessen sagte: "Manchmal frage ich mich, was ich mir eigentlich dabei gedacht habe."

"Wobei?"

Kimie ließ wieder von Sesshoumaru ab, woraufhin er sich zu ihr umdrehte. Auf seine übliche Weise antwortete er auf ihre Frage: "Du bist launisch, vorlaut, des Öfteren auch respektlos und benimmst dich auch ansonsten nicht so, wie man es eigentlich von dir als meine Gefährtin erwarten sollte."

Kurz gesagt: Sie benahm sich total daneben! Zumindest war das Kimies Interpretation von Sesshoumarus Aussage gewesen.

Einen leichten Schmollmund ziehend entgegnete sie schließlich: "Ich habe nie behauptet, ich wäre eine Lady Di. Ich bin eben nur ein ganz normales Mädchen aus der Mittelschicht der Neuzeit. Oder soll ich für meine 'Anpassung' in dieser Zeit hier jetzt etwa so was wie Hofknickse und klassischen japanischen Tanz praktizieren?"

"Ich erwarte nicht, dass du etwas an dir veränderst", erwiderte Sesshoumaru ruhig. Aber so hatte Kimie seine Bemerkung auch gar nicht aufgefasst, denn eigentlich waren ihre Bemerkungen eher von sarkastischer Natur gewesen. Richtig verblüfft war sie aber erst, als er letztendlich noch hinzufügte: "So wie du bist, ist es gut."

Im ersten Moment stand Kimie recht unschlüssig vor Sesshoumaru, während sie seine Worte noch einmal gedanklich abspielte. Etwas gerührt war sie zugegebenermaßen ja schon gewesen. Sie wollte etwas darauf erwidern, doch plötzlich zuckte sie in sich zusammen und starrte erschrocken auf ihr Schwert. Es pulsierte schon wieder. Auch Sesshoumaru hatte es bemerkt. Das konnte nur eines bedeuten...

Kurz darauf hörte man einen lauten Schrei und direkt danach diesen Krach, als wäre irgendwo Holz zu Bruch gegangen.

"Er ist da draußen!", bemerkte Sesshoumaru, woraufhin Kimie sofort durch den Raum zur anderen Seite stürmte, dort die Schiebetür aufriss und nach draußen auf die Veranda stürmte. Was sie dort am Himmel sah, ließ ihren Atem stocken. Der Ryû-Youkai Toba flog über dem Gelände und er hatte eine Geisel bei sich.

"Kagome!!"
 

Der Angriff war völlig überraschend gekommen. Kagome hatte nichts ahnend zusammen mit Shippou in ihrem Zimmer gesessen, als die beiden irgendwann bemerkten, wie Wasser von draußen langsam in den Raum geflossen war. Kaum hatte Kagome die Tür geöffnet, um nachzusehen, hatte sich das Wasser aufgetürmt, sie zurückgestoßen und umschlossen. Shippou hatte vor lauter Schreck entsetzt aufgeschrieen und versucht, dem Mädchen zu helfen, war aber machtlos gewesen. Und der Schrecken war bei ihm noch größer geworden, als das Wasser schließlich die Gestalt von Toba angenommen hatte. Kagome hatte sofort nach ihrem Bogen und dem Köcher mit ihren Pfeilen darin gegriffen, doch Toba hatte sie gleich von neuem attackiert und sie mit einem gezielten Handkantenschlag außer Gefecht gesetzt. Und genauso schnell, wie er zuvor in das Zimmer eingedrungen war, hatte Toba dieses auch schon wieder verlassen, zusammen mit der nunmehr bewusstlosen Kagome. Seine ausgebreiteten Schwingen hatten dabei die Türen zertrümmert, was das Geräusch des brechenden Holzes verursacht hatte, welches Kimie und Sesshoumaru gehört hatten.

Jetzt schwebte Toba zusammen mit seiner Geisel, die unter seinem linken Arm festhielt, über dem Gelände. Auf dem Hof hatten sich inzwischen, aufgeschreckt durch den Lärm, alle Anwesenden versammelt.

"Es tut mir Leid, Freunde...", wimmerte Shippou reumütig an Inu Yasha und die anderen gewandt. "Ich konnte ehrlich nichts machen! Er war plötzlich da und hat Kagome einfach so angegriffen!"

Während Miroku den kleinen Kitsune zu beruhigen versuchte, hatte Inu Yasha schon längst Tessaiga gezogen. Wütend knurrend schaute er zu Toba hoch und rief: "Das lasse ich dir auf keinen Fall durchgehen, du Mistkerl! Lass Kagome sofort wieder frei!"

Doch Toba hatte nur ein müdes Lächeln für Inu Yasha übrig.

"Das kannst du vergessen, Hanyou!", entgegnete er. "Ich brauche die Kleine noch und genau deshalb werde ich sie auch erstmal für eine Weile behalten."

"Auf keinen Fall!! Das lasse ich nicht zu!"

Inu Yasha erhob sogleich sein Schwert, um den Ryû-Youkai anzugreifen. Doch dieser zog mit seiner freien rechten Hand nun seinerseits sein Schwert und setzte die Klinge oberhalb von Kagomes Nacken ab.

"Das würde ich an deiner Stelle lassen! Oder willst du etwa, dass ich der Kleinen etwas tue? Das gilt übrigens auch für alle anderen hier, falls einer von euch auf die dumme Idee kommen sollte, mich angreifen zu wollen!", drohte Toba, woraufhin Inu Yasha sein Schwert wieder sinken ließ. Vor lauter Wut, die sich in seinem Inneren anstaute, zitterten seine Hände, die krampfhaft den Griff Tessaigas umklammerten.

"Du dreckiger Bastard!", knurrte Inu Yasha. "Was willst du eigentlich? Willst du dir etwa auch noch eine Abreibung holen, nachdem ich mir schon deinen Bruder vorgeknöpft habe?"

Doch kaum, dass er das gesagt hatte, verengten sich Tobas Augen abrupt zu bedrohlich dreinschauenden Schlitzen.

"Du warst es also wirklich", sagte er kalt. "Du dreckiges Halbblut hast es also wirklich gewagt, Rokou so zuzurichten!?"

"Keh! Kann ich etwa was dafür, wenn dein Bruder so ein Schwächling ist?", konterte Inu Yasha und setzte gleich noch einen drauf: "Große Klappe, nix dahinter! Das ist es gewesen, was ihn ausgezeichnet hat!"

"Halt gefälligst dein Maul!"

Toba schlug mit seinem Schwert nun genau in Inu Yashas Richtung. Ein Energiestrahl löste sich von der Klinge und steuerte genau auf den Hanyou zu. Dieser hielt schützend Tessaiga vor sich, doch wurde er von dem Angriff dennoch nach hinten und zu Boden geworfen.

"Inu Yasha! Alles in Ordnung?", fragte Sango sofort, während sich Inu Yasha etwas mühsam wieder aufsetzte.

"Ja, es geht schon..."

Normalerweise hätte so eine Standard-Attacke ihn nicht so schnell umgeworfen, aber sie war doch ungewöhnlich kraftvoll gewesen. Inu Yasha war es beinahe schon so vorgekommen, als steckte in dem Angriff viel von Tobas gegen ihn gerichtete Wut.

"Hanyou, ich gebe dir gerne die Chance, deine Geliebte zu retten", sagte Toba plötzlich, was Inu Yasha sogleich aufhorchen ließ, als er wieder auf seinen Beinen stand. Das, was der Ryû-Youkai jedoch zur Bedingung für eine eventuelle Freilassung Kagomes machte, ließ ein Raunen durch die Anwesenden gehen: "Kämpfe gegen mich! Nur du und ich!"

War das etwa alles? Inu Yasha hatte mehr erwartet, aber so gesehen konnte er ja gleich da weitermachen, wo er vorher aufgehört hatte. Doch gerade, als er auf Tobas Forderung eingehen wollte, hielt ihn ausgerechnet dieser wieder zurück: "Aber nicht hier und nicht jetzt! Ich werde im Laufe des Tages einen Boten zu dir schicken. Er wird dich zu dem Ort führen, an dem unser Kampf stattfinden wird. Und ich warne dich, Hanyou! Solltest du es wagen, in irgendeiner Form mit Begleitung zu erscheinen, dann stirbt das Mädchen, noch bevor du den Treffpunkt überhaupt erreicht hast! Ob du allerdings auch wirklich kommen wirst, überlasse ich natürlich dir. Für das Leben des Mädchens kann ich auch für diesen Fall aber nicht garantieren."

"Ich warne dich! Wage es ja nicht, ihr etwas anzutun, sonst zerfetze ich dich in deine Einzelteile!", drohte Inu Yasha dem Ryû-Youkai, doch dieser ignorierte diese Drohung gänzlich. Stattdessen schlug Toba nur einmal mit den Flügeln und erhob sich mit der bewusstlosen Kagome weiter in die Lüfte. So einfach wollte Inu Yasha ihn aber auf keinen Fall ziehen lassen. "Halt!! Bleib gefälligst hier!"

Sofort war er losgelaufen, doch Toba wies den Hanyou schnell wieder in seine Schranken.

"Ich habe mich eben wohl nicht deutlich genug ausgedrückt, du Töle!?"

Eine Handbewegung reichte aus und schon hatte Toba einen Wasserstrahl erschaffen, der genau auf Inu Yasha zusteuerte. Das Wasser drückte ihn mit aller Kraft gegen einen der Stützpfeiler des Schlosses und fesselte ihn regelrecht an diesen. Jeder Versuch sich zu befreien, scheiterte.

"Sei ein braves Hündchen und warte hier schön darauf, dass ich dich zu mir rufe", wies Toba den Hanyou herablassend an, ehe er sich nun doch mit Kagome auf und davon machte.

"Komm zurück, du mieser Feigling! Lass Kagome wieder frei!", rief Inu Yasha ihm noch nach, doch natürlich reagierte Toba nicht darauf. "Kagome! Kagomeeee!!"

Und genau wie Inu Yasha konnten auch die anderen nur tatenlos dabei zusehen, wie sich der Ryû-Youkai mit seiner Geisel wieder vom Schloss entfernte. Kaum war er aus ihrer Sicht verschwunden, gab das Wasser Inu Yasha wieder frei und versickerte langsam im Boden. Auf dem Boden kniend schaute der Hanyou noch weiterhin hasserfüllt in jene Richtung, in die Toba geflogen war. Wütend schlug er mit der Faust auf den Boden.

"Verdammter Dreck! Du Mistkerl... So kommst du mir nicht davon!"

"Beruhige dich wieder, Inu Yasha!", versuchte Miroku ihn wieder etwas zu besänftigen. "Es hilft niemanden und schon gar nicht Kagome-sama, wenn du jetzt den Kopf verlierst."

"Ich hör' wohl nicht recht!?", entgegnete Inu Yasha aufgebracht. "Miroku, du hast es doch eben selbst mitbekommen! Dieser Bastard hat Kagome entführt und das auch noch direkt vor meinen Augen! Ich stand praktisch direkt daneben und konnte trotzdem nichts machen!"

So wie alle anderen auch. Doch was sollten sie jetzt tun? Es blieb ihnen wohl nur die Wahl, wirklich abzuwarten, bis Toba den besagten Boten zum Schloss schicken würde.

"Kagome..." Kimie schaute noch immer in die Richtung, in die Toba mit ihrer Cousine verschwunden war. Momentan fühlte sie sich nicht weniger schlecht als Inu Yasha oder die Freunde.

"So ein verdammter Mist!", fluchte sie, abgestützt auf das Geländer der Veranda. Keiner konnte momentan etwas tun. Es blieb nur zu hoffen, dass Toba Kagome nicht vielleicht noch etwas antun würde.
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Doch nicht nur in Sesshoumarus Schloss herrschte Momentan eine große Unruhe, auch bei den Ryû-Youkai ging es nicht gerade gemächlich zu. Schon seit geraumer Zeit war Renhou auf der Suche nach Toba gewesen. Doch weder im Schloss noch in der näheren Umgebung war er aufzutreiben gewesen, auch bei Rokou hatte er ihn nicht angetroffen. Es schien, als habe sich Toba in Luft aufgelöst. In Renhou keimte daher schon seit einer Weile der Verdacht, dass Toba gegen seine Anweisung das Schloss verlassen hatte und diese Vermutung wurde ihm letztendlich von einem der Ryû-Youkai bestätigt, der zufällig mitbekommen hatte, wie Toba bereits vor einigen Stunden davongeflogen war.

>Verflucht! Ich hätte mich nicht so blind darauf verlassen sollen, dass er auf mich hört!<

Im Eiltempo schritt Renhou durch die Gänge des Schlosses. Er musste Toba unter allen Umständen finden, bevor dieser noch etwas Dummes tun würde, was ihn noch gefährden könnte.

Auf einem der Gänge begegnete Renhou seinen beiden Kampfgefährten Yu und Jin. Letzterer richtete etwas spöttisch das Wort an Renhou, als dieser gerade an ihnen vorbeirauschte: "Hey, Renhou! Was hast du denn für ein Problem? Hast du etwas verloren?"

Doch anstatt auf diese Fragen einzugehen, sprach Renhou Yu an: "Yu! Komm mit! Wir müssen etwas erledigen!"

Ohne zu zögern folgte Yu seinem Kameraden. Jin sah den beiden nur reichlich verständnislos nach. "Was soll denn das jetzt?"

Unterdessen erklärte Renhou Yu die Situation in aller Kürze, während sie weiter auf dem Weg zu den Haupttoren des Schlosses waren.

"Ich verwette mein Schwert darauf, dass sich Toba auf den Weg in die westlichen Länder gemacht hat!", meinte Renhou. "Und dabei habe ich ihm extra noch gesagt, er soll nichts Unüberlegtes tun! Dieser Narr!"

"Wenn deine Vermutung stimmt, dann hat er es vermutlich auf Sesshoumarus jüngeren Halbbruder abgesehen", vermutete Yu und genau diesen Gedanken hatte auch Renhou.

Auf dem Hof angekommen erhoben sich die beiden Ryû-Youkai in die Lüfte und nachdem Yu Tobas momentanen Aufenthaltsort mit der Hilfe von dessen Chi ausgemacht hatte, schlugen die beiden sofort die entsprechende Richtung ein.
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Voller Ungeduld wartete Inu Yasha mittlerweile bestimmt schon seit geschlagenen drei Stunden darauf, dass Toba endlich diesen Boten zu ihm schickte, von dem er zuvor gesprochen hatte. Die ganze Zeit über hatte er im Beisein seiner Freunde vor dem Schlosseingang auf der Treppe gesessen. Auch einige der Inu-Youkai, speziell diese, die mit der Gruppe schon in einem engeren Kontakt gestanden hatte, waren noch anwesend.

"Grrr! Ich halte das nicht mehr aus!", knurrte Inu Yasha schließlich und sprang auf. "Wie lange will dieser Kerl denn noch damit warten, ehe er mir endlich steckt, wo er Kagome hingebracht hat?!"

"Reg dich nicht auf!", versuchte Miroku den Hanyou zu beruhigen. Er war sich ganz sicher, dass Toba nicht nur heiße Luft von sich gegeben hatte. Bestimmt würde es nicht mehr lange dauern, bis der besagte Bote auftauchen würde. Und wie auf 's Stichwort durchdrang plötzlich Sesshoumarus Stimme die momentane Stille: "Er kommt."

Sofort sahen sich alle suchend um, bis Shippou als einer der Ersten etwas am Himmel entdeckte. "Schaut mal, da oben! Das ist eine von diesen Krähen, die uns schon bei unserer Ankunft angegriffen haben."

"Ob das dieser Bote ist, von dem Toba gesprochen hat?", fragte sich Sango.

Miroku nickte überzeugt. "Bestimmt. Etwas anderes kann ich mir kaum vorstellen."

Dass eine einzelne von diesen dämonischen Krähen das Schloss angreifen würde, kam in der Tat jedem der Anwesenden mehr als unwahrscheinlich vor. Also warteten sie alle bis das Ungetüm sich ihnen genähert hatte und letztendlich auf dem Hof, nur wenige Meter vor Inu Yasha entfernt, landete. Mit ausgebreiteten Flügeln krächzte die Krähe ein paar Mal.

"Sie will wohl, dass du ihr folgst, Inu Yasha", bemerkte Miroku, doch Inu Yasha war das schon von vornherein klar gewesen. Entschlossen ging er von daher auf die Krähe zu.

"Nun gut, du gefiedertes Vieh! Dann bring mich mal zu deinem Boss, aber schnell!"

"Warte, Inu Yasha!", warf Sango plötzlich ein. "Du bist doch noch nicht wieder ganz gesund. Und in diesem Zustand kannst du unmöglich gegen Toba antreten, geschweige denn gewinnen!"

"Ach! Dann soll ich also nur weiterhin dumm herumsitzen und Däumchen drehen, ja?!", fragte Inu Yasha patzig. "Und in der Zwischenzeit befindet sich Kagome noch immer in der Gewalt von diesem Bastard!"

"Aber dann lass uns wenigstens mit dir kommen!"

"Nein! Du hast vorhin wohl wirklich nicht richtig zugehört!? Wenn ich nicht allein hingehe, wird er Kagome auf der Stelle töten!"

"Aber..."

Betroffen senkte Sango den Blick. Natürlich hatte sie das auch mitbekommen, aber sie konnte doch unmöglich nur abwarten, während Inu Yasha sich ganz allein auf den Weg machte, um Kagome zu retten. Der Hanyou bemerkte die Bedrücktheit der Dämonenjägerin und versuchte, beruhigend auf sie einzureden: "Keine Sorge, Sango. Ich werde Kagome retten und komme dann gemeinsam mit ihr wieder hierher zurück." Dann wandte er sich auch an die anderen. "Ihr bleibt unterdessen alle hier! Ich werde allein gehen. So, wie Toba es verlangt hat."

In diesem Moment schlug die dämonische Krähe mit den Flügeln und erhob sich wieder in die Lüfte, um Inu Yasha zu dem Ort zu führen, an welchem Toba Kagome gefangen hielt. Inu Yasha zögerte auch nicht lange und folgte der Krähe sogleich, als diese davonflog.

"Was sollen wir denn jetzt machen? Ob Inu Yasha es wirklich schafft? Wir können doch nicht einfach nur abwarten..." Shippou schaute Hilfe suchend zu seinen Freunden, aber diese schwiegen und schauten nunmehr nur mit äußerst ernsten und besorgten Gesichtern zu Boden. So gerne hätten sie Inu Yasha begleitet und ihn dabei unterstützt, Kagome zu retten. Aber ob sie wollten oder nicht, sie durften sich nicht einmischen. Das war wohl das Schlimmste für sie; dass sie dazu verdammt waren, einfach nur zu warten.

Sesshoumaru hingegen zeigte wie so oft keinerlei emotionale Regung. Aber auch ihn beschäftigte innerlich so mancher Gedanke, wenngleich es ihm dabei weniger um die Sicherheit von Inu Yasha oder Kagome ging. Doch es hatte etwas damit zu tun gehabt. Aus dem Seitenwinkel schaute er zu Kimie rüber, die spürbar nervös das Geschehen mitverfolgt hatte. Sesshoumaru sah es ihr deutlich an, sie wollte den beiden helfen, konnte es aber nicht. Und das nagte sehr an ihr.
 

Das Erste, was Kagome zunächst nur ganz schwach hören konnte, war das Plätschern von Wasser, als befände sie sich in der Nähe eines kleinen Wasserfalls.

>Was... was ist passiert?< Langsam öffnete das Mädchen schließlich die Augen. Im ersten Moment konnte sie nur schemenhaft etwas erkennen, aber dann wurde das Bild vor ihren Augen klarer. Eines war Kagome danach von vornherein klar gewesen: sie befand sich auf keinen Fall noch im Schloss. Stattdessen fand sie sich gefangen in einer Art durchsichtigen Kugel, die direkt über einem See in der Luft schwebte, mitten in einem Wald, umringt von lauter Bäumen wieder. Unter einem dieser Bäume entdeckte Kagome ihren Bogen und ihre Pfeile, die dort abgelegt worden waren, und hinter sich bemerkte sie dann auch jenen Wasserfall, den sie zuvor nur gehört hatte. Reflexartig griff sie sich nun aber an den Hals und tastete nach dem kleinen Behälter, in welchem sie ihre Juwelensplitter immer aufbewahrt hatte. Kagome erfühlte das dünne Band, an welchem der Behälter stets hing und als sie ihn unter ihrem Oberteil hervorzog, atmete sie innerlich erleichtert auf. Die Splitter waren noch da gewesen. Aber trotzdem beantwortete das noch lange nicht ihre zahlreichen Fragen, die ihr momentan durch den Kopf gingen.

"Was hat das alles zu bedeuten? Und wo bin ich hier überhaupt?", fragte sich das Mädchen daher verunsichert.

"Na? Hast du ausgeschlafen?", fragte plötzlich eine männliche Stimme.

Erschrocken schaute sich Kagome um. Sie kannte diese Stimme und als sie nach kurzem Suchen Toba auf dem Ast von einem der umherstehenden Bäume sitzen sah, bestätigte sich ihr Verdacht. In diesem Moment kamen in Kagome auch wieder die Erinnerungen an das, was zuletzt geschehen war, hoch. Toba war ganz plötzlich bei ihr im Zimmer aufgetaucht und hatte sie aus dem Hinterhalt überfallen. Anschließend musste er sie hierher entführt haben.

"Was soll das alles?!", fragte Kagome den Ryû-Youkai sofort äußerst aufgebracht. "Warum hast du mich angegriffen und entführt? Was hast du mit mir vor?"

"Hm! Drei Fragen auf einmal... Auf welche soll ich zuerst antworten?" Toba schaute mit einem kühlen Blick zu dem Mädchen hoch, ehe er sich mit seinen Schwingen in die Lüfte erhob und genau auf sie zuflog. Kagome wich daraufhin doch, so weit ihr das eben in ihrem engen Gefängnis möglich war, zurück. Mit einem triumphierenden Blick schaute Toba seine Gefangene an und erklärte ihr schließlich: "Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Du bist mein Köder, Mädchen! Der perfekte Köder, um diesen Hanyou herzulocken. Und wenn er keine Angst hat, müsste er auch schon sehr bald hier eintreffen."

>Inu Yasha!?<, schoss es Kagome sofort durch den Kopf.

Ihr Blick verriet Toba ganz genau, was sie im Moment dachte. "Deinem Gesichtsaudruck nach zu urteilen, scheinst du genau zu wissen, wen ich meine, nicht wahr? Aber das ist ja auch nicht weiter schwer herauszufinden gewesen."

"Aber... was willst du denn von Inu Yasha?", fragte Kagome.

Diesmal verfinsterte sich Tobas Miene schlagartig etwas, als er antwortete: "Ich will ihm nur das geben, was er auch verdient. Nämlich einen langsamen und qualvollen Tod!"

Diese Ruhe, mit der Toba das gesagt hatte, jagte Kagome augenblicklich einen kalten Schauer über den Rücken. Es war nur eine Vermutung gewesen, aber so wie die Sache aussah, wollte Toba sich offensichtlich an Inu Yasha für das rächen, was mit Rokou passiert war. Aber nach wie vor blieb für Kagome in der Hinsicht die Frage offen, ob Tobas Bruder bei diesem Kampf wirklich von Inu Yasha getötet worden war. Dazu hatte sich der Ryû-Youkai bisher nicht geäußert. Toba drehte Kagome auch gerade wieder den Rücken zu, als wollte er weggehen, doch verharrte er gleich wieder auf der Stelle.

"Ach! Damit du dich nicht zu sehr langweilst, habe ich noch eine Kleinigkeit für dich." Toba schnippte einmal mit dem Finger und plötzlich begann sie sich Kugel, in der Kagome gefangen war, von innen langsam mit Wasser zu füllen. Erschrocken richtete sich das Mädchen reflexartig auf ihre Knie auf, aber um wirklich aufrecht zu stehen, dazu war die Kugel zu klein gewesen.

"Keine Sorge", meinte Toba beruhigend, wenngleich auch ein Unterton vom Heimtücke in seiner Stimme lag. "Bis Inu Yasha hier eintreffen wird, wirst du noch nicht ertrunken sein. Was hätte es denn bitte für einen Sinn, dich schon vorher zu töten? Er soll sich das ja schließlich mit ansehen."

Kagome starrte den Ryû-Youkai mit einer Mischung aus Furcht und Wut an. Die Angst um ihr eigenen Leben wich nunmehr der Angst vor dem, was Toba mit Inu Yasha vor hatte. Und Inu Yasha hatte sich schließlich von seinem Kampf mit Rokou noch immer nicht erholt. In diesem Zustand konnte er unmöglich auch noch gegen Toba kämpfen.

Während das Wasser in der Kugel langsam immer weiter anstieg, kreisten Kagomes Gedanken nur noch um eines: >Inu Yasha, komm nicht her! Das ist eine Falle! Bitte komm nicht her!<
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

>Mir scheint, die Sache kommt so langsam ins Rollen.<

Durchaus zufrieden verfolgte Naraku mit der Hilfe von Kannas Spiegel das Voranschreiten der Ereignisse. Noch lief alles so weit, wie er es sich gedacht hatte. Nur, dass Renhou und Yu ihren Kameraden suchen würden, hatte er nicht mit einberechnet, aber das sollte seinem Vorhaben keinen Abbruch tun. Noch war die Wahrscheinlichkeit groß, dass alles ganz in seinem Interesse enden würde.
 

Die Krähe, die Inu Yasha führte, flog den gesamten Weg voran, stets darauf bedacht, dass der Hanyou den Anschluss nicht eventuell verlor. Doch Inu Yasha hatte das fliegende Ungetüm immer genau im Blick.

>Kagome, hab keine Angst! Ich bin gleich bei dir und rette dich! Halte nur noch etwas durch!<

Auf keinen Fall würde Inu Yasha es zulassen, dass Toba Kagome etwas antun würde. Er würde sie um jeden Preis befreien. Koste es, was es wolle!

Schließlich konnte Inu Yasha beobachten, wie die Krähe zur Landung anzusetzen schien und letztendlich hinter einigen Baumkronen verschwand, also beschleunigte er seine Schritte noch etwas und rief dabei Kagomes Namen: "Kagome! Kagome! Wo bist du?!"

Zuerst kam jedoch keine Antwort zurück. Stattdessen hörte der Hanyou nun das Geräusch von Wasser, dass einen Wasserfall hinunterfloss. Instinktiv ahnte er, dass genau dort sein Ziel lag und so beeilte er sich, schnellstens dort hinzukommen.

Als Inu Yasha endlich aus den ganzen Büschen, durch die er sich die letzten Meter schlagen musste, herausgefunden hatte, stand er direkt vor einem See, in den ein Wasserfall floss. Und genau vor diesem Wasserfall schwebte in einigen Metern über dem See eine durchsichtige Kugel. Und in dieser Kugel war Kagome, die den Hanyou sofort entdeckte.

"Inu Yasha!?"

"Kagome!"

Inu Yasha lief bis zum Rande des Sees vor und rief zu dem Mädchen, das in der Kugel inzwischen bis zum Oberkörper im Wasser saß, hoch: "Kagome! Bist du unverletzt? Geht es dir gut?"

Doch anstatt entsprechend auf die Fragen zu antworten, rief Kagome nur eindringlich zurück: "Inu Yasha! Du musst fliehen! Das ist eine Falle! Bitte flieh!"

"Keh! Das weiß ich doch alles! Hältst du mich etwa für blöd?!", entgegnete der Hanyou trotzig und machte sogleich deutlich, dass er nicht mal im Traum daran dachte, wieder zu gehen.

Kagome versuchte erneut, auf ihn einzureden: "Aber...!"

"Kein aber!", widersprach Inu Yasha sofort wieder. "Ich werde garantiert nicht ohne dich wieder von hier weggehen, Kagome! Ich lasse dich hier auf keinen Fall zurück! Ich werde dich retten, egal, was es mich kosten wird!"

Kagome starrte wie gebannt zu Inu Yasha runter. Sein entschlossener Blick traf sich mit ihrem und seine Worte berührten sie wirklich sehr, wenngleich sie ihr auch ein wenig Angst machten. Angst davor, dass Inu Yasha in seinem momentanen Zustand etwas schlimmes zustoßen könnte, da seine Wunden schließlich noch nicht wieder verheilt waren.

"Inu Yasha...", flüsterte Kagome den Namen des Hanyou leise.

"Wie rührend! Da kommen einem ja glatt die Tränen!"

Kaum, dass sie beide diese Stimme gehört hatten, hatten sich Inu Yasha und Kagome sofort entsprechend umgewandt. Auf dem Ast von einem der umherstehenden Bäume entdeckten sie nun Toba und auf dem Baum nebenan saß die dämonische Krähe, die Inu Yasha hier hergeführt hatte.

"Wie schön! Du bist meiner Herausforderung also tatsächlich nachgekommen, Inu Yasha", sprach Toba kurz darauf weiter. "Ich wusste doch, dass du nicht widerstehen könntest, diesem Mädchen zur Hilfe zu kommen."

Er nickte einmal in Kagomes Richtung und auf seinem Gesicht erschien ein unheimlich wirkendes Lächeln, während sein Hauptaugenmerk die ganze Zeit auf Inu Yasha ruhte.

"Toba, du verdammter Mistkerl!", knurrte der Hanyou wütend und ballte die Hand zur Faust. "Hey! Ich warne dich! Lass Kagome sofort wieder frei, sonst reiße ich dich in Stücke!"

"Soll ich jetzt etwa Angst bekommen?", fragte Toba spöttisch und abrupt nahm sein Gesicht einen finsteren Ausdruck an. "Du spuckst ja ganz schön große Töne, Hanyou. Aber an deiner Stelle würde ich die Klappe lieber nicht so weit aufreißen! Ich werde schon noch dafür sorgen, dass du das, was du Rokou angetan hast, noch bitter bereuen wirst!"

Kagome hatte sofort aufgehorcht. Also doch! Wie sie es sich gedacht hatte, wollte Toba Rache für seinen Bruder nehmen. Und zu diesem Zweck hatte er sie entführt, um Inu Yasha aus der Reserve zu locken.

Inu Yasha selbst ließ sich von Tobas Drohung aber nicht unbedingt einschüchtern. Stattdessen zog er kampfbereit Tessaiga und entgegnete: "Wenn du unbedingt darauf bestehst, dann hau ich eben auch dich in Stücke! Kaze no Kizu!!"

Kraftvoll schlug er die Klinge des Schwertes, dessen Attacke genau auf den Ryû-Youkai zusteuerte, auf den Boden. Es bedurfte seitens Toba jedoch nur der Erschaffung eines Schutzschildes aus Wasser, um die Windwunde abzublocken.

Als er sah, dass sein Angriff gescheitert war, verfinsterte sich Inu Yashas Gesicht. "Mist!"

"Hm! Das war ja wohl nichts, oder?", fragte Toba spöttisch und ging nun seinerseits zum Angriff über und schickte eine Wasserfontäne direkt in die Richtung des Hanyou. Dieser Attacke hatte Inu Yasha zwar noch mit einem Satz nach hinten ausweichen können, doch er hatte kaum wieder festen Boden unter den Füßen gehabt, das spürte er, wie ihn etwas an der rechten Wange streifte und ein brennender Schmerz durchzuckte kurzzeitig seinen Körper.

"Verfluchter Dreck! Was war das?!" Inu Yasha schaute zu Toba hoch. Dieser hatte einen Teil des Wassers so manipuliert, dass er es nunmehr wie eine Art Peitsche verwenden konnte. Und mit einem Angriff mit eben genau dieser Peitsche hatte Toba dem Hanyou eine Schnittwunde an der Wange zugefügt.

"Hanyou... Deine letzten Minuten werden von Schmerzen und Qualen geprägt sein. Dafür werde ich mit dem allergrößten Vergnügen sorgen!", meinte Toba mit derart eiskalter Stimme, dass einem das Blut in den Adern hätte gefrieren können. Doch Inu Yasha ließ sich nicht einschüchtern. Kagome zu retten hatte für ihn oberste Priorität und er würde sie auf keinen Fall im Stich lassen. Dementsprechend entschlossen hielt er von daher Tessaiga wieder kampfbereit vor seinen Körper.

"Pah! Glaubst du etwa, dein blödes Gerede macht mir Angst?!", fragte Inu Yasha seinen Gegner provozierend. "Wenn ich erst mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, du wärst lieber zu Hause geblieben! Dich nehme ich genau auseinander wie deinen Versager von Bruder!"

Abrupt verengten sich Tobas Augen zu bedrohlich funkelnden Schlitzen. "Du wagst es, meinen Bruder zu verhöhnen?! Du scheinst deinen Platz nicht zu kennen, dreckiges Halbblut!"

Der Ryû-Youkai schwang seine Wasserpeitsche erneut in Inu Yashas Richtung, wobei er direkt auf Tessaiga zielte. Reflexartig riss Inu Yasha das Schwert wie zum Schutz nach oben, doch kam er mit diesem Manöver Tobas Angriff noch entgegen. Denn die Peitsche wickelte sich nun um Tessaigas Klinge und so war es Toba jetzt möglich gewesen, Inu Yasha mit einem einzigen kräftigen Ruck seine Waffe zu entreißen.

"Nein! Scheiße!!", fluchte der Hanyou, während er nur noch zusehen konnte, wie Tessaiga direkt neben dem See mit der Klinge im Boden stecken blieb. Um wieder an sein Schwert zu kommen, hätte Inu Yasha erstmal an Toba vorbeikommen müssen, doch dieser holte bereits zum nächsten Schlag aus und holte erneut mit seiner Peitsche aus. Inu Yasha wurde im Bereich der Brust getroffen und nach hinten geworfen. Während er noch auf dem Boden lag, trafen ihn immer wieder weitere Peitschenhiebe. Schützend hob er die Arme, damit wenigstens sein Gesicht geschützt war, doch bekam sein Umhang nach einigen weiteren Schlägen mehrere Risse.

Toba hingegen schien sich gar nicht sonderlich anstrengen zu müssen, Inu Yasha so in Mitleidenschaft zu ziehen. Beinahe schon gelassen schwebte er über seinem Gegner und gebrauchte lediglich seine rechte Hand, mit der er die Peitsche schwang. Für gewöhnlich hätte sich Inu Yasha von so einer Art Angriff nicht so dermaßen in die Enge treiben lassen, aber die Nachwirkungen von dem Kampf gegen Rokou waren noch immer deutlich zu spüren gewesen.

Toba schaute herablassend auf den Hanyou herab, als er erneut seine Peitsche schwang. Diesmal tat er dies jedoch so, dass er mit dieser das linke Bein des Hanyou zu fassen bekam. Sogleich riss er ihn nach oben die Luft, nur um ihn anschließend mit voller Wucht wieder auf den Boden zu schleudern.

Als er seinen Gegner nun so auf dem Boden liegen sah, flog Toba zu diesem hinunter und landete nur wenige Schritte neben ihm.

"Was ist jetzt?", fragte der Ryû-Youkai spöttisch. "Du hast eben doch noch so große Töne gespuckt. Wo bleibt also deine Gegenwehr?"

Mühsam öffnete Inu Yasha seine Augen. Es sah alles im ersten Moment noch sehr verschwommen, doch dass Toba im Augenblick genau neben ihm stand, entging ihm keinesfalls.

"Du... du Mistkerl!", knurrte der Hanyou und wollte sich wieder aufrichten. Doch da hatte Toba ihn schon am Hals gepackt und auf Augenhöhe nach oben gezogen.

"Wenn ich dich so ansehe, wird mir ein weiteres Mal klar, wie erbärmlich du doch eigentlich bist!", meinte er kalt. Dann schlug Toba die Krallen seiner freien rechten Hand plötzlich mit aller Kraft in Inu Yashas Brust, direkt auf der Höhe seines Herzens, und drückte ihn mit dem Rücken gegen einen Baum.

Sich das alles mit ansehend, schrie Kagome entsetzt auf: "Inu Yasha! Inu Yasha!!"

Schon die ganze Zeit hatte sie diesen ungleichen Kampf voller Angst mitverfolgt und mit jeder Sekunde schien für Inu Yasha alles wirklich nur noch schlimmer zu werden. Dieser versuchte unterdessen, Tobas Klauen wieder aus seiner Brust zu ziehen, doch dazu fehlte ihm im Augenblick die nötige Kraft. Und während er in das schmerzverzerrte Gesicht seines Gegners schaute, lächelte Toba heimtückisch.

"Es wäre jetzt ein Leichtes für mich, dir das Herz aus der Brust zu reißen, du Bastard!", meinte der Ryû-Youkai bedrohlich. "Aber das würde ja dann viel zu schnell gehen. Schließlich sollst du Drecksköter ja noch etwas leiden. Vielleicht sollte ich stattdessen einfach mal etwas an der Oberfläche kratzen."

Als sich Tobas Klauen daraufhin etwas tiefer in Inu Yashas Brust zu bohren schienen und der Hanyou einen qualvollen Schmerzenslaut ausstieß, kamen Kagome die Tränen.

"Aufhören! Bitte hör auf! Töte ihn nicht!", flehte sie Toba inständig und mit tränenerstickter Stimme an. "Ich tue alles, was du willst! Ich gebe dir auch die Juwelensplitter, aber bitte lass Inu Yasha am Leben!"

Aus dem Seitenwinkel schaute Inu Yasha mühsam in Kagomes Richtung. "K... Kagome..."

Aber Toba schien sich von dem Angebot des Mädchens eher wenig beeindrucken, geschweige denn bekehren zu lassen.

"Du hältst gefälligst dein vorlautes Mundwerk, Weib!", fuhr er Kagome nur an, während er Inu Yasha weiter gegen den Baum drückte. "Was glaubst du eigentlich, mit wem ihr es hier zu tun habt?! Wenn es mir um die Juwelensplitter gegangen wäre, hätte ich sie mir gleich unter den Nagel reißen können, als ich dich in meine Gewalt gebracht habe! Aber es geht mir um etwas ganz anderes. Und zwar um Rache für das, was du dreckiges Halbblut mit meinem Bruder gemacht hast!"

Mit dem letzten Satz hatte sich Toba wieder Inu Yasha zugewandt. Kagome erschrak. Zwar war ihr Tobas Charakter bisher nie wirklich vertraut gewesen, aber sie hatte ihn trotzdem sehr beherrscht in Erinnerung gehabt. Jetzt war die Sache aber irgendwie anders. Toba schien sehr verbittert und voller Hass gewesen zu sein. Hass, der sich ausschließlich gegen Inu Yasha richtete.

>Was soll ich nur tun?<, fragte sich Kagome verzweifelt. >Wenn nicht bald etwas passiert, dann wird er Inu Yasha ganz bestimmt töten! Inu Yasha!!<
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Im Schloss war die Stimmung unterdessen natürlich nicht besser geworden. Vielmehr war die Anspannung sogar noch angewachsen.

"Argh! Ich halte das nicht aus! Wir können doch nicht nur wie die Deppen hier herumstehen und Däumchen drehen!"

Kimie tigerte schon seit geraumer Zeit auf dem Hof hin und her. Natürlich war ihr klar gewesen, dass eine Einmischung von ihr und den anderen, Kagomes sicheren Tod bedeuten konnte, aber diese Warterei war einfach unerträglich. Und auch für die anderen aus Inu Yashas Gruppe war die Situation nur schwer zu ertragen gewesen.

"Das ist in der Tat eine schwierige Lage. Da wissen wir schon ganz genau, wo dieser Toba Kagome-sama hingebracht hat, und können trotzdem nichts machen!" Miroku schaute ernst auf seine rechte Hand. Mit seinem Kazaana hätte er Inu Yasha problemlos zur Seite stehen können, aber er durfte es diesmal nicht. Und auch Sango saß zusammen mit Kirara wie hilflos auf der untersten Treppe vor dem Eingang des Schlosses. Shippou hatte unterdessen bereits die ganze Zeit leise vor sich hingeschluchzt. Er ahnte schon das allerschlimmste und konnte seine Angst beim besten Willen nicht mehr verbergen. Auch Rin sah man die Angst über die Ungewissheit deutlich an. Zwar versuchte Inuki schon die ganze Zeit, das kleine Mädchen irgendwie zu trösten, aber das war doch nicht ganz so einfach gewesen. Jaken, der das ganze kommentarlos beobachtete, stand alldem eher gespalten gegenüber. Was aus Inu Yasha und Kagome werden würde, konnte ihm ja eigentlich herzlich egal sein, aber es stellte sich doch die Frage, was für Konsequenzen das alles mit sich ziehen würde. Egal, wie es letztendlich ausging.

Irgendwann brach es frustriert aus Kimie heraus: "Ach! Scheiß doch drauf! Ich geh da jetzt auch hin! Auf Teufel, komm raus!"

Doch sie war kaum zwei Schritte gegangen, da hatte Miroku sie schon am linken Handgelenk ergriffen. "Nicht, Kimie! Mal ganz abgesehen davon, dass du gar nicht weißt, wo sich der Treffpunkt befindet, zu dem Toba Inu Yasha bestellt hat, dürfen uns da nicht einmischen, sonst wird Kagome-sama..."

"Meine Güte! Das weiß ich doch selbst! Aber wir können doch nicht einfach nur abwarten!", schrie Kimie den Mönch beinahe schon an und schüttelte grob seine Hand wieder ab. "Du weißt es doch auch, Miroku! Inu Yasha mag Rokou zwar besiegt haben, aber er kann in seinem momentanen Zustand unmöglich auch noch gegen Toba gewinnen! Glaubst du echt, Toba wird Kagome verschonen, wenn er Inu Yasha erstmal erledigt hat?!"

Zugegeben, da war was Wahres dran gewesen. Wer garantierte denn, dass Toba Kagome letztendlich nicht trotzdem töten würde? Dennoch schienen sich die Freunde nicht einig darüber zu sein, ob sie sich wirklich einmischen sollten. Sie wollten es zwar, das sah man ihnen an, aber etwas hemmte sie nach wie vor.

Beobachtet wurde der Konflikt, in dem sich die Gruppe momentan befand, von den umherstehenden Inu-Youkai. Einige standen alldem zwar recht gleichgültig gegenüber, was kümmerte sie schließlich das Leben eines Menschenmädchens und eines Hanyou? Doch andere, wie zum Beispiel Ashitaka oder auch Kakeru, konnten sich hingegen gut in die Lage der Freunde hineinversetzen. Kakerus Aufmerksamkeit richtete sich nun auf Sesshoumaru, der die bisher schweigend mit dem Rücken an der geschlossenen Eingangstür gestanden hatte.

"Sesshoumaru-sama, Euch beschäftigt es doch genauso, wie die anderen. Nicht wahr?"

Auf diese doch sehr prüfend gestellte Frage hin, schaute Sesshoumaru auf. Er hätte lügen müssen, wenn er gesagt hätte, dass dem nicht so war, doch machte er sich in dem Zusammenhang Gedanken um eine andere Sache. Er kam wohl nicht drum herum, sich in diese Sache einzumischen.

Kurz darauf ging Sesshoumaru die Treppe hinunter an Sango vorbei und direkt auf Kimie, die noch immer Miroku gegenüberstand, zu. Ehe sie sich versah, hatte er sie im Vorbeigehen an der rechten Hand ergriffen.

"Komm mit!", wies Sesshoumaru das völlig überraschte Mädchen an.

"Was...? Moment mal, Sesshoumaru! Was hast du vor?", fragte Kimie den Youkai, der ungerührt antwortete: "Du willst den beiden ja offensichtlich helfen. Also komm!"

Augenblicklich machte ein erstauntes Raunen die Runde. Und kaum, dass er Sesshoumarus Aussage vernommen hatte, warf Shippou aufgeregt ein: "Aber wenn wir uns einmischen, dann wird Toba Kagome doch...!"

"Er wird sie so oder so töten", unterbrach Sesshoumaru den kleinen Kitsune sofort wieder. Und als er mit gewohnt kühler Stimme weiter sprach, herrschte augenblicklich totale Ruhe: "Es stimmt: Inu Yasha kann diesen Kampf nicht gewinnen. Und wenn er erst verloren hat, tötet Toba das Mädchen sowieso, wenn er das nicht schon vor Inu Yashas Augen tun wird. Ob wir uns nun einmischen oder nicht, es spielt dabei letztendlich keine Rolle. Aber so gibt es zumindest die Chance, dass sie doch wieder aus dieser Sache rauskommen. Wenn ihr Inu Yasha und dem Mädchen also helfen wollt, dann tut das!"

Der letzte Satz hatte sich an jeden aus Inu Yashas und Kagomes Gruppe gerichtet. Die Freunde warfen sich untereinander zunächst nur abwartende Blick zu, doch als Sango entschlossen aufstand und ihren Bumerang schulterte, war klar, was sie tun würden.

"Was Sesshoumaru sagt, ist richtig", sagte die Dämonenjägerin. "Es war ein Fehler von uns, Inu Yasha nicht schon von vornherein begleitet zu haben. Aber noch haben wir die Chance, Schlimmeres zu verhindern."

"Ja, du hast Recht, Sango!", pflichtete Miroku ihr bei. "Also lasst uns gehen!"

Sofort war Kirara nach vorne gesprungen und verwandelte sich in Flammen gehüllt in ihre größere Form. Sie ließ ein kämpferisches Fauchen verlauten, während sich Sango und Miroku auf ihren Rücken schwangen.

Kimie wollte dem natürlich auf keinen Fall nachstehen und rief sogleich Inuki zu sich. Dieser verwandelte sich ebenso wie Kirara schon zuvor in seine größere Form und ließ seine Herrin auf seinen Rücken steigen.

"Los geht's, Kirara!", rief Sango entschlossen, woraufhin sich ihre Dämonenkatze mit einem Sprung in die Lüfte erhob. Aber es gab noch jemanden, der bei dieser Rettungsaktion dabei sein wollte.

"Hey, wartet! Lasst mich nicht zurück!" Auch Shippou wollte seinen Freunden natürlich helfen, aber zu Fuß konnte er unmöglich mit ihnen mithalten. Zum Glück wartete Kirara noch auf den kleinen Kitsune und ließ ihn ebenfalls noch auf ihren Rücken springen. Nun konnte es losgehen und die Gruppe machte sich auf den Weg.

Rin winkte Sesshoumaru und den anderen zuversichtlich nach. "Kommt bitte bald wieder! Und passt gut auf euch auf!"

Der Großteil der Anwesenden blieb zurück. Hätte Sesshoumaru erwartet, dass einige seiner Leute sich an dieser Aktion beteiligten, hätten sie das auch getan, doch so blieben sie im Schloss, um auf die Rückkehr ihres Herrn zu warten. Ashitaka jedoch wollte nicht mehr einfach nur warten und machte von daher schon Anstalten, der Gruppe zu folgen. Aber da wurde er von Tôya an der Schulter ergriffen und zurückgehalten: "Warte, Ashitaka! Lass mich an deiner Stelle mit ihnen mitgehen. Du bist schließlich noch nicht wieder ganz gesund."

Mit einem leichten Lächeln nickte der Jüngere einverstanden. "In Ordnung. Danke, Tôya."

"Bitte sei vorsichtig, Nii-sama", bat Miyuki ihren Bruder, ehe dieser sich nun ebenfalls auf den Weg machte. Recht schnell hatte er die Gruppe um Sesshoumaru auch schon eingeholt.

Kimie staunte nicht schlecht, als der Inu-Youkai plötzlich neben ihr und Inuki auftauchte. "Huch?! Du kommst auch mit?"

"Eigentlich wollte Ashitaka euch begleiten", erklärte Tôya. "Aber ich dachte mir, es ist besser, wenn ich an seiner Stelle gehe."

Das war auch schon alles, was er dazu zu sagen gehabt hatte, ehe er mit einem Satz dicht hinter Sesshoumaru, der die Gruppe anführte, in die Baumkronen sprang.

"Glaubt ihr, wir kommen noch rechtzeitig?", fragte Shippou seine Freunde besorgt.

Mirokus ohnehin schon ernstes Gesicht wurde nach dieser Frage noch ernster. "Das werden wir bald genau wissen."

Egal, was in der Zwischenzeit auch passiert war, sie mussten sich beeilen, wollten sie Inu Yasha und Kagome noch rechtzeitig zur Hilfe kommen.
 

Und Hilfe konnten Inu Yasha und Kagome momentan wirklich mehr als gebrauchen, wenn es nicht eventuell schon zu spät war. Denn noch immer wurde Inu Yasha von Toba festgehalten und war fast unfähig, sich zu bewegen. Doch gerade, als Kagome schon damit rechnete, dass Toba den Hanyou jeden Augenblick töten würde, zog der Ryû-Youkai seine Klauen wieder aus dessen Körper heraus. Erschöpft sank Inu Yasha zu Boden, während Tobas kalter Blick auf ihm ruhte.

"Hm! Dass du Rokou besiegen konntest, war wohl wirklich nichts weiter als Glück. Ohne dein ach so tolles Schwert bist du doch nichts, wertloser Mischling!"

Inu Yasha hob schwer atmend seinen Blick. Der Hass in seinen Augen war unübersehbar gewesen, doch diesen scheinbar gänzlich ignorierend schritt Toba stattdessen auf Tessaiga zu, welches noch am Ufer des Sees im Boden steckte. Sich das Schwert ein wenig betrachtend, legte er sich nachdenklich eine Hand ans Kinn. Momentan sah Tessaiga nur aus, wie eine alte, verrostete Klinge. Nichts war mehr von der Stärke und imposanten Erscheinung zu sehen gewesen.

"Und dieses Ding soll wirklich so viel Kraft besitzen?", fragte sich Toba und wollte Tessaiga an dessen Griff berühren, doch da bekam er gleich die abwehrende Reaktion von dessen Barriere zu spüren und zog seine Hand wieder zurück.

"Dann ist es also wahr", bemerkte er unbeeindruckt. "Das Schwert kann von einem Youkai wie mir nicht geführt werden."

"Keh! Natürlich nicht!", hörte man im Hintergrund Inu Yasha sagen. "Glaubst du ernsthaft, so ein dreckiger Abschaum wie du könnte Tessaiga in die Hand nehmen, geschweige denn einsetzen?!"

Toba drehte sich zu Inu Yasha, der inzwischen wieder auf die Beine gekommen war, um.

"Dreckiger Abschaum, ja?", wiederholte der Ryû-Youkai prüfend. "Du scheinst da etwas zu verwechseln, mein Freund. Denn im Gegensatz zu dir, besitze ich reines Youkai-Blut. Dein Blut hingegen ist vermischt mit dem eines Menschen und somit verunreinigt. Wer von uns beiden ist also so gesehen hier der Abschaum?"

"Laber keinen Scheiß!", knurrte Inu Yasha. "Die Einstellung von Kerlen wie dir ist mir bestens bekannt! Aber hier geht es nicht darum, was für ein Blut in einem fließt, sondern darum, für was gekämpft wird! Ich bin hier, um Kagome zu retten und davon lasse ich mich nicht abbringen, weder von dir noch von sonst wem!"

"Reiten wir jetzt auf den Motiven für unsere Kämpfe herum?", fragte Toba gelangweilt, ehe sich sein Blick abrupt wieder verfinsterte. "Du scheinst dein Motiv ja für sehr edel zu halten, aber im Grunde kämpfst du doch auch nicht aus einem anderen Grund als ich!"

Inu Yasha horchte irritiert auf. "Was soll der Quatsch denn wieder bedeuten?!"

"Ganz einfach", antwortete Toba. "Eigentlich willst du doch auch nur deine Rache an mir ausüben, genau wie ich an dir. Nur willst du deine Geliebte rächen. Ich hingegen räche meinen Bruder. Du siehst, wir handeln beide aus der so ziemlich gleichen Motivation heraus."

"Blödsinn!", knurrte Inu Yasha wütend zurück. "So wie du das sagst, hört sich das an, als ginge es mir vorrangig darum, dich zu erledigen. Aber dem ist nicht so! Kagomes Rettung hat für mich den absoluten Vorrang, kapiert?! Du bist da vollkommen zweitrangig!"

"Inu Yasha..." Während sie von ihrem Gefängnis aus den Konflikt zwischen Inu Yasha und Toba beobachtete, spürte Kagome die Tränen in sich aufsteigen. Inu Yasha konnte sich kaum noch wirklich auf den Beinen halten und trotzdem setzte er alles daran, sie zu retten.

"Du meine Güte! Was für eine Gefühlsduselei...", seufzte Toba hingegen nur genervt auf. "Du behauptest also, es ginge dir nicht vorrangig um Rache, Hanyou. Nun gut, mal sehen, ob du das in ein paar Sekunden immer noch so siehst."

Zwar hatte Toba etwas drum herumgeredet, aber Inu Yasha ahnte dennoch, dass er irgendetwas vor hatte, und zwar mit Kagome! Das musste er unbedingt verhindern! Inu Yasha griff sich mit seinen Klauen an die blutende Wunde an seiner Brust und startete einen Angriff. "Hijinkessou!"

Ein Flügelschlag genügte und Toba wich der Attacke mit den fliegenden Klingen aus Blut scheinbar mühelos aus. Das war jedoch genau die Chance, auf die Inu Yasha gehofft hatte. Denn jetzt konnte er sich endlich Tessaiga wieder holen. Doch kaum, dass er das Schwert wieder an sich genommen hatte, verharrte Inu Yashas Blick auf dem Geschehen, das sich nun direkt vor seinen Augen abspielte. Toba hatte sich nach seinem Ausweichmanöver direkt zu Kagome begeben. Er griff in die Kugel, in der sie gefangen war, packte das Mädchen am Kragen ihrer Schuluniform und riss sie aus ihrem Gefängnis.

Entsetzt sah Inu Yasha das mit an. "Kagome!"

Kagome versuchte sich mit aller Kraft von Tobas Griff zu lösen, doch blieb sie erfolglos. Toba selbst schaute die ganze Zeit nur mit diesem eiskalten Blick in Inu Yashas Richtung, ehe er ebenso zu sprechen begann: "Du erinnerst dich sicherlich noch daran, Hanyou. Ich sagte dir vorhin, dass du das, was du Rokou angetan hast, noch bitter bereuen wirst. Nun, dieser Moment ist jetzt gekommen." Sein Griff um Kagomes Kragen wurde fester, während das Wasser im See unter den beiden plötzlich sehr unruhig wurde. Den Blick abwechselnd vom Wasser zu Toba und Kagome richtend, hörte Inu Yasha nun wieder die Stimme des Ryû-Youkai: "Du hast es gewagt, dein Schwert gegen meinen Bruder zu erheben. Und zur Strafe werde ich dir nun das wegnehmen, was dir am wichtigsten ist, und zwar dieses junge Mädchen hier!"

Und mit diesen Worten warf Toba Kagome auch direkt in das aufgewühlte Wasser unter sich hinein. Zwar tauchte Kagome recht schnell wieder auf, aber da schlugen mit einem Mal Wellen über dem Kopf des Mädchens zusammen und drückten es wieder unter Wasser.

"Kagome!!" Inu Yasha wollte Kagome sofort zur Hilfe eilen, doch stellte sich ihm Toba in den Weg und kreuzte die Klinge seines Schwertes mit der von Tessaiga.

"Nicht doch! Du wirst ihr doch nicht etwa zur Hilfe kommen wollen, oder?", fragte Toba höhnisch und verhinderte jeden weiteren Versuch Inu Yashas, Kagome noch zu helfen. Letztendlich stieß er ihn grob wieder zurück, so dass der Hanyou auf den Boden fiel. Dann schaute Toba noch einmal zurück zum See. Noch immer tobte das Wasser, doch von Kagome war nichts mehr zu sehen gewesen. Ein selbstgefälliges Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

"Sie aufzuschlitzen, hätte nur ihre zarte Haut ruiniert. Deswegen dachte ich mir, sie stattdessen besser einfach ertrinken zu lassen."

In Inu Yashas Ohren war das der blanke Hohn. Doch im Moment hatte er echt anderes im Kopf, als sich über Tobas Äußerungen zu empören. Stattdessen rappelte er sich nur rasch wieder auf und eilte zum See. Diesmal wurde er auch nicht von Toba zurückgehalten. Dieser schnippte hingegen nur einmal mit dem Finger und schon begannen die Wellen schnell wieder nachzulassen.

Als sich das Wasser endlich wieder gänzlich beruhigt hatte, blieb Kagome hingegen verschwunden. Inu Yasha sprang ins Wasser und versuchte krampfhaft, sie irgendwo zu entdecken oder ihren Geruch wahrzunehmen, aber beide Versuche das Mädchen zu finden, schlugen fehl.

"Nein...! Kagome..."

Immer wieder tastete er sich mit den Händen durch das Wasser, er tauchte sogar mehrmals unter, um Kagome eventuell unter der Oberfläche zu entdecken, doch ohne Erfolg. Toba schaute sich die mühsamen Versuche des Hanyou, das Mädchen zu finden ohne eine Spur von Mitgefühl oder dergleichen an.

"Tja! Das dürfte es wohl gewesen sein", meinte er und schulterte sein Schwert. "Wie zerbrechlich Menschen doch sind. Findest du nicht auch, Inu Yasha?"

Doch Inu Yasha schien dem Ryû-Youkai überhaupt nicht zuzuhören. Er stand jetzt nur noch völlig teilnahmslos bis zu den Hüften im Wasser des Sees, den Blick starr auf die Oberfläche gerichtet. Plötzlich brach es voller Verzweiflung aus ihm heraus: "Kagome! Nein, Kagome! KAGOMEEEE!!"

"Spar dir den Atem!", sagte Toba ungerührt. "Sie kann dich ohnehin nicht mehr hören, und du vergeudest auch nur deine noch vorhandene Energie."

Als er das gehört hatte, kam in Inu Yasha wieder der ganze Hass hoch. Er drehte sich mit verachtungsvollen Blick zu Toba um, nur um ihn auf der Stelle mit Tessaiga anzugreifen. "Halt dein Maul, du verfluchter Mistkerl! Dafür, dass du sie umgebracht hast, wirst du bezahlen, du Bastard!!"

Mit blinder Wut griff Inu Yasha seinen Gegner an und schlug mit Tessaiga zu. Doch Toba wich der Attacke ohne viel Aufwand aus und stieß den Hanyou mit einem kräftigen Schlag in den Rücken mit dem Griff seines Schwertes zu Boden. Als Inu Yasha aber sofort wieder aufstehen und zurückschlagen wollte, schlug ihm Toba abermals Tessaiga aus der ohnehin schon geschwächten Hand, drückte ihn mit einem Fuß, den er ihm auf die Brust setzte, wieder auf den Boden und rammte schlussendlich noch die Klinge seines Schwertes in die linke Schulter des Hanyou. Dieser hatte kaum mehr noch die Kraft zu schreien.

"Anscheinend ist dir dein letztes bisschen Selbstbeherrschung auch noch abhanden gekommen, nachdem du deine Geliebte verloren hast, was?", fragte Toba herablassend. "Sieh es doch ein! Du hast verloren! Du hast ja nicht mal mehr genug Kraft, um dein Schwert festhalten zu können. Aber ich tue dir gerne noch den Gefallen und schicke dich zu deiner Freundin in die Unterwelt. Das wird sicherlich ein herzzerreißendes Wiedersehen werden!"

Tobas Worte trafen Inu Yasha wie tausend Messerstiche. Da wurde der Schmerz seiner Wunden schon regelrecht zur Nebensache. Es war dem Anschein nach wirklich wahr: er hatte Kagome verloren. Sie war tot. Wofür sollte Inu Yasha also noch kämpfen? Es gab doch so gesehen nichts mehr, wofür er hätte kämpfen können. Er war schließlich hergekommen, um Kagome zu retten. Aber er hatte versagt. Er hatte ihr nicht helfen können. Sollte er wenigstens noch seine letzten Kräfte mobilisieren und versuchen, sich an Toba rächen? Aber was hätte ihm das gebracht? Kagome konnte er auf diese Weise nicht zurückholen. Warum sich also noch die Mühe machen, wenn es eh aussichtslos war? Inu Yasha sah es ein, er konnte diesmal nicht gewinnen.

Toba hingegen hatte gewonnen. Er hatte erreicht, was er wollte. Inu Yasha war am Boden, sein Kampfgeist war gebrochen und es gab nichts mehr, wofür er kämpfen wollte. Und jetzt würde Toba seine Rache an dem Hanyou vollenden.

"Was ist mit dir? Hast du etwa nicht mehr den Willen, dich zu wehren? Bist du jetzt etwa wirklich am Ende?", fragte der Ryû-Youkai kalt, während er sein Schwert wieder aus Inu Yashas Schulter herauszog. Aber auch jetzt regte sich der Hanyou nicht. Es war anscheinend wirklich vorbei.

"Tja! Du hättest eben nicht den Fehler machen dürfen, dich in Youkai-Angelegenheiten einzumischen, Hanyou! Allerdings, für Reue ist es ohnehin zu spät", sprach Toba weiter und erhob sein Schwert, um Inu Yasha damit den Todesstoß zu versetzen. "Sayonara! Es war mir eine außerordentliche Freude, dich kennen gelernt zu haben, Inu Yasha."

Nur noch wenige Sekundebruchteile trennten Toba von der Vollendung seines Vorhabens, als er die Klinge seines Schwertes auf Inu Yasha niedersausen ließ. Doch wie aus dem Nichts spürte er plötzlich diese ungewöhnliche Kraft, und kaum hatte er sie so richtig registriert, prallte etwas Leuchtendes an seinem Schwert ab und verhinderte somit den entscheidenden Schlag. Toba hatte seine Waffe gerade noch so festhalten können.

"Was zum Teufel...?!" Er wandte den Blick zur Seite um und traute seinen Augen kaum. Direkt am See entdeckte er ausgerechnet Kagome und diese hatte sich inzwischen ihren Bogen und ihre Pfeile zurückgeholt. Nachdem sie den ersten gerade erst abgeschossen hatte, hatte sie schon den zweiten Pfeil auf den Bogen gespannt.

"Was?! Sie lebt noch?!" Toba konnte es noch immer nicht fassen. Wie hatte Kagome es bitte geschafft zu überleben? Hatte er sie unterschätzt?

Kagome selbst war zwar von oben bis unten komplett durchnässt und auch noch reichlich außer Atem von ihrem erfolgreichen Kampf gegen das Ertrinken, doch die Erschöpfung war im Moment totale Nebensache gewesen.

"So schnell wirst du mich nicht los! Und jetzt geh weg von Inu Yasha! Sofort!!", rief Kagome Toba mahnend zu und zielte mit ihrem Pfeil genau auf ihn.

>Kagome...?!<, schoss es Inu Yasha sofort durch den Kopf, als er die Stimme des Mädchens vernommen hatte. Die anfängliche Verwirrung wich schnell einem unglaublichen Gefühl der Erleichterung. Kagome war am Leben und es ging ihr gut! Und sie hatte ihn diesmal gerettet.

Kagomes Aktion stieß bei Toba allerdings nicht gerade auf große Begeisterung, eher im Gegenteil.

"Du hättest besser auf den Tod warten sollen, anstatt dich so starrköpfig dagegen zu wehren", sagte er kalt. "Ich wollte es dir möglichst angenehm gestalten, so jedoch wird es mir ein Vergnügen sein, dich ebenso langsam zu Tode zu quälen wie ihn hier!"

Kagome zuckte etwas zusammen, wollte sich aber auf keinen Fall einschüchtern lassen. Standhaft hielt sie weiterhin Pfeil und Bogen fest.

"Ich habe keine Angst vor dir!", rief sie Toba entschlossen entgegen. "Und es werden auch nicht Inu Yasha und ich sein, die in diesem Kampf unterliegen werden!"

Und mit diesen Worten schoss Kagome den zweiten Pfeil ab, der in ein helles Licht getaucht genau auf Toba zusteuerte. Doch sie hatte den Ryû-Youkai anscheinend unterschätzt. So einfach ließ dieser sich nämlich nicht außer Gefecht setzen. Dem Pfeil wich Toba mit einem Satz aus, nur um blitzschnell genau auf Kagome zuzufliegen. Diese konnte unmöglich schnell genug reagieren und einen neuen Pfeil aus ihrem Köcher ziehen.

Inu Yasha hörte nur, was sich gerade unweit von ihm abspielte, aber er konnte nichts machen. Auch sonst hätte er den Angriff auf das Mädchen auf keinen Fall mehr verhindern können.

>Kagome! Lauf weg! Bitte flieh!<

Er sah schon das Schlimmste voraus, da unterbrach mit einem Mal der Krach von berstendem Holz die Kampfhandlungen. Kurz darauf tauchte zwischen den Bäumen etwas großes Fliegendes auf, das genau auf Toba zusteuerte. Als dieser sah das fliegende Objekt auf sich zukommen sah, wich er aus, so dass es ohne weiteren Schaden anzurichten weiterflog, ehe es den selben Weg zurückflog, den es zuvor gekommen war. Kagome hatte dieses fliegende Etwas gleich erkannt. "Sango-chans Hiraikotsu!"

Und da hörte sie auch schon Sangos Stimme ihren Namen rufen: "Kagome-chan!"

Und noch erleichterter und glücklicher war Kagome, als sie ihre Freunde und auch Kimie zusammen mit Inuki, sowie Sesshoumaru und Tôya endlich erblickte. "Ihr seid da! Dem Himmel sein Dank!"

"Kagome! Ist alles in Ordnung?", rief Kimie ihrer Cousine zu, die mit einem Nicken antwortete: "Ja, mir ist nichts passiert. Aber Inu Yasha ist verletzt!"

Kirara landete direkt neben dem Hanyou, und auch Inuki ließ Kimie bei diesem von seinem Rücken steigen.

"Was... was habt ihr denn hier verloren? Ich sagte euch doch, ihr sollt wegbleiben...!", sagte Inu Yasha geschwächt, wenngleich er innerlich doch froh gewesen war, über diese Wendung der Ereignisse.

Shippou nutzte diese Bemerkung jedoch sofort, um den Hanyou sofort etwas ins Gebet zu nehmen: "Na, du bist ja echt gut! Sei doch froh, dass wir hergekommen sind, sonst wärst du garantiert nur elend abgekratzt!"

Normalerweise hätte Inu Yasha dem Kitsune nach so einer Bemerkung eine deftige Kopfnuss verpasst, aber er wusste diesmal, dass Shippou in Wirklichkeit nur mächtig besorgt gewesen war. Und das offensichtlich zu recht, denn Inu Yasha ging es wirklich schlecht. Er konnte sich kaum noch bewegen.

"Inu Yasha..." Kagome hatte sich neben ihn gekniet und versuchte, mit ihm zu sprechen. Inu Yasha drehte sein Gesicht zu dem Mädchen um. Zwar sagte er nichts, aber man sah ihm die Erleichterung darüber, dass Kagome lebte und unversehrt war, ganz deutlich an. Auch Kagome war froh, dass Inu Yasha noch lebte. Es hatte diesmal wirklich nicht mehr viel gefehlt.

Unterdessen stand Toba nunmehr Sesshoumaru und Tôya gegenüber.

>Verflucht! Mussten die ausgerechnet jetzt hier auftauchen?!<, fluchte der Ryû-Youkai innerlich. Fast hätte er sein Ziel erreicht, aber im letzte Moment war sein Vorhaben einfach so durchkreuzt worden. Eine Flucht kam für ihn aber auf keinen Fall in Frage! Wenn es sein musste, würde er eben gegen alle hier Anwesenden kämpfen.

"Wenn du schlau bist, dann entscheidest du dich für einen Rückzug", meinte Sesshoumaru an Toba gerichtet, während er Toukijin zog. "Ich sehe es nämlich nicht gerne, wenn Fremde meine Ländereien als Schauplatz für ihre unsinnigen Aktionen missbrauchen."

"Tse! Glaubst du, mich interessiert das?", fragte Toba aber nur patzig zurück. "Mal abgesehen davon nehme ich von einem wie dir keine Ratschläge oder gar Anweisungen entgegen!"

"Stimmt! Für so was hast du ja schließlich deinen eigenen Herrn", erwiderte Sesshoumaru kühl. "Dann werde ich dich eben hier und jetzt töten."

Als er kampfbereit sein Schwert vor seinen Körper hielt, tat Toba das gleiche. Sesshoumaru wies zuvor noch Tôya an, sich nicht einzumischen, ehe er den Ryû-Youkai angriff. Die Klingen der Schwerter prallten klirrend aufeinander. Es dauerte aber gerade mal drei weitere Schläge, bis Sesshoumaru seinen Gegner kraftvoll hatte zurückstoßen können, so dass dieser zu Boden fiel. Dann steuerte er mit erhobener Klinge genau auf Toba zu. Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Würde Sesshoumaru zuschlagen, wäre es vorbei. Schon beinahe reflexartig kniff Toba die Augen zusammen und wartete auf den entscheidenden Schlag. Doch dieser blieb aus, stattdessen hörte er das laute Aufeinanderprallen zweier Klingen. Als Toba wieder aufschaute, hielt er kurzzeitig den Atem an. "Re... Renhou!"

Im letzten Augenblick hatte Renhou Toukijin mit seiner Lanze abwehren können, bevor Sesshoumaru Toba den Todesstoß hatte versetzen können. Mit einem Schlag mit seiner Waffe drängte Renhou den Inu-Youkai erstmal wieder zurück, ehe er sich zu Toba umdrehte. "Du bist echt ein Idiot, Toba! Was soll dieser ganze Quatsch?!"

Nun doch etwas missmutig stand Toba wieder auf. "Halte mir jetzt um Himmels Willen keine Predigt, Renhou! Was haben du und Yu hier eigentlich verloren?"

"Ha! Diese Frage sollten wir wohl eher dir stellen! Ich habe dir doch ausdrücklich gesagt, dass du keine Alleingänge machen sollst!"

Renhou hatte deutliche Mühe dabei, seine Wut über Tobas voreiliges Handeln zu unterdrücken. Dazu schweig Toba jedoch und wandte nur den Blick von seinem Gegenüber ab. Auch Yu, der sich inzwischen ebenfalls zu seinen beiden Kameraden gesellt hatte, wohnte der Situation schweigend bei.

Renhous Aufmerksamkeit galt hingegen recht schnell wieder Sesshoumaru und den anderen.

"Was ist? Wollt ihr jetzt alle drei kämpfen?", fragte der junge Mönch, der sich unter ihnen befand, und bereits die Gebetsperlen an seiner rechten Hand umfasste.

Renhou konnte sich noch sehr gut an Mirokus Kazaana erinnern. Aber das war nicht der Grund, weshalb er dessen Frage verneinte: "Nein! Ich schlage vor, wir belassen es erstmal dabei und gehen für heute wieder getrennte Wege."

Dieser Vorschlag wurde von den meisten mit großer Überraschung aufgenommen. War das vielleicht eine Falle? Dem schien jedoch nicht so gewesen zu sein, denn Sesshoumaru steckte bereitwillig sein Schwert wieder ein.

"Wie du meinst", sagte er. "Dann gestatte ich dir und deinen beiden Kameraden die Rückkehr in euer Schloss."

"Sesshoumaru..." Kimie schaute den Youkai mit einem Blick, der Verwirrung und eine Prise Unverständnis in sich vereinte. Warum ließ er die drei Ryû-Youkai einfach ziehen? Schließlich waren sie Todfeinde seines Clans. Aber er musste sich schließlich etwas dabei gedacht haben, sonst hätte er nicht so entschieden.

Und auch bei den Ryû-Youkai schien eine gewisse Form von Anstand vorhanden gewesen zu sein, denn nachdem Sesshoumaru klar gestellt hatte, dass er Renhou, Yu und Toba ohne eine Fortsetzung des Kampfes gehen lassen wollte, neigte Renhou sogar leicht den Oberkörper wie zur dankenden Verbeugung nach vorne.

"Wir gehen!", wie er seine Kameraden direkt danach an. Während Yu dem Befehl ohne Widerworte folgte und sich mit seinen Schwingen sogleich in die Lüfte erhob, wollte Toba zuerst protestieren, unterließ es dann jedoch, als er in Renhous ernstes Gesicht sah und folgte Yu stattdessen. Schlussendlich folgte Renhou den beiden, begleitet von den Blicken der zurückgebliebenen Gegner.

"Ihr lasst sie wirklich gehen, Sesshoumaru-sama?", fragte Tôya seinen Herrn.

"Früher oder später treffen wir uns wieder", entgegnete Sesshoumaru ruhig, ehe seine Aufmerksamkeit sich auf die anderen richtete, die sich um Inu Yasha herum versammelt hatten. Wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, war Inu Yasha diesmal chancenlos gewesen. Dass er überhaupt noch lebte, war reines Glück.

"Es tut mir so Leid, Inu Yasha...", entschuldigte sich Kagome reumütig und mit vereinzelten Tränen in den Augen. "Das ist nur passiert, weil du mir helfen wolltest."

"Ach, das ist halb so wild", antwortete Inu Yasha leicht lächelnd. "Hauptsache, du lebst und bist gesund. Kagome..."

Als er seine linke rechte Hand etwas hob, hielt Kagome diese sofort fest. Eine einzelne Träne lief über ihre Wange. Eine Träne der Erleichterung darüber, dass Inu Yasha noch lebte.

"Bringen wir ihn zurück zum Schloss", schlug Sango vor und half Miroku nun dabei, den Hanyou auf Kiraras Rücken zu verfrachten. Kagome würde zusammen mit Shippou und Kimie auf Inuki zurück reiten. Während sich die Gruppe nun aufbruchfertig machte, ging Kimie vorher noch zu Sesshoumaru.

"Sesshoumaru... Vielen Dank dafür, dass du mit uns hergekommen bist", sagte sie zu ihm. Er nickte einmal.

"Komm jetzt. Wir gehen zurück", meinte er letztendlich mit ruhiger Stimme an sie gerichtet und so machten sich alle wieder auf den Rückweg.
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

"Hm! Ein unerwarteter Zwischenfall..."

Naraku hatte nicht damit gerechnet, dass Renhous und Yus Einmischung in diese Geschichte zu einer derartigen Wendung führen würde. In der Tat hatte er es ursprünglich nämlich eigentlich darauf angelegt, dass der Kampf unter allen Beteiligten weitergeführt werden und unter Einkalkulierung des einen oder anderen Verlustes ausgehen würde. Eigentlich waren Renhou und Yu nur wenige Augenblicke zu früh aufgetaucht. Hätten sie sich erst etwas später in das Geschehen eingemischt, hätte Toba sicherlich im Kampf gegen Sesshoumaru den Kürzeren gezogen. Und dass Inu Yasha und Kagome da ebenfalls heil rauskommen würden, hätte Naraku auch nicht unbedingt erwartet, hatte es schließlich schon relativ schlecht für die beiden ausgesehen. So war sein Plan diesmal durchkreuzt worden. Allerdings schien ihn das bereits nicht weiter zu stören. Dann würde Naraku eben auf die nächste Gelegenheit warten, seine Pläne in die Tat umzusetzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (31)
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Von:  Schalmali
2007-04-07T19:45:46+00:00 07.04.2007 21:45
Tja Naraku hat eine echt ruhige Gemütslage trotz durchkreuzung seiner Pläne ^^ Mein Lieblingschara aus Inuyasha ist Inuyasha von daher gefällt mir das Kapitel natürlich auch wieder sehr gut da er etwas öffter auftaucht ;) Schön spannend gewesen.
Von: abgemeldet
2007-01-07T19:51:17+00:00 07.01.2007 20:51
wenn ich mal ganz lieb fragen darf ^.^ wann geht es weiter?

lg nadisan
Von:  Silberwoelfin
2006-12-27T11:36:56+00:00 27.12.2006 12:36
Geht wohl doch neme weiter :'(
Ist jetzt schon 3Monate her
Von:  luchia1
2006-12-19T13:52:05+00:00 19.12.2006 14:52
Hammer geile FF mach bitte schnell weiter
ich will unbedingt wissen wie es weiter geht mit Kimie und Sesshoumaru, Kagoe und Inu Yasha und mit den anderen. Die Beziehung von Kimie und Sesshoumaru ist richtig klasse mach weiter so du schaffst es sogar Sessy so zu lassen wie er ist und hast ihn versucht nicht zu ändern dass ist dir richtig gut gelungen ;P. wird zwischen Kimie und Sessy noch mehr abgehen oder soll kimie noch lange dass Schüchterne Mädchen sein? Werden es die beiden überhaupt so lange aushalten und außerdem dass du Toran in Sessy hast verlieben lassen ist richtig gut ;P Ich offe doch es wird zwischen den beiden weiterhin so gut laufen ;P Die beiden sind ein echt süßes paar. Mich würde aber auch ma interessieren ob die beiden auch ma miteinadner den Schwert kampf üben. Dürfte auch nicht so schlecht werden. Ich weiß zwar dass Sessy dagegen ist dass Kimie mit Kämpft aber wahrscheinlich versucht er sie doch mal so stark zu machen dass sie sich im notfall auch alleine wehren kann da sie ja eh schon ganz gut mit dem Schwert umgehen kann aber eben dass Reigeki noch nicht so stark einsetzen kann wie Sessy. Wie geht es eig. jetzt mit Inu und Kagome weiter da Inu sich ja schon halb wegs FÜR Kagome ausgespochen hat. Wird es Rokou wieder besser gehen oder wird er doch noch an den Folgen seiner Verletzungen zu grunde gehen und werden es die Ryû-Youkai eig. merken dass sie von Naraku hintergangen werden und nur für seine zwecke missbraucht werden oder eher nur so am schless und wird Sessy halbwegs so wie sein Vater reagieren oder doch eher all die jenigen auslöschen die im Kampf mit bteiligt waren und wie wird eig. sein Clan darauf reagieren wenn Kimie dann ma später eventuell schwanger ist? Wird sie denn überhaupt schwanger und kehren Kimie und Kagome mal wieder in ihre Zeit zurück oder bleibt Kimie jetzt in der Zeit von Sessy?
Schreib bitte schnbell weiter mich interessiert es hammer wie es weitergehen soll ;P
Freu mich schon auf dein nächstes kap ;P
hdgdl deine Luchia1
PS: würdest du mir bitte freundlicher weiße ne ENS schicken wenn dein nächstes kap on kommt? Würde mich sehr freuen.;P
Von: firelady
2006-11-29T09:55:06+00:00 29.11.2006 10:55
Was dieses Kapi angeht...
Ich find es sehr gut, ach was! Mehr als gut! Ich hatte schon richtig angst um Kagome gehabt. Die Arme! Immer wird sie entführt, oder hypnotisiert, oder wird als Geisel genommen.

Ich hab mal jetzt nur noch ne Frage... Wie kann ich mir einen Steckbrief machen?

Wenn Jenny-san oder wer anders das sagen, der schreibt es zu den Kommentaren des nächsten Kapis hinzu.
Von:  Kinu
2006-11-25T20:46:44+00:00 25.11.2006 21:46
Hallo! ^-^
Hab mich natürlich gleich wieder an diese FF gesetzt, da mein PC einige Monate kaputt war und ich doch tatsächlich 3 Kapitel verpasst habe. Aber ich habe das natürlich gestern und heute nachgeholt ^.~

Wie immer bin ich voll begeistert *smile*
Der Kampf zwischen Inu yasha und Toba war echt total spannend und gleichzeitig auch noch dramatisch, so wie ich es liebe ^^
Und die Gespräche zwischen Sesshoumaru und Kimie mag ich genauso immer wieder. Es ist einfach immer wieder interessant zu erfahren wie Sesshi so tickt ^-^
Wat war noch?
Achja, das Sesshi mitgegangen um die beiden zu retten, kann er da nicht nur drauf schieben, das wegen Kimie gemacht zu haben. Gut auch, aber er kann mir nix vormachen, Inu yasha gehört (ob nun gewollt oder nicht) nunmal zur family! Und nen little bit bruderliebe ist schon da XD
Auch wenns nur nen kleines fünkchen ist XP
Jo das wars auch schon wieder.
Freu mich auf die nächsten Kapis ^.~

Machs gut!
Good bye!

Kinu
Von:  _Becks_
2006-11-15T19:56:47+00:00 15.11.2006 20:56
Toooooooooll! endlich habe ich auch das (bisher) letzte Kapitel geschafft. Bin schon gaaaaaaaaaaaaaaaaanz gespannt wie es weiter geht!!!^^

Herzliche Grüße
Von:  Serenety75
2006-11-11T17:37:13+00:00 11.11.2006 18:37
Das war ein echt geiler kapietel kanst du mir ein ens schicken wen der næckste kapietel feritg ist?

Lg
Von: abgemeldet
2006-10-26T16:01:21+00:00 26.10.2006 18:01
Da ist Sesshoumaru aber mal rechtzeitig gekommen, leider keine Minute zu früh, das hätte Inuyasha das lange leiden ersparrt.
Das Kapitel war wirklich spitze. Mir war Toba erst richtig sympathisch, jetzt weiß ich nicht mehr was ich von ihm halten soll.
Ich freu mich auf das nächste Kapitel. Kannst du mir ne ens schicken, wenn es da ist? Danke!
Von: abgemeldet
2006-10-23T15:35:53+00:00 23.10.2006 17:35
So, bin frisch aus dem Urlaub zurück mit einem Kommi für dich.^^ Wie immer... einfach spannend, genial, etc.! ;-)

Ich find Toba und Rokou schon irgendwie cool und dass Toba so drauf ist, ist auch irgendwie verständlich, auch wenn er etwas voreilig gehandelt hat. Hoffentlich kommt endlich mal heraus, was Naraku wirklich im Schilde führt. -.- Die sollen sich ja schließlich nicht alle gegenseitig aufspießen! T-T
Takeshi find ich auch vom Charakter her interessant. Wenigstens gibt es einen bei den Ryû-Youkai, der vernünftig ist und nicht immer auf den vergangenen Sachen rumreitet! Dass der plötzlich mal so bei Kimie vorbeigeschaut hat, war aber doch ziemlich überraschend.^^

Hmm... was war denn noch? Ach ja, Sesshoumarus Fürsorge für Kimie finde ich irgendwie auch total süß! ^//^ Die Gespräche zwischen den beiden sind doch immer wieder interessant und auch lustig. xD

Hoffe, es geht bald weiter!
Liebe Grüße, Krizia


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