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Sengoku-Jidai Chronicles

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, alle miteinander!
Sorry, dass es dieses Mal wieder etwas gedauert hat, aber gut Ding will bekanntlich Weile haben, obwohl ich nicht hundertprozentig zufrieden mit dem Endergebnis bin. XD
Ehrlich gesagt hat mich dieses Kapitel neben der Zeit auch ziemlich Nerven gekostet. Irgendwann war ich an einem Punkt angekommen, wo ich einfach nur noch fertig werden wollte, aber andererseits konnte und wollte ich alles auch nicht einfach so hinknallen... @.@
Außerdem habe ich irgendwie das ungute Gefühl, dass mir mein PC langsam aber sicher schlappmacht... Hoffentlich hält er zumindest noch so lange durch, bis ich mit der FF fertig bin. ^^'
Aber genug von technischen Problemen. An dieser Stelle möchte ich nur noch rasch nivana dafür danken, dass sie den Job als Beta-Leserin übernommen hat. Wobei, eigentlich macht sie diesen Job schon seit 'ner Weile, nur halt nicht "offiziell". ;)
So viel dazu, und ansonsten wünsche ich euch nun viel Spaß beim Lesen des vorletzten Kapitels!
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Der letzte Kampf

Es mussten inzwischen gut zwei Stunden vergangen sein, seit die Inu-Youkai auf dieser Wiese nahe an der Grenze ihrer Ländereien auf die Ryû-Youkai warteten. Keiner sprach ein Wort, und wenn geredet wurde, dann nur sehr leise.

Inu Yasha und seine Freunde hatten sich für sich separat zurückgezogen und beobachteten die Inu-Youkai aufmerksam. Einer von ihnen hatte in seiner wahren Form etwas abseits Stellung bezogen, um die anderen zu warnen, sobald er eine Gefahr wahrnahm. Am Himmel hatte sich eine dichte Wolkendecke gebildet, während in der Ferne ein dumpfes Donnern zu vernehmen gewesen war.

"Eine bedrückende Atmosphäre...", meinte Miroku und auch er spürte die Anspannung in sich. Kagome und dem Rest der Gruppe ging es da nicht viel anders. Nur Inu Yasha fiel mal wieder aus dem Rahmen und ließ alle anderen an seiner offensichtlichen Langeweile sogleich teilhaben, indem er ein lautes Gähnen verlauten ließ.

"Uaaaah... Ist das hier öde! Wie lange sollen wir hier denn noch rumhocken?"

"So lange wie es eben dauert", meinte Sango nur, während man im Hintergrund einige der Inu-Youkai miteinander tuscheln hören konnte.

Nach einem Moment trat Sesshoumaru in den Vordergrund. "Damit eines von vornherein klar ist, Inu Yasha: Hier habe ich die absolute Befehlsgewalt. Wage es also nicht, mir in irgendeiner Form in die Quere zu kommen!"

Aus dem Seitenwinkel schielte Inu Yasha eher minder beeindruckt zu seinem Halbbruder. "Und so sprach der große Anführer... Komm mal wieder runter von deinem hohen Ross!"

Kagome seufzte kaum hörbar auf. Da fiel ihr auf, dass Shippou, der neben ihr im Gras saß, schon die ganze Zeit leicht zitterte. "Was ist mit dir, Shippou-chan? Wenn du Angst hast, dann geh lieber wieder zurück zum Schloss."

Doch der kleine Kitsune schüttele vehement den Kopf. "Das geht nicht! Das würde meine Ehre verletzten. Schließlich kann ich mich doch nicht feige verkriechen, während ihr alle hier euer Leben aufs Spiel setzt."

"Shippou-chan..." Kagome lächelte sanft angesichts von Shippous Entschlossenheit.

Indes schweifte Kimies Blick rüber zu Takeshi. Dieser stand etwas abseits von allen anderen und schaute dabei immer wieder nervös zum Himmel hinauf. So manch einer warf ihm misstrauische Blicke zu, die er im Moment selbst jedoch gar nicht wahrnahm. Als Kimie zu ihm ging und ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter legte, schreckte er kurz hoch, ehe er das Mädchen erkannte. "Oh... Du bist es..."

"Geht es dir gut?", fragte sie besorgt.

"Ich bin nur... etwas nervös." Takeshi schlang die Arme um seinen Körper. "Ich habe so ein eigenartiges Gefühl... Es ist irgendwie beklemmend."

"Verständlich, wenn du dich unwohl fühlst. Da geht es uns allen wohl ähnlich, auch, wenn es einige nicht so sehr zeigen." Dabei schaute Kimie kurz in Sesshoumarus Richtung. "Sag mal, Takeshi, hast du eigentlich die Perle, die Renhou dir gegeben hat, noch bei dir?"

"Ja, in meiner Hosentasche. Warum fragst du?"

Sie schüttelte den Kopf. "Nur so. Kein besonderer Grund."

Takeshi schwieg einen Augenblick lang. "Obwohl ich wüsste, für wen ich sie verwenden würde, hoffe ich dennoch inständig, dass ich sie nicht gebrauchen muss..."

"Hm..." Kimie hatte zwar mitbekommen, dass Takeshi zudem Renhous Schwert bei sich trug, aber ob er es im Kampf benutzen wollte? Da sie sich etwas davor scheute, ihn danach zu fragen, ließ es von daher besser sein. Er würde diesbezüglich schließlich schon wissen, was er sich dabei gedacht hatte.

Beide bekamen im Augenblick nicht mit, wie Sesshoumaru sie aus dem Seitenwinkel ein wenig beobachtete. Er hatte schon die ganze Zeit über bemerkt, dass Takeshi sehr nervös gewesen war, aber im Moment schien er sich wieder ein wenig zu beruhigen. Kimie gab ihm wohl genügend Halt.

"Du siehst nachdenklich aus. Machst du dir Sorgen?"

Sesshoumaru hatte sich auf diese Frage hin sogleich in die andere Richtung umgewandt, als Touran nun auf ihn zukam und sich an seine Seite gesellte.

"Du scheinst mir noch schweigsamer geworden zu sein, ebenso wie deine Männer", bemerkte sie, ehe auch sie kurz rüber zu Kimie und Takeshi blickte. "Nur scheint es bei dir noch einen anderen Grund dafür zu geben, außer den bevorstehenden Kampf."

"Es gibt nichts mehr, was nicht geklärt ist", stellte Sesshoumaru kurz und knapp klar und schaute dann wieder geradeaus.

Auf Tourans Lippen zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. "Wenn das so ist..."

Und obwohl Sesshoumaru sich dazu nicht weiter äußerte, nahm er ihre Bemerkung doch zur Kenntnis. Er sah auch keinen Grund darin, Touran wieder wegzuschicken, denn sie hatte ihm gegenüber immerhin schon deutlich gemacht, dass das, was zwischen ihnen beiden vorgefallen war, keine Rolle mehr spielte. Und man sollte bekanntlich keine alten Geschichten wieder aufwärmen. Es gab Wichtigeres zu tun.

Nur schien sich noch immer partout nichts einstellen zu wollen. Wenngleich sie nicht scharf darauf war, sich in den Kampf zu stürzen, kam es Kimie doch allmählich merkwürdig vor, dass von Akuma und den Ryû-Youkai noch immer nichts zu sehen gewesen war. Sie klammerte die Möglichkeit, sie hätten sich eventuell alle aus dem Staub gemacht, schon von vornherein aus. Ob Renhou sich vielleicht geirrt hatte?

Mitten in ihren Gedankengängen bekam Kimie plötzlich mit, wie Takeshi kurz in sich zusammenzuckte. Auch sein Blick hatte sich abrupt verändert. Er hatte etwas Ängstliches an sich gehabt. Besorgt wandte sie sich an ihn. "Takeshi? Was ist denn?"

Takeshi antwortete nicht sofort. Erst nach einigen Sekunden flüsterte er kaum hörbar: "Sie kommen..."

In diesem Moment hallte das wolfsgleiche Heulen des Wachpostens über das Gebiet hinweg. Eine Warnung an alle, dass der Feind sich näherte.

Kaum waren alle in Bereitschaft gewesen, brachen aus der dichten Wolkendecke die ersten Flugdrachen hervor. Auf dem Leittier saß natürlich Akuma, dicht gefolgt von seinem gesamten Gefolge. Während sich die Ungetüme der Erde näherten, kamen immer weitere Flugdrachen zum Vorschein, einige mit und andere ohne Reiter. Kein Zweifel, wie schon damals waren die Ryû-Youkai auch nur anhand der Anzahl ihrer Krieger bemessen in der Überzahl gewesen. Doch für Sesshoumaru kam eine Kapitulation schon von vornherein auf keinen Fall in Frage! Dieses Mal sollte es endlich entschieden werden und zwar hier an diesem Ort, wo schon einst sein Vater die erste Schlacht gegen Khan, Akumas Vater, geschlagen hatte.

Die Erde erzitterte, als Akumas Flugdrache schließlich landete. Ein lautes Brüllen hallte über das Gebiet hinweg, als versuchte das Monster, seine Feinde einzuschüchtern. Kaum, dass Akuma von seinem Reittier abgestiegen war, zuckte Kagome zusammen, allerdings nicht nur angesichts der bedrohlichen Gegenwart der Feinde.

"In der Klinge von Akumas Schwert befindet sich ein Juwelensplitter!", sagte sie und zupfte Inu Yasha am Ärmel. Ganz deutlich konnte sie durch die Schwertscheide von Akumas Schwert hindurch das Schimmern des Splitters erkennen.

Von Inu Yashas Seite hörte man sofort ein Knurren. "Tse! Den hat der Dreckstyp garantiert von Naraku!"

Das waren ja tolle Aussichten gewesen... Als ob die ganze Sache nicht schon schwierig genug werden würde...

"Was tun wir jetzt?", fragte Kimie verunsichert. Sesshoumaru deutete ihr und den anderen an, an Ort und Stelle zu warten. Ashitaka und Tôya hingegen gab er die Stille Anweisung, ihm zu folgen. Dann gingen dir drei direkt auf die Ryû-Youkai zu.

Auch von der anderen Seite näherten sich nun drei Personen; es waren Akuma, Jin und Yu. Mit einem Abstand von gut vier Metern zueinander trafen die beiden Parteien schließlich in der Mitte aufeinander. Anfangs hüllte sich jeder nur in eisiges Schweigen.

"Genau hier standen sich vor 1000 Jahren schon unsere Väter gegenüber", begann Akuma schließlich an Sesshoumaru gerichtet. "Ich werde dafür Sorgen, dass heute alles anders ausgehen wird als damals. Es wird mir ein besonderes Vergnügen sein, dir das Leben aus dem Leib zu reißen."

"Dazu wird es nicht kommen", entgegnete Sesshoumaru kalt. "Du solltest dir lieber Gedanken um dein eigenes Leben machen."

Akuma konterte nur mit einem heimtückischen Lächeln, ehe sich sein Blick auf Tôya richtete. "Sag mal, du bist doch der Kerl, der gegen Toba gekämpft hat, nicht wahr? Du hast also überlebt..." Weil Tôya nur eisern schwieg, wandte sich Akuma gleich weiter an Ashitaka. "Und du hast Rokou ausgeschaltet." Letztendlich traf sein Blick wieder mit dem von Sesshoumaru zusammen. "Und das mit Renhou ist ja wiederum mehr oder weniger dir anzurechnen. Dann hätten wir hier ja das glorreiche Trio versammelt, das sich damit schmücken kann, drei der fünf Hüter besiegt zu haben." Die letzte Aussage war begleitet gewesen von einem unüberhörbarem Unterton von Zynismus. Doch zeigte keiner der drei Inu-Youkai auf diesen indirekten Versuch einer Provokation irgendeine entsprechende Reaktion. Die nächste Person, die Akuma dann ins Auge stach, war sein Bruder gewesen. "Takeshi!"

Takeshi konnte nicht verhindern, erschrocken zusammenzuzucken. Akumas Stimme traf ihn fast schon wie eine heftige Ohrfeige. Er versuchte zwar, nach außen hin einen gefassten Eindruck zu machen, aber in seinen Augen sah man diesen Funken von Unsicherheit. Besonders dann, als Akuma weiter sprach: "Ich könnte dich jetzt fragen, was das für ein Gefühl ist, wenn man seinen Clan und den eigenen Bruder hintergeht. Aber dann müsste ich dir ja ein gewisses Interesse daran vorgaukeln und dazu lasse ich mich nicht herab. Im Grunde ist es mir auch vollkommen egal, warum du zu diesen Hunden übergelaufen bist, aber eines sei dir gewiss: Du wirst noch heute, hier auf diesem Schlachtfeld durch meine Hand den Tod finden und ich werde diesen Augenblick wahrlich genießen! Es ist wirklich eine Schande, dass in unser beider Adern das gleiche Blut fließt! Und du willst mein Bruder sein?! Das gehört ab jetzt der Vergangenheit an!"

Takeshi ballte die Hand zur Faust, während sein Blick nach wie vor zu Boden gerichtet war. Kimie verspürte in diesem Moment eine unbändige Wut in sich und schrie Akuma entgegen: "Mistkerl! Der Einzige hier, der ein schlechter Bruder ist, bist ja wohl ganz allein du! Und so einer maßt sich an, schlecht über andere zu reden?!"

Anstatt, dass er aber etwas auf ihre Worte erwiderte, wandte sich Akuma nur wieder an Sesshoumaru. "Was hat denn deine Konkubine hier verloren?"

"Wen nennst du hier eine Konkubine, du Großmaul?!", hörte man abermals Kimie über das Gelände hinwegbrüllen, nachdem Inu Yasha ihr zugeflüstert hatte, was Akuma gesagt hatte. "Und überhaupt, wenn du mir was zu sagen hast, dann sag es mir gefälligst ins Gesicht! Oder bist du dafür doch zu feige?"

"Beruhige dich doch bitte wieder, Kimie...", versuchte Kagome auf ihre aufgebrachte Cousine einzureden, die mir ihrem drohenden Tobsuchtsanfall schon so manchen irritierten Blick auf sich gezogen hatte.

Akuma jedoch ließ sich von dem Ausbruch des Mädchens eher minder beeindrucken. "Hm! Da haben sie schon so ein lächerlich kurzes Leben und stürzen sich trotzdem in jede Gefahr... Menschen sind wirklich unverbesserliche Lebewesen." Dann grinste er Sesshoumaru hinterhältig ins Gesicht. "Von mir aus, dann erledige ich das Weib eben direkt vor deinen Augen! Den Spaß werde ich mir sicher nicht nehmen lassen."

"Wir werden sehen", erwiderte Sesshoumaru nur kalt, ehe er Ashitaka und Tôya die Rückkehr zu den anderen anwies. Akuma tat es ihm gleich.

"Es geht los. Macht euch bereit!", sagte Sesshoumaru an die Umherstehenden gewandt und drehte sich dann wieder in die Richtung der Ryû-Youkai um. Einige der Flugdrachen schlugen mit ihren mächtigen Schwingen und fauchten bedrohlich. Es bedurfte nur eines einzigen kleinen Signals, dann würde der Kampf entbrennen...

Fast zeitgleich zogen Sesshoumaru und Akuma ihre Schwerter. Angespannte Stille breitete sich nun über dem Gelände aus.

Mitten in dieser beklemmenden Atmosphäre ergriff Inu Yasha plötzlich Kagomes Hand. "Kagome... Ganz gleich, was ab jetzt passiert, bleib in meiner Nähe. Ich werde dich beschützen!"

Sie nickte dankend, aber auch entschlossen, ihr Bestes zu geben, und drückte seine Hand etwas fester.

Sango und Miroku hatten sich indes auf Kiraras Rücken platziert, um den Kampf von der Luft aus zu unterstützen. Ihre entschlossenen Blicke trafen sich noch einmal, während Miroku der jungen Frau eine Hand auf die Schulter legte. Und während Shippou noch versuchte, sein Zittern unter Kontrolle zu bringen, zog auch Kimie ihr Schwert. Tenseiga hatte sie ebenfalls links an ihrer Hüfte am Gürtel befestigt. Auch Takeshi schien nunmehr bereit gewesen zu sein, doch ließ er Renhous Schwert in dessen Schwertscheide ruhen und bediente sich stattdessen des Einsatzes seines Naginata. In seinen Augen konnte Kimie eine gewisse Unsicherheit erkennen, was für sie aber nicht weiter verwunderlich gewesen war. Wer kämpfte schon gerne auf Leben und Tod gegen den eigenen Bruder und die ehemaligen Kameraden?

"Zeigt keine Gnade", hörte man Sesshoumaru plötzlich mit ruhiger Stimme sagen. "Denn auch uns wird garantiert keine Gnade entgegengebracht werden."

"Sesshoumaru..." Kimie ergriff ihn zögerlich am Ärmel. "Wie auch immer das alles ausgehen wird… Ich bereue es nicht, damals in diesen Fluss gefallen zu sein."

Als er sich zu ihr umwandte, trafen sich ihre Blicke für einen kurzen Augenblick. Auch ihm war ihre allererste Begegnung auch noch sehr wohl im Gedächtnis geblieben. Und auf jeden Fall sollte heute nicht der letzte Tag sein, an dem sie sich daran erinnern sollten.

Schließlich erhob Sesshoumaru fast zeitgleich mit Akuma sein Schwert. Angespannte Sekunden des Wartens stellten sich ein, dann ließen sie beide die Klingen gleichzeitig niedersausen. Es hatte begonnen...
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Im Schloss der Inu-Youkai saßen Kakeru, Sakura und Miyuki, sowie Rin, Jaken, Toutousai und Myouga in einem Zimmer zusammen. Auch Inuki war bei ihnen gewesen. Kimie hatte ihn nicht mitnehmen wollen, deshalb war er im Schloss geblieben. Zur allgemeinen Beruhigung hatte Sakura Tee serviert, doch als Kakeru sich irgendwann zu den geöffneten Fenstern umwandte, waren sämtliche Blicke auf ihn gerichtet.

"Was ist los, Kakeru-sama?", fragte Miyuki sogleich und die Antwort, die sie erhielt, beunruhigte sie sehr.

"Nur so ein Gefühl... Mir scheint, es hat soeben begonnen."

Myouga seufzte auf. "Beten wir, dass Inu Yasha-sama und den anderen nichts passieren wird. Was anderes können wir ohnehin nicht tun."

"Außer eben abwarten...", fügte Toutousai nachdenklich hinzu.

Besorgt schaute Miyuki nun ebenfalls zum geöffneten Fenster hinaus. "Hoffentlich geht alles gut..."

"Keine Sorge! Sesshoumaru-sama und die anderen kommen ganz bestimmt wieder zurück", meinte Rin zuversichtlich. Ihr Vertrauen in Sesshoumaru konnte halt so leicht nichts erschüttern. Zu gerne hätte Miyuki diesen Optimismus geteilt, aber gelingen wollte ihr das nicht. Dennoch nickte sie mit einem schwachen Lächeln.

Und auch Sakura ging es nicht viel besser. Insbesondere die Sorgen um Ashitaka waren für sie kaum zu ertragen gewesen. Zuvor hatte sie nur noch kurz mit ihrem Sohn sprechen können. Inständig hatte sie ihn darum gebeten, vorsichtig zu sein, denn ihn etwa vom Kämpfen abhalten, hätte sie ohnehin nicht gekonnt. Als Sakura mit einem Mal eine Hand von Kakeru auf ihrer eigenen verspürte, schaute sie auf. Er schien genau zu ahnen, was ihr gerade durch den Kopf ging.

"Habt Vertrauen, Sakura-dono. Alles wird gut werden", sagte er, und Sakura erwiderte sein sanftes Lächeln.

"Ja... Ja, du hast wohl Recht, Kakeru." Nicht desto trotz betete sie natürlich auch weiterhin für einen guten Ausgang dieser Geschichte. Und dabei dachte sie auch an ihren verstorbenen Gefährten. >Akira... Ich flehe dich an! Bitte wache über unseren Sohn...<
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Die Erde bebte unter dem donnernden Aufprall des massiven Körpers von einem der Flugdrachen, den Sango mit einem gezielten Bumerangwurf soeben vom Himmel befördert hatte. Im selben Moment musste Kirara allerdings schon wieder Ausweichmanöver fliegen, als sie gleich von drei anderen dieser fliegenden Bestien in die Zange genommen wurde. Nur wenige der Flugdrachen wurden noch von Reitern gelenkt, die meisten kämpften unter eigener Kontrolle gegen die Feinde. Der Himmel war verdunkelt von mächtigen Schwingen.

Als Kagome einem der Flugdrachen einen Pfeil entgegen schoss, hatte sie es aber übergangen, die Sehne des Bogens ausreichend genug zu spannen, weshalb der Pfeil zum Einen zu wenig Schwung bekam und zum Anderen nach einem relativ kurzem Flug im hohen Bogen und ohne jeglichen Schaden angerichtet zu haben wieder nach unten fiel. Sogar der Drache selbst schien anfangs ein wenig bedröppelt dreinzublicken, ehe er wiederum zum Angriff überging. Aber da erledigte nun ein Pfeil von Subaru das fliegende Ungetüm. Kagome bemerkte, dass der Inu-Youkai sie zuvor wohl beobachtet hatte und angesichts ihrer doch eher bescheidenen Leistung leise aufseufzte. Peinlich berührt rang sie sich zu einem Lächeln durch. "Äh... Das eben war nur zum Aufwärmen. Ab jetzt wird es besser! Hehe..."

Und es wurde tatsächlich besser. Einen Pfeil nach dem anderen schoss Kagome den Angreifern aus der Luft entgegen. Sie trat ihre Ziele nunmehr stets mit sicherer Präzision und durch die magische Kraft ihrer Pfeile konnte sie so immer mehrere Gegner auf einen Schlag zur Strecke bringen. Aber gerade, als sie erneut einen Pfeil auf die Sehne ihres Bogens spannen wollte, rutschte ihr der Pfeil aus den Fingern. Im selben Moment steuerte wieder einer dieser Flugdrachen geradewegs auf sie zu. Vor Schreck kniff Kagome die Augen zusammen.

"Kaze no Kizu!", hallte der Ruf von Inu Yasha über die Ebene und keinen Augenaufschlag später war das angreifende Ungetüm Geschichte und Kagome in Sicherheit. Sie atmete erleichtert aus, als Inu Yasha zu ihr eilte. "Kagome! Ist alles in Ordnung?"

"Ja. Vielen Dank, Inu Yasha!"

"Und? Kannst du weiterkämpfen?"

"Sicher! Kein Problem!"

"Gut!" Doch Inu Yasha wollte auf jeden Fall in Kagomes Nähe bleiben.

Indes rannte Shippou ziemlich planlos und in Panik über das Schlachtfeld, stets darum bemüht, nicht ins Visier der Feinde zu geraten. Ein Frontalzusammenstoß zwang in jedoch schließlich zum Anhalten und als er aufblickte, sah er direkt ins Gesicht von einem von Akumas Kriegern.

"Ki... Kitsunebi!", versuchte Shippou sich irgendwie zu wehren, aber durch seine Angst konnte er gar nicht wirklich angreifen, weshalb sein Kitsunebi am Ende nichts weiter als eine kleine Flamme war.

"Mach 'ne Fliege, du Zwerg!", knurrte der Ryû-Youkai und holte mit seinem Naginata aus. Nur, weil er sich noch rechtzeitig geduckt und sich anschließend rasch wieder aus dem Staub gemacht hatte, war dem kleinen Kitsune nichts Schlimmeres passiert. Auch machte der Ryû-Youkai keine Anstalten, Shippou zu verfolgen. Offenbar war es selbst Akumas Kriegern zu umständlich, sich um einen so kleinen Gegner zu kümmern.

Hingegen hatte Sesshoumaru kaum Probleme, sich gegen seine Gegner zu behaupten, aber im Grunde hatte er es nur auf einen von ihnen abgesehen. Deshalb hielt er sich nie lange mit seinen verschiedenen Widersachern auf, sondern war hauptsächlich damit beschäftigt, Ausschau nach seinem wahren Gegner zu halten; Akuma! Doch wo war er? Egal, wie sehr Sesshoumaru sich auch umsah, er konnte ihn nicht entdecken. Hielt Akuma sich etwa irgendwo am Himmel auf? Wartete er darauf, bis seine Feinde so weit geschwächt wären, dass er selbst kaum noch was hätte tun müssen?

"Suchst du mich?"

Sofort drehte sich Sesshoumaru um und riss im selben Moment Toukijin nach oben, als hätte er geahnt, dass Akuma seinerseits sofort mit seinem Schwert zuschlagen würde. Die Klingen prallten aufeinander.

"Du verdammter Feigling! Kannst du nur gewinnen, wenn du dich von hinten an mich heranschleichst?!", knurrte Sesshoumaru und stieß Akuma wieder von sich fort. Dieser benutzte seine Schwingen dazu, um sich sicher in der Luft zu halten, ehe er schließlich einige Meter von Sesshoumaru entfernt landete.

"Oh, bist du etwa verärgert? Dabei wollte ich die Sache doch nur etwas interessanter gestalten", höhnte der Akuma mit einem hinterhältigen Lächeln. Doch Sesshoumaru behielt seine kühle Miene.

"Du hast wohl immer einen drittklassigen Spruch parat. Du langweilst mich!"

"Der große Lord des Westens. Humorlos wie eh und je... Aber egal! Wenn du dich so sehr langweilst, Sesshoumaru... dann schaffen wir dieses Problem doch einfach aus der Welt!"

Mit diesen Worten stieß sich Akuma vom Boden ab und flog nach oben. Als er sein Schwert erhob, entflammte sich die Klinge durch die Feuermagie des Youkai und zog eine glühend rote Flammenlinie, als er auf Sesshoumaru zuschnellte und mit dem Schwert zuschlug. Zwar wehrte Sesshoumaru den Angriff wiederum ab, doch da schien das Feuer auf ihn übergreifen zu wollen und er musste mit einem Satz nach hinten ausweichen. Sogar an der Klinge von Toukijin züngelten sich noch kurzzeitig einige Flammen entlang, ehe sie wieder erloschen. Schon von Anfang an hatte Sesshoumaru geahnt, dass ein Kampf gegen Akuma nicht einfach werden würde, doch nichts desto trotz wollte er die Sache zu ende bringen. Er musste seinen Feind besiegen und töten. Und so griff Sesshoumaru nun seinerseits an.

Akuma wich dem Angriff mit einem Sprung aus und hielt sich mit seinen Schwingen in der Luft, als er Sesshoumarus rechtes Handgelenk ergriff, sodass dieser ihn erst mal nicht noch mal attackieren konnte. "Sesshoumaru! Weißt du, warum du heute verlieren wirst? Weil du deine Zeit damit verschwendest, für Schwächere zu kämpfen!"

"Falsch! Denn ich kämpfe stets einzig und allein für mich, Akuma!", widersprach Sesshoumaru und schlug seinen Gegner von sich fort.

Akuma verweilte abermals für einen Augenblick in der Luft, ehe er mit seinem Schwert ausholte und die Klinge direkt in Sesshoumarus Richtung schwang. "Hafuu Retsuzan (etwa: schneidender Wind)!!"

Ein Windstoß, der wie eine scharfe Klinge über den Erdboden schnitt, bahnte sich seinen Weg zu Sesshoumaru, der mit einem Gegenschlag mit Toukijin die Attacke zum Erliegen brachte.

Ein heimtückisches Lächeln stahl sich auf Akumas Lippen. "Hm! Mir scheint, das könnte in der Tat noch dauern."
 

Auf dem Rücken seines Flugdrachens überflog Jin das Schlachtfeld und hielt Ausschau nach einem Gegner, bei dem es sich lohnen würde, dass er ihm in irgendeiner Form Aufmerksamkeit zukommen ließ. Mit Kagome hätte er dabei wohl nicht mal in seinen wirrsten Träumen gerechnet. Aber spätestens, nachdem einer ihrer Pfeile nur haarscharf an ihm vorbeigeschossen war, galt ihr sein Augenmerk.

Kagome musste schnell handeln, wenn der Fehlschuss von eben nicht noch irgendwelche schwerwiegenden Konsequenzen für sie haben sollte. Gerade wollte sie Jin einen neuen Pfeil entgegen schießen und ihn samt seinem Flugdrachen vom Himmel holen, da hatte der Ryû-Youkai seinerseits schon mit seinem Schwert zum Angriff ausgeholt und feuerte eine Art Blitz in die Richtung des Mädchens. "Tenryû Shinrai (Donnerschlag des Himmelsdrachen; eigentlich eine Attacke von Ryûra aus dem 4. Movie *g*)!"

Laut krachend und in einem gleißenden Licht explodierte die Attacke auf dem Boden. Jin schien Kagome dabei absichtlich knapp verfehlt zu haben, doch von der Wucht wurde sie dennoch weit zurückgeschleudert, sehr zum Entsetzen von Inu Yasha. "Verdammt! Kagome!!"

Doch bevor dem Mädchen etwas hatte passieren können, war Shippou schon zu Stelle gewesen. Eiligst verwandelte er sich mit einem "POFF" in den pinkfarbenen, fliegenden Ball mit den übergroßen Augen und den vier kleinen Beinchen und fing Kagome sicher auf.

Nach der weichen Landung atmete das Mädchen erleichtert auf. "Vielen Dank, Shippou-chan!"

"Geht es dir gut, Kagome?"

"Ja, alles in Ordnung."

Doch viel Zeit, um sich weiter zu unterhalten, blieb den beide nicht mehr, denn Jins Flugdrache machte Anstalten, genau auf die beiden zuzusteuern. Noch lange, bevor er sie erreicht hatte, feuerte er eine Energiekugel aus seinem Maul. Eiligst verwandelte sich Shippou in einen Vogel und flatterte so schnell er konnte aus der Schusslinie. Das Geschoss prallte unter einer lauten Explosion auf den Boden, richtete aber ansonsten keinen weiteren Schaden an.

"Gute gemacht, Shippou-chan!", lobte Kagome den kleinen Kitsune. "Das war eine tolle Idee von dir, dich in eine Möwe zu verwandeln!"

"Ich bin doch ein Adler...", gab Shippou ein wenig deprimiert zur Kenntnis.

Jin jedoch ließ sich von alldem eher minder beeindrucken. "Tse! Was für ein albernes Kindertheater! Schluss mit den Spielchen!"

Abermals befahl er seinem Flugdrachen den Angriff auf Kagome und Shippou. Das Ungetüm riss sein Maul auf und kleine Blitze begannen aus diesem rauszuzucken. Dann feuerte es eine Energiekugel auf die beiden ab. Mit hastigen Flügelschlägen versuchte Shippou, sich und Kagome abermals aus der Schusslinie zu manövrieren, aber diesmal war er zu langsam.

Inu Yasha bemerkte die ernste Situation, in der seine Freunde sich befanden und holte zum Gegenangriff aus. "Shippou! Flieg zur Seite! Bakuryuuha!!"

Shippou war Inu Yashas Anweisung sofort gefolgt und hatte eine scharfe Kurve geflogen. Kagome konnte sich gerade noch so festhalten, während Inu Yashas Angriff bereits mit dem von Jins Flugdrachen aufeinander prallte und die Attacke wieder an ihren Urheber zurückschickte.

Jin sprang nun vom Rücken seines Reittieres ab und entfaltete seine Schwingen, um sich in der Luft zu halten. Dass das Bakuryuuha genau auf ihn zusteuerte, schien ihn dabei gar nicht zu stören. Stattdessen holte er nun mit seinem Schwert aus. Als Inu Yashas Attacke ihn fast erreicht hatte, ließ er die Klinge blitzschnell niedersausen. "Ryûshosen (Blitz des fliegenden Drachen)!"

Ein greller Blitz erhellte den Himmel, ehe ein lauter Knall folgte. Inu Yasha blickte wieder zum Himmel hinauf und erschrak. "Wah! Was zum...?! Mein Bakuryuuha kommt zurück!?"

Es sah aus, als würde ein aus den Energien der Angriffe entstandener Drache nun direkt auf den Boden zusteuern. Inu Yasha verwarf die Möglichkeit gleich wieder, noch einmal ein Bakuryuuha zu benutzen, als er Miroku vom Himmel aus rufen hörte: "Geht in Deckung! Na los!!"

Da traf die Energie auch schon auf den Boden und gefolgt von einer lauten Explosion erzitterte die Erde kurzzeitig unter heftigen Stößen. Staub wirbelte in wilden Kaskaden auf und ab, Splitter von Holz und Steinen flogen durch die Luft. Dann trat für wenige Augenblicke eine geisterhafte Stille ein...

Als der Staub sich letztendlich wieder zu legen begann, wurde das ganze Ausmaß dieser Attackenkonfrontation deutlich. Ein gewaltiger Graben zog sich nun mehrere hundert Meter durch die Erde, doch schien wie durch ein Wunder niemand direkt durch den Angriff in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Alle hatten sich noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

Kimie hatte zuvor nur noch so viel mitbekommen, dass sie jemand zur Seite und zu Boden gerissen hatte. Nur zögerlich wagte sie sich nun wieder zu rühren, nachdem es wieder still geworden war.

"Kimie! Bist du in Ordnung?", hörte sie Takeshi plötzlich fragen, und wandte sich um. Er hatte sich über sie gebeugt und sie somit beschützt.

"Ja, es geht mir gut. Danke...", murmelte sie noch immer etwas erschrocken und setzte sich wieder auf, nachdem er von ihr abgelassen hatte. Da landete Shippou mit Kagome auf dem Rücken unmittelbar neben ihnen. Nachdem das Mädchen abgestiegen war, verwandelte sich der kleine Kitsune wieder in seine normale Gestalt zurück.

"Kimie! Geht es dir gut?", fragte Kagome sofort.

"Ja, alles klar. Mir... ist nur das Herz ein bisschen in die Hose gerutscht..."

"Kein Wunder..." Kagome blickte zum Himmel hinauf. >Das ist also die Kraft von Jin... Dass er Inu Yashas Bakuryuuha so einfach...< Sie stockte. "Inu Yasha! Inu Yasha! Wo...?!" Da entdeckte sie den Hanyou nur etwas weiter entfernt mit dem Gesicht im Gras liegen. Er war gerade dabei gewesen, sich wieder aufzurappeln. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Kagome wohl mit Sicherheit angefangen zu lachen. Denn aus Inu Yashas Mund lugte ein großes Büschel Gras heraus, was er nun angewidert wieder ausspuckte.

"Buärks! Igitt! Widerliches Grünzeug!", fluchte er, schien aber ansonsten in guter Verfassung gewesen zu sein.

Indes richtete sich Sesshoumarus Aufmerksamkeit auf das eben Geschehene. Der zuvor noch andauernde Kampf gegen Akuma war durch Inu Yashas und Jins spontanem Kräftemessen unterbrochen worden. Akuma hatte sich erst mal wieder aus Sesshoumarus unmittelbarer Reichweite zurückgezogen. Aber anstatt sich gleich wieder seinem Feind zuzuwenden, warf Sesshoumaru nun einen mehr als mahnenden Blick in die Richtung seines Halbbruders. "Inu Yasha! Noch so eine Aktion und du bist der Nächste, den ich mir vornehmen werde! Denk gefälligst vorher nach, bevor du planlos mit Tessaiga zuschlägst!"

"Ach, halt 's Maul, du arroganter Großkotz!", knurrte Inu Yasha wütend, da bekam er schon die nächste verbale Kopfnuss verpasst und zwar von Jin, der von oben herab zu ihm sprach: "Attacken einfach zurückzuschicken, wird dich nicht retten, Hanyou. Du bist nämlich nicht der Einzige, der so etwas kann."

"Schnauze! Dir zeig ich's schon noch!", drohte Inu Yasha mit emporgehobener Faust, aber wie genau er seinen Worten Taten folgen lassen wollte, wusste er selbst noch nicht so recht.

Jin hingegen lächelte nur abfällig. "Oh! Du machst mir Angst, Hanyou. Ich habe schon ganz weiche Knie."

Angesichts dieser allzu offensichtlichen Verhöhnung lief Inu Yasha knallrot an wie eine überreife Tomate. Sein roter Kimono konnte da kaum noch gegen seine Gesichtsfarbe ankommen. "Grr! Du eingebildeter Flattermann! Komm doch runter, wenn du dich traust! Dann prügel‘ ich dir dein Gebiss aus deinem elenden Schandmaul, und sei es mit der bloßen Faust!"

"Du willst, dass ich zu dir komme, Hanyou? Von mir aus! Mach dich bereit!" Und schon stürzte sich Jin im Sturzflug Richtung Erde.

Kaum, dass Inu Yasha sich hatte bereit machen wollen, hielt er jedoch inne. Jins Gestalt verschwand mit einem Mal in einem gigantischen Flammenwirbel. Noch bevor er so richtig begriffen hatte, was gerade passierte, sah sich Inu Yasha auch schon der Furcht erregenden Gegenwart eines riesigen Drachen, dessen Schuppenpanzer in einem silbernen Licht schimmerte, gegenüberstehen. Mit lauten Donner und Getöse kam der Drache auf dem Erdboden auf und nahm den Hanyou zwischen den Klauen seines rechten Vorderlaufes in die Mangel, indem er ihn zu Boden drückte. Inu Yashas krampfhafte Versuche, sich zu befreien, blieben erfolglos. Er konnte nicht mal mehr Tessaiga einsetzen.

"Was ist los mit dir, Hanyou?", knurrte Jin hämisch. "Kannst du dich nicht bewegen? Auch gut! Dann reiße ich dir jetzt deinen kleinen Kopf ab!" Der Drache gab seine Furcht einflößenden scharfen Zähne preis. Da traf ihn ein Geschoss begleitet von einem hellen Licht seitlich am Kopf und er hielt inne.

"Dass lasse ich nicht zu! Lass Inu Yasha sofort frei!", rief Kagome mit bereitgehaltenem Pfeil und Bogen und zielte erneut auf den Drachen.

Jin richtete sich zu bedrohlicher Größe auf. "Kleine Göre... Verschwinde!"

Kagome erstarrte, als sie sah, wie der Drache eine gewaltige Flamme aus seinem Maul direkt in ihre Richtung schickte. Aber sie riss sich zusammen und versuchte dem Angriff mit einem Bogenschuss entgegen zu wirken. Der Pfeil verschwand in einem glühenden Licht, traf mit Jins Flamme frontal aufeinander und wurde regelrecht von dem Feuer verschluckt, ehe alles in einer ohrenbetäubenden Explosion endete.

Nachdem sich der Rauch wieder verzogen hatte, wurde der Blick frei auf den Krater, der sich durch den Zusammenprall von Kagomes Pfeil und Jins Feuer in den Erdboden gebrannt hatte.

Jin schnaubte verächtlich, wobei kleine Flammen aus seiner Nase schlugen.

"Wow! Was für eine Leistung für ein angeblich so supertolles Schuppentier wie dich!", höhnte Inu Yasha und fing sich von dem Drachen gleich einen stechenden Blick ein.

"Deine freche Zunge wird dir schon noch im Halse stecken bleiben, du billige Promenadenmischung!"

"Laber mich nicht voll, du Abklatsch eines zu groß geratenen Salamanders! Du...!" Inu Yasha brach abrupt ab, als Jin plötzlich von ihm abließ und ihn mit den Zähnen am Kragen seines Kimonos packte. Der Drache warf ihn wie ein Bündel Lumpen nach oben und machte sich im selben Moment bereit, den Hanyou noch praktisch im Freiflug zu rösten. Inu Yasha konnte dem nur entgegen wirken, wenn er frontal zurückschlug. Als Jin mit einem erneuten Feuerstrahl angriff, konterte Inu Yasha mit der Windwunde. Die Angriff trafen zusammen und nur einen Augenaufschlag später ertönte wiederum eine gewaltige Explosion, deren gewaltiger Druck auch noch nachhaltig zu spüren war. Während sich die anderen, die in unmittelbarer Reichweite gestanden hatten, sich eiligst zurückgezogen hatte, hatte Takeshi sich Kimie geschnappt und war mit ihr außer Reichweite in den Himmel empor geflogen.

"Furchtbar... Mir klingeln die Ohren...", beklagte sich Kimie unter einem Seufzen, während sie von Takeshi auf dessen Armen getragen wurde.

"Das ist eben Jin", erwiderte er monoton. "Er hat von Konversationen noch nie etwas gehalten, stattdessen handelt er lieber."

"Nette Umschreibung..."

Kimie beobachtete noch, wie sich Jin nach dem fehlgeschlagenen Versuch, Inu Yasha zu erledigen, vom Boden abstieß und wutschnaubend davonflog. Als sie den Blick danach für einen Moment zur Seite umwandte, blieb ihr fast die Luft weg. Gleich drei Flugdrachen steuerten nun genau auf sie und Takeshi zu. Natürlich hatte auch der Ryû-Youkai die Gefahr längst bemerkte und brachte sich und Kimie rasch aus der Gefahrenzone. Eigentlich hatte er vorgehabt, möglichst schnell wieder zu landen, doch immer neue Annäherungen der Feinde machten dieses Vorhaben fast schon unmöglich.

"Mist!", fluchte Takeshi leise. "So wird das nichts! Die lassen uns nicht durch!" Da kam ihm eine Idee, aber ob Kimie da so einfach mitmachen würde? Aber eine andere Wahl hatte er im Moment nicht, also fragte er sie plötzlich: "Vertraust du mir?"

"Was?"

"Vertraust du mir?", wiederholte er, dieses Mal deutlich energischer.

Kimie stutzte zuerst. Was sollte das auf einmal?

"Äh... Ja...?" Doch kaum, dass sie geantwortet hatte, ließ er sie plötzlich los. Ein erschrockener Schrei entwich ihr, während sie über ihrem Kopf so was wie Blitze wahrnahm und nur wenig später einen großen Schatten erkennen konnte, der über sie hinweg flog. Eine nicht gerade weiche Landung bereitete Kimies Fall ein jähes Ende.

"Alles okay?"

Verdutzt schaute Kimie auf. Erst beim zweiten Mal Hinsehen registrierte sie, dass sie auf dem Rücken eines Drachen saß. Auf Takeshis Rücken!

"Tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt habe, aber hätte ich dich ganz direkt gefragt, ob ich dich mal kurz fallen lassen könnte, hättest du dem wohl kaum einfach so zugestimmt", entschuldigte er sich.

"Wohl nicht...", gab sie ein wenig kleinlaut zu, klammerte sich aber gleich mit aller Kraft an seinen Hals, als er eine scharfe Linkskurve flog, um einem entgegenkommenden Flugdrachen auszuweichen.

"Halt dich gut fest, Kimie!"

"Ich werd 's versuchen...", war die etwas trockene Antwort. Und Kimie hatte schon so ihre Mühe, sich gut genug an Takeshi festzuhalten. Wie auf einem ungesattelten Pferd im vollen Galopp presste sie mit aller Kraft ihre Beine gegen seinen Körper, um sich zusätzlichen Halt zu verschaffen, ansonsten wäre sie hoffnungslos hin- und hergeschleudert worden, bei den heftigen Flugmanövern, die er zeitweise hinlegte. Dabei achtete Takeshi schon peinlich genau darauf, Kimie nicht zu viel zuzumuten, aber wenn er langsamer fliegen würde, wären sie rasch zur Zielscheibe geworden. Gerne hätte er sie zurück auf die Erde gebracht, aber es war ihm momentan unmöglich, auch nur in die Nähe des Erdbodens zu kommen. Ständig musste er Angriffen ausweichen oder gar selbst attackieren, um sich den Weg freizumachen.

"Leg dich in die Kurve! Nach links!", rief er Kimie zu, als er abermals ausweichen musste.

Kimie tat wie ihr geheißen und passte sich Takeshis Bewegungen an. Allmählich bekam sie den Dreh raus, trotzdem konnte sie es nicht verhindern, dass ihr langsam aber sicher mulmig wurde in der Magengegend. Aber sie nahm sich zusammen und unterdrückte dieses unangenehme Gefühl.
 

Von unten aus beobachtete Akuma die Flug- und Ausweichmanöver seines Bruders. >Takeshi... Du wirst mir nicht entkommen!<

Er steckte sein Schwert ein und legte seine Hände so zusammen, dass beide Mittel- und Zeigefinger aneinander lagen. Dann erschuf er um sich herum eine Art Feuerwirbel, der ihn komplett einschloss, ehe er immer größer wurde. Nach wenigen Sekunden verschwand das Feuer wieder und gab Akuma in der Gestalt eines großen schwarzen Drachens preis. Seine Augen glühten in einem unheimlichen Rot und mit diesen fixierte er nun seinen Bruder am Himmel. Dann stieß er sich mit den Beinen ab und erhob sich unter kräftigen Flügelschlägen und mit unglaublich hoher Geschwindigkeit in die Lüfte. Es bedurfte nur des Zeitraums von ein paar Augenaufschlägen, dann hatte Akuma sein Ziel erreicht.

Als Kimie sich umdrehte, entdeckte sie diesen großen, schwarzen Drachen hinter sich und Takeshi. "Äh... Takeshi! Hinter uns ist jemand!"

Takeshi musste sich nicht umdrehen. Er wusste sofort, wer sie verfolgte. "Das ist Akuma!"

Kimie blieb die Stimme regelrecht im Halse stecken. "Er wirkt nicht gerade belustigt..."

"Kimie, du musst dich ab jetzt besonders gut festhalten!"

"Was hast du vor?"

In diesem Moment öffnete Akuma sein Maul. Takeshi wusste gleich, was nun kommen würde. "Keine Zeit für Erklärungen! Tu einfach, was ich gesagt habe!"

Kimie konnte nichts mehr darauf erwidern, denn Takeshi flog abermals eine scharfe Kurve, als Akuma einen gewaltigen Feuerstrahl in ihre Richtung schickte. Gerade noch rechtzeitig war Takeshi das Ausweichen gelungen, und als ob er versuchte, seinen Bruder damit in die Irre zu führen, verschwand er augenblicklich in der dichten Wolkendecke. Akuma blieb den beiden jedoch dicht auf den Fersen. Kurze Zeit später tauchte Takeshi wieder aus den Wolken auf, schlug Haken, drehte Pirouetten und forderte nicht nur von sich, sondern eben besonders von Kimie so einiges.

Vom Boden aus verfolgten die anderen das Luftspektakel mit und natürlich auch Sesshoumaru. Wenn er gekonnt hätte, hätte er natürlich schon längst irgendwie eingegriffen, um Akuma zu stoppen, aber es war viel zu unsicher gewesen, etwa einen Angriff zu starten. Die Drachen bewegten sich viel zu schnell in der Luft, als dass Sesshoumaru wirklich wirkungsvoll hätte einschreiten können, und am Ende hätte er womöglich noch Kimie verletzt, was er um jeden Preis vermeiden wollte. Außerdem gab es hier auf dem Boden auch noch einen Kampf zu kämpfen. Sesshoumaru tat es nicht gerne, aber er musste es zunächst weiterhin Takeshi überlassen, auf Kimie zu achten.

Als Akuma den beiden einmal gefährlich nahe kam, schlug Takeshi mit seinem Schwanz nach ihm aus und traf ihn dabei knapp unterhalb des rechten Auges. Dadurch fiel Akuma wieder etwas zurück. Wie ein Pfeil schoss Takeshi abermals in den Himmel empor, ehe er eine wiederum eine scharfe Kurve flog und dann geradewegs auf die Erde zusteuerte. Knapp über dem Boden drosselte er sein Tempo und bremste mit seinen Schwingen ab, ehe er landete. Takeshi selbst schien schon ziemlich erleichtert gewesen zu sein, als er wieder festen Boden unter den Füßen verspürte. Er drehte seinen Kopf gleich zu Kimie, die nunmehr wie benommen auf seinem Rücken lag. "Kimie! Geht es dir gut?"

Zuerst antwortete sie nicht, aber dann brachte sie nach erneuter Nachfrage wie unter zu viel Alkoholeinfluss lallend hervor: "Uh... Meuterei im Zwölffingerdarm. Ich glaub... ich muss kotzen..."

Takeshi senkte reumütig den Kopf. "Tut mir Leid... Ich wollte dir nicht schaden."

Von Kimie kam diesmal nur ein unverständlicher Laut zurück, ehe sie sich langsam von Takeshis Rücken hinab gleiten ließ. Ihre Knie fühlten sich an wie Pudding, als sie den Erdboden unter ihren Füßen spürte, und noch immer schwirrte ihr der Kopf. Beinahe wäre sie umgekippt, aber Takeshi stützte sie mit seinem Kopf. "Geht es wieder?"

Sie nickte einmal, nachdem sie wieder einigermaßen sicher stand. "Das war... ein ziemlich krasser Ritt..."

"Du hast dich aber gut gehalten. Ich bin beeindruckt."

"Danke für die Blumen, aber noch mal mach ich so was nicht...", entgegnete sie aufseufzend und musste sich dann doch erst mal kurz hinsetzen.

Und dass Akuma gerade so einladend seine Kreise am Himmel zog, ehe er an diesem verharrte und zu den anderen hinunterblickte, verleitete indes Inu Yasha zu einem Grinsen. "Ha! So, jetzt brate ich diesem Schuppenvieh kräftig was mit der Windwunde über!"

Doch der Hanyou hatte sich kaum bereit gemacht, da versperrte ihm Takeshi den Weg. "Nicht, Inu Yasha! Dich will er nicht als Gegner... Sondern mich."

Da hallte Akumas tiefes Brüllen in der Luft wider und er fixierte seinen Bruder mit seinen glühend roten Augen. Ganz klar: Es war eine Herausforderung an Takeshi gewesen. Und obwohl Takeshi wusste, dass er wohl keine Chance gegen Akuma hatte, wollte er auf diese Herausforderung eingehen.

"Moment, Takeshi! Tu das besser nicht!", versuchte Kimie ihn noch umzustimmen, doch der Drache schüttelte nur den Kopf.

"Es ist okay. Wirklich..." Und noch bevor sie eventuell wieder etwas hatte sagen können, war Takeshi schon los geflogen. Von seinem Bruder wurde er bereits erwartet und er empfing ihn mit einem starken Feuerstrahl. Takeshi konterte mit dem selben Angriff und als beide Feuerattacken aufeinander trafen, entsandt ein glühend heißer Feuerball, der sich in einer Explosion entlud. Die Sicht war kurzzeitig beeinträchtigt, deshalb gelang es Takeshi gerade so ein Ausweichmanöver, als Akuma mitten durch das Feuer hindurchgeprescht war, um seinen Bruder anzugreifen. Wieder gab es eine wilde Verfolgungsjagd in der Luft. Dabei griffen sich die Drachen immer wieder gegenseitig mit Feuerattacken an, ohne den jeweils anderen dabei jedoch zu treffen. Akuma knurrte wütend und beschleunigte sein Tempo etwas, wobei er wiederum angriff. Diesmal hätte er Takeshi fast erwischt. Nur, weil dieser rechtzeitig abgebremst hatte, hatte der Angriff ihn verfehlt, aber für den Bruchteil einer Sekunde war er unachtsam. Es war eine Sache von bestimmt nicht mal einer Sekunde gewesen und schon hatte Akuma den Hals seines Bruders mit seinen scharfen Zähnen gepackt. Takeshis Brüllen, einem Todesschrei gleich, hallte über die Ebene. Aber so einfach wollte er es seinem Bruder nicht machen und schlug mit seinem peitschenartigen Schwanz zu. Dreimal hieb er auf den Kopf von Akuma ein, bis dieser seinen Biss etwas lockerte, aber loslassen tat er nicht. Stattdessen zog er Takeshi nun mit sich, als er sich im Sturzflug dem Erdboden näherte. Zuletzt brachte sich Akuma wieder in die Waagerechte, warf zuvor aber noch seinen Bruder im Vorbeiflug und mit aller Gewalt auf den Boden nieder. Donnernd stürzte Takeshi auf die Erde und sein Körper verschwand inmitten einer gigantischen Staubwolke. Indes war Akuma wieder in den Himmel empor geflogen und nach einer scharfen Kurve landete er in einiger Entfernung wieder auf dem Boden.

Allmählich legte sich der Staub wieder, doch nicht der massive Körper eines Drachens lag dort auf dem Boden, sondern Takeshi in seiner menschlichen Gestalt. Doch er bewegte sich nicht...

Panisch lief Kimie zu ihm, schon mit dem Schlimmsten rechnend als sie sich zu ihm auf den Boden kniete. Doch entwich ihr ein Stoßseufzer der Erleichterung, als sie sah, dass er noch lebte. Aber er war dem Anschein nach schlimm verletzt. "Takeshi!"

Ein wenig rührte sich Takeshi. Im ersten Moment rang er nach Luft, ehe er einmal hustete und dabei Blut spuckte. Mühsam versuchte er seinen Oberkörper mit den Armen hochzustemmen.

"Warte! Beweg dich lieber nicht!", mahnte Kimie ihn, doch er schüttelte kaum merklich den Kopf.

"Schon gut... Es geht schon..."

"Aber du bist schwer verletzt!"

"Keine Sorge...", keuchte Takeshi mühsam. "So schnell sterbe ich nicht..."

Endlich schaffte er es, sich aufzusetzen, blieb allerdings schwer atmend und mit gesenktem Kopf auf den Boden sitzen. Noch immer rang er nach Luft, während vereinzelte Blutstropfen auf die Erde fielen. Takeshi befühlte seinen Hals. Ein Brennen durchzog seinen Körper als er seine Wunden berührte. Er hatte wirklich großes Glück gehabt, dass er nicht schon tot war. Nur, weil er in seiner Gestalt als Drache einen relativ starken Schutzpanzer besaß, war er noch am Leben. Trotzdem verlor er stetig Blut und war durch den Kampf gegen seinen Bruder schon sehr geschwächt. Auch seine Stimme war sehr leise.

"Ich bewundere deinen Mut, Takeshi. Oder sollte ich besser sagen 'Dummheit'?", war die höhnisch klingende Stimme von Akuma zu hören gewesen. Kimie warf ihm einen verachtenden Blick zu, doch richtete sich ihre Aufmerksamkeit sofort wieder auf Takeshi, als dieser wieder zu Boden ging.

"Takeshi, bleib liegen! Du kannst so nicht mehr kämpfen. Überlass das von nun an den anderen, ja?", redete sie auf ihn ein. Er hatte genug getan und musste sich jetzt unbedingt ausruhen.

Wieder drang Akumas verhöhnende Stimme zu ihnen durch: "Wie rührend! Freunde, die sich gegenseitig zu beschützen versuchen."

Kimie schaute auf. "Worauf willst du jetzt schon wieder hinaus?"

"Ihr wärt um einiges stärker, wenn ihr euch nicht so sentimentalen Gefühlen wie Freundschaft hingeben würdet. Das ist es, was letztendlich die wahre Schwäche ausmacht."

"Halt 's Maul!" Mit bereitgehaltenem Schwert stand Kimie wieder auf. "Mir reicht 's! Du arroganter Großkotz gehst mir tierisch auf den Zeiger! Verschwinde endlich mitsamt deiner Bande von hier und geht gefälligst dorthin zurück, wo ihr hergekommen seid!"

Doch Akuma schnaubte nur verächtlich, wobei kleine Flammen aus seiner Nase schossen. "Wie töricht du bist! Du weißt, dass du keine Chance hast und willst trotzdem kämpfen. Ist es Mut oder Furcht, was dich antreibt? Aber wie du willst! Dann fahrt ihr beide gemeinsam zur Hölle!"

Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob er sich wieder in die Lüfte.

Takeshi zwang seinen Blick wieder in die Richtung seines Bruders und erschrak. Ein unheilvolles Glühen drang nun aus dem Inneren von Akumas bereits geöffnetem Maul. Er würde jeden Augenblick angreifen! "Kimie! Lauf weg!!"

"Auf keinen Fall! Ich lass dich nicht im Stich!"

"Sei doch nicht so dumm! Lauf weg!!"

"Nein!", widersprach Kimie entschieden, den Blick dabei stets auf Akuma gerichtet. Sie hatte sich oft genug beschützen lassen. Es wurde Zeit, dass sie endlich mal selbst etwas leistete.

>Ist sie wahnsinnig?<, schoss es Sesshoumaru durch den Kopf, als er gerade wieder einen Angreifer neidergestreckt hatte. Was Kimie da veranstaltete, glich reinem Selbstmord! Er musste sich einmischen, ehe es vielleicht zu spät gewesen wäre!

In diesem Moment griff Akuma mit einem vernichtenden Feuerstrahl an.

>So nicht!<, dachte Kimie, dem Angriff dabei immer noch direkt entgegenblickend. >Ich bin doch nicht hergekommen, um mir am Ende von einem größenwahnsinnigen Youkai das Licht auspusten zu lassen! Verdammt noch mal! Ich habe noch was mit meinem Leben vor!<

Keine zwei Sekunden später prallte der Feuerstrahl auf die Erde und baute sich zu einem gigantischen kugelähnlichen Gebilde auf. Kagome schrie erschrocken auf, doch war sie unfähig, den Blick abzuwenden. Sesshoumaru stoppte in seinem Rettungsversuch und verharrte auf der Stelle! Er hatte es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Doch wich der anfängliche Schock rasch einem leichten Gefühl von Verwirrung. Irgendetwas ging da vor...

Akuma war sich mehr als sicher, dass er Kimie und Takeshi zur Hölle geschickt hatte, doch er stutzte, als mit einem Mal eine Art Blitz aus dem Feuer ausbrach und geradewegs auf ihn zusteuerte. Noch vollkommen perplex verpasste es Akuma, dem auszuweichen und wurde knapp unterhalb seines rechten Auges getroffen. Im selben Moment brach das Feuer auseinander und gab Kimie und Takeshi weitestgehend unversehrt wieder preis. In der linken Hand hielt Kimie schützend Tenseiga vor sich. Sie hatte dieses einerseits als Schutz gegen den Angriff benutzt und ihr eigenes Schwert wiederum für eine eigene Attacke eingesetzt.

Das Mädchen holte noch einmal tief Luft, dann grinste sie Akuma frech ins Gesicht. "Na? Wie war das? Für einen einfachen Menschen war das doch gar nicht mal so übel, oder?"

Der schwarze Drache konnte es nicht fassen. Sie hatten beide überlebt?! Ein wütendes Knurren drang aus seiner Kehle. "Du kleine Ratte!"

Hingegen schienen die anderen von dieser unvorhergesehenen Aktion ziemlich überrascht gewesen zu sein. Auch Sesshoumaru, hatte er Kimie nicht unbedingt zugetraut, dass sie Tenseiga so gezielt einsetzen würde. Er hatte eigentlich erwartet, sie würde sich ohnehin auf den Schutz des Schwertes verlassen, ohne es zu verwenden. Und dass sie in Kombination dazu auch noch ihr eigenes Schwert für einen Gegenangriff verwendet hatte...

"Ihr Menschen begreift Niederlagen wohl immer erst dann, wenn ihr nicht mehr aufrecht stehen könnt!?", knurrte Akuma von oben herab.

Indes stand Kimie wieder auf und schulterte ihr Schwert. "Ich bin nur etwas dickköpfig, das ist alles. Außerdem bin ich eine extrem schlechte Verliererin!"

Akumas Augen glühten auf vor Zorn. Dieses unverschämte Weib führte ihn geradezu vor! Ihn, einen Daiyoukai! Er bemerkte den beobachtenden Blick von einem der Flugdrachen. Kurzerhand beförderte Akuma diesen in einem Anflug von unkontrollierter Wut mit einem Feuerangriff vom Himmel. Donnernd prallte der brennende Körper auf die Erde und blieb regungslos liegen. Dann fuhr Akuma die anderen Drachen und seine Leute an: "Was glotzt ihr so?! Habt ihr nichts Besseres zu tun?!"

Die Einschüchterung schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben, aber auch auf der Seite der Inu-Youkai herrschte nach diesem Zwischenfall kurzzeitig fassungslose Stille.

"Er attackiert seine eigenen Mitstreiter... Dieser Kerl scheint wirklich keine Gnade zu kennen", erkannte Sango, die sich zusammen mit Miroku auf Kiraras Rücken weiterhin in der Luft befand.

Der junge Mönch nickte ernst. "Ja. Aber hast du seine Augen gesehen, Sango? Dieser Blick... Er denkt nicht mehr klar. Er ist in eine Art Rausch verfallen."

"Wenn das so ist, müssen wir uns bestimmt auf noch mehr gefasst machen. Wer einmal Blut geleckt hat, kommt davon nicht mehr los..."

Miroku schaute sich ein wenig um. Da traf sein Blick plötzlich mit dem von Yu zusammen und der Mönch verspürte auf einmal dieses eigenartige Gefühl, als würde eine Eiseskälte sein Herz umklammern. Yu hatte ihn, sowie Sango und Kirara genau fixiert. Und er machte sich bereit für einen Angriff...

"Sango! Wir müssen hier weg! Schnell!", rief Miroku noch, aber es war schon zu spät. Plötzlich wurde Kirara am rechten Hinterlauf gepackt, und zwar von der Ranke einer aus der Erde gewachsenen Pflanze, die vom Boden aus von Yu gesteuert wurde. Sango visierte den Ryû-Youkai sofort an und wollte ihn mit einem Wurf ihres Bumerangs ausschalten, doch da wurde Kirara schon wie eine Strohpuppe von der Ranke zur Seite gerissen, so dass die Dämonenjägerin und auch Miroku von ihrem Rücken geschleudert wurden. Für beide wäre dieser Sturz garantiert tödlich geendet, wären sie nicht von zwei von Sesshoumarus Leuten rechtzeitig aufgefangen worden. Nur Kirara traf es schlechter, denn sie wurde mit voller Wucht auf den Boden geworfen und blieb danach nur regungslos liegen. Entsetzen spiegelte sich in Sangos Augen wieder.

"Kirara!!" So schnell sie konnte lief Sango zu ihrer Dämonenkatze. Kirara lebte, aber sie war schwer verletzt. Kämpfen konnte sie auf keinen Fall mehr. Die Tatsache, dass sie im Augenblick sogar kaum in der Lage war, sich zu rühren, trieb Sango die Tränen in die Augen. "Kirara! Bitte halt durch! Lass mich nicht allein!"
 

Aus sicherer Entfernung hatte Subaru ebenso wie viele andere das eben Geschehene mitverfolgt. Fieberhaft überlegte er, ob und wie er Yu Einhalt gebieten konnte. Sollte er einfach auf ihn schießen? Doch diese Möglichkeit verwarf er gleich wieder. Bestimmt würde Yu den Angriff bemerken und ihn dann entsprechend abwehren. Aber irgendetwas musste man doch tun können!

"Ich kann mir denken, was du dir gerade überlegst."

Kaum, dass er Seshirus Stimme vernommen hatte, hatte sich Subaru zu seinem Bruder umgewandt, der nun an seine Seite trat.

"Dieser Yu kämpft nur auf Distanz", sprach Seshiru weiter, ohne darauf einzugehen, dass Subaru noch etwas hatte sagen wollen. "Mit diesen Ranken hält er seine Gegner weit genug von sich fern, damit er selbst keine Treffer einstecken muss, aber dafür immer wieder aus sicherer Entfernung welche austeilen kann. So macht er es und fast unmöglich, ihm zu nahe zu kommen."

"Hm... Und? Was schlägst du vor?", fragte Subaru nach kurzem Zögern. Ihm war, als hätte Seshiru mit seiner Aussage andeuten wollen, dass er eine Idee gehabt hatte. Und die hatte er allem Anschein nach tatsächlich.

"Keine Ahnung, ob es klappen wird, aber wir haben nichts zu verlieren. Ich lenke ihn ab und wenn er kurz unaufmerksam ist, schlägst du zu!"

"Das ist gefährlich! Was, wenn er dich erwischt?" Subaru schwieg abrupt. Eigentlich hatte er das mehr aus einem inneren Impuls heraus gesagt.

Seshiru jedoch verzog nach außen hin keine Miene. Im Gegenteil, er lächelte sogar etwas belustigt. "Was ist denn mit dir los? Entdeckst du im Angesicht des beinahe sicheren Todes etwa doch noch deine brüderliche Zuneigung mir gegenüber?" Anstatt jedoch auf eine Antwort zu warten, schritt Seshiru schon zur Tat und schnellte auf Yu zu. "Onmyo Kosa (Licht- und Schattenkreuzung)!"

Seshiru kreuzte seine Schwerter vor seinem Körper und schickte jeweils einen hellen und einen dunklen Blitz in Yus Richtung. Wie gedacht, sah der Ryû-Youkai den drohenden Angriff kommen, wich den Attacken aus und versuchte sich Seshiru mit den Ranken vom Leib zu halten. Zwar gelang es Seshiru, den Attacken seines Feindes auszuweichen, doch bereitete ihm das schon nach kurzer Zeit ungeheure Schwierigkeiten. Die Angriffe schienen von überall her zu kommen und noch immer war er Yu nicht wirklich nahe gekommen. Aber das musste er auch gar nicht. Letztendlich stand Yu mit dem Rücken zu Subaru. Das war die ideale Chance!

"Subaru! Jetzt!!", rief Seshiru und sofort schoss Subaru einen Pfeil auf Yu ab. Dieser hörte zwar das Zischen des herannahenden Pfeils, machte aber keinerlei Anstalten, sich dem irgendwie zu entziehen.

Plötzlich sah Subaru etwas von der rechten Seite auf sich zuschnellen. Es war eine dieser Ranken gewesen! Sie traf ihn im Gesicht, wodurch er kurzzeitig drohte, sein Gleichgewicht zu verlieren, ehe kurz darauf einen Stoß in seinen Rücken vernahm. Was war das gewesen? Ein Schlag? Hatte ihn jemand von hinten angegriffen?

Seshiru hatte das eben Geschehene fassungslos mitverfolgt. "Verdammte Scheiße! Subaru!!"

Das konnte doch nicht wahr sein!? Sogar, als er abgelenkt gewesen zu sein schien, hatte Yu es trotzdem geschafft, durch die Lenkung einer seiner Ranken, Subaru außer Gefecht zu setzen. Dessen Rücken war von der Ranke durchstoßen worden. Im selben Moment war Yu dem Pfeil so ausgewichen, dass dieser danach direkt auf Seshiru zugesteuert war. Ein hauchdünner Einschnitt auf dessen linker Wange zeugte vom gescheiterten Vorhaben der beiden Brüder.

Kaum, dass sich Yus Gewächs wieder aus Subarus Rücken zurückzog, wurde er von einer anderen Ranke schon am linken Bein gepackt, nach oben geworfen und mit voller Wucht auf direkten Konfrontationskurs mit Seshiru geschleudert. Zum Ausweichen blieb diesem keine Zeit mehr und Subarus Körper prallte mit aller Kraft gegen den seines Bruders. Die Sinne vollkommen vernebelt und reglos blieben beide nach einer harten Landung im Gras liegen.

Nach getaner Arbeit zog Yu seine Ranken erst mal wieder zurück. Wie Schlangen wanden sie sich auf dem Boden entlang. "Der Versuch war zwar nicht schlecht, aber da habt ihr euch wohl doch etwas überschätzt."

Subaru und Seshiru waren ausgeschaltet worden. Hass und Verachtung ergriffen Sango, als sie zu Yu blickte. Nach wie vor kniete sie neben der schwer verletzten Kirara. Für das, was er ihrer treuen Gefährtin angetan hatte, sollte dieser Kerl bezahlen! In blinder Wut griff sich Sango ihren Bumerang und schleuderte ihn auf den Ryû-Youkai. "Rache für Kirara! Nimm das!!"

Aber Yu hatte das Vorhaben der Dämonenjägerin schon von vornherein durchschaut. Von daher war es für ihn ein leichtes gewesen, ihre Waffe mit einer Ranke abzuwehren, während er eine andere dazu benutzte, Sango nun an einem ihrer Beine zu ergreifen und sie nach oben zu schleudern. Als Miroku ihr zur Hilfe eilen wollte, ging Yu ähnlich vor, wie schon bei Subaru und Seshiru und schleuderte den Körper der jungen Frau einfach auf den des Mönchs. Von der gewaltigen Wucht des Aufpralls blieb beiden kurzzeitig die Luft weg, ehe sie mehrere Meter über den Boden geschleudert wurden. Aufstehen war für Sango und Miroku danach kein Thema mehr gewesen. Als Miroku dennoch versuchte, sich aufzusetzen, sank er gleich wieder zurück ins Gras. Der direkte Aufprall mit Sango hatte ihm bestimmt mindestens zwei Rippen gebrochen.

Auch Sango ging es nicht viel besser. Auch sie hatte mindestens eine gebrochene Rippe und noch dazu musste ihr linker Knöchel zumindest angebrochen gewesen sein. Von dem Gefühl unbändiger Hilflosigkeit übermannt, kamen Sango abermals die Tränen. So konnte es doch nicht enden!
 

Angesichts dessen, was sie gerade mit hatte ansehen müssen, war Kagome vor Schock wie gelähmt. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, in einem Kampf mal so sehr drohte zu verzweifeln. Ihre magischen Pfeile hatte sie bereits alle aufgebraucht, sie konnte also nicht mehr viel tun. Shippou, der dicht bei ihr stand, war so erschöpft, dass er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Nur Inu Yasha war unter den Gefährten der Einzige gewesen, der noch genug Kraftreserven hatte, um ernsthaft zu kämpfen. Und wo war Kimie? Kagome hatte sie aus den Augen verloren. Gerade, als sie wieder die Panik überkam, bekam Kagome mit, wie Kimie sich an ihre Seite gesellte.

"Kagome! Ist bei dir alles okay?"

Die Jüngere nickte zögerlich. "Ja, aber..." Sie stockte, als ihr Kimies linker Arm auffiel. Eine blutige Schnittverletzung zog sich fast über ihren gesamten Oberarm. "Wie ist das...?"

"Hab gerade eben nicht aufgepasst", antwortete Kimie ohne sich sonderlich anmerken zu lassen, wie sehr die Verletzung sie beeinträchtigte. Allerdings hielt sie ihr Schwert nicht mehr mit beiden Händen, sondern nur noch mit der rechten Hand fest. "Mist! Wir bräuchten eine Art Wunder... Im Moment sehe ich eher schwarz für uns."

Und so ungern sie es sich auch eingestehen wollte, Kagome musste ihrer Cousine da zustimmen. Obwohl schon mehrere dieser Flugdrachen und auch von Akumas Leuten hatten ausgeschaltet werden können, sie waren einfach zu viele! Die Kämpfer auf Seiten der Inu-Youkai mussten sich alle doppelt und dreimal so viel reinhängen, wohingegen dies bei den Ryû-Youkai nicht der Fall gewesen war. Es sah wirklich nicht gut aus...

Doch aufgeben wollte keiner, egal wie angeschlagen sie alle auch gewesen waren. Nachdem er einen der Flugdrachen noch hatte niederschlagen können, sackte Ashitaka erschöpft auf die Knie. Wegen einer tiefen Schnittwunde oberhalb des linken Auges konnte er seine Umgebung nur noch eingeschränkt sehen, da das hinab laufende Blut seine Sicht beeinträchtigte.

"Ashitaka! Geht's noch?", hörte er Tôya fragen.

"Ja... Mir geht's gut. Ich halt schon durch..." Ashitaka zwang sich wieder auf die Beine. Er und Tôya stellten sich nun Rücken an Rücken, um sich gegenseitig besser unterstützen zu können. "Im Ernst, ich hätte nicht gedacht, dass es mal so enden würde..."

"Enden? Dann gibst du also auf?"

Auf Ashitakas Gesicht stahl sich ein etwas bitter wirkendes Lächeln. "Nein, aber du musst zugeben, es sieht übel für uns aus."

"Mag sein, doch ich habe nicht vor, hier und heute zu sterben!", stellte Tôya klar. "Ich habe nämlich ein Versprechen einzulösen! Miyuki baut darauf, dass wir beide zurückkommen werden!"

Im ersten Augenblick wandte sich Ashitaka nur leicht zu Tôya um. Aber dann nahm sein Blick diese Entschlossenheit an und er nickte zustimmend. "Nun denn! Ein Mann, ein Wort! Geben wir unser Bestes, damit wir uns nachher nicht zu schämen brauchen!"
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Kakeru stand auf der Veranda und ließ sich den leichten Lufthauch um das Gesicht wehen. Die anderen waren in dem Zimmer verblieben und versuchten irgendwie, auf andere Gedanken zu kommen. Er bemerkte, wie Inuki irgendwann an seine Seite trat und sich auf die Hinterbeine stellte, um über das Geländer blicken zu können. Mit den Vorderpfoten stützte er sich darauf ab.

Ein Lächeln stahl sich auf Kakerus Lippen. "Du machst dir Sorgen, nicht wahr?"

Inuki schaute den Inu-Youkai an, senkte dann aber etwas den Kopf und ließ auch seine Ohren etwas hängen. Dabei gab er leise, winselnde Laute von sich, als wollte er ihm antworten.

"Ja, ich weiß. Es geht mir nicht viel anders...", erwiderte Kakeru und seufzte innerlich.
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Wie lange kämpften sie schon? Eine Stunde? Zwei Stunden? Oder gar länger? Das Zeitgefühl war bei allen schon lange verschwunden. Nur anhand des Grades der Erschöpfung vermochte man zu erahnen, wie lange sie sich alle schon dieser foltergleichen Schinderei ausgesetzt hatten. Sowohl bei den Ryû-Youkai als auch bei den Inu-Youkai und bei Inu Yasha und den anderen war die Erschöpfung inzwischen mehr als offensichtlich gewesen. Von den Freunden war Inu Yasha gar noch der Einzige, der aufrecht stand, wenngleich er sich inzwischen an Tessaiga abstützen musste. Auch Touran und ihren Geschwistern ging es nicht viel besser. Shunran war mittlerweile sogar so erschöpft, dass sie keinen einzigen Illusionszauber mehr einsetzen konnte. Sie benötigte den Schutz ihrer Geschwister, die sich inzwischen auch nur noch irgendwie darauf konzentrieren konnten, in ihrem angegriffenen Zustand nicht etwa von einem der Feinde überrascht und getötet zu werden.

Langsam kam Subaru wieder zu Bewusstsein, aber er war noch immer wie betäubt. Er nahm den Geruch von frischen Blut wahr. Sein Blut! Da erinnerte er sich wieder. Yu hatte ihn mit einer Ranke regelrecht aufgespießt. Als Subaru seine Augen zu öffnete, stutzte er. Sein rechtes Auge... Er konnte darauf nicht richtig sehen! Stattdessen spürte er, wie ihm warmes Blut das Gesicht hinunterlief. Subaru versuchte, sich aufzusetzen, doch er schaffte es lediglich, sich mit den Unterarmen abstützend den Oberkörper ein wenig aufzurichten. Er hustete und spuckte Blut. Sogleich sank er zurück ins Gras. Subaru hatte beim besten Willen keine Kraft mehr. Yus Angriff hatte ihn auf Anhieb so schwer erwischt, dass er nicht mehr fähig gewesen war weiterzukämpfen.

"Was ist los mit dir, Subaru? Gibst du etwa schon auf?"

Subaru versuchte, seinen Blick etwas zu heben. Er entdeckte Seshiru, der an seiner Seite kniete und sich dabei auf eines seiner Schwerter abstützte. "Seshiru..."

"Überanstreng dich nicht. Bleib liegen. Ich erledige den Rest."

Subaru war verwirrt. "Seshiru... Was... was erzählst du da...?"

Obwohl Seshiru spürte, dass er selbst auch so einiges abbekommen hatte, ließ er sich seine Erschöpfung nicht anmerken, als er mit fester Stimme erwiderte: "Ich sagte es dir doch schon einmal... Ich habe jemandem etwas versprochen und dieses Versprechen werde ich auch halten. Um jeden Preis!" Seshiru nahm eines seiner Schwerter wieder zur Hand.

Unter einigen Anstrengungen schaffte Subaru es nun doch, sich zumindest wieder aufzusetzen. "Was machst du? Was hast du vor?"

Noch einmal wandte sich Seshiru zu seinem Bruder um. Er hob eine Hand und berührte mit dieser vorsichtig Subarus Gesicht unterhalb seines verletzten rechten Auges. "Da bleibt garantiert eine Narbe zurück. So gesehen, haben wir letztendlich wohl doch etwas gemeinsam, kleiner Bruder."

Subaru wurde aus dem Verhalten des Älteren nicht ganz schlau. "Seshiru... Was ist los? Warum redest du auf einmal so merkwürdiges Zeug?"

Seshiru schloss für einen Moment die Augen. "Du kleiner Idiot... Egal, was in der Vergangenheit auch geschehen sein mag, du und ich sind und bleiben Brüder. Es wurde mal an der Zeit, dass ich dir ein wahrer großer Bruder bin. Und wie gesagt, ich muss noch ein Versprechen einlösen."

"Das erwähntest du letztens bereits, aber... was meinst du damit?"

"Es ist ein Versprechen, dass ich einst unserem Vater gegeben habe. Er hat mich gebeten, im entscheidenden Moment auf dich aufzupassen und dich zu beschützen. Das war auch der Grund, weshalb ich wieder hierher zurückgekommen bin. Der wahre Grund..."

"Vater hat...?" Subaru konnte nicht glauben, was er da eben gehört hatte.

"Ob du's glaubst oder nicht, Vater hat dich sehr geliebt. Aber besonders nach Mutters Tod konnte er keine solchen Gefühle mehr zeigen. Dass du schlussendlich darunter zu leiden hattest, tat ihm sehr Leid." Seshiru lächelte schwach als er wieder in Subarus Gesicht blickte. "Kümmere dich bloß darum, dass mein Einsatz nicht für die Katz sein wird, sonst kann ich Vater unmöglich noch unter die Augen treten. Der würde mir sogar noch in den tiefsten Gefilden der Unterwelt die Hölle heiß machen..."

Subaru schüttelte den Kopf. "Was soll das heißen? Was hast du vor? Du willst doch nicht etwa...?!" Aber bevor er seinen Satz hatte zu Ende sprechen können, spürte er diesen dumpfen Schlag in seinem Nacken. Ihm wurde schwarz vor Augen und er sackte bewusstlos in Seshirus Armen zusammen.

"Entschuldige, kleiner Bruder, aber hier endet unsere Unterhaltung. Und fang nachher bloß nicht an zu heulen." Seshiru behielt die ganze Zeit über sein Lächeln bei, dass trotz allem dieses für ihn typische, leicht Herablassende an sich gehabt hatte. >Es tut mir Leid, Subaru... Ich wünschte, dass zumindest wir beide in der Vergangenheit einen besseren Draht zueinander gehabt hätten.<

Behutsam legte er Subarus Körper im Gras ab. Gleich drei von Akumas Kriegern näherte sich nun den beiden Brüdern. Ihre Gesichter zierte ein teuflisches Lächeln, als einer von ihnen sagte: "Sieht so aus, als gäbe es heute Abend Hundefleisch süß-sauer. Hättet ihr's lieber mit Reis oder Gemüse?"

"Danke, ich verzichte gänzlich!", entgegnete Seshiru und stand auf. Er musste seinen Bruder irgendwie beschützen. In seinem momentanen Zustand war er ein allzu leichtes Ziel für feindliche Angriffe gewesen. Seshiru war sich zwar nicht sicher, ob er Jin die Stirn bieten konnte, aber er konnte schlecht einfach so aufgeben. Und wenn er schon sterben sollte, dann ehrenvoll im Kampf und nicht wie ein jämmerlicher Feigling. Entschlossen griff er die Feinde an.
 

Als Sesshoumaru sich umsah, wurde auch ihm ein weiteres Mal bewusst, dass es schlecht um ihn und seine Mitstreiter stand. Viele waren am Ende ihrer Kräfte angelangt, konnten kaum noch mehr aufrecht stehen, aber dennoch gaben sie alle weiterhin ihr Bestes. Trotzdem, so wurde das nichts! Unabhängig davon, wie viele von den Ryû-Youkai noch übrig gewesen waren, Sesshoumaru musste Akuma aus dem Weg räumen! Ohne ihren Anführer gab es zumindest die Chance, dass sie sich danach ergeben würden. Es war die einzige Möglichkeit, die Sesshoumaru und seinen Mitstreitern noch eine reale Chance bot.

Sesshoumaru entdeckte Akuma in dessen Drachengestalt am Himmel entlang fliegen. Ohne weiter groß zu zögern, steckte er sein Schwert wieder ein und verschwand in einem Wirbelwind. Nachdem dieser sich wieder aufgelöst hatte, stand Sesshoumaru in seiner wahren Form auf dem Schlachtfeld und fiel Akuma sofort ins Auge. Es bedurfte keiner Worte, allein ihre Blicke vermittelten dem jeweils anderen das, was sie gerade dachten. Es sollte sich jetzt entscheiden. In einem Zweikampf auf Leben und Tod.

Akuma ließ ein ohrenbetäubendes Brüllen verlauten, dann stürzte er sich im Sturzflug auf Sesshoumaru. Dieser sprang seinem Kontrahenten geradewegs entgegen und riss ihn zu Boden. Sämtliche andere Kampfhandlungen waren abrupt zum Erliegen gekommen. Alle Aufmerksamkeit galt nun den beiden Daiyoukai, die sich aus einer Wolke aus Staub wieder erhoben. Mit rot glühenden Augen musterten sie sich gegenseitig. Als Akuma schließlich seine scharfen Zähne zeigte, machte es den Anschein, als grinste er Sesshoumaru frech ins Gesicht.

"Die Starken überleben, die Schwachen unterliegen. Davon hast du sicherlich auch schon mal gehört, nicht wahr, Sesshoumaru?"

"Schon möglich. Aber dann muss ich mir ja keine Sorgen machen."

"Warte es ab. Davon wirst du nicht mehr so überzeugt sein, wenn du unter meinen Krallen dein Leben aushauchst."

"Willst du mich zu Tode quatschen oder deinen leeren Worten auch mal Taten folgen lassen?"

"Hm! Du hast es wohl eilig... Soll mir recht sein. Stirb!"

Mit einem Satz sprang Akuma auf Sesshoumaru zu, doch anstatt, dass er sich ihm direkt entgegen warf, bremste er vorher ab, drehte sich zur Seite und verpasste ihm einen kräftigen Hieb mit seinem peitschenartigen Schwanz. Sesshoumaru wurde genau ihm Gesicht getroffen und war kurzzeitig ein wenig benommen, aber ebenso schnell packte er Akumas Schwanz mit seinen Zähnen und hielt ihn fest. Akuma versuchte sich von dem Biss zu befreien, aber ohne Erfolg. Er knurrte und funkelte Sesshoumaru bedrohlich an, ehe er sein Maul öffnete und eine heiße Flamme auf ihn abfeuerte. Sesshoumaru ließ wieder von Akuma ab und brachte sich mit einem Sprung zur Seite aus der Schusslinie. In der Zwischenzeit war Akuma mit einem Flügelschlag wieder in den Himmel emporgestiegen. Als er seine Schwingen weit ausbreitete, ahnte Sesshoumaru bereits, dass er wieder einen Angriff vorbereitete. Und tatsächlich, kaum, dass Akuma damit begonnen hatte, mit seinen Schwingen zu schlagen, steuerte eine Art schneidender Wind direkt auf Sesshoumaru zu. Dabei schien Akuma ihn aber absichtlich zu verfehlen, als spielte er lediglich mit ihm. Wütend knurrend schaute Sesshoumaru wieder zu Akuma hoch.

"Du Feigling! Komm gefälligst her und stell dich mir, ohne, dass du dich am Himmel verstecken musst!"

Akumas Augen spiegelten eine gewisse Form von Abfälligkeit wider. Aber dann flog er wieder geradewegs in Richtung Erdboden und direkt auf Sesshoumaru zu. Dieser brachte sich erneut mit einem Sprung aus Akumas Reichweite, ehe er seinerseits nun einen Angriff startete und sich im langen Hals des Drachen verbiss. Dabei bot der starke Schuppenpanzer jedoch ein hartnäckiges Hindernis. Zudem hatte Akuma noch genug freien Bewegungsraum, um auch seinerseits nicht untätig zu bleiben. Er drehte seinen Kopf so in Sesshoumarus Richtung, dass ihre beiden Blicke sich unmittelbar trafen.

"Na, Sesshoumaru? Soll ich dich fressen?" Da schlug Akuma schon seine scharfen Zähne in Sesshoumarus linke Schulter. Kurzzeitig war Sesshoumaru versucht, wieder von Akuma abzulassen, doch ignorierte er das Gefühl von Schmerz und verstärkte stattdessen seinen eigenen Biss. Mit seinem ganzen Gewicht stemmte er sich dann gegen Akuma, um ihn zu Fall zu bringen, was ihm nach einigen Versuch dann auch letztendlich gelang. Dadurch musste Akuma nun seinerseits von Sesshoumaru ablassen, während dieser seinen Feind auf den Boden festnagelte. Sesshoumaru löste seinen Biss nur deshalb für einen Augenblick, um Akuma sogleich an dessen Kehle zu packen. Sollte es ihm nun gelingen, den harten Schuppenpanzer zu überwinden, hätte er zweifellos die Oberhand.

Doch Akuma dachte nicht daran, es Sesshoumaru so leicht zu machen. Stattdessen packte er ihn mit seinen Vorderklauen am Oberkörper und fügte dem Inu-Youkai mit den Krallen einer seiner Hinterläufe eine tiefe Wunde in der Seite zu. Als Sesshoumaru dennoch nicht von ihm abließ, stemmte Akuma seine Vorderklauen gegen dessen Brust und drückte ihn mit aller Kraft gewaltsam von sich runter und rappelte sich danach selbst rasch wieder auf. Anders, als es zunächst vielleicht den Eindruck hätte machen können, hatten Sesshoumarus Attacken Akuma doch sehr zugesetzt. Denn während er den Drachen auf dem Boden gehalten hatte, hatte er ihm im Bauch- und Brustbereich mehrere tiefe Kratzwunden zugefügt, die stark bluteten.

Nur für einen kurzen Augenblick hatte Sesshoumaru am Boden gelegen, nachdem Akuma ihn von sich weggestoßen hatte. Nun standen sie sich abermals gegenüber, aber ohne, dass einer von beiden wieder einen Angriff unternahm. Beide atmeten schwer und mühsam. Zudem schwächte sie der stetige Blutverlust. Ob es eventuell jeden Augenblick vorbei sein konnte? Sobald einer von beiden entkräftet zu Boden gehen würde?

Eine Zeit lang tat sich nichts. Doch da brachen beide Kontrahenten fast zeitgleich in sich zusammen. Ihre Körper verschwanden in einem hellen Licht, dass sie letztendlich wieder in ihrer menschlichen Form preisgab. Sesshoumaru und Akuma lagen beide auf dem Boden, doch wahren beide darum bemüht, sich wieder aufzurichten. Was sie in ihrer Auseinandersetzung hatten einstecken müssen, konnten sie auch voreinander nicht verbergen. Noch immer atmeten beide schwer und waren fast am Ende ihrer Kräfte gewesen. Trotzdem schaffte es Akuma als Erster wieder auf die Beine zu kommen, während Sesshoumaru noch auf dem Boden kniete. Als er wieder einigermaßen sicher stand, spuckte Akuma auf den Boden und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. "Du zwingst mich nicht zum Rückzug... Dieses Mal... bringen wir die Sache ein für alle Mal zu einem Ende!"

Sesshoumaru hielt sich die stark blutende Wunde an seiner linken Schulter. Wenn er es nicht schaffte, wieder aufzustehen, hätte er verloren...

"Akuma!", hallte plötzlich Takeshis Stimme über das Schlachtfeld hinweg. "Akuma! Ich bitte dich! Hör auf damit! Das ist doch alles kompletter Wahnsinn!"

Sämtliche Blicke waren nun auf den jungen Ryû-Youkai gerichtet, der mit letzter Kraft und abgestützt an seinem Naginata versuchte, zu seinem Bruder vorzudringen. Doch Akuma war nach wie vor nicht gewillt, Takeshi zuzuhören.

"Schweig, du verdammter Dummkopf!", schrie Akuma ihn stattdessen an. "Was bildest du dir eigentlich ein, mir noch unter die Augen zu treten?! Verliebst dich in eine niedere Menschenfrau und hintergehst für sie deinen Clan und deinen eigenen Bruder!"

"Ich habe dich nicht hintergangen, Akuma! Und das war auch nie meine Absicht gewesen! Aber was wir hier tun ist falsch! Sieh es doch endlich ein, ich bitte dich! Auch du musst doch so langsam die Sinnlosigkeit hinter alldem erkennen!? Warum beendest du diese unsinnige Fehde nicht endlich?! Was bringt uns denn dieser Kampf?!"

"Was er uns bringt? Eben genau das, was uns rechtmäßig zusteht!"

Takeshi musste einsehen, dass er so nichts bei seinem Bruder erreichen würde. Aber irgendetwas musste er doch tun können! Vielleicht...

"Siehst du das hier, Akuma? Erkennst du das wieder?" Takeshi hatte Renhous Schwert samt Schwertscheide aus seinem Gürtel gezogen und hielt es Akuma entgegen. "Dieses Schwert gehörte Renhou! Es ist sein Vermächtnis, das er zurückließ, als er in meinem Beisein für unseren Clan starb!"

Als sein jüngerer Bruder das Schwert ins Gras warf, so dass es nur wenige Meter vor Akuma liegen blieb, schaute dieser zunächst nur stumm auf die Waffe. Unter den anderen Ryû-Youkai machte sich leichte Unsicherheit breit.

"Für unseren Clan gestorben?", fragte Akuma abfällig. "Erzähl mir doch keine Märchen! Renhou war zwar ein hervorragender und loyaler Kämpfer, aber nichts desto trotz hat er mich am Ende verraten. Und dafür wurde er bestraft!"

Takeshi schüttelte ungläubig den Kopf. "Verraten? Bestraft? Das ist doch der blanke Hohn! Renhou hat dir und unserem Clan noch bis zuletzt die Treue gehalten! Ich versprach ihm noch, alles zu versuchen, was in meiner Macht stünde, um das Schlimmste zu verhindern! Denn nur, weil du so blind bist und die Wahrheit nicht sehen willst, sind wir doch erst an diesem Punkt angelangt, an dem wir jetzt stehen! Sieh dich doch um! Ist es das, was du erreichen wolltest? Nichts als Blut, Schmerzen und Tod?!"

Ein Raunen machte die Runde. Einerseits wirkten die Krieger auf Seiten Akumas irritiert, andererseits nachdenklich angesichts dieser Aussagen des jüngeren Bruders ihres Herrn. Nur Akuma selbst wollte sich scheinbar keine Gedanken bezüglich Takeshis Worte machen. "Erst hintergehst du mich... und jetzt maßt du dich auch noch dazu an, mit derartige Vorträge zu halten? Mit reicht 's!" Er zog sein Schwert und deutete mit der Klinge direkt auf Takeshi. "Wenn du es unbedingt so sehr darauf anlegst, noch vor Sesshoumaru durch mein Schwert zu sterben, Takeshi... dann erfülle ich dir diesen Wunsch mit dem größten Vergnügen!"

In der Klinge erkannte man kurzzeitig ein schwaches Schimmern, welches durch den Juwelensplitter begründet gewesen war, ehe Akuma auf seinen Bruder zuschnellte.

"Takeshi! Geh da weg!!", schrie Kimie noch erschrocken auf, doch Takeshi machte keine Anstalten, irgendetwas zu tun. Stattdessen ließ er nur seine Waffe zu Boden fallen. Der sanfte Hauch eines Lächelns erschien auf seinem Gesicht.

"Akuma... Was auch passiert, wir bleiben doch trotz allem immer Brüder, nicht wahr...?", flüsterte Takeshi noch, dann schloss er seine Augen, wobei jeweils eine vereinzelte Träne in seinen Augenwinkeln sichtbar wurde. Dann ging alles auf einmal ganz schnell...
 

Kimie hatte reflexartig den Blick abgewandt, als Akuma zum Schlag ausgeholt hatte. Als sie wieder aufschaute, stockte ihr der Atem. Das Schwert... es hatte Takeshis Brust durchstoßen, doch noch stand er auf seinen Beinen. Das Bild wirkte wie angehalten, bis Akuma seine Waffe wieder zurückzog und einige Schritte zurücktrat.

Als Takeshi danach auf die Knie sackte, eilte Kimie sofort zu ihm, um seinen Oberkörper zumindest noch aufzufangen. Blut lief aus Takeshis Mundwinkel und sein Körper war vollkommen kraftlos. Kimie befürchtete schon das Schlimmste, jedoch hatte der junge Ryû-Youkai den Angriff seines Bruder überlebt und war nach einem Moment sogar dazu in der Lage gewesen, seine Augen wieder zu öffnen.

"Takeshi! Takeshi!"

"Uh... Kimie... Bist... du das...?" Als er Gefahr lief, sein Bewusstsein zu verlieren, redete sie sofort wieder auf ihn ein.

"Bleib da! Mach die Augen wieder auf und schau mich an! Sprich mit mir! Bleib da, Takeshi!" Nachdem er sie wieder aus halb geöffneten Augen ansah, schaute Kimie erschrocken auf ihre Hand, welche auf seiner Brust geruht hatte. Überall war Blut... "Oh Gott... Du Idiot! Was sollte der Quatsch? Wieso bist du nicht ausgewichen? Wieso?!"

"Es... war die einzige Möglichkeit..."

"Für was?"

Als Takeshi daraufhin seinen Blick in Akumas Richtung umwandte, war Kimie kurzzeitig verwirrt. Akuma... Er wirkte plötzlich so... anders. Als stünde er irgendwie neben sich.

"Aber... aber wieso...? Was habe ich getan?" Akuma wirkte wie unter Schock stehend, während sein ungläubiger Blick auf Takeshi ruhte. Als dieser in das Gesicht des Älteren sah, lächelte er.

"Na also. Ich wusste doch, dass du wieder zu Sinnen kommen würdest... Dann habe ich ja mein Ziel erreicht."

"Takeshi..." Akuma glitt sein Schwert aus den Händen. Dabei fiel der Juwelensplitter aus der Klinge und landete im Gras. Er leuchtete nicht, sondern war dunkel getrübt.

Alles war mit einem Mal zum Stillstand gekommen. Keiner setzte den Kampf weiter fort, als hätte jemand den ganzen Verlauf abrupt zum Erliegen gebracht.

Wie in Trance stand Akuma nach wie vor auf der selben Stelle, den Blick wie erstarrt auf Takeshi gerichtet. Als er Anstalten machte, sich zu nähern, fuhr ihn Kimie sofort an: "Bleib da stehen! Komm ihm nicht zu nahe, du Mistkerl!" Doch da spürte sie Takeshis Hand auf ihrer und verstummte.

"Schon gut...", flüsterte er.

Dennoch blieb Akuma zunächst an Ort und Stelle stehen. Seinen jüngeren Bruder so zu sehen und mit so schwacher Stimme sprechen zu hören, verursachte in ihm ein Gefühl, das er so bisher noch nicht gekannt hatte. Er fühlte sich einfach nur hilflos und wusste nicht, was er tun sollte. Schon regelrecht vorwurfsvoll fragte er Takeshi: "Takeshi... Was sollte das? Warum bist du meinem Angriff nicht ausgewichen?"

"Weil das... die einzige Möglichkeit gewesen ist, dich wieder zurückzuholen", antwortete Takeshi leise. Er wollte gleich weiter sprechen, brauchte aber einen Moment, um entsprechende Kraft aufzubringen. "Dieser Naraku... er hat uns von Anfang an nur betrogen. Wir waren für ihn nur Mittel zum Zweck... Seine Marionetten. Du... hast es nicht gesehen oder nicht sehen wollen. Deshalb... habe ich das getan..."

"Sprich nicht weiter! Du musst dich schonen!", riet Akuma seinem Bruder und kniete sich an dessen Seite. Die noch immer misstrauischen Blicke von Kimie nahm er dabei durchaus wahr, aber waren sie für ihn unbedeutend.

Takeshi schüttelte den Kopf. "Das brauche ich nicht, und das weißt du genauso gut wie ich. Aber mach dir keine Sorgen... Es geht mir gut." Nach wie vor lächelte er, als er seine Hand etwas hob, die Akuma sogleich ergriff. Dieser konnte ganz genau spüren, wie sein Bruder mit jedem weiteren Atemzug schwächer wurde. Dennoch sprach Takeshi nach einer kurzen Pause mit nunmehr ernsterer Stimme weiter: "Akuma... Bitte beende diesen Kampf. Er war von Beginn an... vollkommen überflüssig. Mach nicht den gleichen Fehler wie unser Vater. Diese Rache... bringt niemandem von uns etwas. Schau dich doch einfach nur mal um... Wohin hat uns dieser ganze Krieg... dieser ganze Hass getrieben?"

Zuerst schaute Akuma nur zu Boden. Dann schweifte sein Blick über das Schlachtfeld hinweg. Überall gab es Tote und zum Teil Schwerverletzte auf beiden Seiten. Hier und da begannen einige tote Körper sich bereits wie geisterhaft in Luft aufzulösen. Zuletzt blickte Akuma zu Sesshoumaru. Dieser war inzwischen wieder auf die Beine gekommen und bedachte den Ryû-Youkai nur mit seinem gewohnt kühlen Blick, ohne aber etwas zu sagen. Dann schaute er wieder zu Takeshi. Mit einem Mal fühlte sich Akuma so merkwürdig. Auf einmal erschien ihm das alles so... absurd. Aber warum? War das alles wirklich allein Narakus Schuld gewesen? Hatten seine Worte und Versprechungen Akuma wirklich so bedingungslos blind gemacht?

"Hey, jetzt guck nicht so hilflos... Das passt nicht zu dir", scherzte Takeshi unter einem schwachen Lächeln.

"Takeshi... Es tut mir so Leid." Akuma wandte den Blick von seinem Bruder ab, als traute er sich nicht länger, ihn anzusehen. "Ich war so ein verdammter Idiot! Ich hätte dir von Anfang an mehr vertrauen sollen. Eben wie es sich für einen Bruder gehört..."

"Nicht doch... Wir waren beide Idioten. Hätten sich echte Brüder denn sonst wirklich so schnell und so sehr misstraut...?"

Akuma schaute Takeshi wieder an. "Was redest du da nur?!", fragte er schon regelrecht vorwurfsvoll. In seiner Stimme lag der ungewohnte Klang von wachsender Verzweiflung. "Ganz gleich, was vorgefallen ist oder was ich vorhin zu dir gesagt habe, du bist mein Bruder! Das warst du immer und du wirst es auch immer sein! Und deshalb... deshalb..." Seine Stimme begann zu zittern und er brach kurz ab. "Oh, Takeshi, bitte vergib mir... Könnte ich doch nur... die Zeit zurückdrehen... Ich würde so vieles anders machen."

Takeshi drückte die Hand seines Bruders ein wenig. "Noch ist es nicht zu spät. Noch kannst du es beenden. " Für einen Moment schloss Takeshi seine Augen und atmete noch einmal so gut es ihm möglich war durch. Nach wie vor lächelte er, als er danach Akuma wieder ansah. "Akuma... Es erleichtert mich, dass wir uns am Ende doch verstehen. Ich bin wirklich froh und dankbar dafür... dass ich dein Bruder sein durfte..."

Akuma war nicht dazu in der Lage gewesen, etwas darauf zu erwidern, aber das brauchte er auch nicht. Allein der Ausdruck in seinen Augen war Takeshi genug, als er dann zu Kimie, die ihn noch immer festhielt, blickte. Er nahm die Tränen in ihren Augen war. "Bitte nicht... Ich habe dich doch gebeten, nicht zu weinen."

"Aber ich..." Kimie versagte die Stimme. Ihr kam das alles vor wie ein böser Traum. Das konnte doch nicht Wirklichkeit sein! "Takeshi, ich bitte dich... Halte durch! Ich will nicht, dass du stirbst!"

Doch Takeshi schüttelte nur leicht den Kopf. "Tut mir Leid... aber das habe ich nun nicht mehr in der Hand..."

Zuerst setzte Kimie dazu an, wieder etwas zu sagen, aber sie schluckte die Worte hinunter und unterdrückte ein aufkommendes Schluchzen.

Takeshi ließ nun Akumas Hand los und legte seine eigene wiederum auf die von Kimie, welche nach wie vor auf seiner Brust ruhte. "Hör auf zu weinen, Kimie... Das steht dir nicht. Und außerdem... bin ich dennoch glücklich... denn ich habe erreicht, was ich wollte." Er war froh, als sie ihn nun wieder ansah. Denn bei dem, was er ihr noch zu sagen hatte, wollte er ihr unbedingt in die Augen schauen. "Ich wünsche dir viel Glück für dein Leben. Mach was draus... Ich bin sehr froh und dankbar dafür... dass wir uns beide... begegnen... durften..."

Zum Ende hin war Takeshis Stimme immer leiser geworden. Der Glanz in seinen Augen war verblasst und als er diese letztendlich schloss und seine Hand zu Boden glitt, war klar, dass es vorbei gewesen war. Kimie schüttelte ungläubig den Kopf.

"Takeshi, nein...! Bitte... Wach wieder auf!", flüsterte sie, aber er reagierte nicht auf ihr Flehen. Da konnte sie ihre Trauer nicht mehr zurückhalten. "Oh nein... NEEEIIIN! TAKESHI!!"
 

* ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Inzwischen hatte es zu regnen angefangen.

Reglos lag Takeshi auf dem Boden. Seine Züge waren entspannt, als würde er lediglich schlafen. Noch immer hörte man Kimie weinen, während Sesshoumaru versuchte ihr Trost zu spenden, so gut es ihm möglich gewesen war. Als wollte sie nicht, dass jemand sie so sah, hatte sie ihr Gesicht in seinem Fell vergraben und hielt sich dabei so sehr an ihm fest, als befürchtete sie, sie könnte auch ihn jeden Augenblick verlieren.

Indes stand Akuma nur schweigend und mit dem Rücken zu allen anderen etwas entfernt. Sein Blick war zu Boden gerichtet und es war nicht klar, was ihm gerade durch den Kopf ging.

"Akuma-sama..." Ein wenig hilflos wirkte Jin, als er nach einigen erfolglosen Versuchen, seinen Herrn anzusprechen, zu Yu blickte. Doch dieser schüttelte nur den Kopf. Akuma würde jetzt mit niemanden reden. Allerdings konnte Yu ganz deutlich etwas spüren. Akumas Gemütszustand hatte sich verändert. Es war seltsam, aber zum allerersten Mal schienen seine Gefühle nicht von Rache oder Bosheit geprägt gewesen zu sein. Stattdessen glaubte Yu, etwas im Herzen seines Herrn vorzufinden, was er so bisher nie von ihm gekannt hatte; Zweifel... und Trauer.

"Wie ist es nur so weit gekommen...?", flüsterte Kagome kopfschüttelnd, während sie versuchte, sich ein wenig um Sango zu kümmern. Die Dämonenjägerin hatte es lediglich geschafft, sich in etwas gebeugter Haltung aufzusetzen, zu sehr durchzog dieser stechende Schmerz von ihren Verletzungen ihren Körper, als dass sie hätte aufstehen können. Ähnlich ging es auch Miroku.

"Täuschungen, Lügen und Intrigen... Das ist mal wieder typisch Naraku!", bemerkte der Mönch voller Abscheu. "Eine ähnliche Nummer hat er schon mit Inu Yasha und Kikyou-sama und auch mit Sango und Kohaku abgezogen."

"Und egal, was am Ende dabei herausgekommen ist, es war mal wieder so ein Plan gegen uns alle", fügte Sango schlussendlich noch hinzu.

Inu Yasha ließ ein Knurren verlauten, welches seinem tiefen Hass gegenüber Naraku Ausdruck verleihen sollte.

Währenddessen schienen die verschiedenen Mitglieder der beiden Youkai-Clans nicht ganz zu wissen, was sie nun machen sollten. Der Kampf schien beendet gewesen zu sein, zumindest machten weder Akuma noch Sesshoumaru Anstalten, irgendwelche Befehle zu erteilen, die etwas anderes hätten vermuten lassen. Aber was sollte man jetzt tun?

"Was ist denn mit euch allen los? Wisst ihr etwa nicht mehr weiter?"

Alle hatten sofort aufgehorcht, nachdem sie diese Stimme vernommen hatten. Und diejenigen, die mit ihr bereits vertraut gewesen warn, wussten gleich, wem sie gehörte: Naraku! Und eben genau jener intrigante Hanyou erschien nun verhüllt unter seinem Pavianfell zwischen einigen Bäumen am Waldrand.

"Irgendwie enttäuschend. Ich hatte eigentlich gehofft, das ganze amüsante Spektakel würde etwas länger dauern", höhnte er hinter seiner Maske. Da trat Inu Yasha in den Vordergrund und deutete mit Tessaigas Klinge auf seinen Erzfeind.

"Dass du dich überhaupt so dreist hierher traust, du Bastard! Oder versteckst du dich nur wieder hinter einer deiner Puppen, du mieser Feigling?!"

"Na, na! Wir wollen doch nicht gleich so ausfallend werden, Inu Yasha", tadelte Naraku sein Gegenüber gelassen. Indes flog einer seiner Saimyousho nun auf die Wiese und schnappte sich den Juwelensplitter, der zuvor aus Akumas Schwert gefallen war, nur um diesen sogleich zu seinem Meister zu bringen. Mit einem wohlwollenden Lächeln fing Naraku den Splitter auf. "Genau, wie ich es mir gedacht habe, Akuma... Du hast dein Schwert gegen dein eigen Fleisch und Blut gerichtet und durch das tiefe Gefühl von Hass und Rachedurst mit dazu beigetragen, dass dieser kleine Splitter hier durch das Böse in deinem Herzen besudelt wird und an Schönheit gewonnen hat. Zugegeben, ein wenig hatte der ohnehin schon negative Einfluss des Splitters auf dich und somit auf dein Handeln einen gewissen Einfluss, aber wie gesagt, das meiste kam von dir selbst." Er hob die andere Hand, in welcher der fast komplettierte Rest des Shikon no Tama ruhte, doch war dessen Glanz getrübt. Als Naraku dann den Splitter mit seinem Rest des Juwels in Berührung brachte, fügten sich die beiden Teile zusammen und seine Farbe verdunkelte sich um ein Vielfaches. "Und nur, weil du dich so problemlos hast verleiten lassen, habe ich somit wieder mehr Macht erlangt. Ich muss mich bei dir bedanken."

Jedes dieser Worte traf Akuma wie einen Stich in die Brust und schürte seine Wut und seinen Hass gegenüber Naraku. Akumas Augen glühten rot auf, als er sich nach seinem Schwert bückte. "Dann entspricht es also wirklich der Wahrheit... Du hast alles von Anfang an nur für deine Zwecke eingefädelt! Aber da hast du dir die falschen Opfer ausgesucht, Naraku! Du wirst jetzt dafür büßen, was du getan hast! Ich werde meinen Bruder an dir rächen und dich eigenhändig in Stücke reißen!"

Auch die anderen Ryû-Youkai fixierten den Hanyou nun, jederzeit bereit, ihn anzugreifen. Doch Naraku ließ sich in keiner Weise aus der Ruhe bringen. "Rächen?", fragte er stattdessen nur unschuldig. "Du scheinst da etwas zu verdrängen, Akuma. Nicht ich habe Takeshi getötet, sondern du. Du allein hast ihn umgebracht!" Und als er merkte, dass er Akuma damit kurzzeitig aus der Fassung gebracht hatte, fuhr er sogleich fort: "Und nicht nur ihn hast du auf dem Gewissen. Toba, Rokou und Renhou, sowie viele andere deiner Leute hast ganz allein du in den Kampf und damit in den Tod geschickt! Ich hingegen habe zu keinem Zeitpunkt Hand an irgendjemanden von ihnen gelegt."

"Du verfluchter...!" Akuma drückte den Griff seines Schwertes so fest, dass die Lederriemen, mit denen er umwickelt war, zu knirschen begannen. Am liebsten hätte er Naraku sofort an Ort und Stelle den Kopf abgerissen, aber da rief er sich dessen Worte noch einmal ins Gedächtnis. Alles, was geschehen war... Konnte er all das wirklich allein auf Naraku abwälzen? Nein, nicht allein Naraku trug die Verantwortung für das, was geschehen war. Akuma war ebenso schuldig, er hatte sich allzu leichtfertig täuschen lassen. Die Gier nach Macht und der Wunsch nach Rache hatten ihn blind gemacht und unter anderem seinem einzigen Bruder das Leben gekostet. Er hatte Takeshi und seinen gesamten Clan an diesen verlogenen Hanyou verraten.

Kraftlos sackte Akuma mit einem Mal auf die Knie. Der Wunsch nach Vergeltung war mit einem Mal einem tiefen Gefühl der Leere gewichen. Sein Kampfgeist schien gebrochen zu sein.

"Hm! Mit Youkai scheint es letztendlich doch nicht viel anders zu sein, als mit Menschen", bemerkte Naraku spöttisch. "Sofern man es richtig anstellt, kann man sie alle gleichermaßen für seine Zwecke ausnutzen. Mein Ziel war es von Anfang an, dass ihr euch alle gegenseitig zur Hölle schickt. Dann wäre ich einerseits meine hartnäckigsten Widersacher losgeworden und hätte mir andererseits dabei nicht mal die Finger schmutzig machen müssen. Aber sich von niederen Gefühlen leiten zu lassen, scheint auch unter Youkai eine gewisse Verbreitung zu haben. Sich für andere zu opfern, sogar für sie in den sicheren Tod zu gehen oder aber auch das totale Gegenteil zu tun, nämlich diejenigen, die einem am nächsten stehen zu hintergehen, zu betrügen und zu verraten... Das alles sind Eigenschaften, die insbesondere die Menschen auszeichnen, aber auch ihr alle, die ihr hier versammelt seid, habt dieses Verhalten an den Tag gelegt. Das ist eure größte Schwäche und machte euch zu den perfekten Kandidaten für mein Vorhaben. Und nun seid ihr alle dermaßen erschöpft, dass ihr keine ernstzunehmenden Gegner mehr für mich darstellt!"

Da legte Naraku seine Maskerade auf einmal ab und unter dem weißen Pavianfell erhob sich eine unheimliche Erscheinung bestehend aus Narakus Oberkörper und dazu einer grotesken Ansammlung von Körperteilen und Gliedmaßen vieler verschiedener Dämonen. Die Umherstehenden wichen ein wenig zurück.

"Nicht nur mit dem Juwel, auch durch die Absorbierung der Kräfte von Youkai vermag ich meine Kräfte zu stärken. Aber wenn ich mich hier so umsehe... Ich denke, ich werde mir nur noch diejenigen einverleiben, die noch nicht halbtot sind."

Dieser Ton von Hohn und Spott in der Stimme dieses heimtückischen Hanyou ließ Jin, der sich schon vor geraumer Zeit wieder zurückverwandelt hatte, bedrohlich aufknurren. "Was soll das?! Ist das Gewirr da etwa deine wahre Gestalt, du Missgeburt?"

"Meine wahre Gestalt? Nein, was ihr hier seht, ist nur ein kleiner Teil von mir. Mein Körper besteht aus vielen verschiedenen Youkai. Und wie schon gesagt, meine Kraft nimmt zu, wenn ich neue Kräfte anderer Youkai in mich aufnehme." Sein Blick blieb an dem Ryû-Youkai hängen. "Und mit dir werde ich beginnen!"

Naraku langte mit einem seiner Tentakelarme nach Jin. Er bekam ihn auch tatsächlich zu fassen und schlang seinen Arm sofort um den Körper seines ersten ausgewählten Opfers. Doch hatte Jin nicht vor, es Naraku so leicht zu machen. "Du willst mich verschlingen?! Du hast sie wohl nicht mehr alle, du dreckiger Abschaum!" Der Ryû-Youkai konzentrierte sich und ließ die Tentakel nur einen Augenaufschlag später in Flammen aufgehen, wodurch er sich rasch wieder befreien konnte. Naraku jedoch wirkte trotz des Misserfolgs seines Vorhabens unbeeindruckt.

"Die Kraft der fünf Elemente... Gerne hätte ich sie mir gänzlich zu Eigen gemacht, aber ich gebe mich auch gerne mit den zwei verbliebenen zufrieden."

"Pah! Träum weiter, du Idiot!", erwiderte Jin nur kaltschnäuzig. Er hatte in keinster Weise die Absicht als Futter für Naraku zu enden und baute um sich herum einen Flammentornado auf, der nach und nach immer mehr in die Höhe stieg. Mit einem Schlag brach er schließlich wieder auseinander und ein riesiger Drache erhob sich. "Lächerlicher Hanyou! Du leidest wohl unter Größenwahn, wenn du dir ernsthaft einbildest, du könntest hier noch mal lebend rauskommen! Fahr zu Hölle!" Der Drache öffnete sein Maul, aus welchem bereits dieses rötliche Licht drang. Nur wenige Augenblicke später spie Jin Naraku einen gewaltigen Feuerstrahl entgegen. Alles, was sich in unmittelbarer Nähe befand, wie etwa Bäume und Steine, wurde restlos verbrannt und zerfiel zu Asche. Die große Hitze hatte alle anderen, die zu dicht dabeigestanden hatte, dazu gezwungen, sich hastig etwas weiter zurückzuziehen. Doch als das Feuer wieder erlosch, war Naraku vollkommen unversehrt geblieben.

"Narakus Bannkreis hat Jins Feuer standgehalten!?", erkannte Kagome erschrocken.

Naraku hingegen lachte nur leise und heimtückisch. "Ihr seht, ich bin ein Gegner, den ihr besser nicht unterschätzen solltet."

"Schnauze!", fauchte Jin. "Bring mich nicht zum Lachen, du Witzfigur! Du kannst dich schließlich nicht ewig verschanzen. Und dann wirst DU es sein, der verschlungen wird! Und zwar von mir!!"

"Warte, Jin!", hielt Akumas Stimme ihn plötzlich zurück. Der Anführer der Ryû-Youkai war wieder auf die Beine gekommen und fixierte Naraku mit seinem durchdringenden Blick. "Das ist meine Aufgabe. ICH werde Rache üben!" Sein Augenmerk wanderte kurzzeitig zum toten Körper von Takeshi. Wenn er schon nicht ungeschehen machen konnte, was passiert war, so wollte er doch zumindest dafür Sorge tragen, dass aus alldem nicht doch ein Sieg für Naraku werden würde. Das würde Akuma zwar nicht von seiner schweren Schuld erlösen, die auf seinen Schultern lastete, aber er hätte sich auch selbst niemals vergeben können, würde er ihn jetzt ungeschoren davonkommen lassen. Egal, was es ihn auch kosten sollte, Akuma wollte Rache!

"Naraku!", fauchte Akuma voller Hass in der Stimme. "Es stimmt, ich habe selbst genug mit dazu beigetragen, dass alles so gekommen ist. Aber dennoch... Ich werde nicht tatenlos dabei zusehen, wie du den Genuss deines so genannten Sieges auskostest! Vorher werde ich dich töten! Ryûzu Kûzan (Drachenkopf-Wirbel)!!" Als Akuma sein Schwert in Narakus Richtung schwang, erzeugte er damit einen Tornado, der direkt auf Naraku zusteuerte. Aber wieder errichtete Naraku seinen Bannkreis und verhinderte damit, dass der kraftvolle Angriff ihm irgendwie Schaden zufügen konnte.

"Akuma! Zugegeben, du bist stark, aber nichts desto trotz wirst du an mich nicht herankommen. Ich verschlinge jeden Einzelnen von euch!"

"Nicht, wenn ich deine verfluchte Barriere vorher zerstöre!", rief Inu Yasha plötzlich aus. Tessaigas Klinge verfärbte sich glühend rot, als der Hanyou nun seinerseits Naraku angriff. "Friss das! Kaze no Kizu!!"

Wie erwartet schaffte es dieser Angriff, Narakus Barriere zu überwinden, wodurch der Feind nunmehr ungeschützt war.

"Ha! Jetzt hast du wohl nicht mehr so eine große Klappe, was?"

"Inu Yasha... Du müsstest mich besser kennen. Glaubst du wirklich, ich wäre so leicht zu besiegen?" Im selben Moment holte Naraku mit weiteren seiner langen Tentakelarme aus und bekam sowohl Yu als auch Tôya zu fassen. Versuche der beiden, sich wieder zu befreien, blieben ohne Erfolg. Gerade wollte Naraku die Youkai seinem Körper einverleiben, da durchtrennte ein Blitzschlag seine Tentakelarme, sodass sich Tôya und Yu wieder frei kamen. Narakus Blick war sofort auf Kimie gerichtet, die den Angriff gestartet hatte. "Kleines Miststück...!"

"Das Kompliment gebe ich gerne zurück!", entgegnete Kimie bissig. "Naraku! Du bist wirklich verabscheuungswürdig! Das ist die Rache für Takeshi und alle anderen, denen du geschadet hast, du verfluchter Mistkerl!"

"Sei nicht dumm! Ein normalsterbliches Mädchen wie du kann mich nicht besiegen. Auch nicht, wenn du dich eines magischen Schwertes bedienst."

"Bla, bla, bla! Dieses ganze Gerede von Normalsterblichkeit und dem ganzen Kram kotzt mich mittlerweile so dermaßen an! Hör auf rumzulabern und kämpfe gefälligst, du Feigling! Nimm das! Raigeki!!" Mit aller Kraft schwang Kimie ihr Schwert in Narakus Richtung. Abermals löste sich ein Blitz aus der Klinge, steuerte genau auf Naraku zu... und traf. Kurzzeitig verschwand die Umgebung in einem gleißenden Licht. Erst nach und nach schwächte es wieder ab. Doch obwohl der Angriff eine solche Wucht gehabt hatte, war Naraku weitestgehend unversehrt geblieben, sah man von dem einen oder anderen Verlust eines Körperteils ab.

"Netter Versuch, aber genau so wirkungslos wie alles andere", spottete er mit einem teuflischen Lächeln.

In Kimies Augen erkannte man die Verachtung gegenüber dem Hanyou. "Du verfluchter...!"

Anstatt dem Mädchen jedoch weitere Beachtung zu schenken, richtete sich Narakus Augenmerk wiederum auf Akuma. "Akuma! Ich werde dich mir einverleiben! Deine Kräfte als Daiyoukai werden mir auf einen Schlag mehr Macht geben!"

Zuerst zeigte Akuma keinerlei Reaktion. "Hm! In einem Punkt hast du Recht. Ich bin ein Daiyoukai und als solcher lasse ich es garantiert nicht zu, dass niedriger Abschaum wie du über mich triumphieren wird!" Gerade wollte er sich zum Angriff bereit machen, da hielt er abrupt inne. Er spürte etwas. >Was ist das? Diese Aura...<

Naraku wollte diesen kurzen Augenblick von Akumas Unaufmerksamkeit nutzen und ihn angreifen. Akuma schaute auf, als er seine Leute warnend seinen Namen rufen hörte und riss gerade sein Schwert nach oben, als sich direkt vor ihm eine gewaltige Energie aufbaute, die ihn vor Narakus Angriffsversuch abschirmte. Naraku hatte keine Wahl, er musste zurückweichen, damit diese Kraft ihn nicht erreichen konnte.

Akuma hingegen stutzte. Er kannte diese Kraft und bei einem raschen Blick zur Seite entdeckte er Renhous Schwert, welches noch immer im Gras lag. Ihm war, als käme diese Kraft von dort. >Aber das kann doch nicht...!?<

Aber auch Jin und Yu hatten es bemerkt. Auch ihnen war diese Energie wohlbekannt gewesen. Aber konnte das überhaupt sein? Oder war all das nur die Macht ihrer Einbildung gewesen?

Mit einem Mal verdichteten sich die Wolken. Donner grollte, der Himmel verdunkelte sich; es sah aus, als kündigte sich ein nahendes Unheil diabolischen Ausmaßes an.

"Was... was passiert jetzt?", fragte Shippou ängstlich, aber keiner vermochte ihm darauf eine Antwort zu geben.

Indes erschien es so, als würde etwas aus der dichten Wolkendecke hervorbrechen. Mancher glaubte, für einen Augenblick die wie aus Wolken geformte schemenhafte Gestalt eines Drachen zu erkennen. Angesichts dessen verlor sogar Naraku kurzzeitig seine Selbstsicherheit. Erst recht, als er plötzlich etwas aufblitzen sah und nur einen Sekundenbruchteil später eine kalte Klinge mitten in seinem Oberkörper spürte. Als Naraku an sich herabsah, erkannte er Renhous Schwert aus seiner Brust ragen. Wie von Geisterhand war es auf einmal auf ihn zugeschnellt. Er konnte es nicht fassen. Trachtete ihm dieser Ryû-Youkai etwa selbst im Tod noch nach dem Leben? Und als ob sich Narakus Ahnung bestätigen sollte, sah er sich nun auch noch von dieser mysteriösen Erscheinung in die Mangel genommen. Als wäre er eingeschlossen in einem undurchdringbaren Nebel. Zusätzlich dazu spürte er, wie ihm das Schwert die Kräfte zu entziehen begann, als wollte es ihn somit von innen heraus vernichten. Naraku musste handeln, ansonsten wäre er verloren gewesen! Doch konnte er sich nicht gegen diese Attacke zur Wehr setzen. So blieb ihm im Grunde nur noch eine Wahl. Sein Körper verschwand in einem dichten Rauch aus Miasma. Zwar sah es so aus, als würde sein Fluchtversuch scheitern, aber letztendlich schaffte er es dennoch, sich aus dem Klammergriff seines unsichtbaren Widersachers zu befreien.

"Halt! Bleib hier, du Mistkerl!", rief Inu Yasha noch und wollte Naraku aufhalten, doch dieser war bereits außer Reichweite gewesen. Seine Wolke aus Miasma schwebte über dem Schlachtfeld.

"Mag sein, dass mein Plan misslungen ist, aber das war nur ein kleiner Rückschlag. Nichts desto trotz ward ihr alle nur Figuren in meinem Plan. Es war ein Leichtes, euch gegeneinander auszuspielen. Ganz egal, ob Youkai oder Mensch, in ihren Herzen tragen sie alle gleichermaßen Ängste und andere Schwächen." Und begleitet von einem hinterhältigen Lachen löste sich das Miasma allmählich in Luft auf.

Der eine oder andere Donner grollte noch, aber auch der Himmel schien sich nach einem Moment wieder etwas zu lichten. Die dunklen Regenwolken aber blieben auch nachhaltig. Yu schaute nach oben. Diese Energie war genau so schnell und mysteriös wieder verschwunden, wie sie zuvor aufgetaucht war.

Auch Kimie hatte den Blick zum Himmel gewandt, auch, als Naraku schon lange verschwunden war. "Wieder ist er geflohen... Verflucht! Das kann doch nicht wahr sein..."

Kagome trat etwas näher an ihre Cousine heran. "Kimie?"

Kimies Griff um ihr Schwert wurde fester, dass ihre Hand zu zittern begann. Dann schrie sie voller Verzweiflung und Verachtung zum Himmel hinauf: "NEEEIIIN!! KOMM ZURÜCK UND KÄMPFE!!"

Doch natürlich verhallte ihr Ruf von Naraku ungehört.

Kimie sackte auf die Knie und hieb mit der Faust auf den Boden ein. "Verdammt!" Ein stechender Schmerz durchzog ihren verletzten linken Arm, aber das war es nicht gewesen, was ihr abermals die Tränen in die Augen trieb. Denn Naraku war mal wieder davongekommen, ohne für das gebüßt zu haben, was er getan hatte. Und als ihr bei einem Blick zur Seite wiederum Takeshi ins Auge fiel, wie er reglos auf dem Boden lag, schüttelte sie den Kopf. "Warum...? Warum nur? Das ist nicht fair..."

"Kimie..." Kagome wollte auf ihre Cousine zutreten, hielt dann aber inne, als stattdessen Sesshoumaru zu ihr ging und sich zu ihr auf den Boden kniete. Als er Kimie behutsam eine Hand auf den Rücken legte, schaute sie zu ihm auf. Doch sagen tat keiner von beiden etwas. Es bedurfte auch keinerlei Worte, als Sesshoumaru seine Arme um Kimie legte. Wenngleich er selbst nach außen hin keine sonderliche Gefühlsregung zeigte, so wollte er ihr dennoch den momentan so nötigen Halt zu geben. Dieser ganze Kampf hatte ein gänzlich anderes Ende genommen, als alle sich das wohl ursprünglich gedacht hatten. Es schien zwar alles vorbei gewesen zu sein... aber zu welchem Preis...?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja... Ende des Kapitels. ^^'
Vielleicht nur noch eine kleine Bemerkung zum Schluss: Bevor jetzt irgendwelche Fragen auftauchen, ich habe nicht etwa vergessen zu erwähnen, was denn nun aus Seshiru geworden ist, sondern das wird erst im letzten Kapitel geklärt werden. Das wollte ich nur noch rasch loswerden. Also, bis dann! *wink*
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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Von:  Kerstin-san
2008-04-19T12:32:23+00:00 19.04.2008 14:32
Ich freu mich, dass akuma wieder normal geworden ist, auch wenn ich jetzt wieder traurig bin, dass er erst Takeshi umbringen musste...
na ja und naraku hat sich mal wieder aus dem staub gemacht.
lg
Kerstin
Von:  Katara
2007-09-16T20:21:18+00:00 16.09.2007 22:21
Echt super geschrieben, mal wieder!
Gut, dass Akuma doch noch vernünftig geworden ist, auch wenn der Preis hoch war...
Nur traurig, dass Takeshi dafür sein Leben lassen musste. Sowas geahnt hab ich ja schon.
Aber es gibt ja noch Renhous Perle (da setz ich jetzt meine ganze Hoffnung rein..)
Bis auf jeden Fall gespannt, wie die Geschichte jetzt ausklingt!
Von: abgemeldet
2007-09-08T13:10:20+00:00 08.09.2007 15:10
Das war so was von der hammer.
Echt geil.
Bin wirklich baff.
Mach ruhig weiter so.
Sag mir bitte bescheid wenn es weiter geht.

Von:  nami-girl85
2007-09-04T12:48:24+00:00 04.09.2007 14:48
heeeeeey heeeeeeeeeeeeeeeeeeeey^^
SRY!!! das ich erst so spät schreiben...So viel stress..
Schule wieder...Arbeiten...Die ganzen Vereine...Babysitten...Nachhilfe..
Aba jezze kam ich ENDLICH dazu dein HAMMAOBERMEGASUPIGENIALESGEILES kapitel zu lesem:):):)
I'm speakless Oo Wie auf die fresse geflogen OO
Das war sooo obergenial aber doch supisupi traurig *snüff*
Langsam werden mir Sehsiru und Akuma doch symphatisch obwohl ich sonst nicht immer so nett zu den zwein war XXD ;)
Was wird den jezze aus Akuma??Zieht der mit seinen leutz nach China ab??
Seshiru hat mich echt angenehm überrascht *gg* Irgendwie das er sich so für Subaru einsetzt *freu*
Bin au gespannt wie ein flitzebogen was mit ihm passiert is!!!Un mit Subaru natürlich au>.< Und den anderen XXD
Ein nami un ich könnt heulen:'(:'( Wieso er???????WIESO???? :D:D
Obwohl ich irgendwie ne ahnung hatte hat es mich schon ziemlich geschockt!!!!!Musste sogar die ein oder andere träne vergiesen oO =D=D
Doch durch seinen tod ist Akuma wieder vernünftig geworden...*schnief*
Naraku dieser intrigante .....!!!!*grummel*
Ich hätte ihn am liebsten erwürgt!!!!*grrrr*
Hätte beinahe Toya un Yu einverleibt Ò___ó
Ach apropo Toya XXD Ich hab Toya erst mit Toba verwechselt und war dermaßen verwirrt ey das glaubste net:D:D:D:D:D:D:D Is aba alles geklärt jezze=D=D=D=D=D=D
Trotzdem is Naraku ein Ar....... Wär zu geil gewesen wenn se ihn alle gemacht hätten!!*hihi* Aber Renhou sei dank=)=)=)=)
Wenn er nicht gewesen wer (denke mal er war der unsichtbare) wäre es bestimmt anders ausgegangen *uiuiui* Aber das mit dem schwert war schon ne coole aktion *muhii*
Was ist den jezze eigentlich mit der perle von Takeshi?????
Wird mit der perle vielleicht Kimie länger leben????
Oder die toten wieder lebendig:D:D:D:D:D:D:D:D
Hoffe es wird bald gelöst *gg* Naja is ja nur noch ein kapi *heul*
Ich werde deine FF so derbst vermissen ey>.<
Schreib büüüüüüüüüüddeee weida *hoffnungsvoll anguck*
Am besten ne FF die fortsetzung zu dieser FF is *gg* =D=D=D=D
Das war soooo supi genial :):)
Ach was sooooo zum schießen war:D:D:D Der Zwölffingerdarm *whahahahahahahahahahaha* ich musst sooo lachen *roffl*
Gut.Besser.Deine FF!!!!!
Hoffe schreibst schnell weida un die fragen werden alle geklärt *hehe*
hdgggggggggggggggg..dl.. nami^^
Von:  Animegirl87
2007-09-03T12:50:06+00:00 03.09.2007 14:50
Oha! Das nenn ich mal geballte Spannung. Da kommt man ja gar nicht mehr zum aufhören. Ich für meinen Teil, habe diese Kapitel geradezu verschlungen!
Wobei ich ja doch wirklich gelitten hatte, was Renhou angeht! T.T Und ebenso hat mich das Schwert verwundert und das es Takeshi getragen hat. Der Kampf war wirklich eine Sache für sich. Wobei ich ja doch Angst um Subaru und Seshiru hatte!-.-" Nun ja, meine Sympathien gegenüber Seshiru haben sich in Grenzen gehalten. Aber dennoch scheint er in Wirklichkeit kein schlechter Kerl zu sein! Ich gebe zu, dass ich mich in ihn getäuscht habe. Und Subaru erging es in der Hinsicht, genauso wie mir. Ich war völlig überrascht, über seine Ausführungen, bezüglich ihres Vaters! Aber dennoch verständlich!
*schnief* Takeshi! Nur ein Wort, aber mit so viel Bedeutung und dann auch noch durch die Hand, des eigenen Bruders gestorben. Die arme Kimie, ich habe mit ihr gelitten. -.-" Aber ein Gutes, hatte dieses Schlimme Schicksal. Ich hatte so einige Differenzen mit dem Part Akuma, in dieser FF. Aber er scheint tatsächlich nicht so übel zu sein. Dank Narakus, wurde er erst zu dem, was er hier representiert hat. Zu einem bösartigen Schuft, dem es galt auszuschalten. Doch durch den Tod seines Bruders, durch eigener Hand, wurde er anscheinend endlich normal und kam wieder zu sich. Wurde auch Zeit. Dennoch wünschte ich, dass Renhous Perle zum Einsatz gekommen wäre! *schnief*
Wo ich dann bei dem letzten Part, dieses Kapitels wäre. Ich bin mir fast sicher, wer diese Erscheinung war und mir wären tatsächlich fast die Tränen wie Sturzbäche über die Wange gelaufen. Renhou konnte zumindest somit dafür sorgen, dass die restlichen Drachen nicht zu einem Teil Narakus wurden. Ich bin zumindest der meinung, dass es Renhou war, der diese letzten Schlag geführt hatte.
Aber es war ja klar, dass dieser miese Halbdämon davon kommt!-.-" Ich frage mich nur, wie sich das auf die Zukunft, von Kimie und Sesshoumaru auswirkt. Ebenso ist noch nicht geklärt was es mit den Träumen und den darin vorhandenen Infomationen auf sich hat. Noch dazu, würde es mich interessieren, was nun da zwischen Kagome und Inuyasha ist! Ich weiß ich nerve, damit!-.-" Aber ich bin nun mal ein heißbegehrter Inu/Kago Fan!-.-" Da lässt sich nichts dran rütteln!*gg*

Ich bin sehr gespannt, was nun aus Seshiru geworden ist, da du uns das ja wohlweislich noch nicht offenbart hast. Ebenso frage ich mich, wie es nun mit den Ryu-youkai und den Inu-youkai weiter geht! Noch dazu, müsste festgelegt werden, wie es Kimie schafft so lat zu werden!^^ Ich bin schon mal auf Antworten gespannt!!^^ Und warte geduldig und mit großer Freude auf den letzten Teil, aber ebenso mit Bedauern!^^"

*knuddel*
die Ani!^^

P.S.: Gomen nasai! *verbeug* Ich hatte so viel um die Ohren, dass ich es tatsächlich verpasst habe, es zu kommentieren! Ich hatte es zwar schon gelesen, habe aber durch den ganzen Stress, des Inets Verlust, viel zu viel wieder aufzuholen, dass ich es wirklich ganz vergessen habe! Es tut mir aufrichtig Leid, ehrlich. Ich hoffe du bist nicht böse!-.-"
Von: abgemeldet
2007-09-02T16:18:03+00:00 02.09.2007 18:18
Hi!

Bevor ich morgen auf Klassenfahrt bin, hinterlasse ich noch schnell ein Kommi. :]
Den Kampf hast du wie immer sehr gut beschrieben. Nur von den ein oder anderen Verlusten von Narakus Körperteilen hättest du nichts so viel sagen müssen... XD

"Tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt habe, aber hätte ich dich ganz direkt gefragt, ob ich dich mal kurz fallen lassen könnte, hättest du dem wohl kaum einfach so zugestimmt."
Diese Aussage von Takeshi fand ich irgendwie lustig. *lach* Schade, dass er am Ende sein Leben lassen musste... kann man ihn nicht doch wiederbeleben? T.T

Willst du dir das mit der Fortsetzung nicht doch nochmal überlegen?
Sooooo viele Leser würde das freuen... Stoff zum Weiterschreiben hättest du ja. ;) Naraku muss ja irgendwann auch mal dran glauben.
Sonst wäre es am Ende irgendwie kein perfektes "Happy End", wenn man nicht erfährt, was aus dem geworden ist. Ich denke mal nicht, dass der in Zukunft einfach still da sitzen wird, während Sesshoumaru Vater wird, etc. ...

Bitte schreib doch weiter! T^T

Liebe Grüße, Krii
Von: abgemeldet
2007-09-01T13:00:11+00:00 01.09.2007 15:00
Ich muss gestehen....bei Takeshis Tod hab ich geheult wie ein Schlosshund...*schnief*...das Kapitel war einfach der Hammer... in meinen Augen war dieses Kapitel das beste von allen - bis jetzt. Mal schauen wie das nächste ausfällt und ich bin ehrlich gesagt sehr traurig das deine FF sich dem Ende neigt und es auch keine Fortsetzung mehr geben wird, sind mir die Charackter doch sehr ans Herz gewachsen. Eigentlich schade das man nie erfährt wie Sesshoumaru sich wohl verhalten würde wenn Kimie schwanger wäre...wirklich sehr schade. Aber nun gut, man kann ja nicht alles haben. *seufz* So neigt sich langsam alles dem Ende...

Liebe Grüßlie,

Draculea
Von:  Silberwoelfin
2007-08-31T21:27:49+00:00 31.08.2007 23:27
*platt ist*
..... ich hab das Kapitel zwar schon gelesen aber.... *sprachlos*
ich weiß einfahc net was schreiben, gestern nach dem Kapitel war nix mehr mit mir anzufangen und jetzt..... armes Takeshi-Schatzi... wie konntest du ihm das antun *heul* der hat doch nichts schlimmes gemacht.... belebt ihn Sesshoumaru wieder ? *hoff*
Irgendwie ut mir Akuma leid... armers Würstchen, jetzt steht er als Depp da... naja selber schuld

Zwei Fragen bleiben anch wie vor bei mir ungeklär wo ich gedacht hab das die sich in diesem Kapitel auflösen...
Erstens was passiert mit der roten Perle ? wird die dann doch für Takeshi genommen ? ...*rätsel*
Und was passiert das Kimie länger lebt wie normal, wegen ddem was Sesshoumaru gesehn hat im Grab seines Vaters... ich dachte das Kimie stirbt, durch die rote Perle wieder belebt wird und evtl. daraus vorteil zieht....
bist du sicher das dir ein Kapitel reicht um alles noch aufzulösen und zu einem (hoffentlich) guten Ende zubringen ?
Hast nciht Lust noch ne 3te Fortsetung zu schreiben... das leben danach... würde mcih sehr interessieren xD

.... lg Silberwölfin
Von:  Hrafna
2007-08-31T18:12:28+00:00 31.08.2007 20:12
Hi du! ^-^

Ma~aan hab ich mich auf dieses Kapitel gefreut!!

Alles in allem hat mir dir letzte Konfrontation zwischen den Drachen und den Hunden sehr gut gefallen, vor allem, was den Ausgang der verzwickten Situation angeht.
(nur schade, dass Naraku immer noch lebt, der alte Mistkerl *meh*)

Sehr gut gefällt mir auch, dass du kein Massaker angerichtet hast, oder in Schwarz-Weiß-Malerie, die Guten besiegen die Bösen, verfallen bist.
Akumas Erkenntnis kam für mich unerwartet, aber ich finde, dass du da einen guten Griff getan hast. Dass Takeshi dafür sterben musste... ich mochte ihn schon, doch irgendwer muss ja die nötigen Opfer bringen, um sture Esel von Brüdern zur Vernunft zu bringen.

Kimie war zeitweise zurückhaltender als sonst, liegt wohl am Setting. Mitten in der Schlacht fällt es einem gewöhnlichen Menschen aus der Neuzeit sicherlich etwas schwer, vollkommen normal zu agieren.

Was ist eigentlich mit den Pantherdämonen?
Wird über sie noch einmal näher etwas kommen?
Sie wirken mir aus dem Fokus geraten - nya, im großen Ganzen hast du sehr viele Nebencharaktere zu versorgen, da passiert das mal.

Als interessant habe ich auch die kurzen Zwischenspiele im Schloss empfunden, nette Idee. ^-^

Was mit Seishiru ist, möchte ich allerdings auch wissen!!


Bless,
Hrafna
Von: firelady
2007-08-31T12:02:03+00:00 31.08.2007 14:02
OH man ey. Ich hätte zwar auch gedacht, das der kampf so enden würde und das auch noch naraku auftauchen würde, aber dennoch war es, wie immer natürlich sehr spannend. echt krass. du hast so ein echt geiles talent kämpfe zu schreiben. mal sehen was dann so im letzten kapitel passieren wird. schade das es schon bald zu ende ist. T.T


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